1
B C M Y Seite xx OT Freitag, 24. September 2010 I ot Sport 27 Starke regionale Dreierdelegation Triathlon Luca Della Giacoma, Patric Wyss und Yannick Erlachner nehmen am Ironman Hawaii teil Drei junge Überflieger aus der Region Olten werden Mitte Ok- tober auf Big Island die Farben der Dreitannenstadt vertreten. Dies zeigt auf, wie fest der Tri- athlon in der Region verankert und wie hoch das Niveau der hiesigen Triathleten ist. Mit viel Engagement, konsequentem Einsatz und auch viel Verzicht konnten sich die drei an den unterschiedlichsten Orten der Welt für die Weltmeisterschaft auf der Langdistanz qualifizieren. Konrad von Allmen (41), selbst 6-facher Hawaii-Finisher, frag- te bei den drei Athle- ten nach. Warum nimmst du die Mühe und die Kosten auf dich, um in der Lava- wüste von Hawaii Schweiss ver- giessen zu können? Was wird man in der Woche vor dem Wettkampf in deinem Kühl- schrank vorfinden? Was geht in diesen rund zehn Stun- den Renndauer in deinem Kopf vor? Worauf freust du dich am meisten? Wovor hast du Angst? Was wird das Erste sein, das du nach dem Zieleinlauf machen wirst? Der Geniesser Patric hat die Quali gleich bei seiner ersten Langdis- tanz geholt – ein vielver- sprechendes Talent. Ihm auf der Laufstrecke zuzu- schauen, ist alleine schon ein Genuss. ALTERSKLASSE: M25 QUALI GEHOLT IN: Zürich QUALIZEIT: 9:22:47 Für mich ist es nicht mit Mühe sondern mit Leidenschaft zum Sport verbunden. Ich bewege mich sehr gerne und brauche den Sport als Ausgleich. Ich habe noch nie auch nur einen Franken bereut, den ich in den konstenin- tensiven Sport investiert habe. Schweizer Schokolade und Coca Cola Darauf bin ich selber auch ge- spannt! Am 9. Oktober weiss ich mehr. Auf den Schwimmstart in Kona freue ich mich ganz besonders. Schon oft habe ich den Start im Internet live verfolgt und davon geträumt, einmal selber als Ath- let dabei sein zu dürfen. Vor den klimatischen Bedingun- gen und einem technischen De- fekt. Ich lasse mir eine bunte Blumen- kette umhängen und tanze einen hawaiianischen Hula. Patric Wyss Der Youngster Yannick ist der Jüngste des Trios, verfügt aber schon über gute Wett- kampferfahrung. Seine Leistung in der Feuchthit- ze Malaysias lässt für Ha- waii hoffen. ALTERSKLASSE: M18 QUALI GEHOLT IN: Malaysia QUALIZEIT: 10:45:55 Weil der Triathlonsport mein Le- ben verändert hat und mich mit sehr vielen positiven Emotionen jeden Tag wieder motivieren kann. Meine Laufmütze, damit ich auch während dem Rennen ei- nen kühlen Kopf bewahren kann. Ich versuche, den Ernährungs- plan genau einzuhalten und mich auf das Rennen zu fokussieren. Mit weiteren Überlegungen wäre ich wohl schon überfordert … Die letzten 100 Meter – der Ge- danke daran jagt mir schon jetzt einen kalten Schauer über den Rücken. Auf eine Radpanne, Patric hat meine mechanischen Fähigkei- ten schon miterlebt – am Ende ging ich mit dem Zug nach Hau- se … Mich mit einer Hawaiikette schmücken und meine beiden Kollegen suchen, die hoffentlich noch nicht allzu lange im Ziel warten mussten … Yannick Erlachner Der Chrampfer Luca hat viel und sehr hart für die Quali gearbei- tet. Nach mehreren An- läufen und viel Pech hat er es ausgerechnet am härtesten Qualiwett- kampf geschafft. ALTERSKLASSE: M25 QUALI GEHOLT AUF: Lanzarote QUALIZEIT: 9:23:58 Der Traum eines jeden Triathle- ten. Mein Traum. Das Nonplusul- tra in unserem Sport. Der Grund, warum ich Triathlon betreibe. Nur Hawaii zählt und geniesst in der Szene den grösseren Stellen- wert als Olympische Spiele. Nichts Spezielles. Alles was schmeckt. Ich versuche, mich bei der Ernährung nicht allzu fest einzuschränken. Vieles, aber es gilt über die gan- ze Renndauer konzentriert zu bleiben um keine Fehler zu ma- chen. Der Fokus sollte stets nach vorne gerichtet sein. Den «Mythos Ironman Hawaii» endlich am eigenen Leib erfah- ren zu dürfen. Angst ist das falsche Wort, es ist vielmehr Respekt und die immer gleichen Gedanken, welche ei- nem vor einem Ironman durch den Kopf gehen. In Ruhe ein kühles Blondes trin- ken – wie nach jedem Ironman. Luca Della Giacoma Hauptprobe für die Weltmeisterschaften Morgen Samstag messen sich in Schaffhausen, kurz vor den Weltmeis- terschaften, die besten Kunstturnerin- nen und Kunstturner aus Rumänien, Deutschland und dem Gastgeberland Schweiz. Diverse olympische Medail- lengewinner, Weltmeister und Euro- pameister werden gegeneinander an- treten. Mit von der Partie ist auch der Wolfwiler Kunstturner Simon Nützi. Gemeldet sind unter anderem aus Ru- mänien Flavius Koczi (2. Sprung WM 2009), Sandra Izbasza (Olympiasiege- rin 2008 am Boden) und Elena Amelia Racea (1. Schwebebalken EM 2010). Das deutsche Männerteam gewann im April 2010 in Birmingham die Mann- schaftswertung und auch im Einzel brillierten sie: Matthias Fahrig ge- wann Gold am Boden und Silber am Sprung. Am Reck ging Bronze an Phil- lip Boy und Fabian Hambüchen. Bei den Frauen wird unter anderem Ok- sana Tschussowitina (2. Sprung OS 2008) erwartet. Im Anschluss an die Schweizer Einzelmeisterschaften vom letzten Wochenende in Egg wurden auch die WM-Teams der Schweiz be- stimmt. In Schaffhausen können sich nun die beiden WM-Nationalmann- schaften als Mannschaft beweisen. Teamleader sind die frisch gekürten Schweizer Meister Ariella Kaeslin und Claudio Capelli. (STV) Samstag, 25. September. Dreifach- halle Breite, Schaffhausen. Türöffnung: 13.00 Uhr. Wettkampf Frauen: 14.00 Uhr. Wettkampf Män- ner: 19.00 Uhr. Auch Simon Nützi testet morgen in Schaffhausen ein letztes Mal. MBS WM-Team Frauen Ariella Kaeslin (23) Meggen LU, BTV Luzern. Emily Berti (16) Cugnasco TI, SFG Locarno. Jennifer Rutz (16) Arnegg SG, TZ Fürstenland/ TV Gossau. Jennifer Senn (17) Sulz AG, Kutu Stein-Fricktal. Jessica Diacci (16) Villnachern AG, Kutu Obersiggenthal. Linda Stämpfli (22) Urdorf, Kutu Urdorf. Minu Krasniqi (17) Win- disch, STV Lenzburg. WM-Team Männer Claudio Capelli (24) Lätti BE, BTV Bern. Daniel Groves (26) Grosswangen LU, TV Grosswan- gen. Mark Ramseier (26) Teufenthal AG, STV Teufenthal. Pablo Brägger (18) Oberbüren SG, STV Oberbüren. Pascal Bucher (20) Schöfflis- dorf ZH, STV Wehntal. Roman Gisi (25) Seltis- berg BL, TV Seltisberg. Simon Nützi (20) Wolf- wil SO, TV Wolfwil. In ihrer Haut möchte ich nicht stecken In der noch jungen Saison hat es noch kein Spiel gegeben, in dem sich Spieler, Trainer und Fans nicht über Schiedsrichterent- scheidungen geärgert haben. Beim ersten Spiel gegen Thurgau waren es die unerklärlichen Stra- fen, beim zwei- ten Spiel gegen die GCK Lions entschied der Unparteiische auf Tor, obwohl die Scheibe die Linie niemals über- quert hatte. Auch beim Auswärtsspiel in Lausanne wurde über das umstrittene Tor von Setzinger diskutiert, nach- dem dieser den Puck ziemlich hoch in der Luft noch abgelenkt hatte. Und zu guter Letzt gab auch das Tor von Ajoie in der Ver- längerung zu Diskussionen An- lass, als der Puck vor, während oder eben nach der Schlusssire- ne die Torlinie überquert hatte. Allein diese Beispiele, notabene eines pro Spiel, zeigen, dass die Schiedsrichter einen unglaublich schwierigen Job zu erledigen ha- ben. Sie müssen innerhalb von Sekundenbruchteilen entschei- den und sich dabei oftmals auch auf ihr Bauchgefühl verlassen. Bei so vielen (Fehl-)Entscheidun- gen stellt sich natürlich immer wieder die Frage, ob die NLB-Un- parteiischen nicht gut genug aus- gebildet worden sind oder ein- fach schlicht mit dem Tempo und der ganzen Atmosphäre überfor- dert sind. Irren ist ja bekanntlich menschlich, und jeder von uns macht Fehler. Natürlich auch die Schiedsrichter. Aber wie soll ein Schiedsrichter innerhalb von Se- kunden mit hundertprozentiger Sicherheit entscheiden, ob der Spieler nun den Puck oberhalb der Latte oder unterhalb berührt hat? Dies ist ganz einfach un- möglich. Zumal das Heimpubli- kum das Schiedsrichtertrio bei ei- ner Fehlentscheidung unerbittlich auspfeift. Da braucht jeder Mensch eine dicke Haut, um sich diese zum Teil unter der Gürtelli- ne ausgesprochenen Beleidigun- gen anzuhören. Die einfachste Lösung für alle wäre die Hintertorkamera – die in der NLA bekanntlich schon zur Grundinstallation in jedem Sta- dion gehört. Dies ist auch allen Beteiligten klar. Der Haken be- steht bei diesem Thema jedoch darin, dass der Verband der Mei- nung ist, dass die Klubs für sol- che Installationen selber aufkom- men müssten. Den meisten NLB-Klubs ist es jedoch nicht möglich, die finanziellen Mittel für solch eine zusätzliche Installa- tion aufzubringen. Da fragt man sich doch als Aussenstehender: Ist die NLB dem Verband nichts wert? Die NLB gehört schliess- lich auch zur Nationalliga, und auch in der NLB geht es mittler- weile um sehr viel Geld, Sponso- ren und Image. Will der Verband wirklich verhin- dern, dass seine Schiedsrichter nach jeder Entscheidung von den Spielern und Fans attackiert wer- den, wird er sich über eine solche Investition in der NLB dringend Gedanken machen müssen. Dies aber nicht nur zum Schutze der Unparteiischen, sondern auch des oft zitierten Fairplays und der treuen Fans wegen, welche auch in der NLB zum Teil hohe Ein- trittspreise zahlen und sich nicht wegen so unnötigen Fehlent- scheidungen, welche durch diese Hilfsmittel vermieden werden könnten, ärgern müssen. (BLO) Patrick Bloch (25) spielt seit gut drei Jahren beim EHC Olten. Er ist nicht nur auf dem Eis ein Meister seines Fachs, er weiss sich auch in dieser Kolumne mit den richtigen Mitteln auszudrücken. Hart – aber fair

Bericht kva

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Bericht kva

B C M Y Seite xx OT

Freitag, 24. September 2010 I ot Sport 27

Starke regionale DreierdelegationTriathlon Luca Della Giacoma, Patric Wyss und Yannick Erlachner nehmen am Ironman Hawaii teil

Drei junge Überflieger aus derRegion Olten werden Mitte Ok-tober auf Big Island die Farbender Dreitannenstadt vertreten.Dies zeigt auf, wie fest der Tri-athlon in der Region verankertund wie hoch das Niveau derhiesigen Triathleten ist. Mit vielEngagement, konsequentemEinsatz und auch viel Verzichtkonnten sich die drei an denunterschiedlichsten Orten derWelt für die Weltmeisterschaftauf der Langdistanz qualifizieren.

Konrad von Allmen

(41), selbst 6-facher Hawaii-Finisher, frag-te bei den drei Athle-ten nach.

Warum nimmst du die Mühe und dieKosten auf dich, um in der Lava-wüste von Hawaii Schweiss ver-giessen zu können?

Was wird man in der Woche vordem Wettkampf in deinem Kühl-schrank vorfinden?

Was geht in diesen rund zehn Stun-den Renndauer in deinem Kopf vor?

Worauf freust du dich am meisten?

Wovor hast du Angst?

Was wird das Erste sein, das dunach dem Zieleinlauf machen wirst?

Der Geniesser

Patric hat die Quali gleich

bei seiner ersten Langdis-

tanz geholt – ein vielver-

sprechendes Talent. Ihm

auf der Laufstrecke zuzu-

schauen, ist alleine schon

ein Genuss.

ALTERSKLASSE: M25QUALI GEHOLT IN: ZürichQUALIZEIT: 9:22:47

Für mich ist es nicht mit Mühesondern mit Leidenschaft zumSport verbunden. Ich bewegemich sehr gerne und braucheden Sport als Ausgleich. Ich habenoch nie auch nur einen Frankenbereut, den ich in den konstenin-tensiven Sport investiert habe.

Schweizer Schokolade und CocaCola

Darauf bin ich selber auch ge-spannt! Am 9. Oktober weiss ichmehr.

Auf den Schwimmstart in Konafreue ich mich ganz besonders.Schon oft habe ich den Start imInternet live verfolgt und davongeträumt, einmal selber als Ath-let dabei sein zu dürfen.

Vor den klimatischen Bedingun-gen und einem technischen De-fekt.

Ich lasse mir eine bunte Blumen-kette umhängen und tanze einenhawaiianischen Hula.

Patric Wyss

Der Youngster

Yannick ist der Jüngste

des Trios, verfügt aber

schon über gute Wett-

kampferfahrung. Seine

Leistung in der Feuchthit-

ze Malaysias lässt für Ha-

waii hoffen.

ALTERSKLASSE: M18QUALI GEHOLT IN: MalaysiaQUALIZEIT: 10:45:55

Weil der Triathlonsport mein Le-ben verändert hat und mich mitsehr vielen positiven Emotionenjeden Tag wieder motivierenkann.

Meine Laufmütze, damit ichauch während dem Rennen ei-nen kühlen Kopf bewahren kann.

Ich versuche, den Ernährungs-plan genau einzuhalten und michauf das Rennen zu fokussieren.Mit weiteren Überlegungen wäreich wohl schon überfordert …

Die letzten 100 Meter – der Ge-danke daran jagt mir schon jetzteinen kalten Schauer über denRücken.

Auf eine Radpanne, Patric hatmeine mechanischen Fähigkei-ten schon miterlebt – am Endeging ich mit dem Zug nach Hau-se …

Mich mit einer Hawaiiketteschmücken und meine beidenKollegen suchen, die hoffentlichnoch nicht allzu lange im Zielwarten mussten …

Yannick Erlachner

Der Chrampfer

Luca hat viel und sehr

hart für die Quali gearbei-

tet. Nach mehreren An-

läufen und viel Pech hat

er es ausgerechnet am

härtesten Qualiwett-

kampf geschafft.

ALTERSKLASSE: M25QUALI GEHOLT AUF: LanzaroteQUALIZEIT: 9:23:58

Der Traum eines jeden Triathle-ten. Mein Traum. Das Nonplusul-tra in unserem Sport. Der Grund,warum ich Triathlon betreibe. NurHawaii zählt und geniesst in derSzene den grösseren Stellen-wert als Olympische Spiele.

Nichts Spezielles. Alles wasschmeckt. Ich versuche, michbei der Ernährung nicht allzu festeinzuschränken.

Vieles, aber es gilt über die gan-ze Renndauer konzentriert zubleiben um keine Fehler zu ma-chen. Der Fokus sollte stetsnach vorne gerichtet sein.

Den «Mythos Ironman Hawaii»endlich am eigenen Leib erfah-ren zu dürfen.

Angst ist das falsche Wort, es istvielmehr Respekt und die immergleichen Gedanken, welche ei-nem vor einem Ironman durchden Kopf gehen.

In Ruhe ein kühles Blondes trin-ken – wie nach jedem Ironman.

Luca Della Giacoma

Hauptprobe für die WeltmeisterschaftenMorgen Samstag messen sich inSchaffhausen, kurz vor den Weltmeis-terschaften, die besten Kunstturnerin-nen und Kunstturner aus Rumänien,Deutschland und dem GastgeberlandSchweiz. Diverse olympische Medail-lengewinner, Weltmeister und Euro-pameister werden gegeneinander an-treten. Mit von der Partie ist auch derWolfwiler Kunstturner Simon Nützi.

Gemeldet sind unter anderem aus Ru-mänien Flavius Koczi (2. Sprung WM2009), Sandra Izbasza (Olympiasiege-rin 2008 am Boden) und Elena AmeliaRacea (1. Schwebebalken EM 2010). Dasdeutsche Männerteam gewann imApril 2010 in Birmingham die Mann-schaftswertung und auch im Einzelbrillierten sie: Matthias Fahrig ge-wann Gold am Boden und Silber am

Sprung. Am Reck ging Bronze an Phil-lip Boy und Fabian Hambüchen. Beiden Frauen wird unter anderem Ok-sana Tschussowitina (2. Sprung OS2008) erwartet. Im Anschluss an dieSchweizer Einzelmeisterschaften vomletzten Wochenende in Egg wurdenauch die WM-Teams der Schweiz be-stimmt. In Schaffhausen können sichnun die beiden WM-Nationalmann-schaften als Mannschaft beweisen.Teamleader sind die frisch gekürtenSchweizer Meister Ariella Kaeslin undClaudio Capelli. (STV)

Samstag, 25. September. Dreifach-halle Breite, Schaffhausen.Türöffnung: 13.00 Uhr. WettkampfFrauen: 14.00 Uhr. Wettkampf Män-ner: 19.00 Uhr.

Auch Simon Nützi testet morgen inSchaffhausen ein letztes Mal. MBS

WM-Team Frauen

Ariella Kaeslin (23) Meggen LU, BTV Luzern.Emily Berti (16) Cugnasco TI, SFG Locarno.Jennifer Rutz (16) Arnegg SG, TZ Fürstenland/TV Gossau. Jennifer Senn (17) Sulz AG, KutuStein-Fricktal. Jessica Diacci (16) VillnachernAG, Kutu Obersiggenthal. Linda Stämpfli (22)Urdorf, Kutu Urdorf. Minu Krasniqi (17) Win-disch, STV Lenzburg.

WM-Team Männer

Claudio Capelli (24) Lätti BE, BTV Bern. DanielGroves (26) Grosswangen LU, TV Grosswan-gen. Mark Ramseier (26) Teufenthal AG, STVTeufenthal. Pablo Brägger (18) Oberbüren SG,STV Oberbüren. Pascal Bucher (20) Schöfflis-dorf ZH, STV Wehntal. Roman Gisi (25) Seltis-berg BL, TV Seltisberg. Simon Nützi (20) Wolf-wil SO, TV Wolfwil.

In ihrer Haut möchte ichnicht stecken

In der noch jungen Saison hat esnoch kein Spiel gegeben, in demsich Spieler, Trainer und Fansnicht über Schiedsrichterent-scheidungen geärgert haben.Beim ersten Spiel gegen Thurgauwaren es die unerklärlichen Stra-

fen, beim zwei-ten Spiel gegendie GCK Lionsentschied derUnparteiische aufTor, obwohl dieScheibe die Linieniemals über-quert hatte. Auch

beim Auswärtsspiel in Lausannewurde über das umstrittene Torvon Setzinger diskutiert, nach-dem dieser den Puck ziemlichhoch in der Luft noch abgelenkthatte. Und zu guter Letzt gabauch das Tor von Ajoie in der Ver-längerung zu Diskussionen An-lass, als der Puck vor, währendoder eben nach der Schlusssire-ne die Torlinie überquert hatte.Allein diese Beispiele, notabeneeines pro Spiel, zeigen, dass dieSchiedsrichter einen unglaublichschwierigen Job zu erledigen ha-ben. Sie müssen innerhalb vonSekundenbruchteilen entschei-den und sich dabei oftmals auchauf ihr Bauchgefühl verlassen.Bei so vielen (Fehl-)Entscheidun-gen stellt sich natürlich immerwieder die Frage, ob die NLB-Un-parteiischen nicht gut genug aus-gebildet worden sind oder ein-fach schlicht mit dem Tempo undder ganzen Atmosphäre überfor-dert sind. Irren ist ja bekanntlichmenschlich, und jeder von unsmacht Fehler. Natürlich auch dieSchiedsrichter. Aber wie soll einSchiedsrichter innerhalb von Se-kunden mit hundertprozentigerSicherheit entscheiden, ob derSpieler nun den Puck oberhalbder Latte oder unterhalb berührthat? Dies ist ganz einfach un-möglich. Zumal das Heimpubli-kum das Schiedsrichtertrio bei ei-ner Fehlentscheidung unerbittlichauspfeift. Da braucht jederMensch eine dicke Haut, um sichdiese zum Teil unter der Gürtelli-ne ausgesprochenen Beleidigun-gen anzuhören. Die einfachste Lösung für allewäre die Hintertorkamera – die inder NLA bekanntlich schon zurGrundinstallation in jedem Sta-dion gehört. Dies ist auch allenBeteiligten klar. Der Haken be-steht bei diesem Thema jedochdarin, dass der Verband der Mei-nung ist, dass die Klubs für sol-che Installationen selber aufkom-men müssten. Den meistenNLB-Klubs ist es jedoch nichtmöglich, die finanziellen Mittelfür solch eine zusätzliche Installa-tion aufzubringen. Da fragt mansich doch als Aussenstehender:Ist die NLB dem Verband nichtswert? Die NLB gehört schliess-lich auch zur Nationalliga, undauch in der NLB geht es mittler-weile um sehr viel Geld, Sponso-ren und Image. Will der Verband wirklich verhin-dern, dass seine Schiedsrichternach jeder Entscheidung von denSpielern und Fans attackiert wer-den, wird er sich über eine solcheInvestition in der NLB dringendGedanken machen müssen. Diesaber nicht nur zum Schutze derUnparteiischen, sondern auchdes oft zitierten Fairplays und dertreuen Fans wegen, welche auchin der NLB zum Teil hohe Ein-trittspreise zahlen und sich nichtwegen so unnötigen Fehlent-scheidungen, welche durch dieseHilfsmittel vermieden werdenkönnten, ärgern müssen. (BLO)

Patrick Bloch (25) spielt seitgut drei Jahren beim EHC Olten. Er ist nicht nur auf demEis ein Meister seines Fachs,er weiss sich auch in dieser Kolumne mit den richtigen Mitteln auszudrücken.

Hart – aber fair