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5 | 2011 Schulraum will Lebensraum sein Baustelle Tagesstrukturen: Bildung, Architektur und Politik Die «echten» Tagesschulen: Unterricht und Betreuung Hand in Hand Gut kommunizieren macht den Unterschied Leistungserwartungen prägen (zu oft) den Umgang mit Heterogenität BILDUNG SCHWEIZ LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

Bildung Schweiz 5|2011...7. April bietet der Kanton Basel-Stadt pro Kind zwischen 0 und 13 Jahren 0,219 Plätze der familienergänzenden Kinderbetreuung an, der Kanton Zürich aber

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Page 1: Bildung Schweiz 5|2011...7. April bietet der Kanton Basel-Stadt pro Kind zwischen 0 und 13 Jahren 0,219 Plätze der familienergänzenden Kinderbetreuung an, der Kanton Zürich aber

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Schulraum will Lebensraum seinBaustelle Tagesstrukturen: Bildung, Architektur und PolitikDie «echten» Tagesschulen: Unterricht und Betreuung Hand in Hand

Gut kommunizieren macht den UnterschiedLeistungserwartungen prägen (zu oft) den Umgang mit Heterogenität

B I L D U N G S C H W E I Z

LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

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Betrifft: Tagesstrukturen

Guten Schultag!

Zur Erfrischung der Hirnzellen ein wenig Statistik: Laut Medienmitteilung vom

7. April bietet der Kanton Basel-Stadt pro Kind zwischen 0 und 13 Jahren 0,219

Plätze der familienergänzenden Kinderbetreuung an, der Kanton Zürich aber nur

0,126 Plätze. Betrachtet man freilich die Stadt Zürich allein, so hat diese mit 0,270

Betreuungsplätzen die Nase vorn. Spitzenreiter ist Zürich-City auch in der Subven-

tionierung der Betreuungsplätze mit 3608 Franken pro Kind und Jahr, während

Basel-Stadt nur einen Kostenbeitrag von 1551 Franken leistet.

Wir lassen das Scherzchen, was ein Kind mit 0,126 Betreu-

ungsplätzen anfangen soll, schnell hinter uns und stellen fest:

Das Angebot von Betreuungsplätzen und Tagesstrukturen ist

zum ernsthaften Faktor im Standortwettbewerb der grossen

Schweizer Wirtschaftszentren geworden.

Das Netzwerk Bildung & Architektur, dessen Vorstand auch

LCH-Zentralsekretärin Franziska Peterhans angehört, lag so-

mit voll im Trend, als es für seine Tagung von Ende März in

Basel das Thema «Baustelle Tagesstrukturen» wählte (Bericht

Seite 9). Völlig daneben liegt hingegen die Vermutung, Ta-

gesbetreuung sei dank üppiger Subventionen ein Eldorado für kühne Architek-

ten. Ausflüge in die Praxis an der Basler Tagung zeigten, dass die Wirklichkeit

oft in behelfsmässigen Räumen im Soussol stattfindet. Fachleute mag ob solcher

Verhältnisse das Grausen packen, aber die Kinder sind glücklich und die initiati-

ven Betreuungspersonen freuen sich über das bereits Erreichte, während sie das

Wünschbare im Hinterkopf bewahren.

Familien- respektive schulergänzende Betreuung ist ein weites Feld. Es reicht

von einfachen (und doch manchmal schwer zu realisierenden) Blockzeiten bis zu

«echten» Tagesschulen, wo Pädagogik und Betreuung sich ergänzen und einem

gemeinsamen, individuell erarbeiteten Konzept folgen. Wie sich mit beschränkten

Geldmitteln und guten Ideen ein vorläufiges Optimum erreichen lässt, zeigen die

Schulen der Stadt Chur (Seite 15). Je eine Extraportion Sport und Musik sind dabei

wichtige Zutaten. Misst man das Churer Modell an den Beispielen, die im neuen

Handbuch «Tagesschulen heute» vorgestellt werden (Seite 13), so erscheint es

bescheiden. Im Vergleich mit dem kantonalen Umfeld und vielen anderen Gegen-

den der Schweiz jedoch erbringt Chur eine Pionierleistung. Auch der Berufsver-

band der Bündner Lehrpersonen LEGR ist damit zufrieden.

Wie würden eigentlich Kinder ihre Schule planen, wenn sie das Sagen hätten?

Wilfried Gebhard hat es auf Seite 14 liebevoll gezeichnet.

BILDUNG SCHWEIZAusgabe 5 | 2011 | 3. Mai 2011

Zeitschrift des LCH, 156. Jahrgang der Schwei-

zer Lehrerinnen- und Lehrerzeitung (SLZ)

BILDUNG SCHWEIZ erscheint 15 Mal jährlich

Impressum

Herausgeber/VerlagDachverband Schweizer Lehrerinnen und

Lehrer LCH

• Beat W. Zemp, Zentralpräsident

• Franziska Peterhans, Zentralsekretärin

• Anton Strittmatter, Leiter der Pädagogischen

Arbeitsstelle LCH

Zentralsekretariat und Redaktion:

Ringstrasse 54, 8057 Zürich

Telefon 044 315 54 54, Fax 044 311 83 15

E-Mail: [email protected]

Internet: www.lch.ch, www.bildungschweiz.ch

Erreichbar Mo–Do 8–12 Uhr und 13.30 bis

16.45 Uhr, Fr bis 16 Uhr

Redaktion• Heinz Weber (hw), Verantwortlicher Redaktor

• Doris Fischer (df), Redaktorin

• Peter Waeger (wae), Grafik/Layout

Ständige Mitarbeit: Adrian Albisser (Bildungs-

netz), Claudia Baumberger, Madlen Blösch

(Gesundheit), Wilfried Gebhard (Cartoon),

Peter Hofmann (Schulrecht), Anton Strittmatter

(Klartext), Urs Vögeli-Mantovani (Bildungs-

forschung)

Fotografie: Tommy Furrer, Roger Wehrli

Abonnemente/AdressenBestellungen/Adressänderungen: Zentralse-

kretariat LCH, 044 315 54 54, [email protected]

Adressänderungen auch im Internet:

www.bildungschweiz.ch

Für Aktivmitglieder des LCH ist das Abonne-

ment im Verbandsbeitrag (Fr. 74.– pro Jahr)

inbegriffen

Jahresabonnement für Nichtmitglieder:

Schweiz Fr. 103.50, Ausland Fr. 175.–

Einzelexemplar Fr. 8.–, ab 5 Expl. Fr. 6.–

(jeweils plus Porto und MwSt.)

DienstleistungenBestellungen/Administration: Zentralsekreta-

riat LCH, 044 315 54 54, [email protected]

Reisedienst: Monika Grau, [email protected]

Inserate/DruckInserateverkauf: Martin Traber, Zürichsee

Werbe AG, Tel. 044 928 56 09, martin.traber@

zs-werbeag.ch, Mediadaten: www.bildung-

schweiz.ch, Druck: Zürichsee Druckereien,

8712 Stäfa, ISSN 1424-6880

Heinz Weberverantwortlicher Redaktor

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4BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

999«Tagessc«Tagessc«T hul-Pädagogik bedeutet optimale Förderung»,sagen Schulen mit langjähriger Erfahrung.

19191919Nagelprobe: Gute Kommunikation ist ein Schlüsselzum Umgang mit Heterogenität in der Schule.2323Bewegung

bringt's

171717Schwäche wirdStärke, sagt André

Aktuell6 27 Staaten – 26 Kantone

Wie EDK-Präsidentin Isabelle Chassot die Schweiz am Treffen der europäischen

Bildungsminister in Budapest vertrat.

23 Bewegung – Kompakt und praxisnahDer Schulkongress «Bewegung & Sport» vom 16./17. Juli in Magglingen bietet Wei-

terbildung à la carte, Tipps und Anregung für Sport- und Bewegungsförderung.

Bücher und Medien17 Kinder kriegen Kinder

Der Film «Mit dem Bauch durch die Wand», der im Mai in die Kinos kommt, beglei-

tet drei Teenager auf ihrem Weg zwischen Mädchenwünschen und Mutterrolle.

Titelbild: Frisch an den Tisch – Tagesstrukturen in BaselFoto: Roger Wehrli

Baustelle Tagesstrukturen9 Schulraum will auch Lebensraum sein – oder

«lernen von guten Problemen»Tagesschulen und Schulformen mit integrierter Betreuung ausserhalb des eigent-

lichen Unterrichts sollen den Bildungsraum zum Lebensraum umformen. Dazu

müssen Bildung, Politik und Planung und Architektur zusammenarbeiten.

11 Bau- und Bildungsfachleute weben am gleichen NetzDer LCH webt mit im Netzwerk Bildung & Architektur.

12 Neue Lernräume für neue LernformenDas Buch «Moderne Schulanlagen» setzt technische, gesellschaftliche, ökolo-

gische Aspekte rund ums Thema Lernräume miteinander in Beziehung.

13 Grosser Sprung in kleinen SchrittenTagesschule – ein grosses, ein herausforderndes Projekt. Wichtig ist es, nicht zu

viel aufs Mal zu wollen.

15 Blockzeiten nach Churer RezeptEine Extraportion Sport und Musik sind wichtige Zutaten beim Tagesstrukturen-

Modell der Bündner Metropole, das sich kostengünstig realisieren liess.

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... professionelle Unterstützung bei der Stellenbesetzung!

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5BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . INHALT 5

2626Ohne die Milizarbeit von Lehrpersonen und Lehrbetrieben läuft nichts in der Berufsbildung, sagt Christoph Thomann,Vizepräsident des Verbandes Berufsbildung Schweiz BCH.

Pädagogik19 Gut kommunizieren macht den Unterschied

Das Institut Unterstrass an der Pädagogischen Hochschule Zürich PHZH veran-

staltet gemeinsam mit der Universität Hildesheim (D) einen Master-Studiengang

zum Thema «Umgang mit Heterogenität».

20 Kompetenz und Praxiserfahrung gebündeltWeshalb der LCH den Masterstudiengang «Umgang mit Heterogenität»

unterstützt.

Aus dem LCH25 Klassenlehrer, Weiterbildung, Altersrücktritt

Gewichtige Themen an der LCH-Präsidentenkonferenz

LCH-Reisen30 Ekuador – Galapagos

Zu Naturwundern und Kulturschätzen in Südamerika

Rubriken3 Impressum, Editorial

26 LCH Unterwegs

33 BildungsnetzDer USB-Lernstick ist ein Fast-Alleskönner.

34 Bildungsmarkt

35 Schule im NetzPraktisch und motivierend – Projekte einer neuen E-Plattform

der Stiftung Umweltbildung

39 Vorschau

Klartext39 Vertrauen behaupten

Fotos auf dieser Seite:

Roger Wehrli, Doris Fischer, Claudia Baumberger, zVg.

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6BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Im ersten Halbjahr 2011 hat Ungarn denVorsitz der Europäischen Union über-nommen. Im Rahmen dieser Präsident-schaft entfaltet jedes Land eine regeKonferenztätigkeit. Ungarn legt da nocheinen Zacken zu und bemüht sich, alsgewiefter Gastgeber sein europaweit an-geschlagenes Image etwas aufzupolie-ren. Ministerkonferenzen ausserhalbvon Budapest im Barockschloss von Gö-döllö – einst Residenz der Kaiserin Sisi –sollen es richten.

Käthi Kaufmann-Eggler

Hier also trafen sich Anfang April alleBildungsminister der EU und ihr Ge-folge zum Gala-Dinner und einem in-formellen Austausch zum Thema«Staatsbürgerliche Erziehung» unter derweitschweifig formulierten Zielsetzung:Austausch der europäischen Praktikenauf dem Gebiet der Ausbildung und Er-ziehung mit dem Ziel, Bürger zu aktivenStaatsbürgern, die den Herausforde-rungen des 21. Jahrhunderts gerechtwerden, auszubilden.Da es in der Schweiz kein nationales Bil-dungsministerium gibt, nahm Isabelle

Chassot, Freiburger Staatsrätin und Prä-sidentin der Konferenz kantonaler Er-ziehungsdirektoren (EDK), an der Ver-sammlung teil. Sie tat es engagiert undmit grossem Interesse, auch ohne denTitel «Bildungsministerin». Nötig wäredieses Amt schon, wie sie meinte. Zwarnicht unbedingt für die unter Kantons-hoheit stehende Primarstufe und SekI;umso mehr jedoch für die tertiäre Bil-dung, denn diese sei vom Bund organi-siert, und der formelle und informelleAustausch reiche weit über die Schwei-zer Grenzen hinaus.

Demokratie als Methode desZusammenlebensDie Redezeit jeder Delegation war aufdrei Minuten beschränkt. Damit konn-ten wirklich alle ihre Meinungen sagen,die Prioritäten ihres Landes aufzeigenund verdeutlichen, mit welchen Pro-jekten staatsbürgerliche Erziehung ge-lingt. Alle Länder mit ihren ureigenenGeschichten und Schulsystemen ver-suchten gemeinsam, neue Wege zufinden, um den Kindern und jungenMenschen die bestmögliche staatsbür-gerliche Bildung zu vermitteln. «Eine

solche Versammlung ist vor allem einewunderbare Möglichkeit, sich mit zahl-reichen Ministern informell auszutau-schen. Besonders freute mich ein Ge-spräch – auf Französisch! – mit derungarischen Erziehungsministerin undmit den Ministern aus Tschechien undder Slowakei. Der Weg, den diese Län-der in den letzten zwanzig Jahrenzurückgelegt haben, lässt uns ziemlichbescheiden werden», berichtete IsabelleChassot.Beeindruckt ist die EDK-Präsidentinvom Programm KiVa, das von der fin-nischen Delegation vorgestellt wurde.KiVa steht als Abkürzung für «Kiusaami-sta Vastaan», was auf Finnisch «gegenMobbing» bedeutet. Damit wird ver-sucht, die Verhaltensnormen innerhalbder teilnehmenden Schülergruppe zuverändern.Natürlich hofft sie, dass auch von ihremeigenen Konferenzbeitrag etwas in denKöpfen der übrigen Teilnehmer haftenblieb. Zitat:«Gegenwärtig sehen wir uns als Demo-kratie in der staatsbürgerlichen Erzie-hung vor der grössten Herausforderungseit dem Fall der Berliner Mauer. Wir

27 Staaten – 26 Kantone:EDK-Präsidentin Isabelle Chassot in EuropaWie die Nicht-Bildungsministerin an der Konferenz der EU-Bildungsminister in Budapest die Schweiz vertrat.

EU-Konferenz derBildungsministerinnenund -minister in Buda-pest mit EDK-PräsidentinIsabelle Chassot in derhintersten Reihe rechtsaussen.

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7BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

müssen die Demokratien und ihre Zieleals solche erklären und nicht mehr nurals Gegenpart zum Kommunismus. De-mokratie bedeutet heute eine Methodeder Staatsführung und des alltäglichenZusammenlebens. Es ist unsere Auf-gabe, dieses Wissen der nächsten Gene-ration vorzuleben, zu erklären und wei-terzugeben. Es muss uns allen daranliegen, durch die Erziehung und Bildungdie Menschenrechte und das Demokra-tieverständnis zu fördern. Dies vor allemauch in den zunehmend heterogeneneuropäischen Gesellschaften. Wir sinddeshalb dazu aufgerufen, die grundsätz-lichen Bedingungen zu umschreiben,die es braucht, um in einer solchenbuntgemischten Gesellschaft zusam-menzuleben. Ganz besonders gilt das fürdie Schule in der Schweiz, wo ungefähreiner von vier Schülern aus einer Migra-tionsfamilie stammt.»Dabei verwies sie auf den geplantenneuen Schweizer Lehrplan und vielver-sprechende Projekte wie «Jugend debat-tiert» und «Eurocité».Sie hörten ihr aufmerksam zu, dieser Er-ziehungsdirektorin aus einem Land, das

nicht zur EU gehört. «Ja, es gab Erklä-rungsbedarf», sagt sie schmunzelnd,«ausser bei den Delegationen aus föde-ralistischen Ländern». Aber immerhinwaren solche Gespräche ein guter Ein-stieg in die Materie. «Es wurde diskutiertüber die Vielfalt in einem multikultu-rellen Land und die Notwendigkeit, un-sere Schulsysteme zu harmonisierenohne die Bürgernähe zu verlieren.»Nein, ein Nachteil sei unsere spezielleStellung gegenüber der EU nicht. Isa-belle Chassot machte das Beste darausund wies auf die Parallelen zwischen derSchweiz und der EU hin: 27 europäischeStaaten – 26 schweizerische Kantone.Trotz aller oft beschwerlichen Unter-schiede sei es wichtig, auch für die zu-künftige Zusammenarbeit einen gutendirekten Draht «nach Europa» zu haben.

Schulbesuch in BudapestDieser lebendige Bezug zu Europa liegtder Bildungsdirektorin persönlich amHerzen. Sie suchte und fand ihn vor Orteinen Vormittag lang in der Geza Gardo-nyi-Primarschule von Budapest, wo –zur Freude der Freiburger Staatsrätin –

Französisch als erste Fremdsprache aufder Stundentafel steht: «Eine öffentlicheSchule mit Profil», wie die Fachfrau ausder Schweiz feststellte.In einem ausführlichen Gespräch mitden Schulleiterinnen erkundigte sie sichnach Herkunft der Schülerinnen undSchüler, Mittagstisch und ausserschu-lischer Betreuung. Sie hörte, dass eineLehrerin in Ungarn weniger verdient alsein Bus-Chauffeur, und es hier selbst-verständlich ist, dass die Mütter ausserHaus arbeiten. Aufmerksam verfolgtesie den Französisch-Unterricht in einer5. Klasse, wo die Kinder auf einer inter-aktiven Wandtafel die Räume einerWohnung auf Französisch beschrifteten.Das nächste Bildungsminister-Treffenim Herbst in Warschau anlässlich derpolnischen EU-Präsidentschaft? Nein,davon wisse sie noch nichts. Und wenn,dann würde sie dort wieder nicht nurKonferenztouristin sein! – Sagt’s undverschwindet mit ihrer geräumigen Um-hängetasche festen Schrittes in grünemBlouson und assortiertem Halstuch zwi-schen Ministerinnen in grossen Robenund Akten schleppendem Gefolge.

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8BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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9BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BAUSTELLE TAGESSTRUKTUREN

Schulraum will auch Lebensraum sein –oder «lernen von guten Problemen»Tagesschulen und Schulformen mit integrierter Betreuung ausserhalb des eigentlichen Unterrichts sollen denBildungsraum zum Lebensraum umformen. Dazu müssen Bildung, Politik und Planung und Architekturzusammenarbeiten. Das «Netzwerk Bildung & Architektur» bietet die Plattform und brachte an einer Tagungin Basel Ende März die Akteure und Akteurinnen an einen Tisch.

22 von rund 50 Schulen im Kanton Ba-sel-Stadt bieten Tagesbetreuung an. 21führen einen privaten Mittagstisch. Wei-tere Formen von Betreuung finden sichin Tagesfamilien, heilpädagogischenSchulen und Tagesheimen. «Bis in zehnJahren sollen sämtliche Basler Schulenein Ganztages-Betreuungsangebot ha-ben.» Ein ehrgeiziges Ziel, das UeliKeller, Leiter Lebensraum Schule imErziehungsdepartement Basel-Stadt, an-lässlich der Tagung «Baustelle Tages-strukturen» des Netzwerkes Bildung &Architektur in Basel bekanntgab. DieOrganisation will Bedürfnisse von Bil-dung und Betreuung mit baulichen undraumgestalterischen Voraussetzungenverknüpfen (siehe Kasten).

25% der baselstädtischen Familien nut-zen ein Betreuungsangebot. Das Zielseien 60%, führte Keller weiter aus. Da-bei soll es aber bei der freiwilligen Nut-zung der Angebote bleiben.

Doris Fischer

Das Bedürfnis nach schul- und familien-ergänzender Betreuung wurde durchdie gesellschaftlich-sozialen und wirt-schaftlichen Veränderungen der letztenJahre immer grösser. Einerseits sindFrauen heute häufig gut ausgebildet undwollen auch mit Kindern erwerbstätigsein, andererseits ist es für viele Fami-lien eine finanzielle Notwendigkeit, dassbeide Elternteile einer Arbeit ausser

Haus nachgehen. Beachtet man die de-mografische Entwicklung bis zum Jahr2035, welche einen Rückgang der er-werbstätigen Bevölkerung von heute62% auf 55% errechnet, so ergibt sichauch die volkswirtschaftliche Notwen-digkeit einer Vereinbarkeit von Familieund Beruf. Auf die sozialen, familien-und bildungspolitischen Faktoren wiesauch die Zentralsekretärin des LCH,Franziska Peterhans, in der Diskussionmit Fachleuten aus Raumplanung, Ar-chitektur, Bildung und Politik hin.

Qualität der Betreuung ist entscheidendErgebnisse einer Nationalfonds-Studiezeigen, dass familienergänzend betreuteKinder bessere sprachliche Leistungen

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Sozial bereicherte Bildung: Mittagsverpflegung an der Tagesschule Gundeldingen in Basel.

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10BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

erbringen, ihr sozial-emotionales Ver-halten gestärkt wird und sie auch imAlltagsverhalten Vorteile gegenüberder Kontrollgruppe ohne zusätzlicheBetreuung aufweisen. Bei der mathema-tischen Entwicklung weisen Kinder,welche Betreuungsangebote nutzen,gegenüber der Kontrollgruppe geringeDefizite auf.Marianne Schüpbach, Leiterin für Un-terrichts- und Schulforschung der Uni-versität Bern, betonte, dass die Qualitätder Betreuungsangebote entscheidendsei. Dabei spielten pädagogische Haltun-gen, zeitliche und räumliche Rahmen-bedingungen, Kommunikation zwischenden Beteiligten sowie die Aktivitätenresp. Programme eine wichtige Rolle.«Zentral ist unter anderem das Mitbe-stimmungsrecht der leitenden Perso-nen», betonte sie. Sicherheit, Gesundheitund Ernährung seien hingegen nur vonuntergeordneter Bedeutung.

Wunsch und Wirklichkeit klaffenauseinanderGrösse und Ausgestaltung des Rauman-gebotes wiederum tragen zur positivenLernatmosphäre bei. Wünschenswertsei, so Schüpbach, möglichst viel Platzzur freien Bewegung sowohl drinnen alsauch draussen, ein guter Zustand derRäume, gute Beleuchtung (keine Räum-lichkeiten im Keller). VerschiedenartigeRäumlichkeiten, beispielsweise einRaum für grobmotorische Aktivitäten,Räume für Rückzugsmöglichkeiten, fürHausaufgaben, eine Bibliothek, einComputerraum und Aussenbereiche mitverschiedenen Bodenbelägen zur Anre-gung der Kreativität und mit Schutz vorWitterung stünden weit oben auf derWunschliste.Zu beachten ist, laut der erwähnten Stu-die: Je näher die Angebote am Schul-unterricht sind, desto weniger werdensie von Knaben genutzt.Angesichts des nicht gerade bescheide-nen Wunschkatalogs dürfte doch man-che Leiterin und mancher Leiter vonBetreuungsangeboten leer schlucken.So auch Nicole Kunert, BetriebsleiterinTagesstrukturen an der TagesschuleGundeldingen in Basel, die den Besu-cherinnen und Besuchern der Tagungeinen Einblick in «ihr Reich» gewährte.Das im multikulturellen Quartier hinterdem Bahnhof gelegene rund 100-jährigeSchulgebäude beherbergt die Orientie-rungsstufe (OS) mit rund 280 Schülerin-nen und Schülern im Alter zwischen 9

und 13 Jahren. 24 Plätze stehen fürGanztagesbetreuung zur Verfügung miteinem Betreuungsschlüssel von 8:1. ImMoment stimmen Angebot und Nach-frage überein; die Nachfrage dürfte abertendenziell steigen.

Motivation und Eigeninitiative gefragtHier zeigte sich den Besucherinnen undBesuchern deutlich die Diskrepanz zwi-schen Idealvorstellung und Realität. DieRäumlichkeiten liegen alle im Unterge-schoss des Schulhauses und müssenmultifunktional und flexibel genutztwerden. Im Essraum, dem ehemaligenMusikzimmer, findet immer noch regel-mässig Musikunterricht statt – das Kla-vier und die Wandtafel zeugen davon.Mitten im Zimmer steht ein Sofa. DasMobiliar wurde möglichst günstig einge-kauft oder stammt zum Teil aus demSperrmüll. Am Dienstag nutzt der Lu-kas-Club, eine private Organisation, denRaum. «Das ist nicht grad der einfachsteTag. Da heisst es, sich organisieren, fle-xibel sein», ist der lapidare Kommentarvon Nicole Kunert, die äusserst enga-giert und motiviert wirkt.Durch die zwei Fenster fällt spärlich Ta-geslicht. Weisse Vorhänge mit Rüschengeben dem nüchternen Raum eine ro-mantische Komponente und schützengleichzeitig vor dem zu bestimmten Ta-geszeiten regen Publikumsverkehr vorden Fenstern. «Eigentlich wären dieFenster die nächste und idealste Verbin-dung zum Pausenplatz, aber ich werde

mich hüten, diese zu öffnen und dazueinzuladen», lacht Nicole Kunert.Drei Gruppentische sind heute für dieGäste der Tagung zum Mittagessen ge-deckt, das im gegenüberliegendenRaum der Hauswirtschaft von einemKoch zubereitet wurde. Ein zweiter Ess-raum befindet sich unmittelbar nebender Küche. Ein kleines Büro dient unteranderem als Vorratsraum und Kaffee-ecke. Im relativ dunklen Gang spielenein paar Kinder am Töggelikasten. Ineinem anderen provisorisch wirkendenRaum steht ein im Moment unbenutzterBillardtisch. Zwei weitere muffige undfeuchte Räume sind (noch) unbenutztund leer. Vieles wirkt improvisiert undprovisorisch. Aber Nicole Kunert ist vol-ler Ideen und Tatendrang. «Ich will nochviel und hab schon viel; es hat Raum undWünsche, die koordiniert werden müs-sen», sagt sie.Die Tagesschule Gundeldingen ist seitungefähr einem Jahr in Betrieb. Nebender pädagogisch ausgebildeten Be-triebsleiterin arbeitet eine weitere Per-son mit, die sich noch in der pädagogi-schen Ausbildung befindet, der Rest derMannschaft kommt aus anderen Berufs-feldern.Zwei bis sechs Angebote, je nach Ausbil-dung und Vorlieben der Betreuendenund von externen Personen, kann NicoleKunert den Kindern bieten: Theater,Sport, kreativ-aktive Tätigkeiten – derKoch als Fussballfan beispielsweise ani-mierte die Kinder zum Fussballspielen.

Nicole Kunert (links): «Ich will noch viel und hab schon viel.» Motivation und Kreativitätsind gefragt bei der Umsetzung von Betreuungsangeboten.

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1111BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BAUSTELLE TAGESSTRUKTUREN 11

Im Moment haben die Kinder aber mehrSpass, mit ihm Kuchen zu backen, alsogibt er jetzt einen Backkurs für Interes-sierte. Nicole Kunert versucht ausser-dem externe Leute zu engagieren, bei-spielsweise aus Vereinen. Sie selber er-teilt Aufgabenhilfe. Die Mitwirkung inder ausserschulischen Betreuung durchdie Lehrpersonen ist trotz Interesse ei-niger Lehrerinnen und Lehrer (noch)nicht umgesetzt. Ein Grund sind bei-spielsweise die noch nicht klar festge-legten Anstellungsbedingungen. Einewichtige Voraussetzung, welche Mari-anne Schüpbach am Morgen in ihremReferat betont hatte, nämlich Mitbestim-mung und Eigeninitiative der Leitungvon Betreuungsangeboten, ist hier imGundeldinger Schulhaus erfüllt!

«Lernen von guten Problemen»Ueli Keller bestätigt denn auch, dass es«das Basler Modell» nicht gebe, sonderndie Stärken der Betreuungsangebote imStadtkanton Vielfalt und Kreativitätseien. «Wir lernen hier von guten Prob-lemen.» Und Regierungsrat und Bil-dungsdirektor Christoph Eymann for-derte dazu auf, «die Möglichkeit zu nut-zen, die Einrichtungen heute zu entwi-ckeln, die Sie in Zukunft brauchen».«Modulare Lösungen» seien gefragt, be-tonte Stefan Hug, Leiter Raum und Anla-gen des ED Basel-Stadt. Wichtiger alsfestgesetzte Standards (z.B. 4 m2 Platzpro Kind für Mittagstisch) und fixe Grös-sen seien standortspezifische Lösungenunter Einbezug der Kinder und Jugend-lichen und von Ämtern. «Wir haben inder Regel hohe Ansprüche, die viel kos-ten; fraglich ist, ob sich das lohnt, wennman mit Verhältnissen in anderen Län-dern vergleicht, die mit viel wenigerauskommen müssen», so Hugs kritischeBemerkungen. «Vergrössern nach Be-darf und nicht auf Vorrat», ist seine De-vise. Und der Präsident des NetzwerksBildung & Architektur, Urs Maurer,Schulraumentwickler mit Erfahrungenals Architekt, Stadtplaner und Volks-schullehrer, formulierte es poetisch:«Bauten sollen wachgeküsst werdendurch Tagesschulen.»

Bau- und Bildungsfachleute webenam gleichen Netz

Wie können Räume geplant und gebaut werden, damit sich in ihnen Bildung ent-falten und Bildungsraum zum Lebensraum formen kann? Dies ist eine der zentra-len Fragen, auf die das Netzwerk Bildung & Architektur Antworten finden will. Die2009 in Aarau gegründete Organisation will regelmässig Fachleute aus denBereichen Architektur und Planung, Bildung, Politik und Wirtschaft zum Erfah-rungsaustausch an einen Tisch bringen. Erstmals gelang dies Ende März, woBildung & Architektur gemeinsam mit dem Erziehungsdepartement Basel-Stadtund dem Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH als Partner, in diearchitektonisch interessante Allgemeine Gewerbeschule einlud.Rund 150 Personen – Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer, Verantwortlichefür Betreuungsangebote, Baufachleute und Mitarbeitende aus Ämtern und Behör-den – nahmen teil. Nebst Fachreferaten erhielten die Teilnehmenden Einblick inunterschiedliche Betreuungsangebote der Stadt Basel. Am «runden Tisch» formu-lierten folgende Fachleute unter der Leitung von Lutz Oertel ihre Anliegen aneine «sozial bereicherte Schule»: Franziska Peterhans, Zentralsekretärin des LCH,Gemeinderätin Nicole Schwarz aus Binningen, Architektin Regula Harder, Friede-rike Pfromm, stellvertretende Stadtbaumeisterin aus St. Gallen, und Hans JürgGrunder, Präsident des Berufsverbands der Schulleiterinnen und Schulleiter.Ein «Basar» in der «Maurerhalle» der Gewerbeschule zeigte Beispiele von Tages-schulen und Betreuungsangeboten im Sinne von «good practice» ausserhalbBasels unter anderem aus Ennetbaden, Schaan, Oberdorf BL oder Romanshorn.Interessierte können die Projekte der Ausstellung anfordern.

Weiter im Netzwww.netzwerk-bildung-architektur.chwww.lch.ch (Stellungnahmen: «Ja zur neuen Kinderbetreuungsverordnung»)

«Good practice» – standortspezifische Projekte zeigen: Viele Wege führen zum Ziel,Bildung und Betreuung zu vereinen.

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zur Umwelt» geschaffen wer-den.Das Buch ist klar und systema-tisch gegliedert und auch fürden Laien in Baufragen gutverständlich geschrieben. DieAutorin bringt Hintergrundin-formationen, technische, ge-sellschaftliche, ökologischeZusammenhänge nachvoll-ziehbar miteinander in Verbin-dung. Darüber hinaus vermit-telt das Buch eine riesige Pa-lette konkreter Tipps und Ideenfür bedarfsgerechte Um- undNeubauten von Schulanlagenund -einrichtungen mit zahl-reichen Beispielen und Fotosvon neuen oder renoviertenSchulhäusern aus der ganzenSchweiz.

Doris Fischer

Die Kinder stürmen ins recht-eckig bis quadratische Schul-zimmer und verteilen sich zu jezweien auf die 18 Pulte in denstreng frontal ausgerichtetenReihen. Vom Lehrerpult aufdem erhöhten Podest in derNähe des Fensters zeigt derLehrer mit dem Stock auf diezentrale Wandtafel. Die einzigeZimmerpflanze in der Eckehinter der riesigen Weltkarte inTürnähe serbelt.Die Schulhäuser und -zimmeraus den 1960er Jahren sindzwar da und dort noch in Be-trieb. Die Art des Lehrens undLernens darin hat sich aberseither deutlich verändert. Undderen Einrichtungen versprü-hen bei heutiger Nutzung inder Regel mehr Charme, Per-sönlichkeit und Atmosphäre.

Vom Schulzimmerzur Lernlandschaft«Neue Unterrichtskonzepte kön-nen nicht nur auf der Ebene vonLehrplänen und Unterrichts-mitteln umgesetzt werden, son-dern brauchen auch entspre-chende Unterrichtsräume», stelltdie Autorin des Buches «Mo-derne Schulanlagen», FelicitasSprecher Mathieu, fest. Siezeigt in den ersten drei Kapi-teln auf, welchen Einflüssenund Bedürfnissen Raumange-bote moderner Schulbauten zugenügen haben. Konventio-nelle Schulzimmer wandelnsich zu Lernlandschaften mitEinbezug von Gängen, Grup-penräumen und Aussenumge-bung. Skizzen, Pläne und Fotoszeigen unterschiedlich gelun-gene Lösungen.Im Zentrum des vierten Kapi-tels stehen die Bedürfnisse derKinder und die Konsequenzen

für die Art der Architektur.Grössenverhältnisse, Proporti-onen sind wichtig. «Kinder spü-ren, wenn Einrichtungen fürsie konzipiert worden sind.»In einem weiteren Kapitel stelltdie Autorin den gesundheitli-chen Aspekt von Schulbautenin den Vordergrund. Dabeigeht sie sowohl auf technischeals auch gestalterische Aspekteein. Die «Sinnlichkeit» einesGebäudes hängt unter ande-rem vom Raumklima, denLichtverhältnissen, den For-men und Farben ab. Inwieweitman die Philosophie von Feng-Shui miteinbeziehen will, istdabei Ansichtssache.

Choreografie der EinrichtungenWelche Botschaften vermittelnEinrichtungen? Ein Sitzplatzkann beispielsweise vermit-teln: «Wenn du eine Frage hast,brauchst du nur aufzustehenund zu deiner Lehrerin zu ge-hen.» Er kann aber auch be-deuten: «Da ist dein Platz, hierhalte dich still, sonst störst dudeinen Nachbarn.» Ein offenerSchrank lädt zur freien Benüt-zung ein, ein abgeschlossenerweist ab, ist nur für die Lehr-person bestimmt. Die Sitz- undTischanordnung beeinflusstdie Kommunikation und dieAufmerksamkeit. Das Buchzeigt dazu, wie «billige Plätze»vermieden werden?

Umgebung als Lernort«Gelebte Umweltpädagogik»heisst das letzte Kapitel. An-hand von konkreten Ideenfür die Umgebungsgestaltungzeigt die Autorin auf, wie dasSchulzimmer ins Grüne erwei-tert werden kann und somit«spontane, emotionale Bezüge

Neue Lernräume für neue LernformenWie wirken sich Bauplanung und Raumgestaltung auf die Lehrendenund Lernenden aus? Das Buch «Moderne Schulanlagen» setzt technische,gesellschaftliche, ökologische Aspekte rund ums Thema Lernräumemiteinander in Beziehung.

WohnraumbeleuchtenWie würde ein Pausenplatzaussehen, den die Schülerin-nen und Schüler in eigener Re-gie planen und gestalten? Wel-che Freiräume braucht es ineiner Siedlung, in der sich Ju-gendliche, Rentnerinnen undRentner, Familien, Künstler,Gartenliebhaberinnen, Bewe-gungs-Freaks und Leseratten,Hobby-Koch und Heimwerke-rin, Schlagzeuger und Theater-fan wohlfühlen? Das Lehrmit-tel «WohnRaum» aus demSchulverlag plus in Zusam-menarbeit mit dem Bundesamtfür Wohnungswesen bietetsechs Themenhefte mit insge-samt 36 Unterrichtsbausteinenzu verschiedenen Bereichendes Wohnens. Nebst gestalteri-schen und planerischen kom-men soziale, ökologische undökonomische Aspekte zurSprache.Die einzelnen Hefte enthaltenHintergrundinformationen,Lernziele, Ideen, Arbeitsauf-träge und Arbeitsblätter zu denjeweiligen Wohnaspekten.Skizzen, Pläne und Fotos illust-rieren und informieren zusätz-lich. Eine mitgelieferte DVDzeigt lebensnahe Szenen undlässt unter anderem an Projek-ten beteiligte Personen zu Wortkommen. Das Lehrmittel – voneinem Lehrer und einer Archi-tektin erarbeitet – eignet sichvorzüglich zum fächerüber-greifenden Unterricht auf derSekundarstufe I. Es spricht un-terschiedliche Interessen an,verhilft zu Erfahrungen mit al-len Sinnen und unterstützt dasvernetzte Denken. dfWeitere Informationen unterwww.spacespot.ch

«WohnRaum, sechs Themen-hefte für Fachunterricht undfächerübergreifende Bearbei-tung auf der Sekundarstufe I»;Schulverlag plus AG, CHF 32.–,ISBN13 978-3-292-00609-7

Felicitas Sprecher Mathieu:«Moderne Schulanlagen. Um-weltgerechte Bauplanung füreine neue Lernkultur», Hoch-schulverlag AG an der ETHZürich, 264 Seiten, CHF 48.–,ISBN 978-3-7281-3285-7

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Probleme lösen.» Als «Stolper-steine» zeigen sich die grossenArbeitspensen mit etlichenÜberstunden, die das Teamleistet. Gleichzeitig fehlt ein fi-xes Zeitgefäss zum Austauschim multiprofessionellen Team.

Ein neuer BerufsauftragAn der Zürcher Tagesschule«Limmat B» halten sich die Kin-der zwischen 7 und 11 Stundentäglich auf, wobei die Präsenz-zeiten jedes Kindes mit den El-tern abgesprochen sind.Die Inhalte des eigentlichenUnterrichts werden in den Be-treuungszeiten aufgenommen,so dass «die Schülerinnen undSchüler auch in dieser Zeit mitihrem Lernen konfrontiert sindund Möglichkeiten für eigen-ständiges oder spielerischesLernen erhalten». Unterrichtund Betreuung seien «einemgemeinsamen pädagogischenKonzept verpflichtet».Solche Vorgaben bedeutennichts Geringeres als einen«neuen Berufsauftrag», wie esin der Überschrift eines Ab-schnitts heisst: «Neue Akzent-setzungen wie Erziehungsauf-gaben und Gestaltung desSchullebens werden ebensowichtig wie der Unterricht.»Tagesschulen erfordern ein

GrosserSprung inkleinenSchrittenTagesschule – eingrosses, ein spannendesProjekt. Sie bringt Lernenund soziale Aktivitätenzusammen; die Schulewird zum «Lebens- undErfahrungsraum». DieHerausforderungenund Chancen solcherProjekte beschreibt dasneue Buch «Tagesschu-len heute – TheoretischeGrundlagen und prak-tische Modelle».

Schulergänzende Betreuung,Tagesstrukturen, Tagesschulen– die Begriffe werden oft syno-nym gebraucht und scheinenineinander überzugehen. DieTagesschule im engeren Sinn(im Gegensatz zur Tagesbe-treuung à la carte) respektivedas «gebundene Modell», wiees in diesem Buch genanntwird, entspricht folgendenGrundbedingungen (Zitat):«In einem gebundenen Modellsind alle Kinder von Morgensbis gegen Abend in der Schule.Der Schulalltag kann zeitlichanders organisiert werden undwird pädagogisch gestaltet undrhythmisiert. Starre Stunden-blöcke werden durch denWechsel von Anspannung undEntspannung, Ruhe und Bewe-gung, Lernarbeit und Spiel ab-gelöst. Dieses Modell zeichnetsich durch eine enge Zusam-menarbeit der verschiedenenBerufsgruppen aus. Die Ent-wicklung von neuen Arbeits-und Lernkulturen ist unum-gänglich.»Das Buch gibt keine Rezepte,schon gar nicht im Sinne von«leicht gemacht». Vielmehrversammelt es das aktuelleWissen aus Theorie und prak-tischer Erfahrung zu einem Pa-norama, das neben den Chan-

cen auch die Hindernisse undnicht zuletzt die zu treffendenEntscheidungen verdeutlicht.

40 Stunden PräsenzzeitNicht nur für das Leben derKinder bringt die Tagesschulestarke Veränderungen. So wer-den im Fall der TagesschuleSchaan in Liechtenstein vonden Lehrpersonen 40 StundenPräsenzzeit pro Unterrichtswo-che verlangt. Die Lehrperso-nen nehmen auch einmal wö-chentlich am Mittagstisch teil.Klassenlehrpersonen, Hortper-sonen und sogenannte «Ergän-zungslehrpersonen» verstehenund entwickeln sich als ge-meinsames Team.«Neben dem Aufbrechen desLektionenprinzips (offeneStundenplangestaltung) stehenvor allem die Erprobung neuerFormen der Zusammenarbeit,konsequente Blockzeiten (ent-scheidend für das Tagesschul-angebot) und die Anwendungmethodisch-didaktischer undpädagogischer Grundlagen al-tersdurchmischten Lehrensund Lernens im Vordergrund.»Im Fazit heisst es: «An derTagesschule Schaan sind alleBeteiligten motiviert zur Zu-sammenarbeit und können inGesprächen die anstehenden

verändertes Rollenverständnisder Lehrpersonen, aber auchder Eltern und der Schülerin-nen und Schüler, wird im Buchmehrfach betont. Deshalb seies wichtig, nicht zu rasch zuviel zu wollen:«Es braucht kleine Schritte,welche die Identifikation mitder eigenen Schule ermögli-chen (...). Der Schulalltag mussvon allen mitgetragen werdenund sowohl die Schülerinnenund Schüler als auch die Mitar-beitenden einbinden, sie auf-nehmen und ihren Lernort ga-rantieren.»Und wo ist der Lohn für all die-ses Engagement und dieseAchtsamkeit? Im Bericht überdie Maximilian-Kolbe-Schuleim deutschen Rottweil, die be-reits auf 40 Jahre Erfahrung indiesem Bereich zurückblickt,heisst es dazu kurz und bündig:«Tagesschulpädagogik bedeu-tet optimale Förderung.»

Heinz Weber

Frank Brückel, Monika ClaireDietiker, Rachel Guerra Lig-Long(Hrsg.): «Tagesschulen heute –Theoretische Grundlagen undpraktische Modelle», 2011,Verlag Pestalozzianum, Zürich,200 Seiten, Fr. 32.–,ISBN 978-3-03755-117-2

«Tagesschul-Pädagogikbedeutet op-timale Förde-rung», sagenSchulen mitlangjährigerErfahrung.

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Blockzeitennach ChurerRezeptFast ohne Zusatzkosten konntendie Schulen der Stadt Chur einBlockzeitenmodell verwirklichen.Sport, Musik und Hausaufga-benbetreuung sind dabei sowohlMittel als auch Zweck. DieKlassenlehrpersonen erhalten eineReduktion der Pflichtlektionen.

Löcherig und ausfransend wie ein abge-nutzter Teppich – so sehen noch an vie-len Orten der Schweiz die Stundenpläneaus, und so war das auch in Chur bis imSommer 2010. Dann führten die ChurerStadtschulen ihr Blockzeitenmodell fürdie Primarstufe ein.Hätte man die Pflichtlektionen der Kin-der einfach verdichtet, wäre ein kom-pakter Morgenblock entstanden, mitvermutlich grossen organisatorischenProblemen und ohne den Mehrwert vonTagesstrukturen. Planungsziel war je-doch «ein innovatives Blockzeitenmodellinklusive betreutem Mittagstisch».

Sport, Musik und HausaufgabenstundeDer Ausbau des reinen Schulstunden-plans zum Modell mit begrenzten Tages-strukturen – Montag bis Freitag 8 bis11.45 Uhr, Montag, Dienstag und Freitagbis 15.20 Uhr – erfolgte durch zusätz-liche Lektionen für Sport und Musiksowie Hausaufgaben-Betreuung. ÜberMittag und nach Schulschluss überneh-men die Kindertagesstätten der StadtChur die Betreuung nach Bedarf; siesind während der Schulzeit von Montagbis Freitag, 11 bis 18 Uhr geöffnet.Die Konsequenzen des Churer Modells:• Die Kinder der 1. bis 3. Klasse besu-chen vier Lektionen Sport (vorgeschrie-ben sind drei), was zurzeit offenbar inder Schweiz einmalig ist.• Die Kinder der 1. Klasse besuchen dieMusikalische Grundschule (bewährtesModell in verschiedenen Kantonen).• Die Klassenlehrpersonen unterrichten28 statt, gemäss kantonaler Regelung, 30Lektionen. Von den zwei entfallendenLektionen ist je eine für die Aufgabenbe-treuung und für Teambesprechungen,Elternarbeit usw. einzusetzen.Wie Zauberei mutet an, dass das erwei-terte Angebot fast «kostenneutral» einge-

führt werden konnte: Den Ausgaben fürzusätzliche Lektionen von 210000 Fran-ken pro Jahr stehen Einnahmen aus derBundeskasse (J+S Kids) von 60000 Fran-ken gegenüber. Durch Wegfall von Sing-stunden und Schliessung der Kinderta-gesstätten am Vormittag ergaben sichEinsparungen von 127000 Franken. Da-mit budgetiert das neue Modell Netto-Mehrkosten von 23000 Franken. Bau-liche Veränderungen waren vorerstnicht notwendig.

Alle Beteiligten zufrieden«Seit der Einführung des Blockzeiten-modells ist die Stadt Chur in der Lage,eine flächendeckende ganztägige Be-treuung der Schülerinnen und Schülerzu gewährleisten», bilanzierte an einerMedienorientierung stolz Gion Caviezel,Direktor der Stadtschulen. Eine Um-frage bei den betroffenen Eltern ergab,laut Caviezel, «dass diese Art der ganz-heitlichen Betreuung von den meistensehr geschätzt wird».Die Ergebnisse sind auf der Website derStadtschulen Chur abrufbar. In denKommentaren der Eltern überwiegt dasPositive klar. Zitat: «Die Blockzeiten ent-lasten uns als Familie mit mehrerenKindern sehr. Es ist kein Kommen undGehen mehr wie in einem Wespennest.Die Kinder schätzen die klaren Struk-turen. Herzlichen Dank.»

Nur vereinzelt finden sich Kommentare,in denen kritisiert wird, dass die Schulemit Tagesstrukturen dem gesellschaft-lichen Wandel Vorschub leiste, oder dassauch die kleineren Kinder jeden Tagfrüh aufstehen müssen.Zufrieden zeigen sich nicht zuletzt dieLehrpersonen. In einer Mitteilung derkantonalen Berufsorganisation LEGRheisst es: «Den Kindern wird mit dermusikalischen Grunderziehung, demAusbau des Sportunterrichts und demflächendeckenden Angebot von Aufga-benstunden eine solide Basis auf den Le-bensweg mitgegeben.» Die sinnvolleVerteilung des Unterrichts auf die Vor-und Nachmittage ermögliche weitge-hend den Erhalt des pädagogisch wert-vollen Halbklassenunterrichts. Das Ar-beitszeitmodell «28+2» trage einem zeit-gemässen Berufsauftrag Rechnung.Grund für die Zustimmung ist auch, dassChur in der Schullandschaft des KantonsGraubünden nun eine ziemlich einsameVorreiterrolle einnimmt. «Dieses Modellführt sicherlich zu einer Entlastung derFamilien und gereicht Chur – und je-der anderen Nachahmergemeinde – zueinem wichtigen Standortvorteil», wirdin der LEGR-Mitteilung betont.

Heinz Weber

Weiter im Netzhttp://stadtschule.chur.ch/de

Eine Stunde mehrSport für dieJüngsten – dasfördert in Churnicht nur die Ge-sundheit, sondernerleichtert auchdie Einrichtung vonBlockzeiten. Hiereine J+S Kids-Lek-tion im SchulhausDaleu.

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17BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BüCHER UND MEDIEN

Dokumentarfilm im Kino

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Silvan Heuberger

«Mit dem Bauch durch dieWand», 2011, Buch und Regie:Anka Schmid, Reck Film-produktion, Filmstart: 12. Mai2011, 93 Minuten.Weitere Informationen:www.mitdembauch-film.ch

Landsgemeinde auf DVD

«Ds Wortisch frii»Seit bald 700 Jahren versam-meln sich die Stimmberech-tigten des Kantons Glarus all-jährlich am ersten Sonntagim Mai unter freiem Himmelzur Landsgemeinde. EinStück Urdemokratie, dasnach wie vor allgemein ak-zeptiert scheint. Das zum Teilfolkloristisch wirkende, aberauch von grosser politischerReife zeugende Geschehenist nun in einer DVD-Doku-mentation von 16 MinutenLänge festgehalten – einge-schlossen der Regen, derzeitweise auf die direkte De-mokratie herniederprasselt.Der Film von Verena Speichund Vital Franz Hauser zeigtden Weg einer Vorlage zumThema Passivrauchen/Rauchverbot durch die ver-schiedenen Instanzen (Regie-rungsrat, Landrat) bis zurLandsgemeinde, wo es dannheisst: «Ds Wort isch frii.»«Die Stimmberechtigten kön-

Zwischen der Lust am Jungsein und der Verantwortung als Mutter:Jasmine mit ihrem dreijährigen Armando.

nen nicht nur ja oder nein sa-gen, sondern die Parlaments-vorlagen abändern, Sie be-finden über grundlegendeRechts- und Sachgeschäfte, jasogar über den Steuerfuss»,betonen die Autoren: «Glarusist der einzige Kanton, derdiese basisdemokratischeTradition in dieser Ausprä-gung kennt und pflegt.»Eine eindrückliche Lektionin Gemeinschaftskunde. hw

Die DVD ist für Fr. 25.– bei derGlarner Buchhandlung Baeschlinerhältlich oder zu bestellen.www.baeschlin.ch

Lesen und Schreiben

«Boggsen»Urs Schmidt, Steinbildhauer,tut es. Helena Amrein, Ernäh-rungsberaterin, tut es auch.Und André Reithebuch, Mis-ter Schweiz 2009» tut es mitseinem ganzen Charme.Diese drei und einige mehrgestehen im Dokumentarfilm«Boggsen», dass sie zu denrund 800000 Schweizerinnenund Schweizern gehören, dienicht fehlerlos lesen undschreiben können.«Eine Schwäche zeigen, isteine Stärke», weiss AndréReithebuch. Er hat auf seinBekenntnis hin sehr vielepositive Reaktionen erhalten.Der allein aus den AussagenBetroffener bestehende Filmmacht allerdings klar, dass essehr viel braucht, um aus derPosition der Schwäche he-rauszufinden. Menschen, diemit Buchstaben Mühe haben,tragen schwere Rucksäcke.Darin stecken Demütigung,Ausgrenzung, Durchmogelnund ständige Angst – in derSchule wie im Erwachsenen-

leben. Jürg Neuenschwan-ders Dokumentation zeigtauch den Ausweg: Kurse inLesen und Schreiben für Er-wachsene, in denen die Be-troffenen Respekt und Aner-kennung ihrer Fortschritteerfahren. «Es ist eine Selbst-befreiung», sagt der GrafikerPeter Gabriel, «du entlässtdich aus einem Käfig, den dudir selber aufgebaut hast.»

hwDie DVD «Boggsen» ist zum Preisvon Fr. 10.– (+ Fr. 5.– Porto) zubestellen über die Website www.boggsen.ch. Kommentierte Film-vorführungen auf Anfrage.

André ReithebuchLandsgemeinde in Glarus

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18BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Spielplatz● Tierpatenschaften● Restaurant-Terrassen

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Vorführungen● Elefanten-, Pony-,

Kamelreiten● Elefantenbad● Kamel-, Elefanten-

fütterung● Rösslitram-Fahrten● Kindergeburtstage

Öffnungszeiten5. März bis 31. Oktober 2011Täglich ab 9.00 Uhr(Sonn- u. Feiertage geöffnet)Oberseestrasse, 8640 RapperswilTelefon +41 55 220 67 60www.knieskinderzoo.chParkplätze/Bushaltestelle direkt vordem Zoo

Zoologisches Museumder Universität ZürichKarl Schmid-Strasse 4CH-8006 ZürichTelefon +41 (0)44 634 38 38mehr unter www.zm.uzh.ch

Eintritt freiÖffnungszeiten:Dienstag – Freitag 09 – 17 UhrSamstag/Sonntag 10 – 17 UhrMontag geschlossen

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Mit meiner Schulklasse im Zoologischen MuseumMaterialien, Schulführungen, Workshops für Lehrpersonen...Mit meiner Schulklasse im Zoologischen MuseumMaterialien, Schulführungen, Workshops für Lehrpersonen...

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Vielleicht ergeht es Ihnen, liebe Leserinund lieber Leser, ähnlich wie mir: Siehaben zwar schon mehrere Klassenzügegeführt, fühlen sich dabei immer siche-rer und doch fragen Sie sich manchmal,ob die Kinder wirklich lernen, viel ler-nen, mehr lernen als in Ihrem erstenKlassenzug. Auch wenn die Kinder allegerne zu Ihnen in die Schule kommen,sich am Unterricht beteiligen, be-schleicht Sie manchmal das Gefühl, dassdas tägliche Lernen doch nicht so vielgebracht hat.

Dieter RüttimannDozent Institut Unterstrass an der PHZH

Genau so ergeht es uns als Leitende desMasterstudienganges «Umgang mit He-terogenität», den das Institut Unterstrassan der PHZH unter dem Patronat desLCH schon mehrmals durchgeführt hat.

Zwar sind die teilnehmenden Lehre-rinnen und Lehrer hoch motiviert, set-zen ihre neu gewonnenen Erkenntnisseim Schulalltag um, freuen sich auf dasnächste Seminar – ja vermissen amEnde des Studienganges sogar die regel-mässigen Seminarwochen, wenn sieendlich wieder einmal richtig Ferienmachen könnten.

Ernüchternde UntersuchungenWas bewirkt Weiterbildung? Und verän-dert sich auch das unterrichtspraktischeVerhalten nach einer Weiterbildung?Ein Blick in ältere und neuere For-schungsergebnisse macht wenig Hoff-nung. So zeigen die Untersuchungenvon Landert (1999), dass die Weiterbil-dungsformate, die Lehrerinnen undLehrer am häufigsten nutzen (einigeNachmittage), so gut wie keine Auswir-kungen auf den Unterricht haben. Sie

verbessern das Lernen ihrer Schülerund Schülerinnen nicht. Wahl (2005) hatdie universitäre Ausbildung in Weingar-ten untersucht und festgestellt, dass einevierjährige Universitätsausbildung zwardas Wissen mehrt, aber nicht dazu führt,anders oder kompetenter zu unterrichten.Dagegen können folgende Aspekte inLangzeitweiterbildungen, gemäss Bes-soth (2006), die Wirksamkeit erhöhen:Das Lernen aller Schülerinnen undSchüler muss gefördert werden, ihr Ler-nen muss im Mittelpunkt aller Bestre-bungen stehen, Lehrerinnen und Lehrermüssen in Lerngemeinschaften zusam-menarbeiten, das Vorwissen der Lehr-personen wird aktiv einbezogen, dieeigene Unterrichtspraxis soll diskutiertund kritisch hinterfragt werden,Unterricht muss forschungsbasiert ent-wickelt werden, die menschlichen Be-ziehungen müssen gepflegt werden...

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Gut kommunizieren macht den UnterschiedDas Institut Unterstrass an der PHZH veranstaltet gemeinsam mit der Universität Hildesheim (D) einenMaster-Studiengang zum Thema «Umgang mit Heterogenität». Der LCH unterstützt diese Weiterbildung.Eine Evaluation zum Modul «Kommunikationsverhalten» zeigt nun, dass Lehrpersonen durch die Lang-zeitausbildung ihre Art zu kommunizieren nachhaltig verbessern.

Sicher kommu-nizieren inunterschiedlichenRollen: Verschie-dene Situationenerfordern unter-schiedliche Artenvon Gesprächs-methoden.

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Reusser (2009) empfiehlt zudem die Ar-beit mit eigenen und fremden Videoauf-zeichnungen, fachspezifisches Coachingund eine intensive Zusammenarbeit derLehrpersonen.

Aktueller Lehrgang unter der LupeZurück zum eingangs erwähnten Ma-sterstudiengang «Umgang mit Heteroge-nität» des Instituts Unterstrass: KönnenLehrpersonen ihr kommunikatives Han-deln so verändern, dass sie der Hetero-genität der Schülerinnen und Schülergerechter werden? So lautete die For-schungsfrage, die sich Rudolph und Os-termann, 2011, von der UniversitätHildesheim stellte. Sie hatten den Auf-trag, die Wirkung des Studienganges zuüberprüfen.Rund achtzig Studierende der Lehrer-Grundausbildung hatten die 21 Lehr-personen des MAS an drei Vormittagenmittels eines Beobachtungsbogens zuuntersuchen. Im Mittelpunkt stand dasverbale und nonverbale Verhalten derLehrpersonen im Umgang mit hoch,bzw. tief eingeschätzten Schülerinnenund Schülern.

Erwartungen prägen – negativ und positivViele Untersuchungen (Kronig, 2007,Dubs, 2009, Thies, 2010) haben gezeigt,dass Lehrpersonen sich gegenüber hocheingeschätzten Schülerinnen und Schü-lern anders verhalten als gegenübertiefer eingeschätzten: Sie stellen ihnenoffenere, anspruchsvollere Fragen, hel-fen ihnen mehr, wenn sie eine Antwortnur teilweise oder gar nicht wissen,loben sie häufiger und tadeln sie sel-tener (bei identischem Verhalten) undgeben ihnen mehr Zeit zum Nachden-ken, z.B. nach einer Frage, lächeln ih-nen häufiger zu und nehmen öftersBlickkontakt auf.Die Leistungserwartung von Lehrper-sonen Kindern gegenüber wird alsodurch bestimmte Interaktionen vermit-telt. Die Kinder erkennen den «differen-zierenden» Unterricht und die negativenRückmeldungen der Lehrpersonen undübernehmen diese: Wofür hält mich derLehrer, wenn er mir eine so einfacheFrage stellt, mich überschwänglich lobtfür eine schlichte Antwort?Im Kommunikationsmodul des unter-suchten Studiengangs werden die Lehr-personen zunächst für das Problemder unterschiedlichen Leistungserwar-tungen sensibilisiert. Aufgezeigt wird,wie bestimmte Interaktionen sich auf

die benachteiligten Kinder auswirken:Schon Mitte dritter Klasse stabilisierensich die Erwartungseffekte! Das heisst,die Kinder übernehmen die Erwar-tungen der Lehrpersonen und verinner-lichen diese.In einem nächsten Schritt entwickelndie Lehrpersonen anhand verschie-dener Fallbeispiele neue Interaktions-muster, welche sorgfältig auf ihre Wir-kung hin geprüft werden müssen.Einige Wochen später werden die Lehr-personen wieder von den Studierendenuntersucht.

Erhoffte, aber erwartungswidrigeErgebnisseDie Ergebnisse zeigen, dass sich dasVerhalten der Lehrpersonen nach demTraining signifikant, also überzufälligverändert hat. So reduzierten sich dieUnterschiede in der Kommunikationzwischen hoch und tief eingeschätztenSchülerinnen markant: Allen Kindernwurden offenere Fragen gestellt, beideGruppen wurden fast gleich oft gelobt,die Lernprozesse wurden bei allen fle-

xibler und damit weniger starr gestaltet,auch beim nonverbalen Verhalten erga-ben sich fast keine Unterschiede mehr.

Wie sind die Ergebnisse zu deuten?Das eigentliche Training hat zwar nurzwei Tage gedauert. Zu meinen, damitseien die Verhaltensänderungen zu er-klären, greift aber viel zu kurz. Geradedie lange Vorlaufzeit (eineinhalb JahreWeiterbildung und Sensibilisierung fürbenachteiligte Kinder), gespickt mit vie-len Transferaufgaben in die Praxis, ei-gene Videos, die den persönlichen Ver-änderungsprozess zu dokumentierenhatten, Super- und Intervisionen nachjedem Seminar, intensives Partnerar-beiten, Jobshadowing, die Zeit für infor-mellen Austausch über Mittag, an denAbenden, waren wohl wichtiger als daseigentliche Training. Das Training hatmit grosser Wahrscheinlichkeit lediglichgeholfen, die schon längst vorhandeneBereitschaft zur Unterstützung benach-teiligter Kinder praktisch zu vollziehen.Höchst erfreulich sind die Ergebnisseallemal!

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Kompetenz und Praxiserfahrung gebündeltDer MAS-Lehrgang «Umgang mit Heterogenität» des Instituts Unterstrass wird in Zu-sammenarbeit mit der Universität Hildesheim angeboten. BILDUNG SCHWEIZ wolltevon Anton Strittmatter, Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle, wissen, weshalb derLCH diese Weiterbildung unterstützt und welchen Mehrwert sie für Schweizer Lehrerin-nen und Lehrer bringt.

Die produktive Bewältigung des Bildungsauftrags bei stark heterogenen Klassen-zusammensetzungen gehört zu den ganz grossen Herausforderungen in unseremBeruf. Der LCH setzt sich in vielfältiger Weise für diese Anliegen ein. Beispiels-weise indem er auf der deutlichen Senkung der Pflichtlektionenzahl beharrt,damit mehr Arbeitszeit für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts zur Verfü-gung steht, aber auch in der Lehrmittelpolitik oder in der Bereitstellung von Sup-port für Lehrpersonen an jahrgangsdurchmischten Klassen. Den Lehrgang amInstitut Unterstrass hat der LCH von Beginn weg und aus drei Gründen unter-stützt: Das Thema ist wichtig, braucht aber noch viel Klärung und reflektiertePraxiserfahrung. Das Institut hat über Jahre eine anerkannte Kompetenz dazuentwickelt. Und es tut den Schulen gut, wenn sie im Kollegium ein paar Hausex-pertinnen bzw. -experten für den guten Umgang mit Heterogenität haben, welchedie Kolleginnen und Kollegen in deren Arbeit mit Rat und Tat unterstützen kön-nen.Der Titel (MAS) ist für den LCH nicht das wichtigste, auch weil dessen Marktwertin der Schweiz noch nicht sehr klar ist. Dasselbe gilt auch für den Schmuck, dendas Zusammengehen mit der Universität Hildesheim bietet. Der grosse Mehrwertliegt hier sicher darin, dass zwei Kompetenzzentren ihr Wissen und Können zu-sammenlegen. Wenn die Zusammenführung des Knowhows organisch geschieht– was den Dozierenden einiges abverlangt –, können die Teilnehmenden davonnur profitieren.

Anton Strittmatter

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Und das sagenTeilnehmende

Noch nicht automatisiert«Das neu angeeignete Wissen aus demKurs versuchte ich entsprechend derunterschiedlichen Gesprächssituationenadäquat und bewusst (und manchmalsicher auch unbewusst ...) einzusetzen.Dabei ist mir aufgefallen, dass mir diessehr unterschiedlich gut gelungen ist.In (Lern-)Gesprächen mit Schülerinnenund Schülern und im Unterricht mit derKlasse ist mir dies bezüglich positiverLeistungserwartung (Reaktion auf Aus-sagen / Antworten, offene Fragen stel-len, Wartezeiten ...) oft gelungen, da ichmich oft auch bewusst daran gehaltenbzw. reflektiert habe.In Gesprächen mit Erwachsenen, vorallem bei Elterngesprächen, habe ichgespürt, wie unsicher ich mich bei derUmsetzung dieser vielen gelerntenPunkte noch fühle. Ich merke, dass mirdie Übung fehlt, um gleichzeitig auf In-halt und Gesprächsführung zu achten.Dies führt dann zu einer teilweisen Un-sicherheit, und ich falle manchmal inalte Muster zurück.»

Patrick Ruch

Führung übernehmen«Kommunikation ist ein gemeinsam ge-stalteter Prozess. Die Verantwortungliegt bei allen am Gespräch Beteiligtengemeinsam. Ich übernehme die Führungund gebe die Struktur vor, lasse den In-halt aber offen und sich entwickeln. Ver-schiedene Situationen erfordern von mirverschiedene Rollen und auch je eine an-dere Art von Kommunikation:a) Ich gebe Ziele vor und stelle Forde-

rungen und frage mein Gegenüber:Was brauchst du, um das zu errei-chen, um das zu erfüllen?

b) Durch echtes Interesse, Nachfragen,Konkretisieren helfe ich meinem Ge-genüber, Klarheit zu gewinnen, sichselber Ziele zu setzen und an der Um-setzung zu arbeiten.

Die Würdigung, das Annehmen des Ge-genübers ohne zu verurteilen, schafftdie Grundlage für ein konstruktives Ge-spräch. Elterngespräche mit einer Kolle-gin zusammen entlasten energetischund mental und bringen eine erweiterteSichtweise hinein. Ich bin gleichzeitigoffener und auch fordernder gewordenim Gespräch.»

Barbara Thalmann

Repertoire an Gesprächsmethoden«Als absolut hilfreich für Auswertungenempfinde ich heute, entgegen meineranfänglichen Abneigung, die Videoauf-nahmen. Sie eröffnen mir die Möglich-keit, mich selbstkritisch zu beobachtenund zu erfassen, was ich warum beimGesprächspartner ausgelöst habe undwie ich es in einer ähnlichen Situationoptimaler angehen könnte.Die spürbarste Veränderung im Alltag istauf der Ebene der Gesprächsgeschwin-digkeit angesiedelt. Ich schaffe es in derZwischenzeit, mich zurückzunehmen,nötige Pausen einzuhalten, auch wennsie manchmal schwer auszuhalten sind.Allgemein habe ich dank dem dazuge-wonnenen Knowhow die Möglichkeit,verschiedene Gesprächsmethoden an-zuwenden.Dank der erlangten Sicherheit führe ichLerngespräche mit Schülern und Schü-lerinnen, kann CFC bei Studentinnenanwenden und Fachbegleitung bei Jung-lehrerinnen übernehmen. Auch meineKolleginnen sind interessiert am neuenWissen und ich habe immer wieder dieGelegenheit, verschiedene Methodenweiterzugeben. Kurz gesagt, ich verfügeheute über ein Repertoire an verschie-denen Gesprächsmethoden und ver-suche, diese auch bewusst einzusetzen.»

Barbara Reinthaler

Sicherheit im Elterngespräch«Dank der Weiterbildung zum Thema‹Kommunikation› fühle ich mich an El-terngesprächen sicherer. Ich habe dasGefühl, mit meinem zusätzlichen neuenWissen besser ausgerüstet zu sein, umangestrebte Ziele zu erreichen.

Ein Feedback habe ich von meiner Stel-lenpartnerin (Vikarin) bekommen, dieebenfalls an einem schwierigen Eltern-gespräch teilgenommen hatte. Ich habedas Gespräch damals geleitet. Der Vatereines Schülers musste zuerst seinenFrust über unsere Schule loswerdenund über seine schlechten Erfahrungenberichten. Es gelang mir, seine Enttäu-schung aufzunehmen, sodass er sichverstanden fühlte, und wir danach eingutes konstruktives Gespräch hatten.Meine Kollegin hat mir nach dem Ge-spräch ein positives Feedback gegebenund war beeindruckt, wie es mir gelun-gen war, diesen Vater ‹ins Boot zu holen›.Die neue bewusste Auseinandersetzungmit dem Thema ‹Kommunikation› hatbei mir einiges verändert und Neues ge-bracht. Ich habe sehr viel profitiert.»

Doris Gisler

Werkzeuge für die Gesprächsführung«Ich erlebe mich bei Gesprächen nichtmehr zum vornherein als hilflos, son-dern kenne Werkzeuge und gehe selbst-bewusster daran. In meinen Vorberei-tungsunterlagen liegt auch immer einGesprächsleitfaden bereit. Meine High-lights erlebte ich bei vorbereitetenGesprächen, besonders bei Standort-bestimmungen in der Schule und an-spruchsvollen Personalgesprächen inmeinem Amt als Kirchenpfleger. Es ge-lingt mir zunehmend, so zu fragen, dassmeine Partner ihre Probleme selber for-mulieren und vor allem ihre Lösungdazu.»

Walter Temperli

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Zwei Länder – ein Masterstudiengang

Im Oktober startet am Institut Unterstrass ein neuer Studiengang «Umgang mitHeterogenität», zusammen mit der Universität Hildesheim. Einige der Seminarewerden gemeinsam veranstaltet, so dass die schweizerischen und deutschen Leh-rerinnen und Lehrer die Gelegenheit haben, sich über die Grenzen hinweg aus-zutauschen. Die getrennten Module werden aber von denselben deutschen undschweizerischen Fachleuten geleitet, so dass eine gegenseitige Anerkennung ge-währleistet ist. Aus der Schweiz wird ein Master of Advance Studies verliehen, ausDeutschland für diejenigen, die einen abgeschlossenen Bachelor besitzen undfünf Jahre unterrichtet haben, ein Master of Arts in «Inklusion und Kommunika-tion», der zu einer allfälligen Promotion an einer deutschen Universität berechtigt.

Weiter im Textwww.unterstrass.edu

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bekannte Panda-Logo desWWF.Der Museumsinnenhof ist zumersten Mal in der Geschichtedes Hauses integraler Bestand-teil einer Ausstellung. Der so-genannte «Footprint»-Gartenthematisiert sinnlich und er-lebbar den Umgang der Men-

Der WWFund seineSchweizerWurzelnDie Umweltschutzorga-nisation WWF, gegründet1961 in der Schweiz, fei-ert ihr 50-Jahr-Jubiläum:Die Ausstellung «WWF.Eine Biografie» im Lan-desmuseum Zürich zeigt,wie aus der Idee einigerbritischer Naturliebhaberein global agierendesNetzwerk entstand. DieSchau im Museum wirddurch den zum Erlebnis-garten umgestaltetenInnenhof ergänzt.

Vor 50 Jahren begann der WWFvon der Schweiz aus seineweltumspannende Tätigkeit.1961 als Stiftung unter schwei-

zerischem Recht gegründet,wandelte sich die Spendenor-ganisation zu einer der gröss-ten Umweltschutzorganisatio-nen der Welt. Die Initiantendes WWF, ausnahmslos Briten,einte das Interesse an Vogel-kunde und die Sorge um dieZukunft der Nationalparks inAfrika. Heute zählt der WWFauf die Unterstützung von fünfMillionen Menschen und führtin mehr als 100 Ländern Pro-jekte durch. Die Ausstellungerzählt die erstaunliche, wech-selvolle Geschichte der Orga-nisation.«WWF. Eine Biografie» zeigteine Vielzahl von Objekten undinszenierten WWF-Zimmern –wie zum Beispiel ein nachge-bautes Gründerzimmer. Ge-staltete Themen sind etwa dieErrichtung des Coto-Doñana-Nationalparks in Spanien 1965oder die Bemühungen um denErhalt des Flamingosees Na-kuru in Kenia. Prominent the-matisiert wird auch das allseits

Quereinsteiger-Ausbildung

Regeln gesuchtDie Kantone wollen gemein-same Regeln für die Ausbil-dung berufserfahrener Perso-nen (Quereinsteigende) zuLehrerinnen und Lehrern defi-nieren. Dies gab die Konferenzder kantonalen Erziehungsdi-rektoren EDK nach ihrer letz-ten Plenarsitzung bekannt.Mehrere Kantone hatten imLauf des letzten Jahres mitHilfe ihrer jeweiligen pädago-gischen Hochschulen Ausbil-dungsgänge für Quereinstei-gende präsentiert, die zum Teilbereits begonnen haben.Diese wurden durch die Be-rufsorganisationen der Lehrer-schaft und insbesondere denLCH heftig kritisiert. Begrüsstwurde zwar die Rekrutierungvon berufs- und lebenserfahre-nen Lehrpersonen, um demgegenwärtigen Mangel zu be-gegnen. Nicht akzeptabel fürdie Verbände sind jedoch einUnterlaufen der geltendenQualitätsstandards einerseits

Integration belastet Lehrpersonen72% der Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Bern fühlen sichdurch die Umsetzung des sogenannten Integrationsartikels be-lastet. Nur ein Viertel findet, für die Umsetzung dieser Reformstünden genügend Ressourcen zur Verfügung. Dies geht auseiner Online-Umfrage der Berufsorganisation Lehrerinnen undLehrer Bern LEBE hervor, an der mehr als 2000 Personen teil-nahmen. 80% der Antwortenden sind der Meinung, die Zusam-menarbeit zwischen Regel- und Speziallehrpersonen funktio-niere. Knapp die Hälfte findet, ein Grossteil der Kinder profi-tiere von der Integration.Der Integrationsartikel im Berner Volksschulgesetz verlangt,dass möglichst alle Kinder, also auch solche mit besonderenBedürfnissen, in derselben Klasse unterrichtet werden.Gestützt auf die Umfrage will LEBE sich insbesondere für fol-gende Punkte einsetzen:• Zusätzliche Arbeitszeit für Absprachen sowie Vor- und Nach-

bereitung muss abgegolten werden (Lohnwirksamkeit oderPflichtpensen-Reduktion).

• Teamteaching als sinnvollste und effizienteste Ressource istzu fördern (LEBE-Forderung 150 Stellenprozente pro Klasse).

• Es braucht deutlich mehr IF-Lektionen, die durch ausgebil-dete Speziallehrpersonen erteilt werden.

• Geeignete Räumlichkeiten und Lehrmittel sowie genügendSpeziallehrpersonen müssen zur Verfügung stehen.

• Spezielle Gefässe für sofortige Interventionsmassnahmen beiverhaltensauffälligen Kindern müssen geschaffen werden.

• Kleinere Klassen.Weitere Informationen: www.lebe.ch hw

schen mit Wasser, Boden, Roh-stoffen und Energie. Der Gar-ten ist nach dem Vorbild vonSchrebergärten gestaltet undillustriert die Vision des Selbst-versorgers auf engstem Raum.

Weiter im Netzwww.wwf.landesmuseum.ch

sowie andrerseits die erneuteKantonalisierung der Lehrdip-lome. Letztere schien 1995 mitder Diplomanerkennungs-Ver-einbarung der EDK für immerüberwunden. Indem die Dip-lome für Quereinsteigende nurin den ausstellenden Kantonengelten, droht die Vergangen-heit durch die Hintertür wiederEinzug zu halten.Diese Situation scheint nunauch den Kantonen nicht ganzgeheuer zu sein. «Die EDKlässt zurzeit prüfen, wieschweizweit gültige Regeln fürdie Zulassung und Ausbildungvon Quereinsteigenden gestal-tet werden können und wiesich deren Berufs- und Le-benserfahrung an die Ausbil-dung zur Lehrperson anrech-nen lässt», heisst es im News-letter der Erziehungsdirekto-ren.Erste Vorschläge sollen imHerbst 2011 vorgelegt werden.

hwWeiter im Netzwww.edk.chwww.lch.ch

Schutz wilder Tiere als Ausgangspunkt: Indischer Tiger im Rantham-bore National Park Rajasthan.

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23BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

hänge aus lernpsychologischerund gesundheitsfördernderSicht.Viel Anregung und praktischeTipps liefert das Modul «Spieleentdecken und variieren». Ver-schiedene Spiel-, Übungs- undTestformen mit diversen Spiel-geräten stehen zum Ausprobie-ren, Durchspielen bereit.Der Schulkongress «Bewegung& Sport» richtet sich nicht nuran Lehrpersonen, sondernsteht allen offen, die sich fürBewegung und Sport interes-sieren und engagieren. So ha-ben J+S-Leiterinnen und -Lei-ter die Möglichkeit, ihre Lei-teranerkennung zu erneuern,den Kurs J+S-Schulsport annur einem Tag oder den KursJ+S Kids an zwei Tagen zu ab-solvieren. dfm

Informationen und Anmeldungunter www.schulkongress.ch

Kinder brauchen für eine mög-lichst gute Entwicklung Bewe-gung, Aktivität, Sport und Spiel.Geistige Entwicklung, Lerner-folg und Konzentrationsfähig-keit werden durch ausreichendBewegung und Sport unter-stützt und gefördert. Was kanndie Schule dazu beitragen undwie können Lehrerinnen undLehrer die individuellen Voraus-setzungen und Ressourcen derKinder erkennen und passendeLern- und Erfolgsstrategieneinsetzen? Der Schulkongress«Bewegung & Sport» vom 16./17.Juli in Magglingen bietet dazueine Fülle von spannenden undattraktiven Weiterbildungsan-geboten. Er ist eingebettet indie swch-Kurswochen, welchegleichzeitig in Biel stattfinden.Organisatoren sind der Schwei-zerische Verband für Sport inder Schule SVSS und dasBASPO. Der LCH hat das Patro-nat über den Schulkongress

«Bewegung & Sport» 2011 über-nommen (siehe auch BS3a/2011).

Vielseitiges ProgrammLehrerinnen und Lehrer kön-nen aus verschiedenen Modu-len auswählen. «Sicher unter-richten!» ist eines der Kursan-gebote. Fachpersonen aus demBundesamt für Unfallverhü-tung demonstrieren Methodenfür die praktische Umsetzungam Beispiel «Bike» und zeigenauf, dass diese Instrumente füralle Aktivitäten einsetzbar sind,vom Sportunterricht, bei Pau-senaktivitäten bis hin zu Schul-reisen.Mut und Selbstvertrauen ge-winnen ist eine weitere The-matik. Das Modul «Wer sichnicht bewegt, bleibt sitzen»vermittelt Basiswissen, gibtviele Tipps für die praktischeUmsetzung und beleuchtetHintergründe und Zusammen-

Bewegung – Kompakt und praxisnahDer Schulkongress «Bewegung & Sport» vom 16./17. Juli in Magglingen bietetWeiterbildung à la carte, Information, praktische Tipps und Anregung für dieSport- und Bewegungsförderung im Schulunterricht und in der Freizeit.

Was, wann, wo

CAS ÖffentlichkeitsarbeitWer es versteht, mit Zielgrup-pen wie Eltern, Nachbarn,Politikerinnen und Politikern,der Stimmbevölkerung einerWohngemeinde oder Schul-behördenmitgliedern gut zukommunizieren, wird von derÖffentlichkeit besser unter-stützt und mitgetragen. Hiersetzt das CAS Öffentlichkeitsar-beit in Bildungsinstitutionender Pädagogischen HochschuleZentralschweiz PHZ an, dasberufsbegleitend absolviertwerden kann. Schulhausleite-rinnen, Rektoren und Lehr-personen können sich neubeim CAS Öffentlichkeitsarbeitin Bildungsinstitutionen dasnötige Rüstzeug holen.Das CAS startet im September2011 und endet im Juni 2012.Am Donnerstag, 12. Mai, 18.00–19.00 Uhr, findet eine Informa-tionsveranstaltung an der PHZLuzern, Sentimatt 1, statt.

CAS opfergerechte TäterarbeitWas tun, wenn Schülerinnenoder Schüler mit Gewalt dro-hen oder gewalttätig sind? An-gemessen kann nur reagieren,wer spezifische Kenntnisse zurArbeit mit Täter und Täterin-nen hat. Die neuen Certificatesof Advanced Studies (CAS) derBerner Fachhochschule zu Op-fergerechter Täterarbeit mitStart im September 2011 rich-ten sich an Fachpersonen derPädagogik und der SozialenArbeit.Täterarbeit versteht sich alspädagogische Intervention mittherapeutischem Charakterund hat zum Ziel, Fachperso-nen auf den opfergerechtenUmgang mit gewalttätigen Kin-dern, Jugendlichen und Er-wachsenen vorzubereiten undderen Verhalten besser zu ver-stehen. Informationen zu denCAS und Anmeldungen für denInfotag unter www.soziale-ar-beit.bfh.ch

Bewegung fördert Konzentration und Selbstvertrauen.

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24BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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25BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

papier klar umschrieben. DerLCH weist auch darauf hin, beiungenügend bereitgestelltenRessourcen für die Klassenlei-tungsfunktion, die Leistungenzu kürzen. «Keinesfalls dürfenKlassenlehrpersonen bei unge-nügender Ausrüstung gutwilligmitspielen und am Ende daranschuld sein, wenn die Qualitätnicht stimmt», betont der LCH.Das Positionspapier soll inerster Linie Kantonalverbändeunterstützen bei Vorstössen zurbesserern Anrechnung derKlassenleitungsfunktionen inder Pensenbemessung bezie-hungsweise im Berufsauftrag.

Weiterbildung als «Grundnah-rungsmittel» für LehrpersonenPersönliche Ressourcen, Quali-tät der beruflichen Schaffens-kraft und Umsetzung von Lauf-bahnperspektiven sind unteranderem Ziele einer verstärk-ten Weiterbildungspolitik fürLehrerinnen und Lehrer. DiePädagogische Kommission unddie Standespolitische Kommis-sion des LCH unter der Leitungvon Anton Strittmatter erarbei-teten dazu ein Postulat. Darinformulieren sie unter anderemdie Eckpunkte und Rahmen-bedingungen für eine profes-sionelle, qualitätssichernde,individuelle und zeitgemässeWeiterbildungspolitik für denLehrberuf. Die Forderungenim Einzelnen und der erläu-ternde Kommentar werden ineiner der nächsten Ausgabenvon BILDUNG SCHWEIZ aus-führlich erörtert.

Doris Fischer

Weiter im Netzwww.lch.ch (Positionspapiereund Postulat zum Download)

Männer werden mit 65 pensio-niert, Frauen mit 64 – in derRegel. In körperlich sehr an-strengenden Berufen, wie bei-spielsweise in der Baubranche,werden Mitarbeiter früherpensioniert. Der Wunsch nachFrühpensionierung ist allge-mein gross. Freiwillig vorzeitigin Pension gehen kann jedochnur, wer es sich finanziell leis-ten kann.Dies ist vielen Angestellten inBanken, Versicherungen undder Pharmaindustrie möglich.2003 waren es gemäss Recher-chen des LCH bei der Swiss-com 89% der Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter, die sich vor-zeitig pensionieren liessen, beider Post waren es 66%.Ob man früher in Pension ge-hen kann oder will, oder imGegenteil noch über das Pensi-onsalter hinaus im Erwerbs-leben bleiben möchte, hängtaber auch von der Gesundheitund dem Leistungsvermögenim Alter ab. Die Arbeit im Lehr-beruf ist umfangreicher undanspruchsvoller geworden; derAnteil der Lehrpersonen über50 liegt bei 35%. Dieser gros-sen Gruppe soll Sorge getragenwerden.Der LCH fordert deshalb in ei-nem Positionspapier «eine indi-vidualisierte, altersgerechteArbeitsgestaltung» und «einenflexiblen Altersrücktritt».Wörtlich heisst es dazu: «DerLCH fordert, dass bei den Lehr-personen die Lasten gerechterverteilt werden und flexiblePensionierungsmodelle bereit-gestellt werden müssen, anwelchen sich sowohl Arbeit-nehmer als auch Arbeitgeberbeteiligen. Der Arbeitgeberübernimmt mindestens 50%.»Der LCH möchte, dass Kantoneund Gemeinden ihre Verant-wortung in diesem Bereich

wahrnehmen und gemeinsammit den Pensionskassen ent-sprechende Modelle konzipie-ren, beispielsweise:• Reduktion des Arbeitspen-

sums, Erhalt einer Teilalters-rente auf dem reduzierten Teil

• Reduktion des Arbeitspen-sums, wobei die Vorsorgeweiterhin für den bisher ver-sicherten Lohn gilt

• Vorzeitiger Altersrücktritt oderWeiterarbeit nach dem ordent-lichen Pensionierungsalter

Klassenleitung stärkenDie zunehmenden Aufgaben-bereiche und die erhöhten An-forderungen an die Schulemachten die Arbeit für dieKlassenlehrpersonen an-spruchsvoller und umfangrei-cher. Der LCH sieht deshalbAnpassungen der Arbeitsbe-dingungen für die Klassenlei-tung als dringend. In einemPositionspapier fordert er unteranderem:• Auf die Funktion einer be-

zeichneten Klassenleitungkann in der Schule nicht ver-zichtet werden.

• Die Rolle und die Funktionder Klassenleitung sind denheutigen Ansprüchen undUmständen entsprechendauszugestalten.

• Das personal-soziale Konzeptder Klassenlehrperson ist umdie Funktionsbestimmung ei-ner Klassenleitung zu erwei-tern.

• Die Aufgaben der Klassenlei-tung müssen definiert, mitden nötigen Befugnissen aus-gestattet und zeitlich ent-sprechend im Pensum gesi-chert werden. Als Standardgilt eine zeitliche Dotation imUmfang von zwei Lektionen.

Auftrag und Rollen der Klas-senleitung sind im Positions-

Flexibel in Pension gehenDie Präsidentenkonferenz des LCH vom 16. April verabschiedete unter anderemzwei wichtige Positionspapiere zu «Aufgaben und Arbeitsbedingungen der Klas-senlehrperson», zum «Flexiblen Altersrücktritt» und ein Postulat zur «Weiterbil-dung der Lehrpersonen».

PrK in Kürze

Positiver RechnungsabschlussDer LCH weist für das Ver-bandsjahr 2009/2010 einen Ge-winn von 33602 Franken aus.Überdurchschnittliche Erträgeaus den Geldanlagen und denDienstleistungen hätten we-sentlich zum positiven Ergeb-nis beigetragen, teilte Zentral-sekretärin Franziska Peterhansder Präsidentenkonferenz mit.Sorgen bereiteten ihr hingegendie leicht rückläufigen Mitglie-derzahlen. Auch für das Jahr2010/11 ist ein ausgeglichenesBudget vorgesehen.

Stufenkommission PrimarDie PrK stimmte der Gründungeiner Stufenkommission Pri-mar als neues Organ des LCHzu. Sie vertritt die Anliegender Lehrpersonen der Primar-stufe innerhalb des LCH. Sieunterstützt unter anderemKantonalverbände in pädago-gischen, gewerkschaftlichen,standes- und bildungspoliti-schen Fragen. Jede Kantonal-sektion nominiert ein Mitgliedder Primarstufe in die Kommis-sion.

Ständige KommissionDie Subkommission Altersge-mischtes Lernen AgL wird auf-gelöst und durch ein Mandatfür eine LCH-Arbeitsgruppe«Unterstützung von Lehrperso-nen an altersdurchmischtenKlassen» AG ADK abgelöst. Dieeinmal im Jahr stattfindendeTagung soll in der neuen Formbeibehalten werden. Andereim Reglement aufgeführte Auf-gaben fallen weg.

DV am 18. JuniDie DV des LCH vom 18. Juni2011 steht unter dem Motto«Wettbewerb im Bildungswe-sen». Dabei sollen Aspektewie freie Schulwahl, obligato-rischer Leistungswettbewerb,Aufnahme- und Abschlussprü-fungen, Leistungslohn fürLehrpersonen etc. diskutiertwerden. df

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«Wenn es die Milizarbeit vonLehrpersonen und Lehrbetrie-ben nicht gäbe, dann könnteman die Berufsbildung in derSchweiz vergessen», sagt Chris-toph Thomann, Mitglied imfünfköpfigen Zentralvorstanddes Verbandes BerufsbildungSchweiz BCH. In seiner Funk-tion als Stellvertreter von BCH-Präsident Beat Wenger und alsVerbindungsperson zum LCHkommt er zum «Unterwegs»-Gespräch mit ZentralsekretärinFranziska Peterhans.

Heinz Weber

Im Berufsstand der Lehrperso-nen sind die Lehrerinnen undLehrer an Berufsfachschuleneine besondere Zunft: Sie lie-gen gemäss LCH-Erhebung2009 bei der Arbeitszeit an derSpitze – mit durchschnittlich2091 Jahresstunden. Sie muss-ten in den letzten Jahren diestärkste reale Einbusse in der

Besoldung hinnehmen – in ein-zelnen Kantonen liegt der Ein-stiegslohn heute sogar in Fran-ken und Rappen tiefer als 1993.Dennoch sind sie zu zwei Drit-teln mit ihren Arbeitsbedin-gungen «zufrieden» oder «sehrzufrieden», wie eine Umfragedes BCH von 2008 zeigt. Nureine kleine Minderheit ist «un-zufrieden» (6%) oder «sehr un-zufrieden» (2%).

Hoch engagierter BerufsstandAusserdem sind sie, wie sichim Gespräch mit ChristophThomann bald zeigt, hochengagiert: Wenn neue Berufs-bilder zu entwickeln oderLehrpläne zu schreiben sind,dann geschieht das vorwie-gend im Milizsystem. WennLehrlinge und Berufsleute sichin nationalen Wettbewerbenmessen, dann sorgen Berufs-schul-Lehrpersonen zusam-men mit Freiwilligen aus denBetrieben für reibungslose

Durchführung. Wenn Branchenihre Ausbildung konzipierenoder revidieren, dann tretenBerufsschul-Lehrpersonen frei-willig in Aktion.Dieses überdurchschnittlicheEngagement ist sogar in denStatuten des BCH eingeschrie-

ben. An erster Stelle der Aufga-ben steht, der Verband fördere«die berufliche Bildung in ihrerGesamtheit auf allen Stufen».Erst in zweiter Priorität folgtdie Wahrung der Interessenseiner Mitglieder. Der Dach-verband BCH sieht sich dabeivor allem als Koordinator vongewerkschaftlichen Aktivitätenseiner Sektionen.Umgekehrt setzt der Bund alsHauptzuständiger für die Be-rufsbildung voll auf die Zusam-menarbeit mit den Verbänden.BCH-Präsident Beat Wengerhabe häufig Kontakt mit UrsulaRenold, Chefin des Bundesam-tes für Berufsbildung undTechnologie BBT. In den Ver-bundgremien sässen jeweilsauch zum Beispiel ChristineDavatz, Vizedirektorin desSchweizerischen Gewerbever-bandes, oder Peter Sigeristvom Schweizerischen Gewerk-schaftsbund im Interesse einerguten Berufsbildung am selbenTisch.Christoph Thomann schätztdiese Zusammenarbeit überalle ideologischen Grenzenhinweg, obwohl sie für den

BCH – Berufsbildung braucht LeidenschaftLehrerinnen und Lehrer an Berufsschulen sind eine hoch engagierte, stark belastete und schwierig zu orga-nisierende Gruppe von Lehrpersonen. Der Verband Berufsbildung Schweiz BCH sieht sich sowohl alsGewerkschaft wie als Fachpartner der Bildungsbehörden, wie Vizepräsident Christoph Thomann erläutert.

Aufgabe Nr. 1: Gute Berufsbildung. Informatik an der Technischen Berufsschule Zürich.

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«Ich war immer ein Entwickler.» – Christoph Thomann, Vizepräsidentdes Verbandes Berufsbildung Schweiz BCH.

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27BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH UNTERWEGS

BCH eine gewisse Zurückhal-tung in gewerkschaftlichenForderungen bedinge.Der BCH-Vizepräsident – imHauptamt Prorektor der Tech-nischen Berufsschule Zürichsowie Lehrer für Naturwissen-schaften und Mathematik –outet sich selbst als «Fan» derBerufsbildung und überaus en-gagierter Mensch: Ein halbesDutzend Berufe hat er mass-geblich mitentwickelt, alsjüngstes «Kind» den Veranstal-tungsfachmann / die Veranstal-tungsfachfrau, deren Ausbil-dung im Sommer 2011 beginnt.«Wir haben gemerkt, dass dieganze Theater- und Eventbran-che keine technischen Mitar-beiter ausbildet; die kommenaus dem Ausland», berichtetThomann. Ein spannender Be-ruf: «Was früher aus dem Rich-ten von ein paar Scheinwerfernbestand, ist heute anspruchs-volles Hightech.»Ein nächstes Projekt könnteeine zweijährige Attestausbil-dung in diesem Bereich sein.Berufswege für schulisch we-niger Begabte sind ChristophThomann ein besonderes An-liegen. «Die ganze Berufsbil-dung hat sich nach oben ver-schoben, aber die Menschheitwird nicht so schnell geschei-ter. Am oberen Ende haben dieBetriebe grösste Mühe, jungeLeute mit den gewünschtenFähigkeiten zu finden. Auf deranderen Seite suchen Jugend-liche verzweifelt eine Lehr-stelle.»Diesem Umstand konnte erauch durch die Entwicklungdes Berufs «Informatikprakti-ker» Rechnung tragen, desseneidgenössische Anerkennungper 1. Januar 2011 erfolgte.«Ich war immer ein Entwick-ler», sagt Christoph Thomann,der einst Experimentalphysikstudierte und über den Umwegder Produkte-Entwicklung inder Industrie zur Berufsbil-dung kam: «Ich bin kein Mana-ger, der aus der Ferne dirigiert;ich lege gern selber Hand an.»Das tut er unter anderem auchals Präsident der Schweizeri-

schen Kommission für Berufs-entwicklung und Qualität fürInformatikerinnen und Infor-matiker (SKOBEQ-I) oder alsMitglied des Stiftungsrates derCasa Henry Dunant, die Jugend-lichen in Ausbildung Projekt-wochen am Meer in Varazzobei Genua ermöglicht.

Tiefer organisationsgradEin zufriedener Berufsstand –ein glücklicher Verband? Nichtganz. 1200 Mitglieder zählt derBCH; es könnten sehr vielmehr sein. Der Organisations-grad in seinem Beruf sei«schlecht», gibt Thomann un-umwunden zu. InsbesondereLehrpersonen für Fachkundefühlen sich oft ihren ange-stammten Branchen stärkerverbunden als dem Lehrer-stand und verbleiben in denentsprechenden Fachorgani-sationen. Dazu kommt, dassMitglieder der BCH-Sektionennicht automatisch auch Mit-glied im Dachverband BCHsind.Diese historisch gewachseneSituation hat Folgen für denVerband, der sich nur eine be-scheidene Infrastruktur leistenkann und die Arbeit auf we-nige, ohnehin stark belasteteSchultern verteilen muss. Siehat aber auch Folgen für dieStellung des Berufsstandes inder Auseinandersetzung mitden kantonalen Arbeitgebern.Zumal wenn sie allein undnicht im Verbund mit den an-deren Lehrpersonen auftreten,haben die Berufsschul-Lehr-personen als kleine Gruppe ei-nen schwachen Stand.Die Vielfalt der Verbände undMitgliedschaften zu straffenund so die standespolitischeSchlagkraft zu verstärken – dasist ein gemeinsames Ziel vonBCH und LCH, von ChristophThomann und Franziska Peter-hans. Aber beide sagen es fastim Duett: «Das ist ein sehr wei-ter Weg.»

Weiter im Netzwww.bch-fps.ch

LCH-Zentralsekretärin Franziska Peterhans

Einfluss braucht Stärke!

Von Dr. Christoph Thomann,dem Vizepräsidenten des BCH,habe ich nach einiger Zeitder Zusammenarbeit Folgen-des angenommen: Er sei einMann, der eine Berufslehregemacht, dann Matura nachge-holt, später studiert und dokto-riert habe. Sicher war ich mirdessen, weil seine Verbindungmit der Berufsbildung derartstark zu spüren ist.Tätsächlich aber hat der Wegvon Christoph Thomann ast-rein akademisch begonnen –mit einem Studium in Experi-mentalphysik und anschlies-sendem Doktorat. Die Verbun-denheit, die heute spürbarwird, ist die Begeisterung einestheoretisch Gebildeten amkonkreten «Werken», am Ent-wickeln und Handeln.Eindrücklich ist für mich, wieviel Entwicklung und ArbeitC.T. und viele seiner Kollegin-nen und Kollegen in die Be-rufsbildung stecken. Dass dieSchweiz mit einer derart hochangesehenen Berufsbildungdasteht, basiert auch auf sehrviel Engagement und Kompe-tenz der Berufsschullehrperso-

nen. Die andere Seite ist, dassEngagement oft in Überlastungmündet. Das ist ein individuel-les Problem, aber auch eines,das von diesem heterogenenBerufsstand angegangen wer-den muss.Im Jahr 2008 hat der LCH dieKonferenz Sekundarstufe II insLeben gerufen. Nebst dem BCHgehören ihr der Verein Schwei-zer Gymnasiallehrerinnen undGymnasiallehrer VSG, der Ver-band der Lehrerinnen und Leh-rer an kaufmännischen SchulenVLKB sowie der kaufmänni-sche Verband KV Schweiz undSek I CH (abgebende Stufe) an.Präsidiert wird sie durch LCH-Zentralpräsident Beat W. Zemp.Die Konferenz wurde ins Le-ben gerufen, um die Kraft allerLehrpersonen der Sekundar-stufe II zu verstärken und ge-genüber der EDK und demBBT geschlossen auftreten zukönnen. Zu anstehenden Prob-lemen der gesamten Sek IIwerden gemeinsame Lösun-gen erarbeitet. Wichtig für dieVerbände dieser Stufe ist aller-dings, dass sie ihren Organisa-tionsgrad erhöhen und damitihren Einfluss vergrössernkönnen. Der LCH und die Ver-bände der Sekundarstufe IIverfolgen dieses Ziel.Darum mein Appell: Wenn Ih-nen eine gute Zukunft des dua-len Bildungswegs am Herzenliegt, wenn Sie die Arbeitsbe-dingungen auf der Sekundar-stufe II verbessern möchten –wenn Sie Lehrerin/Lehrer ander Sekundarstufe II und nochnicht Mitglied beim entspre-chenden Verband sind, dannzögern Sie nicht! Werden SieMitglied beim BCH und ambesten auch gleich beim LCH.Unterstützen Sie die Arbeit, diedie Verbände für Sie leisten,und profitieren Sie gleichzeitigvon ausgewählten Dienstleis-tungen.

Franziska Peterhans,Zentralsekretärin LCH

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32BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VERLAG LCH

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Kompakt, handlich, nützlich, leicht

verständlich und preiswert zeigt Ih-

nen dieses Buch, worauf Sie achten

müssen, um die gesunde Balance

zwischen Anforderungen und Ge-

sundheit zu halten.

Themen desHandbuchs

• Entdecken und pflegen SieRessourcen – im Alltag

• Spannung und Entspannung –Prinzip des Lebens

• Ermutigen statt hemmen –Denkmuster verändern

• Selbstsicheres Verhalten –Neinsagen stärkt

• Engagement und Distanz –Herausforderndes Balancieren

• Schwächen – Achillesfersenkennen und darauf achten

• Stärken – das persönliche Tut-mir-gut-Konto pflegen

• Unterstützung – Tell oderStauffacher?

• Coping – mit Belastung gutzusammenwohnen

«Balan-cieren imLehrberuf»Gerade junge Lehre-rinnen und Lehrer solltendieses Buch kennen.

Als Schulleiterin/Schulleiter, als er-

fahrene Kolleginnen und Kollegen

möchten Sie den Jungen, den

«Neuen» an Ihrer Schule etwas Hilf-

reiches auf den Weg mitgeben. Un-

ser Vorschlag: «Balancieren im

Lehrberuf» aus dem Verlag LCH –

eine Fülle von Tipps und Erkenntnis-

sen zur Gesundheit im Lehrberuf.

Ein gefährdetes, wertvolles GutDie Gesundheit von Lehrerinnen

und Lehrern ist ein besonders ge-

fährdetes und wertvolles Gut. Sie

braucht und verdient deshalb be-

sondere Pflege. Natürlich geht es

dem Dachverband der Lehrperso-

nen LCH nicht darum, schlechte und

belastende Arbeitsbedingungen

durch Gesundheitsförderung aus-

zugleichen! Aber: Den auch unter

guten Bedingungen höchst an-

spruchsvollen Alltag können Sie

durch ein der Gesundheit förderli-

ches Verhalten leichter, freudvoller

und wirksamer gestalten.

Genau dabei soll «Balancieren im

Lehrberuf» helfen: Durch Selbstbe-

fragung, Selbsterkenntnis und Ver-

änderung eingefahrener Verhal-

tensmuster zu einem gesünderen,

gelasseneren Umgang mit den An-

forderungen des beruflichen und

privaten Lebens finden.

Kompakt, nützlich, preiswertDas Buch fasst die Beiträge der viel-

beachteten Serie in BILDUNG

SCHWEIZ «Wirksam und heiter im

Lehrberuf» von Anton Strittmatter

und Urs Peter Lattmann zusammen

und ergänzt sie mit den wichtigsten

Texten der LCH-Fachtagung «Balan-

cieren im Lehrberuf» von 2006.

Mehr als tausend Lehr- und Fach-

personen liessen sich damals in

Bern informieren und anregen.

«Balancieren im Lehrberuf – EinKopf- und Handbuch», VerlagLCH, 60 Seiten A4, Fr. 24.80(plus Porto und Versand). Be-stellungen an: LCH MehrWert,Jasmin Brändle, Ringstrasse54, 8057 Zürich, Telefon044 315 54 54, [email protected],www.lch.ch

LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

Verlag LCH • BILDUNG SCHWEIZ

BaLaNCIErEN Im LEHrBErUf

Ein Kopf- und Handbuch

Page 33: Bildung Schweiz 5|2011...7. April bietet der Kanton Basel-Stadt pro Kind zwischen 0 und 13 Jahren 0,219 Plätze der familienergänzenden Kinderbetreuung an, der Kanton Zürich aber

33BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSNETZ

Die Fachstelle imedias bietetauf www.imedias.ch/lernstickeine Übersicht über die techni-schen Voraussetzungen undhat die Eckdaten in einer Bro-schüre zusammengestellt (www.bit.ly/gnBUvg). Ebenfalls las-sen sich auf dieser Website dieInstallationsdateien für herun-terladen. Wer an vorkonfigu-rierten Lernsticks interessiertist, findet diese im Educashopfür 49 Franken. Seit diesemFrühling unterstützt educa dasLernstick-Projekt und bietetdazu Einführungen und Schu-lungen an.Briefträgergeografie vertiefen,Texte schreiben, Franzwörtliüben, Kopfrechnen, Gramma-tik anwenden: Im Unterrichtvon Matthias Jeker kommt derLernstick wöchentlich für un-terschiedliche Aktivitäten zumZug. Der Solothurner Primar-lehrer nutzt ihn seit mehr alseinem Jahr und zieht eindurchwegs positives Fazit: «DieSchüler schätzen es, dass sie inder Schule und zuhause mitder gleichen Umgebung arbei-ten können.» Kompatibilitäts-probleme mit Dokumentenoder fehlende Schriften inPräsentationen seien passé, er-klärt Jeker. «Ich werde auchmit meiner nächsten Klasse aufden Lernstick setzen, da er denICT-Einsatz in meinem Unter-richt merklich erleichtert.»

Ein Manko sei, dass noch nichtalle Lernprogramme in einerLinux-Umgebung laufen wür-den, beispielsweise das Lern-programm zum Französisch-Lehrmittel «Bonne Chance».Auch Simon Habegger, Sekun-darlehrer und IT-Verantwortli-cher in Interlaken, hat denLernstick mit seiner Klasse ge-testet. «Die Grundidee ist über-zeugend und hat Zukunft, dochdie technischen Implikationenhalten mich im Moment davonab, den Lernstick im Unterrichtregelmässig einzusetzen», sagtHabegger.

Support ist wichtigEinige USB-Stick-Modelle vonSchülern seien mit der Lern-stick-Umgebung nicht zurecht-gekommen. Auch beim Arbei-ten zu Hause habe es vereinzelttechnische Probleme gegeben.«Der erfolgreiche Einsatz desLernsticks verlangt eine gründ-liche Einführung der Lehrper-sonen, kombiniert mit techni-schem Support, und eine guteKommunikation mit den El-tern», bilanziert Simon Ha-begger seine Erfahrungen.«Wenn sich die Kompatibilitätmit vorhandener Hardwarenoch verbessert, dürfte derLernstick ein beliebtes, weilpraktisches ICT-Hilfsmittelwerden.»Die PH FHNW hat dem Lern-stick Anfang März eine Tagunggewidmet und Einblicke in diePraxis geboten. Am 21. Maifindet am Weiterbildungstag«Open Source Software im Un-terricht» in Zürich ein Work-shop zum Lernstick statt (www.ossanschulen.ch).

Adrian Albisser

Der USB-Stick alsAlleskönnerMit dem Lernstick hatdie Pädagogische Hoch-schule FHNW eine per-sonalisierte und mobileLernumgebung entwi-ckelt. Was leistet dieser«Hosensack-Computer»im Alltag?

14.30 Uhr, Mathematikunter-richt: Roberto startet am Com-puter seine Lernstick-Umge-bung und macht sich mit derGeometriesoftware GeoGebradaran, Dreiecke zu konstruie-ren. Bei einigen Aufgaben hol-pert es, am Ende der Lektionist noch nicht alles vertieft undverstanden. 17.30 Uhr: Robertositzt zu Hause und schliesst denLernstick an seinem Computeran. Er hat die identische Ar-beitsumgebung vor sich wie inder Schule und setzt seineÜbungen dort fort, wo er zuvordamit aufgehört hat.Dieses fiktive Beispiel zeigt ei-nen möglichen Einsatz des vonder Beratungsstelle imedias(PH FHNW) lancierten Lern-sticks, einer personalisiertenund mobilen Lernumgebung.Projektleiter Ronny Standtke,Dozent für Medienpädagogikan der PH FHNW, erklärt:«Beim Lernstick handelt essich um einen USB-Stick mitBetriebssystem. Damit lassensich persönliche Daten, Ein-stellungen oder Programmeam Schlüsselbund mitnehmenund an beliebigen Computernaufrufen und bearbeiten.»Basis des Lernsticks ist einLinux-Betriebssystem. Beige-packt sind über 100 Lern-,Büro- und Grafikprogrammesowie Multimedia-Anwendun-gen, die eines gemeinsam ha-ben: Sie sind Open Source undkönnen lizenzkostenfrei ge-nutzt werden.Aus technischer Sicht verlangtdas Aufsetzen eines USB-Sticks

und das Einrichten von Com-putern, damit diese von einemStick aus starten können, eini-ges an Know-how. Doch dieVorteile des Lernsticks sindnicht von der Hand zu weisen.«Für Schulen vereinfacht derLernstick die Wartung der IT-Infrastruktur», führt Standtkeaus. «Der Lernstick braucht alsGastsystem einen Computer,der weder besonders schnellnoch besonders konfiguriertsein muss.» Zudem verstärkeder Lernstick die Chancen-gleichheit, ausserschulischesArbeiten werde gefördert.

Polyvalenter EinsatzSeit zwei Jahren betreut undentwickelt Ronny Standtke denin seiner Art einzigartigenLernstick. Inspirieren liess ersich durch seine Erfahrungenin der Privatwirtschaft. Auf-grund der breiten Marktpalettean Computern und USB-Sticksist es jedoch nicht möglich, füralle Modelle die Funktionsfä-higkeit des Lernsticks zu ga-rantieren. «Bei ganz neuenoder ganz alten Computernkann es sein, dass der Lern-stick nicht läuft oder Treibernicht vorhanden sind. Wir sindaber laufend daran, dies zu opti-mieren. Auch bei der Wahl desUSB-Sticks sollte man sich andie auf unserer Website aufge-führten Empfehlungen halten.»

Wer mit dem Lernstick arbeitet, kann an jedem Computer auf seinevertraute Umgebung zugreifen.

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Page 34: Bildung Schweiz 5|2011...7. April bietet der Kanton Basel-Stadt pro Kind zwischen 0 und 13 Jahren 0,219 Plätze der familienergänzenden Kinderbetreuung an, der Kanton Zürich aber

34BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARKT

Kinder-Tierschutz

AusgezeichnetDer Kinder-Club «Krax – Kidsschützen Tiere» und derSchweizer Tierschutz STS habenerstmals einen Tierschutzpreisfür ausserordentliche Tier-schutzprojekte von Kindernund Jugendlichen zwischen 7und 20 Jahren verliehen. Si-mon, Corinne und Sabrina Hugretten jedes Jahr mehrere Dut-zend Kröten aus einem öffentli-chen Schacht, welche sonstverenden würden. Die jungenTierschützer haben diese Auf-gabe von ihrem Grossvaterübernommen und sind nundafür verantwortlich. CorneliaBösch und Melanie Ockenfelshaben für ein Tierheim über4000 Franken gesammelt unddarüber in ihrer Maturaarbeitgeschrieben. Die Preisverlei-hung fand am 15. April im Cir-cus Monti in Baden statt. Info:www.krax.ch

Weiterbildung

Einen Chor leitenSt. Galler Kantonal-Gesangs-verband SGKGV bietet ab Sep-tember 2011 eine Ausbildungfür Kinder- und Jugendchorlei-tung in St. Gallen an. Voraus-setzungen sind Sing- undChorerfahrung, Basisfähigkeitauf einem Instrument, Grund-wissen Elementare Musik-lehre; Erfahrung im Umgangmit Gruppen ist erwünscht.Informationen: www.sgkgv.ch

Weiterbildung

RätoromanischDer Cuors romontsch sursilvan2011, vom 17. bis 30. Juli inLaax, wird eine gute Gelegen-heit zur Weiterbildung für alle,die sich für rätoromanischeSprache und Kultur interessie-ren. Mit seinen zehn Niveaus,seinem abendlichen Begleit-programm und weiteren Zu-satzleistungen stellt er ein inseiner Vielfalt einzigartiges An-gebot dar. Weitere Informatio-nen: www.frr.ch

www.educa.ch

online-UmfrageSeit 2001 betreibt der Schwei-zerische Bildungsserver dieInformationsplattform www.educa.ch und Online-Werk-zeuge wie die Lernplattformeducanet2. Der Bildungsserverbemüht sich darum, sein Ange-bot laufend zu verbessern undstartet zu diesem Zweck eineOnline-Umfrage. Der Fragebo-gen richtet sich an alle Lehr-personen und Bildungsinteres-sierten, auch wenn sie nicht zuden regelmässigen Nutzerin-nen und Nutzern zählen. DieBefragung geschieht anonymund dauert ca. 10 Minuten. DerOnline-Fragebogen steht bis15. Mai zur Verfügung unterwww.evaluationeduca.ch

Unterrichts-Software

InteraktivDie neue Schulsoftware HPClassroom Manager ermög-licht auch Lehrpersonen ohneTechnikaffinität, via Computerzu unterrichten, Aufgaben zukontrollieren und mit denSchülern individuell oder inGruppen via PC zu interagie-ren. Dank dem HP ClassroomManager – einer Art virtuellemLehrer – stehen statt trockenerÜbungen Echtzeit-Denkspieleund Prüfungen mit automati-scher Punkteberechnung undNotenvergabe zur Verfügung.Informationen: www.hp.com/go/HPClassroomManager

Suchtprävention

Was ist Alkohol?Was ist Alkohol eigentlich, undwie wirkt er auf den Körper?Sucht Info Schweiz hat eine In-ternetseite für Schülerinnenund Schüler der Oberstufe auf-geschaltet, die solche Fragenjugendgerecht und kompetentbeantwortet. Sie ist in erster Li-nie für den Einsatz im Unter-richt gedacht, spricht aberauch weitere Interessierte an.Info: www.sucht-info.ch/alko-holimkoerper

Ausstellung

Ausgerechnet...«going BANANAS. Eine Fruchtbeschäftigt Kultur, Kult undKunst» – Mit allen Sinnen er-kunden Schülerinnen undSchüler aller Altersstufen dieneue Ausstellung im VögeleKulturzentrum (bis 21. August2011). Der Rundgang beginntin der Bananenplantage, führtüber den Handel zu exotischenBildwelten und wie die Bananedie westliche Kunst- und Mu-sikwelt beflügelt. Die Ausstel-

Von derBananen-plantagebis zurKunstfrucht.

lung inszeniert die Frucht vomUrsprung bis zum Verzehr undbeleuchtet Inhalte zur Botanik,Ökonomie, Kultur, Kunst, Sym-bolik und Humor. Dazwischenwerden wiederholt sozialkriti-sche Blicke auf Arbeits- undProduktionsbedingungen ge-worfen sowie Fragen nach An-baumethoden und Nachhaltig-keit gestellt: Für Schulklassenwerden kostenlos dialogischeFührungen angeboten. Infor-mationen: www.voegelekultur.ch/kulturvermittlung oder Te-lefon 055 416 11 14.

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Psychomotorik und PräventionInformationen ausWissenschaft und Praxis

www.psychomotorikundpraevention-hfh.ch

→ Grundlagen zu Psychomotorik und Prävention

→ Aktueller Forschungsstand und Forschungs-ergebnisse

→ Beispiele und Hinweise für Präventionsprojekte

• Best-Practice-Checkliste

• Flyer und Broschüren zu Prävention und Psychomotorik

• Plattform für Präventionsprojekte aus der Psychomotorik

Schaffhauserstrasse 239, Postfach 5850, CH-8050 Zürichwww.psychomotorikundpraevention-hfh.ch

Page 35: Bildung Schweiz 5|2011...7. April bietet der Kanton Basel-Stadt pro Kind zwischen 0 und 13 Jahren 0,219 Plätze der familienergänzenden Kinderbetreuung an, der Kanton Zürich aber

35BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SCHULE IM NETZ

Die hier beschriebenen «Wasser-Nach-mittage» zeigen, dass gelungene Pro-jekte durch Einfachheit bestechen. Inder 1.Klasse der Primarschule Gach-nang wurde im letzten Schulquartal derUnterricht an einem Nachmittag proWoche nach draussen verlegt. Mit Ke-scher, Lupe und Gummistiefeln zog dieKlasse los, um Flora und Fauna im Dorf-bach und im nahen Weiher auf eigeneFaust zu erforschen. In den lehr- underlebnisreichen Stunden am Wasserwurde bei den Schülerinnen und Schü-lern die Faszination für die Natur ge-weckt und gefördert. Sie lernten ihreunmittelbare Umgebung mit den natür-lichen Abläufen und Systemen kennen.

Selbstgesteuert und durch Lehren lernenDie Nachmittage liefen jeweils nachähnlichem Schema ab: Zuerst gab es ei-nen geführten Einstieg; beispielsweiseerfuhren die Kinder über ein Bilderbuchvon einem Wassertier oder ein Experi-ment wurde gemeinsam durchgeführt.Im Hauptteil bearbeitete jedes Kind einselbst gewähltes Thema frei-entdeckendund mithilfe von Büchern und hielt seineErkenntnisse im «Wasserheft» fest. Indieses wurde eifrig geschrieben, ge-zeichnet und geklebt. Viele Kinderführten es in der Freizeit weiter und ge-stalteten wahre Schmuckstücke. Zusätz-liches erfuhren die Kinder am Bachtagmit einer Fachperson von VivaRiva.Ein Höhepunkt war der klassenüber-greifende Nachmittag mit den Kinder-gartenkindern. Die Schülerinnen undSchüler der 1. Klasse erhielten den Auf-trag, diverse Posten zum Thema Wasservorzubereiten und mit den Jüngerendurchzuführen. Es wurden zum BeispielFlosse gebaut, Geschichten erzählt, Ex-perimente durchgeführt, Pet-Flaschen-Boote gebastelt, der Wasserkreislauf er-klärt und Naturbilder gestaltet.Den Abschluss des Themas bildete eineWasserausstellung. Die Kinder gestal-teten 15 Ausstellungsposten und eineBroschüre dazu. Die eingeladenen Gäste(Eltern, Verwandte) konnten an einemkleinen Schulschlussfest die Ausstellungbesuchen. Lieder zum Thema Wasserbildeten das Rahmenprogramm.

Wasserhefte zeigen den LernstandFür die Klassenlehrerin Nicole Ger-mann-Ilg hat sich diese Gestaltung derLektionen sehr gelohnt. So resümiert sienach Abschluss des Quartalthemas:«Den Unterricht in der Natur empfandich als sehr sinnvoll und zufriedenstel-lend.» Anhand der Dokumentation inden Wasserheften konnte sie gut able-sen, auf welchem Lernstand die Kinderim Bereich Mensch und Umwelt, aberauch im Bereich Sprache standen.Bis auf eines konnten alle gesetztenZiele erreicht werden; sich auf ein ein-ziges Wahlthema beschränken, fiel vie-len Kindern schwer, da es so vieles zuentdecken gab. Sich auf ein Thema zufokussieren, das konnten die Schüle-rinnen und Schüler am Nachmittag mitden Kindergartenkindern üben. «DieGrösseren gingen dabei mit sehr vielEngagement ans Werk und gaben sichMühe, die Kleineren zu führen und ih-nen etwas zu zeigen», weiss die Klassen-lehrerin zu berichten.Die auf der neuen E-Plattform beschrie-benen Projekte haben sich bewährt und

stehen als Anregung und zur Weiterent-wicklung bereit. Kurz, doch ausführlichgenug wird ein Projekt mit Tipps, Pla-nungsunterlagen und wichtigen Infor-mationen zu Kosten, Finanzierungsquel-len und Evaluationsform auf einer Dop-pelseite präsentiert.Die Plattform ist eingebettet in die Web-site des Fonds für Schulprojekte in Um-weltbildung. Der Fonds kann für Pro-jektfinanzierungen angefragt werden.Somit braucht es nur noch die Motiva-tion der Lehrperson, ein eigenes Projektmit der Klasse oder der ganzen Schulezu starten!

Barbara Ackermann,Stiftung Umweltbildung Schweiz

Weiter im NetzDie Plattform und sämtliche Angabenfür eine Projekteingabe finden sich un-ter www.umweltbildung.ch/schulpro-jekte/gutebeispiele.htmlInfo zum Fonds für Schulprojekte: www.umweltbildung.ch/schulprojekte/index.html, [email protected], Tel. 0313701770

Umweltbildung – die Praxis zeigt wieAuf ihrer neuen E-Plattform stellt die Stiftung Umweltbildung Schweiz (SUB/FEE/FEA) gute Umsetzungsbeispielefür Umweltbildung vor. Lehrpersonen aller Stufen finden darin Inspiration zur Gestaltung ähnlicher Projekte.

Spass am «Wasser-Nachmittag»: Die Stiftung Umweltbildung Schweiz (SUB) unterstütztUmweltprojekte in der Schule mit Unterrichtsmaterial, aber auch finanziell.

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36BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STELLENANZEIGEN

Ihre Chance in Glarus Süd

Mit knapp 430 km2 ist Glarus Süd die flächen-mässig grösste Gemeinde der Schweiz und Heimatfür rund 10'000 Einwohnerinnen und Einwohner.In den zehn Primar- und drei Oberstufenschul-standorten von Glarus Süd werden rund 1'000Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

Auf Beginn des Schuljahres 2011/12 suchen wir:

Primarschule Linthal- 1 Lehrperson für den Kindergarten,Pensum ca. 30%

Oberstufe und Primarschule Glarus Süd- 1 Schulische Heilpädagogin,Pensum 60-80%, das Pensum kann aufverschiedene Personen aufgeteilt werden.

Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gerne:Monica Zweifel, Schulleiterin Primar, Glarus Sü[email protected]; 058 611 93 11

Primarschule Schwändi- 1 Lehrperson für die Gesamtschule(1. - 6. Klasse), Pensum 40-80%mit Lehrbefähigung für Englisch, das Pensum kannauf verschiedene Personen aufgeteilt werden.

Primarschule Mitlödi- 1 Lehrperson für die 1./2. Klasse,Pensum 50-60%Stellvertretung, befristet für 1 Jahr.

Primarschule Elm- 1 Lehrperson für Textiles Gestalten,Pensum 8 Lektionen/Woche

Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gerne:Bruno Hauser, Schulleiter Primar, Glarus Sü[email protected]; 058 611 93 11

Oberstufe Schwanden- 1 Lehrperson für die Oberschule,Pensum 80-100%

- 1 Lehrperson Phil I, Pensum 40-60%Deutsch, Französisch, Geschichte

- 1 Lehrperson Phil II, Pensum 20-40%Geographie, Biologie

- 1 Lehrperson Werken/Zeichnen,Pensum 80-100%, das Pensum kann auf mehrerePersonen aufgeteilt werden.

Oberstufe Linthal- 1 Lehrperson Hauswirtschaft/Kochen,Pensum ca. 40%, das Pensum kann aufverschiedene Personen aufgeteilt werden.

Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gerne:Peter Zentner, Schulleiter Oberstufe, Glarus Sü[email protected]; 058 611 93 11

Weitere Information zur Gemeinde Glarus Süd stehenihnen unter www.glarus-sued.ch zur Verfügung.Ihre schriftlichen Bewerbungsunterlagen richten Siebitte an die Gemeinde Glarus Süd,Personalabteilung, Ratsherrenhaus, Postfach 9,8756 Mitlödi.

Viele Berufe.Ein Arbeitgeber.An der Sekundarschule Therwil (BL) führen wir 3Kleinklassen und ISF in Regelklassen. Unser heilpäda-gogisches Team besteht zur Zeit aus fünf Kolleginnenund Kollegen. Auf Beginn des Schuljahres 2011/2012,Stellenantritt 15. August 2011, suchen wir eine/n

Schulische/nHeilpädagogInfür die Führung einer Kleinklasse

Auch ein halbes Pensum mit Einzelförderung (Lern-coaching) und Deutsch als Zweitsprache sind zuvergeben. Es besteht die Möglichkeit der Aufteilung inmehrere Pensen.

BewerberInnen mit gleichartiger beruflicher Qualifi-kation bzw. der Bereitschaft, sich in SchulischerHeilpädagogik nachzuqualifizieren, sind ebenfallswillkommen.

Für weitere Informationen steht Ihnen von derSchulleitung Herr Horn (061 726 60 00 [email protected]), gerne zur Verfügung.

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen sendenSie bitte bis spätestens Freitag, 13. Mai 2011 an die

Schulleitung derSekundarschule TherwilKänelmattweg 114106 Therwil

? Integration ?Ein Dokumentarfilm von Paul Riniker (DVD - 52 Min.) begleitetKinder aus dem Ausland während zwei Jahren in der und umdie Schule. Mit Arbeits- und Begleitmaterialien (Web) für

Reflektives Arbeitenin der Schulklasse undbei der FortbildungBestellung gegen eine Handling- und Porto-Gebühr von CHF 10.-» Note mit Empfängeradresse in einem Couvert an:

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oder gegen Rechnung (CHF 20.-) bei [email protected]

Page 37: Bildung Schweiz 5|2011...7. April bietet der Kanton Basel-Stadt pro Kind zwischen 0 und 13 Jahren 0,219 Plätze der familienergänzenden Kinderbetreuung an, der Kanton Zürich aber

37BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Page 38: Bildung Schweiz 5|2011...7. April bietet der Kanton Basel-Stadt pro Kind zwischen 0 und 13 Jahren 0,219 Plätze der familienergänzenden Kinderbetreuung an, der Kanton Zürich aber

38BILDUNG SCHWEIZ 5 I 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STELLENANZEIGEN

Spezialangebote 1–7, Tagesschule OS Gellert desKantons Basel-StadtWir suchen im Bereich Schulumfeld:

Schulischer Heilpädagoge /Schulische Heilpädagogin für die Fächer Musikund GN, Mathematik und/oder Deutsch 56%–64%Unser Angebot:Die Schulleitung der Spezialangebote der Volksschulen Baselstadt suchtfür die Tagesschule OS Gellert ab 1. August 2011 einen schulischen Heil-pädagogen, welcher Musik und 2 bis 3 der anderen drei Fächer unterrich-ten kann.Die Tagesschule ist ein Ort zum «Lernen und Sein» mit Unterricht, Auf-gabenstunden, Mittagessen und Freizeitbetreuung. Hier finden Kinder einunterstützendes Lernklima, Geborgenheit und dauerhafte, verlässlicheBeziehungen. Im Gellert wird die Tagesschule mit 21 Knaben geführt.Das Team besteht aus 4 Lehrpersonen, 3 SozialpädagogInnen und 2KöchInnen. Jeweils eine Lehrperson und ein/e Sozialpädagoge/in be-treuen 6 bis 8 Kinder.

Voraussetzungen:Sie haben ein Lehrerdiplom in den entsprechenden Fächern und einDiplom in schulischer Heilpädagogik oder Sie absolvieren im Moment dieentsprechende Ausbildung.Sie setzen als Team gemeinsam Ziele und gestalten den Unterricht unterEinbezug des heilpädagogischen Auftrags zur optimalen Förderung derKinder. Dies verlangt ein aktives Mitdenken, Bereitschaft zu Gestaltungs-und Veränderungsprozessen, Teilnahme an den Sommer- und Winterlagernsowie an Projektwochen, Freude an interdisziplinärer Zusammenarbeit mitwöchentlichen Teamsitzungen und regelmässiger Teamentwicklung undeine intensive Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten.Jedes Kind erhält einen dokumentierten Förderplan und einige arbeitennach individuellen Lernzielen.

Ihre Bewerbung:Schriftliche Bewerbungen sind bis 20. Mai 2011 zu richten an:Fredi Kohler, Schulleiter Spezialangebote Basel-Stadt,Schanzenstrasse 46, 4056 Basel.Auskünfte erteilt Ihnen gerne Fredi Kohler, 061 267 48 [email protected].

Fredi Kohler, Schulleitung Spezialangebote 1–7

Das TSM-Schulzentrum ist ein regionales Fachzentrum für schuli-sche Integration und Förderung von Kindern und Jugendlichen mitSehschädigung, Körper- und Mehrfachbehinderung. Einerseitsträgt es zur umfassenden Schulung dieser Kinder in der Volksschu-le bei, berät und unterstützt Eltern sowie Schulangehörige von Re-gelklassen. Andererseits bietet das TSM-Schulzentrum in Mün-chenstein in besonderen Klassen eine umfassende Betreuung undPflege vor Ort an.

Das TSM-Schulzentrum schult und begleitet insgesamt 250 Schü-lerinnen und Schüler mit Seh-, Körper- und Mehrfachbehinderun-gen und beschäftigt rund 140 Mitarbeitende. Es zeichnet sich u.a.durch eine hohe interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Heil-pädagogik, Sozialpädagogik, Logopädie, Ergo- und Physiotherapieaus.

Per 1. August 2011 oder nach Vereinbarung suchen wir eine/einen

TSM Schulzentrum für Schulbereich VorschulbereichKinder und Jugendliche Verwaltungmit Behinderungen Baselstrasse 43 Hardstrasse 23

4142 Münchenstein 4142 Mü[email protected] Tel. 061 417 95 95 Tel. 061 417 95 85www.tsm-schulzentrum.ch Fax 061 417 95 96 Fax 061 417 95 86

Gesamtleiterin oder GesamtleiterTSM-Schulzentrum

Ihr Arbeitsgebiet umfasst die Leitung des gesamten Betriebs. Siestehen der integrativen und separativen Abteilung vor. Sie sicherndie Qualität des Zentrums, fördern Ihre Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter und entwickeln mit ihnen die Schule zeitgemäss weiter.

Sie verfügen über mehrjährige Führungserfahrung, betriebswirt-schaftliche Kenntnisse und weisen ein Lehrdiplom mit einem zu-sätzlichen heilpädagogischen Abschluss vor.

Es gelten die Anstellungsbedingungen des Kantons Basel-Stadt.Für weitere Auskünfte steht Ihnen Frau Heidi Spirgi, PräsidentinTSM-Schulrat (Tel. 061 273 53 02) gerne zur Verfügung.

Ihre vollständige Bewerbung senden Sie bitte an:TSM-Schulzentrum für Kinderund Jugendliche mit BehinderungenFrau Heidi Spirgi, Präsidentin Schulrat TSMBaselstrasse 43, 4142 Münchenstein

Wir sind eine auf dem Hintergrund der lösungsorientiertenHaltung arbeitende Organisation mit Sonderschule und Internatfür normalbegabte und lernbehinderte Kinder und Jugendlichein der Nähe von Luzern, die einer gezielten pädagogischen,schulischen und therapeutischen Förderung bedürfen.Unserer Schule befindet sich ca. 15 S-Bahnminuten ab HBLuzern und ist mit öffentlichem Verkehr gut erreichbar.

Wir suchen auf das Schuljahr 2011/12, Pensum 50 –100%

Ihr Auftrag:Sie unterrichten zusammen mit einer Lehrperson in eineraltersgemischten Schulklasse von 10 Lernenden. Der Unterrichtwird zum grossen Teil individualisiert gestaltet.

Sie bieten:– Entsprechendes Lehrdiplom– Eine Zusatzausbildung in schulischer Heilpädagogik oder die

Bereitschaft diese berufsbegleitend zu erwerben– Interesse an der Herausforderung verhaltensauffällige

Schüler/-innen zu unterrichten– Interesse sich mit neuen Wegen in der heilpäd. Unterrichts-

tätigkeit an einer Sonderschule auseinander zu setzen– Erfahrung oder Interesse am lösungsorientierten Ansatz

Wir bieten:– Zusammenarbeit in einem engagierten und erfahrenen Team– Arbeit mit einer Halbklasse von max. fünf Schüler/-innen– Unterstützung bei der Lehrtätigkeit– Heilpäd. Förderarbeit mit dem lösungsorientierten Ansatz– Mitarbeit in einer initiativen und fortschrittlichen Organisation– Die Gelegenheit im Arbeitsfeld mit verhaltensauffälligen

Kindern Erfahrungen zu sammeln– Möglichkeit zur Weiterbildung

Kontakt:Für weitere Auskünfte steht Ihnen, Herr Lukas Baeschlin, LeitungAgogik/Schule 041 499 62 40, [email protected],gerne zur Verfügung. Weitere Infos finden Sie auf unsererumfangreichen webpage www.schachen.ch.

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Für das Schuljahr 2011/2012 suchen wir je eine

Kindergartenlehrperson 100%Primarlehrkraft Mittelstufe ca. 60%Falls Sie dies wünschen übernehmen Sie neben Ihrer Tätigkeitals Klassenlehrperson der 4. Klasse (53%) die 4 Lektionen Fran-zösisch an der 5. & 6. Klasse. Die Mittelstufenstelle wie auchdie Französisch-Lektionen können aber gerne auch einzelnübernommen werden.

Wir sind eine familiäre, private Tagesschule vom Kindergarten biszur 6. Primarklasse. An der Primarschule arbeiten eine deutsch-und englischsprachige Lehrperson sehr eng zusammen, imKindergarten unterrichten sie im Team-Teaching.

Wir bieten ein anregendes, internationales Lernklima und eintragfähiges Team. Die Entlöhnung entspricht den Ansätzen desKantons Zürich.

Möchten Sie sich im Alltag auf Ihre Unterrichtstätigkeit konzen-trieren können oder interessiert es Sie unser einzigartiges, zwei-sprachiges Curriculums weiterzuentwickeln? So oder so freuenwir uns Sie kennen zu lernen.

Senden Sie Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unter-lagen an: Lakeside School, Herr S. Urner, Seestrasse 5, 8700 Küs-nacht / Tel. 044/914 20 [email protected]

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Höchstes Vertrauen geniessen die Feuerwehr-leute, Piloten, Krankenschwestern, Apothekerund Ärzte. Auf dem 8. Platz, dicht hinter denLandwirten und Polizisten, stehen wir Lehre-rinnen und Lehrer. Immerhin 74% der von«Reader’s Digest» befragten Schweizerinnenund Schweizer vertrauen uns ziemlich odersehr. Deutlich hinter uns rangieren die Rich-ter, Meteorologen, Taxifahrer, Rechtsanwälte,Reiseveranstalter und Priester. Kränkend,dass wir Gewerkschaftsführer gerade mal ei-nen Drittel Zustimmung schaffen, knapp vorden Journalisten und Finanzberatern. Im Kel-ler darben die Politiker zusammen mit denFussballspielern und Autoverkäufern.Es gibt zu denken, dass die veröffentlichte Bil-dungspolitik heute symbiotisch durch das«Vertrauens-Dreamteam» Politiker–Gewerk-schafter–Journalisten veranstaltet wird...Sinnieren kann man auch darüber, ob wir unsüber diesen 8. Rang freuen oder ärgern sollen.Ich werde unsicher in der Deutung derVertrauensbefunde, wenn ich die Vertrauens-würdigsten in den anderen «Brand»-Rankingsdieser Studie anschaue, etwa Ariel, MeisterProper, Fielmann, Cablecom, Coca Cola, Bur-gerstein, Similisan oder Whiskas.«Mir wei nid grüble», sagen die Berner bei sol-chen Gelegenheiten. Sollten sie aber. Gleich-zeitig mit der «Reader’s Digest-Studie» ist eineUmfrage in den Medien gelandet, wonach

Vertrauenbehaupten

eine sehr grosse Mehrheit der Berner Mittelstufen-Lehrkräfte das als belastenderlebte Einigungsgespräch beim Übertrittsverfahren durch eine «Kontrollprü-fung» ersetzen möchte. Man habe es satt, sich mit uneinsichtigen Eltern, dieder Selektionsempfehlung nicht vertrauen, herumschlagen zu müssen.

Entlastungsfreistoss führt zum EigentorDie Sportschiedsrichter diskutieren solches auch. Viele von ihnen fürchtennicht zu Unrecht, dass die technische Auslagerung des Urteils ihnen noch denletzten Rest von Vertrauen und Respekt rauben wird. Immerhin zeigt der«Videobeweis» meist, was wirklich war. Die Einspracheprüfung tut nicht maldas. Die Jahrzehntealte Erfahrung mit diesem Ding ist, dass die Prüfung soschwer gemacht werden muss, dass kaum jemand reüssiert, weil man jaschliesslich nicht den Urteilen der Lehrerinnen und Lehrer in den Rücken fal-len will. Die Eltern durchschauen diesen Trick ziemlich rasch, womit sich garnichts an der Vertrauenskrise ändert. Und die so «entlastete» Lehrerschaft reutes spätestens dann, wenn die Aufgaben der Einspracheprüfung zum dominan-ten Zwangslehrplan werden, weil Rekurse behaupten, diese oder jene Aufgabesei von der Lehrperson nicht seriös unterrichtet worden. Die Sekundarschulenhaben übrigens keinen Zentimeter Vertrauen gewonnen durch die Auslage-rung der Beurteilung an den externen Basic- bzw. Multi-Check.Wir können unseren Beruf nicht ausüben ohne Vertrauen in unsere Professio-nalität. Wo Partner diese anzweifeln, ist Selbstabdankung das Letzte, was wirtun sollten. Denn dann würde die Belastung zum Dauerzustand. Es führt keinWeg daran vorbei, Selbstbehauptung zu üben, hinzustehen mit unseren gutenGründen für ein Urteil und dafür Vertrauen zu verlangen (oder in selbstbe-wusster Professionalität mal der Gegenseite die Verantwortung zu lassen, wenndie Urteilslage wirklich zweifelhaft ist). Es bleibt dann noch, die systemischenUrsachen von Vertrauensproblemen – hier: ein verkorkstes Selektionssystemund zu wenig Zeit für schwierige Gespräche – einer besseren Lösung zuzufüh-ren.

Anton Strittmatter

Zwei Fliegen mit einer Klappe?Geschichte – Geografie – Sport – und da-bei Französisch oder Englisch lernen!Immersiver oder bilingualer Unterrichtsoll zwei Fliegen mit einer Klappe schla-gen. Klappt das? Oder wirkt es, wie Kriti-ker meinen, sogar kontraproduktiv fürden Lernerfolg? BILDUNG SCHWEIZbringt eine Übersicht.

Einsteigen bitte!Dass Menschen mit Berufserfahrungals «Quereinsteiger» ins Schulzimmerwechseln, wird allgemein begrüsst.Doch die Ausbildungsgänge der Pädago-gischen Hochschulen sind umstritten.Was sind das für Leute, die den «Fasttrack» beschreiten? BILDUNG SCHWEIZhat mit ihnen gesprochen.

Lob des MittelmassesSind Sie Spitze? Oder wenigstens Elite?Ansonsten haben Sie es leider schwer inunserer Superlativ-Gesellschaft. Dochjetzt gibt ein Buch Gegensteuer.

Die nächste Ausgabe, ein Sonderheftzum Thema Lehrmittel und Weiterbil-dung, erscheint am 24. Mai.

BILDUNG SCHWEIZ demnächst

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Willkommen in der Welt des Lernens

Soeben

erschienen

Abenteuer Lesen lernenmit den TobisNeubearbeitung der Tobi-Reihe für die Schweiz.

Neu erscheint der Druckschriftlehrgang auch in der Basisschulschrift.

Besuchen Sie unser Informationszentrum im Gais Center (3. Stock) in Aarau: Montag bis Freitag, 13.30–16.30 Uhr.

Sauerländer Verlage AG, Industriestrasse 1, 5000 Aarau, Telefon 062 836 86 86, www.sauerlaender.ch

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Der Leselehrgang mit Kinderbuchcharakter – seit Jahren lernen die Kinder in

der Schweiz mit den Tobi-Materialien erfolgreich lesen und schreiben.