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17.04.2019 INHALT Editorial Seite 3 Kurz notiert Seite 4 Neuemissionen Interview Katjes International Seite 7 Analyse FCR Immobilien Seite 8 Analyse Ferratum Seite 10 TERRAGON plant Seite 11 Anleiheemission Analyse Huber Automotive Seite 12 Interview mit Seite 13 Dr. Ralf Kauther, credX AG Investment Interview mit Stephan Kuhnke, Seite 14 Bantleon Bank AG Schlechter bewertete Seite 16 BBB Anleihen auf dem Vormarsch Niedrige Liquidität und Seite 18 Marktschwankungen stellen große Herausforderung für Investoren dar Das Argument für eine Seite 19 proaktive Steuerstrategie für Deutschland Interview mit Frank Hummel, Seite 20 SOWITEC group News Seite 22 Impressum Seite 3 Veranstaltungshinweise: 360° HIGH YIELDS 07.05.2019 Villa Metzler, Frankfurt www.institutionelle-investoren.org Münchner Kapitalmarkt Konferenz 07.05.– 08.05.2019 The Charles Hotel, München www.mkk-konferenz.de FINANZIERUNGSTAG für Immobilienunternehmen 28.06.2019 Hotel Jumeirah Frankfurt www.finanzierungstag.com 8. Jahrgang – Ausgabe 130 – 17.04.2019 – www.fixed-income.org BOND MAGAZINE | Ausgabe 130 | 17.04.2019 | www.fixed-income.org B OND M AGAZINE DAS MAGAZIN FÜR EMITTENTEN UND INVESTOREN AM ANLEIHENMARKT Text: Christian Schiffmacher A nfang des Jahres hat das BOND MA- GAZINE die SOWITEC group GmbH als „Best Issuer Green SME Bonds“ ausgezeichnet. Ende letzter Woche hat die Gesellschaft bekannt gegeben, dass SOWI- TEC, ihr Alleingesellschafter Frank Hum- mel und die Vestas Wind Systems A/S eine Vereinbarung über die Beteiligung von Ves- tas an SOWITEC in Höhe von 25,1% ge- schlossen haben. Darüber hinaus sieht die Vereinbarung eine Call-Option vor, die Ves- tas berechtigt, innerhalb der nächsten drei Jahre die verbleibenden 74,9% der Ge- schäftsanteile zu erwerben. Im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutert Ge- schäftsführer Frank Hummel die Hinter- gründe der Transaktion. Weiter auf Seite 20. „Die Beteiligung geht auch mit einer sehr signifikanten Kapitalerhöhung einher“ Interview mit Frank Hummel, Geschäftsführer, SOWITEC group GmbH „Die Perspektiven hellen sich ab dem zweiten Halbjahr auf“ Interview mit Stephan Kuhnke, Leiter Portfoliomanagement und Vorsitzender der Geschäftsleitung, Bantleon Bank AG Text: Christian Schiffmacher D ie Bantleon Bank verwendet für ihre Konjunkturprognosen eigene Frühin- dikatoren. Stephan Kuhnke, Leiter Portfo- liomanagement und Vorsitzender der Ge- schäftsleitung der Bantleon Bank, sieht be- reits erste Anzeichen einer konjunkturellen Stabilisierung in der Eurozone. Die Per- spektiven hellen sich nach seiner Einschät- zung ab dem zweiten Halbjahr auf. Bant- leon ist zwar derzeit noch defensiv bei Cor- porate Bonds ausgerichtet. Mit einer Ver- besserung der konjunkturellen Entwicklung in der Eurozone sollte man sich aber auf ein Übergewicht von Corporate Bonds vorbe- reiten. In den USA lässt die Konjunkturdy- namik jedoch nach, entsprechend sollten in den USA die Renditen fallen. Weiter auf Seite 14. „Wir hatten 2018 ein weiteres Rekordjahr Seite 7 und konnten unseren Umsatz auf ca. 308 Mio. Euro und unseren EBITDA auf ca. 70 Mio. Euro steigern“ Interview mit Stephan Milde, CFO, Katjes International FCR Immobilien AG emittiert Anleihe Seite 8 mit einem Kupon von 5,25% Bilanzierung nach HGB birgt hohe stille Reserven Aktuelle Neuemissionen Emittent Platzierung Kupon Seite FCR Immobilien bis 26.04.2019 5,25% 8 – 9 VST BUILDING TECHNOLOGIES Mai n.bek. 6 TERRAGON Mai n.bek. 11

b ig tho esl R v n BOND MAGAZINE - fixed-income.org · nem Kupon von 4,50% begeben. (ISIN DE000A2GSG81 / WKN A2GSG8). NWI ist Teil der Zech Group. Die Anteile an NWI werden von den

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17.04.2019INHALT

Editorial Seite 3

Kurz notiert Seite 4

NeuemissionenInterview Katjes International Seite 7

Analyse FCR Immobilien Seite 8

Analyse Ferratum Seite 10

TERRAGON plant Seite 11Anleiheemission

Analyse Huber Automotive Seite 12

Interview mit Seite 13Dr. Ralf Kauther, credX AG

InvestmentInterview mit Stephan Kuhnke, Seite 14Bantleon Bank AG

Schlechter bewertete Seite 16BBB Anleihen auf dem Vormarsch

Niedrige Liquidität und Seite 18Marktschwankungen stellen große Herausforderung für Investoren dar

Das Argument für eine Seite 19proaktive Steuerstrategie für Deutschland

Interview mit Frank Hummel, Seite 20SOWITEC group

News Seite 22

Impressum Seite 3

Veranstaltungshinweise:

360° HIGH YIELDS07.05.2019Villa Metzler, Frankfurtwww.institutionelle-investoren.org

Münchner Kapitalmarkt Konferenz07.05.– 08.05.2019The Charles Hotel, München www.mkk-konferenz.de

FINANZIERUNGSTAG für Immobilienunternehmen28.06.2019Hotel Jumeirah Frankfurtwww.finanzierungstag.com

8. Jahrgang – Ausgabe 130 – 17.04.2019 – www.fixed-income.org

BOND MAGAZINE | Ausgabe 130 | 17.04.2019 | www.fixed-income.org

BOND MAGAZINEDAS MAGAZIN FÜR EMITTENTEN UND INVESTOREN AM ANLEIHENMARKT

Text: Christian Schiffmacher

Anfang des Jahres hat das BOND MA-GAZINE die SOWITEC group

GmbH als „Best Issuer Green SME Bonds“ausgezeichnet. Ende letzter Woche hat dieGesellschaft bekannt gegeben, dass SOWI-TEC, ihr Alleingesellschafter Frank Hum-mel und die Vestas Wind Systems A/S eineVereinbarung über die Beteiligung von Ves-tas an SOWITEC in Höhe von 25,1% ge-schlossen haben. Darüber hinaus sieht dieVereinbarung eine Call-Option vor, die Ves-tas berechtigt, innerhalb der nächsten dreiJahre die verbleibenden 74,9% der Ge-

schäftsanteile zu erwerben. Im Gespräch mitdem BOND MAGAZINE erläutert Ge-schäftsführer Frank Hummel die Hinter-gründe der Transaktion. Weiter auf Seite 20.

„Die Beteiligung geht auch mit einer sehr signifikanten Kapitalerhöhung einher“Interview mit Frank Hummel, Geschäftsführer,

SOWITEC group GmbH

„Die Perspektiven hellen sich ab dem zweitenHalbjahr auf“

Interview mit Stephan Kuhnke, Leiter Portfoliomanagementund Vorsitzender der Geschäftsleitung, Bantleon Bank AG

Text: Christian Schiffmacher

Die Bantleon Bank verwendet für ihreKonjunkturprognosen eigene Frühin-

dikatoren. Stephan Kuhnke, Leiter Portfo-liomanagement und Vorsitzender der Ge-schäftsleitung der Bantleon Bank, sieht be-reits erste Anzeichen einer konjunkturellenStabilisierung in der Eurozone. Die Per-spektiven hellen sich nach seiner Einschät-zung ab dem zweiten Halbjahr auf. Bant-

leon ist zwar derzeit noch defensiv bei Cor-porate Bonds ausgerichtet. Mit einer Ver-besserung der konjunkturellen Entwicklungin der Eurozone sollte man sich aber auf einÜbergewicht von Corporate Bonds vorbe-reiten. In den USA lässt die Konjunkturdy-namik jedoch nach, entsprechend sollten inden USA die Renditen fallen. Weiter auf Seite 14.

„Wir hatten 2018 ein weiteres Rekordjahr Seite 7und konnten unseren Umsatz auf ca. 308 Mio. Euro und unseren EBITDA auf ca. 70 Mio. Euro steigern“Interview mit Stephan Milde, CFO, Katjes International

FCR Immobilien AG emittiert Anleihe Seite 8mit einem Kupon von 5,25%Bilanzierung nach HGB birgt hohe stille Reserven

Aktuelle Neuemissionen

Emittent Platzierung Kupon Seite

FCR Immobilien bis 26.04.2019 5,25% 8 – 9

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TERRAGON Mai n.bek. 11

BOND MAGAZINE | Ausgabe 130 | 17.04.2019 | www.fixed-income.org 3

EDITORIAL

Ehrbare Kaufleute

ImpressumBOND MAGAZINE 130, 17.04.2019

Verlag: Institutional Investment Publishing GmbH, Raiffeisenring 1, 76831 Eschbach, www.fixed-income.org, Tel: +49 (0) 63 45 / 959 46-51, Fax: +49 (0) 63 45 / 959 46-52

Redaktion: Christian Schiffmacher (Chefredakteur), Stefan Scharff, RobertSteiniger

Interviewpartner: Frank Hummel, Dr. Ralf Kauther, Stephan Kuhnke, Stephan Milde

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Joana Freire, David Oliphant, Stephen Li Jen,Jonathan Pitkanen, Christel Rendu de Lint

Bildredaktion: Denny Guzman Gonzalez, Angelika Schiffmacher

Bildnachweis: pixabay

Korrektorat: Anke Speringer

Gestaltung/Layout: signalrot – grafik & kommunikations design, StephanHörmann, 88048 Friedrichshafen

Disclaimer: Die Institutional Investment Publishing GmbH kann trotz sorgfäl-tiger Auswahl und ständiger Überprüfung der recherchierten und durch die vonden jeweiligen Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten keine Gewähr fürderen Richtigkeit übernehmen. Informationen zu einzelnen Unternehmen bzw.Emissionen stellen keine Aufforderung zur Zeichnung und zum Kauf bzw. Ver-kauf von Wertpapieren dar. Eine Investitionsentscheidung sollte nicht auf Grund-lage dieses Dokumentes und von Artikeln bzw. Interviews erfolgen.

Wertpapiere von im BOND MAGAZINE, BONDBOOK/BOND YEAR-BOOK, GREEN BONDS bzw. auf www.fixed-income.org und auf www.green-bonds.com genannten Unternehmen können zum Zeitpunkt der Erscheinungder Publikation von einem oder mehreren Mitarbeitern der Redaktion und/oderMitwirkenden gehalten werden.

Darüber hinaus können die Mitarbeiter der Redaktion und/oder Mitwirkendeeinen Interessenkonflikt haben, da sie teilweise neben ihrer journalistischen/ana-lytischen Tätigkeit auch anderen, unternehmensberatenden Tätigkeiten, u.a. imBereich der Fremd- und Eigenkapitalbeschaffung, nachgehen können. Die Insti-tutional Investment Publishing GmbH hat hierfür interne Verhaltensregeln undCompliance-Richtlinien erlassen.

Nachdruck: © 2010 – 2019 Institutional Investment Publishing GmbH, Esch-bach. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vervielfältigungen oder Verbreitungmittels elektronischer Medien sind grundsätzlich nicht gestattet. Ausnahmennur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.

Die Nordwest Industrie Group GmbH (NWI) hat eine Unternehmensanleihe mit ei-nem Kupon von 4,50% begeben. (ISIN DE000A2GSG81 / WKN A2GSG8). NWI

ist Teil der Zech Group. Die Anteile an NWI werden von den Familienstämmen Zech undPetrat gehalten. Die Zech Group steht nach eigenem Bekunden für persönliche Verant-wortung und eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmensstrategie. Doch diese Ein-schätzung teilen wohl nicht alle Anleger, die bisher Berührungspunkte mit der Gustav ZechStiftung oder der Zech Group hatten: So veröffentlichte das Handelsblatt einen Artikel zurÜbernahme von Aktivitäten der KTG Energie AG durch die Gustav Zech Stiftung: „MitGetöse ging 2016 der Landwirtschaftsriese KTG Agrar pleite. Nun sollen auch die Gläu-biger der profitablen Biogas-Tochter KTG Energie leer ausgehen. Im Hintergrund zieht einBaukonzern die Fäden.“ Details unter:www.handelsblatt.com/finanzen/steuern-recht/recht/ktg-energie-mit-allen-juristischen-tricks/19366318-4.html

Schon zuvor war die Zech Group am Kapitalmarkt mit dem Squeeze out der Deutsche Im-mobilien Holding AG aufgefallen. Die Zech Group hatte den Aktionären der Deutsche Im-mobilien Holding AG für ihre Aktien, auf Basis einer gutachterlichen Stellungnahme einergroßen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, einen Preis von 1,72 Euro je Aktie angeboten. Dervom Gericht zum Schutz der Minderheitsaktionäre bestellte Prüfer kam zu dem Ergebnis,dass die angebotene Abfindung von 1,72 Euro nicht angemessen sei. Die Zech Group hatden Squeeze out dennoch mit ihrer Stimmenmehrheit durchgedrückt. Im Rahmen einer An-fechtungsklage kam es später zu einer Anhebung der Abfindung auf 2,75 Euro. Das Ober-landesgericht Bremen hat die angemessene Abfindung mit Beschluss vom 29.03.2019 nunallerdings auf 6,09 Euro je Aktie festgesetzt. Vom Squeeze out betroffene Aktionäre habendeshalb Anspruch auf eine Nachzahlung in Höhe von 3,34 Euro je Aktie zuzüglich Zinsen.In 95% aller Fälle wird ihnen der Differenzbetrag automatisch aufs Konto gebucht. Geradein diesem Fall ist es aber denkbar, dass sich die ehemaligen Aktionäre der Deutschen Immo-bilien Holding hierum selbst kümmern müssen. Entsprechende Veröffentlichungen im Bun-desanzeiger sollten deshalb unbedingt im Blick behalten werden. Das weitere Geschäftsgeba-ren der Zech Group dürfte jetzt wohl auch am Anleihemarkt mit Interesse verfolgt werden…

Etwas Gegenwind soll es dem Vernehmen nach auch bei der Anleiheemission von Ferratumgegeben haben. Denn der Bookrunner Pareto Securities hat noch vor wenigen Monaten eineAnleihe der inzwischen insolventen WOW Air platziert. Dabei hatten doch die Bookrun-ner in den letzten Monaten immer von den Vorzügen der Nordic Bonds berichtet…

Martin Huber, Alleinvorstand und mittelbar mit 97,9% größter Aktionär des Anleihe-emittenten Huber Group Holding SE, hat ein Schiff erworben. Später ist die Gesellschaftanstelle von Herrn Huber in den Kaufvertrag eingetreten und Herr Huber hat der Gesell-schaft ein Darlehen zum Erwerb des Schiffes gewährt. Wozu die Gesellschaft das Schiff be-nötigt, hat Herr Huber mir auf Anfrage nicht mitgeteilt…

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Christian Schiffmacher

Christian SchiffmacherChefredakteur

BOND MAGAZINE | Ausgabe 130 | 17.04.2019 | www.fixed-income.org4

KURZ NOTIERT

Aalto Capital und Harrier Capital fusionieren und eröffnen ein Büro inNew YorkDie finnisch-deutsche Aalto Capital und diebritische Harrier Capital haben ihre Ge-schäfte zusammengeführt, die Unternehmerund wachsende Unternehmen in ganzEuropa und den Vereinigten Staaten unab-hängig im Investmentbanking berät. ImZuge der Fusion wird die neue Gesellschafteinen Standort in New York eröffnen. Dasaufstrebende Unternehmen wird unter demNamen Aalto Capital weitergeführt. AaltoCapital ist ein Berater für Corporate Fi-nance, Capital Markets und M&A-Trans-aktionen. Aalto Capital bietet ein breitesSpektrum an Finanz-, M&A- und InvestorRelations-Beratungsdienstleistungen für pri-vate und börsennotierte Unternehmen undPrivate Equity-Fonds an, die es ihnen er-möglichen, langfristig zu wachsen. Aalto Ca-pital ist in London, München, Helsinki undNew York vertreten. Aalto Capital hat u.a.4finance und Mogo Finance bei ihren An-leiheemissionen beraten.

„Unsere Kunden benötigen mehr integrierteFinanzdienstleistungen auf den globalen Fi-nanzmärkten und unsere Teams in verschie-denen Ländern verfügen über komplemen-täre Stärken. Mit unseren Ressourcen sindwir in der Lage, nicht nur unsere bestehen-

den Kunden, sondern auch größere Kundenin ganz Europa besser zu bedienen. Darüberhinaus stellt unsere Unabhängigkeit sicher,dass wir unseren Kunden immer den bestenService bieten können“, sagt Manfred Stein-beisser, Managing Partner bei Aalto Capital.

Anleihe Corp. Rating ISIN Laufzeit Kupon Kurs Rendite

4finance S.A. 2016/21 B2 (Moody's) XS1417876163 20.05.2021 11,250% 104,00 9,3%Bayer AG 2014/74 BBB (S&P) DE000A11QR73 01.07.2074 3,750% 101,86 2,8%K+S AG 2017/23 BB neg. (S&P) XS1591416679 06.04.2023 2,625% 105,40 1,2%Photon Energy 2017/22 kein Rating DE000A19MFH4 26.10.2022 7,750% 107,20 6,0%Peugeot S.A. 2017/24 BB (S&P) FR0013245586 23.03.2024 2,000% 104,20 1,2%SRV Group Plc 2016/21 kein Rating FI4000198122 23.03.2021 6,875% 96,00 8,6%ThyssenKrupp AG 2015/25 BB (S&P) DE000A14J587 25.02.2025 2,500% 103,19 2,1%Stand: 16.04.2019, Handelbarkeit für Privatanleger möglicherweise eingeschränkt

EUR Corporate Bonds

Anleihe Corp. Rating ISIN Laufzeit Kupon Kurs Rendite

Glencore 2017/27 BBB+ (S&P) USU37818AR97 27.03.2027 4,000% 97,68 4,3%Nestlé Holding 2018/23 AA- (S&P) XS1796233150 22.03.2023 3,125% 101,52 2,6%T-Mobile USA, Inc. 2017/27 BB+ (S&P) US87264AAT25 15.04.2027 5,375% 103,60 5,0%Stand: 16.04.2019, Handelbarkeit für Privatanleger möglicherweise eingeschränkt

USD Corporate Bonds

Fisch Asset Management ernenntMeno Stroemer zum Leiter Portfolio-managementFisch Asset Management, Spezialist fürWandelanleihen-, Unternehmensanleihen-und Absolute Return-Lösungen, passt seineFührungsstruktur weiter den Wachstums-plänen an. Meno Stroemer, der bisher be-reits das Corporate Bond-Team leitete,übernahm per 1. April 2019 die Verant-wortung für den Kernbereich Portfolioma-nagement und wird zusätzlich in die Ge-schäftsleitung berufen.

Die erweiterte Führungsstruktur ist einwichtiger Schritt, um die angestrebte In-ternationalisierung zu realisieren. DasWachstum sowohl bei den verwalteten Ver-mögen als auch bei der Zahl der Mitarbei-ter bedingt eine optimierte Führungs- undGovernance-Struktur. Pius Fisch, Mit-gründer und Präsident des Verwaltungsrats,meint dazu: „Über die letzten Jahre habenwir die Firma fit für die Zukunft gemacht.

Mit der Berufung von Meno Stroemer indie Geschäftsleitung im Jahr unseres 25-jährigen Jubiläums führen wir diesen Pro-zess wie geplant weiter und unterstreichenunsere Ambitionen.“

Manfred Steinbeisser, Aalto Capital

Meno Stroemer

Hahn AG: Michael Hahn übergibt denVorstandsvorsitz an Thomas KuhlmannZum Ablauf der Hauptversammlung am 23.Mai 2019 verlässt Michael Hahn wunschge-mäß den Vorstand der HAHN-Immobilien-Beteiligung AG. Neuer Vorstandsvorsitzen-der wird gemäß Aufsichtsratsbeschluss o-mas Kuhlmann. Der Aufsichtsrat hat zudemvorgeschlagen, Michael Hahn anstelle desmit Beendigung der bevorstehenden Haupt-versammlung aus dem Aufsichtsrat ausschei-denden Helmut Zahn in den Aufsichtsrat zuwählen. Michael Hahn: „Mit omas Kuhl-mann und dem zweiten VorstandsmitgliedJörn Burghardt ist die Hahn Gruppe für dieZukunft sehr gut aufgestellt. Beide Herrenhaben in den vergangenen zehn Jahren un-ter Beweis gestellt, dass sie dieses Unterneh-men zu weiteren Erfolgen führen werden. Ichfreue mich darauf, die kommenden Ent-wicklungen als Aufsichtsrat zu begleiten.“Die Hahn Gruppe erreichte 2018 das besteKonzernergebnis der vergangenen zehn Jahre.Der Konzerngewinn wurde um 11% auf 5,0Mio. Euro gesteigert.

Thomas Kuhlmann

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KURZ NOTIERT

paragon emittiert Anleihe mit einemVolumen von 35 Mio. CHF und einemKupon von 4,00%Die paragon GmbH & Co. KGaA (ISINDE0005558696) hat die Platzierung derAnleihe unter Federführung der HelvetischeBank AG aufgrund des großen Interesses beiInvestoren vorzeitig beendet. Der Kuponder 5-jährigen Anleihe wurde auf 4,00%festgesetzt, das Emissionsvolumen beträgt35 Mio. CHF. „Wir freuen uns über dassehr positive Feedback der Schweizer Inves-toren und die realisierten Konditionen derAnleihe, ungeachtet des nach wie vor vola-tilen Kapitalmarktumfelds“, sagt Klaus Die-ter Frers, Gründer und Vorsitzender der Ge-schäftsführung von paragon. „Damit opti-mieren wir die Finanzierung unseres konse-quenten Unternehmenswachstums.“ DieHelvetische Bank AG agierte als Lead Ma-nager und hat die Anleihe fest übernom-men. Die Anleihe unterliegt SchweizerRecht. Die Aufnahme des provisorischenHandels an der SIX Swiss Exchange erfolgtvoraussichtlich am 23. April 2019.

Tabula lanciert globalen Risikoprä-mien-ETF auf Credit-VolatilitätDer ETF-Anbieter Tabula Investment Ma-nagement hat den Tabula J.P. Morgan Glo-bal Credit Volatility Premium Index UCITSETF aufgelegt, der ein passives Vehikel zurErfassung der Differenz zwischen realisierterund impliziter Volatilität auf den Märktenfür Credit Default Swap (CDS) Indexoptio-nen bietet. Der ETF repliziert die Renditendes J.P. Morgan Global Credit Volatility Pre-mium Index, der Optionen auf den iTraxxCrossover und CDX HY-Indizes verkauft

Tabula-CEO Michael John Lytle

TRUMPF platziert Schuldscheindarle-hen über 250 Mio. EuroDie TRUMPF GmbH & Co. KG, Ditzin-gen, hat ein Schuldscheindarlehen in Höhevon 250 Mio. Euro platziert. Der Erlösdient der langfristigen Finanzierung der all-gemeinen Unternehmensentwicklung sowieder Unterstützung des operativen Wachs-tums. Das Gesamtvolumen des Darlehensverteilt sich auf verschiedene Tranchen mitLaufzeiten von 5, 7 und 10 Jahren. Derdurchschnittliche Zinssatz liegt bei knappunter 1%. Geplant war ursprünglich ein Vo-lumen von 150 Mio. Euro, wegen der sehrhohen Nachfrage der Investoren und demmehrfach überzeichneten Orderbuch hatsich TRUMPF dafür entschieden, das Vo-lumen aufzustocken. Begleitet wurde dieTransaktion von LBBW und UniCredit.Zudem wurde diese Transaktion parallelüber die digitale Plattform Debtvision ver-marktet.

TRUMPF bietet Fertigungslösungen in denBereichen Werkzeugmaschinen und Laser-technik. Die digitale Vernetzung der pro-duzierenden Industrie treibt das Unterneh-men durch Beratung, Plattform- und Soft-wareangebote voran. TRUMPF ist Techno-logie- und Marktführer bei Werkzeugma-schinen für die flexible Blechbearbeitungund bei industriellen Lasern. 2017/18 er-wirtschaftete das Unternehmen mit rund13.400 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,6Mrd. Euro.

VST BUILDING TECHNOLOGIES AGplant neue AnleiheDer Vorstand der VST BUILDINGTECHNOLOGIES AG (Aktie: ISIN AT0000A25W06, Anleihe: ISIN DE000A1HPZD0) hat die Ermächtigung des Auf-sichtsrats für die Begebung einer festver-zinslichen Unternehmensanleihe im zwei-ten Quartal 2019 mit einem Volumen vonbis zu 15 Mio. Euro und einer Laufzeit von4 bis 6 Jahren erhalten. Die Emission einerneuen Anleihe ist vorbehaltlich des Vor-standsbeschlusses sowie der Billigung einesWertpapierprospektes und abhängig vonden Marktbedingungen. Details unter an-derem zur Verzinsung wird das Unterneh-men nach dem entsprechenden Beschlussdes Vorstands bekanntgeben. Vorbehaltlichdes konkreten Beschlusses und der Billigungdes Prospekts soll der Emissionserlös derneuen Unternehmensanleihe unter anderemfür das weitere Wachstum der Gesellschaftsowie für Investitionen, die Optimierungbestehender Fremdkapitalstrukturen sowiefür sonstige allgemeine Unternehmenszwe-cke verwendet werden.

und gleichzeitig täglich das Marktrisiko ge-genüber Credit Spreads absichert. Die darausresultierende Strategie bietet eine Perfor-mance, die von der Differenz zwischen im-pliziter und realisierter Volatilität getragenwird. Historisch gesehen prognostiziert derCDS-Index-Optionsmarkt eine Volatilität,die höher ist als die tatsächliche Volatilität,die in den Referenzindizes realisiert wird.

Der Unterschied zwischen impliziter undrealisierter Volatilität der Credit Index Spre-ads ist historisch höher als die am Aktien-markt verfügbare äquivalente Prämie. CDS-Indexoptionen sind ein großer und liquiderMarkt mit einem täglichen Umsatz von ca.27 Mrd. USD. Während es eine große Viel-falt von Optionskäufern in Kreditmärktengibt, haben Verkäufer von Kreditoptionenrelativ hohe Eintrittsbarrieren erlebt. Die-ses Ungleichgewicht trägt dazu bei, die Dif-ferenz zwischen impliziter und realisierterVolatilität in der Vergangenheit über dieje-nige der Aktienvolatilität zu treiben.

Die im Regulierten Markt (Prime Standard)der Deutsche Börse notierte paragonGmbH & Co. KGaA entwickelt, produziertund vertreibt zukunftsweisende Lösungenim Bereich der Automobilelektronik, Ka-rosseriekinematik und Elektromobilität.Der Konzern ist mit der ebenfalls im Regu-lierten Markt (Prime Standard) der Deut-schen Börse notierten TochtergesellschaftVoltabox AG im schnell wachsenden Seg-ment Elektromobilität mit selbst entwi-ckelten und marktprägenden Lithium-Io-nen-Batteriesystemen tätig.

BOND MAGAZINE | Ausgabe 130 | 17.04.2019 | www.fixed-income.org 7

NEUEMISSIONEN

Akquisitionsvorhaben sowie Beteiligungen,primär im europäischen Süßwarenmarkt, zuverwenden.

BOND MAGAZINE: In welchen Berei-chen (Regionen/Segmenten) möchten Siezukaufen?

Milde: Wir sehen unsere Kernkompetenzin der Süßware und werden auch zukünftigunserer Strategie treu bleiben, in starke, lo-kale Süßwarenmarken in Europa zu inves-tieren. Für uns sind vor allem große, d.h.bevölkerungsreiche Länder von Interesse.Da wir bereits gute Positionen in Deutsch-land, Benelux, Frankreich und Italien ha-ben, wäre z.B. Spanien ein gutes Land füreine Beteiligung. Oder eventuell auch Eng-land, trotz oder gerade wegen der aktuellherrschenden Unsicherheit.

BOND MAGAZINE: Wie sind Ihre bond-spezifischen Kennzahlen (EBITDA InterestCoverage, EBIT Interest Coverage und NetDebt/EBITDA)?

Milde: Wir hatten 2018 ein weiteres Re-kordjahr und konnten unseren Umsatz aufca. 308 Mio. Euro und unseren EBITDAauf ca. 70 Mio. Euro steigern. Auch unsereBilanz konnten wir weiter stärken. So ha-ben wir unsere liquiden Mittel auf ca. 43Mio. Euro und unser Eigenkapital auf ca.139 Mio. Euro gesteigert und damit unsereEK-Quote auf ca. 43% verbessert.- EBITDA Interest Coverage für GJ 2018:

9,5x (reported)- EBIT Interest Coverage für GJ 2018:

7,7x (reported)- Net Debt/EBTIDA für GJ 2018: 1,1x

(reported)

BOND MAGAZINE: Vielen Dank für dasGespräch.

Das Interview führte Christian Schiffmacher.

Die Katjes International GmbH & Co.KG hat eine neue Unternehmensanleihe

(ISIN DE000A2TST99) mit einem Volumenvon 110 Mio. Euro emittiert. Der Netto-Emis-sionserlös fließt u.a. in die vorzeitige Rückzah-lung der Anleihe 2015/20. Darüber hinaus be-absichtigt das Unternehmen, die verbleiben-den Mittel zur Realisierung möglicher Akqui-sitionsvorhaben sowie Beteiligungen, primärim europäischen Süßwarenmarkt, zu verwen-den, wie CFO Stephan Milde im Gespräch mitdem BOND MAGAZINE erläutert.

BOND MAGAZINE: In welchen Berei-chen ist Katjes International tätig?

Milde: Die Katjes International GmbH &Co. KG ist die Beteiligungsgesellschaft derKatjes Gruppe und hält Beteiligungen anetablierten und starken lokalen Süßwaren-marken in Westeuropa. So gehören zu demPortfolio z.B. Sperlari, die Nummer zwei inItalien, Piasten, der größte DrageeherstellerDeutschlands (u.a. mit der Marke Treets), so-wie eine 23-Prozent-Beteiligung an Caram-bar & Co, dem neuen Marktführer in Zu-ckerware in Frankreich. Im Rahmen unsererWachstumsstrategie bleiben dabei alle unsereBeteiligungen nach der Akquisition rechtlichund organisatorisch selbstständig und wer-den auf nachhaltige Wertsteigerung ausge-richtet. Wir sehen uns als einen der aktivstenKonsolidierer in unserer Branche und habenin der letzten Dekade mit sieben Transaktio-

nen einen Track Record in länderübergrei-fenden Mergers & Acquisitions innerhalb deseuropäischen Süßwarenmarkts aufgebaut.Dabei verstehen wir uns als gesundheitsori-entierter Investor. Bereits heute stehen einegesunde und nachhaltige Ernährung im Mit-telpunkt unserer Kunden. Auch in Zukunftwird darum die Nachfrage nach gesund-heitsorientierten Süßwaren weiter zunehmen.

BOND MAGAZINE: Die Gesellschaft hatsich seit der Emission der ersten Anleihe,quasi vom Start-up, sehr dynamisch entwi-ckelt. Was waren die wichtigsten Meilen-steine?

Milde: Die aktuellsten Meilensteine der Ent-wicklung unseres Portfolios waren zum einender Kauf von Sperlari in Italien im Septem-ber 2017. Mit ihren Marken Sperlari (Tor-rone), Dietor (Süßstoffe) und Dietorelle (zu-ckerfreie Bonbons) ist unsere neueste Akqui-sition jeweils Marktführer in ihrem Segment.Zum anderen haben wir per Ende 2018 un-sere französische Tochter Lutti und die belgi-sche CSB in die Gesellschaft CPK einge-bracht, die dadurch zum neuen Marktführerin Zuckerware wird. Im Rahmen dieser Trans-aktion haben wir einen Netto-Einbringungs-erlös von rund 47 Mio. Euro erzielt und ins-gesamt 19,5 Mio. Euro in bar erhalten, wasunser Geschäftsmodell, den Wert unserer Be-teiligungen zu steigern, bestätigt. Gleichzei-tig sind wir weiterhin mit 23% an der kom-binierten Einheit beteiligt und profitieren amzukünftigen Upside-Potenzial von CPK.

BOND MAGAZINE: Wie wollen Sie dasKapital aus der Anleiheemission verwenden?

Milde: Den Nettoemissionserlös planen wirvorrangig zur vorzeitigen vollständigen oderteilweisen Rückzahlung unserer bestehen-den Anleihe 2015/20 zu verwenden. Darü-ber hinaus beabsichtigen wir, die verblei-benden Mittel zur Realisierung möglicher

Stephan Milde, CFO von Katjes International, zur Anleiheemission

„Wir hatten 2018 ein weiteres Rekord-jahr und konnten unseren Umsatz auf

ca. 308 Mio. Euro und unserenEBITDA auf ca. 70 Mio. Euro steigern“

Eckdaten der Katjes International-Anleihe 2019/24Emittent Katjes International GmbH & Co. KGWKN / ISIN A2TST9 / DE000A2TST99Volumen 110 Mio. EuroKupon 4,25% p.a.Zinstermin 12.04.Laufzeit 12.04.2024Stückelung 1.000 EuroListing Open Market (Freiverkehr)Internet www.katjes-international.de

BOND MAGAZINE | Ausgabe 130 | 17.04.2019 | www.fixed-income.org8

NEUEMISSIONEN

FCR Immobilien AG emittiert Anleihe mit einemKupon von 5,25%

Bilanzierung nach HGB birgt hohe stille Reserven

Text: Christian Schiffmacher

Die FCR Immobilien AG bietet ihreneue 5,25%-Anleihe 2019/24 (WKN

A2TSB1, ISIN DE000A2TSB16) zurZeichnung an. Die Anleihe kann via Kauf-order bis zum 26.04. am Börsenplatz Frank-furt gezeichnet werden. Die Laufzeit derAnleihe beträgt 5 Jahre. Die Zinszahlung er-folgt halbjährlich zum 30. April und 30.Oktober eines Jahres. Das Emissionsvolu-men beläuft sich auf bis zu 30 Mio. Euro.Die Notierungsaufnahme der Anleihe ander Börse ist für den 30. April 2019 geplant.

UnternehmenDas Geschäftsmodell der FCR ImmobilienAG liegt im Erwerb, einem aktiven Asset-Management und der erfolgreichen Veräu-ßerung von Einkaufs- und Fachmarktzen-tren in Deutschland. Die FCR ImmobilienAG hat sich als Spezialist von Handelsim-mobilien an Sekundärstandorten positio-niert. Zum einen bieten diese Sekundär-standorte durch ihre Lage überdurch-schnittliche Renditepotenziale und zum an-deren können sie eine langfristig stabilereMiet- und Wertentwicklung aufweisen alsdie von Konjunkturzyklen volatiler reagie-renden Immobilienmärkte an Primärstand-orten. Auch der Erwerb von Immobilien ausanderen Bereichen (z.B. Hotel, Office undResidential) ist für die FCR Immobilien AGeine mögliche Option. Im Rahmen ihres ak-tiven Immobilienmanagements erwirt-schaftet die FCR Immobilien AG ihre Er-träge aus der Vermietung von hochrentab-len Bestandsimmobilien sowie, nach Opti-mierung der Bestandsimmobilien, aus demVerkauf einzelner Gewerbeobjekte.

Geschäftsentwicklung: Gesellschaftwächst dynamischDer Umsatz ist im Geschäftsjahr 2018, nachvorläufigen, ungeprüften HGB-Zahlen, auf37,0 Mio. Euro gestiegen. Gegenüber demVorjahreswert von rund 16,4 Mio. Euroentspricht dies einem Anstieg von rund126%. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuernund Abschreibungen (EBITDA) lag mit10,1 Mio. Euro rund 106% über dem Vor-jahreswert von 4,9 Mio. Euro. Die Funds

From Operations inklusive Veräußerungs-erlöse (FFO) sind überproportional um143% auf 5,1 Mio. Euro gestiegen. Damithat die FCR Immobilien AG die Prognosendeutlich übertroffen.

Bilanzierung: Bilanzierung nach HGB,hohe stille ReservenDie FCR Immobilien AG bilanziert im Ge-gensatz zu vielen anderen Immobilienge-sellschaften nach HGB. D.h. die Bilanzie-rung erfolgt zum Buchwert, stille Reservenwerden erst beim Verkauf realisiert. Zum31.12.2018 verfügt die Gesellschaft nachvorläufigen Zahlen über ein Eigenkapitalvon rund 8 Mio. Euro, die Eigenkapital-quote beträgt bei einer Bilanzsumme vonrund 180 Mio. Euro ca. 4,5%. Das klingtauf den ersten Blick sehr wenig. Doch imMärz sind der Gesellschaft im Rahmen ei-ner Kapitalerhöhung rund 3,3 Mio. Eurozugeflossen. Zudem, und das ist entschei-dend, beträgt der Marktwert der Immobi-lien nach Unternehmensangaben zum31.12.2018 rund 250 Mio. Euro – bei ei-nem Buchwert von 159 Mio. Euro. Die stil-len Reserven betragen somit ca. 91 Mio.Euro.

MittelverwendungDer Emissionserlös soll der Finanzierungdes Erwerbs weiterer Immobilien durch dieFCR-Gruppe dienen. Soweit der Emissi-onserlös zur Finanzierung des Erwerbs wei-terer Immobilien erfolgt, dient er primär derfinanziellen Ausstattung von Tochtergesell-schaften der Emittentin zum Erwerb neuerImmobilien. Alternativ sollen die Erlöseauch für die Finanzierung des Erwerbs vonImmobilien unmittelbar durch die FCR AGverwendet werden, wobei die Ausstattungder Tochtergesellschaften vorrangig ist. DieAusstattung der Tochtergesellschaften kanndabei sowohl durch Eigenkapital als auchDarlehen in Form von wirtschaftlichem Ei-genkapital erfolgen. Die weitere Ausstattungder Tochtergesellschaften erfolgt voraus-sichtlich über eine Fremdfinanzierung durchBanken.

RatingDie FCR Immobilien AG wurde von derScope Ratings GmbH mit dem Rating„B+/Stabile“ bewertet. Bei dem Rating han-delt es sich um ein Unternehmensrating.Die bisher emittierten besicherten Anleihenbewertet Scope mit „BB-/Stabile“. Für die

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5,25%-Anleihe 2019/24 selbst wurde keinRating erstellt und es ist derzeit auch keinesgeplant.

BesicherungDie Emittentin verpflichtet sich, die An-sprüche der Anleihegläubiger auf Rück-zahlung der Anleihe und Zinszahlungendurch Grundbuchschulden auf zukünftigim Eigentum der FCR-Gruppe stehendenGrundstücken zu Gunsten des Treuhän-ders zu besichern. Die Sicherheiten wer-den dabei im zweiten oder dritten Rangbestellt werden und zwar nach den erst-

rangigen Finanzgebern wie z.B. Banken.Die Emittentin ist frei, Sicherheiten aus-zutauschen.

Stärken• diversifiziertes Portfolio mit attraktiver

Mietrendite • positiver Track Record am Kapitalmarkt,

ausstehende Anleihen notieren deutlichüber 100%

• hohe stille Reserven, Bilanzierung nachHGB

• Grundbuchschuld (im zweiten und drit-ten Rang)

• hohe Transparenz durch Notierung derAktie in Scale

Schwächen• niedrige Eigenkapitalquote, schwaches

Unternehmensrating• Risiko von Leerständen und steigenden

Zinsen

Fazit:Die FCR Immobilien AG hat ein diversifi-ziertes Immobilienportfolio mit attraktivenMietrenditen aufgebaut. Die Gesellschaftbietet durch eine Börsennotierung der Ak-tie ein hohes Maß an Transparenz. Der aufden ersten Blick sehr niedrigen Eigenkap-talquote stehen nach Unternehmensanga-ben erhebliche stille Reserven gegenüber.Analysten erwarten weiterhin deutliche Er-gebnissteigerungen, wobei weiterhin signi-fikante Ergebnisbeiträge aus dem Verkaufvon Objekten erwartet werden. Der TrackRecord am Anleihemarkt ist positiv: Die6,00%-Anleihe 2018/28 (ISIN DE000A2G9G64) notiert aktuell bei 103,21%, die7,1%-Anleihe 2016/21 (ISIN DE000A2BPUC4) aktuell bei 105,90%. Als Risiko-faktoren sind mögliche Leerstände oder stei-gende Zinsen sowie die niedrige Eigenkapi-talquote zu sehen. Insgesamt spricht vielesfür einen Erfolg der Anleiheemission.

Eckdaten der 5,25%-FCR-Anleihe2019/24Emittent FCR Immobilien AGZeichnungsfrist Bis 26.04.2019Kupon 5,25% p.a.Zinszahlung halbjährlichISIN / WKN DE000A2TSB16 / A2TSB1Volumen bis zu 30 Mio. EuroLaufzeit bis 29.04.2024 (5 Jahre)Stückelung 1.000 EuroListing Open Market (Freiverkehr)Besicherung Grundschuld (Treuhänder)Internet www.fcr-immobilien.de/anleihe

2017 2018e 2019e 2020eUmsatz 16,39 36,95 43,12 61,10- davon Mieteinnahmen 8,49 15,70 15,62 21,10- davon Immobilienverkäufe 7,90 21,25 27,50 40,00EBIT 3,74 7,58 16,44 18,88Jahresüberschuss 0,97 2,60 7,91 9,06FFO II 2,11 5,17 10,18 11,67Angaben in Mio. Euro, Quelle: First Berlin Equity Research, Stand: 19.03.2019

FCR Immobilien AG – Geschäftsentwicklung

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Ferratum platziert 4-jährige Anleihe mit einem Volumen von 80 Mio. Euro

Wachstumsaussichten positiv

Text: Christian Schiffmacher

Ferratum Capital Germany, eine100%ige Tochtergesellschaft der Ferra-

tum Oyj (ISIN FI4000106299) hat eineAnleihe im Volumen von 80 Mio. Europlatziert, der Kupon liegt 5,50% über dem3-Monats-Euribor. Der Emissionspreis be-trug 97,00%. Das Settlement erfolgt am 24.April. Die Anleihe wird an der NasdaqNordic und in Frankfurt gelistet (ISINSE0012453835). Pareto Securities beglei-tete die Transaktion als Bookrunner.

Unternehmen Ferratum Oyj und seine Tochtergesellschaf-ten bilden die Ferratum Group, einen in-ternationalen Anbieter von Mobile Bankingund digitalen Konsumenten- und Klein-krediten, die über mobile Geräte verteiltund verwaltet werden. Ferratum, mitHauptsitz in Helsinki, Finnland, wurde imMai 2005 gegründet und hat Aktivitäten inEuropa, Nordamerika, Südamerika, Afrikaund im asiatisch-pazifischen Raum.

Ferratum Bank plc ist eine hundertprozen-tige Tochtergesellschaft der Ferratum Oyjund ein von der Malta Financial ServicesAuthority zugelassenes Kreditinstitut. Da-mit können Produkte von Ferratum in derEU angeboten werden. Die Lizenz wurde inzwölf (Bulgarien, Kroatien, TschechischeRepublik, Estland, Frankreich, Deutsch-land, Lettland, Norwegen, Polen, Slowakei,Spanien und Schweden) der 25 Länder, indenen die Ferratum-Gruppe tätig ist, aus-gestellt.

Ferratum bietet eine Vielzahl von Finanz-dienstleistungen an, darunter digitale Kon-sumenten- und Firmenkredite, MobileBankdienstleistungen, White Label-Dienst-leistungen für mobile Banken.

Als digitaler Kreditgeber bietet Ferratum einumfassendes Produktportfolio für Privat-kunden, die Verbraucherkredite von 25 bis20.000 Euro und Ratenkredite für kleineUnternehmen bis 250.000 Euro mit einerLaufzeit von 6 bis 18 Monaten beantragenkönnen.

Die 2016 gegründete Mobile Bank von Fer-ratum ist eine innovative digitale Bank fürSmartphones, die eine Reihe von Bank-dienstleistungen anbietet, darunter digitaleZahlungen in Echtzeit und Überweisungenin einer einzigen App.

GeschäftsentwicklungDie Ferratum Oyj konnte den Umsatz 2018um 18,3% auf 262,2 Mio. Euro steigern,das EBIT ist um 18,7% auf 37,8 Mio. Eurogestiegen. Das EBT (Vorsteuer-Ergebnis) istaufgrund höherer Finanzierungskosten undWährungsverluste um 3,9% auf 22,3 Mio.Euro zurück gegangen. Im laufenden Jahrsoll das EBIT auf 45 Mio. Euro steigen(2018: 37,8 Mio. Euro).

Stärken• Langjähriger, positiver Track Record am

Anleihemarkt• Gesellschaft ist, trotz Gewinnwarnungen,

deutlich profitabel• Ferratum verfügt über eine EU-Bankli-

zenz• Gesellschaft ist international aufgestellt

und bietet ein umfangreiches Produkt-portfolio

Schwächen• negativer Track Record am Aktienmarkt,

hohe Insiderverkäufe• Anleihen von Mitbewerbern bieten teil-

weise höhere Renditen• konjunkturelle Risiken

Fazit:Ferratum zählt zu den Pionieren bei mobi-len Konsumentenkrediten und hat einenlangjährigen und positiven Track Record amAnleihemarkt. Die Gesellschaft bietet ein

umfangreiches Produktportfolio und ist in-ternational aufgestellt. Damit ist Ferratumvon einzelnen Ländern oder Produkten z.T.weniger abhängig als Mitbewerber. Die Ge-sellschaft verfügt zudem über eine EU-Banklizenz. Negativ sind zwei kleine Um-satz-/Gewinnwarnungen im vergangenenJahr sowie umfangreiche Directors Dealingszu sehen. Insgesamt sind Anleiheinvestorenmit Ferratum-Anleihen bislang gut gefah-ren. Ein Investment in die neue Ferratum-Anleihe erscheint somit interessant.

Ein ausführliches Interview mit Ferratum-CFO Dr. Clemens Krause ist im BONDMAGAZINE 127, S. 10–11 sowie unterhttps://www.fixed-income.org/ zu finden.

Eckdaten der neuen Ferratum-AnleiheEmittent Ferratum Capital GermanyKupon 3-Monats-Euribor +550 bpEmissionskurs 97,00%Volumen 80 Mio. EuroStückelung 1.000 EuroISIN SE0012453835Listing Nasdaq Nordic und FrankfurtBookrunner Pareto SecuritiesInternet www.ferratumgroup.com

2016 2017 2018e 2019e 2020eUmsatz 154,1 221,6 263,0 308,0 358,2EBIT 21,1 31,8 37,8 45,2 54,4EBT 14,7 23,3 23,0 33,4 40,6Net Profit 13,0 20,1 19,9 28,9 35,1Angaben in Mio. Euro, Quelle: Neue ZWL, Bilanzierung nach HGB

Ferratum Oyj – Geschäftsentwicklung

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TERRAGON AG plant Anleiheemission

Immobilienprojektentwickler für betreutes Wohnen baut Geschäftstätigkeit im Premiumsegment „Servicewohnen“ aus

Text: Robert Steininger

Die TERRAGON AG, ein auf Wohnenim Alter spezialisierter, tätiger Pro-

jektentwickler, beabsichtigt die strategischeÖffnung zum Kapitalmarkt. Zur weiterenFinanzierung ihrer Akquisitionspipeline undder Optimierung ihrer Finanzierungsstruk-tur erwägt die Gesellschaft die Emission ei-ner Unternehmensanleihe. Mit dem Fokusauf das Marktsegment „Servicewohnen fürSenioren“ verfügt die Gesellschaft aktuellüber in der Umsetzung befindliche Projektemit einem Volumen von rund 340 Mio.Euro sowie einem zusätzlichen jährlichenAkquisitionspotenzial von rund 150 bis 200Mio. Euro. Das bereits seit 20 Jahren amMarkt tätige Unternehmen hat deutsch-landweit mehr als 2.000 Wohneinheiten er-folgreich entwickelt und zählt damit zu denführenden Immobilienprojektentwicklernfür betreutes Wohnen in Deutschland.

Dr. Michael Held, Vorstandsvorsitzenderder TERRAGON AG: „Mit der Begebungeiner Unternehmensanleihe wollen wir unsdem Kapitalmarkt öffnen und ein weiteresStandbein für unsere Finanzierung schaffen.Als markterfahrener Projektentwickler mitstarkem Track Record wollen wir in einemsehr attraktiven Markt die Chance wahr-nehmen, unsere Ertragskraft und Cashflowsdank hohem Projektvolumen und starkerAkquisitionspipeline deutlich zu steigern.Das sind aus unserer Sicht beste Vorausset-zungen, um sich nachhaltig am Kapital-markt zu etablieren.“

Die TERRAGON AG gestaltet und steuertalle Prozesse der Wertschöpfungskette vonder Grundstücksakquisition, der Projektie-rung, der Planung, dem Bau bis zum Ver-kauf. Der Fokus der Entwicklungs- undBauträgertätigkeit liegt im Premiumsegmentdes Servicewohnens, der Vier-Sterne-Kate-gorie, definiert gemäß den Klassifizierungs-kriterien der Gesellschaft für Immobilien-forschung (gif ).

Der Markt Servicewohnen für Seniorenentwickelt sich zu dem bedeutendsten Seg-ment der alternativen Versorgung im Alter

und bietet in Deutschland im Vergleich mitanderen Ländern noch sehr viel Entwick-lungspotenzial. Denn es ermöglicht Senio-ren durch zusätzliche Serviceangebote einselbstbestimmtes Wohnen bis ins hohe Al-ter. In einer aktuellen Marktuntersuchungder TERRAGON AG wurde erstmals dieVersorgungslage für betreutes Wohnen inallen Kommunen Deutschlands mit mehrals 5.000 Einwohnern erfasst. Demzufolgebesteht in diesem Segment zurzeit ein Be-darf an bis zu 550.000 zusätzlichen Wohn-einheiten. Auch die Prognos AG, das Ku-ratorium Deutsche Altenhilfe und die Bankfür Sozialwirtschaft gehen in ihren Be-darfsanalysen von bis zu 525.000 fehlen-den Wohnungen aus. Allein im Premium-segment des Servicewohnen für Seniorenbeträgt das aktuell geschätzte Investitions-potenzial insgesamt rund 33 Mrd. Euro.Die bestehende große Angebotslücke sowiedie demographische Entwicklung sichernsowohl auf Kunden- wie Investorenseiteeine nachhaltig hohe Nachfrage nach hoch-wertigem, seniorengerechtem Wohnraum.

Das aktuelle Projektentwicklungsvolumender TERRAGON AG umfasst rund 340Mio. Euro, davon Projekte im Volumenvon rund 60 Mio. Euro für Dritte. Für das

eigene Portfolio sind die Grundstücke an-gekauft und die Finanzierung bereits gesi-chert. Die entsprechenden Projekte befin-den sich in unterschiedlichen Stadien derRealisierung. Darüber hinaus verfügt dieGesellschaft über eine potenzielle Akquisi-tionspipeline, aus der Projekte mit einemGesamtvolumen von ca. 150 bis 200 Mio.Euro jährlich erworben werden sollen. DieEinzelprojektvolumina variieren in der Re-gel zwischen ca. 40 und 60 Mio. Euro.

Durch ein im September 2018 gegründe-tes Joint Venture mit der SAX-Gruppe hatdie TERRAGON AG bereits eine in kur-zen Entscheidungswegen verfügbare finan-zielle Basis für die Projekte der nächstenJahre geschaffen. Ziel des Zusammen-schlusses ist es, in den nächsten drei bis fünfJahren 500 bis 600 Mio. Euro in das Ser-vicewohnen für Senioren im Premiumseg-ment zu investieren. Die gute Zusammen-arbeit hat sich unter anderem in den der-zeit in der Entwicklung befindlichen Pro-jekten „Seniorenresidenz RIVIERA“ in Ber-lin-Grünau (Projektvolumen: ca. 90 Mio.Euro) und „Welker-Quartier“ in Duisburg(Projektvolumen: ca. 75 Mio. Euro) bereitsbewährt.

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Huber Automotive emittiert 5-jährige Anleihe mit einem Kupon von 6,00%Gesellschaft profitiert vom Trend hin zur eMobility

Text: Christian Schiffmacher

Die Huber Automotive AG, Mühlhau-sen im Tale, hat eine 5-jährige Anleihe

im Volumen bis zu 25 Mio. Euro im Rah-men eines Private Placements angeboten.Platziert wurden Anleihen im Volumen von12,5 Mio. Euro. Der Kupon beträgt 6,00%p.a. und ist jährlich zahlbar. Die Gesellschaftprofitiert vom Trend hin zur eMobility undhat einen Großauftrag eines Automobil-konzerns im Bereich Batteriemanagementgewonnen. Der Chance stehen auch unter-nehmensspezifische Risiken gegenüber.

UnternehmenSatzungsmäßiger Gegenstand des Unter-nehmens ist die Herstellung und der Ver-trieb von Kraftfahrzeugelektronik und sons-tiger Kraftfahrzeugausrüstung, insbesonderefür den Bereich der Hybrid- und E-An-triebe, und von elektronischen Batteriema-nagementsystemen im Automotive- undNon-Automotive-Bereich sowie die Vor-nahme aller sonstigen Geschäfte, die hier-mit in Zusammenhang stehen. Die Gesell-schaft beabsichtigt, ihren Unternehmens-gegenstand auf die Endmontage von undHandel mit Fahrzeugen zu Land, zu Wasserund unter Tage zu erweitern.

MittelverwendungDie Emittentin beabsichtigt, den Netto-emissionserlös im Wesentlichen wie folgt zuverwenden:• Working Capital für bereits geschlossene

Lieferverträge• Working Capital für zukünftig erwartete

Lieferverträge• Bereits geplante und/oder zukünftig er-

forderliche Investitionen• Entwicklung von Steuergeräteplattformen

für Automotive-Anwendungen (kleinerenationale Fahrzeughersteller, TIER-1-Bat-terielieferanten)

• Entwicklung von Batteriemanagement,Hybrid- und E-Drive-Systemen zur Be-dienung von Spezialmärkten (zu Land, zuWasser und unter Tage)

• Teilweise Rückzahlung von bestehendenDarlehenverbindlichkeiten

Stärken/Chancen• Huber hat einen Großauftrag eines Au-

tomobilkonzerns im Bereich Batteriema-nagement gewonnen, Produktionsstart istim September 2019

• Huber ist mit der Elektrifizierung vonGeländefahrzeugen für Minenbetreiber ineiner lukrativen Nische tätig

• Großaufträge dürften zu einer deutlichenUmsatzsteigerung führen

• Gesellschaft profitiert vom Trend hin zureMobility

Schwächen/Risiken• Klumpenrisiken durch Großserieneinstieg• Großauftrage führen zwar zu einer Stei-

gerung des Ergebnisses, aber zu niedrige-ren Margen

• Zinsdeckung ist anfangs eher niedrig• Verquickung von privaten und Firmen-

interessen übersteigen ein tolerierbaresMaß erheblich

AuffälligkeitenMartin Huber ist an der Huber Group Hol-ding SE als deren Alleinvorstand mit rund97,9% beteiligt und beherrscht damit mit-telbar die Gesellschaft. Insgesamt fällt einestarke Verquickung von privaten und Fir-meninteressen auf. So hat Herr Huber ein

Schiff erworben, später ist die Gesellschaftanstelle von Herrn Huber in den Kaufver-trag eingetreten und Herr Huber hat derGesellschaft ein Darlehen zum Erwerb desSchiffes gewährt. Hier müsste der Auf-sichtsrat eigentlich eingreifen.

Die Gesellschaft könnte oder beabsichtigtein Konsortialdarlehen im Volumen voninsgesamt 13 Mio. Euro aufzunehmen, daserheblich niedriger verzinst wäre als die An-leihe. Allerdings sieht der Vertrag die Si-cherheitsübereignung von Investitionsgü-tern und Warenlagern, die Sicherheitsab-tretung von Forderungen aus Lieferungenund Leistungen sowie eine persönlicheBürgschaft von Herrn Martin Huber im Vo-lumen von 3 Mio. Euro vor.

Fazit:Die Huber Automotive AG hat einen Groß-auftrag eines Automobilkonzerns im Be-reich Batteriemanagement gewonnen, Pro-duktionsstart ist bereits im September 2019.Die Gesellschaft profitiert deutlich vomTrend hin zur eMobility, auch wenn kon-krete Stückzahlen nicht garantiert sind. Ne-gativ fällt die Verquickung von privaten undFirmeninteressen auf, hier müsste ein halb-wegs professioneller Aufsichtsrat konsequenteinschreiten. Die Gesellschaft verfügt zu-dem offensichtlich über eine Finanzie-rungsalternative zu deutlich günstigerenKonditionen, allerdings mit branchenübli-chen Sicherheiten und einer Bürgschaft vonHerrn Huber. Insofern sind die Interessenvon Herrn Huber nicht klar.

Eckdaten der Huber Automotive-Anleihe 2019/24Emittent Huber Automotive AGKupon 6,00%ISIN / WKN DE000A2TR430 / A2TR43Stückelung 1.000 EuroRating Kein RatingLaufzeit 16.04.2024Listing Open MarktBookrunner BankMSelling Agent GBR Financial ServicesInternet www.huber-automotive.com

2016/17 2017/18e 2018/19e 2019/20e 2020/21eGesamtleistung 20,4 22,5 26,0 49,0 65,0EBITDA 4,2 3,6 4,2 5,7 8,0EBIT 3,1 2,7 2,0 3,2 5,2EBT 2,4 2,2 1,1 1,5 3,5Nettoergebnis 2,6 1,4 0,8 1,0 2,4EBIT-Marge 15,0% 12,2% 7,7% 6,6% 8,0%Angaben in Mio. Euro, Geschäftsjahresende: 30.06., Quelle: eigene Berechnungen, Rechnungslegung nach HBG

Huber Automotive AG – Geschäftsentwicklung

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nicht auf die Bilanz nehmen wollen. Etwaweil das Risiko nicht passt oder die Marge.Für die Banken ist ein großer Vorteil, wennsie über uns mit geringem Aufwand eineVielzahl von ganz verschiedenen Investorenerreichen und so ihre Kunden zufrieden stel-len können.

BOND MAGAZINE: Müssen die Emit-tenten Bonitätsanforderungen erfüllen?

Dr. Kauther: Für uns regelt das der Markt:Wir schauen einfach, ob wir für ein Finan-zierungsvorhaben ausreichend viele geeig-nete Investoren haben. Ist das nicht der Fall,lehnen wir die Anfrage ab. Da wir aus-schließlich mit professionellen Investorenzu tun haben, ist diese Vorgehensweise dieeffizienteste. Solche Investoren wissen, wassie wollen und haben gut dokumentierte In-vestitionskriterien. Falls sie Unterstützungbenötigen, können sie Investment Advisormandatieren oder auch Ratingagenturen he-ranziehen.

BOND MAGAZINE: Wie hoch sind dieKosten?

Dr. Kauther: Der Kreditnehmer bzw. Emit-tent zahlt ausschließlich bei erfolgreicherVermittlung 1–2 Basispunkte pro Jahr Lauf-zeit, mindestens 10.000 Euro. Ein Place-ment für eine 5-jährige 20 Mio.-Euro-An-leihe kostet also je nachdem, wie das Settle-ment gestaltet ist, zwischen 10.000 und20.000 Euro Gebühr. Investoren zahlen garnichts. Fairerweise muss man sagen, dassviele Emittenten einen Deal Advisor ein-schalten, der auch bezahlt werden will. Aberdafür ist bei diesen niedrigen Transaktions-gebühren ja ausreichend Luft.

BOND MAGAZINE: Vielen Dank für dasGespräch.

Das Interview führte Christian Schiffmacher.

Auf der Finanzierungsplattform credX tref-fen starke Emittenten/Kreditnehmer mit

professionellen Investoren zusammen, umEmissionen durchzuführen und Kreditbezie-hungen zu begründen. credX ist ein reguliertesFinanzdienstleistungsinstitut (Zulassung alsAnlagevermittler nach §32 KWG, beaufsich-tigt durch die BaFin). Im Gespräch mit demBOND MAGAZINE erläutert Vorstand Dr.Ralf Kauther das Konzept und die Kosten.

BOND MAGAZINE: Bitte erläutern Siedas Konzept von credX.

Dr. Kauther: Wir sind ein neutraler Markt-platz für die Vergabe von Fremdkapital. Aufunserer regulierten Webplattform kommenKreditnehmer mit Kreditgebern zusammen.Wir unterstützen den kompletten Prozessvon der Voranfrage übers Bookbuilding biszum Vertragsschluss. Außerdem stellen wirüber angeschlossene Partner ein reibungs-loses Settlement sicher. Bei Bedarf könnensich beide Seiten durch Deal Advisor ihrerWahl unterstützen lassen. Außerdem kön-nen Banken über uns Kreditgeschäfte, diesie nicht selbst auf die Bilanz nehmen wol-len, syndizieren. Unser Nutzenversprechenist: Wir sind günstiger, transparenter undminimieren Interessenskonflikte.

BOND MAGAZINE: Wer gehört zu IhrerZielgruppe?

Dr. Kauther: Wir sind für drei Arten vonMitgliedern da: 1. Kreditnehmer bzw. Emit-tenten. Hier wenden wir uns an den geho-benen Mittelstand, an Großkonzerne, an dieImmobilienwirtschaft und an die öffentli-che Hand. 2. Investoren: Bei uns investie-ren ausschließlich professionelle Investorenwie Versicherungen, Pensionskassen, Kre-ditfonds und Banken. 3. Corporate Financeund Investment Advisor: Das können Ban-ken sein, aber auch unabhängige Boutiquenund Beratungsarme der WP-Gesellschaften.

BOND MAGAZINE: Welche Finanzin-strumente können über credX platziert wer-den?

Dr. Kauther: Das ganze Spektrum: Kredite,Schuldscheine, Inhaber- und Namens-schuldverschreibungen. Das ist wichtig, weildas Unternehmen ja schlicht die beste Mög-lichkeit sucht, die nötigen Mittel zu be-schaffen. Welches Instrument das richtigeist, zeigt sich, wenn man den Bedarf mitdem gesamten Marktangebot abgleicht.Und da gibt es eben Investoren, die z.B. nurin börsennotierten Anleihen investieren.

BOND MAGAZINE: Wie groß sind denndie Finanzierungen?

Dr. Kauther: In der Regel ab 10 Mio. Euro.Bei Kreditnehmern mit regelmäßigem Be-darf kann es auch deutlich weniger sein.

BOND MAGAZINE: Wie viele Investorensind bei credX registriert und wie läuft dieRegistrierung ab?

Dr. Kauther: Wir können derzeit ca. 140Investoren mit konkreten Angeboten an-fragen und jede Woche kommen einigedazu. Noch längst nicht alle sind registriert,da der Prozess doch etwas aufwändiger ist.So ist oft ein Neue-Produkte-Prozess zudurchlaufen, der sich hinziehen kann. Aberwenn eine konkrete Transaktion ansteht, dieden Investor interessiert, werden dieseHausaufgaben zügig erledigt.

BOND MAGAZINE: Konkurrieren Siemit Banken oder werden Sie auch von Ban-ken mit eingebunden?

Dr. Kauther: Banken sind einerseits wich-tige Investoren auf der Plattform. Anderer-seits bieten wir ihnen auch die Möglichkeit,über unsere Infrastruktur für ihre KundenFinanzierungen zu platzieren, die sie selbst

Dr. Ralf Kauther, Vorstand, credX AG

„Wir sind günstiger, transparenter undminimieren Interessenskonflikte“

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INVESTMENT

Kuhnke: Die Fed hat die meisten Finanz-marktexperten Anfang des Jahres überrascht,auch uns. Von den prognostizierten Leitzins-erhöhungen ist man innerhalb von nur vierWochen auf „wir machen nichts mehr“ und„wir stoppen den Abbau der Bilanzsumme“zurückgekehrt. Man hat also von angezoge-ner Handbremse auf mindestens neutral ge-schaltet. Wahrscheinlich ist der Höhepunktbeim Leitzins jetzt erreicht. Wir gehen bisMitte nächsten Jahres nicht von einer weite-ren Leitzinserhöhung aus, rechnen nur in un-serem Risikoszenario mit einer Leitzinssen-kung. An den Geldterminmärkten kann manablesen, dass die Finanzmärkte von einer Leit-zinssenkung im vierten Quartal 2019 oderspätestens im ersten Quartal 2020 ausgehen.Dies ist auch der Grund, weshalb die Trea-sury-Renditen gesunken sind.

BOND MAGAZINE: Welche Entwicklungerwarten Sie in China?

Kuhnke: In China haben wir in den ver-gangenen Quartalen einen Abwärtstrend ge-sehen. Die Regierung und die Notenbankhaben aber Maßnahmen ergriffen, um dieWirtschaft wieder anzukurbeln. So wurdendie Mehrwertsteuersätze reduziert, die Min-destreservesätze deutlich gesenkt und bereitsgeplante Infrastrukturinvestitionen vorge-zogen. Insgesamt ein recht ordentliches Kon-junkturpaket. Deshalb gehen wir davon aus,dass sich die chinesische Konjunktur imzweiten Quartal stabilisieren wird. Die ge-lockerten Finanzierungskonditionen dürf-ten sich zeitnah positiv auf die Kreditvergabeauswirken und die Investitionen anschieben.

BOND MAGAZINE: Und was bedeutetdas für die Eurozone?

Kuhnke: Das Wachstum in der Eurozonehat sich im Jahr 2018 mehr als halbiert, vorallem wegen des nachlassenden Exports

Die Bantleon Bank verwendet für ihreKonjunkturprognosen eigene Frühindi-

katoren. Stephan Kuhnke, Leiter Portfolio-management und Vorsitzender der Geschäfts-leitung der Bantleon Bank, sieht bereits ersteAnzeichen einer konjunkturellen Stabilisie-rung in der Eurozone. Die Perspektiven hel-len sich nach seiner Einschätzung ab demzweiten Halbjahr auf. Bantleon ist zwar der-zeit noch defensiv bei Corporate Bonds ausge-richtet. Mit einer Verbesserung der konjunk-turellen Entwicklung in der Eurozone sollteman sich aber auf ein Übergewicht von Cor-porate Bonds vorbereiten. In den USA lässt dieKonjunkturdynamik jedoch nach, entspre-chend sollten in den USA die Renditen fallen.

BOND MAGAZINE: Sie verwenden fürIhre Konjunkturprognosen eigene Frühin-dikatoren. Welche konjunkturelle Erwar-tung haben Sie?

Kuhnke: Während die Einkaufsmanager-Indikatoren der Industrie 2017 einheitlicheine Expansion signalisierten, sind sie 2018sukzessive zurückgegangen. Wir sind jetztan einem sehr spannenden Punkt, weil sichdie Indikatoren in den Ländern der Euro-zone und den Emerging Markets zumeistbereits deutlich unter der Expansions-schwelle befinden, in den USA aber nochdarüber liegen.

BOND MAGAZINE: Und wie geht es wei-ter?

Kuhnke: In den USA sind zuletzt dunkleWolken aufgezogen, was eine Nachwirkungder restriktiveren Geldpolitik darstellt. DieUS-Wirtschaft musste in den vergangenenJahren massive Renditeanstiege verkraften,bei 2-jährigen Staatsanleihen haben sich dieRenditen in der Spitze versechsfacht (von0,50% auf 3,00%), bei 10-jährigen mehr alsverdoppelt (von 1,40% auf 3,20%). Die Fi-

nanzierungskonditionen für die Unterneh-men wurden damit ungünstiger. 2018 hatTrumps Steuerreform massiven Rückenwinderzeugt, dieser Effekt lässt jetzt aber nach.Die zusätzliche Verschuldung sowie der Im-puls aus der Steuerreform haben 2018 nochrund 1%-Punkt zum BIP beigetragen, imlaufenden Jahr beträgt der Impuls nur nochetwa 0,3% des BIPs. 2020 dürfte es, falls sichDonald Trump nicht wieder etwas einfallenlässt, sogar leicht negative fiskalische Effektegeben. Darüber hinaus sollten die schlech-teren Finanzierungskonditionen bald auchdie Investitionen belasten. Kurzfristig ist derAusblick noch gut, weil die Kreditvergabe-standards in den USA noch sehr locker sind,was sich aber ebenfalls bald ändern dürfte.Am Immobilienmarkt sind die Auswirkun-gen der gestiegenen Zinsen bereits sichtbar,etwa in den rückläufigen Verkäufen von Ein-familienhäusern.

Die USA begeben sich mit ihrer hohen undweiter steigenden Staatsverschuldung in eineSackgasse, weil die hohen Schulden lang-fristig nicht finanzierbar sein werden. DieUS-Notenbank wird alles dafür tun müs-sen, um die Zinsen und damit die Belas-tungen für den Staatshaushalt so niedrig wiemöglich zu halten. Das Schlimmste, wasdem US-Finanzministerium passierenkönnte, wäre ein steiler Zinsanstieg. Dennmit dem Auslaufen der bestehenden Anlei-hen würde dann sukzessive die Zinslast zu-nehmen. Dies wäre auch für die US-Volks-wirtschaft eine Belastung. Die Inflationzieht derzeit nur moderat an, aber sehr lang-fristig sehen wir deutliches Inflationspoten-zial. Dies ist ein Ergebnis der demographi-schen Entwicklung, des wachsenden Fach-kräftemangels und der abnehmenden Glo-balisierungseffekte.

BOND MAGAZINE: Wie beurteilen Siedie aktuelle Fed-Politik?

Stephan Kuhnke, Leiter Portfoliomanagement und Vorsitzender der Geschäfts-leitung, Bantleon Bank AG

„Die Perspektiven hellen sich ab demzweiten Halbjahr auf“

BOND MAGAZINE | Ausgabe 130 | 17.04.2019 | www.fixed-income.org 15

INVESTMENT

sich viel intensiver mit den einzelnen Un-ternehmen auseinandersetzen. Global ist dieVeränderung in den Ratingklassen nichtganz so drastisch, aber auch hier sind 50%der ausstehenden UnternehmensanleihenBBB geratet.

BOND MAGAZINE: Wenn andere ver-kaufen müssen, dann kann das aber aucheine Chance für High Yield-Investoren sein.

Kuhnke: Ja, absolut. Aber nur wenige in-stitutionelle Investoren dürfen High Yield-Anleihen kaufen.

BOND MAGAZINE: Und welche Erwar-tung haben Sie für die Aktienmärkte?

Kuhnke: Die scharfen Rücksetzer, die wirim vierten Quartal 2018 gesehen haben, wa-ren fundamental gerechtfertigt, weil diekonjunkturelle Dynamik nachgelassenhatte. Das Ausmaß war aber übertrieben.Der fulminante Jahresstart war somit eineGegenbewegung auf die zu starke Korrek-tur Ende 2018. Wir sind derzeit neutral bisleicht übergewichtet positioniert, aber imEinklang mit unserer Erwartung einer kon-junkturellen Erholung werden wir Aktienwohl bald stärker übergewichten.

BOND MAGAZINE: Wird man sich fürlange Zeit an niedrige Zinsen gewöhnenmüssen?

Kuhnke: Die Fed dürfte wie bereits gesagtdie Leitzinsen in diesem Jahr unverändertlassen. Und die EZB könnte die Leitzinsenerstmals Anfang 2020 wieder anheben,wenn sich die Wachstumsraten bis dahinverbessert haben. Die Renditen deutscherBundesanleihen sollten im zweiten Halb-jahr entsprechend in den positiven Bereichsteigen, aber auch in unserem positiven Sze-nario dürften sie maximal lediglich 1% er-reichen. Unter dem Strich werden wir unsfür einen langen Zeitraum an niedrige Zin-sen gewöhnen müssen. Unternehmensan-leihen sehen wir derzeit noch im Risk off-Modus. Wenn die Konjunktur nach obenläuft, sollten sich Unternehmensanleihenbesser entwickeln als Staatsanleihen, d.h. dieSpreads gehen leicht zurück. Dies sowohlbei Investment Grade- als auch bei Non In-vestment Grade-Emittenten.

BOND MAGAZINE: Vielen Dank für dasGespräch.

Das Interview führte Christian Schiffmacher.

nach China. Es gab aber auch Sonderef-fekte, die dafür verantwortlich waren. Dieneue WLTP-Abgasnorm hat die Produktionder Automobilhersteller zurückgeworfen.Zudem hat der Rekordsommer im letztenJahr dazu geführt, dass die Rheinpegel soniedrig waren, dass die Chemieindustrie aufdem Rhein nicht mehr genug Rohstoffetransportieren konnte. Diese zwei Belas-tungsfaktoren sollten sich langsam auflösen,sodass die Wirtschaft wieder stärker wächst.Es gibt bereits erste Anzeichen einer Stabi-lisierung in der Eurozone und im weiterenJahresverlauf hellen sich die Perspektivenweiter auf. Unsere Frühindikatoren (der Fi-nancial Condition Index und das GlobalGrowth Momentum Index) signalisieren fürdas zweite Quartal 2019 zunächst eine Bo-denbildung und für das 2. Halbjahr eine zy-klische Belebung. Die Eurozone wird dabeiinsbesondere von der wirtschaftlichen Bele-bung in China profitieren. So ist China in-zwischen der wichtigste Absatzmarkt fürdeutsche Automobilhersteller. Risiken fürdie Konjunktur der Eurozone gehen ganzklar von den USA, aber auch von UK aus.

BOND MAGAZINE: Und was macht dieEZB in dem Umfeld?

Kuhnke: Wahrscheinlich macht sie garnichts. Hat die EZB doch jüngst angekün-digt, dass sie nicht nur über den Sommerhinaus die Leitzinsen auf niedrigem Niveaubelässt, sondern sogar bis zum Jahresende.Denkbar ist darüber hinaus, dass die EZBden Banken für gewisse Einlagen den Ne-gativzins erlässt, was die Finanzinstitutefreuen würde. Die Schweizer Nationalbankhat diesen Weg bereits vor Jahren gewähltund Einlagen bis zu einem Freibetrag vonden Negativzinsen befreit. Gemäß denGeldterminmärkten wird die EZB nochsehr lange expansiv bleiben – eine erste Leit-zinserhöhung wird frühestens Ende 2020erwartet. Wir rechnen hingegen bereits im1. Halbjahr mit einem ersten Schritt.

BOND MAGAZINE: Und welche Per-spektiven erwarten Sie für die Finanz-märkte?

Kuhnke: 2018 war für die Finanzmärkteein extrem schlechtes Jahr. Jegliche Diversi-fikation und Portfoliotheorien haben nichtgewirkt, weil es in nahezu allen Assetklassenzu negativen Ergebnissen gekommen ist.Deutsche Bundesanleihen waren noch diebeste Assetklasse, das hätte Anfang 2018niemand erwartet. Wenn es bei Risikoassetshoch her geht, sind Bundesanleihen der Felsin der Brandung. Und der Nullzins ist, das

mussten wir alle lernen, offenbar nicht dieUntergrenze. Weil sich jetzt die Anzeichenmehren, dass wir im zweiten Quartal eineBodenbildung in den Frühindikatoren se-hen werden, dürften die Renditen deutscherBundesanleihen bald wieder steigen. In denUSA hingegen rechnen wir mit weiter fal-lenden Renditen für Treasuries, weil dort dieKonjunkturdynamik nachlässt. Damitdürfte der Spread zwischen US-Treasuriesund Bundesanleihen zusammenlaufen. AusInvestorensicht erscheinen Treasuries damitattraktiv. Allerdings darf man als Euro-In-vestor die Währungskomponente nicht ver-nachlässigen. Die Schwankungen des Dol-lars können ein Vielfaches von dem ausma-chen, was man an Zinsen mehr vereinnah-men kann. Eine Absicherung des Wäh-rungsrisikos kostet derzeit ca. 3%, was dieZinsdifferenz wieder auffrisst.

Staatsanleihen von Peripheriestaaten sindnoch attraktiv, allerdings wird die Luft zu-nehmend dünner. Insbesondere in Portugalund Spanien sind die Spreads schon relativambitioniert. Einen schönen Carry (Mehr-ertrag) bekommt man fast nur noch in Ita-lien, aber da ist auch der fundamentale Aus-blick denkbar schlecht. Während in denmeisten Staaten der Eurozone die Staats-verschuldung zurückgeht, steigt sie in Ita-lien von hohem Niveau ausgehend leicht an.

BOND MAGAZINE: Welche Entwicklungerwarten Sie bei Unternehmensanleihen?

Kuhnke: Wir sind noch defensiv bei Cor-porate Bonds. Mit einer Verbesserung derkonjunkturellen Entwicklung sollte mansich jedoch auf eine Übergewichtung vonCorporate Bonds vorbereiten. Allerdingsnehmen auch die Risiken zu. In den letzten20 Jahren gab es einen massiven Anstieg derVolumina ausstehender Corporate Bondssowohl in Europa als auch auf globalerEbene. In Europa hat sich das Volumen seitBeginn der Finanzkrise verdoppelt und zu-gleich hat sich auch die Kreditqualität mas-siv verschlechtert. Mittlerweile sind fast50% der ausstehenden Corporate Bonds inder Eurozone nur noch BBB geratet. Würdees eine konjunkturelle Abschwächung ge-ben und sich damit die Kreditqualität ver-schlechtern, dann wären 50% des Volumensan der Schwelle zu Non Investment-Grade.Und viele große Kapitalsammelstellen dür-fen nur in Investment Grade-Anleihen in-vestieren. In der Vergangenheit war Buy &Hold eine gute Strategie. In Zukunft mussman die Anleihensektoren, die Branchenal-lokation und die Gewichtung von Rating-klassen aber sehr viel aktiver steuern und

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Schlechter bewertete BBB Anleihen auf dem Vormarsch

Text: David Oliphant, Jonathan Pitkanen,Columbia Threadneedle Investments

Die europäischen Kreditmärkte entwi-ckelten sich letztes Jahr sowohl absolut

als auch im Vergleich zu anderen Risiko-märkten, wie etwa US Investment Grade,High Yield und Schwellenmärkten, enttäu-schend. In den zwölf Monaten bis Ende Ja-nuar 2019 weiteten sich die Spreads um ca.90% (Abbildung 1), da viele Anleger ange-sichts von Anzeichen für eine stärkere Kre-ditnachfrage und aktionärsfreundlichenMaßnahmen einen Kurswechsel der Zen-tralbank befürchteten. Sollte man sich dahermehr Sorgen über diesen Markt machen oderdie Chancen nutzen, die diese attraktiverenBewertungen (oder Spreads) bieten?

Kurswechsel und NeuverschuldungIn den meisten Industrieländern profitierenUnternehmen seit Jahren von extrem niedri-gen Finanzierungskosten (in der Eurozonemitunter sogar von Minuszinsen). Geldin-stitute wurden durch die geldpolitische Re-aktion auf die globale Finanzkrise belohnt,als die Zinsen drastisch gesenkt und Vermö-genswerte, unter anderem auch die eigenenUnternehmensanleihen, von der Europäi-schen Zentralbank gekauft wurden. DieseMaßnahmen haben außerdem dazu beige-tragen, dass die Renditen von Staatsanleihenauf ein jahrzehntelang nicht erreichtes Ni-veau gesunken sind. Da sich die Preise von

Unternehmensanleihen an diesen Niveausorientieren, waren die Kreditbedingungenzehn Jahre lang extrem günstig.

Für viele Unternehmen war das angebotene„billige“ Geld, wie nicht anders zu erwarten,zu verlockend, sodass sie mehr fremdfinan-zierte Fusionen und Übernahmen tätigtenund sich aktionärsfreundlicher verhielten,unter anderem mit Aktienrückkäufen. EinigeAkteure haben dabei enorme Schulden an-gehäuft. Diese sind angesichts der extremniedrigen Renditen oder Zinsen zwar relativleicht zu finanzieren, könnten aber zum Pro-blem werden, sollten die Finanzierungskos-ten wesentlich steigen oder sich normalisie-ren. Der europäische Investment Grade-Markt ist vor diesem Hintergrund von rund800 Mrd. Euro Anfang 2005 auf über 2,1Bio. Euro Ende Januar 2019 etwa um dasZweieinhalbfache gewachsen.

Die Ratingagenturen haben mit ihren Maß-nahmen einen so genannten „BBB Rating-überhang“ in Europa und den USA herbei-geführt. Den Daten der ICE Bank of Ame-rica Merrill Lynch zufolge ist der Anteil die-ses unteren IG-Ratingsegments am europäi-schen Index von ca. 20% 2005 auf über45% Anfang dieses Jahres gestiegen (Abbil-dung 2).

Auf Ratingbasis ist der europäische Marktnun ähnlich zusammengesetzt wie sein US-Pendant, obgleich die Gesamtduration desMarktes selbstverständlich um rund zweiJahre kürzer ist. Einige Experten befürch-ten, dass eine weitere Herabstufung einesTeils dieser Unternehmen in die KategorieHigh Yield, eventuell aufgrund steigenderFinanzierungskosten, dem deutlich kleine-ren europäischen Markt für Hochzinsanlei-hen Schwierigkeiten bereiten könnte, einsolches zusätzliches Anleihevolumen zu ver-kraften.

David Oliphant,

Executive Director Fixed Income bei

Columbia Threadneedle Investments

Jonathan Pitkanen,

Head of Investment Grad Research Fixed Income

bei Columbia Threadneedle Investments

Abbildung 1: Performance am Spread-Markt 2018

Quelle: Bloomberg/ICE BofA ML.

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INVESTMENT

Uns bereitet dies keine allzu großen Sorgen.Die stärkere BBB Präsenz geht zu einemgroßen Teil auf die Zunahme von Neu-emissionen regulierter Versorger zurück, diesich vor der globalen Finanzkrise noch überBanken finanziert haben, und daneben na-türlich auf den Bankensektor. In den Jahrenvor der globalen Finanzkrise waren die meis-ten Bankanleihen höher bewertet, z. B. mitA oder AA. In der späteren Herabstufungspiegelt sich wider, dass die Banken 2005fehlbewertet waren.

Nach zehn Jahren der Neuregulierung bzw.Korrektur und der daraus resultierendenAnhebung der Eigenkapitalquoten und hö-heren Liquidität ist die Bonität von Bank-anleihen inzwischen besser als vor demCrash. Der Indexanteil nachrangiger oderJunioranleihen (von Banken und Unter-nehmen) ist im selben Zeitraum von über20% auf derzeit rund 10% gesunken.

In den Sektoren Telekommunikation undKonsumgüter (einschließlich Autos) ist dieKreditqualität von Unternehmensanleihenspürbar gesunken. Unter anderem bei fol-genden nennenswerten Emittenten ist dieZahl der BBB Anleihen gestiegen: Volks-wagen, AB InBev und Telekommunikati-onsunternehmen wie Telefonica, Orangeund Deutsche Telekom.

Die äußerst günstigen geldpolitischen Be-dingungen in Europa ändern sich, wenn-gleich dies sehr langsam geschieht. Die US-Notenbank Federal Reserve hat die Zinsenin den letzten Jahren acht Mal erhöht, wäh-rend die EZB erst vor Kurzem ein Ende derAnleihekäufe bekannt gegeben hat undkaum jemand mit auch nur einer Zinser-höhung in diesem Jahr rechnet. In jedemFall würden die Zinsen bei unter 0% p.a.bleiben und den Markt somit weiter unter-stützen.

Methode und FazitWir wollten herausfinden, was mit Unter-nehmen geschehen wird, wenn die Finan-zierungskosten wieder auf ein Niveau zu-

rückkehren, das viele von uns noch vor we-nigen Jahren für normal hielten. Sind be-stimmte Sektoren besonders anfällig odergibt es spezifische Risiken?

Wir haben unser IG-Analystenteam aufge-fordert, das von ihm modellierte Universumder Emittenten von Unternehmensanleihenzu untersuchen. Dabei sollte die Auswir-kung eines großen und unmittelbaren Zins-schritts auf die Nettozinsdeckung und denVerschuldungsgrad dieser Unternehmen be-leuchtet werden. Bei allen variabel verzins-lichen Schuldtiteln (Anleihen und Banken)sowie allen festverzinslichen Schuldtitelnmit Fälligkeit in dem Prognosezeitraum vonzwei Jahren stiegen in unserem Szenario dieZinskosten um 3%.

Erstens ist zu beachten, dass wir nicht un-bedingt davon ausgehen, dass die risiko-freien Sätze in Europa in absehbarer Zeitwesentlich steigen werden. Die aktuelleKonjunkturdelle in der Eurozone und dieniedrige Inflation könnten sogar zum genaugegenteiligen Schluss führen. Unser wich-tigstes Fazit im Falle einer Normalisierungdes Zinsniveaus lautet jedoch, dass das Fi-nanzierungsprofil des europäischen Invest-ment Grade-Marktes nach Laufzeiten aus-gewogen genug ist, um die Auswirkungenzu verkraften.

In bestimmten Branchen würde sich einedeutliche Zinserhöhung jedoch nach unse-rer Meinung auf die Nachfrage nach Warenund Dienstleistungen auswirken. Dieswürde wahrscheinlich vor allem Non Food-Einzelhändler und Automobilunternehmentreffen. Daran lässt sich der Effekt ablesen,den steigende Zinsen (oder Finanzierungs-kosten) auf Verbraucher haben würden, dieWaren dieser Unternehmen zu kaufen.Dennoch wird die Auswirkung selbst in die-sen Bereichen voraussichtlich gering sein.

Wäre eine optimistischere Einschät-zung der IG-Spreads in Europa ange-messen?Der Markt für europäische InvestmentGrade-Unternehmensanleihen entwickeltesich im letzten Jahr enttäuschend. Wie be-reits erwähnt, haben sich die Spreads in nurzwölf Monaten um rund 90% geweitet. Be-trachtet man diese Bewertungen im Kon-text der letzten 20 Jahre, stellt man fest, dasssie inzwischen mehr als 0,5 Standardabwei-chungen über dem Durchschnitt liegen. Aufkürzere Sicht, beispielsweise fünf Jahre, lie-gen sie wahrscheinlich 2,5 Standardabwei-chungen über dem Durchschnitt. Die Be-wertungen haben sich zweifellos etwas er-holt.

Abbildung 2: Veränderungen bei auf Euro lautenden BBB Anleihen seit2005 nach Branchen

Quelle: BAML, Bloomberg and Columbia Threadneedle Investments, Stand: 31. Dezember 2018. Verwendeter

Index: ER00.

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Niedrige Liquidität und Marktschwankungen stellen große

Herausforderung für Investoren darText: Christel Rendu de Lint, Union Ban-caire Privée

In Zeiten einer sich normalisierenden kon-junkturellen Entwicklung, einer lockere-

ren Geldpolitik und steigender Volatilitätkönnten Anleihemanager von diesen dreiMaßnahmen profitieren: schrittweise Erhö-hung des Kreditrisikos, höhere Durationund Liquiditätsbeschaffung.

Die letztjährige Normalisierung des welt-weiten Wirtschaftswachstums dürfte sich2019 fortsetzen. Die globalen Einkaufsma-nager-Indizes kehren im Durchschnitt aufdas Niveau der letzten sechs Jahre zurückund liegen zwischen 50 und 53 Punkten.Mit 55 Punkten stellte das Jahr 2017 dieeinzige Ausnahme dar. Laut Prognosen wirddie weltweite BIP-Wachstumsrate im Jahr2019 mit 3,4% ebenfalls dem Durchschnittder letzten Jahre entsprechen. Eine Rezes-sion im Jahr 2019 schließen wir aktuell aus.Stattdessen rechnen wir mit einer sanftenLandung, wie sie für Phasen der Wachs-tumsstabilisierung typisch ist.

2019: Rekordzahl an Volatilitätsspitzen? Die voranschreitende Normalisierung derWirtschaftsentwicklung wurde in den ver-gangenen Wochen von einem geldpoliti-schen Kurswechsel der Notenbanken be-gleitet. Die Fed und die EZB haben einenschnellen, aufeinander abgestimmten Rich-tungswechsel hin zu einer lockereren Geld-politik vollzogen und beenden damit dieStraffungsphase.

Zudem verknüpft die Fed ihre Währungs-politik mit der Inflationsentwicklung. Da-mit dürfte es zunächst keine Zinsanhebun-gen geben, da die US-Kerninflation weit da-von entfernt ist, den Zielwert von 2% dau-erhaft zu erreichen. Laut Prognosen, undohne einen zugrunde liegenden Teuerungs-schub, könnte die Kerninflation bis zumJahresende erneut auf 1,6% sinken.

Die makroökonomischen Aussichten sindzwar durchweg positiv, dies dürfte die Fi-nanzmärkte jedoch nicht vor häufiger auf-tretenden Volatilitätsspitzen bewahren. Inden letzten Quartalen waren die Märktevon außergewöhnlich häufigen und schwe-ren Stressphasen betroffen, die an dieMarktschocks des Jahres 2008 erinnern.Diese Volatilitätsspitzen sind das Ergebnisvon (geo-)politischen Unsicherheiten wiedem Handelskonflikt zwischen China undden USA, den politischen Turbulenzen inItalien und dem Brexit. Ein weiterer Aus-löser ist die zunehmende Liquiditätsver-knappung, die einen entscheidenden tech-nischen und strukturellen Faktor beiMarktschwankungen darstellt. Die Tiefedes US-Aktienmarktes (S&P 500) erreichte2018 einen historischen Tiefststand und diedünne Liquiditätsdecke verschärfte dieMarktkorrektur vom Dezember 2018 nochweiter. Aus derzeitiger Sicht erscheint eineRekordzahl an Volatilitätsspitzen im Jahr2019 möglich.

Erhöhung des Kreditengagementsdurch CDS-Indizes, die höhere Liquidi-tät bieten Vor dem Hintergrund des aktuellen wirt-schaftlichen Umfelds, dem Ende der geld-politischen Straffungsphase und der stei-genden Volatilität empfehlen wir Anleihe-managern im Wesentlichen die folgendendrei Ansätze zu verfolgen: Steigerung desKreditrisikos, höhere Duration und Nut-zung liquider Schuldtitel. Der plötzlichegeldpolitische Umschwung und das attrak-tive Bewertungsniveau infolge der Markt-korrektur vom Dezember begünstigen eineschrittweise Erhöhung des Kreditengage-ments. Das Ende der straffen Geldpolitikerhöht gleichzeitig die Attraktivität vonZinsengagements und sorgt so für mehrGleichgewicht in Portfolios. Die Renditenfür 5-jährige US-Staatsanleihen lagen EndeFebruar bei knapp 2,5% und damit überdem Fünahresdurchschnitt.

Liquidität ist und bleibt ein entscheidenderFaktor. Wir empfehlen ein Engagement inCDS-Indizes, die im Dezember erneut ihrerobuste Liquidität unter Beweis stellten unddie Wertentwicklung traditioneller Anlei-hen übertrafen. Vor dem Hintergrund einererhöhten Volatilität sollte der Fokus auf li-quide Kreditinstrumente gerichtet werden,die in Krisenzeiten eine bessere Performanceaufweisen.

Christel Rendu de Lint,

Head of Fixed Income,

Union Bancaire Privée (UBP)

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Das Argument für eine proaktive Steuerstrategie für Deutschland

Text: Stephen Li Jen und Joana Freire, Eurizon Capital

Deutschland steht nicht nur unter demkonjunkturellen Druck der Abschwä-

chung in China, sondern wird auch in denkommenden Jahren voraussichtlich neuestrukturelle Herausforderungen erleben. Indiesem Zusammenhang plädieren wir da-für, dass Deutschland ein proaktives Fiskal-programm verabschiedet, um sowohl demzyklischen als auch dem strukturellen Ge-genwind zu begegnen.

Deutschland kann leicht mehr ausgeben/in-vestieren. Dies ist der positive (deskriptive)Aspekt der deutschen Haushaltslage. Im Ge-gensatz zu einem Großteil der entwickeltenLänder, deren Staatsverschuldung im Ver-hältnis zum BIP seit der Weltfinanzkrise2008 um 33–55% gestiegen ist, ist die deut-sche Staatsverschuldung im Verhältnis zumBIP tatsächlich zurückgegangen (sie liegtjetzt bei 60% des BIPs, gegenüber 84% und106% für die EWU und die USA und na-türlich 238% für Japan). Nach einem Spit-zenwert von 81% des BIPs im Jahr 2010 hatdie Sparpolitik Deutschlands zu einemRückgang der Staatsverschuldung um 150Mrd. Euro (19% des BIPs) geführt.

Die umstrittenere Frage ist normativ (prä-skriptiv): Sollte Deutschland eine expansivefiskalische Haltung einnehmen? Wir gehendavon aus, dass Deutschland unter der po-litisch bedingten Wachstumsverlangsamungin China, die 24% der deutschen außereu-ropäischen Exporte, 20% des deutschen Ex-portwachstums in den letzten fünf Jahrenund 12% der deutschen FDI-Einnahmenausmacht, zyklisch leiden wird. Nach An-gaben des Handelsblattes haben die 30 Un-ternehmen des DAX fast 700 Tochterge-sellschaften in China, wo 15% des Umsat-zes erzielt werden. Im gesamten Jahr 2018entwickelte sich Deutschland mit einemQuartalswachstum des BIPs von 1,5%,1,8%, -0,8% und 0,1% unter den Erwar-tungen.

Jedes Mal, wenn das Wachstum nachließ,gab es Erklärungen, darunter das niedrigeNiveau des Rheins, Dieselvorschriften, das

Wetter, Grippe und Streiks. Wie die Elternvon Kleinkindern wissen, wenn es zu vieleverschiedene Erklärungen für dasselbeema gibt, ist wahrscheinlich die Haupt-ursache etwas anderes. Dass sich noch etwasanderes herausstellte, war die schwächereNachfrage Chinas und die Verlangsamungseines Industriekomplexes, die eine Zeit langvon den geschmeichelten offiziellen Datenaus China verschleiert wurde. Wenn sichdieser Trend fortsetzt, scheint es uns ein Ar-gument für eine antizyklische Fiskalpolitikzu geben.

Noch wichtiger ist, dass wir glauben, dassDeutschland im Begriff ist, einige wichtigestrukturelle Gegenwinde zu erleben. Erstensdürfte die politische Toleranz für sehr hoheAußenhandelsüberschüsse in den kommen-den Jahren stärker eingeschränkt sein als inden vergangenen Jahren. Die Globalisierungwird nicht mehr nur von komparativen Vor-teilen bestimmt, die sich in vorhersehbarenHandelsmustern mit Freihandel nieder-schlagen sollten. Vielmehr wird der faireHandel in unserer globalisierten Welt einegrößere Rolle spielen, und ein Maß für denfairen Handel ist, ob Länder Produkte undDienstleistungen von anderen konsumieren,genauso viel wie sie produzieren und an an-dere verkaufen. In diesem neuen politischenUmfeld darf die hohe gesamtwirtschaftlicheSparquote Deutschlands vom Rest der Weltnicht mehr toleriert werden.

Zweitens kann sich das Aufkommen dis-ruptiver Technologien auch für den deut-schen Industriekomplex als disruptiv er-weisen. Sind die deutschen Automobilher-steller bereits hinter dem internationalenWettbewerb um elektrische und autonomeTechnologien zurückgeblieben? KannDeutschland in den Bereichen, in denen esstark war, wettbewerbsfähig bleiben und inneuen Geschäftsfeldern wettbewerbsfähigerwerden? Gibt es eine Rolle für die Indus-triepolitik in Deutschland, da sie in China,Südkorea und Singapur so gut funktionierthat? Wie sieht die langfristige Wachstums-strategie Deutschlands aus und kann ein

proaktives Fiskalprogramm eine solche Stra-tegie ermöglichen? Wir glauben, dass dieAntworten auf die meisten der oben ge-nannten Fragen wahrscheinlich positiv undnicht negativ sein werden, und die Debatteüber einen angemessenen finanzpolitischenKurs sollte diese neuen strukturellen Di-mensionen berücksichtigen, die mit der sichverändernden Welt entstanden sind.

Stephen Li Jen ist CEO und Co-CIO von

Eurizon SLJ Capital Ltd.

Vor seiner Zeit bei Eurizon war er u.a.

als Ökonom beim IWF tätig und

hat am Massachusetts Institute of Technology

in Wirtschaftswissenschaften promoviert.

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gética (EPE) hat in diesem Monat für dieam 27. Juni geplante A-4-Energieauktion1.581 Wind-, Solar-, Wasser- und Biomas-seprojekte mit einer Gesamtkapazität von51,2 GW zugelassen. Davon entfallen 751auf Solarstrom mit einer Gesamtleistungvon 26 GW sowie rund 23 GW auf Wind-kraft durch weitere 751 Projekte. Im Vor-jahr waren es 1.672 Projekte mit einer Ge-samtkapazität von 48,71 GW, davon 620Projekte für Solarstrom (20 GW) und 931Projekte für Windkraft (26,1 GW). Insge-samt stellen wir fest, dass das Interesse vonEnergieversorgern und Investoren am bra-silianischen Markt stetig zunimmt. Deshalbsind wir zuversichtlich, dass wir in den kom-menden Monaten weitere Verträge ab-schließen werden.

BOND MAGAZINE: Wie ist Ihre aktuelleGeschäftsentwicklung?

Hummel: Das Geschäftsjahr 2019 entwi-ckelt sich bislang sehr erfreulich. UnsereProjektpipeline ist gut gefüllt und wir ge-hen davon aus, im Jahresverlauf noch wei-tere substanzielle Aufträge wie auch Ver-käufe abschließen zu können. Insgesamt er-warten wir, unseren Konzernumsatz 2018von voraussichtlich rund 30 Mio. Euro stei-gern und damit unser profitables Wachstumkonsequent fortsetzen zu können.

BOND MAGAZINE: Wir hatten zuletztim November im Rahmen Ihrer Anleihe-emission miteinander gesprochen. Was hatsich seitdem bei Ihrer Projektpipeline getan?

Hummel: Im November erhielten wir fürunseren Solarpark im Bundesstaat Chihua-hua in Mexiko die Umweltgenehmigung.Mit einer Anlagenleistung von 200 Mega-watt zählt das Projekt zu einem der größtendes Landes. Der Solarpark wird 500 GWhpro Jahr an Strom erzeugen und dazu bei-

Anfang des Jahres hat das BOND MA-GAZINE die SOWITEC group GmbH

als „Best Issuer Green SME Bonds“ ausge-zeichnet. Ende letzter Woche hat die Gesell-schaft bekannt gegeben, dass SOWITEC, ihrAlleingesellschafter Frank Hummel und dieVestas Wind Systems A/S eine Vereinbarungüber die Beteiligung von Vestas an SOWI-TEC in Höhe von 25,1% geschlossen haben.Hierzu wird Vestas neben Anteilen vonHerrn Hummel in erster Linie neue Ge-schäftsanteile in Höhe von 20% des Stamm-kapitals der Gesellschaft aus einer Barkapi-talerhöhung erwerben. Darüber hinaus siehtdie Vereinbarung eine Call-Option vor, dieVestas berechtigt, innerhalb der nächsten dreiJahre die verbleibenden 74,9% der Ge-schäftsanteile zu erwerben. Teil der Verein-barung sind darüber hinaus übliche Min-derheitenrechte für Vestas. Die Gesellschafterwartet durch die Beteiligung von Vestaseine Fortführung der bestehenden Unter-nehmensstrategie bei verbesserten Wachs-tumschancen. Die Vereinbarungen werdenvoraussichtlich im 2. Quartal 2019 nach Vor-liegen der kartellrechtlichen Freigabe vollzo-gen. Im Gespräch mit dem BOND MAGA-ZINE erläutert Geschäftsführer Frank Hum-mel die Hintergründe der Transaktion.

BOND MAGAZINE: Vestas Wind Systemssteigt mit 25,1% bei SOWITEC ein und hateine Option, die restlichen Anteile innerhalbder nächsten drei Jahre zu erwerben. Was be-deutet der Einstieg von Vestas für SOWITEC?

Hummel: Durch den Einstieg von Vestasgewinnen wir einen strategischen Partner,der unser Eigenkapital zusätzlich stärkt unduns hilft, in der Wertschöpfungskette wei-ter voranzukommen. Zusammen mit unse-rer starken Erfolgsbilanz in Schwellenlän-dern und unserer langjährigen Erfahrungbei der Entwicklung von Großprojekten fürErneuerbare Energien wird diese Partner-

schaft dazu beitragen, dass SOWITECschneller wächst und wir die Möglichkeithaben, von der weltweiten Erfahrung undPräsenz von Vestas zu profitieren.

BOND MAGAZINE: Ihre Anleihebedin-gungen enthalten eine sogenannte Changeof Control-Klausel (Kontrollwechsel). An-leihegläubiger haben ein Kündigungsrecht,wenn mindestens 50% der Geschäftsanteileübernommen werden. Ist das richtig?

Hummel: Ja, das stimmt. Unsere Investo-ren könnten einseitig kündigen, sobald imkonkreten Fall Vestas die 50%-Grenze über-schreitet. Die Kündigung würde jedoch erstwirksam werden, wenn insgesamt mindes-tens 25% des Gesamtnennbetrages der dannausstehenden Schuldverschreibungen ge-kündigt würden.

BOND MAGAZINE: Aber mit dem Ein-stieg von Vestas verbessern sich die Ge-schäftsaussichten eher.

Hummel: Das ist absolut richtig. Aufgrundder beschriebenen strategischen und wirt-schaftlichen Bedeutung gehen wir davonaus, dass unsere Anleihegläubiger die Betei-ligung von Vestas genauso positiv sehen wiewir. Die Beteiligung geht ja auch mit einersehr signifikanten Kapitalerhöhung einher.Deshalb sind wir zuversichtlich, dass dieMehrheit auch über einen möglichen Kon-trollwechsel hinaus beteiligt bleibt.

BOND MAGAZINE: Brasilien zählt zu Ih-ren wichtigsten Märkten. Präsident JairMessias Bolsonaro ist jetzt seit 100 Tagenim Amt. Hat sich die Politik in Bezug aufErneuerbare Energien in Brasilien geändert?

Hummel: Nein, das ist bislang nicht derFall. Zur Orientierung: Die brasilianischeEnergieagentur Empresa de Pesquisa Ener-

Frank Hummel, Geschäftsführer, SOWITEC group GmbH

„Die Beteiligung geht auch mit einer sehr signifikanten

Kapitalerhöhung einher“

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tragen, 250.000 Tonnen CO2 zu vermeiden.Darüber hinaus konnten wir mehrere Pro-jekte erfolgreich veräußern. Im Dezemberhaben wir in Kolumbien ein 200-MWac-So-lar-Photovoltaik-Projekt in der Provinz At-lántico an einen großen europäischen Ener-gieversorger veräußert. In Brasilien habenwir in diesem Jahr bereits drei Kaufverträgeüber insgesamt 1.993 MW mit internatio-nalen Energieversorgern abgeschlossen. Das1.500-MW-Projekt, bestehend aus 1.000MW Wind und 500 MWac-Photovoltaik,stellt dabei einen der größten Cluster La-teinamerikas dar und soll in den kommen-

den Jahren phasenweise umgesetzt werden.Der zweite Vertrag umfasst ein 293-MWac-Photovoltaik-Projekt, während der 3. Ab-schluss ein 200-MWac-Photovoltaik-Projektbeinhaltet. Diese Abschlüsse bestätigen diehohe Qualität unserer Projekte und unsereMarktposition in Brasilien.

BOND MAGAZINE: Vielen Dank für dasGespräch.

Das Interview führte Christian Schiffmacher.

Eckdaten der SOWITEC-Anleihe

Emittent SOWITEC group GmbHKupon 6,75% Emissionsvolumen bis zu 15 Mio. EuroLaufzeit bis 08.11.2023 ISIN DE000A2NBZ21Aktueller Kurs 106,20%(15.04.2019)

Financial Advisor DICAMABookrunner Quirin Privatbank AGListing Open Market (Freiverkehr)Internet www.sowitec.com/de/investor

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S&P Global Ratings startet ESG EvaluationS&P Global Ratings ist am 11. April mit ih-rer „ESG Evaluation“ gestartet. Dabei han-delt es sich um eine ratingunabhängigeNachhaltigkeitsbewertung auf Emittenten-ebene, die darauf abzielt, den Nachhaltig-keitsbestrebungen eines Unternehmensmehr Visibilität zu verleihen und somit In-vestoren und anderen Stakeholdern ein er-höhtes Maß an Transparenz zur Verfügungzu stellen. Der zugrundeliegende Analyse-prozess setzt sich aus zwei Komponenten zu-sammen: das ESG Profile, welches aufGrundlage eines umfassenden Fragenkata-logs erstellt wird, sowie die Preparedness,welche bemisst, inwieweit sich ein Unter-nehmen potenzieller Nachhaltigkeitsrisikenbewusst ist und diesen vorbeugt.

In Abgrenzung zur „Green Evaluation“, dieauf Assetebene ein einzelnes Instrument(z.B. einen Green Bond) evaluiert, wird dieESG Evaluation auf Unternehmensebenevergeben. Sie ist sowohl auf vertraulicher alsauch auf öffentlicher Basis verfügbar. Detailsunter: www.spglobal.com/en/capabilities/esg-eva-luation

Studie von BNP Paribas SecuritiesServices zeigt: Nachhaltige ESG-Anla-gen im Einklang mit UN SDGs stei-gen, Integrationshürden bestehenweiterhinEine weltweite Umfrage von BNP ParibasSecurities Services unter Asset-Managernund institutionellen Investoren zeigt, dassdie ESG-Integration stark ansteigt. Mehr als65% der Befragten gaben an, dass sie ihrenInvestitionsrahmen an den UN-Zielen für

nachhaltige Entwicklung (SDGs) ausrich-ten. Daten und Technologiekosten sind al-lerdings nach wie vor Hindernisse für dieESG-Integration, doch die Anleger sind op-timistisch: Über 90% erwarten, dass bis2021 mehr als 25% ihrer Fonds auf ESG-Kriterien ausgerichtet sein werden.

Die wichtigsten Ergebnisse der ESG GlobalSurvey 2019 auf einen Blick:

• Engagement in ESG-Investitionen steigtim Vergleich zu 2017: 75% der institu-tionellen Investoren und 62% der Asset-Manager halten 25% oder mehr ihrer An-lagen in Fonds, die ESG-Kriterien be-rücksichtigen (im Vergleich zu 2017: 48%bzw. 53%).

• UN SDGs als Wegweiser: 65% der Be-fragten passen ihren Investitionsrahmenan die SDGs an, hauptsächlich indem siefür die Unternehmen, in die sie investie-ren, SDG-bezogene Umsatzziele festlegen.

• Daten und Technologiekosten sind eineHürde: Wie schon 2017 sind Daten nochimmer das größte Hindernis – vor Kos-ten, den nicht ausreichend fortgeschritte-nen Analysefähigkeiten und den Risikendes „Greenwashing“. Ein Drittel der Be-fragten nennt Technologiekosten als Hin-dernis für die ESG-Integration (Verdop-pelung von 16% im Jahr 2017).

• Outperformance-Faktor: Für 52% der Be-fragten zählen verbesserte langfristige Ren-diten zu den drei wichtigsten Gründen fürESG-Investitionen. 60% aller Befragtenerwarten, dass ihre ESG-Portfolios in denkommenden fünf Jahren eine überdurch-schnittliche Wertentwicklung erzielenwerden.

• Neue Arbeitsplätze im Bereich ESG-In-vestments: Trend zur Weiterbildung vonMitarbeitern und Schaffung neuer Stellendurch Einstellung von Quereinsteigern(29% der Befragten).

Florence Fontan, Head of Asset Owners beiBNP Paribas Securities Services: „ESG-In-vestments werden für Anleger immer wich-tiger und unsere Umfrage zeigt, dass Anle-ger bei ihren Investitionen sowohl auf denSinn als auch die Wertentwicklung achten.Die praktische Integration ist aufgrund vonDaten- und Technologiehürden mit He-rausforderungen verbunden. TiefgreifendeESG-Anlagen stecken noch in den Kinder-schuhen. In den nächsten zwei Jahrenkommt es daher darauf an, den richtigen

Anlagemix, die erforderliche Technologie so-wie entsprechend ausgebildete Experten zuentwickeln.“

Florence Fontan

NN IP führt Äquator-Prinzipien einNN Investment Partners (NN IP) hat dieIntegration der Äquator-Prinzipien (Equa-tor Principles) für seine Investitionen im Be-reich Infrastruktur und Projektfinanzierungabgeschlossen. Die Äquator-Prinzipien sindein freiwilliges Regelwerk von Finanzinsti-tuten zur Bestimmung, Bewertung und Ein-haltung von Umwelt- und Sozialstandardsim Bereich der Projektfinanzierungen. Siesollen einen Mindeststandard für die DueDilligence und die fortlaufende Überwa-chung bieten. Während die Äquator-Prinzi-pien faktisch bereits in der Vergangenheiteine Rolle im Investmentprozess von NN IPgespielt haben, wird durch ihre formelle Ver-abschiedung nun auch eine Berichtspflichteingeführt. Infrastruktur- und Projektfi-nanzierungen, die nicht den Äquator-Prin-zipien entsprechen, werden von NN IPnicht mehr gefördert, was den nachhaltigenCharakter des Investmentportfolios unter-streicht.

Die Äquatorprinzipien basieren auf dennachhaltigen Leistungsstandards der Inter-national Finance Corporation (IFC) sowieauf den Umwelt-, Gesundheits- und Si-cherheitsrichtlinien der Weltbank. Die dritteAuflage der Äquator-Prinzipien, die 2013 inKraft getreten ist, erweitert ihre Anwendungvon Infrastruktur, Projektfinanzierung undBeratung auf projektbezogene Unterneh-mens- und Überbrückungskredite. Derzeithaben über 90 Finanzinstitute in 37 Län-dern die Äquator-Prinzipien übernommen.NN IP unterstreicht mit ihrer Umsetzungden Fokus auf Nachhaltigkeit in seiner Sus-tainable Infrastructure-Strategie.

Valentijn van Nieuwenhuijzen,

Chief Investment Officer

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VW Immobilien begibt zweite GreenBond-Transaktion am KapitalmarktDie Volkswagen Immobilien GmbH (VWI)verdeutlichte mit der ersten „Green Bond“-Transaktion einer deutschen Immobilien-gesellschaft 2018 die wachsende Bedeutungnachhaltiger Kapitalanlagen und wurde da-für mit dem Immobilienmanager Award inder Kategorie „Finanzierung“ ausgezeich-net. Mit ihrer zweiten Transaktion gehtVWI den eingeschlagenen Weg, „green ca-pital“ für „green assets“ bereitzustellen, kon-sequent weiter. Das Startvolumen der Trans-aktion beträgt 50 Mio. Euro. Die Platzie-

Credit Suisse ernennt Daniel Wildzum Managing Director und globalenLeiter ESG StrategyDie Credit Suisse hat einen bedeutendenNeuzugang im Bereich Impact Advisory &Finance Department (IAF) bekannt gege-ben. Daniel Wild wird die neu geschaffeneRolle des Managing Directors und globalenLeiters Environmental, Social and Gover-nance (ESG) Strategy übernehmen.

Daniel Wild ist ein Pionier auf dem nach-haltigen Finanzmarkt und zeichnet sichdurch seine umfassende Erfahrung im Be-reich ESG und Nachhaltigkeit aus. Diesmacht ihn zur idealen Besetzung, um dieESG-Aktivitäten der Credit Suisse zu stär-ken und zu erweitern. Er übernimmt dieVerantwortung für die Entwicklung vonESG-Produkten und -Dienstleistungen, dieWeiterentwicklung des ESG-Konzepts derCredit Suisse und die weltweite Integrationvon ESG-Aspekten in den Divisionen derBank.

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besondere des immer größer werdendenSegments der gedeckten grünen Anleihenpositiv am Markt wahrgenommen wird.Gleichzeitig ist sie Ansporn für uns, den ein-geschlagenen Weg konsequent weiter zu ver-folgen.“

Environmental Finance, einer der weltweitführenden Nachrichten- und Analyseser-vices im Bereich nachhaltiger Investmentsund Green Finance, zeichnet alljährlich die-jenigen Emittenten aus, die mit ihren Bondsauf besondere Weise zur Weiterentwicklungdes Markts für grüne, soziale oder nachhal-tige Anleihen beitragen.

Die Berlin Hyp war 2015 weltweit die ersteBank, die einen grünen Covered Bond be-geben hat. Mit der Emission ihrer erstengrünen Senior Unsecured-Anleihe im Jahr2016 wurde sie zum ersten Emittenten, derGreen Bonds aus mehr als einer Assetklasse.2017 gab sie sich das ehrgeizige strategischeZiel, den Anteil grüner Finanzierungen amgesamten Darlehensbuch der Bank bis Ende2020 auf 20% auszubauen. Der im Okto-ber 2018 emittierte grüne Pfandbrief, dermit einem Auslandsanteil von 58% das in-ternationalste Orderbuch aller im vergan-genen Jahr emittierten auf Euro lautenden-den Pfandbriefe generieren konnte, war be-reits der sechste Green Bond der Berlin Hypim Benchmarkformat. Damit ist sie bisheute der aktivste Emittent grüner Anlei-hen in der Gruppe europäischer Geschäfts-banken.

Berlin Hyp erhält Award für den BestAsset-backed/Asset-based GreenBondDie Berlin Hyp ist bei den EnvironmentalFinance Green, Social and SustainabilityBond Awards 2019 durch eine 30-köpfigeJury, der einige der größten Investoren welt-weit angehören, für den Best Asset-ba-cked/Asset-based Green Bond ausgezeich-net worden.

„Wir freuen uns sehr über die mit diesemPreis ausgedrückte Anerkennung“, sagtGero Bergmann, Kapitalmarktvorstand beider Berlin Hyp. „Die Auszeichnung zeigt,dass unser Engagement für die Weiterent-wicklung des Green Bond-Markts und ins-

rung erfolgt diesmal über eine digitale Emis-sionsplattform an professionelle Investoren.Der grüne Schuldschein ist in Tranchen mitLaufzeiten von 5, 10 und 15 Jahren unter-teilt. Die Tranchen werden ausschließlichmit einem Festzinssatz ausgestattet werden.Die Ausgabe der grünen VWI-Schuld-scheine erfolgt durch ING Wholesale Ban-king Germany und LBBW als Arrangeure.

Die Erlöse aus der Kapitalmarkttransaktionwerden zur (Re-)Finanzierung geeignetergrüner Projekte, welche den Richtlinien undZertifikaten der ICMA Green Bond Princi-ples und der Climate Bond Initiative ent-sprechen, verwendet. Damit unterstütztVWI die Bereitstellung von CO2-reduzier-ten Wohn- und Gewerbeimmobilien.

Volkswagen Immobilien (VWI) steht seitmehr als 65 Jahren für Wohn- und Gewer-beimmobilien. Das Unternehmen bündeltdie Immobilienkompetenz der VolkswagenAG und engagiert sich heute verstärkt in denBereichen Projektentwicklung, Projektrea-lisierung und Property Management. VWIhat in den letzten Jahren eine Vielzahl vongroßen Bauprojekten wie die VolkswagenArena, Spielstätte des VfL Wolfsburg, Teileder Autostadt in Wolfsburg und zahlreicheAutohäuser für verschiedene Konzernmar-ken realisiert.

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