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Bremer Heimstiftung Seite 7 Interview mit Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner zur Zukunft im Alter Seite 10 Bürgerstiftung Bremen: Mit anderen mehr bewegen Die Bremer Heimstiftung im Internet: www.bremer-heimstiftung.de Nr. I / 2011 Januar – März aktuell Das Porträt Ingrit Lahusen, mit Nadel und Faden im Stadtteilhaus St. Rem- berti aktiv: wie aus Leidenschaft Ehrenamt wurde Seite 8 Bremer Heimstiftung · Marcusallee 39 · 28359 Bremen Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt, ZKZ 30875 Alles Bingo! – In den Häusern der Bremer Heimstiftung sorgen große, kleine und sogar haarige Helfer für Abwechslung. Mehr dazu in dieser Ausgabe. Seite 15 It’s Teatime – jede Sorte des heißen Getränks hat ihre Wirkung

Bremer Heimstiftung aktuell 01/11

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Die erste Bremer Heimstiftung aktuell für das Jahr 2011 mit u.a. folgenden Inhalten: - Interview mit Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner zur Zukunft im Alter. - Bürgerstiftung Bremen: Mit anderen mehr bewegen. - Das Porträt: Ingrit Lahusen, mit Nadel und Faden im Stadtteilhaus St. Remberti aktiv: wie aus Leidenschaft Ehrenamt wurde.

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BremerHeimstiftung

Seite 7

Interview mit Prof.Dr. Dr. Klaus Dörnerzur Zukunft imAlter

Seite 10

Bürgerstiftung Bremen: Mit anderen mehrbewegen

Die Bremer Heimstiftung im Internet: www.bremer-heimstiftung.de

Nr. I / 2011 Januar – März aktuell

Das Porträt

Ingrit Lahusen, mitNadel und Faden imStadtteilhaus St. Rem-berti aktiv: wie aus LeidenschaftEhrenamt wurde

Seite 8

Bremer Heimstiftung · Marcusallee 39 · 28359 BremenPostvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt, ZKZ 30875

Alles Bingo! – In den Häusern der BremerHeimstiftung sorgen große, kleine und sogarhaarige Helfer für Abwechslung.

Mehr dazu in dieser Ausgabe.

Seite 15

It’s Teatime – jedeSorte des heißenGetränks hat ihreWirkung

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Aus dem Inhalt

Seite 14Reife Top-ModelsZum zweiten Mal in Folge hat die BremerHeimstiftung einen Kalender mit Bewoh-nerinnen und Bewohnern aus ihren Häu-sern produziert. Das Ergebnis kann sichsehen lassen: mit verrückten Motiven ver-geht das Jahr garantiert wie im Fluge…

Seite 19Tagsüber gut versorgt …… und abends daheim sein. Genau dasermöglicht die Tagespflege in der BremerHeimstiftung. Gleich in drei Häusern feier-te das neue Angebot Eröffnung: in denStadtteilhäusern OTe und Huchting sowiein der Stiftungsresidenz Ichon-Park.

Seite 21Eine Künstlertochter zur FreundinWer war Mathilde Modersohn? AnnelieseSchubert, Bewohnerin im StiftungsdorfRablinghausen, erzählt. Sie war langeJahre mit der Tochter von Paula Moder-sohn-Becker befreundet und schildertgemeinsame Erlebnisse.

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TITELTHEMAEngel in Begleitung unterwegsFreiwilligenkoordinatorin BirgitEuler in der StiftungsresidenzMarcusallee

Welches Ehrenamt passt zu mir?Birgitt Pfeiffer von der Freiwilli-gen-Agentur Bremen gibt Tipps

SERVICEHäuser und Einrichtungen der Bremer Heimstiftung

Tipps & Termine

AUS DEN HÄUSERNKaffeefahrt ins GrüneDrei Freiwillige organisierensüße Vergnügen

Mutprobe der besonderen ArtIm Haus im Viertel entsteht einTanztheaterstück

RÜCKBLICKErbauliches hoch dreiWo gehobelt wird, fallenSpäne…

Mini-Zoo zu Besuch Streichelstunde für Senioren

Herausgeber: Bremer Heimstiftung, Marcusallee 39, 28359 BremenVerantwortlich: Alexander Künzel

Produktion: kontext [email protected]

Text + Redaktion: Kerstin Schnaars, Sandra Wagner

Gestaltung: PfeifferDesign, [email protected]

Fotos: Bremer Heimstiftung, M. Rospek, J. Machirus, privat, Freiwilligen-AgenturBremen, Bürgerstiftung Bremen, PaulaModersohn-Becker Museum, Marza -Fotolia.com, christine krahl - Fotolia.com

Nächster Erscheinungstermin: 31.3. 2011

ImpressumWillkommen zum »Tag der offenen Tür«Sie möchten gerne hinter die Kulissen schauen? Dann freuen wir uns auf Ihren Besuch!

Stiftungsdorf Rönnebeck jeden ersten Sa. im Monat 14-17 Uhr

Stiftungsresidenz St. Ilsabeen jeden letzten Sa. im Monat 15-17 Uhr

Stiftungsdorf Gröpelingen jeden letzten Di. im Monat 15-17 Uhr

Stadtteilhaus Kattenesch jeden Donnerstag 16-19 Uhr

Stiftungsdorf Borgfeld Samstag, 29. Januar 9-17 Uhr

Stiftungsresidenz Riensberg Sonntag, 27. Februar 15-17.30 Uhr

Stiftungsdorf Hollergrund Samstag, 26. März, 11-16 Uhr

Stiftungsdorf Hemelingen Mittwoch, 30. März, 14-18 Uhr

Stiftungsresidenz Landhaus Horn Mittwoch, 13. April, 11-17 Uhr

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,Weihnachten steht vor der Tür,Zeit der Besinnung und derNächstenliebe. Diesen Augen-blick nehme ich gerne zumAnlass, mich im Namen derBremer Heimstiftung herzlichbei all denjenigen zu bedanken,die ehrenamtlich in unserenHäusern tätig sind. Sie tragenmit ihrem Engagement fürunsere Bewohnerinnen undBewohner viel dazu bei, dassder Alltag dort so bunt, vielfäl-tig und lebendig ist. Was die»guten Engel« – ob jung oderalt – täglich so alles bewegen,das erfahren Sie in dieser Aus-gabe der Bremer Heimstiftungaktuell mit dem Schwerpunkt-thema Ehrenamt. Wir zeigenauf, welche Möglichkeiten esfür das freiwillige Engagementin der Bremer Heimstiftung,aber natürlich auch darüberhinaus gibt und warum derEinsatz für Mitmenschen heutewichtiger ist denn je. Übrigens:Wussten Sie, dass die Wurzelndes Ehrenamtes bis in die Anti-

ke zurück reichen? In den altengriechischen Stadtgesellschaf-ten war es Ehrensache jedesfreien männlichen Bürgers, sichfür das Gemeinwesen zu enga-gieren und in den Versammlun-gen über die Belange der Stadtzu diskutieren. Wir freuen unssehr, Jahr für Jahr viele Breme-rinnen und Bremer für unsereHäuser gewinnen zu können,die sich für eine gute Sachestark machen. Besonders schönist es zu hören, dass sie ihreTätigkeit für die Bremer Heimstiftung als eine Berei-cherung betrachten. Wir setzenuns auch 2011 dafür ein, dassdies so bleibt!

Ein frohes Fest und einenguten Rutsch ins neue Jahrwünscht Ihnen

Alexander KünzelVorstandsvorsitzenderBremer Heimstiftung

Kurz notiert

Ehrenamt ist Gold wertEin Stück Anerkennung für dieunermüdliche Arbeit derEhrenamtlichen hat nun auchin Bremen Einzug gehalten: DieEhrenamtskarte ist da! Mit ihrgenießen jene Menschen Vor-teile und Ermäßigungen, diesich herausragend freiwilligengagieren. Und das Schönste:Sie gilt sowohl in Bremen undBremerhaven als auch in ganzNiedersachsen und ist damitdie erste länderübergreifendeEhrenamtskarte in ganzDeutschland. Wer das goldeneKärtchen mit einer Gültigkeitvon drei Jahren besitzt, kannermäßigt Museen, Schwimm-bäder und Theater besuchen,besonders günstig in Hotelseinchecken oder bei der BremerHeimstiftung Fortbildungsse-minare besuchen. Wie man sie bekommt? Ganzeinfach: Zweimal im Jahr gibtdie Senatorin für Arbeit, Frau-en, Gesundheit, Jugend undSoziales die Ehrenamtskarteaus; der nächste Termin ist imFrühjahr 2011. Unterwww.buergerengagement.bre-men.de finden Interessentenein Antragsformular. Ein paarVoraussetzungen für denErwerb sind allerdings zu erfül-len: die gemeinwohlorientierteTätigkeit muss ohne Bezahlungmindestens fünf Stunden proWoche und bereits seit dreiJahren ausgeübt werden. w

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Ehrenamt

Jeder Dritte unter uns enga-giert sich in Vereinen, Verbän-den oder Initiativen – und dasunentgeltlich oder entlohntnur durch eine kleine finanziel-le Aufwandsentschädigung.Gebraucht werden ehrenamtli-che Helfer überall – in Kinder-tagesstätten und Krankenhäu-sern, in Schulen und Senioren-

heimen, in Sportvereinen, Kir-chen oder Parteien. Worauf wirBremer stolz sein können: LautStatistischem Bundesamtengagieren sich rund 32 Pro-zent der Hanseaten ehrenamt-lich in unterschiedlichstenBereichen. Damit zeigt daskleinste Bundesland den höch-sten sozialen Einsatzwillenaller Stadtstaaten bundesweit.

Engagement kennt keineAltersgrenzeWelche Einsatzmöglichkeitenes in der Hansestadt an derWeser gibt, dazu berät die Frei-willigen-Agentur Bremen. Bis-lang haben sich mehr als 2.500Menschen über Bürgerengage-ment informiert – und zwarnicht nur Rentner, wie manvielleicht denken könnte, verrätBirgitt Pfeiffer, organisatori-sche Leiterin der Freiwilligen-Agentur: »30 Prozent unsererBesucher sind unter 30 Jah-ren.« Alle Altersklassen seien

fast gleichermaßen vertretenund das befürworte sie: »Wäh-rend die jüngere Generation oftmehr Mobilität und Flexibilitätin eine ehrenamtliche Tätigkeiteinbringt, sind es bei den Älte-ren die Berufs- und Lebenser-fahrung, die bereichern.« VieleRentner unterstützten Grund-schulkinder bei den Hausauf-gaben, Jugendliche und Kinderbrächten frischen Wind inSenioreneinrichtungen. Diejüngste Freiwillige in der Stif-tungsresidenz Riensberg derBremer Heimstiftung ist erstzwei Jahre alt. Die kleine Julinakommt regelmäßig mit ihrerMutter zu Besuch – zur großenFreude der Bewohner.Warum sich Alt und Jung frei-willig engagieren? Dafür gebees viele Gründe, sagt BirgittPfeiffer: »Viele Menschenhaben Freude an der Arbeit füreine gute Sache, möchten Kon-takte knüpfen oder mit ande-ren etwas bewegen.« In den

Der Kitt unsererGesellschaftEhrenamt in Deutschland?Wer eines ausübt, demgebührt Ehre. Das sieht auchder BundesfinanzministerWolfgang Schäuble so: Frei-willigenarbeit, die gleichbe-deutend mit einem Ehrenamtist, gilt für ihn als Grundpfei-ler, ja als Kitt unserer Gesell-schaft. Sie sei hierzulandenicht mehr wegzudenken undunverzichtbar für den Zusam-menhalt der Bürger.

Titelthema

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»Am Anfang steht ein persönli-ches Gespräch«, erzählt BirgitEuler, die seit fast acht JahrenFreiwilligenkoordinatorin in derStiftungsresidenz Marcusalleeist: »Ich muss die Menschenschließlich kennen lernen, diefür unsere Bewohnerinnen undBewohner da sein sollen. Dabeimerke ich schnell, ob sich derInteressent für eine Tätigkeit inunserer Einrichtung eignet undwenn ja, für welche.« Ob derBesuchsdienst für alleinstehen-de Senioren, die Begleitung zuArztbesuchen, die Organisationvon Festen und Ausflügen oderdie Leitung des Literaturkreisesund des Computertreffs – ihrHaus freut sich über ehrenamt-liches Engagement in den ver-schiedensten Bereichen.»Wichtig ist für mich zu erfah-

ren, wie viel Zeit jemand hat,ob er eine enge Bindung zueinem Menschen eingehenoder uns lieber sporadisch beiVeranstaltungen unterstützenwill. Wir finden dann gemein-sam die richtige Aufgabe«,erklärt Birgit Euler, betont aberauch: »Unser Haus ist immeroffen für neue Ideen!«

Für besondere Momente»Wir versuchen das umzuset-zen, was unser Angebot anBeschäftigung und Betreuungnoch bereichern kann«, sagt dieFreiwilligenkoordinatorin unddenkt dabei zum Beispiel anden Vorschlag des ausgebilde-ten Opernsängers Jörg Pawe-letz. Er fragte an, ob er denSingkreis in der Einrichtung aufdem Klavier begleiten kann.Nun klingt montags nicht nurMusik, sondern auch seineunverwechselbare Stimmedurch die Räumlichkeiten derMarcusallee. »Das sind ganzbesondere Momente für unsereSenioren, die wir nur mitUnterstützung der ehrenamtli-chen Kräfte schaffen können.Sie tragen ganz wesentlichzum Wohlbefinden unsererBewohner bei.« Daran hat auchdie Freiwilligenkoordinatorinihren Anteil: Sie sorgt dafür,dass die Helfer sich im Hauszurechtfinden, sich aufgenom-men fühlen und mit den Pfle-gekräften Hand in Hand arbei-

ten. Mehr noch: »Wenn Proble-me auftreten, bin ich natürlichjederzeit ansprechbar«, so Bir-git Euler, die weiß: »Wenn einKonflikt schwelt oder Unsi-cherheit herrscht, kann nichtauf das nächste Freiwilligen-treffen gewartet werden.«Diese fänden alle sechs bisacht Wochen statt und dientendem Erfahrungsaustausch.»Wer bei uns hilft, wird natür-lich auch mit dem Tod kon-frontiert. Für viele Freiwillige

ist es nicht leicht, wenn einMensch verstirbt, den sie überJahre begleitet haben. Gesprä-che in der Gruppe tragen zurVerarbeitung der Trauer bei.«Birgit Euler freut sich, dass diemeisten »guten Seelen« desHauses der Stiftungsresidenzüber Jahre die Treue halten. AlsDank für die geschenk te Zeitgibt es für sie zu Festtagenkleine Präsente, und die Bre-mer Heimstiftung lädt zu Frei-willigenfesten ein. w

26 Häusern der Bremer Heim-stiftung sind derzeit rund 400 Ehrenamtliche tätig – mitunterschiedlichsten Aufgaben.»Wir freuen uns über jede hel-fende Hand und jeglicheUnterstützung«, sagt André

Vater, Finanzvorstand der Bre-mer Heimstiftung. Dabei denkter mitnichten an die Wirt-schaftlichkeit des Unterneh-mens: »Unsere freiwilligen Hel-fer ersetzen schließlich keineArbeitskräfte in unseren Häu-

sern. Sie arbeiten vielmehrHand in Hand mit unseren Mit-arbeitern, um den Bewohnerin-nen und Bewohnern noch mehrAufmerksamkeit und Zeit sowieviele schöne Stunden zuschenken.« w

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Ehrenamt

Engel in Beglei-tung unterwegsEin Sprung ins kalte Wasserund danach irgendwie frei-schwimmen? Das erwartetehrenamtliche Helfer in denHäusern der Bremer Heimstif-tung nicht. Hier sorgen Frei-willigenkoordinatoren dafür,dass die »guten Engel« ihrenMöglichkeiten entsprechendeingesetzt und angeleitetwerden – und für ihre Arbeitimmer wieder auch Wert-schätzung erhalten!

Titelthema

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EhrenamtTitelthema

»…wir durch unsere frü-heren Tätigkeiten einenBezug zum Helfen haben.Mein Mann war Diplom-Sozialpädagoge, icharbeitete in der Personal-abteilung eines Kranken-hauses. Wir freuen uns,mit 14-tägig stattfinden-den Bingonachmittagenfür Abwechslung in gesel-liger Runde in der Stif-tungsresidenz Marcusal-lee zu sorgen. Die Bewoh-ner tauschen sich im Spielaus, kommunizieren mit-einander – und das tutihnen gut: Einer demen-tiell erkrankten Teilneh-merin fiel sogar wiederein, dass sie Bingo früherimmer auf Schiffsfahrtenmit ihrem Mann gespielthat. Ein bewegenderAugenblick, auch für uns.«

Sylvia Weitze und ihrMann Werner leiten denBingonachmittag in der StiftungsresidenzMarcusallee

Wir haben uns für ein Ehrenamtin der Bremer Heimstiftung

entschieden, weil…

»…ich nach meiner Pensionierung vor fünfJahren endlich Zeit hatte und etwas Sinnvol-les tun wollte. Die Erfahrungen aus der Pfle-ge meiner Mutter kann ich nun einbringen.Ich bin gerne mit älteren Menschen zusam-men und fühle mich sehr wohl hier im Chor.Ganz neu habe ich sogar in der Theatergrup-pe ‚Die Stiftler’ angefangen.«

Jörg Paweletz, früher Opernsänger, begleitetden Singkreis in der Stiftungsresidenz Marcusallee musikalisch

»…ich meinem Kind vorleben möchte, wiewichtig es ist, sich für andere Menschen zuengagieren. Sagen kann man ja immer viel.Aber wenn man von klein auf anderen hilft,wird es später hoffentlich selbstverständlichsein. Julina freut sich auf die Besuchsnach-mittage in der Stiftungsresidenz; sie tritt inInteraktion mit den Senioren und spielt mitihnen Ball. Einige Bewohner unterhalten sichgerne mit ihr oder schauen zu, wenn sie mitdem Rollator Runden um den Tisch dreht.«

Daniela Galashan kommt mit ihrer zwei -jährigen Tochter Julina seit über einem Jahrregelmäßig zu Besuch in die Stiftungs -residenz Riensberg

»…das Zusammensein miteinem älteren Menscheneine Bereicherung fürmich ist. Als ich mich ummeine pflegebedürftigeMutter und Schwieger-mutter gekümmert habe,musste ich feststellen:Viele Senioren in einerAlteneinrichtung bekom-men keinen Besuch. Nachihrem Tod entschied ich,mich ehrenamtlich fürAlleinstehende zu enga-gieren. Ich bin jedenNachmittag im Stiftungs-dorf Hollergrund, um miteinzelnen Bewohnern zuspielen, spazieren zugehen oder zu plaudern.Es ist für mich eine großeBefriedigung, etwas Guteszu tun und Menschen, diein sich gekehrt sind, fürein Gespräch zu gewin-nen. Mein Mori ist soetwas wie ein Therapie-hund – er ist immer dabeiund lässt sich gerne strei-cheln.«

Dagmar Scheele und Morisind über den Paritäti-schen Wohlfahrtsverbandin verschiedenen Häusernder Bremer Heimstiftungtätig

Wollen auch Sie sich ehren-amtlich engagieren?

Informationen unter 24 34-0im KundenCentrum der Bremer Heimstiftung

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Er ist ein ausgewiesener Ken-ner des deutschen Heimsy-stems und hat sich als Autorzahlreicher Bücher einenNamen gemacht: Prof. Dr. Dr.Klaus Dörner vertritt die Mei-nung, dass herkömmlicheAltenpflegeheime überflüssiggemacht werden müssen. Inder Bremer Heimstiftungaktuell erzählt der 77-jährigeSozialpsychiater, welche Rolledabei Bürgerhilfe spielt.

Herr Dörner, Sie sprechen vonZeiten, in denen man gerne insAltenpflegeheim ging und sichgeehrt fühlte, wenn einem einPlatz angeboten wurde…

Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner: Daswar im letzten Drittel des 19.Jahrhunderts, als das Heimsy-stem für Alterspflegebedürftigeentstand, im ersten Drittel des20. Jahrhunderts und auchnoch in der Nachkriegszeitnach 1945. Und zwar deswe-gen, weil das Prinzip der»gesunden Mischung« hochge-halten wurde. Es gab fitte undweniger fitte Menschen, diesich gegenseitig auch versorg-ten. Der Sündenfall bestand

darin, das auseinander zu neh-men mit der Meinung:»Unmöglich, die geistig Behin-derten, die psychisch Kranken,die Alten und die Jungen kun-terbunt durcheinander! Dasmuss fein säuberlich aufgeteiltwerden.« Dadurch haben aberdie Beziehungen an Mensch-lichkeit und Lebendigkeit ver-loren. Die Bremer Heimstiftungtritt mit ihren Konzepten denGegenzug an: Hier wird dasWohnen in guter Nachbar-schaft, der Generationsaus-tausch und die Verankerung imStadtteil wiederbelebt.

Um Heime »überflüssig zumachen«, fordern Sie mehrIndividualität in Betreuung undPflege alter Menschen sowiemehr Selbstbestimmung. Wielässt sich das realisieren?

Durch neue Strukturen im sozia -len Umfeld zum Beispiel unddurch ein Mehr an Nachbar-schaftshilfe. In der Breite fan-gen die Bürger bereits an, sichwieder für andere zu interes-sieren und zu engagieren. EinGrund ist sicher, dass immermehr Menschen die ProblemePflegebedürftiger miterleben.

Ein anderer mag sein, dassSenioren im dritten Lebensal-ter, bevor sie selbst tendenziellpflegebedürftig werden, sich ineiner Art sozialem Niemands-land befinden und nicht wis-sen, wofür sie da sind.

Dieses Potenzial könnte manfruchtbar machen?

Es gibt einen Wert, den ichHelfensbedürftigkeit nenne, derin der Vergangenheit in Ver-gessenheit geriet. Das liegtsicher daran, dass wir dasschwerere Helfen professiona-lisiert und an Einrichtungenund Institutionen abgegebenhaben. Es ist aber überlegens-wert, ob man das Helfen nichtwieder mehr den Bürgern über-trägt. So kann es gelingen, dassältere Menschen so lange wiemöglich in ihrer vertrautenUmgebung wohnen bleiben. Dasagt sofort jeder: »Das ist japrofitfeindlich!« Ich glaubeaber: Wir müssen das tun,damit der unersetzbare Kernprofessionellen Helfens als einSegen des Fortschritts dauer-haft finanzierbar bleibt. Nurwenn der Durchschnittsbürgermobilisiert ist, kann er sichbeteiligen, das Problem derFinanzierung unseres Hilfebe-darfs lösbarer zu machen.

Vielen Dank für das Gespräch.

»Wir brauchenden Durch-schnittsbürger«

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TitelthemaEhrenamt

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»Es macht mir Freude, andereneine Freude zu bereiten«, sagt

die 81-Jährige, und genau dastut sie – seit 25 Jahren. Ehren-amtlich übernimmt die Breme-rin kleinere Näharbeiten für dieBewohnerinnen und Bewohnerdes Stadtteilhauses. EineUnterstützung, die dort heutekeiner mehr missen möchte.

Nadel und Faden»Zum ersten Mal hielt ichNadel und Faden in den Hän-den, als ich noch ein kleinesKind war«, erzählt die gebürti-ge Bremerin Ingrit Lahusen, dieihre Kindheit in der Nähe vonBerlin in einem Heim verbrach-te. Dort hieß es »kräftig mit

anpacken«, erinnert sich dieSeniorin. Die kleineren Kinderbrauchten ihre Hilfe beimAnziehen, der Blumen- undGemüsegarten wollte versorgtsein und: »Dann waren danatürlich noch unsagbar vieleStrümpfe zu stopfen und zer-rissene Kleidung zu reparieren.«Schneiderin war damals ihrTraumberuf. Doch bevor IngritLahusen eine entsprechendeLehre antreten konnte,erkrankte sie ernsthaft undbehielt eine Behinderung

zurück, die diesen Traum plat-zen ließ. So blieb sie im Heim,unterstützte dort die Erziehe-rinnen oder half den Kindernbeim Lernen. »Zusätzlich führteich als Haustochter den Haus-halt der Heimbesitzer«, ergänztdie 81-Jährige.

Strümpfe stopfenIm Winter 1945 wurde dasHeim geschlossen. Gemeinsammit den Heimeltern und etwazwanzig Kindern floh IngritLahusen nach Bayern. Dortbaute man ein neues Haus auf.Woran Sie sich gerne erinnert?»An das Strümpfe stopfen mit

den Jungs«, lacht Ingrit Lahu-sen, denn auch denen brachtesie mit viel Spaß an der Sachebei, mit Garn und Stopfnadelrichtig umzugehen. Als 28-Jährige kehrte sie dann nachBremen zurück und führte denHaushalt ihres Elternhauses.»Das Nähen blieb weiterhinmeine Leidenschaft, doch ichdurfte leider nicht die Nähma-schine meiner Stiefmutterbenutzen«, erzählt die Seniorin.

Doch SchneiderinDas hielt sie aber nicht davonab, ihren Traum weiter zu ver-folgen. Als ihr Vater im Jahr1961 starb, konnte sie aufGeheiß ihrer Stiefmutter eine3-jährige Schneidereiausbil-dung beginnen und wurdeWäscheschneiderin. »Ich lerntedas Nähen an der Nähmaschi-ne – und mein Traum wurdewahr«, erzählt Ingrit Lahusenheute. 17 Jahre arbeitete sieals Schneiderin, bevor einUnfall sie zwang, in Rente zugehen. 1983 zog die Seniorinin das St. Remberti-Stift ein.»Das Stadtteilhaus St. Rembertider Heimstiftung ist direktnebenan«, schildert sie, »dortgehe ich gern ins Café und hierkam es auch zu ersten kleinenAufträgen der Bewohner.« ImFebruar 1985 fragte die dama-lige Hausleiterin dann ganzoffiziell, ob Ingrit Lahusen fürdas Haus nähen wolle. »Klarwollte ich«, betont sie, mochteaber kein Geld nehmen, son-dern wollte ehrenamtlicharbeiten. Seitdem kommt sietäglich, repariert Nachthemdenoder kürzt Hosen. Wie langenoch? »Solange ich kann«, sagtsie, »ganz bestimmt.« w

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Porträt

Hosen kürzen?Kein Problem!Es summt und schnurrt in derkleinen Nähstube des Stadt-teilhauses St. Remberti, undwer genauer hinsieht, merkt:Da sitzt Ingrit Lahusen undlächelt verschmitzt hinterihrer kleinen grauen »Riccar«von Nähmaschinen Gabriel.

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Ehrenamt

Am Anfang stehe eigentlichimmer ein inhaltlicher Wunsch,sagt Birgitt Pfeiffer. Was inter-essiert mich? Was wollte ichimmer schon einmal machenoder auch vielleicht neu ent-decken? Viele Menschen hät-ten in ihrem Erwerbsleben dieErfahrung machen müssen,dass ihnen für Themen, die siesehr interessierten, neben demBeruf nicht genug Zeit blieb –jetzt sei sie da.

BedürfnisseZweiter Schritt sei, so dieExpertin, genau zu hinterfra-

gen, welche eigenen Bedürfnis-se hinter dem Wunsch nachsozialem Engagement stecken.Was möchte ich durch meinEhrenamt für mich selbst errei-chen? »Manchmal brechen mitdem Beginn des Ruhestandeseine Menge Alltagskontakteweg«, erzählt Birgitt Pfeiffer.Frischgebackene Rentner hät-ten gelegentlich den Eindruck,nicht mehr gebraucht zu wer-den oder nichts mehr beein-flussen zu können. Natürlichkönne ein Ehrenamt dazu bei-tragen, so etwas aufzufangen,sagt sie. Doch damit es nichtzu Enttäuschungen kommt,sollte man sich über solcheZiele im Vorhinein klar werden.

TypfragenDann wird es konkreter: Bin icheher ein Helfer im direktenKontakt zu denen, die ichunterstütze oder setze ich michlieber auf Planungsebenen ein,um zu gestalten? Arbeite ichgerne im Team oder fühle ichmich allein wohler? Möchte ichein Ehrenamt, das mich langeZeit begleitet oder eine Aufga-be, die häufiger wechselt? Binich in einer großen Organisa-tion mit klaren Strukturen gut

aufgehoben oder ist ein kleinerVerein ohne feste Zuständig-keiten eher etwas für mich?Wie viel Zeit möchte ichschenken und wie weit kannich dafür fahren? »Je konkreterdie Vorstellungen eines Inter-essenten sind, desto leichterfällt es, genau das Engagementzu finden, das zu ihm passt«,betont Birgitt Pfeiffer.

ReinschnuppernSind die theoretischen Überle-gungen abgeschlossen, wartetdie Feldforschung. Birgitt Pfeif-fer empfiehlt, sich umzuschau-en und zum Beispiel über dieWebsite der Freiwilligen-Agen-tur Bremen www.freiwilligen-agentur-bremen.de zu recher-chieren, welche OrganisationenEhrenamtliche suchen und wassie anbieten können. Fragenließen sich am besten im per-sönlichen Gespräch klären.Wichtig sei auch, in das Enga-gement hineinzuschnuppern.»Nur so kann ich prüfen, ob dieChemie stimmt.« Ist das nichtder Fall, dürfe man auch wie-der gehen, das sei ja das schö-ne am Ehrenamt und natürlichgelte: »Man darf auch mehre-res ausprobieren.« w

Welches Ehren-amt passt zumir?Der Entschluss, sich künftigsozial zu engagieren, istgefallen. Doch wie finde ichnun das passende Ehrenamt,um mein Vorhaben erfolg-reich in die Tat umzusetzen?Wir haben für Sie nachge-fragt – bei Birgitt Pfeiffer,Leiterin der Bremer Freiwilli-gen-Agentur und Organisato-rin von Aktivoli, der BremerFreiwilligenbörse.

Bereits zum dritten Mal präsentieren im Februar 2011 rund 55 BremerOrganisationen aus verschiedenen Branchen – darunter auch die BremerHeimstiftung – ihre Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements derÖffentlichkeit. Wer auf der Suche ist, sollte diese Gelegenheit nicht aus -lassen:

Aktivoli – die Bremer FreiwilligenbörseSonntag, 6. Februar 2011, 11-17 UhrRathaus Bremen, Eintritt frei!

Verschiedene Workshops und Beratung rund um das Thema Ehrenamt,»Kultur im Vorübergehen« sowie Kaffee und Kuchen runden die Veranstal-tung ab.

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»In einer Zeit voller gesell-schaftlicher Veränderungen istes wichtig, Verantwortung fürdas Gemeinwesen zu überneh-men«, sagt Dr. Hans-ChristophHoppensack, Staatsrat a. D.und stellvertretender Vorsit-zender der Stiftung. Die Bür-gerstiftung Bremen eröffne daviele Möglichkeiten. Für ihrEngagement habe sie sich dreiSchwerpunkte gesetzt: WeiterePerspektiven für Kinder undJugendliche schaffen, den Aus-tausch zwischen Generationenund Kulturen ausbauen sowieZivilcourage und Mut im Alltagfördern. In diesem Sinne unter-stützt die Stiftung zahlreicheProjekte, die bereits Früchtetragen: »Mahlzeit und mehr«zum Beispiel ist eine überwie-gend ehrenamtliche Initiativezur Vermittlung und Gewäh-rung von Lebenshilfen wieHausaufgabenhilfe, Sachlei-stungen oder Lehrstellenverga-be für wirtschaftlich und sozialbenachteiligte Menschen in derNeuen Vahr. Zudem baute dieBürgerstiftung mit Hilfe meh-rerer Partner ein Netzwerk auf,

das Stiftungen, Vereine undWirtschaftsunternehmen mitSchulen zusammenbringt, dieUnterstützung benötigen – vorallem in Sachen Konfliktbear-beitung: »In Kooperation mitdem Bremer Landesinstitut fürSchule bilden wir Lehrer fürden konstruktiven Umgang mitKonflikten fort«, so Hans-Chri-stoph Hoppensack. Hinzu kom-men Aktivitäten wie etwa derVeggiday – ein fleischloserDonnerstag für die Gesundheitund den Klimaschutz – oderder Hilde Adolf Preis für beson-dere Leistungen des bürger-schaftlichen Engagements undder Bürgerbeteiligung.

Fördern und fordernGefördert werden aber auchgemeinnützige AktivitätenDritter in den Bereichen derJugendhilfe, des Sozial- undBildungswesens, der Wissen-schaft und Forschung, desSports sowie des Natur- undUmweltschutzes. »Das könnenProjekte sein, die das Zusam-menwirken von Jung und Altbegünstigen, die Neues inGang setzen, eine nachhaltigeWirkung erwarten lassen oderdie Bildung von Netzwerken

anstreben«, sagt AlexanderKünzel von der Bremer Heim-stiftung, ebenfalls Mitglied imVorstand. Auch Initiativen inForm unselbständiger Stiftun-gen fänden Unterstützung,ergänzt Hans-Christoph Hop-pensack, und: Bei der Bürger-stiftung könne man mitmachen– bei der Vorbereitung undBetreuung von Aktionen oderals Kontaktperson für Bürger-vereine und Behörden. »Wirarbeiten mit der Bremer Freiwilligen-Agentur zusam-

men, um viele Vorschläge fürbürgerschaftliches Engagementmachen zu können«, betont er.Doch um Gutes zu tun, sei dieBürgerstiftung Bremen aufSpenden angewiesen. »Wermöchte, kann den Verwen-dungszweck selbst bestimmen,soweit dieser im Rahmen unse-rer Satzung liegt. Es könnensogar Spendenfonds aufgelegtwerden, die den Namen desSpenders oder der Spenderintragen.« w

Bürger bewegenBremenAm Anfang stand die Idee, inder und für die Stadt etwaszu tun. Mit einer Bürgerstif-tung legte die Freie Hanse-stadt Bremen einen Grund-stein dafür. Ziel ist es, alleBürger einzuladen, sich fürihren Wohn- oder Arbeitsortzu engagieren – durch Mitar-beit, Zustiftungen und Spen-den. Das Motto: Bremengemeinsam bewegen!

Bremen aktuell

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Bürgerstiftung Bremen

c/o Bremer Heimstiftung, Marcusallee 39, Tel. 24 34 104Internet: www.buergerstiftung-bremen.deE-Mail: [email protected]

Konto 105 7777, Sparkasse in Bremen, BLZ 290 501 01

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Die kleine Gruppe – Menschenmit Demenz und ihre Angehö-rigen – setzte sich um einWerk der Künstlerin PaulaModersohn-Becker, das »Still-leben mit Milchsatte« aus demJahr 1905. Unter dem Kunst-werk stand ein antikes Holz-tischchen, das die familiäreAtmosphäre unterstrich. Ganzvon allein entwickelte sich einspannendes Gespräch über das,was auf dem Bild zu sehen ist:Ein gedeckter Tisch mit Brot,Butter oder Käse, einem Ei undeinem Teller saurer Milch, der»Milchsatte«. »Selbst herge-stellte Sauermilch gab es frü-her in fast allen Familien«,wusste eine Teilnehmerin. Siebemerkte aber auch, dass dieSpeisen eher auf eine Bauern-familie verweisen und dasakkurat gebügelte, weiße Tuchmit edler Bordüre ebensowenig zu diesem einfachenMahl passe wie ein Teller mitGoldrand. »Eingedeckt mit Por-zellan hat man früher nur zuwichtigen Anlässen wieGeburtstagen oder Hochzei-

ten«, erklärte der Herr nebenihr. Bei diesem Stichwort griffChristine Holzner-Rabe in ihreTasche und zauberte ein ge -stärktes Tischtuch hervor. Auswelchem Material? Aus Linnennatürlich, kam prompt die Ant-wort. Mit den Fingerspitzenwar außerdem schnell erfühlt:Ein Monogramm ist aufgesticktwie früher bei der Aussteuerüblich. »Sticken haben wir inder Schule gelernt«, erzählteIlse Hesse. Sie sprach aus, wasauch die anderen Teilnehmerdachten: Obwohl alles so schönangerichtet und der Tisch mitBlumen dekoriert ist – derBetrachter fühlt sich nicht zumEssen eingeladen. »Es fehlt dasBesteck«, bemerkte ihr MannRolf. Christine Holzner-Rabegab den Hinweis, dass PaulaModersohn-Becker mit ihremStillleben auf die Bedeutungder Speisen aufmerksammachen wolle und es sich umeinen Opfertisch zum Ernte-dank handeln könne.

Reise der ErinnerungenMit den mitgebrachten Requi-siten ließ die Museumspädago-gin das Stillleben lebendigwerden. Milchsatteschälchenvon damals, Besteck mit Frie-senmuster und gutes Geschirrwanderten durch die Händeund kamen schließlich auf dem

mitgebrachten Holztischchenzur Geltung. Dabei wurdenErinnerungen geweckt: »Durchdieses sinnliche Erleben hatteich das Gefühl, mitten im Bildzu sein«, erklärte Rolf Hessenach der Veranstaltung. Füreine der Damen war die Füh-rung eine Reise zurück zureigenen Kindheit. »Ich war inGedanken bei den Festen inmeinem Elternhaus.« In einemPunkt waren sich alle Teilneh-mer einig: Zur nächsten Füh-rung der Initiative »Aktiv mitDemenz« – getragen von derSparkassenstiftung BremerSparer Dank und der BremerHeimstiftung – am 19. Januarkommen sie wieder. PetraScholz, Leiterin der Initiative,ergänzte noch einen weiterenTermin: Jeweils eine Wochenach den Führungen imMuseum findet im Bamberger-Haus der Volkshochschule Bre-men ein Atelierkurs für Men-schen mit Demenz und Beglei-tung statt, der auffordert, kre-ativ zu werden. w

Ein Stilllebenwird lebendigEine prall gefüllte Tascheweckte die Neugier im PaulaModersohn-Becker Museum.Was dadrin war, verriet ihreBesitzerin, die Museumspäda-gogin Christine Holzner-Rabe,jedoch nicht sofort. Vielmehrbat sie ihre Gäste, Platz zunehmen. Spätestens da warden Teilnehmern klar: »DieKunst zu leben«, das sindFührungen der ganz besonde-ren Art…

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Weitere Termine:

Führungen Mi. von 16.30–18 Uhr19. 1., 16. 2., 16. 3., 18. 5. 2011

AtelierkurseMi. von 14.30–16.30 Uhr26. 1., 23. 2., 23. 3., 25. 5. 2011

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Service

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Stadtbereich MitteStadtteilhaus St. RembertiHoppenbank 2/328203 BremenTel. 0421-36 02-0Fax 0421-36 02-119

Haus im Viertelmit Pflege-Wohngemeinschaft im Alten FundamtAuf der Kuhlen 1b28203 BremenTel. 0421-33 49-0Fax 0421-33 49-119

Stadtbereich OstStiftungsresidenz Marcusalleemit Villa am DeliuswegMarcusallee 3928359 BremenTel. 0421-23 85-0Fax 0421-23 85-619

Stiftungsresidenz Landhaus HornSchwachhauser Heerstraße 26428213 BremenTel. 0421-24 68-0Fax 0421-24 68-119

Stiftungsresidenz RiensbergRiekestraße 228359 BremenTel. 0421-23 86-0Fax 0421-23 86-119

Lür Oltmann Domizil Riekestraße 2 28359 Bremen Tel. 0421-3016-0

Stiftungsresidenz LuisentalBrucknerstraße 1528359 BremenTel. 0421-23 82-0Fax 0421-23 82-119

StiftungsresidenzIchon-ParkOberneulander Landstraße 7028355 BremenTel. 0421-25 77-0Fax 0421-25 77-119

Emma Holler Domizil Oberneulander Landstraße 70 28355 Bremen Tel. 0421-30 16-0

Stiftungsdorf HollergrundIm Hollergrund 6128357 BremenTel. 0421-27 85-0Fax 0421-27 85-119

Stiftungsdorf Borgfeldmit Pflege-WohngemeinschaftBorgfeld Daniel-Jacobs-Allee 128357 BremenTel. 0421-69 62 46 94Fax 0421-69 62 46 95

Stiftungsdorf OsterholzEllener Dorfstraße 328325 BremenTel. 0421-42 88-0Fax 0421-42 88-119

Stiftungsdorf HemelingenDiedrich-Wilkens-Straße 1828309 BremenTel. 0421-41 04-0Fax 0421-41 04-119

Stiftungsdorf Arberger Mühle(in Planung)Tel. 0160- 96 74 94 80mit Pflege-Wohngemeinschaft Arberger MühleArberger Heerstraße 9028307 BremenTel. 0421-48 44-212

Stadtteilhaus Blockdiekmit Pflege-WohngemeinschaftBlockdiekund Treffpunkt BlockdiekMülheimer Straße 1-328327 BremenTel. 0421-43 79-088

Stadtteilhaus OTemit Pflege-WohngemeinschaftOTe und Treffpunkt OTeLudwigshafener Straße 628325 BremenTel. 0421-69 61-250

Stadtbereich SüdStiftungsdorf Rablinghausen– Tönjes Vagt Hof –Rablinghauser Landstraße 51 a-e28197 BremenTel. 0421-52 07-0Fax 0421-52 07-119

Haus in der Neustadt- Wohnen an der Zionskirche -Hermannstraße 37–4128201 Bremen Tel. 0421-24 45-0Fax 0421-24 45-119

BREMER HEIMSTIFTUNG

Häuser – Pflege-Wohngemeinschaften – Treffpunkte

e-mail: [email protected]

e-mail: [email protected]

KundenCentrumMarcusallee 39 28359 Bremen

Tel. 0421-24 34-0Fax 0421-24 34-189

BREMER HEIMSTIFTUNGBREMER HEIMSTIFTUNG

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Service

Stadtteilhaus KatteneschAlfred-Faust-Straße 11528277 BremenTel. 0421-84 02-0Fax 0421-84 02-119

Stadtteilhaus KattenturmTel. 0421-84 02-110mit Treffpunkt KattenturmTheodor-Billroth-Straße 46-4828277 BremenTel. 0421-84 02-187

Stadtteilhaus HuchtingTegeler Plate 2328259 BremenTel. 0421-57 22-0Fax 0421-57 22-119mit Pflege-Wohngemeinschaft Nimweger StraßeNimweger Straße 13-1528259 BremenTel. 0421-57 20-357Fax 0421-57 22-119

Stadtbereich WestStiftungsdorf Walle mit Pflege-Wohngemeinschaft am Alten WasserturmKarl-Peters-Straße 7428217 BremenTel. 0421-336 37-0Fax 0421-336 37-119

Stiftungsdorf Gröpelingen– Alte Feuerwache –Elbinger Straße 628237 BremenTel. 0421-38 04-0Fax 0421-38 04-119

Stadtbereich NordStiftungsresidenz St. Ilsabeen Billungstraße 31-3328759 BremenTel. 0421-62 64-0Fax 0421-62 64-119

Stiftungsdorf Blumenkamp- Anna-Stiegler-Haus -Billungstraße 2128759 BremenTel. 0421-62 68-0Fax 0421-62 68-119

Stiftungsdorf FichtenhofSchönebecker Kirchweg 3328757 BremenTel. 0421-62 69-0Fax 0421-62 69-119

Stiftungsdorf RönnebeckDillener Straße 69-7128777 BremenTel. 0421-60 94-0Fax 0421-60 94-119

Haus Vier DeichgrafenZum Alten Speicher 628759 BremenTel. 0421-40 95-0Fax 0421-40 95-119

weitere StandorteSchule für AltenpflegeFedelhören 7828203 BremenTel. 0421-24 34-410Fax 0421-24 34-419Außenstelle Bremen-Nordim Stiftungsdorf BlumenkampTel. 0421-62 68-506

Fachschule für PhysiotherapieFedelhören 7828203 BremenTel. 0421-24 34-420Fax 0421-24 34-419

Erwin-Stauss-InstitutFedelhören 7828203 BremenTel. 0421-33 87-923

DiedrichshofOstendorfer Straße 2727726 WorpswedeTel. 04792-93 31 37

ambulante PFLEGE Bremer Stiftungs-Service gGmbH Im Hollergrund 3 28357 Bremen Tel. 0421-30 16-100

Kontor für Seniorenumzüge Karl-Peters-Straße 78 28217 Bremen Tel. 0421-69 61-666

Die Bremer Heimstiftung ist Mitglied im Paritätischen

Versorgungsnetz

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Es war schon ein Stück weitverrückt, was 13 weibliche undmännliche Models der BremerHeimstiftung im Alter von 57bis 91 Jahren an insgesamt sie-ben Tagen erlebten: Lichtertanzin der Disco, mit dem Quaddurch die Wildnis brausen,Haut zeigen bei einem Tattoo-Künstler und im Rennanzugauf der Kartbahn Runden dre-hen – das sind nur einige derspektakulären Szenen ihresaufregenden Fotoshootings mitdem Fotografen Jörg Machirus.Die ungewöhnlichen Bilder, diedabei entstanden, zieren denneuen Kalender der BremerHeimstiftung für das Jahr 2011.»Er ist noch frecher als dererfolgreiche Vorgänger«, sagtDörte Diekmann, Hausleiterinim Stadtteilhaus St. Remberti,die das Projekts begleitete. DasBesondere in diesem Jahr: DieBilder wurden mitten im Bre-mer Stadtleben fotografiert –

dort, wo sich Menschen treffenum Spaß zu haben und dasLeben zu genießen. Im Cine-maxX, auf der Halfpipe und imAutoscooter auf dem Frei-markt: »Es gab wunderbareBegegnungen mit Jung und Alt,von denen die Bilder erzählen«,so Dörte Diekmann. Sogar diePolizei wurde neugierig: Als die91-jährige Franziska Meyergenussvoll einen Döner amSielwalleck aß, war dies soungewöhnlich, dass die Polizeinach dem Rechten schaute.Neugierig geworden? Der neue Kalender 2011 derBremer Heimstiftung ist gegeneine kleine Spende im Kunden-Centrum, Marcusallee 39,28357 Bremen erhältlich. w

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UnterhaltungTipps und Termine der Bremer Heimstiftung

6. Januar, 10.30 Uhrw Neujahrsempfang20 Jahre Stiftungsdorf Fich-tenhof mit dem Swing-TrioTimeless, Eintritt frei

23. Januar, 10.30 Uhrw Ausstellungseröffnungder Aquarell-MalgruppeStiftungsresidenz Luisentalmit anschließenden Hausfüh-rungen ab 11.30 Uhr

Stiftungsresidenz RiensbergEintritt frei

1. Februar, 17.30 Uhr w »Physiotherapie amScheideweg: Was bringt dieAkademisierung?"Vortrag von Prof. Dr. HeidiHöppner und Katrin Scherer

Bildungszentrum der BremerHeimstiftung Eintritt frei

23. Februar, 14.30 Uhrw Die Kunst zu leben: Krea-tives künstlerisches Gestal-ten für Menschen mitDemenz und BegleitungUlrike Schulte und UteDuwensee

VHS im Bamberger-HausEintritt 5 Euro pro PersonAnmeldung erbeten unter Tel.33 88 222

1. März, 17.30 Uhrw »Stimmstark und selbstsi-cher bis ins hohe Alter."Stimme, Macht, Stimmung -unsere akustische Visitenkar-te. Vortrag von Ute Bries

Bildungszentrum der BremerHeimstiftung

Eintritt frei

Reife Top-Models

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Wussten Sie es? Die Engländersind zwar bekannt für ihre Tee-kultur, ursprünglich kommendie getrockneten Blätter aberaus Asien. Erstmals wurden sie1610 von den Holländern nachEuropa gebracht. Die Engländergründeten 1769 die East IndiaCompany zum Import von Teeaus China. Sie begannen, Teeauch in Indien und Afrikaanzubauen. Produktionsverfah-ren und Zubereitung übernah-men die Europäer von den Chi-nesen. Tee wird aus den unter-schiedlichen Bestandteilen derPflanze zubereitet. Die Knos -pen enthalten das meiste Teein– heute als Koffein bezeichnet–, die Blätter am wenigsten.Und auch die Blüten und Stän-gel können genutzt werden.Mittlerweile werden Aufgüsseaus Früchten und Kräutern

ebenfalls als Tee bezeichnet.Diese Heißgetränke enthaltenallerdings kein Koffein. Nurechter Tee ist also ein »Wach-macher« am Morgen – genausowie Kaffee.

Jede Sorte hat ihre WirkungSchwarzer Tee wird vor allemaus den Blättern von Teepflan-zen zubereitet. Am bekannte-sten sind die würzigen SortenDarjeeling, Ceylon und Assam.Für eine aktivierende Wirkungdarf der Tee nur maximal dreiMinuten ziehen. Danach löstdas heiße Wasser die im Tee-blatt vorhandenen Tannine.Diese bewirken, dass unserKörper das Koffein nicht mehrnutzen kann. Beim klassischengrünen Tee bleiben die Teeblät-ter in ihrer Ursprünglichkeiterhalten. Grüner Tee mit sei-nem frischen, auch blumigenAroma soll bei regelmäßigemGenuss Krebs vorbeugen unddie Lebenserwartung verlän-gern. Zudem heißt es, dass ereine schöne Haut macht. Derweiße Tee wurde früher vonKaisern getrunken, da ihmnachgesagt wurde, er verhelfezu Unsterblichkeit. Seine Pro-duktion ist äußerst aufwändig,da nur ungeöffnete Knospen

der Teepflanze verwendet wer-den, die von Hand verlesenwerden müssen. Weißer Tee istbesonders mild und damitmagenschonend. Er gilt alsreich an Antioxidantien, diedas Immunsystem stärken unddie Konzentration fördern.Ayurvedische Tees basieren aufKräuter- und Gewürzmischun-gen. Kardamom, Ingwer, Zim-trinde und Muskat zum Bei-spiel sollen die Harmonie imKörper und das Immunsystemstärken, Koriander, Majoran,Basilikum und Anis dage-gen die Blut-bildunganregenund gei-stigeEnergiefördern.

Lust auf eine Tasse Tee? Wie heißt ein koffeinfreier Tee,der in den Zedernbergen vonKapstadt wächst? Das Kunden-Centrum der Bremer Heimstif-tung, Marcusallee 39, 28359Bremen, freut sich auf IhreAntwort. Unter den richtigenEinsendungen verlosen wir Teefür gemütliche Stunden! Einsendeschluss: 31. Januar2011 w

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Gesundheit

It’s Teatime!Was seit Jahrhunderten inGroßbritannien zu jederTageszeit getrunken wird,erfreut sich auch bei unsimmer größerer Beliebtheit:Tee in all seinen Variantenund Farben: zum Wärmen,zum Heilen oder einfach zumGenießen…

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An diesem Mittwochnachmit-tag im November schickt maneigentlich keinen Hund vor dieTür: Es ist grau und nieselt. Aufdem Parkplatz vor der Stif-tungsresidenz stehen dennochzwei Kleinbusse der BremerHeimstiftung bereit. ZwölfBewohnerinnen haben schonPlatz genommen und wartenauf Ursula Fincken. Von Unge-duld keine Spur: »Wir sitzendoch warm und trocken« sagtHelma Ortlieb. Sie mache sicheigentlich nichts aus Kuchen,verrät die 87-Jährige hintervorgehaltener Hand, sei abertrotzdem fast immer dabei:»Weil es schön ist, mal rauszu-kommen, und wir mit denDamen und dem Herrn immerviel Spaß haben.« Die Damen,das sind Gudrun Hopp und Inge

Kothe – der Herr, MathiasHamer, bleibt heute im Büro.»Wir fahren erst los, wenn wirvollzählig sind«, versichern dieFrauen. Und da kommt UrsulaFincken auch schon um dieEcke – sie hatte ihren Mantelin der Wohnung vergessen.Schnell wird der letzte Rollatorim Kofferraum verstaut, danngeht es los. »Diesmal führt dieReise nach Fischerhude«, kün-digt Gudrun Hopp an. Sie istseit fünf Jahren als Ausflugs-begleiterin in der Stiftungsresi-denz Luisental tätig. Die Zielesucht sie mit ihren »Kollegen«gemeinsam aus. »Wir greifenauch Wünsche der Seniorenauf«, erklärt sie. Wichtig sei,dass das Café barrierefrei undso gelegen sei, dass man imAnschluss noch spazierengehen könne, »bevorzugt imGrünen«, wie Inge Kothe hinzu-fügt. Da darf die Lokalitätruhig etwas kleiner sein, so wiedas angesteuerte Puppencafé.»Da waren wir schon einmal

mit einer größeren Gruppe. Ich kann mich nur zu gut an 15 Rollis vor der Tür erinnern«,sagt sie schmunzelnd. Ebenfallsnicht vergessen ist der Ausflugzum Café Emma am See imBürgerpark. Als die Kaffeefah-rer und ihre Chauffeure dieRückfahrt antreten wollten,streikte ein Bus. »Wir musstenErsatz anfordern und das dau-erte natürlich ein bisschen.Unserer guten Laune tat daskeinen Abbruch, im Gegen-teil!«, so die beiden Ehrenamt-lichen. »Man bekommt ganzviel zurück von den Menschen,die wir begleiten«, erklärt IngeKothe ihre Motivation. Dass siedie Termine der Ausfahrtenselbst mit festlegen kann unddamit unabhängiger ist, gefälltihr besonders. Und natürlichauch das süße Vergnügen: 13selbstgebackene Torten stehendiesmal bereit – von Schwar-zwälder Kirsch bis zu Stachel-beerbaiser. Da wird sogar FrauOrtlieb schwach… w

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Kaffeefahrt insGrüneAlle ein bis zwei Monate istes soweit: Dann organisierenGudrun Hopp, Inge Kothe undMathias Hamer für die Be -woh ner der StiftungsresidenzLuisental einen Ausflug in einschnuckeliges Café in Bremenoder umzu. Die drei freiwilli-gen Helfer chauffieren,begleiten und lassen sichdabei von nichts aus der Ruhebringen…

Aus den Häusern

Gudrun Hopp und Inge Kothe (r.) servieren ihren Damen Torte zum Kaffee

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»Wenn Frau Groß hier ist,machen wir eigentlich immererstmal unsere Runde«, erzähltIrmgard von Schmiedeberg.Gemeint sind kleine Spazier-gänge rund um die Stiftungs-residenz. Regnet es, werdendiese kurzerhand ins Haus ver-legt. Doch das ist noch nichtalles: Kaffee und Kuchen,Gespräche oder Besuche vonFesten wie der Freimarktsfeierim Haus gehören ebenfallsdazu. »Frau von Schmiedeberglegt zum Beispiel viel Wertdarauf, stets modisch gekleidetzu sein«, erklärt Karin Groß. EinThema, das die Frauen verbin-det. So unterstützt Karin GroßIngrid von Schmiedeberg abund an in der Kleiderwahl oderbeim Frisieren und sorgt auch

dafür, dass ein lockerer Knopfgegebenenfalls wieder an dierechte Stelle gerückt wird.

Auch Herren im TeamNatürlich gibt es nicht nur»Grüne Damen«, sondern aucheinige »Grüne Herren«. Sieengagieren sich ehrenamtlichin Krankenhäusern oder Senio-reneinrichtungen – auch in denHäusern der Bremer Heimstif-

tung. In Bremen sind die »Grü-nen Damen und Herren« alsArbeitsgemeinschaft des Deut-schen Evangelischen Frauen-bundes aktiv. Ihre Bezeichnungleitet sich von der Farbe derKittel ab, die sie während ihresEngagements im Krankenhaustragen. In den Häusern der

Stiftung wird auf dieses Erken-nungszeichen allerdings ver-zichtet, um den privaten Char-akter der Besuche zu unter-streichen.

Beweggründe»Ich wollte mich immer schonsozial engagieren«, beantwor-tet Karin Groß die Frage nachihrem Motiv, als Grüne Dametätig zu sein. Einfach Geld zuspenden, reichte ihr nicht aus.»Das kann jeder«, meint sie,»aber sich persönlich einzu-bringen, das ist etwas anderes.«So entschied sie sich ganzbewusst dafür, einem älterenMenschen Zeit zu schenken.Sieben Damen hat die 63-Jäh-rige in den zwanzig Jahren, diesie sich – auch neben derBerufstätigkeit – engagiert,schon begleitet. »Ich finde, vielist es nicht, was man gibt, aberfür die älteren Menschenbedeutet es eine Menge«,betont Karin Groß, »und siegeben viel an herzlicher Zunei-gung zurück.« w

Dame in Grün?Nein, ein grünes Gewandträgt sie nicht. Eine »GrüneDame« ist sie aber dennoch,und das bereits seit gutzwanzig Jahren. Einmalwöchentlich besucht KarinGroß derzeit Irmgard vonSchmiedeberg in der Stif-tungsresidenz Marcusallee.Besuche, auf die sich die 86-Jährige Dame sehr freut.

Aus den Häusern

Weitere Informationen:

Grüne Damen und HerrenEveline NagelTel. 23 29 76

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Aus den Häusern

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Vorsichtig, ohne einen TropfenWasser zu vergießen, schenktHelmuth Brombach ein Glasein und stellt dieses galant aufdie Ablage des Rollators. Dannbringt er die Gehhilfe samtGetränk so in Position, dassCäcilie Engelbracht beidesbequem erreichen kann. Einprüfender Blick noch, dannwidmet sich der Rentner auf-merksam den Wünschen eines

anderen Gastes. Der frühereEinzelhandelsunternehmer hataber keineswegs umgeschultauf Servicekraft in der Stif-tungsresidenz Riensberg. Viel-mehr kommt er seit fast 15Jahren jeden Donnerstag mitseiner Ehefrau in das Haus derBremer Heimstiftung, um dortehrenamtlich den Singkreis zuunterstützen. Während RenateBrombach Klavier spielt, ver-sorgt ihr Mann Helmuth dieSenioren mit Flüssigem.

Volkslieder zum MitsingenSchon eine halbe Stunde vorBeginn der Veranstaltung ist esnicht zu überhören: Die Brom-bachs sind wieder da. »Es musswas Wunderbares sein«, klingtes durch den Raum, der sichschnell füllt. Rund 30 Seniorensind gekommen, um demgefühlvollen Spiel von RenateBrombach zu lauschen. In denHänden halten sie ihreGesangsbücher, die gleich zumEinsatz kommen sollen. Daskleine Konzert zur Einstim-mung sei Ritual, verrät Hel-muth Brombach. »Meine Frauspielt dann gern Schlager- undOperettenmusik, die man sonstso nicht mehr hört.« ImAnschluss stehen herbstlicheVolkslieder zum Mitsingen aufdem Programm, verkündetChrista Kempf, Sozialdienstlei-terin im Haus, die durch denNachmittag führt. Zu jeder Zeitdürfen sich die Bewohneretwas wünschen.

Vom Hobby zum EhrenamtOb zum »Jäger aus Kurpfalz«oder »Es zogen fünf wildeSchwäne« – die Finger vonRenate Brombach fliegen

sicher über die schwarz-wei-ßen Tasten und verraten, dasssie eine geübte Klavierspielerinist, auch wenn sie diese Kunstnie zu ihrem Beruf machte.»Ich musiziere bereits seit mei-nem 8. Lebensjahr, allerdingsmit Unterbrechungen.« Auf derFlucht aus der Stadt Memel,ehemals Ostpreußen, mussteihre Familie sämtliches Habund Gut zurücklassen – auchdas Klavier. Im Elternhaus ihresMannes aber gab es eines undsie ließ ihre Leidenschaft neuaufleben. Dass Renate Brom-bach ihr Hobby nun ehrenamt-lich in der StiftungsresidenzRiensberg ausübt, habe sichzufällig ergeben. »Als meineMutter einzog, wurde bald dar-auf ein Singkreis ins Lebengerufen und ich entschiedspontan, diesen am Klavier zubegleiten.« Da das EhepaarBrombach viel und gernzusammen ist, übernahm auchHelmuth eine Aufgabe: »VomSingen wird die Kehle trocken.«Deshalb gehe er während derVeranstaltung von Platz zuPlatz und achte darauf, dassalle gut mit Wasser versorgtsind. Auch nach dem Tod derMutter dachten beide nicht ansAufhören: »Ich kann immerwunderbar beobachten, wiedas Singen und die Musik dieTeilnehmer verändert. AmAnfang kommen viele mitgebückter Haltung und in sichgekehrter Miene. Dann fangendie Gesichter plötzlich an zustrahlen und die Körper richtensich auf. Das ist für meine Frauund mich ein erfüllendesGefühl«, sagt er – und schiebtmit seinem kleinen Getränke-wagen auch schon weiter. w

Er kellnert, siespielt Klavier…So sieht freiwillige Arbeits -teilung in der Stiftungsresi-denz Riensberg aus – seit fast15 Jahren!

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Aus den Häusern

Als Marie Thomsen gefragtwurde, was sie an ihremGeburtstag essen will, musstedie 73-Jährige nicht überlegen:»Spanische Tortilla!« Leckerhabe diese geschmeckt – wieüberhaupt alles, was im Stif-tungsdorf Blumenkampgekocht werde. Marie Thomsenist aber keineswegs Bewohne-rin der Einrichtung: Nacheinem Schlaganfall lebt sieweiter bei ihrem Mann,besucht aber zweimal in derWoche die Tagespflege in Blu-menkamp. Das Konzept, älterenoder pflegebedürftigen Men-schen temporär Unterstützunganzubieten, kommt an undwurde deshalb auf weitereHäuser der Bremer Heimstif-tung ausgedehnt. Seit kurzemgibt es die Tagespflege auch inden Stadtteilhäusern OTe undHuchting sowie in der Stif-tungsresidenz Ichon-Park.

Am Tag in Gemeinschaft…»Unser Ziel ist, das Angebotbald in nahezu allen Stadttei-len zu etablieren, um älteren

Bremerinnen und Bremern zuermöglichen, länger in ihreneigenen Wohnungen zu bleibenund ihre berufstätigen Ange-hörigen zu entlasten«, betontAlexander Künzel, Vorstands-vorsitzender der Bremer Heim-stiftung. Was genau sich hinterdem Begriff Tagespflege ver-birgt? »Erfüllte Stunden mitAbwechslung, Ansprache undvielen Angeboten«, weiß Mari-na Aydt, Leiterin im Stadtteil-haus OTe. Bis zu zwölf ältereMenschen können einen odermehrere Wochentage inGesellschaftsräumen mitWohnküche und Ruhebereichverbringen. Von 8 bis 16 Uhrfinden hier vielfältige Aktivitä-ten statt, begleitet von Pflege-und Hauswirtschaftskräften,die auch bei der medizinischenPflege unterstützen. »Gemein-sam wird gekocht und geback -en, gespielt, geklönt oder gele-sen. Wir richten uns ganz nachden Wünschen unserer Gäste«,erklärt Sylvia Hoven, Leiterinder Stiftungsresidenz Ichon-Park. Auch Singen, Bewegungs-und Musiktherapie sowie Aus-flüge stehen auf dem Pro-gramm. »Es gilt, die Mobilitätund Alltagskompetenzen der

Teilnehmer zu erhalten und zufördern«, sagt sie. Die Erfah-rungen aus dem StiftungsdorfBlumenkamp hätten gezeigt:»Das klappt – in der Gruppemotiviert einer den anderenzum Mitmachen.«

…und abends nach HauseFür Elisabeth Krause, die seitvier Jahren die Tagespflege inBlumenkamp besucht, bedeutetdas Angebot noch mehr: »DieStunden sind wie Familienall-tag für mich«, erklärt die 87-Jährige und ihre Tochterergänzt: »Nach schwererKrankheit hat meine Mutterhier ihre Lebensfreude wieder-gefunden.« Übrigens: Es gibtviele Möglichkeiten, einenTagespflege-Aufenthalt zufinanzieren. Wenn eine Pflege-stufe vorliegt, ist dieser sogarteilweise kostenlos. w

Tagsüber gut versorgt sein

Weitere Informationen undBeratung:

Stadtteilhaus OTeMarina Aydt, Tel. 69 61 250Stadtteilhaus HuchtingVolker Tewes, Tel. 57 22 110Stiftungsresidenz Ichon-ParkSylvia Hoven, Tel. 25 77 110

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Aus den Häusern

Die Idee dazu kam GillesWelinski spontan: »Ich wohnenicht weit vom Haus im Viertelentfernt und habe das faszinie-rende Miteinander von Alt und

Jung auf dem Gelände beob-achtet.« Da sei der Wunschentstanden, etwas Kreativesmit den Generationen auf dieBeine zu stellen. Gesagt, getan:Hausleiterin Ursula Schnell warsofort begeistert und machteWerbung für das Projekt mitdem Titel »Traum«. Der 46-jäh-rige Tänzer, langjähriges Mit-glied im Bremer Tanztheaterunter Susanne Linke und UrsDietrich, stellte gleichzeitigeinen Antrag auf Fördermittelbeim Kultursenat. Als dieBewilligung kam, fiel der Start-schuss: Seit September sindzwölf Drei- bis Sechsjährigeund sechs Erwachsene dabei,ein Stück zu den Klängen derKinderszenen von Robert Schu-mann zu erarbeiten. Im Taktder Musik entsteht aus einemkleinen Flämmchen ein lodern-des Feuer, die Großen tanzenim Karussell, während die Klei-nen wie Ritter auf Stecken-pferden durch den Raum hop-peln. »Wunderbar habt ihr das

gemacht, für heute ist Schluss«,loben Gilles Welinski und seineAssistentin Karin Schütz.

Anderes Körpergefühl Nach einer »getrennten« Pro-bephase findet nun einmal inder Woche ein einstündigesgemeinsames Training von Altund Jung statt. »Ich würdeöfter kommen«, sagt die 71-jährige Erika Schröter aus demHaus im Viertel, »und bin froh,dass ich den Mut hatte, dabeizu sein. Tanzen ist etwas ganzWunderbares, das ich für michentdeckt habe.« Die 70-jährigeMieterin Helga Willfang warnach anfänglicher Verwunde-rung neugierig und schnellbereit, sich an diesem Projektzu beteiligen. »Es ist spannendzu spüren, wie wir unsereBewegungen mit Ausdruck fül-len.« Jeder Teilnehmer könneseine Persönlichkeit in denkünstlerischen Prozess einbrin-gen: »Gilles sagt nie: ‚Ihr müsstes so oder so machen.’ Er beob-achtet uns und gibt Anregun-gen. Ihm gelingt es, uns alle –ob groß oder klein – individuelloder zusammen zu ‚bewegen’.«Auch die Kinder sind begei-stert: »Helga, drehst du michnoch einmal?«, fragt Greta undblickt mit ihrem allerliebstenLächeln vom Boden auf. DieSzene sitzt, aber es ist nocheiniges zu tun. Gilles Welinski:»Insbesondere mit Kindern istjede Probe anders. Aber dasmacht das Projekt so spannendund lebendig.« Das Stück wirdam 5. und 6. Februar jeweilsum 16 Uhr im Alten Fundamtaufgeführt; Karten sind für3,50 Euro im Haus im Viertelerhältlich. w

Mutprobe derbesonderen Art»Achtung, die Müsik kommt,bewegt euch noch longsa-mér…« Gilles Welinski machtes vor: Er rollt in Zeitlupen-tempo elegant über denBoden und bittet seine klei-nen und großen Zuschauer, esihm nachzumachen: »Ihr seidBaumstämmé – schwer undrund.« Was der französischeChoreograph mit unverkenn-barem Akzent hier in derBibliothek des Hauses imViertel vorhat? Ganz einfach:Er studiert ein Tanztheater-stück ein – und zwar mitMietern der Einrichtung, Kin-dern aus dem Kindergartennebenan sowie interessiertenNachbarn aus dem Stadtteil.

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Bewohner erzählen

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»Sie war warmherzig, fröhlichund gewann sehr schnell dasVertrauen der Menschen«,beschreibt Anneliese Schubertdas Wesen ihrer Freundin. Unddas, obwohl die KindheitMathildes nicht nur Sonnen-schein bereit hielt. Bereitswenige Tage nach ihrer Geburtim Jahr 1907 verstarb MutterPaula an den Folgen einerEmbolie. Mathilde verbrachtedie ersten Jahre ihres Lebensbei ihrer Tante in Basel, bevorder Vater – inzwischen neuverheiratet – sie 1911 zurück -

holte nach Worpswede. DasVerhältnis zur Stiefmutter seifür Mathilde Zeit ihres Lebensein schwieriges gewesen, erin-nert sich Anneliese Schubert.

Entartete KunstErst mit zwölf Jahren habeMathilde erfahren, dass nichtihre Stiefmutter, sondern Paula,die erste Frau ihres Vaters Otto,ihre leibliche Mutter war – undsei sehr froh darüber gewesen,erzählt die Seniorin. Dennoch,nicht immer gereichte die Ver-wandtschaft mit der heuteberühmten Malerin TochterMathilde zum Vorteil. Im Drit-ten Reich musste sie beruflicheEinschränkungen hinnehmen,da die Werke von Paula Moder-sohn-Becker als »EntarteteKunst« galten. Die Leitungeiner neuen Mütterschule inBremen blieb ihr aus diesemGrund verwehrt. Stattdessenkonnte sie jedoch Mütterbera-tungsstellen in Ostfrieslandeinrichten, für die sie jeweilseinen Kreis ehrenamtlicherMitarbeiterinnen anwarb.»Wenn Tille davon erzählte, sosagte sie stets, das sei dieglücklichste Zeit ihres Berufs-lebens gewesen«, schildertAnneliese Schubert. DasBerufsleben war es auch, dasdie Bewohnerin des Stiftungs-

dorfes Rablinghausen undMathilde Modersohn zusam-menführte.

Kolleginnen14 Jahre lang arbeiteten sieSeite an Seite als Sozialarbei-terinnen im heutigen Amt fürSoziale Dienste. Die eine –Anneliese Schubert – zuständigfür den Bezirk Borgfeld, dieandere für den Bezirk Oberneu-land. Eine Arbeit, die beidenFreude machte, Befriedigungbrachte und die Frauen ver-band. »Wir haben uns gegen-

seitig vertreten, Problemfällemiteinander beraten, warenviel mit dem Auto unterwegsund hielten Bürgersprechstun-den in den Ortsämtern ab«,erzählt Anneliese Schubert.Aus Kolleginnen wurden engeFreundinnen, bis MathildeModersohn 1998 verstarb. w

Eine Künstler-tochter zurFreundinWer war eigentlich MathildeModersohn? Interessierte, diedas erfahren möchten, liegenbei Anneliese Schubert genaurichtig. Die heute 89-Jährigewohnt im StiftungsdorfRablinghausen. Lange Jahrewar sie mit »Tille«, wie sie dieTochter von Paula Moder-sohn-Becker liebevoll nennt,befreundet. Uns, dem Redak-tionsteam der Bremer Heim-stiftung aktuell, hat sie gerneaus dieser Zeit und aus derVergangenheit Mathildesberichtet.

Ein Bild aus dem Nachlass von »Tille« Modersohn, das Anneliese Schubert vonihrer Freundin vermacht bekam. Es zeigt Mathilde Modersohn (M.) mit ihremVater und ihrer Schwester

Anneliese Schubert, Bewohnerin im StiftungsdorfRablinghausen

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Erbauliches hoch drei

Mit Kelle, Mörtel und hand-werklichem Fingerspitzenge-fühl wird vielerorts in der Bre-mer Heimstiftung Hand ange-legt. Das Ziel: die Wohn- undLebensqualität von Mieternund Bewohnern der Einrich-tungen zu verbessern. DieErgebnisse sind sicht- und hör-bar. »Wer will fleißige Hand-werker seh’n? Der muss jetztnach Borgfeld geh’n« erklanges am 1. Oktober im Stiftungs-dorf Borgfeld. Umgedichtetund zu Gehör gebracht wurdedas Volkslied von Schülern derGrundschule Am BorgfelderSaatland. Anlass war dieGrundsteinlegung für denzweiten Bauabschnitt des Stif-tungsdorfes, in dem nebenweiterem Wohnraum erstmalsKlassenräume für eine Schuleentstehen. Grund zu feiern gabes auch im StadtteilhausBlock diek: Am 20. Septemberwurde hier das sanierte Wohn-gebäude in der MülheimerStraße 1 eingeweiht. Ein Jahrdauerte die Modernisierung derPflegewohngemeinschaft imErdgeschoss und der Wohnun-gen in den Stockwerken darü-ber, die nun mit dem Fahrstuhlzu erreichen sind. Anlass zurFreude auch im Süden Bre-mens: Hier eröffnete die Bre-mer Heimstiftung ihr 26. Haus!

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Rückblick

Nahtloser Übergang

Leitungswechsel in der Stif-tungsresidenz Marcusallee:Freimarktsfeier, Martinsgans-Essen, Adventskaffeetrinkenund, und, und... Als Doris Paulam 25. Oktober ihren erstenTag als Hausleiterin in der Stif-tungsresidenz Marcusalleeantrat, blieb keine Zeit zumNachdenken: Anpacken undorganisieren war gefragt. Dakam der Diplom-Psychologinihre langjährige Erfahrung inleitender Position bei privatenAltenhilfeträgern zugute. Nichtzuletzt hätten aber auch dieEinarbeitung durch ihren Vor-gänger Björn Klattenhoff, dernach 16 Jahren Bremer Heim-stiftung in den Ruhestand ging,und das Mitarbeiterteam dazubeigetragen, dass sie sich vonAnfang an zurechtfand undsich sofort zugehörig fühlte.»Ganz wichtig ist mir ein gutesund vertrauensvolles Miteinan-der mit den Bewohnern undBeschäftigten, mit Angehöri-gen, Partnern und Nachbarnder Stiftungsresidenz.« w

Stiftungsresidenz Marcusallee

Bremer Heimstiftung

Fit nicht nur bis zur Rente

Rente und Ruhestand – dassind für Siegfried Tauchertzwei paar Schuhe. Und so ver-abschiedete sich der 65-Jähri-ge nach 35 Jahren als Pflege-kraft im Stadtteilhaus Katten -esch mit einer besonderenHilfsaktion. Der leidenschaftli-che Sportler startete am 19.August einen Triathlon. Dieserführte ihn 147 Kilometer durchdie Hansestadt mit etlichenStippvisiten in Häusern derBremer Heimstiftung. Laufen,schwimmen und Rad fahrenstanden auf dem Programm,alles für einen guten Zweck.Für jeden zurückgelegten Kilo-

meter hatte Siegfried Tauchertim Vorfeld Geld von Sponsorenerhalten. Insgesamt sind 2.080Euro auf diesem Wege gesam-melt worden, die am 27. Okto-ber der Deutschen MultipleSklerose Gesellschaft sowie derDemenz-Betreuung im Stadt-teilhaus Kattenesch überreichtwurden. w

Stadtteilhaus Kattenesch

Seit dem 1. Oktober stehen inder Theodor-Billroth-Straße46-48 insgesamt 15 sanierteWohnungen für ältere Men-schen bereit, die selbstbe-stimmt in eigenen vier Wändenleben möchten – mit Serviceund Unterstützung der Bremerheimstiftung im Hintergrund.Kooperationspartner diesesProjektes ist die BREBAUGmbH als Eigentümerin desGebäudes. w

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Rückblick

Mini-Zoo zu Besuch

Hahn Amadeus, Meerschwein-chen Hans im Glück, HundWilli und weitere Gäste in Fellund Feder kamen und genossendie ungeteilte Aufmerksamkeitund Zuwendung der Seniorenaus den Pflegebereichen derStiftungsresidenz Riensberg:Die Tiere von Diplom-BiologinCornelia Drees waren im Okto-ber zu Gast in der neu gestal-teten WohngemeinschaftSchnoor – als Dankeschön anihre Bewohnerinnen undBewohner, die die Umbauphasemit viel Geduld begleitet hat-ten. An diesem Nachmittagdurfte nach Lust und Launegeschmust und gefüttert, aberauch gefragt werden: Nebendem Kontakt zu den Zwei- undVierbeinern vermittelte Corne-lia Drees allerlei Wissenswerteszu Tieren und Pflanzen. DieTeilnehmer erfuhren zum Bei-spiel, welche Kräuter einKaninchen am liebsten frisstund wie man Meerschwein-chen richtig hält. Dr. ErnstLentz, der als Besucher dabeiwar, urteilt: »Für mich war derMini-Zoo Besuch das schönsteErlebnis seit langem. MeineFrau und ich lieben Tiere, es tuteinfach gut, sie um sich zuhaben.« w

Stiftungsresidenz Riensberg

Pflegeschüler ausgezeichnet

»In der Pflege brauchen wirengagierte Menschen«, betonteStaatsrat Dr. Hermann Schulte-Sasse, der eben solche in deroberen Rathaushalle um sichversammelt hatte: Am 22. Ok -tober wurden auf Einladungder Senatorin für Arbeit, Frau-en, Gesundheit, Jugend undSoziales erstmals die bestenvon insgesamt 432 Schülerin-nen und Schülern geehrt, dieihre Ausbildung in der Gesund-heits- und Krankenpflegeabgeschlossen hatten. Rund100 angehende Altenpflegerin-nen und -pfleger bestandenihre Prüfungen an sechs Bre-mer Schulen – 16 von ihnenmit mindestens zwei Einsenund einer Zwei im Zeugnis, dieVoraussetzung für die Belobi-gung. Ein besonderer Erfolg fürdie Bremer Heimstiftung:Allein acht der ausgezeichne-ten Absolventen lernten an derstiftungseigenen Schule fürAltenpflege. »Darauf sind wirschon ein bisschen stolz – dreider Nachwuchskräfte habensogar mit einer glatten Einsbestanden«, erklärte Dr. AngelaSallermann, die das Bildungs-zentrum der Bremer Heimstif-tung leitet, zu der die Schulefür Altenpflege gehört. In guteAusbildung zu investierenlohne, fügte der Vorstandsvor-sitzende der Bremer Heimstif-tung, Alexander Künzel, hinzu,»für unsere Häuser und nichtzuletzt für die dort lebendenSenioren, die von hoher Pflege-qualität profitieren.« w

Bremer Heimstiftung

Hier steppt der Senior

Draußen kann es regnen, stür-men oder schneien… Den Gangzu den neuen Fitnessgerätenim Garten lassen einige sport-begeisterte Senioren in derStiftungsresidenz LandhausHorn trotzdem nicht ausfallen.Allen voran Gert Krämer undWilli Klesse: Die beiden Senio-ren trainieren täglich – zwarnicht lange, dafür aber sehrintensiv. Gert Krämer zum Bei-spiel macht morgens undnachmittags auf seinem Spa-ziergang einen Zwischenstopp,um auf dem sogenannten»Fahrradstepper« erst zu laufenund dann zu radeln. »Es tut mirgut, in Bewegung zu bleiben,außerdem macht mir das Fit-nesstraining unter freiem Him-mel Spaß«, sagt der ehemaligeSchauspieler und Tänzer, derseit 15 Jahren an Parkinson lei-det. Dass man sich während-dessen auch noch unterhaltenkann, weil das Gerät von zweiPersonen gleichzeitig nutzbarist, sei ein weiterer Pluspunkt.Dem stimmt auch Willi Klesseuneingeschränkt zu, der zudemgerne am Schulter- und Nack -entrainer arbeitet. Mit Blickauf den Winter hat er beiHausleiterin Marion Ritterschon nachgefragt, ob die Fit-nessanlage denn vielleicht baldüberdacht wird. w

Stiftungsresidenz Landhaus Horn

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