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Bertel-Express 18

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18th issue of Disney-fanzine

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Editorial „Ein Mann sollte nie seineFamilie für das Geschäft

vernachlässigen.“

Walt Disney

Es ist  wirklich  faszinierend,  wie schnell  die  Zeit an uns allen vorbeiläuft. Den Bertel­Ex­press gibt es schon beinahe drei volle Jahre (zählt man die beiden Spezial­Ausgaben mit,  sind wir nun bereits bei der 20. Ausgabe an­gelangt,   die  nächste   folgt  wohl  noch  dieses  Jahr   mit   dem   China­Abenteuer­Comic   von Alexander Juhrich in voller Länge) – und da­mit  nicht genug:  Ab dieser Ausgabe gibt es  immer eine kleine Episode der „Duckenove­la“, und damit das ganze nicht in eine lang­weilige   Anreihung   an   Romanzen   zwischen häßlichen  Entlein  ausartet,   versprechen  wir  euch an dieser Stelle, daß das ganze um eini­ges   vulgärer   sein  wird,   als   vielleicht   anzu­nehmen – zeigen wir die Enten einfach mal so, wie sie wirklich sind (und damit nicht, wie  „brav“   sie   normalerweise   dargestellt   wer­den);   bei   diesem   Thema   haben   die   Enten  mehr als nur etwas nachzuholen, man möge sich selbst davon überzeugen...

Abschließend   wünsche   ich   euch   allen   noch  schöne sommerliche Tage und freue mich per­sönlich schon wieder auf die kälteren,  träu­merischen Tage, und nicht vergessen: Es sind nur noch 138 Tage bis Weihnachten...

Karsten Bracker

Bildquelle: coa.inducks.org

INHALTSVERZEICHNIS

Comic: Duckenovela – 1. Kapitel   3Sammlerschätze: Barks­Library­Zusatzbände   5Serien: Die Melzer­Bücher   7Die Väter der Helden: Kay Kamen   8M.O.U.S.E.   9Die besten Comics: Teil 1 ­ „Das magische Amulett“ 10Interview: Marco Gervasio 11Länderserie Jugoslawien 13Galerie: Barks­Ölgemälde 15

IMPRESSUM

Chefredakteur:Karsten Bracker

Stellvtr. Chefredakteur:Robert Gruhne

Mitarbeit an dieser Ausgabe:Lena Bradtka, Sabine Baumgärtel, Moriz Stangl, Manuel Schumann,

Arne VoigtmannKevin Kyburz, David Bühring, Wolfgang Kern

Design & Layout:Markus Ott, Karsten Bracker

Cover:Idee, Zeichnung: Moriz Stangl

Kolorierung, Gestaltung: Markus Ott

E­Mail:kontakt@bertel­express.de

Adresse:www.bertel­express.de

Redaktionsschluss:8. August 2009

Bertel­Express wird herausgegeben von Primewebdesign.de, erscheint alle zwei Monate als  PDF­Datei und wird kostenlos über das Internet vertrieben.

Alle Abbildungen, wenn nicht anders angegeben,© The Walt Disney Company

der Texte © Bertel­Express und die jeweiligen Autoren

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Die Duckenovela   „Ich bin das fettige Fischstäbchen,       das die den Magen umstülpt.“

   Darkwing Duck

Plot: Sabine Baumgärtel, Script: David Bühring, Zeichnungen, Handlettering: Robert Gruhne, Kolorierung: Lena Bradtka

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Die Duckenovela„Hakuna Matata!“

   Timon und Pumbaa

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Ups......und da ist der erste Teil der Duckenovela

auch schon abgeschlossen.

Das war aber selbstschreibend nicht alles, daserste Kapitel wird insgesamt 7 Seiten haben.

Sammlerschätze

Barks­Library­ZusatzbändeVON DAVID BÜHRING

Als   die   ersten   „Don   Rosas   Onkel   Dagobert"   herauskamen,   wurde ebenfalls die Barks Library auf den Wege gebracht. Ehrlich geschrie­ben hatte ich mich zuerst für Rosa und später für Barks interessiert, sodass   ich mir  die  Barks­Library  erst   Jahre  später   in  der  Bücherei durchlas. Ein Freund von mir leistete sich die „Barks Comics and Sto­ries“­Bände, da die mehr Inhalt für das gleiche Geld besaßen. Bald druckte ich mir die ersten Barks­Indexe der Donaldisten und holte mir selbst ein paar englische Barks­Library­Ausgaben mit Sammelkarten. Ich kopierte mir sogar den Erfindungen­Index von Christof Eiden aus der Düsentrieb­Reihe (bei der bis heute der Helferlein­Index fehlt). Es dauerte nicht lange, und ich stieß auf die ganzen Bände, die zusätzlich zur Barks­Library erschienen und auch ein ähnliches Design haben, aber keine Comics enthalten. 

„Carl Barks: Werkverzeichnis der Comics“ von Johnny A. Grote wird noch heute unter Donaldisten „der große Grote“ genannt. Auf knapp 400   Seiten   wurden   alle   bis   dato   (immerhin   1995)   veröffentlichten Barks­Comics nach Originalveröffentlichung (und Heftreihe der Erst­veröffentlichung,  kurz und gut:  Nach Storycode) aufgereiht und mit zahlreichen   Informationen  versehen.  Der  Band  ist   für  Sammler  der Reiseführer   durch   zahllose   Comichefte,   nennt   neben   Splash­Panel, Seitenzahlen,   Hauptfiguren   und   Handlung   auch   Abgabedatum,   alle (bis 1995) erschienenen Nachdrucke und Veränderungen sowie Zensu­ren. Und das sind bei der enormen Menge Comics, die Barks zu Leb­zeiten produzierte, eine schreckliche Menge, der erklärt, weshalb der „große Grote“ auch noch 14 Jahre nach seinem Druck benutzt wird. Diese Besitztümer werden dann handschriftlich aktualisiert,  obwohl man  längst   zu  Alternativen  wie  der   Internetseite   Inducks  wechseln könnte.   Aber   ein   Griff   in   die   wunderbaren   Indexe   hinten   (Entste­hungsdatum, deutsche Veröffentlichung, US­Titel, deutsche Titel und Stichworte) ist zumindest für mich weitaus komfortabler und benutzer­freundlicher als jeder Internet­Index.Ich habe meinen Grote für zehn Euro gebraucht bei Amazon gekauft, und trotz des Zigarettengestankes war er jeden Cent wert.

Vom selben Autoren gibt es auch den halbwissenschaftlichen „Stamm­baum der Ducks“, eine interessante Geschichte, wie Dagobert einen Detektiv anheuert, um seinen Stammbaum erforschen zu lassen. Eine sehr interessante Geschichte mit vielen Zitaten entsteht, anbei findet sich ein kleiner Zusatzteil mit Informationen über einige Verwandte und der schon im Titel  erwähnte Stammbaum. Die Erstausgabe des Buches machte Dorette Duck zu Donalds Mutter, was später korrigiert wurde. Der Stammbaum insgesamt ist komplex, wobei man sich als Donaldist   auch   fragt,   wie   Grote   auf   die   eine   oder   andere   These kommt.

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Sammlerschätze„Wer? Ich?! Oh nein!

Ich habe solche Bauchschmerzen!“

Donald Ducks erster Satzaus „The wise little hen“ (1934)

Schließlich,  um die Grote­Trilogie komplett  zu machen,  das „Who’s Who in Entenhausen“, ein Index aller wichtigen Barks­Charaktere au­ßer den fünf Ducks. Mit knapp 200 Seiten ist dieser Index zwar kleiner als der Comic­Index, aber das liegt auch im Wesentlichen an den Be­schreibungen der Charaktere,  welche bei vielen Figuren eher knapp ausfällt. Und zudem zeigt er auch deutsche Figuren, welche im Origi­nal   nicht   auftreten,   und   amerikanische   Figuren,   die   es   nicht   nach Deutschland schafften (Beispiel:  Wenn Donald im Original Shakes­peare zitiert, wird daraus im Deutschen manchmal Schiller). Dieser In­dex  zeigt   einem schnell,   in  welchen   Comics   welche   Figur   auftritt, wenn einem mal ein Name, aber kein Titel einfallen sollte. Außerdem dient er beim Donaldischen Quiz inoffiziell immer gerne als Lösungs­hilfe. 

Vor ein paar Jahren erst bin ich noch auf einen ganz besonderen Zu­satzband zur Carl Barks­Library gestoßen, nämlich der Videokassette „Entenhausen ist überall: Die Welt des Carl Barks“, welche 1994 ver­öffentlicht wurde. Neben Barks’ Besuch in Deutschland und der Aus­stellung „Wer ist Carl Barks“ werden auch Interviews gezeigt,  allen voran natürlich Barks, aber auch Dr. Erika Fuchs, Michael Czernich aka   Grobian   Gans,   Gottfried   Helnwein   sowie   diverse   Donaldisten. Barks   wird   nur   untertitelt,   was   einem   ermöglicht,   seine   klare   und freundliche Sprache auch unverändert zu hören. Barks witzelt oft, und generell wirkt ein Großteil der Dokumentation spaßig, aber nicht un­angemessen. Carl  Barks  ist  ein Mensch wie du und ich,  was gegen Ende besonders deutlich wird. Dann wird Barks nämlich ernster, und redet über das Leben an sich. Als Zuschauer denke ich an seinen Tod nur sechs Jahre später und bewundere den Vater der Ducks schwei­gend. 

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„Donald ist meine Lieblingsfigurweil er wie all meine Freundemeine Nachbarn, ich selbst, ister ist einfach ein Jedermann.“

Carl Barks

Serien

Die Melzer­BücherVON KARSTEN BRACKER

Wie allgemein wohl bekannt sein dürfte, wa­ren während der Nazidiktatur in Deutschland keine amerikanischen „Produkte“ erlaubt und wurden immer wieder als „undeutsch“ sowie „nichtarisch“   verschrien.   So   auch   mit   dem Erscheinen der   ersten  Micky­Maus­Ausgabe – viele Hefte wurden von den zum Teil ent­setzten Eltern gleich ins Altpapier geworfen oder, noch besser, als Brennmaterial verwen­det.Ein gewisser  Joseph Melzer,  Jude und Ver­folgter   unter   dem   Nazi­Regime,   gründete 1958 nun seinen eigenen Verlag und schrieb sich auf die Fahnen, alljene Literatur, die den Deutschen   während   der   Diktatur   verwehrt blieben,   allen  zugänglich  zu  machen  –  und das in einer Weise, die nicht gerade an kleine, bescheidene   Hefte   erinnerte.   In   den   ersten Jahren gab er, mit geringem Erfolge, großfor­matige Bücher mit Zeichnungen und Roma­nen   vorwiegend   jüdischer   und   amerikani­scher   Künstler   heraus   –   ab   1970   versuchte sich   das   Familienunternehmen   dann   zuse­hendst  mit  bekannterer  Literatur,  drei   Jahre später   schließlich   gab   es   dann   den   ersten „Ich,  Micky  Maus“­Band,  welcher  ganz   im Stile und Anliegen des Verlages, auf 144 Sei­ten acht  lange Geschichten von Floyd Gott­fredson,   in der Form in Deutschland bis zu diesem Zeitpunkt unveröffentlicht. 

Besonders beachtenswert war bei allen noch folgenden   Büchern   immer   das   Format:   auf 24,5x34,2cm bot sich viel Platz und so veröf­fentlichte man alle Comics  in 6 Reihen pro Seite, weswegen auch so viele Comics abge­druckt werden konnten.  Die Übersetzung in den insgesamt acht Bänden besorgte hierbei Peter  O.  Chotjewitz,  dessen  Zeilen  bei  den vier Ausgaben mit Enten noch für viel Dis­kussionsstoff sorgten, vor allem unter Donal­disten, die die „Entfuchsierung“ der Comics recht kritisch betrachteten. Auch in anderen Bereichen wäre Adolf sicher erbost gewesen, immerhin brachte der Verlag den   sadomasochistischen   Erotikroman  Ge­schichte der O heraus – allerdings nicht, um seinen   gottesgläubigen   Wurzeln   zu   entflie­hen, sondern den drohenden Konkurs (1967) zu vermeiden – das Buch rettete den Verlag und   bescherte   uns   immerhin   die   genannten acht Bände. 

Allerdings stammte die Idee der Reihe nicht dem Verlage Melzer, sondern von Mondadori in  Italien  (abgesehen davon,  daß die  Bände sich  im Stiefel  weitaus  besser  zu verkaufen schienen, als in unseren Gefilden, es existie­ren  mindestens  30  Bände  der  „Cartonatoni  Disney“ (klingt wirklich wie „Disney im Kar­ton“) erschienen innerhalb eines Jahrzehntes. Man kam sogar auf die in Deutschland irrwit­zige Idee, ganze Bücher nur mit Sonntagssei­ten zu füllen (365 Stück an der Zahl, damit diese „für ein ganzes Jahr“ reichten ; dem ita­lienischen   Beispiel   folgte   man   auch   kurze Zeit   später   in   Dänemark,   Norwegen   und Schweden,   aber  wie   fast   immer  hingen  wir auch hier weit zurück).  Seis drum, denn im­merhin brachte es die in den 80ern und 90ern von   Ehapa   nachgedruckte   und   fortgeführte Reihe auf 18 Bücher. 

Daß ein Buch oder eine Reihe durchaus er­folgreich ist, sieht man u.a. dann, wenn Ber­telsmann sich Lizenzausgaben drucken  läßt, allen Bänden wurde diese „Ehre“ zuteil. Vom Wert her unterscheiden sich die Bände aller­dings nur unwesentlich. 

Wer sich einen der Bände anschaffen möchte, braucht, sofern dieser in gutem Zuszand sein soll,  einen trotz der Größe gar nicht mal so einen großen Geldbeutel,  in sehr gutem Zu­stande gibts einen Band für 20 bis 50 Euro, besonders die vier „Maus­Bücher“ sind sehr empfehlenswert, bei der Übersetzung der an­deren   vier   dürfte   es   manch   bekennentem Fuchsisten alles andere als  warm ums Herz werden.

Quellen: arte.tv, coa.inducks.org, datenschlag.org

Den Melzer­Verlag gibt es seit Oktober 2007 nicht   mehr,   auf   der   Seite www.melzerverlag.de  wird   zwar   noch   ein Restbestand verhökert, Disney bot man aber schon  lange nicht  mehr  an – damals  wurde sich für jedes Buch extra eine Disney­Lizenz gekauft.

 

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Väter der Helden

..

„Qualität bietet einegroßartige wirtschaftliche Aussicht.“

John Lasseter

Kay KamenDer Mann, der Disney rettete

VON KEVIN KYBURZ

Wer dachte, dass Walt Disney kam, Micky er­fand und die Welt  eroberte,  hat sicher noch nie etwas von Kay Kamen gehört. Denn zur Zeit   der   Weltwirtschafts­  krise   rettete   nicht der Erfolg der  Zeichentrickfilme mit  Micky Maus (Donald war noch nicht erfunden) das Studio, sondern die gewaltige Marketingma­schinerie   Kay   Kamens   –   der   als   Erfinder ebendieser gilt.

Kay   Kamen   wurde   am   27.   Januar   1892   in Baltimore geboren. In die Filmbranche tauch­te er  erstmals  in  den 1920er Jahren ein um Merchandising­Artikel für Hal Roachs (1892 – 1992) „Die kleinen Strolche“ zu vertreiben. Hal Roach ist heute vor allem bekannt für sei­ne Zusammenarbeit mit Stan Laurel und Oli­ver   Hardy   („Dick  und  Doof“).   Kamen,  der mit   Vornamen   eigentlich   Herman   Samuel hieß, zog später mit seiner Firma nach Kan­sas und produzierte für Roachs Serie und an­dere Auftraggeber all das, was es auch heute noch zu Filmen und Serien zu kaufen gibt: von   T­Shirts   über   Socken   bis   Buttons   zum anheften.

Ersten   Kontakt   mit   Walt   Disney   hatte   Kay Kamen im Jahr 1933 – dem schlimmsten der Wirtschaftskrise.  Kamen galt  zu dieser Zeit bereits als Genie seines Faches, der Vertrag mit Disney sah vor, dass Kamen erst 40% und später   die   Hälfte   des   Gewinns   bekommen sollte,   der   durch   Disney­Produkte   erwirt­schaftet  werden  konnte.  Seine  erste  „Amts­handlung“ bestand darin, einen alten Vertrag zu kündigen,  der  Disney ungünstige Kondi­tionen geboten hatte. Ein großer Vorteil Ka­mens war die Tatsache, dass er nicht nur in 

den USA mehrere Büros besaß, sondern welt­weit.   Egal   ob   Australien,   Südamerika   oder Europa, Kay Kamen expandierte weltweit – in Deutschland waren in  den 1930er  Jahren vor   allem die   Zusammenarbeiten   mit   der Firma   „Steiff“   bekannt,   die   bis heute anhält. In Giengen wurden vor   allem   Stoffpuppen   von Micky und Minnie hergestellt. 

Seinen   größten   Streich   schaffte er  allerdings  in  seinem Heimat­land – eine Uhr mit Micky Maus rettete   nicht   nur   den   Uhrenher­steller, der bereits mit einem Fuß im Konkurs stand und heute un­ter dem Namen „Timex“ firmiert, sondern   finanzierte   auch   durch den   hunderttausendfachen   Ver­kauf  des   Zeitanzeigers  die   Pro­duktion   des   ersten   Langspiel­films   Disney,   „Schneewittchen und die sieben Zwerge“. Tatsäch­lich  gelang  es  vielen  Unterneh­men, darunter Modelleisenbahn­herstellern   und   Blechspielzeug­firmen,   durch   Aufträge   Disneys die Krise zu überstehen. Kamens Konzept bestand darin, dass er so viel produzierte, dass er zu güns­tigen   Preisen   verkaufen   konnte, was  insbesondere zu seiner Anfangszeit  das goldene  Rezept  war  –  so   stieg  der  Gewinn und die Bekanntheit von Disneys Produkten. Ein   weiteres   Erfolgsrezept   bestand   darin, dass   Kamen   die   Vermarktung   der   Figuren nicht auf bestimmte Produkte reduzierte. Egal ob es darum ging, Radios zu bewerben, Brot­tüten mit Mickys Visage zu bedrucken oder für die U.S. Army Buttons zu produzieren – Kamen   schlachtete   regelrecht   alle  Möglich­keiten aus. 

Für viele Experten ist Kamen ein Held – nur durch seine  Arbeit  konnten viele  Filme  der Frühzeit produziert werden. Kamen sah sich längst  nicht  mehr  nur  als  Unternehmer,  der für   Disney   arbeitete,   genauer   gesagt   waren Kamen und seine Frau, Katie, engste Freunde 

der   Familie   Disney.   Noch   heute   schwärmt Disneys Tochter, Diane, von der Herzlichkeit 

und dem Humor des Mannes, der ihrem Vater viel ermöglicht hatte. Kay Kamens Geschichte hat kein Happy­End. Im Jahr 1949 war er mit seiner Frau in Euro­pa auf Geschäftsreise. Kurz vor seinem Rück­flug scherzte er in einem Brief an Walt Dis­ney über seine Flugangst, die ihn immer be­gleitete. Die Maschine, mit der er zurückflog, stürzte   am   26.   Oktober   1949   mit   48   Men­schen an Bord über den Azoren ab.  Keiner der Insassen überlebte die Tragödie. Für die Familie  Disney brach eine Welt  zusammen, wie Diane später erzählte. Einen Tag, nach­dem die Nachricht vom Tod Kamens Disney erreicht hatte, traf auch der Brief ein, den er am Tag seines Todes vom Pariser Flughafen aus verschicken hatte lassen. 

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„Animation bedeutet die Illusionvon Leben zu erschaffen.

Aber Du kannst dies nicht erschaffen,wenn du kein Leben hast.“

Brad Bird

M.O.U.S.E.

VON MANUEL SCHUMANN

Wie  im  letzten Bertel­Express   angekündigt, gibt es hier nun in aller Kürze einen Bericht zum   ersten   Monat   der   M.O.U.S.E. (mouse.fieselschweif.de).  Nun, was hat sich alles so getan? Zunächst einmal verzeichnen wir   bisher   23   Mitglieder   –   gar   nicht   so schlecht   für   den   Anfang.   Auch   im   Mouse­Forum wurde vor allem in den ersten beiden Wochen   kräftig   diskutiert   –   145   Beiträge (Stand:  1.  August)  wurden   immerhin   schon geschrieben.   Aber   Ergebnisse?   Nein,   da haben   wir   noch   nicht   viel   vorzuweisen, allgemein   kann   man   denke   ich   die Feststellung machen, dass es Schwierigkeiten gab, auf einen Nenner zu kommen. Das war vor allem in der Ursachenforschung, warum Maus­Comics so unbeliebt sind, gut sichtbar. Hier wurde zwar angeregt diskutiert, aber ein Konsens und somit ein Ergebnis wurde noch nicht  gefunden.  Aber:  Gut  Ding will  Weile haben...

Immerhin   können   wir   aber   schon   ein Ergebnis  vorweisen:  Thigolf  und   ich  haben mit   Unterstützung   anderer   M.O.U.S.E.­Mitglieder eine erste Untersuchung zu einer Zeitreise­Geschichte geschrieben.

Weiterhin   wird   bald   ein   Text   zu   einem weiteren Forschungsthema kommen, das ganz spontan entstanden ist:  Warum sind Mickys Ohren   rund   bzw.   warum   werden   sie   uns immer  rund gezeigt  und nie  von der  Seite? Warum? Sind die Maus­Ohren etwa Kugeln – oder doch flach? All  dies wurde schon viel diskutiert und es wird wohl nicht mehr lange dauern,  bis das Ergebnis auf der Homepage zu   sehen   sein   wird.  Dieses  Thema  hat  uns auch zu dem allgemeinen anatomischen Bau der   Mäuse   und   deren   Entwicklung   in   der Evolution   geführt.   Sicherlich   werden   auch dazu   früher   oder   später   noch   weitere   For­ schungsansätze   folgen...                              

Dann   kommen   wir   noch   zu   unserer   ersten Umfrage zu einem mausistischen Thema, wo bis   jetzt   immerhin   schon   31   Teilnehmer abgestimmt   haben.   Die   Fragestellung   war folgende: Wie gefallen euch die Zeitreise­Geschichten mit den Professoren Zapotek und Marlin?Hier das Ergebnis dazu:

Sehr gut! 29,0%Gut – nicht mehr, nicht weniger 25,8%

Super! Highlight der alten LTB! 19,4%Sehr wechselhaft, manche sind klasse, manche grottig 16,1%Ganz in Ordnung, nett 6,5%Naja, ziemlich langweilig 3,2%Fürchterlich! 0%Zapotek? Marlin? Kenn ich nicht! 0% Es drücken sich also knapp drei Viertel  der Teilnehmer   eindeutig   positiv   aus,   wirklich negative Stimmen zu den Geschichten gibt es kaum.  Erstaunlich   jedoch aus  meiner  Sicht, wie   viele   die   Serie   als   wechselhaft bezeichnen.  Wer jetzt noch abstimmen möchte, kann das innerhalb   der  nächsten  Tage   noch   tun   –   in Kürze folgt jedoch auch schon das Thema der zweiten   Umfrage!

Insgesamt  war   für  mich  die  Erkenntnis  des ersten Monats, dass wir Ergebnis­orientierter forschen müssen, damit wir nicht nur auf der Stelle rumdiskutieren. Aber es hat sich denke ich  schon  gezeigt,  dass  die  M.O.U.S.E.   ein Projekt   mit   Bestand   ist,   in   dem   noch   viel Potenzial steckt.

Bildquelle: coa.inducks.org

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    Die besten Comics... „Ich sehe schon, ich muß umlernen.Man kann sich den Ideen der

neuen Schulreform nicht einfachverschließen.“

aus „Der Bienenkrieg“ von Dr. Erika Fuchs

„Das magische Amulett“aus dem LTB 252

VON WOLFGANG KERN

...gezeichnet von Miguel, geschrieben von Michael Gilbert, das ist nicht unbedingt die Kombination, von der man sich einen Comic erwartet,  der in diese „Beste­Comics“­ Kategorie fällt. Ich muss zugeben, dass ich, als ich die Geschichte das erste Mal gelesen habe, auch nicht sonderlich begeistert war. Und doch hat diese Geschichte doch etwas Besonderes an sich: Als die unterschiedlichen bösen Dämonen das erste Mal aufgezählt wurden,   war  meine   erste   Assoziation  beim  flüchtigen   Lesen,   dass  Donald   in   einer gewissen Weise alle Eigenschaften in sich vereint. Genauer betrachtet eine völlig falsche Einschätzung,  die  vermutlich  daher   rührt,  dass  Donald  von  seinen Verwandten   (vor allem Dagobert und Gustav) manchmal so niedergemacht wird. Und dass man leicht dazu verfällt,  die  Meinung anderer  anzunehmen,  anstatt   sich eine eigene zu bilden, kennt wohl fast jeder aus dem eigenen Leben. Desweiteren ist das Treiben der bösen Dämonen schön zu beobachten, wie jeder, der wie Donald aussehenden aber farblich unterschiedlichen  bösen  Geister  handelt  und  denkt.  Gerade die  Farbe der   einzelnen Dämonen macht die Geschichte irgendwie bunt. Der Anfang der Story war irgendwie vorhersehbar und nicht besonders, das wendet sich jedoch mit dem Auftritt Habgiers, hier dachte ich wirklich, dass er der echte Museumsdirektor wäre und habe mir schon gedacht   wie   man   einen   Comic   mit   einem   so   scheußlich   schlechten   Ende   in   die Kategorie   „Beste   Comics“   aufnehmen   kann.   Dementsprechend   verwundert   war   ich dann, als sich das wahre Gesicht offenbarte. Eine gute Idee von Michael Gilbert, da ich nach den vorherigen Dämonen so auf die Grundeigenschaften fixiert war, dass ich auf diese   Idee   gar  nicht  gekommen  wäre.  Kurz   und   gut   kann   man  sagen,  dass   es  mir besonders   die   Darstellungsweise   der   einzelnen   Dämonen   angetan   hat.   Eine   nette Geschichte,   die   zwischendurch   doch   etwas   08/15   erscheint,   trotzdem   aber   ihre schillernden Details hat.

~ einen Nachdruck der Geschichte gibt’s im LTB Spezial 13 ~

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„Schlußendlich, wie können wires uns leisten, kleiner alsunsere Träume zu sein.“

Lloyd Alexander

Interview

In den folgenden Ausgaben stellen wir verschiedeneitalienische Künstler vor, den Anfang macht...

Marco Gervasio

...geboren am 4. September 1967, wohnhaft in Romledig

(worüber er seinen eigenen Angabennach sehr zufrieden ist)

Die Fragen wurden von den BE­Redaktionsmitgliedern gesammelt, die Übersetzung ist von Wolfgang Kern.

Coverscans von outducks.org, Photo wurde von Marco Gervasio mitgeschickt.

1.) Wie kamst Du zum Zeichnen und wann hast Du damit angefangen?Ich zeichnete schon in der Grundschule eine Menge und füllte ganze Hefte mit Comics. 1997 habe ich dann begonnen, professionell zu zeichnen,  nachdem ich eine Comiczeichnerschule besucht und dort Giovan Batista Carpi getroffen habe, der meine Zeichnungen für gut befunden und mich in die italienische Disney­Akademie (Accademia Disney) eingeführt hat. Die Topolino­Redakteure Ezio Sisti und Davide Catenacci glaubten an mich ... und führten mich dahin, wo ich nun bin.

2.) Wer ist dein Lieblingscharakter?Phantomias, der teuflische Rächer!

3.) Hast Du einen persönlichen Lieblingszeichner?Großmeister Cavazzano, Corrado Mastantuno und Stefano Intini.

4.) ...und welcher Autor ist dir am liebsten?Ich mag besonders Tito Faraci und Fausto Vitaliano, beide treffen meinen Humor. Bei den Non­Disney­Autoren finde ich Tiziano Sclavi interessant, ferner mag ich Alessandro Bilotta. 

5.) Ist Zeichnen für dich mehr als nur ein Beruf?Zeichnen ist für mich zuallererst eine Leidenschaft, ein wahr gewordener Traum, außerdem natürlich mein Lebensunterhalt.

6.) Liest Du selber Comics?Ja ich lese das Topolino (auch nicht nur meine Geschichten) und bewundere noch Asterix, Calvin und Hobbes und Nick Carter. 

7.) Hast Du schon als Kind (Disney­) Comics gelesen?Seit der Grundschule habe ich nie aufgehört, das Topolino und Asterix zu lesen, in meiner Jugend waren für mich auch noch Alan Ford, die Bonelli­Alben und Marvel interessant.

8.) Wolltest Du schon immer Comiczeichner werden / was hast Du vorher gemacht?Comics zu zeichen (insbesondere Disney) war schon als Kind mein Traum. Vor meiner Tätigkeit als Zeichner machte ich wissenschaftliche Studien und absolvierte einen Hochschulabschluss in Wirtschaftswissenschaften.

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Interview „In einem Buch sind mehr Schätzezu finden, als alle erbeuteten

Kostbarkeiten auf einerPirateninsel.“

Walt Disney

9.) Hast Du beim Zeichnen besondere Angewohnheiten, wie z. B. nebenbei Musik hören oder Kekse essen etc.?Wenn ich zeichne bin ich sehr konzentriert und es ist unbedeutend, was mich stört. Aber hin und wieder mache ich eine Pause, um einen Kaffee  zu trinken (meine einzige schlechte Angewohnheit) oder Kekse zu essen.

10.) Findest Du, daß die neuen italienischen Comics moderner als andere sind?Sicher, wenn wir uns auf Disney beziehen, gibt es eine Modernität in den italienischen Comics, die ich wie keine anderen ausländischen Comics  schätze. Zum Beispiel war die Saga „Paperinik new Adventures“ eine große Neuheit. Und auch Witch hat uns frischen Wind gebracht. Im Großen und Ganzen erachte ich die italienischen Comics ein bisschen moderner als die amerikanischen (wie Don Rosa).

11.) Wie siehst Du die Generation der "alten amerikanischen Zeichner"?Wenn wir von Disney sprechen, sehe ich die großen Zeichner Carl Barks und Floyd Gottfredson, die das Universum geschaffen haben, in dem wir  alle arbeiten, als Ultimum. Daher kann ich nur Lob und Dank an sie aussprechen.

12.) Experimentierst Du an deinen Comics oder deinem Zeichenstil oft herum?Ich möchte später mal eigene, unabhängige Comics veröffentlichen und habe bereits ein Projekt, welches fast fertig ist. Mein Zeichenstil richtet sich sehr an Giorgio Cavazzano, aber ich probiere immer etwas neues aus.

13.) Was magst Du an deinem Beruf besonders gerne?Die Möglichkeit zu Hause zu arbeiten, aber vor allem der Gedanke, dass jedes Kind lächelt, wenn es meine Geschichten liest.

14.) Welche Person würdest Du im Leben noch unbedingt treffen wollen?Meinen größten Wunsch, Giorgio Cavazzano zu treffen, konnte ich mir bereits erfüllen.

15.) Was sind deine Steckenpferde?Ich bin von allen Mysterien, die uns umgeben, begeistert, besonders  von den Lehren der Kryptozoologie und allem, was mit Dinosauriern zu tun hat. 

16.) An welcher Geschichte arbeitest Du gerade / Kannst Du uns ein paar Details verraten?Ich zeichne zurzeit an einer Geschichte von Alessandro Sisti mit  Donald und Zorngiebel, die auf einem Schiff handelt, auf dem Zorngiebel der Kapitän ist, außerdem schreibe ich eine Geschichte mit Phantomias und Fantomius*, welche ich, so hoffe ich, im September zeichnen kann.

* Fantomius gibt’s in LTB 376 in der Geschichte „Das verlorene Amulett“.

Kurz und knapp:Ente oder Maus: Ente Kaffee oder Tee: Kaffee Harter oder weicher Bleistift: WeichDonald oder Phantomias: Selbstverständlich PhantomiasAbenteuer oder Gagstory: Abenteuer mit ein paar GagsComic: Kunst oder Produkt: Kunst

Links: Zeichnung zum 30. Jubiläum desfinnischen Roope­Setä­Magazins

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„Jack Sparrow ist die Art von Figur,bei der es Spaß macht,

zuzusehen, wie er einer altenDame Gold stiehlt.“

Gore Verbinski

Länderserie

JugoslawienVON KARSTEN BRACKER

Moment mal – Jugoslwien? Das gibt’s doch seit über fünf Jahren nicht mehr ; und abgese­hen davon gab es kein „jugoslawisch“ (süd­slawisch)   als   richtige   Sprache   im   20.   Jahr­hundert. Einen Staat mit diesem Namen gab es infolge der Auflösung des Österreich­Un­garischen   Vielvölkerstaates,   bestehend   aus dem heutigen Slowenien,  Kroatien,  Serbien, Montenegro,  Kosovo und Makedonien.  Die­ses   „Königreich  Jugoslawien“  bestand  dann bis 1941, dann nämlich machten sich die bei­den Duzfreunde Benito und Adolf über den zerrütteten Staat her und lösten ihn auf – an­scheinend wurden dabei eine Menge Disney­Hefte arg in Mitleidenschaft gezogen, zumin­dest findet man im Inducks eine Vielzahl an Serien,  die  zwar  verzeichnet,  dennoch nicht inducksiert  worden  sind.  Aber  da  es   ja  be­kanntermaßen noch die ein oder andere Völ­kerschlacht auf dem Balkan in den darauffol­genden 60 Jahren gab, muß man sich da gar nicht wundern.

Bereits 1932 gab es das Veseli Cetvrak, inter­essant hierbei ist, daß man, anstatt die damals bereits existierenden amerikanischen Comics teilweise   neuzeichnete,   aber   mehr   ist   ohne genaue Belege über das weltweite Netz nicht herauszufinden. Weitere verschiedene Serien folgten, unter anderem auch......die   Mi(c)ki   Maus,   geschrieben   in   serbo­kroatischem Kyrillisch,  die es immerhin auf über 500 Ausgaben brachte (und das zu der Zeit!)

Мика Миш von 1936

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ging es den armen Bürgern des Landes wieder ge­hörig an den Kragen, zuerst wurde ein kom­munistischer   Staat   nach   dem   Vorbild   der UdSSR   entwickelt,   drei   Jahre   später   paßte das Diktator Tito nicht mehr (immerhin der Grundstock für folgende Disney­Hefte!) und man grenzte sich immer weiter vom „Mutter­staat“ ab, pflegte mehr und mehr irtschaftli­che   Beziehungen   zum   Westen.   Es   dauert dann aber noch weitere 15 Jahre, bis man sich vom jugoslawischen Kommunismus, dem so­genannten   „Titoismus“   löste   und   sich   dann offiziell   in   einen   sozialistischen   Staat   um­formte,   der   weitesgehend   „moderne“   Ziele verfolgte und, trotz der bis 1980 fortwähren­den   Diktatur   ab   1966   die   erste   „Miki“ zuließ...

Mики 85 von 1966

...die  überwiegend  klassische  amerikanische Geschichten   abdruckte,   ganz   gleich,   ob   sie nur „Miki“ oder „Muku“ hieß. Mitte bis Ende der 70er wurde die Reihe eingestellt und dann durch die „lesbare“ Mikijev Zabavnik ersetzt: nun wurde in Slowenisch geschrieben (was es eindeutig einfacher macht, bei Google nach­zugucken,  was  denn  „Zabavnik“   ;   ich  hätts mir ja denken können: Magazin). Ich besitze 

Heft „številka“ (Anzahl, wieder was dazuge­lernt)   513,   welches   praktischerweise   eine Ausgabe zu Donalds 50stem Bürzeltag ist:

Faszinierend  an  den   fürchterlich  colorierten Blättern ist auch das recht passable Handlet­tering: Das ganze wirkt so, als wollte es der werte Redakteur besonders eilig haben (wenn etwas vergessen wurde – kein Problem, ein­fach übermalt). Auf den insgesamt 48 Seiten gibt es neben 38 Seiten Comics auch einen Artikel   zu  Donalds   erwähntem Freudenfest, welches ein gros mehr Mühe aufweist, als der Rest des Heftes: die Seiten sind nicht schief, die Schrift gerade und das ganze wurde sogar ein bißchen mit Figuren „verziert“. Die Co­micauswahl  variiert  von dänischen über  us­amerikanischen bis hin zu französischen Pro­duktion, es stand dem Verlag also die ganze Pallette   zur   Verfügung,   weshalb   die   Serie mindestens noch bis 1996 durchhielt und es auf  über  1000 Ausgaben brachte.  Der  Preis der Zeitschrift war von Ausgabe zu Ausgabe immer wieder unterschiedlich, die Inflations­raten   gingen   jährlich   mal   ein   wenig   rauf, dann   gewann   der   wieder   deutlich   an   Wert. Meine Ausgabe (1984) kostete bspw. 30 Di­nar, no. 722 (1990) 700 Din., kurz vor derm Zusammenbruch des Staates 13 Din.

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Länderserie„Schön ist die Nacht,

traumhaft schön ist die Nachtund wir singen Bella Notte.“

aus „Susi und Strolch“ (1955)

Ein Jahr später erklärten sich Slowenien, Kroatien, Makedonien und 1992 auch Bosnien­Herzogowina für unabhängige Staaten und somit ent­standen dort nach einiger Zeit eigene Disney­Reihen und stellten damit das Ende der „jugoslawischen Disney­Comic­Ära“ dar. Im folgenden noch etwas genaueres zu den Comics der 513. Ausgabe der Reihe:

Für   jeden   Comic   wurden   meist zwei bis drei Centimeter vom ei­gentlichen Splashpanel herausge­schnitten, hinzu kamen Held und Titel  der Geschichte – alles mit der Hand geschrieben, der Story­code   wurde   ebenfalls   mit   Stift eingetragenen, der Copyrighthin­weise   für   Disney   meist   (unab­sichtlich?) übercoloriert.  Auf je­der Seite stehen netterweise Sei­tenzahlen   und   Name   der   Serie, alle Comics sind vierreihig.

...und damit man wieder etwas nützliches für die Zukunft lernt, hier die Namen der uns wohlbekannten Figuren:

Jaka Racman – Donald DuckRacman ist anscheinend das slowenische Synonym für Superman...

Pak, Zak und Mak – Tick, Trick und Track

Miki – Micky Maus

Pepe ­ Goofy

Super Pepe ­ Supergoof

Profesor Umnik – Daniel Düsentrieb

Mighty Knight ­ SupervitezSupergoof im Mittelalter, deutsch: DD 222, 226, 230, 234, 242, 266, 270, LTBSP 18

Nächstes Mal:

Griechenland

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