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D.I.B. Aktuell Infomagazin des Deutschen Imkerbundes e. V. Ausgabe August 4/2012 Impressum: Herausgeber: Deutscher Imkerbund e.V. (D.I.B.), Redaktion: Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B., Copyright: Deutscher Imkerbund e.V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3, Tel. 0228-93292-0, Fax: 0228-321009, Internet: www.deutscherimkerbund.de, E-Mail: [email protected], [email protected] Aktuelles Ministerium und Verein besuchen „Haus des Imkers“ Berichte Umfrageergebnisse der Frühjahrsernte D.I.B. auf Deutschen Bauerntag 3. Internationales Jungimkertreffen Beilage Infoblatt Bienenmuseen in Deutschland

Infomagazin des Deutschen Imkerbundes e. V.deutscherimkerbund.de/userfiles/DIB_Aktuell/2012/aktuell2012-04.pdf · 4 D.I.B. AKTUELL 4/2012 Vertreterversammlung in Villip Nach dem Beschluss

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D.I.B. AktuellInfomagazin des Deutschen Imkerbundes e. V.

Ausgabe August 4/2012

Impressum: Herausgeber: Deutscher Imkerbund e.V. (D.I.B.), Redaktion: Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B.,Copyright: Deutscher Imkerbund e.V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3, Tel. 0228-93292-0, Fax: 0228-321009,

Internet: www.deutscherimkerbund.de, E-Mail: [email protected], [email protected]

Aktuelles

Ministerium und Verein besuchen„Haus des Imkers“

Berichte

Umfrageergebnisse der FrühjahrsernteD.I.B. auf Deutschen Bauerntag3. Internationales Jungimkertreffen

BeilageInfoblatt Bienenmuseen in Deutschland

Wir freuen uns über positiveResonanz der letzten Wochen

Die Entscheidung, in diesem Jahr keinen Deut-schen Imkertag im Oktober zu veranstalten und an-stelle dessen ein Treffen der Imkerverbände inBerlin sowie einen Politischen Abend im Junidurchzuführen, war richtig. Das zeigt das positiveFeedback, das wir in den letzten Wochen aus derImkerschaft erhielten. Die von sechs Imkerverbänden gemeinsam formu-lierte Resolution vom 12.06.2012 wird von zweiweiteren Verbänden unterstützt und hat Beachtunggefunden. Denn erstmals hat die deutsche Imker-schaft mit einer Stimme nach außen zu einemThema, das für die Zukunft der Bienenhaltung vongroßer Bedeutung ist, Stellung bezogen.Viel positive Resonanz kam auch auf unseren Ar-tikel „Der unqualifizierte Freizeitimker ...“, den wirin der letzten Ausgabe des Rundschreibens und inden Imker-Fachzeitschriften im Juli veröffentlich-ten. Das ist gut, denn auch hier ging es darum, mit-einander und nicht gegeneinander zu arbeiten.

In vielen Regionen ist die Honigerntesaison zuEnde und das Thema Varroabehandlung steht imVordergrund. Die Bieneninstitute haben wie jedesJahr frühzeitig geeignete Behandlungsempfehlun-gen veröffentlicht, die jeder Imker anwenden kann.Wer das nicht tut, der imkert im „Blindflug“ undläuft Gefahr, von starkem Varroa-Befall der Völ-ker überrascht zu werden.Deshalb unsere Bitte: Sollten Sie sich bei der Be-handlung unsicher sein, so wenden Sie sich an dieMitarbeiter der Institute, an einen Fachberater oderaber auch an einen erfahrenen Imkerkollegen imeigenen Verein. Gemeinsame Standbegehungen imVereinsgebiet können zum Verständnis und zur Re-duzierung der Varroabelastung ebenfalls beitragen.In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gutenAbschluss des Bienenjahres.

Ihre Redaktion

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.

2D.I.B. AKTUELL 4/2012

APIMONDIA

Inhalt Seite

Neues aus dem „Haus des Imkers“Fördergelder nur für öffentliche Interessen 3Vertreterversammlung in Villip 4Austausch mit BMELV-Vertretern 5Soester Imker besuchen D.I.B. 39

In eigener Sache 6

Aktuelle BerichteD.I.B. auf Deutschem Bauerntag 11Aktuelle Entwicklungen Gentechnik 13Umfrageergebnisse zur Frühtrachternte 16Berliner Fachgespräch mit Grünen-Politiker 16Aktuelle Entwicklung beim Feuerbrand 18Auswertung Umfrage Imkernachwuchs 19Imkerverbände im Portrait: der DBIB 20

Jugendarbeit3. Internationales Jungimkertreffen in Prag 24Sommercamp in Weimar 26

Aus den RegionenNidderau-Schöneck: Mitglieder vervierfacht 27EB mobil in Ludwigshafen und Köln 28Tag des offenen Hofes in Pinzberg 29Bienen-Route 2012 29Festumzug in Kirchberg 30125 Jahre IV Bremen-Blumenthal 304. Zeidelweide in Herzogenaurach 31

Für Sie notiertPrüfung zum Tierwirt - Imkerei 31Mehr Leguminosen auf deutschen Äckern 32Ambrosiafunde zentral melden 32Lupinen und Soja im Fokus 32EU-Bio-Logo ist Pflicht 33Das Varroawetter 33beeorganizer.com 34Info zum § 13 a 34

Literaturtipps 34

Veranstaltungshinweise 37

BeilagenAktualisierte Sonderbeilage „Bienenmuseen inDeutschland“

Titelfoto: Jetzt ist eine regelmäßige Durchsicht der Völker wichtig.

3D.I.B. AKTUELL 4/2012

Fördergelder nur füröffentliche Interessen

einsetzen

In der letzten Ausgabe von D.I.B.AKTUELL berichteten wir überdas Treffen der Imkerverbände inBerlin, bei dem die so genannteBerliner Resolution verabschiedetwurde. Diese haben Sie als Anlagezum letzten Rundschreiben erhal-ten. Mittlerweile unterstützen auchdie Europäische Gemeinschaft derBuckfastimker und der Biokreis e.V. unsere Forderungen. Zum bes-seren Verständnis dieser Forderun-gen hierzu heute noch einigeAnmerkungen:Die EU-Mitgliedsstaaten müssenderzeit in Brüssel sehr intensivüber die Reform der gemeinsamenEU-Agrarpolitik (GAP) diskutie-ren, da 2013 der derzeit gültigeHaushalt abläuft. Dass heißt: DasBudget für die nächste Zeitspannevon sieben Jahren (2014 – 2020)muss neu verhandelt werden.Dabei geht es vor allem darum, wieviel Geld aus EU-Mitteln und denMitgliedsländern für die Agrarför-derung bereitgestellt, wie dieses in-nerhalb des Haushaltes verteilt undwelche Vorgaben es für die Bean-tragung von Geldern geben wird.Bei derzeit 27 Mitgliedsstaaten mitvöllig unterschiedlichen Vorausset-zungen und Interessen ist es leichtnachvollziehbar, wie schwierig dieVerhandlungen sind. Auch dieLandwirte als Empfänger der Mit-tel sind natürlich daran interessiert,eine gleiche oder bessere Förde-rung wie derzeit mit möglichstwenig bürokratischem Aufwand zuerhalten. Die Planungen sind bis-

her nur in Grundzügen bekannt.Dabei ist aber bei der finanziellenSituation in vielen EU-Staaten be-reits jetzt absehbar, dass die bishe-rige Förderstruktur der EU-Di-rektzahlungen nicht mehr bestehenbleiben wird. Wenn es nach den vorliegendenVorschlägen der EU-Kommissionum Landwirtschaftskommissar Da-cian Ciolos geht, so soll es vorallem eine Neugestaltung der 1.Säule der Agrarpolitik geben, indie ausschließlich EU-Mittel flie-ßen. Diese erhielten die Landwirtebisher als Flächenprämie unabhän-gig von ihren Erzeugnissen. 30 %dieser Direktzahlungen sollen nachden jetzigen Plänen zukünftig vomso genannten „Greening“ abhän-gen. Dass heißt: Jeder Empfängereiner Prämie müsste auf 7 % seinerFlächen das Greening (Umwelt-komponenten) erfüllen, ansonstenerfolgt eine komplette Kürzung derGelder.Die 2. Säule der GAP, aus EU- undMitteln der Länder zu gleichen Tei-len finanziert, soll auch zukünftigeine Ausgleichszulage für benach-teiligte Gebiete sowie die Durch-führung von Agrarumweltmaß-nahmen beinhalten.

Für die Imkerei hat die Ausgestal-tung der Agrarpolitik eine großeBedeutung, denn die Flächen derLandwirte und deren Bewirtschaf-tungsformen sind existenziell fürdie Lebensbedingungen von Ho-nigbienen und anderen Bestäu-bungsinsekten auf dem Land.

Kernaussage der Berliner Resolu-

tion vom 12.06.2012 ist, dass För-

dergelder nur für öffentliche In-

teressen eingesetzt werden dürfen.

Die Forderungen der Imkerver-

bände zur 1. Säule liegen in allen

Teilen über denen der EU, z. B.:

- Direktzahlungen nur, wenn aufmindestens 10 % (EU 7 %) derBetriebsfläche effektive Umwelt(Greening)maßnahmen durchge-führt werden (ökologischeVorrangflächen)

- umfassendes Verbot des Grün-landumbruchs (EU: Puffer von 5 %)

- Einhaltung einer Fruchtfolge vonmindestens drei Fruchtfolge-gliedern, bei der eine Frucht ma-ximal 50 % der gesamten Acker-fläche und keine der drei Kultu-ren weniger als 10 % der Acker-fläche einnimmt. Vorgabe einesMindestanteils an Leguminosen(Hülsenfrüchte, die über einenhohen Eiweißgehalt verfügen)von 20 % (einschließlich Kleegrasund Leguminosen-Gemenge).(EU ab 3 ha Fläche, jede Kulturmind. 5 %, maximal 70 %)

Die 2. Säule der GAP sehen die

Imkerverbände nach wie vor als

wichtigstes Förderinstrument im

Sinne der deutschen Bienenhalter

an, da hier die Einflussnahme der

Bundesländer und die Vertretung

der nationalen Interessen am be-

sten gewährleistet wird.

Besonders begrüßt werden seitensder Imkerverbände auch freiwilligeMaßnahmen der Landwirte.

Dies noch einmal zur Hilfestellungund Diskussionsgrundlage.

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

4D.I.B. AKTUELL 4/2012

Vertreterversammlung in Villip

Nach dem Beschluss des er-weiterten Präsidiums vom08.10.2010 wird in diesemJahr kein Deutscher Imker-tag stattfinden.

Die Jahrestagung der Vertreter der Imker-/Landesverbände findet am 13.10.2012, 9.00 Uhr bis ca. 16.30 Uhr,

im Hotel Görres, Holzemer Str. 1, 53343 Wachtberg-Villip, statt.Die Tagesordnungspunkte sind:1. Tätigkeitsbericht 2011/20121.1 Bericht des Präsidiums1.2 Diskussion der Berichte

2. Jahresabschluss 20112.1 Bilanz zum 31.12.20112.2 Gewinn- und Verlustrechnung 20112.3 Werbefonds 2011

3. Diskussion und Beschlussfassung über:3.1 Jahresabschluss 20113.2 Bericht der sachlichen Prüfer3.3 Entlastung des Präsidiums

4. Haushaltsvoranschlag 2013

5. Anträge an die Vertreterversammlung5.1 Mögliche Anträge der Imker-/Landesverbände 5.2 Mögliche Anträge des Präsidiums

6. Wahlen6.1 des Beirates für imkerliche Fachfragen6.2 des Beirates für Berufs- und Erwerbsimker6.3 des Beirates für Bienengesundheit, Honigfragen und Wissenschaft6.4 des Beirates für Zuchtwesen6.5 eines Rechnungsprüfers

7. Ehrungen

8. Verschiedenes (Int. Jugendwettbewerb 2013 Münster, Deutscher Imkertag 2013 in Trier)Eventuelle Änderungen der Tagesordnung finden Sie auf unserer Homepage unter www.deutscherimkerbund.de/index.php?ver-

bandsmitteilungen.

Die Vertreterversammlung ist eine öffentliche Tagung und Gäste herzlich willkommen!

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

5D.I.B. AKTUELL 4/2012

Informationsge-spräch im

„Haus des Imkers“

Am 26. Juni besuchte eine sechs-köpfige Delegation aus dem Bun-desministerium für Ernährung,Landwirtschaft und Verbraucher-schutz (BMELV) das „Haus desImkers“ in Wachtberg-Villip. Der Referatsleiter für „Neue Tech-nologien“ in der Abteilung 2 „Ver-braucherpolitik“, Dr. von Heyde-brand, und der Lasa, und seine Mit-arbeiter wollten sich in erster Linieüber die Honiguntersuchung infor-mieren sowie über die Auswirkun-gen des so genannten Honigurteilsdes Europäischen Gerichtshofesvom September 2011 auf den deut-schen Honigmarkt sprechen. Nach der Begrüßung durch GFBarbara Löwer erklärte MarionHoffmann in der D.I.B.-Honigun-

tersuchungsstelle die verschiede-nen Untersuchungsarten, wobei sieausführlich auf die Pollenanalyseeinging.

Dabei entstanden eine Menge Fra-gen der Besucher, die von M. Hoff-mann umfangreich beantwortetwurden. Im Anschluss daran wurde das Ge-spräch im Saal weitergeführt, wo-bei hier Themen wie • Untersuchungen von gv-Pollen,• gv-Pollen im Honig, • Bezugsgrößen bei der Festlegungder Grenzwerte,

• Auswirkungen auf den Honig-markt nach dem Urteil,

• Kennzeichnung von Zutaten,• Auswirkungen auf die Imkereiund

• Honig- und Lebensmittelkenn-zeichnungsverordnung

im Mittelpunkt standen.

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Marion Hoffmann (links) erläuterte die Honiganalyse und beantwortete Fachfragen der Gäste. (Fotos: D.I.B.)

Geschäftsführerin Barbara Löwer (2. v. li.) begrüßt die Gäste aus dem Ministerium im Foyer des „Haus des Imkers“.

6D.I.B. AKTUELL 4/2012

In eigener Sache

Bundesverdienstkreuz für Felix Kriechbaum

Am 18. Juni hat der bayerische Landwirtschaftsmi-nister Helmut Brunner (Foto rechts) dem langjäh-rigen Vorsitzenden des Bezirksverbandes Ober-bayern (1972 – 2004) und 2. Vorsitzenden des Lan-desverbandes Bayerischer Imker (1976 – 1996),Felix Kriechbaum (Foto links), das Verdienstkreuzam Bande des Verdienstordens der BundesrepublikDeutschland überreicht. Er würdigte damit das her-ausragende Engagement des 82-jährigen Münch-ners für die Bienenhaltung im Freistaat.„Mit großem Sachverstand, Tatkraft und Weitblicksetzen Sie sich seit Jahrzehnten für die Imker ein.Sie haben einen maßgeblichen Beitrag dafür gelei-stet, dass die Bienenhaltung in der Gesellschaftheute ein so großes Ansehen genießt“, sagte der Mi-nister in seiner Laudatio. Kriechbaum habe der Öffentlichkeit bei vielen Gelegenheiten immer wieder dieLeistungen der Bienenhaltung vor Augen geführt und lange Jahre die Imker-Ausstellungen auf dem Zen-trallandwirtschaftsfest in München gestaltet. F. Kriechbaum kümmerte sich auch besonders um die Aus-und Fortbildung der Imker als Bienenfach- und -gesundheitswart des Landesverbandes. In diesem Bereichist er auch heute noch tätig und jeder Zeit Ansprechpartner. Der D.I.B. und der Landesverband BayerischerImker zeichneten ihn für sein Engagement mehrfach aus. So würdigte ihn der Bundesverband 1994 mit demEhrenimkermeistertitel. 1996 wurde Kriechbaum die Staatsmedaille des Landwirtschaftsministeriums ver-liehen. Die Mitglieder des D.I.B.-Präsidiums sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle im„Haus des Imkers“ gratulierten F. Kriechbaum ganz herzlich zu dieser hohen Anerkennung.

Herzlichen Glückwunsch

zum Geburtstag sagt der D.I.B. Ferdinand Drexler aus Kirchdorf, der am1. August 60 Jahre alt wurde. F. Drexler ist seit vielen Jahren begeisterterFreizeitimker und engagiert sich ehrenamtlich im Landesverband Baye-rischer Imker als Vorsitzender des Bezirksverbandes Oberbayern und Im-kervereins Haager Land. Seit September 2005 ist er außerdem 1.Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Imker e. V., der mit seinenca. 23.000 Mitgliedern der größte Landesverband innerhalb des Deut-schen Imkerbundes ist.

Die Mitglieder des D.I.B.-Präsidiums sowie die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter der Geschäftsstelle im „Haus des Imkers“ gratulierten sehr herz-lich und wünschten Gesundheit und Kraft für die vielfältigen Aufgaben.

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Foto: StMELF

7D.I.B. AKTUELL 4/2012

Gabriele Decker, Bürokauffrau,absolvierte von 1977-1979 ihreAusbildung beim Deutschen Im-kerbund e. V. und arbeitet seit dem01.01.1980 in Festanstellung beimBundesverband. In dieser langen Zeit war sie inmehreren Bereichen der Ge-schäftsstelle tätig, z. B. der Honig-marktkontrolle oder der Buch-haltung. Für letzteren Bereich istsie auch heute tätig.

Elisabeth Schilling, 60 Jahre alt, seitFebruar 1995 beim D.I.B. im Sekre-tariat. Während der langen Firmen-zugehörigkeit haben sich die Auf-gabenschwerpunkte verändert. Ehe-mals viele Schreibtätigkeiten für denPräsidenten und Geschäftsführersind durch E-Mail-Verkehr nichtmehr notwendig. Heute steht die Be-treuung der Telefonzentrale, dieAdressenverwaltung, Postbearbei-tung, Gästebetreuung und Material-bestellung im Aufgabenmittelpunkt.

Andrea Schäfer, ist von Beruf Bü-rokauffrau (Jahrgang 1970) und ar-beitet seit März 2007 in derGeschäftsstelle, derzeit 18 Wo-chenstunden. Sie unterstützt vorallem den Bereich Presse- und Öf-fentlichkeitsarbeit, z. B. ist sie fürdie Aktualisierung der D.I.B.-Homepage zuständig. Außerdemist A. Schäfer für die Pflege derBibliothek verantwortlich und ver-tritt in verschiedenen Bereichenwie Sekretariat und Versand.

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Nachruf

Am 02. Mai verstarb im Alter von 82 Jahren die ehemalige Vorsitzendedes Landesverbandes Schleswig-Holsteinischer und Hamburger Imker e. V.,

Irmgard Tietgen. Die gelernte landwirtschaftliche Berufsschullehrerin beschäftigte sich fast vierJahrzehnte gemeinsam mit ihrem Mann mit Honigbienen und engagierte sich alsKreisvereinsvorsitzende in Kiel für die Förderung der Bienenzucht und dieKommunikation zwischen den Imkerinnen und Imkern in den Vereinen. Von1986 bis 1988 arbeitete sie im Vorstand des Landesverbandes, dessen Vorsitz siedanach für fünf Jahre innehatte. Irmgard Tietgen war damit die einzige Frau,die damals ein solches Amt begleitete und damit auch gleichzeitig einzigesweibliches Mitglied des erweiterten D.I.B.-Vorstandes, in dem sie sich auchüberregional für die Imkerei einsetzte. Das Präsidium des Deutschen Imkerbundes e. V. sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle im „Haus des Im-

kers“.

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Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle

8D.I.B. AKTUELL 4/2012

Erhöhung der Preise für Gewährverschlüsse

Im Januar 2008 erfolgte die letztePreiserhöhung für Gewährver-schlüsse. Die zwischenzeitliche Er-höhung der Papierpreise wurdevom D.I.B. aufgefangen und nichtan die Kunden weitergegeben, sodass diese fast fünf Jahre in denGenuss der Preisstabilität kamen.Selbst bei der Neugestaltung desEtiketts im Dezember 2010 wurdetrotz Verwendung von stärkeremPapier keine Preisanpassung vor-genommen.Aufgrund der drastisch gestiegenenEnergiekosten, der Erhöhungendes Papierpreises und der tarifli-chen Lohnerhöhungen in der Pa-pier-/Druckindustrie in den letztenJahren, ist der D.I.B. nun leidernicht mehr in der Lage, die Ko-stensteigerungen aufzufangen. Vonder Druckerei wurde ursprünglicheine Preiserhöhung um über 15 %angestrebt. Dies konnte durch unsin Verhandlungen auf 9,76 % ver-ringert werden.

Der D.I.B. muss daher aus vorge-nannten Gründen eine Preisanpassung ab dem 1. Okto-ber 2012 um 5 % vornehmen.

Das bedeutet: Der D.I.B. macht somit keinenzusätzlichen Gewinn, sonderngibt ausschließlich die Kosten-steigerung an die Mitglieder wei-ter.

Es ergeben sich dadurch folgendeneuen Preise ab 01.10.2012:

Neutrale Gewährverschlüsse100 Stück/500 und 250 gPreis inkl. MwSt. 3,85 € zzgl. Ver-sandkosten

100 Stück/30 g inkl. Deckeleinla-genPreis inkl. MwSt. 4,95 € zzgl. Ver-sandkosten

Gewährverschlüsse mit Adressen-eindruck1.000 Stück/500 und 250 gPreis inkl. MwSt. 45,48 € zzgl.Versandkosten

1.000 Stück/30 g inkl. Deckelein-lagenPreis inkl. MwSt. 58,28 € zzgl.Versandkosten

Ungeachtet dessen wird der D.I.B.eine erneute Ausschreibung zumDruck von Gewährverschlüssenvornehmen.

Neudruck der Broschüre„Natur pur“

Die Broschüre „Natur pur“ (früher„Warenkunde Honig“) ist die um-fassendste Informationsbroschüre,die der D.I.B. zum Thema „EchterDeutscher Honig“ anbietet. Sieenthält die Themen Honigentste-hung/-gewinnung, Analysemetho-

den, Honig als Lebensmittel, Be-deutung/Wirkung von Honig, Pol-lenanalyse, Kristallisation, Ho-nigsorten, Honiganforderungen,Honigmarktkontrolle, Erhältlich-keit/Lagerung, Kochen und Bak-ken mit Honig.Das DIN A5-Heft wurde jetzt über-arbeitet und in völlig neuem Lay-out aufgelegt. Erstmals enthält eineD.I.B.-Broschüre auf der Rückseiteeinen QR-Code, mit dem Smart-phone-Besitzer durch Einscannendes Codes auf die Homepage desD.I.B. gelangen, wo sie weitere In-formationen zum Thema Honigfinden. Die Entwicklungskosten der Bro-schüre wurden wie immer durchden Werbebeitrag finanziert. DieProduktionskosten waren wegender Auflagenhöhe und des Bro-schürenumfangs relativ hoch. Umunseren Kunden das Heft dennochzu einem attraktiven Preis anbietenzu können, wurde bei gleichblei-bender Seitenanzahl auf den Ein-klapper verzichtet. So beträgt der Preis der neuen Bro-schüre (24 Seiten) 10,80 €/50

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

®Mindestens haltbar bis: siehe Deckel

QE

DeutscherImkerbund e.V.Villiper Hauptstr. 353343 WachtbergTel. 0228/932920

Blütenhonig

Mehrwegglas

0871001

9D.I.B. AKTUELL 4/2012

Stück (früher 11,48 €) und 19,45€/100 Stück inkl. MwSt. zzgl. Ver-sandkosten.Bestellungen wie immer beim Deutschen

Imkerbund e. V., Tel. 0228/9329215 o. -

16, E-Mail [email protected] oder

im Online-Shop unter www.deutscherim-

kerbund.de.

Aufnahmen für Kurzfilmelaufen

Nach der Umgestaltung des Imker-Honigglases ist geplant, den 28-Minuten-Film „Honig – Geschenkder Natur“ zu aktualisieren. Da inder Vergangenheit immer wiederNachfragen nach kürzeren Filmen(maximal 10 Minuten Laufzeit)kamen, haben wir uns entschieden,zwei neue 10-Minuten-Filme zuerstellen, überwiegend aus bereitsvorhandenem Filmmaterial ergänztmit neuen Sequenzen. Im erstenKurzfilm „Honig – Geschenk derNatur“ wird vor allem die Entste-hung und Beschreibung des Natur-produktes Honig im Mittelpunktstehen. Für diesen Film wurden imJuni mit einem Essener Filmteamund der Werbeagentur in der Imke-rei Kehres in Much/Rheinland, im„Haus des Imkers“ sowie im Stu-dio neue Filmsequenzen abgedreht.Derzeit wird der Rohschnitt bear-beitet und vertont.Nach Abschluss dieser Arbeitenwird der zweite Kurzfilm, in demes hauptsächlich um die faszinie-rende Welt der Bienen gehen soll,erstellt.Sobald beide Filme fertig gestelltsind, werden wir Sie in D.I.B. AK-TUELL und den Fachzeitschriftenüber die Bezugsbedingungen in-formieren. Wir hoffen, damit den

Vereinen ein weiteres wichtigesWerkzeug für die Öffentlichkeits-arbeit zur Verfügung stellen zukönnen.

Restexemplare von „Be(e) incontact“ erhältlich

2010 hat die Naturschutzjugend(NAJU) die Aktionsbroschüre„Be(e) in contact" veröffentlicht.Das 35-seitige Heft im DIN A4-Format entstand im Rahmen desbundesweiten Projektes „Be(e) incontact", das die NAJU in Koope-ration mit dem Mellifera e. V.und dem D.I.B. initiiert hatte undKinder und Jugendliche an die Bie-nenhaltung heranführen soll. (Wirberichteten mehrfach in D.I.B. AK-TUELL.) Es handelt sich bei demHeft um einen Leitfaden für Im-kerprojekte und Aktionen rund umdie Biene in Jugendgruppen, Schu-len und Imkervereinen. Die Bro-schüre enthält dazu Tipps undTricks für den Start in die Imkereimit Jugendlichen sowie praktischeAktivitäten rund um die Biene undihrer Produkte. Der D.I.B. bietet Restexemplareder Broschüre kostenfrei an. Wenn

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Vorbereiten der Requisiten für den neuen Honigfilm.

10D.I.B. AKTUELL 4/2012

Sie sich für das Heft interessieren,senden Sie uns bitte einen adres-sierten und frankierten DIN A4-Rückumschlag (1,45 €) zu.

Weniger Beteiligung am „Tagder deutschen Imkerei“Am 7./8. Juli fand der „Tag derdeutschen Imkerei“ statt.Der D.I.B. würde sich sehr freuen,wenn Sie uns wieder über Ihre Ak-tivitäten berichten. Gute Beispielewerden wie immer zum Nachah-men veröffentlicht. Enttäuscht sind wir darüber, dasssich noch weniger Imkervereine alsin den letzten Jahren an der Aktionbeteiligten, Werbematerial kosten-los oder zu reduzierten Preisen zubestellen. Das ist umso verwunder-licher, denn immer wieder bekom-men wir Nachfragen aus derImkerschaft, ob der D.I.B. Werbe-material kostenlos zur Verfügungstellen kann. Nur 337 von insgesamt 2.816 Ver-einen haben die Werbepakete be-stellt. Es ist also davon auszuge-hen, dass noch weniger Vereineden „Tag der deutschen Imkerei“für die Öffentlichkeitsarbeit inihrer Region genutzt haben. Wir haben festgestellt, dass esüberwiegend dieselben Vereinesind, die aktiv Öffentlichkeitsarbeitbetreiben und dadurch auch keineNachwuchssorgen haben. Positivhervorzuheben sind folgendeImker-/Landesverbände: LV Baden,IV Berlin, IV Hamburg, LV Hessen,IV Rheinland, IV Rheinland-Pfalzund LV Württemberg. In diesenLandesverbänden wurden im Ver-hältnis zur Anzahl der Vereine diemeisten Werbepakete geordert.Zwar weist die Tendenz der Nach-

wuchsgewinnung nach wie vornach oben, doch sollten wir alle,Bundesverband, Landesverbändeund Imkervereine, in unseren Be-mühungen um Menschen, die mitder Imkerei beginnen wollen, nichtnachlassen.Der D.I.B. ist auch weiterhin be-reit, die Vereine bei ihrer Aufgabeder Nachwuchswerbung nach al-len Kräften zu unterstützen.

D.I.B.-Newsletter für Vereins-mitgliederAus gegebenem Anlass hier eineBitte in eigener Sache: Sie als Ver-einsvorsitzende/r erhalten dasD.I.B. AKTUELL sechsmal jähr-lich in der Druckversion als kom-plette Ausgabe. Damit genießen Sie exklusiv dieInformationsvorteile gegenüberIhren Mitgliedern. Um Ihnen die Arbeit bei der Wei-tergabe der Informationen zu er-leichtern, bitten wir Sie, rege dasAngebot des D.I.B.-AKTUELL-

Newsletters zu nutzen. Das bedeutet:1. Legen Sie sich einen E-Mail-Verteiler

Ihrer Mitglieder an. (z. B. E-Mails bei

Beitragsrechnung o. ä. erfragen.)

2. Abonnieren Sie ganz einfach und ko-

stenlos unter www.deutscherimker-

bund.de (Foto unten) den

D.I.B.-AKTUELL-Newsletter.

3. Sie erhalten automatisch das D.I.B. AK-

TUELL ohne Anlagen zusätzlich zu Ihrer

kompletten Druckversion als PDF-Datei

per E-Mail.

4. Leiten Sie diese E-Mail weiter an Ihre

im E-Mail-Verteiler erfassten Vereinskol-

legen.

Dank für TreueDie jeweils millionste Gewährver-schlussnummer erhielten im Juniund Juli 2012:Imker Rudolf Zizler94563 Otzing (LV Bayern)Imker Manfred Belz61440 Oberursel (LV Hessen)Imker Gerhard Wilkens49744 Geeste-Dalum (LV Weser-Ems)Imker Burkhardt Eppinger74182 Obersulm (LV Württem-berg)

Der D.I.B. bedankte sich für dieTreue zur Marke mit einem Dekor-glas der Fa. Schott.

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

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11D.I.B. AKTUELL 4/2012

Neuwahl des DBV-Vorstandes im Mit-

telpunkt

Der Deutsche Bauerntag 2012 desDeutschen Bauernverbandes (DBV)mit dem Motto „Arbeit mit Leiden-schaft" fand vom 26. bis 28. Juni2012 in Fürstenfeldbruck statt. Dieoberbayerische Stadt im WestenMünchens wartete mit der barok-ken Klosteranlage auf, in der dieVeranstaltungen stattfanden. DerDeutsche Imkerbund e. V. als asso-ziiertes Mitglied war in den Sit-zungen und Foren durch PräsidentPeter Maske sowie mit einem In-formationsstand auf dem Ausstel-lungsgelände im Klosterinnenhofvertreten. Höhepunkt des Bauerntages wardie Wahl des neuen DBV-Präsi-denten und der übrigen Vorstands-mitglieder, nachdem Gerd Sonn-leitner auf dem Bauerntag in Ko-blenz 2011 angekündigt hatte,

nicht mehr zu kandidieren. Wählerwaren die rund 600 Delegierten ausden 18 Landesbauernverbändenund 46 assoziierten Mitgliedsver-bänden auf der Mitgliederver-sammlung. Das Präsidium desDBV hatte Joachim Rukwied, Prä-sident des Landesbauernverbandesin Baden-Württemberg, als Kandi-daten für den neuen DBV-Präsi-denten vorgeschlagen. Die Mit-gliederversammlung wählte Ruk-wied mit überzeugender Mehrheitfür vier Jahre. Er erhielt in gehei-mer Wahl 534 der 560 abgegebe-nen Delegiertenstimmen (95,4Prozent). Der 50-jährige Rukwied betreibteinen Ackerbaubetrieb mit Ge-müse- und Weinbau in der Nähevon Heilbronn und ist seit 2006Präsident des Landesbauernver-bandes in Baden-Württemberg. Für die vier DBV-Vizepräsidentenwurden Udo Folgart (PräsidentLandesbauernverband Branden-burg, Milchbauer), Werner Hilse

(Präsident NiedersächsischesLandvolk Landesbauernverband,Ackerbauer), Norbert Schindler(Präsident Bauern- und Winzerver-band Rheinland-Pfalz Süd, Son-derkulturen) und Werner Schwarz(Präsident Bauernverband Schles-wig-Holstein, Schweine- und Rin-derhaltung) vorgeschlagen. Mit Werner Schwarz stand einneuer Vizepräsident für den aus Al-tersgründen ausscheidenden Franz-Josef Möllers aus Westfalen-Lippezur Wahl. Laut Satzung des DBVmuss das Präsidium in seinemWahlvorschlag eine regionale undbetriebliche Ausgewogenheit be-rücksichtigen, so sind die Regio-nen Nord und Süd, Ost und Westebenso wie die verschiedenen Pro-duktionsrichtungen der Landwirt-schaft ausgewogen vertreten.Ebenfalls mit großer Mehrheit fürvier Jahre wählte die Mitglieder-versammlung Udo Folgart (88,9Prozent), Werner Hilse (83,6 Pro-zent), Norbert Schindler (83,3 Pro-

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Das neu gewählte

DBV-Präsidium (von

links nach rechts):

Werner Schwarz,

Norbert Schindler,

Joachim Rukwied,

Werner Hilse und

Udo Folgart.

Foto: DBV

12D.I.B. AKTUELL 4/2012

zent) und Werner Schwarz (92,9Prozent).Zuvor fanden drei große Diskussi-onsforen statt, in denen es vorallem um die Themen EU-Agrar-politik, die Zukunft der deutschenLandwirtschaft mit einer wettbe-werbsfähigen und von der Gesell-schaft akzeptierten Tierhaltung, derBeitrag der Landwirtschaft zurEnergiewende sowie die Reduzie-rung des Flächenverbrauchs ging.Gemeinsam mit dem Bund derDeutschen Landjugend wurdezudem das Jugendforum „Land-wirtschaft 2030“ durchgeführt, beidem Zukunftsvisionen für dieLandwirtschaft aus Sicht der jun-gen Generation diskutiert wurden. Im Zentrum des Forums „Perspek-tiven der GAP 2013“ stand eineStandortbestimmung in der De-batte zur Reform der EuropäischenAgrarpolitik. Dabei ging es insbe-sondere um die viel diskutiertenGreening-Vorschläge der EU, diesehr kontrovers diskutiert wurden.Auf der am 28. Juni stattfindendenKundgebung hielt der neugewähltePräsident seine erste Grundsatz-rede, in der er das Greening, diebeabsichtigten ökologischen Vor-rangflächen und vielfältige Frucht-wechsel in Frage stellte. DazuEP-Mitglied Martin Häusling ineiner Presseerklärung: Er warneRukwied vor einer Verweigerungs-haltung, wie sie sein VorgängerGerd Sonnleitner jahrelang prakti-ziert habe. Der Bauernverbandlaufe Gefahr, sich von der gesell-schaftlichen Akzeptanz zu verab-schieden und den Rückhalt in derBevölkerung und sogar bei seineneigenen Mitgliedern zu verlieren,wenn er sich gegen das von EU-

Agrarkommissar Dacian Ciolosgeplante Greening sperre.Das DBV-Präsidium ernannte GerdSonnleitner zum Ehrenpräsidentendes DBV auf Lebenszeit. Der neueDBV-Präsident Joachim Rukwiedüberreichte die Ernennungsur-kunde. Rukwied dankte Sonnleit-ner vor den 1.500 Teilnehmern derKundgebung des Bauerntages für15 Jahre vorbildlichen Einsatz fürden landwirtschaftlichen Berufs-stand. DBV-Generalsekretär Born er-klärte: Der DBV habe seit 1948 mitHerrn Sonnleitner bisher erst vierPräsidenten gehabt. Diese Konti-nuität und Stabilität unterscheideden DBV von vielen anderen Wirt-schaftsverbänden und Gewerk-schaften. Mit der Ernennung GerdSonnleitners hat der DBV nun zweiEhrenpräsidenten. Constantin Frei-herr Heereman wurde 1997 dieserTitel in Bonn zugesprochen.D.I.B.-Präsident Maske bedankte

sich bei Gerd Sonnleitner für dieZusammenarbeit der letzten Jahreund wünschte für den Ruhestandalles Gute. Dem neuen Präsidenten JoachimRukwied gratulierte er zu seinerWahl und gab der Hoffnung Aus-druck, dass der begonnene regel-mäßige Dialog fortgesetzt werdenkönne. Dies sagte Rukwied zu.

„Die Anwesenheit beim DeutschenBauerntag diente wieder dem Füh-ren guter Gespräche zum Wohleder deutschen Imkerei.Besonders beim Austausch mitPhilipp Freiherr von und zu Gut-tenberg (Präsident der Arbeitsge-meinschaft Deutscher Waldbe-sitzerverbände), Dr. Thomas Kirch-berg (Vorstand Südzucker) und Dr.Claudius da Costa Gomez (Ge-schäftsführer Fachverband Biogase.V.) konnten interessierendeSchwerpunkte erörtert werden“, soMaske nach dem Bauertag.

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Am Stand des D.I.B. beantwortete Präsident Peter Maske Landwirten und Vertretern anderer Organisationen Fragen. Foto: D.I.B.

13D.I.B. AKTUELL 4/2012

Aktuelle Entwicklun-gen Gentechnik

Untersuchungsbericht „Gen-technik und Lebensmittel 2011“des CVUA Freiburg

Anfang Mai veröffentlichte dasChemische Veterinär- und Unter-suchungsamt (CVUA) Freiburg dieErgebnisse eines Sonderuntersu-chungsprogramms für Bestandteilegentechnisch veränderter Pflanzenin Lebensmitteln in einem Bericht.Die Analyse erfolgte vor dem Hin-tergrund des Urteiles des EuGH zugenetisch verändertem Pollen inHonig vom 6. September 2011.Insgesamt erfasste die Erhebung647 Lebensmittelproben, von de-nen 94 positiv waren, was einemAnteil von 15 % entspricht. ZweiSoja- und zwei Maisproben wieseneinen Anteil von zugelassenen GV-Pflanzen von mehr als 0,9 % aufund überschritten damit den Kenn-zeichnungsschwellenwert. In denmeisten positiv beprobten Lebens-mitteln fanden sich Spuren dergentechnisch veränderten SojaRoundup Ready. Frei von Verun-reinigungen waren Raps und Maisaus einheimischem Anbau sowiedeutsche Honige. Proben von So-jaerzeugnissen waren zu 28 % po-sitiv, Proben von Maiserzeugnissenzu 3 %. 1,2 % der Proben der Soja-erzeugnisse und 1,6 % der Probender Maiserzeugnisse überschrittenden Kennzeichnungsschwellen-wert von 0,9 Prozent.Bei einer allgemeinen Untersu-chung von 122 Honigen wurden in26 Proben im Pollen DNA aus gen-technisch veränderten Pflanzen

(Raps, Soja) nachgewiesen, wobeies sich in 25 Fällen um Importwarevon außerhalb der EU und einemFall um EU-Ware handelte. Beson-deres Augenmerk wurde im Rah-men einer Untersuchung nach dem6. September 2011 auf Importho-nige gelegt, die überwiegend de-klariert waren als „Mischung vonHonig aus EG-Ländern und Nicht-EG-Ländern“. In 15 von insgesamt60 Proben waren gentechnischeVeränderungen im Pollen nach-weisbar. In vier Proben fanden sichunzulässige Bestandteile von GV-Raps (Events GT73, MS8 undRF3), zwei von diesen waren ka-nadische Rapshonige.

Bundesregierung plant vorerstkeine Änderung des Gentech-nikgesetzes

In seiner Antwort auf die KleineAnfrage einiger Abgeordneter derLINKEN zu Freisetzungsversu-chen mit gentechnisch verändertenZuckerrüben äußerte sich der par-lamentarische Staatssekretär imBundesministerium für Ernährung,Landwirtschaft und Verbraucher-schutz, Dr. Gerd Müller, zurück-haltend zu einer Änderung desGentechnikgesetzes. Er wies in sei-ner Antwort darauf hin, dass sichhinsichtlich der Koexistenz zwi-schen dem Anbau gentechnischveränderter Pflanzen und der Er-zeugung von Honig und sonstigenImkereiprodukten neue Fragestel-lungen ergeben. Die Bundesregie-rung prüfe derzeit, inwieweitRegelungen zur Koexistenz zwi-schen dem Anbau von gentech-nisch veränderten Pflanzen und derImkerei getroffen werden sollen.

Vor einer abschließenden Ent-scheidung dieser Fragestellungseien zunächst eine Einigung aufeuropäischer Ebene über eine ein-heitliche Auslegung und Anwen-dung des EU-Rechts sowie weiterewissenschaftliche Erkenntnissevonnöten. Zuvor werde geprüft, obGesetze oder Verordnungen zu än-dern seien.

Renationalisierung des gv-An-baus während der dänischenRatspräsidentschaft gescheitert

Nachdem sich die Gegner des dä-nischen Vorhabens, den Mitglied-staaten die Entscheidung über dengv-Anbau in ihren Staatsgebietenzu überlassen – darunter auch diedeutsche Delegation - bereits ineiner Ratsausschusssitzung am 31.Mai 2012 gegen die Renationalisie-rung ausgesprochen hatten, wurdeder Vorschlag zum gv-Anbau beimUmweltministertreffen am 11. Juni2012 aufgrund des anhaltendenWiderstandes nicht beraten. EineBefassung des Rates mit dem däni-schen Vorschlag in erster Lesungist somit gescheitert, die Fortfüh-rung der Meinungsbildung unterder Ratspräsidentschaft Zyperns istzu erwarten.

Anstehende Entscheidungen aufBrüsseler Ebene (GVO-Spuren)

Im Mai ließ EU-Gesundheitskom-missar John Dalli verlauten, dieKommission hege Pläne zur Ein-führung einer Nachweisschwellefür nicht zugelassene gentechnischveränderte Organismen (GVO) beiLebensmitteln. Analog zu dem imJahr 2011 für Futtermittel einge-

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14D.I.B. AKTUELL 4/2012

führten Schwellenwert von 0,1 %(Verordnung (EU) Nr. 619/2011)suche man nach einer Möglichkeit,diese Regelung auch auf Lebens-mittel anzuwenden. Unter Auf-rechterhaltung der Nulltoleranz fürnicht zugelassene GVO könntenbei der Einfuhr aus DrittländernSpuren von nicht in der EU zuge-lassenen GVO mit einem Anteil bis0,1 % noch toleriert werden.Anfang Juni hat sich Bundesmini-sterin Ilse Aigner gegen den Vor-schlag der Kommission ausge-sprochen, die bestehende techni-sche Lösung für Spuren in der EUnicht zugelassener GVO auf Le-bensmittel auszuweiten. Dies lösteeinen massiven Streit innerhalb derUnion und mit der FDP aus, die aufden Koalitionsvertrag und zahlrei-che weitere klare politische Ab-sichtserklärungen der Bundesre-gierung verwiesen.

Deutsche Imkerverbände unter-stützen Aigners Position zuGVO Nulltoleranz

Am 12. Juni 2012 trafen sich diedeutschen Imkerverbände zur Ab-stimmung einer gemeinsamen Po-sition zur EU-Agrarpolitik (Wir

berichteten in D.I.B. AKTUELL 3/2012,

Seite 3f und in dieser Ausgabe, Seite 3.).Aus aktuellem Anlass unterstütztendie anwesenden Vertreter der deut-schen Imkerbände einstimmig dieHaltung von Bundeslandwirt-schaftsministerin Ilse Aigner in derFrage der Null-Toleranz. Ihr Ein-satz für den Erhalt der Nulltoleranzbei nicht zugelassenen gentech-nisch veränderten Organismen inLebensmitteln ist ausschlaggebendfür den Erhalt der deutschen Imke-

rei. Sie stärkt das Vertrauen derVerbraucher in Lebensmittel undinsbesondere Honig. Damit stellesich die Ministerin auf die Seite derImker, die in besonderer Weise vonAgro-Gentechnik betroffen sindund seit Jahren auf die Schutzwür-digkeit ihrer Produkte im Rahmender Koexistenz hinweisen. Die Im-kerei ist beim GVO-Anbau desWeiteren auf eindeutige und wirk-same Regelungen bei Sicherheits-abständen, Haftungs- und Kenn-zeichnungsfragen angewiesen, sodie Vertreter des D.I.B., DBIB,mellifera und der Imkerfachgrup-pen bioland und demeter. Das hatauch der Bundesrat schon am30.11.2007 durch eine Entschlie-ßung von der Bundesregierung ge-fordert, um die Koexistenz derImkerei neben einem GVO-Anbauzu gewährleisten. Dazu Peter Maske, Präsident desDeutschen Imkerbundes e. V.(D.I.B.): „Die Imkerverbände ver-trauen nun darauf, dass Ministerin

Aigner auch die anderen notwendi-gen Schritte zur Sicherung der Im-kerei entschieden vorwärts bringt.“

Keine Genkartoffeln mehr

Vor fünf Jahren wurde in der südli-chen Müritzregion die transgeneBASF-Kartoffel Amflora erstmalsauf gut zwanzig Hektar freigesetzt.Auf ähnlich großen Flächen fandenhier bis 2009 weitere Freisetzun-gen und im Jahr 2010 auch dererste kommerzielle Anbau nach derEU-Zulassung statt. (Wir berichteten

mehrfach in D.I.B. AKTUELL.)

Nun ist Amflora Geschichte. BASFbeendete das Projekt endgültig,nachdem die Kartoffel 2011 aufnur noch zwei Hektar im ÜplingerGentechnik-Schaugarten (Sachsen-Anhalt) angebaut worden war. DaAmflora in Deutschland die ein-zige zugelassene transgene Pflanzeist, gibt es 2012 keinerlei Anbaumehr, selbst die Freisetzungen sindauf knapp einen Hektar in Sachsen-

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Am 12. Juni verfassen die Vertreter der Imkerverbände gemeinsam eine Presseerklärung und begrüßen darin ausdrücklichdie Haltung Ilse Aigners zur Nulltoleranz.Foto: D.I.B.

15D.I.B. AKTUELL 4/2012

Anhalt geschrumpft.Als Amflora vor fünf Jahren inDeutschland erstmals angebautwurde, gab es dagegen bundesweitnoch mehr als dreitausend HektarAgrogentechnik mit der Perspek-tive, dass diese Fläche immer wei-ter wächst.

GV-Soja als sicher eingestuft

Deutsche Organisationen kritisie-ren EFSA (aid) - Die gentechnisch veränderteSojasorte 40-3-2 ist von der Euro-päischen Behörde für Lebensmit-telsicherheit (EFSA) als sichereingestuft worden. Die Sojasorteist resistent gegen den zuletzt starkin die Kritik geratenen Pflanzen-schutzwirkstoff Glyphosat. In denVereinigten Staaten, Argentinienund Brasilien wird die Sorte bereitsseit Jahren angebaut.Die sogenannte "Roundup-Rea-dy"-Sorte soll auch in Europa ver-marktet werden. Dafür fehltebisher aber die Zulassung. Die po-sitive Stellungnahme der EFSA istein erster Schritt dorthin. Über dieendgültige Zulassung müssen dieEU-Mitgliedsstaaten oder die EU-Kommission entscheiden. Kritikam EFSA-Gutachten äußerte unteranderem das gentechnikkritischeBeratungsinstitut Testbiotech. Da-nach sei die Risikobeurteilung derGV-Sojasorte nicht vollständig.Für die gesundheitlichen Auswir-kungen der Pestizidrückstände seiim EFSA-Gutachten kein Monito-ring vorgesehen. Das schriebenaber die EU-Regeln vor.In Deutschland sind nur wenigeStandorte aus klimatischen Grün-den für den Sojaanbau geeignet.

Unabhängig vom Ausgang des Zu-lassungsverfahrens erscheine esdaher fraglich, ob deutsche Bauerndie GV-Sorte überhaupt anbauenwürden, heißt es auf der Internet-seite Biotechnologie des Bundes-forschungsministeriums.

Mehr Sorten in Ländern ohneGentechnik

(aid) - In der Europäischen Unionwerden bisher nur in Spanien undPortugal große Flächen mit gen-technisch veränderten Pflanzen(GV-Pflanzen) angebaut. Die mei-sten anderen Mitgliedsstaaten derEU haben sich gegen deren Anbauentschieden. Die Entscheidunggegen den Anbau von GV-Pflanzenbedeutet keine Einschränkung derBauern bei der Auswahl der Sor-ten. Das zeigt eine Studie desCREDA, des spanischen For-schungszentrums Agri-Food Eco-nomy & Development.In Zusammenarbeit mit Wissen-schaftlern anderer Einrichtungenwurden Daten aus den USA sowiedie Saatgutkataloge aus Österreich,der Schweiz, Deutschland undSpanien ausgewertet. Wie vieleSorten und Varietäten standen denLandwirten theoretisch zur Verfü-gung und welche Entwicklungnimmt dieses Angebot seit Mitteder 90er Jahre?"Der Trend in der EU ist aufwärts:Wir haben mehr Sorten als früher",sagte Dr. Angelika Hilbeck, die dasProjekt in Bremen vorstellte. InLändern, die auf gentechnisch ver-änderte Pflanzen setzen, hat dage-gen die Anzahl der erhältlichenSorten deutlich abgenommen. Inden USA sank die Gesamtzahl in-

nerhalb kurzer Zeit von 2005 bis2011 um etwa 17 Prozent. Zwarsteigt in Ländern, die Gentechnikim Anbau zulassen, die Anzahl anGV-Sorten im Angebot, gleichzei-tig sinkt aber die der gentechnik-freien und die Gesamtzahl derüberhaupt erhältlichen Sorten. Daserklärt sich durch die Konzentra-tion am Saatgutmarkt: GV-Saatgutwird von wenigen Marktteilneh-mern vertrieben, während es beiherkömmlicher Züchtung einegroße Anzahl von Anbietern gibt.

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16D.I.B. AKTUELL 4/2012

Frühtrachternte enttäuschend

Eine erste Auswertung der Erhebung der Frühtrachternte fasst das zusammen, was nahezu jeder Imker bestä-tigen kann: Die Frühtrachternte ist sehr schlecht ausgefallen. Die Tabelle zeigt die Umfrageergebnisse im Verhältnis zur Vorjahresernte. Im Mittel haben nur 80 % der an derUmfrage teilnehmenden Imker überhaupt bis zum Stichtag der Frühtracht 15. Juni Honig geerntet. Diese Imkerkonnten ihren Völkern im Schnitt 16,3 kg Honig entnehmen. Berücksichtigt man die 20 % Imkereien, die keineFrühtracht geerntet haben, liegt der Ertragsdurchschnitt pro Volk noch niedriger. Im sicherlich überdurch-schnittlichen Vorjahr waren es im Mittel 27,3 kg pro Volk, die als Ernte angegeben wurden. Für Regionen mit geringer Rückmeldequote (kursiv) ist die Aussagekraft der Ergebnisse unsicher. Hier wün-schen wir uns noch mehr Daten.Die Erhebung zur Sommertracht läuft derzeit und ist unter www.bienenkunde.rlp.de abrufbar.

Dr. Christoph Otten

Fachzentrum Bienen und Imkerei Mayen

E-Mail: [email protected]

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Erhebung Frühtrachternte 2012

Bundesland Meldungen Frühtrachternte Frühtrachternte

2012 (kg) 2011 (kg)

Baden-Württemberg 81 14,1 21,9

Bayern 209 16,4 23,9

Berlin 10 17,8 17,0

Brandenburg 3 10,3 27,4

Bremen 1 17,0 22,0

Hamburg 10 14,3 31,1

Hessen 100 17,3 32,1

Mecklenburg-Vorpommern 5 20,8 37,0

Niedersachsen 43 19,5 29,1

Nordrhein-Westfalen 200 14,7 26,9

Rheinland-Pfalz 148 16,9 31,2

Saarland 30 12,1 32,6

Sachsen 15 20,0 29,9

Sachsen-Anhalt 3 31,3 23,9

Schleswig-Holstein 21 20,3 31,1

Thüringen 25 25,9 34,9

Deutschland 904 16,5 27,5

Erhebung Frühtrachternte 2012

Bundesland Meldungen Frühtrachternte Frühtrachternte

2012 (kg) 2011 (kg)

Baden-Württemberg 81 14,1 21,9

Bayern 209 16,4 23,9

Berlin 10 17,8 17,0

Brandenburg 3 10,3 27,4

Bremen 1 17,0 22,0

Hamburg 10 14,3 31,1

Hessen 100 17,3 32,1

Mecklenburg-Vorpommern 5 20,8 37,0

Niedersachsen 43 19,5 29,1

Nordrhein-Westfalen 200 14,7 26,9

Rheinland-Pfalz 148 16,9 31,2

Saarland 30 12,1 32,6

Sachsen 15 20,0 29,9

Sachsen-Anhalt 3 31,3 23,9

Schleswig-Holstein 21 20,3 31,1

Thüringen 25 25,9 34,9

Deutschland 904 16,5 27,5

Imkerverbände tauschen sich mit Grünen-Politiker aus

Am Vortag des Verbändetreffens und Politischen Abends in Berlin nutzten Vertreter der Imkerverbände am 11.Juni die Gelegenheit zu einem Fachgespräch mit dem Bundestagsabgeordneten und Sprecher für Agro-Gentech-nik, Harald Ebner, und dessen Mitarbeitern.

17D.I.B. AKTUELL 4/2012

An dem zweieinhalbstündigen Ge-spräch im Berliner Paul-Löbe-Hausnahmen für den D.I.B. PräsidentPeter Maske und Vizepräsident Ul-rich Kinkel, für den DBIB Präsi-dent Manfred Hederer, 2. Vorsit-zender Walter Haefeker und DieterKremerskothen, für den mellifera e.V. Thomas Radetzki, für den Bio-land e. V. Sprecher des Bioland-Bundesfachausschusses für Imkerei,Albrecht Pausch, für demeter Mi-chael Weiler, für die Initiative „Ber-lin summt“ Corinna Hölzer und derErfinder des „Nassenheider Verdun-sters“ Bruno Becker teil.

Im Einzelnen wurden folgende The-mengebiete angerissen:

Bienenfreundliche Landwirtschaft– Chancen der GAP-Reform 2014Präsident Maske schnitt in einemKurzvortrag folgende Fragen an:- Was bemerken wir bei den Bienen?

- Wie können wir die „Signale“ deuten?

- Was benötigen die Bienen an Futter und

Umweltbedingungen?

- Wann ist der „Tisch“ reich gedeckt?

- Wie sieht intensive Landwirtschaft aus?

- Wie können wir wieder mehr Blüten-

vielfalt erreichen?

- Was sollen wir von der GAP-Reform

fordern?

H. Ebner begrüßte die vorgestelltenGedanken. Eine Diskussion ent-stand bei der „Durchwachsenen Sil-phie“, die zwar übereinstimmend alsAlternative zu Mais gesehen wird,jedoch noch Forschungsbedarfhierzu besteht.

Thema GVO Hier ging Thomas Radetzki auf diegesellschaftlichen Effekte desEuGH-Urteils, die Diskussion des

EuGH-Urteils in der Politik, dieVersuche der Politik und der EU, dieNull-Toleranz aufzuweichen, daspositive Urteil des BVerwG vomFebruar 2012 zur Reinheit des Saat-gutes und auf das Urteil desBayVGH in Leipzig ein. Ebnersagte, es käme nun darauf an, wieMinisterin Aigner mit ihrer Ableh-nung zur Aufweichung der Nullto-leranz umgehe und Verbündete fürdie Ablehnung zu finden. Einegrundsätzliche Frage in der Gen-technik sei noch, wie die gentech-nikfreie Landwirtschaft geschütztwerden könne.

Bienengefährliche PestizideIm Vorwort stellte W. Haefeker klar,dass seine Erläuterungen zumThema sich nicht gegen Landwirterichten würden, sondern gegen dieVorgaben der GAP. Agrarpolitik seiauch immer „Bienenpolitik“, da Im-kerei ein offenes System sei. Haefe-ker stellte die Gefährlichkeit derNeonicotinoide vor, die durch meh-rere Studien bewiesen sei. WeitereThemen waren Synergien zwischenNosema und Pflanzenschutzmitteln(PSM), die Anpassung der Zulas-sungsbedingungen bei PSM und dasVorgehen der ZulassungsbehördeEFSA bei Zulassungsmängeln. Eb-ner informierte die Telnehmer überden Entwurf einer „Kleine Bundes-tagsanfrage“. Angesprochen wurdeweiterhin die BienenSchVO, in dernoch immer Kartoffeln ausgenom-men sind, jedoch jährlich Bienen-verluste nach Insektizid-Spritzun-gen entstehen.

Varroabekämpfung Zu diesem Thema erklärte ManfredHederer:

- Schädigung der Bienenvölker durch

Varroa ganzjährig vorhanden.

- In Deutschland unterliegen alle Be-

kämpfungsmittel dem Arzneimittelrecht,

was nicht in allen EU-Ländern so ist.

- Wer das Problem kennt, kommt auch gut

damit zurecht.

- Forderung der 85 %igen AS.

- Dr. Eva Rademacher, FU Berlin, habe

Probleme bei der Oxalsäure festgestellt.

- Der Wirkmechanismus der AS auf die

Varroen sei derzeit wissenschaftlich

noch nicht bekannt – der DBIB habe

dies bei der Fa. Bayer vorgetragen und

jetzt werde dort geforscht.

MdB Ebner fragte den D.I.B., wiedie Varroabekämpfung gesehenwerde. Peter Maske erklärte, dassdas Ziel eine Bienenhaltung ohneMedikamenteneinsatz sein müsse.Die Behandlung sollte nach derSchadschwelle erfolgen, wozuleicht einsetzbare „Messeinrich-tungen“ erforderlich seien und eineNachzucht von Völkern erfolgensollte, die genetisch gesichert eineVarroatoleranz besitzen. Demstimmte Ebner zu.

Imkernachwuchs Die Biologin und Nicht-ImkerinCorinna Hölzer sagte, dass ihr An-liegen die biologische Vielfalt sei.Diese könne am besten mit der Ho-nigbiene erreicht werden. Mitihrem Projekt sei viel Medieninte-resse und die Kombination „Stadtund Natur“ erreicht worden.Nachfragen gebe es auch in weite-ren großen Städten und sie wün-sche sich von den Imkerverbändeneine entsprechende Unterstützung.

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18D.I.B. AKTUELL 4/2012

Aktuelle Entwick-lung bei Feuerbrand

Durchbruch bei derFeuerbrandbekämpfung

Der Feuerbrand ist eine Existenzbedrohende Bakterienkrankheit fürden erwerbsmäßigen Kernobstbau.Baden-Württemberg als wärmsteRegion Deutschlands ist mit11.000 Hektar Apfel- und Birnen-anlagen besonders betroffen. DieKrankheit wurde hier 1981 erstma-lig bei Lahr festgestellt. Seit 1994wird unter strengen Auflagen undSonderregelungen („Gefahr in Ver-zug“ mangels fehlender Zulas-sung) die Feuerbrandinfektion mitdem Antibiotikum Streptomycinbekämpft.

Belasteter Honig2001 traten erstmals Rückständeauf, nachdem die zulässige Höchst-menge von Streptomycinsulfat imHonig von 0,2 auf 0,02 mg/kg ge-senkt worden war. Nachdem 2008die zulässige Höchstmenge auf0,01 mg/kg abgesenkt wurde, ver-unsichern Meldungen über mit An-tibiotika belasteten Honig, der vomLand aufgekauft und der Biogaser-zeugung zugeführt wird, weiter.Diese Rückstandsrisiken und diefehlende gesellschaftliche Akzep-tanz von Streptomycinanwendun-gen im Obstbau führten zu einerfieberhaften Suche nach alternati-ven Substanzen. 2003 wurde das„Strategiepapier zur Bekämpfungdes Feuerbranderregers im Obst-bau ohne Antibiotika“ vom Bun-deslandwirtschaftsministerium auffünf Jahre verabschiedet und nach-

folgend um weitere fünf Jahre bis2012 verlängert.

Hoher WirkungsgradInzwischen ist ein Durchbruch ge-lungen. Der Tierarzneimittelher-steller CHEVITA aus Pfaffenhofenhat seit 2010 ein Präparat mit demCodewort „LMA“ im amtlichenTestverfahren. Die Ergebnisse desdreijährigen Versuches wurden am24. Mai 2012 vom Institut fürPflanzenschutz im Obst- und Wein-bau des Julius-Kühn-Instituts auf derbundesweit einzigen Freilandver-suchsfläche für Feuerbrand inKirschgartshausen vorgestellt. DerWirkungsgrad von „LMA“ liegtbei 70 – 80 Prozent und damit imDurchschnitt nur 10 Prozent unterdem Streptomycin. Zudem bestehtkein Fruchtberostungsrisiko, dasPräparat ist mit Fungiziden misch-bar, die Raubmilbenpopulationbleibt ausreichend erhalten und dieRückstandsuntersuchungen beiÄpfeln und Honig sind negativ.

Zufriedene GesichterDie anwesenden Vertreter vonObstbau und Imkerei waren beein-druckt. Zudem bestätigten die Teil-nehmer der Freilandversucheübereinstimmend die problemloseAusbringung der gebrauchsferti-gen Mischung mit den vorhande-nen Sprühgeräten. Der Wirkstoffvon „LMA“ ist Aluminiumkalium-sulfat, als Kaliumalaun bekannt, u.a. Bestandteil in Knetmasse. WieDr. Ing. Hans Siebenlist und Dr.Ulf Abele von CHEVITA verdeut-lichten, ist er bei der EU als Le-bensmittelzusatzstoff gelistet unddas Präparat damit auch im ökolo-gischen Obstbau einsetzbar.

Schnelle Zulassung gefordertNach Dr. Siebenlist kann CHE-VITA jede nachgefragte Mengedes Feuerbrandpräparates marktge-recht mit einer Vorlaufzeit von vierMonaten zur Verfügung stellen. Al-lerdings sei der Wirkstoff ebennicht als Pflanzenschutzmittel ge-listet. Er schätzt deshalb eineDauer von drei Jahren bis zur na-tionalen Zulassung.Viel zu lange, betonten die anwe-senden Vertreter von Obstbau undImkerei, Franz Josef Müller, Präsi-dent des ErwerbsobstbauverbandesBaden-Württemberg, erklärte:„Wir haben den Mitgliedern emp-fohlen, 2012 die Bestände anStreptomycin aufzubrauchen. 2013muss das neue Präparat für denEinsatz zur Verfügung stehen!“Dies kann nach Art. 53 des neuenPflanzenschutzgesetzes über die„Notfallzulassung“ ermöglichtwerden. Müller weiter: “PolitischerDruck ist gefragt, und die Allianzmit den Imkern hat sich bewährt.“

Ekkehard Hülsmann, Präsident derbadischen Imker, sicherte volleUnterstützung zu: „Streptomycinist Geschichte, die bessere Alterna-tive wartet 2013 anwendungsreifauf die Markteinführung.“ Erstepolitische Kontakte im Land undauf Bundesebene sind aufgenom-men. Alexander Bonde, Ministerfür ländlichen Raum und Verbrau-cherschutz BW, begrüßt die Ent-wicklung: „Wir haben größtesInteresse, vom Streptomycin weg-zukommen.“

Ekkehard Hülsmann, Bahnhofstr. 35,

77767 Appenweier

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19D.I.B. AKTUELL 4/2012

Feuerbrand im ökologischenObstbau - Praxisreife Strategien zur Be-kämpfung entwickelt

(aid) Der Erreger des Feuerbrandes(Erwinia amylovora) kann imObstbau erhebliche Schäden verur-sachen. Die Bekämpfung ist nurdurch Rückschnitt betroffenerÄste, Rodung von Bäumen oderganzer Anlagen möglich. In Aus-nahmefällen wird auch Streptomy-cin zur Bekämpfung des Erregerseingesetzt. Um solche drastischenMaßnahmen zu vermeiden, suchtman im ökologischen Obstbaudringend nach wirksamen Alterna-tiven. Der Fokus liegt dabei auf derEindämmung der Symptome durchkulturtechnische Maßnahmen undden vorbeugenden Einsatz ver-schiedener Präparate.Im Rahmen des BundesprogrammÖkologischer Landbau und andereFormen nachhaltiger Landwirt-schaft (BÖLN) haben Wissen-schaftler der Universität Konstanzdie Wirkung von 64 verschiedenenSubstanzen geprüft, die wirksam-sten Präparate selektiert und inFreilandversuchen Strategien zurVorbeugung der Krankheit entwik-kelt. Dabei zeigten die PräparateBlossomProtect und das Gesteins-mehl Myco-Sin die besten Ergeb-nisse. Drei bis vier Anwendungenvon BlossomProtect führten aller-dings bei empfindlichen Sorten wieGolden Delicious, Jonagold undElstar zu einer verstärkten Beros-tung der Früchte. Deshalb empfeh-len die Forscher, die Zahl derBehandlungen bei diesen Sortenauf zwei Anwendungen zu begren-zen. Auch Kupfer sollte hier zu-

rückhaltend eingesetzt werden.Sind aufgrund der Witterung wei-tere Behandlungen notwendig,empfiehlt es sich, BlossomProtectim Wechsel mit Myco-Sin auszu-bringen. Die Kombination mitschwefelhaltigen Mitteln gegenApfelschorf wie Schwefelkalk undNetzschwefel beeinflusste dieWirksamkeit von BlossomProtect(biotechnologisches Bakterizid)nicht. Die Mischung mit anderenPräparaten reduzierte die Wirkungdagegen deutlich. Als gute Alter-native gegen Feuerbrand undSchorf bewährte sich in den mehr-jährigen Versuchen auch eineKombination aus Myco-Sin undNetzschwefel. Diese Strategie er-wies sich als ähnlich wirksamgegen Feuerbrand wie der alleinigeEinsatz von BlossomProtect.Gleichzeitig ließ sich durch dieKombination beider Wirkstoffe dieZahl der Applikationen verringern.Beide Strategien werden bereits inder Praxis umgesetzt.

Feuerbrand in Brandenburg

Das Deutsche Bienen Journal mel-dete in seiner August-Ausgabe,dass erstmals seit Jahren in Bran-denburg Feuerbrand aufgetretenist. Nach Auskunft des Pflanzen-schutzdienstes sind vor allem Obst-plantagen im Raum Frankfurt/Oderbetroffen. Auch in anderen Regio-nen gab es erste positive Befunde.

Nachwuchsumfragemit positivem

Ergebnis

In D.I.B. AKTUELL 1/2012 batenwir alle Imkervereine, sich an einerUmfrage zu beteiligen, bei der ge-klärt werden sollte, wie es um dieSchulung von Anfängern steht.Denn die Ausbildung in der Imke-rei ist sehr wichtig, wenn auch, so-weit im Freizeit- oder Nebener-werbsbereich betrieben, nicht ver-pflichtend.

Rund 12 % aller angeschriebenenVereine haben sich an der Umfragebeteiligt, so dass man die Ergeb-nisse als repräsentativ bewertenkann. Ein herzliches Dankeschönan alle, die sich die Zeit genommenund unseren Fragebogen ausgefüllthaben.

Zu den Ergebnissen:Im Durchschnitt lag die Zahl derNeumitglieder in den teilnehmen-den Vereinen bei zehn Personen.71 % der Neuanfänger in der Um-frage waren Männer, 29 % Frauen.Somit ist perspektivisch davon aus-zugehen, dass sich die Frauenquotein der Imkerei in den kommendenJahren weiter erhöhen wird. Vonden gemeldeten Neuanfängernwaren 3,2 % Jugendliche.

Besonders positiv zu bewerten istdie hohe Quote der Neueinsteiger,die einen Anfängerkurs besuchthaben. Diese beträgt 85 %. Gefragthaben wir auch, wo der Anfänger-lehrgang absolviert wurde. Hierkamen folgende Antworten: 71 %der Teilnehmer belegten einen

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20D.I.B. AKTUELL 4/2012

Kurs im Imkerverein, 13 % imImker/Landesverband, 3 % ineinem Bieneninstitut und 13 %nutzten andere Angebote (z. B.VHS). Das Ergebnis zeigt, dass die de-zentralen Kursangebote in den Re-gionen und in Wohnortnähe amhäufigsten genutzt und deshalbauch zukünftig von großer Bedeu-tung sein werden. Es zeigt sichdamit aber auch die hohe Bereit-schaft der Ehrenamtlichen in denVereinen, sich in die Förderung desNachwuchses einzubringen.

Zuletzt haben wir gefragt, wanndie Kurse belegt wurden: 64 %aller Neuanfänger machen einenAnfängerkurs vor dem Beitritt, 36% nach Beitritt in den Verein. Dassheißt, dass die Kursangebote derImkervereine auch eine wichtigeKontaktbörse sind, um Mitgliederfür den Verein zu gewinnen.

„Von verschiedenen Seiten wirdein staatlicher Imkerschein gefor-dert. Die Umfrageergebnisse zei-gen, dass wir mit dem derzeitangewandten Schulungssystem An-fängern einen guten fachlichen Startin die Imkerei gewährleisten unddie Einsteiger diese auch nutzen.Mit der Verjüngung der Imker-schaft, die bereits begonnen hat,denke ich, sind Imkerinnen undImker auch mehr in der Lage undbereit, sich regelmäßig freiwilligzu schulen sowie hierfür zusätzlichOnline-Angebote zu nutzen.“, soGF B. Löwer

Wie bereits an anderen Stellen imRundschreiben erwähnt, haben am12. Juni sechs deutsche Imkerver-bände die Berliner Resolution for-muliert und weitere Verbände un-terstützen das Positionspapier.Welche Verbände das im Einzelnensind und welche Ziele sie verfol-gen, das wollen wir in loser Folgein den nächsten Ausgaben vonD.I.B. AKUELL mit Kurzportraitsvorstellen. Heute beginnen wir mitdem Deutschen Berufs und Er-werbs Imker Bund e. V. (DBIB).

Zur Geschichte: 1928 gründete eine Gruppe Imkerin Soltau (Lüneburger Heide) denDeutschen Berufsimkerbund, umdie Ziele und Interessen der Be-rufsimkerei zu vertreten. Nach dem2. Weltkrieg wurde die Arbeit ab1946 im Rahmen der damaligenMöglichkeiten wieder aufgenom-men. In Süddeutschland gründetesich der Verband „Union DeutscherErwerbsimker“, der sich 1970 mitdem Norddeutschen Verband zumDBIB zusammenschloss.

Präsidenten des DBIB:1966 -1988Imkermeister Karl Stöckmann1989 – 2001Imkermeister Günter Stecher2001 – 2004 Ulrich Hofmannseit 2004 - Manfred Hederer

Der DBIB wird derzeit von einem4-köpfigen Vorstand geführt, demPräsidenten Manfred Hederer, dem2. Vorsitzenden Walter Haefeker,dem 3. Vorsitzenden ChristophKoch und der Schriftführerin Hed-wig Riebe.Der Vorstand der AG Nord, An-dreas Müller, der Vorstand der AGSüd, Arno Bruder, sowie 4 weitereBeisitzer aus den AG´s, sind direktmit eingebunden.Mit Landesgeschäftsführern ist derDBIB in den Bundesländern ver-treten..Lag die Wiege der Berufsimkereiim Norden, so ist diese heute rela-tiv gleichmäßig über die Bundesre-publik verteilt. Nachholbedarfbesteht laut DBIB noch in denneuen Bundesländern.

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Imkerverbände im Portrait

Im Juni traf Petra Friedrich Manfred Hederer in Utting.

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Am 27. Juni treffe ich Manfred He-derer zu einem Gespräch in seinemHeimatort Utting am Ammersee,eine Gemeinde mit 4.400 Einwoh-nern südwestlich von München.

Dort ist auch die Geschäftsstelledes Verbandes mit Günter Braunals Mitarbeiter ansässig. M. Hede-rer kommt aus der Druck- und Me-dien-Branche, führte 35 Jahre seineeigene Spezial-Druckerei, die nunsein Sohn übernommen hat. Jetzt widmet er sich ausschließlichund intensiv der Imkerei, zu der erbereits in der Kindheit Kontakthatte.Bei ortsansässigen Imkern ent-deckte er damals seine Liebe zuden Insekten. Mit 23 Jahren be-gann er dann selbst, Bienen zu hal-ten. Auch durch seinen Berufbekam er Kontakt zur Imkerei. Sogehörten spezielle Verlage zumKundenkreis.

In den 90-iger Jahren lernte erdurch den Fachberater für Bienen-zucht Oberbayern, Arno Bruder,die Berufsimkerszene kennen. Inden folgenden Jahren baute er sei-nen Völkerbestand aus. Hederersagt heute: „Damals kannte ichkaum Freizeit. Um mich intensivmeiner Arbeit im DBIB-Vorstandwidmen zu können, bewirtschafteich heute nur noch einen kleinenTeil meines früheren Bestandes.“

Red.: 2004 wurden Sie ins Amt des

Präsidenten gewählt und wurden

Nachfolger von Ulrich Hofmann.

Was hat Ihnen Ihr Vorgänger für

die Arbeit mit auf den Weg gege-

ben?

M. H.: Ulrich Hofmann war unsererster Präsident, der die Bedeutungvon internationalen Kontakten aus-baute. Zu deren Fortentwicklunghaben wir uns die intensive Kon-taktpflege zu den Kollegen in allenLändern, politische Impulse undPR- Arbeit als Schwerpunktzielegesetzt.

EU-Entscheidungen gewinnenauch im Bereich Bienenhaltungimmer mehr an Bedeutung. Dieseszu festigen war Uli Hofmanns in-nigster Wunsch an uns Kollegen.

Um die Interessen der Berufs- undErwerbs-Imker noch besser inBrüssel und Straßburg vertreten zukönnen, hat der DBIB mit andereneuropäischen Imkerverbänden be-reits 1998 den europäischen Be-rufsimkerverband EPBA (Euro-pean Professional Beekeepers As-sociation) mit gegründet. DieEPBA ist als EWIV notariell inEuropa registriert. Wir sind hierMitglied und unser 2. VorsitzenderWalter Haefeker ist deren amtie-render Präsident.

Außerdem nehmen wir als Mit-glied der COPA, CoEur und Api-mondia unser internationalesMitspracherecht wahr.

Red.: Und wie sieht das im natio-

nalen Rahmen aus?

M. H.: Auch hier leistet der Vor-stand derzeit eine hervorragendeArbeit. Die Mitglieder nehmen anVeranstaltungen mit Vorträgen invielzähligen Bereichen teil. Zu ak-tuellen Themen und Problemen der

Berufsimker ist der DBIB an Sit-zungen in Brüssel, Straßburg,Bonn, Berlin beteiligt, wie auch invielen Bundesländern.Im Lauf der Zeit konnte das Vor-stands-Team viele positive Punktemit Vorteilen für die Imkerei errei-chen: Zugang zur Agrardiesel-För-derung. Zahlungen aus den EU-Fördermitteln zur technischenHilfe (ehem. 1221/97). Der DBIBsetzt sich weiterhin ein für: Aufhe-bung des Sonntags-Fahrverbotesfür die Imkerei, Verbot des Anbausgentechnisch veränderter Pflanzenund gegen die Anwendung be-stimmter Pflanzenschutzmittel.Außerdem kritisiert der DBIB, diegezielte gesetzliche Benachteili-gung bei der Beitragsbemessungund Zahlung an die Landwirt-schaftliche Berufsgenossenschaft.

Red.: Welche Ziele hat ihre Lob-

byarbeit?

M. H.: Da gibt es nur ein Ziel: DieBiene noch tiefer ins Umweltbe-wusstsein der Politik zu bringen.Ich bin der Auffassung, politischeVerbindungen sind das A und O;und das parteiübergreifend. Dasollte es keine Beschränkungengeben. Trotz, dass ich seit vielen JahrenCSU-Mitglied bin, pflege ich sehrgute Verbindungen zu allen Par-teien, da darf sich nichts ausschlie-ßen. Diese Einstellung hat uns bei unse-rer Arbeit schon sehr geholfen.

Red.: Wie sehen Sie die Mitglie-

derentwicklung des DBIB?

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22D.I.B. AKTUELL 4/2012

M. H.: Wir haben derzeit ca. 650Mitglieder, die von 100 bis 1200Völker halten.Während meiner Amtszeit habe ichmir das persönliche Ziel gesetzt,unsere Mitgliederzahl zu steigern.Noch sind aber viele Berufsimkernicht organisiert. Daran müssenwir weiter arbeiten.

Red.: Welche Vorteile hätte der

Einzelne von einer Mitgliedschaft

im DBIB?

M. H.: Je größer die Anzahl derMitglieder, desto besser wird dieOrganisation bei Entscheidungsträ-gern wahrgenommen und könnenZiele durchgesetzt werden, dieletztendlich jedem einzelnen Imkernutzen, ob groß oder klein.Der DBIB organisiert im Jahr zweiGroßveranstaltungen, mit großenAusstellungen- die Soltauer-Groß-Imkertage imJanuar und- die Süddeutschen Berufs- und Er-werbs-Imkertage in Donaueschin-gen Ende Oktober.

Diese Veranstaltungen haben sichzu den wichtigsten Kontaktbörsenentwickelt, wir bieten auch Semi-nare, Workshops und Vorträge an.Unsere Mitglieder haben begün-stigten Eintritt zu unseren Veran-staltungen und Ermäßigung beiSeminaren. Sie bekommen viermalim Jahr das IT-Magazin mit einer8-seitigen Beilage „DBIB-news“.Dort können sie kostenlos im„Marktplatz“ inserieren. Wichtige Themen werden tagesak-tuell per E-Mail den Mitgliedernzur Verfügung gestellt.

Red.: Sie haben vor einigen Jahren

begonnen, Landesverbandsvertre-

ter in Ihren Reihen zu benennen,

warum?

M. H.: Diese Entscheidung wurdeaus Gründen der föderalistischenStruktur in Deutschland getroffenund sie hat sich bewährt. Mit ver-schiedenen D.I.B.-Imker-/Landes-verbänden hat sich eine sehr guteZusammenarbeit entwickelt, beianderen sollte das noch besser wer-den.

Red.: Herr Hederer, Sie haben von

2005 bis 2011 im Präsidium des

D.I.B. als Beisitzer gearbeitet. Wie

war für Sie die Zusammenarbeit?

M. H.: Ich bin seit 12 Jahren erstMitglied im Deutschen Imkerbund,war einige Jahre Vorsitzender desKreisimkervereins in Landsbergam Lech. Auch die meisten unsererDBIB-Mitglieder sind Mitglied imDeutschen Imkerbund. Eine Spal-tung von Berufs- und Freizeitim-kerei lehne ich ab, denn wir allehaben insgesamt die gleichen Pro-bleme. Aus diesem Grund war mirdie Arbeit im DIB-Präsidium sehrwichtig und ich habe sie gern ge-leistet. Meine derzeitige ehrenamtlicheArbeit für den D.I.B. ist die alsBeirat für Berufsimker und imWerbeausschuss.

Red.: Wie fanden Sie das Treffen

am 12. Juni in Berlin?

M. H.: Ein solches Treffen warschon lange überfällig und die Er-

gebnisse sehr gut. Dies war einwichtiges und gutes Zeichen vonuns an die Politik. Wir sind dafür,dass solche Treffen regelmäßigwiederholt werden. Ein Kompli-ment für die gelungene Organisa-tion und Präsentation an FrauLöwer und ihr Team.

Red.: Gestern wurde in Fürsten-

feldbruck auf dem Deutschen Bau-

erntag Joachim Rukwied als neuer

Bauernpräsident gewählt, gut oder

schlecht für die Imkerei?

M. H.: Nach erster Einschätzungdenke ich, dass es für uns Imkernicht einfacher werden wird. DieDiskussion und Auseinanderset-zung mit dem DBV, bei dem wirübrigens auch assoziiertes Mitgliedsind, war immer schon recht inten-siv. Diese Auseinandersetzungwollen wir gerne auch mit demneuen Mann an der Spitze führenund wir scheuen auch keine Kon-frontation. Jedoch denke ich, dassauch J. Rukwied den Druck ausBrüssel spüren wird und sich zu-künftig gute Chancen für die Bie-nenhaltung durch die neue Agrar-förderung ergeben könnten. Wirhaben am 12. Juni mit der BerlinerResolution unsere Positionen klarformuliert.

Red.: Wie schätzen Sie die Auswir-

kungen des so genannten Honigur-

teils des EuGH einige Monate

nach Verkündung ein?

M. H.: Welche Auswirkungen esletztendlich in vollem Umfanghaben wird, ist noch nicht ab-

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23D.I.B. AKTUELL 4/2012

schätzbar. Dreh- und Angelpunktwird hier Brüssel sein. Bisher hates aber eine positive Auswirkungauf den deutschen und internatio-nalen Honigmarkt.

Red.: Wie sehen Sie die Vermark-

tungsmöglichkeiten in Deutschland

überhaupt?

M. H.: Die Vermarktungsmöglich-keiten sind grundsätzlich gut,wobei sie in den 80-iger Jahrenschon einmal besser waren. UnserAnteil ist ja nur noch 20 % amdeutschen Markt. Hier wünsche ichmir ein noch marktorientierteresDenken, z. B. mehr Förderung vonregionalen Vermarktungsketten.Eine Erhöhung des Marktanteilskönnten wir auch dadurch errei-chen, dass wieder mehr Bienenvöl-ker gehalten werden. Das kannman aber nur mit einer guten Be-triebsweise erreichen.

Red.: Wie müsste diese aussehen?

M. H.: Z. B. durch Modernisierungdes Equipments und einfachenpraktischen Magazinen, mit denenjeder gut arbeiten kann, mit derAnwendung des angepassten Bru-traums und einer Qualifizierungder Imker.

Red.: Immer wieder wird vor allem

von Berufsimkerseite ein „Bienen-

führerschein“ gefordert. Sind Sie

für Pflichtschulungen von Anfän-

gern?

M. H.: Ich halte derzeit noch eine

optimale freiwillige Qualifizie-rungsmöglichkeit für Imker, zen-tral oder dezentral, für die guteWahl. Jedoch würde ich es begrü-ßen, wenn es eine standardisiertePrüfung gebe, mit der der Wissens-stand des Anfängers abgeklärt wer-den kann. Hier könnte der DIB an die Ver-markter seiner großen Marke, einebegehrenswerte Auszeichnung insLeben rufen und das Können derImker damit nachhaltig steigern.Denn: Erfolg ist immer freiwillig.

Red.: Wie wichtig ist PR-Arbeit für

Sie?

M. H.: Sehr wichtig. Während mei-ner Amtszeit waren bereits 48Fernsehteams zu Dreharbeiten beimir. Viele Rundfunk-Interviewsund jede Menge Artikel in Zeitun-gen und Zeitschriften sind entstan-den. Wir haben gute öffentlich-keitswirksame Aktionen und Pro-dukte ins Leben gerufen, z. B. diebienenfreundlichen Siegel: die„Faire Milch“, das internationale„CERTIFIED BEE FRIENDLY“für alle möglichen Branchen - oderdas neueste Konzept des „Flower-Power-Strom bzw. –Gas“, alsoEnergie aus blühenden Pflanzen. Die Arbeit mit sozialen Netzwer-ken haben wir in der Pipeline, aberda gibt es vorrangigere Aufgaben.

Red.: Was erwartet der DBIB zu-künftig vom D.I.B.?M. H.: Wir würden uns wünschen,dass der D.I.B. ein Mitglied in derEPBA wird, damit wir in der EUund Brüssel gemeinsam mit allen

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Europäern wirksamer agieren kön-nen.Ansonsten sehe ich unsere Zusam-menarbeit als gut und ausbaufähigan.

Red. Ich danke Ihnen für das Ge-

spräch und wünsche Ihnen weiter-

hin alles Gute.

24D.I.B. AKTUELL 4/2012

Für junge Imker

Deutschland auch beim 3. „InternationalMeeting of Young Beekeepers“ (IMYB) ver-treten

Felix Busch, Leon Hengst und Dominik Reinoldaus der Schul-AG „Unnas Honigdiebe“ habenDeutschland beim 3. Internationalen Jugend-wettbewerb vom 9.-11. Juli in Prag erfolgreichvertreten, bei dem sich dieses Mal 14 Nationen(Österreich, Bosnien & Herzegowina, Tschechi-sche Republik, England, Deutschland, Irland, Is-rael, Liechtenstein, Niederlande, Polen, Slo-wakei, Schottland, Slowenien, Wales) beteilig-ten.Gemeinsam mit den Teamleitern Katrin und Dr.Hartmut Fahrenhorst waren die Jungimker ausDeutschland am 9. Juli in die tschechischeHauptstadt gereist, die als Austragungsort vonden tschechischen Imkerkollegen angebotenwurde, da die Schweiz als eigentlicher Ausrich-ter kurzfristig ausfiel.Nach einer problemlosen Busanreise wurden diedeutschen Gäste herzlich vom Organisatoren-team begrüßt. Untergebracht waren die Teilneh-mer im SOUOS, einer Hotelfachschule amöstlichen Stadtrand von Prag. Die ca. einstündigeEröffnungszeremonie fand am 10. Juli im Senatdes Parlaments der tschechischen Republik statt,bei der Politiker und offizielle Vertreter destschechischen Imkerbundes sowie die Organisa-toren des IMYB zu Wort kamen. Dr. HartmutFahrenhorst lud in diesem festlichen Rahmen dieImkerjugend Europas und der Welt zum nächstenIMYB-Treffen 2013 nach Münster ein. Beieinem abwechslungsreichen Kulturprogrammwurden die Sehenswürdigkeiten der Prager Burgund der Altstadt besichtigt. Der Tag klang amAbend mit einer gemeinsamen Bootstour auf derMoldau aus. Am 11. Juli fuhren die jungen Imkerzum Bieneninstitut nach Dol. Dort fand der Wett-bewerb statt. Neben einem allgemeinen Test mit30 unterschiedlichen Fragen zu den Bienen undzur Imkerei wurden die Kenntnisse der einzelnenTeilnehmer in den Bereichen Bienenpflanzen,

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Die Teilnehmer des Treffens in der Prager Innenstadt.

Tag der Prüfung: Die Jungimker müssen ihr fachliches Wissen beweisen.

Festliche Eröffnungszeremonie im tschechischen Parlament.

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Anatomie und Mikroskopie, Honigbeurteilung,Zuordnen von Imkergeräten, Umgang mit denBienen und Beurteilung des Bienenvolkes ge-prüft. Die Betreuer der Jungimker waren wäh-rend des Wettbewerbs nicht anwesend, sie hattenein interessantes Programm in Prag und Dol.Nach dem Abendessen fand in der Turnhalle desSOUOS die Siegerehrung statt. Hierbei wurdendie drei Sieger im Einzelwettbewerb und imMannschaftswettbewerb geehrt.Einzelwettbewerb:1. Veronika Sebkova Tschechische Republik2. Marie Machacova Tschechische Republik3. Manfred Gschwentner Österreich

Mannschaften:1. Tschechische Republik2. Österreich3. PolenNach dieser Ehrung wurde jede Mannschaft mitihren Betreuern aufgerufen. Jeder Teilnehmer er-hielt eine Urkunde und eine Medaille. Das deut-sche Team belegte den 7. Platz. Ihm wurde einWanderpokal als Zeichen für die nächste IMYB-Veranstaltung 2013 in Münster überreicht. Die-ser Wanderpokal soll in Münster an dasIMYB-Land 2014 übergeben werden.Einige professionelle Unterhaltungseinlagen undschöne Vorstellungen der Länder rundeten dasTagesprogramm am Abend ab. Es wurde dabeisehr deutlich, dass die jungen Menschen vieleneue Freunde gefunden hatten.Nach einer ruhigen Rückreise am 12. Juli miteinem Abstecher in die Elbmetropole Dresdenerreichten „Unnas Honigdiebe“ am Abend wie-der die Heimat, müde aber rundum zufrieden.Alle Bilder des Treffens finden sie im Internetunter http://adaptak.rajce.idnes.cz/IMYB_Prague_2012.Wer sich im kommenden Jahr am IMYB inMünster beteiligen will, kann sich beim Deut-schen Imkerbund bewerben. Die Ausschreibungmit Teilnahmebedingungen veröffentlichen wirim nächsten D.I.B. AKTUELL im Oktobersowie in den Imkerfachzeitschriften im Novem-ber.

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Auch Trachtpflanzenkunde steht auf dem Programm.

Die heiß begehrten Siegerpokale sowie der Wanderpokal des IMYB (rechts).

Die deutschen Teilnehmer mit ihren Betreuern.Fotos: Tschechischer Imkerverband

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Sommercamp der „JungenImker“ in Weimar

Innerhalb der zahlreichen Festver-anstaltungen, die der wohl ältestedeutsche Imkerverein „1832 Wei-mar e.V.“ in diesem Jahr zu seinem175. Jubiläum veranstaltete, fandam 13./14.07.2012 das 1. Weima-rer Sommercamp für junge Imkerstatt. Bienenbegeisterte Jugendli-che im Alter von 10 bis 16 Jahrentrafen sich im Deutschen Bienen-museum in Weimar, um ihre Er-fahrungen bei der Bienenhaltungoder bei der Arbeit in einer ImkerAG auszutauschen und um sich ge-genseitig kennen zu lernen.Die Veranstaltung begann mit einerFührung durch das Deutsche Bie-nenmuseum, bei der die Museums-pädagogin Claudia Remus denTeilnehmern anschließend bestä-tigte, noch nie eine so interessierteund aufmerksame Jugendgruppegeführt zu haben. Dank vieler Fra-gen der Jugendlichen vergingen diezwei Stunden wie im Flug. Späterkonnten die Jugendlichen beieinem Bienenquiz vieles von demGehörten wiedergeben, aber auchihr fundiertes Wissen über das Bie-nenleben und die Arbeit an denVölkern unter Beweis stellen. Das Programm wechselte zwi-schen theoretischen und prakti-schen Veranstaltungen. Am Bienenstand eines WeimarerImkers wurden die praktischen Er-fahrungen der Jugendlichen getes-tet. Hierzu wurden alle Teil-nehmer in drei altersgemischteGruppen aufgeteilt, die jeweils voneiner erfahrenen Schülerin aus derAG „Junge Imker Weimar“ ange-führt wurde. Jede Arbeitsgruppe

musste drei Aufgabenkomplexebewältigen. Im ersten Teil wareneinfache Arbeiten wie das Anzün-den eines Smokers, das Drahtenvon Rähmchen und das Einlötenvon Mittelwänden gefragt. Hierkam es nicht nur auf Schnelligkeit,sondern auch auf Sorgfalt und guteTeamarbeit an. Im zweiten Teilmusste jede Gruppe ein Jungvolkauf acht Waben durchsehen, dasBrutnest und die Futtervorräte ein-schätzen und die gezeichnete Kö-nigin suchen. Für den dritten Teilmusste eine Wabe mit vielen ansit-zenden Drohnen entnommen undauf den Wabenbock gestellt wer-den. Jeder Teilnehmer sollte min-destens zwei Drohnen von derWabe „abpflücken“, zeichnen undin einem Weiselkäfig platzieren.Am Ende wurden alle gezeichne-ten Drohnen feierlich frei gelassen.Neben den Veranstaltungen rundum das Bienenleben gab es aber

auch viele Gelegenheiten zu Ge-sprächen und gemeinsamem Spiel.Am Freitagabend führte eine Wan-derung vom Bienenmuseum überden geschichtsträchtigen Ehrings-dorfer Steinbruch zum SchlossBelvedere und durch den nächtli-chen Schlosspark. Dabei konnteneinige der jüngsten Teilnehmerzum ersten Mal Glühwürmchenbewundern, Bienen mit Taschen-lampe, wie sie behaupteten. Diegemeinsamen Mahlzeiten undÜbernachtung erfolgten in denRäumen der benachbarten Wal-dorfschule. Die Eltern der Weima-rer Teilnehmer sorgten für einetolle Verpflegung, so dass dasGanze eine rundum gelungene Ver-anstaltung wurde. Für alle Teilneh-mer stand am Ende fest: ImSommer 2013 treffen wir uns wie-der in Weimar!Dieter Rocktäschel (Leiter der AG „Junge

Imker Weimar“)

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Freilassen der DrohnenFoto: D. Rocktäschel

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Aus den Regionen

In Nidderau-Schöneck Mitglie-der mehr als vervierfacht

Jährlich veranstaltet der Imkerver-ein Nidderau-Schöneck ein Bie-nenfest, in diesem Jahr zumzwölften Mal. Durch diese regel-mäßige Präsenz in der Öffentlich-keit konnte in den letzten zehnJahren die Mitgliederzahl des Ver-eins von 20 auf 90 erhöht werden.„Viele der „Neuen“ kamen, nacheiner Umfrage, über das Bienenfestauf die Idee, Imker zu werden“, soErich Selzer, Zuchtbeauftragter desVereins. Die Veranstaltung findetim Bienengarten des Vereins statt,in dem ca. zwölf, sehr sanftmütigeVölker, ein Top-Bar-Hive aus Glasmit Bienen, zwei Bienenkörbe mitBienen und untergelegtem Spiegel,ein Schaukasten sowie Begat-tungskästchen für Besucher bereit-stehen.

Besonderes Highlight auch in die-sem Jahr: ein Bienenschwarm,wegen des Wetters dieses Malunter einem Regenschirm. Auchein Pflegevolk mit schlüpfendenKöniginnen wurde in die Führun-gen einbezogen. Für die Qualitätder Führungen sorgten zehn erfah-rene Imker. Alle Völker wurdenmehrmals geöffnet und die imker-lichen Arbeiten demonstriert. EineGarten- und eine Bienen-Ralley

mit jeweils verschiedenen Such-aufgaben oder Fragen ergänztendas Programm. Kinder konnten ba-steln, kneten oder malen. Auch dieJungimker wurden einbezogen undzeigten Imker-Utensilien und Lehr-bücher. Natürlich konnte auch Honig ge-kostet und gekauft werden. DasGanze rundete das beliebte Bie-nenwettfliegen mit einzeln ge-zeichneten Bienen aus demSchaukasten ab.Parallel fand in einem Unterrichts-raum ein Vortrags- und Filmpro-gramm statt, bei dem im 30-Mi-nuten-Takt ein 15-minütiger Vor-trag oder Film mit verschiedenenReferenten lief. Themen z. B.:Wildbienen, Hummeln und Co,Keine Angst vor großen Brummern- Vom Leben der Hornissen, Wiewerde ich Imker? , Kurze Einfüh-rung für Interessierte, Im Staat ausWachs und Honig, Bienenweide:Was kann ich für die Bienen tun?,Eine Lesung mit Bildern aus„Summs und die Honigbienen“wurde für Kinder ab 15 Jahren an-geboten.

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Erlebnis: Bauernhof mobil mit Imkerbeteiligung

Nur noch wenige Menschen in derStadt haben direkten Kontakt zurLandwirtschaft. Mit attraktivenMitmachaktionen, Ausstellungenund Informationen rund um dieHerstellung von Lebensmittelnwird seit einigen Jahren deshalbein Erlebnis: Bauernhof mobil inverschiedenen Großstädten durch-geführt, bei dem 2010 in Berlinund Münster auch die Imkerei alsTeil der Landwirtschaft vertretenwar und sich präsentierte. (Wir be-

richteten in D.I.B. AKTUELL.) In die-sem Jahr war dies auch wieder so.Der Erlebnis: Bauernhof mobil istein Gemeinschaftsprojekt von Deut-schem Bauernverband (DBV), För-dergemeinschaft Nachhaltiger Land-wirtschaft e.V. (FNL) und informa-tion.medien.agrar e.V. (i.m.a), dievom 14.-16. Juni gemeinsam mitdem Bauern- und WinzerverbandRheinland-Pfalz Süd (BWV) undder Initiative „Innovation & Natur-haushalt“ den Platz der DeutschenEinheit in Ludwigshafen für dreiTage in einen Bauernhof verwan-delten und etwa 7.500 Besucherbegrüßen konnten. Besonders fürdie über 600 Schülerinnen undSchüler in mehr als 30 Schulklas-sen aus Ludwigshafen und Umge-bung war ein abwechslungsreichesProgramm organisiert worden.Einen wesentlichen Beitrag zumguten Gelingen der Veranstaltung,die unter dem Motto „Natur nutzen- Natur schützen“ stand, leistete derenge Dialog zwischen Vertreternder Initiative „Innovation & Natur-haushalt“ und dem ImkerverbandRheinland-Pfalz.

Vorsitzender Klaus Eisele und dieMitarbeiterin der Geschäftsstelledes Landesverbandes, Iris Jahraus,betreuten den Informationsstandder Imker (Foto oben), der nebenvielen Materialien auch für dieKinder Honig zur Verkostung bot.Professor Rudolf Aldag, Vorsitzen-der des Imkervereins Speyer, bi-lanzierte: „Der „Erlebnis: Bauern-hof mobil“ ist eine gute Plattform,um den Kontakt zwischen Imkereiund Landwirtschaft weiter zu ver-bessern und Konfliktfelder zu be-reinigen. Dazu zählt beispielsweisekonkret, dass Wanderimker undLandwirte sich einfach mehr mit-einander austauschen sollten.“

Vom 23. bis 25. August veranstal-tete die FNL, der Rheinische Land-wirtschafts-Verband (RLV) und dieInitiative „Innovation & Natur-haushalt“ unter der Schirmherr-schaft der nordrhein-westfälischenMinisterpräsidentin HanneloreKraft den „Erlebnis: Bauernhofmobil“ auf dem Neumarkt in Köln.

Auch dieser Event stand unter demMotto „Natur nutzen – Naturschützen“. Hier waren der Kreis-imkerverband Köln und der KölnerImkerverein von 1882 mit einemInfostand vertreten. Die Vereinehatten sich gemeinsam zum Zielgesetzt, Interessenten für die Imke-rei zu gewinnen und zu zeigen,dass Imkern in der Stadt möglichist.Weitere Informationen und Fotoszur Veranstaltung finden Sie auf:http://www.erlebnisbauernhof-mobil.de/.

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Fot

os: F

NL

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„Tag des offenen Hofes“ inPinzberg

An der Gemeinschaftsveranstal-tung in Pinzberg (Landkreis Forch-heim) am 8. Juli, die zusammenmit dem Bayerischen Bauernver-band durchgeführt wurde, öffnetenzahlreiche Betriebe ihre Hoftüren.Den Besucher erwartete ein infor-matives Programm, an dem sichviele Firmen, Behörden und Ver-eine beteiligten. An einer der 24Stationen informierte der Forch-heimer Imkerverein über das Bie-nenleben. Die Besucher konnten indem aufgestellten Schaukasten dasInnenleben eines Bienenvolkes be-trachten - vom Ei bis zur fertigenJungbiene. Dieser Anblick, dernormalerweise nur dem Imker vor-behalten ist, begeisterte vor allemdie kleinen Besucher. Neben vielenFamilien zeigten aber auch Vertre-ter des öffentlichen Lebens großesInteresse an dem Stand. Honig ausder Region ist ein gefragtes Ge-nussmittel, das man aber wie an-dere Produkte auch aus demAusland importieren kann. „ZurBestäubung der heimischen Nutz-und Wildpflanzen bedarf es jedochneben den Insekten vor allem un-serer Bienen“, so Erich Strauß, 1.Vorsitzender des Imkervereins.„Sie sorgen für den Erhalt der viel-fältigen Arten bei den Pflanzen undschenken uns dafür zusätzlich nochden Honig, die Pollen und denWachs. Darüber und noch über vie-les mehr konnten wir die Besucherim Rahmen der Veranstaltung in-formieren. Die ausgelegten Bro-schüren und Darstellungen desD.I.B. unterstützten unsere Stand-betreuer.“ Die Bienen sind beteiligt

an einer optimalen Bestäubung derBlüten und tragen dazu bei, einegute Obsternte zu erzielen. Davonprofitiert auch das im LandkreisForchheim gelegene Kirschenan-baugebiet - eines der größten ge-schlossenen Süßkirschenanbau-gebiete in der BundesrepublikDeutschland.

„Tag des offenen Bienenstockes“

Der Imkerverein Much-Marienfeld(IV Rheinland) hatte schon vielekreative Ideen, wenn es darumgeht, Bienenhaltung öffentlich zumachen. Am 7./8. Juli machten dieImker aus dem „Tag der deutschenImkerei“ die „Bienenroute 2012“,zu der vier Imker des Vereins In-teressierten Einblick in die Frei-zeitimkerei boten. Dazu gehörtenFranz Kaiser, der seine Standimke-rei im reizvollen Wandergebiet desNaafbachtales betreibt. Gearbeitetwird dort in Seegeberger Beuten.Eine Wildblumenwiese zeigte den

Besuchern, was Insekten schätzen.Imkerin Marianne Kehres (Titel-foto) betreut 16 ihrer Völker inihrem bunten Garten mit einem

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Von links nach rechts: IV-Vorsitzender Erich Strauß, Landrat Reinhardt Glauber, Standbetreuer Engelbert Heidner und Wal-ter SchwarzeFoto: IV Pinzberg

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kleinen Bienenmuseum. Hier wirdnach der Hohenheimer Betriebs-weise geimkert. Außerdem wurdeden Besuchern mit einer Ausstel-lung zum Thema Wachskreislaufdie Verarbeitung und der Wert vonBienenwachs veranschaulicht.Anke Scheel-Bücki ist eine Jung-imkerin, die seit zwei Jahren inEinfachbeuten mit Zandermaß im-kert. Sie erklärte sich bereit, Inte-ressierten die Besonderheiten derAnfänge zu schildern, so z. B.übersehene Weiselzellen, Schwär-me oder die erste Ernte des eigenenHonigs. Der vierte im Bunde warJosef Socko, der besonders dasThema Königinnenzucht und Ab-legerbildung zeigte.Angesprochen wurden mit der Bie-nenroute all diejenigen, die sich fürdieses Hobby interessieren oderaber auch nur als Genießer mehrüber die Entstehung, Qualität undbreite Geschmacksvielfalt vonHonig erfahren wollten.

Imker beteiligen sich an Festumzug

Kirchberg ist eine Stadt im Land-kreis Zwickau, gelegen in einerreizvollen Mittelberglandschaft amTor zum Erzgebirge. Vom 1.-10.Juni feierte Kirchberg nun seine800-jährige Geschichte mit einerunvergesslichen Festwoche. Damitdie Festwoche für die Einwohnerund tausende Gäste unvergesslichwurde, waren viele Helfer im Ein-satz. Auch der Imkerverein Kirch-berg von 1886 u. U. beteiligte sicham Festumzug mit 161 Bildern(Foto rechts). „Unser Wagen wareine gelungene Werbung für dieImkerei und ist bei den zuschauern

sehr gut angekommen“, so Ver-einsmitglied Werner Stelzer.

Bremer Imker feiern 125-jähri-ges Jubiläum

1887 trafen sich elf Imker in Lüs-sum und gründeten den Imkerver-ein Blumenthal. (Blumenthal ge-hörte nicht wie heute zu Bremen,sondern bis 1939 zu Hannover.)Viele Imkervereine, so auch derImkerverein Bremen-Blumenthal,hatten in den zurückliegenden Jah-ren mit Überalterung und Mitglie-derschwund zu kämpfen. „Das hatsich in den letzten drei Jahren dankverstärkter Aufmerksamkeit derÖffentlichkeit zur Umweltproble-matik langsam gewandelt. DiePresse hat sich den Problemen derImkerschaft zugewandt und damitfür mehr Aufmerksamkeit ge-sorgt“, sagt Werner Reinkelürs,Obmann für Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit im Verein. So stie-gen im Verein die Mitgliederzahlennach oben, von 2008 (85) bis 2011(100) und 2012 auf 105. Auch dasDurchschnittsalter wurde entschei-dend von 65 auf 55 gesenkt und die

Anzahl der imkernden Frauen we-sentlich auf 25 % erhöht „DasImage: Imkern ist nur was für alteOpas, ist aufpoliert“, sagt Reinke-lürs und weiter „Haben wir viel-fach als im Verein organisierteImker eher im „Geheimen“ ge-wirkt, so sind wir mit einem öf-fentlichen Fest zu unserem125-jährigen Jubiläum in größeremStil an die Öffentlichkeit getreten,mit einheitlichem Vereins-Shirtund im Stil eines offenen Tages.“

Auftakt bildete ein Empfang fürgeladene Gäste aus örtlicher Poli-tik, Presse, Verbänden und Freun-den. Danach boten Vereinsmit-glieder an verschiedenen Informa-tions- und Aktionsständen nichtnur imkerliches Wissen und Honig,sondern ebenso kreative Beschäfti-gungen für Kinder (Rätselparkour,Glücksrad, Bau von Wildbienenbe-hausungen, Blütenfilzen, Kerzen-drehen und Brennmalerei) an.Informationen über Propolispro-dukte und Apitherapie bzw. Aller-giebehandlung aus erster Handvom betroffenen Vereinsmitgliedrundeten das Angebot ab.

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Naherholung für Mensch undTier in Herzogenaurach

Klaus Becker, Vorsitzender des Im-kervereins Herzogenaurach inBayern ist Sprecher des Arbeits-kreises Natur, Landschaft, Land-wirtschaft, Tierschutz (NaLawTiLa)in seiner Heimatgemeinde. Der Ar-beitskreis befasst sich mit Naturund Landschaft, Zukunftsperspek-tiven der Landwirtschaft und derFörderung der artgerechten Tier-haltung. Becker setzt sich derzeitbesonders für einen naturnahenNaherholungspark auf der HerzoBase ein, einem rund 114 Hektarumfassenden Gelände auf einerlandschaftlich deutlich ausgepräg-ten Kuppe 1,6 km nord-östlich derAltstadt. Nach Jahrzehnten militä-rischer Nutzung entwickelte sichdas Gebiet zu Herzogenaurachsjüngstem Stadtteil. Nach demAbzug der Amerikanischen Streit-kräfte 1992 lag das Gelände brach.Derzeitige Planungen sehen einWohn- und Gewerbegebiet vor. AlsSprecher von NaLawTiLa forderteBecker für den Stadtteil HerzoBase eine Zeidelweide als Grün-gürtel mit den „B´s“ für Bienen,

Bänke, Bäume wie: Eichen, Lin-den, Robinien, Buche, Erle, Ahorn,Walnuss, Esskastanienbäume (Ma-rone), Kirschbäume, Ulme, Fichte,Tanne, Holunderbüsche, Brom-beerhecken, Himbeerpflanzen,Schilf, Gräser, Blumen usw., mitHerzo-Pfaden aus Fuß-, Rad- undschienenlosen Eisenbahnwegenzum Wohle der Menschen undTiere.Am 21.07.2012 war es soweit: Dieneue vierte Zeidelweide „HerzoBase, anno 2012“ wurde vom fest-lich gekleideten Stadtschreiber ausdem Jahr 1348 alias Klaus Becker(Foto unten links), als Uraha inHerzogenaurach umbenannt wur-de, eingeweiht. Mit der Urkundevon 1002 begann die Waldbienen-pflege in Herzogenaurach. In Bir-kenbühl, Tanholz und Purkholzbefinden sich die bereits bestehen-den Zeidelweiden. Weitere Bie-nenvölker sollen auf dem Geländedes Golfclubs und dem Vogel-schutz- und Zuchtverein aufgestelltwerden. Klaus Becker und seineVereinskollegen werden diesePläne tatkräftig unterstützen. Miteinem „Jahrgangsmet“ endete dieEinweihung.

Für Sie notiert

Vorbereitungslehrgang und Ab-schlussprüfung zum TierwirtFachrichtung Imkerei

Das Fachzentrum Bienen der Baye-rischen Landesanstalt für Weinbauund Gartenbau in Veitshöchheimbietet 2013 einen Vorbereitungs-lehrgang und eine Abschlussprü-fung zum Tierwirt, FachrichtungImkerei, an.Der Kurs beginnt am 07.01.2013und endet am 24.01.2013 und istganztägig. Die Prüfung findet vom22. bis 26. April 2013 statt. DerKurs ist für Teilnehmer ausgerich-tet, die ihre Prüfung nach § 45 Ab-satz 2 Berufsbildungsgesetz ab-legen möchten. An dem Kurs kön-nen nur Personen teilnehmen, dieauch an der Prüfung teilnehmen.Der Vorbereitungslehrgang ist nichtverpflichtend für die Teilnahme zurPrüfung, wird aber dringend emp-fohlen. Für den Vorbereitungslehr-gang wird ein Unkostenbeitrag von300,00 Euro erhoben, die Prüfungs-gebühr beträgt 120,00 Euro. Voraussetzung für die Teilnahme ander Prüfung ist die Zulassung durchdie zuständige Stelle des jeweiligenBundeslandes, in dem der Antrag-steller wohnt, in Bayern ist dies dasFachzentrum Bienen der LWG. DerVordruck zur Anmeldung zur Prü-fung und zum Vorbereitungskurs istauf der Internetseite der LWG unterhttp://www.lwg.bayern.de abrufbar.Der Anmeldung müssen die Zulas-sung zur Prüfung und ein Lebens-lauf sowie Kopien der letztenZeugnisse (Schulabschlusszeugnis,Berufsabschlusszeugnis) beigefügtwerden.

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Foto: Margot Jansen

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Mehr Leguminosen auf deut-schen ÄckernBMELV stellt Eiweißpflanzen-strategie vor

(aid): - Das Bundesministerium fürErnährung, Landwirtschaft undVerbraucherschutz (BMELV)möchte den Anbau heimischer Le-guminosen aktiv fördern. DiesesZiel soll mit einer Eiweißpflanzen-strategie erreicht werden, derenEckpunkte Clemens Neumann,Abteilungsleiter im BMELV, MitteJuni 2012 in Berlin vorstellte. Etwa110 Experten diskutierten bei derVeranstaltung die Inhalte der Stra-tegie. Zentraler Baustein der Initia-tive ist laut Neumann eineverstärkte Forschung bei Legumi-nosen, die vor allem im Bereichder Züchtung deutlich intensiviertwerden soll. Modellregionen undDemonstrationsprojekte sollen denAustausch zwischen Wissenschaft-lern, Landwirten, Verarbeitern undVerbrauchern unterstützen. DieStrategie sieht auch vor, in der ge-meinsamen Agrarpolitik der EUfür eine Stärkung des Legumino-senanbaus einzutreten. Neumannbegründete die Notwendigkeiteiner Eiweißpflanzenstrategie mitden großen Vorteilen der Kulturen.Leguminosen fördern die Boden-fruchtbarkeit, entlasten durch dieStickstofffixierung Klima und Um-welt und bieten die Möglichkeit,GVO-freie Eiweißfuttermittel undLebensmittel zu erzeugen. Nureine nachhaltige Landwirtschaftkönne die Ernährung der Weltbe-völkerung sicherstellen und zu-gleich Ressourcen schonen, so Dr.Hanns-Christoph Eiden, Präsidentder Bundesanstalt für Landwirt-

schaft und Ernährung (BLE). DieBLE stehe bereit, die Eiweißpflan-zenstrategie über vorhandene För-derprogramme, wie z. B. dasBundesprogramm ÖkologischerLandbau und andere Formen nach-haltiger Landwirtschaft (BÖLN),zu unterstützen. Der Anbau ist der-zeit für Landwirte wirtschaftlichnoch unattraktiv. Der Bund Ökolo-gische Lebensmittelwirtschaft(BÖLW) regte an, einen verbindli-chen Leguminosenanteil in Frucht-folgen vorzugeben.

WAtSon übernehmen Sie - Ambrosiafunde zentral melden

(aid) - Die allergieauslösende Bei-fuß-Ambrosie (Ambrosie artemisi-folia) breitet sich in Europa immerweiter aus. Um sie zu stoppen undeuropaweit zu bekämpfen, habeneuropäische Wissenschaftler die"International Ragweed Society"gegründet. Die Beifuß-Ambrosiemuss vor der Blüte bekämpft wer-den, um die Pollen- und Samenbil-dung zu verhindern. Die Pollensind hochallergen und verursachenbei allergischen Personen Heu-schnupfen, triefende, juckende

Nase, tränende, geschwollene Au-gen, Lichtempfindlichkeit, Kopf-schmerz und Atemnot auf, in eini-gen Fällen schweres Asthma. UmFunde von Ambrosia und ihre Ver-breitung zu dokumentieren, stelltedas Julius Kühn-Institut (JKI) zum23. Juni 2012 den neuen "Web-Atlas-Schadorganismen" vor(http://watson.jki.bund.de).Das JKI bittet die Bevölkerung umMithilfe und die Angabe von Fund-orten oder Größe des Bestandes.Die Meldungen werden zur Doku-mentation über Auftreten und Ver-breitung der Pflanze benötigt. DasInstitut koordiniert außerdem eininternational gefördertes For-schungsprojekt, um geeignete Be-kämpfungsmethoden zu finden undinformiert über sein.

Lupinen und Soja im Fokus

(aid) - Die Anbauflächen von Kör-nerleguminosen wie Lupinen, Ak-kerbohnen und Futtererbsen habensich seit 2003 nahezu halbiert. Ur-sachen sind vor allem eine feh-lende Ertragssicherheit und eingeringerer Deckungsbeitrag gegen-über anderen Kulturen. Dagegenstehen viele Vorzüge wie der hoheGehalt an hochwertigem Eiweiß,ein günstiger Vorfruchtwert unddie Auflockerung enger Fruchtfol-gen. Auf dem Öko-Feldtag des Ju-lius Kühn-Instituts (JKI) am 12.Juni 2012 in Groß Lüsewitz/Meck-lenburg-Vorpommern stand des-halb die Frage im Mittelpunkt,welches Potenzial traditionelle Ei-weißpflanzen wie die Lupine undneue Kulturen wie die Sojabohnedurch Züchtungsfortschritt zukünf-tig haben werden. Dazu stellten die

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Wissenschaftler des Instituts aktu-elle Forschungsprojekte vor. Aufden knapp 20.000 Hektar Lupinen-anbaufläche in Deutschland wächstzu über 90 Prozent die Blaue Süß-lupine, wegen ihrer geringeren An-fälligkeit. Die günstige Eiweiß-zusammensetzung macht die Lu-pine auch als Rohstoff für die Le-bensmittelindustrie interessant.JKI-Wissenschaftlerin HeleneBeyer stellte dazu ein Projekt vor,in dem die Inhaltsstoffe der Lupineweiter züchterisch optimiert wer-den sollen. Neue Perspektivenkönnten sich auch durch die Nut-zung von knapp 60 Varietäten derAndenlupine ergeben. Einige wüchsige Arten werden der-zeit zur Biomasseproduktion ge-prüft. Erste Vorversuche waren mit140 dt Trockenmasse/ha sehr viel-versprechend. Im Rahmen einesbundesweiten Sojaprojektes desBundesprogramms ÖkologischerLandbau und andere Formen nach-haltiger Landwirtschaft ist GroßLüsewitz der nördlichste Versuchs-standort. Bei den 40 im Feld ge-prüften Sorten lagen die Erträgezwischen 12 und 33 dt/ha. Füreinen wirtschaftlichen Anbau wer-den etwa 27 dt/ha benötigt. Ent-scheidend für den Ertragserfolgaußerhalb von Gunstlagen ist nachAngaben der zuständigen Forsche-rin unter anderem die Kältetoleranzder Pflanzen. Deshalb werden vorallem solche kältetoleranten Typengesucht.

Und noch ein Siegel - EU-Bio-Logo ist Pflicht

(aid) - Wer sich fürBio-Lebensmittel in-

teressiert, hat es auf verpacktenProdukten bestimmt schon gese-hen: das EU-Bio-Logo (Wir berich-

teten mehrfach in D.I.B. AKTUELL.). Es zeigt zwölf weiße Sterne, dieauf grünem Untergrund zu einemBlatt angeordnet sind. Bereits seitzwei Jahren muss dieses Logo aufallen vorverpackten Bio-Lebens-mitteln abgebildet werden, die ineinem der EU-Mitgliedsstaatenhergestellt worden sind. Es gab al-lerdings eine Übergangszeit, in dernoch „alte" Verpackungen ohnedas neue EU-Bio-Logo vermarktetwerden durften. Doch das ist jetztvorbei - die Übergangsfrist ist zum1. Juli 2012 abgelaufen. Was manmit dem EU-Bio-Logo bezweckenwill? Die Verbraucher sollen inganz Europa Bioprodukte auf denersten Blick erkennen können. Dasin Deutschland wohl bekannteresechseckige Bio-Siegel darf „nur"zusätzlich auf der Verpackung ab-gebildet werden. Die ökologischen Anbauverbändewie Bioland, Demeter oder Natur-land dürfen ihre vorverpacktenBio-Produkte zusätzlich zum deut-schen Bio-Siegel und dem EU-Bio-Logo mit ihrem eigenenVerbandszeichen kennzeichnen.Dasselbe gilt für Eigenmarken derHandelsketten, die statt einem Ver-bandszeichen ein Markenlogo ver-wenden können. In der Praxis kann das so aussehen:Auf der Müsli-Verpackung im Bio-laden muss das EU-Bio-Logo ab-gebildet sein. Zusätzlich könnendas Bioanbau-Verbandszeichenund auch das deutsche Bio-Siegelauf der Verpackung stehen. Dasheißt, man findet bis zu dreimal„Bio" auf derselben Verpackung.

Hauptsache, die Verbraucher stei-gen da noch durch.

Wetterabhängige Varroabe-handlung: Das Varroawetter

Der Erfolg der Varroabehandlungist immer auch vom Wetter abhän-gig und der Imker steht immer wie-der vor der Frage: Behandeln jaoder nein, wann, in welcher Kon-zentration und in welcher Anwen-dungsform?Um den Imkern die Entscheidungzu erleichtern und zusätzliche In-formationen zu liefern, steht inRheinland-Pfalz, Bayern, Hessenund Luxemburg eine dynamischeInternetanwendung zur Verfügung.Entwickelt und betreut durch dieAgrarmeteorologie Rheinland-Pfalz werden für etwa 400 Stand-orte tagesaktuelle, temperaturab-hängige Behandlungsempfehlun-gen für verschiedene Ameisen-säure- und Thymolanwendungenausgegeben. Diese Empfehlungen sind an re-gionale Wetterprognosen gekop-pelt und gelten für die nächstensechs Tage. Es besteht aber auchdie Möglichkeit, zurückliegendeVarroabekämpfungen vor demHintergrund der zum Zeitpunkt derBehandlung herrschender Witte-rungsverhältnisse zu beurteilen.Dies ist über mehrere Jahre rück-schauend und tagesgenau möglich.Den Empfehlungen liegen ver-schiedene Grenz- und Mittelwertevon Temperatur und Luftfeuchtig-keit zugrunde. Verständliche Sym-bole je Anwendungsform gebenAuskunft darüber, ob die zu erwar-tenden oder rückschauend ge-herrschten Temperaturen am

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Behandlungstag zu hoch, ideal,grenzwertig oder zu niedrig sindbzw. waren. Zugang zu den regio-nalen Seiten erhält man über dieInternetseiten der beteiligten Bie-neninstitute Mayen, Veitshöchheimund Kirchhain und für alle Regio-nen über www.bienenkunde.rlp.de.

Dr. Christoph Otten,

E-Mail [email protected]

Programm „beeorganizer.com“

Aus der baschkirischen HauptstadtUfa kommt ein neues Computer-programm für Imker, der „Beeor-ganizer“. Auf Youtube läuf unterwww.youtube.com/watch?v=V8WZQOWhvRM eine kurze Vorstel-lung des Programms, die einenrecht guten Überblick gibt, welcheFunktionen das Programm erfüllt.Lohnen wird sich ein solches Pro-gramm sicherlich nur für größereVölkerbestände, um z. B. die Völ-ker zu verwalten, ein Tagebuch zuführen, Zuchtkarten auszufüllen,an notwendige Arbeiten erinnert zuwerden, Futtervorratskontrollendurchzuführen, grafische Auf-zeichnungen zur Volksentwicklungzu führen, Aufzeichnungen zurBienengesundheit zu machen, denStatus der Königin eines Volkesfestzuhalten, Fotos zu archivierenoder Honigleistung von Völkern zuprüfen u.v.m. Alle Aufzeichnungenwerden in einem einheitlichen Ar-beitsplan aufgenommen. Diesenkann man ausdrucken und zumBienenstand mitnehmen. Nacheiner Testphase ist das Programmkostenpflichtig. Die Kosten sind zuerfragen [email protected].

Hinweis zu § 13 a Einkommen-steuergesetz

In D.I.B. AKTUELL haben wirmehrfach über den Rechtsstand derBesteuerung von Imkereien nach §13 a berichtet (letztmals in Aus-gabe 6/2011, Seite 17). Präsidi-umsmitglied Cord Henry Lan-kenau weist diesbezüglich auf fol-gendes hin:„Grundlage des Ausgangswertesist der nachhaltig erzielbare Rein-ertrag je Bienenkasten. Erst beieiner Nutzungsgröße von 30 Bie-nenkästen und mehr übersteigt derErtrag den Aufwand. Unterhalbdieser Schwelle ist eine nachhal-tige Ertragsfähigkeit nicht gege-ben.“Diese zitierfähige noch gültigeFundstelle ist das Bundessteuer-blatt 1968, Teil 1, Seite 223, „Ein-heitssteuerbewertung“ – Allgemei-ne Verwaltungsvorschrift überRichtlinien zur Bewertung desland- und forstwirtschaftlichenVermögens (vom 17.01.1968) –Teil I, Hauptabschnitt C: Imkerei(§ 62 Abs. 1 Nr. 4 BewG) Ziffer7.20 „Wirtschaftliche Lage undBedeutung der Imkerei“, Ziffer7.23 Ausgangswert, Abs.1.

Literaturtipps

Die Honigbiene

In fünfter Auflage ist im Juni imEugen Ulmer Verlag das Buch„Die Honigbiene - Vom Bienen-staat zur Imkerei"“ von ArminSpürgin erschienen. Das Buch gibteinen Einblick in das Bienenvolk,das Leben der Bienen und den Auf-bau ihres Staates. Spürgin ist seitvielen Jahren Fachberater für Im-kerei im Regierungsbezirk Frei-burg. Er erklärt in seinem Buch,wie der Bienenstaat und die Bie-nensprache funktionieren, wie dieMenschen mit der Imkerei began-nen und das praktische Imkernheute aussieht. Außerdem findetder Leser alles zum Umgang mitden Bienen, dem besten Standortfür die Völker, Beuten und Rähm-chen, jährlichen Kosten, Bienen-produkten, Imkerlatein, Fachbera-tung und wichtige Adressen.Das 126-seitige broschierte Buch,ISBN 978-3800178483, ist im

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Buchhandel zum Preis von 9,90 €erhältlich.

Gesundes aus Honig, Pollen,Propolis

Dr. Annette Schroeder arbeitet seitihrem abgeschlossenen Studiumder Lebensmitteltechnologie an derLandesanstalt für Bienenkunde inStuttgart-Hohenheim, ist Hobby-imkerin und begeisterte Anwende-rin von Bienenprodukten. Im Laufeder Jahre hat sie sich intensiv mitdem Thema „Bienenprodukte“ be-schäftigt und gibt ihr Wissen inVorträgen und Kursen weiter. Dasie dabei immer wieder gefragtwird, wo all diese Informationennachzulesen sind, hat sie diese nunin ihrem Buch zusammengefasst:Kosmetik, Heilmittel und Gau-menfreuden, 80 bewährte Rezeptefür Körper und Seele, mit raffinier-ten Menüvorschlägen und Ideenfür selbst gemachte Geschenke. Sieerklärt, wie man Gutes aus Honig,Pollen, Propolis, Gelée Royale undBienenwachs ganz einfach selbstherstellen kann und verrät ihre Re-

zepte zum Gesundbleiben, Wohl-fühlen und Glücklichsein mit Bie-nenprodukten. Nebenbei erklärt dieAutorin ihre Entstehung und denNutzen für den Menschen.

Das broschierte 144-seitige Buch(ISBN 978-3800177288) mit vie-len tollen Bildern ist im April imEugen Ulmer-Verlag erschienenund für 17,90 € im Buchhandel er-hältlich.

Bienen Mitteleuropas

Im April ist das Buch von Felix Ar-niet und Albert Krebs im Haupt-Verlag erschienen. Felix Amiet war Lehrer und be-schäftigt sich seit vielen Jahrzehn-ten intensiv mit Bienen undWespen. Er publizierte Bücherüber die Bienen in der Schweiz undvier kleine Wespengruppen. Albert Krebs ist begeisterter Na-turfotograf und hat eine umfang-reiche fotografische Dokumen-tation der mitteleuropäischen Tier-

und Pflanzenwelt aufgebaut, diesich heute in der ETH Zürich be-findet und im Internet unterwww.e-pics.ethz.chaufgerufen werden kann. Für beide sind Wildbienen einevielfältige und faszinierende In-sektengruppe. Dieses reich bebil-derte 424-seitige Buch bietet einenEinstieg in die Bienenkunde. Alle40 mitteleuropäischen Großgattun-gen und rund 170 Arten werdenausführlich in Wort und Bild vor-gestellt. Der umfassende Einlei-tungsteil informiert über Biologieund Ökologie der Bienen, über Ge-fährdung und Schutzmaßnahmen,über Beobachtungs- und Untersu-chungsmethoden und wird durcheinen Gattungs-Bestimmungs-schlüssel abgerundet. „Bienen Mitteleuropas" ist Feld-führer und Nachschlagewerk zu-gleich. Mit außergewöhnlichenBildern und verständlichen Textenweckt und fördert dieses Buch dasInteresse für diese faszinierendeInsektengruppe, zeigt deren Be-deutung auf und regt zu eigenenBeobachtungen an.Es ist im Buchhandel unter ISBN978-3258077130 für 39,90 € er-hältlich.

Der Mayener Bienengarten

Honigbienen erbringen durch ihreBestäubungsleistung einen un-schätzbaren Beitrag für die Arten-vielfalt und den Naturhaushalt. Inder Landwirtschaft helfen sie Ern-ten zu sichern und Erträge zu stei-gern. Da liegt es nahe, von Menschen-hand die Existenz der Honigbienenzu sichern, zu fördern und ihren

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Lebensraum zu optimieren. Nebenlandwirtschaftlichen Fördermaß-nahmen zur Erweiterung der Blü-tenvielfalt in der Agrarlandschaft,können auch in der Gartengestal-tung, sei es im öffentlichen Raumoder im häuslichen Bereich, posi-tive Beiträge geleistet werden. DasMayener Bieneninstitut hat nuneine 152-seitige Informations-schrift herausgegeben. In dieser gibt die Landschaftsar-chitektin und Hobbyimkerin MaikeFrings viele Tipps für die bienen-freundliche Gestaltung von Haus-gärten und öffentlichen Flächen.Beginnend bei der Bodenvorberei-tung, über die Pflanzenauswahlund ihrer Kombination in verschie-denen Gestaltungsbereichen bis hinzu fast einhundert Pflanzenpor-traits mit ihrem Nährwert für Bie-nen liefert das kleine Buch vielewertvolle Informationen.Die Schutzgebühr beträgt 5,-- €und kann zuzüglich 1,50 € Ver-sandkosten beim Fachzentrum fürBienen und Imkerei in Mayen be-stellt werden.

(www.bienenkunde.rlp.de, E-Mail

[email protected],Tel. 02651/96050,Fax 0671/92896-101)

Bestimmungshilfe: Bienen &Wespen in Nisthilfen

Mit diesem 8-seitigen Faltflyer(10,5 x 21 cm) von Diplom-Biolo-gen Rolf Witt haben Einsteigereine kompakte Bestimmungshilfemit farbigem Text zur schnellenOrientierung, um die wichtigstenArten in Nisthilfen zu erkennen.Neben morphologischen Merkma-len werden biologische Daten(Flugzeit, Verhalten, Pollenpflan-zen, Larvennahrung etc.) als Un-terscheidungshilfen mit berück-sichtigt.Es wurde darauf geachtet, mög-lichst Merkmale auszuwählen, dieauch für Einsteiger gut mit dembloßen Auge zu erkennen sind. DerFaltflyer ist gut zum Mitnehmengeeignet, robust und bedingt wet-terbeständig durch Kaschierung.

Er enthält 49 Fotos und 11 Illustra-tionen (Flügelzeichnungen) und istfür 4,-- € beim Vademecum-Verlag(Friedrich-Rüder-Str. 20, 26135Oldenburg, www.vademecumver-lag.de, E-Mail: [email protected]) erhältlich.

Blütenpflanzen und ihre GästeTeil 3

Wie Teil 1 und 2 wenden sich Mar-grit und Helmut Hintermeier auchin diesem Buch an Gartenbesitzer,Biologielehrer, Freizeitentomolo-gen, Naturfreunde und Imker. Die Erhaltung blütenreicher Le-bensräume bildet ein Grundanlie-gen des gesamten Natur- und Ar-tenschutzes, wozu jeder nach Maß-gabe seiner Möglichkeiten beitra-gen sollte.Trotz mehrerer überragender Be-stäubungseigenschaften (Blüten-stetigkeit, hoch entwickeltes Kom-munikationssystem, erstaunlichesZeitgedächtnis, große Anpassungs-fähigkeit, Überwinterung alsVolksganzes...) besitzt die Honig-biene keineswegs eine Art „Be-stäubungsmonopol“.Ausgesprochene „Spezialblüten“(z.B. Hummel-, Tag- und Nachtfal-terblumen) sind auf entsprechende„Blütenspezialisten“ angewiesenund können sich ohne deren Be-stäubungsdienste nicht generativfortpflanzen. Weitab von Bienenständen gehörenWildbienen mit über 80 % allerBlütengäste zu den wichtigsten Be-stäubern von Wild- und Kultur-pflanzen. Mit ihrem erstaunlichenArtenreichtum schließen diese So-litärbienen so manche von der Ho-nigbiene hinterlassene Bestäu-

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bungslücke. Umsichtige, ökologisch denkende Imker soll-ten daher auch die oft verkannten „Kleinen Ver-wandten“ ihrer Schützlinge mit im Augebehalten und sich für eine floristische Wieder-belebung der Gesamtlandschaft einsetzen, dennin floristisch noch weitgehend intakten Le-bensräumen ist die friedliche Koexistenz vonHonigbienen, Wildbienen und vielen anderenBlüten besuchenden Insekten durchaus mög-lich. Ein wichtiges Anliegen des vorliegendenBuches ist es daher, das Blickfeld zu weitenund den Sinn für das Ganze zu schärfen.Das 274-seitige Buch , mit 660 Farbfotos und15 Bildtafeln ist im Eigenverlag (ISBN 978-3-7689-028-09) zum Preis von 18,-- € bei Hel-mut Hintermeier, Ringstraße 2, 91605Gallmersgarten. Tel. 09843/97803, E-Mail:[email protected] zu bestellen.

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WanderversammlungEchternach

Nochmals hinweisen möchten wirauf den Kongress deutschsprachi-ger Imker in Luxemburg (Echter-nach) vom 13.-16.09.2012. AlleInformationen finden Sie verlinktauf unserer Homepage unterwww.deutscherimkerbund.de.

Floriade 2012

Noch bis zum07.10.2012 läuftin unserem Nach-barland Nieder-

Veranstaltungshinweise

lande die bedeutendste Garten-Expo der Welt. Für Besucher öff-nen sich täglich von 10-19 Uhr dieAusstellungstore in Venlo. Infor-mationen rund um die Gartenschaufinden Sie im Internet unterwww.floriade.de, oder erhalten In-formationen bei der deutschspra-chigen Hotline unter0031 773030419.Auf dem 66 Hektar großen Aus-stellungsgelände findet man aucheinen beeindruckenden Bienenpa-villon, den die niederländischenImkerkollegen mit viel Liebe zumDetail ausgestattet haben. Besu-cher sollen das Haus wie eineBiene erleben. So betritt man denabgedunkelten Raum durch einenZugluftvorhang und steht zwischenmehreren sichtbaren Bienenvöl-kern, um den Bienenflug zu beob-achten. Der Pavillon soll nach der

Floriade abgebaut und woanderswieder aufgebaut werden.

1. Europäischer Imkerkongressin Frankreich

Verschiedene imkerliche Organisa-tionen aus ganz Europa laden zum1. Europäischen Kongress vom 11.- 14. Oktober 2012 nach Agen inFrankreich ein.Thema des Kongresses: „Imkerund Landwirte – Akteure im glei-chen Umfeld". Der Kongress wirdmehrsprachig sein und simultanübersetzt (Französisch – Englisch).Andere Sprachen sind auf Anfragemöglich, werden den Delegationenaber in Rechnung gestellt.Auf der Internetseitewww.euroapicongres.org findenSie weitere Informationen in Fran-zösisch.

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Da die Einladung der Organisato-ren sehr kurzfristig erfolgte undsich die Veranstaltung mit der Ver-treterversammlung des D.I.B.überschneidet, wird unser Bundes-verband nicht teilnehmen.

Deutscher Apitherapiebundbietet Seminare an

Der DEUTSCHE APITHERAPIEBUND e.V. (DAB) bietet für alleInteressierten vom 20.-26.10.2012ein Einführungs-Seminar in Bod-mann am Bodensee an, welchesmehrere Module umfasst und eineAbschlussprüfung über die voran-gegangenen Lehrinhalte. Ange-hende Apitherapeuten müssen diePrüfung ablegen und bestehen.

Themen sind:• Apitherapie-Imkerei Praxis• Geschichte der Apitherapie• Bienenpollen u. Bienenbrot• Honig und Honigtauhonig• Propolis• Bienenwachs• Gelee royal,• Apilarnil,• Bienengift• Bienenluft /Api air• Herstellen von Salben undCremes

Seminarzeit: Samstag bis Freitag der nachfol-genden Woche täglichvon 9.00 Uhr bis 12.30 Uhr undvon 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr 26.10. von 9.00 Uhr bis 12.30 Uhrund von 14.30 bis 16.00 Uhr(Überprüfung)

Mindestteilnehmerzahl 15 Perso-nen bis max. 20 Personen

Preis pro Person 650,-- € zzgl. Un-terkunft und Verpflegung DAB-Mitglieder erhalten 10 % Ra-batt auf dem Seminarpreis.Seminar-Anfragen bitte an denDAB e.V.: Tel. 07625/918312 oder per E-Mailan: [email protected] ist der 15. Sep-tember 2012.Zuschüsse für das Seminar sindbeim zuständigen Imker-/Landes-verband zu erfragen.

Angebot für Vereine und Imker-/Landesverbände:„Gesunde Bienenprodukteaus Imkerhand“ aus Imkerhand“ istein weiteres Seminarangebot fürImker und ihre Kunden sowie füralle Bienenfreunde. Dieses bietetinteressierten Menschen aus demImkerbereich als auch Menschen,die ihre Gesundheit erhalten unddas Beste für sich und ihre Ge-sundheit tun wollen, ein umfang-reiches Wissen und viel Span-nendes aus und über das Bienen-volk und alle seine Produkte.In allen alten Kulturen finden wirHinweise auf unsere Honigbienenund ihre heilsamen Produkte,selbst in der Bibel und im Korankönnen wir immer wieder Hin-weise auf Honig finden. Honig -ein im Altertum oft mit Gold auf-gewogenes Heil-und Lebensmittel.

In diesem „3-Tages-Apitherapie-Seminar“ erfahren Sie, was Ihnenhilft, als Imker mehr über die Pro-dukte Ihrer Bienen kennen zu ler-nen. Sie erfahren, wie Sie IhrWissen über alles, was mit Bie-nenprodukten zu tun hat, IhrenKunden spannend und interessant

vermitteln können. Hinweise aufdie jeweiligen Bienenprodukte wieHonig, Pollen, Propolis, GeleeRoyal, Apilarnil, Bienenwachs,Bienengift und Bienenstockluftwerden von der Herstellung überdie Ernte bis hin zur Anwendung inder Gesundheitsvorsorge gegebenund erklärt.Es wird genügend Zeit zum Erfah-rungsaustausch geben. Neben demtheoretischen Teil soll auch diePraxis nicht zu kurz kommen. Wenn in Ihrem Verein oder Ver-band bisher noch nicht durchge-führt, wird auch eine Honig-verkostung mit Bewertung der mit-gebachten Honige und Honigpro-dukte durchgeführt.

Beginn: Freitag von 15.00 - 20.00 UhrSamstag von 9.00 - 12.30 Uhrund 14.15 - 18.00 UhrSonntag von 9.00 - 12.30 Uhrund 14.15 - 16.00 Uhr

Mindestteilnehmerzahl: 15 Perso-nen bis max. 20 PersonenPreis pro Person 250,-- € zzgl. Un-terkunft und VerpflegungDAB-Mitglieder erhalten 10 % Ra-batt.

Seminar-Anfragen bitte an denDAB, Tel. 07625/918312 oder per E-Mail an:[email protected]

Wegen eines Zuschusses zum Se-minar kann bei den Imker-/Lan-desverbänden nachgefragt werden.

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Im Rahmen einer Ausflugsfahrt be-suchten am 14. August 38 Imkerin-nen und Imker des Kreisimker-vereins Soest (LV Westfalen-Lippe) die Geschäftsstelle desD.I.B. im „Haus des Imkers“ inVillip. Diese wurden herzlich von Presse-referentin Petra Friedrich empfan-gen. In einem Vortrag informiertediese die Gäste eingangs über dieVerbandsstrukturen, die Aufgabendes Bundesverbandes, das Waren-zeichen, die Mitarbeiter der Ge-schäftsstelle, deren Aufgabenbe-reiche u. v. m. Bei dem anschließenden Rundgangwurden die Räume der Bundesge-schäftsstelle besichtigt.

DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

Besonderer Höhepunkt war dabeidie Honiguntersuchungsstelle, inder Marion Hoffmann alle Fragenzur Honigmarktkontrolle und Un-tersuchung der Honigqualität be-antwortete. (Foto)

Übrigens: Der D.I.B. freut sichimmer über Gäste. Wer also aucheinmal die Geschäftsstelle und dieArbeit des Bundesverbandes ken-nen lernen möchte, sollte sich ein-fach telefonisch oder schriftlich beiuns melden. Wir bitten nur um einesehr frühzeitige Anmeldung, damitder Termin auch eingeplant werdenkann und wir genügend Zeit für Siehaben.

Soester Imker besuchen D.I.B.

40D.I.B. AKTUELL 4/2012

Bauarbeiten am „Haus des Imkers“

Anfang August erhielt die Geschäftsstelle des Bundesverbandes in Wachtberg-Villip seinen ersten neuen Au-ßenanstrich, seit das Haus 1991 erbaut wurde. Nun leuchtet die Fassade wieder in einem strahlenden Weiß.

DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

Foto oben: Das „Haus des Imkers“ wird eingerüstet.

Foto links: Besonders repräsentativ: Der ca. drei Meter große Metallzeidleran der Seitenfront der Bundesgeschäftsstelle.

Fotos: D.I.B.