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Bericht: Spezielle analytisehe Methoden. 365 IV. Spezielle analytische Methoden. 3. Auf Pharmazie beztigliche. garbitursiiure und Veronal kann man nach P. Zv~ u. Mitarb. ~, ~ polarogra- phisch in kleiner Konzentration bestimmen, wobei ftir Barbitursiiure I die Queck- sflbertropfelektrode nur in schmalem Bereich anwendbar ist, die strSmende Elek- trode gute Werte im Bereich yon 5 10 -~ his 10 -am liefert. Veronal 2 kann man mit der Tropfelektrode zwisehen 10 -~ und 10 -am bestimmen, die str6mende Elektrode ist hier zwischen 10 -~ und 10 -~ m anwendbar. Die Barbiturate gehen mi~ dem Queck- silber der Elektrode Verbindungen ein, die an der Oberfl~che adsorbiert werden und znr Folge haben, dab die Stufenh6he bei h6heren Konzentrationen yon dieser unabh/ingig wh'd. Dabei ist fes~zustellen, dab die Verbindung des Veronals fester ist aIs die der Barbiturs/~ure ~. H. KU~TE~AOKER. Spektrophotometrische )Iessungen zur Kobaltreaktion der Barbiturate ftihren W. PAIILUS und O. PRIBILr~ ~ durch. Jeweils 3 ml der 0,1~oigen LSsungen der Barbiturate in Chloroform wurden mit 0,1 ml 1% iger methanolischer Kobaltacetat- I6sung und 0,6 ml 5%iger methanolischer IsopropylaminlSsung versetz~ und gegen den Blindansatz (3 ml CHC1a -~ 0,1 ml der Kobaltaeetatl6sung ~ 0,6 ml der Iso- propylaminl6sung) gemessen. Die Absorptionskurven yon Veronal and Phanodorm haben Maxima bei 565 m#, die yon Luminal, Evipan und Noctal zeigen Maxima bei 560 m/~, augerdem haben alle noch ein flaches Maximum bei ungef~hr 1100 m/~. Eine Abh~ngigkeit der H6he der Maxima veto Molekulargewich~ ist nicht fcstzustellen, dagegen ist eine Abh/~ngigkeit yon der Stellung der Substituenten im Barbiturring zu bemerken. Es wurden ffir die genannten Verbindungen unter den angegebenen Arbeitsbedingungen Eichkurvcn f/ir den Bereieh yon 0,1--1,0 mg/ml aufgestellt. Bei Verwendung yon wasserfreiem Essigs~Lure~thylester warden gleiehfalls brauchbare Kurven erhalten, die wegen der gr6Beren FarbintensitMG der Komplexe in diesem LSsungsmittel etwas steiler verlaufen, wobei die veto Luminal mi~ der veto Veronal praktisch identisch ist. Alle Kurven erftillen ffir den angegebcnen Bereich das LA~I~T-BEm~sehe Gesetz, nur die Kurve yon Phanodorm zeigt ab 0,7 mg/ml eine Abweiehung. H. PottL. Die argentometrische Bestimmung yon Barbiturs~iurederivaten nach der Methode yon E. SCgULE~ nnd P. R6zs~ ~ bzw. B. I)ANIELSSOSI 5 wurde yon P. CleAVAblE und H. MAI~In 6 abge~ndert. Kaliummetaborat, dessen Existenz als definiertes Salz fibrigens bestritten wird, wurde durch Kalilauge und Orthobors~ure ersetzt. -- Aus/i~hrung. Etwa 0,600 g des Barbitursi~ureprgparates 15st man in 7 ml n alkoholiseher Kalilauge, ffigt 33 ml Wasser zu, macht die Fltissigkeit l~uwarm zum Aufl6sen yon 0,45 g Bors~iure und kfihlt auf Ranmtemperatur ab. Hierauf setzt man 1,5 ml 10~oige w/~l~rige Kaliumchromatl6sung zu und titriert mit 0,1 n Silbernitrat- 16sung bis zum ersten bleibenden Farbunterschied gegeniiber der citronengelb gef/~rbten Blindprobe. Diese bereitet man dnreh Aufsehwemmen yon 2 g gefMltem i KOlCYT~t, J.,u.P. Zu~N:Chem. Listy 46, 389--393 (1952); vgl. aueh Collect. ezechoslow, chem. Commun. 17, 197 (1953). 2 Zu~AI% P., J. KORYT.~ u. I~. t{ALVOI)~: Chem. Listy 47, 345-356 (1953) [Tseheehiseh]. Zentralcs polarograph. Inst. Prag.Vgl. auch Collect. ezeehoslow, chem. Gommun. 18, 350--365 (1953). 3 Arzneimittel-Forsch. 3, 478--481 (1953). Inst. gerichtl. IVied., Univ. Bonn. diese Z. 112, 408 (1938). Svensk. farmac. Tidskr. 55, 125 (1951). 6 Ann. pharmae, fran~. 11, 91--97 (1953). Service de Sant6, Val-de-Grgce, Paris.

Barbitursäure und Veronal

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Page 1: Barbitursäure und Veronal

Bericht: Spezielle analytisehe Methoden. 365

IV. Spezie l le ana ly t i s che M e t h o d e n .

3. A u f P h a r m a z i e b e z t i g l i c h e .

garbitursiiure und Veronal kann man nach P. Z v ~ u. Mitarb. ~, ~ polarogra- phisch in kleiner Konzentration bestimmen, wobei ftir Barbitursiiure I die Queck- sflbertropfelektrode nur in schmalem Bereich anwendbar ist, die strSmende Elek- trode gute Werte im Bereich yon 5 �9 10 -~ his 10 - a m liefert. Veronal 2 kann man mit der Tropfelektrode zwisehen 10 -~ und 10 - a m bestimmen, die str6mende Elektrode ist hier zwischen 10 -~ und 10 -~ m anwendbar. Die Barbiturate gehen mi~ dem Queck- silber der Elektrode Verbindungen ein, die an der Oberfl~che adsorbiert werden und znr Folge haben, dab die Stufenh6he bei h6heren Konzentrationen yon dieser unabh/ingig wh'd. Dabei ist fes~zustellen, dab die Verbindung des Veronals fester ist aIs die der Barbiturs/~ure ~. H. KU~TE~AOKER.

Spektrophotometrische )Iessungen zur Kobaltreaktion der Barbiturate ftihren W. PAIILUS und O. PRIBILr~ ~ durch. Jeweils 3 ml der 0,1~oigen LSsungen der Barbiturate in Chloroform wurden mit 0,1 ml 1% iger methanolischer Kobaltacetat- I6sung und 0,6 ml 5%iger methanolischer IsopropylaminlSsung versetz~ und gegen den Blindansatz (3 ml CHC1 a -~ 0,1 ml der Kobaltaeetatl6sung ~ 0,6 ml der Iso- propylaminl6sung) gemessen. Die Absorptionskurven yon Veronal and Phanodorm haben Maxima bei 565 m#, die yon Luminal, Evipan und Noctal zeigen Maxima bei 560 m/~, augerdem haben alle noch ein flaches Maximum bei ungef~hr 1100 m/~. Eine Abh~ngigkeit der H6he der Maxima veto Molekulargewich~ ist nicht fcstzustellen, dagegen ist eine Abh/~ngigkeit yon der Stellung der Substituenten im Barbiturring zu bemerken. Es wurden ffir die genannten Verbindungen unter den angegebenen Arbeitsbedingungen Eichkurvcn f/ir den Bereieh yon 0,1--1,0 mg/ml aufgestellt. Bei Verwendung yon wasserfreiem Essigs~Lure~thylester warden gleiehfalls brauchbare Kurven erhalten, die wegen der gr6Beren FarbintensitMG der Komplexe in diesem LSsungsmittel etwas steiler verlaufen, wobei die veto Luminal mi~ der veto Veronal praktisch identisch ist. Alle Kurven erftillen ffir den angegebcnen Bereich das LA~I~T-BEm~sehe Gesetz, nur die Kurve yon Phanodorm zeigt ab 0,7 mg/ml eine Abweiehung. H. PottL.

Die argentometrische Best immung yon Barbiturs~iurederivaten nach der Methode yon E. SCgULE~ nnd P. R6zs~ ~ bzw. B. I)ANIELSSOSI 5 wurde yon P. CleAVAblE und H. MAI~In 6 abge~ndert. Kaliummetaborat, dessen Existenz als definiertes Salz fibrigens bestritten wird, wurde durch Kalilauge und Orthobors~ure ersetzt. - - Aus/i~hrung. Etwa 0,600 g des Barbitursi~ureprgparates 15st man in 7 ml n alkoholiseher Kalilauge, ffigt 33 ml Wasser zu, macht die Fltissigkeit l~uwarm zum Aufl6sen yon 0,45 g Bors~iure und kfihlt auf Ranmtemperatur ab. Hierauf setzt man 1,5 ml 10~oige w/~l~rige Kaliumchromatl6sung zu und titriert mit 0,1 n Silbernitrat- 16sung bis zum ersten bleibenden Farbunterschied gegeniiber der citronengelb gef/~rbten Blindprobe. Diese bereitet man dnreh Aufsehwemmen yon 2 g gefMltem

i KOlCYT~t, J . ,u .P . Z u ~ N : C h e m . Listy 46, 389--393 (1952); vgl. aueh Collect. ezechoslow, chem. Commun. 17, 197 (1953).

2 Zu~AI% P., J. KORYT.~ u. I~. t{ALVOI)~: Chem. Listy 47, 345-356 (1953) [Tseheehiseh]. Zentralcs polarograph. Inst. Prag.Vgl. auch Collect. ezeehoslow, chem. Gommun. 18, 350--365 (1953).

3 Arzneimittel-Forsch. 3, 478--481 (1953). Inst. gerichtl. IVied., Univ. Bonn. diese Z. 112, 408 (1938). Svensk. farmac. Tidskr. 55, 125 (1951).

6 Ann. pharmae, fran~. 11, 91--97 (1953). Service de Sant6, Val-de-Grgce, Paris.