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Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

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Page 1: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Aus der Universitgts-Poliklinik fiir Ohren-, Nasen- und Hals- krankheiten zu GSttingen (Direktor Geh. MedizinMrat Prof.

Dr. B i i r k n er) .

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta.

~gron

D r . r eed . Albert, A s s i s t e n t .

Wenn aueh der Frage der Bakteriologie der Otitis media purulenta aeuta seit reiehlieh 20 Jahren groBe Beaehtung gesehenkt ist, und seit dem ausfiihrliehen Referate K ii m m e 1 s auf der Versammlung der 1)eutsehen Otologisehen Gesellsehaft in Bremen 1907 bereits weitere Publikationen in dieser Hin- sight vorliegen, so ist die Frage doeh aueh heute noeh nieht ganz als gektgrt zu betraehten. Es diirfte deshalb eine Ver- 5ffentliehung der gesultate, welehe die an der hiesigen Poli- klinik seit lgngerer Zeit gemaehten Beobaehtungen ergeben haben, nieht als iiberflfissig erseheinen, zumal diese yon be- sonderen Gesiehtspunkten aus unternommen sind.

Da einerseits sieh bei einer Entnahme des Sekretes vom GehSrgange aus, sei es dureh eine Spontanperforations-, sei es dutch eine ParaeentesenSffnung, kaum in allen Fgllen mit absoluter Sieherhei~ Verunreinigungen yon sei~en der Epithel- sehieht des Trommelfells vermeiden lassen und andererseits bei gr5Berer Perforations5ffnung leieht dutch Spritzen, Tupfen usw. Verunreinigungen vom GehSrgange aus in die Pauke bereits vor der Entnahme des zur Untersuehung bestimmten Sekretes gelangt sein kSnnen, so haben wir nur die zar Opera- tion kommenden akuten Fglle beriieksiehtigt und bei diesen das zur Untersuehung bestimmte eitrige Sekret mit einem sterilen Watte tupfer aus den erSffneten Warzenfortsatzzellen entnommen. Diese Watte tupfer wurden.in steritisierte Reagenz- glgser an einem in die Offnung passenden Kork gesteckt und

17"

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in dazu hergestellten ttolzetuis aufbewahrt. ])as Ganze mit Erklarungsformular wurde yon dem KSnig!ichen Hygienischen Insti tute zur Verffigang gestellt. Die bakteriologisehen Unter- suchungen wurden yon dem hiesigen-KSnigliehen Hygieniseh- Bakteriologisehen Universitatsinstitute ausgefiihrt, und ich mSehte es nicht versaumen, aueh an dieser Stelle fiir das uns hierbei bewiesene Entgegenkommen und fiir die uns ge- leistete Arbeit unseren verbindlichsten Dank auszusprechem Da wir dem sehr in Ansprueh genommenen Insti tute nicht eine nahere Differenzierung der einzelnen Arten zumuten konnten, ist diese unterblieben. Die dem folgenden zugrunde- liegenden Untersuchungsergebnisse s tammen yon Fallen kom- plizierter akuter Mittelohreiterung. Das Untersuehungs- material ist immer erst bei der Ausfiihrung der Operation einwandsfrei aus dem erSffneten superiostaden Abszel~ oder aus den Zellen entnommen. Dadureh unterseheidet sich also die Untersuehungsreihe wesentlieh yon den meisten der bis- lang mitgeteilten.

Es ist mir mSglieh, in naehfolgendem fiber das bakterio- logisehe Untersuehungsresultat yon 110 Fallen zu beriehten. In der fiberwiegenden Mehrzahl der Falle, namlieh in 100 - - = 90,9% - - fand sich der Streptokokkus. (Die Bereehnung in Prozenten bezieht sieh stets auf die Gesamtzahl aller be- obaehteten 110 Falle.) Die ersten 18 Falle ---- 16,4% erwiesen sieh als eine Infektion mit Streptokokken in Reinkulturem In den folgenden 19 = 17,3% lautete das Untersuehungs- ergebnis Streptokokken (fast aussehlieBlieh), wahrend die letzten 73 Misehinfektionen mit Streptokokken einerseits und 8aprophyten, Stapyhlokokken, Pneumokokken (Fall 73) an- dererseits sind.

Der Streptococcus mueosus wurde in 18 Fallen (38 bis 55 einsehliel31ieh) = 16,4% naehgewiesen, und zwar land sieh dieses Bakterium nut in 2 Fallen (42 und 55) in l~einkultur, und in 4 weiteren Fallen (38, 39, 40, 41) ohne Misehinfektion. Die iibrigen 12 Falle sind ~fisehinfektionen mit vornehmlieh Saprophyten, dann Staphylokokken (Fall 50, 53 und 54) und Streptokokken (Fall 52).

Von den noeh folgenden 45 Streptokokkenfallen sind die ersten 29 (56 bis 84 einsehlieglieh) = 26,4~o Misehirffektionen mit Stabehen (Saprophyten), die letzten 16 (85 bis 100 ein- sehlieglieh) ---- 14,5 % mit Staphylokokken (Aureus und Albus).

In zwei Fallen (10I und 102) ---- i,8~o wurden nur Sta- phylokokken und in 3 Fallen (103 his 105 einsehlieBlieh)

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= 2,7~o Staphylokokken vergesellschaftet mit St~bchen fest- gestellt.

In den n~ehsten beiden F~llen ( = 1,8%) ergab die bak- teriologische Untersuehung nur Saprophyten, w~hrend sich Fall 108 und 109 als Pneumokokkeninfektionen erwiesen. Zu diesen ist noeh Fall 73, eine Mischinfektion yon Pneumo- kokken, Streptokokken und Saprophyten, hinzuzurechnen, so dab 3 Pneumokokkenf~lle = 2,7% vorliegen.

Im letzten Falle (110) endlich ( = 0,9%) wurden keine ~Bakterien gefunden, es blieben s~mtliehe Kulturen steril.

Ein Vergleieh dieser Resultate mit denen der bisher auf diesem Gebiete erfolgten VerSffentliehungen ist bei der Ver- schiedenartigkeit der Untersuehungsmethode und bei der unseren Angaben fehlenden spezietleren Differenzierung der einzelnen Bakterienarten nat.firlieh nur in besehr~nktem MaBe mSglieh, da dort meistens die Untersuchung yon ganz anderen Gesiehtspunkten ans vorgenommen wurde und zwar besonders, um fiber die :Atiologie der akuten Mittelohreiterung fiberhaupt ein Urteil zu gewinnen. Ziemlich hoch wird der Prozentsatz der Streptokokkeninfektionen mit 90,9% erscheinen, doeh ist er nicht wesentlich versehieden yon dem anderer Autoren. Zum Teil wird er darauf zurfickzuffihren sein, dal] wir bei der grSi3ten Untersuchungsreihe weniger dem Zufall unterworfen sind, was z. B. bei 25 F~llen wesentlieh mitsprechen kann. K f im m e 1 1), der unter 35 operierten F~llen 31real Strepto- kokken gefunden hat, kommt mit 88,6~o unserem Prozentsatz am ngehsten. N e u m a n n trod R u t t i n 2 ) haben unter ihren 97 verSffentlichten 43 operierte FKlle, und in 36 yon

~.0 diesen also 83,t ~o, Infektionen mit Streptokokken, wghrend H o n d a a) nur bei 20 yon 25 zur Operation gekommenen :P/~llen = 80% Streptokokken fand. Ziemlieh abweichend yon diesen Erfahrungen dagegen finde ich die in der umfang- reiehen L e u t e r t schen Arbeit ~) mitgetcilten Resultate. Bei dennach akuten Eiterungen aufgetretenen and eine Opera- t ion erheisehenden Warzenfortsatzerkrankungen sind unter 76 F~tlen 46 Streptokokkeninfektionen gefunden~= 60,5%.

Von den Kapselbakterien ist bei uns der Streptococcus mueosus mit 16,4% nicht stark vertreten. N e u m a n n und

~) Verhandl. d. Deutsch. otolog. Gesellschaft, :Bremen 1907. 2) Zur Xtiologie der aku ten Otitis, A. f. O., Bd. 79, S. 1. s) Beitrgge zur Bakteriologie bei Otitis medi~ purue, acuta,

Paggow-Schgfersche Beitr/~ge, Bd. 3, S. 64. 4) Bakteriologisch-klinische Studien tiber Komplikat ionen akuter

a n d chronischer Mittelohreiterungen. A . f . O . , Bd. 79, S. 1.

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R u t t i n fanden ihn 14- und K i i m l n e l 8mal, was eine Prozen tzah l yon 32,6 bzw. 22,9 ergibt. Wel t h in te r diesen Zahlen bleibt allerdings H o n d a zuriiek, der ihn nur in einem seiner 25 oper ier ten Fal]e = 4~o land.

Die Zahl der Pneumokokken- (St reptococcus lanceolatus-) In fek t ionen betr~gt bei uns mit 3 yon 110 Fal len nur 2,70/0 . Nur wenig hSher belSmft sie sich mi t 4 ,7% (2 yon 43 F~.llen) in der VerSffcnt l ichung yon N e u m a n n a n d R u t t i n , w~ihrend K ii m m e 1 mit 4 yon 35 Fal len einen Prozen tsa tz yon 11;4 erreicht. Erhebl ich zahlreicher sind die Pneumo- kokkeninfek t ionen bei L e u t e r t, der un te r 76 aku ten 0pe - r ie r ten Mastoidi t iden 20 = 26,3% zu verze iehnen hat . Un te r 25 oper ier ten Fal len H o n d a s dagegen f indet sich keine Infek t ion mit diesen Bakter ien.

Auf den klinischen Ver]auf der yon uns beobaeh te t en Kapse lkokkeninfck t ionen , vor allen Dingen der durch den Streptococcus mucosus, werde ich an sp~terer Stelle noch zu- r i ickkommen.

Ganz besonders bemerkenswer t erscheint es mir, dab bei uns in 2 Fal len ( = 1 , 8 % der Gesamthei t ) nur Sap rophy ten gefunden wurden. Auf die Bedcu tung der S a p ro p h y t e n als Infekt ionserreger fiir die Otologie ist auBer yon anderen (K o b r a k 1), V o {] 2), B r i e g e r 3) usw.) aueh unsererseits bereits yon U f f e n o r d e auf der Verhandlung der Deutschen Otologischen Gesellsehaft in Heidelberg 1908 und in den in der Zcitschrif t fiir Ohrenhei lkunde und fiir die K r a n k h e i t e n der Luf twege erschienenen , ,Beitrggen zur otogenen Allgemein- infekt ion" hingewiesen~). Von den Sap rophy ten scheint be- sondeIs ein gramposi t ives St~bchen, das aerob wie anaerob wachst, und mit dem Pyocyaneus grol3e ~hnl ichke i t ha t , pa thogen zu sein. Tro tz mehrfacher Versuche unsererseits ist es jedoch M d e r noch nicht gelungen, es naher zu identi- fizieren. Welehe Bedeu tung den Saprophy ten bei den Misch- infekt ionen zukommt , lgBt sieh schwer entscheiden. Auch die bakteriologische Unte r suchung dureh die Sekt ion gewonnener Organteile an otogoner Sepsis Vers torbener kann uns meistens

~) K o b r a k, l~ber Nittelohrdiphtherie ohne l~'[embranbildung. A. f. O., Bd. 62, S. 18 und die Bedeutung anaerob waehsender Bakterien ffir die Entstehung yon BluNeiterthrombosen. A.f.O., Bd. 74, S. 34~7.

~) Der Bacillus pyoeyaneus im Ohr, VerSffenbtieh~angen aus dem Gebiete des Milit~rsanitgtswesens, Heft 1, 33. Berlin 1906. Referat A. f. O., Bd. 68 S. 291.

~) Referat, Verhandlungen des 7. internat, otolog. Kongresses, Bordeaux, 1904=.

4) Z. f. O., Bd. 60, 1. 2.

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Bei t r ag zur Bakte r io log ie der Oti t is media puru len ta acuta. 2 5 ~

darfiber keine Aufklarung geben, da post mortem die ursprfing- lichen Infektionserreger yon den nebensaehlicheren iiber- wuchert werden, und jene auch in vivo in dem Blute vorfiber- gehend nicht naehweisbar sein kSnnen, wahrend sie in Leber, Milz und Knochemnark noch nachzuweisen sind, wie W y s s o - k o w i t s c h 1) gefunden hat. Dal~ das Vorkommen yon Faulnisbaktericn oder die Anwesenheit yon FStor nicht be- reehtigt, einen Fall als chronisch zu bezeichnen, ist unserer- seits bereits ebenfalls yon U f f e n o r d e 2) ausgesproehen, da 5fter in Fallen, die bereits 4 bis 5 Tage naeh Parazentese wegen fudroyanter Erscheinungen operiert werden mul~ten, deutlich FStor wahrnehmbar war und neben Streptokokken Faulnisbakterien nachgewiesen wurden.

Das yon V o 1~ s) besonders be~chriebene Bacterium Pyo- cyaneum hat sieh in keinem unserer F~lle gefunden.

Ffir die Beurteilung der besonders auf der Verhandlung der Deutschen Otologischen Gesellscha~t in Bremen 1907 er- 5rterten Frage des endemisehen Auftretens der einzelnen Bakterienarten als Infektionserreger vermag ieh unsere Sta= tistik night heranzuziehen, da die angeffihrten 110 Falle einer= seits sich als nur operative fiber einen zeitlich und andererseits der Lage GSttingens entspreehend, als in der Nahe Hessens und Westfalens gelegener Landesuniversitat der Provinz ttan= nover auch 5rtlich fiber einen groften Raum verteilt.

Um fiber dig Erreger der genuinen akuten Mittelohrent= zfindung der Sguglinge Aufschlul3 zu finden, habe ich bei samtlichen Patienten das Lebensalter mit angeffihrt. Es standen 17 Patienten im ersten Lebensjahre, yon denen 4 (Fall 1, 26, 94, 97) wegen voraufgegangener Infektions- krankheit (in allen 4 Fiillen Scharlaeh) ausseheiden. Bei den iibrigbleibenden 13 Fallen wurden 5 real Streptokokken in Reinkultur, 2 mal Streptokokken, 2 real Streptococcus mucosus, 2 r e a l Streptokokken und Saprophyten und 2real Strepto- kokken und Staphylokokken naehgewiesen. Es land sich also bei allen F~llen der Streptokokkus, den man wohl auch bei den Mischinfektionsfallen als den Haupterreger ansprechen mu~.

~) U b e r das Schicksa l der ins ]31ut in j iz ie r ten Mikroorgan ismen, Zeitschr. f. Hyg . 1886, I.

~) Be r i ch t fiber die in den be iden E t a t s j a h r e n 1907 u n d 1908 i n der Universit~i, ts-P01iklinik fiir Ohren-, Nasen- u n d H a l s k r a n k h e i t e n in G6t t ingen- beobachte~en Krankhe i t s f~ l l en y o n B f i r k n e r un~[ U f f e n o r d e . A . f . O . , Bd. 80, S. 222.

3) Der ]~acillus pyocyaneus im Ohr, Ver6 f fen t l i chungen aus d e m Gebiei~e des Mit i t~rsani t~tswesens, H e f t 1, 33. Ber l in 1906. Be?era~ A. f. O., Bd. 68, S. 291.

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Unter den Infektionskrankheiten, die eine Mittelohrent- ziindung im Gefolge habcn kSnnen, steht in erster Linie der Scharlach, und sind yon unseren F~llen auch nicht weniger als 22 postscarlatinSs. Das Ergebnis der bakteriologischen Untersuchung lantet 5 real Strcptokokken in Reinkultur, 4 real Streptokokken (fast ausschlici~lich), 2 real Streptococcus mucosus, 7 real Streptokokken und 4 real Strcpto- kokken und Staphylokokken. Als postskarlatinSse sind aller Wahrscheinlichkeit nach auch die beiden F~i]le (69 und 74) anzusehen, in denen anamnestisch Frieselausschlag angegeben ist; bei beiden wurden Streptokokkcn und St~bchen gefunden, und steht somit das Ergebnis nnscrcr Statistik in voller Uber- einstimmung mit dem der seither ersehienenen Ver5ffent- lichungen, die sgmtlieh den Streptokokkus als den Erreger der Schar]aeh0titis gefunden haben.

Weir seltener, n~m]ich nut 4mal, kamen Masernotitiden zur Operation, und zwar fanden sich lmal Streptokokken in l~einkultur, lmal Streptococcus mucosus, lmal Streptokokken und Stgbchen und lmal (Fall 102) Staphylococcus albus, also 3mal Streptokokken und lmal der Staphylococcus albus, w~hrend A 1 b e s h e i m 1) bei seinen 5 F~llen yon Maser- otitis nut 2mal den Streptokokkus und 3real den Staphylo- coccus albus f~nd, iiberwiegt in den iibrigen Publikationen der Streptokokkus den Staphylococcus albus und es scheint daher, wenn much der Staphylococcus albus sicher eine RolIe in der Bakteriologie der Masernotitis spielt, doch in erster Linie der Streptokokkns und crst in zweiter Linie der Staphylo- coccus albus, seltener der Staphylococcus aureus (N e t t e r s)) als Erreger der Masernotitis anzusehen sein.

Von sekund~ren Otitiden sind sehlieBlich noch 2 F~llc ver- zeichnet, eincr nach Diphtheric und einer bei bestehender Tuberkulose, bei denen die bakteriologische Untersuchung Streptokokken und Staphylokokken bzw. Streptokokken in Reinkultur ergab.

Die 6 F~lle, in dcnen in der Anamnese cine voraufgegangene Influenza erw~hnt ist, sind ira wissenschaftlichen Sinne nicht als Influenza otitis zu verwerten, da in keinem derselben im Auswurf Influenzabazillen nachgewiesen sin& Sic sind des- halb nur als genuine, nach Erk~ltungskrankheiten entstandene Otitiden aufzufassen. Doch mSchte ich nicht unerw/~hnt

1) B e i t r a g zur Bak te r io log ie der M~sernot i t i s . A. f. O., Bd. 53, S. 89.

~-) N e t t e r, Anna l e s des mMadies de l 'orei l le 1888, No. 10o

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lassen, dab nach unserer Erfahrung die sog. Influenza otitis, eine ~ui~erst heftige Mittelohrentziindung mit auf die GehSr- gangsw/~nde fibergreifenden tt/imorraghien und Blasenbildung am Trommelfell nicht spezifisch fiir Influenzabazillen ist, sondern auch durch alle m~Sglichen andcren Bakterien hervor- gerufen werden kann. In den 4 im Jahresberichte ffir 1907 u. 1908, Archiv fiir Ohrcnheitkunde, yon B fi r k n e r und U f f e n o r d e l) ver5ffentlichten, genau untersuchten Fgllen wurde niemals der Influenzabazillus nachgewiescn, sondern stets Reinkulturen yon 2real Streptococcus pyogenes, lmal Streptococcus mucosus und lmal Pneumococcus.

Leider ist es mir nicht bei allen F~llen getungen, die Dauer der Erkrankung bis zur Operation festzustellen, und bei ein- zelncn F~llen fund ich wiederum nur die ungefahre Zeit ange- geben. Wenn es mir deshalb auch nicht mSglich gewesen ist, fiir die einzelnen Bakterienarten eine genaue Durchschnitts- zeit zu berechuen, so reichen doch die erhaltenen Angaben aus, um in dieser ]~rage ein Urteil zu gewinnen. Die kiirzeste Zeit finden wir im allgemeinen bei den Infektionen mit Strepto- kokken in Reinkulturen und Streptokokken, in einzelnen F~llen sogar nur etwa 1 Woche (5, 6, 8 und 9 Tage), in einem Falle dagegen allerdings sogar 4 Monate. Eine l~ingere Zeit- darter ist beim Streptococcus mucosus verzeichnet, abgesehen yon 5 )'allen, wo sie je einmal 5, 8, 12 und 2 real 14 Tage be- tragt, wahrt sie zum Teil sogar sehr erheblich fiber 3 Wochen. Es steht dieses in Ubereinstimmung mit dem schleichenden Verlaufe, den auch wir bei den Streptococcus mucosus-In- fektionen beobachteten. Die Entziindungen setzten in der Regel ziemlich heftig ein, um auf geeignete Behandlung mit Parazentese, Bettruhe und Eisblasc nach einigen Tagen ein wenig nachzulassen. Zugteich schwand dann auch das Fieber, das gerade bei diescn Infektionen sich in der l~egel nur um 38,5 ° bewegte, um nach einigen Tagen mit dem erneuten Auf- flackern der Entziindungserscheinung am Trommelfell und Warzenfortsatz yon neuem zurfickzukehren. Auch an der HSrfiihigkeit konnte man diesem Verlaufe entsprechend eine leichte Ab- und Zunahme verzeichnen. Nur ein Symptom, das uns den progredienten Verlauf der Erkrankung anzeigte, pflegte ziemlich konstant zu bleiben, and dies waren die heftigen bohrenden Kopfschmerzen, die aueh wiihrend der Naeht den Patienten nicht zur Ruhe kommen lieBen, bis schliel~lich eine

1) A. f. O., Bd. 80, S. 222.

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fiber dem Warzenfortsatz auftretende Schwellung bzw. Druck- empfindlichkeit und dauernde Senkung der oberen GehSr- gangswand die Operation indizierten. Die Senkung der medi- alsten Pattie des hinteren und oberen GehSrganges, die ja auf eine stgrkere Beteiligung des Recessus epiytympanicus schlieBen lgi~t, ist ffir uns keineswegs allein ein Indikations- grund. Wir haben 6fters in Fgllen mit, ausgesprochener Sen- kung bei entspreehenden therapeutisehen }Iagnahmen kon- servativ die Heilung der Eiterung erreieht. Die Parazentese vermag sieherlieh am besten dureh Eisapplikation unterstiitzt, auf ein bestehendes Empyem giinstig einzuwirken.

Ahnlich wie die Streptococcus muoosus-Infekt.ionen, bei denen zwisehen der Infektion mi~ Reinkultur und d e r m i t Misehinfektion yon Saprophyten und Staphylokokken kein IJntersehied in der Dauer der Erkrankung bis zur Operation bes~eht, verhalten sieh aneh hinsiehtlich dieses Zeitraumes im atlgemeinen die Misehinfektionen der Streptokokken mit, Saprophyten und Staphylokokken. Allerdings babe ieh aueh einmal die Dauer yon 4 Monaten und einmal sogar eines Jahres verzeichnet gefunden. Auch die Staphylokokkeninfekgionen und Misehinfektionen derselben lassen hiervon keine wesent- liehe Abweichung erkennen. Die beiden Sapr0phyteninfek- tionen kamen 1 bzw. I0 Woehen naeh Beginn der Erkrankung zur Operation. Man mu6 in beiden Fgllen, besonders abet indem zweigen Falle damit ~echnen, dab der Haupterreger - - wohl der Streptokokkus - - sieh im Eiter znrzeit nieht fand. Die 2 Pneumokokkenfglle mnftten nach 3 Wochen bzw. 5/¢Io- naten operiert werden. Im 3. Falle (Nr,73) war die :Pest- stellung dieses Zeitraumes mir nicht mgglich. Von unseren 3 Pneumokokkenfgllen sind 2 Misehinfektionen mit Strepto- kokken, der eine yon diesen (Perisinugser Abszess) konnge roach, 5 Woehen geheilt entlassen werden, der andere kam naeh 18 Tagen an tuberkul6ser Basillarmeningitis ad exitum, der 3. Fall, anscheinend eiI~e Infektion mit Pneumokokken in geinkultur, zeigte sieh als verhgltnism~gig gutartig und kam bereits nach einem Monat zur Heilung.

Was den otoskopisehen Befund anbetrfffi, so ist bei den versehiedenen Bakterienarten kein wesentlieher Untersehied zu bemerken. Bei der iiberwiegenden Mehrzahl der Fglle be- stand neben einer mehr oder minder ausgesproehenen Senkung der oberen GehSrgangswand auch stgrkere retroaurikulgre Sehwellung zum Tell mit Fluktuation, was einmal darin seine Erklgrung findet, dab viele Patienten yon auswgrts sind und

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Beitr~g zur Bakteriotogie der Otitis media purulenta acutg. 259

uns erst vom Hausarzte mit den deutlich ausgesprochenen Symptomen der Mastoiditis zur Operation iiberwiesen wurden, andererseits darauf zuriickzufiihren ist, dat3 wir gegcniiber den akuten Eiterungen konservativer uns verhalten, als es vielfach anderw~rts geschieht. Fas t in jcdem Falle yon heftiger Otitis media wird man Eiter in den Zellen des Prozessus mastoideus linden, ohne dab diese nicht der Hei]ung durch eine konservative TIa~rapie zug~nglich wgren, besondcrs, wenn die ganze Affektion erst wenige Tage alt ist. Auch sen- sorische Triibungen und hohes Fieber in den ersten 3 bis 4 Tagen nach Einsetzen der Entziindung linden wir nament- lich bei Kindern bekanntlich gar nicht so selten bei Mittel- ohrentziindungen, was aber ohne ausgesprochene Empyem- symptome bei ganz akuten Fi~llcn noch keine Indikation an sich abgibt. DaB F~]le vorkommen, wo bereits wenige Tage nach dem Einsetzen der Mittelohrentziindung der Sinus er- krankt, ist sicher, und die 5 yon H a n s b e r g a u f dem lctzten OtologenkongreB 1910 mitgeteilten F~lle, in denen 2 real be- reits nach 4 bzw. 6 Tagen eine Thrombose bestand und 3 real die Sinuswand nach 3, 4 und 5 Tagen ausgesprochen krank befundcn wurde, beweisen dieses aufs neue; abet sotche Fglle bilden keineswegs die tlege]. H a n s b e r g geht deshalb auch in seinen Forderungen fiir eine Friihoperation der ganz akuten, mit hohem Fieber verbundenen Mastoiditis nach unseren Er- fahrungen sowie in scinem Vcrglciche, den er mit der Appen- dizitis zieht, doch wohl etwas zu welt. Eine Ausnahme hin- sichtlich des otoskopischen Bcfundes machen nut die Strepto- coccus mucosus-Infektionen, bci dencn entsprechend dcr Neigung diescs Bakteriums woht ]angsamer, abet mehr in der Tiefe ZerstSrungen zu machen, in reichlich der H~lfte der F~ille nut einc geringe odor keine retroaurikuNire Schwellung und Druckempfindlichkeit verzeichnet ist. In diesen schlci- chend verlaufenden F~llen ist demgegcniibcr ~tso grSl3te Vor- sicht geboten. Hier darf man dem Organismus nicht sovicl zumuten, als in den vorhin erw~ihnten ganz akutcn ~i~llen. Im iibrigen ist ja auch sicher gerade fiir das Zustandekommen dcr retroaurikuNiren Schwellung bei der Mastoiditis die Dicke der Kortikalis mit ausschlaggebend, wie ja iiberhaupt dem anatomischen Bau des Warzcnfortsatzes neben der Art und Virulenz der Bakterien einerseits und der verminderten Wider- standsfiihigkeit des Patienten andererseits eine wesentliche Bedeutung fiir die Entwicklung einer Mastoiditis zufiillt. Und zwar haben wir bei unseren Operationen viel weniger

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260 ALBERT,

das Vorhandensein groSer Zellen (B e z o 1 d), wodurch ein MiBverhaltnis zur resorbierenden Flgche entsteht, als viel- mehr in erster Linie sehr enge, um das Antrum gelegene Zellen gefunden, die u. E. ebenfalls dabei die Itauptrolle bei der Entst, ehung der Komplikationen spieIen. Auch die bei be- sonders pneumatisch angelegten Warzenfortsatzen zu t~eginn einer akuten Mittelohrentziindung zu beobachtende Druck- empfindliohkei~ des Processus mastoideus beweist nur, daB, wie in vielen Fglten yon heftigeI' Entziindung bei Beginn der Erkrankung, die dieWarzenfortsatzzellen auskleidende Schleim- haut in gleicher Weise wie die Schleimhaut der Pauke und des Antrums yore Ent, z~indungsprozesse ergriffen wird. Durch die entziindliche Schwellung der Schleimhaut nun werden diese, engen Zellen verlegt; die Kommunikation zwischen Ter- minalzelle and Antrum bzw. Pauke ist aufgehoben, und wir haben es jetzt mit einer abgeschlossenen Eiteransammlung, mit einem Empyem der Terminalzelle zu tun. Wghrend nun vielleicht in Pauke und Antrum der Entziindungsprozef3 be- reits in der Riickbildung begriffen is~, ja unter Umstgnden ganzlich abgeklungen ist, das Trommelfell wieder blal~, die H5rfghigkeit wesentlich gcbessert ist, greifen yon hier aus Entzfindung und Einschmelzmlg des Knochens weiter um sich. Diese Erscheinungsform wurde nach L e u t e r t als typisch ffir die Pneumokokkeninfektion hingestellt. Wie in unserer Klinik mit ganz typischen Fallen festgestellt wu~'dc, kSnnen auch andere Bakterienarten dieselbe eigentiimtiche Entwick- lung heraufbeschwSren~). In unserem Falle war es Strepto- coccus pyogencs. Da~ bei dcm weiteren Verlauf der Er- krankung eine dicke, kompakte Kort4katis in Verbindung mit einem vorgelagcrten Sinus oder sich his dieht an die Tabula vi~rea der mittleren Sch~delgrube hinziehenden Zellen die En~stehung yon Komptika.tionen begiinstigt, ergibt sich yon selbst, doch kommt fiir ihre Ausdehnung und die Schwere ihrer Erscheinungen sicher vornehmlich die Art und Virulenz der Infektionserreger in Bet, racht.

Die verhaltnismaBig zahlreichen und auch schwersten Komplikationcn linden wir unter den Streptokokkeninfek= tionen, und zwar ganz besonders unter den Mischinfektionen. Unter den 37 Infektionen mit S~reptokokken in l%einkultur bzw. Streptokokken linden sich 3 Sinusthrombosen, yon denen eine durch eine Bulbusthrombose kompliziert war, und 4 peri-

l) B it r k n e r , U f f e n o r d e, 5 a h r e s b e r i c h t d e r K l i n i k . A . f . 0 . , B d . 80, S. 258.

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Beit~'ag zur Bakteriologie der Otitis medi~ purulent~ acuta. 26 [

sinuSse Abszesse, yon diesen einer in Verbindung mit einem ExtradurMabszeB der mittleren Seh/idelgrube, augerdem noeh je ein Extraduralabszet~ der mittleren und der hinteren Seh~del- grube. In einenl FMle (Nr. 16) wurden bei der ersten Opera- tion, der typischen Aufmeifielung nach S e h w a r t z e zwar keine endokraniellen Komplikationen gefunden; doeh wurde bereits nach 2 Monaten wegen Rezidivs der Mittelohreiterung, verbunden mit aufterst heftigen Kopfsehmerzen und hohem Fieber, eine Nachoperation (TotMaufmeiftelung) erforderlich, der eine Meningitis folgte, weleher der Pat ient erlag. Die Sektion ergab auBer einer purulenten Meningitis eine Throm- bose des reehten und linken Sinus eavernosus, die dureh den Plexus venosus caroticus internus veto Mitte]ohr fortgeleitet war1). Von den iibrigen Fallen verlief nur noch einer letM, und zwar infolge einer interkurrenten Pneumonie.

Unter den 18 Streptococcus lnucosus-Infektionen finder sieh eine Simmthrombose, und zwar des Sinus lateralis, bei der 4 Woehen post operationem eine Neuritis optiea mit apo- plektiformen Blutungen, besonders auf der kontralaterMen Seite, auftrat; der Patient konnte nach 2 Monaten retro- aurikul~r geheilt und mit trockener Pauke entlassen werden. Ein perisinuSser Abszeg ist dreimM verzeichnet, einmal da- yon in Verbindung mit einem Extraduralabszeg, der mittleren Seh/~delgrube, augerdem noeh ein ExtradurMabszeg der mitt- leren und ein ExtraduralabszeB der hinteren Sch~delgrube. Sgmtliche Falle wurden geheilt bis auf einen, bei dem 12 Tage post operationem der Exitus letatis info]ge einer Pneumonie eintrat.

Bei den 45 Streptokokken-Mischinfektionen ist der peri- sinuSse AbszeB mit 9 l~l len (ira Falle Nr. 73 des Sinus trans- versus horizontalis) bei weitem die hKufigste Komplikation, und zwar finder er sieh zweimal in Verbindung mit einem ExtraduralabszeI3: einmM der mittleren and einmM der hin- teren Seh~delgrube. Eine Sinusthrombose ist nur einmal ver- zeiehnet. In dem Falle wurde der Sinus bei der Operation zu- f~llig freigelegt und Ms normal befunden. Die Temperatur fiel 2 Tage nach der Operation ab, stieg aber nach 6 Tagen wieder an und indizierte nun, da zugleich ein Schiitte]frost einsetzte, die Sinusoperation, bei der eine parietMe Sinus- thrombose gefunden wurde. Trotzdem dieser Operation sofort die Jugularisunterbindung angeseh]ossen wurde, kam es zur Bildung yon Lungenmetastasen und zur Entwicklung einer

1) U f f e n o r d e , Z. f. O., Bd. 60, S. 132.

Page 12: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

262 ALBERT,

eitrigen Pleuritis, welehe die Verlegung des Patienten in die Chirurgische Klinik zwecks Vornahme der Rippenresektion erforderlich machte ~). Pat ient konnte dann nach 73/2 Woehen geheilt entlassen werden. Aul~er den beiden bereits bei den perisinuSsen Abszessen verzeichneten Extradnralabszessen wurde noch einmal ein retrosinu6ser Extraduratabszel3 und einmal eine Sequestrierung der Schuppe des Sehlii, fenbeines gefunden. Letal verlief infolge yon Sepsis ein Fall, bei dem bei der Operation tier Sinus als bluthaltig und nicht veriindert befunden wurcle, und zwar sctieint gerade in diesem Falle neben den Streptokokken das ober erwghnte saprophytische Stgbehen eine unheilvolle Rolle gespielt zu haben2).

Sehlieftlich ist noch Fall 84 besonders zu erwghnen. Die Operation hatte keine besonderen Komplikationen ergeben, und Patient konnte bereits nach 2 ~/2 Wochen mit beiderseits trockener Pauke in die ambulante Behandlung entlassen werden. Nach 6 Monaten wurde er erneut mit sehr schweren tI irnsymptomen eingeliefert und bei der sofort vorgenommenen Trepanation wurde ein Hirnabsze8 des linken Parietallappens gefunden. Wenn auch in diesem Falle eine komplizierende Meningitis bestand (im Lumbalpunkta t wurden Bakterien ge- funden), so ist doch immerhin bemerkenswert, daft der Patient mit beiderseitiger totaler Amanrose in die Klinik eingeliefert wurde, die auch nach erfolgter Heilung des Hirnabszesses zu- ngchst noch fortbestand. Jetzt , 1 ~ Jahr post operationem, ist das SehvermSgen soweit wieder hergestellt, dab Patient in seinem I-Ieimatsdorfe allein Besorgungen maehen kann und aueh in einem vorgelegten Kataloge abgebildete Fahrriider erkennen soll. Der am 22. Febr. d. J. yon der Kgl. Augen- klinik hier aufgenommene Befund tautet: Linke Pupille rea- giert nieht,, die rechte nut ganz tri*ge. Beide Papillen voI1- kommen atrophiseh. L i n k s seheint Amaurose zu bestehen ; r e c h t s wird Lichtschein wahrgenommen und riehtig pro- j iziert. Finger erkannt. Noch in der 3. Auftage seines Buches fiber d;e otitischen Hirnerkrankungen (S. 154 und Naehtrag S. 58) weif~ K 5 r n e r yon keinem GroBhirnabszel3, der mit totaler Amaurose verbunden war, zu beriehten. Und meines Wissens ist auch seither noch kein solcher verSffentlicht worden.

Wtthrend die Staphylokokkenfglle keine schwereren Kom- plikationen aufweisen, linden sieh diese zweimal unter den

1) U f f e n o r d e , Z. f. O., ]3d. 60, S. 121. 2) U f f e n o r d e , Z. f. O., Bd. 60, S. 139.

Page 13: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Bei t rag zur Bakter io logie der Oti t is med ia pu ru l en ta acuta . 263

~iischinfektionen yon Staphylokokken und St~bchen. In dem einen Falle bestand eine Thrombosis sinus lateralis et trans- versi et longitndinalis at bulbi venae jugularis et venae jugu- laris. Die vorgenommene Sinusausr~umung, Jugularisunter- bindung und Bulbusoperation vermochten den Patienten nicht zu retten. Es bildeten sich Lungenmetastasen und 12 Tage post operationem tra t der Exitus letalis i~olge yon Sepsis einl). Ich mSchte nicht verfehlen, darauf hinzuweisen, dag auch in diesem Falle yon schwerer Sepsis neben den Staphylo- kokken ein grampositives Stgbchen gefunden ~mrde, wenn auch die bakteriologische Untersuchung die M6glichkeit der Deutung als Verunreinigung ansspricht. In dem anderen Falle wurde bei der Operation ein Extradnralabszei3 gefunden; Pat ient konnte nach einem Monat geheilt entlassen werden. Ein perisinu6ser Abszel~ wurde in dem einen der beiden Saprophytenfalle ge- funden und in dem einen FalIe der Pneumokokkeninfektionen war die bei der ErSffnung des Antrums freigelegte Dura der mittleren Sch~delgrube vqn Granulationen bedeekt. Patient starb I8 Tage post operationem an einer von einer verkgsten Lungenlymphdriise ausgehenden tuberkul6sen Basillarmenin- gitis.

Die Dauer des Heilungsverlaufes habe ieh nieht bei alien Fgllen feststellen k6nnen, da ein Teil derselben, sobald die Pauke troeken und das Antrmn dutch Granulationen ge- sehlossen war, zur Weiterbehandlung durch den tIausarzt naeh Hause entlassen wurde. Bei den Fgllen, wo ieh dicse Zeitdauer habe angeben kSnnen, lgl~t sigh zwisehen den ein- zelnen Bakterienarten kein Untersehied erkennen.

Wenn ieh zum Sehlu6 kurz die wesentliehsten Punkte als Resum6 aus dem Ausgefiihrten fixieren darf, so sind es folgende Haupts~itze :

1. Es iiberwiegen bei weitem die Streptokokkeninfek- tionen.

2. Nicht so hgufig Me in der Mehrzahl der seitherigen VerSffentliehungen ist bei uns der Streptococcus mueosus ge- funden. Kliniseh haben auch wit bei diesen Infektionen einen schleichenden Verlauf beobachtet, doeh kSnnen wir diesem Bakterium hinsichtlieh der schwereren Komplikationen keine ganz besonders hervorstechende IVlaligniti~t zusprechen.

1) U f f e n o r d e, Yerh~ndl . d. otol . Ges. H e i d e l b e r g 1908. Fal l K n o k e .

Page 14: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

264 ALBERT,

3. I n F ~ i l e n y o n a k u t e n M i t t e l o h r e i t e r u n g e n l i n d e n s ieh h~iufig S a p r o p h y t e n , u n d z w a r k o m m t d a b e i e i n e m g r a m - p o s i t i v e n S t a b e h e n a n s e h e i n e n d e ine g a n z b e s o n d e r e B e d e u - t u n g zu. I n d i e s e n F a l l e n l i n d e n s ich o f t S a p r o p h y t e n m i t a n d e r e n B a k t e r i e n ( S t r e p t o k o k k e n , S t a p h y l o k o k k e n , P n e u m o - k o k k e n ) v e r g e s e l l s c h a f t e t ; w e l c h e R o l l e sie be i d i e s e n Miseh- i n f e k t i o n e n sp ie len , laf3t s i eh v o r l a u f i g n o e h n i c h t e n t s c h e i d e n . D e r N a e h w e i s y o n S a p r o p h y t e n g e s t a t t e t k e i n e n Schlul3 auf d i e C h r o n i z i t a t e i n e r 0 h r e i t e r u n g .

4. D ie sog. I n f l u e n z a o t i t i s i s t n i e h t a t l e in auf I n f l u e n z a zu r f i ekzu f f i h r en , s o n d e r n w i r d a u c h y o n a n d e r e n E r r e g e r n in- d u z i e r t .

M e i n e m h o e h v e r e h r t e n Chef , H e r r n G e h e i m r a t P r o f e s s o r D r . B i i r k n e r , s age i ch f i i r d i e g i i t i ge E r l a u b n i s z u r V e r S f f e m - l i e h u n g d i e s e r A r b e i t u n d H e r r n P r i v a t d o z e n t e n D r . U f f e n o r d e f i i r d i e l i e b e n s w i i r d i g e A n r e g u n g z u r A n f e r t i g u n g d e r s e l b e n m e i n e n v e r b i n d l i e h e n D a n k .

Naehtrag.

Naeh Absehlug dieser Arbeit ge]angte in den letzten Tagen noeh ein Fall zur Beobachtung, der in bak~eriologischer Hin- sieht besonders interessant ist. Ich mSehte es deshalb nieht v e r s a u m e n , se ine V e r S f f e n t l i c h u n g d i e se r A r b e i t anzusch l i e f t en .

Bei eineln 35 ji~hrigen Pa t i en ten mi t akuter rechtsseitiger Mittel- ohrei terung bildete sich, t ro tzdem durch eine Chrolr~s~iure/itzung der Parazentesen6ffnnng reichlich ftir freien AbfluB des Sekretes gesorgt war, 3 Woehen nach Beginn der E rk rankung eine teichte Senkung der h in teren oberen GehSrgangswand aus. I )a wir wegen des schlei- chenden Verla.ufes der Entz~indung an eine Sh~eptoeoccus-mucosus - Infekt ion dachten, machten wit mi t Mler Vorsicht veto @ehSrgange aus eine Sekre ten tnahme zu bakteriologischen Untersuehungen; zu uaserem Ers taunen wurden aber nur S taphy lokokken gefunden. Da die Senkung der hinteren-oberen GehSrgangswand zunM~m und sich auch in den n&chsten Tagen eine st~rkere Druckempfindl ichkei t ohne Schwellung e twa in der Gegend des Emissar ium mas to ideum heraus- bildete, so sahen wir uns zur Operat ion veranlagt . Die Kort ikat is w~r sehr dick und kompak t ; die Zellen in der Vmgebung des Ant rums waren yon geschwoltener Schle imhaut und einer klaren ser6sen Fliissig- kei t eriiillt . Nur auf dera P lanum mas to ideum fest unterha lb tier Kort ikal is und an tier Spi tze des processus mastoideus enthiel ten einige Zellen Ei ter und dana fanden sich erst wieder hinter dem in diesem FMle besonders tier l iegenden Sinus mehrere sehr gTofte mi t Ei ter erfiillte Zellen. Die bak~eriologische Untersuehung des bei der Operat ion naeh tier a m Eing~nge dieser Arbe i t beschriebenen Methode

Page 15: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta. 265

entnommenen Sekretes ergab jetzt: gramposi$ive und gramnegative St~bchen nebst Streptokokken, der Tierversuch Streptococcus m u c o s u s ,

Dieser FMI scheint mir doch ganz besonders dafiir be- weisend zu sein, da$ die Sekretentnahme nach unserer Me- rhode aus dem Antrum doch ungleich grSf~ere Chancen als die yore GehSrgange aus bietet, sicher den urs~chlichen Infek- tionserreger zu ermitteln.

Tabellen umstehend.

Archly f. Ohrenhei lkunde. Bd. 85. 18

Page 16: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

266 ALBERT,

Dauer Nr. Name Alter in Voraufgegangene ider Erkrankung bis

Jahren In2ektionskrankheit zur Operation

1 1 Scharlach 6 Wochen E, einecke, Alma, GroBenrode

5erusel, Karl , Adelebsen

Wendel, August, GSttingen,

0ppermann, Frieda, G6ttingen

5 Pickel, Dora, Hedemiinden

:Methe, Wilhelm, Gusinor

4 1,~ ] Schaaqach

15 Tuberkulose der F leura

Rezidiv. Vor 2 Jahren berei ts ts, pisch operiert

Scharlach

einige Tage

Schiindewolf, Elisa- beth, Frenkers- hausen

;I~eine, I t i ldegard, :Freiheit bei Oster-

rode

~¢Iasern

8 Tag~

8 Wochen

Page 17: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenlba acuta. 267

Otoskop. Befund. Bakteriotogischer B efund Komplikationen ]¢esultat

GehSrgang schlitz- f6rmig, Trf. geschwol- len, sehr starke retro- aurikul~reSchwellung

Trf. stark konvex, Schwellunge und R6- tung retroaurikul~r,

Druckempfindhchkeit

Trf. ger6tet, konvex, retroaurikul~re

Schwellung

Tff. h. groBe Perfor. Gegend der retroauri-

kul~ren Narbe stark geschwotlen, aus einer noch bestehen- den Fistel entleert sich auf Druck sehr

viel Eiter

Trf. konvex, Perfor. nicht deutlich, retro- aurikul~re Schwel- lung, Fluktu~tion

Viel Eiter, Trf. ge- schwollen, h. o. Ge-

hSrgangswand ge- senkt. Retro~uriku- Igre Schwellung, Fluk-

tuation

Geringe Schwellung des Trf. Perfor. h. u. Maceration des Trf. Geringe Schwellung

retro~urikul~r, Kno- chert ausgedehnt ~m-

pfindlich

Viel Eiter im Geh6r- gange, Bild undeut- hch. 2- -3 cm groBe Inzision retroauriku- let (yore Haus~rzte v.

2 Tagen inzidiert), groBe, jauchigen Eiter sezernierende AbszeB- h6hle. Weichteile in-

filtriert

Streptokokken in Reinkultur

Streptokokken in Reinkultur

Streptokokken in Reinkultur

Streptokokken in Reinkultur

Streptokokken fast in Reinkultur

Strektokokken in Reinkultur

Streptokokken in l~einkultur

Streptokokken in Reinkultur

Sinusthrombose, Iugu]arisunter-

bindung

nach 4 ½ M o n a t e n r etroattrik~fl~r

geheilt, trockene P~uke

nach 5 Wochen geheilt

nach 2 Monaten geheilt

na.ch 9 Wochen geheilt

nach 1 Monat geheilt

nach 6 Wochen geheilt

18"

Page 18: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

268 ALBERT,

t~rr. Name Alter in 5atu~en

Vor~ufgegangene Dauer der Erkrankung bis

Infektionskrankheit zur Operation

10

Bremer, August, Schleisen

Lehmann, ~/iar th&, Edesheim

11 Wi t thuhn , Gertrud, GSttingen

12 Cliiver, August, Weende

13 Gro~hans, Oskar, NSrten

Bfischen, Christel, Niedernjesa

7 Mon.

¾

69

Sch~rlach

Vor 6 Wochen Ohr- eiterung rechts, n~ch

Stag. Behandlung Ltrocken. Gestern kommt P~t. init dec Klage fib. Schwellg. hinter dem rechten Ohre. Keine Schmez- zen, kein Kopfweh, !nur auf Druck Emp-

findlichkeit

14 Tage

9 Tage

6 Wochen

Seit 4 Wochen Ohr- schmerzen

1 Monet

15 Schrader, l~riedrich 5 Mon. Geismar

Page 19: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der O~itis media purulenta acuta. 269

Bakteriologischer 0toskop. Befund Befund Komplikationen Result~t

Trf. reizlos, getriibt, wenig eingezogen. Ge- hSrgang frei. Ret.ro-

aurikul/~r dicke SchweIhmg, die welt nach h. o. greift. Uhr- ticken 70--80 cm.

Knochenleitung -~ Weber

Streptokokken inl Reinkultur

Viel Eiter im Geh6r- Streptokokken in gange, der sich bei Reinkultur

retroaurikul/irem Druck entsprechend reichlich entleert. Re- troaurikul/ix starke Schwellung, die sich auch nach oben fort-

setzt, Pulsation.

Viel Eiter, Trf. getS- Streptokokken in te~, konvex. Granu- ]~einkultur lat. in der Perforat.

Retroaurikul/~r ge- ringe Schwellung mit

]~luktu~tion.

Sehr viel Eiter, Trf. geschwollen, konvex. Perforat,. nicht deut- rich. Starke retroau- likul/~re Schwellung.

Fluktuation.

Trf. ger6tet, konvex. Parazentesen-Perfo-

rat ion h. u. Retro- aurikul/~r Weichteile infiltriert, schmerz-

haft. Geh6rgang h. o. gesenkt.

Retroaurikul/~r tei- gige Schwellun g, Fluk- tuation. GehOrgang verengt, Trf. nicht sichtbar, kein Eiter.

Retroaurikul/~r starke, harte Schwellung, kei- ne Fluktuation. Trf. gl/~nzend, intakt, we- nig gerOtet, h. o. we-

nig geschwollen.

Extraduraler AbszeB der mitt-

leren SchEdel- grube

nach reichlich 3 Wochen geheilt

Streptokokken in Reinkultur

Streptokokken in Reinkultur

Streptokokken in]

Reinkultur in

Streptokokken Reinkultur

nach 4 Wochen gehei]t

nach 4 Wochen geheilt

fas~ 2 Wochen

in 4 Wochen geheilt

(Wildesche Inzi- sion) in 2 Wochen

geheitt

Page 20: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

270 ALBERT,

der Dauer Nr. Name Alter in Vor~ufgegangene ~ Erkrankung bis Jahren Infektionskrankheit zur Operation

16

17

18

Gimpel, Heinrich, Schwebda

ttfibener

Bertram, ttelene, Klein- Schneen

19 !Beyerle, Gebhardt, / GStbingen i

20

E

I

Ewig, Emilie, Oberrode

[

21 IMiihlh~usen, 5osef, Germrode

19

52

12

2O

Influenza

Scharlach

Schartach

3 ~Vochen

Seit, mehreren Wochen Ohrschmer-

z e n

55

3 Wochen

6 Tage

14 Tage

Page 21: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

~Beitrag zur Bakteriotogie der Oti~is media puruienta acuta. 271

Bakteriologischer Komplikationen l%sultat Otoskop. Befund Befund

GehSrgang in d. Tiefe schlitzfSrmig verengt. Trf. nicht sichtbar.

Retroaurikul~ire Schwellung mit Fluk-

tu~tionsgefiihl.

Trf. gerStet, m~l~ig konvex. Retroauriku- l~re Schwellung, Haut dahinter bl~ulich rot. Fluktuation in tier

Tiefe.

Trf. konvex. Hinten oben Perforation. ]~e-

troaurikulgr starke Schwellung mit Fluk-

tuation.

~Tber der Ohrmuschel ausgedehnte Schwel- lung fiber die Grenze der Squam~ hinaus nach vorne. Leichte Schweltung fiber dem Sternocleido ~ mastoi- deus, m~Bige Druck- empfindlichkeit, Trf. mazeriert, konvex,

m/~l~ig injiziert.

Trf. konvek, bes. v. o. Hinten unten Par~-

zenbesenOffnung

Trf. plan, getriibt, glanzlos. GehSrgang ohne Bes. Retroauri~ kul~re Schwellung m. ausgedehnter Fh~k-

tuation.

I Streptokokken fast in Reinkultur

Streptokokken in Reinkultur

IStreptokokken in Reinkultur

Streptokokken

Streptokokken

2 Monate nach der Operation wegen Rezidiv der Mittel- ohreiterung mit st~rken Kopf- und Ohrschmerzen mit hohem Fieber To- L tMaufmei~elung. Kavernosusthrom- bose, Meningitis.

Exitus ]~teralis.

PerisinuSser Abszet~, Sinus vol- 1

let Auflage- 1 rungen.

nach 5 Wochen geheilt

Streptokokken PerisinuOser Abs- zeB und ]~xtra- duralabszeB der

mitt leren Sch~del- grube.

nach 1 ~ Monat~n retroaurikul~r

geheilt

nach 5 Wochen geheilt

nach 1 ½ Monaten geheilt

Page 22: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

272 ALBERT,

I Dauer Nr. Name Alter in Voraufgegangene Ider Erkrankung bis

Jahren Infektionskrankheit zur Operation

22 20 - -

23

24

25

26

27

LibertF, Robert, l~iedernjesa

Taubrich, Paul, Osterode

Teicher~ Lina, Eschwege

Lechte, Fritz~ GS~tingen

Staude, Emma, ~VeiBenborn

K15ffler, Otto, Kreiensen

24

38

4

Scharlach

Scharlach

5 ~ Wochen

4 Wochen

6 Wochen

einige Tage

3 Wochen

Page 23: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur ]~akteriologie der Otitis media purulenta acuta. 273

Otoskop. Befund B~kteriologischer ]3e fund Komplikationen Resultat

Geh6rgang sehr ver- engt, fast schlitzf6r- nfig. In tier Tiefe Pul- sation. ¥ ie l Eiter im GehSrgang. Retro- aurikut~r bes. naeh hinten und unten vom Pr0c. mast. starke In- filtrution. Keine Fluk- tuation. Bezoldsche

Mastoiditis.

GehSrgang gerSt~t, geschwollen, starke

Senkung h. o. In der Tiefe Trf. geschwol- len, Pulsation. Retro- a~rikul~r.Schwellung, Druckempfindlichkeit

GehSrgang frei. Vial fSditer Eiter. Am Trf. h. u. eine mittelgro~e Perforation sichtbar. Retroaurikul~r gerin- ge Schwellung, nut auf Planum Druck-

empfindlichkeit.

Schwellung der h. o. Geh6rgangswand und des Trfls. Grenze zwischen beiden un- deutIich. Retroauri- kut~re Schwellung in der InsertionsfMte u. auf dem Proc. mast.

Ohrmuschel steht weir ab. Schwellung bes. tiber der Ohrmuschel. Tiefes, aber deutli- ches Fluktuatior~sge- filM. Im GehSrgang Eiter. GehSrgang in der Tiefe verengt, h.

o. Senkung.

Hin~en oben tiber der Ohrmuschel Schwel- lung, welch, fluktu- ierend. Sehr v ie lEi ter in der Tiefe des Gehg.

Streptokokken

Streptokokken

Streptokokken

Streptokokken

Streptokokken

Streptokokken

PerisinuSser Absze•

PerisinuSser Abszel]

PerisinuSser AbszeB. Sinu~-

thrombose

nach 4 Wochen geheilt

nach 7 ~ Wochen geheflt

nach:4~Wochen geheilt

Page 24: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

274 ALBERT,

Dauer Alter in Voraufgegangene Nr. Name ~ '~der Erkr~nkung bis Yghren Infektionskrankheit zur Operation

i

28

29

30

31

32

33

34

Heroine, Elisgbeth, GSttingen

Ahborn, Heiarich, 31 tIoltensen

Becket, Hemlq~nn, G/Sttingen

Richard, Friedrich, G6ttingen

Pfifferling, K~the, Datterode

%Ville, :Robert, GSttingen

tterwig, Friedrich, Schwebda

19

10

17

40

Scharlach

Vor 8 Jahren bereits ausw~trts typisch

operiert

2 Wochen

5 Tage

t4 Tage

8 Tage ? (vor ½ J~hr Erbre- chen, seit einigen Ta 4 /~ en Faci~l[s pareste)

1 Monat

i ~][onate

Page 25: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media p~rulenta acuta. 275

Bakteriologischer Komptikationen Resultat Otoskop. Befund Befund

l~etroaurikul£re Nar- ge wenig infiltriert, ger6tet. Druckemp- findlichkeit. GroBe zentrale Perforation mit klein. Granular.

h. o.

H. o. GehSrgangs- wand gesenkt, infot- gedessen Geh6rgang eng. Reichliche Eiter-

absonderung.

Proc. mast. geschwol- len und druckempfind- lich, Ohrmuschel ab- stehend. Geh6rgang schlitzf6rmig verengt. In der Tiefe einge-

dickter Eiter.

Schwe]lung bes. supra, auch retroaurikulgr, keine deutliche Pluk- tuation. Sehr viel Eiter im Geh6rgang. Trf. rot, geschwollen, mittelgrol~e Perforat.

Retroaurikul~re Schwellung nfit deut- licher Fluktuation.

Viel Eiter im Geh6rg.

Trf. leicht konvex, blaB. GehSrgang nicht verengt. Retroauri- ktfl~r talergrot~e, ge- rStete Partie mit fest. Narbe (friihere Inzi- sion des Hausarztes, die nur blutiges Sek- ret ergeben hatte), starke Durckempfind-

lichkeit.

S~eptokokken

Streptokokken

Streptokokken

Streptokokken

Streptokokken

Streptokokken

Streptokokken

f

Thrombosis sinus lateralis et Bulbi ohne Fieber. BuN F busoperation

interkurrente Pneumonie

ExtradurMabszelL der hinteren Sch~-

grube

nach 9 Wochen geheilt

na,ch 2 Monaten geheilt

hatch 4 Wochen geheilt

-~ 12 Tage post operationen

naeh 7 Wochen geheilt

Page 26: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

276 ALBERT,

1NTr.

35

36

37

38

39

40

41

42

~ame

Klie, Wilhelm, t tammenstedt

Klie, Heinrich, ~I~mmenstedt

Weppner, WillF, G6t~tingen

Schgfer, Anna, Ammensen

B~rtholom~e, Lies- chen, Franken- hausen

Kabus, Lieschen, Alfeld

Neise, Ludwig, GSttingen

Vetter, Joharmes GSttingen

I

i Alter in i :[ah~'en

iVfonat~

3

2O

1

1 5 a h r Mon.

¾

Voraufgegangene I~fektionskrankhei~

Dauer der ]~rkrankung bis

zur Operation

5 Wochen

6 Wochen

1 ½ ~[onate

t0 Wochen

3 Wochen

3 Wochen

47 Influenza

4 Wochen

5 Wochen

Page 27: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis medi~ purulenta acuta,. 277

Otoskop. Befund ]3akteriologischer Komplikationen l~esultat ]3efund

Viel Eiter im GehSrg. Retroaurikul~re Schwellung, RStung, Fluktnationsgefiihl.

Viel Eiter im Gehbrg. Retroaurikal~re

Schwellung. :~luktu- ation deuthch.

Schwellung fiber dem Proc mast., Fluktua- tion. Eiter im GehSr- gang, [[~f. rot, und

kleine Perforation

Haut retroaurikul~r gerStet, i~ffiltriert, sehr

starke Fluktuation.

1Retroaurikuli~re Schwellung

Starke retroauriku- l~re Schwellung, Fluk- tuation. VieI Eiter im

Streptokokken

Streptokokken

Itaupts~chlich Streptokokken

Streptbcoccus mucosus

(n~t]ig zahlreich

Streptococcus m u c o s u s

Streptococcus m U C O S U S

PerisinuSser Abs- ze2 und Extra- duralabszeB der mit t leren SchKdel-

grube

geheilt

nach 4 Wochen geheilt

Extraduralabsze$. dermit t leren Sch~-

delgrube

- - Am 6. Tage nach d. Operation Ein- setzen yon Fieber.

GehOrg., Trf. konvex, Perfor. undeutlich

Retroaurik~fl~re star- ke Sehwellung mi t Ftuktuation. Viel Ei- ter im GehSrg. Trom- melfellbild nicht dent- lich, GehSrg. h. o. ge-

gesenkt

Streptococcus ]fflUCOSUS

3 Tage sp~terFrei- legtmg yon mit t - lerer Sch~delgrube und Sinus, beides frei. ~qach weite- ten 3 Tagen Exi-

tus letalis an Pneumonie

Retroaurikul~re leich- te Schwellung, starke

Druckempfindhch- keit. Viel Eiter. Trf. konvex, h. o. kleine zitzenfSrmige Perfo-

ration

Streptococcus mucosus in Rmnkultur

Thrombosis sinus lateralis. ~ Woch. post oper~tionem ~¢euritis optiea mit apopl. Blutungen, besonders auf der

kontralateralen Seite

naeh 2 Monaten geheilt

Page 28: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

278 ALBERT,

Alter in Dauer Nr. iName Voraufgegangene der Erkrankung bis Jahren Infektionskrankheit ! zur Operation

~3 32 - - - -

44

45

46

47

48

t Levy, Martha,

Heiligenstadt

[

St6rmer, August, Schwarzfeld

Hauhn, Karl, Gr. Freden

Kolbe, Oeorg, Arenshausen

Ahrbecker, Auguste, G6ttingen

K16ppner, Withel- mine, G6ttingen,

39

IY. 5 Mon.

57

51

50

2 Monate

3 Wochen

14 Tage

2 Wocheu

Page 29: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta aeuta. 279

Otoskop. ]~efund

Trf. konvex, rot, sehr kleine Perforation,

Proc. mast. besonders an der Spitze druek-

empfindlich

Keine retroaurikul~re Schwellungu. R6tung,

Druckempfindlich- keit gering. Wenig Eiter im GehSrg. [etzterer selbst schlitz- fSrmig. Die hintere Wand stark gesenkt. In der Tiefe Pulsation

Geringe Schweltung von Drfisen unter dem Proe. mast. Geh6rg.

m~gig geschwollen, erodierg. Trommelfetl geschwollen, konvex,

viel dicker Niter

Proc. mast. stark druckempfindlich, et- was gesehwollen. We- nig Eiter. tI . o, Ge- hSrggngswand ge-

senkt, 'rrf, gerStet, ge- geschwollen

Geringe Sehwellung retroaurikul~r, Druck- empfindliehkeit bes. an der Spitze d. Proc. mast. und fiber dem Antrum. Trf. konvex, blaurot, Perforation

nicht deutlich

Leiehte Schwellung auf d. P lanum mast. St.arkeDruekempfind- lichkeit. Abundante Eiterung. tI. o. Ge- h6rgangswand ge-

senkt, Geh6rg. in der Tiefe infolgedessen

sehr eng. Trf. ge- schwollen, Perforat.

nicht sichtbar

~ Bakteriologischer Befund

Streptococcus mucosus unter

anderenBakterien

Streptococcus mueosus in

m~giger Anzahl aeben ganz verein- zeIten saprophF- tischen gramposi- t iven St~bchen

Streptococcus mucosus zahlreich

und vereinzelfe saprophytische

Stiibchen

Streptococcus mueosus, verschie- denartige F£ulnis-

bakterien

Streptococcus mucosus und

grampositive St~b- chen (Saprophy-

ten)

Komplikationen

Perisinu6ser AbszeB

Resuttat

geheflt

geheilt

nach 4 Monaten geheilt

Itaupts~chlich Streptococcus

mucosus, daneben gramzweifelhafte

St/ibchen

Tage post opera- ;ionem Erysipelas migrans, das nach 7Tagen abzuheilen

beginnt

nach 1 ½ Monaten geheilt

nach 1 ~ Monaten geheilt

Nach i Monat geheilt

Page 30: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

280 ALBERT,

Nr.

49

50

51

52

53

Name

Hermann, Eva, Gbttingen

Dah]ing, Friederike Gbtt ingen

Stock, Jakob, As- bach

Seebode, Lina, Geismar

B~the, Aiwin, Grorle

Alter in Jahren

13

54

33

Voraufgegangene Infek~ionskrankheit

Scharlach

Iniluenz~

Dauer der Erkrankung bis

zur OperatiOn

5 Tage

12

2

Masern

5 Wochen

Scharlach 8 T a g e

Page 31: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta. 281

Otoskop. Befund Bakteriologischer Befund Komplikationen Resultat

Retroaurikut~re Schwellung, geringes Fluktuationsgeffihl.

Viel Eiter im GehSrg. Perforation h. o. Pro- laps der PaukenhSh-

lenschleimhaut

Beiderseits starke Druckempfindlich-

keit am Proc. mast. keine Schwellung.

Bes. profuse Eiterung Trf. geschwollen, Per- for. nicht siehtbar. R. Pulsation des Eiters

Retroaurikul~r ganz geringe Schwetlung,

etwas Druckempfind- ]ichkeit. ¥iel Eiter im GehSrg. Senkung der

h. o. GehSrgangs- wand. Trf. gerS~e~, geschwollen. Per for.

nicht deutlich

Fluktuierende, retro- aurikul~re Schwellg.,

Streptocococus I mucosus nebst ~ganz vereinzelten

F~ulnisbakterien

Haupts£chlich Streptococcus

mucosus, verein- zelte gramzweifel- hafte St~bchen, Staph:71okokken

Streptococcus mucosus und ein

sporenbildender Bazillus (Heuba- zillen ~h~flich) he-

ben anderen Bak- terien

Streptokokken u. versehiedenartige

Trf. geschwollen, h. I St~bchen (u. a. o. wenig konvex. Ein Streptococcus mu- Eitertropfen kommt cosus) Anaerob aus einer kleinen Per- keine Strepto-

foration h . u . kokken

Hinter uncl oberhalb der Ohrmuschel star- ke Schwellung. Fluk- tuation, sehr deuthch. Sehr viel Eiter ira Ge-

hSrgang

Uberwiegend Streptococcus mu- cosus, vereinzelt

groBe Kokken und weil~e Staphylo-

kokken. Anaerob neben zahlreichen Streptokokkennur vereinzelte groBe grampositive, un- regelm~Big gela-

I gerte Kokken igleich den anaerob rgewachsenen gro-

Ben Kokken

Arch iv f. Ohrenhe i lkunde . Bd. 85.

Retrosinu6ser, extra~uraler

KleinhirnabszeB

nach 5 Wochen geheilt

nach 3 Monaten geheilt

nach 4 Wochen geheilt

nach 3 ~/2 Monaten geheilt

19

Page 32: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

282 ALBERT,

Nr.

54

55

56

N~me

Bode, Heinrich, Gosla, r

,ttiibener

Apd, Wmy, GSt~ingen

J 2~lt er in i $~hren

25

Vor~ufgegangene Infektionskrankheit

I Dauer Ider Erkrankung bis

zur Operation

12 Tage

32 Influenza

2 Wochen

Seit r eichlich 3 Wochen

Page 33: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otititis medi~ purulenta acuta. 283

r I

~ Bakteriologiscimr Komplikationen Resultat Otoskop. Befund Befund

Geh6rgangswand h. o. gesenkt, sehr profuse

Eiterung. Eine zu Anfang bestehende Druckempfindlich-

keit des Proc. mast. ist auf t lehandlung mit Eisblase zuriick- gegangen, l~ohes Fie-

bet, starke Kopf- schmerzen

Retro~urikul~re star- ke Schwellung,Druck- empfindlichkeit,, bes. h. o. ]fluktuationsge- fiihl. Trf. konvex, Epitheltameilen ~uf- gelagert. H. o. Sen- kung des Geh6rgangs

Aut3eres Ohr und Um- gebung, Geh6rg. ohne Besonderheit. Trf.

blal3, oberfi/ichlieh mazeriert. Perforat.

deutlieh

Streptococcus mucosus un4 we-

nige Staphylo- kokken

Streptococcus mucosus in Reinkultur

Streptokokken u

dutch Punkt ion b. ~ der Operation ge- wonnenen Sinus-i

b lu t (keine Throm- I bose ): wenig gram-! positive u. gram: negativeSt/~bchen. I n dem aus der ver~medianaante- i brachii entnom-

menen Blute: i Ziemlich reichlich

grampositive St/~bchen, ferner Isp£rliche grarane-

t i re Stiibchen. Anaerob nur die ersteren un4 zwar sp/~rlich. Bei der Autopsie in Milz u . Herzblut Strep- I tokokken und grampositiveSt~b- ]chen nachgewiesen

Pe r i s inu6se r Abszefi

nach 4 ½ ~¢Ion~ten geheilt

Sinus frei, blut- ha~ltig. Sepsis

Exitus letalis 2 Tage post oper~tionem

19"

Page 34: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

284 ALBERT,

~r .

57

58

59

60

61

Name

Tappe, August, Xreiensen

Endorf, Frieda, Rechershausen

Schrader, Lieschen, Gbtt ingen

Kbpps, Marie, Wallbrechtshausen

Keller, }~ans, Gelsenkirchen

Alter in Jahren

50

16

3

Voraufgegangene Infekt ionskrankhei t

D~uer der Erkrankung bis

zur Operation

4 Wochen

6 Tage

mehrere Wochen

62 Halve, Georg, 6 Woch. Bovenden

Page 35: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur B~kteriolo~e der Otitis media purulenta acuta. 285

Bakteriologischer ~,,~,~li~o f; . . . . Otoskop. Befund Befund . . . . . r . . . . . . . . . . . . Reslfltat

Spitze des Proc. mas~. stark infiltriert an4

druckempfinflich. Trf. vorgew61bt gelb- lich verf~rbt, obere

Wand gesenkt

M~l~ige, retroauriku- ~ r e Sehwellung, Druckempfindlich-

keit. Viel Eiter ira GehSrg. Trf. ger6tet, geschwollen, Perforat. nicht ganz deutlich

Streptokokken und plumpe, grampositive

St~bchen

Streptokokken und kurze gram- positive St~bchen

Starke, fluktuierende Schwellung retroauri- kul/~r. Geh6rg. yon h. o. verengt, beginnen- de Senkung Trf. ma- zeriert plan. Pulsie- render Reflex in der

Tiefe

Dicke Schwellung re- troauriMfl~r, Fluk- tuationsgeffihl. Trf. konvex, kleine Per- foration, 1Kazeration

Beiderseits retroauri- kul/~r ohne Schwellung keine Druckempfind- lichkeit, £ ldeine Drii- se anf Proc. mast., R unter Proc. mast., Trf. bes. ger6tet, R etwas blasser, R Per- foration often, welt,

Schleimhautschwel- lung m/£13ig. L Perfor. eng, Trf. etwas konv.

Dicke Schwellung vorne fiber und h. o. hinter tier Ohrmusch.,

Fluktuationsgeffihl. Geh6rg. in der Tiefe

konisch verengt. Trockener Eiter. Trf.

nicht sichtbar

Streptokokken u n d g r a m n e g a ~ v e

StKbchen

Streptokokken undplumpe, gram- positive Sti~bchen

Streptokokken und kurze gram- negative StKbchen

zahlreiche S$rep- tokokken and we-' nig grampositive

St~bchen

Perisinu6ser AbszeB

nach 3 ~ Woehen geheilt

nach 6 Wochen geheilt

nach 3 ~ Wochen geheilt

nach f~st 3 V~rochen ge-

heilt

nach 10 Wochen geheilt

Page 36: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

286 ALBERT,

Nr. Name Alter in Voraufgega.ngene i der Dauer Erkrankung bis Ja.hren Infektionskrankhei$ zur Operation

63 61 - - 8 Wochen

6~

65

66

67

68

Kaufhold, Barbara, Freienhagen

Gimm,el, Elfriede, t tannover

[I~r~ung, tIeinrich, 1Vffinden

Kopp, Minn., Northeim

Haselmeyer, Willy, Wollbrechtshausen

Lfiders, ttgns, ~o~theim

4~6

12

19

Scharlach 3 Monate

reichtich 8 Ta~e

Scharlach (nach Scharlach be-

stehende Ohreiterung verschlimmert)

1 ]~ Monate

2 ½ Monate

Page 37: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta aeuta. 287

i Otoskop. Befund Bakteriologischer Komplikationen l~esultat

]~efund

Retroaurikul~r keine Schwellung, keine

Druckempfindlich- keit. Viel Eiter im GehSrg. H. o. GehSr- gangswand gesenkt. Im Trf. h. o. mittel- groI3e Perforat., aus der eine dicke Schwet- lung der Pauken-

schleimhaut hervor-

Zahlreiche Strep- I ~okokken nnd we- 1 niger zahlreiche l

grampositive [ St£bchen (Sapro-]

phyten)

sieht Streptokokken Retroaurikul/~r l~6-

tung, Schwellung, und wenige Kolo- Ftuktuationsgefiihl. ~ " " " men gramposttive

Sehr viel Eiter im Ge- St/~bchen

nach 3 ~fonaten geheilb

PerisinuSser Absze$

nach 1 Fionat geheflt

hOrg. H. o. Geh6r- gangswand gesenkt, Trf. geschwollen, Per-

for. nicht deutlich

Periosf~chwetlung des Proc. mast. Druek- empfindlichkeit. Trf. konvex, Perfor. h. u.,

Senkung

Retroaurikul/ire Schwellung bes. nach oben, Fluktuation~

Viel Eiter im GehSrg., Senkung h. o. Trf. konvex, gerStet, ge- schwollen. Perforat.

h. u. often

Proc. mast. stark druekempfindlich,

keine Schwellung. Viel Eiter im GehSrg.,

Trf. konvex

Gegend d. Proc. mast. wenig geschwollen,

druckempfindlich. Im GehSrg. viel Eiter, GehSrgangswa.nd h. o. gesenkt, Trf. ge-

sehwollen

Streptokokken, I zahlreiche sonstige Kokken u. gram- positive St/~behen

Neben Strepto- kokken gramposi-

t i re Sti~bchen

E

Streptokokken, vereinzelte sonsti- ge Kokken und iippig wachsende

Saprophyten

Streptokokken nnd F/iulnisbakte- rien, anaerob die gleichen F/~ulnis-

bakterien

PerisinuSser AbszeB

nach 3W oc he n gehei~

nach 7 ½ Wochen gehei]t

nach 5 Wochen geheilt

nach 11 W'ochen geheilt

Page 38: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

288 ALBERT,

Nr.

69

N a m e

Wiebrecht, Frieda, Lenglern

70 iScheide, Fr4eda, Geismar

71

72

73

74

StSrmer, Emma, Schwarzfeld

Friedrichs, Anna, Nort~heim

1Vffiller, Erich, Alfeld

Gebhard$, tteinrich, Berka

5ahren /

4

4

25

7 Mon.

Voraufgegangene Infektionskrankheit

( Frieselaus schlag )

Scharlach

12

(Frieselausschlag und Lungenkatavrh)

[ Dau er

der Erkranknng bis zur Operation

einige Tage

3 ~Vochen

10 Tage

4 Wochen

3 Tage

Page 39: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriolog~e der Otitis media punl len ta acuta. 289

Otoskop. Befund Bakteriotogischer Komplikat ionen Be fund Result~t

Retro~uriktfl~re Schwettung mi t Fhlk- tuat ion sgef~'thl. Im GehSrg. Eiter. Trf.

konvex, gerStet

St~bchen

Beiderseits n~Bige Druckempfindlich-

keit, Z keine, R keine deutliche Schwellung~ R Trf. konvex, h. u. kleine zapfenfSrmige Perfor. L Trf. wenig

geschwolten, h. o. leichte Senkung

Haupts~chlich Streptokokken,

daneben gramne- native Diplokok- ken und gramposi-

t i r e Stiibchen

Retroaurikutare I St reptokokken Schwellung, Fluktu- und Saprophyten/ ation. Spitze des Proc. [ (gramnegative mast. sehr druckemp- ! St£bchen) findlich. Viel pul- sierender Eiter. Ge- hSrg~ngswa, nd h. o.

gesenkt

Starke retroauriku- ]iire Schweltung. Eiber im Geh6rg. Trf. blab, hintere H~lfte s tark konvex, Perforat. h.u.

Kleine Schwellung d. Proc. m~st., s tarke Druckempfindlichkt. , in den letzten Tagen zunehmend. Trf. we-

nig konvex, h. u. kleine Perforation

Schwellung des Proc. mast., wenig RStung, Druckempfindlichkt.

Trf. yon dickem Eiter bedeckt, geschwollen, gerStet. Perforat ion

nicht deutlich

negative St~bchen in grol]er Zahl.

IDle Kul tur erg~b :[ i Gramneg. S t £ b - t chen i. Reinkul tur

AuBer Strepto- kokken u. Sapro-: phyten auch m~-

Big zahlreiche Pneumokokken

Streptokokken und gramposit ive

St~bchen

Perisinu6ser AbszeB des

Sinustransversus horizontalis

nach 1 Monat geheil~

nach 3 Monaten geheil~ bes.

nach 5 Wochen geheilt

Page 40: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

290 ALBERT,

Dauer Alter in Voraufgeg~ngene ~- . Name J~ab.ren Infektionskrankheit der Erkrankung bis

zur Operation

75

76

77

78

BScker, Ferdinand, Alfeld

Laspe, IEIer~ha, t Iedemiinden

A~mann, Wilhelm, Driburg

Doering, Otto, @6ttingen

79 ESchlobte, Luis~ Sooden

22

~[asern

Scharlach

75

Seharlaeh

Influenza

1 Jahr

seit i Monaten

Page 41: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta. 291

Otoskop. Befund : Bakteriologischer I Befund Komplik~tionen Resultat

Starke retroaurikul. Schwellung, deutliche Fluktuation. Im Ge- h6rg. viel Eiter. Trf. konvex, deutlichePul- sation, Perforat. nicht

deutlich

Retroaurikul~re Falte oben ausgefi~ltt, die Gegend derselben ge- rStet. Proc. mast. auf

Druck schmerzhaft

Proc. mast. infiltrier~ u. druckempfindlich. GehBrg. verengt. Obe- re ~Vand gesenkt, so dab das Trf. nicht zu ~ibersehen ist. Gerin- ge Eiterabsonderung

GehSrg. verengt. Viel Eiter. Grol~e Perfor.

im TrL

Derbe, dicke Schwel- lung der Warzenfort~ satzgegend. Im Ge- hSrg. Eiter, derselbe spaltf6rmig verengt

Streptokokken --- und grampositive I St~bchen

Streptokokken Sequestratio und Saprophyten %abulae externae

(gramnegative squamae ossis St~bchen) tempor.

Streptokokken PeIisinuSser und plumpe, Abszel] grampositive

St~bchen i

F~rberisch Strep- Tiefer okzipitaleI tokokken, sonstige Drfisenabszel~ Kokken u. sapro- phytische St~b- chen. Kulture]l

nu t saprophy- tische St abchen

It:ulturell haupt- sachlich Strepto- kokken, daneben

sp~rlich gro~e Kokken u. Stab- chen, anaerob nur

Streptokokken. Im direkten Pr~- parate fanden sich aul]erdem zahl- reiche schlanke.

gramnegative St~bchen

nach 18 Tagen retroaurikul~r ge-

heflt. Geringe ischteimige Abson-

derung aus der Pauke

nach 4 Wochen geheil~

nach 3 Wochen geheill~

Page 42: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

292

Nr. Name

ALBERT,

Alter in Vor~ufgegangene Yahren Infektionskrankheit

'der Dauer Erkrankung bis zur Operat,ion

80 i Gevert, Gerhard, Harst e

i

I 81 !Wichmann, Elisa-

beth, Geism~r

82 iHopf, Hedwig, Worbis

83

84

85

Winter, hIarie, Andreasberg

Reuter, Willy, Hobenstedt

Hiibenthal, Friedr., Weltingerode

14

55

17

Scharlach

tnfluenzg

Scharlach

8 Tage

9 Tage

einige Tage

8 T~ge

6 Wochen

Page 43: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur ~Bakteriologie der Otitis media purulenta acuba. 293

Otoskop. Befund Bakteriologischer Xomplikationen Resultat Befund

Proc. mast. druck- empfindlich, keine

Schwellung. Profuse Sekretion, Trf., blau- rot, konvex, h. u. pul-

sierender Reflex

Retroaurikul~r gerin- ge Schwellung, Druck- empfindlichkeit. ¥iel Eiter im Geh6rg. ; h.

u. Perfor. im Trf.

Proc. mast. druck- empfindlich, nicht we- sentliche Schwellung. Gehbrg. in der Tiefe etwas verengt, Trf.

verdickt, konvex

Proe. mast. druck- empfindlich, t t interer Quach'ant des Trf. blaurot, starkkonvex. Im GehSrg. Blutge- rinnsel, das die vor-

deren Par t ien ver- deckt

Retroaurikul~r starke fluktuierende Schwel- lung bes. viel Eiter im

Gehbrgang

Retroaurikul/~r starke Sehwellung mit Fluktuation. I m Ge- borg. viel Eiter; Trfl. gerStet u.geschwollen. Kleine zentrale Per-

foration

Streptokokken Bet der Operation und grampositive Sinus zuf/itlig frei-

Stgbchen Igelegt, als normal ]befunden. Die 2 Tage post opera- tionem abgefallene Temperatur steigt nach 6 Tagen wie- der an. Parietale

Sinusthrombose, :rugularisunter-

bindung, eitrige }Pleuritis. Lungen-

met~stasen bes., Rippenresektion.

Zur chirurgischen [ Xlinik verlegt

Zahlreiche Strep-I tokokken, daneb.! noch sp/~rliche Sa-

prophyten

Streptokokken und ganz verein- zelte grampositive

St~bchen

Zahlreiche Strep- tokokken, daneb.l wenig zahlreich~ verschieden~rtige i St/~bchen. An~e -~ rob nut zahlreich~

Streptokokken

Zahlreiche Strep- tokokken u. m/~Big zahlreiche gram- negative St/ibchen

Staphylococcus aureus und Strep-

tokokken

na,ch 7 ½ Wochen geheilt

geheilt

nach 2 ½ Wochen mi t bes. trockener Pauke in die am- bulante B ehand-

lung entl~ssen. Nach 6 Monaten

mi t ttirnabszel~ wieder eingeliefert

nach 2 ~ Monaten geheilt

Page 44: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

294 ~kLBERT,

i !A l t e r in V o r a u f g e g a n g e n e D a u e r

Nr . N a m e ' 5 a h r e n I n f e k t i o n s k r ~ n k h e i t de r E r k r a n k u n g bis zur O p e r a t i o n

86 52 - - 2 W o c h e n

87

88

89

90

Fischer , Kar l , E c h t e

Miiller, ~ i inna ,

V~renzel, 5 l i n n a F r e d e n

Frau N. N., @andersheim

P f l u g h a m m e r , Al- be r t , Edesheh l l

6 ~[on.

10

¢ W o c h e n

2 W o c h e n

fas t 4 W o c h e n

8 Tage

Page 45: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta. 295

Bakteriologischer Otoskop. Befund Befund KomplikaNonen Resultat

i

1 Wenig Schwellung, retroaurikul~r (die

w~hrend der Behand- lung zurfickging), et-

was Druckempfind- iichkeit. Trf. gerStet und geschwollen. Per- foration nicht ganz deutlich. Geh6rg. et- was geschwol[en. I-Ief- tige Schmerzen, Ubel-

keit, Erbrechen Retroaurikul/~re

Schwellnng, dentliche Fluktuation. Viet

Eiter im GehSrg., Trf. geschwollen , m/iBig

konvex Ziemlich starke retro- aurikul/£re Schwellg., Druckempfindlichkt. Wenig Flukbuations- gefiihl. OehSrg. o. B. Eiter im @eh6rg. TrL geschwollen, Perforat. nicht deut]ich. Sehr starke Schwellung d. Gesichtes, das rechte

Auge verschwellen lassend

Proc. mast. druck- empfindlich an der Spitze, geringe Infil- t rat ion d. Weichteile. Dickrahmiger Eiter, Geh6rg. etwas ge- schwollen. Grol3e zen- trale Perfor. Pauke

m£gig gesehwollen Die Gegend der Fossa mastoidea und nach vorne (Proc. zygom.) stark geschwollen und druckempfindl. Spitze des Proc. mast. frei,

nicht schmerzhaft. Sehr starke Sekre- tion. GehOrg. verengt

Trf. ger6tet, ge- schwollen. Perfor. kleinstecknadelkopf-

groin, deutlich pulsie- render Reflex

Streptokokken und Staphylo- coccus albus

Wenige wefl]e I Staphylokokken i

m//~Big viel Strep- tokokken

Lanzettf. Diplo- kokken in geringer Anzahl und Rein- kultur. Auf Btut-

agarl~dschplatte abgesehen yon 2 obeffl~chlich gele- genen Luftkokken- kolonien 1 weiBe Staphylokokken-

kolonie (vermut- lich Verunreinig.)

Streptokokken und vereinzelte weil3e Staphylo-

kokken

Streptokokken und wenige weiBe

Staphylokokken

Perisinu6ser Abszel~

Nephritis, Myo- carditis; z. medi- zinischen Klinik

verlegt

PerisinuOser 2kbszeB u. Extra-

durMabszel] der hinteren Sch/~det-

grube

nach 1 ~ 3{onat geheilt

nach 6 Wochen geheilt

Page 46: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

296 ALBERT,

Nr.

91

92

93

9~

95

96

97

Name

Sort, Ernst~ Nien- hagen

@ebhardt, Auguste, Wernrode

Ehbrecht, Irmgard, GOttingen

Linne, Erich, Reiffenhausen

Glahn, Mathilde, Reinhausen

Wedekind, Wilhelm, Braunschweig

Fratz, Ida, Hohen- biichen

! [ Dauer Alter in Voraufgegangene [~ Jahren infektionskrankheit iQer Erkrankung bis

zur Oper~t,ion

17

12

1 J a h r ~O13.

Diphtherie fast 6 Wochen

9 Wochen

13

9 MOrt.

Scharlach

Scharlach

Schartach

8 Wochen

3 Wochen

Page 47: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beit, rag zur Bakteriologie der Otit, is media purulenta acuta. 297

Otoskop. Befund Bakteriologischer Befund [ Komplikationen

I

t t in ter der Anricuta fiber Proc. mast. dif- fuse Schwellung, Fluk- tuat.ion nicht sicher, starke Schmerzemp- findlichkeit a. Druck. Viel Eiter im Geh6rg.,

Trf. geschwollen, leicht konvex. Perfor.

nicht sichtbar

I~etroaurikul£r star- ke, fluktuierende

Schwellung. Im Ge- h6rg. Eiter, Geh6rg. spaltf6rmig verengt. Tiff. nicht zu fiber-

sehen

Retroaurikul~r st~rke Schwellung, ausge-

dehnte Fluktuat ion. Im Geh6rg. sehr vieI

f6tider Eiter

I4etroaurikul~r sehr starke VorwSlbung u. Fluktuat ion. H . o . Cxeh6rgangsw~nd ge- senkf. Vie1 Eiter im

Geh6rgang

Hinter und fiber der Auricula mnschriebe- ne Schwellung, gerin-

ges, tiefes Fluk- tuationsgefiihl. Ge- hSrg. frei. Trf. kon-

vex, geschw.

Proc. mast. am Pla- num druckempfindl. Reichliehe Sekretion. GehSrg. in der Tiefe verengt. Trf. stark

konvex

Oberh~lb der Auri- Streptokokken cula fluktuierende und Staphylo-

Schwetlung. Eiter im kokken GehSrg. GehSrg. ge- schwollen. Trf. nicht

sichtbar Archly f. Ohrenheilkunde. Bd. 85.

Keine Diphtherie- bazillen, sondern nur Staphylokok- ken und Strepto-

kokken

Extraduraler Absze~ der

hinteren Sch~del- grube

Grampositive Perisinu6ser Streptobazilten u. Abszeit

Staphylokokken

] Streptokokken, Staphylococcus f

atbus and kurze ] gr~mnegative ]

St~bchen

Staphylokokken t und Strepto-

kokken J

Streptokokken, PerisinuSser wenige, weiBe ~und extr~duraler

/ Staphylokokken Abszel~ und gramnegative

Diplokokken

StaphFlokokken u. Streptokokken

Resultat

nach 3 ~ Wochen geheilt

nach 2 Wochen geheilt

nach 3 Wochen retroaurikul~r ge- heilt, noch Sekre- tion aus der Pauke

nach 4 Wocben geheilt

nach 2 ~2 Wochen geheilt

20

Page 48: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

298 ALBEB~T,

N r . Name i

98 IBeinhorn, Earl , @tone

f 99 i~aevers, Annaliese,

GSttingen

100 t~ille, ~ inna , j Oladebeck

10I

102

103

Rosenbach, Rudolf, BIeicherode

Kurre, Bertha, Angerstein

Enocke, Albert, Alfeld

Alter in , Voraufgegangene Jahren Infektionskrankheit

7 ~O1%

Scharlach

Dauer der Erkrankung bis

zur Operation

reichlich 3 Wochen

i0 Tage

51

26

26

Masern ?

7 Tage

4 ~Vochen

~ Jahr /

Page 49: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media pttrulenta acuta. 299

Bakteriologischer Otoskop. Befund ] Befund Komplikationen Resul tat

Retroaarikul/~r nach oben fluktuierende

Schwellung. Viel Ei- ter im GehSrg. Trf. ger6tet, geschwollen

Starke, teigige Schwel- lung hinter und unter- halb der Auricula, n. zwar reicht dieSchwel- lung ziemlich tier ull- terhalb der Spitze her- ab. Sehr viel Eiter im Geh6rg. Trt. nicht deutlich, gro~ePerfor.

unten H. o. G-eh6rgangs-

wand sehr stark ge- senkt. Schlitzform d. Geh6rgs. Trf. nicht

zu fibersehen Die Gegend vor und bes. hinter dem Ohre

sta k geschwollen, bretthart , sehr

schmerzhaft. Geh6rg. geschwollen, Eiter im Geh6rg. Trf. nicht sichtbar. Mit Kathe- ter Perfor. des Trfs.

nachgewiesen

Starke retroauriku- 1/~re Schwellung, Fluk- tuation. Viel Eiter im Gehbrg., medialer Ge- hbrgangsteiI ger6tet,

geschwollen, h. o. leichte Abknickung. Trf. konvex, l~ulsa-

tion vorne unten

Retroaurikuli/~r m&~ig starke Schwellung, Druckempfindlichk.,

tiefes Fluktuationsge- ftthl. Schwellung der h. o. GehSrgangswd., die welt lateralw~rts reicht, z. T. umschrie- ben starker ist. l~eich- tiche Sekretion. Trf. nicht deutlich zu fiber

sehen

Streptokokken und Staphylo-

kokken

Streptokokken in erheblicher Menge

neben wenigen Staphylokokken

Staphylococcus aureus

Sta.phylokokken

WeiBe Staphyto- kokken

[

i L

WeiBe Staphylo- kokken in geringe~ IAnzahl. Anaerob

dieselben nebst vereinzelten grain- i positiven St~b- chen, welche wohl als Vernnreinig. zn

deuten sind

i

Thrombosis sinus lateralis et trans- versi et longitud, et bulbi -yen. jug. et yen. jug. Sinus- ausr/iumung. 5u-

gularisunterbin- dung, Bulbusope- r

rat ion

nach 3 ~Ionaten geheilt

nach 1 Monat geheilt

nach 1 Monat geheilt

nach s 4 Jahr Totalau fmeii]elg.

wegen Durch- bruchs dutch die

untere Geh6r- gangswand ge-

macht. J e t z t ge- heilt. Operations- h6hle gut epider-

misiert, trocken

nach ~ ~lonat geheilt

12 Tage post operationem Exi-

tus letalis an Sepsis (Lungen-

metastasen)

20*

Page 50: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

300 A L B E R T ,

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . !

I

~ Alter in Vor~ufgegangene I D~uer Nr. ~ g m e " . der E r k r ~ k u n g his

: J a h r e n Infektaonskrankhe~t zur Opergt ion

104: Bielefeld, Georg, GSt t ingen

105

106

107

Rothkegel , E m m a , Alfeld

K a p p m e y e r , i-][ein- rich,, Algesdorf

Yohannes, Lieschen Osksh~usen

13

65

18

l

Influenza, ' etwe~ 2 ~¥ochen

2 IVochen

10 Wochen

1 W o c h e

Page 51: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta. 301

' Bakteriologischer f

Otoskop. Befund Befund Xomplikationen t~esult~t.

Retroaurikulgr dif- fuse Schwellung, Fluk- tuation. Breite, rote Narbe yon fiiherer Operationherr(ihrend. Rezidiv. 2 Jahre rot-

her zum erstemnal operiert. Kein Dureh- bruch. Viel Eiter im Geh6rg. H . o . Geh6r- gangswand abgeflaeht. I m Trf. v. u. Perfor.

~tarke 5dematSse Schwellung, die yore Ohre nach hinten et- was tiber den Proc. mast., nach oben fast

bis zur Mitte]linie reicht und nach vorne das Auge, das zuge- schwollen ist, mi t ein- begriffen hat. Trf.

blaBgrau

Retroaurikul~r bes. um d. Spitze Schwel- lung und Druckemp- find]ichkeit bis fiber das Kiefergelenk hin-

ausreichend. Viel Eiter im GehSrg. Trf. konvex, gerStet, ge- chwollen. Perforat. fffen, Maceration des

Trommelfells

Druckempfindlich- keit, des Proc. mast. qenkung der h. o. Ge- t6rgangswand. Viel ~iter im Gehbrg. Trf. erStet, geschwol]en. error, nicht deutlich

Wenig Staphylo- kokken, meist gTampositive

St~bchen

Ganz vereinzelte grampositive,

scheinbar Staphy- lokokken, 1 gram-

negatives St~b- chen

I Kurze gramnega- five Stiibchen

Nur sp~rliche F~iutnisbakterien. Anaerob dieselben

ExtraduraN abszeg

PerisinuSser Absze~

nach 1 Monat geheilt

nach 1 Monat geheilt

nach 1 ~ Monafen geheilt

Page 52: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

302 ALBERT,

Nr. Name Alter in Jahren

108 tteise, @erha, rd, @tone

109 !FrOhlig, Johannes, Fried~

110 Schelm, M~nn~, Herzberg

I

47

16

Voraufgegangene Infektionskrankheit

I)auer der Erkra, nkung bis

zur Operation

3 Wochen

5 Monate

12 Tage

Page 53: Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta acuta

Beitrag zur Bakteriologie der Otitis media purulenta ~cuta. 303

Otoskop. ]3efund Bakteriologischer Befund Komplikationen Resultat

Dicke, fluktuierende Schwetlung hinter d. Ohre. Geh6rg. schlitz-

f6rmig

• Starke retroauriku- l~re Schwellung, l~luk- tuation. H, Geh6r- gangsw~nd abgeho- ben, liegt tier vorderen

W~nd fast an

Druckempfindlich- keit des Proc. mast. Viel Eiter im Geh6rg., yon vorne ob. kommt eine Granul. aus dem

Recessus

Pneumo- 11. Strep- tokokken ~hnliche Gebilde. An~erob nut Xokken. Die

Pneumokokken erwiesen sich fiir

1Wi~use pathogen

]

Die direkte mikro- ~skopische Unter-

suchung ergab: Ganz wenige intr~-i ze]lut/~re Diplokok-I ken (Semmelform 1 grampositiv), ~uch I

Pneumokokken. 1 Ergebnis der Blut- agarpl~tte neg~tiv

Keine Bakterien

Die bei der ErSff- nung des Antrums

freigelegte Dur~ der mitt leren

Sch/~delgrube ist yon Gr~nulationen

bedeckt

18 Tage post oper~tionem Exi-

tus ]eta]is. Sektionsergebnis: Tuberkul6se Basi- larmeningitis, aus- gehend yon einer verk/istenLnngen-

lymphdrfise, frisch. Tbc. Disse- minatio fiber Mle

X6rperorg~ne

nach 1 ~Ionat geheilt

nach 1 3lonat geheil~