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Gesine Schwerdtfeger, Eritrea 2016 1 Bericht: Arbeitsensatz des Augenteams in Eritrea vom 10.1. bis 5.2.2016 von Gesine Schwerdtfeger Dieses Mal war es in der Vorbereitung auf den nun schon 6. Einsatz in Eritrea etwas aufregender, denn meine Kollegin Lilliane aus Uganda, wollte doch so gerne 3 Wochen an dem Einsatz teilnehmen und auch ihr Augenarzt Dr. Lisbon wollte 1 Woche während der Augenärztezeit dabei sein. Sie haben bei meinem letzten Aufenthalt im Oktober 2015 in Mengo-Hospital (Kampala/Uganda) doch sehr die Weiterbildung durch unsere Profs. vermisst. Es gab so einige E-Mails zwischen Prof. Boergen, Dr. Peter Schwidtal (ArcheMED), Lilliane, Lisbon und mir hin und her. Von ArcheMED kam dann sehr schnell die großzügige Zusage, sich an der Unterbringung zu beteiligen. Glücklicherweise brauchen Ugander kein Visum für Eritrea und auch keine Erlaubnis, in Eritrea Krankenhäuser zu besuchen. „Nur“ die Finanzierung der Flüge war besonders für Lilliane ein ganz großes Problem, denn sie selbst kann das nicht finanzieren. Erst Ende Dezember hatten wir genügend Überzeugungsarbeit geleistet, dass sie von der Kliniksverwaltung grünes Licht bekam. Für sie bedeutete es wirklich eine außerordentlich gute Möglichkeit der Weiterbildung, einmal nur Patienten zu untersuchen und zu diskutieren, ohne die zeitaufwändige administrative Arbeit an ihrer Klinik zusätzlich leisten zu müssen. Die Verwaltung von Mengo hat die Kosten dann letztlich für den Flug getragen, sie hat einen Teil ihres Urlaubs dafür hergegeben!

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GesineSchwerdtfeger,Eritrea2016

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Bericht:ArbeitsensatzdesAugenteamsinEritrea

vom10.1.bis5.2.2016vonGesineSchwerdtfeger

DiesesMalwaresinderVorbereitungaufdennunschon6.EinsatzinEritreaetwasaufregender, denn meine Kollegin Lilliane aus Uganda, wollte doch so gerne 3Wochen an dem Einsatz teilnehmen und auch ihr Augenarzt Dr. Lisbon wollte 1Woche während der Augenärztezeit dabei sein. Sie haben bei meinem letztenAufenthalt im Oktober 2015 in Mengo-Hospital (Kampala/Uganda) doch sehr dieWeiterbildungdurchunsereProfs.vermisst.EsgabsoeinigeE-MailszwischenProf.Boergen,Dr.PeterSchwidtal(ArcheMED),Lilliane,Lisbonundmirhinundher.VonArcheMEDkamdannsehrschnelldiegroßzügigeZusage,sichanderUnterbringungzubeteiligen.GlücklicherweisebrauchenUganderkeinVisum fürEritreaundauchkeineErlaubnis, inEritreaKrankenhäuser zubesuchen. „Nur“dieFinanzierungderFlügewarbesondersfürLillianeeinganzgroßesProblem,dennsieselbstkanndasnicht finanzieren. Erst Ende Dezember hatten wir genügend Überzeugungsarbeitgeleistet,dasssievonderKliniksverwaltunggrünesLichtbekam.Fürsiebedeutetees wirklich eine außerordentlich gute Möglichkeit der Weiterbildung, einmal nurPatienten zu untersuchen und zu diskutieren, ohne die zeitaufwändigeadministrative Arbeit an ihrer Klinik zusätzlich leisten zu müssen. Die VerwaltungvonMengohat die Kostendann letztlich für den Flug getragen, sie hat einen TeilihresUrlaubsdafürhergegeben!

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Es ist erstaunlich, von Uganda nach Eritrea geht es immer über Dubai oder KairooderDoha oder gar Istanbul und das kostetmehr als vonHamburg über Istanbul

nachAsmara.Abereshatsichgelohnt.Ichbinam 10.1. um 02:25 und Lilliane um 06:00 imkühlen Asmara gelandet. Wir haben imEmbasoira-Hotel ein Doppelzimmer geteilt,dadurch haben unsere ArcheMED-Tagespauschalen für uns 3 (Lilliane, LisbonnatürlichimEinzelzimmerundmich)gereicht.Auch das abendliche Dinner konntenwir unsleisten,nichtzuletzt,dadurch,dasshäufigdie

Rechnung durch 5 oder 6 statt durch 7 oder 8 geteilt wurde. Vielen Dank anArcheMEDund „mein“ großzügiges Team.Allerdings auchdie Einladungen zu dentraditionellen Abendessen von Dr. Ghenet, der Augenärztin in Asmara und denitalienischen Spaghetti bei Traudl und Wupp (meine Freunde, die sind dereigentlicheGrund,warumEritreanun seit 2012vonuns zur SchielbehandlungaufdemProgrammsteht.)habendazubeigetragen,dassesfürLilliane,Lisbonundmichgereichthat!

Unser Doppelzimmer im Embasoira, Charme der italienischen 50er oder gar 30er Jahre.Dementsprechendistauchsomanchesmarode.DerSitzdesStuhlswarmalgepolstert, jetztsitztmannurnochaufdermitTuchbespanntenHolzplatte.AlleSteckdosensindwackeligundallemitunterschiedlichenLochbreitenoderLochdurchmessern.

SpagettibeiTraudlundWupp,mitanschließendemSingenundmusizieren(TraudlundAchim).

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Traditionelles Dinner bei mit Dr. Ghenet mit reihumHändewaschen, welches hier von der Tochter mitSchüssel, Seife,KrugwarmemWasserundHandtuchdenÄltestenzuerstangebotenwurde.DenndasEssenerfolgt mit den Fingern. Man trennt sich mit derrechten Hand (Pech für Linkshänder, da geht somanches daneben!) ein Stück vom „Indschera“ ab(derhellgrauePacken,dünneTeigfladen),nimmtvomShirro (gelb-oranger scharfer Brei), Zigni (sehrscharfes Fleischgericht, bräunlich), Weißkohl (nicht

scharf,mit dem großen Löffel)mit dem Fladen auf und versucht das Päckchen in denMund zuschieben.UnsgelingtdasauchnachmehrerenVersuchenniesogeschicktwiedenEritreern.DazugibtesdannnochPommes(diegelangenunsleichtmitderHandindenMund!)undnochStückevonBrötchen.

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ZumAbschlussgabes,obwohlschonspätdietraditionelleKaffee-Zeremonie.Achtungderiststark,traditionellsind3Runden,undauchwenndieTässchenklein,solltemandochbessernichtander3.odergar4.Rundeteilnehmen.

Dimnit zelebriert die Kaffee-Zeremonie……………….in froher Erwartung Doro und Ghenet……. undTombeobachtet das „Kesh-Kesh“ in dem ebenmit jenemGeräusch die rohen Kaffeebohnen zurnötigenSchwärzeüberdemHolzkohlenfeuergeröstetwerdenundsichderDuftimRaumverteilt.WenndasKesh-KeshmitdenduftendenBohneneinemunterderNasegeschütteltwird,mussmansichdenDuftzuwedelnund…mmmmhhh…sagen.UndwenndanndasersteTässchenKaffee,mit1-3 Teelöffeln Zucker gesüßt, gereichtwird und das erste Schlückchen die Kehle hinuntergleitet,mussmanmittieferrauerStimme„Tö-öm“sagen.Tutmandasnicht,läuftmanGefahr,dassdergeradefertigeKaffeeweggeschüttetwirdunddieZeremoniefängtvonvornean.Nein,derKaffeeschmecktwirklich gut. Und dazu gehört frisch gepopptes Popcorn. Die Schalemuss so voll sein,dassesnurschwerlichgelingt,nichtimmereinigesaufdenBodenzubefördern.

DieersteWochemitLillianeundGhenetwarsehrarbeitsreich.Insgesamthabenwir68 Patienten untersucht und den einen oder anderen nochmal zusammenuntersucht und diskutiert, was wohl noch an Untersuchungen gemacht werdenkönnten. Daraus ergaben sich schon die ersten Planungen für die nächsten 2

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Wochen, indenendannoperiertwerden sollte.DiePatienten,diewir letztes Jahrvertröstenmussten,warenglücklicherweiseauchdabei,sodassichihnenrechtfestversprechenkonnte,dasssiediesesJahrdrankommenwürden.

DasOP-Team kam in derNacht zum Sonntag den 17. (Die Flüge kommen immernachts an!so etwa 1:00, 2:00, 3:00, 4:00 und 6:00 und fliegen 1 Stunde späterwieder ab.) Prof. Dr. Peter Boergen, Strabologie und Ptosis (Op am Oberlid)Tittmoning;Prof.Dr.DorotheaBesch,StrabologieundplastischeChirurgierundumsAuge,Tübingen;Dr.ThomasWermund,Neuro-Ophthalmologie,Greifswald;BrigitteHilbert,Anästhesieschwester,Bonn.

DerersteTagwartatsächlichauchetwaso,wiegeplant,ohneOPsabermitvielenPatienten. Aber danach begann das Chaos mit der OP-Planung. Es war jedenfallstäglichetwasanders als vonmir angedacht.Dawir aufunserenAnästhesistenDr.AchimMehlerverzichtenmussten,dererstamDonnerstagkommenkonnte,hatteich Patienten geplant, die unter Lokalanästhesie operiert werden konnten. Unddannkamallesanders.DasTeamderNeurochirurgenhatte2Anästhesistendabei(Hannes und Barbara), es wurde aber nur einer am Dienstag und Mittwochgebraucht. („Super-Organisation“! In einem der OP-Säle war ein Team aus demSudan tätig.) Für uns eine glückliche Fügung, Flexibilität ist eine starke Seite derTeamsvonArcheMED:klarwolltensieauchbeideeinmaldieAugenkliniksehenunddort Patienten schlafen legen. Also konnten auch schon an den beiden TagenPatienteninVollnarkoseoperiertwerden.FürmichbedeutetedasOp-Planradierenundneuschreiben.AberdernächstePatientsaßschondaundsolltevorgestellt,dieAkteundüberhauptfotografiertunduntersuchtdieIndikationgestelltwerden.

So ging es dann am Dienstag mit den OPs los. Schieler hatten wir genug undinteressante Krankheitsbilder dazu. Wieder mussten wir feststellen, dass esKrankheitsbildergab,diekeinervonunsjegesehenhat.SodiesejungeFrau.

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Johanna,O.:alsBabykonntendieAugennochgeradeaussehen,späterdannkonntendieAugennur noch nach rechts sehen. Ein Grund auch konnte auchmittelsMRT nicht gefunden werden,daherwurde jetzt zunächst vorsichtig rechts und links nur einMuskel operiert, die 2.OperationergabdannfastdenGeradeausblickundJohannakonntesrahlen.

AuchRahwa,konnteimletztenJahrnichtoperiertwerden,eswareineselteneFormdesextremenAußenschielens,eswarsicher,dassaufjedenFall2Operationenerforderlichwürden.Siewarsehrtraurig darüber.Undauch jetzt nach2Operationen, ist es dochwahrscheinlich, dass auchnocheine3.Operationnötigseinwird,abersieistschonganzglücklichüberdasjetzigeErgebnis.

VordenOperationen

NachdenbeidenOperationen

LeidersinddochnichtalleOpswirklicherfolgreich.AberDr.Ghenet jetztschonsogutausgebildet,dasssiedieeineoderandereOperationwiederholenkann,wenn….jawenndieAnästhesieklappt.

SowaresbeiNardos,dasssichnachanfänglichemVerschlussderangeborenenLückeimOberlid,dieser sichnach einigenTagenwieder gelöst hat.Die 2.Operation sollte so schnellwiemöglicherfolgen,dadasGewebeindiesemAlternochdehnbargenugist.

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Berhana,was übrigens Licht bedeutet, hat eine angeborene beidseitige Lidanomalie, siemussteimmerumüberhauptsehenzukönnen,dieAugenbrauensehrstarkhochziehenoderdenKopfweitanheben.AnfäglichwardieOPsehrschöngleichmäßiggeworden,wasbeiLid-Operationenimmerproblematisch ist.Nach1WochehatsichderKnotenaufder rechtenSeitewiedergelöst.Lidopssinddochetwasschwieriger,alsAugenmuskeloperationen,1mmUnterschiedzwischenrechtsundlinks ist ebendoch schonauch von jedemLaien zu sehen.Bis zu2mmUnterschiedmuß, sodieAufklärungvorjederOP,akzeptiertwerden.

Eswurde39-maloperiert,2Patientinnenwurden2xoperiert.EinProblemwardieOrganisation imOP(genanntdas„Theater“)selbst.Vor10Uhrkonntemeistnichtangefangenwerdenundum14:00waresschonwiederzuEnde,weildasPersonalin der Regel am Nachmittag einen 2. Job hat, damit überhaupt genug Geld zumLebenzusammenkommt.FürunswardannallerdingsdieArbeitnochnichtzuEnde.NachmittagsgingesweitermitdenPatienten,dievonLillianeundmirschonfürdennächstenOP-Tagvorgesehenwaren.UndnichtnurdiesePatientenwarenda,auchnochdieoculoplastischenProblemeundnochsoandie5-10Schiel-PatientenoderPatientenmitNetzhautproblemenoderoderoder.SomanchesArbeitsendewurdegesetzt,weil es eben Zeitwar und die Patienten auf den nächsten Tag vertröstetwurden.EinemeinerhäufigstenFragenlautete:„HowmanyPatientsdowehave?“„Five!“wiruntersuchten4,unddieerneuteFrage,wieviel:wurdeerneutmit„five!“beantwortet.

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Ich weiß nicht wie viele Patienten wir/ich letztendlich in den knapp 4 Wochengesehenhaben.Essindsicherandie150oderdochmehrgewesen.FürdasnächsteMaldenkeich,werdeichesdochwiedersoplanen,dassich2WochenvordemOP-Teamanreise,undaucheineWochenachherzuNachbehandlungnochdableibe.Eshat sich dochherausgestellt, dass das sinnvoll ist.Unddamanmir vonmehrerenSeitensagte,dasseineVerlängerungdesVisumsinzwischeneinfachersei,sowerdeicheswiederwagen.

AbernichtdassIhrdenkt,bis10:00fandNichtsstatt,weitgefehlt.Um8:30wurdendiePatientenangesehen,dieamTagvorheroperiertwurden.Daskonntesichauchhinziehen, denn dieMänner- und Frauenstation liegen so weit auseinander, dassRoller für alle sinnvoll wäre. Und auch die Zimmer liegen auf den Stationenweitauseinander sodass es immer Zeit brauchte bis alle Patienten im StationszimmerunddasnochmitihrenBrillenaufderNaseversammeltwaren.

NajaundLillianeundichhattensowiesokeineZeitzuverbummeln. IchhabmeistdiePatientenangesehen,dieschonvor2odermehrTagenoperiertwordenwaren,und die zu operierenden, die schon auf dem rotenOP-Plan für den nächsten Tagstanden.UndLillianehatdieneuenPatientenuntersucht.UnshatdieZeitbiszumgemeinsamenMittagessenimAufenthaltsraumdesOP´ssowiesonichtgereicht.

Aberwirkonntendochsowegarbeiten,dasswiramSamstagkeineOp´shattenundum8:30nurdie„Postops“ansehenmusstenunddannhattenwir frei fürAsmara,eineinteressante,schöneundlangsamverfallendeStadt.Villen,Kinos,dasTheater,die berühmte Fiat-Tankstelle, Plätze vieles aus der italienischen Bauhauszeit. IchseheleiderwenigFortschritt.AberdasLandistarmunddieMenschennochärmer.WosolldasGeldfürRestaurierungenherkommen.SiehabenjanichtmaldasGeldfürTaff,dasGetreidefürihrInjera(?).

Eindrucksvoll ist immerwiederderMetallmarkt.Hier findetechtesRecyclingstatt.Und ein großer Bereich ist rot überpudert und eine Mund-Nasenmaske wäresinnvoll,dennhierbefindensichdieBerbere-Mühlen.HierstehengroßeSäckemitgetrockneten Peperonieschoten, die hier gemahlen werden. Wir ungewohntenmüssen immer husten. Die Lungen, der hier Arbeitenden sind sicherlich feuerrot,gibtesLangzeitschäden,dasBerbere-Pulveristhöllischscharf?KeineAhnung,manmüssteeinenLungenfacharztfragen.

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Der Metallmarkt. Es gibt nichts aus Metall, was es dort nicht gib. Autofelgen aus denen z. B.Hackengeschmiedetwerde,mitdenendersteinigeAckereaufgelockertwird,derbefestigungsringistwieinAfrikaüblich,querzurSchaufelangebracht,damitmanhackenkann,dennunserSpatenkönnte in der Erde nichts ausrichten.Die silberfarbenenWürfel sind dieHolzkohleöfchen für dieKaffeezerenomie und wohl auch richtiges Kochen gedacht. Autoreifen –zwar nicht aus Metall-werde zu langenBändern, Sandalenund sonstiges,wasausdiesemhaltbarenMaterialgefertigtwerdenkann.AufdiesenGebirgenturnenKnabenherum,umdasgeeigneteStückMetallfüreinenAuftragzufinden

Und in diesem Gewirr von Meall, alten Reifen, Holzpfählen, blaulackierten Bettgestellen,MetallkoffernundSchränkchen,undSäckenmitPeperonieschotenhabenwir (Lilliane,TomDoro,Peter)tatsächlichAchimundBrigittegefunden.SiesaßenineinemkleinenEtalissiment,indemeinEriteersaß,dermitdemgrößtenTeil(warenes13Geschwister?)inDeutschlandaufgewachsenist.NunhatereineEritreeringeheiratetund führteineFast-Food-BudeehhhhRestaurant, indaserunsdanngeführthat.EinweitererBruderwardort.AusdieserBekanntschaftentwickeltesichein

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EinladungzumeritreeischenAbendesseneinigeTagespäter.VergnüglicheinteressanteundleckereStunden.BrigittesaßdaindemVerschlagdirektnebenAchim!)

VomMetallmarktgingeszuFußdurchdieStadt,andenMärktenfürObst,Gemüse,Getreide, Möbel, Kleidung, Gewürze (den richtigen haben wir nicht gefunden)zurückzumHotel.

AmSonntagwareineWanderunggeplant, ander leidernur Lilliane,Brigitte, Tomund ich teilnehmenkonnten.EswareineWanderungvonAsmaraAdventureswiejeden Sonntag. 300 Höhenmeter runter durch „OpuntienWald“ in dem die Bellis(KaktusfeigensindeineErwerbsquelle insbesonderefürdieKinderundFrauen,diediesemitBüchsenan langenStangenähnlichdemKesh-KeshzueinerbestimmtenZeit–zurZeitgeradenicht,esfehltenauchjetztdiegroßengelbenBlüten-erntenund am Straßenrand verkaufen! lecker!)wachsen. Eine lange Strecke durch eintrockenes Flussbett mit großen eindrucksvollen wilden Feigenbäumen, diewunderbaren Schatten spenden. Es war heiß! Heiß! Heiß! Und wie alle großenWandergruppen,auchdiese:die letztensindda,dannkann´s jaweitergehen.UndwennnichtHenry,derBrudervonmeinemkleinenPatienten-Freund,Angelo,nichtankritischenStellenaufunsgewartethätte,dannwärenwirwohldochnochimmerim Gewirr der Opuntien verstrickt. Und dann ging es recht steil so etwa 400Höhenmeterwieder nachoben.Unddie Sonnebrannte. Ich binwirklich am Limitgewesen. So aus dem Stand auf etwa 2000m üNN und dann in derMittagshitze.Aberletztlichhabich´sgeschafft.

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EinkühlerRastplatzunterderZykomoro?EinemwildenFeigenbaum.

Kamelen machen wohl die Stachelnder Opuntien nichts aus, auch EselsindhiermitdenKindernunterwegs.

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HenrymalebeneineRutschparty………DieMutterNazenetundAngelo

Eswarwirklichsteilnachunten…………………..nochsteilerwiederrauf.

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ObenangekommengingesgleichwiederbesserundichkonntedieseSzenebeobachten.

VorbeeindruckendemPanorama(siehenächstesFoto!)wirdmalebenmalschnellgebetet,aberdieSchuhemüssenauchhieraus,manmußbarfußvorAllahtreten.

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HiergehteseinigehundertMetertiefer,kurz-schwänzigeKrähenziehenihreKreise.SonstgibteswenigVögel.

Eswar jedenfalls ziemlich anstrengend und am Ende bekam ich doch noch blödeHungerkrämpfeineinemBein.AberdieLandschaftistschongrandios.NächstesMalwerde ich eineWanderung planen, die nicht so anstrengend ist.Wir waren froh,dass Peter und die erkältete Doro nichtmitgegangen sind, und auch Achim hattewasanderesvor.

Eswärenochganzvielzuberichten,denneswarenjaimmerhinfast4Wochenunddapassiert soeiniges,wasBerichtenswertwäre,aber ichdenkedieserBericht istlanggenug.Dafälltmirein,dass ich janocheinFotoeinfügenmussfürdievielenBrillensammleralsDankeschön.IchbinwiedersehrvielevondenschönenGestellenlosgeworden.AlsBeispielhierMutterundSohn,glücklichmitdenneuenGestellen.Und von Paulo, bei dem ich in meinem ersten Einsatz hier, eine wichtigeNachbehandlung machen konnte, er hatte nach der Operation gleich wiedergeschielt, weil sein Sehzentrum im Gehirn so angepasst war. Mit derNachbehandlungsiehtmandasSchielenjetztfastnichtmehrunderhatjetztauchbeidäugiges sehen.Undwer sichanBana vom letzten Jahrerinnert, siewurdeanbeidenAugenoperiert,erinnert,sieistsoglücklich,einganzverändertesAussehen.

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UndzumAbschlußeinherzlichesDankeschönanArcheMEDundunsereSponsorin,die das alles für uns, für Dr. Ghenet und für die Patienten und alle weiterenPatienten,dienunschonHilfeohneunsbekommenkönnen,denndieAusbildungistdaswichtigste,waswirdenMenschen inEritreagebenkönnen,damitwirdann inZukunftdortüberflüssigseinwerden.

LillianeundOmega,warenbeideeinegroßartige,herzlicheHilfe füruns.UndOmega war so glücklich, da wir sie letztes Jahr von einem starken Schielen

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befreienkonnten.Seitdemsieht sie jedemMenschenganzoffen insGesicht.WirwurdenFreunde.

Und dann kam noch die traditionelle Bedanke-michs-Verabschiedung imAufenthaltsraum des OPs Kaffeezeremonie, Torte Popcorn, Kekse und vielleckerer Schokolade von Tom (er hatte, so glaube ich, einen Koffer sicherhalbvollmitallenmöglichenSüßigkeiten.

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BrückenbildungvordemMaddoxkreuzvonhintennachvorneundvonlinksnachrechts:

Uganda:Dr.Lisbon–Deutschland:Prof.PeterBoergen,

Deutschland:Prof.DorotheaBesch–Uganda:LillianeMugagga

Eritrea:Dr.GhenetMeressi–Deutschland:Dr.ThomasWermund

undichalsInitiatorindieserWorkshopsinderMitte.

Danke,Danke,Danke!!!!

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