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unterschiedlichster Einzelmaßnah- men, angefangen von der Schaf- fung komfortabler Auf- und Abfahr- ten (s.a. „Nullabsenkungen“) bei vorhandenen Radwegen über ver- ruhigten Tempo 30-Zonen. Der Bau separater Radverkehrsanlagen be- schränkt sich auf die Abschnitte mit größerer Autoverkehrsbelastung bzw. höherer Geschwindigkeit, d.h. im Wesentlichen die Grundnetz- straßen. Integraler Bestandteil der Konzeption ist eine durchgehende, leicht nachvollziehbare und auch unter widrigen Umständen gut sicht- bare Wegweisung. Genau genommen ist es der erste Bauabschnitt der Fahrradrou- te Nordweststadt-Innenstadt, der jetzt fertiggestellt wurde. Er reicht vom Nordwestzentrum am Erich- Ollenhauer-Ring bis zur Bremer Straße, immerhin eine Strecke von ca. 5 km. Der Baubeginn des weit- aus komplizierteren 2. Abschnitts von der Bremer Straße über die Eschersheimer Landstraße bis in die Innenstadt ist für das kommen- de Jahr angekündigt. Ein 3. Bauab- schnitt wird die Route stadtaus- wärts bis zur Stadtgrenze hinter Niederursel verlängern. Fahrradrouten entziehen sich den gewohnten Wahrnehmungska- tegorien im Straßenbau. Sie setzen sich zusammen aus einer Vielzahl Adressfeld Hier könnte z.B. auch Ihre Anschrift stehen. FRANKFURT aktuell erscheint alle zwei Monate und bringt viel Wissenswertes für RadlerInnen aus und um Frankfurt am Main. Abo: DM 12 pro Jahr. Bei Postversand DM 21,-. Für Mit- glieder des ADFC Frankfurt am Main e.V. ist das Abonne- ment im Mitgliederbeitrag enthalten. E-mail-Abonnement gratis. Anforderung an Redaktionsteam. änderte Führung zur Verbesserung der Sichtbeziehungen bis zum Kom- plettumbau ganzer Kreuzungsbe- reiche zur Reintegration des Rad- verkehrs in die weiter auf Seite 3 www.adfc-Frankfurt.de Z iel der Fahrradroutenplanung ist nicht der Bau von wie auch immer gearteten Radwegen, son- dern die Schaffung von Verbindun- gen, die durchgehend – d.h. ohne Unterbrechung – sicher, zügig und komfortabel in beiden Richtungen mit dem Fahrrad befahren werden können. Wo immer dies ohne Umwege möglich ist, folgen sie ver- kehrsarmen Straßen in verkehrsbe- Zeitschrift des ADFC Frankfurt am Main e.V. Nr. 5, September/Oktober 2000 aktuell Es geht bergauf mit dem Radverkehr – jedenfalls hier in der Hansaallee Foto: ms Im Bild wenig spektakulär, sind die neu markierten Fahrradstreifen in der Han- saallee zwischen Miquel- allee und Bremer Straße sicher die wichtigste Ver- änderung für die Radfah- rer. Wo sich seit dem Umbau nach der Stilllegung der Straßenbahn Anfang der 80er-Jahre sechs Autospuren im wahrsten Sinne des Wortes breit- machten und keinen Platz ließen für Bäume und Radwege wie nördlich der Miquelallee, müssen die Autofahrer nun mit bescheidenen fünf Fahrspu- ren zurechtkommen. Der gewonnene Raum diente zur Anlage von zwei komfortablen Fahrradstreifen (zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Arti- kels waren die Bauarbeiten im nördlichen Teil dieses Abschnitts wegen Rohrverlegungsarbeiten noch nicht abgeschlossen, deshalb gibt es davon noch keine Bilder). Nun ist es also endlich geschafft. Vergessen all der Ärger, die Rück- schläge und Verzögerungen! Sechs Jahre nach der Einweihung der ersten Fahrradroute von Seckbach in die Innenstadt wurde am Diens- tag, dem 12. September, die Fahrradroute Nordweststadt-Innenstadt der Öffentlichkeit von Baudezernent Martin Wentz (SPD) in einer Pres- sekonferenz am Rande der Strecke vorgestellt und ihrer Bestimmung übergeben. Sie ist die zweite der großen Radialrouten, die das Grundgerüst bilden sollen für das stadtweite Radverkehrsnetz, Dreh- und Angelpunkt der 1992 beschlossenen „Radverkehrskonzeption Frankfurt am Main“. Nachdem der Durchbruch bei den Planungen schon vor einigen Jahren gelungen war, kommt nun auch langsam Schwung in die Umsetzung der seit Jahren beschlossenen Planungen. Keine Frage: Martin Wentz macht für den Radverkehr nun auch Druck beim Bau. Für das kommende Jahr kündigte er in der Pressekonferenz die Großoffensive an: Bau aller vom Parlament bereits beschlossenen Fahrradrouten. Ode an die Freude Fahrradroute Nordweststadt-Innenstadt eingeweiht

Nr. 5, September/Oktober 2000 aktuell - ADFC …...vom Nordwestzentrum am Erich-Ollenhauer-Ring bis zur Bremer Straße, immerhin eine Strecke von ca. 5 km. Der Baubeginn des weit-aus

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Page 1: Nr. 5, September/Oktober 2000 aktuell - ADFC …...vom Nordwestzentrum am Erich-Ollenhauer-Ring bis zur Bremer Straße, immerhin eine Strecke von ca. 5 km. Der Baubeginn des weit-aus

unterschiedlichster Einzelmaßnah-men, angefangen von der Schaf-fung komfortabler Auf- und Abfahr-ten (s.a. „Nullabsenkungen“) beivorhandenen Radwegen über ver-

ruhigten Tempo 30-Zonen. Der Bauseparater Radverkehrsanlagen be-schränkt sichauf dieAbschnittemitgrößerer Autoverkehrsbelastungbzw. höherer Geschwindigkeit, d.h.im Wesentlichen die Grundnetz-straßen. Integraler Bestandteil derKonzeption ist eine durchgehende,leicht nachvollziehbare und auchunterwidrigenUmständengut sicht-bare Wegweisung.

Genau genommen ist es dererste Bauabschnitt der Fahrradrou-te Nordweststadt-Innenstadt, derjetzt fertiggestellt wurde. Er reichtvom Nordwestzentrum am Erich-Ollenhauer-Ring bis zur BremerStraße, immerhin eine Strecke vonca. 5 km. Der Baubeginn des weit-aus komplizierteren 2. Abschnittsvon der Bremer Straße über dieEschersheimer Landstraße bis indie Innenstadt ist für das kommen-de Jahr angekündigt. Ein 3. Bauab-schnitt wird die Route stadtaus-wärts bis zur Stadtgrenze hinterNiederursel verlängern.

Fahrradrouten entziehen sichden gewohnten Wahrnehmungska-tegorien im Straßenbau. Sie setzensich zusammen aus einer VielzahlA

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änderte Führung zur VerbesserungderSichtbeziehungenbis zumKom-plettumbau ganzer Kreuzungsbe-reiche zur Reintegration des Rad-verkehrs in die weiter auf Seite 3

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Ziel der Fahrradroutenplanungist nicht der Bau von wie auch

immer gearteten Radwegen, son-dern die Schaffung von Verbindun-gen, die durchgehend – d.h. ohneUnterbrechung – sicher, zügig undkomfortabel in beiden Richtungenmit dem Fahrrad befahren werdenkönnen. Wo immer dies ohneUmwege möglich ist, folgen sie ver-kehrsarmen Straßen in verkehrsbe-

Zeitschrift des ADFC Frankfurt am Main e.V.

Nr. 5, September/Oktober 2000

aktuell

Es geht bergauf mit demRadverkehr – jedenfallshier in der Hansaallee

Foto: ms

Im Bild wenig spektakulär,sind die neu markiertenFahrradstreifen in derHan-saallee zwischen Miquel-allee und Bremer Straßesicher die wichtigste Ver-änderung für die Radfah-rer. Wo sich seit dem Umbau nach der Stilllegung der Straßenbahn Anfangder 80er-Jahre sechs Autospuren im wahrsten Sinne des Wortes breit-machten und keinen Platz ließen für Bäume und Radwege wie nördlich derMiquelallee, müssen die Autofahrer nun mit bescheidenen fünf Fahrspu-ren zurechtkommen. Der gewonnene Raum diente zur Anlage von zweikomfortablen Fahrradstreifen (zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Arti-kels waren die Bauarbeiten im nördlichen Teil dieses Abschnitts wegenRohrverlegungsarbeiten noch nicht abgeschlossen, deshalb gibt es davonnoch keine Bilder).

Nun ist es also endlich geschafft. Vergessen all der Ärger, die Rück-schläge und Verzögerungen! Sechs Jahre nach der Einweihung derersten Fahrradroute von Seckbach in die Innenstadt wurde am Diens-tag, dem 12. September, die Fahrradroute Nordweststadt-Innenstadtder Öffentlichkeit von Baudezernent Martin Wentz (SPD) in einer Pres-sekonferenz am Rande der Strecke vorgestellt und ihrer Bestimmungübergeben. Sie ist die zweite der großen Radialrouten, die dasGrundgerüst bilden sollen für das stadtweite Radverkehrsnetz, Dreh-und Angelpunkt der 1992 beschlossenen „RadverkehrskonzeptionFrankfurt am Main“. Nachdem der Durchbruch bei den Planungenschon vor einigen Jahren gelungen war, kommt nun auch langsamSchwung in die Umsetzung der seit Jahren beschlossenen Planungen.Keine Frage: Martin Wentz macht für den Radverkehr nun auch Druckbeim Bau. Für das kommende Jahr kündigte er in der Pressekonferenzdie Großoffensive an: Bau aller vom Parlament bereits beschlossenenFahrradrouten.

Ode an die FreudeFahrradroute Nordweststadt-Innenstadt eingeweiht

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FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2000

Editorial

1 Ode an die Freude Fahrradroute Nordweststadt-Innenstadt eingeweiht

2 Editorial, Kontakte

3 „Nullabsenkungen“

5 Grünes Licht für den Radverkehr – auch in der Hügelstraße

6 Kurzmeldungen Verkehrspolitik Gute Besserung für HPS

7 Projekt „Autofreies Wohngebiet“ im nördlichen Bockenheim

Es lohnt sich… zum Zweiten!

Zwischen Taunus und Vogelsberg. Radwanderführer Wetteraukreis

8 Radurlaub auf Rügen – für einen ökologisch korrekten Zweck

9 Termine, Treffpunkte, Ortsbeiräte

10 Radfahrerdemo auf der B 455 neu

Eschborn/Schwalbach: Großes Interesse an Seniorentour

11 Bad Vilbel: Von Seenplatten und Stolpersteinen Kleiner Erfolg

12 Berichte aus dem Landesinneren (II). Unter hessischen Gewittern

14 Der etwas andere Tourenbericht

16 Vier Männer und vier Flüsse

17 Flughafenausbau Herbsttreffen der Tourenleiter/innen Impressum

Aktiventreff Brombacher Hütte Codierung wieder regelmäßig

18 Leserbriefe Diskussion zum Thema Frauenquote

19 Haralds kleines ABC Sind Radfahrer die besseren Liebhaber?

20 Helfer gesucht Ganz schön kompliziert…

Touren, Aktionen usw. in Frankfurt und anderswo

Inhalt

ADFC Frankfurt am Main e.V.

Vorstand: Bertram Giebeler, Jürgen Johann, Klaus Konrad, Kamilla Nuyken, Alexandra Schmehl, Anne Wehr

Kassenwart: Jean Coquelin

ADFC Frankfurt am Main e.V. und Infoladen:ADFC Frankfurt am Main, Fichardstraße 46, 60322 Frankfurt am Main✆ 069/94 41 01 96 · Fax: 069/94 41 01 93www.ADFC-Frankfurt.de, [email protected]

Öffnungszeiten:Montag-Freitag: 17.15 - 19.00 UhrSamstag (März – Okt.): 11.00 - 13.00 Uhr

Kontoverbindung:Frankfurter Volksbank, Frankfurt, Kto.-Nr. 77 111 948, BLZ 501 900 00

Kontakte für die ArbeitsgruppenRedaktionsteam frankfurt aktuell:Ralf [email protected]

AG Kartografie: Wolfgang Preising, MatthiasMunke, Harald Braunewell [email protected]

AG Technik: Ralf [email protected]

AG Touren: Johannes Wagner, Jürgen [email protected]

AG Verkehr: VerkehrspolitischeSprecher: Fritz Biel, Rainer Mai [email protected]

AG KlauNix: Alfred [email protected]

AG WWW: Fritz Biel, OliverRamstedt, Michael Samstag,Eckehard [email protected]

Frauengruppe: Karin Deckers,Christina Romeis

Infoladengruppe: Gisela Schill [email protected]

Stadtteilgruppen:

Bockenheim/Westend: ChristinaRomeis, Bornheim, Ost- und Nord-end: Karin Deckers, Frankfurt-West: Christian Kümmerlen, Nord-west: Petra Honermann, Die Sach-senhäuser Sattelfesten: BirgitSemle [email protected]

E-mail, Telefon, Fax

2

Fritz Biel [email protected] ✆ ISDN 069/52 95 74 PC-Fax: 069/95 29 73 53Harald [email protected]✆ 0 60 32/70 05 09Karin Deckers ✆ 069/43 12 22Bertram GiebelerBertram.Giebeler @adfc-frankfurt.de✆ 069/59 11 97Ralf [email protected] + ✆ 069/707 16 83Petra Honermann✆ 069/51 68 26Jürgen Johann ✆ 069/76 29 28Klaus [email protected]✆ 069/30 61 55Fax: 069/30 85 28 79Christian Kümmerlen [email protected]✆ 069/30 27 95Alfred [email protected]✆ 069/53 32 53Fax: 069/52 04 08Kamilla Nuyken ✆ 069/53 27 66

Ralf Paul ✆ 069/49 40 928Wolfgang [email protected] Ramstedt Oliver.Ramstedt @adfc-frankfurt.de✆ 069/46 52 63Christina Romeis✆ 069/74 84 [email protected]✆ 069/61 87 33Fax: 069/61 72 44Gisela Schill ✆ 069/670 11 14Alexandra [email protected]✆ 069/53 05 49 70Birgit [email protected] ✆ 069/68 60 81 84Johannes [email protected]✆ 069/47 77 27Anne [email protected]✆ 069/59 11 97Eckehard [email protected]✆ 069/95 78 00 92Fax: 069/95 78 00 93

(7)Da sitzt er nun nach einermal wieder reichlich chaoti-

schen Produktionsendphase vorseinem Rechner, der gestressteRedakteur, das Heft ist (fast) fertigund alle warten – auf das Editorial.Doch was tun, wenn einem nichtseinfällt? Standardprogramm!

Liebe Leser/innen, vor Euchliegt – leider wieder etwas verspä-tet – die neueste Ausgabe vonFRANKFURT aktuell. Diesmal mit zweiganz klaren Schwerpunkten: Ver-kehrspolitik und Touren.

In der Verkehrspolitik gibt es end-lich auch mal Positives zu berich-ten, was auf zahlreichen Fotos aus-führlich dokumentiert wird.

Der dem Sommer angemesseneumfangreiche Tourenteil wird vonverschiedenen Tourenberichtenunserer Leser/innen getragen.Und es zeigt sich doch deutlich derVorteil von bebilderten Artikelngegenüber 1,5 Seiten Bleiwüste(womit ich nichts abwertendesüber den betroffenen, in meinenAugen sehr originellen, Tourenbe-

richt sagen möchte). Aber zumGlück haben wir ja talentierteComic-Zeichner in unseren Reihen.

Im Redaktionsbaromter habenwir uns inzwischen auf die Zahl 7geeinigt, die Arbeitsteilung klapptdeutlich besser und dennochsuchen wir weitere Mitstreiter/Innen für Fotos, Artikel, gute Ideenund sonstige Aufgaben (Die Gum-mibärchen-Versorgung funktioniertübrigens wieder).

Und zum Schluss wirft noch einbedauerliches Ereignis seineSchatten voraus: Das Alphabetgeht zuEnde–nämlichdasderRad-fahr-Irrtümer. Wer wie ich der Mei-nung ist, dass Harald, der sicheigentlich auch mit seinen Aktivitä-ten aus Frankfurt zurückziehen will,dringend über eine neue Serienachdenken sollte, teile uns diesbitte per Leser-Brief oder E-Mailmit, damit ich ein paar Argumenta-tionshilfen erhalte.

Viel Spaß beim Lesen wünschtRalf für das Redaktionsteam

Page 3: Nr. 5, September/Oktober 2000 aktuell - ADFC …...vom Nordwestzentrum am Erich-Ollenhauer-Ring bis zur Bremer Straße, immerhin eine Strecke von ca. 5 km. Der Baubeginn des weit-aus

FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2000

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Straße/In der Römerstadt nervendie linksabbiegenden Radfahrermit Wartezeiten und Umwegen. Dadie Fahrbahn für die Anlage einesFahrradstreifens zum direktenLinksabbiegen (dieser darf als Son-derweg für Radfahrer vom Autover-kehr nicht überfahren werden) zwi-schen den beiden Spuren für denAutoverkehr nicht breit genug war,stimmte die Straßenverkehrsbe-

Abläufe des rollenden Verkehrs.Erst die durchgehende Fahrradweg-weisung verklammert für „Unkundi-ge“ die Einzelteile zum Ganzen, zurFahrradroute.

Einige charakteristische Abschnit-te der neuen Fahrradroute stellenwir hier kurz vor.Bild 1: Die vorhandenen Radwegeim Kreuzungsbereich Ernst-Kahn-

Landesverband Hessen e.V.Vorsitzender: Volkmar GersteinPostanschriftundGeschäftsstelle:ADFC Hessen e.V. Eschenheimer Anlage 1560318 Frankfurt am Main✆ 069 / 49 90 090Fax 069 / 49 90 [email protected]

ADFC Bundesverband e.V.Postanschrift: Postfach 10 77 4728077 BremenGeschäftsstelle: Grünenstr. 8-9, 28199 Bremen✆ 0421 / 34 62 90Fax 0421 / 34 62 [email protected]

Ode an die Freude(Fortsetzung von Seite 1)

Fahrrad BöttgenBerger Straße 262-264 (siehe Anz. S. 17)www.bikes.de

Per PedaleLeipziger Straße 4 (siehe Anzeige S. 13)www.perpedale.de

Performance BikeMain-Taunus-Zentrum (siehe Anz. S. 15)www.performance-bike.de

RadschlagHallgartenstraße 56 (siehe Anz. S. 13)www.radschlag.de

Landkarten SchwarzEckenheimer Landstraße 36 (siehe Anz. S. 15)

Fördermitglieder desADFC Frankfurt/Main e.V.

„Nullabsenkungen“

Frankfurts Straßenbauer lernenneue Zahlen. Fünfzehn Jahre

ist es her, seit in den sogenannten„Normalien“ als Ergebnis von Ge-sprächen mit dem ADFC festge-legt wurde: Auf- und Abfahrten vonRadwegen sind auf Null abzusen-ken. Was so unmissverständlichdaher kommt, war seitdem immerwieder Gegenstand zäher Ausein-

andersetzungen. Was habe ichmir nicht alles an Begründungenanhören müssen, warum in Frank-furt nicht möglich sein sollte, wasandernorts durchaus seit Jahr-zehnten Stand der Technik ist: nullist gleich null! In FrankfurtwarNullnicht null, sondern irgendetwaszwischen 2 und 5. Das wird nunanders, für Frankfurts Radfahrer

brechen stoßfreie Zeiten an. ImMarbachweg waren sie schon seiteiniger Zeit zu bewundern, dieneuen Nullabsenkungen. DieFahrradroute Nordweststadt-Innenstadt setzt nun auch in die-ser Beziehung neue Maßstäbe.

Harte Zeiten für die Herstellervollgefederter Fahrräder befürch-tet FritzBiel

Bild 1: 1,5 Meter breiter Schutzstreifen für direktes Linksabbiegen in derErnst-Kahn-Straße Foto: ms

hörde hier erstmals in Frankfurt derEinrichtung eines sogenanntenSchutzstreifens zu. Dieser darf imEinzelfall von größeren Fahrzeugenmitbenutzt werden, wobei die Fahr-zeugführer dafür Sorge zu tragenhaben, dass eine Gefährdung vonRadfahrern ausgeschlossen ist.Der Schutzstreifen hat eine Breitevon 1,5 Meter und unterscheidetsich in der Markierung von her-kömmlichen Fahrradstreifen durchdie schmalen, unterbrochenen Stri-che. Für den PKW-Verkehr reicht dieverbleibende Fahrbahn von 2,5Meter aus, wie man auf dem Bildunschwer erkennen kann.

Bild 2 (auf der nächsten Seite): Esist noch nicht allzu lange her, dafuhren die Radfahrer, die die Bahn-unterführung an der Woogstraßebenutzten, bis zu 300 Meter aufdem Bürgersteig entlang, bevorsich eine Lücke in den Fußgänger-schutzgittern auftat, die die Besu-cher des nahen Biergartens davonabhalten sollen, den Bürgersteigzuzuparken. Vor einigen Jahren ge-lang dann der „Durchbruch“, auchwenn dieser so schmal geriet,dass er die Radfahrer in Richtung

Nidda zu engen Spitzkehren zwangund man mit dem Gegenverkehrins Gehege geriet. Das ist nun Ver-gangenheit: Eine bequeme Aus-fahrt, Bordsteinabsenkungen vomFeinsten an beiden Ausgängen derUnterführung – so macht radfahrenSpaß. Um die Freude komplett zumachen, müssen jetzt nur noch –wie vom Straßenbauamt bereitszugesagt – die überholten Schilderweg, die die Radfahrer wegenlängst vergangener Rutschgefah-ren immer noch zum Absteigen auf-fordern. weiter auf Seite 4

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FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2000

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Bild 3: Der Umbau der KreuzungGinnheimer Hohl/Hügelstraße/Raimundstraße ist sicher der auf-fälligste Teil der Umbauten im Zu-sammenhang mit der Fahrradrou-te, auch wenn der geringste Teildavon direkt auf die Planungen fürdie Fahrradroute zurückgeht. DenRadverkehr entgegen der bisheri-gen Einbahnstraße von Alt-Ginn-heim zur Hügelstraße zu ermögli-chen, wäre auch mit weniger Auf-wand realisierbar gewesen. AberGinnheim war nicht nur für Radfah-rer ein Irrgarten, sondern auch fürden Autoverkehr. Die bisherige Ver-kehrsführung hatte zur Folge, dassimmer größere Verkehrsströmekreisförmig wie in einer riesigenZentrifuge durch den alten Orts-kern gezwungen wurden, anstattauf kürzestem Weg auf die lei-stungsfähigen Hauptstraßen zu-rückgeführt zu werden. Der Magis-trat hatte schon unter OB WalterWallmann (CDU) in den 80er-Jah-ren ein Konzept erarbeitet, wie die-ser unhaltbare Zustand zu ändernsei, der Ortsbeirat forderte bei derBeschlussfassung zur Vorplanungder Fahrradroute vehement diegroße Lösung auch für den Auto-verkehr. Nun ist sie da. Und (fast)alle sind zufrieden. Die Radfahrerwerden auf Fahrradstreifen direktüber die Kreuzung geführt. Nur ander Einmündung der Raimund-straße werden sie noch daran erin-nert, dass auch im Jahr 2000 fürsie die Bäume nicht in den Himmelwachsen: Seit Jahren klafft hier biszur Pfeiferstraße eine gefährlicheLücke in dem Anfang der 90er-Jahre angelegten Radstreifen.Noch hält man es für wichtiger,dass einmal am Tag im abendli-chen Berufsverkehr der Autover-kehr in der Gegenrichtung in zweiReihen etwas schneller abfließenkann. Wir werden dranbleiben!

Bild 4: Frankfurt hat eine neue Fahr-radstraße! Damit die Radfahrernicht gezwungen sind, den gefährli-chen Abschnitt „Am Dornbusch“zwischen der Raimundstraße undder Platenstraße zu befahren (keineRadverkehrsanlagen, fünf Spurenfür viele Autos), wurde die Fallersle-

Ode an die Freude(Fortsetzung von Seite 3)

benstraße zur Fahrradstraße. ZweiRadfahrerpforten an beiden Endenhalten die Autos in den Einmün-dungsbereichen auf Abstand undermöglichen das gefahrlose Befah-ren in beiden Richtungen, auchwenn die stadtauswärts fahrendenRadfahrer, je nach Ziel, eher denWeg über den Wurmfortsatz deroberen Hansaallee nehmen wer-den. Beides ist möglich.

Bild5:Weniger schönstellt sich zur-zeit noch die Situation für die Rad-fahrer dar, die stadteinwärts dieKreuzung mit der Bremer Straßequeren wollen. Hier stehen sichunterschiedliche Interessen gegen-über. Der Hauptstrom der Autos willhier nach rechts abbiegen, die Rad-fahrer in Richtung Innenstadt aberwollen geradeaus. Eine einfacheLösung gibt es nicht. Nach langerDebatte war 1996 eine Kompro-mißlösung mit allen Beteiligtenabgestimmt worden, die nun offen-sichtlich von einigen wieder inFrage gestellt wurde. Die im Kreu-zungsbereich bereits aufgebrachteFurt für die Radfahrer wurde wiederentfernt.

Schlußbemerkung:Es bleibt festzuhalten: FrankfurtsRadfahrer/innen haben Grund zurFreude. Die neue Fahrradroute istein Meilenstein auf dem Weg in einfahrradfreundliches Frankfurt. Siesetzt neue Maßstäbe für umwege-freies und komfortables Radeln,darin liegt ihre große Bedeutungüber die einzelne Verbindung hin-aus. In ihrem Einzugsbereich bringtsie schon jetzt erhebliche Erleichte-rungen für den Radverkehr. Damitsie ihre volle Wirkung entfaltenkann, müssen die weiteren Bauab-schnittenun rasch folgen.Natürlichwissen wir sehr genau, dass es hierund da noch etwas zu verbesserngibt – der wichtigste Punkt ist dieumgehende Anbringung der weg-weisenden Beschilderung – aberjetzt wird erst einmal gefeiert!

Im Namen des ADFC danke ichallen Beteiligten für ihre Unterstüt-zung und setze auf weitere guteZusammenarbeit.

Fritz Biel

Bild 2: Bahnunterführung am Ginnheimer „Wäldches“ Foto: ms

Bild 3: Ginnheimer Hohl – Radstreifen vor der neuen Ampel Foto: ms

Bild 4: Fallerslebenstraße – Frankfurts jüngste Fahrradstraße Foto: ms

Bild 5: Rechtsabbieger an der Bremer Straße Foto: ms

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Bild links: Sicher über die gefährliche Kreuzung – Fahrradfurt über die Eschersheimer Landstraße. Bild rechts: Gut gelöst – der Übergang des neuenFahrradstreifens auf den alten Radweg Fotos: ms

Grünes Licht für den Radverkehr – auch in der Hügelstraße

In der Hügelstraße ist das nunanders. Die Lücken über dieEschersheimer Landstraße wur-den mit auf der Fahrbahn abmar-kierten Fahrradstreifen geschlos-sen. Dafür mussten lediglich dieüppigen Fahrspurbreiten reduziertund einige Verkehrsinseln umge-baut werden. Etwas mehr Aufwand

war erforderlich, um auch auf derSüdseite östlich der Eschershei-mer Landstraße einen durchgehen-den Fahrradstreifen in RichtungEckenheim herstellen zu können.

An der Kreuzung mit der Grafen-straße wirft bereits die nächsteGeneration von Fahrradroutenihren Schatten voraus. Hier wird in

Schwerpunkt der Arbeiten wardie Schließung der Lücke über

die Kreuzung mit der Eschershei-mer Landstraße. In unguter Frank-furter Tradition endeten die vor-handenen Radwege weit vor derKreuzung, um ausreichend Stau-raum für den Autoverkehr schaffenzu können. In „sicherem Abstand“hinter der Kreuzung ging der Rad-weg dann weiter. Mit anderen Wor-ten: ausgerechnet dort, wo siche-re Radverkehrsanlagen am nötig-sten sind, fielen sie mit schönerRegelmäßigkeit dem grenzenlosenPlatzanspruch des Autoverkehrszum Opfer.

einigen Jahren die sogenannte„Ostparallele Eschersheimer Land-straße“ die Hügelstraße queren,um die seit mittlerweile über 10Jahren gerungen wird. Die Hügel-straße ist für die Zukunft gerüstet,die Kreuzung mit der Grafenstraßeberücksichtigt bereits die geplan-ten zusätzlichen Verkehrsbezie-hungen. Natürlich wissen wir umdie Macken der Altanlagen – be-sonders der Radweg auf der Nord-seite zwischen Jean-Monnet-Straße und Dehnhardtstraße hatseine Tücken – aber jetzt wird ersteinmal gefeiert!

(fb)

Im Schlagschatten des Großprojektes der Fahrradroute Nordwest-stadt-Innenstadt läuft ein wichtiges Projekt Gefahr, nicht die ihmgebührende Aufmerksamkeit zu erfahren. Schon seit einigen Monatensind die Arbeiten im Gange, jetzt sind sie so gut wie abgeschlossen.Das Ergebnis: Erstmals stehen in der Hügelstraße zwischen Ginnheimund Eckenheim auf ganzer Länge beidseitig durchgehende Radver-kehrsanlagen zur Verfügung.

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Schwuppdiwupp – Radweg weg

Der Gehweg in der EckenheimerLandstraße entlang des Haupt-

friedhofs (Bild 1) ist nun schönglatt asphaltiert und durch einelange Kette von Geländern vorFalschparkern geschützt. Die ste-hen jetzt auf dem früheren Radweg– legal! Der neue Gehweg wird nunfleißig von Radfahrern genutzt – ille-gal, denn derzeit gibt es überhauptkeinen Radweg. Ach ja, bezahlt wur-de die Sanierung des Gehwegeslaut Magistratsbericht (B 678 vom28.8.) aus den neuen Investitions-mitteln für den Radverkehr, die dasStadtparlament auf Anregung desADFC im letzten Jahr beschlossenhat. Gehen wir also mal – Optimi-sten, die wir sind – davon aus, dassdie Arbeiten nur unterbrochen sindund der neue Radweg demnächstfertiggestellt wird.

Schwuppdiwupp – Radweg wieder da

In letzter Zeit mussten wir des öfte-ren über das plötzliche Verschwin-

den von Radwegen und -streifenberichten. Nun ist einer wieder auf-getaucht. Der Radstreifen an derHauptwache war zeitweise zumTaxistand mutiert, nun ist er wiederda. Das Straßenbauamt hat seinVersprechen gehalten und die Mar-kierungsarbeiten termingerecht ab-geschlossen (Bild 2) – wir bedan-ken uns! Immer noch weg ist der imletzten Winter unter dubiosen Um-ständen verschwundene Radstrei-fen in der Oppenheimer Land-straße. Stadtrat Edwin Schwarz(CDU) hatte im Parlament die Wie-derherstellung für den Spätsom-mer angekündigt. BaudezernentMartin Wentz (SPD) ließ nun derPresse mitteilen, dass die Rad-streifen noch in diesem Monat wie-der abmarkiert würden. Wer sagt’sdenn!

An der Festeburg

Angestoßen durch den tödlichenUnfall eines Radfahrers im Juni

letzten Jahres bemühen wir unsseit einigen Monaten, die schwieri-ge Situation für die Radfahrer ander Festeburg zu verbessern. EinBusch im Scheitelpunkt der Zufahrtvon der Friedberger Landstraße,der die Sicht auf die einbiegendenFahrzeuge behinderte, wurde inzwi-schen entfernt. Die in den letztenTagen im Kreuzungsbereich ange-brachte Markierung, die auf eineAnregung des ADFC zurückgeht, istallerdings etwas verunglückt (Bild3). Sie entspricht so nicht unserenVorstellungen und in dieser Formkann wohl niemand so recht etwasdamit anfangen. Wir werden nach-fassen und bei dieser Gelegenheitauch nach dem Schicksal der ande-ren von uns geforderten Maßnah-men fragen.

Fahrradroute Seckbach-Innenstadt

In einem Bericht (B 472) an denOrtsbeirat3 (Nordend) kündigt der

Magistrat an, dass er dessen Anre-gung umsetzen wird, in der Fahrrad-straße Elkenbachstraße durchzusätzliche Markierungen in denKreuzungsbereichen die Vorfahrt-verhältnisse zu verdeutlichen. Dortkommt es für die Radfahrer an eini-gen Stellen immer wieder zu proble-matischen Situationen, weil Auto-fahrer ihre Vorfahrt missachten.

Kreuzung EschersheimerLandstraße/ Marbachweg/Am Dornbusch

Nach mehr als vierjährigemKampf ist die schwierigste

Etappe geschafft: In einem Bericht(B 470) teilt der Magistrat mit, dasser die Erstellung einer Planung fürdie Anlage von Fahrrradstreifen imKreuzungsbereich veranlasst hat.In einer langen Reihe von Vorgän-gen hatte der Magistrat immer wie-der berichtet, warum es unmöglichsei, den Forderungen des Ortsbei-rates 9 und des ADFC zu entspre-chen. In Gesprächen mit der Ver-kehrsgesellschaft Frankfurt (VGF)und dem Ordnungsamt hatte derADFC die Grundlage geschaffen fürdie jetzt angestrebte Lösung. (fb)

Kurzmeldungen

Wir wünschen HPS gute BesserungWährend einer ADFC-Veranstaltung fühlte sich HPS (Eingeweihtewissen, wer sich hinter diesen Initialen verbirgt) plötzlich so unwohl,dass der Notarzt bemüht werden musste. Ein riesiger Schreck für alleADFCler. Während des anschließenden längeren Krankenhausaufent-haltes wurde eine „Vorwarnung“ für einen Schlaganfall diagnostiziert.Inzwischen ist HPS aus dem Krankenhaus entlassen und setzt dieErholung zu Hause fort. Wir hoffen, dass er sich vollständig erholt undsich bald wieder – mit der gebotenen Vorsicht – für den ADFC einsetzenkann und wünschen gute Besserung. Die ffa-Redaktion

Bild 1: „Wo bitte ist denn hier der Radweg?“ Foto: Fitz Bergerhoff

Bild 2: Markierungsarbeiten an der Hauptwache. Foto: Ernst Loderhose

Bild 3: Markierung an der Festeburg – 1.Versuch Foto: Fitz Bergerhoff

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Kreisentwicklung in Friedberg,Haagstraße 8 - 10, unter Telefon06031/83834 zu beziehen. Erkostet DM 16,80. (br)

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Spiralheftung enthält Radtourenfür Familien, aber auch für Radfah-rende mit guter Kondition. In dietopographischen Karten im Maß-stab 1 : 50 000 sind die vorge-schlagenen Routen gut sichtbareingezeichnet. Aber außerdem ent-hält das Büchlein auch eine aus-führliche Streckenbeschreibungund Vorschläge für die Benutzungder öffentlichen Verkehrsmitteloder zum Abkürzen der Touren.Sehr vorteilhaft erscheint der aus-führliche Routenverlauf mit Kilome-

Projekt „Autofreies Wohngebiet“ im nördlichen BockenheimNeuer Treffpunkt für Interessen-ten: bis auf weiteres jeden 4. Mitt-woch im Monat in der Gaststätte„Free Climber“ in der GinnheimerStraße 47 (direkt hinter der FTG-Sportfabrik).

Mit diesem Treffpunkt rückt dieInitiative für ein „autofreies

Wohngebiet“ in die unmittelbareNähedesEckgrundstückszwischenGinnheimer Straße, Sophienstraßeund Konrad-Broßwitz-Straße, aufdem in den nächsten Jahren daserste „autofreie Wohngebiet“ inFrankfurt entstehen könnte – wenndie Stadt mitzieht (der Ortsbeirat 2und die Stadtverordneten hatten zuBeginn dieses Jahres eine entspre-chende Anfrage an den Magistratauf den Weg gebracht).

Das Projekt „autofreies Woh-nen“ richtet sich an alle, die ohneeigenes Auto im Stadtteil Bocken-heim leben wollen. Das Konzeptschließt quartierbezogenes Car-sharing, Behindertenfahrzeugeund eine begrenzte Zahl von Stell-plätzen für Andienung und Besu-cher ein. Der Verzicht auf den übli-chen Stellplatzschlüssel für Neu-bauprojekte reduziert Flächenver-brauch und Baukosten. DieseFreiräume können für naturnaheGärten und Gemeinschaftseinrich-tungen genutzt werden, z. B. füreine Hobby-Werkstatt für Fahrräder

und eine Leihstation für Fahrradan-hänger.

Die Lage des Grundstücks inBockenheim ist für Radler ideal. Diekünftigen Bewohner können alle Ein-käufeperRad imStadtteil erledigen.Und direkt gegenüber beginnt derFuß- und Radweg zum Niddapark.

Die nächsten Interessenten-treffen im „Free Climber“ findenstatt am 27. September, 25. Okto-ber und 22. November, jeweils um20.00 Uhr.

Gisela Burbach

(Auskünfte zwischen den Termi-nen: Gisela Burbach, Sophien-straße 32, 60487 Frankfurt/Main,Tel.: 069/707 28 92)Nachtrag kurz vor Redaktions-schluss:

Inzwischen liegt die Antwort desMagistrats an die Stadtverordnetenund den Ortsbeirat 2 vor. Darinheißt es u. a.: „Der Magistrat isttrotz der zahlreichen ungelöstenFragen bereit, mit interessiertenInvestoren Lösungswege für einautofreies Wohngebiet zu erarbei-

Der Wetteraukreis hat eine neueRadwanderkarte herausgege-

ben, die interessante Wandervor-schläge für Radler mit unterschied-licher Kondition anbietet. Ob mansich für die Spuren aus keltischeroder römischer Zeit interessiertoder lieber Badeseen, Natur-schutzgebiete oder historischeOrtsbilder aufsucht, für jeden istetwas dabei. Die Wege führen vomTaunusrand durch die Wetterau bisin den Vogelsbergkreis.

Das handliche Kartenwerk in

Hindernisse auf Radwegen sindnicht immer groß, stellen aber

häufig genug eine vermeidbareGefahr dar. Im vergangenen Jahrbin ichwöchentlichmindestensein-mal die Eckenheimer Landstraßehinaufgefahren und habe michjedesmal geärgert, dass sich imBereich einer kleinen Straßenein-mündung hinter dem Marbachwegnoch immer ein Kanaldeckel mitbreiten Ritzen in Fahrtrichtungbefand. Auf die Dauer gewöhntmansich zwar an solche Unwegsamkei-ten und fährt eben weiter linksdaran vorbei, aber das geht natür-lich auch nur, solange man die

Strecke kennt und sich zudemalleinauf demRadwegbefindet undweder Überholung noch Gegenver-kehr zu befürchten ist.

Anfang Februar habe ich danneinen Brief an das Straßenver-kehrsamt geschrieben, mit derBitte, diesen Missstand zu behe-ben. Ich musste mich zwar einigeZeit gedulden, aber Anfang Juniwurde dieser Kanaldeckel tatsäch-lich gegen ein neues Exemplar mitengen Ritzen ausgetauscht. Darü-ber kann man nun gefahrlos fahren.

Ich kann nur dazu ermutigen,solche und ähnliche Dinge demStraßenverkehrsamt auch mitzu-teilen. Es passiert doch etwas,man muss halt manchmal auchselbst etwas dafür tun.

Gabi Zarden

ten.“Damit gibt es endlich eine reali-

stische Chance, die Idee autofrei-en Wohnens in einem StadtteilFrankfurts zu verwirklichen!

Wer sich über das Projekt infor-mieren möchte, ist zu den näch-sten Treffen eingeladen.

Der „Arbeitskreis autofreiesWohnen“ sucht außerdem weitereMitstreiter, die bereit sind, kon-tinuierlich – oder auch nur punk-tuell – an der Klärung der „ungelö-sten Fragen“ mitzuarbeiten.

Gisela Burbach

Es lohnt sich ... zum Zweiten!

terangaben unddie Streckencha-rakteristik. Infor-mativ ist die Be-schreibung der an-gefahrenen Orte.Dieses Kartenwerkmacht Lust auf Neu-entdeckungen in dernäheren Umgebung.Der Radwanderfüh-rer „Zwischen Taunus und Vogels-berg“ ist bei Buchhandlungen,Sparkassen und beim Amt für

Zwischen Taunus und Vogelsberg10 Themen-Routen zum Radwandern, innerhalb und außerhalb des Wetteraukreises

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An den Tagen um Pfingsten herumverschlug es drei wackere ADFC-ler aus Frankfurt und Umgebungin Richtung Nord-Nordost.

Bei der Anreise nach Stralsundverließen wir (Christina und

Wulfhard) uns auf das Transport-unternehmen Deutsche Bahn AG.Nach dem lauwarmen Bier im Spei-sewagen fiel das Einschlafen aufder Isomatte in dem auch nachtsgut illuminierten Gepäckwagennicht mehr ganz so schwer. So gin-gen wir ausgeruht und erleuchtetan den Start der Demo am Bahn-hof Rügendamm in Stralsund.

Hier fand sich auch das dritte ver-sprengte Mitglied (Sven) aus Frank-furt ein.Erwarschonaufderdemon-strativen Radtour Berlin - Lychen -Berlin am Wochenende vor Pfing-sten mitgeradelt. Diese zahlen-mäßig nicht überlaufene Raddemolief – bei nur 12 TeilnehmerInnen –in sehr familiärem Rahmen ab.Bereits nach dem ersten Tag vertru-gen sich alle so gut, dass auf Poli-zeischutz verzichtet werden konn-te.HintergrundderAgit-Tourwar dieForderung nach Wiederinbetrieb-nahme der 50-Seen-Bahn Fürsten-berg-Lychen-Templin, nach komfor-tablen Fernradwegen in Branden-burg und Berlin sowie Anschluss andas Radwegenetz in Mecklenburg-Vorpommern. Diese Tour dauerte 4Tage und endete mit der vom ADFCBerlin organisierten Sternfahrtnach Berlin. 30.000 RadlerInnen

rollten um die Siegessäule durchsBrandenburger Tor und machtendas Stadtzentrum an diesem Tagendlich nahezu autofrei und somiterträglich. (Anm. des Autoren-teams: Der Tiergarten wurde dabeinicht – wie bei der Loveparade – inein öffentliches Klo verwandelt).

Das Motto der vom ADFC Greifs-wald veranstalteten 9. Pfingst-Rügen-Demo lautete: Autofahrernehmen zu – Radfahrer werdenmehr.

Unter Polizeischutz ließ sich derRügendamm autofrei überqueren.Auch auf den anschließenden Bun-des- und Landesstraßen (gutasphaltiert) rollten wir von Autofah-rern unbelästigt durch die schöneLandschaft Rügens. Abends inDranske profitierte Sven von seinenKenntnissen im Zeltschnellaufbau,wodurch sich die fliegenden Blut-

sauger vermehrt auf dielangsameren Nachbarnstürzten. Mitradelnde Ve-ganer wiesen uns ent-schieden auf das Lebens-recht auch dieser Tierehin. Hiervon wenig beein-druckt hat Wulfhard dut-zende dieser netten Mit-wesen auf dem Gewissenund amüsierte sich ohneschlechtes Gewissen aufeiner dörflichen Tanzver-anstaltung.Tags drauf holte uns diePolizei pünktlich ab undbegleitete uns freundli-

cherweise nach Binz. Einige Teil-nehmerInnen nahmen die staats-bürgerlichen Pflichten (Demonstra-tionsrecht) an diesem Tage nurteilweise wahr und machten statt-dessen einen Abstecher auf dieHalbinsel Jasmund. Als normaleRadtouristen getarnt erkundeten

wir den Buchennationalpark undwarfen einen Blick auf das Touri-Highlight Kreidefelsen/Königstuhl.Anschließend fuhren wir zur Wiegeder vielen heute heiß begehrtenTouristenschließfächer an denKüsten Südeuropas. Der im BinzerOrtsteil Prora in den dreißiger Jah-ren entstandene längste Wohn-komplex (KdF-Anlage) der Welt hateine Gesamtlänge von 5 km undmacht einen eher weniger einla-denden Eindruck. Dieses riesigeGebäude wurde in der NS-Zeit alsFerienanlage gebaut, aber nie sei-nem ursprünglichen Zweck überge-ben.

Nach einem erfrischenden Badin dem 16 Grad warmen Ostsee-wasser hatten wir durch dieseFreude genügend Kraft für die letz-ten Kilometer zur Turnhalle nachBinz. Das zum Abend eher feuchteWetter ersparte uns den Zeltauf-bau und ließ uns kollektiv in derTurnhalle zwar stechmücken- abernicht schnarcherfrei übernachten(der Einsatz von Ohrstöpseln istempfehlenswert).

Am nächsten, leider auch letz-ten Tag, endete die Demo für einfahrradfreundliches Rügen. Hinter

Putbus teilte sich das Feld nachGreifswald und Stralsund auf.

Nach 12 km zähnelockernderRüttelstrecke auf durchgehendemKopfsteinpflaster (offizieller Ost-seeradweg) lernten wir die ausFrankfurter Sicht paradiesischenZustände beim ADFC Greifswald

kennen. Auf einem Grundstück mitgroßzügigem Gebäude teilt sich derADFC mit der dortigen Jugendhilfe-einrichtungdenPlatz.Dort istRaumfür vielfältige Aktivitäten wie:Kochen,Selbsthilfewerkstatt,Café,Büro, Übernachtungsmöglichkei-ten, Duschen, Lagerfeuerplatz etc.

Wir hoffen, mit unserem kleinenunterstützenden Beitrag den Plä-nen der zweiten Rügenanbindung(zweiter Rügendamm oder Tunnel)und weiteren Schnellstraßen odergar einer Autobahn (oh welch einGraus!!) auf Rügen Einhalt gebie-ten zu können (Originalzitat vonSven).

Wer das Gefühl oder Bedürfnishat, an Pfingsten im Jahr 2001etwas ökologisch korrektes unter-nehmen zu wollen, ist zur 10.Pfingst-Rügen-Radtour herzlich ein-geladen. Wahrscheinlich wird siedann das letzte mal stattfinden,also nicht verpassen. Infos per E-Mail: [email protected] oder per Telefon:ADFC Greifswald: Donnerstags(03834) 89 74 12.

Christina Romeis, Sven Hechlerund aus dem Frankfurter Speck-

gürtel Wulfhard Bäumlein.

Radurlaub auf Rügen – für einen ökologisch korrekten Zweck

Wackere Frankfurter ADFCler im ökologisch korrekten Einsatz in der nordöstlichen Ecke der Republik

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Mo. 18.09. T Technik-StammtischDi. 19.09. VS VorstandssitzungDi. 19.09. R RedaktionsteamMi. 20.09. W Stammtisch Stadtteilgruppe Ffm-WestMi. 20.09. V AG Verkehr Plenum Do. 28.09. BW Stammtisch Stadtteilgruppe Bockenheim/WestendFr. 29.09. BO Stammtisch Stadtteilgr. Bornheim, Ost- und NordendFr. 29.09. NW Stammtisch der Stadtteilgruppe NordwestDi. 10.10. VS VorstandssitzungMo. 16.10. T Technik-StammtischMi. 18.10. W Stammtisch der Stadtteilgruppe Ffm-West Mi. 18.10. V AG Verkehr PlenumDi. 24.10. R Redaktionsteam Do. 26.10. BW Stammtisch Stadtteilgruppe Bockenheim/Westend Do. 26.10. TL Tourenleiter/innen-TreffenFr. 27.10. BO Stammtisch Stadtteilgr. Bornheim, Ost- und Nordend Fr. 27.10. NW Stammtisch der Stadtteilgruppe NordwestMo. 30.10. T Technik-StammtischMo 30.10. FQ Diskussion: Frauenquote im ADFC FFM e.V.Di. 31.10. VS VorstandssitzungMo. 13.11. T Technik-StammtischMi. 15.11. W Stammtisch Stadtteilgruppe Ffm-West Mi. 15.11. V AG Verkehr PlenumDi. 21.11. VS VorstandssitzungDi. 21.11. R Redaktionsteam Fr. 24.11. BO Stammtisch Stadtteilgr. Bornheim, Ost- und Nordend Fr. 24.11. NW Stammtisch Stadtteilgruppe NordwestMo. 27.11. T Technik-StammtischDo. 30.11. BW Stammtisch Stadtteilgruppe Bockenheim/Westend

BO 20.00 Kneipe „Im Hinterhof“, Egenolffstraße 17BW 19.30 Kneipe „Pilok“, Jordanstraße 3FQ 19.30 Kneipe „Im Hinterhof“, Egenolffstr. 17NW 19.00 „Einstand“, Am Ginnheimer Wäldchen 1,

Vereinsgaststätte des Tennisclubs Blau-GelbR 19.30 Treffpunkt auf Anfrage (069/7071683)T 18.15 „Heck-Meck“, Bockenheim, Diemelstraße/FriesengasseTL 19.00 Bürgerhaus Bornheim, Arnsburger Str. 24V 19.30 Geschäftsstelle/Infoladen, Fichardstraße 46VS 19.30 Geschäftsstelle/Infoladen, Fichardstraße 46W 19.30 Zum Goldenen Löwen, Unterliederbach,

Liederbacher Str. 60 a

TERMINE

TECHNIK-BASTELKURSETermine der Ortsbeiräte in Frankfurts Stadtteilen. Sehr informativ undunterhaltsam. Tagungsort und Uhrzeit bitte der Presse entnehmen oderunter Tel. 212-33870 erfragen:OBR 1 (Bahnhof/Gallus/Innenstadt) 17.10. und 07.11.OBR 2 (Bockenh./Kuhwald/Westend) 16.10. und 06.11.OBR 3 (Nordend) 19.10. und 09.11.OBR 4 (Bornheim/Ostend) 17.10. und 07.11.OBR 5 (Niederrad/Oberrad/Sachsenh.) 20.10.OBR 6 (Goldstein/Griesheim/Höchst/Nied/Schwanheim/Sindlingen/

Sossenheim/Unterliederbach/Zeilsheim) 17.10. und 7.11.OBR 7 (Hausen/Industriehof/Praunheim/Rödelheim/Westhausen)

17.10. und 7.11.OBR 8 (Heddernh./Niederursel/Nordweststadt) 19.10. und 9.11.OBR 9 (Dornbusch/Eschersheim/Ginnheim) 2. und 30.11.OBR 10 (Berkersh./Bonames/Eckenh./Preungesh.) 24.10. und 28.11.OBR 11 (Fechenheim/Riederwald/Seckbach) 16.10. und 06.11.OBR 12 (Kalbach) 20.10. OBR 13 (Nieder-Erlenbach) 17.10. und 7.11.OBR 14 (Harheim) 23.10. und 27.11.OBR 15 (Nieder-Eschbach) 20.10. und 10.11.OBR 16 (Bergen-Enkheim) 4.10. und 28.11.

Motto: Hilfe zur Selbsthilfe. Praktisches Werkstatt-Angebot. Für Leute,die unter fachlicher Anleitung lernen wollen, ihr Fahrrad selbst zu reparie-ren und zu warten. Und für erfahrene SchrauberInnen, denen das Werk-zeug fehlt. Was – am selbst mitgebrachten Fahrrad – gemacht wird, rich-tet sich nach den Wünschen der TeilnehmerInnen. Schwarze Finger sindgarantiert. Die Teilnahme ist kostenlos. Termine jeweils Samstags,15.00 Uhr, Ev.-Luth. St.-Nicolai-Gemeinde, Waldschmidtstraße 116. DerWerkstatteingang befindet sich an der Ecke Waldschmidtstraße/Rhön-straße rechts neben dem Schaukasten. Bitte telefonisch anmelden!

Offene Workshops für alle Bastler/innen finden jeweils statt am: 23.09. Anmeldung: Christof Beschorner, ✆ 51 79 88 07.10. Anmeldung: Gerhard Bauscher, ✆ 0171 - 71 29 372 28.10. Anmeldung: Peter Wendt, ✆ 44 73 7704.11. Anmeldung: Gerhard Bauscher, ✆ 0171 - 71 29 37218.11. Anmeldung: Peter Wendt, ✆ 44 73 7725.11. Anmeldung: Gerhard Bauscher, ✆ 0171 - 71 29 37230.09. Anfänger/innen, Anmeldung: Ralf Paul, ✆ 494 09 2814.10. Reparaturkurs mit der Sparkasse 182221.10. Wir machen unser Fahrrad fit für den Winter

Anmeldung: Andreas Dammer, ✆ 707 26 94Weitere Termine können in der Geschäftsstelle unter ✆ 94 41 01 96erfragt werden.

ORTSBEIRÄTE

TREFFPUNKTE

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ADFC ESCHBORN/SCHWALBACH

Die Frage nach dem Alter warleicht zu beantworten – es sind

natürlich Mitradler jeder Altersklas-se willkommen. Schwieriger war daschon die Frage nach den zu be-wältigenden Kilometern. Eigentlichsollte man schon einmal eine län-gere Strecke gefahren sein, umeine Einschätzung über die eigeneLeistungsfähigkeit zu bekommen.Denn ein neues Fahrrad macht dieKilometer ja auch nicht von alleine.Es gab noch andere Anfragen, u.a.ob denn auch bei Regen gefahrenwürde. – Ach so, auch wenn sichnur ein Mitradler einstellt, dannwird die Tour gestartet.

Aber auch lange nach der Senio-renradtour gab es noch telefoni-sche Anfragen von Interessenten,die in Urlaub waren und offensicht-lich hinterher ihre Zeitungen nochgründlichstudiert haben.Einerwoll-te wissen, wie man denn schon vorder Urlaubsplanung über solcheTouren informiert werden könnte,denn die Zeitungsmeldungen seiendoch reichlich kurzfristig. Das warnun sicherlich ein neuer Interes-sent für das Jahrestourenpro-gramm des ADFC im Main-Taunus-Kreis. Und eine junge Frau wolltegern den „Streckenplan des ADFCfür diese Tour“ haben. Sie wollteeine Familientour daraus machenund sie dem Opa zum Geburtstags-geschenk machen. Ihr konnte mitden topografischen Karten Frank-furt und Darmstadt West mit einge-zeichneter Route geholfen werden.

Am sonnigen Mittwoch der Rad-tour schließlich war der Zulaufüberwältigend: 24 Radlerinnenund Radler machten sich auf dieStrecke. Selbst der Interessent mitdem neuen Rad und den geringen

km-„Erfahrungen“ hatte sich vollerSelbstvertrauen eingestellt. Aberes muss ihm doch vor dem großenAndrang sportlich-selbstbewussterSeniorenradler gegraut haben,denn er hat sich still und leise wie-der davongemacht.

Dass die Fischerhütte schließ-lich an diesem Tag wegen einergeschlossenen Gesellschaft für dieADFC-Radler nicht zur Verfügungstand, war nur ein kleiner Wermuts-tropfen in der ansonsten gelunge-nen Tour. Die in der Nachbarschaftdes Steinrodsees vollmundig ange-priesenen „1000 Dahlien“ und dasSelbstbedienungsrestaurant warenein guter Ersatz. Und die Wirtin die-ses Angelteichshat glaubhaft versi-chert, dass es nicht 1000, sondern2500 Dahlien sind, die ihr Mann,dessen Hobby die Dahlienzucht ist,rund um den Angelteich ange-pflanzt hat.

Die Eschborner Senioren sindwirklich fit. So haben sich einigebei der Abschlussrast im „Bären“auf dem Höchster Schlossplatzvorzeitig verabschiedet, weil sienoch vor der Open-air-Jazz-Veran-staltung in Eschborn rechtzeitigwieder zu Hause sein wollten. DieNiederhöchstädter, die schließlichauch Eschborner sind, hatten amEnde dann immerhin 79 Kilometerauf dem Tacho! (br)

Überraschend großesInteresse an Seniorentourzur Fischerhütte

Informationen:

Thomas BuchIm Speiergarten 465760 Eschborn(Niederhöchstadt)

Tel. 0 61 73 - 6 11 92

Eschborn/Schwalbach

Reichlich überrascht war die Tourenleiterin Brigitte Rebna, als schoneinige Tage vor der in der Presse angekündigten Seniorentour ver-schiedentlich Anrufe eingingen. „Wie alt muss man denn sein?“ wollteein Anrufer wissen, und „Ich bin bisher erst mal höchstens 30 kmgefahren, aber jetzt habe ich ein neues Rad, meinen Sie, ich könntetrotzdem die 75 km mitfahren?“ fragte ein anderer.

Radfahrer-Demo auf der B 455 neu – ob es wohl diesmal etwas nützt?

Am 15. August 2000 fuhren beisengender Sonne und in Beglei-

tung eines Polizisten auf demMotorrad zwanzig Radler ab Oberur-sel, Lahnstraße, bis zur Ampel inder Nähe des Hünerbergparkplat-zes und wieder zurück. Bei derdrückenden Hitze ist von den Mitra-delnden viel Schweiß für eine guteSache vergossen worden. Siedemonstrierten für eine Öffnungdieser Straße für den Radverkehr.Entgegen der ursprünglichen Pla-nung ist nämlich die B 455 neu fürden Fahrradverkehr gesperrt. Wün-schenswert wäre aber – wenig-stens ab Knoten Hohemark – eineÖffnung für den nicht motorisiertenVerkehr. Auch andere Bundes-straßen, wie zum Beispiel die sehrstark befahrene Straße von König-

stein nach Glashütten, sind für denRadverkehr zugelassen. Zu derneuerlichen Radfahrer-Demo hatteder Kreisverband des Verkehrs-clubs Deutschland (VCD) eingela-den, der damit der Forderung pas-sionierter Radfahrer nach einerFahrerlaubnis für Nicht-Kraftfahr-zeuge auf dieser Straße Nachdruckverleihen wollte.

Ein Brief des ADFC Hochtaunusin dieser Sache an den Regierungs-präsidenten vom 18. Januar 2000ist bis heute unbeantwortet geblie-ben. Die von Günther Stiller (BadHomburg) anlässlich der Demon-stration eigenhändig aufgestellten„nachgebesserten“ Verkehrsschil-der musste er leider auf Anweisungder polizeilichen Eskorte danachwieder abbauen. (br)

nach Kronberg▼

Oberursel

Hohemark

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Nachdem immer mehr über ein(e)Zusammenwachsen und Zusam-menarbeit der Städte und Gemein-den in der Rhein-Main-Regionnachgedacht wird, sollte mansich auch über den Zustand dereinen oder anderen überörtlichenRadroutenverbindung den Kopfzerbrechen.

An der Stadtgrenze Bad Vilbelssteht es da z.B. bei zwei nicht

unwichtigen Verbindungen aufFrankfurter Gemarkung nicht zumbesten. Schlaglöcher, faustgroßeStolpersteine und „Seenplatten“nach Niederschlägen verleiden vie-len die umweltfreundliche Varianteder Fortbewegung auf Rädern.

DerWegnachBergenamBereichSchelmeneck ist die steigungsärm-ste Route von Bad Vilbel nach Ber-gen. Die „Schlammlücke“ aufFrankfurter Gebiet beträgt gerade200Meter. EineBefestigungdieserLücke ist bestimmt nicht teurer alseine (kürzlich vom dahinscheiden-den Umlandverband Frankfurt ge-forderte) Umgehungsstraße fürBergen. Für den abgasfreien Ver-kehrsteilnehmer sollte auch ge-sorgt werden.

Beim Weg nach Berkersheim(Am Hohlacker) handelt es sichzwar derzeit noch nicht um eine offi-

zielle Radwegeverbindung, den-noch ist er faktisch eine wichtigeund vor allem kurze Entlastungs-strecke für den vielgenutzten Nid-dauferweg. Auch hier ist nur ein kur-zes Teilstück bis zur B3-Unter-führung in einem für Radfahrer (undnicht für Schleichfahrer!) schlech-tem Zustand.

Im Sinne einer guten Nachbar-schaft wäre es von der Stadt Frank-furt/Main sicher nicht zu viel ver-langt, auf Dauer zumutbare Ver-hältnisse für Radler zu schaffen.

Wulfhard Bäumlein

ADFC BAD VILBEL

Von Seenplatten und Stolpersteinen

Kleiner Erfolg

Nach langem Einwirken durchuns hat die Vilbeler Stadtver-

waltung ein Einsehen gezeigt. EinGeländer des leidigen Drängel-gitters am Niddauferweg wurdedurch ein kürzeres ausgewechselt.Dadurch wirkt das ganze „Ausbrem-sungsgebilde“ etwas weniger schi-kanös; vor allem für Radler mit Ge-päckoderHänger stellt dieseVerän-derung eine Erleichterung dar. Blei-ben noch die Absperrgeländer am

SchwarzenWegund inMassenheiman der Rundbogenbrücke über denErlenbach. Nicht nur Radler, son-dern auch Rollstuhlbenutzer undMütter mit Kinderwagen würdeneine entsprechende Maßnahmedurch die Straßenverkehrsbehördesehr begrüßen. Wulfhard Bäumlein

Feierabendtour zum BrennerFreitag, 27.10.2000, Abfahrt:17.00 Uhr Bad Vilbel, Kurhaus

Verbindungswege von Bad Vilbel nach Frankfurt: Schlaglöcher, faustgroße Stolpersteine und „Seenplatten“nach Niederschlägen verleiden die Nutzung der Wege.

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Nachdem der neue Minimal-Markt verschmäht wurde, hoffenwir auf Aumenau. Der Himmel ziehtsich zu, es riecht nach Gewitter,Mückenschwärme belagern denWeg. Da sollte der nächste Cam-pingplatz unser Quartier werden,und davor liegt, laut Karte, nur nochAumenau. Also rüber über die Lahn-brücke und hinein ins Dorf, direktvor den kleinen Laden, der vollge-stopft ist mit einkaufenden Padd-lern und Radlern.

Das Nötigste ist vorhanden, umein anständiges Abendessen zukochen. Immerhin bietet der Ladennoch kleine Portionen, Kartoffelnoder Karotten müssen nicht ingroßen Gebinden abgenommenwerden. Auch Bier ist flaschenwei-se erhältlich, aber da verlassen wiruns aus Transportgründen lieberauf die hoffentlich am Camping-platz befindliche Kneipe bzw. einenKiosk. Und eine Apfelschorle aufdie Schnelle hilft, die Zeit bis dahinzu überstehen.

Weiter geht’s durch Mücken-schwärme in schwülwarmer Vorge-witterluft. In Gräveneck dann derCampingplatz. Nach langem Hin-und Her erhalten wir einen ganzpassablen Platz am Flussufer, zwi-schen fest installierten Wohnwa-genreihen. Interessierte Dauer-camper bemühen sich, nicht gar zuauffällig den Durchreisenden beimEinrichten ihrer Bettstatt mit Koch-gelegenheit zuzuschauen. Für dasBetreten des Waschhauses ist einSchlüssel erforderlich, um durch-reisende Tagestouristen von derBenutzung auszuschließen. Leidergibt esproZelt nur einenSchlüssel.Da aber die Waschräume, wie üb-lich, nach Geschlechtern getrenntangelegt wurden, sind etwas ner-vende Verabredungen über jedenToilettengang und Waschraumbe-such notwendig. „Ich schließ’ Dirauf und komme dann mit demSchlüssel zurück, falls ich früherfertig bin“, oder „Wart mal einenAugenblick, danngeh’ ich gleichmitaufs Klo“. Komische Sitten in hes-sischen Landen. Aber immerhin istein Wasserhahn direkt am Zelt-platz, so dass Kochen und Zäh-neputzen nicht unter die obenbeschriebenen Probleme fallen.

Ach ja – die Bierversorgung. Lei-der hat der (erwartete und vorhan-dene) Kiosk schon nach der erstenFlasche geschlossen. Und imetwas öden Restaurant gibt’s keinFlaschenbier, dass man schwerromantisch am Ufer der Lahn trin-ken könnte. Also mutig zum unauf-fällig interessierten Dauercamping-Nachbarn rüberlaufen, sich vondem kleinen Hundchen hintermJägerzäunchen nicht abschreckenlassen und nach Bier fragen. WirCamper müssen in Notlagen dochzusammenhalten, die Flaschenwerden natürlich morgen früh nachÖffnung des Kiosks umgehendersetzt, etc. ’Nee, lassen Sie mal,geben Sie mir lieber das Geld. Wirtrinken nur Königspilsener, dashamm die hier eh nich!’. Na denn,dann halt Köpi.

Aus dem Gewitter wurde danndoch nichts mehr, das Grollen amfrühen Morgen stellt sich als Zugauf der Lahntalbahn heraus, Halte-punkt Gräveneck. Also weiter inschwülwarmer Luft nach Weilburg.

Kaffeetrinken und Einkaufen fürsWochenende. Wer Weilburg kennt,weiß: hier geht es überall bergauf.Kurz und deftig der Anstieg vonSüden, gleich hinter dem berühm-ten Schiffstunnel. Oben dann, inder Altstadt, Cafés, Kneipen undLäden. Nur: wo ist ein Lebensmit-telladen? Auf Nachfrage wird

Der Radweg verläuft weiter ent-lang der Lahn. Auf dem Fluss

immer wieder große Gruppen vonPaddlern, auf dem Uferweg verein-zelteRadler. Ein verzweifelterMannfragt uns nach einem Fahrradge-schäft – ein Plattfuß ist nicht zureparieren, das Loch direkt am Ven-til. Frau und Sohn warten irgendwoam Weg, Vater sucht Hilfe. Wir bie-ten unseren Ersatzschlauch an,haben aber nicht die passendeGröße. Beim Weiterradeln wundernwir unsüberdiemangelhafteAusrü-stung mancher Radtouristen undhoffen im Stillen, dass unser Flick-zeug nicht an überalterter, einge-trockneter Gummilösung leidet.Aber da wäre ja dann immer nochder Ersatzschlauch.

In Villmar verlässt der Radwegden Fluss, wir schalten wieder indie kleinen Gänge. Hinter dem Ort,am Ende der Steigung, ein riesigerParkplatz mit brandneuem, unpas-send überdimensioniert wirken-

dem Minimal-Markt. Auch hier stel-len wir wieder fest, wie schnell wirbeim Radtourismus unsere ge-wohnte Umgebung hinter uns las-sen.Was imFrankfurterRaumnoch„normal“ erscheint, bekommt hier,zwischen all den kleinen Dörfern,mitten „auf der grünen Wiese“,eine ganz andere Dimension. Bleibtdie Hoffnung, dass trotzdem dereine oder andere Dorfladen, derden Proviant des Radlers unter-wegs deckt, erhalten bleibt.

Auf welliger Straße kämpfen wiruns über zwei Hügel. Im Rückspie-gel tauchen immer wieder spoiler-bewehrte Boliden auf, die beimÜberholen versuchen, dem Gegen-verkehr großzügig Raum zu überlas-sen, dafür lieber den direkten Kon-takt zu uns suchen. Wir brechen dieKontaktversuche auf dem zweitenHügel erleichtert ab und folgeneinem steilen Weg hinab zumFluss, der wieder autofrei als Rad-weg gekennzeichnet ist. ➤➤

Berichte aus dem Landesinneren (II)

Unter hessischen Gewitterwolken

Auf rasender Fahrt nach HessensNorden. Foto: (ps)

Schattiger Platz am Lahnufer, nichtweit hinter Burg Runkel Foto: (ps)

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wenig los in der Vorsaison, so dasswir den Inhalt unserer Taschenweit-räumig verteilen können. Der Ver-kaufsladen bietet Milch und Fla-schenbier, Brötchen auf Vorbestel-lung. Der Rest der Grundversorgungstammtnoch aus Weilburg und wirdzu einer warmen Mahlzeit verarbei-tet. Hier lässt sichs leben, hier soll-te man einen Tag unter schattigenBäumen verbringen. Und so tun wirdas, unterbrochen nur von wenigenRegengüssen schauen wir derWäsche beim Trocknen zu.

Hinter dem Camping steigt dieStraße steil an. Ein Gewitterschau-er lässt uns auf halbem Weg (ohneGesichtsverlust) pausieren. AbBeilstein, wir nähern uns der 500 mHöhenlinie, sieht die Landschaftschonsehr kargaus, erinnert andieVegetation in viel größeren Höhen.Das muss wohl der raue Wester-wald sein, über dessen Höhen derWind angeblich so kalt pfeift. Trotz-dem schwitzen wir bergauf. Erst einRegengussvorderBurganlageGrei-fenstein bringt Abkühlung und er-leichtert die Entscheidung zur Burg-besichtigung. Dabei stellt sich her-aus, dass in der Burg ein Glocken-museum untergebracht ist, natür-lich das „Deutsche Glockenmuse-um“.Unddas ist gar nicht schlecht!Riesige Kirchenglocken sind ineinem alten Bergfried aufgehängt,und mit dicken Gummihämmernsind sie zum Tönen zu bringen. WerLust hat, kann einen ziemlichenRadau veranstalten. Oder aberleise Töne durch den hohen Raumschwingen lassen. Was dem WirtderBurgschenke,dersichtlichunterdenNachwehendes gestrigenBurg-festes leidet, wahrscheinlich lieberwäre. Seine Kneipe ist eigentlichgeschlossen, aber da sowiesogerade die Bierfahrer zur Abrech-nung da sind, und die Gemeindear-beiter, die Bänke und Tische abho-len, bedient werden wollen, kann eruns auch noch an dem riesigenTisch unterbringen und zwei Tas-sen Kaffee servieren. Danach hatdann auch der Regen aufgehört,der Blick geht frei ins Tal der Dill,an dessen Rand der Verkehr aufder Sauerland-Autobahn für ein be-ruhigendes Rauschen sorgt. Dortwerden wir in wenigen Minuten,nach wirklich steiler Abfahrt, lang-sam Richtung Herborn radeln,immer Richtung Nordhessen. (ps)

der Minimal-Markt empfohlen,bergauf und außerhalb. Nach weite-ren Bewohnerinterviews stellt sichheraus, dass doch ein Lebensmit-telgeschäft in der Altstadt besteht –neu eröffnet, etwas unauffällig amRande. Gerettet!, denkt sich derRadtourist, und füllt die (eigentlichschon randvollen) Taschen mit derWochenendverpflegung. (Über-haupt ein erstaunliches Phänomenbei Radreisen: Die Gepäcktaschensind immer zu schwer und immerschon voll. Und trotzdem gehtimmernochetwashinein. Inschlim-men Ausnahmesituationen lässtsich locker noch ein Liter Milch,zwei Flaschen Bier, zwei Joghurt,ein Pfund Tomaten dazupacken.Und trotzdem wird bei der nächstenSteigung nicht gleich abgestiegen!)

Steil bergab aus Weilburg hin-aus, kurzer Halt an der Einfahrt zumSchiffstunnel, und weiter auf gutausgebautem Weg lahnaufwärts.Irgendwo vor Lohnberg Rast aneiner Schleusenanlage, das Ge-wimmel der Paddler und Kanutenvor Augen. Vor dem kleinen Ver-kaufsstand stehen Männer unterSonnenschirmen an Stehtischenund trinken fachsimpelnd Bier. Wirentschließen uns zu Kaffee. Dannüberqueren wir den Fluss auf einerBrücke und verlassen das Lahntal –bergauf in Richtung Westerwald.Bei Greifenstein ist ein Camping-platz verzeichnet, kurz hinter Holz-hausen. Doch leider liegt zwischenuns und Holzhausen noch ein defti-ger Gewitterguss. Natürlich werdenRadtouristen von solcher Unbill inder Regel auf offener Strecke heim-gesucht, abseits jeglicher Unter-stellmöglichkeiten. Ein paar Bäumegeben für die ersten Minuten not-dürftig Schutz, doch langsamsickert das Nass durchs Blätter-grün. Die trockenen Stellen aufdem Waldweg werden immer klei-ner, aber noch bevor der letzteFaden am Körper durchweicht ist,lässt der Regen freundlicherweisenach. Vor dem Dorf Ulm scheintdann schon wieder die Sonne. ImOrt selbst bietet die Kreissparkas-se noch einmal ein Schutzdach vorletzten Schauern, und schwülwarmgehtesweiter,mitÜbergewicht unddeutlich westerwäldisch bergauf.

Campingplatz Ulmtalsperre. Einegroße Wiese am See, der mancheBesucher zum Baden einlädt. Es ist

➤➤

Leipziger Straße 4 · 60487 Frankfurt· Tel. 069/707 69 11-0 · Fax 069/707 69 11-3

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10.00 – 18.30, Sa. 9.30 – 15.00 h

Räder für alle Lebenslagen

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vor der Felswand des Rheingrafen-stein, die sich senkrecht 120 müber die Nahe erhebt. Dort obensoll die Ebernburg stehen, fragtensich ungläubig Sweety-Rainer undder stille Bühnen-Roland. Des Rät-sels Lösung war schon nach weni-gen hundert Metern offensichtlich:Kaum aus Bad Münster am Steinheraus, erschloss sich den Radlerndie Ebernburg linker Hand in vollerGröße. Werner der Jüngere wusstegar nicht was er mehr bestaunensollte, die Burg oder die gegenüberliegende200 mhoheFelswanddesRotfels.

Die weitere Fahrt verlief be-schaulich auf einer stillgelegtenBahntrasse bis zur Mittagsrast inder Klosterruine Disibodenberg.Hier wurde der kulturell-geschichtli-che Aspekt der Radtour deutlich:Alexander der Haiden-Hüter dozier-te über das Leben der Hildegardvon Bingen, die 40 Jahre auf Disibo-denberg gelebt hatte. Und Kulti-Christian sorgte mit seiner begei-sterndenBeschreibungdeskleinenMuseums am Ort in letzter Minutefür eine verzögerte Abfahrt. Irgend-wann, so umdie Kaffeezeit, erreich-te die Gruppe die schöne Altstadtvon Meisenheim. Der Genuss des

Cappuccino wurde nur durch vorbei-kommende Autos gemindert, diewegen der engen Gasse fast überdie Untertassen fuhren. Nichts wiefort, sagten sich Edukaten-Giselaund Tax-Helga und fuhren mit denAnderen nach Wolfstein, dem näch-sten Etappenziel. Schon im Ort, aneiner Bahnschranke wartend,schautendieRadler voller Ehrfurchthimmelwärts. Eva die Ausgegliche-ne verlor die Fassungundmurmelteetwas von „einige mittlere Steigun-gen“. Und Ellen die Plaudertascheverstummte angesichts des vor ihrliegendenAufstiegs.Dadie Jugend-herberge auf halbem Weg zum Him-

Es war einmal eine bunt gewürfel-te Gruppe, die scharte sich aneinem Donnerstag im Juli um dieADFC-Tourenleiter Christian undJürgen, um an einer Radtour ent-lang des Mains, Rheins, der Naheund durch die Pfalz teilzunehmen.Nach einem Vortreffen bestensinformiert, fanden sich die Teilneh-mer voller Erwartungen am Start-punkt Höchster Fähre ein. Dortschälte sich auch Heinz aus sei-nem Auto, in dem er während dervergangenen Nacht dem EreignisRadtour entgegen gefiebert hatte.Heinz, mit Beinamen „der wildeFranke“ war der einzige Teilneh-mer von außerhalb Hessens.

Fast pünktlich starteten siebzehngut gelaunte Pedaleure zur Fünf-

Tages-Tour, zunächst am Main ent-lang bis zur Mündung und dann,nach einer Mittagspause, durchMainz in das Obstanbaugebiet ent-lang des Rhein-Westufers. Dortlockte ein Obst-Stand die GruppewiedieSireneneinstOdysseus.MitAprikosen und Kirschen beladen,radeltederTrossweiterbiszurFähreIngelheim. Hier wurde zu einer kur-zen Trinkelpause gehalten. Trinkel-pause wurde von Kulti-Christian alsneue Wortschöpfung eingebracht.Trotz relativ zügiger Fahrt ergabensich unterwegs eine Reihe vonGesprächen, die jedoch ab und zudurch Zurufe unterbrochen wurden.Einer der festen Begriffe dieserTour sollte denn auch werden: Ach-tung – Pfosten. Die restlicheStrecke bis Bingen fuhren dieRäder fast von selbst – kein Wun-der, ging es doch Rhein abwärts.Am Nahe-Eck, den Mäuseturm fest

mel aber immer noch auf festemGrund steht, kamen alle Teilneh-mer doch an. Über die Art der Auf-wärtsbewegung schweigt sich derChronist aus. Nur soviel sei gesagt:Power-Birgit, Anja die Berg-Gazelleund Pfeifen-Jürgen schafften denBerg auf dem Rad durch Anwen-dung einiger Tricks (z.B. Fahrenquer zur Fahrbahn). Den Abstiegnach Wolfstein zum Abendessen(die Speisekammer der Jugendher-bergewar leer)wurde zuFußzurück-gelegt. Hier fand ein Treffen mitzweiADFC-Freundenstatt,dieFrank-furt den Rücken gekehrt haben undnun in der Pfalz leben. Aus derenWeinkeller stammte auch der Sekt,der nach Erreichen der Jugendher-berge in Strömen floss, natürlichaus JH-Tassen.

Die Abfahrt am Samstag morgensorgte für Schwung, der bei dennachfolgenden „mittleren Steigun-gen“ gut wieder angelegt werdenkonnte. Derlei auf und ab radelnderreichte die Gruppe am Mittag deneiskaltenEiswoog, einenschicksal-haften Waldsee, in dem nicht nurlebende Fische schwimmen. Diesetraurige Erkenntnis traf ausgerech-net Ellen die lebenslustige, sensi-

ble Plau-dertasche. Doch das ist eine

andere Geschichte.Das nächste Ziel war die Jugend-

herberge Burg Leinigen. Dank derSonderwünsche von Rittern an denStandort ihrer Wohnungen warenwieder einige „mittlere Steigun-gen“ zu überwinden. Nicht nur Eddider Chef und Thomas der Unrasier-te schoben hier. Und kaum hattendie Radler ihre Zimmer in der mo-dernsten Jugendherberge Deutsch-lands bezogen, da brach ein hefti-ges Gewitter los, das die letztenHoffnungen auf einen Besuch imbeheizten Freibad der Burg wegs-pülte. Aber Gewitter sind endlichund bald strebte die hungrige

im Blick, wurde wieder Rast einge-legt. Nachdem Reste des Proviantsaufgezehrt waren, stellten sich alleTeilnehmer zu einem Gruppenfotoauf. Und dann wurde zur letztenEtappe des Tages gepfiffen. Pfei-fen-Jürgenbeherrschte seine Pfeifevirtuos und immer der Situationangemessen.

Hoch über Bad Kreuznach stehtdie Jugendherberge, die als Über-nachtungsstätte vorgesehen war.Nun zerfiel die Gruppe in zwei Teile:die Sportler und die Ökonomen. DieSportler fuhren, von Anja der Berg-Gazelle gezogen, gleich zur Jugend-herberge hinauf. Die Ökonomenließen sich erst das Abendessenbei einem Italiener auf dem Eier-markt schmecken. Ganz nebenbeibrachte die Fußball-Europameister-schaft (Holland : Italien) zusätzlichDramatik auf den Platz. ZweiHolländer sahen sich mit den Italie-nern der Gaststätte das Spiel imFernsehen an und machten Stim-mung für zehn. Doch es half ihnennichts. Zur Schmach mussten sieauch noch einen lautstarken Auto-korso über sich ergehen lassen.Der Rest des Abends war vorbe-stimmt: der Aufstieg zur Jugendher-berge sollte die letzte „Action“ desersten Tages sein. An die-sem Aufstieg begründe-te sich ein weitererfester Begriffdieser Tour, erwar bereits inder Tourenbe-schreibungvorweg genom-men: „einige mittle-re Steigungen“. AuchErich der lange Neue nahmdiese Hürde, um in der Jugend-herberge ein Zwei-Meter-Bett zusuchen und sich der Gruppe bisSonntag anzuschließen.

Wo es hoch geht, geht es auchwieder runter. Diese Erkenntnissollte sich vornehmlich beim mor-gendlichen Start immer wieder ein-stellen. So auch an diesem Freitag:DerSchwung reichtebis zumMarkt-platz in Bad Kreuznach, wo Proviantfür den Tag eingekauft wurde. Aufdem Weg nach Bad Münster amStein konnte Gerd, der rauchendeRennradler mit Schraubertalent,nochetwasGesundheit andenSali-nen schnuppern. In Bad Münsteram Stein hielt die Gruppe staunend ➤➤

DeretwasandereTouren-Bericht

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Schar durch aufsteigendenWasserdampf und Bodennebelnach Altleiningen hinunter.

Der Sonntag bot eine Fülle unter-schiedlichster Erlebnisse. Zunächstbot sich Gerd mit dem Schrauberta-lent die Gelegenheit, eben diesesbei Thomas dem Unrasierten unterBeweis zu stellen, bei dem eineSchraube locker war (nur am Pe-dal). Keine 400 m weiter mussteAlexander der Haiden-Hüter einenPlatten an seinem Hinterrad behe-ben. Dies gelang ihm souverän mitHilfe von Ellen der Plaudertascheund trotz des um ihn versammeltenfachkundigen Publikums. In Wormsangekommen, suchte die Gruppevergeblich nach der „mittleren Stei-gung“ zur Jugendherberge. Sowurde in der Jugendherberge mitDomblick Quartier bezogen undnach einem ausgiebigen Restees-sen begann der kulturhistorischeTeil. Vor dem sagenumwobenenTor des Domes lieferte Kulti-Christi-an eine prägnante Kurzfassung desNibelungenliedes.GernehättendieRadler die Szene live erlebt, in dersich Brunhilde und Krimhilde vordem Dom-Portal stritten. Die Künst-lerinnen waren auch schnell be-nannt: Madelaine und Ellen. Dochdas Vorhaben scheiterte an Beden-ken Madelaines der Französin, dieglaubte, nach der Aufführung desLandes verwiesen zu werden. Alsowurde die Besichtigungstour fortge-setzt (Sand – jüdischer Friedhof,Synagoge, Luther-Denkmal) undendete in einer Eisdiele. Am Abendtrafen sich Leistungs- und Genuss-radler beim Italiener. Zeitgleich mit

dem letzten herunter geschlucktenHappen zwang ein Gewittersturmnicht nur die Fußballbegeisterten inden Gastraum vor den Fernseher.DasEndspiel Italien : Frankreich lagin den letzten Zügen und doch fie-len noch zwei Tore – das war’s fürden Tag und unsere Gastgeber.

Am Montag zeigte sich die volleLeistungsbreite und Spontanitätdes Tourenleiter-Duos. Kaum amRhein-Radweg angekommen, über-nahm Pfeifen-Jürgen die Führungund lenkte die Gruppe auf „Abkür-zungswegen“ direkt auf einenfeuchten Feldweg. Dort bot sich dieeinmalige Gelegenheit zu einerSchlammschlacht, an deren Endeder Rückzug und die Reinigung derRäder stand. In Guntersblum konn-te zur weiter gehenden RadpflegeWasser aus dem Schlossbrunnengeschöpft werden. Während des-sen hatte Edukaten-Gisela einenPlatten an ihrem Hinterrad, der vonihrem Gatten dem Haiden-Hüter ingewohnter Weise repariert wurde,allerdings unter Ausschluss derÖffentlichkeit außerhalb des Ortes(da, wo’s passiert war).

Nach der Mittagsrast in Oppen-heim mit anschließender Besichti-gung der Gebeine-Gruft brachteeine Fähre die Radler an das hessi-sche Rheinufer. Vorbei an zahlrei-chen Sturmschäden der vergange-nen Nacht gelangte die Gruppeohne weitere Zwischenfälle nachRüsselsheim-Haßloch. Dort wurdeder Flüssigkeitsverlust im KleinenBrauhaus durch köstliches Bierausgeglichen und schon von dernächsten größeren Radtour ge-träumt. Die soll unter Leitung vonKulti-Christian im September 2001indasElsaß führen.Mit solcherPer-spektive verlief die Fahrt zum Aus-gangspunkt Höchster Fähre dennauch wie geölt. Den Ausklang derTour bildete ein Essen auf demHöchster Schlossplatz, bevor die

bunt gewürfelte Gruppe sich wie-der in Einzel-Radler auflöste. Jedeund Jeder von ihnen war es wert,kennen gelernt zu werden. Und inder Gruppe waren sie großartig.Das meint der aufrechte Peder-sen-Günter.

Günter Tatara

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nächsten Wehr holt uns der Kanu-besitzer mit seinem Offroader wie-der ab. Wir bemerken im Auto einenAufkleber: „Kippe aus, anschnal-len, Schnauze halten“.

Vor Dörzheim biegen wir in dieBerge ab. Ziel: Taubertal. Wir müs-sen wieder schieben. Max wird voneinem UFO bei der steilen Bergab-fahrt getroffen: der Einstich mussmit Salbe behandelt werden.

Plötzlich versucht Adrian, seinenDrahtesel zuzureiten. Mitten in derKonversation auf dem Fahrradweg,triftet er an den Böschungsrand. Eingroßer Sprung vom Rad mit an-schließendem Spurt durchs Gelän-de rettet ihn davor, vom sich über-schlagenden Drahtesel erschlagenzu werden.

In Bad Mergentheim an der Tau-ber schlecken wir noch schnell Eis,bevor wir am Golfplatz vorbei zur JHIngersheim radeln. Die Voranmel-dung für das warme Abendessenwurde ignoriert, so dass wir miteiner kalten Platte vorlieb nehmenmüssen. Noch am Abend finden wirauf dem Feld neben dem Golfplatz

noch viele Golfbälle. Der Tauschmit anderen Findern macht Spaß.

Am nächsten Morgen geht es ent-lang der Tauber Richtung Main. Zwi-schendurch spielen wir Fußball, umfür Abwechslung im Strampelalltagzu sorgen. Viele kurze steile Anstie-ge und Abfahrten entlang der Tau-ber veranlassen uns, das „lieblich“aus der Bezeichnung „LieblichesTaubertal“ zu streichen. Im schö-nen Wertheim bekommen wir einePrivatunterkunft in Grünenwört ver-mittelt, nachdem die JH Wertheimbelegt ist.

Frau Szabo hat zwei tolle Dop-pelzimmer und macht uns einexzellentes Frühstück mit Müsli,Kaba und Brötchen.

Nun geht es den Main entlang.Wir genießen den ebenen Fahrrad-

Wir, das sind Adrian (11), Karl-Heinz (43), Max (11) und Thor-sten (41), starten am Sonntagfrüh in der Nähe von Heidelberg,bei schönem Wetter. Vor uns liegteine selbst zusammengebastelte7-tägige Fahrradtour mit demZiel, ohne große Anstrengungenviel Spaß zu haben. Obwohl derWetterbericht jeden Tag Regenankündigt, werden wir braun ge-brannt und bleiben trocken. Aus-gerüstet mit topografischen Kar-ten sollte es kein Problem sein,die richtigen Wege zu finden.

Zuerst geht es am Neckar ent-lang, durch romantische Dörf-

chen. Wir fahren mit kleinenFähren (die, technisch interessant,am Stahlseil oder Kettenzug ge-führt werden) mehrmals über denFluss. In der Jugendherberge Mos-bach kehren wir ein. Welch einHaus! Gute Küche, schöne Umge-bung, viel Spiel- und Sportmöglich-keiten und nette Herbergseltern.Zudem können wir das Europamei-sterschaftsendspiel (Frankreich-Italien) anschauen. Wärmegewitterwecken uns nachts mehrmals auf.

Nach dem Superfrühstück mit

Cornflakes, Orangentee und fri-schen Brötchen, geht es wieder beischönem Wetter weiter. Wir wollenins Jagsttal. Um die Strecke ab-zukürzen fahren wir quälend übereinen steilen Berg ins nächste Tal.Plötzlich stehen wir an einem schö-nen Aussichtspunkt: „Es ist voll-bracht“ (Inschrift des Kreuzes amdazugehörigen Parkplatz). Ab insJagsttal. Vorbei an Fischreihernund Störchen.

In Jagsthausen hat Max eineTouristinformation aufgespürt.Dort haben wir zwei Doppelzimmerin einem Gasthaus in Krautheim(nähe der Burg) gebucht. So wieder Tag begann, endet der Abend:mit einem steilen Berg, Riesen-schnitzel und Riesen SchwäbischeMaultaschen entschädigen uns.

Am nächsten Morgen starten wirmit zweiKanus zueiner Tour auf derJagst. Gleich am Anfang erwischtuns ein kurzer Regenschauer. Dawir keine Möglichkeit sehen, unsunterzustellen, beißen wir dieZähne zusammen und paddeln wei-ter. Schon nach wenigen Minutenkommt der Sonnenschein wieder.Wir sehen Fischreiher und Enten.Adrian entdeckt einen Aal. Am

Vier Männer und vier Flüsse

weg und die vielen Ausflugsdamp-fer. Sportplätze laden zum Fußball-spielenein. InMiltenbergangekom-men, suchen wir eine Privatpensi-on, nachdem die Jugendherbergeim nahegelegenen Amorbach be-legt ist. Minigolf spielen und gutesitalienisches Abendessen (Lasa-gne, Pizza, Tagliatelle Delizia) ent-schädigen für den Berganstieg zurPrivatpension.

Am 6. Tag geht es am Main ent-lang bis Obernburg. Dort biegen wirab zur Burg Breuberg. Bevor wir dortankommen, müssen wir noch eini-ge Berge hochfahren. Wir motivie-ren uns gegenseitig, z.B. mit folgen-denDialogen.Karl-Heinz: „Maxwirdgerade vom Trecker überfahren“:Thorsten: „Haupsache, die Trinkfla-sche bleibt heil, die kann man nochgebrauchen“. Die Jugendherbergeauf Burg Breuberg gefällt uns.Gutes Abendessen (Pizza), ein gutausgestatteter Workshop-Raummit Spielen und Malsachen undeinem Burghof mit Burggraben zumTischtennis-, Fußball- und Ver-steckenspielen.

Am nächsten Morgen regnet es.Doch schon bald nach dem reich-haltigen Frühstück (Milch, Tee, Kaf-fee, Brot, Brötchen, Obst, Wurst,Nutella, Honig, Butter) hört derRegen auf und wir fahren den Berghinunter. Als wir an einem steilenBerg durch den nassen Waldbodenschieben müssen, bekommen wirnasse Füße. Zudem ist das Wetterrichtig kalt geworden. Wir sind letzt-

endlich froh, Samstag abends nochtrocken zu Hause anzukommen.Nach gutem Chinesisch-Essen undHeimkino in Nauheim fallen wir allezufrieden ins eigene Bett.

Ungefähr 310 km sind wir gera-delt und haben viel interessantesgesehen und erlebt. Es war einegute Fahrradtour.Adrian, Karl-Heinz, Max, Thorsten

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mittag und am Sonntag vormittageinige Themen ausführlicher disku-tiert werden, zu denen es im Orts-verband unterschiedliche Meinun-gen gibt, z. B. Frauenquotierung,Ehrenamtlichkeit, Tourenprogramm-planung. Offizielle Beschlüsse wer-den nicht gefasst. Das gegenseiti-ge Kennenlernen der Aktiven desFrankfurter ADFC ergibt sich inBrombach praktisch zwangsläufig.Die An- und Abreise erfolgt per RMVoder – für die ganzHarten–perRad.

Wegen der begrenzten Bettenka-pazität ist eine Voranmeldung so-wie ein vorab zu entrichtender Teil-nehmerbeitrag von 30,- DM er-forderlich.

Anmeldung bitte an Bertram Gie-beler & Anne Wehr, Telefon069/591197

Aktiventreff BrombacherHütte 11. - 12.11.2000

An der Meinung der Bevölkerungzu diesem Thema ist der Hessi-

sche Ministerpräsident RolandKoch interessiert.

Auf seiner Homepage (www.roland-koch.de) findet sich folgen-de Aufforderung: „Senden Sie IhreMeinung zur Flughafenerweiterungper Email an Roland Koch“([email protected]). Herr Kochverspricht innerhalb von zweiWochen zu antworten, nach Mög-lichkeit sogar persönlich!

Der Kreisverband Frankfurt amMain von Bündnis 90/Die Grünenbittet darum, sich möglichst zahl-

reich, mit kritisch, aber höflich for-mulierten Meinungen an den Mini-sterpräsidenten zu wenden, umihm vielleicht noch ein paar Denk-anstöße zu geben.

Damit das ganze nicht auf denFestplatten von Herrn Koch oderder Staatskanzlei verschwindet,soll eine Kopie der Mail und einereventuellen Antwort an den GrünenVerteiler geschickt werden ([email protected]). Diebesten Zuschriften werden dann inder Mitgliederzeitschrift, demBlattGrün, veröffentlicht.

(rha)

Flughafenausbau

Am 26. Oktober um 19 Uhr wirdwieder im Bürgerhaus Bornheimdas alljährliche Treffen der Touren-leiter stattfinden. Alle Tourenleite-rinnen und Tourenleiter sind dazuherzlich eingeladen. Gern gesehensind auch Interessenten, die in die-ser AG mitmachen wollen. Ganzbesonders wären noch Mitgliederwillkommen, die sich als Tourenlei-

ter für die in diesem Jahr erstmalsangebotenen Seniorentouren be-reit finden.

Der stellvertretende Tourenrefe-rent Jürgen Johann (Tel. 76 29 28)steht gern für Anregungen und Fra-gen zur Verfügung. Er wird rechtzei-tig an die in der Liste der Tourenlei-ter angegebenen Adressen die Ein-ladungen verschicken. (br)

Herbsttreffen der Tourenleiter/innen

Seit August gibt es wieder regel-mäßige Codierungen beim ADFC!Codiert wird künftig in den Som-merzeitmonaten März bis Oktoberjeweils am letzten Samstag desMonats von 15 bis 18 Uhr im Kel-

ler der St.Nicolai-Gemeinde, Frank-furt-Ostend, Rhönstraße/Wald-schmidtstraße. Die nächsten Ter-mine sind also 30.9.2000 und28.10.2000.

Bertram Giebeler

Jährliches Herbsttreffen des ADFCFrankfurt e. V. im Hintertaunus

Von der Hüttenromantik bei denNaturfreunden waren die letztenbeiden Male alle TeilnehmerInnenbegeistert, deswegen machen wires wieder: das Aktiven-Herbsttref-fen des Frankfurter Kreisverban-des findet mitten im November, indüster-nasskalter Nebelsaison, imNaturfreundehaus in Schmitten-Brombach statt, und zwar vonSamstag, den 11.11. (vormittagsAnfahrt) bis Sonntag, den 12.11.(nachmittags Abfahrt).

Anne und Bertram aus dem KVkümmern sich wie im Vorjahr umalles Organisatorische sowie umEssen und Trinken, Anheizen derBulleröfen und Beleuchtung. In-haltlich sollen am Samstag nach-

Codierung wieder regelmäßig!

FRANKFURT aktuell erscheint zwei-monatlich und wird herausgegebenvom Allgemeinen Deutschen Fahr-rad-Club Frankfurt am Main e.V.Anschrift: ADFC Frankfurt am Main e.V. Fichardstraße 4660322 Frankfurt am Main ✆ 069 / 94 41 01 96 Fax 069 / 94 41 01 [email protected]: FritzBiel (fb),Ralf Haselhorst (rha),Christoph Maier (cm), AndreasKloiber (ak),BrigitteRebna(br),MichaelSamstag (ms),Peter Sauer (ps), Martin Seip (mse)

Jahresabo DM 12,-- (im ADFC-Mit-gliedsbeitrag enthalten). Bei Post-versand zzgl. Portokosten. Nament-lich gekennzeichnete Artikel gebennicht immer die Meinung des ADFCwieder. Wir behalten uns vor, Leser-briefe und Beiträge zu kürzen. Nach-drucke bei Angabe der Quelleerlaubt.

Auflage: 2.500

Druck: Reha-Werkstatt, Frankfurt-Rödelheim

Redaktionsschluß für die Nov./Dez.-Ausgabe: 24. Oktober 2000

Bitte fragen Sie nach der aktuellenAnzeigenpreisliste

Impressum

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Leser BRIEFE

Ist die Frauenfrage ein Problem der Geschichte?

Der ADFC hat sich Großes vorge-nommen: gesellschaftliche Verän-derungen – hin zu einer menschen-und umweltfreundlichen, intelligen-ten Mobilität.

Zu Beginn des 3. Jahrtausendsliegt das 19. Jahrhundert nichtsehr weit zurück. Und doch zu weit,als daß junge Menschen sich nochdie Qualen vorstellen könnten,unter denen heute selbstverständ-licher Fortschritt geboren wurde.Die dicken Bretter, die es zu boh-ren gilt, befinden sich meist vorKöpfen.

Wer erinnert sich noch daran,daß die 48-Stunden-Woche eineErrungenschaft war? – Sie kommtgerade wieder, kaum daß dieGewerkschaften verstärkt mitArbeitsplatzabbau konfrontiertsind! Junge Frauen, die einen rich-tigen Beruf lernen durften, obwohlsie irgendwann doch mal Kinderbekommen werden, sie könnensich nicht vorstellen, daß es erstwenige Jahrzehnte her ist, daßsich Frauen überhaupt an Wahlenbeteiligen dürfen.

Na gut – nicht Erlebtes istschwer nachvollziehbar. Daß aberjunge Frauen sich nicht fragen,warum nicht mal 20 % aller Füh-rungskräfte (Profs, Chefs, Politi-ker, Unternehmer, Grundeigentü-mer usw.) weiblich sind – daserstaunt. Sind es doch die Herrender Schöpfung, die sich in kreati-ven Tätigkeiten üben, währendFrauen ohne zu fragen das erledi-gen, was eben sein muß. Seeleund Geist nehmen auf DauerSchaden durch den Mangel anPerspektiven. Auf der Karrierelei-ter klettert sich’s für mann ein-fach leichter. Um gesellschaftli-chen oder beruflichen Erfolg mußfrau viel härter ran und oft genugauch noch männliche Eigenschaf-ten adaptieren. Zumindest dasmüßte doch jede Frau aufregen.Ich gebe zu, es kann ganz schönsein, an eine Männerbrust anzu-lehnen und die Augen zu schlie-ßen. Aber Ausruhen bedeutetRückschritt. Vielleicht muß frauetwas länger auf der Welt sein, bisdas bewußt wird.

Was hat das mit dem ADFC zutun? Veränderungen finden imKopf statt. Einem Verein, der wieunserer Veränderungen anstrebt,dem steht es gut an, auch das Pro-blem der zweitwichtigsten Men-schenart im Blick zu behalten.Zumindest, wenn das den eigentli-chen Zielen nicht schadet.

Stimmt: die Frauenquote, wiesie derzeit in unserer Satzungsteht, stellt eine Gefahr für dieFunktionsfähigkeit zukünftiger Vor-stände dar. Noch kann es passie-ren, daß sich zu wenig Frauenwählen lassen, so daß gewählte,qualifizierte Männer deshalb ihrAmt nicht antreten können. Oderdaß sich Frauen ohne eigene Ambi-tionen zur Vorstandskandidaturüberreden lassen, um einem Mannins Amt zu helfen. Muß man dieQuote deswegen ganz über Bordwerfen, oder sollte man sie denErfordernissen anpassen? Es gibtzwischen schwarz und weiß nochein paar Schattierungen.

Mit etwas Nachdenken läßt sicheine vernünftige Lösung für dieFrauenfrage im ADFC finden. Einesolche habe ich in meinem Antragfür die JHV im März 2000 vorge-schlagen. Sie wurde im Januar-Heft veröffentlicht, aber bisher derDiskussion nicht für würdig befun-den.

Zitat aus Heft 01/2000, Seite18: (2.) Die Satzung des ADFCFrankfurt e.V. wird geändert. § 7,Absatz 2 lautet (neu): „Frauen wer-den bei der Wahl so lange bevor-zugt, bis ihre Zahl im Vorstand demAnteil von weiblichen Mitgliedernim ADFC Frankfurt e.V. entspricht“.

§ 8, Abs. 7 b lautet neu wiefolgt: Die Vorstandsmitglieder wer-den in geheimer Wahl in drei Wahl-gängen gewählt. Im ersten Wahl-gang wird der/die Schatzmeis-ter/in gewählt. Im zweiten Wahl-gang wird über die kandidierendenFrauen abgestimmt, im drittenüber die Männer. § 8, Abs. 7 a giltunverändert.

(3.) Der alte Vorstand bleibt imAmt, bis die Satzungsänderungbeim Registergericht eingetragenist.

Begründung: Durch die Formulie-rungen (2.) entfällt die zwingende„Frauenquote“, die nach der Sat-zung aus 1999 die Handlungs-fähigkeit des Vereins gefährdenkann. Das Interesse von Frauen anVorstandsarbeit wird trotzdemgefördert, weil gewählte Frauenbevorzugt werden, auch wenn sienicht die höchste Stimmenzahlerreichen.

Diese Lösung wurde inzwischenauch vom Europäischen Gerichts-hof akzeptiert, der über hessische

Personaleinstellungs-Regeln zuurteilen hatte. Damit müßten alleSeiten leben können: die Frauen-bewegten und auch Leute, die sich(nicht ganz ohne Grund) Sorgen umeinen funktionsfähigen Vorstandmachen. Meine Sorge ist, daß hin-ter der Nichtbehandlung diesesAntrags in der JHV 2000 derWunsch steht, die Frauenquoteersatzlos zu streichen. Für solcheBestrebungen sollte frau sich nichthergeben!

Freya Linder

Die Abschaffung der Frauenquote,die in diesem Artikel vorgeschla-gen wird, ist eine sehr weitreichen-de Forderung. Die Frauenquote isteingeführt worden, um die Interes-sen von Frauen im Verein ange-messen zu vertreten. Bei vielenThemen ist es wichtig, dass frau-enspezifische Belange Berücksich-tigung finden. Bei der Planung vonRadwegen muss verhindert wer-den,dasssogenannteAngsträumeentstehen. Unterführungen, abge-legene, unbeleuchtete und unüber-sichtliche Wegeführung haltenFrauen vom Radfahren ab. Männersind auf diesem Auge manchmalblind.

Auch auf der technischen Seiteunterscheiden sich die Ansprücheder Frauen von denen der Männer.Anatomisch bedingt haben Frauenandere Bedürfnisse in Bezug aufRahmengeometrie, Kleidung, Sat-tel etc.

Der Antrag, der auf der letztenMitgliederversammlung gestellt

wurde, ist offensichtlich missver-standen worden. Die Frauenquotesollte keinesfalls abgeschafft wer-den. Im Gegenteil wurde vorge-schlagen, Frauen solange bevor-zugt zu wählen, bis der prozentualeAnteil der Frauen im Vorstandihrem prozentualen Anteil an derZahl der Mitglieder entspricht.

Der Vorstand ist durch die Frau-enquote in der Pflicht, an der Ver-einsarbeit interessierte Frauen zufördern und ggfs. auch neue Frau-en zu gewinnen.

Da im Moment keine aktiveFrauengruppe und somit keinForum existiert, das Thema aus-giebig zu diskutieren, lade ich allean der Thematik Interessiertenein, sich bei einem Treffen eineMeinung über die Zukunft derFrauenquote zu bilden.

Der einmalige Stammtisch fin-det statt am Montag, 30. Oktober,19.30 Uhr in der Gaststätte „ImHinterhof“ in der Egenolffstr. 17.

Christina Romeis

Sinn oder Unsinn der Frauenquote?

Diskussion zum Thema

Frauenquote im ADFC Frankfurt am Main e.V.Am Montag, 30. Oktober, 19.30 Uhr, findet in derGaststätte „Im Hinterhof“ in der Egenolffstr. 17eine Diskussion zum Thema „Frauenquote imADFC Frankfurt e.V.“ statt (siehe dazu auch denLeserbrief von Christina Romeis). Um rege Teil-nahme wird gebeten.

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FRANKFURTaktuellNr. 5, September/Oktober 2000

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Verwandeln Sie in wenigen Se-kunden Ihren harten, kalten

Potenzkiller in einen wuschelwar-men Schafwollsitz! UnerreichterSitzkomfort gepaart mit angeneh-mer Wärme lassen die Beantwor-tung eingangs gestellter Frage sehrbald zu Ihren Gunsten ausfallen.Der Überzug aus echtem Schaffellrutscht nicht und verhindert Wund-scheuern, Überhitzung, Unterküh-lung und vielleicht sogar Rheuma.Bei der Gelegenheit kann man sichauch ein Beutelchen Schaffellrestekommen lassen, aus dem sich zumBeispiel superwarme Einlegesoh-len basteln lassen. Dann hätten wirauch noch warme Füße.

Da wir bei Kälte bis zu 40% unse-rer Wärme über den Kopf abgeben,sorgen auch hier die Schafe für dasrichtige Klima. Selbst gefertigte„Hot Ears“ aus Schaffell lassendas Kunstfaseroriginal weit hintersich, sind aber erst bei starkemFrost zu empfehlen. Ein passendesStück Schaffell mit dem entspre-chenden Stück eines Klettbandesbeklebt (Stichwort: Pattex) lässtdas Stirnband bald weit hinten imSchrank verstauben. Es wird an-

stelle der Pads im Stirnbereich desHelmes angeklettet. Umständli-ches Gefummel und Angeziehegehören somit der Vergangenheitan. Der Kopf bleibt warm, trotzdemkann man nicht ins Schwitzen kom-men, da nur die wesentlichstenTeile gewärmt werden. Sattelüber-züge gibt es bei der Finkhof Schäf-ereigenossenschaft (s. Kasten)oder im einschlägigen Fach- bzw.Versandhandel. Schafwollrestesind ebenfalls bei Finkhof erhält-lich, Kataloge liegen im Naturwa-renladen der Verbrauchergemein-schaft im Umweltzentrum aus.

Bezugsquelle:Schäfereigenossenschaft FinkhofSt.-Ulrich-Straße 188410 ArnachTel: (07564) 931711Fax: (07564) 931712Fahrradsattelbezug schmaloder breit je 21,00 DMFellreste im Beutel (je nach Vor-rat) 11,00 DM

Aus Speiche, 12/99 = 1/00,ADFC Dresden

Sind Radfahrer die besseren Liebhaber?

Das RAHMENMATERIAL sei ausschlaggebend für das Gewicht desRades...

MITNICHTEN: siehe unter Alurahmen in der 3. Folge (Ausgabe 6/97).

Die RAHMENHÖHE beim Fahrrad sei doch gar nicht so wichtig –Hauptsache sei es, sich beim Anhalten mit den Fußspitzen auf demBoden abstützen zu können...

MITNICHTEN – es sei denn, der das Rad benutzende Mensch seikleiner als 180 cm: Dann nämlich kann er einen Rahmen fahren,dessen Höhe nicht mehr als 60 cm beträgt! Größere Rahmenhöhenbei Herren-Rädern, erst recht von Damenrädern mit tiefem Durch-stieg, sind für schnelle Abfahrten, erst recht mit Gepäck, nichtgeeignet – sie geraten allzuleicht ins gefürchtete Flattern (s. untenunter 'Reiserad'). Im übrigen ist ja die Körpergröße keine unbedingtanzulegende Messlatte: bekanntlich spielt ja die Beinlänge die ent-scheidende Rolle und damit das Kriterium, ob man oder frau sichmit gespreizten Beinen über das Oberrohr stellen kann. Rahmenüber 60 cm Höhe sollten, der Flattergefahr bei höheren Geschwin-digkeiten wegen, dafür durch ein verstärktes Unterrohr oder einzusätzliches Rohr gerüstet sein.

Das RECHTSFAHRGEBOT für alle Verkehrsteilnehmer sei als einFahrbahnrand-Fahrgebot auszulegen...

MITNICHTEN: Die STVO schreibt vor, sich möglichst weit rechts zuhalten, nicht nur bei Gegenverkehr, beim Überholtwerden, an Kup-pen, in Kurven oder bei Unübersichtlichkeit – also: möglichst!! InFolge seiner Einspurigkeit ist das Zweirad extrem empfindlichgegen abrupte Lenkbewegungen, wie sie unwillkürlich gemacht wer-den, wenn ganz plötzlich das Hindernis am Fahrbahnrand ins Blick-feld gerät, die rollende Flasche, eine huschende Maus, dasberühmte Huhn... Besser als am Straßenrand fahrend den Überhol-vorgang des schnelleren Verkehrs geradezu herauszufordern ist es,gebührenden Abstand (ca. einen Meter) von der Bordsteinkanteoder dem Fahrbahnrand zu halten, dann kann immer auch nochrechts ums Schlagloch z. B. herumgekurvt werden!

zu REIFENPROFIL siehe 17. Fortsetzung: Profiltiefe

Ein REISERAD sei ein mit ein paar zusätzlichen Anlöt-Ösen ausstaf-fiertes Stadtrad...

MITNICHTEN: Der Ferntourer-Rahmen muss vor allem steif genugsein, um auch bei den höheren Geschwindigkeiten, wie sie ja aufAbfahrten durchaus wünschenswert sind, die schon unter 'Flattern'beschriebenen, unvermeidbar auftretenden Schwingungen so zuverkraften, dass sie nicht ins Unangemessene steigen – was jabekanntlich zur Unbeherrschbarkeit des Zweirads führen würde!Begreiflicherweise sollte beim Probefahren des Objekts der Begier-de dieses Flattern nicht provoziert werden, es sei denn, man kenneden bereits erwähnten Trick, das sich aufschaukelnde Rad, mitPacktaschen hinten beladen, wieder in den Griff zu bekommen –Bremsen führt nämlich dann bereits zum Sturz: Mit einem Knie, inder Aufschwing-Anfangsphase fest an den schwingenden Steuer-kopf gedrückt, wird das Resonanzverhalten des SystemsRad/Mensch so verändert, dass die Gefahr schlagartig beseitigt istund sofort der Bremsvorgang eingeleitet werden kann! Ich wünschejedem und jeder, dass er/sie das nie ausprobieren muss...

Kleines ABC

großer Radfahr-Irrtümer 19. Fortsetzung Um Hinweise auf weitere Stichwörter bittet Harald Braunewell

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Mo - Fr 9 -13 Uhr und 15 -18 Uhr, Sa 9 -13 Uhr, Do geschlossen

Radfahrer seien die besseren Liebhaber, so sagen die einen. Von zer-quetschten Genitalien und sogar Hodenkrebs reden die anderen. DasRadfahren fit hält und Fitness generell der Libido zuträglich ist, wissenwir nicht erst seit es die „In-10-Tagen-Bauchweg“-Zeitschrift „Fit forFun“ gibt. Aber der Sattel drückt eben doch, egal ob Männlein oderWeiblein.... Die Lösung?

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Touren, Aktionen, Codierungendes ADFC FrankfurtCodierungen werden auch in den Fahrradläden Böttgen, Per Pedale,Peters Radtreff und Storck durchgeführt.

24.09. Barbarossaquelle. Start 9 Uhr an der „Verkehrsinsel“ (InfopavillonMobilitätszentrale an der Hauptwache). Radtour der NaturFreunde

30.09. Fahrrad-Codierung 15.00-18.00 Uhr in der St. Nicolai-Gemeinde,Rhönstraße/Waldschmidtstraße

13.10. Feierabendtour. Start 18.30 Uhr an der Praunheimer Brücke

15.10. Herbstlicher Ausklang, Start 10 Uhr an der „Verkehrsinsel“ (Infopa-villon Mobilitätszentrale an der Hauptwache). Eine Radtour derNaturFreunde

21.10. Fahrradcodierung beim Apfelmarkt Kronberg am Berliner Platz

26.10. Tourenleiter/innen-Treffen 19.00 Uhr im Bürgerhaus Bornheim,Arnsburger Str. 24

28.10. Fahrrad-Codierung 15.00-18.00 Uhr in der St. Nicolai-Gemeinde,Rhönstraße/Waldschmidtstraße

30.10. Diskusssion zum Thema Frauenquote im ADFC FFM e.V., 19.30Uhr, Gaststätte „Im Hinterhof“, Egenolffstr. 17

Touren anderswo20.09. Feierabendtour ** Start 18.30 Uhr Bad Homburg Kurhausbrun-

nen/Louisenstraße

24.09. Mainz/Gutenbergmuseum *** 80 km, Start 8.30 Uhr in Oberhöch-stadt, St. Vitus-Kirche

24.09. Eis-Kaiser Seligenstadt ***/**** 50 oder 100 km, Start 9 UhrBad Homburg Kurhausbrunnen/Louisenstraße

24.09. Rund um den Rossert ** 30 km. Start 10 Uhr Eppstein Bahnhofs-vorplatz

08.10. Hochheim ***/**** 50 oder 100 km, Start 9 Uhr Bad HomburgKurhausbrunnen/Louisenstraße

21.10. Apfelmarkt in Kronberg ** 30 km. Start 11.15 Uhr Bad Soden, Rat-haus und 11.30 Uhr Schwalbach, Schwimmbad (Parkseite)

21.10. Apfelmarkt in Kronberg ** 40 km, Start 11 Uhr Bad Homburg Kurh-ausbrunnen/Louisenstraße

27.10. Feierabendtour zum Brenner * 20 km. Start 17 Uhr, Bad Vilbel Kur-haus, Rückkehr ca. 20 Uhr

Zur Historie: Seit über zwei Jah-ren erfolgt der Versand bzw. die

Verteilung von FRANKFURT aktuellnicht mehr durch die Post, sondernin eigener Regie. Der Grund hierfürwar zunächst, die Kosten zu redu-zieren, war doch der Kreisverbandvorher in finanzielle Schwierigkei-ten geraten. Eine der Möglichkei-ten, viel Geld zu sparen und damitdas regelmäßige Erscheinen vonFrankfurt aktuell überhaupt zusichern, war die von Freya undAlfred Linder mit großem Einsatzins Leben gerufene Organisationder ehrenamtlichen Verteilung.Viele fleißigeHelfer aus demKreiseder Mitglieder oder auch Freundedes ADFC Frankfurt bringen FRANK-FURT aktuell seitdem zu euch nachHause.

Auch wenn die Finanzen inzwi-schen konsolidiert sind, möchtenwir dieses Vorgehen beibehalten.Schließlich werden so Geldmittelgespart, die sinnvoller für andereZwecke als für Porto ausgegebenwerden können.

Zum Ablauf: Im einzelnen gehtdie Verteilung wie folgt vonstatten:

Die druckfrischen Exemplarewerden in der Druckerei abgeholtund zu den sogenannten Unterver-teilern gebracht. Diese sind derUnterverteiler Nord-West in Ginn-heim, der Unterverteiler Süd inSachsenhausen, der UnterverteilerRödelheim und der Unterverteiler

West in Höchst sowie der als Unter-verteiler fungierende Infoladen.

Die Austräger und Austrägerin-nen holen sich nun die für sie zurVerteilung vorgesehenen Exempla-re einschließlich der Adressenauf-kleber bei dem jeweiligen Unterver-teiler ab und verteilen sie.

Die Größe der Verteilerbezirke istso ausgewählt, daß es in den mei-sten Fällen mit einem Zeitaufwandvon 11⁄2 - 2 Stunden getan ist.

Die Verteilung funktioniert dankdes Einsatzes der unermüdlichenHelfer sehr gut. Nur gibt es ab undzu Engpässe durch Urlaub oderandere Gründe. Wir haben deshalbim Bereich des Unterverteiler Westalle Positionen doppelt besetzt.Dies möchten wir, wenn möglich,auch in den anderen Verteilerbezir-ken einrichten. Das geht natürlichnur, wenn noch mehr Personen mit-helfen.

Daher wären wir dankbar, wennsich in den anderen Stadtbezirkenweitere Helfer melden würden.

Ein besonderes Anliegen ist dieEinrichtung eines neuen Unterver-teilers in Bornheim. Durch den Um-zug des Infoladens sind die Wegehierher weiter geworden.

Bitte meldet euch im Infoladen.Öffnungszeiten: Montag bis Freitagin der Zeit 17.15 bis 19.00 Uhr,Telefon 069 / 94 41 01 96.

Anne Wehr, Jürgen Johann undKlaus Konrad

„Helfer gesucht!“Die Verteilung von FRANKFURT aktuell

Ich habe Physiker, Techniker undFahrradhersteller befragt und bin

zu dem Ergebnis gekommen, dassdas Prinzip, nach dem ein Radfah-rer handelt, um die Balance zu hal-ten, nicht allgemein bekannt ist.Die vom Radfahrer befolgte Regelsieht folgendermaßen aus: Wenner droht nach rechts zu fallen, lenkter nach rechts, sodassdasFahrradeinen Schlenker nach rechts be-schreibt. Dies bewirkt, daß die Zen-trifugalkraft den Radfahrer nachlinks drückt und dass die Einwir-kung der Schwerkraft, die ihn nach

rechts zog, aufgehoben wird. Die-ses Manöver wirft den Fahrer sofortnach links aus dem Gleichgewicht,dem er entgegenwirkt, indem erden Lenker nach links bewegt. Undso hält er sich im Gleichgewicht,indem er ununterbrochen entspre-chende Kurven beschreibt. Eineeinfache Rechnung ergibt, dass füreinen bestimmten Neigungswinkeldes Gefährts die Krümmung jederKurve umgekehrt proportional zumQuadrat der Geschwindigkeit ist,mit der sich der Radfahrer vorwärtsbewegt.

Aber sagt uns dies nun genau,wie man radfährt? Nein. Man kannnicht bewußt die Krümmungen desWeges, den das Rad beschreibt,dem Verhältnis des Kippwinkelszum Quadrat der Geschwindigkeitanpassen, und selbst wenn man eskönnte, würde man trotzdem vomRad fallen, denn es gibt eine Viel-zahl anderer Faktoren, die man inder Praxis beachten muss und diein der Formulierung dieser Regelnicht enthalten sind.

Aus Michael Polanyi, PersonalKnowledge, London: Routledge &

Kegan Paul, S.49; zitiert in HubertL. Dreifuss, Die Grenzen künstli-cher Intelligenz, Königstein/Ts.:Athenäum Verlag, S. 347, 1985

Ganz schön kompliziert. Jetzt binich richtig stolz darauf, dass ichschonmit sechs JahrenFahrrad fah-ren konnte. Aber war da nicht nochetwasmit der Fliehkraft der rotieren-den Räder, die hilft, die Balance zuhalten? Wenn man das auch nochin die obige Formel einbezieht,braucht man sicherlich einen Com-puter, um aufrecht zu bleiben. (rha)

Ganz schön kompliziert ...