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Betriebssystembau (BSB) 5. Übung https://ess.cs.tu-dortmund.de/DE/Teaching/WS2017/BSB/ Olaf Spinczyk [email protected] https://ess.cs.tu-dortmund.de/~os AG Eingebettete Systemsoftware Informatik 12, TU Dortmund

Betriebssystembau (BSB): Übung 5 fileBereitet die Struktur toc für die erste Aktivierung vor. void toc_go (struct toc* regs, void *coroutine); Lädt die Prozessorregister mit den

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Page 1: Betriebssystembau (BSB): Übung 5 fileBereitet die Struktur toc für die erste Aktivierung vor. void toc_go (struct toc* regs, void *coroutine); Lädt die Prozessorregister mit den

Betriebssystembau (BSB)

5. Übung

https://ess.cs.tu-dortmund.de/DE/Teaching/WS2017/BSB/

Olaf Spinczyk

[email protected]://ess.cs.tu-dortmund.de/~os

AG Eingebettete SystemsoftwareInformatik 12, TU Dortmund

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 2

Agenda● Aufgabe 4

– Tipps und Tricks

● Aufgabe 5– Überblick

– PIT-Programmierung

– Präemptives Scheduling

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 3

Agenda● Aufgabe 4

– Tipps und Tricks

● Aufgabe 5– Überblick

– PIT-Programmierung

– Präemptives Scheduling

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 4

OO-StuBS: Aufgabe 4

Dispatcher

toc

Coroutine

Application

Scheduler Entrant

Chain

Queue

...

user

machine

thread object

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 5

Dispatcher

toc

Coroutine

Application

Scheduler Entrant

Chain

Queue

...

user

machine

thread object

Aufgabenteil a: CoroutineKoroutinenwechsel „von Hand“

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 6

toc – Koroutinen für C-ProgrammeStrukturelemente: void *rbx, *r12, *r13, *r14, *r15, *rbp, *rsp;

Funktionen

void toc_settle (struct toc* regs, void* tos, void (*kickoff)(void*));

Bereitet die Struktur toc für die erste Aktivierung vor.

void toc_go (struct toc* regs, void *coroutine);

Lädt die Prozessorregister mit den Inhalten der Struktur regs und gibtcoroutine an kickoff weiter.

void toc_switch (struct toc* regs_now, struct toc* regs_then, void *coroutine);

Führt einen Kontextwechsel durch. Dazu müssen die aktuellenRegisterwerte in regs_now gesichert und durch die Werte von regs_thenersetzt werden. Ggf. muss coroutine an kickoff weitergegeben werden.

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 7

Strukturelemente: void *rbx, *r12, *r13, *r14, *r15, *rbp, *rsp;

Funktionen

void toc_settle (struct toc* regs, void* tos, void (*kickoff)(void*));

Bereitet die Struktur toc für die erste Aktivierung vor.

void toc_go (struct toc* regs, void *coroutine);

Lädt die Prozessorregister mit den Inhalten der Struktur regs und gibtcoroutine an kickoff weiter.

void toc_switch (struct toc* regs_now, struct toc* regs_then, void *coroutine);

Führt einen Kontextwechsel durch. Dazu müssen die aktuellenRegisterwerte in regs_now gesichert und durch die Werte von regs_thenersetzt werden. Ggf. muss coroutine an kickoff weitergegeben werden.

toc – Koroutinen für C-Programme

Aufruf aus C++ heraus erfordert Deklaration mit extern “C“!Aufruf aus C++ heraus erfordert Deklaration mit extern “C“!

● Über tos soll der Stapel initialisiert werden. Geht das mit einem Zeiger auf void?

● Über tos soll der Stapel initialisiert werden. Geht das mit einem Zeiger auf void?

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 8

CoroutineMethodenCoroutine (void* tos);

Im Koroutinen-Konstruktor werden die Registerwerte so initialisiert, dass der

Stackpointer initial auf tos zeigt und bei der ersten Aktivierung die Ausführung

mit der Funktion kickoff beginnt.

void go ();

Diese Methode dient der ersten Aktivierung der ersten Koroutine im System.

Daher müssen hier keine Registerwerte gerettet werden.

void resume (Coroutine& next); Mit dieser Methode wird ein Koroutinenwechsel ausgelöst.

virtual void action () = 0;

Die Methode action stellt die eigentliche Aufgabe der Koroutine dar.

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 9

Dispatcher

toc

Coroutine

Application

Scheduler Entrant

Chain

Queue

...

user

machine

thread object

Aufgabenteil b: DispatcherKoroutinenwechselüber den Dispatcher

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 10

Arbeitsteilung● Scheduler

– trifft strategische Entscheidungen zur Ablaufplanung

– betrachtet wird immer eine Menge lauffähiger Fäden● die Fäden sind allgemein in einer CPU-Warteschlange aufgereiht● die Sortierung erfolgt entsprechend der Scheduling-Strategie

– der aktuell laufende Prozess ist immer von der Entscheidung mit betroffen● dazu muss der laufende Faden jederzeit „greifbar“ sein● vor der Umschaltung ist ist der laufende Faden (beim Dispatching) zu vermerken

– ein ausgewählter neuer Faden wird dem Dispatcher übergeben

● Dispatcher– setzt die Entscheidungen durch und

schaltet Fäden um (mit Hilfe von resume)

– merkt sich den gestarteten Faden

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 11

DispatcherBeschreibung

Der Dispatcher verwaltet den Life-Pointer, der die jeweils aktive Koroutine angibt und führt Prozesswechsel durch.

Methoden

Dispatcher () Der Konstruktor initialisiert den Life-Pointer mit Null, um anzuzeigen, dass noch keine Koroutine bekannt ist.

void go (Coroutine& first) Mit dieser Methode wird die Koroutine first im Life-Pointer vermerkt und gestartet.

void dispatch (Coroutine& next) Diese Methode setzt den Life-Pointer auf next und führt einen Koroutinenwechselvom alten zum neuen Life-Pointer durch.

Coroutine* active ()

Hiermit kann abgefragt werden, welche Koroutine gerade im Besitz des Prozessors ist.

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 12

Dispatcher

toc

Coroutine

Application

Scheduler Entrant

Chain

Queue

...

user

machine

thread object

Aufgabenteil c: Kooperatives SchedulingKoroutinenwechselüber Scheduler

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 13

EntrantBeschreibung

Die Klasse Entrant erweitert die Klasse Coroutine um die Möglichkeit, ineinfach verkettete Listen eingetragen zu werden, insbesondere auch in dieReady-Liste des Schedulers. Die Verkettungsmöglichkeit wird durch dieAbleitung von Chain erreicht.

öffentliche Methoden

Entrant (void* tos); Der Entrant-Konstruktor gibt nur den Parameter tos an den Koroutinen-Konstruktor weiter.

Vorsicht Mehrfachvererbung! Coroutine und Chain stehen in keiner Vererbungsbeziehung. Expliziter Type-Cast von einem zum anderen führt zu Problemen!

Vorsicht Mehrfachvererbung! Coroutine und Chain stehen in keiner Vererbungsbeziehung. Expliziter Type-Cast von einem zum anderen führt zu Problemen!

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 14

SchedulerBeschreibung

Der Scheduler verwaltet die Ready-Liste (ein privates Queue Objekt der Klasse), also die Liste der lauffähigen Prozesse (Entrant Objekte). Die Liste wird von vorne nach hinten abgearbeitet. Dabei werden Prozesse, die neu im System sind oder den Prozessor abgeben, stets an das Ende der Liste angefügt.

öffentliche Methoden

void ready (Entrant& that) Mit dieser Methode wird der Prozess that beim Scheduler angemeldet. Er wird an das Ende der Ready-Listeangefügt.

void schedule () Diese Methode setzt das Scheduling in Gang, indem der erste Prozess von der Ready-Liste entfernt und aktiviert wird.

void exit () Hiermit kann sich ein Prozess selbst beenden. Er wird nun nicht wieder an das Ende der Ready-Liste angefügt.Statt dessen wird nur der erste Prozess von der Ready-Liste heruntergenommen und aktiviert.

void kill (Entrant& that)

Mit dieser Methode kann ein Prozess einen anderen (that) beenden. Der Prozess that wird einfach von der Ready-Liste entfernt und erhält somit nie wieder den Prozessor.

void resume () Hiermit kann ein Prozesswechsel ausgelöst werden, ohne dass der aufrufende Entrant wissen muss, welche anderen Entrant Objekte im System existieren und welcher davon sinnvollerweise aktiviert werden sollte.

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 15

Agenda● Aufgabe 4

– Tipps und Tricks

● Aufgabe 5– Überblick

– PIT-Programmierung

– Präemptives Scheduling

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 16

Aufgabe 5: Zeitscheiben-Scheduler● Ziel: Schutz kritischer Betriebssystem-Abschnitte mit Hilfe

des Pro-/Epilog-Modells– Die Synchronisation der Aktivitäten innerhalb von OO-Stubs soll auf

die Verwendung des Pro-/Epilog-Modells umgestellt werden

– Gleichzeitig soll nun eine grobgranulare Locking-Strategie verwendet und eine Systemaufrufschnittstelle definiert werden

● Der Scheduler soll ausgelöst durch den Timer-Interrupt Threads verdrängen können

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 17

Aufgabe 5: Zeitscheiben-Scheduler● Hierzu müssen die Klassen Guarded_Scheduler, Thread, PIT

und Watch implementiert werden

● Um aus Benutzerprogrammen heraus die geschützten Methoden des Schedulers aufrufen zu können, darf die globale Variable scheduler nicht länger ein Objekt der Klasse Scheduler sein, sondern muss eine Instanz der Klasse Guarded_Scheduler sein.

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 18

Aufgabe 5: Zeitscheiben-Scheduler

Queue

Chain

Keyboard WatchScheduler Entrant

thread

Guarded_Scheduler Thread

Application

PIT

guard

device

object

Guard

Locker

syscall

application

machine

Gate

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 19

Präemptiver Fadenwechsel● CPU-Entzug durch Zeitgeberunterbrechung

– die Unterbrechung ist „nur“ ein impliziter Aufruf

– Behandlungsroutine kann resume aufrufen

Achtung: So geht es normalerweise nicht, denn resume trifft eine Scheduling-Entscheidung. Bei den notwendigen Datenstrukturenist Unterbrechungssynchronisation zu beachten!

Achtung: So geht es normalerweise nicht, denn resume trifft eine Scheduling-Entscheidung. Bei den notwendigen Datenstrukturenist Unterbrechungssynchronisation zu beachten!

Bet

rieb

ssys

tem

<app1>

<app2>re

sum

e

<handler>

<resume>

ret

resume

ret

sti()

iret

Anw

endu

ngen

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 20

Fadenwechsel im Epilog● Implementierung

– Scheduler-Daten (Liste der laufbereiten Fäden)werden auf der Epilogebene angesiedelt

– alle Systemfunktionen, die diese Daten manipulieren,müssen zuvor die Epilog-Sperre anfordern (enter/leave)

● Faden erzeugen, Faden beenden, freiwilliger Fadenwechsel, ...● Grundregel beim Fadenwechsel

– der abgebende Faden fordert die Sperre an(ggf. implizit bei der Unterbrechungsbehandlung)

– der aktivierte Faden muss die Sperre freigeben● Tipps

– aus dem Epilog heraus nie enter Aufrufen (Doppelanforderung)

– Grundregel (s.o) gilt auch für die erste Fadenaktivierung

Mehr dazu in der Übung … also jetzt.Mehr dazu in der Übung … also jetzt.

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 21

Aufgabe 5: Klasse Guarded_Scheduler● implementiert die Systemaufrufschnittstelle zum Scheduler● Die von ihm angebotenen Methoden werden direkt auf die

Methoden der Basisklasse abgebildet– Ihre Ausführung wird aber jeweils mit Hilfe eines Objekts der Klasse

Secure geschützt– Es werden keine Entrant-, sondern Thread-Objekte behandelt

● Öffentliche Methoden:– void ready (Thread& that)

● Mit dieser Methode wird der Prozess that beim Scheduler angemeldet– void exit ()

● Hiermit kann sich ein Prozess selbst beenden.– void kill (Thread& that)

● Mit dieser Methode kann ein Prozess einen anderen (that) beenden.– void resume ()

● Hiermit kann ein Prozesswechsel ausgelöst werden.

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 22

Aufgabe 5: Klasse Guarded_Scheduler● Tipp

– Da die Methoden von Guarded_Scheduler die gleichen Namen haben wie die der Basisklasse Scheduler, verdecken sie diese normalerweise

– Dies kann verhindert werden, wenn bei dem Aufruf einer Methode der Name der Basisklasse explizit angeführt wird

– Beispiel:

Guarded_Scheduler scheduler;Application appl1, appl2;

scheduler.ready (appl1); // Methode von Guarded_Schedulerscheduler.Scheduler::ready (appl2); // Methode von Scheduler

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 23

Aufgabe 5: Klasse Thread● Die Klasse Thread implementiert die Benutzerschnittstelle

eines Fadens

● Zur Zeit ist Thread nichts weiter als ein neuer Name für die Klasse Entrant– ... das wird sich in Aufgabe 6 noch ändern

● Öffentliche Methoden:– Thread (void* tos)

● Der Konstruktor leitet den Parameter tos an den Konstruktor der Basisklasse Entrant weiter.

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 24

Aufgabe 5: Klasse PIT● Die Klasse PIT steuert den Programmable Interval Timer (PIT)

des PCs

● Öffentliche Methoden– PIT (int us)

● Im Konstruktor wird der Timer so initialisiert, dass er in Abständen von ca. us Mikrosekunden regelmäßig Unterbrechungen auslöst

● Da die Auflösung des Timerbausteins maximal 838 Nanosekunden beträgt, ist keine ganz exakte Einstellung im Mikrosekundenbereich möglich

– int interval ()

● Gibt an, welches Unterbrechungsintervall eingestellt wurde.

– void interval (int us)

● Stellt das Unterbrechungsintervall neu ein.

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 25

Aufgabe 5: Klasse Watch● Watch sorgt für Behandlung der Zeitgeberunterbrechungen● Zeitscheiben werden verwaltet und bei Bedarf ein

Prozesswechsel ausgelöst● Öffentliche Methoden

– Watch (int us)● Im Konstruktor wird der Timer so initialisiert, dass er in Abständen von ca.

us Mikrosekunden regelmäßig Unterbrechungen auslöst.– void windup ()

● "zieht die Uhr auf"● Dazu muss sich das Watch-Objekt bei der Plugbox plugbox anmelden● ... und mit Hilfe des globalen PIC-Objekts pic die Unterbrechungen des

Timer-Bausteins (repräsentiert durch das globale Watch Objekt) zulassen– void prologue ()

● Enthält den Prolog der Unterbrechungsbehandlung.– void epilogue ()

● In dieser Methode wird der Prozesswechsel ausgelöst.

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 26

Agenda● Aufgabe 4

– Tipps und Tricks

● Aufgabe 5– Überblick

– PIT-Programmierung

– Präemptives Scheduling

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 27

Der Timer 8254: Verwendung● PCs besitzen zwei Timer-Bausteine vom Typ 8253 oder 8254

– Mittlerweile natürlich auch im Chipsatz integriert● Diese werden mit einem Takt von 1,19318 MHz betrieben

– Unabhängig von der CPU-Frequenz!– Warum so ein „krummer“ Takt?

● 1,19318 MHz * 4 = 4,77 MHz● ... die Taktfrequenz des Ur-IBM-PC!● ... damals also doch nicht so unabhängig von der CPU-Frequenz

– Warum eine krumme Taktfrequenz wie 4,77 MHz für den Ur-PC?● 4,77 MHz * 3 = 14,31816 MHz● ... das ist die Grundfrequenz, die für NTSC-Fernsehen benötigt wird● ... also gibt es fertige, billige Quarze● ... und man kann die Frequenz gleich zur Video-Erzeugung verwenden!

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 28

Struktur des 8254

(aus dem intel-Datenblatt zum 8254)

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 29

Nutzung des 8254 im PC● Bezeichnung des 8254: „PIT“

– Programmable Interval Timer

● Jeder 8254 besitzt drei unabhängige Zähleinheiten

● Diese werden im PC unterschiedlich verwendet:

● Jeder Zähler besitzt einen eigenen Ausgang (OUTx)

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 30

Nutzung des 8254 im PC● Die verschiedenen Verwendungen der Kanäle ergeben sich

durch die Verdrahtung der Ausgänge auf den PC-Mainboard:– OUT0 führt an Int 0 des (1.) PIC 8259

– OUT1 führt an Kanal 0 des DMA-Controllers 8237

– OUT2 führt (über ein schaltbares Gatter) an einen Verstärker

– OUT0 des 2. PIT führt an den NMI-Eingang der CPU● Über das NMI Mask Bit● Im PC sind „Non Maskable“-Interrupts doch maskierbar …

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 31

Struktur eines Zählers im 8254

(aus dem intel-Datenblatt zum 8254)

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 32

Programmierung des 8254● Jeder PIT kann mit Hilfe von vier Ports angesprochen werden:

● Alle Ports sind 8 Bit breit!

● Um 16 Bit Zählerwerte in den PIT zu schreiben, muss eine besondere Vorgehensweise zum Einsatz kommen

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 33

Programmierung des 8254● Zunächst muss dem 8254 über ein Steuerwort gesagt werden,

was er als nächstes tun soll:

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 34

Programmierung des 8254● Der Modus bestimmt, wie der Zähler arbeitet und ob er mit

Hilfe seiner OUTx-Leitung externe Ereignisse auslöst● Im Modus 0 zählt der Zähler vom angegebenen Startwert bis 0

herunter– Alle 838 ns– Wenn der Zählerwert 0 ist, wird die OUTx-Leitung auf „1“ gesetzt

● Zum Erzeugen periodischer Impulse eignet sich Modus 2 am besten– Hier wird beim Erreichen des Wertes 0 ein kurzer Impuls auf OUTx

erzeugt und der Zähler wird automatisch wieder mit dem ursprünglichen Startwert initialisiert

● Zur Einstellung eines 16-Bit-Zählerwertes sind damit drei out-Befehle notwendig– Schreiben des Steuerwortes– Schreiben des nieder- und höherwertigen Bytes des Zählerwerts

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 35

Spaß mit dem 8254● Das Intervall, mit dem ein Zähler im 8254 „tickt“, ist abhängig

von der Basisfrequenz● Der Zähler teilt diese Frequenz dann ganzzahlig● Bei einem initialen Zählerwert von 1 für Counter 0 wird also

eine Frequenz von 1,19318 MHz erzeugt● Zählerwert 2: f = 0,59659 MHz usw.● Initialwert für den Timer 0 im IBM PC: „0“

– Der PIT zählt erst herunter und vergleicht dann– Also wird der Zähler 2^16-mal heruntergezählt– Die Basisfrequenz wird also durch 65536 geteilt:

● 1,19318 MHz / 2^16 = 18,2 Hz– Das ist die Standard-Interruptfrequenz im PC

● Wir können also nicht beliebige Frequenzen generieren, aber immerhin eine ganze Menge …

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 36

Agenda● Aufgabe 4

– Tipps und Tricks

● Aufgabe 5– Überblick

– PIT-Programmierung

– Präemptives Scheduling

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04. Dez 2017 Betriebssystembau: 5. Übung 37

Präemptives Scheduling● … soll dafür sorgen, dass kein Prozess/Faden die CPU monopolisiert. Bei

OO-StuBS gilt das nur eingeschränkt:– Faden A rechnet 18 ms und ruft dann freiwillig resume() auf

– Faden B rechnet dauerhaft und gibt nie freiwillig die CPU ab

– Wer mag, darf gerne echtes Round Robin oder Virtual Round Robin in sein OO-StuBS einbauen!

20 ms Periode

resume() resume() resume()

Unfair! Effektiv bekommt B nur 10% der CPU-Zeit.Unfair! Effektiv bekommt B nur 10% der CPU-Zeit.