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Biologie 23.02.06 Genetik: Modifikation Modifikationen sind umweltbedingte Veränderungen. Bei der Modifikation wird das Gen selbst nicht verändert. Innerhalb der Merkmalsausbildung eines Gens gibt es eine gewisse Bandbreite, wie ein Merkmal ausgebildet werden kann. Diese Bandbreite ist genetisch festgelegt [Größe, Blütenfarbe...]. Wie das Merkmal innerhalb der Bandbreite ausgebildet wird, hängt von Umweltbedingungen ab [Temperatur, Licht, Nahrung oder Wasser]. Pflanzen können so z.B. auf Grund vom Nährstoffgehalt des Bodens, Temperatur und UV- Strahlungen größer oder kleiner werden. Gene können sich nur soweit auswirken, wie es die Umwelt zulässt und umgekehrt hat die Umwelt nur so viel Einfluss, wie es die Reaktiosnorm der Gene zulässt. Modifikationen können nicht vererbt werden. Durch sie wird eine bessere Anpassung der Organismen an die momentan vorliegende Umwelt ohne langwierige Veränderung des Genotyps ermöglicht. Es werden zwei Formen der Modifikation unterschieden, die fließende und die umschlagende Modifikation. Fließende Modifikation Dies ist die stufenlose, langsame Abwandlung eines Merkmals, wie z. B. · Blattgröße · Körperlänge · Samengröße... Umschlagende Modifikation Ein Merkmal ändert sich schlagartig durch Umweltänderungen, wie z.B. · Siamkatze: Schwarzes Fell wird durch Melaninbildung bei Hauttemperaturen unter 34°C gebildet. Beträgt die Hauttemperatur mehr als 34'C, bleibt das Fell bei der Katze weiß, bzw. hellbraun, weil ein Enzym der Melaninsynthese temperaturempfindlich ist und nur unterhalb der Temperaturgrenze arbeitet. · Hermelin [Mustela erminea]: braunes Sommerfell bei höheren und weißes Winterfell bei niedrigen Temperaturen · Chinesische Primel [Primula sinensis]: Kronblätter rot bei Temperaturen < 30°C; Kronblätter weiß bei Temperaturen > 30°C · Wasserknöterich [Polygonum amphibium]: Wasserpflanze mit kahlen Blättern, bis 3 m; Landpflanze mit behaarten Blättern, 0,3-1 m

Bio Modifikation

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Biologie, SchuleGenetik: ModifikationBegriffserklärung,fließende Modifikation,umschlagende Modifikation

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Page 1: Bio Modifikation

Biologie 23.02.06

Genetik: Modifikation

Modifikationen sind umweltbedingte Veränderungen. Bei der Modifikation wird das Gen selbst nicht verändert. Innerhalb der Merkmalsausbildung eines Gens gibt es eine gewisse Bandbreite, wie ein Merkmal ausgebildet werden kann. Diese Bandbreite ist genetisch festgelegt [Größe, Blütenfarbe...]. Wie das Merkmal innerhalb der Bandbreite ausgebildet wird, hängt von Umweltbedingungen ab [Temperatur, Licht, Nahrung oder Wasser]. Pflanzen können so z.B. auf Grund vom Nährstoffgehalt des Bodens, Temperatur und UV-Strahlungen größer oder kleiner werden. Gene können sich nur soweit auswirken, wie es die Umwelt zulässt und umgekehrt hat die Umwelt nur so viel Einfluss, wie es die Reaktiosnorm der Gene zulässt. Modifikationen können nicht vererbt werden. Durch sie wird eine bessere Anpassung der Organismen an die momentan vorliegende Umwelt ohne langwierige Veränderung des Genotyps ermöglicht. Es werden zwei Formen der Modifikation unterschieden, die fließende und die umschlagende Modifikation.

Fließende ModifikationDies ist die stufenlose, langsame Abwandlung eines Merkmals, wie z. B. · Blattgröße· Körperlänge· Samengröße...

Umschlagende ModifikationEin Merkmal ändert sich schlagartig durch Umweltänderungen, wie z.B.· Siamkatze: Schwarzes Fell wird durch Melaninbildung bei Hauttemperaturen unter 34°C

gebildet. Beträgt die Hauttemperatur mehr als 34'C, bleibt das Fell bei der Katze weiß, bzw. hellbraun, weil ein Enzym der Melaninsynthese temperaturempfindlich ist und nur unterhalb der Temperaturgrenze arbeitet.

· Hermelin [Mustela erminea]: braunes Sommerfell bei höheren und weißes Winterfell bei niedrigen Temperaturen

· Chinesische Primel [Primula sinensis]: Kronblätter rot bei Temperaturen < 30°C; Kronblätter weiß bei Temperaturen > 30°C

· Wasserknöterich [Polygonum amphibium]: Wasserpflanze mit kahlen Blättern, bis 3 m; Landpflanze mit behaarten Blättern, 0,3-1 m