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Katharina Koller 27.09.2017 S. 1 Jahrestagung der Sektion Erwachsenenbildung der DGfE vom 27.09. – 29.09.2017 in Heidelberg „Beratung im Kontext des Lebenslangen Lernens: Konzepte, Organisation, Politik, Spannungsfelder“ BERATUNG, BETREUUNG, WISSENSCHAFTLICHE WEITERBILDUNG: HERAUSFORDERUNG ANGENOMMEN!? Katharina Koller, M.A. OTH Amberg-Weiden Projekt „OTH mind“ 27.09.2017

BERATUNG, BETREUUNG, WISSENSCHAFTLICHE …€¦ · Gierke, W. (2013): Wege an die Hochschule für beruflich Qualifizierte – geschichtliche Aspekte der Entwicklung unter besonderer

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Katharina Koller 27.09.2017 S. 1

Jahrestagung der Sektion Erwachsenenbildung der DGfE vom 27.09. – 29.09.2017 in Heidelberg

„Beratung im Kontext des Lebenslangen Lernens: Konzepte, Organisation, Politik, Spannungsfelder“

BERATUNG, BETREUUNG, WISSENSCHAFTLICHE

WEITERBILDUNG: HERAUSFORDERUNG ANGENOMMEN!?

Katharina Koller, M.A.

OTH Amberg-Weiden Projekt „OTH mind“

27.09.2017

Katharina Koller 27.09.2017 S. 2

Motivation und Forschungsstand

• Lebenslanges Lernen an Hochschulen Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte

(KMK 2009) Nicht-traditionell Studierende an Hochschulen kleine Gruppe (Nickel/Schulz 2017)

wissenschaftliche Weiterbildung

• Hohe Studienmotivation verbunden mit Unsicherheit (Kamm et al. 2016; Jürgens/Zinn 2015; Otto/Kamm

2016)

• Unterschiede traditionell und nicht-traditionell Studierende: Veränderung Übergang und

Finanzierung, Bekanntheitsgrad beruflich Qualifizierte an Hochschulen,

Informationsbereitstellung, mehr Bedarf an überfachlichen Kursen (z.B. Lernstrategien),

zeitliche Ressourcen, Zudem Mehrbelastung durch berufliche und familiäre Aspekte (Brunner et

al. 2015; Gierke 2013; Kamm et al. 2016; Otto/Kamm 2016; Hanft et al. 2013; Jürgens/Zinn 2015)

Beratungs- und Betreuungsangebote: Transparenz beim Hochschulzugang,

Motivationsbestärkung, Bewältigungsstrategien

Katharina Koller 27.09.2017 S. 3

OTH mind modulares innovatives Netzwerk für Durchlässigkeit

Zielgruppen:

Beruflich Qualifizierte, Ingenieur/innen, Fachkräfte,

Studienabbrecher/innen

regional angelegtes Maßnahmenkonzept für lebenslanges Lernen

in modularen Strukturen

Projektziele:

• Neue Formen der Vernetzung von hochschulischen Bildungsangeboten

mit beruflicher Bildung

• Inhaltlich und zeitlich angepasste Weiterqualifizierungsangebote

• Synergien aus Weiterbildung und Wissenstransfer

• Neue Beratungs- und Betreuungsstrukturen für

Weiterbildungsteilnehmer/innen

Katharina Koller 27.09.2017 S. 4

OTH mind Tätigkeitsfelder

OTH mind

Durchlässig-keit für

beruflich Qualifizierte

Anschluss-möglichkeit

für Studienzwei-

fler/innen

Modulare Qualifi-

zierung von Ingenieur/-

innen

Förderung der

Fachkräfte

Neue Lehr- und

Lernformen

Spezifische Beratungs-

und Betreuungs-strukturen

Katharina Koller 27.09.2017 S. 5

OTH mind Bildungsangebote

Berufsbegleitende Qualifizierungsangebote für Fachkräfte

Informationstechnologie für Ingenieur/innen

BeVorStudium – Berufsbegleitende Vorbereitung auf ein Studium für beruflich

Qualifizierte

Anschlussmöglichkeiten von Studienaussteiger/innen

Bera

tung u

nd

Betre

uung

Katharina Koller 27.09.2017 S. 6

Forschungsaktivitäten Bedarfserhebung

Dokumentenanalyse

qualitativ

Ingenieur/innen Alumni

quantitativ

Interviews erwerbslose Ingenieur/innen qualitativ

Propädeutikumsbefragung quantitativ

Ingenieur/innen ZWW

quantitativ

Unternehmensbefragung

quantitativ

Führungskräfte

quantitativ

Fachkräftebefragung

quantitativ

Experteninterviews

qualitativ

potentielle Teilnehmende

Teilnehmende

Katharina Koller 27.09.2017 S. 7

Erhebung und deskriptive Ergebnisse Fachkräftebefragung

WB-Interesse

Oberpfalz, tech. Fachkraft

Beratung in Anspruch

n = 553

n = 224

n = 168

n = 147

Stichprobe

• 86,0% männlich und 14,0% weiblich

• 81,1% sind zwischen 20 und 29 Jahre

• 9,6% haben Familienpflichten

• 87,9% befinden sich in einem

sozialversicherungspflichtigen

Beschäftigungsverhältnis

(VZ und unbefristet)

• 83,5% machen eine

Aufstiegsfortbildung

Katharina Koller 27.09.2017 S. 8

Deskriptive Ergebnisse Fachkräftebefragung

Interesse an Weiterbildung

• Frauen: 80,6%

• Männer: 74,9%

Gründe gegen Weiterbildung

• Frauen: zeitliche und finanzielle Gründe sowie keine passenden Angebote

• Männer: zeitliche und finanzielle Gründe sowie kein eigenes Zutrauen

Katharina Koller 27.09.2017 S. 9

Beratung in Anspruch nehmen Beratungsformen (weiblich n = 25, männlich n = 143) Filter: (weiblich n = 23, männlich n = 124)

86,7% (n=124)

92,0% (n=23)

13,3% (n=19)

8,0% (n=2)

Männer Frauen

ja nein

89,5%

52,4%

39,5%

25,8%

50,0%

0,8%

82,6%

56,5%

39,1%

26,1%

56,5%

0,0%

persönlich

per Email

per Telefon

per Internet (Chat, Forum)

Informationsmaterial im Internet

sonstiges

Frauen Männer

Deskriptive Ergebnisse Fachkräftebefragung

Katharina Koller 27.09.2017 S. 10

1 = nicht hilfreich; 2 = eher nicht hilfreich; 3 = eher hilfreich; 4 = hilfreich

Beratungsthemen (weiblich n = 23, männlich n = 124)

Deskriptive Ergebnisse Fachkräftebefragung

3,47

3,33

3,57

1,79

1,17

2,20

3,61

3,17

3,74

1,77

1,00

2,23

berufliche Perspektiven und Karriereplanung

Zeitmanagement

finanzielle Fördermöglichkeiten

Weiterbildung mit Kind

Deutsch lernen

AG Weiterbildungswunsch mitteilen

Frauen Männer

Katharina Koller 27.09.2017 S. 11

3,73

3,18

1,59

1,96

2,94

1,11

3,96

3,48

1,64

1,86

2,41

1,09

Ansprechperson für Fragen

Lernberatung

Kinderbetreuung

Bereitstellung von Wohnraum

Verpflegung an der Hochschule

Deutschunterricht

Frauen Männer

Unterstützungsangebote (weiblich n = 23, männlich n = 124)

1 = nicht hilfreich; 2 = eher nicht hilfreich; 3 = eher hilfreich; 4 = hilfreich

Deskriptive Ergebnisse Fachkräftebefragung

Katharina Koller 27.09.2017 S. 12

Deskriptive Ergebnisse zusammenfassende Erkenntnisse aus den Erhebungen

Gründe gegen Weiterbildung

Unterstützungs-angebote

Beratungsformen Beratungsthemen

Zeit-Faktor (Arbeit und Familie)

Feste Ansprechperson

Informationen online

Finanzielle Fördermöglichkeiten

Finanzielle Gründe Lernberatung Per E-Mail Zeitmanagement

Selbstorganisation

Verpflegung und Betreuung von Kindern

Persönlich Berufliche Perspektiven und Karriereplanung

Passende Angebote Mentoring Telefonisch

Katharina Koller 27.09.2017 S. 13

Aktuelle Beratungs-/Betreuungsangebote

„raising aspiration“

Informationen Homepage

Infostand

Videos

„better preparation“

Beratung und Informationsbereitstellung persönlich, per E-Mail usw.

„first step“

Broschüre und Einführungsmappe

Moodle FAQs

„moving through“

Vortrag

Bibliotheksführung

Beratung

„student success“

Modul „Studienkompetenz“

Lerntagebuch/Transferbogen

studienbegleitende Kurse

Student-life-circle für Weiterbildungsteilnehmende; eigene Darstellung in Anlehnung an Schulmeister 2007.

Katharina Koller 27.09.2017 S. 14

Herausforderungen: Hürden gemeistert

• Bereits Vielzahl an Angeboten

• Heterogenität der Zielgruppen

• Überfachliche Kompetenzen

• Einstiegsorientierung

Katharina Koller 27.09.2017 S. 15

Herausforderungen: Ausblick

• Bekanntheit: Weiterbildung an Hochschulen

• Akzeptanz der neuen Zielgruppen

• work-life-education balance

• Digitalisierung: Angebote innovativ, zukunftsorientiert?

Implementierung & Verknüpfung in Regelstrukturen des Hochschulsystems?!

Katharina Koller 27.09.2017 S. 16

Austausch zum Ausblick

1. Wie kann sichergestellt werden, dass die Heterogenität der nicht-

traditionell Studierenden in den Beratungs- und Unterstützungsstrukturen

anklang findet?

2. Inwieweit können die Bedarfe der beruflich Qualifizierten in den

Strukturen der Hochschulen umgesetzt werden?

3. Wie kann Beratung und Betreuung beruflich Qualifizierter noch

umgesetzt werden?

Katharina Koller 27.09.2017 S. 17

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

Katharina Koller 27.09.2017 S. 18

OTH mind Kontakt

Weitere Informationen finden Sie unter: www.oth-aw.de/oth-mind/

oder:

https://www.oth-regensburg.de/weiterbildung/oth-mind.html

Katharina Koller, M.A. Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Mail: [email protected] Tel.: 0961/382-1026

Katharina Koller 27.09.2017 S. 19

Marco Bradshaw Projektleitung Regensburg

[email protected]

Stephan Bach Katharina Koller Bernhard Gschrey

Urs Ittemann

Susanne Knörl

Simone Six

Michael Hellwig

Jovana Luber Raphael Cabrera

Anja Wurdack Projektleitung Amberg-Weiden

[email protected]

Team

Am

berg

-Weid

en

Team

Reg

en

sb

urg

OTH mind Verbundprojekt der OTH Amberg-Weiden und OTH Regensburg Projektteam

Katharina Koller 27.09.2017 S. 20

Literatur

Banscherus, U./Kamm, C./Otto, A. (2016): Gestaltung von Zu- und Übergängen zum Hochschulstudium für nicht-traditionelle

Studierende. Empirische Befunde und Praxisbeispiele. In Wolter, A./Banscherus, U./Kamm, C. (Hrsg.):Zielgruppen Lebenslangen

Lernens an Hochschulen. Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch

Bildung: offene Hochschulen“. Münster, S. 295-320. Online: http://offene-hochschulen.de/publikationen/teilstudien.

Berg, H. (2015): Kompetenzen und Kompetenzpassung Beruflich Qualifizierter in Ausbildung und Studium. In Elsholz, U. (Hrsg.):

Beruflich Qualifizierte im Studium. Analysen und Konzepte zum Dritten Bildungsweg. Bielefeld, S. 135-150.

Brunner, S./Kretschmer, S./Hoffmann, J./Zawacki-Richter, O. (2015): Blended Counselling: Konzeption eines Online-

Beratungsportals für beruflich qualifizierte Studieninteressierte. In Freitag, W. K./Buhr, R./Danzeglocke, E./Schröder, S./Völk, D.

(Hrsg.):Übergänge gestalten. Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung erhöhen. Münster, S. 31-

48.

Gierke, W. (2013): Wege an die Hochschule für beruflich Qualifizierte – geschichtliche Aspekte der Entwicklung unter

besonderer Berücksichtigung Niedersachsens und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. In Hanft, A./Brinkmann, K. (Hrsg.):

Offene Hochschulen. Die Neuausrichtung der Hochschulen auf Lebenslanges Lernen. Münster, S. 80-96.

Hanft, A./Maschwitz, A./Hartmann-Bischoff , M. (2013): Beratung und Betreuung von berufstätigen Studieninteressierten und

Studierenden zur Verbesserung des Studienerfolgs. In Hanft, A./Brinkmann, K. (Hrsg.): Offene Hochschulen. Die

Neuausrichtung der Hochschulen auf Lebenslanges Lernen. Münster, S. 80-96).

Jürgens, A./Zinn, B. (2015): Nicht-traditionell Studierende in Deutschland – Stand der empirischen Forschung und Desiderate. In

Elsholz, U. (Hrsg.): Beruflich Qualifizierte im Studium. Analysen und Konzepte zum Dritten Bildungsweg, Bielefeld, S. 35-56.

Katharina Koller 27.09.2017 S. 21

Literatur

Kamm, C./Spexard, A./Wolter, A. (2016): Beruflich Qualifizierte als spezifische Zielgruppe an Hochschulen. Ergebnisse einer

HISBUS-Befragung. In Wolter, A./Banscherus, U./Kamm, C. (Hrsg.): Zielgruppen Lebenslangen Lernens an Hochschulen.

Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“.

Münster, S. 165-196. Online: http://offene-hochschulen.de/publikationen/teilstudien.

KMK (2009): Hochschulzugang für beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung. Bonn.

Online: http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2009/2009_03_06-Hochschulzugang-erful-

qualifizierte-Bewerber.pdf.

Nickel, S./Schulz, N. (2017): Update 2017: Studieren ohne Abitur in Deutschland. Überblick über aktuelle Entwicklungen. CHE.

Online: http://www.che.de/downloads/CHE_AP_195_Studieren_ohne_Abitur_2017.pdf.

Otto, A./Kamm, C. (2016): „Ich wollte einfach noch eine Stufe mehr.“ Vorakademische Werdegänge und Studienentscheidungen

von nicht-traditionellen Studierenden und ihr Übergang in die Hochschule In Wolter, A./Banscherus, U./Kamm, C. (Hrsg.):

Zielgruppen Lebenslangen Lernens an Hochschulen. Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Bund-Länder-

Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“. Münster, S. 197-224. Online: http://offene-

hochschulen.de/publikationen/teilstudien.

Schulmeister, R. (2007): Der “Student Lifecycle” als Organisationsprinzip für E-Learning. In: Keil, R./Kerres, M./Schulmeister, R.:

eUniversity – Update Bologna. Münster, S. 45 – 77.