Upload
volien
View
213
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Barfüßig Geige im Museum Das neue Programm der Neumarkter Konzertfreunde
Das Programm 2016/17 der Neumarkter Konzertfreunde hat es wieder einmal in sich. Es folgt Ernst-Herbert Pfleiderers „Starrating": Was, wann, für wen?
15. September 2016: Christian Poltera (Cello), Kare;, Gomyo (Violine), Juho Pohjonen (Klavier) spielen Haydn, Janacek, Dvorak; Abos B und G. Dazu Ernst-Herbert Pfleiderer: ,,Mehr als ein hervorragendes Klaviertrio."
12. Oktobe.r 2016: Sabine Meyer (Klarinette)J. Nils Mönkemeyer (Viola) William Youn (KlaV1er) spielen Bach, Mozart und Schumann; Abos A und G: ,,Ein Geheimtipp - darauf freue ich mich sehr."
12. November 2016: Alison Balsom (Trompete) spielt mit dem ,,kammerorchesterbasel" Mozart, Honegger, Hummel, Schubert; Abos A und G: ,, Trompetenglanz ist sicher: eine tolle Trompeterin."
2. Dezember 2016: Sir Andras Schiff und das Jerusalem Quartett spielen Schubert, Weinberg, Brahms; Sonderkonzert und Abo G: ,,Ein Konzertprojekt, das es bisher nur auf Festivals gab."
5. Dezember 2016: Isabelle Faust (Violine) spielt mit dem Mahler Chamber Orchestra Bach, Mendelssohn und Schumann; Sonderkonzert und Abo B: ,,Eines der besten Kammerorchester weltweit mit Isabelle Faust in einem interessant strukturierten Programm."
10. Dezember 2016: Bei einem „Wandelkonzert" im Museum Lothar Fischer spielt Patricia Kopatchinskaja in del). einzelnen Museumssälen Werke von Bach bis Kurtag; Sonderkonzert (nicht online buchbar): ,,Zur Ausstellung ,Wir sind, was wir ,sammeln' muss es unbedingt Musik geben; die barfüßige Geigerin spricllt über Musik und Bilder."
,,Schiff ist unser Hausgott" 8. Januar 2017: Sir Andras
Schiff (Klavier) spielt Bach, Bartok, Janacek und Schumann; Sonderkonzert (Matinee): ,,Schiff ist und bleibt unser Hausgott."
20. Januar 2017: Das Parker Quartett und Kirn Kashkashian (Viola) spielen Haydn, Britten, Dvorak; Abos A und G: ,,Das von ,.KK' initiierte Programm muss man unbedingt h.ö.ren."
14. Februar 2017: Jörg Widmann (Klarinette) und das Irish Chamber Orchestra spielen Mendelssohn, von Weber, Mozart und Werke von Widmann selbst; Abos B und G: ,,Allerhöchster Standard der Klarinettenkunst; in der übernächsten Spielzeit konzertiert Widmann mit Schiff."
20. Februar 2017: Frank Peter Zimmermann (Violine) und sein Sohn Serge (Violine) spielen mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Ruben Gazarian Werke von Bach; Abos A und G: ,,Vate:;r Fra.nl$ Peter gföt augenzwinkernd zu: Dei: Sohn spielt manches besser als ich."
7. Februar 2017: Die „Kremerata Baltica" spielt mit Gidon Kremer und jungen Solisten Schubert, Schnittke und Piazzolla; Sonderkonzert und Abo G: ,,Wir sind Teil der Party zu Kremers 70. Geburtstag."
5. April 2017: Thomas Hengelbrock interpretiert mit demBalthasar-Neumann-Chor und -Ensemble Bachs „Johannes Passion", Daniel Behle (Tenor) als Evangelist; Sonderkonzert und Abo A: „Das habe ich mir seit 18 Jahren von Hengelbrock gewünscht: ein geistliches Gesamtkunstw&k."
7. Mai 2017: Vater Christian und Sohn Julian Pregardien gestalten zusammen mit Miclla:el Gees (Klavier) Lieder von Mozart bis Zilcher; Abos B und G. ,,Zwei außergewöhnliche Tenöre, denen man unvergessliche Liederlebnisse verdankt."
20. Mai 2017: Vladimir Jurowski dirigiert das Chamber Orchestra of Eu.rope, Piotr A:nderszewski (Klavier) spielt Mozart und Beethoven; Sonderko;nzert und Abo A: ,,Noch nie bei uns zu hören, absolute Spitzenklasse in der Tradition von Abbado und Harnoncourt."
28. Juli 2017: Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) interpretieren Lieder von Schumann; Sonderkonzert und Abo G: .,Gerhaher kommt von Lissabon, Köln und London nach Neumarkt: mitten in der Festspielzeit ein Festspiel-Ereignis. '' UWE MITSCHING
1 S flackernde Kerzen auf der Jo6iläumstorte Größer denn je: ,,Neumarkter Konzertfreunde" feiern ihren 35. Geburtstag mit einem Weltklasse-Programm
Absolute Spitzenklasse: Vladimir Jurowski und das Chamber Orchestra of Europe spielen beim ersten Auftritt im Reitstadel Mozart und Beethoven. Foto: Richmond
VON UWE MITSCHING
Die uNeumarkter KonzertfreundeM fe.tern ihr-an 35. Geburtstag. Für das 36. Jahr gibt es nicht nur ein Programm größer denn je, sondern auch eine Menge Neuerungen. Der Künstlerische Leiter, Ernst-Herbert Pfleiderer, hat ae.n Neurn~rl<ter Nachrichten da$ 15-Konz~rte-Programm erläutert, Profil und Position der Reitstadel-Konz-erte definiert.
L~pp~dorf :nördlich von Rer1.!!;burg bekommt ein „Aurelimn ' mit 600 Plätzen- aueh für Konzerte.-, die berühmte ew Yodrer Geigerin Midori. spielt iD Zor:nediog (S-Ba.hn-Beceich Miin.c'h.er,), der Starnberger See wird zum Pool für Konzerte uno. Fesf:i,a vals. Sind Sie eigentlich glücklich über all die acbanmer des „Jfön7.ertfreunde ' '.,.Modells ?
Ernst-Herbert Pfleide~r: Ich sehe diese Entwicklung positiv. Sie zeigt, dass aucll m kl eineren Orten in intensiver und wertjger Atmospb"är:e musiziert werden kann - wenn die Säle
fest: Immer mehr Konzerte sind immer besser besucht, und auch die ju.ngen Leute kommen verinehct.
Pfleiderer: Auch in Neumarkt. Wir haben ein Lieohabel:"pubillfui:n. das auch 100 Kilometer und weiter anreist: Noch nie wurden in Deutschland so viele K1a sikkonzerte ~ucht wie jetzt. Wen:n man Tho~s Hengelbroc.k glauben dart, gibt es mehr Konzentbesucher alsFußnallzuscb.auer.
Gibt es im Konzertbetrieb auch die gleichen astronomischen Gagen?
.Pfleiderer: Die Musikergagen sind der in·ationalste Markt, den es gibt. Aber wir verhandeln mit Geduld und oab"en in. der kommenden S$on das „Chamber Oi>chestra of Euröpa", das früher un&Sehw:inglicll war.
,,Af"UStik" scheint auch fütsilf.arketb:!g das Zauoerwwt zu sein.
Pfleiderer. Da: wird bei Lab und Kritik viel übertrie~ und Meinungsmache aus geschä:ftlieheru Interesse heraus betrieben. Ich ver1a$.l>emich.liebe:r auf mein eigenes Urteil und höre
Pileiderer: Der Reit.stadel hat eine ausgesprochen gute Flügel-Akustik, Eine 1:i:ewährte Konstante ist dafür immer nocll aer von ,Alfred Brendel ausgesuchte Steinway der Stadt, auf dem auch schon Andras Schiff g~pielt hat. Für die CD-Aufnahmen ha,tten wir einen St@).way, der aber bald in seiner Qualität nachgelassen h.at und der im Februar an&getauscb.t wurde. Da waren wil: mehrere Tage in Hamburg (mit Planist und Ton:technike.r); Die Eigtaung für Mozart liat entschieden, und für m;i.eh hat der ~~ue1 eins zu eins umgetauschte Flüge1 großes Potential .
Of;fen.}Jar si.nd die KoDzertflügel ja rechte 'Mimosen.
Pfleide1:er: .Es kommt viel auf die Klima~e3:Wlg an. Im Garderpbenanbau des Reltstadels siJid trotz Klimaanlage oft zu )lohe Temperaturen. Wenn darm der Flügel kurzfristig auf die Bühne kommt, i~t·es schon gl?Sepe-he:n. Die Räume müssten das gleiche Klima li.aben: für L agerung und Konzert. Wenn der Flügel nicht rechtzei-
Der Stammgast: Sir Andras Schiff gibt Bariton Christian Gerhaher kommt von Tenor Chrrstian Preg'ardien singt mit seiwieder zwei Konzerte. Foto: oh London nach Neumarkt. Foto: oh nen Sohn Julian. Foto: Borg@reve/eh
stimmen und die Qualität des Publikums. Mit dem Vorurteil, dass berühmte Künstler nur in den Großstädten -spielen wird aufger~umi. Und eine Kon.kur.renzsit uatio'n entsteht bei genügend räumlicher Distanz nicht, eher eine Kooperation.
Mit gqter Akustik wird üb.era]J gewo,rben- ob es stimmt oder nicht.
Pfleider~r: Für den Reitstadel haben wir die Rüclaneldung von M,usiken:i und To.nin~eniewen: außei; dem klemen Saal llD Alnsterdamev Concertgebouw und dem Mozart-Saal im Wi~ Konzerthaus gibt es keine Konkun,enz in Europa.
Akustik, Publikum auf der einen Seite, das Programmprofil auf der ande1:en.
Pfleiderer: Die „Konzertfreunde" halten dem traditionellen Format die Treue: Qualität entscheidet, authentisches Musizieren ohne alle Showelemente, in einzigartiger Atmosphäre.
Lässt sich das noch finanzieren? Pfleiderer: So etwas wie das „Neu
markter Modell" lässt sich nur mit Mäzenen fin~nzieren. Wir piel.en mit den Eintrittsgeldern 50 Prozent der Kosten ein, den Rest teilen sich meine Stiftung und die Beiträge der „Konzertfreunde"-Mitglied~ Nach wie vor bitten wir den Staat nicht zur Kasse, auch weil wir uns nicht ins Konzept reden lassen wollen.
mir etwa die Beethovenhalle in Bonn tig vorher auf der Bühne ist, muss teils oder das legendäre Konzerthaus in viermal nachgestimmt werden. Wuppertal an: aus allen vier Ecken.
Die neuen Mini-Sterne am Konzerth.imJJJel (Blaibach oder bappersöorf) sind glüdch'ch mit Steiugi-aeb-er-Flügeln aus Bayreuth. Wie ist inzwischen die Flügel-Situation in Neumarkt?
Sie beobachten seit Jahrzehnten den Musikermarkt. Wo boomt er am meisten?
Pfleider-er: Es gjbt ei,i Übe:Faogebot an gut~. sehr guten P.i.illtisten. Dass das Streichquartett ausstirbt, war
Bis vor kurzem wurde überall Ernst-Herbert Plfeiderer, der Vorsitzende und Künstlerische Leiter der Konzertgeunkt: Kl.assik stirbt. Jetzt stellt man freunde, unterzeichnet die neuen Verträge, die ihm Iris Dorn vorlegt. Foto: Etzold
eine Fehleinschätzung: Besonders aus Frankreich kommen immer neue, junge, giioßart.ige Leute. Wo eiii gu~ Angebot ist, gibt es aµch Nachfrage.
iele Cellisten stehen nachlassend vielen Geigem g~~nuber.1nsges~t hat sieb das Niveau' der lnstrumentiilisten in den Reitstadel-Jahrzebnten nahezu. verdoppelt. Es gibt.nicht nur ~ine Spitze, sondern der Gipfel hat sich ve.rbreiteJTt. Me~ Neuentdepkungen -Sind das ffanzö·sische V'an-Kuij-Quartett und die ~anistin Anna Vuuritskaja. Mit einem Engagement warten- wil' abernocll.
Welche Im-er größten Ww.ische haben Sie sich,. und Dm:m Publikum .im Programm 16/l 7 ei-fi111t?
.efleide.tet: Das Chamber 0.rchestra of Europe, wahrscheinlich mit dem ersten Konzert i:n Bayern überhaupt, und den Bariton Christ ian Gerhaher mit seinem Schumann-Abend, Unbedin(!: wi.ederlrommen muss der Pia.mist Daniil T.rifonow: 2017 /18 und da haben wir auch K:onzerte ·zu den Monteverdi- und Rossini-Jubiläen.
'
Sonderkonzerte online buchen Kartenverkauf über den Ticketanbieter „reservix"
NEUMARKT - Iris Dorn verwaltet seit Jahren auch das Kartenangebot der „Neumar'lderKon.zertfreunde". Jetzt hilft Illl1 dabei der Ticketanbieter „reservix". Besonders angesichts der acht Sonderkonzerte in der Spielzeit 2016/17.
Von diesen Konzerten hat jedes aucll filll. ~eb~B! Kon:pngerit im freien Ver\ra-µ:f: Das wird 0n1ine zu buchen sein. Die Abonnements A und B gibt es weiterhin, nur .frei werdenae Plätze können neu vergeben werden. Das alte Abo G besteht weiterhin, wird aber nicht neu angeboten.
Auch mit Kreditkarte Individuell frei werdende Abo
Karten (zum Beispiel wegen Urlaubs) werden weitez,hin über eine Warteliste von Iris Dorn telefonisch oder an der Abendkasse verwaltet.
Im Internet bestellte Karten kann man sich auch selbst ausdruclcen, .K.reditk~ung ist möglich. Die.gefi.ogfügigen Preiserhöhungen e.l'geben sich durch die Vorverkaufs- und 't/ersandgebilbJ,en.
Der Termin-Ablauf: Der Versand der neuen Prospekte ist in der letzten Aprilwoche, AboBestellungen werden ab 9. Mai bearbeitet (auch Einzelkartenbestellungen von Abonnenten). Intemetbe_s.tellungen sind ab 19. Mai möglich (aucll mit Si!qplatzwahl), Kündigungen bestehender Abonnements werden bis 5. Juni angenommen. UWE MITSCHING
(D Alles, was bei den Sond.erkonzerten an Karten zur Verfügung steht, läuft über schriftliche, telefonische und EmailBestellungen oder neuerdings über www.reservix.de. Sonderkonzert-~rten gibt es auch bei den reservix-Verkaufsstellen.