43
“DISTANZEN ÜBERWINDEN. STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE DIGITALES BRANDENBURG” BERICHT DER LANDESREGIERUNG

BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

“DISTANZEN ÜBERWINDEN. STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE DIGITALES BRANDENBURG”

BERICHT DER LANDESREGIERUNG

Page 2: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

HANDEL

STEUERN

LAND-, WALD- UND-FORSTWIRSCHAFT

E-GOVERN-MENT

KULTUR

DIGITALE VERWALTUNG

POLIZEI

INHALT

GESUNDHEIT

BILDUNG UND MEDIENKOMPETENZ

JUSTIZ

ENERGIEARBEIT UND

WIRTSCHAFT

MOBILITÄT

WISSENS- UNDTECHNOLOGIE-TRANSFER

TOURISMUS

3932

2529

2728

40

38

12

33

24 18

37

22

27

2

Page 3: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

1. Kurzzusammenfassung

Die Landesregierung von Brandenburg versteht die voranschreitende Digitalisierung als Gestal-tungsaufgabeundModernisierungschance.DervorliegendeStatusbericht isteinzentralerSchrittaufdemWegzueinerzukunfts-weisendenDigitalisierungsstrategie.DabeistehenLandesregierungundLandesverwaltungkeineswegsamAnfangdesDigitalisierungsprozesses,wiederhiervorlie-gendeBerichtzeigt.ÜberallepolitischenHandlungsfelderwurdenindenvergangenJahrenvielfäl-tigeDigitalisierungsaktivitätenentfaltet,veranlasst,gefördertundbegleitet.BeiderInfrastruktur,derVerwaltungsmodernisierung, schulischen und beruflichenAusbildungsangeboten,ModernisierungvonWirtschafts-undArbeitsweltwurdengroßeFortschritteerzielt.ImBereichderForschunggibtesmitdemHasso-Plattner-Institutoderdem„InnovationszentrumModerneIndustrie“LeuchttürmemitStrahlkraftüberBrandenburghinaus.DerMedienstandortPotsdamistalsdigitalesInnovationszen-trumeinervonzwölf„DigitalHubs“inDeutschland.Daszeigt–dasLandBrandenburgergreiftdieChancen der Digitalisierung. Der Strate-gieprozess der Landesregierung baut darauf auf und hat zumZiel,diezahlreichenAktivitätenundHandlungsfel-derineinengemeinsamenRahmenzustel-len.

Klarist:DieDigitalisierungkanndazubeitragen,DistanzeninvielerleiHinsichtzuüberwinden.VierLeitthemen charakterisieren das Handeln der Landesregierung:

1. Zugänge für alle Bürgerinnen und Bürger1 in Brandenburg sicherzustellen, ist das Fundament, um Chancen für alle zu eröffnen.

2. Diese zeigen sich vor allem für den demografischen Wandel, der mit den Instrumenten der Digitalisierung besser bewältigt werden kann.

3. Angesichts vieler, teils durchaus berechtigter Vorbehalte ist Sicherheit und Vertrauen wichtig, damit die digitalen Neuentwicklungen positiv wirken und angenommen werden können.

4. Richtig eingesetzte Digitalisierung kann zudem Transparenz und Zugäng- lichkeit schaffen und somit letztlich Demokratie stärken.

DieDigitalisierungalsVernetzungsphänomenerfasstinzwischenfastalleLebensbereiche.Indiver-senPolitikfelderngibtesbereitserfolgreicheAnsätze.Dabeifälltauf,dassdieVielschichtigkeitderDigitalisierung neue res-sortübergreifende Kooperationen und Konzeptionen mit sich bringt. Grundle-gendistderBereichderdigitalenInfrastrukturen,dieimmerneuenAnforderungengenügenmüssen.DankdesLandesprogramms„BrandenburgGlasfaser2020“sowiedesBreitbandförderprogrammsdesBundesistBrandenburgsolideaufgestelltundwirdindenkommendenJahrenstarkeVersor-gungszuwächseerfahren.DigitaleBildungundMedienkompetenzsindzentralfürdenUmgangmitdigitalenAnwendungenimBerufs-undAlltagsleben.EineVielzahlvonProjektenverdeutlicht,dassbereitsjetztandenSchulen,inderberuflichenAusbildungundindenHochschulendieWeichenfüreinenzeitgemäßenKompetenzerwerbinderdigitalenWeltgestelltwerden.

DieArbeitsweltverändertsichrasant:InsbesondereinderberuflichenQualifizierung,aberauchbei

derFachkräftegewinnungund-sicherunghelfendiverseUnterstützungsangeboteaufdemWegindiedigitaleZukunft.DieArbeitsmarktakteuresetzensichimbewährtenDialogaktivmitdenChan-cen,aberauchdenRisikeneinerverändertenArbeitsgesellschaftauseinander.Fürdiebranden-burgischeWirtschaft oder auch für den Tourismus bietet die Digitalisierung großes Modernisie-rungspotenzial. Insbesondere den vielen kleinen undmittlerenUnternehmenwird durch gezielte Innovationsberatung geholfen, neueWachstums- undGeschäftsfelder zu erschließen. DieClus-ter-StrukturbieteteinehervorragendePlattformfürdiedigitaleTransformation.DievielenWissen-schafts-standorteund eine fokussierte Start-up-Förderung ermöglichenWettbewerbsfähigkeit undNeugründungen auf höchs-temNiveau.Auch in derEnergie- und Landwirtschaft vollziehen sichspannendeNeuentwicklungen,diedankneuerVernetzungenzuEffizienzsteigerungenundhöhererWirtschaftlichkeitführen.DankeinerhohenVerfügbarkeitvonmodernstenIT-SicherheitslösungeninderHauptstadtregionkannauchneuenGefährdungeneffektivbegegnetwerden.

AuchdiebrandenburgischeVerwaltunghatsichdendigitalenHerausforderungengestellt.MitdenvielfältigenInstrumentenderDigitalisierungistsienochbürgernäherundeffizientergeworden.e-Go-vernment,OpenDataundE-JusticesindZukunftsthemen,diebereitsjetztaktivangegangenwer-den.

DerdemografischeWandelisteinezentraleHerausforderunginBrandenburg.NeueAnsätzeinderMobilität, bei eHealth, im digitalen Handel oder auch im Bildungsbereich oder der Polizei zeigen, dassdieMöglichkeitenderDigitalisierungbewährteundsichveränderndeStrukturensinnvollergän-zenkönnenundsohelfen,dasLebengeradeimländlichenRaumattraktiverzumachen.

DerLandtagBrandenburghatdieLandesregierungmitBeschlussvom9.November2016(Drucksa-che6/5185-B)aufgefordert,eine„ZukunftsstrategieDigitalesBrandenburg“zuentwickeln.DieLan-desregierungwurdegebe-ten,biszumzweitenQuartal2017demLandtageinenZwischenberichtüber die unternommenen Schritte und den Stand der Entwicklung der Landesstrategie zu erstatten.DerLandtaghatsichvorundnachdemgenanntenBeschlussmehrfachmitTeilaspektenderDigi-talisierungbe-fasst(z.B.Drucksache6/3104-B‚DigitalisierungderWirtschaft-ChancenundPo-tenzialeBrandenburgsnutzen‘,Drucksache6/4213-B ‚MedienkompetenzanSchulenweiterstär-ken‘,Drucksache6/4288-B‚MedienkompetenzderElternweiterstärken‘,Drucksache6/6307-B‚DieChancenderDigitalisierungnutzen-kleinereundmittlereUnternehmengezieltfördern‘undDruck-sache6/6615-B‚Funklöcherschließen-DigitaleDaseinsvorsorgesichern‘).Diesichausdenge-nanntenDrucksachenergebendenBerichtspflichtenwurdenindenvorliegendenBerichtintegriert.

DieZukunftsstrategiesollalsArbeitsprogrammressortübergreifendseinunddiebisherigenAktivi-täten der Landesregierung und ihrer Fachministerien zusammenfassen sowie Ziele benennen und Handlungsfelderbeschrei-ben,diedemdirektenEinflussdesLandesunterliegen.

Neben der Entwicklung einer solchen Landesstrategie bittet der Landtag die Landesregierung um die EinrichtungeinerstrategischenSchnittstelle,diedieRessort-AktivitätenverknüpftunddieZusam-menarbeitdesLandesBrandenburgmitdemBund,denKommunenundderWirtschaftkoordiniert.

1 ImvorliegendenBerichtwerdensowohlgeschlechtsneutralealsauchmännlicheundweiblicheBezeichnungenzugleichverwendet.WoimAusnahmefallausGründenderleichterenLesbarkeitnurdiemännlicheSprachformverwendetwird,impliziertdiesausdrücklichkeineBenachteiligungdesweiblichenGeschlechts,sondernsollimSinnedersprachlichenVereinfachungalsgeschlechtsneutralzuverstehensein.

3

Page 4: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE

4

Page 5: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

2. Auf dem Weg zu einer Digitalisierungsstrategie 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei

Die Digitalisierung der Gesellschaft ist ein stetiger Prozess und betrifft zunehmend mehr Lebens-bereiche.AusSichtderLandesregierungkanndieserProzessnichteinemodermehrerenRessortsabgegrenztzugeordnetwerdenVielmehristDigitalisierungeinQuerschnittsthema.ImRahmeneinerinterministeriellenArbeitsgruppewurdendie vielfältigenbisherigenAktivitätenundStrategienderRessortsinderStaatskanzleizusammengetra-gen.

DervorliegendeStatusberichtsolldieVielzahlanDigitalisierungsaktivitätenineinerGesamtschaudarstellen, sie zueinander in Beziehung setzen und für den weiteren politischen Prozess einordnen. Der Bericht leistet so einen wichtigen Beitrag für die Strategieentwicklung der gesamten Landes-regierung.DasZieleinernochvorzulegendenumfassendenDigitalisierungsstrategiesollessein,bislangeherseparatbehandelteHandlungsfelderzuverzahnenundressortübergreifendThemenundMaßnahmenaufdemWegzueinemdigitalenBrandenburgauszurichten.

DieDigitalisierungderGesellschaftschreitetinallenLebensbereichenvoran.DieLandesregierungkannundmussdieDigitalisierung imRahmen ihrerVerantwortungsbereicheaktivbefördernund(mit)gestalten,sodassInnovationskorridoreentstehen,diewirtschaftlichesWachstum,Arbeitsplätzeund neue Möglichkeiten für Prob-lemlösungen schaffen. Gleichzeitig muss die Landesregierung bei erkennbarenFehlentwicklungenalsKorrektivaktivwerden.UnterdemDacheinesübergeordnetenLeitbilds soll die Digitalisierungsstrategie daher mittel- und langfristige Ziele mit Meilensteinen be-nennen.WechselwirkungenzurBundes-,EuropäischenundkommunalenEbenemüssenebensowiedieGrenzendereigenenEinflussmöglichkeiteneinbezogenwerden.

Gleichzeitig müssen Entwicklungen etwa im europäischen Digitalen Binnenmarkt oder in der

DigitalenAgendaderBundesregierungaufmerksamverfolgtwerden,umHandlungskorridorepräzi-se und langfristig einzuordnen.

DerLandtaghatinseinemBeschlussmitRechtfestgestellt,dassdieEntwicklungunddauerhafteFortschreibungeinerDigitalisierungsstrategiefürBrandenburgeindynamischerundimmerwiederneuzujustierenderProzessist,dernurimDialogmitgesellschaftlichenAkteurengelingenkann.EinkontinuierlichgepflegterDialogsorgtdafür,dassdiegestecktenZieleundAktivitätennachjustiertundmöglichst nachhaltigeWirkungentfalten können.DieLandesregierung zieht großenGewinndaraus, dass sie in allen Handlungsfeldern ihre Strategien ebenso wie ihr Verwaltungshandeln oder dieFörderinstrumenteunterEinbeziehungdesSachverstandsundderInteressenvonVereinenundVerbänden,Wirtschaft, Hochschulen und Forschungseinrichtungen entwickelt.Mit Blick auf einestärkerverzahnteDigitalisierungspolitikhatdieStaatskanzleiersteArbeitsgesprächemitSachver-ständigen und Forschenden geführt. Die Gespräche bilden die Grundlage für die Einbeziehung ex-ternenSachverstandsunddenDialogmitExpertenundgesellschaftlichenAkteuren.

DieStaatskanzleiverstehtsichimDigitalisierungsprozessalsstrategischeSchnittstelle,dieImpul-seausallenRichtungenzusammenführt unddabeidiebewährteundsichentwickelndeExperti-sederFachministeriennutzt.DieEntwicklungeiner„ZukunftsstrategieDigitalesBrandenburg“solldie Planungen undStrategien der Fachmini-sterien ergänzen.DieUmsetzung der identifiziertenMaßnahmenwirdebensowiediefachspezifischeBedarfser-mittlungweiterhininderVerantwortungderRessortsliegen.DasneugeschaffeneReferat„Rundfunk,Medien,DigitaleGesellschaft“inderStaatskanzleibeinhaltetalsAnsatzeinerstrategischenSchnittstelleeineReferentenstelle„DigitaleGesellschaft“.

5

Page 6: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe

DievoranschreitendeDigitalisierungistfürBrandenburgeineModernisierungschance,dieproaktiv,gleichzeitigaberauchumsichtig,nachhaltigundmitabwägendemBlickaufKostenundRisikenge-nutztwerdenmuss.Die„ZukunftsstrategieDigitalesBrandenburg“wirddenWegdazubereiten.DertechnologischeWandelistjedochoftschneller,alsdieGesellschaftsichanpassenkann.DieLan-desregierungmusseinerseitsdenProzessderDigitalisierungaufmerksamverfolgenundbefördern,zugleichaberauchdieMenschenimLand„mitnehmen“.AlleAkteuremüssendaraufachten,dassdergesellschaftlicheDigitalisierungsprozessverbindendundnichtspaltendwirkt.DigitalisierungistkeinSelbstzweck,sondernsolldieChancenneuererTechnikenundVerknüpfungenvonLebenswel-ten problemlösungsorientiert nutzen.

DieLandesregierungunterstütztdieModernisierungderWirtschafts-undArbeitsprozesseinBran-denburg. Zugleich ist sie sich auch dermöglichenRisiken derDigitalisierung bewusst. Dies giltinsbesonderefürdieAuswirkungenaufsozialeBereiche,dieEntwicklungdersog.Industrie4.0unddenArbeitsmarkt.DarauserwächstaberumsomehrdieVerpflichtung,Digitalisierungalsaktivepo-litischeGestaltungsaufgabezuverstehen,dieChancenermöglichtundnutzt,gleichzeitigaberauchNegativentwicklungenverhindertbzw.korrigiert.

Die Digitalisierung ist ein Prozess, der nahezu alle Bereiche unseres Lebens erfasst hat und sie einemdynamischenWandelunterwirft.DievormalsvorherrschendeVorstellungeineseinmaligenUmstellungsprozesses von analogenTechniken undAbläufen auf digitale hat sich als Irrtum er-wiesen.DigitalisierungisteinpermanenterWandlungs-undNeuvernetzungsprozess,dersichmitzunehmenderGeschwindigkeitundKomplexitätvollzieht.Hinzukommt,dassnichtnurgegenwärti-ge Geschäftsprozesse einer Digitalisierung unterworfen werden, sondern dass sich durch die fort-schreitendeDigitalisierungauchvölligneueGeschäftsprozesseergeben(„InternetofThings“,Mobi-lität,Dezentralisierung).

Die neuen Möglichkeiten, aber auch die Herausforderungen, die sich aus der Digitalisierung erge-ben,gehenweitüberdieGrenzeneinestechnologischenWandelshinaus.VeränderteProduktions-prozesse,neueGeschäftsmodelle,neueBildungsmöglichkeitenundQualifikationsanforderungen,einWandelderArbeitsorganisationundderArbeitsanforderungen,veränderteKommunikationundMediennutzung wirken auch auf die Lebenswirklichkeit aller Brandenburgerinnen und Brandenbur-ger ein.

SomitistdieDigitalisierungeinegesamtgesellschaftlicheAufgabe,diederaktivenGestaltung,An-passungundauchRahmensetzungbedarf.RegionaleodernationaleAbgrenzungensindineinervernetztenWeltkaumnochmöglich.DasstelltLandes-undBundesgesetzgeberebensovorHe- rausforderungenwieVerwaltungenundRechtsprechung.

FürBrandenburgbietetdieDigitalisierungneueBildungs-,Arbeits-undGeschäftsmöglichkeitenundvernetztunserBundeslandnochstärkermitEuropaundderganzenWelt.DieDigitalisierungsollso gestaltet werden, dass sich das Leben und die Teilhabe der Brandenburgerinnen und Branden-burgerimBerlinerUmlandebensoverbessertwieindenländlichenRäumenunseresLandes.Das„Alles,SofortundÜberall“desInternetsrelativiert invielenBereichengeografischeEntfernungenundLebensumfelder.DieLandesregierungistdavonüberzeugt,dassdieDigitalisierungvielfältigeMöglichkeitenbietet,derHerausforderungdesdemografischenWandelszubegegnenunddieLe-bensqualitätinallenBereichenBrandenburgsundfüralleAltersgruppensowieChancenundTeilha-bezuverbessern.

RäumlicheEntfernungen können nur dann überwundenwerden,wenn die digitalen Infrastruktu-renauchinstruk-turschwächerenRäumenflächendeckendausgebautsind.Eszeigtsich,dassdiegrundsätzlichprivatwirtschaft-lichorganisiertenTelekommunikationsmärkteinsbesondereimländli-chenRaumnochnichtimmerzuausrei-chendemWettbewerbundFlächendeckungführen.Umdieszuerreichen,müssendieverschiedenenAkteureaufBundes-,Landes-undkommunalerEbeneun-terNutzungverschiedenerInstrumente,etwaeinemMixausRegulierungundFörderung,aufeinenbesserenAusbauhinwirken.

DieLandesregierungsetztdabeiaufeinenflächendeckenden,leistungsfähigenBreitband-Ausbauauf der Basis vonGlasfaser-Infrastruktur sowiemoderner, leistungsfähigerMobilfunktechnologienachneuestemStandard(LTEundperspektivisch5G).ObauchfreiesWLANzurmobilenDatennut-zungzurVerfügungstehenkann,istGegenstanddesvomLandtagangefordertenBerichts„AusbauöffentlicherWLAN-HotspotsimLandBranden-burg“(Drs.Nr.6/6871-Bvom29.Juni2017),zudemgesondertzuberichtenseinwird.ImZusammenwirkenmitdenzuständigenAkteurenaufBundes-undEU-EbenemussnachÜberzeugungderLandesregierungdurchRegulierung,AnreizesowiegezielteFördermaßnahmenaufeinenNetzausbaumöglichstohneweißeFleckenhingearbeitetwer-den.

Landesförderprogramm „Brandenburg Glasfaser 2020“Gesamtanzahl der Haushalte in Brandenburg

1,84 Mio.

0,72 Mio.

davon Haushalte mit verfügbarer Internet-anbindung von mehr als 50 Mbit/s.

6

Page 7: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG

7

Page 8: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

3. Leitthemen der brandenburgischen DigitalisierungBrandenburgistbeiderDigitalisierunginvielenLebens-undPolitikfeldernbereitsseitJahrenaufeinemgutenWeg.DieVielzahldernachfolgendaufgeführtenProjekteundAktivitätenzeigt,dassvieleAkteuresehrselbstverständlichdieneuenHerausforderungenangenommenhabenundmutigin die digitale Zukunft gehen. Die Landesregierung hat in wesentlichen Bereichen wie Infrastruktur, ArbeitundWirtschaft,BildungundForschungVoraussetzungengeschaffenundAnreizegegeben,wobei sie auch wiederholt Impulse aus dem Landtag aufgenommen hat.

3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen

Ein Zugang zu den Möglichkeiten der Digitalisierung gilt heute als elementar für die Teilnahme am öffentlichenLeben.DieVerlagerungvonDienstleistungen,InformationenundKommunikationinsIn-ternet steigert kontinuierlich den gesellschaftlichen Stellenwert der Digitalisierung. Veranstaltungen werdenübersozialeMedienangekündigt,BürgerservicefindetüberPortalestattundOnline-Petiti-onen erleichtern die Partizipation am politischen Geschehen. Bequeme Kommunikation über E-Mail oderMessenger-DiensteistfürvieleMenschenheutesoselbstverständlichwiefrüherdieNutzungdesTelefons.GedruckteLandkartenundFahrplänewerdenzunehmendvonpraktischenundimmeraktuellenDigitalanwendungenverdrängt,umnureinigeBeispielezunennen.Teilhabezusichernheißtdabeiauch,ZugangzurNutzunginternetbasierterAnwendungenzuermöglichen.

UnterZugangzuInformations-undKommunikationstechnologien(IKT)wirdhierdieMöglichkeitderBürgerinnenundBürgerverstanden,übergeeigneteEndgeräte(Computer,Tablets,Smartphones,Mediengeräte)aufeineausreichendeInternetanbindungzugreifenundsomitInternetdienste,Me-dien und Kommunikationsdienste nutzen zu können. Ein gesellschaftlicher Mehrwert des digitalen Wandelskannsichnurdannoptimalentfalten,wenndergesamtenBevölkerungsolcheNutzungenmöglich sind.

AuchwennimmermehrMenschenZugangzumInternethabensowieüberdienotwendigenGeräteundKompetenzenverfügen,bleibtdieVermeidungderdigitalenSpaltungderGesellschaftaufab-sehbareZeiteinewichtigeAufgabe.DerBegriff„DigitalDivide“umschriebinderVergangenheit

dieDifferenzzwischenMenschen,dieZugangzuIKThabenundjenen,diekeinenhabensowiediedaraus resultierenden sozialen Folgen hinsichtlich Integration und Partizipation. Die brandenburgi-sche„Glasfaserstrategie2020“hatdiesensichabzeichnendenVerwerfungenbereitsfrühzeitigent-gegengewirkt.ZugleichhatsichdieBedeutungdesBegriffs„DigitalDivide“verschoben.ErbeziehtsichnichtmehrnuraufdenZugangsondernauchaufdenkompetentenUmgangmitTechnologienundverweistdahervorallemaufdiebestehendenUnterschiedezwischendenGenerationenundKompetenzen.

EinsouveränerundsichererUmgangmitInternetanwendungensetztnebendenpersönlichenundsozialenKompetenzenaucheinrechtssicheresundverlässlichesUmfeldfürOnline-WirtschaftundKommunikationsdienstevoraus.DieEuropäischeUniontreibtdaherdieSchaffungeinesEU-weitendigitalenBinnenmarktesvoran.AuchVerbraucherrechtewerdenaufeuropäischerundaufBundese-bene kontinuierlich an die neuen Herausforderun-gen angepasst.

Die digitale Spaltung kann Generationenkonflikte verschärfen. Dies beginnt mitunter bereits beiEltern und ihren Kindern. Insbesondere für Generationen, die mit dem rasanten Voranschreiten technologischerEntwicklungenaufgewachsensind,densogenannten„DigitalNatives“,istTechni-kaffinitätselbstverständlich.KinderundJugend-licheverbringenheuteeinenGroßteilihresAlltagsim Internet,was jedoch nicht automatischmit einer grundsätzlichenKompetenz oder gar einemkritischenUmganggleichzusetzenist.ElternkönnenalsErziehungsinstanzAutoritäteinbüßen,wennsiedesUmgangsmitIKTselbstnichtmächtigsind.UmKinderjedochnichtnurzuschützen,sondernauchneueKommunikationsbedürfnissezuverstehen,bedarfesspeziellerInformations-undFortbil-dungsangebotefürElternsowieintergenerativeInitiativen.

AuchvieleSeniorinnenundSeniorennehmenz.B.überSmartphonesundTabletsamdigitalenLebenteil.InsbesonderedieältestenGenerationenverfügenaberoftnochnichtübereigeneIKT.DabeikönnenvorallemSeniorinnenundSeniorenmiteingeschränkterMobilitätetwavondigitalenAngebotenundderenkompetenterAnwendungprofitieren,daBesorgungenodereinBehördengangim ländlichenRaum für sie vereinfachtwerden könnte. Zwar kommt ihnen die LandesregierungdurchFörderungdeskommunalenKonzeptsdermobilenBürgerdiensteentgegen.DiesesistjedochbisherinnurachtGemeindenverfügbar.Esgiltdeshalb,Fortbildungsan-geboteoderHilfestellungenfür Erwachsene sowie Senioren in den Kommunen weiter zu stärken, um auch ältere Bürger an den Vorteilen der Digitalisierung teilhaben zu lassen und möglicherweise noch bestehende Vorbehalte hinsichtlichdesGebrauchsvonIKTabzubauen.

AuchBürgerinnenundBürgerohneeigeneIKTundleistungsfähigenBreitbandzugangzuhausesol-lendieMöglichkeithaben,E-Government,Online-BeratungsangeboteundweitereinternetbasierteDienstleistungen nutzen zu können. Zum Teil bieten Bibliotheken, Bürgerzentren, Schulen, Gemein-deverwaltungen,Touristen-Informationenundandere öffentlich zugänglicheEinrichtungen solcheMöglichkeitenan.EinigebietenauchUnterstützungfürwenigererfahreneNutzeran.EinAusbausolcherAngebotekanneinenwichtigenBeitragzurÜberwindungder„DigitalenSpaltung“leisten.

8

Page 9: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

3.2. Digitalisierung als Chance für die Bewältigung des demografischen Wandels

DerdemografischeWandelwirktsichinfastallenLebensbereichenausundstelltdieGesellschaftvorgroßeHerausforderungen.UmauchkünftigeinehoheLebensqualitätundWirtschaftswachstuminBrandenburgzugewährleisten,bedarfesumfassenderAnpassungsmaßnahmenindenBereichenWirtschaft,Arbeit,VerwaltungundPolitik,aberauchimPrivatleben.DerfürdienächstenJahrzehnteprognostizierteRückgangderBevölkerungunseresBundeslandshatzweiwesentlicheUrsachen:EinerseitshabendiestrukturellenUmbrücheab1989einenurnochhalbsostarkeGenerationnachderWendehervorgebracht.Zumanderennähernsichdie„Babyboomer“demRentenalter.DieWan-derungsbewegungeninsbesonderejüngererGenerationensteigerndasUngleichgewichtzwischenländlichenRäumenundStadträumen.

DieLandesregierunghatfrühzeitigaufdieUmwälzungenreagiertundvielzähligeInitiativenzurBe-wältigungdesdemografischenWandelseingeleitet,diesenzugleichjedochauchalsChancefürpo-sitiveNeuerungenaufgefasst.DieflächenüberwindendenMöglichkeitenderDigitalisierungkönneneinenerheblichenBeitragdazuleisten,LebensqualitätundWohnortattraktivitätimländlichenRaumzustärkenundseineAttraktivitätauchfürNeuansiedlungenzufestigen.Dieorts-undzeitunabhängi-geBeanspruchungvonDienstleistungenimInternet,wieetwaOnline-ShoppingoderFahrkartenbu-chung,aberauchInformations-undKommunikationsplattformenbegünstigenvorallemBewohnerdesländlichenRaums,diesonstauchfürkleineErledigungenweiteWegeaufsichnehmenmuss-ten.DervirtuelleRaumhilft,dieMenschenstandortunabhängigindassozialeGeschehenz.B.einerKommunezuintegrieren.VoraussetzungensindentsprechendeAngebotederunterschiedlichstenInformationsträger,derflächendeckendeNetzausbauunddieVermeidungder„DigitalenSpaltung“.

3.3. Mit Sicherheit und Vertrauen den Wandel annehmen

DerBegriffderDigitalisierungverweistaufgravierendeVeränderungsprozesse.Dieselösenbeivie-lenMenschenVorbehalte,Hemmungen,UnsicherheitenundvielleichtsogarÄngsteaus.Daheristdas Thema Sicherheit und Vertrauen elementar, damit die Chancen der Digitalisierung auch ange-nommen werden können.

DatensindderRohstoffderdigitalenGesellschaft.Mitdem„InternetderDinge“2 vermehrtsichihrBe-standexponentiell.DieintelligenteDatennutzungerlaubtneueAnwendungenundDienste,erschließtneueGeschäftsfelderundwirddemTrendzurIndividualisierungundpassgenauenAnwendungvonInternetangebotenweiterenVorschubgeben.DiedatenbasierteÖkonomievermagmittelskomple-xerAlgorithmenNutzerbedürfnissezuidentifizierenundneuartige,oftmalspersonalisierteAngeboteundProduktehervorzubringen.WährendjedochdieInternetnutzerüberdieWeiterverwendungihrerDatengrößtenteilsimUnwissengelassenwerden,könnenInhaberundAnwenderdieserAlgorithmenzunehmenddasOnline-VerhaltenvielerBürgerinnenundBürgerkontrollieren.DieserUmstandbe-darfeinerEU-undbundesweitenReformderDatenpolitik.DerbisherigeFokusaufDatensparsamkeitzumSchutzderPersönlichkeitsrechteistnunumDatensicherheitundDatensouveränitätzuergänzen.Diese rücken in den Mittelpunkt der Debatte um den Datenschutz. Brandenburger Bürgerinnen und BürgersowieUnternehmensollendieMöglichkeitenundChancenderDigitalisierungnutzenkönnen,ohneihnenausgeliefertzusein.Dasheißtauch,VertrauenindieDiensteanbieterundderenAchtungdes Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung haben zu können. Datenschutz und Daten-sicherheit sind daher keine Digitalisierungshemmnisse, sondern eine wesentliche Voraussetzung für die digitale Gesellschaft. In diesem Zusammenhang kommt der Bildung, sowohl in der schulischen, alsauchderberuflichenundderMedienkompetenzbildung,eineneueundwichtigeRollezu.

2 DasInternetofThings(IoT),bezeichnetdieVernetzungvonGegenständenundSensorenmitdemInternet,dieselbstständigmitanderenGegenständenoderServernkommunizieren.

9

Page 10: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

VieleWirtschafts-undGeschäftsbereichewerdenindenOnlinebereichverlagertodereröffnendortvirtuelleGeschäftsstellen.DiesbirgtfürVerbraucherChancenundRisiken.DieDigitalisierunger-möglicht zeit- und ortsunabhängiges Einkaufen. Versicherungen, Bankgeschäfte und Dienstleis-tungsverträgekönnenunabhängigvonNiederlassungenundService-Bürosonlineabgeschlossenwerden.

ZugleichwilligenKundenmitderZustimmungzudenAllgemeinenGeschäfts-Bedingungen(AGB)oft unwissentlich in dieWeitergabe ihrer persönlichenDatenanmeist anonymeDritte ein.Auchwerden digitale Kaufabwicklungen zunehmend für Delikte wie Betrug oder Identitätsdiebstahl miss-braucht. Die Vorteile der Digitalisierung des Handels dürfen den Verbraucherschutz nicht absenken. DasLandBrandenburgwirdsich–vorallemimBundesrat–füreinenErhaltdesVerbraucherschutz-niveauseinsetzen.

AuchfürBrandenburgerUnternehmenspielenFragenderSicherheiteinewichtigeRolleimdigitalenModernisierungsprozess.DazugehörenAspektewieSicherheit derDaten,SchutzdesgeistigenEigentums und auch Identitätssicherheit im Geschäfts- und Produktionsprozess.

CyberkriminalitätwieSabotageoderSpionagekannnichtnurfürkritischeInfrastrukturen,sonderninsbesondereauchfürkleineundmittlereUnternehmen(KMU)bedrohlichseinundzuHemmnis-senführen,sichaufdigitaleLösungeneinzulassen.WieeinevomMinisteriumfürArbeit,Soziales,Gesundheit, FrauenundFamilie (MASGF)beauftragte und imFebruar 2016 veröffentlichteKur-zexpertise „DigitalerWandel derArbeit inBrandenburg“ anhandausgewählterEntwicklungen fürdenBereichderMetall-undElektroindustriezeigt,sehensichinsbesondereKMUhäufigstärkermitHemmnissenkonfrontiertalsgroßeUnternehmen.3

3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik

NichtnurDatenschätzeausdem„InternetderDinge“habensichzueinerwichtigenRessourcedes21.Jahrhundertsentwickelt.DieÖffnungbestimmterDatenbeständefürdieAllgemeinheit(„OpenData“)birgteinengesellschaftlichenMehrwert,dessenPotenzialnochstärkergenutztwerdenmuss.DennDatensindInformationenoderdieGrundlagefürdieErzeugungvonInformationen,dieihrer-seitsGrundlage vonPartizipation, vonEntscheidungen oder auchGeschäftsmodellen darstellenkönnen.Mit„OpenData“kannBrandenburgdenDigitalisierungsprozessfürsichganzwesentlichzu-gunsteneineraktiven,nutzerorientiertenZivilgesellschaft,VerwaltungundWirtschaftmitgestalten.Das aufTransparenz angelegtePrinzip,maschinenlesbareDaten (sofern sie nicht schutzwürdigsind)füralleMenschenzugänglichzumachen,schafftVertrauenundVerlässlichkeit.Eine(auchinvielenLändern)zunehmendeErgänzungvonnachdemInformationsfreiheitgesetzzubeantragen-derAkteneinsichtmitgrundsätzlichoffenzugänglichenDatenkannVerwaltungdurchlässiger,mo-dernerundnichtzuletztschlankermachen.OpenDataistaucheineVoraussetzungfüreinoffeneresRegierungshandeln(OpenGovernment).DurchdieBereitstellungvonDatenausAdministrationundVerwaltungkannnichtnurderDatenaustauschzwischenBehördenvereinfacht,sondernauchdieBürgerbeteiligungindenKommunenverbessertwerden.

Neben„OpenData“wirdinBrandenburgauch„OpenAccess“4zunehmendrelevant.Offenzugäng-liche,wissenschaftlicheLiteraturundMetadaten(-banken)kommendabeivorallemForschungsein-richtungenundUniversitätenzugute,indemsieExpertisebreiterzugänglichmacht,derenWeiter-entwicklung(beientsprechenderCreativeCommons-Lizenz)ermöglichtunddenWissenstransfervereinfacht.DieLandesregierunghatdenhohenNutzen fürWirtschaft,WissenschaftundDemo-kratieerkanntundunterstütztdenAusbaudesoffenenDatenbestands.DasMWFKdienthierbeialsImpulsgeberundbringtdierelevantenAkteureausHochschulen,BibliothekenundweiterenEinrich-tungenzusammen,umgemeinsameVerfahrenderOpenAccess-PublikationzuetablierenunddieAnzahlderVeröffentlichungenzusteigern.SowohldieUniversitätPotsdamalsauchdieTechnischeHoch-schule(THWildau)habenseiteinpaarJahrenjährlichmehrals100OpenAccess-Publikatio-nenmitsteigenderTendenzstatistischerfasst.ErsteProjektegibtesauchimBereichderGeodaten.DieserneuereAnsatzderdigitalenWissensvernetzungerfordertjedochsowohlExpertiseundWis-sensvermittlungimBereichDatenmanagementalsauchentsprechendleistungsfähigeIT-Systeme.5

Neben dem hohen Nutzen von offen zugänglichen wissenschaftlicher Literatur und MetadatensprichtsichdieLanderegierungfürdasPotenzialvon„OpenEducationalResources(OER)“bzw.offenen Lizenzen für Bildungsmedien aus. Durch offene Lizenzen werden der freie Zugang sowie die freieNutzung,BearbeitungundWeiterverbreitungdurchandereohneodermitgeringfügigenEinschränkungenermöglicht.DieUrheberbestimmenselbst,welcheNutzungsrechtesieeinräumenundwelcheRechtesiesichvorbehalten.

3DigitalerWandelinBrandenburg.KurzexpertiseamBeispielderMetall-undElektroindustrie:http://www.esf.brandenburg.de/sixcms/media.php/667/Digitaler_Wandel_der_Arbeit_in_Brandenburg.pdf.4DerBegriff„OpenAccess”istmehrdeutigbelegt.HieristganzgrundsätzlichoffenerZugangzuwissenschaftlichenErgebnissengemeint,derunterschiedlichenBedingungenunterliegenkann.5DFG-Förderlinie„WissenschaftlicheLiteraturversorgungs-undInformationssysteme(LIS)“.

10

Page 11: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL

11

Page 12: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

4. Lebenswelten und Politikfelder im WandelDasLandBrandenburg,dieLandesregierungunddieVerwaltungstehenlängstnichtmehramAn-fangdesWeg-es indiedigitaleGesellschaft.EineVielzahlvonProjektenundAktivitätenwerdenbereitsdurchgeführtodersindinderkonkretenPlanungsphase.GleichzeitigverändernsichmitdensichwandelndenLebensweltenundHerausforderungenauchdiepolitischenAntworten.AuchhiermachtdiefürdieDigitalisierungtypischeVernetzungderThemenfeldernichthalt.Nachfolgendwer-denentlangzentralerDigitalisierungsfelderkonkreteBeispielefürdasWirkenderLandesregierungundandererAkteurevorgestellt.

4.1. Digitale Infrastrukturen

Eine gute Infrastruktur und eine flächendeckendeBreitbandversorgung ist dieGrundlage für einmodern aufgestelltes und wirtschaftlich starkes Brandenburg. Die Landesregierung hat frühzeitig gehandeltundmitdemLandesprogramm„BrandenburgGlasfaser2020“ indenJahren2012bis2016dieZielederEUsowiederBundesregierungzumAusbauderBreitbrandinfrastrukturumset-zenkönnen:Ende2016waren75%dermärkischenHaus-haltemiteiner Internetverbindungvonmindestens30Mbit/sanschließbar,62%sogarmit50Mbit/sodermehr.DafürwurdenFördermittelinHöhe von 57MillionenEuro aus der letztenEFRE-Förderperiode 2007-2013 eingesetzt („Eu-ropäischer Fonds für regionale Entwicklung“). Brandenburg konnte sich dadurch hinsichtlich derBreitbandversorgung zumSpitzenreiter unter den ostdeutschen Bundesländern entwickeln. EineAusnahmestelltdieSpreewald-Regiondar.Siekonnteaufgrundnaturschutzrechtlicherundgeogra-fischerHürdenbeimBreitbandausbauimRahmenvon„BrandenburgGlasfaser2020“zumTeilnochnichtmitGlasfaserleitungen durchEFRE-Mittel versorgtwerden.Diesewerden jedoch nun vomLandBrandenburgunddessenAnteilandenErlösenausderVersteigerungderDigitalenDividendeIIfinanziert,sodassauchdiedortigenHaushaltezumEndederlaufen-denLegislaturperiodeübereinenleistungsfähigenInternetanschlussverfügenwerden.DafürhatdieILBMittelinHöhevon8,25Millionen Euro bewilligt.

UmdieInnovations-undWettbewerbsfähigkeitderBrandenburgerUnternehmenzugarantierenundländlicheRäumeattraktiverzugestalten,sindweitereMaßnahmenerforderlich.

DieBundesregierunghatimOktober2015eininzwischenmilliardenschweresBreitbandförderpro-grammaufgelegt, umflächendeckendmindestens50Mbit/s bis 2018zuerreichen.DieLandes-regierungunterstütztdieantragstellendenGebietskörperschaftendurchdieKofinanzierungsowiejuristische und technischeBreitbandkompetenzen, umdamit eine kompetenteBeratung derGe-bietskörperschaften zu gewährleisten. Die Landesregierung erwartet, dass die Breitbandabdeckung imLandBrandenburgdadurchweitererheblichverbessertwerdenkann.

SohatderLandkreisDahme-SpreewaldbereitseineZusagevonFördermittelndesBundesinHöhevon13,3MillionenEuroerhaltenundwirdmit4,7MillionenvomLandkofinanziert.AuchdieAnträgeweiterer fünf Land-kreise und einer kreisfreien Stadt aus dem dritten Call waren erfolgreich. Das BundesministeriumfürVerkehrunddigitaleInfrastruktur(BMVI)hatam22.März2017dieentspre-chendenFörderanträgemiteinemVolumenvoninsgesamtrund57MillionenEuroübergeben.AufdieserGrundlagebeläuftsichdielandesseitigeKofinanzierungaufknapp43MillionenEuro.AchtweitereLandkreiseundzweikreisfreieStädtehabenimviertenCallbiszum28.Februar2017je-weilsAnträgebeimBundgestellt.

Im viertenCall haben sich nochmals acht Landkreise und zwei kreisfreieStädte aus demLandBrandenburgmitinsgesamt21Anträgenbeworben.AuchdiesewurdenallevomBundzumEnde

Juli2017bewilligt.DasLandsiehtvor,entsprechendderBundesbewilligungenmitderinAussichtgestelltenKofinanzierungvoraussichtlichinHöhevonbiszu116MillionenEurozufolgen.Einede-finitiveBewilligungssummekannderzeitnochnichtgenanntwerden,dafürdieBewilligungenderaktuellvomBundbeschiedenenBescheidedieAnträgeaufKofinanzierungausLandesmittelnbeiderInvestitionsBankdesLandesBrandenburgersterwartetwerden.

ImErgebnisderbishereingereichten29brandenburgischenAnträgedeszweitenbisviertenCallszeichnetsichbeiförderfähigenGesamtkosten(Wirtschaftlichkeitslücke)inHöhevon450MillionenEuroeinBewilligungsvolumendesBundesinHöhevonknapp255MillionenEuro,einelandesseiti-geBeteiligunginHöhevonbiszu163MillionenEuroundeineEigenbeteiligungderbrandenburgi-schenAntragsstellerinHöhevonrund30MillionenEuroab.Sosolleinefastflächendeckende50Mbit/s-Versorgung im Land erreicht werden.

Jedochbildennicht nur leitungsgebundeneBreitbandnetzedieGrundlageeinerdigitalenGesell-schaft.AufgrundderstetigwachsendenZahlmobilerEndgerätewieSmartphonesoderTabletswer-denauchmobileDatenverbindungenundfreiesWLANfürdieBürgerzunehmendrelevant.AuchimöffentlichenRaumsollenBürgerinnenundBürgerjederzeitaufInformationenwieZugverbindungenoder Behördenkontakte zugreifen, Internetdienste beanspruchen oder kommunizieren können, ohne dabei anFunklöchern zu scheitern.AufderGrundlagederentsprechendenLandtagsbeschlüssewirddieLandesregierungaktivundzusammenmitdenKommunendaranarbeiten,denflächende-ckendenAusbauvoranzutreiben.

Die Europäische Kommission plant mit der Initiative „WIFI4EU“, den Ausbau von kostenlosenWLAN-ZugängenineuropäischenStädtenundGemeindenzufördern.DieFinanzhilfenineinerGe-samthöhevon120MillionenEurowerdeninFormeinesGutscheinsvergeben,derzumErwerbundderInstallationneuesterTechnikverwendetwerdenkann.DieAusschreibungwirdvoraussichtlichimHerbst2017erfolgenundrichtetsichanalleKommunen,dieüberkeinvergleichbaresAngebotverfügen.

4.2. Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt

Das Internet eröffnet Möglichkeiten des Handels, Kommunizierens und der Informationsbeschaf-fung. Zugleich sehen sich Bürgerinnen und Bürger mit Fragen des Datenschutzes, neuen Phäno-menenwieCybermobbingoderderReflektionundFaktenprüfungmedialerInhaltekonfrontiert.DerkompetenteUmgangmitdigitalenMedienentwickeltsichzueinerneuenKulturtechnik,derenindivi-duelleHerausbildungnotwendigist,umallenMenscheneinesouveräneundselbstbestimmteInfor-mationsbeschaffung und Mediennutzung zu ermöglichen. Medienbildung muss daher elementarer Bestandteil des Bildungswesens in Brandenburg sein.

MitderStrategiederKultusministerkonferenz(KMK)„Bildung inderdigitalenWelt“ (2016)habensichdieLänderaufeinenverbindlichenHandlungsrahmengeeinigtundindenBereichenSchule,beruflicheBildungundHoch-schuleklareZieleundKooperationsansätzeabgesteckt,diesichandenAnforderungenderdigitalenGesellschaftausrichten.DasMinisteriumfürBildung,JugendundSport (MBJS)unddasMinisterium fürWissenschaft, ForschungundKultur (MWFK) steuerndieUmsetzungdieserStrategie imLandBrandenburg.MBJS lässt imRahmendessengegenwärtigeineexterneEvaluationderschulischenMedienbildung imLandBrandenburgdurch-führen.Auf-tragnehmeristdasmmbInstitut–GesellschaftfürMedien-undKompetenzforschung(Essen/Berlin).

12

Page 13: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

DieEvaluationsollAufschlussüberdenStatusquoderMediennutzungimUnterrichtgeben.Dar-überhinauswirddasevaluierendeInstitutHandlungsempfehlungenfürdiemittel-undlangfristigeBegleitungvonSchulenimdigitalenWandelgeben,diebeiderressortübergreifenden„Zukunftsstra-tegieDigitalesBrandenburg“Berücksichtigungfindenwerden.

DieEvaluationorientiertsichinihremUntersuchungsdesignanderobengenanntenKMK-Strategie„BildunginderdigitalenWelt“,indemdiehiergesetztenZielealsSoll-Zustandunddiefunktionalmit-einanderverknüpftenHandlungsfelderderKMK-StrategiealsGliederungfungieren.ImZugedessenwurdedieZensos-Erhebung(ZentralesSystemzurOnline-VerwaltungvonSchulinformationen)zurIT-und Medienausstattung in ihrem Fragenkatalog aktualisiert und im Mai 2017 erneut durchgeführt. DieErgebnissederEvaluationwerdenvoraussichtlichEnde2017vorliegen.

4.2.1. SchulenBildungspläne und Unterrichtsentwicklung

DieLandesregierung räumt imRahmendesTransformationsprozesseshinzueinerdigitalenBil-dung dem Pädagogischen – also dem Bildungs- und Erziehungsauftrag – absoluten Vorrang ein. Vor diesemHintergrundistesnurfolgerichtig,dassderneueRahmenlehrplan1-10(unterrichtsrelevantabSchuljahr2017/2018)mitdemBasiscurriculumMedienbildungdenBezugspunktdesVerände-rungsprozesses in Schulen darstellt. Medienbildung ist hier nicht als separates Fach, sondern als fachintegrativeAufgabeangelegt.

DasBasiscurriculumMedienbildung(TeilBdesRahmenlehrplans)formuliertverbindlicheundkon-kreteStandardsderMedienkompetenzentwicklungvonSchülerinnenundSchülernbiszumEndeder Primar- und Sekundarstufe I. Diese Standards bzw. Kompetenzen werden in den fachbezoge-nenTeilendesRahmenlehrplans1-10(TeilC)fachspezifischaufgegriffen.

Damit isteinstarker ImpulszurDigitalisierungdesUnterrichtsgesetztundBrandenburg imBun-desvergleichgutaufgestellt:DasKompetenzrasterdesBasiscurriculumsMedienbildungistbereitszu 80 Prozent anschlussfähig an den Kompetenzrahmen der KMK-Strategie „Bildung in der digi-talenWelt“.MittelfristigwärederRahmenlehrplanentsprechendmit demKompetenzrahmenderKMK-Strategie abzugleichen.Der seit Ende 2015 existierendeRahmenlehrplan-Online soll u. a.beiderImplementierungdesBasiscurriculumsMedienbildungbehilflichseinundstelltMaterialien,didaktischeHinweiseundAufgabenimInternetzurVerfügung.

Einen besonderen Stellenwert bei der Implementierung des Basiscurriculum Medienbildung kommt demvomLandinitiiertenundgefördertenSchulentwicklungsprojekt„medienfit-Grundschule–Medi-enbildungundMedienentwicklungsplanunganGrundschulenimLandBrandenburg“zu.IndiesemProjektwerdenzehnnacheinemBewerbungsverfahrenausgewählteGrundschulenzweiJahrebeider Implementierung des Basiscurriculums Medienbildung unter professioneller Begleitung durch dasMBJSunddasLandesinstitutfürSchuleundMedienBerlin-Brandenburg(LISUM)sowieexterneExperten(LandesfachverbandMedienbildungBrandenburge.V.(lmb),MedienanstaltBerlin-Bran-denburg(mabb),UniversitätPotsdam)unterstütztundvernetzt.EinwesentlichesZieldesProjektesistdieIdentifikationgelungenerBeispieleunddersystemischeTransfer.AbdemSchuljahr2017/18werdendeshalbweitere32NetzwerkschulenindasProjektaufgenommen.

Erzieherinnen und Erzieher, Lehrende und auch Eltern sind mitunter noch skeptisch, wenn es um den Einsatz digitaler Medien geht. Flankierend ist daher auf die Zusammenarbeit mit Eltern, Erzieherin-nenundErziehernsowieAkteurenderaußerschulischenJugendarbeitundWeiterbildungzuverwei-sen.WichtigeAnsatzpunkteindiesemBereichbietendielandesweittätigenJugendbildungsstätten,regionaleJugendschutzfachkräfte-Fortbildung„Cybermobbing“(Träger:AktionKinder-undJugend-schutzBrandenburg)unddasNetzwerkder regionalenJugendinformations-undMedienzentren/JIM6,dasvomlmbkoordiniertwird.DievonMBJSundMedienanstaltBerlin-Brandenburg(mabb)seit2012getrageneInitiative„MedienkompetenzstärktBrandenburg“hatwichtigeWeichenstellun-genzueinerengerenKooperationzwischendenAkteurenimBereichderAus-,Fort-undWeiterbil-dungvonsozialpädagogischenFachkräften,ErziehendenundLehrendenimLandBrandenburgbe-fördert.AkteureimMedienkompetenzbereichvernetzen,KooperationensicherstellenundauffindbarmachenunddieEntwicklungmedienpädagogischerProjektemitFörderpreisenanregen–dassinddiewesentlichenZielederInitiative.DasdazugehörigePortalwww.medienkompetenz-brandenburg.debündeltsämtlicheAktivitäten.Ziel isteineVernetzungBrandenburgerMedienprojekte ineinerDatenbank. Neben der zugehörigen Plattform sind auch die gleichnamige Netzwerktagung sowie einausgeschriebenerFörderpreisKonzeptbausteineder Initiative.Die fünfteNetzwerktagungderInitiativefand2016zumThema„DerdigitalenSpaltungbegegnen-ChancenderDigitalisierungfürallenutzbarmachen“stattundzeichneteunteranderemeinintergenerativesProjektinLübbenauaus.MitBlickaufdasKonzept„StärkungderMedienbildung“istinZusammenarbeitmitdermabbeinestrategischeKlausurtagungdesBeirats„MedienkompetenzstärktBrandenburg“geplant.DieErgebnissederKlausursollenindieweitereAusgestaltungderZukunftsstrategieDigitalesBranden-burgeinfließen.Wichtigistdabeiauch,regionaleAnsätzezurMedienbildungmitzuberücksichtigen,etwamitBlickaufdenAusbauderNetzwerkederEltern-Medien-Beratung/-BildungsowiederJIMs.DieswareinezentraleAussagedesKonzepts„StärkungderMedienbildung“.

MitBlickaufFortbildungs-bzw.BeratungsangebotefürElternsowieintergenerativeInitiativenistdasLandBrandenburgbereitsgutaufgestellt:Mit„netzlotsen@“hatdiemabbeinintergenerativesPro-jektentwickelt,beidemSchülerihreInternetkenntnisseanältereMenschen,meistihreGroßeltern,weitervermitteln.ÜberdasInternetportal„InternetABC“könnensichElternübereinenverlässlichenUmgangmitdemInternetundEmpfehlungenfürKinderauseinandersetzen.DievomMBJSunddermabbunterstützteEltern-Medien-BeratungderAktionKinder-undJugendschutzBrandenburge.V.7

bietetElternabendemitmedienpädagogischerBeratunganundistdurchvielelokaleKooperations-

6Initiative„MedienkompetenzstärktBrandenburg“:http://www.medienkompetenz-brandenburg.de.7Eltern-Medien-BeratungderAktionKinder-undJugendschutzBrandenburge.V.http://eltern-medien-beratung.de.

13

Page 14: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

partnerinBrandenburgbreitaufgestellt.#WIRIMNETZheißtdiejungeInitiativedesMBJS,dieJu-gendlichedarinunterstützt,dasvielfältigedigitaleAngebotimInternetbewusst,kritischundkreativfürihreZweckenutzenzukönnen.DenAuftaktbildenlandesweite„SchoolMediaDays2017“–einezehntägige Veranstaltungsreihe für weiterführende allgemeinbildende und berufliche Schulen. InrunddreistündigenVeranstaltungengibtesKinofilme,vielfältigePodiumsdiskussionenundWork-shops.ImAnschlussandieSchoolMediaDays2017wirdEndeSeptembereinIdeenwettbewerbunterdemMotto„#WIRIMNETZ|DerIdeenwettbewerbfürEuerdigitalesProjekt“gestartet.

Aus-, Fort- und Weiterbildung von Erziehenden und Lehrenden

UmSchülerinnenundSchülerndieChancenderDigitalisierungundMediatisierungsouveränver-mittelnzukönnen,müssenLehrkräfteselbstzu„Medienexperten“werden–dieseBedingungwurdebereits2012gemäßKMK-EmpfehlungalsQualifizierungsanspruchbenannt.DamitdigitaleMedienimUnterrichtsinnvollzumEinsatzkommen,müssenLehrkräfteinallendreiPhasenderLehrerbil-dungdidaktischeMethodenderMedienbildungundderenQuerverbindungenzu ihren jeweiligenFachbereichen herstellen können.

BrandenburghatsichbereitsaufdienotwendigenReformendurchdasBasiscurriculumMedienbil-dungsowiedieForderungenderKMK-Strategieeingestellt.DieUniversitätPotsdamunddasZen-trumfürLehrerbildungundBildungsforschung(ZeLB)sindindererstenPhase,alsowährenddesLehramtsstudiums,wichtigePartner.DieNeuausrichtungdiesergemeinsamenOrganisationseinheitlehrerbildender Fakultäten äußert sich in Lehrveranstaltungenwie demSeminar „MedienbildunginSchuleundUnterricht“,welchessichsowohlanStudierendealsauchanbereitspraktizierendeLehrerrichtet.DasZeLBwirddabeiimRahmender„QualitätsoffensiveLehrerbildung“vomBundes-ministeriumfürBildungundForschung(BMBF)gefördert.ZudembeteiligtsichdieUniversitätamFörderprogrammderDeutschen-Telekom-Stiftung„DigitalesLernenGrundschule“.

InderzweitenPhase,demVorbereitungsdienstbzw.Referendariat,dienenmitinteraktivenWhite-boards ausgestatteteStudienseminare der systematischerenEinbeziehung vondigitalenMedienundToolsindenUnterricht.InsbesondereBlended-Learning-Angebote,alsodieKombinationvon

Präsenz-undOnline-Angeboten,könntendenangehendenLehrernzukünftignochweiterentgegen-kommen.

DiedrittePhasederLehrerbildung,dieFortbildungderbereitsunterrichtendenLehrkräfte,stehtvorgroßenHerausforderungen.InihrmüssenLehrkräftebestehendeInhalteundLehrformen,aberaucheigeneArbeitsprozessegänzlichüberarbeitenundbetrachtendasfächerübergreifendeBasiscurricu-lumMedienbildungdaherhäufigalszusätzlicheBelastungzumtäglichenArbeitspensum.Deshalbgiltes,RäumefürdenDialogunterKollegenzuschaffen,umsichüberdieEinbindungundWirkungdigita-lerMedienimUnterrichtauszutauschen.DasLISUMsowiedasBeratungs-undUnterstützungssystemSchuleundSchulaufsicht(BUSS)derstaatlichenSchulämterunterstützeninBrandenburgbereitsdieVernetzungvonLehrern.DasFortbildungsNetz(TISonline)ermöglichtzudem,gezieltWeiterbildun-genimBereichMedienbildungausfindigzumachen,sichonlineanzumeldenoderVeranstaltungenvorzumerken.

DarüberhinausbietetauchdiemabbFortbildungsmöglichkeitenfürLehrendean.Soregtderviertä-gigeWorkshop„Teaching2.0“vorallemangehendeLehrkräftean,digitaleMedieninihrenUnterrichteinzubinden.DerWorkshop„FitfürOER!“8klärtwiederumüberdenpädagogischenNutzenvonoffe-nen Bildungsmedien auf.

AufgrundderdemProzessderDigitalisierunginnewohnendenEntwicklungsdynamikundderKomple-xitätderauchinanderenLänderninverschiedenenBezügenrechtlichnochnichtabschließendgeklär-tenFragestellungen(z.B.fürdenBereichdesBYOD9)istaufAnwenderseiteeinesubjektivalshochempfundeneRechtsunsicherheit festzustellen.Diebetrifft insbesondereFragendesUrheberrechts,desZivil-undPersönlichkeitsrechts,desDatenschutzesunddesJugendmedienschutzes.Übergrei-fendverabschiedeteNovellierungen(wiez.B.dieEinführungderEuropäischenDatenschutzgrundver-ordnungbis2018)machenAnpassungenzwingendnotwendig.

EinesystematischeZusammenarbeitmitPartnereinrichtungenoderfreienTrägern,wiez.B.dermabb,derLandesbeauftragtenfürdenDatenschutzundfürdasRechtaufAkteneinsichtBrandenburg(LDA),derPolizei,derAktionKinder-undJugendschutzBrandenburgoderKlicksafe(EU-InitiativefürmehrSicherheitimNetz),istansatzweisevorhanden,mussabermitBlickaufPräventionsnotwendigkeitenintensiviertwerden.HierzugehörenvorallemdasBeachtenderrechtlichenGrundlagenderMedien-nutzungunddasBewertenvonInformationenhinsichtlichderWichtigkeitfürdieAufgabenstellung.

Ein anderer Problembereich ist die notwendige Sensibilisierung der Nutzer hinsichtlich der Verarbei-tungihrerDaten.MitdemSchlagwort„Mediensucht“istaufeinzentralesHandlungsfeldhinzuweisen,das derzeit zu wenig in der Medienbildung berücksichtigt wird. Die Themen Gesundheitsbildung und SuchtpräventionfindenimRahmenderKompetenzstandardsderKMK-Strategie„Bildunginderdigi-talenWelt“ausdrücklichBerücksichtigung:UnterderKompetenz„4.Schützenundsicheragieren“istvorgesehen,dassSchülerinnenundSchülerdarinbefähigtwerden,sicherindigitalenUmgebungenzuagieren(4.1.)undspezifischeFähigkeitenzumSchutzderGesundheit(4.3)erwerben.DieLandes-regierungwirdentsprechendeMaßnahmeneinleiten,dieeineganzheitlicheAuseinandersetzungmitdemThemengebietderSuchtpräventionermöglichen,imSinnevonGesundheitsbildungeinerseitsundderFörderungvonBeteiligungsformenimAushandlungsprozesszurBeurteilungvonNormundAbweichungunterEinbeziehungvonKindernundJugendlichenandererseits.

Infrastruktur und Ausstattung

Die KMK-Strategie setzt sich zum Ziel, möglichst bis 2021 eine digitale Lernumgebung für alle Schü-lerinnenundSchülerweiterführenderSchulenzuschaffen.EineGrundvoraussetzungdafürstellenjedochdieGewährleistungeinesBreitbandanschlussesanSchulenundderenhinreichendeVer-

8OER–OpenEducationalResources.9BringYourOwnDevice–NutzungschülereigenerGeräte.

14

Page 15: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

sorgungmit technischenMitteln dar.Diemit dem „DigitalPaktSchule (vorher:DigitalPakt#D)“ inAussichtgestelltenFördermitteldesBundesmüssendeshalbwirksaminvestiertwerden.DieUm-setzungsolllandesseitigerfolgen.WichtigePartnerdabeisinddiekommunalenTräger,diefürdiesächlicheAusstattunganSchulenverantwortlichsind.DazuhabendasBildungsministeriumunddiekommunalenSchulträgereineKommissiongebildet,umdenStandderAusstattungunddenBedarfabzustimmen. In dieser Kommission soll im nächsten Schritt auch geklärt werden, wer für welchen BereichderschulischenAusstattungzuständigistunddieKostenträgt.

DieAusstattungmitEndgerätenfürdasLerneninderdigitalenWeltwurdevonderLandesregierungindenletztenJahrendurchgezielteFörderprogrammeunterstützt,zuletztdurcheinIT-Förderange-botzumProjekt„medien-fit☺Grundschule“(ab2016).AlleamProjektbeteiligtenSchulenhabendieMöglichkeit,überdenjeweiligenTrägerFördermittelnachderRichtlinie„MedienbildunganGrund-schulen“vom25.November2016zubeantragen.10DieTUIV-AG(KommunaleArbeitsgemeinschaftTechnikunterstützteInformationsverarbeitungimLandBrandenburg)undderenArbeitskreis„Schul-betreuerIT“sindbeiderUmsetzungdesProjekteswichtigePartner.

OECD-Empfehlungenzeigen,dassLänder,diehinsichtlichderdigitalenLernumgebungalspositi-vesBeispielvorangehen,eineSchüler-Computer-Relationvonmindestens5:1vorweisen.11 In Bran-denburgbeträgtdasVerhältnisderzeit5,9:1,was imdeutschlandweitenVergleicheinguterWertist,jedochauchzeigt,dasshiernochVerbesserungenerforderlichsind.UmdieEntwicklungeinerdigitalenLernumgebungvoranzutreiben,wäredieNutzungeigenerGeräteeinealternativeOption(„Bringyourowndevice“/BYOD).

UmeineregionaleVernetzungvonBildungseinrichtungenundderenErfahrungsaustauschüberihreDigitalisierungsmaßnahmenzufördern,plantdasBMBFimRahmender„BildungsoffensivefürdiedigitaleWissensgesellschaft“KommunenbeiderEntwicklungregionalerKompetenzzentrenzuun-terstützen. Die Landesregierung sieht in diesem Impuls ein Potenzial, um die Zusammenarbeit mit derTUIV-AGzuintensivierenunddieInitiative„MedienkompetenzstärktBrandenburg“aufderre-gionalen Ebene zu stärken.

Bildungsmedien, Content und Bildungs- und Campusmanagementsysteme

EinedigitaleLernumgebungwirdjedochnichtnurdurchHard-,sondernauchdurchSoftwareundInhalte bedingt. Digitale Plattformen in ihren unterschiedlichen Formen ermöglichen es, ortsunab-hängigDatenabzurufenoderabzulegen,ingeschütztenOnline-ArbeitsräumenalsGruppemitein-anderzukommunizierenundLerninhalteonlinezurVerfügungzustellen.WebbasierteDienste,wiedieOnline-DistributiondurchkommunaleMedienstellen,die IT-Wartungu.a.,könnengesammeltangebotenwerden.HinzukommtdieerleichterteOrganisationderUnterrichtsvorbereitung,Fortbil-dungsplanung etc.

Die für E-Learning notwendigen Plattformen haben sich an den Schulen bisher nur wenig etabliert. OblizenzgeschützteoderoffeneLösungen–nurvereinzeltkommengemeinsamePlattformenzumEinsatz.

AuchhinsichtlichderNutzungdigitalerBildungsmedien ist indenSchulen imLandBrandenburgeine heterogene Situation hinsichtlich der Inhalte, Bezugsquellen und Bezahlmodellen zu erkennen. MitderletztenÄnderungderLernmittelverordnung(30.10.2013)sindalleLernmittel–mitAusnah-mederdigitalenoderanalogenSchulbücherindenFächernGeografie,Geschichte,Lebensgestal-tung-Ethik-ReligionskundeundPolitischeBildung inderPrimar-undSekundarstufe I–pauschalzugelassen.Inder„ListederzugelassenenSchulbücher“sinddieeinzelnenzugelassenenSchulbü-cher,digitalundanalog,veröffentlicht.

ParalleldazugibteskommunaleBildstellen,dieSchulenprimärmitaudiovisuellen(Leih-)Medienversorgen.KreislicheBildstellenundMedienzentrenhabenindenletztenJahrendenVerleihsuk-zessiveaufdigitalenOnline-Verleihumgestellt.DabeisetzendiemeistenMedienzentren„Antares“einunderwerbendortinderRegelKreislizenzen.„Antares“isteineMedienverwaltungssoftwarezurDistributionvonBildungsmedien,diedeutschlandweitvon350der400Medienzentrenverwendetwird.DiePlattformbietetdidaktischaufbereiteteBildungsmedienvonbundesweit85Produzenten,vonLehrfilmenüberArbeitsblätter,DateienundSoftwarebishinzuSchulfernsehen.Basierendauf„Antares“wirdaucheine landesweitePlattformangeboten(https://bb.edupool.de),aufder jedochnur etwa die Hälfte derMedienzentren vertreten ist. Ein einheitliches Verfahren zur Versorgungder Schulen mit digitalen Bildungsmedien existiert entsprechend gegenwärtig im Land Brandenburg nicht.

„OpenEducationalResources“ (OER)12 könnten in diesemZusammenhangauch zumAusgleichregionalerUnterschiedebeitragen.DieLandesregierunghat InitiativenzurFörderungoffenerBil-dungsmedienindieWegegeleitet.Seit2016zeigtderOnline-Kurs„Gratisonlinelernen–LISUMEdition“,wiedieMöglichkeitendesInternetsimLernprozessgenutztwerdenkönnen.DiemabbhateineBroschüreverfasst,diefürschulischeMultiplikatorenalsRatgeberzurNutzungfreierBildungs-materialien fungiert und ausführlich theoretische, praktische sowie rechtliche Fragen klärt. Darin wird unteranderemauchdas„ZUM-Wiki“13 für den Schulunterricht aufgeführt.

Die Landesregierung befürwortet grundsätzlich den Aufbau landesweit verwendbarer E-Lear-ning-Plattformen, die integrierte Schnittstelle zur Distribution digitaler, kommerziellen sowie frei zu-gänglichenBildungsmedienvorsehen.DeshalbbeobachtetdieLandesregierungdiePilotierungs-phasedervomBMBFbeauftragtenKonzeptstudieeinerbundesweiten„Schul-Cloud“mitgroßemInteresse.DasMarie-Curie-GymnasiuminLudwigsfeldeisteinevonbundesweit26Schulen,dieandemPilotprojektteilnehmen.ImSommer2017startetederEinsatzzunächstindenFächernMathe-matik und Deutsch.14HinsichtlichderAnwendungeinereinheitlichen„Schul-Cloud“inBrandenburgwäreggf.eineumfassendereRollenklärungvorzunehmen.ZudemhabengroßeSchulträgerindenvergangenenJahrenunterhohemKostenaufwandbereitsdezentrale,funktionaleLösungenfürdenIT-Supportentwickelt. ImPrimarbereichwärenkostengünstigeNutzungsformatevonschulischemCloudComputingaufgrundderheterogenenTrägersituationwiederumeineeffizienteAlternative.

E-Government und Schulverwaltungsprogramme

DieDigitalisierungbetrifftnichtnurdenUnterricht,sondernauchdieSchulverwaltung.Seitdem1.August2013istdieSchulverwaltungssoftware„ZENSOSweBBschule“gemäߧ8BbgDSGfüralleallgemeinbildendenSchulenBrandenburgsfreigegeben.DasIT-Fachverfahrengarantierteinensi-cherenBetriebderInfrastrukturundbietetauchOnline-LernvideoszurUnterstützungderSchulenbeiderUmstellungan.DieSchulämterhingegennutzenmit„APSIS“und„ZENSOSPlanungsinst-rument“nochunterschiedlicheVerwaltungsprogramme.Mit„ZENSOSweBBclassic“istesSchulen,SchulämternunddemMinisteriummöglich,aufeinergemeinsamenArbeitsplattformzuarbeiten.DieArbeitsgebietedergenanntenIT-Fachverfahrensindvielfältig:ZuvorderstwirdderBetriebderInfrastruktur,Datenbanken,DatensicherheitfürdiezentralenFachverfahren(mittelseiner„zentra-lenServerfarm“imSicherheitsbereichdeszentralenIT-DienstleistersdesLandesBrandenburgZITBB) sichergestellt.Anwendungen der Verwaltungs-, Erhebungs- und Informationsportale werdenkontinuierlichweiterentwickeltunddasAnforderungs-undÄnderungsmanagementbedarfsgerechtgesteuert.Qualitätssicherung,Support undSchulung in der digitalenBildungsverwaltung spielenebensoeineRollewiedasDatenmanagement(BereitstellungstrukturierterDateninnerhalbderSys-temebzw.mittelsSchnittstellenbestimmungzuanderenSystemen)sowieggf.dieDurchführungvonDatenerhebungen.DiehierentwickeltenLösungenfindenmittlerweileauchinanderenBundeslän-dern Nachahmer.

1020.000EuroSockelbetragzzgl.ca.60EuroproSchüler/inzzgl.30%InvestitionsanteildesSchulträgers.11EvaluationSupportandResearchUnitInspectorateatDepartmentofEducationandScience,2008zit.n.Breiter,A.,Stolpmann,B.E.undZeising,A.(2015):SzenarienlernförderlicherIT-InfrastruktureninSchulen.Betriebskonzepte,RessourcenbedarfundHandlungsempfehlungen.In:BertelsmannStiftung(Hrsg.):IndividuellfördernmitdigitalenMedien–Chancen,Risiken,Erfolgsfaktoren.Gütersloh,S.193.12 Frei zugängliche digitale Bildungsmedien.13ZUM–ZentralefürUnterrichtsmedienimInternete.V.14ZurPilotphasederSchulcloud:http://mcgym.de/fileadmin/user_upload/Schulcloud/PM_Pilotphase_Schul_Cloud_20170616.pdf.

15

Page 16: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

4.2.2. Berufliche Ausbildung

Da insbesonderedieArbeitsweltdurchdieDigitalisierungverändertwird,müssendieFachkräftevonheuteundmorgen in den technologisch-wirtschaftlichenWandel begleitetwerden.Branden-burgerUnternehmen können nurwettbewerbsfähig bleiben,wenn sie Innovationenwie eHealth,eCommerce oder smartes Handwerk tatsächlich in ihre Betriebsabläufe implementieren können. DeshalbmüssenpraxisrelevanteEntwicklungenzeitnahindieBildungspläneintegriertwerden.WieinallgemeinbildendenSchulengiltes,dieMedienkompetenzamLernortBerufsschule(Oberstufen-zentrum)fachübergreifendzustärkenundberufsspezifischauszubauen.EsgehtdabeinichtnurumdieVermittlungvonMedienkompetenz,sondernebenauchumveränderteFormenderZusammen-arbeit(projektorientiert,reflektierend,kritisch),dieSchaffungeineshöherenProblembewusstseinsfürdigitaleArbeitsprozessesowieFragestellungenvonDatenschutzundDatensicherheit.

DieKMK-StrategiebetontdieNotwendigkeiteinerTransformationimAusbildungsprozess,indemsieexemplarisch Bereiche aufzeigt, für die neue Kompetenzen dringend erforderlich sind. So müssen fürdieWirtschaft4.0digitaleArbeitstechnikengelehrt,imZugederdigitalenVernetzungFachwissenüberdieBrancheiminternationalenVergleichvermitteltoderSelbstmanagementhinsichtlichFortbil-dungen nahegebracht werden.

DiedigitaleKompetenzentwicklungvonAuszubildendenamLernortBetriebinderBerufsausbildungwird in Brandenburg mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds in der aktuellen Förderperiode 2014-2020mitderRichtlinie„ProgrammzurqualifiziertenAusbildungimVerbundsystem“,hiermitdemFörderelementZusatzqualifikationen,gefördert.DabeihandeltessichumzusätzlicheAusbildungs-inhalte,dieinsachlichemZusammenhangzumAusbildungsberufstehenundzueinemKompetenz-zuwachsbeidenAuszubildendenführen.DieVermittlungberufsspezifischersowieüberfachlicherdigitalerKompetenzengewinntfürdieAuszubildendenzunehmendanBedeutung,umSystemwis-sen,kommunikativeKompetenzen,Analyse-undProblemlösekompetenzensowiegrundlegendesWissenzuSteuerungstechnikundProgrammierenzuerwerben.DieseMaßnahmeistzugleichBe-stand-teil des fortgeschriebenen „BrandenburgerAusbildungskonsens“. ImRahmender vomEu-ropäischenSozialfonds(ESF)gefördertenWeiterbildungsrichtliniebestehtdieMöglichkeit,gezieltCurriculaundLernformatefüreinedigitaleKompetenzentwicklunginderAusbildungzuentwickeln.VorallemLehrkräfteandenOberstufenzentren,aberauchdasbetrieblicheAusbildungspersonalmussentsprechendeFort-undWeiterbildungenwahrnehmen.DennfüreinekompetenteMedien-bildungwerdenAusbilderbenötigt,welcheüberdieInnovationenunddigitalenEntwicklungeninderArbeitsweltselbst jederzeit imBildesindunddieneuenLehrmethodendidaktischsinnvoll indenUnterrichteinbeziehenkönnen.HierbeikannandieengeZusammenarbeitzwischendenbeidenLernortenSchuleundBetriebangeknüpftwerden,umgegebenenfallsExpertenanderAusbildungzu beteiligen.

EineGrundvoraussetzungdafürstelltauchbeiBerufsschulendiehinreichendeAusstattungmitIKTdar.DieinderbereitsgestartetenInitiativeBerufsbildung4.0zurVerfügunggestelltenFördermitteldesBMBFmüssenda-herbestmöglichgenutztwerden,umdieAusbildungsstättenmitneuestenTechnologienzuversorgenundsiebeiderEinbindungdigitalerMedienzuunterstützen.

AndieseKonditionengeknüpft vermagE-LearningdieberuflicheBildungvorallem in ländlichenRegionenzuerleichtern,dadieStandortevonUnternehmenundOberstufenzentrenoftmalsvieleKilometervoneinanderentferntliegen.DieErprobungvonSoftwarezugunstenvon„Blended-Lear-ning“-Konzepten15imUnterrichthatdiePilotierungsphaseschondurchlaufen.IneinerMachbarkeits-studie an der IHK Cottbus wurde ein Programm mit hohem Sicherheitsfaktor basierend auf einer Peer-to-Peer-Verbindung16zwischendenTeilnehmerngetestet.DiepositivenErgebnisselassenda-raufschließen,dassOnline-UnterrichtvorallemalsErgänzungintegriertwerdensollte.

4.2.3. Hochschulen und Wissenschaft

ImBereichderHochschulenundderWissenschaftistderdigitaleWandellängstzueinerSchlüssel-fragegeworden.DieAnforderungenandieInfrastrukturen,dieDigitalisierungderProzesseinLehreundForschungunddieUnterstützungebendiesersindkomplex,dieLösungaberunerlässlich,umiminternationalenundregionalenWettbewerbbestehenzukönnen.

DiebrandenburgischeHochschul-undWissenschaftslandschaftwidmetsichdieserSchlüsselfragebereitsheute.DieHochschulendesLandessowiediezahlreichenaußeruniversitärenForschungs-einrichtungenstehendazuineinemkontinuierlichenAustauschmitnationalenundinternationalenAkteurenausWirtschaft,GesellschaftundPolitik,erarbeitenLösungen,mitdenendenMöglichkeitendesdigitalenWandelseffizientbegegnetwerdenkannundbildenhochqualifizierteFachkräfteaus.MitdemHasso-Plattner-Institut (HPI)anderUniversitätPotsdamverfügtdasLandBrandenburgüber eine in Forschung und Lehre exzellente Einrichtung, die einzigartig in Deutschland ist. Bereits

seit1998findenhierdieEntwicklungundErforschunghochkomplexer IT-Systemestatt,diesichdurchPraxisnäheundengeKooperationmitderWirtschaftauszeichnen.DieArbeitderderzeitelfFachgebieteundForschungsgruppenwieetwa„EnterprisePlatformandIntegrationConcepts“,„In-ternet-TechnologienundSysteme“oder„HumanComputerInteraction“sollkünftigerweitertwerdenaufdieBereicheDigitalHealth,SmartEnergy,DataEngineeringundCybersecurity.ImRahmenderHPIResearchSchoolverfolgtdasHPIzudemdasZieleinerinternationalenDoktorandenausbildungzumThema „Service-OrientedSystemsEngineering“.SeitApril 2017betreibendasHasso-Platt-ner-InstitutunddieUniversitätPotsdamdiegemeinsameDigitalEngineeringFakultätwodurchauchderakademischenAusbildungimBereich„IT-Systeme“einenochstärkereRollezugewiesenwirdunddiederzeitdieeinzigeinDeutschlandist,anderdasFach„IT-Systems-Engineering“angebotenwird. Die Fakultät wird derzeit ausgebaut und um neue Professuren erweitert.

15 AufDeutscheher„IntegriertesLernen“,bezeichneteineVerknüpfungvonPräsenz-unddigitalenLernangeboten.16Peer-to-Peer:VerbindunggleichberechtigterComputer/NutzerineinemNetzwerk,dieohnezentralenServerdirektmiteinanderkommunizierenkönnen.

16

Page 17: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

DurcheineumfassendeSoft-Skills-Ausbildung,Lehrveranstaltungen imBereichEntrepreneurshipsowie ein Zusatzstudium im Design Thinking reagiert das Studienangebot der Fakultät auf gegen-wärtigenundzukünftigenAnforderungenderIT-BrancheundvereintLehranspruchundForscher-geisteinesaußeruniversitärenInstitutesundeinererfolgreichenUniversität.

DasLandBrandenburgverfügtdarüberhinausüberexzellenteaußeruniversitäreForschungsein-richtungen,diesichinKooperationmitHochschulen,GesellschaftundIndustriedemdigitalenWan-delwidmen.DurchForschungundWissenstransfer,derindenfolgendenKapitelnthemenbezogenkonkretisiert wird17,leistensieeinenbesonderenBeitragzumUmgangunddenAuswirkungen,diedie Gesellschaft durch die zunehmende Digitalisierung erfährt.

MitdengesellschaftlichenAuswirkungenderDigitalisierungbeschäftigtsichebenfallsdasDeutscheInternet-Institut,fürdessenEinrichtungsichimMai2017einKonsortiumausUniversitätPotsdam,FreierUniversitätBerlin,Humboldt-UniversitätzuBerlin,TechnischerUniversitätBerlin,UniversitätderKünsteBerlin,Fraunhofer-FOKUSunddemWissenschaftszentrumBerlinfürSozialforschungdurchsetzenkonnte.FürdasInstitutstelltdasBMBFMittelinHöhevonbiszu50MillionenEuroindenerstenfünfJahrenzurVerfügung,umdietiefgreifendenTransformationsprozesseimdigitalenWandelunddieVeränderungenderGesellschaftzuanalysierensowiekünftigeHandlungsoptionenzuskizzieren.DarüberhinaussolleninnovativeundinterdisziplinäreFormendesForschensundderVermittlungvonWissenentwickeltundeingesetztwerden.

BeiderAusbildungvonFachkräften,diedieGrundlagefüreinetechnologischeWeiterentwicklungsowie fürdiewissenschaftlicheAuseinandersetzungmitdengesellschaftlichenAuswirkungenderDigitalisierungsind,wirddenHochschulendesLandeseinebesondereRollezuteil.DabeimüssensiealsInstitutionenselbstaufdiewachsenden,komplexenAnforderungenandieInfrastruktur,dieDigitalisierungderProzesseinLehreundForschungunddieUnterstützungebendieserreagieren.DieStrategie„BildunginderdigitalenWelt“derKMKweistnebenbereitsbegonnenenInitiativenderHochschulen auf noch ausstehende Handlungsfelder für die Länder und die Hochschulen hin. Ein zentralesAnliegenistdieEntwicklungneuerLehr-undLernformate,dieandenbrandenburgischenHochschulenbereitsaktivumgesetztwird.InZusammenarbeitmitdemMWFKkonntenbereitsviel-fältigeAngeboterealisiertwerden,diedasLehrenundLernenzeitlichundörtlichunabhängigerma-chenundverstärktaufindividuelleLernvoraussetzungeneingehen.MitHilfedesBund-Länder-Pro-gramms„QualitätspaktLehre“habendieHochschulenerfolgreichMitteleingeworben,umKonzeptefüreinestärkerdigitalisierteLehrezuerarbeitenunddieStudienbedingungenzuverbessern.SokonntenmittlerweilefastflächendeckendE-Learning-PlattformenalsErgänzungzurPräsenzlehreeingerichtet werden, die digitale Lernmedien stets abrufbar machen und somit unterschiedlichen Lern-undLebensbedingungenRechnungtragen.AnderBrandenburgischenTechnischenUniversi-tät(BTU)Cottbus-Senftenberg18,derTechnischenHochschule(TH)Brandenburg19,derUniversitätPotsdam20undweiterenHochschulenkonntenQualifizierungsprogrammeunddieentsprechendemediendidaktischeUnterstützungbereitsfestintegriertwerden.

Seit2011tauschensichdieBTUCottbus-Senftenberg,dieTHWildau,dieUniversitätPotsdam,dieEuropa-UniversitätViadrinasowiedieFachhochschulePotsdamimNetzwerk“E-LearningBranden-burg-eBB“21überdieErfahrungenundErfolgederneuenArbeitsweisenaus.Dazufindenregelmä-ßigNetzwerktreffenstatt,indenensichdiejeweiligenAnsprechpartnerderHochschulennichtnurüber E-Learning, sondern auch über Mediendidaktik informieren. Gemeinsam mit den Fortbildungs-programmendesNetzwerks „StudienqualitätBrandenburg“ (sqb)werdenE-Learning-Beratungenangeboten,diedieHochschulenbeiderWeiterqualifizierungdesLehrpersonalsunterstützen.

Bei derAusbildung vonStudierendenwerden dieHochschulen zudemdenAnforderungen einerzunehmenddigitalisiertenArbeitsweltgerecht.JenachfachlicherAnforderungwerdendieCurricula

durchModuleundVeranstaltungenergänzt,umzukünftigeAbsolventenumfassendaufstärkerpro-jektorientierteund internationaleFormenderArbeitvorzubereiten.Durchdigitale InstrumentederLehrevaluation,hochschuleigeneQualitätssicherungsprozesseundAkkreditierungsverfahrenwer-deneinzelneVeranstaltungen,ModuleundCurriculakontinuierlichreflektiertundaufihreAktualitäthin überprüft.

DabeigehtdieKompetenzvermittlungweitüberdietechnischeBeherrschunghinausundzieltdaraufab,einProblembewusstsein imUmgangmitDaten,DatenschutzundDatensicherheit zu vermit-teln.AuchhierbeistellendieHochschulensowiedieNetzwerke„E-LearningBrandenburg–eBB“und„StudienqualitätBrandenburg“Beratungs-undUnterstützungsangebotezurVerfügung,umdieLehrorganisationjenachfachlicherAnforderungenanzupassenundStudierendemöglichsteffektivaufdenEinstiegindieArbeitswelt4.0vorzubereiten.DasZentrumfürLehrerbildungundBildungs-forschunganderUniversitätPotsdam(ZeLB)stelltdarüberhinausAngebote fürLehramtsstudie-rendeundbereitspraktizierendeLehrerbereit,umdenAnforderungeneinerverstärktenundkritischreflektierendenMedienkompetenzRechnungzutragen(vgl.KapitelzuSchulen).

Hinsichtlichderdidaktischsinnvollen Integrationvondigitalen Instrumenten inderLehrebefindetsichdasMWFKimRahmenderAG„QualitätderLehre“sowieeinesjährlichstattfindendenStra-tegietreffensineinemkontinuierlichenAustauschmitdenHochschulendesLandes.DabeifungiertdasMWFKauchalsImpulsgeberfürdenweiterenAusbaudigitalerLernformateundalsAnsprech-partnerfürdieWeiterentwicklungvonOpenEducationalResources(OER).DieseFormenderweit-gehendfreizugänglichenunddenjeweiligenAnforderungenanpassbarenLehr-undLernmaterialienwerdenflexibelinderLehreeingesetztundgewinnenauchfürdiebrandenburgischenHochschulenimmermehranBedeutung.DasMWFKunterstütztdieHochschulenzudembeiderEinrichtungvonStudiengängen,diesichumfassendmitderVermittlungvonInformations-undKommunikationstech-nologiebefassen.Brandenburgistdiesbezüglichbereitshervorragendaufgestellt:DieTHBranden-burghatsichmitdemStudiengang„SecurityManagement“aufIT-Sicherheitspezialisiertundbietetden Studierenden hochwertige IKT. Die in Deutschland mitunter einzigartigen Studiengänge an der vomHPIundderUniversitätPotsdamgegründetenDigitalEngineeringFakultätgewährleisteneineexzellenteAusbildung imBereichder IT-SystemeundmachenBrandenburgzueinemattraktivenStudienstandtort für zukünftige Experten.

DieDigitalisierungimHochschulwesengehtjedochweitüberinnovativeLerntoolsundKompetenz-vermittlunghinaus.UmdenWissenstransferundsomitdieOptionenaufForschungserfolgezuver-bessern,setzenauchdieBrandenburgerHochschulenaufdieBereitstellungvonOpen-Access-Pub-likationen.SowohldieBTUCottbus-SenftenbergalsauchdieTHWildauunddieEuropa-UniversitätViadrinastellenAkademikerinnenundAkademikern freieLiteraturüberdasdigitaleRepositorium„OPUS“bereit.ZugleichkönnenStudierendeihreAbschlussarbeitendortveröffentlichen.MitihremPublikationsserververfolgtauchdieTHBrandenburgdasOpen-Access-Prinzip.DasÄquivalentanderUniversitätPotsdamstelltdasPortal„Publish.UP“dar.

DasMWFKerarbeitetaktuelleineOpenAccessStrategie,dieauchwissenschaftlicheBibliothekenundEinrichtungenindiesemProzessberücksichtigt.AußerdemfungiertdasMWFKlandesweitalsImpulsgeberundInformationsmultiplikatorbeiderNutzungundImplementierungvonRepositorien,alsoLangzeitspeichern,dieanHoch-schulenundaußeruniversitärenForschungseinrichtungenzurDatenbereitstellung und -sicherung dienen.

UmdenAnforderungender zunehmendenDigitalisierung inLehreundForschungzubegegnen,bedarfeszudemderAnpassunginunterstützendenProzessenwieetwaderBereitstellungtechno-logischerInfrastruktursowiederWeiterentwicklungderhochschulischenVerwaltungs-IT.

17ZueinzelnenAktivitätenderaußeruniversitärenForschungseinrichtungensiehedieKapitelzuStartup-Förderung,Wissens-undTechno-logietransfer,Energiewirtschaft,Landwirtschaft,DigitaleVerwaltung,OpenData,Sicherheitsbedürfnisseund-lösungen,Mobilität,E-Health.18 DieBTUCottbus-SenftenbergbietethochschulinterneineVielzahlvonQualifizierungsmaßnahmenimBereichdesE-Learningan.2017wirdder„TagderLehre“zudemunterdemMotto„DigitalesLehrenundLernen“stehen.19DieTHBrandenburghatzurFortbildungvonStudentenundLehrendenzuonlinegestütztemUnterrichteineLearningStudioeingerich-tet,indemu.a.InformatikgrundlagenimBereichdigitaleMediensowiedieIntegrationdieserindiePräsenz-sowieTele-Lehrevermitteltwerden.https://zhq.th-brandenburg.de/fuer-lehrende/materialsammlung-hochschuldidaktik/e-learning/ . 20 https://uni-potsdam.de/zfq/eteaching.html.21 E-LearningBrandenburg:https://www.e-teaching.org/projekt/politik/laenderzentren/e-learning-netzwerk-brandenburg-ebb.

17

Page 18: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

DasMWFKarbeitetderzeitgemeinsammitVertreternderBrandenburgischenLandesrektorenkon-ferenz(BLRK)anderstrategischenWeiterentwicklungderandenHochschuleneingesetztenVer-waltungs-ITsowiederenInfrastruktur.ZentralesZielistdabeidieAnalyseunddieOptimierungvonCampus-Management-Systemen,Enterprise-Ressource-Planning-SystemensowieForschungs-In-formationssystemen.DabeiwerdenmöglicheSynergienzwischendenHochschulenskizziertundbeiderWeiterentwicklungderSystemeberücksichtigt.MitdieserZielsetzungbeteiligtsichdasLandauchaktivanderbundesweitenDiskussion.SohältBrandenburgbeispielsweisedenVorsitzderAG„Campus-Management-Systeme“derKMK,diesichu.a.derlückenlosenDigitalisierungdesBewer-bungsprozesses an Hochschulen widmet.

DasMWFKsichertdurchdieMitgliedschaftdesLandesimNorddeutschenVerbundfürHoch-undHöchstleistungsrechnen (HLRN) die Versorgung der BrandenburgerWissenschaft mit Hochleis-tungsrechenkapazitäten.Zudembringt sichdasMWFK indieAd-hoc-AG „NationalesHoch-undHöchstleistungsrechnen“derGemeinsamenWissenschaftskonferenzvonBundundLändern(GWK)ein, welche eine Neustrukturierung des derzeit länderbezogen organisierten Hochleistungsrechnens zueinemnationalenSystemvorbereitet.

4.2.4. Lebenslanges Lernen

DieFortsetzungderdigitalenBildung im„LebenslangenLernen“ istzwingenderforderlich,dadieDigitalisierungvonihrenNutzerinnenundNutzernkontinuierlichneueKompetenzenfordertundbe-stehendesKontext-undAnwendungswissenschnellveraltet.FürMenschen,diedieSchulebereitslange verlassen haben, legtWeiterbildung dieGrundlagen zumErwerb entsprechender digitaler

Kompetenzen.DieKMKwirdvoraussichtlichimHerbst2017eineErgänzungderStrategie„BildunginderdigitalenWelt“vorlegen,inderdieEntwicklungsanforderungenzurWeiterbildungkonkretisiertwerden. Die Landesregierung wird sich bei der Entwicklung der „Zukunftsstrategie Digitales Bran-denburg“andiesenMaßgabenorientierenundstrategischeSchrittezurImplementierungeinleiten.

4.3. Digitalisierung in Wirtschaft und Arbeit 4.3.1. Veränderung der Arbeitswelt4.3.1.1. Berufliche Qualifizierung

MitderDigitalisierungwerdenauchneueArbeitsanforderungensowieeineNeugestaltungderAr-beitsorganisationerwartet,diezudeutlichenVeränderungenindenTätigkeits-undQualifikations-profilenderArbeits-undFachkräfte führen,aberauchFragendesbetrieblichenArbeits-undGe-sundheitsschutzes tangieren. Das Erfordernis digitaler Kompetenzen hält immer mehr Einzug in den

Von der Dampfmaschine zu Industrie 4.0

1. Industrielle Revolution

Erfindung der Dampfmaschine

3. Industrielle Revolution

Erfindung der Robotertechnik

2. Industrielle Revolution

Industrielle Massen-produktion

4. Industrielle Revolution

Internet der Dinge

18

Page 19: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

betrieblichenArbeitsalltag undwird sich auf dieGestaltung zukunftsfähigerBerufsqualifikationenauswirken.MitdendigitalenVeränderungsprozessengehenauchneueRahmenbedingungeninderberuflichenAus-undWeiterbildungeinher.VielfältigeUnterstützungsangebote imBereichderAr-beitsgestaltungsowieimBereichderberuflichenBildungfürUnternehmenundBeschäftigtekönnenhelfen, diesen hohen Veränderungsdruck zu bewältigen.

Das Land fördert mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds in der aktuellen Förderperiode 2014-2020folgendeProgramme,dieUnternehmenundBeschäftigtebeiderBewältigungdesdigitalenWandelsUnterstützunggebenkönnen:

• Mit der Richtlinie „Programm zur qualifizierten Ausbildung im Verbundsystem“ können beispielsweise Zusatzqualifizierungen für die digitale Kompetenzentwicklung in der du- alen Ausbildung gefördert werden.

• Die Weiterbildungsrichtlinie bietet sowohl für Unternehmen und Vereine als auch für Beschäftigte die Möglichkeit, ihren Weiterbildungsbedarf zu decken. Eine besondere Rolle spielt die Unterstützung modellhafter Weiterbildungsansätze, auch im Bereich digitaler Kompetenzen.

• Mit der Richtlinie zur Stärkung der Sozialpartnerschaft und Steigerung der Qualität der Arbeit im Land Brandenburg (Sozialpartnerrichtlinie) können Projekte zur Modernisierung der betrieblichen Arbeitsorganisation im Sinne Guter Arbeit zur Gestaltung von Arbeit 4.0/digitaler Arbeitswelt gefördert werden. In die Verände- rungsprozesse auf betrieblicher Ebene sollen Beschäftigte und Betriebsparteien einbezogen werden und für betriebliche Mitbestimmung und Tarifbindung sensibi- lisiert werden.

• Mit der Richtlinie „Brandenburger Innovationsfachkräfte“ können Hochschulab- solventen zur Entwicklung und Umsetzung innovativer, auch digitaler betrieblicher Prozesse beschäftigt werden. Seit 2014 sind mehr als 300 Innovationsassistenten und Innovationsassistentinnen und ca. 170 Werksstudierende in KMU gefördert worden.

Neben dem strategischenAnsatz, entsprechendeAngebote für kleinere und größere Unterneh-men, aber auch für Nachwuchskräfte und Fachkräfte bereitzuhalten, ist in der frühen Phase des iterativenEntwicklungsprozesseseinerkünftigendigitalenArbeitswelteinzweiteswichtigesstrate-gischesHandlungsfelddasErkennenderentsprechenden,konkretenBedarfe.Unternehmen,dieTeil einer Zuliefer- bzw.Wertschöpfungskette sind,werdenmit anderen arbeitsorganisatorischenAnpassungs-undQualifizierungsbedarfenkonfrontiertalsbeispielsweiseBetriebe,diefürsichneueGeschäftsmodelleentdeckenundhochinnovativeProdukt-undDienstleistungenentwickeln.DieseKomplexitätzuerkennen,zuverstehenundspezifischeHandlungsansätzeabzuleiten,bedarfeinerumfassendenAnalyse.

ImRahmendesausMittelndesESFgefördertenTeilprojektes„RegionalbürosfürFachkräftesiche-rung“beiderWirtschaftsförderungBerlin-Brandenburg(WFBB,vormalsZAB)erfolgteimJahr2016eineexplorativeUntersu-chungderAuswirkungendesdigitalenWandelsaufdieArbeitin84ausge-wählten Brandenburger Betrieben.22DiesebildetedieGrundlagefürdieIdentifikationforschungs-leitenderUntersuchungsaspekte,dieimRahmeneinerFolgestudiederWFBBab2017bearbeitetwerden.DieUntersuchungsollaufzeigen,welcheKompetenzenamBrandenburgerArbeitsmarktanBedeutunggewinnenoderverlieren,inwelchenBereichenkurz-undmittelfristigFachkräfteengpäs-sezuerwartensindundwelcheChancenundRisikenderProzessderDigitalisierungfürBeschäf-

tigtebirgt.Zudemsollinsbesonderegeklärtwerden,wiesichderzugehörigeinstitutionelleRahmen,dasheißtdasSystemderberuflichenWeiterbildungsowiedieGestaltungsmöglichkeitenvonbe-trieblicherMitbestimmungundSozialpartnerschaftverändert.

4.3.1.2. Fachkräftebedarf, Strukturwandel und ein neues Arbeitsverständnis

InsbesonderebedingtdurchdendemografischenWandelkönnensichFachkräfteengpässeinBran-denburgindenkommendenJahrenentwickelnbzw.bestehendeweiterverschärfen.ZwarkönnenintelligenteAssistenzsysteme,etwainderIndustrie,BeschäftigevonRoutinearbeitenentbindenundihnen wertschöpfende Tätigkeiten überlassen, welche sie zugleich körperlich entlasten. Zur Siche-rungdesFachkräftebedarfssindjedochsystematischeAnsätzezumBilden,HaltenundGewinnenvonFachkräftenerforderlich.InsbesonderediekleinenundmittlerenUnternehmeninBrandenburgmüssenMaßnahmenentwickeln,umaufdieAuswirkungendesdemografischenWandelsaufdenArbeitsmarktadäquatreagierenzukönnen.

DabeimüssenauchdievonderDigitalisierunghervorgerufenengesellschaftlichenVeränderungenunddiedamitverbundenÄnderungenderAnforderungenanArbeitundLebenberücksichtigtwerden.VieleUnternehmener-warteneinehöhereFlexibilitätsbereitschaftihrerBeschäftigten.GleichzeitigwirddieFlexibilitätinderGestaltungderArbeitundArbeitszeitfürdieLebensweltvielerBeschäftig-tenimmerwichtiger.VieleArbeitgeberversuchenbereits,dort,wodiesmöglichist,mitzeit-undorts-flexiblenArbeitendenBedürfnissenderBeschäftigtennacheinerbesserenVereinbarkeitvonBerufundPrivatlebenzuentsprechenunddamitnichtzuletztaucheinenBeitragzurFachkräftesicherungzuleisten.DiegeografischeTrennungderMitarbeitervoneinanderstelltinvielenBereichenkeineHürdemehrdar.DenndieArbeitsgesellschaftistTeileinerzunehmenddigitalenÖkonomie,indervieleUnternehmenvorallemvonWissensressourcenundderenEinsatzprofitieren.Gleichwohllie-gendieChancendieserneuenFreiheitenunddieRisiken,wiez.B.EntgrenzungundSelbstausbeu-tungdichtbeieinan-der.AndieserStellebedarfesnebeneinementsprechendenRegelungsrahmenvorallemderEinbeziehungderArbeitnehmerschaft imRahmenvonbetrieblicherMitbestimmungund Sozialpartnerschaft.

DieArbeitsmarktakteureimLandBrandenburgstellensichdiesenarbeitspolitischenHerausforde-rungen.Sohabensichim„BrandenburgerBündnisfürGuteArbeit“der„BrandenburgerSozialpart-nerdialog“,das „Bündnis fürFachkräftesicherung“undden „BrandenburgerAusbildungskonsens“zurnachhaltigenVerbesserungvonArbeits-undAusbildungsbedingungenmiteinandervernetzt.DieBrandenburgerUnternehmenwerdenhierinvielenBereichenvonderWFBBunterstützt.DasimBereichArbeitangesiedelteProjekt„Fach-undArbeitskräfteinBrandenburg“berätundinformiertauchCluster,BranchenoderRegionenüberdieAnforderungendesdemografischenundtechnolo-gisch-digitalenWandelsfürdieSicherungdesFachkräftebedarfs.Mitder2015fortgeschriebenenFachkräftestrategie „Fachkräfte bilden, halten und für Brandenburg gewinnen“ berücksichtigt dieLandesregierungdiedurchDigitalisierungsprozesseentstehendenErfordernissealsQuerschnitts-thema.

GuteArbeitalleinreichtfürdieGewinnungvonFachkräftenachwuchsinsbesondereinForschungundWissenschaft oftmals nicht aus – auch dasArbeitsumfeld entscheidet über die Berufswahl.MitderRWK-Strategie23willdasLandvielversprechendeWirtschaftsstandorteaußerhalbdesBal-lungsraumsumBerlinalsattraktiveArbeits-undLebensräumeetablieren.DieProfilierungdieserregionalenWachstumskerneorientiertsichdabeianderNähevonUnternehmenzuHochschul-undForschungseinrichtungenunddemInnovationspotenzialdurchWissenstransfer.DurchKooperatio-

22Wirtschaft4.0inBrandenburg!EineexplorativeVorstudiederWirtschaftsförderungLandBrandenburgGmbH.http://www.fis-brandenburg.de/media/1195/wfbb_studie_wirtschaft_40_final.pdf.23RWK–RegionaleWachstumskerne

19

Page 20: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

nenundmodernisierteArbeitsbedingungensollennichtnurhochqualifizierteFachkräfteakquiriert,sondernauchneueMitbürgerinnenundMitbürgergewonnenwerden.DieBereicheArbeit4.0undWirtschaft4.0verzahnensichsomitengmitdenHandlungsfelderndesdemografischenWandelsundderEntwicklungdesländlichenRaums.

MitdemforciertenAusbauderBreitbandinfrastrukturziehtesvieleFreiberuflerundSelbstständige,PioniereundGründernachBrandenburg,welcheeinedynamischeStartup-Szenehervorbringen.DigitalesArbeitenbeschränktsichjedochnichtnuraufArbeitenimHomeOffice.DerländlicheRaumwirdfürdieMenschenderHauptstadtattraktiver,dieausdemGroßstadtalltagindieNaturfliehen,umkonzentriertarbeitenzukönnen.AufdieseWeiseentstehteineneueFormderArbeitsmigrati-on,diegeradeaußerhalbderMetropolenneuePerspektiveneröffnet.SokannnichtnurPotsdambereitseineVielzahlan„Co-Working-Spaces“24vorweisen,sondernauchBadBelzigverfügtübereingroßesAreal.HierwerdenoftmalsnichtnurRäumlichkeiten,sondernauchteureWerkzeuge,Produktionsinfrastrukturetc.geteilt,wasaufgrundderSynergie-undEinspareffekteganzneueGe-schäftsmodelle ermöglicht.

4.3.2. Digitale Wirtschaft

SeitJahrzehntenwirdinderWirtschaftbereitsIKTzurUnterstützungvonarbeitsteiligen,komplexenProduktionsprozessenverwendet.EineneueDimensionderFertigungergibtsichdurchdieMöglich-keit eines extrem schnellen, präzisen und teilweise automatisierten Datenaustauschs zwischen allen Akteuren(Menschen,Maschinen,Fahrzeugeetc.)undPhasen(vonderIdeebiszumRecycling)derWertschöpfungskette.DiesehrvielbedarfsgerechtereFertigungschafftneueEffizienzenunddamitWachstumspotenziale.SeiteinigenJahrenwirddieserneue,starkdatenbasierteEntwicklungsschritt(u.a.auchinderHightech-StrategiederBundesregierung)als„Industrie4.0“bezeichnet.

Nicht nur das verarbeitendeGewerbedurchläuft bei denProduktzykleneinenWandel durchdie

mittelsCyberPhysicalSystems(CPS)rasantsteigendeFlexibilität.DiedigitalenNeuerungenlas-sensichnunmehrauchaufandereWirtschaftszweigeübertragen.DienstleistungsbranchenwiederHandel könnendieBerücksichtigung individuellerKundenwünscheperfektionieren.ZulieferkettenerfahrenZeitersparnissebeiderKommunikation.RisikenkönnendatenbasiertabgeschätztwerdenunddieOptimierungderRessourceneffizienzoderProduktqualitätfindetautomatisiertstatt.AuchausderzunehmendenAutomatisierungundMobilisierungvonindustriellerFertigungkönnenindus-trienaheDienstleistungenentstehen,etwadurchdentemporärenEinsatzvonSpezialwerkzeugenund -robotern.

DieChancenundOptionenderdigitalenTransformationstellenBrandenburgmitüber90.000oftsehr kleinerundvielermittlererUnternehmenvordieHerausforderung, sich trotzeiner kleinteili-genundheterogenenWirtschaftsstrukturalswettbewerbsfähigerundhochentwickelterWirtschafts-standortzubehaupten.DafürbedarfesderEntwicklungeigener, innovativerVerfahren,ProdukteundDienstleistungen,welcheaufeinerengenVerzahnungvonWirtschaftundForschungaberauchderVernetzungvonAkteurenbasiert.

DieLandesregierunghatdeshalbbereits2005einesektoraleSchwerpunktsetzungvorgenommen.2011 beschlossen der Berliner Senat und die Brandenburger Landesregierung die „Gemeinsame In-novationsstrategiederLänderBerlinundBrandenburg(innoBB)“,umebendiesePositionsowiedasEntwicklungspotenzial dauerhaft zu stärken. Dabei wurden fünf länderübergreifende Cluster identi-fiziert,umInnovationskräftezusammenzuführenundsichiminternationalenWettbewerblangfristigzupositionieren:Energietechnik;Gesundheitswirtschaft; IKT,MedienundKreativwirtschaft;OptikundPhotonik;Verkehr,MobilitätundLogistik.AufgrundderwirtschaftsstrukturellenBesonderheitenBrandenburgsunterstütztdasLandweiterführendvierspezifische,jedochgleichberechtigteCluster,diealsBestandteilderRegionalenInnovationsstrategiedesLandesBrandenburg(innoBBplus)ei-nenerheblichenBeitragzurWertschöpfungleisten:Ernährungswirtschaft,KunststoffeundChemie,Metall so-wie Tourismus.

InsbesonderedemClusterIKT,MedienundKreativwirtschaftkommteineübergeordneteRollezu.DieIKT-Entwicklungen(„EnablingTechnology“)werdenindenanderenachtClusternalsGrundlagebenötigtundhabenengeFormenderZusammenarbeithervorgebracht.

DerStandortPotsdamwurdeimApril2017vomBundeswirtschaftsministeriumimRahmenseiner„DigitalHubInitiative“zumMediaTechHubernanntundistdamiteinervonzwölfDigitalHubsinDeutschland.Ein„Hub“definiertsichdabeidurcheinenbranchenspezifischenFokus,umdensichvielfältigeanderedieDigitalisierungbetreffendeThemengruppierenkönnen.DerFokusPotsdamsgründetsichaufderVerbindungvonMedienundIT-TechnologiensowieIndustrieundhebtdamitdieamStandortvorhandeneExpertisederMedien-und IT-Wirtschafthervor.Bemerkenswert ist,dassPotsdamdereinzigeStandortist,derdasThema„MediaTech“/Medientechnologieinhaltlichbesetzt. Das Hub-Management soll medianet.berlinbrandenburg e. V., mit 420 Mitgliedsunterneh-meneinesdergrößtenundetabliertestenMediennetzwerkeDeutschlands,übernehmen.DiesesistfürdieerfolgreicheundeffektiveUnternehmensvernetzung,-ansiedlungund-gründungsowiedieKommunikations-undMarketingaktivitätendesMediaTechHubsverantwortlichundsoll vonderStadtPotsdamunddemLandeswirtschaftsministeriumineinemFörderzeitraumvondreiJahrenmit800.000 Euro unterstützt werden.

Mit rund 7.300Unternehmen aus dem IKT- Branchenkompetenzfeld ist dieMetropolregion Ber-lin-BrandenburgeinhochentwickelterIT-Innovationsstandort,derinternationaleMarkterfolgeerzielt.NebenHerstellernvonTelekommunikationssystemenundHardwaresindauchUnternehmenderIT-Dienstleistung oder der Softwareprogrammierung sowie Internet-Startups in Brandenburg und Berlinangesiedelt.eBayhatseineDeutschlandzentraleinderHauptstadtregion,inderauchweitere

24Co-Working-SpacesinBrandenburg:https://welance.de/journal/kreativorte-in-brandenburg/.

20

Page 21: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

internationalbedeutendeUnternehmenangesiedeltsind.SieverschaffensowohldemInnovations-raum als auch dem Cluster weltweit Prestige und ziehen weitere Dienstleister und Fachkräfte der Branche an.

BeiderGewinnungvonneuenAnsiedlungskontaktenund-leads,etwaimRahmengeplanterpoliti-scherbzw.auslandswirtschaftlicherReisen,diewiederumfürAnsiedlungsansprachengenutztwer-den(z.B.AktivitäteninderSchweiz,London,China,USA),wirddieIKT-Brancheausdrücklichbe-rücksichtigt. Hierzu zählt auch der gezielte Besuch internationaler, sich teilweise neu entwickelnder, BranchentreffsimIn-undAusland.MitderVeranstaltungeinesFormatswieder„Chinesisch-Deut-schen-KonferenzzurDigitalisierungund Industrie4.0“konnte2017einzusätzlicherAnsiedlungs-kontaktpool für das potenzielle Zielland China am Standort Potsdam selbst realisiert werden. Seit PotsdamimApril2017vomBundesministeriumfürWirtschaftundEnergie(BMWi)zumMediaTechHub ernannt wurde, in dem die Standortkompetenzen der Medienproduktion, Medientechnologien unddieVernetzungmitderIndustrieihrenidealenNährbodenfinden,werdenzudemmiteinemregi-onalenHubManagementsowiemitzweiAgenturenaufbundesdeutscherEbene(„rckt“undGermanTradeandInvest,GTAI)intensivenationalewieinternationaleVermarktungs-undVernetzungsstra-tegien fürdie IKT-BranchedesStandortsentwickeltundumgesetzt.Potsdam istdamiteinervonzwölfHub-StandortenDeutschlands,dievonderstarkenDachmarkedesBundes(„de:hub“)profi-tieren.

AuchdasClusterOptikleistetmit innovativenTechnologienwieoptischerDatenübertragungoderSensorik einen branchen- und clusterübergreifenden Beitrag. Ebenso ist das Cluster Gesundheits-wirtschaftBerlinBrandenburgeinwichtigerImpulsgeberfürdieRegion.DieGesundheitswirtschaftisteinerderderstärkstenWirtschaftsbereichederHauptstadtregionundrepräsentiertrund360.000Beschäftigteinüber20.000Unternehmen(Stand2016).MitseinemhochkarätigenNetzwerkver-schiedensterAkteureausallenVersorgungssektoren,WissenschaftundWirtschaftbietetesexzel-lenteUnterstützung für dieDigitalisierung (in) derGesundheitsversorgung und den LifeScienceBranchenmitdigitalenProduktenund-dienstleistungenentlangdergesamtenWertschöpfungspro-zesse.

DieProfilschärfungderjeweiligenClustersowiedieEntwicklungundUmsetzungvonMasterplänenwerdenvonClustermanagementsverantwortet,dieanerfahreneEinrichtungenwiedieWFBBoderdieTourismusmarketingBrandenburgGmbH(TMB)gebundensind.DiesenobliegtzudemdieIniti-ierungvonWissens-undTechnologietransfers,aberauchdieVernetzungderAkteureausWirtschaftundWissenschaft.DieLandesregierungunterstütztdieClustermanagementsbeidiesemVorhaben.MitderClusterstrukturwurdenoptimaleRahmenbedingungenfürdenWissenstransferunddieKo-operationsmöglichkeiten zwischen Unternehmen, Kammern, Verbänden und Sozialpartnern ge-schaffen,dieauchinderPhasedervoranschreitendenDigitalisierungeinebewährteStrukturbilden.DasMWEerstelltderzeiteineStrategiefürdieDigitalisierungderBrandenburgischenWirtschaftimSinneeinesHandlungsrahmens„DigitaleWirtschaftBrandenburg–Wirtschaft4.0“.DiesewirddieEckpunkteundRahmenbedingungenfürdieWirtschaftimLandBrandenburgherausarbeiten,wirt-schaftspolitischeHandlungsempfehlungenfürdasLandbeschreibensowiekonkreteUmsetzungs-schritteundMaßnahmeninitiierenundbegleiten.DieseMaßnahmenorientierensichandenkon-kretenBedarfenderBrandenburgerKMUundHandwerksbetriebe.IndiesemKontextwirdauchderAus-undAufbauvonInnovationszentrengeprüft,diedenUnternehmenbeiihrenDigitalisierungsbe-strebungenalsAnsprechpartnerzurVerfügungstehenundsiebezüglichderzentralenThemenderDigitalisierung(wieIT-Sicherheit,Prozess-undProduktinnovationen,neueGeschäftsmodelleetc.)informierenundsensibilisieren.DieStrategiewirdineinempartizipativenProzessunterEinbindungvonVertreternausWissenschaftundWirtschaft,insbesonderederkleinenundmittlerenUnterneh-menundHandwerksbetriebe,sowieweitererregionalerAkteureentwickelt.

4.3.3. Startup-Förderung

DeutschlandweitentfällteinFünftelderGründungstätigkeitauf„digitaleGründer“.VondenvonderWFBBbetreutenGründungensinddieserGruppesogarzweiFünftelzuzuordnen,einweiteresFünf-telderKreativwirtschaftmitmehrheitlichebenfallsdigitalenAnsätzen.AuchwennderMarktdigitalerStartupsinderRegelüberregionalbisglobalist,bildenregionaleUnternehmenalsPartnerundKun-den einerseits oftmals die Basis für den Markteinstieg, andererseits werden aus der Gruppe dieser Unternehmen im Idealfall strategischePartner unmittelbar in die Entwicklung digitaler Lösungeneingebunden. Digitale Startups sind daher auch für Brandenburg eine treibende Kraft zur Stärkung derwirtschaftlichenWettbewerbsfähigkeit.

DasServicepaket„Gründung“derWFBBbeinhaltetalsKerndasausMittelndesESFgeförderteProjekt„InnovationenbrauchenMut“,dasinnovativeStartupsdurchGründungsberatungundBusi-ness-CoachingaufeinenerfolgreichenStartunddenMarkteintrittvorbereitet.

DieEinbindungdesgesamtenService-PortfoliosderWFBBindasService-Paket„Gründung“isteinwesentlichesAlleinstellungsmerkmalBrandenburgsinderGründerbetreuung.GründerbetreuunginderWFBBistdahernichtnurvordergründigBeratungundCoaching,sondernzunehmendPartne-ringimSinnevonVernetzung.

DurchdasinderWFBBgebündelteBranchen-undCluster-Know-howerhaltenStartupsdieMög-lichkeit,sichzielgenaumitwissenschaftlichenEinrichtungenundmitUnternehmenindenjeweiligenBranchenundClusternsowiebranchenübergreifendzuvernetzenbzw.inBranchennetzwerkenak-tivzuwerden.DastrifftinsbesondereaufStartupsmitdigitalenB2B-Geschäftsmodellenzu.

ÜberdieVernetzungsaktivitätenderWFBBsindregionaleNetzwerkewiez.B.dieSIBB-ICT&Di-gitalBusinessAssociationBerlin–Brandenburg(www.sibb.de),inderUnternehmenundStartupsderdigitalenWirtschaftmitUnternehmenu.a.ausderIndustrie,derErnährungs-,Gesundheits-undLandwirtschaftzusammenarbeiten,sehrbedeutsamundeffektiv.EinähnlichgelagertesBeispielistderLogistikNetzBerlin-Brandenburge.V.(www.logistiknetz-bb.de).

21

Page 22: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

Mit demHasso-Plattner-Institut (HPI) und zahlreichenStartups undUnternehmenwie demSAPInnovationCenterundOracle,istderMediaTechHubbestensaufgestellt.StudioBabelsberg,dieUFAalseuropäischerMarktführerimFilm-undTV-BereichundvieleKMUprägenalsCommunitybereitsjetztdenStandort.DieInterdisziplinaritätundAnbindungandieIndustriefürdenEinsatzvondigitalenMethodenundWerkzeugenwirdhierverstärktverfolgt.

4.3.4. Wissens- und Technologietransfer

VorallemfürdiekleineundmittlereUnternehmen(KMU)istdieBewältigungderdigitalenTransfor-mationeingravierendeHerausforderung,derTransfervonWissenundKnow-HowsowiedieVernet-zungmitanderenUnternehmen,WissenschaftseinrichtungundSozialpartnernistdafürunentbehr-lich.UmKMUinder regionalenWertschöpfungunddem internationalenWettbewerbzustärken,hatdasLandBrandenburg2015das„InnovationszentrumModerneIndustrieBrandenburg“(IMI)anderBTUCottbus-SenftenberginsLebengerufen,dasausMittelnderRichtliniezurFörderungdeswirtschaftsbezogenen Technologietransfers gefördert wird.

DasIMI istdaraufangelegt,UnternehmenfürdieHerausforderungenderzunehmenddigitalisier-tenWirtschaftundderVernetzungzusensibilisieren.AufgrundderKooperationu.a.mitderTHWildau, derUniversitätPotsdam, derTHBrandenburg, dem IHP– Leibniz-Institut für innovativeMikroelektronikinFrankfurt(Oder),derHochschulefürNachhaltigeEntwicklungEberswaldesowiedemFraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) inMagdeburg undweiterenPartnern wie der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern des Landes Bran-denburgstehendemIMI inseinerEinbettung indieBTUCottbus-SenftenbergdafürumfassendeRessourcenundeinleistungsfähigesNetzwerkzurVerfügung.MittelseinessogenanntenInnova-tions-Check-UpshelfendieFachleutedesIMIinUnternehmensbesuchenvorOrt,denindividuellenModernisierungsbedarf vonUnternehmenzu identifizierenundstellenanschließend inFormvonStrategiepapierenkonkreteHandlungsmöglichkeitenfürdiebetreffendenUnternehmendar.DieUn-ternehmenentscheidendanneigenständig,welchederidentifiziertenUmsetzungsschrittesiekon-kretergreifen,umsolcheInnovationsmaß-nahmengemeinsammituniversitärenundaußeruniversi-tären Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und ggf. unter Inanspruchnahme der dafür extra geschaffenenundneuadjustiertenFörderinstrumente(BrandenburgerInnovations-Gutscheine)zuentwickeln und umzusetzen.

Inder „Modellfabrik Industrie4.0“anderBTUCottbus-SenftenbergkönnenzudemBeispielevonDigitalisierungundAutomatisierungdemonstriertwerden.Auch imAnwendungszentrum Industrie4.0anderUniversitätPotsdamwerdenProduktionsprozessesimuliert.EinbesondererFokusliegtdabeiaufderAnwendungvonCyberPhysicalSystems(CPS)25 mit praxisnahem Bezug unter der EinbindungvonrealenIndustriekomponenten.AufdieseWeisekönnensichindustrielleUnterneh-men,dieeineArbeitmitCPSerwägen,indieNutzungderSoftwaresystemeeinführenlassenundihr Personal zugleich schulen.

Einen praxisorientiertenAnsatz bietet auch das „Mittelstand 4.0KompetenzzentrumBerlin“.DasvomBMWigeförderteProjekt,zudessenPartnerndieTHBrandenburg,dieUniversitätPotsdamso-wiedasHasso-Plattner-InstitutfürSoftwaresystemtechnikinPotsdamzählen,unterstütztdieKMUbeidigitalenTransformationsprozessen.DarüberhinausbietetdieTHBrandenburgimProjekt„Digi-tal-smart-Region“mithilfevonFördermittelndesEFREdieMitwirkungbeiinnovativendigitalenVor-haben an. Dafür entwickeln Teilnehmer und ein Team der Hochschule beim Design Thinking gemein-sameinKonzept,dasauchbeiderImplementierungundEvaluierungdurchdieExpertenbegleitetwerden kann. Im Zentrum stehen dabei digitale Lösungen etwa im Handel, in der Landwirtschaft, in

derWohnungswirtschaftsowieinderTourismusbranche,indenenderzeitskalierbareunddezent-raleInformations-,Kommunikations-undQualifizierungskanälezunehmendBedeutungerlangen.

WährendalldieseAngebotevorallemaufeinetechnologischgestützteInformationundBeratungderKMUsetzen,konzentriertsichdie2015gegründeteTochtergesellschaft IHPSolutionsGmbHdes„IHP–Leibniz-InstitutsfürinnovativeMikroelektronik“inFrankfurt(Oder)aufdenspezifischenTransfervonWissenundForschungsergebnissenzuIndustriepartnernundinkommerzielleAnwen-dungen.DasIHPbetreibtalseuropäischesForschungs-undInnovationszentrumfürsiliziumbasier-teHöchstfrequenzelektronik imnationalenund internationalenWettbewerberfolgreichForschungundEntwicklung zu siliziumbasiertenSystemen,Höchstfrequenz-Schaltungenund -TechnologieneinschließlichneuerMaterialien.Eserarbeitet innovativeLösungen fürAnwendungsbereichewiedie drahtlose undBreitbandkommunikation,Gigabit-WLAN, drahtloseSensornetze, drahtloseSi-cherheitssysteme, Glasfaser-Kommunikation, Sicherheit, Medizintechnik, Industrie 4.0, MobilitätundRaumfahrt.MitderGründungderIHPSolutionsGmbHhatdasIHPseinEngagementimWis-sens- und Technologietransfer zielgerichtet institutionalisiert und zukunftsgerichtet aufgestellt. IHP SolutionsGmbHzieltaufeinregionalesWertschöpfungsnetzab,inwelchemdieUnternehmenvomTransferunddenneuenKooperationsmöglichkeitenprofitieren.

DasMinisteriumfürWissenschaft,ForschungundKultur (MWFK)unterstütztdieVernetzungvonWirtschaft undWissenschaft durchverschiedeneweitereMaßnahmen.DieHochschulenkönneneinenwesentlichenBeitragzurWettbewerbsfähigkeitderBrandenburgerWirtschaftleisten.DieWei-terentwicklungderTransferaktivitätenund-strukturenistindenaktuellenHochschulverträgenveran-kert.ZudemwerdenimRahmendes2015beschlossenenMittelverteilungsmodellsrund4MillionenEuronachdemKriterium„DrittmittelausdergewerblichenWirtschaft“unterdenHochschulenverteilt–alsfinanziellerAnreiz,dieZusammenarbeitmitderWirtschaftzuintensivieren.

Die transferbezogenenMaßnahmenhatdasMWFK2015unterdemDachder „Transfer-Offensi-veBrandenburg“zusammengefasst.Soerhält jedeBrandenburgerHochschuleeineausführlicheAuditierungihrerTransferstrukturenimRahmenvon„Transfer-Audit“,einemGemeinschaftsprojektdesMWFKmitdemStifterverbandfürdieDeutscheWissenschaft.UmUnternehmendenZugangzuhochqualifiziertenAbsolventenundihrererworbenenExpertisezuvereinfachen,engagiertsichdieWirtschaftsförderungBrandenburg innerhalb desProjekts „Transfer überKöpfe“26, indem sie aufdemPortal„WegweiserAkademischeFachkräfte“umfassendüberinnovativeVorhabenunddieakademischeLandschaftinformiert.ZudemschafftsiezusammenmitHochschulenmitdemProjekt„StudentsonTour“,dasBesuchebeiBrandenburgerUnternehmenorganisiert,dieGelegenheitfüreinenfrühzeitigenKontaktundfördertsodieVernetzungzwischenUnternehmenundStudierenden.Umdie bereits bestehendenVerbindungen zwischenWissenschaft undWirtschaft insbesonderevorOrtvertiefenundKooperationenzwischenbenachbartenIndustriepartnernundBildungs-sowieForschungseinrichtungenaufbauenzukönnen,unterstütztdieLandesregierungdieProfilierungvonInnovationsstandorteninderNähevonHochschulen.DieEntwicklungdieserStandorteknüpftdaherandieFörderungder15RegionalenWachstumskerne(RWK)inBrandenburgan.AuchausMittelnderBund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe„VerbesserungderregionalenWirtschaftsstruktur“(GRW)werden vernetzende Beratungen und Schulungen in strukturschwachenGebieten gefördert. DieProfilierungderRWKwirdvoneinerinterministeriellenArbeitsgruppederRessortsgemeinschaftlichbegleitet,wobeidenFörderprojektendieentsprechendenMittelausdenFörderrichtlinienderjewei-ligenRessortszurVerfügunggestelltwerden.

DerWissenschaftsparkPotsdam-GolmnimmtalsZentrumfürWissens-undTechnologietransfermit2.500Beschäftigtenund9.000StudierendeneineherausgehobeneStellunginBrandenburgein.MitdreiMax-Planck-undzweiFraunhofer-Instituten,derUniversitätPotsdam,demTechnologie-undGründerzentrumGo:INundeinerZahlvoninnovativenKMUstelltderStandortdenperspektiven-

25 Verbund informatischer, softwaretechnischer Komponenten mit mechanischen und elektronischen Teilen, die über eine Dateninfrastruktur, z. B. das Internet, kommunizieren.26InnovativesBrandenburg–TransferüberKöpfe:http://innovatives-brandenburg.de/de/transfer-ueber-koepfe.

22

Page 23: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

reichstenWissenschafts-undTechnologieparkdesLandesdar.

Insbesondere im Life Science-Bereich soll die anwendungsorientierte Zusammenarbeit zwischen AkteurenderakademischenForschung,GesundheitsversorgernundUnternehmenunterstütztwer-den.DafürhatdieWFBBineinemintensivenAnalyseprozessStandorteinBrandenburguntersucht,diefürdenAufbaupotenziellersog.Innovations-Campigeeignetwären.LetztereverfolgendasZiel,unterderFederführungeinerHochschule,außeruniversitärenForschungseinrichtungoderKlinikKo-operationen mit Industrie- und/oder Dienstleistungspartnern durchzuführen.

Das„JointLab“zwischenderTHWildauunddemLeibniz-InstitutfürinnovativeMikroelektronik(IHP)hatsichinnunmehrzehnJahrenhervorragendbewährt.DieseVerbindunghatseithervieleStudie-rendenaustauschehervorgebracht.HeutearbeitenzudemfünfAbsolventenderHochschulealsWis-senschaftleramIHP.DieseswieweitereJointLabsdesIHPmitHochschuleninBrandenburg,Berlinund international sindherausragendeBei-spiele für die verstärkteVernetzungaußeruniversitärerForschungseinrichtungenmitHochschulenimSinneinnovativerForschungskooperation.

4.3.5. Innovationsförderung für Unternehmen

Innovationsförderungheißt,dieUnternehmenfürdiedigitaleWirtschaft,KommunikationundLogistikfitzumachen. Innovationsförderung istdeshalbeinwesentlicherBaustein imDigitalisierungspro-zess Brandenburgs.

NebenderInformationundSensibilisierungvonKMUdurchInstitutewiedasIMIundderFörderungvonProjektenzurVerbesserungdesWissens-undTechnologietransferszwischenWirtschaftundWissenschaftbietetBrandenburgauchfinanzielleUnterstützung füreigene InnovationsaktivitätenderUnternehmenan.InsbesonderedenKMUfehlenoftmalsdieMittelfürentsprechendestrategi-scheBeratungundEntwicklung.DabeikannessichumdieOptimierungvonProduktionsprozessenhandeln, um Unternehmensgründungenmit innovativemAnsatz oder technologieorientierte For-schungs-undEntwicklungsvorhaben(FuE).

InteressiertenUnternehmenundEinrichtungenstehtvorallemdieRichtliniedesMWEfürdasPro-grammzurFörderungvonForschung, InnovationenundTechnologien (ProFITBrandenburg)zurVerfügung.27ZuwendungsempfängersindKMUundForschungseinrichtungenmitSitzinBranden-burg.28GefördertwerdenFuE-ProjekteindenInnovationsphasenderindustriellenForschungundexperimentelle Entwicklung sowie die Markteinführung.

AuchdieRichtliniedesMWEfürdasProgramm„BrandenburgerInnovationsgutschein(BIG)“unter-stütztFuE-Projekte.SpeziellfürdieVorbereitungundUmsetzungvonDigitalisierungsmaßnahmenwirdseitMai2017derDigitalisierungsgutscheinBIG-Digitalangeboten.DieserunterstütztdieUnter-nehmendabei,sichfürdas4.0-ZeitalterfitzumachenundbestehtausdendreiModulenBeratung,Implementierung und Schulung.29

EineweitereFördermöglichkeitbestehtüberdieInnovationspreiseBerlin-Brandenburgfürdielän-derübergreifenden Cluster mit Berlin sowie für die brandenburgischen Industriecluster Ernährungs-wirtschaft,KunststoffeundChemiesowieMetall,beidenenauchProjektederDigitalisierungzumZuge kommen können.

ZurUnterstützungderEntwicklungdigitalerGesundheitslösungenwurde2016vomMWEderIdeen-wettbewerb„digitalhealthforabetterlife“indenBereichen„AmbientAssistedLiving“,„DigitalTrans-

formationandBig-Data-Management“sowie„eHealthforTourism“initiiert,deretlicheInnovationenhervorbrachte.Ausdeninsgesamt38eingereichtenBeiträgenhatteeineunabhängigeExpertenjuryfünf Gewinner ausgewählt.

DieWFBBbietetzualldiesenModuleneinekostenfreieBeratungindenzuständigenRegionalCen-ternan.MitderWFBBverfügtdasLandzudemübereineWirtschaftsfördereinrichtung,dieBranden-burgerUnternehmenzudenLandes-undBundesförderprogrammeninformiertundübermöglicheMaßnahmenimZugederDigitalisierungberät.AuchdievomBundeswirtschaftsministeriuminitiier-tenEinrichtungenvon„Mittelstand4.0-Kompetenzzentren“sollenmittelständischeUnternehmenfürdendigitalenWandelsensibilisierenunddieHerausforderungenvonIndustrie4.0kompetentver-mitteln.SpeziellfürHandwerksbetriebewurdedafürdas„KompetenzzentrumDigitalesHandwerk“gegründet.

ZudemsindmitdenBeraternaufLandesseite,beiLotsendiensten,demGründungsserviceanHoch-schulen,Wirtschaftskammern, regionalenWirtschaftsfördergesellschaften,derWFBBundder In-vestitionsbankdesLandesBrandenburg(ILB)Multiplikatoreninstalliert,diebeiUnternehmensgrün-dungendieBerücksichtigungundEinbindungvonWirtschaft4.0unterstützen.

EinebesondereRollenimmtinBrandenburgdieLausitzregionein.DieStrukturentwicklunginderLausitzbeeinflusstdiewirtschaftlichenSchwerpunktedieserRegion.UmdieAuswirkungenaktivzubegleiten,wurdeimJanuar2016die„InnovationsregionLausitzGmbH“(iRL)gegründet.BereitsjetztkonnteeinepositiveBilanzausderKooperationdiverserAkteureausForschungundWirtschaftgezogenwerden–ersteInnovationsprojektevonLausitzerUnternehmenwurdenerfolgreichbegon-nen. Mittlerweile steht die Lausitz als prosperierender Forschungsstandort zunehmend für Energie-speichertechnologienundSmartEnergy.

27InformationenzuProFITBrandenburg:https://www.ilb.de/de/wirtschaft/zuschuesse/profit_brandenburg/index.html.28BeiUnternehmen,diedieKMU-Definitionnichterfüllen,isteineFörderunggrundsätzlichnurimVerbundmitKMUbeziehungsweiseForschungseinrichtungenmöglich,beiForschungseinrichtungennurimVerbundmitmindestenseinemUnternehmen.29InformationenzumBIG:https://www.ilb.de/de/wirtschaft/zuschuesse/brandenburgischer_innovationsgutschein__big_/.

23

Page 24: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

4.4. Energiewirtschaft

MitderEnergiewenderückenKlima-undUmweltschutzauchinsZentrumderEnergiewirtschaft,dieebenfallsvondenChancenderDigitalisierungprofitiert.Mitdem2011beschlossenenAusstiegausderKernenergienutzunghatdieBundesregierungdasEndedernuklearenEnergieversorgung inDeutschland eingeleitet. Die Landesregierung präsentierte schon kurz darauf die „Energiestrategie 2030“.SeitdemstehtvorallemdieFörderungsauberer,erneuerbarerEnergieerzeugungimFokus.BrandenburghatdieProduktionregenerativerEnergieninnerhalbdesletztenJahrzehntsstarkaus-gebaut:SonimmtesinderRanglistederBundesländermitdergrößteninstalliertenLeistungbeiWindkraftanlagendenzweitenPlatzein.30Über45%seinesStromverbrauchskanndasLandderzeitbeieinemgutenWindjahrmitWindstromdecken.

InsbesonderemitBlickaufdieEnergieeffizienzsindInnovationennotwendig,diedieNutzung,Spei-cherungunddieEinspeisungvonEnergieandiedynamischereVersorgungssituationinDeutschlandanpassen,umNetzengpässezuvermeiden.DieeffizienteAusschöpfungvonNetzkapazitätenwirdvorallemdurchSmartEnergyTechnologienermöglicht,wieetwaSmartMeteroderSmartGrids,welchedieintelligenteSteuerungdesEnergieverbrauchsgewährleisten.

Die bedarfsgerechte Energiegewinnung, -speicherung und -einspeisung ist ein zentrales Thema, dassichdurchintelligentedigitaleSteuerungeffizientergestaltenlässt.FasttäglichwerdeninBran-denburgWindkraftanlagenabgeschaltet,dadenhohenEinspeisemengeninsbesondereindünnbe-siedeltenRäumeneinverhältnismäßiggeringerVerbrauchgegenübersteht.DieBTUCottbus-Sen-ftenberg erforscht deshalb, wie in Zukunft eine Balance zwischen Energieeinspeisung und der tatsächlichenNachfrageerzieltwerdenkann.ImRahmendesProjekts„SMARTCapitalRegion“31 wirdmittels SmartGrid einStromversorgungssystem für denRaumBerlin-Brandenburg erprobt.DazuwerdenverschiedeneStromverbraucher,-erzeugerund-speicherinderHauptstadtregioneva-luiertundgleichzeitigunterschiedlicheModellanlagenaufdemCampusmiteinanderverbundenundzentral gesteuert, etwa eine Solaranlage und ein Blockheizkraftwerk sowie Stromspeicher.

Die Landesregierung setzt auf einen verstärktenWissenstransfer, um dieModernisierungschan-cen durch digitalisierteAbläufe und intelligenteNetze zu nutzen.Dies ist essenziell, um diemitderEnergiestrategie2030beschlosseneReduktionderCO2-Emissionentatsächlichrealisierenzukönnen.ImMasterstudiengang„EnergieeffizienzTechnischerSysteme“anderTHBrandenburggibtesbereitsProjektbeteiligungenbeiIndustrieunternehmen.AuchderStudiengang„Energie-undUm-welttechnik“integrierteinPraxismodulUnternehmen.MitdemFach„RegenerativeEnergietechnik“bildet dieTHWildauebenfalls zukünftigeFachkräfte zur Implementierung vonenergieeffizientenInnovationenaus.DasHasso-Plattner-InstitutinPotsdamplantzudemeinebaldigeEinführungdesMasterstudiengangs„SmartEnergy“.

4.5. Landwirtschaft

AlsFlächenlandbietetBrandenburgoptimaleBedingungen fürdieLandwirtschaft,diesich imdi-gitalenWandelbefindet.DieaktuelleForschungimBereich„SmartFarming“zeigtdenWegindieZukunft.

SokönnenProduktionsprozessemodernisiertundmithilfevonsmarterTechnologieunterNutzungvonGeo-undBodendateneffizientergestaltetwerden.DieBewirtschaftungvonÄckernkannzu-nehmend ressourcen- und klimaschonender erfolgen. „Smart Farming“ beschreibt sämtlicheAb-läufe,diemittelseines intelligentenWissens-undDatenmanagementsermöglichen,Ressourcen

denjeweiligenAnsprüchenentsprechendeffizienterzunutzenundeinezielorientiertePlanungundAnalysezuerstellen.AuchdurchSensortechnikenkanndieProduktionaufdieseWeiseoptimiertwerden.NaturnutzungundNaturschutzlassensichsoperspektivischbesserinEin-klangbringen.VieledertechnologischenInnovationeninderAgrarwirtschaftsindaufdieVerknüpfungdigitalerKar-tenmitGPS-DatenzurEchtzeitortungangewiesen.SokönnennichtnurAutopilot-Fahrzeugemitih-nendieFelderbestellen.AuchDrohnen,diemittelsoptischerDetektorendenPilzbefallderPflanzenkontrollieren können, benötigen zur Verortung GPS. Dadurch wiederum kann die mengengenaue

VerwendungvonPflanzenschutzmittelngewährleistetwerden,ohnedieUmweltstärkeralsnötigzubelasten.MithilfedigitalerKartenundderVerknüpfungvonweiterengeografischenundgeomorpho-logischenDatensowieWetterdatenkönnenBauernzudemdieWachstumsfreudigkeitvonPflanzenausdemVorjahrevaluierenunddarausresultierendpräziserdüngenoderabersogarunterschied-lichePflanzensortenanbauen,dieentsprechendbesseranHügelnoderimWaldschattenwachsen.DarüberhinausprofitiertauchdieTierhaltungvondigitalenInnovationen.Durchintelligentgesteu-erteSystemeetwakanndasInnenklimavonStällenanhandderVitalparamaterderTierereguliertwerden und gewährleistet somit eine gesündere Entwicklung.

ZurImplementierungdieserdigitalenTechnologienbedarfesjedocheinerseitseinerschnellenundstörungsfreien Internetverbindung, die auch auf der Fläche und in denStällenHochleistungsge-schwindigkeitenbereitstellenkann.AndererseitsbenötigenvorallemLandwirteoffeneGeodaten,umihreFlächeneffizientbewirtschaftenzukönnen.ZwarwirdmitderUmsetzungderINSPIRE-Richtli-nie(INfrastructureforSPatialInfoRmationinEurope,2007/2/EG)eineweitestgehendumfassendeGeodateninfrastruktur zurVerfügung stehen.So sind imDigitalenFeldblockkataster (DFBK) alleerfasstenlandwirtschaftlichgenutztenFeldblöckeundbeihilfefähigeLandschaftselemente(Baum-reihen,Feldgehölzeusw.)alsGIS-Datenbestand32einsehbar.Mit„LUIS-BB“stelltdasMinisteriumfür LändlicheEntwicklung,Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) ein Landwirtschafts- undUmwel-tinformationssystembereit.DessenMetainformationssystemMetaVer33bietetdieMöglichkeit,vor-handeneDatendesMLULzurecherchieren,darunterauchdiebereitsals„opendata“verfügbarenDatenbestände.

30Bundesländer-ÜbersichtzuErneuerbarenEnergienderAgenturfürerneuerbareEnergien,Stand2016;https://www.foederal-erneuerbar.de/uebersicht/bundeslaender/BW|BY|B|BB|HB|HH|HE|MV|NI|NRW|RLP|SL|SN|ST|SH|TH|D/kategorie/top%2010/auswahl/180-installierte_leistun/sicht/diagramm/#go-to_180.31SmartCapitalRegion:https://www.b-tu.de/forschung/forschungsprojekte/smart-capital-region.32GIS:GeographischeInformationssysteme;standardisiertesDatenformatfürGeo-Daten.33MetainformationssystemMetaVerdesMLUL:http://www.metaver.de/startseite.

24

Page 25: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

EsbedarfinderLandwirtschaftzusätzlichmehrWetter-undSatellitensteuerungsdaten,sowieland-wirtschaftlicheBetriebsmittel-undPflanzenschutzmitteldaten,wobeioftmalsauchdieSchnittstellenzurDatenübertragungzwischenMaschinennochnichtimerforderlichenUmfangzurVerfügungste-hen.

ImZugederEtablierungvonLandwirtschaft4.0 inBrandenburgsorgensichBauernjedochauchvorDatenmissbrauchundderAbhängigkeitvoninternationalenGroßkonzernendar.Diemit„SmartFarming“einhergehendeDatenproduktionbedarfhoherSicherheitsstandards.DieimProduktions-ablaufgewonnenenDatenmüssenherstellerunabhängigfürdielandwirtschaftlichenUnternehmennutzbar sein.

Die Landesregierung hat bereits im Bereich der Flächenförderung des Europäischen Garantiefonds fürdieLandwirtschaft(EGFL)unddesEuropäischenLandwirtschaftsfondsfürdieEntwicklungdesländlichenRaums(ELER)einereinwebbasierteAntragstellungumgesetzt.HiermitsindVereinfa-chungenverbundenunddieDatenkönnenvondenBauernfürweiteredigitaleAnwendungenge-nutzt werden.

DarüberhinausstelltdieEuropäischeUniondasFörderinstrument „EIP-AGRIEuropäische Inno-vationspartnerschaft“bereit.DiesessolldienochbestehendenProblemevonlandwirtschaftlichenUnternehmenidentifizierenunddieEntwicklungvoninnovativenLösungeninProjektenunterstüt-zen.DurchdieKooperation vonWissenschaftlern, Landwirten,BeraternundVerbänden in eineroperationellenGruppekannsodieNachhaltigkeitundProduktivitätdesAgrarsektorserhöhtwerden.InBerlinundBrandenburgsollEIP-AGRIvorallemderErarbeitungvoneffektiven,umweltgerechtenundökologischenAnbau-undNutzungsverfahrenzugutekommen.ZudemdientdieFörderungderVerbesserungderEffektivitätbeiderPflanzenproduktionundderTierhaltungsowiederregionalenWertschöpfung forst-und landwirtschaftlicherProduktemittelsmodernerVermarktungs-undVer-arbeitungsprogramme. Die Lösungsansätze sollen auch die Eindämmung des Klimawandels be-rücksichtigen und diesbezüglich auch die Bewirtschaftungsmethoden optimieren. Berlin und Bran-denburg werden dafür in der aktuellen EU-Förderperiode (2014-2020) 20,46Millionen Euro zurVerfügunggestellt.Weitere5,12MillionenEurowerdenvondenLändernkofinanziert.

MitdemLeibniz-InstitutfürAgrartechnikundBioökonomiee.V.(ATB)inPotsdambestehtinBran-denburgeinrenommiertesForschungsinstitut,dasandernachhaltigenIntensivierungvonbioöko-nomischenProduktionssystemenarbeitet.DasATBalstechnisch-biologischeSchnittstelleentwirftinnovativeTechnologienundManagementstrategienzurProduktionvonBiomasse,diewiederumals Nahrung oder biobasierter Energieträger fungiert. Unter anderem beschäftigte sich das For-schungsprojektAgroHydamATBmitderOptimierungvonBewertungs-undBilanzierungsmethodikzureffizientenSteuerungdesWasserbedarfsinderLandwirtschaft.DasvomBMWigefördertePro-jekt„COOL“entwickelteinPlanungstoolfürdensensorgestütztenBetriebundderMinimierungdesEnergieverbrauchsvonLagerräumen.DasForschungsprojekt „OptiBarn“wiederumsetztsichmitderAnpassungderStallklimatisierunginderMilchviehhaltungandiedurchdenKlimawandelbeding-tenAußentemperaturschwankungenauseinander.

AuchdasLeibniz-ZentrumfürAgrarlandschaftsforschung(ZALF)e.V.erforschtÖkosystemeinAg-rarlandschaftenunddieEntwicklungökologischundökonomischvertretbarerLandnutzungssyste-me.DasZALFbündeltwissenschaftlicheExpertisevonderAgrarwissenschaft,denGeo-undBio-wissenschaftenbiszurSozioökonomie.AmHauptsitzMünchebergvereintdasZALFunterseinemDach sechs Institute,mehrere zentraleArbeitsgruppen undEinrichtungen zurUnterstützung derForschung.

MehrereLeibniz-Forschungseinrichtungen(federführendZALF,ATBundIHP)habenimRahmender

„InnovationsinitiativeLandwirtschaft4.0“imMai2016einumfassendesPositionspapierzurDigita-lisierungderLandwirtschaftvorgestellt,dassichdenTrendszu„PrecisionAgriculture“und„SmartFarming“ im landwirtschaftlichenAlltagwidmet.Angesichtsder fortschreitendenDigitalisierung imLandwirtschaftsbereich müsse eine Balance zwischen ökonomischen Erwägungen und Fragen der Nachhaltigkeit,desUmwelt-,Tier-undVerbraucherschutzesauchgesellschaftlicheTeilhabeherge-stelltwerden.GleichwohlsinddieAutorinnenundAutorenmitBlickaufdiewissensbasierteBioöko-nomie optimistisch:DieVerknüpfungallerStufenderWertschöpfungskette, vonErzeugungüberVerarbeitung und Handel bis zu Nutzung und Konsum, ermögliche nicht nur nachhaltige Ernäh-rungs-undNahrungssicherheit,sondernauchbestmöglichenRessourcen-undTierschutzsowiedieBereitstellungvonÖkosystemleistungen.34

4.6. Wald-, Forst- und Holzwirtschaft

WerdasLandBrandenburgausderVogelperspektivebetrachtet,wirdschnellfeststellen,dasssichgroßflächigeWaldflächenmitWasser-undLandwirtschaftsflächenabwechseln.Eslebenfast7Milli-onenMenscheninweitgehendurbanenWelteninderMetropolregionBerlin,anvielenOrtenumge-benvonWald.NureinkleinerTeilderBevölkerunghatseinenLebensmittelpunktnochimdörflichenUmfeldimländlichenRaum.VorallemhieraberwirdForstwirtschaftbetrieben,findenüber100.000Waldbesitzermitca.1,1MillionenHektarWaldauchEin-kommenundArbeitundvermarktenihrHolzauf einem internationalen Holzmarkt. In einem Flächenland wie Brandenburg stellt deshalb digitale KommunikationundInformationeinKernelementvonNutzungundLogistikimWaldundzugleicheinegroßeHerausforderungdar,wennsieumfassend,zeitnahundaufderGrundlagegroßerDa-tenmengen erfolgen sollen.

Die im Land Brandenburg ansässige Holzindustrie, aus Sägeholz-, Holzwerkstoff- und Papierindus-trie,verarbeitetgroßeHolzmengen.IhrenHolzbedarfvonca.9MillionenFestmeterHolzkannsienichtalleinausBrandenburgsWälderndecken.Wasserstraßen,BahnlinienundöffentlicheStraßen,aberauchdievielfach imprivatenoderkommunalenBesitzbefindlichenWaldwegesinddeshalbeinRückgratder logistischenErschließungdesLandes,umForst-undHolzwirtschafterfolgreichdurchführen zu können.

34PositionspapierderInnovationsinitiativeLandwirtschaft4.0,Leibniz-Forschungsverbund„NachhaltigeLebensmittelproduktion&gesundeErnährung“vomMai2016:https://www.atb-potsdam.de/fileadmin/docs/Temporaer/170518_Positionspapier_Landwirtschaft_4.0_f.pdf.

25

Page 26: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

IneinemsogroßenForst-undHolzlandwieBrandenburgmiteinersehrgutenIT-Forschungsland-schaftinseinemUmfeldwurdedeshalbfrühbegonnen,sichderThematikDigitalisierungundInfor-mationstechnologie und ihrer Entwicklung zu stellen. Dabei stehen nicht nur die Logistik-Prozesse imländlichenRaumimFokus,sondernauchdieInformationenüberdenZustand,dieEntwicklungunddieRisikenfürdieWälderBrandenburgs.DiesemüsseninsbesondereauchdemvielfältigenkleinenWaldbesitzinFormvonallgemeinverfügbarenundpreiswertenIT-LösungenChancenfüreineeffizienteWaldbewirtschaftungbieten.GleichzeitigfragenvieleWaldbesucherinBrandenburgnachFach-undOrientierungsinformationen,die ihnenauszentralenDatenbankenoderanderenInformationsquellenvorOrtimWaldzurVerfügungstehensollen.

Forstwirtschaft4.0istdeshalbeinaktuellesThemamiteinersehrbreitenAnwendungspalette.Hinzukommt,dassderWaldundseineausihmzugewinnendenProduktewieHolz,Erholung,SchutzundBildung nicht standardisiert sind und deshalb einer gesonderten Betrachtung bedürfen, um in einem digitalenProzessabgebildetundgemanagtwerdenzukönnen.Wald-undForstwirtschaftsindTeildesRaumes,derdarüberhinausauchWetterveränderungenundNaturprozessenausgesetzt ist.Dies bringt nicht nur flexible Produktionsprozessemit sich, sondern auch hoheBelastungen fürSoft-undHardware.DigitaleLösungenkönnen imWaldzeigen,wie „taff“siewirklichsind.Auchwenn Forstleute primär diesen Beruf gewählt haben, um mit und in der Natur zu arbeiten, werden sie hierbeiheutevonzeitgemäßenIT-Lösungenunterstützt.DabeiwurdennichtnurBleistiftundBlockdurch Toughbook oder Smartphone abgelöst, sondern in der Zwischenzeit wurden Prognosemodelle aufderGrundlagerechengestützterSzenarienoderaufderBasisvonSatellitenluftbildernentwickelt.KannbereitsheutejederWaldbesitzereinFotovonseinemHolzpoltermachenunddiesesübereineAppaneinenHolzkundenweiterleitenunddabeinebendenholzbezogenenDatenauchraumbe-zogeneInformationenbereitstellen(wievielHolz,welcherGüteundBaumartliegtwoimWaldundistüberwelcheZuwegungzuerreichen?),sosollmorgenauchdieForstbehördenichtmehralleindurcheineInaugenscheinnahmevorOrt,sondernauchdurchsatellitengestützteInformationssyste-meinihrerTätigkeitunterstütztwerden.InPaaren,demmärkischenAusstellungszentrum,werdendeshalbimSeptember2017gemeinsamdurchdasLandBrandenburgunddasKuratoriumfürWald-arbeitundForsttechnik(KWF)erstmalig imRahmeneiner internationalenMesse„IT-LösungeninderForstwirtschaft“vonüber100AusstellernundAnbieternnichtnuralsHighend-LösungmitWelt-raumtechnologievorgeführt,sondernauchSmartscale-Versionengezeigt,dieesdemRevierleitervorOrtoderdemWaldbesitzererlauben,inzeitgemäßendigitalenGeschäftsprozessenteilzuhaben.

DerderForstwirtschaftvonBeginnaninnewohnendeGrundgedankederNachhaltigkeitfindetsei-nenNieder-schlagimklassischenmittelfristigenPlanungsprozessausInventur,PlanungundKon-trolle.DiesePhasensindmittlerweileinFormraum-undzeitbezogenerDatennahezuvollständigdigitalisiertoderdigitalisierbar.SoistderBrandenburgerWaldineinemDatenbestandabgelegt(Da-tenspeicherWald2),derAussagenzuBaumarten,Höhenu.v.m.zulässtunddamitdenvirtuellenWaldvollflächigdarstellenkann.DieAktualisierungdieserWalddatenerfolgtüberFernerkundungs-systemeaufderBasisvonSatelliten-oderLaserscanning-Daten,boden-oderluftgestützt.Dervirtu-elleWaldwächstjährlichaufderGrundlagevonWachstums-undPrognosemodellenweiterundistdamiteindynamischerDatenbestand,derdenaktuellenZustandabbildet.ForschungundEntwick-lungamWaldcampusEberswalde,dersichaus InstitutendesBundesforschungszentrums (VTI),demforstlichenSchwerpunktderHochschulefürNachhaltigeEntwicklungEberswalde(HNEE)unddem landeseigenen LandeskompetenzzentrumForst Eberswalde (LFE) bildet, hat deshalb auchFragenderInventur,derFernerkundung,derdigitalgestütztenWuchsmodellierungsowiederdigitalgestütztenÜberwachungdesWaldzustandesundderWaldgesundheit(Waldschutz)imFokus.Wal-dinventuren,satellitengestütztePrognosenzumEinsatzvonPflanzenschutzmittelngegenEichen-prozessionsspinner, Kiefernbuschhornblattwespe, Nonne, Forleule und mehr laufen hier zusammen undwerdendigitalverarbeitet.

BrandenburgistdarüberhinausVorreiter inderdigitalenWaldbrandfrüherkennungundinderZu-sammenarbeitvonWaldbesitzernundForstbehördenmitdemBrand-undKatastrophenschutz.MitdemlandesweitenNetzvondigitalenWaldbrandüberwachungskameras,dasanwenigenStandor-tenausgewertetwird,wurdeerreicht,dassdasWaldbrandgescheheninderRegelfrühzeitigerkanntundbekämpftwerdenkann.Zudemerlaubtein landesweitesRouting-undMappingsystem,dassEinsatzkräftedigitalgeführtdenEinsatzorterreichenkönnen.DieAPP„HilfeimWald“ermöglichtje-dermannRettungspunktezufindenunddamiteinedigitalgestützteZuführungvonRettungskräften,auchwennmansichselbstalsWaldbesuchervorOrtnichtauskennt.

DerforstlicheProduktionsprozessist,wieauchinderLandwirtschaft,voneinerumfassendenDigi-talisierunggeprägt.DigitaleInformationenzuGeografie,Boden,KlimaundWassersindGrundlagederBaumarten-undNutzungsplanung.Holzerntemaschinenfahren,denWaldbodenschonend,aufderGrundlagevonGPS-DatenaufErschließungslinienimWald.SolltensievorOrtrepariertwerdenmüssen,wirdderMaschinenführerauseinerMechanikerzentraledesHerstellersimOnline-Verfah-renbegleitet.GroßeMaschinen,wieaberauchkleinehandgeführteArbeitsgeräte,z.B.MotorsägenoderFreischneiderverfügenüberdigitaleMeldesystemezumFlottenmanagementund tragensodazubei,dieMaschinenimSinnedesUmweltschutzesunddesEnergieverbrauchszuoptimieren.Es istdeshalbauchnichtverwunderlich,dassauchdieforstlicheAusbildunganderWaldarbeits-schuleKunsterspringnichtnurdiedigitalgestützteSimulationangroßenForstmaschinen,sondernauchE-LearningimbundesweitenLernverbundaufgegriffenhatundimAusbildungsumfeldumsetzt.EingeschlagenesHolzwirddigitalvermessen,überphotooptischeSystemeerfasst,GPS-gestütztlokalisiertundmitseinenraumbezogenenDatenüberbranchenüblicheStandardsvereinheitlicht(z.B.ELDATsmart)zumVerkaufandieHolzindustriegebracht.DiesenutztdenWaldalsLagerortundführtausdem„WarenlagerWald“Holzdannzu,wenndiesesimProduktionsprozesserforderlichist.DieDatenwerdendazudemLogistikpartnerüber-geben,aufdenHolz-LKWgesandt,derdanndasFuhrenmanagementaufderGrundlagevonWaldroutingsystemen(z.B.NAVLOG)optimiert.SohatauchdieTHWildaumitverschiedenenPartnernausderHolzindustrieweitergehendedigitaleLösun-genentwickelt,dieeinedigitalgestützteOptimierungderLogistikermöglichen.

SchließlichwurdenindenletztenJahrenauchunmittelbareforstbetrieblicheManagementprozessedigitalrevolutioniert.SowirdmittelfristigdasOnline-Fördermittelmanagementgenausoflächende-ckendEinzughalten,wiedieBereitstellungvonRaumdatenvorOrtaufGPS-fähigenSmartphones.BeimGangdurchdenWaldwerdendemWaldbesitzerdabeiimmerdiejeweiligenlokalenFachdatenzurVerfügunggestelltundimSmartphonesichtbar.NichtzuletztkannderWaldbesitzernichtnurWälder inKartenundTabellendarstellen,sondernauchdie „Waldausstattung“mitErholungsein-richtungenundHochsitzenabbilden.Jagdhunde,dieingroßräumigenJagdeneingesetztwerden,tragenvielfachschonTrackingsysteme,dieeinekartographischeErfassungihrerLaufwegeermög-lichenundmitihrerAuswertungRückschlüsseaufdieBewegungsliniendesWildesimWaldzulas-sen.SowirdaucheffektivesjagdlichesManagementinBrandenburgbereitsdigitalunterstützt.FüralledieseAufgabensindflächendeckende,raumbezogeneAngabensowieeineflächendecken-demobileKommunikationinForst-undHolzwirtschafteineGrundvoraussetzung.

26

Page 27: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

4.7. Tourismus

AuchderTourismusinBrandenburgistzunehmenddurchDigitalisierungsprozessegeprägt.GästeundTouris-musunternehmenerwartendigitaleService-undOrganisationslösungen,wie Informa-tions-,Reservierungs-undBuchungstechnologien,Apps,GPS-Systeme,LocationBasedServices,Kommunikations- undMarketingplattformen sowie sozialeNetzwerke.DigitaleTechnologien ver-mögenInnovationsprozessezwischendemTourismusundanderenBranchenzuerzeugen,z.B.als Grundlage für intermodale Mobilitätslösungen oder für intelligentes Kundenbeziehungsmanage-ment.

Mit Hilfe der Landestourismuskonzeption 2016 ff. ist die Landesregierung bestrebt, die digitale Kom-petenzallerTourismusakteurezustärken,dieinhaltlicheundtechnologischeQualitätderdigitalenKommunikationweiterzuentwickelnundrelevanteGästeinformationenüberdigitaleZugangspunkteundMedien verfügbar zumachen.Mittels einermodernen und technologisch zeitgemäßenPrä-

senzdesbrandenburgischenTourismuswirddieZielsetzungverfolgt,GästezuinspirierenundinderFolgeökonomischeWertschöpfungsprozessezugenerieren.DarüberhinaussollentouristischeInformationssystemederbrandenburgischenBevölkerungeinbreitesundgenauesAngebotanFrei-zeit-undErholungsaktivitätenbieten.

NeueMöglichkeitenderMarktforschungundderVorhersagedesGästeverhaltensdurchdieVer-arbeitung großer Datenmengen unterstützen die Erstellung, immer passgenauererAngebote fürdieGästebedürfnisse.DeshalbwerdendiebereitsbestehendenDatenbankensystemederTouris-mus-MarketingBrandenburgGmbH(TMB)–DAMAS,TOMASundEventdatenbank–nochweiterausgebaut. Insbesondere erfolgt eine IntensivierungderZusammenarbeitmit regionalen und lo-kalenPartnernzumZweckederDateneingabe, -pflegeund-aufbereitung. ImRahmendesClus-termanagements Tourismus entsteht zudem eine Internetplattform, die sämtliche B2B35-AktivitätendertouristischenAkteureBrandenburgsdigitalmiteinandervernetzensoll.Das„TourismusnetzwerkBrandenburg“stelltInformations-,Kommunikations-undQualifizierungsmöglichkeitenbereit.

NurmiteinermodernenundtechnologischattraktivenKommunikation,dieaufallenEbenenmitei-nanderverbundenistundbeiderrelevanteundaktuelleInformationensowohlon-alsauchofflinezuverlässigverfügbarsind,wirdesmöglichsein,füralleGästesichtbarzubleibenunddieUnterneh-men so aufzustellen, dass die Potenziale der Digitalisierung in allen Prozessen angewandt werden können.

4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung

DasLandBrandenburgverfügtüberzahlreichekulturhistorischwertvolleBeständevonKulturgüterninMuseen,Archiven, Denkmalpflege,Gedenkstätten, wissenschaftlichen Einrichtungen und Bib-liotheken.SiebefindensichinunterschiedlichstenTrägerschaftenundgeradedievielenkleinerenEinrichtungen unter ihnen sind nicht mit speziellen Kenntnissen und Fachleuten ausgerüstet, die dieHerstellungvonDigitalisatenundihreNutzunginvielfältigenFormenbeherrschen.UmdieEin-richtungenbesserunterstützenzukönnen,werdenseit2009vomArbeitskreisBrandenburg.digital(AKBD)36 Vorschläge erarbeitet, wie sich die Einrichtungen unter diesen Bedingungen Digitalisie-rungsprojekteentwickelnkönnenundmitwelchenMaßnahmendasMinisteriumfürWissenschaft,ForschungundKulturdiesenProzessunterstützenkann.HierzuzählenetwakooperativeProjektezahl-reicherEinrichtungenundProjekte,mitdenenDigitalisierungskompetenzverbreitetwird.Ge-genwärtigbereitetderAKBDeinKonzeptzumErhaltdesdigitalenkulturellenErbesimLandBran-denburgvor.

EinedeutlicheIntensivierungderDigitalisierunghatderBeschlussderLänderunddesBundeszurErrichtungderDeutschenDigitalenBibliothek (DDB)37 ausgelöst.UmdieangemessenePräsenzBrandenburgs in der DDB sicher zu stellen, aber auch, um den Einrichtungen bei der Herstellung undeigenständigenNutzungvonDigitalisatenUnterstützungzuleisten,wurdeeinFörderprogramm

zurDigitalisierungvonKulturguteingerichtet.MitdiesemProgrammkonntenbislang28Projektegefördertwerden.AndenProjektennahmenbis2017insgesamt111Einrichtungenteil,eskonntenbislangetwa80.000DigitalisategefertigtundmitdenerforderlichenMetadateienversehenwerden.Zunehmend sind diese Digitalisate in der DDB einsehbar, werden aber auch in anderen Zusammen-hängen,wieetwabeimMuseumsportalwww.museum-digital.de/brandenburgverwendet.

NichtdieFörderungalleine ist beiderDigitalisierunghilfreich.Wichtigernoch ist dieEinrichtungderKoordinierungsstelleBrandenburg-digital,diezunächstalsProjektbetriebenwurdeundnacheinerpositivenEvaluierungdemFachbereich InformationswissenschaftenanderFachhochschu-le (FH)Potsdamangeschlossenwurde.Sie istAnsprechpartner fürTräger,diedigitalisierenwol-len, informiert über Standards und Technik, Software und Dienstleistungen. Sie berät die Träger fachlich,umnachhaltigeundpraktikableDigitalisierungsprojektezuentwickeln.ZuihrenAufgabenzähltdaher,dieSammlungundAufbereitungvonInformationenüberKooperationspartnerfürKultur-

35 B2B = business to business.36Mitgliedersind:BrandenburgischeGesellschaftfürKulturundGeschichtegGmbH,BrandenburgischesLandeshauptarchiv,Brandenbur-gischesLandesamtfürDenkmalpflegeundArchäologischesLandesmuseum,BrandenburgischesLiteraturbüro,FachhochschulePotsdam/FachbereichInformations-wissenschaften,FilmmuseumPotsdam,DeutschesGeoForschungsZentrumGFZ,DeutscheGeologischeGesellschaft,FilmuniversitätBabelsberg„KonradWolf“,KoordinierungsstelleBrandenburg-digital,LandesfachstellefürArchiveundöffent-licheBibliothekenBrandenburg,MuseumsverbanddesLandesBrandenburge.V.,SorbischesInstitutAstCottbus,Stadt-undLandesbibli-othekPotsdam,StiftungBrandenburg,StiftungBrandenburgischeGedenkstätten,StiftungPreußischeSchlösserundGärtenBerlin-Brandenburg,UniversitätsbibliothekderEuropa-UniversitätViadrinaFrankfurt/Oder,Universitätsbi-bliothekderUniversitätPotsdam,Zent-rumfürZeithistorischeForschungPotsdam.37DeutscheDigitaleBibliothek(DDB):https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de.

27

Page 28: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

erbeeinrichtungen zur Unterstützung bei Digitalisierungsprojekten, die Einbeziehung der Kultur- spartenüberdieMitgliederdesArbeitskreisesBrandenburg.digital,dieZusammenarbeitmitdemKompetenznetzwerk der Deutschen Digitalen Bibliothek und mit Kooperationspartnern im Land Ber-lin,die Informationüberabgeschlosseneund laufendeDigitalisierungsprojekte imLandBranden-burg,dieMitinitiierungund-organisationvonInformationsveranstaltungenundWorkshops,dieBera-tungundVisualisierungvonAspektenderDigitalisierungunterNutzungdesDigitalisierungslaboresdes Fachbereichs Informationswissenschaften der FH Potsdam.

DerArbeitskreisBrandenburg.digitalunddieKoordinierungsstelleorganisierenjährlicheinenInfor-mationstag Brandenburg.digital. Der Informationstag am 13. September 2017 greift das Thema Digi-taleNachhaltigkeitaufundinformiertüberdieneuestenDigitalisierungsprojekte.

DieLandesfachstelle fürArchiveundÖffentlicheBibliothekenBrandenburgentwickeltausgehendvondenZielsetzungendesLandesspezifischeStrategienundProjektefürArchiveundÖffentlicheBibliothekenimRahmeneinerdigitalisiertenGesellschaft.DieLandesfachstelleistMitgliedvonspar-tenübergreifenden Steuergremien, die sich mit Fragen der Digitalisierung beschäftigen. So arbeitet sieim„ArbeitskreisBrandenburg.digital“undimKuratoriumdesKooperativenBibliotheksverbundesBerlin-Brandenburgaktivmit.

InallenLandkreisenBrandenburgswurdenMedienverbündederÖffentlichenBibliothekenfürdieAusleiheelektronischerMediengeschaffen.DieLandesfachstelleerarbeitetedazudie jeweiligenKreisprojekteundsteuertedenRealisierungsprozess.DieLandesfachstelleentwickeltundbegleitetDigitalisierungsprojektefürArchiveundebensodenProzessderdigitalenArchivierungindenkom-munalenVerwaltungen.ImRahmendesWissenstransfersbietetdieLandesfachstelleregelmäßigFortbildungsveranstaltungenzuThemenderDigitalisierungan.

FürdasBrandenburgischeLandeshauptarchiv (BLHA) fallenunterdasStichwort „Digitalisierung“zweiunterschiedlicheAufgabenfelder.Zumeinenwirdangestrebt,durchdieDigitalisierungvonAr-chivgutdenZugangzumArchivgutfürdieBenutzerinnenundBenutzerwesentlichzuerleichternunddadurchzugleichderenKreismerklichzuvermehren.Seit2011hatdasBLHAzunächstvornehm-lich aus eigenen Kräften, aber auch durch eine Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)unterstützt,seineinverschiedenenFormenvorliegen-denanalogenFindhilfsmittel(maschi-nengeschriebene Findbücher, handgeschriebene Findkarteien, vorläufige Findlisten) retrokonver-tiert und in eine elektronische Datenbank eingegeben. Mit den derzeit ca. 1,8 Millionen Datensätzen liegeninzwischendieVerzeichnungsangabenzumweitausgrößtenTeilderBeständedesBLHAaufdessenHomepagevor,sodassderInteressentmitHilfederOnline-RechercheundihrervielfältigenRecherchewegedie fürseinThemaeinschlägigenQuellenselbstermittelnundsogezieltseinenArchivbesuchvorbereitenundeffizientergestaltenkann.DieReaktionenderBenutzerzeigen,dasssievondiesemAngebotreichenGebrauchmachen.

MitderDeutschenDigitalenBibliotheksinddieerforderlichenAbsprachendafürgetroffen,dassalledieseDatensätzeimFrühjahr2018indasArchivportal-D,demarchivischenBeitragzurDeutschenDigitalenBibliothek,übertragenwerdenunddadurch,vereintmitdenVerzeichnungsangabenHun-derteandererdeutscherArchive,dieMöglichkeitzurarchivübergreifendenQuellensucheeröffnen.IneinemzweitenSchrittwerdenderzeitausgewählteBestandsteilebzw.Urkunden-undAktengrup-penwegenihrerherausragendenhistorischenAussagekraftfürdieDigitalisierungaufbereitet,damitkünftigderBenutzerüberdieVerzeichnungsinformationenhinausauchaufdieArchivalienselberzugreifenundderen Images imInternetaufrufenkann.WeitereProjekteverfolgenaugenblicklichdiesesZiel:EinAntragandieDFG ist jüngst imRahmeneinesneuesFörderangebotesgestelltworden, eineVereinbarungmit demUSHolocaustMemorialMuseum inWashington ist kürzlichunterzeichnetworden;beideVorhabenzielendaraufab,AktenserienzuzentralenThemenderGe-

schichtederProvinzBrandenburgim19.und20.Jahrhundert,etwazurVerfolgungundEntrechtungder politischen und rassischen Gegner des Nationalsozialismus, zu digitalisieren und so weltweit verfügbarzumachen;miterstenErgebnissendiesesDigitalisierungsprojektewirdfürdasJahr2018gerechnet.

ZumanderenstelltsichdasBLHAderHerausforderung,dassdasgegenwärtiginderbrandenbur-gischenLandesverwaltungentsprechenddenZielenvonE-Governmentnurnochelektronischent-stehendeSchriftgutinseinenarchivwürdigenTeilendauerhaftfüreinespätereBenutzunggesichertwerdenmuss.Esgilt,dieinEl.DokdigitalvorliegendenUnterlagenineinrevisionssicheresdigitalesArchivzuüberführen („El.Archiv“)undsodauerhaftaufzubewahren.DieProjektgruppe „DigitalesArchiv“istzurJahresmitte2017imBLHAeingerichtetwordenundmitderPrüfungderbisherigenArbeitsergebnissedesBLHAundderderzeit aufdemMarktbefindlichenundauchvonanderendeutschenArchivverwaltungenentwickeltenelektronischenArchivierungsmodellebefasst.

Für den Medienstandort Brandenburg mit seiner langen Filmgeschichte ist die Digitalisierung des FilmerbeseinwichtigeskulturellesundwirtschaftlichesAnliegen.ZwischenBundundLändernwirdderzeiteinKonzeptdazuabgestimmt,mitdemab2017biszu10MillionenEurojährlichfürdieseAufgabebereitgestelltwerdensollen.Brandenburgdrängtdarauf,dassdieEinigungzügigzustandekommtundhatseinerseitsseinenAnteilandenFördermittelnzugesagt.

4.9. Digitale Verwaltung

InderVerwaltungsindschonjetztdieAuswirkungendesdemografischenWandelsspürbar.Mitab-nehmenderBevölkerungszahlindenländlichenRegionensinktauchderUmfangderinAnspruchgenommenenVerwaltungsdienstleistungeninvielenÄmtern.ZugleichwerdenbeieinemAltersdurch-schnittvon55Jahren inderöffentlichenVerwaltungvieleMitarbeiterinnenundMitarbeiter indennächstenJahreninRentegehen.InderFolgekommtesschonjetzthäufigzurArbeitsverdichtung.

MitBeschlussvom13.Juli2016(LT-Drucksache6/4528-B)hatderLandtageinGesamtkonzeptfüreineumfassendeVerwaltungsstrukturreformimLandBrandenburgverabschiedet.DanachsindmitBlickaufdiedemografischeEntwicklungauchaufdergemeindlichenEbenestrukturelleAnpassun-

28

Page 29: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

gen erforderlich, wobei eine umfassende Gemeindegebietsreform in der laufenden Legislaturperio-denichtstattfindensoll.AngestrebtwerdenstattdessenausschließlichfreiwilligeVeränderungenun-terNutzungergänztergesetzlicherRahmenbedingungenmitdemZiel,dieZahlderhauptamtlichenVerwaltungenzuverringern.DabeisollenhauptamtlicheVerwaltungenaufdergemeindlichenEbenekünftiginderRegelimBerlinerUmland(Verdichtungsraum)fürmindestens12.000EinwohnerinnenundEinwohnerundimweiterenMetropolenraum(ländlicherRaum)fürmindestens8.000Einwoh-nerinnen und Einwohner zuständig sein. Dadurch sollen die Leistungsstandards gewährleistet und das Einwohner-Kosten-Verhältnis stabil gehalten werden. Die Strukturreform stellt eine Chance zur EtablierungdigitalerNeuerungendar,welcheBürgerinnenundBürgernsowiederQualitätderVer-waltungzugutekommenkönnen!GrößereundgegenseitigvernetztekommunaleEinheitensindhiernichtnurmitBlickaufBeschaffungundAblauforganisationeinVorteil.

GrößereVerwaltungseinheitensindaucheinewichtigeVoraussetzung,umdieAufgabederDigita-lisierungzubewältigen.ZukleineEinheitenkönntenwederdieProzess-SteuerungnochdieAdmi-nistration bewältigen.

Eine digitalisierte Verwaltungmacht die Erreichbarkeit von Verwaltungsdienstleistungen bequemvonzuHauseausmöglich.GleichzeitigkönneninterneAbläufeeffizienter,transparenterundbürger-freundlichergestaltetwer-den.Weiterhingewinntder„MobileBürgerservice“imLandBrandenburgzunehmendanBedeutung.Esgilt,denBürgernvordemHintergrunddesdemografischenWandelsweiteWegezuersparenundunkomplizierteAlternativenzuBehördengängenanzubieten.DeshalbhatdasMinisteriumdesInnerenundfürKommunalesdesLandesBrandenburg(MIK) inZusam-menarbeitmit demStädte- undGemeindebund Brandenburg und dem Institut für eGovernmentPotsdamdasPilotprojekt„MobilerBürgerservice“gestartet.

Beim„MobilenBürgerservice“bietenKommunenihreDienstleistungenzusätzlichauchaußerhalbderVerwaltungsräumean.WerzumBeispieleinenneuenPersonalausweisbraucht,mussinsRat-haus kommen. Für ältere Menschen oder Berufstätige kann dies zum Problem werden. Dank der mobilen Bürgerbüros bieten Kommunen ihre Dienstleistungen dort an, wo sie nachgefragt werden, zumBeispielindenOrtsteileneinerGemeinde.DiesbedeutetkürzereWegefürBürgerinnenundBürger und deutlich mehr Bürgernähe.

DasHerzstückdesMobilenBürgerserviceisteinTechnikkoffer,derunteranderemLaptop,Druckerund Fingerabdruckscanner enthält. Die Datenanbindung der Geräte erfolgt entweder über das Mo-bilfunknetzoderübereinevorhandeneBreitbandleitungbeispielsweiseinGemeindezentren.Damitkönnen Verwaltungsdienstleistungen ortsunabhängig angeboten werden. Dadurch wird der Zugang zuVerwaltungsdienstenauchinderFlächedeutlichverbessert.

DasbekanntesteBeispielfüreinenMobilenBürgerserviceinBrandenburgistdasrollendeBüroderStadtWittstock/Dosse.DieserKleinbusfährtregelmäßigsämtlicheOrts-undGemeindeteilean,umdort Bürgeranliegen entgegenzunehmen. Mittlerweile werden in acht Kommunen Brandenburgs die-semobilenSprechstundenangeboten(dieStädtePotsdam,Wittstock/Dosse,Nauen,Senftenberg,VeltenundLiebenwaldesowiedasAmtBrückunddieGemeindeHeideblick).JetztbietetdasLandfürvierweitereKommuneneineUnterstützungvonjeweils5.000Euroan.AnträgekönnenbisEndeOktober2017beimMIKgestelltwerden.

Eslässtsichfesthalten:Eineinsichvernetzte,digitalisierteVerwaltungist–unterdemGesichts-punktderEffizienz–einezwingendeGrundlagefüralleanderennachaußengerichtetenAktivitätender Verwaltung – ganz gleich in welchem Politikfeld.

4.9.1. E-Government

E-Government, also eine elektronischeAbwicklung vonVerwaltungs- undRegierungsprozessen,kannBürokratieabbauen,dieEffizienzvonVerwaltungsabläufenerhöhenundKostensparen.Dort,woentsprechendeAngebotegemachtwerden,isteinehoheAkzeptanzdafürerkennbar.SoliegtinBrandenburgdieNutzungdesFinanzamtsportalsELSTERüberdurchschnittlichhoch.InfolgedessenhabensichdieBearbeitungszeitenspürbarverkürzt.DurchdiedigitaleVernetzungderBehördenundÄmterkannderAufwandzurBearbeitungvonAnträgenundEinreichungeningeeignetenFäl-lenreduziertwerden.DieAutomation(undnachfolgendeDigitalisierung)derVerwaltungstellteineChancedar,AbläufederanalogenWeltzuhinterfragenundmitdenMöglichkeitenderneuenTechni-keneffizienterauszugestalten.GleichzeitigstellendieNeuausrichtungenvonTechnikundAbläufenfortdauerndgroßeHerausforderungenanPersonalentwicklungundAusrüstungsowieFinanzierungauf allen Ebenen.

DerBundstrebtseit2017mitseinemOnlinezugangsgesetz(OZG)an,indennächstenfünfJahrendie Verwaltungsdienstleistungen weitgehend länderübergreifend zu harmonisieren und zu digitali-sieren. Einheitliche Portalzugänge sollen Bürgerinnen und Bürgern helfen, sich schnell in der Vielfalt derbehördlichenAngebotezurechtzufinden.EinenähnlichenWegschlägtauchderEntwurfeiner„SingleDigitalGateway“-VerordnungderEU38 ein.

FürBrandenburgbedeutendierechtlichenZielsetzungendesOZGerheblicheHerausforderungen.Insbesondere ist das brandenburgische Landesportal zukunftssicher neu auszurichten, um Eingang indenangestrebtenPortalverbundzufinden.Nichtnurhier,sondernauchbeiderweiterenDigita-lisierungvonVerwaltungsleistungensindAlleingängedesLandesvorallemunterwirtschaftlichenundzeitlichenGesichtspunktennichtvertretbar.DaherwerdenhiervorallemLänderkooperationenzunehmend in den Fokus rücken. So wird beispielsweise für die Neuausrichtung des Landesportals der Beitritt zu einer Länderkooperation angestrebt, um eine technische Plattform für Brandenburg zurMitwirkungamPortalverbundzuerhalten(Projekt„Linie6+“).

DasinVorbereitungbefindlichebrandenburgischesE-Government-Gesetzsollu.a.dieGrundlagenlegenfüreffektivesundeffizientesE-GovernmentimHinblickaufgemeinsamgenutzte,einheitlicheInfrastrukturen(NetzundBasiskomponenten),fürdienotwendigeAngleichungandasBundesrechtund die Einbeziehung der Kommunen.

DieLandesregierunghatbereitsfrühModernisierungenimVerwaltungsbereichindieWegegeleitet.ImRahmender2003beschlossenenE-Government-StrategiehatsiesichzurAufgabegemacht,nicht nur Verwaltungsabläufe zu optimieren, sondern auch mehr Transparenz für Bürgerinnen und BürgerzuerreichensowieDienstleistungenzuverbessern.

Das Land Brandenburg stellt seinen Behörden und Einrichtungen ein eigenes, in sich geschlosse-nes,aufseinespezifischenAnforderungenabgestimmtes,hochverfügbaresundsicheresLandes-verwaltungsnetz(LVN)bereit.ÜberdiesesNetzwerdenderelektronischeDatenaustauschundderBetriebelektronischerAnwendungenund(Online-)Verfahrenrealisiert.DiesesNetzkannebenfallsüberentsprechendeZugangswegevonallenKommunendesLandesBrandenburgfürihrenelektro-nischenGeschäftsverkehrgenutztwerden.DenBasisanschlusserhaltendieKommunenkostenfrei.

DiestandardisierteundsichereAnbindungüber„LVNkommunal“ermöglichtdenangeschlossenenKommunendenZugriffaufalleimLVNbetriebenenAnwendungen.

38VorschlagfüreineVerordnungdesEuropäischenParlamentsunddesRatesüberdieEinrichtungeineszentralendigitalenZugangstorszuInformationen,Verfahren,Hilfs-undProblemlösungsdienstenundzurÄnderungderVerordnung(EU)Nr.1024/2012;vom2.5.2017,COM(2017)256.

29

Page 30: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

Flankiert wird die IT-Infrastruktur des Landes durch standardisierte IT-Basiskomponenten. Dazu ge-hören

• ein Content Management System für den webbasierten Internetauftritt des Landes,

• eine virtuelle Poststelle für die sichere, vertrauliche, rechtsverbindliche und elektronische Kommunikation zwischen Bürgern, den Verwaltungen und der Wirtschaft,

• eine Signaturkomponente für die Realisierung von elektronischen Signaturfunktiona- litäten,

• ein Formularserver und Formularservices und

• ein Portalserver.

BrandenburgsetztemitderEinführungdeselektronischenAktenhaltungs-undVorgangsbearbei-tungssystems (EL.DOKBB)unddemressortübergreifendenKabinettinformationssystemzurVor-undNachbereitungvonKabinettsitzungen(EL.KIS)bereitsfrühzeitigaufeinemoderneInformations-technologie,mitderdieArbeitsprozessedeutlichbeschleunigtunddieWirksamkeitderVerwaltungnachhaltigverbessertwerdenkann.

DerEinsatzvonEL.DOKBBerfolgtvorerstaufderMinisterialebeneundbildetdieGeschäftsprozes-seunddieAktenhaltungvomPosteingangbiszurAussonderungsowiedieAbstimmungzwischenden einzelnen Häusern komplett elektronisch nach den Schriftgut- und Vorgangsbearbeitungsregeln derGemeinsamenGeschäftsordnungderOberstenLandesbehördenab.EL.DOKwurdeinzwischenzumLandesstandardfürdieAktenhaltungundVorgangsbearbeitungerhoben.

EL.KISisteineVariantevonEL.DOKBB,diealsKabinettinformationssystemunterderinhaltlichenFederführungderStaatskanzleiaufgebautwurdeundderVor-undNachbereitungvonKabinettsit-zungensowiederformalenBearbeitungvonLandtagsangelegenheitendient.MitEL.KISarbeitendie Beschäftigten aller Kabinettreferate der Ministerien und der Staatskanzlei ressortübergreifend zusammen.WeitereDokumentenmanagement-undVorgangsbearbeitungssystemesinddasElek-tronischeLandtagsvorgangsbearbeitungs-und-informationssystemEL.VISsowiedasSystemVIS,dasimMLULsowieindenLandesämternundimLandesbetriebenimRessortdesMLULeingesetztwird.BrandenburgorientiertsichbeimEinsatzvonE-Akte-LösungenamOrganisationskonzeptelek-tronischeVerwaltungsarbeit, dasnachdemBaukastensystemaufgebaut istundBehördendabeiunter-stützt, bedarfsgerechte Verfahren auszuwählen und erfolgreich in die Praxis umzusetzen. DurchdenkonsequentenEinsatzderelektronischenAktenhaltungaufallenHierarchieebenenderVerwaltung könnenbearbeitungsrelevante Informationen schneller gefundenundortsunabhängigbei automatischer Nachweisführung bearbeitet werden. Medienbrüche können reduziert, Prozesse schnellerundtransparenterabgewickeltundflexiblereArbeitsweisenetabliertwerden.Dieflächen-deckendeArbeitmitE-Akte-undE-VorgangsbearbeitungssystemenerfordertjedochLernprozessesowieeinenumfassendenKulturwandelinderVerwaltung.UmdieVorteilevollumfänglichnutzenzukönnen,sindzudemeineAusweitungderIT-UnterstützungbeiderBewältigungvonFachaufgabensowiedieAnbindungsolcherfachlicherIT-FachverfahrenandieelektronischeAkteerforderlich.

DurchdieBereitstellungvonOnline-FormularenwirdeinbehutsamerÜbergangindiedigitaleVer-waltunggeschaffenunddieFristeinhaltungvonAnträgenundderenBearbeitunggewährleistet.SowurdefürdasLandesamtfürSozialesundVersorgung(LASV)eineOnline-AnwendungzurAntrag-stellungnachdemSchwerbehindertenrechtaufFeststellungbzw.ÄnderungderSchwerbehinder-

teneigenschaftundAusstellungvonSchwerbehindertenausweisenrealisiert.SomitwirdkörperlichBeeinträchtigtenderoftmalsmitKomplikationenverbundeneBehördengangerspart.

BereitsseitdemJahr2010stelltdasMinisteriumfürWirtschaftundEnergie(MWE)inseinemGe-schäftsbereichmitdemPortaldeseinheitlichenAnsprechpartnersfürdasLandBrandenburg(EAP)eineAnwendungvonOnline-VerfahrenrundumdieNiederlassungodergrenzüberschreitendeTätig-keitvonDienstleistungsunternehmeninBrandenburgzurVerfügung.DasPortalstehtdenBranden-burgerinnenundBrandenburgerningleicherWeisezurVerfügungundwirdauchweitüberwiegendvondiesengenutzt.DieAktualisierungdesEAP-AngebotsistunterderBezeichnungEA2.0einPro-jektdesIT-Planungsrats.DanebenistbeimEinheitlichenAnsprechpartnerauchdieKoordinierungdesBinnenmarkt-Informationssystems (InternalMarkt Informationssystem– IMI) angesiedelt, einverwaltungsinternes,abergrenzüberschreitendesInstrumentderAmtshilfeaufimmerzahlreicherenGebieten,dasvollständigonlinefunktioniert.

FürdasBaugenehmigungsverfahrenimLandBrandenburgstehenallefürdasVerfahrenerforderli-chenAnträgeundBescheinigungenonlinezurVerfügung.DarüberhinauswurdenbarrierefreieAus-füllassistentenprogrammiert,diedenEinsatzvonVorlese-ProgrammenfürvisuelleingeschränkteAntragstellerunterstützen.AntragstellerkönnendenStanddesVerfahrensbeidenunterenBauauf-sichtsbehörden online einsehen.

FürdieBeantragungvonWohngeldwirdBrandenburgausgehendvonderderzeitigenNutzungvonOnline-FormularengemeinsammitdenLändernThüringenundHessenperspektivischdieEinfüh-rungeinesinternetgestütztenAntragsverfahrensprüfen.DasMWFKhatinZusammenarbeitmitderFa.DatagroupITSolutionsGmbHfrühzeitigdieBeantragungvonLeistungennachdemBAföG,Auf-stiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) und demBrandenburgischenAusbildungsförderungs-gesetz(BbgAföG)imInternetermöglicht.DadurchkönnenStudentenundAuszubildendenichtnurihreDaten strukturiert anÄmter, Kommunen undStudentenwerke übermitteln, auch die elektro-nischeWeiterverarbeitungderAntragsdatensowie ihreVollständigkeits-undPlausibilitätsprüfunggehen damit einher, wodurch eine schnelle Bearbeitung und somit Förderung geleistet werden kann.

Darüber hinaus ist das Land Brandenburg zusammen mit vier anderen Ländern, Industrie undFachverbändenKooperationspartnerbeiderWeiterentwicklungeiner IT-Lösung fürelektronischeimmissionsschutzrechtlicheAntragstellungen(ELiA).39 Es handelt sich um ein Programm, das Vor-habenträgerundPlanungsbürosbeiderBeantragungvonGenehmigungennachdemBundes-Immis-sionsschutzgesetzsowiebeiderErstellungvonAnzeigenunterstützt.DasProgrammkannkosten-losvonderInternetseitedesLandesamtesfürUmwelt(LfU)heruntergeladenundinstalliertwerden.EsunterstütztdendigitalenVersandtvonAnträgenübereinesicherevirtuellePoststellemitHilfedesGovernikusCommunicators inderJustizeditionundermöglichtdieweitgehendmedienbruchfreieWeiterverarbeitunginnerhalbderGenehmigungsbehörde.40 Es liegt im Interesse Brandenburgs, an dengemeinschaftlichenBund-Länder-EntwicklungendesIT-Planungsratsoderanbereitsvorhande-nen Lösungen anderer Länder partizipieren. Geprüft wird, inwieweit einheitliche Infrastrukturen und Basiskomponenten für fach- und Ebenen übergreifende Verwaltungsprozesse, die für alle Behörden des Landes und der Kommunen kostenfrei zur Verfügung stehen, hilfreich sein können.

InengerAbstimmungmitder2010beschlossenen „NationalenE-Government-Strategie (NEGS)“initiiertederIT-Planungsrat,beidemBrandenburg2017denVorsitzinnehat,einJahrspäterdasPro-jekt„FörderungdesOpenGovernment“zurUmsetzungder„NEGS“.DerSchwerpunktdesProjektsliegtvorallemimBereichderoffenenVerwaltungsdatenzurVerbesserungderTransparenz.

DieLandesregierungstelltvielzähligeInformationenundBeschlüsseindigitalerundstetsaktuali-sierter Form bereit, sodass alle Brandenburgerinnen und Brandenburger an politischen Prozessen

39ELiA-ElektronischeimmissionsschutzrechtlicheAntragsstellung:http://www.lfu.brandenburg.de/info/elia.40ELiAistandasimRessortMLULverwendeteDokumenten-undVorgangsbearbeitungssystemVISangebunden.

30

Page 31: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

teilhabenkönnen.So istdieelektronischeAusfertigungundVerkündungvonGesetzenundVer-ordnungenimLandBrandenburggesetzlichvorgesehenerStandard.DazuwirddasFachverfahren„EL.NORM“angewandt,welchesimRahmenderweiterenUmsetzungderE-Government-Strategiederzeit weiterentwickelt wird. Das Gesetz- und Verordnungsblatt steht Bürgern kostenlos und in elektronischerFormunterder Internetadresse „www.landesrecht.brandenburg.de“ zurVerfügung.DiesgiltauchfürdasJustizministerialblatt.AufdieserWebsitekönnensämtlicheVorschriftenundVerwaltungsvorschriftendesLandesabgerufenwerden.

DasMdJEVhatzudemeineelektronischeLandesrechts-Datenbank„BrandenburgischesVorschrif-tensystem–BRAVORS“eingerichtet,dienebenaktuellenauchhistorischeFassungenvonGeset-zenundRechtsverordnun-genab2001umfasst.Mitderseit2015betriebenenVersionBRAVORSIIwurdenvorallemRecherchefunktionenoptimiertunddieDatenbankumDokumentedesBundesundderEuropäischenUnionerweitert.AußerdemkönnensichBürgerseit2016perNewsletterüberneueVerkündungenundÄnderungenvonlandesrechtlichenVorschrifteninformierenlassen.

EinenweiterenBürgerservicestelltdie2007eingerichteteRechtsprechungsdatenbankdar.DieEnt-scheidungen der Gerichte in Berlin und Brandenburg können nutzerfreundlich im Internet unter „ge-richtsentscheidungen.berlin.brandenburg.de“gefundenwerden.

ZurEtablierungeffizientererVerwaltungsstruktureninBrandenburgleistetauchdieForschungeinenwesentlichenBeitrag.SoarbeitetetwadasKommunalwissenschaftlicheInstitutderUniversitätPots-damanderWeiterentwicklungvonE-Government-Lösungen.DurchdiedortigeZusammenarbeitvon Verwaltungswissenschaftlern, Politikwissenschaftlern sowieWirtschaftsinformatikernwird dieOptimierungvonelektronischenVerfahrenundinnovativenLösungsansätzenbefördert.NebendernotwendigenVernetzungvonBehörden,ÄmternundBürgernmusszügigauchderBekanntheits-gradbestehenderundneuerAngebotegesteigertwerden.Diesemüssenüberdies insbesonderezugunsten älterer Menschen oder mit Beeinträchtigungen benutzerfreundlich gestaltet werden.

EinBeispielfürdigitalenDialogimSinneeines„opengovernment“istdasstarkgenutzteOnline-Por-talwww.maerker.brandenburg.de.Inmittlerweile97BrandenburgerKommunenfindetdorteindirek-terDialogzwischenVerwaltungundBürgerschaftstatt.LetztereinformierendieÄmterdarinbspw.überInfrastrukturproblemeundMissständein ihrerKommuneundkönnenübereinAmpelsystemdenBearbeitungsprozesstransparentnachvollziehen.DieVerwaltungenwiederumhabensichdazuverpflichtet,binnendreiTagenaufdieHinweiseausderÖffentlichkeitzureagieren.Umdenerfolg-reichenBürgerservice fürganzBrandenburggewährleistenzukönnen,arbeitetdasMIKmitdenKommunen kontinuierlich an der Erweiterung des Portals.

4.9.2. Open Data

Der IT-Planungsrat41, bei dem Brandenburg 2017 den Vorsitz innehat, hat im Zuge des 2011 initiierten Projekts„FörderungdesOpenGovernment“imvergangenenJahreinenRelaunchdesPortals„Gov Data“vorgenommen.DienochlangsameEtablierungvonOpenData inderVerwaltungkannaufunterschiedliche Gründe zurückgeführt werden. Für die Digitalisierung bestehender Daten fehlen vielenBehördendieKapazitäten.EineVoraussetzungfürdieÖffnungvonDatenist jedoch,dassdiesemaschinenlesbarunddamitauchautomatisiertverarbeitbarsind.AuchdarumbringtsichBran-denburgaktivindieArbeitdesIT-Planungsratsein.ZudemgiltdieDatenqualitätalsentscheidenderIndikatorfürOpenData.Dasheißt,nurdauerhaftverfügbare,vollständigeundpermanentaktuali-sierte Datenbestände können den gewünschten Mehrwert erbringen. Deshalb bedarf es einer ge-meinsamenOpen-Data-Strategie,welcheStandardsundRegulierungenformuliert,lizenzrechtliche

FragenklärtundeinevertrauenswürdigeSchnittstellebereitstellt.DieskannnurinAbstimmungderLänderundgemeinsammitdemBunderfolgreichgestaltetwerden.DasvomBundesinnenministe-riumgeplanteOpen-Data-GesetzsiehtfürdieBehördenderBundesverwaltungdieBereitstellungstandardgemäßoffener,lizenz-undkostenfreierDatenvor(„openbydefault“).DiesesKonzeptistauch für Brandenburg zukunftsweisend.

OffeneDatensindaucheineChancefürdiewirtschaftlicheProsperitätinBrandenburg.InnovationenwerdenaufgrunddesverbessertenWissenstransfersgefördert,neueGeschäftsmodelleentstehenaufderGrundlagevonVerwaltungsdaten,vondenenauchRisikoanalysenprofitieren.EinevonderKonrad-Adenauer-StiftungbeauftragteStudievon2016 rechnet indenkommendenzehnJahrenmit einerOpen-Data-Wertschöpfung zwischen12,1MilliardenEuround131,1MilliardenEuro inDeutschland.42 DaranwirdBrandenburg teilhaben.DieVerwaltungwird indenkommendenJah-ren schrittweise immer mehr Daten öffentlich und maschinenlesbar nach einheitlichen Standards öffentlichzugänglichmachen.UnteranderemkönnendieGeodatenderVermessungsverwaltungaufgrund ihrer Grundlagenfunktion, Flächendeckung und digitalen Vollständigkeit einer breiten Ver-wendung zugeführt werden, um die gewünschten Mehrweite zu erreichen.

UnternehmenundStartupsinderHauptstadtregionsindanderEntwicklungvonApplikationenfürdenZugriffaufOpenDatamaßgeblichbeteiligt.ForschungseinrichtungenwiedasDeutscheGeo-ForschungsZentrum(GFZ)inPotsdamunddasPotsdamerInstitutfürKlimafolgenforschung(PIK)erstellen Geoinformationen, die dann als offene Daten etwa dem Katastrophenmanagement43 zugu-tekommen.

MitdemAufbauderGeodateninfrastrukturundderEinrichtungeinesGeoportalsimLandBranden-burg trägt dasMinisteriumdes Innerenund fürKommunalesunteranderemzurUmsetzungderINSPIRE-RichtliniederEU(2007/2/EG)bei.MitHilfevonMetadatenwerdenGeodaten,aberauchGeodatendienstebeschriebenundderenRechercheerstermöglicht.DerNutzererhältüberdieMe-tadatenbeispielsweiseInformationenüberHerkunft, Inhalt,Struktur,Gültigkeit,Aktualität,Genau-igkeit, Nutzungsrechte, Zugriffsmöglichkeiten oder Bearbeitungsmethoden der Geodaten bzw. der Geodatendienste. Metadaten stehen über einen internetbasierten Suchdienst zur Datenrecherche fürdieNutzereinerGeodateninfrastrukturzurVerfügung.AufdiesemWegesollenderÖffentlichkeitGeodatenweitestgehendumfassendzurVerfügunggestelltundeineeffizienteNutzungdesDaten-bestands erzielt werden.

41DerIT-PlanungsratkoordiniertdieZusammenarbeitdesBundesundderLänderimBereichderInformationstechnik.GrundlageistderIT-Staatsvertrag,deram1.4.2010inKraftgetretenist.42PenchoKuzev(Hrsg.),OpenData.TheBenefits–dasvolkswirtschaftlichePotenzialfürDeutschland.EineStudieimAuftragderKon-rad-Adenauer-Stiftunge.V.,SanktAugustin/Berlin2016;http://www.kas.de/wf/doc/kas_44906-544-1-30.pdf.43AnwendungsfelderdesGFZPotsdam:http://www.gfz-potsdam.de/zentrum/technologietransfer/ueberblick/anwendungsfelder/#c29742.

31

Page 32: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

MitdemBodenrichtwertportalBORISLandBrandenburgerfolgtzudemdieBereitstellungderBo-denrichtwertinformationen.WeiterführendsollineinemBereitstellungsportalzukünftigdieErstellungundAktualisierungvonVermessungsunterlagendenVermessungsstellenonlineermöglichtundsoerheblichverein-fachtundbeschleunigtwerden.

AuchdasFinanzministerium(MdF)veröffentlichtseit2015denHaushaltsplandesLandesBranden-burg in einer maschinenlesbaren Form auf seinen Internetseiten.

4.9.3. Digitalisierung in der Steuerverwaltung

MitELSTER(elektronischeSteuererklärung)realisiertdieSteuerverwaltungumfassendeE-Gover-nment-LeistungenaufdemWegzumelektronischenFinanzamt.GrundideeundAnspruchvonELS-TERistdieBereitstellungeineseffizientenundsicherenelektronischenÜbertragungswegesfürdenDatenaustausch im Besteuerungsverfahren ohne Medienbrüche zwischen der SteuerverwaltungundBürgerinnenundBürgernsowieSteuerberaterinnenundSteuerberatern,Arbeitgebern,Kom-munen und Verbänden.

Durch die interne Vernetzung der Finanzverwaltungen der einzelnen Länder zum Zwecke desAustauschsvonSteuerdatenbietetELSTERdieGrundlagefürweitereVerfahrenimRahmendesVorhabensKoordinierte neueSoftware-EntwicklungderSteuerverwaltung (KONSENS). FürBür-gerinnenundBürgerpräsentiertsichELSTERinProduktenwiedemplattformunabhängigenEls-terOnline-Portal,überdasdieauthentifizierte,papierloseAbgabederSteuerdatenmöglichistoderdem ebenfalls kostenfreien Programm ElsterFormular, mit dem Steuerdaten - wahlweise auch au-thentifiziert-abgegebenwerdenkönnen.AußerderFinanzverwaltunghateineVielzahlvonexternenSoftwareherstellern,darunterallemarktrelevantenFirmen,ELSTER-Schnittstelleneingebunden.InBrandenburggehenaufgrundintensiverFörderungfast70ProzentderSteuererklärungenaufelek-tronischemWegein.Diesist imBundesvergleicheinüberdurchschnittlicherWert. ImBereichdersog.Anmeldesteuern(UmsatzsteuervoranmeldungundLohnsteueranmeldung)beträgtdieserWertder elektronisch abgegeben Voranmeldung fast 100 Prozent.

NebenelektronischenSystemenzurAbgabeundBearbeitungderSteuerklärungenwerdeninner-halbderSteuerverwaltungauchlandeseigenedigitaleControllingsystemezurSteuerungderLeis-tungen der Finanzämter mittels Kennzahlen eingesetzt. Dies dient der Sicherstellung einer landes-weitmöglichstgleichmäßigenBearbeitungderSteuerfälle.

DieKonzentrationaufstrategischeZielehatsichinderVergangenheitauchimLändervergleichpo-sitivaufdiePerformancederbrandenburgischenSteuerverwaltungausgewirkt.ZusammenmiteinerrisikoorientiertenFallbearbeitungführtedieszueinemkontinuierlichenAnstiegderSteuerdeckungs-quoteseit2011von55,6Prozentauf67,4ProzentimJahr2016.

Insgesamt ist dieDigitalisierung vonVerwaltungsprozessen in derSteuerverwaltungbereitsweitvorangeschritten.Aus-undFortbildungmüssendieverändertenRahmenbedingungenundArbeits-abläufe abbilden sowie Lehrinhalte interdisziplinär verknüpfen, umauch zukünftig eine effizienteundzutreffendeBearbeitungzugarantieren.DahersollauchimAus-undFortbildungsbereichderSteuerverwaltungeineentsprechende,diePraxisrealistischabbildende,komplexeInfrastrukturauf-gebautundvorgehaltenwerden.DieSteuerverwaltunghatsichdeshalbnebendenLändernBerlin,Hessen,Nordrhein-Westfalen,Rheinland-Pfalz,SachsenundThüringenander „ZentralenSchu-lungsumgebungderSteuerverwaltungBadenWürttemberg“(ZSUBW)beteiligt,uminder-selbenSystemumgebungaus-undfortbildenzukönnen,dieinderPraxiseingesetztwird.

4.9.4. Digitalisierung im Asylverfahren (DAS)

DasAsylverfahrenberührtwiekaumeineandereAufgabeeineVielzahlvonAkteurenundHandlungs-feldern.SosindnichtnurBehördenvonBund,LändernundKommuneninvolviertsondernauchdieBereicheInneres,Soziales,Arbeit,Gesundheit,Bildung.AufgabenerfüllungsowieeinabgestimmtesVorgehenundeinekooperativeZusammenarbeitwarenundsindhiernurmitzunehmenderDigitali-sierungimAsylverfahrenzuerreichen.MitderEinführungeinesintegriertenIdentitätsmanagementab 2016 wurde ein erster Schritt in die angestrebte medienbruchfreie Kommunikation zwischen den Beteiligtenvollzogen,anderauchBrandenburgsichaktivbeteiligthat.

AufgrundderhohenKomplexitätundVerzahnungsowiegesellschaftlichenRelevanzsindweitereSchrittezuvollziehen,dieauchdieLandesverwaltungvorneuenHerausforderungenstellt:verbes-serteAbstimmungenzwischenderZentralenAusländerbehörde,denAufnahmebehörden,derPoli-zeiundanderenBehörden(Jugendämter,Sozialämter,Jobcenter,Schulen)erfordernentsprechendneuorganisierteVerwaltungsprozesse,AusbildungenderMitarbeiterinnenundMitarbeiter,Prozess-verständnis und -denken, kooperativesHandeln sowieentsprechende finanzielleRessourcen. IntechnischerHinsichtsindNeuausrichtungenderIT-SystemeundFachverfahren–insbesonderefürdieZentralenAusländerbehörde–erforderlich.

32

Page 33: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

4.9.5. E-Justice

AuchinderRechtspflegespieltdieDigitalisierunginzwischeneinegroßeRolle.Diebrandenburgi-scheJustizhatihreinternenVerwaltungsverfahrenumfangreichmodernisiertunddigitalisiert.E-Ju-sticebeschreibt sämtlicheelektronischabgewickeltenAbläufe imGerichtswesen, aber auchdenelektronischenRechtsverkehrmitGerichten,Staatsanwaltschaften,Verwaltungsbehörden,Rechts-anwälten,Notaren,BürgernundUnternehmen.

InderJustizdesLandesBrandenburgwurdenbereitsfrühzeitigrechtssichereelektronischeKom-munikationsformen erprobt. So erfolgte zunächst der Einsatz des elektronischen Gerichtsbriefkas-tensimJahr2003beidemFinanzgerichtCottbus,demheutigenFinanzgerichtBerlin-Brandenburg,sowieabdemJahr2005beidenweiterenGerichten imLandBrandenburg,bevorseitdemJahr2012ausschließlichdasElektronischeGerichts-undVerwaltungspostfachs(EGVP),dassichinderJustizbundesweitalsStandardverfahrenfürdierechtssichereundrechtsverbindlicheelektronischeOSCI-Kommunikation (OnlineServicesComputer Interface) etabliert hat, für denElektronischenRechtsverkehr(ERV)zumEinsatzkam.DerERVistinBrandenburgseitdeminfastallenRechts-ge-bieten eröffnet.

MitderUmsetzungdesGesetzeszurFörderungdeselektronischenRechtsverkehrsmitdenGe-richtensowiedesGesetzeszurEinführungderelektronischenAkteinderJustizundzurweiterenFörderungdeselektronischenRechtsverkehrswirdabdem1.Januar2018derERVnachdenge-setzlichenBestimmungenaufsämtlicheRechtsgebieteausgeweitetundwirdabdem1.Januar2022fürprofessionelleBeteiligteverpflichtend.

DieelektronischeKommunikationwirdkünftiginsbesondereüberdasbesondereelektronischeAn-waltspostfach(beA),dasbesondereelektronischeNotarpostfach(beN),dasbesondereelektroni-scheBehördenpostfach(beBPo)oderauchüberDE-Mailerfolgen.DarüberhinauswirdBürgern,die einmalig oder selten einen elektronischen Zugang zur Justiz benötigen, das OnlineformularWEB-EGVPzurVerfügunggestellt.

Ferner wird im Bereich der Staatsanwaltschaften seit 2013 der Zugriff auf digitale Dokumente zur Beschleunigung vonArbeitsprozessenerprobt.DieelektronischeAkteneinsicht über das InternetwirdderzeitvonRechtsanwältengenutzt,diefürbestimmteVerfahrenKopieaktenbenötigen,oderfürVerfahren,indenenvieleRechtsanwälteAkteneinsichtbeantragen.KünftigwirdinUmsetzungdesGesetzeszurEinführungderelektronischenAkteinderJustizundzurweiterenFörderungdeselektronischenRechtsverkehrsdieelektronischeAkteneinsichtzumRegelfall,daallegerichtlichenund staatsanwaltlichen Verfahrensakten elektronisch geführt werden müssen. Brandenburg beteiligt sichhieraneinemländerübergreifendenAkteneinsichtsportal.

DurchdieBereitstellungdiverserOnline-Registerund-VerzeichnissewerdendenBürgerinnenundBürgernzu-demimSinneeinesOpenGovernmentortsunabhängigundtransparentDateneinsichtenermöglicht.SoinformiertdasländerübergreifendePortalwww.zvg-portal.deüberTerminbestimmun-genzuZwangsversteigerungensowieWertgutachtenundAbschätzungenzudenentsprechendenSachen.AufdemgemeinsamenPortalderBundesländerwww.insolvenzbekanntmachungen.dever-öffentlichendieInsolvenzgerichteBrandenburgsbereitsseitMärz2004diemiteinembeantragtenInsolvenzverfahreneinhergehendenBekanntmachungen.

DarüberhinauskönnenauchGrundbucheinsichtenvorgenommenwerden.NacheinerPilotierungdeselektronischenGrundbuchsSolumSTARimAmtsgerichtFrankfurt(Oder),konnteschon2006dieUmstellungallerGrundbuchämterabgeschlossenwerden.ExterneNutzer könnendurchdasautomatisierteAbrufverfahren(SolumWEB)undeineKatasterschnittstelledaraufzugreifen.Basie-rendaufdemGesetzzurEinführungeinesDatenbankgrundbuchesvom1.Oktober2013arbeitetderLänderverbundderzeitanderEntwicklungeinesFachverfahrenszurBearbeitung,Speicherung,DarstellungdesrechtsgültigenGrundbuchesinvollständigstrukturierter,elektronischerForm(Da-BaG)mit.

Auch Informationen zu Zwangsvollstreckungen können auf dem länderübergreifenden Vollstre-ckungsportalkostenpflichtigabgerufenwerden.IndemInformations-undKommunikationssystemwerdendiebundesweitenDatenausdenjeweiligenelektronischgeführtenSchuldnerverzeichnissenzentral bereitgestellt.

MitdemFachverfahrenAUREGführendievierBrandenburgerRegistergerichtebeidenAmtsge-richtenCottbus, Frankfurt (Oder), Neuruppin und Potsdam dieHandels-, Genossenschafts- undPartnerschaftsregister - seit Ende 2006 auch die Vereinsregister. Die seit 2007 gewährleistete elek-tronischeDatenhaltungermöglicht,diemedienbruchfreieingereichtenUnterlagennurnochinelek-tronischerFormzubearbeitenunddieRegistereintragungenonlinezustellen.Fürdievollelektroni-scheFührungderRegisteraktenwirddasDokumentenverwaltungssystemVISkompakteingesetzt.RegisterabfragenerfolgenüberdasPortalwww.handelsregister.de.DiesesweistEintragungenauf,derenöffentlicheBekanntmachungnachspezifischengesetzlichenBestimmungendurchdieGe-richteoderdurcheineAnordnungimEinzelfallvorgesehenist.Eingeschlossensindauchsogenann-teLöschungsankündigungenunddarüberhinausauchInformationenetwazumUnternehmensge-genstand, Stammkapital etc.

33

Page 34: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen

Mit der Digitalisierung gehen oft auch Verunsicherungen einher. Insbesondere der Datenschutz unterliegt einemstarkenWandel.DatenschutzbestimmungenwerdenvonAnbieternundNutzerndigitalerDienstleistungenoftalsantiquiertesHemmnisempfunden.GleichzeitigwächstbeivielenMenschendieSorgevorCyberkriminalitätundDatenmissbrauchjeglicherArt.

4.10.1. Datenschutz

MitdemInkrafttretenderEuropäischenDatenschutzgrundverordnung(DSGVO)imMai2018wirdeineeinheitlicheRechtsgrundlageinderEuropäischenUniongeschaffen,mitderRechtsunsicher-heiten und Durchlässigkeiten beseitigt werden. Deshalb müssen das Bundesdatenschutzgesetz ebensowiedieLandesdatenschutzgesetzeundweitereRegelungenangepasstwerden,beispiels-weisedasLandespressegesetzundderMedienstaatsvertragBerlin-Brandenburg.HiergiltesdasMedienprivilegabzusichern.DieDatenschutzgrundverordnungsiehtdiesausdrücklichvorunder-kennthiernationalenRegelungsbedarf.DasMIKarbeitetderzeitaneinerNeufassungdesLandes-datenschutzgesetzes.Der§54desMedienstaatsvertragsBerlin-BrandenburgistinseinerVerwei-sung auf das Berliner Datenschutzgesetz anzupassen.

4.10.2. Verbraucherschutz

ImZugedersichveränderndenSicherheitsbedürfnissehabensichvieleneueAngeboteundDienst-leistungen entwickelt. Die Verbraucherzentrale Brandenburg e. V. hat sich auf den gewachsenen KonsumimInterneteingestellt.SoistsieTeildesMarktwächtersDigitaleWeltundbeobachtetalseinederSchwerpunktverbraucherzentralenvorallemdenDigitalenWareneinkauf.DarüberhinausstartetedieVerbraucherzentraleam9.Juni2017eindigitalesProjektmitderHPISchoolofDesignThinkingdesHasso-Plattner-InstitutsderUniversitätPotsdam.DiesesProjekt soll interdisziplinärkreativeLösungsansätzenachdemimDesign-Thinking-Modusentwickeln,umFake-Shopsaufzu-spüren.

ZudemwirdderzeiteinEntwurfzurWeiterentwicklungdesBeratungsstellen-Netzwerkesdiskutiert,um den Zugang zu qualitativ hochwertigenBeratungsangeboten auch künftig landesweit sicher-zustellen. Im Zuge dessen sollen telefonische Beratungsangebote ausgebaut werden, ein Modell-versuchzuOnline-AngebotenüberdenVideo-TelefoniedienstSkype fürden ländlichenRaum istgeplant.DasMdJEVunterstütztdieVerbraucherzentraleBrandenburgfinanziell,wozuauchdieSi-cherheit der Daten und des Datenaustausches gehört.

4.10.3. Cybersicherheit

MitBlickaufdieCybersicherheit verfügtdiedeutscheHauptstadtregionBerlin-BrandenburgüberstarkeKompetenzen.Mitseinenmehrals300UnternehmeninderSicherheitswirtschaft,davondieHälftetätigimBereichCybersicherheit,liegteininhaltlicherSchwerpunktmithoherQuerschnittsre-levanzfüralleBranchenbereicheinderHauptstadtregion.DasHasso-Plattner-InstitutanderUni-versitätPotsdamforschtalseinederführendenIT-EinrichtungeninDeutschlandderzeitzu„SecurityandTrustEngineering“,alsoSicherheitslösungenfürComputer-undInternet-basierteTechnologien.

AuchdieTHBrandenburgbieteteinenMasterofSciencemiteinemSchwerpunktaufIT-Sicherheitan.DurcheigeneOpenSource-ProgrammeodersogenannteTrustedCloud-OptionenstehendenKMUdaher„maßgeschneiderte“LösungenzurVerfügung.DasLandBrandenburgistdamitindieserHinsichtweitestgehendunabhängigunddigitalsouverän.DieHerausforderungfürdasLandBran-denburgbestehtdarin,AngeboteandieUnternehmenvorzuhalten,umdieKMUzusensibilisieren,solcheLösungenanzuwendenundinnerhalbderKMUentsprechendeKompetenzenzuentwickeln.

DatensicherheitschonbeiderProduktentwicklung(securitybydesign)undnichterstbeider Im-plementierung als Teil des unternehmerischen Konzepts kann ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die einheimische Software-Branche und Startups werden. Die Urheber neuer Software könnten aufdieseWeise die Einhaltung der informationellen Selbstbestimmung und desDatenschutzes vonvornherein an hiesigesRecht anpassen (privacy by design). Dadurchwäre ihnenwiederum einWettbewerbsvorteilgegenüberUnternehmengarantiert,derenStandardshierzulandealsunzuläs-sig gelten. Brandenburg kann aufgrund zahlreicher IT-bezogener Forschungsinstitute und IT-Studi-engängebeiderEntwicklunghochwertigerunddatensichererIT-InnovationeneinstarkerStandortdieser Branche sein.

Bereitsseit2012hatdasPolizeipräsidiumdie„ZentraleAnsprechstelleCybercrime“imLandeskrimi-nalamteingerichtet,diealspolizeilicheKontaktstellefürUnternehmenundBehördendient.IndieserAufgabeistsiebeiFragenrundumdieIT-Sicherheitberatendundpräventivtätig.

34

Page 35: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

4.10.4. IT-Sicherheit der Landesverwaltung

AuchinderLandesverwaltungspieltdieIT-SicherheiteineentscheidendeRolle.DieIT-SicherheitderdigitalenInfrastrukturderLandesverwaltungistzweistufigorganisiert.DieersteStufebildetderüblicheSchutzwallamRandderLandesvernetzung (Firewalls,Virenscanner,SPAM-Filter).Aller-dingskommendieseSchutzsystemean ihreGrenzen.DeshalbwurdealszweiteStufeeineNet-züberwachung im Landesverwaltungsnetz (LVN) eingerichtet, welcheAnomalien im Netzverkehrdetektierenundggf.beseitigt.DieLVN-NetzüberwachungwirdvomComputer-Emergency-Respon-se-Team(CERT)beimBrandenburgischenIT-DienstleisterZITbetrieben,welchesmitgeeignetenMaßnahmendieAbwehrvonAngriffenorganisiert.

Grundsätzlich ist zu konstatieren, dass mit der fortschreitenden Digitalisierung die Sicherheitsanfor-derungensteigen.WarenfrüheranalogeGeschäftsprozesseinderVerwaltungdigitalnichtangreif-bar,entstehenmitderDigitalisierungvonGeschäftsprozesseninderVerwaltungneuartigeAngriffs-risiken.Erschwerendkommthinzu,dassAngriffeaufbisherigeanalogeGeschäftsprozessehäufigeineräumlicheNähezumGeschäftsprozessvoraussetzte.

MitderDigitalisierungvonGeschäftsprozesseninderVerwaltungistderRaum–ausdemAngriffegegen digitale Geschäftsprozesse heraus gestartet werden können – grenzenlos. Mit zunehmender VernetzungsteigtauchdieAbhängigkeitvondigitalenProzessenuntereinander.ErfolgreicheAngrif-fe auf einzelne digitale Geschäftsprozesse der Verwaltung können Kaskadeneffekte auslösen. Hinzu

kommt,dassmitdem„InternetderDinge“(„InternetofThings“)eineweitereVernetzungsdimensioneinetragendeRollespielt.DementsprechendsinddigitaleGeschäftsprozessederVerwaltungabzu-sichern. Zur Verwirklichung der allgemeinen Schutzziele – wie Vertraulichkeit, Integrität und Verfüg-barkeit–sinddahermitjederÄnderungderIT,Anwender,BetreiberundVernetzungsgraderneutzuüberprüfen.MitsteigendemGradanDigitalisierungundVernetzungsteigtdasRisiko,OpfereineserfolgreichenAngriffszuwerden.AufgrunddervoranschreitendenDigitalisierungundVernetzungdigitalerGeschäftsprozessewerdenerfolgreicheAngriffepotenziellhöhereSchädenhervorrufen.

Deshalbisteserforderlich,denDigitalisierungsprozessderVerwaltungvonBeginnanmittelsIT-Si-cherheitaktivzubegleiten,umdiedurchdieDigitalisierunggeschaffenenMehrwertederVerwaltungadäquat zu schützen.

Dabeigilt:MitsteigenderNutzungvondigitalenProzessenisteinhöhererFinanz-undPersonalbe-darfnotwendig.DieserBedarfwirdauso.g.GründenüberproportionalzumAufwuchsderDigitalisie-rungsein.MitsteigenderVernetzungundmedienbruchfreierÜbertragungvonVerwaltungsvorgän-genzwischenFachverfahrenundBehördenentwickeltsichdieKomplexitätderITüberproportionalsowieauchdieAbhängigkeitderVerwaltungvondervonihrgenutztenIT.DamitmussnichtnurineinehöhereVerfügbarkeitderITinvestiertwerden,esmüssenauchdieProzesseundMaßnahmender IT-Sicherheit entsprechend überproportional angepasst werden.

35

Page 36: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

36

Page 37: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

5. Distanzen überwinden im ländlichen Raum

Während Städte insbesondere des Berliner Umlands vom Zuwachs profitieren, wird die Bevöl-kerungszahl im ländlichenRaumweiter zurückgehen.Um jedochallenBrandenburgerinnenundBrandenburgern gleichwertige Lebensbedingungen garantieren zu können, müssen insbesondere periphereRegionenattraktivbleiben.ChancengerechtigkeitbedarfdahereinerintegrativenLandes-entwicklungs-undStadtpolitik,diesichgemeinsammitdörflichenGemeindendenregionalenHer-ausforderungenstellt.DieSicherstellungvonKommunikationsmöglichkeiten,einerbedarfsgerech-ten Mobilität, aber auch der Daseinsfürsorge kann den Bewohnern ländlicher Gegenden langfristig soziale Teilhabe und Lebensqualität gewährleisten. Die Digitalisierung bietet dafür insbesondere imländlichenRaumvielfältigeChancen,wiediefolgendenBeispielezeigen.SieistaberaucheineVoraussetzung,umz.B.dieerhöhtenMobilitätsanforderungeninverdichtetenSiedlungsräumenzuerfüllen.

5.1. Mobilität

Wohn-undArbeitsortliegennichtimmerdichtbeieinander.2015pendeltendurchschnittlichknapp200.000BeschäftigteausBrandenburgtäglichzuihremArbeitsplatznachBerlinundgut80.000ver-ließendieHauptstadt,uminBrandenburgzuarbeiten.44 Damit ist Brandenburg das Bundesland mit derhöchstenQuoteanPendlern.VielenutzendasAuto,umzurArbeitzukommen,inderBeziehungBerlins zu seinemBrandenburgerUmland kommt jedoch demÖffentlichenPersonennahverkehr(ÖPNV) eine besondereBedeutung zu.DieDigitalisierung kanneinenwichtigenBeitrag leisten,öffentlichenNahverkehrnochattraktiverzumachen.

DurchfreiesWLANinZügenetwawäreesvielenBetroffenenmöglich,diezusätzlicheinkalkulierteAnfahrtszeitproduktivzunutzenundbereitsaufdemWegzumArbeitsplatzberuflichenoderpriva-tenAufgabennachzugehen.Auchz.B.dieMedienbranchekönntevonzusätzlichenNutzerzahlenprofitieren.

DieLandesregierunglässtalsAufgabenträgerimSchienenpersonennahverkehrbereitsWLAN-An-gebotetesten.DasPilotprojekt„Colibri“beiderDeutschenBahnRegiosollaufdenLinienRE3und

RE5zunächstAufschlüssedarübergeben,welcheKomponentenbeiderEinrichtungvonInternetzu-gängenüberdaslokaleFunknetzbeachtetwerdenmüssen.AuchaufderS1wird„Colibri“getestet.DieOstdeutscheEisenbahngesellschaft(ODEG)wirdmitdemneuenVerkehrsvertragabDezember2018imSpree-Neiße-NetzaufdenLinienRB46undRB65kostenfreiesWLANanbieten.FürdenübrigenÖPNVsindkommunaleAufgabenträgerzuständig.SoverfügtetwadieVerkehrsgesellschaftBelzigübersechs „PlusBus“-LinienmitWLAN-Ausstattungunderhältdaraufeineäußerstpositi-veResonanz.DieLandesregierungsetztdeshalbaufdenAusbaudesmobilenDatenzugangsimÖPNV.

FürBrandenburgerinnenundBrandenburger,dieindenländlichenRegionenleben,istdieZuver-lässigkeit öffentlicherVerkehrsangebote für dieBewältigungdesAlltagsunddieTeilhabeanderZivilgesellschaftessentiell.PendlermüssenaufdieAnkunftszeitenvonZügenzählenundimZwei-felsfallflexibelaufAlternativenausweichenkönnen.DazumüssenAuskünfteüberdieFahrtzeitenaktualisiertundjederZeitabrufbarzurVerfügungstehen.

DieBereitstellung vonEchtzeitdaten imSchienenpersonennahverkehr kann imVerkehrsverbundBerlin-Brandenburg (VBB) bereits gewährleistet werden. Auch die kommunalen AufgabenträgerfürdenÖPNVverwendenteilssehrguterechnergestützteBetriebsleitsysteme,umFahrgästeüberAnkünfteundAbfahrtenoderaberVerspätungenaufdemLaufendenzuhalten.Mitder2014aufderVerkehrsministerkonferenzbeschlossenenStrategie„DELFI2020“45 sollen künftig durchgängig elektronischeFahrgastinformationssystemeentstehen,damitKundenbarrierefreiaufFahrplänezu-greifenkönnen.MitderUnterstützungdesMinisteriumsfürInfrastrukturundLandesplanung(MIL)wurdendieAuskünftezumVBBumdieDatenvonRufbus-Systemenerweitert.

Mit der Einführung des E-Ticketings und der Förderung der VBB-FahrCard wird Fahrgästen zudem Komfort und eine zunehmend höhere Flexibilität ermöglicht, die zugleich umweltfreundlich ist. De-fekteFahrkartenautomatenodereineverspäteteAnkunftamBahnhofsindsomit keineBarrierenmehrfürdieordnungsgemäßeNutzungdesÖPNV.

ZurOptimierungderMobilitätunterstütztdieLandesregierungauchintermodaleVerkehrslösungenwieBike-oderCarsharing,SammeltaxenundMitfahrbörsen,dieüberentsprechendeAppsgeordertwerdenkönnen.DertatsächlicheBedarfkannderzeitjedochnochnichteingeschätztwerden.Wün-schenswertwäreinjedemFalledieVerknüpfungmitAngebotendesÖPNV.DasLandkanndabeiimpulsgebendagierenundentsprechendeRahmenbedingungenschaffen.

AuchdasZukunftsthemadesautomatisiertenodergarautonomenFahrensistinBrandenburgan-gekommen.WährendvieleAutofahrerinnenund-fahrerinzwischensehrselbstverständlichaufDa-ten-und/oderGPS-basierteNavigationssystemezurückgreifen,istderTrendzuimmerautonomererFahrsteuerungunverkennbar.DieAutomobilindustriegehtdavonaus,dassfrühestensab2020dieersten Fahrzeuge für das autonome Fahren zugelassenwerden können.Mit der Änderung desStraßenverkehrsgesetzeswurdeMitteMai2017dernotwendigeBundesrechtsrahmenfürdasau-tomatisierte Fahren gesetzt.46 Grundsätzlich ist eine automatisierte Fahrsteuerung aber für alle Ver-kehrsträger denkbar.

44Pendleratlasrbb24:https://opendatacity.de/project/pendleratlas-berlinbrandenburg/.45 = Durchgängige Elektronische Fahrgastinformation.46DanachsindkünftigauchsolcheFahrzeugezugelassen,beidenendastechnischeSystemfüreinebestimmteZeitoderinbestimmtenSituationendieSteuerungübernehmenkann.DieletzteVerantwortungverbleibtallerdingsbeimMenschen.DieSchuldfrageimFalleeinesUnfallsunddamitdieFragederHaftungsollübereinesog.Blackboxgeklärtwerden.DasGesetzsoll2019evaluiertwerden.

37

Page 38: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

Drei aktuelleBrandenburgerProjekte sind hervorzuheben:Der LandkreisOstprignitz-Ruppin hatsichmitderProjektskizze„AutonomerNahverkehrinländlichenRäumen“umdasentsprechendeFörderprogrammdesBMVIbeworbenundwurdezurEinreichungderAntragsunterlagenaufgefor-dert.Außerdemwurde2016eineMachbarkeitsstudiezurErschließungdesGeländesdesGüterver-kehrszentrums(GVZ)GroßbeerendurchautonomfahrendeKleinbussebegonnen.DiesesVorha-ben wird nunmehr durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert und GroßbeerenkönntedamitdieersteKommunesein, inder fahrerloseKleinbusseverkehren.DasLeibniz-InstitutfürinnovativeMikroelektronik(IHP)istdarüberhinausTeildesdurchBMBFmitins-gesamt3,7MillionenEurogefördertenForschungsprojekts„EMPHASE“,dassichindennächstendreiJahrenmitderVerbesserungderZuverlässigkeitbeimautomatisiertenFahrenbeschäftigt.

5.2. E-Health

ImAngesichtdesaktuellentechnischenFortschrittseinerdigitalenWelt imZeitalterdesInternetsgehtesdarum,dieChancenderDigitalisierungzurSteigerungvonEffektivitätundEffizienzauchinderGesundheitsversorgungzunutzen.DieGesundheitswirtschaftentwickeltimmerbesserePro-dukteundServices fürdieGesundheitderMenschen.DieDigitalisierungumfasstdabeidieEnt-wicklung,Konzeption,UmsetzungundAnwendungallerIKT-LösungenimGesundheitswesen.DieFolgenderdemografischenVeränderungen,desfortschreitendenAlterungsprozessesderBranden-burgerBevölkerungbzw. bundesweit, sind nurmit technischerUnterstützungbeherrschbar oderkönnenabgeschwächtwerdenkönnen,umsoauchinderZukunfteineflächendeckendeundgutegesundheitliche Betreuung sicherzustellen.

DerBegriffE-HealthbeschreibtdieAnwendungvonIKTundelektronischerMedienimGesundheits-system.DazuzählenbeispielsweiseTechnologien,diemittelsKörpersensorikVitaldatenerfassenund Körperfunktionen wie den Puls, Blutzucker, Blutdruck oder aber die Schrittzahl und den Schlaf auswertenkönnen.AnalysenderdarausgewonnenenDatenindiesemBereicherlaubenzumeinendieKrankheitsentwicklungnachzuvollziehenoderzuprognostizieren,aberauchmedizinischeKau-salzusammenhängezuidentifizieren.DarüberhinauskannE-HealthdieKommunikationverschie-denerAkteureundLeistungsträgerdesGesundheitswesens,etwaKrankenkassen,VersicherungenoderKrankenhäuseroptimierenunddadurchdenAustauschüberKrankheitsbilderoderTherapie-empfehlungenverbessern.DabeiarbeitetE-HealthmitDatenhöchstpersönlicherNatur.IndiesemZusammenhangsinddiePrinzipienderDatensparsamkeitundDatensicherheitvonbesondererBe-deutung.

DieDigitalisierungumfasstdabeidieEntwicklung,Konzeption,UmsetzungundAnwendungallerIKT-LösungenimGesundheitswesen.Neue,digitalgestützteAnwendungenausderIT-Industriebe-stimmenbereitsmaßgeblichz.B.dieVersorgungvonPatienten,diepersonalisierte(Tele)-MedizinoderdieEntwicklungneuerMedikamente.VorallemderAustauschvonDatenschafftneueMöglich-keitenderProzessoptimierungfüralleBeteiligtenderGesundheitsversorgung.Eingeschlossensindhierbei sämtliche eHealth-, mHealth-, Telemedizin47-undGesundheitstelematik-Anwendungen.DieGesundheitstelematikschafftdietechnologischenundPlattformgrundvoraussetzungen,diedenIn-formationsaustauschimGesundheitswesennachallgemeingültigen(Sicherheits-)Standardsrechts-konform abbilden.

DasE-Health-BundesgesetzhatdiesemProzessinsgesamteinenneuenAuftriebverschafft,indemfür dieÜbermittlung vonBehandlungsdaten vonPatientinnen undPatienten schrittweise digitaleÜbertragungsmöglichkeitenunterBeachtungvonDatensicherheitundDatenschutzzunächstfürdiebundesweitetwa70MillionengesetzlichVersichertenEinzughaltenwerden.DasAugenmerkliegtaufeinersicherendigitalenInfrastrukturzurVerbesserungderGesundheitsversorgungundStärkungderSelbstbestimmungvonPatientinnenundPatienten.DiepraktischeUmsetzungundNutzungderdigitalenDatenautobahnenindeneinzelnenAbschnittendermedizinischenVersorgungskettener-öffnetgroßeGestaltungsspielräume.

BrandenburgnimmtdieseChancefürdieländlicheRegionwahrundistaktivanderWeiterentwick-lung vonE-Health-Technologienbeteiligt.Durchdas in derHauptstadtregionBerlin-BrandenburgverorteteClusterGesundheitswirtschaft unddortangesiedelteForschungseinrichtungengestaltetdasLanddiemedizinischeVersorgungimdemografischenWandelmit.Dazuzähltderobenbereitsgenannte Ideenwettbewerb48E-Health(s.Innovationsförderung).

Insbesondere Langzeitkranke in peripheren Regionen profitieren von der Betreuung über E- Health-TechnologienundTelemedizin.SokönnensiedurchGesundheits-Check-upsüberdieAnaly-sederVitaldatenundOnline-KonsultationbequemvonzuHauseausvielZeitundEnergieeinspa-ren.EinProjektder„GesundheitsregionderZukunftNordbrandenburg(GesundheitsregionFonta-ne)“49fokussiertaufdieBetreuungvonHerz-Kreislauf-ErkrankteninstrukturschwachenGegenden.Seit2013werdendabeidieDatenvonPatientenmitchronischerHerzinsuffizienzundKomorbiditä-teninderStudie„TelemedicalInterventionalManagementinHeartFailureII”evaluiert.Mittelseinessektorübergreifenden Einsatzes moderner IT und biomarkerbasierter Diagnostik- und Therapiesteu-erungsollenkünftigdieBehandlungsmöglichkeitenderBasissoliderStudienergebnisseverbessertwerden.

MitsolchentechnologischenInnovationenkannauchdieBetreuungvonälterenMenschenmitHerz-schwäche,AltersschwächeoderDiabetesganzwesentlichunterstütztwerden.DenndurchdiestarksteigendeZahlältererMenschensteht insbesonderedasPflegesystemvorgroßenHerausforde-rungen.Bis2030wirddieZahlderüber80-JährigeninBrandenburgum94Prozentansteigen.DerAltersdurchschnittliegtdannbei53Jahren.ZugleichbenötigtalleindieRegionBerlin-Brandenburgüber78.000neueFachkräfteinderAltenpflege.UmnachhaltigdasWohlbefindenvonSeniorinnenundSenioreninBrandenburgzugarantieren,musszukünftigvorallemeinSchwerpunktaufPrä-ventiongelegtwerden.Dieseimpliziertzumeinen,Vitaldatenstetigzubeobachten,siegemeinsam,beispielsweiseinVideosprechstunden,auszuwertenundHandlungsmaßnahmenzuerörtern.Dar-überhinausgiltes,beizunehmendhöhererLebenserwartungdieVitalitätundFitnessvonälterenMenschen zu fördern, damit sie möglichst lange selbstbestimmt und unabhängig leben können.

InNotfallsituationensind jedochauch telemedizinischeBehandlungenunzureichend.BeiHerzin-farktenetwagiltes,schnellzureagieren– fürdenWeg insnächstgelegeneKrankenhausbleibtmeist keine Zeit.

47eHealthwirdhierbeialsderEinsatzmodernerIKTimGesundheitswesenzurVerbesserungderGesundheitundUnterstützungderGesundheitsversorgunggesehen.mHealthsindgesundheitsbezogeneAnwendungen,diedurchmobileGeräteunterstütztwerden.UnterTelemedizinfälltdiemedizinische/ärztlicheLeistungserbringung,trotzräumlicherTrennungunterEinsatzvonIKT.48Healthcapital–Clustermanagement:http://www.healthcapital.de/clustermanagement/integrativthemen/ehealth/.49 www.gesundheitsregion-fontane.de.

38

Page 39: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

DieVerantwortungvonRettungsdienstenundNotärztennimmtimländlichenRaumstarkzu,daihrHandeln über dieÜberlebenschance vonPatienten entscheidet. Das aus dem InnovationsfondsQS-NotfallversorgungfinanzierteNetzwerk,beantragtvomHerzinfarktregisterBHIR,ermöglichtdieÜbertragungvonEKGsvomRettungsdienstandiebehandelndenÄrzteindiebeteiligtenKranken-häuser.DieBeteiligungvonOberhavelundHavellandwirdErgebnisse fürdiegesamte ländlicheRegioninBrandenburgliefern.

AußerdemwirddieVerknüpfungvonDatensätzenzwischenRettungsdienstenundKlinikenerprobt.AndiesemProjektsinddieLandkreiseOberhavelundHavellandbeteiligt.AuchbeiSchlaganfällenlässteinweiteres Innovationsfondsprojekt „ANNOTeM“einebessereBehandlungsqualitätvorOrtzu.DieakutneurologischeVersorgunginNordostdeutschland(unterBeteiligungderBundesländerMecklenburg-Vorpommern,BrandenburgundBerlin)stellteintelemedizinischesNetzwerkfürdenAustauschzwischendemRettungsdienst,derregionalenVersorgungsklinikunddemneurologischenMaximalversorgerbereitundhilftzudem,dieAnfallsprophylaxebeiEpilepsiepatientenzuoptimieren.

Im Bereich der Rehabilitation können E-Health-Technologien gewährleisten, dass Patienten ausdemKrankenhausentlassenwerdenkönnen,ohne regelmäßigmithohemkörperlichenAufwandvomLandauszuTherapie-stunden fahrenzumüssen.DasmitBMBF-MittelngeförderteProjekt„MoreCare“solldieKommunikationzwischenanderRehabilitationbeteiligtenAkteuren,aberauchAngehörigenerleichtern.ZudemkommendabeiverschiedeneDruck-,Bewegungs-undVitalpara-meter-SensorenzurMobilitätsunterstützungzumEinsatz.DieseInnovationfindetbereitsimEvan-gelischenKrankenhaus„Gottesfriede“inWoltersdorfAnwendung.

Mit der Wirksamkeitsstudie „ReMove-It“, welche von der Deutschen Rentenversicherung Ber-lin-Brandenburg gefördert wird, soll die Eignung telematisch assistierter Versorgungsangebote an denunterenExtremitätenetwadurchTrainingsinterventionenerprobtwerden.BisDezember2017forschendazugemeinsamdieMEDIANKlinikHoppegarten,dieKlinikBernau,dasReha-ZentrumLübben,dieProfessurenfürRehabilitationswissenschaftenundSportmedizinundSportorthopädieanderUniversitätPotsdamundFraunhoferFOKUS.

AuchinderGesundheitswirtschafterlaubtdieDigitalisierungeinestärkereVernetzungderAkteuredurchdenEinsatzvonIKTimGesundheitswesenundermöglichtdamiteinhergehendeInnovatio-nenundVeränderungenvonWertschöpfungskettenoderGeschäftsmodellen.Die inderDigitalenGesundheitswirtschafttätigenUnter-nehmeninDeutschlandhabenbereitsimJahr2013einenGe-samtumsatzvonca.8,6MilliardenEuroerwirtschaftet,wobeidieAnbieterstrukturzu87%vonkleins-tenbismittelgroßenUnternehmendominiertwird.50 Der globale digitale Gesundheitsmarkt wird sich voraussichtlichbis2020verdoppelnundindennächstendreiJahrendie200MilliardenUS-Dollarüberschreiten.EinwichtigerTreiberfürdieseauchfürdasLandBrandenburgrelevanteEntwicklungisteinzunehmendermobilerGesundheitsmarktmitinnovativemmobilenLösungen,Anwendungenund Dienstleistungen.

5.3. Bildung

DendemografischenWandelhabenBildungseinrichtungen im ländlichenBrandenburgdurchdenRückgangderGeburtennachderWendefrühzeitigzuspürenbekommen.Angesichtsderstarkrück-läufigenSchülerzahlenabEndeder1990erJahreentwickeltedasMBJSdasModellder„KleinenGrundschule“,umeinezumutbareErreichbarkeitvonGrundschulenfürKinderinBrandenburgzugewährleisten.DasKonzepthatsichbewährt.DieSchülerzahlenwerdenmittelfristigjedochnochweiter sinken.

DaherbedarfesweiterführenderMaßnahmen,umKindernauchdannBildunggarantierenzukön-nen,wenndiepotenzielleMitschülerzahlfürdenUnterrichtinKleinenGrundschulenzugeringaus-fällt,aberauchundLehrkräfteninderRaumüberbrückungentgegenzukommen.

ImRahmendesProjektes„InnovativesE-LearningimländlichenRaum-Telepräsenzlernen“wirdderEinsatzvonVideokommunikationan13Grundschulengetestet.DerPräsenzunterrichtaneinerGrundschule wird per Videotechnik in weiter entfernte Schulen übertragen, in denen die Schüler im BeiseinvonAufsichtspersonendemUnterricht folgenbzw.dasergänzendeAngebotnutzen.FürdiesesProjektwurdenimRahmendesLEADER-FörderprogrammsderEU,mitwelchemseit1991innovativeAktioneninländlichenRegionenunterstütztwerden,587000EuroFördermitteleingewor-ben.51

DieLandesregierungbefürwortetProjekte,indenendigitaleLern-undLehrformatewie„E-Learning“und„Distance-Learning“sowiediedafürnotwendigeTechnologiezurRaumüberbrückung,derSi-cherungderDaseinsvorsorgeundderGleichwertigkeitderLebensverhältnissesinnvolleingesetztwerden.PragmatischeAnsätzeundTestphasensindnötigundimRahmendespädagogischVer-tretbarenauchmöglich.Wichtigist,dassimZugevontechnologieuntersetzenSchulentwicklungs-projektendiedidaktisch-methodischeEinbettungundAnpassung reflektiert,erprobtundevaluiertwird,umgrößtmöglicheVerbesserungenimBereichderBildungsqualitätundderEntwicklungvonländlichenRegionenzuerzielen.

5.4. Handel

MitderrückläufigenBevölkerungindennächstenJahrenstehenauchGeschäfteundSupermärkteinperipherenGegendenvorderHerausforderung,trotzabnehmenderlokalerKundschaftlukrativzubleiben.DerWandelinderBevölkerungsstruktur,aberauchimEinkaufsverhaltenführtdazu,dassz.B.kleinereLebensmittelgeschäfteschließenmüssen.52DieAnwohnerinnenundAnwohnersindgezwungen, entweder weite Fahrtwege in Kauf zu nehmen oder ggf. auf die sich stark entwickelnden E-Commerce-Angebotezurückzugreifen.

50ÖkonomischeBestandsaufnahmeundPotenzialanalysederdigitalenGesundheitswirtschaft;EndberichtMai2016;S.8.51LAGElbe-Elster–ProjekteTelepräsenz:http://www.lag-elbe-elster.de/projekte/telepraesenz-lernen/.52Vgl.dieempirischeUntersuchungderCIMABeratung+ManagementGmbHimAuftragderdreiBrandenburgerIndustrie-undHandelskammern,desHandelsverbandesBerlin-Brandenburge.V.undderLandesregierungBrandenburg:„EinzelhandelimLandBrandenburg-Bestandsanalyse2016“;https://www.cottbus.ihk.de/blob/cbihk24/standortpolitik/downloads/3696478/63a6037be433419d4ce7857cef3e19e7/EH-Erfassung-2016_Ergebnisse_Langfassung-data.pdf.

39

Page 40: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

In Berlin und Umgebung entstehen stetig neue Lieferservices, die frische Lebensmittel via On-line-HandelbisvordieHaustürliefernundmitsaisonalenundregionalenProduktenwerben–wobeidiesemeistausdenländlichenRegioneninBrandenburgkommen.DerperiphereRaumwirdvondenStart-Upsbzw.großenKonzernenjedochnochnichtabgedeckt,obwohlderOnline-HandelauchdortzunehmendeinetragendeRollespielenwird.

DamitsowohlKundenalsauch ländlicheBetriebeundLebensmittelproduzenten inZukunftWert-schöpfungerzielenkönnen,müssensiesichvernetzen.DieLandesregierunghatumdieJahrtau-sendwendedasgroße Potenzial vonE-Commerceerkannt undeineKampagneeingeleitet, dieinsbesonderekleineUnternehmeninBrandenburgzuHandelimInternetanimierensollte,umihreWettbewerbsfähigkeit langfristigzugarantieren. ImZugedesdemografischenWandelsempfiehltsichheuteumsomehr,Online-Shoppingmitdezentralen,regionalenWarenwirtschaftssystemenzuverknüpfen.

DieLiefermodalitätenmüssensichdemStrukturwandelanpassen.ZwarzähltderGroßraumBer-lin-Brandenburg zu den Top-3-Logistikstandorten53 Deutschlands, doch hat auch diese Branche mit akutemArbeitskräftemangelbeieinemzugleichsteigendenBedarf zukämpfen.GleichzeitigsindauchdieArbeitsbedingungennichtimmerattraktiv.

EinigeUnternehmenbeschreitenneueWege:NichtnurPaketshopsgewinnen inZukunftanBe-deutung,sondernauchdasKonzeptvon„CrowdDelivery“,insbesondereinperipherenRegionen.DieZustellungerfolgtdannübereinNetzwerkanPrivatpersonen,etwademNachbarnoderdemSchulbusfahrer.InBerlintestetDHLinKooperationmitdemAutoherstellerSmartdieKofferraumzu-stellung.54

ImländlichenRaumistineinigerZukunftauchdieVerwendungvonLastdrohnendenkbar.Vielver-sprechende InnovationsprojekteanderBTUCottbus-Senftenberg zur zivilenNutzungvonunbe-mannterFlugsysteme(CUR-PAS)sowieanderTHWildauzuintelligenterMobilitätweisendenWegineineZukunft,inderz.B.MedikamenteimdünnbesiedeltenRaumperDrohneausgeliefertwerdenkönnten.FürdennormalenEinzelhandeldürftedieserWegabernochaufabsehbareZeitkeinerea- listische Zustellungsoption sein.

5.5. Polizei

Die Digitalisierung ist ein hilfreiches Instrument für die Polizei des Landes Brandenburg, um adäquat aufdieStrukturveränderungendurchBevölkerungsabnahmeimLandzureagieren.

NebenderVor-Ort-PräsenzbietetdiePolizeiBrandenburgunterwww.polizei.brandenburg.debe-reitsingroßemUmfangdigitaleLösungenan,dieallenBürgerngleichermaßenzurVerfügungste-hen.DerOnline-BürgerserviceermöglichtMenscheninländlichenRegionen,dieDienstederPolizeizu beanspruchen, ohne zur nächsten Polizeidienststelle fahren zu müssen. So können diese sogar Strafanzeige im Internet erstatten.55ÜberdengleichenVorgangkönnenBürgerauchFällevonWirt-schaftskriminalität oder Korruption melden sowie Hinweise zu Fahndungen, Zeugen oder Tätern geben.DaselektronischeSystemkommtdahernichtnurBewohnernabgelegenerGegendenzugu-te,dieschnellhandelnwollen.DieAnonymitätdurchdasInternetvermagzudemHemmnissevonZeugen abzubauen und beschleunigt zugleich den internen Bearbeitungsprozess der Polizei.

NebenweiterenOptionen,wieetwaderAnmeldungeinerVersammlungüberdasOnline-VerfahrenodereinerAnfragebeimPolizeiorchesterwerdenauchVerkehrsdelikteundOrdnungswidrigkeiten

überdasPolizeiportalbearbeitet.Sobekommenetwaige„Raser“vonderPolizeidieDaten ihres„Logins“mitgeteilt,umihrBlitzerfotounddenBußgeldbetragonlineeinsehenzukönnen.DamitwirdderanalogeSchreibverkehraufeinMinimumreduziert.DarüberhinauserhaltenFahrerdurchdenBußgeldrechner dieMöglichkeit, unverbindlich das zu erwartendeBußgeld,Punkte in FlensburgsowiedieeventuelleFahrverbotszeitzuerrechnen.

DarüberhinausstelltdasInternetangebotderPolizeiunddiePolizei-AppeinumfassendesInformati-onsangebotzuallenBereichen,AufgabenundTätigkeitsfeldernderBrandenburgerPolizeianjedemOrtzurVerfügung.DiesbetrifftsowohlaktuelleInformationenzuFahndungsaufrufen,Präventions-hinweisen,relevantenDatenundFaktenderpolizeilichenArbeit,alsauchzuBerufs-undKarrier-echancen.MitderMöglichkeitderOnline-BewerbungunddemweitreichendenInformationsangebotdesWerbe-undAuswahldiensteserreichtdiePolizeihierpotenzielleBewerberinnenundBewerberüber Grenzen hinweg.

AuchdieaktivePräsenzderBrandenburgerPolizeiindenSozialenNetzwerkenwiez.B.TwitterundFacebookbietetdenBürgerinnenundBürgerndieMöglichkeit,jederzeitaufaktuelleInformationenzurückzugreifenundindiedirekteInteraktionmitderPolizeizutreten,auchimländlichenRaum.

53SoTillmannStenger,VorstandsvorsitzenderderBrandenburgerFörderbankILB,anlässlichderEXPOReal2016:http://www.mil.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.461757.de.54BeidiesemModellwerdendiePakete(nachts)indenKofferraumdesparkendenAutosgeliefert,dasderZustellerübereineentspre-chendeAppgeortetundfreigeschaltethat.DHLKofferraumzustellung:https://www.dhl.de/kofferraumzustellung.55PolizeiBrandenburg-Strafanzeigeerstatten:https://polizei.brandenburg.de/onlineservice/auswahl_strafanzeige.

40

Page 41: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43AUSBLICK41

Page 42: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

6. AusblickDieErstellungdesvorliegendenStatusberichtsistderersteSchrittfürdieweitereEntwicklungder„ZukunftsstrategieDigitalesBrandenburg“.DiestrategischeSchnittstelleinderStaatskanzleiüber-nimmtdieAufgabe,durchInformationsaustauschmitallenrelevantenAkteurenundinZusammen-arbeit mit den Fachressorts auf Basis dieses Berichts eine interdisziplinäre Digitalisierungsstrate-gieaufzubauen.Hierbei ist es vonbesondererBedeutung,mittel- und langfristigeZielsetzungenvorzunehmenunddiesepriorisierendzuordnen.DieDigitalisierungsstrategiesoll2017und2018erarbeitet werden. Die Landesregierung entwickelt ihre Digitalisierungsstrategie im Dialog mit gesell-schaftlichenAkteuren,ExpertenundVertreternderPolitik.ErsteExpertengesprächewurdenbereitsgeführt und werden fortgesetzt. Sie dienen auch der Vorbereitung eines Expertengremiums, das externenSachverstandeinbindenundeinenHandlungsebenenübergreifendenBlickindenStrate-gie-Prozess einbringen soll.

DieStaatskanzleiwirdModeratordesProzessesseinundorganisiertdieArbeitsstruktur,diedasFachwissenderExperten,diePlanungenderFachressortsunddieAnliegendergenanntenAkteureunter einem gemeinsamen Dach zusammenführt. Dazu gehören neben der bereits arbeitenden in-terministeriellenArbeitsgruppe,Fach-Workshops,AnhörungenundoffenereVeranstaltungsformate.

42

Page 43: BERICHT DER LANDESREGIERUNG - Digitales Brandenburg · STATUSBERICHT ZUR ZUKUNFTSSTRATEGIE ... Bildung und Medienkompetenz in der digitalen Welt 12 4.2.1.Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung

INHALT

1. KURZZUSAMMENFASSUNG 3

2. AUF DEM WEG ZU EINER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE 4 2.1. Strategieprozess und Schnittstelle in der Staatskanzlei 5 2.2. Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe 6

3. LEITTHEMEN DER BRANDENBURGISCHEN DIGITALISIERUNG 7 3.1. Zugänge sicherstellen - Chancen ermöglichen 8 3.2. DigitalisierungalsChancefürdieBewältigungdesdemografischenWandels 9 3.3. MitSicherheitundVertrauendenWandelannehmen 9 3.4. Transparenz und Zugänglichkeit – moderne Datenpolitik 10

4. LEBENSWELTEN UND POLITIKFELDER IM WANDEL 11 4.1. Digitale Infrastrukturen 12 4.2. BildungundMedienkompetenzinderdigitalenWelt 12 4.2.1. Schulen 13 4.2.2. BeruflicheAusbildung 16 4.2.3. HochschulenundWissenschaft 16 4.2.4. Lebenslanges Lernen 18 4.3. DigitalisierunginWirtschaftundArbeit 18 4.3.1. VeränderungderArbeitswelt 18 4.3.1.1. BeruflicheQualifizierung 18 4.3.1.2. Fachkräftebedarf,StrukturwandelundeinneuesArbeitsverständnis 19 4.3.2. DigitaleWirtschaft 20 4.3.3. Startup-Förderung 21 4.3.4. Wissens-undTechnologietransfer 22 4.3.5. InnovationsförderungfürUnternehmen 23 4.4. Energiewirtschaft 24 4.5. Landwirtschaft 24 4.6. Wald-,Forst-undHolzwirtschaft 25 4.7. Tourismus 27 4.8. Kulturelles Erbe und Digitalisierung 27 4.9. DigitaleVerwaltung 28 4.9.1. E-Government 29 4.9.2. OpenData 31 4.9.3. DigitalisierunginderSteuerverwaltung 32 4.9.4. DigitalisierungimAsylverfahren(DAS) 32 4.9.5. E-Justice 33 4.10. Sicherheitsbedürfnisse und -lösungen 34 4.10.1. Datenschutz 34 4.10.2. Verbraucherschutz 34 4.10.3. Cybersicherheit 34 4.10.4. IT-SicherheitderLandesverwaltung 35

5. DISTANZEN ÜBERWINDEN IM LÄNDLICHEN RAUM 36 5.1. Mobilität 37 5.2. E-Health 38 5.3. Bildung 39 5.4. Handel 39 5.5. Polizei 40

6. AUSBLICK 41

7. IMPRESSUM 43

Impressum

Herausgeber:Staatskanzlei des Landes BrandenburgReferat25|Rundfunk,Medien,DigitaleGesellschaftHeinrich-Mann-Allee107|14473PotsdamTelefon: 0331/866-0E-Mail: [email protected]: www.brandenburg.defacebook: unser brandenburg Redaktion:Referat25|Rundfunk,Medien,DigitaleGesellschaft

Layout|Interaktivität:Schütz Brandcom GmbH, Berlin

Bildnachweis:AlleBilderShutterstock Hinweise:AusGründenderbesserenLesbarkeitwirdindieserBroschüreaufeinedurchgehende,geschlechts-neutraleDifferenzierung(z.B.Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter)verzichtet.EntsprechendeBegriffegel-tenimSinnederGleichbehandlunggrundsätzlichfürbeideGeschlechter.DieverkürzteSprachformhatnurredaktionelleGründeundbeinhaltetkeineWertung.

DieseBroschürewirdimRahmenderÖffentlichkeitsarbeitderbrandenburgischenLandesregierungherausgegeben.SiedarfnichtwährendeinesWahlkampfeszumZweckederWahlwerbungverwen-detwerden.Diesgilt fürLandtags-,Bundestags-undKommunalwahlensowieauch fürdieWahlderMitgliederdesEuropäischenParlaments.Unabhängigdavon,wannaufwelchemWegeundinwelcherAnzahldieseSchriftdenEmpfängerInnenzugegangenist,darfsieauchohnezeitlichenBe-zugzueinerbevorstehendenWahlnichtineinerWeiseverwendetwerden,diealsParteinahmederLandesregierungzugunsteneinzelnerpolitischerGruppenverstandenwerdenkönnte.

September 2017

43