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Begleitheft zum Fastenbegleiter „Buona sera ...“ Wenn Sie sich in einer Gruppe treffen, um den Weg durch die Fastenzeit gemeinsam zu gehen, dann finden Sie hier Anregungen und Impulse zur Gestaltung der Treffen. Es sind Vorschläge für ein Anfangstreffen, für die Wochen des gemeinsamen Weges und für ein Abschlusstreffen. Sie können die einzelnen Elemente natürlich auch gerne abwandeln bzw. nach eigenem Ermessen ergänzen. Wenn Sie bisher noch keine Gruppe begleitet haben, ist eine Gruppengröße von fünf bis acht Personen zu empfehlen. Auch für erfahrene Begleiter und Begleiterinnen sollte die Gruppe nicht allzu groß sein, um noch genügend Raum für den Austausch aller zu ermöglichen. Bei einer großen Gruppe ist es möglich, diese entsprechend zu teilen. Die Gruppentreffen sollten ca. eineinhalb bis zwei Stunden dauern. Anfangstreffen Das erste Treffen dient dem Kennenlernen, dem Organisatorischen und einer allgemeinen Einführung in den Umgang mit dem Fastenbegleiter sowie einer Einführung zu den Begleittreffen. Wochentreffen Der Schwerpunkt der Wochentreffen liegt im Austausch. Dieser sollte in Form eines Anhörkreises erfolgen, bei dem die Aussagen der Teilnehmer-innen nicht kommentiert werden und einfach als ganz eigene und persönliche Erfahrung stehen bleiben dürfen. Wir bieten Ihnen für jede Woche passend zum Wochenthema ein Element zur Vertiefung an. Scheuen Sie sich jedoch nicht, selbst kreativ zu werden, wenn Sie eigene Ideen haben oder sich in der Gruppe Ideen, Fragen und Wünsche ergeben. Abschlusstreffen Es ist eine gute Tradition, den Abschluss des gemeinsamen Weges mit einer Agape oder Eucharistiefeier zu begehen. Möglich ist auch ein Spaziergang als gemeinsamer „Emmausgang“. Insgesamt sollte der Dank im Mittelpunkt stehen. Im Text-, Gebet- und Liedteil des Fastenbegleiters stehen noch andere Materialien zur Verfügung, die nach Bedarf ausgewählt werden können.

Begleitheft zum Fastenbegleiter „Buona sera “ · Sie können die einzelnen Elemente natürlich auch gerne abwandeln bzw. nach ... Bei einer aller ... Er gebe dir den Mut, aufzubrechen

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Page 1: Begleitheft zum Fastenbegleiter „Buona sera “ · Sie können die einzelnen Elemente natürlich auch gerne abwandeln bzw. nach ... Bei einer aller ... Er gebe dir den Mut, aufzubrechen

Begleitheft zum Fastenbegleiter „Buona sera ...“

Wenn Sie sich in einer Gruppe treffen, um den Weg durch die Fastenzeit gemeinsam zu gehen,

dann finden Sie hier Anregungen und Impulse zur Gestaltung der Treffen.

Es sind Vorschläge für ein Anfangstreffen, für die Wochen des gemeinsamen Weges und für ein

Abschlusstreffen. Sie können die einzelnen Elemente natürlich auch gerne abwandeln bzw. nach

eigenem Ermessen ergänzen.

Wenn Sie bisher noch keine Gruppe begleitet haben, ist eine Gruppengröße von fünf bis acht

Personen zu empfehlen. Auch für erfahrene Begleiter und Begleiterinnen sollte die Gruppe nicht

allzu groß sein, um noch genügend Raum für den Austausch aller zu ermöglichen. Bei einer

großen Gruppe ist es möglich, diese entsprechend zu teilen.

Die Gruppentreffen sollten ca. eineinhalb bis zwei Stunden dauern.

Anfangstreffen Das erste Treffen dient dem Kennenlernen, dem Organisatorischen und einer allgemeinen

Einführung in den Umgang mit dem Fastenbegleiter sowie einer Einführung zu den Begleittreffen.

Wochentreffen Der Schwerpunkt der Wochentreffen liegt im Austausch. Dieser sollte in Form eines Anhörkreises

erfolgen, bei dem die Aussagen der Teilnehmer-innen nicht kommentiert werden und einfach als

ganz eigene und persönliche Erfahrung stehen bleiben dürfen.

Wir bieten Ihnen für jede Woche passend zum Wochenthema ein Element zur Vertiefung an.

Scheuen Sie sich jedoch nicht, selbst kreativ zu werden, wenn Sie eigene Ideen haben oder sich in

der Gruppe Ideen, Fragen und Wünsche ergeben.

Abschlusstreffen Es ist eine gute Tradition, den Abschluss des gemeinsamen Weges mit einer Agape oder

Eucharistiefeier zu begehen. Möglich ist auch ein Spaziergang als gemeinsamer „Emmausgang“.

Insgesamt sollte der Dank im Mittelpunkt stehen.

Im Text-, Gebet- und Liedteil des Fastenbegleiters stehen noch andere Materialien zur Verfügung,

die nach Bedarf ausgewählt werden können.

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ANFANGSTREFFEN: UND JETZT …

Begrüßung und Übersicht über den Verlauf des Anfangstreffens

Eröffnungslied: „Komm herein und nimm dir Zeit für dich“ (FB S. 84) – zuerst einüben!

Vorstellungsrunde

Die Teilnehmer stellen sich mit ihrem Namen und ihrem Herkunftsort vor und sagen, ob sie schon

Erfahrungen mit „Exerzitien im Alltag“ gemacht haben.

Mögliche Impulse:

• Vorstellen anhand von Gegenständen oder Bildern in der Mitte (Ich bin … Ich habe mir

diesen Gegenstand, das Bild ausgesucht, weil ….)

• Was fällt mir zu Papst Franziskus ein? Ein Satz genügt. Oder: Ein Wort zu Papst

Franziskus (evtl. aufschreiben und in die Mitte legen).

Umgang mit dem Fastenzeitbegleiter

• Struktur und Aufbau des Heftes (Einführung lesen)

• Grundhaltung der Begleittreffen

◦ Eine Teilnahme an allen Treffen ist für den Gruppenprozess sehr hilfreich!

◦ „Forum Internum“, d. h. Gesprochenes bleibt in der Gruppe!

◦ Austausch im Anhörkreis, d. h. alle dürfen auf ihre Art von den Erfahrungen der Woche

erzählen. Dabei soll nichts bewertet oder kommentiert werden.

◦ Gebot der Freiwilligkeit: Alle dürfen – niemand muss – etwas sagen oder tun!

Wünsche und Hoffnungen für den gemeinsamen Weg durch die Fastenzeit

• Es werden kleine Notizblätter (in Postkartengröße) und Stifte verteilt.

• Alle schreiben ihre Hoffnungen und Wünsche für den gemeinsamen Weg durch die

Fastenzeit auf.

• Es wird eine kurze Stille gehalten.

• Jede und jeder liest einen Punkt vor.

Organisatorisches

• Wann und wo finden die folgenden Treffen statt?

• Welche Auslagen fallen an? Gibt es einen Teilnehmerbetrag?

• Welche offenen Fragen der Teilnehmenden müssen noch geklärt werden?

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Segen des Anfangs

Der Herr segne dich und behüte dich.

Er schaffe dir Rat und Schutz in allen Ängsten.

Er gebe dir den Mut, aufzubrechen und die Kraft,

neue Wege zu gehen.

Er schenke dir die Gewissheit, heimzukommen.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Gott sei Licht auf deinem Wege.

Er sei bei dir, wenn du Umwege und Irrwege gehst.

Er nehme dich bei der Hand und gebe die viele Zeichen seiner Nähe.

Er erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden.

Ganzsein von Seele und Leib.

Das Bewusstsein der Geborgenheit.

Ein Vertrauen, das immer größer wird und sich nicht beirren lässt.

So segne dich/uns

Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Amen Verfasser unbekannt

Abschlusslied: „Mach Dich auf, denn Gott will Dir begegnen“ (FB, S. 83)

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TREFFEN 1. WOCHE: … BEGINNEN WIR … Musik zum Ankommen (instrumental) Begrüßung und Überblick über das Treffen

Vertiefungselement Anfangslied: „Komm herein und nimm Dir Zeit für Dich“ (FB, S. 84)

• Lesen Sie den Text zuerst gemeinsam laut.

• Hören Sie das Lied noch einmal an (von CD, vorgesungen oder mit Flöte … Gitarre …

meist findet sich jemand in der Gruppe, der dies übernehmen kann)

• Singen Sie das Lied mehrmals, bis es ins Ohr geht.

Stilleübung

Anleitung zur Körperwahrnehmung im Sitzen:

Ich nehme eine Haltung ein, in der ich aufrecht und zugleich bequem für ca. zehn Minuten sitzen

kann. Die Füße stehen nebeneinander auf dem Boden. Meine Hände liegen offen auf den

Oberschenkeln oder sind wie zu einer Schale geformt vor dem Körper. Ich schließe die Augen oder

lasse meinen Blick auf dem Boden vor mir ruhen. Geräusche aus meiner Umgebung nehme ich

wahr. Sie müssen mich jetzt nicht beschäftigen.

Ich nehme meinen Körper wahr und spüre besonders den Kontakt zum Boden und dem Stuhl, auf

dem ich sitze, dann wandere ich an den Füßen beginnend über Beine, Rumpf, Kopf bis hin zu den

Händen durch meinen Körper. Ich nehme wahr, was da ist, bewerte es aber nicht. Dann nehme ich

meinen Körper nochmal insgesamt wahr und beende die Übung, indem ich die Augen öffne, meine

Füße bewege und mich dann nach Belieben räkele. Wenn ich gähnen muss, lasse ich es zu.

Austauschrunde über die Erfahrungen der ersten Woche

Es bietet sich an, beim ersten Wochentreffen auf die Regeln des Anhörkreises hinzuweisen:

• Alle dürfen auf ihre Art von den Erfahrungen der Woche erzählen.

• Nichts soll bewertet oder kommentiert werden.

• Das Gesagte bleibt in der Gruppe.

Impulsfragen:

• Wie geht es mir auf meinem Weg durch die Fastenzeit?

• Wie ging es mir mit den Tagesimpulsen?

• Wie ist meine Stimmung?

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Persönliches Gebet Jede und jeder kann in Stille oder mit Worten ihre oder seine Anliegen (Dank oder Bitte) für sich

oder für andere vor Gott bringen.

Ein gemeinsames „Vaterunser“ schließt sich an.

Organisatorisches

Hier ist Raum für Klärendes, Absprachen, Vorschau auf die kommende Woche und allgemeine

Informationen.

Abschluss

Segensgebet „Dein Weg“

Der Weg durch die Fastenzeit

den du vor dir hast,

ist Dein Weg.

Nie ist ihn einer so gegangen,

wie du ihn gehen wirst.

Es ist dein Weg.

Du kannst dir Inspirationen holen,

doch gestalten und gehen

wirst Du ihn

nach Deinen Möglichkeiten.

Hör auf die Stimme Gottes in Dir.

Sie wird dich leiten.

Amen. Petra Müller

Abschlusslied: „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ (GL 424)

oder „Gottes Kraft geht alle Wege mit“ (FB, S. 83)

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TREFFEN 2. WOCHE: … DEN WEG …

Musik zum Ankommen (instrumental)

Begrüßung und Überblick über das Treffen

Lied: „Gottes Kraft geht alle Wege mit“ (Kanon aus FB S. 83)

oder: „Aber du weißt den Weg für mich“ (Taizelied aus FB S. 86)

Wir erzählen uns kurz die Erfahrungen in der ersten Woche.

Impulsfragen

• Wie geht es mir auf meinem Weg durch die Fastenzeit?

• Wie ist meine Stimmung?

Dabei wird nicht diskutiert und nichts zerredet. Jede/r darf ihre/seine Eindrücke einfach so

schildern, wie sie/er es empfindet.

Dann wenden wir uns dem Thema der zweiten Woche zu:

Alle Teilnehmer/-innen erhalten ein Blatt mit der Bitte, darauf in ca. 10 – 15 Minuten die

vergangenen fünf Jahre ihres Lebens als Weg grob zu skizzieren:

• Was lief ganz gerade? Wo gab es Umwege?

• Was empfand ich als „Autobahn“ und was als „Holperweg“?

• Wann war es breit und weit, wann eher schmal und beengt?

Gab es Sackgassen?

• Gibt es – wie in den Straßenkarten – besonders „sehenswerte“ Abschnitte?

Danach legt die Leiterin Karten mit den Tagesüberschriften in den Kreis und lädt dazu ein, die

Überschrift zu wählen, die am passendsten zum eigenen Lebensweg erscheint (dabei kann es

auch nur ein Wort sein, das man als zutreffend empfindet):

Staunen der Christen Wert der Arbeit

Martyrium des Alltags Glück der Geduld

Geist der Welt Freiheit des Gehorsams

Augenblick der Begegnung

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Nun kann ein Austausch evtl. immer in Dreiergruppen oder in der Runde erfolgen (ACHTUNG:

Zeitbedarf vorher abschätzen – 5 Minuten sind bei Erzählungen über den eigenen Lebensweg

schnell gefüllt…)

Mit den Anregungen auf der Wochenseite oder dem folgenden Wechselgebet kann der Austausch

abgeschlossen werden:

A: Gott, du bist ein Gott des Aufbruchs und der neuen Wege.

V: Als Abraham aus Haran fortzog, warst Du dabei.

Als Isaak nach Beerscheva hinaufzog, sagtest Du „Ich bin mit dir“.

Du warst an Jakobs Seite bei seinem Weg zur Versöhnung.

A: Gott, du bist ein Gott des Aufbruchs und der neuen Wege.

V: Du hast Josef begleitet und errettet, als seine Brüder ihn verkauften.

Dein Volk hast Du herausgeführt aus dem Land Ägypten.

Und warst mit ihm auf dem Weg durch die Wüste.

A: Gott, du bist ein Gott des Aufbruchs und der neuen Wege.

V: Wenn wir dein Rufen vernehmen, dann mach uns bereit zum Aufbruch.

Wenn deine Stimme lockt, dann befreie uns von unserer Angst.

Wenn dein Geist uns bewegt, dann lass uns gehen im Vertrauen zu Dir.

A: Gott, du bist ein Gott des Aufbruchs und der neuen Wege.

V: Begleite und behüte uns, wenn wir aus Abhängigkeiten fliehen.

Begleite und behüte uns, wenn wir uns von Gewohnheiten verabschieden.

Begleite und behüte uns, wenn wir festgetretene Wege verlassen und Neues wagen.

A: Gott, du bist ein Gott des Aufbruchs und der neuen Wege.

V: Wende uns dein Angesicht zu, wenn wir Irrwege nicht erkennen.

Schenke uns Kraft, wenn Umwege uns ermüden.

Sei Du unser Stern, wenn wir Orientierung suchen in den Stürmen der Unsicherheit.

A: Gott, du bist ein Gott des Aufbruchs und der neuen Wege.

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V: Leuchte, du Gott, auf unserem Weg, wenn Ratlosigkeit uns fesselt.

Öffne, du Gott, unsere Herzen und Sinne, wenn wir fremde Lande betreten.

Führe, du Gott, uns zum Ziel, wenn wir neue Schritte wagen auf unserer Reise nach Innen.

A: Gott, du bist ein Gott des Aufbruchs und der neuen Wege.

V: Du Gott des Aufbruchs und der neuen Wege:

Segne uns mit deiner Güte und zeige uns dein freundliches Angesicht.

Begegne uns mit deinem Erbarmen, und leuchte uns mit dem Licht deines Friedens auf allen

Wegen.

Amen.

Organisatorisches Hier ist Raum für Klärendes, Absprachen, Vorschau auf die kommende Woche und allgemeine

Informationen.

Abschluss Lied: „Gottes Kraft geht alle Wege mit“ (Kanon aus FB, S. 83)

oder: „Aber du weißt den Weg für mich“ (Taizelied aus FB, S. 86)

Weitere Gebete:

Bleib nicht stehen!

Nein, bleib nicht stehn!

Es ist eine göttliche Gnade,

gut zu beginnen.

Es ist eine größere Gnade,

auf dem guten Weg zu bleiben.

Aber die Gnade der Gnaden

ist es, sich nicht zu beugen

und, ob auch zerbrochen und erschöpft,

vorwärts zu gehen bis zum Ziel. dom Helder Camara

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Wir gehen, Herr

Wir gehen, Herr. Oft wissen wir nicht, wohin.

Wir sind unterwegs, Herr. Oft wissen wir nicht, wozu.

Wir sind auf der Suche, Herr. Oft wissen wir nicht, warum.

Wir gehen und schreiten aus. Unser Leben spult sich ab wie ein Faden.

Meter um Meter. Schritt für Schritt.

Nur du kennst das Ende.

Herr, zeige uns die Richtung. Weise uns den Weg, den wir gehen müssen.

Bewahre uns vor Umwegen. Verschone uns vor Irrwegen.

Ermuntere uns, wenn wir müde sind. Hilf uns auf, wenn wir fallen.

Und sei am Ziel unseres Weges, Herr, wenn wir ankommen.

Amen. Hermann Multhaupt

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TREFFEN 3. WOCHE: … DER KIRCHE … Herrichten: eine Schale mit Weihwasser, Salböl (z. B. gutes Olivenöl mit ein paar Tropfen Rosenöl

vermischt) in einem kleinen Schälchen

Musik zum Ankommen (instrumental)

Begrüßung und Überblick über das Treffen

Lied: „Herr, du bist mein Leben“ (GL 456)

oder „Herr erwecke Deine Kirche“ (FB, S. 84)

Tauferinnerung: Gott ruft uns beim Namen. Er ruft mich, er beruft mich. Für uns Christen wird das deutlich im

Sakrament der Taufe. Oft haben wir an dieses Ereignis keine eigene Erinnerung, weil wir dieses

Sakrament als kleines Kind empfangen haben. Zu Beginn dieses Treffens erinnern wir uns mit dem

Zeichen des Wassers, mit dem wir in der Taufe übergossen wurden, an diesen Ruf Gottes an mich.

Jede/r ist eingeladen, in die Mitte zu treten, die Finger ins Weihwasser zu tauchen, sich mit dem

Kreuzzeichen zu bezeichnen und dazu einen Satz zu sprechen, wie z. B.

Jesus, du rufst mich. / Jesus, du berufst mich. / Ich bin getauft. / Ich bin ein Kind Gottes. …

Austausch über die Woche

• Wie ging es mir in dieser Woche des Weges durch die Fastenzeit?

• Wie ging es mir mit den Anregungen des Fastenbegleiters?

• Wie geht es mir in dem Bewusstsein, als Getaufte/r Teil der Kirche zu sein?

• Wie geht es mir mit der Tauferinnerung zu Beginn?

Vertiefender Text:

Ich lebe meinen Traum von Kirche, in der die Botschaft Jesu in Wort und Tat lebendig ist.

Ich lebe meinen Traum von Kirche, in der die Menschen als pilgerndes, suchendes Volk Gottes

miteinander unterwegs sind.

Ich lebe meinen Traum von Kirche, in der Menschen mit ihren Ängsten und Sorgen, mit ihrer Not

und ihrer Trauer ernst genommen werden, in der Menschen Hoffnung und Freude aus dem

Vertrauen und Glauben an Gott erfahren.

Ich lebe meinen Traum von Kirche in der einen Welt, in der Gerechtigkeit und Solidarität,

Bewahrung der Schöpfung und Frieden jeden Tag neu Wirklichkeit werden.

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Ich lebe meinen Traum von Kirche, in der Frauen und Männer, Junge und Alte, Laien und Priester

einander mit ihren Begabungen und Diensten beschenken.

Ich lebe meinen Traum von Kirche, die getaufte und gefirmte Christen ermutigt, ihren Glauben im

Alltag zu leben.

Ich lebe meinen Traum von Kirche, in der Menschen aufeinander hören, sich einander mitteilen

und im Gespräch sind untereinander und mit GOTT.

Ich lebe meinen Traum von Kirche, die offen und einladend ist, die tief verwurzelt ist im Glauben an

Gott, in der Liebe Jesu und in der Kraft des Heiligen Geistes.

Ich lebe meinen Traum von Kirche, die strahlt in die Welt und in der Welt, so dass die Menschen

spüren: Gott ist mit ihr. Gott ist da.

Ich lebe meinen Traum von Kirche, in der Fehler und Schuld ihren Platz haben, die Reue,

Vergebung und Versöhnung lebt, in der immer wieder „neu anfangen“ möglich ist.

Ich lebe meinen Traum von Kirche, die voll Vertrauen und Mut auf dem Weg ist, denn Gott ist mit

ihr.

Sylvia Hindelang

Vertiefungselement Bei der Taufe wurden wir mit Chrisam gesalbt. Die Salbung ist ein altes Zeichen der Erwählung

durch Gott: in biblischer Zeit wurden Priester, Propheten und Könige gesalbt. Als Getaufte sind wir

Priesterinnen und Priester, Prophetinnen und Propheten, Königinnen und Könige. Daran wollen wir

uns jetzt erinnern:

Eine Schale mit Salböl geht herum. Eine/r taucht ihren Finger ins Salböl, zeichnet der / dem

Nachbarn ein Kreuz in die Handfläche und spricht ihm / ihr einen ermutigenden Satz zu, z. B.

N.N., du bist von Gott erwählt.

Oder:

N.N., du bist eine Königin.

Bei leiser Musik reiben wir uns das Salböl in die Haut und spüren unserer Salbung nach.

Vaterunser Lied: „Ja ich will euch tragen“ (FB, S. 85)

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Segen: Zum Segen sollst du werden für jene, die kaum noch ahnen, welch tiefe Kraft im Gottvertrauen

steckt.

Zum Segen sollst du werden für jene, die meinen, allein auf der Schattenseite des Lebens zu

stehen.

Zum Segen sollst du werden für jene, die enttäuscht und mutlos durch ihr Leben stolpern, ohne

einen Funken Hoffnung.

Zum Segen sollst du werden für jene, die auf deine Hilfe warten und darauf, dass du dich ihrer

annimmst.

Zum Segen sollst du werden für jene, die dir mit ihrem Wohlwollen und ihrer Freundschaft

verständnisvoll begegnen.

Zum Segen sollst du werden für jene, die von dir erwarten, dass du ihnen Zeit schenkst und ein

gutes Wort für sie hast.

Zum Segen sollst du werden für jene, die dich mit ihrem Gebet und ihrer stillen Aufmerksamkeit

treu begleiten.

Paul Weismantel

Organisatorisches / Absprachen für das nächste Treffen

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TREFFEN 4. WOCHE: … DER LIEBE … Musik zum Ankommen (instrumental)

Begrüßung und Überblick über das Treffen

Lied: "Wessen Herz nach Gott ausschaut“ (Kanon aus FB, S. 87)

Vertiefungselement

Wir nehmen heute den "Hymnus an die Liebe" von Paulus zur Hand. Dabei soll es nicht um eine

theologische Deutung gehen, sondern um die Erfahrungen mit der Liebe, die wir selbst gemacht

haben.

Schriftlesung 1 Kor 13,1-13

Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich

dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.

Und wenn ich prophetisch reden könnte / und alle Geheimnisse wüsste / und alle Erkenntnis hätte;

/ wenn ich alle Glaubenskraft besäße / und Berge damit versetzen könnte, / hätte aber die Liebe

nicht, / wäre ich nichts.

Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte / und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, /

hätte aber die Liebe nicht, / nützte es mir nichts.

Die Liebe ist langmütig, / die Liebe ist gütig. / Sie ereifert sich nicht, / sie prahlt nicht, / sie bläht

sich nicht auf.

Sie handelt nicht ungehörig, / sucht nicht ihren Vorteil, / lässt sich nicht zum Zorn reizen, / trägt das

Böse nicht nach.

Sie freut sich nicht über das Unrecht, / sondern freut sich an der Wahrheit.

Sie erträgt alles, / glaubt alles, / hofft alles, / hält allem stand.

Die Liebe hört niemals auf. / Prophetisches Reden hat ein Ende, / Zungenrede verstummt, /

Erkenntnis vergeht.

Denn Stückwerk ist unser Erkennen, / Stückwerk unser prophetisches Reden;

wenn aber das Vollendete kommt, / vergeht alles Stückwerk.

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Als ich ein Kind war, / redete ich wie ein Kind, / dachte wie ein Kind / und urteilte wie ein Kind. Als

ich ein Mann wurde, / legte ich ab, was Kind an mir war.

Jetzt schauen wir in einen Spiegel / und sehen nur rätselhafte Umrisse, / dann aber schauen wir

von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, / dann aber werde ich durch und

durch erkennen, / so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.

Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; / doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

• Lesen Sie das Hohelied der Liebe gemeinsam, verteilt oder lassen Sie eine Person den

ganzen Text vorlesen.

• In einer kurzen Stille überlegt anschließend jede und jeder, welches Wort oder welcher

Abschnitt sie oder ihn besonders anspricht.

• Anschließend werden die Worte oder Sätze laut ausgesprochen.

• Abschließend kurzer Austausch über das, was beim Hören und Sprechen durch Kopf und

Herz gegangen ist.

Stilleübung (s. Beschreibung vom ersten Begleittreffen) Austauschrunde im Anhörkreis über die Erfahrungen der vergangenen Woche

Impulsfragen:

• Wie geht es mir auf meinem Weg durch die Fastenzeit?

• Wie ging es mir mit den Tagesimpulsen?

• Wie ist meine Stimmung?

Persönliches Gebet Jeder Teilnehmer bekommt ein Stück Wollfaden. Die Wollfäden werden nun aneinandergeknüpft.

Vielleicht erinnern Sie sich an den Wollfaden-Impuls vom Montag dieser Woche. Das Thema war

Geschmeidigkeit. So ein Wollfaden kann auch Symbol für die Vernetzung unter uns sein. Viele

Wollfäden aneinandergeknüpft ergeben ein Netz der Gemeinschaft, das stärkt und trägt.

Verbunden durch das Wollnetz beten wir gemeinsam ein „Vaterunser”

Organisatorisches

Hier ist Raum für Klärendes, Absprachen, Vorschau auf die kommende Woche und allgemeine

Informationen.

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Abschluss

Segensgebet „Wo das Herz ist“

Wo mein Herz ist, dort bin auch ich:

Mit all meinen Gedanken und Gefühlen,

mit all meinen Träumen

und meiner Erdverbundenheit,

mit all meinen Stärken und Schwächen,

mit all meinem Lebensdurst

und meinem Liebeshunger.

Segne mein Herz,

dann findet es zu dir.

Amen (aus: Segen für Dich, Roland Breitenbach, Stefan Philipps, Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2005)

Lied: „Wo die Liebe wohnt" (Kanon aus FB, S. 87)

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TREFFEN 5. WOCHE: … DER GESCHWISTERLICHKEIT … Musik zum Ankommen (instrumental)

Begrüßung und Überblick über das Treffen

Lied: „Herr gib uns Mut zu hören, auf das was du uns sagst“ (GL 448)

oder „Meine Hoffnung und meine Freude“ (FB, S. 86)

Vertiefungselement Schriftlesung: Lk 10,25-37

10,25 Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen, fragte er ihn:

Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?

26 Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort?

27 Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele,

mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich

selbst.

28 Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben.

29 Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein

Nächster?

30 Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von

Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und

ließen ihn halb tot liegen.

31 Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter.

32 Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter.

33 Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, 34

ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein

Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn.

35 Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und

wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.

36 Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den

Räubern überfallen wurde?

37 Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu

ihm: Dann geh und handle genauso!

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• Lesen Sie das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter gemeinsam, verteilt oder lassen Sie

eine Person den ganzen Text vorlesen

• In einer kurzen Stille überlegt anschließend jede/r, welches Wort oder welcher Abschnitt

sie/ihn besonders anspricht.

• Anschließend werden die Worte oder Sätze laut ausgesprochen.

• Abschließend kurzer Austausch über das, was mir gerade durch Kopf und Herz gegangen ist.

• Zum Abschluss wird der Text noch einmal ganz vorgelesen.

Stilleübung Anleitung zur Körperwahrnehmung im Sitzen:

Ich nehme eine Haltung ein, in der ich aufrecht und zugleich bequem für ca. zehn Minuten sitzen

kann. Die Füße stehen nebeneinander auf dem Boden. Meine Hände liegen offen

auf den Oberschenkeln oder sind wie zu einer Schale geformt vor dem Körper. Ich schließe die

Augen oder lasse meinen Blick auf dem Boden vor mir ruhen. Geräusche aus meiner Umgebung

nehme ich wahr. Sie müssen mich jetzt nicht beschäftigen.

Ich nehme meinen Körper wahr und spüre besonders den Kontakt zum Boden und dem Stuhl, auf

dem ich sitze, dann wandere ich an den Füßen beginnend über Beine, Rumpf, Kopf bis hin zu den

Händen durch meinen Körper. Ich nehme wahr, was da ist, bewerte es aber nicht. Dann nehme ich

meinen Körper nochmals insgesamt wahr und beende die Übung, indem ich die Augen öffne,

meine Füße bewege und mich dann nach Belieben räkele. Wenn ich gähnen muss, lasse ich es

zu.

Austauschrunde über die Erfahrungen der fünften Woche Impulsfragen:

• Wie geht es mir auf meinem Weg durch die Fastenzeit?

• Wie ging es mir mit den Tagesimpulsen?

• Wie ist meine Stimmung?

Persönliches Gebet Jede/r erhält ein Teelicht, das zu den Fürbitten an einer großen Kerze in der Mitte entzündet wird.

Wir wollen nun an all die Menschen denken, die unsere „Geschwister“, unsere Nächsten sind und

in Fürbitten für sie beten. Sie dürfen dazu in Stille oder mit Worten ihre Anliegen vor Gott bringen.

Zu jeder Bitte entzünden wir an der großen Kerze ein Teelicht und stellen es in die Mitte.

Ein gemeinsames „Vaterunser“ schließt sich an.

Alle unsere Bitten fassen wir nun in dem Gebet zusammen, das Jesus selbst uns gelehrt hat:

Vaterunser…

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Organisatorisches Hier ist Raum für Klärendes, Absprachen, Vorschau auf die kommende Woche und allgemeine

Informationen.

Abschluss Gebet für die Woche

Der Herr sei mit uns allen, heute und morgen.

Er lasse uns hören, was der andere meint.

Er lasse uns sehen, wie es dem anderen geht.

Er lasse uns spüren, was den anderen bewegt.

Er lasse uns verstehen, was der andere braucht.

Er lasse uns erkennen, was ihm gut tut.

Der Herr sei mit uns allen, heute und morgen.

Der Herr segne uns in seinem Erbarmen.

Amen.

Quelle unbekannt

Abschlusslied: „Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott“ (GL 453)

oder „Wo die Liebe wohnt“ (FB, S.87)

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TREFFEN 6. WOCHE: … UND DES GEGENSEITIGEN VERTRAUENS.

Es ist eine gute Tradition, den Abschluss des gemeinsamen Weges mit einer Agape oder

Eucharistiefeier zu begehen. Möglich ist auch ein Spaziergang als gemeinsamer „Emmausgang“.

Insgesamt sollte der Dank im Mittelpunkt stehen.

Für die Agape Feier machen wir folgenden Vorschlag:

In der Mitte steht ein Korb mit Brot, das am Ende des Treffens geteilt und gemeinsam gegessen

wird.

Lied: „Komm herein und nimm dir Zeit für dich“ (FB, S. 84)

Einstiegstext: „BEGEGNUNG – schon beieinander angekommen “ (FB, S. 80)

Zwei Menschen begegnen sich,

aber nicht wirklich …

Sie sehen sich,

hören voneinander,

glauben sich zu kennen.

Sie gehen lange Zeit gemeinsame Wege,

und doch kennen sie sich nicht.

Er ist nicht er

und ich bin nicht ich.

Wir täuschen uns ineinander und sind enttäuscht.

Wer oder was ist doch der Mensch,

dass du seiner gedenkst?

Wenn jemand tiefer schaut,

in die Tiefe eindringt –

dann mit dir, o Gott, mit dir allein! Josef Mayer

Austausch über folgende Fragen:

1. Wie ging es mir auf meinem Weg?

2. Was ist mir in den letzten Wochen neu aufgegangen?

3. Wofür bin ich dankbar?

Instrumentalmusik oder Lied: „Meine Hoffnung und meine Freude“ (FB, S. 86)

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Die drei Steine (FB, S. 77)

‚Wie lange kann ich noch leben

wenn mir die Hoffnung

verlorengeht?‘

frage ich drei Steine

Der erste Stein sagt:

‚Soviel Minuten du

deinen Atem anhalten kannst unter Wasser

noch soviel Jahre‘

Der zweite Stein sagt:

‚Ohne Hoffnung kannst du noch leben

solange du ohne Hoffnung

noch leben willst‘

Der dritte Stein sagt:

‚Das hängt davon ab was du

noch Leben nennst

wenn deine Hoffnung tot ist‘ Erich Fried, Die drei Steine aus: Lebensschatten © Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1981

Zwischen den einzelnen Abschnitten ist es möglich den Taizéruf „Meine Hoffnung und meine Freude …“ immer wieder zu wiederholen.

Ritual mit Einlegen von Weihrauch

Das, was ich jetzt sagen möchte, meine persönliche Hoffnung, meine Erfahrungen, meinen

„Gewinn“ dieser gemeinsamen Zeit oder vielleicht auch meine Sorgen, Sehnsüchte oder

Hoffnungen lege ich symbolisch mit einigen Weihrauchkörnern in eine Weihrauchschale (Denn so

der Psalmist: „Wie Weihrauch steige mein Gebet vor dir auf …“).

(Achtung: Sollten im Raum Rauchmelder installiert sein, verzichten Sie bitte auf den Weihrauch

und zünden Sie stattdessen Teelichter an).

Vater unser: Jesus hat mit seinen Freundinnen und Freunden gemeinsam gegessen und gebetet.

Beten auch wir gemeinsam das Vater uns und essen dann gemeinsam.

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Agape: Brot (und eventuell auch Wein) miteinander teilen

Das Brot aus der Mitte wird gebrochen und herum gereicht. Alle nehmen ein Stück in die Hand.

Wenn jede / jeder ein Stück Brot in der Hand hält, wird der Brotsegen gesprochen und

anschließend das Brot gegessen. Gerne kann auch Wein dazu getrunken werden.

Gott segne unser Brot.

So wie das Korn alleine wächst in Regen und Sonne,

lass auch uns wachsen in deiner Liebe.

So wie das Korn zu Mehl gemahlen wird,

um Brot zu werden,

lass auch uns Brot werden für andere.

Segne uns mit dem verbindenden Wasser;

es fügt das Mehl zu einem Leib.

Dass auch wir zu einem Ganzen werden.

Segne uns mit dem Duft des Backens;

er erfüllt uns mit Hunger nach dem Brot.

Dass auch wir die Welt mit deinem Friedensduft erfüllen.

Segne uns im Teilen des Brotes;

es teilt sich aus um Hunger zu stillen.

Dass auch wir zu teilenden Menschen werden.

Segne uns mit dem Brot des Lebens,

Jesus Christus der sich hingibt,

dass wir das Leben in Fülle haben.

Der Wein, gewonnen aus dem Saft der Trauben,

ist Ausdruck unserer Freude am Leben.

Lass uns teilen, was uns reich gemacht hat

in den vergangenen Wochen des gemeinsamen Weges durch die Fastenzeit

zum Segen für heute und für die kommende Zeit. AMEN. vgl. Bonner Brotsegen

Nun folgt das Essen der ausgeteilten Gaben …

Irischer Segen zum Abschluss: Gesegnet die Wege, die du beschreitest,

die Menschen, denen du begegnest,

die Arbeit die du tust,

die freie Zeit, an der du dich freust.

Gesegnet seien dein Alltag

und deine Höhenflüge,

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deine Einsamkeit und deine Freundschaften.

Gesegnet sei jeder Moment,

in dem du liebend über dich hinaus lebst.

Gesegnet seien alle deine Tage

und jede Stunde.

Gesegnet sei jeder Atemzug,

der dich belebt.

Gesegnet seiest du mit allem,

was dich ausmacht,

gesegnet durch die Gottes Gegenwart

in der du liebend gehalten bist.

Dazu können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Kreis bilden und jeweils dem Vorderen

die rechte Hand auf die Schulter legen.

Abschlusslied: „Ubi caritas “ (GL 285)

oder „Aber du weißt den Weg für mich“ (FB, S.86)

Für eine Eucharistiefeier wären auch ein Lied für die Gabenbereitung („Ein Tisch und eine Bank“

FB, S.82) und ein Sanctus („Heilig 2014, ebenfalls FB, S. 82) im Fastenbegleiter enthalten.