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Beschreibung einer neuen Electrisirmaschine

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Page 1: Beschreibung einer neuen Electrisirmaschine

c 53 1

11. Bgchreibung einer neuen Electri/irmnJchine,

r o n

WOLFRAM, Reg. Rath , vormals Prof. der PliyT., zii Liegnitz i n Schlelien.

D i e 11ier zu befchreibende Electrifrmafcliine iTt eine Qlinder -, oder beftimmter, eine Glocken - Matchine; Der Glaskiirper , der diirch die Reibung die Electrici- ta.in ih r erregt, hat iitimlich die Gefialt der glgfernen Glockeii , welche nian als Recipienten bei den Llift- pnmpen zti gebraucheri pflegt. Er dreht lich , feinen gewiilbten Thei l nach unten gekehrt , auf einer Tenk- reclit fielienden Axe, mid wird nicrht nu r ancder a*

Jieren, fondern auch an der inneren Flaclie gerieben.' Hierdiircli unterfclieidet fich diefe Mafcliine von allcn bisher bekannt gewordenen Glas-Cylinder-MaCchinen, und erlialt Aehnliclikeit mit den Scheiben-Marchinen:

Neu kann fie nur i n Bezieliung anf das phyfikali- fclie Publikiim genafint werden. Denn eS ifi l'chon eine Heihe von Jaliren h e r , Teitdem ich die Idee des Infirumeiits znerfi liabe aiisfiiliren IalFen. Melirere, welclio voii der Wi rknng derelben Zeuge waren, ur- tlieilten, dals, To mancherlei Arteh von ElectPifirxf+ T ~ l ~ i n e n inan aucli fchon habe, die n~einige neben den vorhandenen docli einen Platz verdiene, und dafs den' Phyfikern nnd Liebhabern electrifcher Verluche eine Bef'clireibung derfelben noch immer ilioht anwillkom-

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I 54 I m a 1 &yn werde. In iler Thatzeichne+ fie G C L voi- andern 811s. Denn fie vereinigt p\viflernlafsen i n fich die Vorziige, welche die Cylinder - und die Sclleiben- Marchinen einzeln liaben-, nirnnit keinen grofseii Raum eiq , bietet vide Bequernliclikeit bcim Gebrau- che dar , empfielilt fich diircli eine gef~llige Gefialt, und , was das Wiclitigfie ifi, fie Siebt Ielir giite W i r - knngen. Die negative Electricitzt if i der pofitiveii a n Starke ganz gleich , und man kann beide augenblick- licli vermeclifeln.

Anf der Kiipfertafel I ifi in Fig. 1 die Malcliine perfpectiviCcl1 gezeiclinet, Fig. a ltellt lie im Aufrik, von derSsitebctrachtet, dar, und in Fig. 5, 4,5 und 6 Gelit man die einzelnen Theile derblben noch belobnders abyebildet, und, zwar , melirerer Deutlichkeit wegen, nach einem graCse~11 MaaTsRabe, welcher d e p Jechzen Theide der wahren GrBIse gleicli ifi.

Dns G@eZl (A Fig. 2 ) gleicllt einem SBulenfufse, ifi aber eigentlich ein hdzerner, 36 Zoll holier Ka- hen. Die Grwndfl~clie deITelben h a t 2344, der liori- zontale Durchfchnitt des Rlimpfes ,111 iind die Deck- platte a6 2.4" ins Gevierte. Damit die Deckplatte fich von dem iibrigen Thei l des Gefielles leicht abnehnieii und wieder daran befefiigen la&, w i d fie blos fell ge- balten durcli 4 in1 Innern des Gefiellos befindliche i d i n :Oelen der Plotte eingreii'ende Haken, l o wic d ~ r c h . 4 ail ilirer tintern Seite befiiidliche und aiif

Rumpf des Gelidles genaii anl'clilielsende Leifien. U w d e n innern K ~ i i m des Kafiens zLir Anfbewaliriing lileiner electrilclier GerathTcIiaften benntzen zii Itiiii-

lien , ifi e r entweder wie eiii Sclimnk mit einer Tliu- 1'8) odei: w.ie oiiie Kqnnnocltt niit Ausziigeii ZLI ver-

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c 55 1 relien. Sttinde die Mal'c!iine beim Gebrauch ilicllt feTt genng, Co wgre in diel'en Kaftexi BallaR ZLL legen, man Itat aber nicht 116tllig lie auf dicl'e Art zu Lelafies, iind nocli weiiiger fie a n den Boden des Zimmers all-

ziifclirauben ; ilir eigues Gewiclit reiclit v o l l k o r n ~ ~ ~ e ~ ~ liin fie fefiftehend zu erhalten, wenn iiitr der FuCsbo- den eben ift. Man kann Iich direr dalier ilii jedem Or- ie, wo diel'e hd ing i ing erfiillt wird, bedienen, ulid illre Stellung oliiie Miilie iindern.

Der Mechanismus eur Umdrnkung der Gloche ifi in deni Geftell angebracht, und zwar an der unterii Fl&he der Deckplatte. Er hefielit i n eiiier Schraube olino Ende, welclie verrnittelfi der Knrbel cd (Fig. 2

i n Heweguns Sel'etzt wird. Das Stirnrad liat 21 und das Getriebe 8 Scliraubengtinge; die Glocke rnaclit mil- Iiin etvvas mehr als drittelialb Umgange , w~l i r end die Kiirbcl emmal herumgefiilirt wird. Bei dielerii Ver- liiilinil's kfs t Iich ein liinl~iiglicli Ic'chiieller Umlauf des geriebenen KGrpers erlangen. Das Had ifi von M e L ling, das Getriebe von Stahl, iind beide befinden lich in einem Gehtiul'c, welches PUS 4 eifernen , fjlfi Zo\l dickeu l'latten telieht. Uic uirtere dicfer Plattell ift 5" lairg uiid 2" breit, die oberfio abcr einige ZolJ ltiiiger uiid breitcr als fie. DieIe oberfie Platlg wird riiit 4 Scliraubenmuttern auf die beiden ,$eiterl- platten befefiigt, welcliu 5'' breit uiid ebeii 1'0 lloch find, iind mit der Bodeuplatte ails ciiieni Stuclc befie- he11 Aiirinen. Dariiit inan die galwe Vorriclltung a n

das obere Ulalt cab cles Gefiellea gellorig befefiigen A ~ I - l i e , ili i n diel'es i l l der Mitte eiiie R.Petallplatte e i w gelairen, an welclie das Gehaufe licli ro anfchrp.

Len 1&t, dare die 5 Zoll weit liervorragende, obell

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[: 56 1 vierkantige Wel le des Getriebes reclit fenkrech Relit. Jede der beiden Seitenplatten hat einen EinElinit t , 1'' tief und 1%" breit, i n welchen ein dickes 3 vier- kantiges, oben iind iuiten mit einem Falz verrdlenee Stiick Mefing eingerchoben wird. DieIe beiden in der Mitte dnrclibolirten MetallRiicke find die Futter fiir die Wel le des Stirnrades. Urn die Futter und mit denlelben das Rad To nalie, als natliig i R , an das Ce- triebe bringen zu kannen, ill an jedem Einfclinitte ein mefingnes Parallelepipedun1 vorgefchraubt , diirch welche eine Schranbe gelit. D i d e Einrichtung ge- walirt den Vortheil, d d s man das Rad und Getriebe kann zurammen fchmirgeln M e n , wodiirch man die fanftefie u n d gera;ufchlolefie Bewegung erh9lt. Ueber- fliifig wird es niclit feyn , Sorge zu tragen , daTs niclit etwa die gegen die Futter der Wel l e drSngenden Schrauben von feelbfi nachlalren, was bei dem niclit unbedentenden Drnck gegen dielel'oen wold gelchehen mid fehr fchadlich werden kiinnte. - An der hin- tern Seite des GeRelles murs die Welle des Rades ilirer Lange wegen nocli eine befondere Unterlage erlialten.

Statt der Scliranbe ohne Ende kSnnte man die Bewegung der Glockc aiich mittelfi eines Scliniir- Iiades iiiid eines an der Axe, welclie die Glocke tragt, befindlichen Wiirtels Iiervorbringen , indem man die Schniir des auCscrhalb des GeRelles angebracliten Ra- des iiber a Rollen in liorizontaler Richtnng in das In- nere leitete nnd nm dem Wiir te l Iierumfiihrtc. Es wird aber liinreiclien, die Idee einer lolcllen Mafclli- nerie hier n u r angedeutet ZLZ liaben ; die Ansfiihrung kann keinen grorsen Schwierigkeiten unterliegen.

Die Glade G3 (Fig. 2 1, das vorziiglichfie Stiick

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I 57 1 diefer Mafchine, iR von weifsem Glare, und mde, wenigfiens fo weit als fie gerieben w i d , miigIichR cy- lindrifch, und an ihrem gewiilbteii Theile mit einem HalIe verfehen r e p . Die meinige, hat mit Einrchlule diefee Halfcs, eine H6he von zoff und ilir Durchmef- fer ;betr8gt i z f f . Bedeutend kleiner darf die Glocke nicht feyn , wenn man fiarke Wirkungen verlangt *I. Ihr Hals nnd ein Theil der W d b u n g werden in ,cine wohl abgedrehte Haube eh von fefiem und gedgrrtem Holze eingekittet , wobei man Sorge tragen mufs, da& diefes To gerchehe , dafs die Glocke beim Umdrelicn To wenig als miiglich fchwanke."'). Unten hat die Haube eine mefingne Faflung f;, mittelfi welcher die Glocke aiif den iiber das Gefiell hervorragenden Theil der Axe des Getriebes aufgefetzt wird.

DSS Reibzeug (Fig. 3 und 4) iR demjenigen &hn- ]i&, welches Herr v a n fif a r i in i an der grofsen Tey- Ier'fcchen u ~ i d feiner neuen Sclieiben-Mafcliine ange- br&t hat; nur ifi liicr Manches von fefiem und recht trockneni Holze, was bei den] van Marum'fclien von Metall iR. Die einzelncn Theile dee Reibzeugs find folgende.

ErJens: zwei Brettchen, 8'f lang und 3" breit. Das eine diefer arettchen b fielit man reiner binge 11nd Breite nacli i n der 3ten Figur. Die dem Glare zii-

0 ) In der B8hmil'chen Glashlitte zu Nauwaldau, an der fchleli- fchen Grlinze, ltann man dergleichen Glocken von guter Mare und fehr accurat verfertigt fur eiaen billigen Preitj be- kommen. w.

**) Bei meiner Mafchine betrggt die Schwankung kaum eine Li- nie, i l l alfo fafi gar nicht zu rnerken. W.

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s 58 3 gekcllrte 1:lnclie jedes Brettchens gelit niit den1 cy- Jinder coiiceiitrifcli; das eiiie ifi dalier in der Mitte leiner Breite dicker, das andre diinner als a n den Sei- ten. Die Pn~ ik te an der Seite 1 fielleii beinerne Kniipfcllen voii 2 Linien Dui-climeKer vor. Eine glei- che Aiizalil befindet ficli aiicli an dem andern ; aiicli tragt jedes an der Mitte feines oberii Halides e ia lol- ches Kn6pfchen.

Zwei tens: Ewei diinne Lat ten ( 0 FiS. 5, mid p ,e Fig. 4 ) 844' Iang, 2" breit u ~ i d 5'" dick.

Drit tens: ein Stiick Holz ( q r , Fig. 4 ) 3'4 liocli, von der Breite der Liittcl!en iind iibrigens Ib gefialtet, vie die FiSm zeigt.

v i e r t e n s ein Stiibchen (St , Fig. 4 ) bei 4 niit eineiii Knopf , bei t niit eineni Geiriiide und einer Scliraii- benrnutter verldien , illles vom fefiefieii und trockcu- fien Holze. Nali ani Knopf ifi diel'es Stabclieii vier- kantig, der iibrise 'I'heil ifi absedrelit; die ganze Liiii- 8 e betriigt 4 2011.

Wic diele Stiicke zu~aniniengeLetzt find, ifi all1

deutliclifieii i l ~ der $ten Figiir zu erlelien. Die bei- den Llttclieii find ii;inilicli durcli Charniere obeii niit dem StUcli qr uiid uiiteii niit den1 Urettclieii nu ver- bunden, welclie fiir diel'en Zweck 11111 die Mitie il1rer

LiiiiSe einen Anl'atz IiaLeii. Das Stiick qr iR yo11 der vorderii iiacli der Iiintrrii Seiic diirclibolirt , 11111 den kleineii Stab s t durcli~~ilalleii. 13as 1 , ~ t t che i i p I1,~t ZLZ gleiclieni I h l i ~ t f eirie vierecliigc, dds Lattclleli eine riiiide Ocffr i i i~ i~ .

Nocli geliiireii ziiiii Reibzeug f i i i f t ens die beidell Paper x, s (Fig. 4 1. Sie befielien aus niehrereii La- gcn cines wcicheii , wolleiien Zeiigcs, iind das Gaiize

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r 59 I ifi mit Seidenzeug iiberzogen. Jedes Polfier wird all die vorliin gedacliten Knijpfchen angellgngt ; eben lo ~ ~ c h das rnit dem Amalgama befiriqhene Leder &r Seidenzeug. Die leitende Verbindung die[es mit dem Brettchen wird durcli eiri u m das Polfier gelegtes B]ait Stanniol, und die jedes Brettcliens mit dem Condiictor durch einen Metalldralit bewirkt. Nur an dem Kiflen des, ihkern Reibers befindet Gch der feidene Lnppen L; an der innern Flache habe ich ihn fiberflufig 6e- funden. - Zur Verbindung des Reibzeugs mit der MaTchino dieucn vier Stiicke, welche insgelanirnt aus Meffing gemacht,End. Nanilich itens zwei horizontal liegende Riihrdien in dem fiir die negative Electricitat befiiniin- ten Conductor (Fig. a ) ; atens ewei mit Kugeln verle- liene Sttibe, melche Gcli i n jerien Rolirclien leicht hin luid her lcliieben laKen, oline, im inindeften zu 61ilot- tern; ”) 3tens, die beiden oben uiid iuiten mit Kit- gel11 verlehcneii, Stiibclien a, n (Fig. 51, welche mit den Rugeln 44’ l a n ~ find; 4tens endlicli zwei Quer- fizbclien, von deiien in Fig. 3 nnr das eine bei b ficlitbar ifi, defTen ‘Zspfen diircli die Kugeln c, c hin- darchgehn , iind Gch in den ungefzlir bis zum Mittel- punkt ausgebolirten Kugeln d, d endigen, in welchen fie Gcli leicht unidrelien IaITen. Das andere Querfitib- chen ift durcll das Stiick qr (Fig. 4) Lei e gefieckt ; lei- lie sus dernfelbell heworragenden Zapfen gehn d t d i die Kugeln f, f ( F i s 3) und I i a h i , fo weit fie ans die- fell Iierauufielieii , Gewinde , ilii welche die kleinererl ILiigelchen g, g vorgerchraubt werden.

*) In Fig. 4 i[t eiiier dierer Stiibe y init rciiicr Kugel z zu fehn. fl’.

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t 60 1 Die bercliriebene Einrichung des Reibzeugs ge-

wilhrt folgende Vortheile: a) Man kann es immer a n

die rechte Stello brinsen, die Glocke mag enger oder weiter Ikyn. - 6) EY wird diircli den Unilanf der Glocke nicht aiis feiner fenkrechten Kiclituns se- braclit, - c) wold aber giebt es dem Scliwanken der Glocke nach, ohne daCs die Starke des Reibens irn mindellen geYndert w i d . - d ) Die Polfter legen Gch ihrer ganzen Lttnge nacli gleichmabig an das Glas a n ; - e) der Drnck a n danklbe kann Jurcli die Sclirauben- mutter bei t nacli Belieben ve rgdse r t oder vermin- dert wcrden. - f) Ifi der geriebene Tlieil der Glocke nicht genaii cylindrifch , fondern etwas wellenfarmig, fo w i d , wenn das eine PolRer a n einer Stelle niclit Iiark genng reiben lollte, das andere an derlelben Stello der eiitgegengefetzten Fllclie defto h k e r reiben , lo dafs der rchmchere Driick des einen Reibers durch den ftitrkern des andern ncts compenfirt wird.

Die beiden Naupt-Leiter der Mafchine Gnd Iiolile meffilngne Cylinder, 3" i m Durchmellkr llnd 16'' lang. An iliren Enden liaben fie vierziilligo Kugeln, mit welclien lie auf mafiven, iiberfirnifsten und 27'' 110-

hen G l a s h l e n rulien. Unteii ifi jede dieler GlasCan- le i i in ein FiifsgeGnis gekittet, welches Gch an einem viereckigen, auf dem Deckblatt des Geficlls befefiig- teii Unterratz anfchranben Iakt. Diere FaKling lllld der Unterfatz kijrinen voii M e h g oder anch v011 l lo l z Ieyn; in1 letzteren Fall miinen fie aber griifser gcwiacht werden. Oben liaben die Siiiilen keiile Fa[- liing , und die in den Kugeln befindliclien , unten of- fenen RShren werden uninittelbar anf die angefclilif-

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I 61 1 fenen Zapfen der Glaslhbe gelktzt. Die nnter der Ku- gel an jeder Srule befindliche Hiilfe ill von Holz.

Ziir Aiifnahnie der Electricitst yon der Glocke dient die in Fig. 5 abgebildete Vorrichtung an dem vordern Leiter (Fig. 1). Es iR r eine rnefingne RBhre, 1'' weit und 7;" lang; die Kugeln k , l haben is" im .DnrcIimellkr. Von einer ziir andern ifi ein Klavier- draht gefpannt , welclier die Stelle der einraiigeeden Spitzen vertriit und voi- d i e h Vorziige hat. Ueber dcr I<ugel L befindet Gch die engere, 3:'" lange Riihre mic der durclibohrten Kugel rn, welclie Gch lings des StBbchens n, an deKen einem Ende die Kugel w be- findlich ifi, vorrchieben und mittel6 der Scliraube o fefitliellen I&. Quer dnrch die Mitte des Hanptlei- ters gelit in Iiorizontaler Richtung ein Riihrchen, wel- ches zu beidan Seiteii etwas Iiervorfieht; an der vor- dern wird die Kugel I (Fig. 2 ) , mittelrt welcher lich ein Quadraten-Electrometer und manche 211 don Ver- fuclien nstliige Vorriclitung leicht an den Leiter be- fefiigen lrtfst , vorgefchraubt ; an der hintern, d. h. der der Glocke zugewendeten Seite aber hat das RBhrchen eineii wohlabgerundeten Ring mit einer Schraube, mittelfi welclier das in das Riihrchen parende Strtbchen n, nachdem man es To weit IiineingeCchoben , dab der Klavierdralit von der nmlaufenden Glocke iiiclit mehr beriihrt wird, fefigehalten werdeii kann. Fig. G fiellt einen doppelten Einfaiiger vor , von welchem jedoch I I L I ~ dann Gebraucli zu niaclien Ceyn wiirde, wenn die Schwankung der GIocke betr~cIitlic11 Lyn Tollte. Bei meiner Mal'cliine bleibt die Wi rkong diefelbe, der Einleiter mag an der Pulsern, oder a n der innern,

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odir an beiden Fliichen des Glares zugleich ange- bracht werden.

Gerade linter der KuSel 2 (FiS. 2 ) ilt in dem Deckblatt des Geltells ein niit ei- ner Feder verlehenes RShrclien eingelaITen , i n wel- diem ficli der Stab m mit der Kugel n verfchieben laf'st. Dae iiiiterfie Ende des Stabes darf niclit zuge- lpitzt feyn; am befien iR es a n daITelbe eine Kugel an- zubhraubcn , naclidem xiiaii den Stab diircli die RGlire gefieckt hat. Diefe Vorrichtung dient als Funkennief- Ier, denn aus der Kugel 1 erlialt man die liingrfen Funken. Es iR niir Sorgc zii tragen , dafs die Electri- citiit yon deni Stsbclien m auf irgend eineni W e g e entweder ZLL dern Reibzeug oder zu dcm Fufsboden ge- Ieitet werde. Die Wir5;nigen der befcliriebenen Marchine wer-

den fich am Folgendcm ungefdir beurtheilen laflen. Aus der Kiigel I fahren unter giinfiigen Um-

rtanden zur Kugel n 10 2011 langc Funhen, wclclie ini Finliern, den] Aiirelin nach, die Dicke einec Stroh- lialms haben. Sie folgen Iich ziemlicli fclinell; 7 - bis 8 - zijlligc lchneller als nian zalilen kann.

Entfernt inan den Fiinkennielreer, To zeigt ficli im Dnnkeln dcr bekannte L i c h t b i ~ c h e l , der gewiihn- licli G bis 7 Zoll 1an.g ili, und ficli unter einem W i n - kel von Go" bis 70' iiacli allen Seiten ansbreitet. Doch neigt er Mi unten ~ne l i r nach der Faflung der Glocke Iiin, iind w i d hier 8" 1aIlg.

W e n n die Mal'chine a m berfen wirkt, kann eine FlnJclie von 1 Quadratfufs adserer Beleg~uig bei 8-maligeni Umdralien der Kurhel bis ziini Ueberlclila- gcn geladen werden. Uei niinder giiiiliigen UmR~ii-

Der FunBenmeJer.

1.

2.

3.

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[ 63 J

den iff eiiie etwao @&ere Anzalil voii Umdreliungen erforderlich. Ueberhanpt hiingt das ~chnel lere oder Inii~Gniere Laden ciner bcfiinimten E'liiclie belegten Glafes niclit ai~sl'cliliel'slich von dcr Starke Jer -Malchi- ne, rondern oft anch voii Nebenumfiitnden ab. Eine grol'se FlaTche kann leichter geladen werden, als meh- rere kleine , deren Belegun_een z u h i m e n genommen dcr Belegiinfi jeiicr gleicli Gild, und zur Ladung einer Ba tterie gelloren gewolinlich nielir Umdrehiuigen, als die liecliiiiiiiq gielt , wemi man die belegte Flache der Batterie mit der Zalil der Unidrehungen multiplicirt, bei welcher 1 Q.Y. Belegiui3 geladen werden kann.

Hr. van Marum fUIirt es r i d Reclit (oline je- doch die Thatlache lklbR riclitig zu erkliiren) als ei- lien Beweis voii der nu~serordent l iche~~ Kraft der gro- Lei1 ITarleiner Scheiben -Mal'chine an , dafs ein 5 ZoIl dicker kupferner Stab, der i n den Fulsboden eingelaf- fen Luid niit einer bleieriieii Regenralire urid dem Reibzeng der Mal'chine verbnnden ill, Funken giebt, fo oft der Hauptleiter entladeii wird "1. Etwas Aelin- liclies fiiidet aucli' bei meiner Marchine f iatt , I d

kanii ohne 2 weit'el bei allen Mafcllinen von betrucht- liclicr Wirkni ig benierbt warden. Icli liatte das Reib- zeiis der MaCcliine, die in eineni Zimnier de3 dritteii Stockes h a n d , gl~?iCllfallS durcli einen Dralit mit eincr blechemen liegeiiriilire verbiiiideii, iind bei jeder Ent- l a d u n s des pofitiven Condiictors konnten aucli ails tiefer liegeriden Tlicilcii der Iiegenriilire fcl~wachc Fimken er-

4.

*) S. Befchreibung einer o~igemeio grofsen; Elertrirlirmafchine und der damit im Teyler*fchen Mufeum 211 Harlem anyefiell- ten Verrticlie durch Martinu8 v a n Maruin, Leipzig 1786. w.

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t 64 3 halten werden. Dae Phanomen' kann wold nur a m den Gefetzen der electrilchen Wirkungekreile befrie- digend erkliirt werdea.

5. Die geriebone Glocke fiihrt beim Drehen der Mafcliinc dem Conductor weit mehr Electricitgt 211, als er zii faren vermag. Denn wenn man lie in Bewe- guns fetzt , ohnc eine Batterie oder Flafche zu laden, lo zeigen Gch an den unterfien Theilen der beiden Glasfgulen , Ge mijgen auch noch To trecken und rein reyn, Tehr merkliche Spnren von Electricitat, obgleich fie zwirchen der Kugel und dem Fukgefims eine Idin- ge von fafi 2 Furs haben. Dieles beweifi zwar, dafs ein Theil der electrirclien Materie liings dieler SHulen entmicli , da das jedoch, wenn man die Flafclien ladet, niclit der Fall ifi, und die Lange und Starke der ein- faclien Funken fchon rehr betrachtlich ifi, lo [chien es mi r nicht rathrarn, Vorziige des aulsern Baues der Ma- fcliine aufznopfern , um langere Trager der Hauptlci- ter anbringen zii kiinnen.

Noch glaube ich bemerken zu miilren, daCs die Kraft der Mafcliine verkirkt w i d , wenn man den Rand der Hand an die vordere Seite des aulseren Rei- bers mid an den feidenen Lappen anlegt , obgleicli liinl3nglicli dafiir gerorgt iR, dab der Glocke durcli das Reibzeiig electrirclie Materie genug zngefiihrt werde.

Liegnitz d. 7 A L I ~ u ~ ~ 1822.