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Geseke: Haus Maria wird neu gebaut Kassel: Engelsburg-Gymnasium feiert das Konjunktur-Paket Bad Ems: Krankenhausseelsorge hilft der Gesundheit Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel 4 1 2011 6 8 blickpunkt mensch Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer

blickpunkt Mensch 1-2011

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Magazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

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Geseke: Haus Maria wird neu gebaut

Kassel: Engelsburg-Gymnasium feiert das Konjunktur-Paket

Bad Ems: Krankenhausseelsorge hilft der Gesundheit

Schwesternder hl. Maria

MagdalenaPostel

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bl ickpunkt menschMagazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer

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An Twitter, Facebook und Co führt keinWeg mehr vorbei. Das machte der Kom-munikationsexperte und Unternehmens-berater Klaus Eck bei der Frühjahrsta-gung im Bergkloster Bestwig deutlich.Wer sich mit Menschen vernetzen will,muss diese Plattformen nutzen (s. S. 3).Gleichzeitig machte die Tagung bewusst,wie relevant die Themen sind, mit denendie Schwestern der hl. Maria MagdalenaPostel in Deutschland und internationalzu tun haben: Schulen und G8-Gymna-sium, Seniorenhilfe und demografischerWandel, Krankenhäuser und Gesund-heitsreform. International wären die Glo-balisierung und die Sorge um den Frie-den in der Welt zu nennen. Größer, poli-tischer, relevanter kann die Vielfalt derThemen und Arbeitsfelder kaum sein.In den aktuellen Herausforderungen,denen sich die Einrichtungen gegenübersehen, spiegelt sich die Vielfalt wider:Das Wohn- und Pflegezentrum HausMaria in Geseke wird neu gebaut (s. S. 4-5), das Engelsburg-Gymnasium in Kasselumgestaltet (s. S. 6-7), das Gertrudis-Hospital in Herten-Westerholt innerhalbdes Katholischen Klinikums RuhrgebietNord sinnvoll vernetzt (s. S. 10) und dasJulie-Postel-Haus als Wohnheim fürJugendliche neu ausgerichtet (s. S. 11).Themen, für die es Interessenten zu ge-winnen gilt. Auch im Web. Die persönli-che Kommunikation von Mensch zuMensch bleibt aber die wichtigste. Ob inder Pflege, im Unterricht oder in derKlinikseelsorge (s. S. 8-9). Social Mediakönnen dabei ein wichtiges Hilfsmittelsein. Sie unterstützen die traditionellenFormen der Kommunikation. Dazugehört auch blickpunkt mensch.

blickpunkteSeite 3 Der spannende Weg ins Web 2.0

Frühjahrstagung im Bergkloster Bestwig

Seite 4 Die Rückkehr zur HausmannskostHaus Maria in Geseke wird neu gebaut

Seite 6 Wieder Sauerstoff im LehrerzimmerErfolgreicher Umbau an Gymnasien in Kassel und Menden

Seite 8 Mit der Krankheit umgehen lernenWie die Klinikseelsorge zur Gesundung der Patienten beiträgt

Seite 10 Die Anästhesie im Gertrudis-Hospital wird vernetztÜbergreifendes Medizinisches Zentrum für vier Kliniken

Seite 11 Mehr Platz für junge Mütter mit KindernJulie-Postel-Haus wird nach neuer Konzeption umgebaut

Seite 12 Bennys Schicksal beschäftigt die BischofskonferenzSr. Margareta Kühn hielt Vortrag

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Rubriken

Nachrichten S. 14-15Menschen S. 15Impressum S. 15Auch das noch S. 16

Seite 13 Vom Kindergarten zum ErziehungszentrumSr. Maria Ludwigis Bilos Einsatz in Brasilien

editorial Auszubildende des Berufskollegs

Bergkloster Bestwig steigen durchs

Spinnennetz. Diese erlebnispäda-

gogisch orientierte Sozialarbeit

hilft, den Zusammenhalt der Klas-

sen zu stärken und Kommunika-

tionsstörungen zu überwinden

(s.S.16).

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33Kommunikationsberater Klaus Eck erläutert bei der Frühjahrstagung den Weg ins Web 2.0

„Da gibt es kein Zurück mehr”

“An Social Media via Twitter und

Facebook führt auch in den Ein-richtungen und Diensten der

Schwestern der hl. Maria Magdalena Pos-tel auf lange Sicht kein Weg vorbei. Dasmachte der renommierte Kommunika-tionsberater Klaus Eck am 5. April bei derFrühjahrstagung im Bergkloster Bestwigdeutlich: „Dadurch gelingt es Ihnen inZukunft viel einfacher, bekannt und ge-funden zu werden.“

Die Generalleitung und die Provinzleitunghatten das Thema „Social Media“ mit sei-nen interaktiven Kommunikationsmöglich-keiten, dem sogenannten Web 2.0, für dieFrühjahrstagung ausgesucht. Eingeladenwaren die leitenden Mitarbeiterinnen undMitarbeiter aus den Einrichtungen undDiensten der Ordensgemeinschaft sowieSchwestern weiterer Arbeitsbereiche. „Un-sere Mitschwestern in Südamerika sindschon seit Jahren in diesen Netzwerken ak-tiv. Und auch die Schüler an unseren Schu-len werden damit groß“, erklärte General-oberin Schwester Aloisia Höing. Deshalbforderte sie dazu auf, sich mit diesemThema auseinanderzusetzen – „auch wennklar ist, dass wir für den Umgang mit die-sen Medien noch Richtlinien brauchen.“

Wichtig, sich mit Menschen auszutauschen

Wer sich bei Face-book kostenlos an-meldet, kann mitalten und neuenFreunden ständigin Verbindung blei-ben, um mit ihnenErfahrungen undErlebnisse auszu-tauschen. WelcheInformationen da-bei für andere ein-sehbar sind, be-

stimmt man selbst. „Dort lade ich Freundeein und nehme Freundschaften an. Davonkann man bei Facebook hunderte haben”,erläuterte Eck. Gleichwohl betonte er: „Siehaben in Ihren Einrichtungen mit Men-schen zu tun. Da ist es wichtig, sich mitMenschen austauschen zu können.“ Dabei löse Social Media die traditionellenKommunikationsformen nicht ab: „Aberdas kann Sie bei der Reputation Ihrer Ein-richtungen wirkungsvoll unterstützen!“ ImGegensatz zu eigenen Internetseiten undder Korrespondenz via E-Mail liege dergroße Vorteil der Echtzeit-Kommunikationin einem Blog darin, dass man die Meinungvieler Menschen zu einem Thema kennen-lernt und sich selbst einbringen kann. Werviel in Blogs kommuniziere, werde überSuchmaschinen schnell gefunden: „Das er-spart auch Geld für teure Optimierungen.”

Klaus Eck warnte allerdings vor übertriebe-nem Aktionismus. „Tasten Sie sich langsaman das Thema heran. Sie sind da schon gutaufgestellt.“ Wer eigene Blogs ins Lebenruft, müsse auch bereit sein, einige Stundenpro Woche darin zu verbringen. „Und Siemüssen genau wissen, was Sie dort wollen.“Schnell könnten die Diskussionen abdrif-ten. Das hat die kaufmännische Direktorinder Katholischen Kliniken Lahn, BarbaraWerder, bereits erfahren: „Wir haben ein Pa-tientenforum auf unserer Homepage einge-richtet. Das wird rege genutzt. Aber eskommt vor, dass sehr spezielle Fragestel-lungen auftauchen, die sich auf einzelneÄrzte oder Patienten beziehen.“ Und schonsei der Persönlichkeitsschutz gefährdet.Auch können in Blogs unbequeme Kom-mentare auftauchen. Klaus Eck betonte,

dass man davor keine Angst haben müsse:„Wenn Sie die zensieren, diskutieren dieLeute anderswo weiter. Dann doch besserin Ihrem Blog, wo Sie solche Kommentarewenigstens sehen.“ Umgekehrt dürfe mandie Wirksamkeit von Blogs in Krisensitua-tionen nicht unterschätzen: „Da können Sieschnell neue Informationen in Umlauf brin-gen.“ Als Beispiel hierfür nannte Eck dasKrisenmanagement der Lufthansa wäh-rend der zahlreichen Flugausfälle durch dieVulkanasche-Wolke 2010. Facebook-Nutzer,die sich online über die Verspätungen be-klagten, waren ziemlich überrascht, als sichLufthansa bei ihnen im selben Medium er-kundigte: „Wie können wir Ihnen helfen?“

30 Millionen deutsche Facebook-Nutzer

Inzwischen seien 72 Prozent aller Deut-schen online. Eck: „Mit dem iPad werdenweitere Zielgruppen erschlossen. Auch älte-re.“ Und der Kreis von 17 Millionen Face-book-Nutzern werde innerhalb des nächs-ten Jahres wohl auf 30 Millionen wachsen:„Das ist ein riesiges Potenzial von Men-schen, die sich auf diese Weise Informatio-nen beschaffen. Unter anderem über Sieund Ihre Einrichtungen.“

www.smmp.dewww.facebook.com/SMMPde

Inzwischen bin ich sogar mit unseren Or-densschwestern in Südamerika befreundet.

Sr. Aloisia Höing augenzwinkernd über ihre Erfahrungen mit Facebook

Gespannt folgen die Einrichtungsleitungen dem Vor-

trag von Klaus Eck. Auch stellten sie viele Fragen.

Wie Dr. Elisabeth Winkelmann (Foto unten).

Klaus Eck vor seinem eige-

nen Facebook-Profil: „Daran

führt kein Weg mehr vorbei.”

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seniorenhilfe

Die Rückkehr zur HausmannskostDas Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria wird neu gebaut

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Unten: So soll das neue Wohn- und Pflegezentrum Haus Maria künftig aussehen (Grafik: AGN).

In Wadersloh wird der Neubau für Gesekequasi schon seit einem Jahr erprobt.

Ludger Dabrock, Geschäftsführer

Das Wohn- und PflegezentrumHaus Maria in Geseke wird inden nächsten zwei Jahren neu

gebaut. In dem jetzigen Garten der Ein-richtung entsteht ein dreigeschossiges Ge-bäude nach neuesten Anforderungen undStandards. Auch die Tagespflege HausElisabeth und die Büros der ambulantenPflege erhalten hier neue Räume. Dafürinvestiert die Seniorenhilfe der Schwes-tern der hl. Maria Magdalena Postel(SMMP) fast elf Millionen Euro.

„Es ist einfach zu aufwändig, das bestehen-de, fast 100 Jahre alte Gebäude neuerenStandards anzupassen“, weiß AndreaStarkgraff, Geschäftsfeldleiterin der Senio-renhilfe SMMP. Künftig soll es fast nurnoch Einzelzimmer, barrierefreie Gängeund Bäder und viel großzügigere Aufent-haltsräume geben. „Unser Konzept siehtWohngruppen vor, in denen sich der nor-male Alltag der Menschen in einer geordne-

ten, überschaubaren Umgebung fortführenlässt“, sagt der Geschäftsführer der SMMP-Einrichtungen und Dienste, Ludger Da-brock. Dabei solle das Haus besonders aufdie Bedürfnisse demenziell veränderterMenschen ausgerichtet sein.Insgesamt wird das Haus etwas kleiner.Statt bisher 121 hat es nur noch 90 stationä-re Plätze. Dafür kommen aber zweimalzwölf Plätze in separaten, ambulant betreu-ten Wohngemeinschaften dazu. Eine davonwird speziell für demenziell erkrankteMenschen ausgelegt sein. Auch die anderenWohngruppen in dem Haus Maria bestehendann aus bis zu 15 Seniorinnen und Senio-ren. Sie behalten ein Schlaf- und Aufent-haltszimmer als Rückzugsraum. Und dasgemeinschaftliche Leben spielt sich in derWohnküche ab, wo sie künftig auch ge-meinsam das Mittagessen mit planen undKomponenten dafür vorbereiten.Modell für die Wohngemeinschaften ist dasSt. Franziskus-Haus in Oelde, mit dem dieSeniorenhilfe SMMP in den letzten Jahrensehr gute Erfahrungen gemacht hat.

Kochen regt alle Sinne an

„Das Konzept bedeutet auch eine Rückkehrzur Hausmannskost. Das ist für Senioreneine tolle Erfahrung. Da diese Beschäfti-gung alle Sinne anregt“, freut sich der Lei-ter des Wohn- und Pflegezentrums HausMaria, Hubert Rehermann, auf die neuenMöglichkeiten. In den anderen bereits um-oder neu gebauten Häusern in Trägerschaftder Schwestern der hl. Maria MagdalenaPostel ist dieser Tagesbestandteil gar nicht

mehr wegzudenken. „Da erinnern sich dieSenioren wieder an alte Rezepte und über-legen, wie unterschiedlich man zum Bei-spiel Sauerkraut zubereiten kann“, erklärtHubert Rehermann. Mindestens einmal proTag solle in den Wohnbereichen gekochtoder gebacken werden.So geschieht es auch im Haus St. Josef inWadersloh, das 2009/2010 neu gebautwurde. „Dort erproben wir den Neubau fürGeseke quasi schon seit einem Jahr“, sagtLudger Dabrock. Denn das Haus Mariawird nach ähnlichem Muster gebaut. „Un-sere Erfahrungen aus Wadersloh fließenhier in die Planungen ein.“ Deshalb arbeitetdie Seniorenhilfe in Geseke auch mit dem-selben renommierten Architekturbüro AGNaus Ibbenbüren zusammen.

Der Geschäftsführer der SMMP-Einrich-tungen und Dienste ist zuversichtlich, dassdas neue Haus bis spätestens Anfang 2013bezugsfertig ist: „Der Stadtrat der Gemein-de Geseke und der Kreistag haben dasProjekt befürwortet. Jetzt wird die Ände-rung des Bebauungsplanes auf den Weggebracht. Wenn alles glatt läuft, können wirnoch im Herbst mit dem Bau beginnen.“Der Garten ist schon frei gemacht. Bänke,Gehölze und auch die Kreuzwegstationenwurden bereits beseitigt. Dort, wo der jetzi-ge Altbau steht, entsteht später der neueGarten. „Da kommt dann auch wieder derKreuzweg zur Geltung“, verspricht Hubert

Nach dem Umbau soll im Haus Maria noch mehr Zeit

für individuelle Betreuung bleiben.

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seniorenhilfe

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Links: Hubert Rehermann und Petra

Wessel im Garten des Hauses Maria:

Betonfundamente, Bänke und

Kreuzweg-Einfassungen wurden hier

schon beseitigt.

Die gemeinsame Zuberei-

tung des Mittagessens

gehört künftig zum regel-

mäßigen Angebot. Schon

jetzt helfen die Senioren

eifrig mit, wenn sie

Gelegenheit dazu haben. “

Rehermann. Zudem erhält das Haus eineneue Kapelle. „Einen Platz für Gottesdiens-te und für das persönliche Gebet zu haben,ist uns als katholischem Träger sehr wich-tig”, sagt Ludger Dabrock. Diese hohe In-vestition sei auch dank des großen Einsat-zes aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiteram Standort Geseke und in der Senioren-hilfe SMMP möglich geworden.

Motivation zur gegenseitigen Hilfe

Während die Kapelle und die eigene Zim-mer Rückzugsmöglichkeiten bieten, sollenGarten, Wohnküchen und Gemeinschafts-räume zur Beteiligung und gegenseitigenUnterstützung anregen. „Das fördert diegeistige und körperliche Fitness. In demjetzigen Haus ist das schwierig. Die Be-wohner rufen in ihren Essbereichen schnellnach der Schwester, wenn ihr Glas leer ist“,erläutert die Assistentin der Hausleitung,Astrid Marx-Vehling. In kleineren Wohn-gruppen gelinge es viel besser, das Mitei-nander zu fördern. Das schaffe auch mehrFreiräume für eine individuellere Pflegemit festen Bezugspersonen. „Im künftigenHaus Maria bekommt nicht mehr jederalles, aber dafür jeder genau das, was erbraucht“, so Hubert Rehermann. Das Pflegepersonal stellt sich bereits daraufein: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter werden auch neue Qualifikationenbrauchen. Deshalb vermitteln wir jetztschon entsprechende Weiterbildungen undplanen Schulungen.“

Internet: www.haus-maria-geseke.de

Ein Ort mit großer TraditionDas bestehende Haus Maria ist fast 100 Jahre alt. Ursprünglichwurde es als kaufmännische Berufsfachschule gebaut, von 1929bis Ostern 1940 diente es als Lyceum. Nach dem Zweiten Welt-krieg war das Haus Maria vorübergehend auch Sitz des Genera-lates der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel. Nachdemdas Bergkloster in Heiligenstadt durch die deutsch-deutsche Tei-lung fast von den Einrichtungen in der Bundesrepublik und denMissionsländern Bolivien und Brasilien abgeschnitten war, hattedie Gemeinschaft ihren Sitz nach Geseke verlegt. Hier war dannauch das Noviziat der Schwestern ansässig. Ende der 60er Jahrezog das Generalat in das neu gebaute Bergkloster Bestwig imSauerland weiter. „Insofern ist das Haus eng mit der Geschichteder Schwestern in Deutschlandverbunden“, weiß auch AndreaStarkgraff, Geschäftsfeldleite-rin der Seniorenhilfe SMMP.Dennoch: Man habe hier alleOptionen für einen Umbau desalten Hauses geprüft und nichtfür realistisch befunden –zumal das Wohn- und Teilhabe-gesetz bis zum Jahr 2018auch neue Standards für allestationären Einrichtungen vor-sehe. „Der Neubau bietet dieeinmalige Chance, uns optimalauf das Wohngruppenkonzeptund die Bedürfnisse demenziellerkrankter Menschen auszu-richten“, sagt die Geschäfts-feldleiterin, die das Haus Mariazwischen 2004 und 2007 selbst geleitet hat.Der Neubau ist zukünftig dreigeschossig. „Er wird nicht mehrganz so großzügig zugeschnittene Zimmer haben, was sicher einQualitätsmerkmal des bisherigen Altbaus ist. Dafür bietet er aberviel mehr Platz für die Gemeinschaftsbereiche und kompletteBarrierefreiheit“, erläutert Ludger Dabrock. Die Wohnküchen bil-den dabei den Mittelpunkt. Künftig hat das Haus 90 stationärePlätze. Darüber hinaus wird es eine Wohngemeinschaft mit zwölfPlätzen für demenziell veränderte Menschen geben. Baugleichentsteht in der Etage darüber eine weitere WG mit 12 Plätzen.Darin gibt es auch den geeigneten Wohnraum für die in Gesekelebenden Ordensschwestern.

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bildung und erziehung

Wieder Sauerstoff im Lehre rziKassels Oberbürgermeister lobt Umbau der Engelsburg: „Freie Träger bereic

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Ich sage Ihnen zu, dass private Schulen beiuns nicht nur einen Platz, sondern wie dieöffentlichen Schulen einen Anspruch aufFörderung haben.

Bertram Hilgen, Oberbürgermeister Kassel

Schulen wie diese entlasten langfris-tig die öffentlichen Kassen. Des-halb werden wir uns für weitere

Mittel verstärkt einsetzen, notfalls auchkämpfen“, kündigte Winfried Engel, derLeiter der Abteilung Schule beim Bischöf-lichen Generalvikariat des Bistums Fulda,bei der Eröffnung der neuen Räume amEngelsburg-Gymnasium in Kassel an. 1,3Millionen Euro hatte die Stadt aus Mittelndes Konjunkturpaketes II eingebracht,weitere 1,2 Millionen teilten sich das Bis-tum, die Elternschaft und der Schulträger,um den Umbau der Schule zu realisieren.

Der war zwar überfällig – „doch vor zweiJahren wäre diese Maßnahme noch unvor-stellbar gewesen“, zeigte sich SchulleiterDieter Sommer vor den 150 Gästen bei derfeierlichen Einsegnung erleichtert. Dann seidas Konjunkturpaket gekommen. „Und daswar für uns ein Segen.“ So konnten die Cafe-teria für den zunehmenden Ganztagsbetriebumgebaut und erweitert, zwei zusätzlicheKlassenräume geschaffen, die Chemieräumekomplett neu eingerichtet, das Lehrerzim-mer vergrößert und der Schulhof neu gestal-tet werden.Am Ziel der Träume ist das Gymnasium mitseinen über 1.100 Schülern deshalb nochnicht. „Wir bräuchten dringend auch eine ei-gene Turnhalle“, weiß Dieter Sommer. Dafürfehlt ihm noch immer das Geld. Immerhinaber betonte Kassels Oberbürgermeister Ber-tram Hilgen die Wichtigkeit privater Schu-len: „Eine reiche, vielseitige Bildungsland-schaft ist für die Zukunftschancen einer

Stadt entscheidend. Erst recht, wenn qualifi-zierte Fachkräfte knapp werden.“ 50 von 60Millionen Euro, die Kassel aus dem Kon-junkturpaket erhalten hat, seien daher in dieSchulen geflossen. „Und ich sage Ihnen zu,dass private Schulen bei uns nicht nur einenPlatz, sondern wie öffentliche Schulen einenAnspruch auf Förderung haben.“

Eine Aussage, die der Geschäftsführer derSMMP-Einrichtungen und Dienste, LudgerDabrock, und der Geschäftsfeldleiter für denBereich der Schulen, Michael Bünger, gernzur Kenntnis nahmen. Und die längst nichtselbstverständlich ist. „An keinem anderenStandort wurden konsequent so viele Mittelaus dem Konjunkturpaket an die Schulen,und erst recht nicht auch an private Schulenausgeschüttet“, erläutert Michael Bünger.

Millionen aus demKonjunkturpaketFünf SMMP-Schulen und der Bergkindergartenin Heiligenstadt profitierten von den Mitteln ausdem sogenannten Konjunkturpaket II. Die größ-te Summe von 1,3 Millionen Euro erhielt dasEngelsburg-Gymnasium in Kassel.Am Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus wur-den für 102.000 Euro eine intelligente Hei-

zungssteuerung installiert und neueFenster eingesetzt.

Das Walburgisgymnasium und das PlacidaViel-Berufskolleg in Menden erhielten zusam-men 450.000 Euro. An dem Gymnasium wur-den die 80 Jahre alten, einfach verglastenFenster auf der Westseite ausgetauscht undeine Pelletheizung zur Unterstützung derGasheizung eingebaut. Außerdem wurden dieFenster des Oberstufengebäudes erneuert.Das Placida Viel Berufskolleg erhielt eineWärmedämmung auf der Westseite und eben-falls eine neue Heizungssteuerung. „Die ener-getischen Maßnahmen hatten an allen SchulenVorrang“, so der Geschäftsfeldleiter des Berei-ches Bildung und Erziehung, Michael Bünger.Auch am Berufskolleg Bergkloster Bestwigwurde die bereitgestellte Summe von 145.000Euro für die Dämmung des Daches verwendet.

Schließlich erhielt der Bergkindergarten St.Bonifatius in Heiligenstadt für den Kleinkinder-bereich eine neue Fußbodenheizung. Auch dortwurde die Heizungssteuerung optimiert. Hierbetrug das Investitionsvolumen 42.000 Euro.In Thüringen flossen die Mittel des Konjunktur-paketes ausschließlich in den Vorschulbereich.Die Bergschulen St. Elisabeth profitierten des-halb nicht von diesem Programm.An allen Schulen musste der Träger jeweils einNeuntel oder etwas mehr der Ausgaben selbstübernehmen. „Leider ließ der gesetzliche Auf-trag, die privaten Schulträger bei der Vertei-lung der Mittel aus dem Konjunkturpaket II an-gemessen zu beteiligen, den Kommunen vielInterpretationsspielraum“, bedauert MichaelBünger. Nach Schülern gerechnet hätte denSchulen in Ahaus, Bestwig und Menden mehrzugestanden - „aber wir sind froh, dass dieseMaßnahmen überhaupt möglich wurden.“

Lehrerin Annette Nießner, Sr. Aloisia Höing, Dieter

Sommer, Architekt Jürgen Schuh und Oberbürger-

meister Bertram Hilgen beim Einsegnen der Räume.

Bauarbeiten für die Chemieräume an der Engelsburg.

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bildung und erziehung

hre rzimmerTräger bereichern die Schullandschaft.“

Dass das Bistum Fulda sich bei der Engels-burg so stark beteiligte, ist ebenfalls eineAusnahme. Jedoch machte Winfried Engeldeutlich, dass die Diözese zwar zu allenZusagen stehe, angesichts der eigenen fi-nanziellen Situation aber keine weiterenFinanzierungslücken schließen könne:„Andererseits kann es nicht sein, dass dieEltern das wieder ausgleichen müssen!“Deshalb sein Appell an die Kommunenund das Land, freie Schulen zu stärken.

Schule wird immer mehr Lebensraum

Schließlich werde die Schule immer mehrzum Lebensraum: „Diese Entwicklungkann auch eine Chance sein, das Konzepteiner Erziehungsgemeinschaft von Schuleund Eltern umzusetzen“, so Winfried En-gel. Dazu seien moderne Klassenräumeoder ein komfortables Lehrerzimmer unab-dingbar. Auch, um das für eine Privatschu-le so wichtige Engagement des Kollegiumswertzuschätzen: „Ohne Sie wäre die Um-setzung eines christlichen Profils, dem Siesich verpflichtet wissen, nicht möglich.“ Ludger Dabrock erinnerte sich noch an das

kleine Lehrerzimmer vor dem Umbau: „Dawar es kaum möglich, sich ungestört um-zudrehen.“ Und Lehrervertreter VolkerHahn-Dwier ergänzte: „Endlich haben wirwieder ausreichend Sauerstoff.” Mit der Ergiebigkeit der Umbaumaßnah-men zeigte sich Geschäftsführer Dabrockdeshalb hochzufrieden: „Selten haben wirals Träger 2,5 Millionen Euro so gut ver-baut.“ Und das, obwohl der für die Ver-wendung der Mittel aus dem Konjunktur-paket vorgegebene Zeitrahmen von einemJahr äußerst eng bemessen war. „Es gingum eine Operation am ‚offenen Herzen‘,also bei laufendem Schulbetrieb.“ Dochdank der guten Teamarbeit aller Beteiligtenhabe es funktioniert. Besonders hob er Die-ter Sommer hervor: „Sie haben viel aushal-ten und als Vertreter des Bauherrn immerwieder neue Aufgaben übernehmen müs-sen. Ohne Sie säßen wir heute nicht in die-sen Räumen.“Diesen Einsatz wissen auch die Schüler zuschätzen. Angesichts der neuen Chemie-räume grübelte Schülervertreter JonathanWeber sogar: „Vielleicht war es ein Fehler,dass ich dieses Fach abgewählt habe.“

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Physiklehrer Rainer Serret

erklärt den Besuchern am

Engelsburg-Gymnasium die

Funktionsweise der neuen

Whiteboards: Die Projektion

lässt sich mit Spezialstiften

bearbeiten und anschließend

abspeichern.

Diakon Michael Kammradt segnet die neuen

Aufenthaltsräume des Walburgisgymnasiums.

Schulleiter

Dieter

Sommer

begrüßt die

rund 200

Gäste.

Auch am Walburgisgymnasium inMenden wurde eine wichtige Ausbau-maßnahme abgeschlossen: Pünktlich zumWalburgafest am 25. Februar durften dieSchüler zwei neue Aufenthaltsräume bezie-hen. Die zeigten sich zufrieden und hattenschon eifrig Ideen für die weitereAusgestaltung gesammelt. So erklärte die 6d:„Wir wünschen uns noch ein 3D-Kino, wire-less lan, eine Minibar und Sky.“Schulleiterin Schwester Maria Thoma Dikowbedankte sich für die Kreativität der Schüler,wenngleich sie wohl nicht alle Wünsche erfül-len wird: „Eure Ideen zeigen aber, dass Ihr dieRäume annehmt. Und das ist wichtig. Dennmit dem Gymnasium in acht Jahren wird EuerUnterrichtstag länger und die Schule immermehr zum Lebensraum.“Die beiden Aufenthaltsräume sind jeweils 120Quadratmeter groß. „Als wir vor vier Jahrenunter den neu ausgebauten naturwissenschaft-lichen Räumen den Platz dafür ließen, wuss-ten wir noch nicht, wofür das gut sein würde“,erinnerte sich der Geschäftsfeldleiter für denBereich Bildung und Erziehung, Michael Bün-ger. Zunächst hatten die Chemieräume inHanglage auf Säulen gestanden. Jetzt wurdenauch die beiden Etagen darunter umbaut.100.000 Euro Fördermittel kamen aus dem so-genannten 1.000-Schulen-Programm. Weitere103.000 Euro hat der Schulträger selbst aufge-bracht. Und da flossen vor allem die freiwilligenBeiträge der Elternschaft ein. „Ihnen gilt unserbesonderer Dank. Denn ohne diese Gelder wäredieser Ausbau nicht möglich geworden“, unter-strich Schwester Maria Thoma.Auch die Schüler freuten sich: Augenzwinkernderklärten Hannah Löwer und Moritz Litterst ausder 11. Jahrgangsstufe stellvertretend für dieSchülerschaft: „Endlich brauchen uns die Lehrerwährend der Pausen und Betreuungszeiten nichtmehr in die Kälte zu schicken.“

Minibar fehlt nochUmbau am Walburgisgymnasium

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gesundheit

Mit der Krankheit umgehen lernenSeelsorge fördert an der Hufeland-Klinik das Wohlbefinden der Patienten - und auch die Gesundung

“Mal geht es um die Angst vor der Operation,mal aber auch um die Angst vor der Zeitnach dem Krankenhaus

Sr. Barbara Hinterholz

Wenn Schwester Barbara hört,dass einer der Patienten mit ihrreden will, nimmt sie sobald

wie möglich Kontakt auf. Und in dringen-den Situationen kommt sie dem Wunschsofort nach: „Dabei geht es nicht immerum die eigene Krankheit. Manchmal auchum einen Todesfall in der Familie oder dieAngst vor der Zeit, wenn man wiederallein zuhause ist.”

Schwester Barbara Hinterholz ist Kranken-hausseelsorgerin an der Hufelend-KlinikBad Ems und am Marienkrankenhaus inNassau. In Bad Ems teilt sie sich die Arbeitmit einer evangelischen Kollegin, der Seel-sorgerin Margarete Triesch. Beide gebenden hier behandelten Menschen wiederKraft, mit ihrer Krankheit zurechtzukommenbzw. ins gewohnte Leben zurückzufinden.Die Seelsorge ist ein Markenzeichen derKatholischen Kliniken Lahn. „Und dass siehier ökumenisch gestaltet wird, ganz be-sonders“, weiß Margarete Triesch. Denn essei nicht selbstverständlich, dass ein katho-lischer Träger das so wünscht.Dabei seien die Patienten selbst gar nicht sowählerisch. „Mich erkennen natürlich alleam Ordenskleid“, sagt Schwester Barbara –„da wissen sie sofort, dass sie an der richti-gen Adresse sind.“ Aber wer ihre evangeli-sche Kollegin zuerst kennenlernt und dannBedarf für ein Gespräch anmeldet, wendetsich gern auch wieder an sie – egal, ob manselbst katholisch oder evangelisch ist.

Einfach gut, wenn jemand ansprechbar ist

Die persönlichen Situationen, die dazu füh-ren, dass sich ein Patient an die Seelsorge-rinnen wendet, sind sehr verschieden. Malgeht es um den eigenen Gesundheitszu-stand, mal um die Angst vor der Operation.Eher seltener gehe es direkt um religiöseWünsche und Fragen. „Nicht wenigen tutes überhaupt schon gut, wenn sie wissen,

dass wir ansprechbar und im Notfall ver-fügbar sind“, sagt Margarete Triesch.So empfindet es auch Maria Lehmann. Die80-jährige Seniorin aus Bad Münstereifelleidet an Bronchial-Asthma und erhältdurch einen Schlauch in ihrer Nase zusätz-lich Sauerstoff. Sie grüßt Schwester Barbaraschon von weitem und bestätigt: „Ich warfroh zu spüren, dass hier auch Menschensind, die sich um meine Seele kümmern.“ Ihre Krankheit ist langwierig, Besserungendurch neue Therapien stellen sich nur lang-sam ein: „Geht es mir schlecht, würde ichsofort nach Schwester Barbara rufen.“ Dochinzwischen fühlt sie sich wieder etwas bes-ser: seelisch und körperlich.In ihrer Pfarrgemeinde zu Hause erlebt undspürt Maria Lehmann weniger Seelsorge alsin diesem Krankenhaus: „In unserer Kirchehaben wir nur noch alle zwei Wochen heili-ge Messe. Es gibt keinen eigenen Pfarrermehr.“ In der Hufeland-Klinik hingegengestalten Schwester Barbara und MargaretaTriesch jeden Donnerstag eine ökumenischeAndacht. Und am Sonntag finden abwech-selnd katholische und evangelische Gottes-

dienste statt. „Dabei stellen wir immer wie-der fest, dass evangelische Christen auchgern in die katholische Messe und Katholi-ken in den evangelischen Gottesdienst ge-hen“, nennt Schwester Barbara einen öku-menischen Aspekt.

Doch sind es eben nicht nur die Gottes-dienste und Andachten, mit denen die bei-den Seelsorgerinnen ins Bewusstsein derPatienten geraten. In der Hufeland-Kliniknimmt Schwester Barbara durch ihre tägli-che Präsenz viele Neuaufnahmen wahr. Sieist für Patienten, Angehörige, Pflegeperso-nal und Ärzte leicht erreichbar. MargareteTriesch kann das nicht in demselben Um-fang leisten, da sie in Bad Ems an vier Kli-niken tätig ist und nicht jeden Tag kommt:„Aber es ist schon gut, wenn einer von unsim Haus ist. Wir beide tauschen uns gutmiteinander aus“, erklärt die 50-Jährige.

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gesundheit

“Sie arbeitet bereits seit 20 Jahren in der Kur-und Klinikseelsorge und war schon an derHufeland-Klinik tätig, als sie noch demStaatsbad Bad Ems gehörte. Im Jahr 2000wurde das Haus mit den Fachabteilungenfür Lungenheilkunde, Orthopädie und Na-turheilverfahren von den Schwestern der hl.Maria Magdalena Postel übernommen.„Vorher gab es hier noch nicht ‘mal einenRaum, den man für einen Gottesdienst hättegestalten oder herrichten können“, erklärtMargarete Triesch. Das sei nun anders.Direkt vor der Caféteria im Erdgeschoss

wurde der Raum der Stille eingerichtet: DieWände sind weiß, der Teppich blau, dieBlumen frisch. Die Bibel liegt auf demAmbo und der kosmische Christus strahltim warmen Licht. In ein Buch dürfen diePatienten ihre Gefühle, Gedanken und Ge-bete eintragen. „Manchmal naiv und ein-fach, manchmal ausführlich und professio-nell. In jedem Fall ist die Vielfalt beein-druckend“, bilanziert Margarete Triesch. In dem Raum der Stille finden auch dieAndachten und Gottesdienste statt. Hierhaben die Patienten jederzeit Gelegenheitinnezuhalten und zu beten. „Auch mancherMitarbeiter nimmt dieses Angebot auf demWeg zum Mittagessen wahr“, freut sichSchwester Barbara.

Austausch mit den Mitarbeitern

Überhaupt fühlen sich die Ordensschwesterund ihre evangelische Kollegin gegenüberden Angestellten des Hauses verpflichtet:„Wir wenden uns auch an sie.“ MargareteTriesch fügt hinzu: „Erst wenn ich mich umdie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter küm-mere, komme ich mit ihnen in einen gutenAustausch über den psychischen und phy-sischen Zustand der Patienten.“ Soll dieKrankenhausseelsorge funktionieren, müs-sen alle dafür sensibilisiert sein. „Und hiertut sie das“, betont Schwester Barbara.Trägt sie sogar zur Gesundung der Patien-ten bei? Schwester Barbara und MargareteTriesch hoffen das. Dr. Rainer Brenke alsChefarzt der Akut-Abteilung Naturheilver-fahren ist davon sogar überzeugt: „In unse-rem Haus kommt es auf die ganzheitlicheBehandlung unserer Patienten an. Also aufKörper, Geist und Seele. Dazu leistet dieKlinikseelsorge einen wichtigen Beitrag.“Genau aus diesem Grund hat die Seelsorgeauch an den anderen Einrichtungen der Or-densgemeinschaft ihren festen Platz.

Internet: www.katholische-kliniken-lahn.de

Sr. Barbara Hinterholz kam 2002 an die Hufe-land-Klinik. Vorher war sie als Gemeinderefe-rentin in Rheine/Westfalen und Rüthen im Sau-erland tätig. Während dieser Zeit hat sie be-rufsbegleitend an der Ausbildung zur Kranken-hausseelsorgerin im Erzbistum Paderbornteilgenommen. „Als mein Vertrag in der Ge-meinde auslief, wollte die Generaloberin wis-sen, ob ich mir die neue Aufgabe in Bad Emsund Nassau vorstellen könne. Ich hatte michgefragt, wieso ich nicht selbst darauf gekom-men war“, erinnert sich Schwester Barbara.Das Bistum Limburg hatte niemanden für die-se Aufgabe freistellen können. Also finanzie-ren die Katholischen Kliniken Lahn sie allein.

Die evangelische Seelsorgerin MargareteTriesch war vorher ebenfalls in der Gemeinde-arbeit tätig. „Da leitete ich auch eine Konfir-mandengruppe, aus der zwei Mädchen ver-sucht hatten, sich das Leben zu nehmen.Natürlich fragte ich mich, wieso ich das nichtvorher gespürt hatte. Fortan beschäftigte ichmich viel mit Psychologie. Und das wecktemein Interesse an diesem Bereich.“ Siespricht von einer Berufung, die in ihr aufkeim-te: „Glücklicherweise hat das die Leitung derevangelischen Kirche in Hessen/Nassau er-kannt. Sie teilte mich für diese Aufgabe ein.“So war sie schon mit 30 Jahren als Klinikseel-sorgerin tätig. „Gerade alt genug. Denn es tutgut, wenn man Lebenserfahrung in diese Auf-gabe einbringt“, sagt die 50-Jährige heute.

Den wichtigsten Unterschied zur Gemeinde-seelsorge sehen Schwester Barbara und Mar-garete Triesch darin, dass sie die Menschenintensiver, dafür aber nur für einen kurzen Le-benszeitraum begleiten. „Deshalb muss manauch lernen, hinterher loszulassen“, so dieevangelische Seelsorgerin. „Wir versuchen diePatienten dann an die Pfarrer und Betreuer inihrer Heimatgemeinde zu vermitteln. Schaffenwir das, haben wir viel erreicht.”

Aufgabe erfordertLebenserfahrung

Foto links: Schwester

Barbara Hinterholz spricht

mit der Patientin Maria

Lehmann. Die 80-Jährige

ist froh, dass in der

Hufeland-Klinik zwei

Seelsorgerinnen ansprech-

bar sind.

Foto unten: Mandalas

haben große Aussagekraft.

Sr. Barbara nutzt diese

Methode aus der Ord-

nungstherapie gern auch

als Seelsorgerin.

Sr. Barbara Hinterholz und

Margarete Triesch blättern

im Raum der Stille in dem

Anliegenbuch (Foto links).

Darin können die Patienten

der Hufeland-Klinik ihren

Wünschen und Hoffnungen

Ausdruck verleihen.

Per Aushang machen die

Seelsorgerinnen ihre Ange-

bote bekannt (Foto rechts).9

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Westerholt: Prof. Dr. Gertrud Haeseler löst Adel Rafail ab - Bernhard Möller wird Betriebsleiter

Anästhesie wird vernetzt

““

Gerade alte Menschen brauchen schonendeNarkosen. Dafür ist eine Arbeit erforderlich,die alle Abteilungen unseres Hauses ver-netzt. Dr. Karl Ott, Ärztlicher Direktor

10

Begrüßen die neue Chefärztin für

Anästhesie, Prof. Dr. Gertrud Haeseler

(4.v.r.), im Gertrudis-Hospital (v.l.):

Geschäftsführer Andreas Hauke, der

neue kaufmännische Betriebsleiter

Bernhard Möller, Pflegedirektorin Sr.

Bernadette Korte, die Chefärztin der

Chirurgie, Dr. Elisabeth Winkelmann, der

Hertener Bürgermeister Dr. Uli Paetzel,

Geschäftsführer Norbert Fockenberg,

der Aufsichtsratsvorsitzende Ludger

Dabrock und der ärztliche Direktor Dr.

Karl Ott. Foto: KKRN

gesundheitshilfe

Prof. Dr. GertrudHaeseler studierte Medizinin Frankfurt a.M. und wech-selte dann an die Medizini-sche Hochschule Hannover,wo sie sich auch habilitier-te. Zahlreiche Beiträge in

Fachzeitschriften und Büchern belegen ihrwissenschaftliches Profil. Sie verfügt überverschiedene Zusatzqualifikationen, u.a. inRettungsmedizin, spezieller anästhesiologi-scher Intensivmedizin, spezieller Schmerz-therapie und Transfusionsmedizin. Sie istbereits seit 2009 am KKRN tätig. Die Medi-zinerin ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Dipl. Volkswirt BernhardMöller ist seit Januar kauf-männischer Betriebsleiterdes Gertrudis-Hospitals.Der 49-Jährige stammt ausSelm und hat in PaderbornBetriebswirtschaft studiert.

Schon seit drei Jahren leitet er das Control-ling. Vorher arbeitete er bei einer Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft. Bernhard Möl-ler ist verheiratet und hat drei Kinder.

Das Katholische Klinikum Ruhr-gebiet Nord (KKRN) hat jetzt einübergreifendes Anästhesie-Insti-

tut. Dessen Leiterin Prof. Dr. Gertrud Hae-seler übernimmt damit auch die Klinikfür Anästhesie, Operative Intensivmedi-zin und Schmerztherapie am Gertrudis-Hospital in Herten-Westerholt, die bislangvon Chefarzt Adel Rafail geführt wurde.Er geht nach 30 Jahren in den Ruhestand.

Zudem hat das Krankenhaus mit BernhardMöller seit dem 1. Januar 2011 einen neuenkaufmännischen Betriebsleiter. Der Diplom-Volkswirt trat die Nachfolge von AstridPietzner an, die jetzt im Dorstener St. Elisa-beth-Krankenhaus für das Controlling desganzen Klinikverbundes zuständig ist. Ge-samtgeschäftsführer bleiben Norbert Fo-ckenberg und Andreas Hauke. Die zuneh-mende Vernetzung der Häuser spiegelt sichalso auch in der Verwaltungsebene wider.Die erste große Veränderung, die BernhardMöller mit organisieren muss, betrifft dieAnästhesie. Bei der offiziellen Amtseinfüh-rung von Prof. Dr. Gertrud Haeseler wür-digten Ludger Dabrock, Aufsichtsratsvor-sitzender des KKRN, und Dr. Karl Ott,Ärztlicher Direktor des Gertrudis-Hospi-tals, die Verdienste des scheidenden Chef-arztes Adel Rafail. Er habe die Abteilungaufgebaut und sei ein verlässlicher und ge-schätzter Mediziner gewesen. „Das Wich-tigste war, dass unsere Patienten ihm ver-traut haben”, hob Ott hervor.Prof. Dr. Gertrud Haeseler leitete bereitsseit dem 1. Januar 2009 die Klinik für Anäs-thesiologie, Operative Intensivmedizin undSchmerztherapie im Dorstener St. Elisa-beth-Krankenhaus und ist seit November2010 auch Chefärztin dieser Abteilung im

Marler Marien-Hospital. Diese beiden Häu-ser bilden gemeinsam mit dem St. Sixtus-Hospital in Haltern und dem Gertrudis-Hospital das Katholische Klinikum Ruhrge-biet Nord. Die Schwestern der hl. MariaMagdalena Postel sind an diesem Verbundals Mitgesellschafter beteiligt.

Jetzt verfügt der gesamte Verbund über einübergreifendes Anästhesie-Institut. „Wirversprechen uns durch die übergreifendeArbeit eine weitere Verbesserung unserermedizinischen Qualität“, erklärt LudgerDabrock. Das Ziel bestehe darin, unabhän-gig vom Standort alle Patienten auf höchs-tem Niveau behandeln zu können: „EinKrankenhaus allein kommt dabei schnell anseine Grenzen..”Wie wichtig die Anästhesie im medizini-schen Konzept des Gertrudis-Hospitals ist,verdeutlicht Dr. Karl Ott: „Wir haben uns inWesterholt in allen Fachbereichen auf dieAltersmedizin spezialisiert. Betagte Men-schen, die häufig auch an mehreren Krank-heiten leiden, brauchen bei operativen Ein-griffen schonende Narkosen. Dafür ist dieseVernetzung erforderlich.”Die stationäre, fachübergreifende Schmerz-therapie will Prof. Dr. Gertrud Haeselerweiter ausbauen. Sie erklärt: „Schmerzenerschweren den Heilungsprozess, weil sieOrgane belasten und sich – unbehandelt –ins Gedächtnis eingraben und chronischwerden können.“ Dabei sei Schmerz zu-nächst ein positives Warnsystem. Dochwenn er chronisch werde, verliere er diese

Funktion: „Deshalb kommt es darauf an,möglichst wenig Schmerzen zu haben.“Auch Bürgermeister Dr. Uli Paetzel würdig-te die Bedeutung dieses Schrittes: Es gebeheute mehr 77-Jährige als Siebenjährige inder Stadt. Gleichzeitig sei die Gesundheits-branche mit rund 3.000 Arbeitsplätzen zumgrößten Arbeitgeber geworden. Vor denGästen der Ämterübergabe betonte er: „Wirsind stolz darauf, dass wir hier ein so gutfunktionierendes und qualitätsbewusstesKrankenhaus haben, in dem wir uns undunsere Angehörigen gut versorgt wissen.”

s

Page 11: blickpunkt Mensch 1-2011

11

bildung und erziehung

Das Julie-Postel-Haus wird nach neuem Konzept umgebaut

Mehr Platz für Mütter mit Kindern

11

““

Unser entscheidender Standortvorteil liegtdarin, dass wir das duale Ausbildungssystemideal umsetzen können.

Ellen Sickes, Leiterin Julie-Postel-Haus

Das Julie-Postel-Haus wird umge-baut. Der Bereich für das Mutter-Kind-Wohnen wird deutlich er-

weitert. Damit passt sich das Jugend-wohnheim aktuellen Anforderungen undFörderkriterien an.

„Für die Mutter-Kind-Betreuung meldendie Jugendämter steigenden Bedarf“, er-klärt Heimleiterin Ellen Sickes. Bisher hatdas Haus am Bergkloster Bestwig 34 Plätze,davon sind vier für junge Mütter mit Kin-dern vorgesehen. Künftig können es neunMütter und elf Kinder sein: „Da wollen wirminderjährigen jungen Frauen ohne Unter-stützung ihrer Familie die Gelegenheit ge-ben, ihre Mutter-Kind-Beziehung aufzu-bauen und zusätzlich in der Schule bzw.der Ausbildung Fuß zu fassen.“ Sie wohnenjeweils in einem kleinen Appartement mitzwei Schlafzimmern und Bad. Hauptberufliche Mitarbeiter sind dann je-weils für zwei Mütter bzw. drei Kinderzuständig. Dazu kommen Bereitschafts-dienste in der Nacht. Damit wird am Julie-Postel-Haus auch der Personalbedarf stei-gen. „Bisher haben wir Pädagogen, Kinder-pfleger, Erzieher und Heilpädagogen inunseren Reihen. Das ist ein breites Spek-trum. Auf diesem Team wollen wir aufbau-en und weitere Kräfte dazugewinnen“, sagtEllen Sickes.

Wohnbereiche werden getrennt

Baulich wird sich einiges verändern. Nichtnur, dass der Mutter-Kind-Bereich größerwird. Gleichzeitig schreibt der Gesetzgebervor, dass die Bereiche für das Mutter-Kind-Wohnen, das normale Jugendwohnen unddie Regelgruppe im Rahmen der Hilfen zurErziehung voneinander getrennt sind. Im Bereich Jugendwohnen leben jungeMänner und Frauen, die am Berufskollegoder den umliegenden Betrieben und Schu-len eine Ausbildung absolvieren, aber nicht

jeden Tag von zu Hause aus nach Bestwigpendeln wollen. „Und in der Regelgruppeim Rahmen der Jugendhilfe leben neunMädchen ab einem Alter von 14 Jahren, dieaus verschiedenen Gründen nicht mehr inihrer Herkunftsfamilie bleiben können. Siewerden uns durch die Jugendämter zuge-wiesen“, erläutert Ellen Sickes. Dazu gehö-ren Mädchen mit sexuellen, physischenbzw. psychischen Gewalterfahrungen oderauch schulmüde Jugendliche: „Für sie wirdein Hilfeplan festgelegt, der die zu errei-chenden Ziele und die dafür nötige Betreu-ung beschreibt.“ Dabei gehe es insbesonde-re um die Stärkung der Persönlichkeit, dieSchaffung eines strukturierten Alltages unddie Entwicklung von Lebensperspektiven.

Der Unterhalt und die Betreuung der indieser Regelgruppe lebenden Jugendlichenwird nach dem ausgehandelten Pflegesatzmit dem örtlichen Jugendamt finanziert.Die Auszubildenden, die dasJugendwohnen inAnspruch nehmen,zahlen eine Miete underhalten dafür gegebe-nenfalls Bafög. „Damit kommen erheb-liche Veränderungen aufuns zu“, sagt EllenSickes. Jetzt schon ziehendie ersten Bewohnerin-nen und Bewohner inneue Zimmer um. An-schließend gibt es eineneue Aufgabenverteilungim Team. Jeder Bereich er-hält eine separate Leitung,die sich täglich mit EllenSickes und ihrer Assistentin

Silvia Gomes Pereira zum Teamgesprächtrifft.„Bisher waren die drei Wohnbereiche ver-mischt. Das hatte auch Vorteile. Man warnicht nur auf die eigene Lebenssituationfixiert“, erklärt Erzieher Thomas Breit.„Andererseits ist es vielleicht besser, sichauf seine eigene Situation und weniger aufdie der anderen zu konzentrieren.“

Ausbildung und Schule vor der Haustür

Ellen Sickes weiß dabei um den entscheide-neden Standortvorteil des Julie-Postel-Hau-ses: „Wir können das duale Ausbildungs-system ideal umsetzen. Wir haben das Be-rufskolleg mit niederschwelligen und höhe-ren Ausbildungs- und Abschlussmöglich-keiten direkt nebenan sowie klostereigeneAusbildungsbetriebe von der Bildungsaka-demie für Therapieberufe über Tischlereiund Gärtnerei bis zur Berufsqualifizie-rungseinrichtung NAMe vor der Haustür“.Auch die Haupt- und Realschule sei nurwenige hundert Meter entfernt: „Das sindoptimale Voraussetzungen.“

Ehemalige Bewohnerinnen sahen sich im Februar im Julie-

Postel-Haus wieder. Viele von ihnen waren früher in schwierigen Lebenssi-

tuationen. Wie Rabea Störmer, die als 15-Jährige in die Einrichtung kam:

„Damals war ich sehr verstört und verschüchtert. Hier habe ich wieder Halt

gefunden und sogar das Fachabi geschafft.“ Heute arbeitet die inzwischen

23-Jährige als Sport- und Fitnesskauffrau.

Anina Hildebrand (l.)

gehört zu den

Bewohnerinnen des

Julie-Postel-Hauses,

die umziehen müs-

sen. Ellen Sickes

packt mit an.

Page 12: blickpunkt Mensch 1-2011

Wir sind hier keine Maßnahme. Wir sind für die Jugend-lichen ein Zuhause“, sagt Schwester Margareta Kühn.Die Ordensschwester leitet das Projekt Manege in

Berlin-Marzahn. 230 Jugendliche ohne Lebensperspektive versu-chen hier wieder Halt zu finden. Da das Projekt auch von demBonifatiuswerk aus Paderborn finanziell gefördert wird, erhieltSchwester Margareta Gelegenheit, ihre Arbeit bei der Bischofs-konferenz vorzustellen, die vom 7. bis zum 10. März in Pader-born tagte.

„Die Bischöfe fragten natürlich auch, welchen Nutzen die Kircheaus einem solchen Projekt ziehen kann“, erklärt Schwester Mar-gareta. Dass sie hier mit Schwester Raphaela Benkhoff und denSalesianern Don Boscos viele Jugendliche zur Taufe bewegen kann,hält sie für unwahrscheinlich. „Das ist auch nicht mein Ziel. Wirerreichen schon viel, wenn es uns gelingt, in diesem religiösenNiemandsland eine Ahnung von Gott zu vermitteln.“ In Marzahnleben über 300.000 Menschen. Gerade einmal drei Prozent vonihnen haben noch Berührung mit der Kirche. „Auch in solchenGegenden muss die Kirche ihr Gesicht zeigen“, ist SchwesterMargareta überzeugt. Sie freut sich, wenn Firmgruppen ihr Geldfür diese Einrichtung spenden. „Und wenn sie dann hierher kom-men, um uns zu besuchen, begegnen sich auf einmal zwei Lebens-welten. Davon profitieren alle“, weiß die Ordensfrau. Deshalb seiauch die Arbeit in der Manege ein gegenseitiges Geben und Neh-men. Sie verdeutlichte das an dem Beispiel von Benny, einem Jugend-lichen, der im März an Leukämie starb. Das Schicksal berührte alle.Deshalb trauerten auch viele um den 24-Jährigen. Jugendliche ausder Manege wollen ihm nun einen Grabstein gestalten. „Wir versu-chen unsere Trauer in Hoffnungszeichen für unser eigenes Lebenumzudeuten”, sagt Schwester Margareta. Eine Erfahrung, die siegern weitergibt. Auch die Bischöfe hörten der Ordensfrau aufmerksam zu. Sie dis-kutierten mit ihr bis Mitter-nacht. Schwester Margaretawar zufrieden: „Ich denke, daswar ein gutes Gespräch.“

Ausführlicher Bericht im Internet:www.smmp.de

Mit Schwester Hanna Merget legte am 26. Februar imBergkloster Bestwig eine weitere Schwester ihre erstezeitliche Profess ab. Dabei versprach sie gegenüber

Generaloberin Schwester Aloisia Höing und ProvinzoberinSchwester Pia Elisabeth Hellrung zunächst für zwei Jahre gottge-weihte Keuschheit, evangelische Armut und Gehorsam. Alsäußere Zeichen der Profess erhielt sie das Ordenskreuz, denRing und den schwarzen Schleier.

Bereits vor zwei Jahren wurde Schwester Hanna eingekleidet. Dassomit begonnene Noviziat gilt als Zeit der eigenen Vergewisserungauf dem Weg in die Gemeinschaft. In dieser Zeit hat sie verschiede-ne Arbeitsbereiche und Einrichtungen der Schwestern der hl. Ma-ria Magdalena Postel kennengelernt.Jahre davor hatte die gelernte Meister-Energie-Elektronikerin beiAschaffenburg noch eine Schleuse geleitet. Aber da hatte sie ge-spürt, dass es sie woanders hinzog. Bei den Salesianern Don Bos-cos arbeitete sie in verschiedenen Hilfsprojekten mit - schließlichauch in der gemeinsam mit den Schwestern der hl. Maria Magda-lena Postel betreuten „Manege“ für arbeitslose Jugendliche in Ber-lin-Marzahn (siehe l.). So fand sie Kontakt zu der Gemeinschaft.„In Berlin wuchs mein Entschluss, hier einzutreten. Und da habeich gespürt, dass ich auch ganz gut mit jungen Menschen inschwierigen Lebenssituationen umgehen kann“, sagt SchwesterHanna. In diesem Tätigkeitsfeld sieht sie als Ordensschwester ihreZukunft. Jetzt gehört sie dem Konvent in Münster an. An der dorti-gen Katholischen Fachhochschule studiert sie Sozialarbeit.

Sr. Margareta in der

Manege im Gespräch

mit Jugendlichen

Sr. Hanna (l) erhält das Ordenskreuz und den schwarzen Schleier. Neben ihr (v.l.):

Generaloberin Sr. Aloisia Höing, Noviziatsleiterin Sr. Maria Elisabeth Goldmann,

Provinzoberin Sr. Pia Elisabeth Hellrung und Zelebrant Pater Meinolf von Spee.

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orden

Bennys Geschichtebewegt die Bischöfe

Erste Profess abgelegt

Sr. Margareta Kühn stellt Projekt Manege vor

Sr. Hanna Merget leitete früher eine Schleuse

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mission

Kindergarten, Schuleund MaurerkursSchwester Maria Ludwigis Bilo machte aus einemKindergarten in Brasilien ein modernes Bildungszentrum

Nach 43 Jahren übergibt Sr. Maria

Ludwigis Bilo die Leitung der

Kindertagesstätte an Sr. Célia

Mendes Alves.

““

Viele unserer Kinder haben später ihren Wegfür sich und ihre Familien gefunden.

Sr. Maria Ludwigis Bilo, Missionarin

13

43Jahre lang leitete SchwesterMaria Ludwigis Bilo die Kin-dertagesstätte Sagrada Familia

in Leme/Brasilien. Als sie die Einrichtungübernahm, besuchten sie 80 Kinder. Jetztsind es über 250. Und längst ist die Sagra-da Familia von einem ganzheitlichen An-satz geprägt: Ein Kinderhort für Kleinkin-der ab wenigen Monaten, die Vorschulefür die Kinder ab drei und die Volksschu-le bis zum zehnten Lebensjahr sind inte-griert. Und am Wochenende kommen dieEltern: in den Näh-, den Maurer- oder denComputerkurs. Vielleicht könnte dieseEinrichtung sogar für die deutsche Bil-dungslandschaft Modell stehen.

„Dass ich alt bin, merke ich nur, wenn ichnach Deutschland komme“, lacht SchwesterMaria Ludwigis. Mittlerweile ist sie 84.Und bis jetzt war sie fast jeden Tag in derEinrichtung tätig, die morgens um sechsUhr öffnet und abends um 18 Uhr schließt.Nun wird die 33-jährige Schwester CéliaMendes Alves ihre Arbeit als Leiterin derCreche fortführen. Schwester Maria Ludwi-gis will sich weiter um die Arbeit am Stadt-rand kümmern. Auch dort ist die Crecheaktiv. Zum Beispiel mit Capoeira-Tanzkur-sen für Jugendlichen auf der Straße.

Viele Bewerberinnen für die Mission

Schwester Maria Ludwigis stammt ausSeelbach im Rhein-Lahn-Kreis. Kennenge-lernt hatte sie die Ordensgemeinschaft überihre ältere Schwester, die am Marienkran-kenhaus – damals noch in Bad Ems – eineAusbildung absolvierte. 1949 trat sie insKloster ein, und 1956 meldete sie sich aufeinen Aufruf der Generalleitung, die nachMissionarinnen für Brasilien suchte: „Esgab viele Bewerberinnen. Daher klappte eserst im zweiten Anlauf.“ Als Missionarin nach Brasilien zu gehen,bedeutete damals einen Abschied für im-

mer: Einen Monat lang dauerte die Anreisebis nach Leme, wo sie zunächst Portugie-sisch lernte, in der Pflege und dann an einerSchule arbeitete. 1967 übernahm Schwester Maria Ludwigisdie Verantwortung für die Creche. Unddort bewies sie immer wieder ein feinesGespür dafür, wie sich die Einrichtung wei-ter entwickeln lässt: „Normalerweise wech-seln die Kinder von einer Creche zunächstin die Vor- und dann in die Volksschule.Jedesmal werden sie aus ihrem sozialenUmfeld herausgerissen, zumal viele nicht inder Umgebung wohnen, sondern aus demreich bevölkerten Stadtrand kommen“,weiß die Ordensfrau. Sie wollte die Kinderin ihrer vertrauten Umgebung behalten.Damit sich ihre Beziehungen entwickelnund die Talente besser entfalten können.

Da der Unterricht durch die staatlichenLehrer nur bis mittags dauert, die Crecheaber eine Betreuung bis zum Abend garan-tiert, machen die 20 Mitarbeiter den Schü-lern nachmittags noch besondere Betreu-ungsangebote. Zum Beispiel einen Compu-terkurs. „Ohne Computerkenntnisse gehtheute in vielen Berufen gar nichts mehr.Andererseits können sich nur wenige

Familien einen Computer leisten. Also wol-len wir die Kinder auch in dieser Richtungfördern“, sagt Schwester Maria Ludwigis. Schnell erkannte die Tagesstättenleiterin,dass sie auch die Eltern einziehen muss,will sie den Kindern optimale Zukunfts-chancen eröffnen. Mit finanzieller Unter-stützung aus Deutschland begann die Cre-che, Maurer- und Nähkurse für die Bewoh-ner des Stadtrandes anzubieten. „Das Kon-zept ging auf. Wir finanzieren den Maurerals Anleiter und das notwendige Material.Dann helfen sich die Männer beim Bau derHäuser an den Wochenenden gegenseitig.In der Woche sind sie ja meist auf denZuckerrohr- und Baumwollplantagen“,erläutert die Missionarin. Verfügen die Fa-milien erst einmal über Eigentum, liegt dermonatliche Aufwand für die Abzahlungeines kleineren Kredites oft sehr viel niedri-ger als eine Wohnungsmiete, die oft dieHälfte des Einkommens kostet.

Der Ring der Armutsviertel wächst

Diese Kurse sind umso wichtiger, als dassder „Ring“ einfacher Hütten um Leme he-rum immer weiter wächst und die Stadt mitder Entwicklung einer geordneten Infra-struktur kaum hinterher kommt. Darinwird auch eine der größten Herausforde-rungen der im Dezember gewählten Präsi-dentin Dilma Roussef liegen. Sie versprach,dass alle Menschen von dem Aufschwungdes Landes profitieren sollen. Das ist bis-lang nicht der Fall.Ihren ganzheitlichen Ansatz sieht Schwes-ter Maria Ludwigis durch die Erfolge be-stätigt: Mittlerweile haben über 4.000 Kin-der diese Einrichtung besucht: „Viele vonihnen arbeiten heute als Lehrer, in Bankenoder in der Verwaltung. Sie haben ihrenWeg für sich und ihre Familien gefunden.“

Weitere Berichte im Missionsmagazin konti-nente und im Internet: www.smmp.de

Sr. Maria

Ludwigis

Bilo in der

Creche

Sagrada

Familia.

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Andrang an denSMMP-Gymnasien

Heiligenstadt/Menden/Kassel.Über sprunghaft gestiegene Anmel-dezahlen freut sich das KatholischeGymnasium der Bergschulen St.Elisabeth in Heiligenstadt. 120 Jun-gen und Mädchen werden im Som-mer neu in die Schule kommen.

„Das bedeutet, dass wir vierzügig statt wiegeplant dreizügig starten werden“, freut sichSchulleiter Heinz-Peter Kaes (Foto). Die Fol-ge sei, dass man nun auch neue Lehrer suche:„Aber das ist eine Aufgabe, mit der wir unsnun gern beschäftigen.“ In den letzten drei Jahren hatten die Anmel-dezahlen zwischen 68 und 78 gelegen. „Icherkläre mir die positive Entwicklung durchdie Anerkennung unserer Arbeit“, sagt Kaes.Die Fehlzeiten seien gering und sowohl beiden Schulfächern und Kursen als auch beiden Angeboten darüber hinaus sei die Schulebreit aufgestellt. Dass gleich 19 Gymnasias-ten im Sommer nach der 10. Klasse von ande-ren Regelschulen zur Bergschule wollen, seiebenfalls bemerkenswert. Träger der Schulesind das Bistum Erfurt, die Katholischen Kir-chengemeinden aus Heiligenstadt und dieSchwestern der hl. Maria Magdalena Postel. Auch an den beiden anderen Gymnasien inTrägerschaft der Schwestern gab es großenAndrang. Das Engelsburg-Gymnasium inKassel wird mit 150 Schülern fünfzügig anden Start gehen. Beworben hatten sich sogar230 Jungen und Mädchen. Und das Walbur-gisgymnasium in Menden wird mit 96 Schü-lerinnen und Schülern wieder drei Klassenfüllen. Hier sind die Anmeldungen leichtrückläufig, dies aber weniger als an den an-deren Gymnasien. „Eine entscheidende Rollespielt die rückgängige Zahl an Kindern“,wissen Schwester Maria Thoma Dikow undihr Stellvertreter Dr. Eduard Maler. Zulaufhätten hier nur die Gesamtschulen.

Heiden. Das bisherige Schwesternhaus inHeiden wird abgerissen und neu gebaut.Mitte 2012 sollen hier 14 neue heimverbun-den betreute Seniorenwohnungen bezugs-fertig sein. „Der Erhalt des alten Gebäudeswurde ausführlich geprüft. Da es aber inmehreren Abschnitten entstanden ist undverschiedenene Baumaterialien verwendetwurden, hätte es für eine Umwidmung völ-lig entkernt werden müssen“, sagt die Lei-terin des benachbarten SeniorenzentrumsHaus St. Josef, Andrea Spielmann.Das Haus St. Josef war bereits 2005 bis 2008umgebaut worden. Seitdem wohnen dieSchwestern mit im Seniorenheim. „Das alteGebäude wird nur noch für Feuerwehrü-bungen genutzt,“ sagt die Heimleiterin. DieImmobilie gehört – wie das Haus St. Josef –der Heidener Kirchengemeinde St. Georg.

Die Seniorenhilfe SMMP ist Betreiber desHauses St. Josef. Und sie soll auch die neu-en Seniorenwohnungen betreuen. „Zwarhaben wir schon in dem Neubau acht Woh-nungen, doch ist der Bedarf weitaus grö-ßer“, erklärt Andrea Spielmann.Von den 14 geplanten Wohnungen sindzwölf für Einzelpersonen und zwei fürPaare vorgesehen. Die kleineren sind 50, diegrößeren 58 Quadratmeter groß. „Sie sindbarrierefrei, bieten viel Licht und haben alleeine Terrasse oder einen Balkon,“ kündigtdie Heimleiterin an. Die Mieter könnenindividuell Hilfeleistungen aus dem HausSt. Josef in Anspruch nehmen. Die Abrissarbeiten am alten Haus beginnenim Sommer „Beim Pfarrfest im Spätsommerwollen wir der Gemeinde die detailliertenPläne für den Neubau vorstellen.“

Wadersloh-Diestedde. Bei dem Programm„Rückenwind“ zogen rund 40 leitende Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter aus denSeniorenhilfe-Einrichtungen der Schwes-tern der hl. Maria Magdalena Postel imMärz zufrieden Zwischenbilanz. RolandWeigel, Geschäftsführer der mit derKoordination beauftragten Agentur KonkretConsult Ruhr (KCR) bestätigte: „72,7Prozent Ihrer Mitarbeiter geben eine hoheBindung und Identifizierung mit demTräger an. Das ist außerordentlich hoch.“Dieses Ergebnis hatte eine Umfrage unterfast 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterngebracht.Das Programm „Rückenwind – Für die Be-schäftigten in der Sozialwirtschaft“ wirddurch das Bundesministerium für Arbeitund Soziales und den Europäischen Sozial-fonds gefördert. Die Seniorenhilfe SMMPhatte sich erfolgreich um eine Teilnahmebeworben und dafür einen sechsstelligenZuschuss erhalten. Das Ziel liegt darin, dasImage der Berufe in der Sozialwirtschaft zu

verbessern und die Zufriedenheit der dortTätigen zu steigern. „Dass die nicht in ersterLinie vom Gehalt abhängt, belegt dieUmfrage ebenfalls“, betonte der Sozial-wissenschaftler und KCR-MitarbeiterAndreas Born.Ein besonderes Augenmerk lag bei derAuswertung auf den sogenannten Schlüs-selkräften. Dazu gehören Mitarbeiter aufLeitungsebene, aber auch solche, die sichstark einbringen, gut entwickelt und intensivweitergebildet haben: „Mitarbeiterinnen undMitarbeiter mit einem solch prall gefülltenSack von Wissen und Kompetenz lassen Sienatürlich nicht gern gehen“, erklärte JochenSchneider von KCR in seiner Analyse. Umsowichtiger sei es, diesen Kräften Perspektivenzu bieten, weitere Qualifizierungen undAufstiegsmöglichkeiten aufzuzeigen. Hubert Rehermann, Leiter des Wohn- undPflegezentrums Haus Maria in Geseke, gibtdie Umfrage wichtige Aufschlüsse: „Zumalwir in naher Zukunft neu bauen und dabeiUmstrukturierungen erfahren.”

Betreute Seniorenwohnungen in Heiden

Mitarbeiter identifizieren sich mit Träger

Roland Weigel von KCR

erläutert den leitenden

Mitarbeitern aus der

Seniorenhilfe die Ergeb-

nisse der Befragung.

nachrichten

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blickpunkt menschMagazin für Mitarbeiter, Freunde und Förderer

der Schwestern der hl. Maria Magdalena PostelRedaktion und Layout: Dr. Ulrich Bock (verantw.),

Andreas BeerDruck: Schützdruck, RecklinghausenKontakt: Bergkloster 1, 59909 Bestwig

Telefon: 02904/808-243E-Mail: [email protected]: www.smmp.de

Redaktionsschluss: Mittwoch, 06. April 2011

Impressum

menschenmenschenAgnes Junker leitet das ReginenhausHamm-Rhynern. Agnes Junker hat im März die Einrichtungsleitung desReginenhauses in Hamm-Rhynern übernommen. „Es war wichtig, die Lei-tungsaufgaben im Haus neu zu bündeln“, erklärt der Geschäftsführer derEinrichtungen und Dienste der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel(SMMP), Ludger Dabrock. So wolle der Träger eine klare Steuerung, kürze-re Entscheidungswege und eine klare Richtung garantieren.Zum 1. Juli 2010 hatte die Seniorenhilfe SMMP die Trägerschaft für dasReginenhaus übernommen. Ziel sei es, die Einrichtung zu stabilisieren undfür die Zukunft neu aufstellen, erklärt der Geschäftsführer. Aus diesemGrund habe man sich einvernehmlich vom bisherigen Heimleiter JohannesKochanek und der bisherigen Pflegedienstleiterin Beate Restel getrennt. Gebürtig stammt Agnes Junker aus Lippetal-Schoneburg, wo sie bis heutemit ihrem Mann lebt. Schon ihre Ausbildung zur Altenpflegerin hatte sieam Fachseminar für Altenpflege in Geseke, ebenfalls in Trägerschaft derSeniorenhilfe SMMP, absolviert. Danach war sie am Haus Maria Regina alsWohnbereichsleiterin, Qualitätsbeauftragte und stellvertretende Pflege-dienstleiterin tätig. 2003 wurde sie Pflegedienstleiterin. Berufsbegleitendhat sie eine Weiterbildung zur Heimleitung absolviert. Nun freut sich die40-Jährige, die sich in einem offenen Auswahlverfahren durchsetzen konn-te, auf ihre neue Aufgabe: „Das Haus hat einen guten Ruf, engagierte Mit-arbeiter und einen großen Kreis ehrenamtlicher Unterstützer.“Ludger Dabrock und die Leiterin des Geschäftsfeldes Seniorenhilfe, An-drea Starkgraff, freuen sich, dass Agnes Junker aus dem Pflegebereichkommt. In der Pflege und Betreuung wird einer ihrer Schwerpunkte liegen.„Außerdem verfügt Agnes Junker über große Erfahrungen im Umgang mitexternen Partnern und Netzwerken. Das ist wichtig für die Zusammenar-beit mit den 150 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“

Verstärkung für das Fundraising

Neue Leiterin im Rechnungswesen

Gesundheitsakademie zertifiziertBestwig/Geseke. Die Bildungsakademie für Therapieberufe und das Fach-seminar für Altenpflege in Geseke haben das Qualitätslabel der „Anerken-nungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung“ – kurz AZWV – erhal-ten. „Dabei handelt es sich quasi um ein behördliches Qualitätsmanage-ment-System, das von allen erwartet wird, die offiziell Aus-, Fort- und Wei-terbildungen fördern“, erläutert der Leiter der Bildungsakademie, AndreasPfläging. Er koordiniert auch die Arbeit der gesamten Gesundheitsakade-mie SMMP, zu der noch das Bildungswerkin Geseke gehört. Ausbildungen im Fachse-minar seien dank des Zertifikats gegebenen-falls förderfähig. Andreas Pfäging betont:„Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden.“

Birgit Blanke ist seit dem 1. Aprilneue Mitarbeiterin der Bergklos-terstiftung. Sie übernimmt dasFundraising für das GeschäftsfeldBildung und Erziehung. Die 47-Jährige war zuvor in gleicher Po-sition für "SOS-Kinderdorf" inMünchen tätig. Gemeinsam mitden 47 deutschen Einrichtungender Organisation hat sie dort Kon-

zepte und Strategien für die Spendenwerbung ent-wickelt.

Stefanie Müting leitet seit Fe-bruar 2011 den Fachbereich Rech-nungswesen für das GeschäftsfeldBildung und Erziehung im Berg-kloster Bestwig. Die 31-Jährige warhier bereits seit 2007 im Control-ling tätig. Sie tritt die Nachfolgevon Ursula Bendel an, die imFrühjahr in den Ruhestand geht.Stefanie Müting stammt aus

Haaren und hat in Wernigerode studiert. Sie ist Diplom-kauffrau mit Schwerpunkt Non-Profit-Organisationen.

Freuen sich (v.l.): Andreas Pfläging, Auditorin Sigrun

Lenkeit-Tschimpke, Fachseminarleiterin Claudia

Holweg, Sachbearbeiter Gerhard Janz.

Das Leitungsteam des Reginenhauses (vl): Martina Romberg, Ramona Reims, Regina Behr,

Agnes Junker, Regina Potthoff, Danuta Jockel und Michaela Brickmann

nachrichten

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nachrichten

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Urlaub im KlosterBestwig. Vom 27. Juni bis zum 20. August macht das Berg-kloster Bestwig Erholungssuchenden ein besonderes Ange-bot: Urlaub für Leib und Seele. „Wir wollen die attraktiveLage des Bergklosters nutzen und Erholung mit kulturellenAnreizen sowie spirituellen Impulsen verbinden“, erläutertSchwester Maria Ignatia Langela. Dabei bietet sie optionalan jedem Werktag der Woche Ausflüge oder kreative Be-schäftigungsmöglichkeiten an: Vom Pilgertag entlang einesAbschnittes des Jacobsweges über einen Ausflug ins mittel-alterliche Wormbach bis zum Kilten und Malen mit Acryl.„Für jeden sollte etwas dabei sein“, hofft Sr. Maria Ignatia.Weitere Informationen gibt sie gern unter Tel. 02904 808-339oder nach Anfrage per E-Mail an [email protected].

Schüler steigen durchs NetzBestwig/Ahaus. Wenn der Kommunikationsfluss innerhalb derGruppe oder der Zusammenhalt in einer Klasse nicht stimmen,gehen die Lehrer des Berufskollegs Bergkloster Bestwig mit ihrenSchülern jetzt ins Spinnennetz. Die 2.000 Euro teure Installationkonnte durch die Zuweisung von Bußgeldern angeschafft werden.„Die Schüler überlegen, in welcher Reihenfolge sie wen durchsNetz heben, bis alle auf der anderen Seite sind“, erklärt Schulso-zialarbeiterin Ingrid Bunte. Bundesweit haben die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postelzahlreiche Richter angeschrieben, um auf ihre Projekte im Bereichder Jugendarbeit hinzuweisen. Dazu zählen die Schulsozialarbeitan den SMMP-Berufskollegs, das Wohnheim Julie-Postel-Haus inBestwig oder das Projekt „Manage“ in Berlin-Marzahn. Der Grund:Oft verhängen Richter, die Jugendliche und junge Erwachsene ver-urteilen müssen, Geldstrafen, die dann meist einer Jugendeinrich-tung zukommen. „Da wollen auch wir auf uns aufmerksam ma-chen“, sagt Generalökonomin Schwester Maria Dolores Bilo. DieSchulsozialarbeit finanziert der Schulträger selbst. Dass sie effektiv ist, bestätigt auch Birgit Bagaric. Die Diplom So-zialpädagogin koordiniert die Schulsozialarbeit am BeufskollegCanisiusstift in Ahaus: „Die Klassen an den Berufskollegs bestehennur für zwei oder drei Jahre. Oft sehen sie sich nur ein- oder zwei-mal in der Woche. Da ist es schwierig, Zusammenhalt zu erzeugen.Dabei ist das Miteinander gerade in der Berufsfindung wichig.“

Missionszentrale setzt ImpulseBestwig. Die Missionszentrale der Schwestern der hl. Maria Mag-dalena Postel will mit eigenen Veranstaltungen Impulse in kirchli-chen Diskussionen setzen. Den Auftakt machte ein Missionari-sches Forum im Dezember 2010. „Und auch im Herbst 2011 wollenwir wieder eine Veranstaltung anbieten“, erklären Sr. Klara MariaBreuer und Winfried Meilwes von der Missionszentrale. Thema des Forum lautete „Eine neue Art Kirche – was wir von denLaien in Südamerika lernen können.“ Die brasilianische Sozialar-beiterin Ana Maria de Freitas berichtete von ihrer Basisgemeindein Fortaleza, wo Laien die Gemeindestruktur tragen. AnsgarKaufmann, Vorsitzender des Diözesankomitees im Erzbistum Pa-derborn, sieht diese Basisgemeinden auch als Modell für die katho-lische Kirche in Europa: „Doch gibt es hier noch Widerstände.Nicht nur bei den Priestern – auch in den Gemeinden.“ Adveniatund das Diözesankomitee waren Mitveranstalter des Forums.

Ausführliche Berichte siehe www.smmp.de und www.helfen.smmp.de.

Weihbischof König in MendenMenden. Wie kommen Sie mit dem Zölibat klar? Wie stehen Sie zuden Missbrauchsfällen und zur Wiederverheiratung von Geschie-denen? War Bischof Ihr Berufswunsch? Das Interview mit Weih-bischof Matthias König im Placida Viel Berufskolleg in Mendenwar Teil eines Projekttages unter dem Motto „Zivilcourage“.Mit zahlreichen Projekten näherten sich die rund 400 Schülerinnenund Schüler des Berufskollegs der Frage, wie der Mut des Einzel-nen in der Gruppe und ganz allein im Alltag aussehen kann.Plakate und Collagen gehörten dazu, ein Deeskalationstraining,die Auseinandersetzung mit jüdischem Leben in Menden, einKinofilm, ein Theaterstück und ein Simulationsspiel mit dem Na-men „Projekt Gefrierfleisch“. Bei dem musste man sich von einemSchauspieler in Uniform anbrüllen zu lassen. Die Behandlung nachArt eines Konzentrationslagers verkraftete nicht jeder Teilnehmer,auch wenn Hunger, Prügel und Folter nicht Teil des Spiels waren.Schulseelsorger Matthias Menke und die stellvertretende Schullei-terin Kerstin Kocura hatten Weihbischof König im Mai vergange-nen Jahres im Rahmen einer Erwachsenenfirmung in Paderbornkennengelernt. Fünf Schülerinnen des Berufskollegs hatten dortihre Firmung nachgeholt. „Es hat mich schon erstaunt, dass unsere kirchlichen Schulenimmer mehr zu Orten werden, an denen junge Menschen an dieSakramente herangeführt werden“, sagte der Weihbischof. Offen-bar böten sie eine besondere Möglichkeit der Ansprache, die auchoffen angenommen werde.

Gegenseitig helfen sich die Schüler durchs Spinnennetz.

Weihbischof

Matthias König

besuchte das

Placida Viel

Berufskolleg in

Menden.