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Jahrbuch 2010 – 2015

STIFTUNG BREMER HERZEN · STRUKTUR „Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ (Victor Hugo) ORGANIGRAMM STIFTUNG BREMER HERZEN Vorstand Bremer Institut für

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Page 1: STIFTUNG BREMER HERZEN · STRUKTUR „Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ (Victor Hugo) ORGANIGRAMM STIFTUNG BREMER HERZEN Vorstand Bremer Institut für

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Jahrbuch 2010 – 2015STIFTUNG BREMER HERZENRechtsfähige & gemeinnützige Stiftung bürgerlichen RechtsSenator-Weßling-Straße 128277 BremenTel.: +49 421 879-1529Fax: +49 421 [email protected]

www.bremer-herzen.de

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PRÄVENTION & GESUNDHEITS-VORSORGE

2

INHALTS-VERZEICHNIS

Vorwort 4

Gemeinsam für ein herzgesundes Bremen 6

Struktur 8

Prävention und Gesundheitsvorsorge 14

Bremer Herztage 18

Künstlerherz 24

Bremer Herzolympiade 26

Herzensretter 28

Aufklärung & Öffentlichkeitsarbeit 30

Presse & Öffentlichkeitsarbeit 36

Forschung & Wissenschaft 40

Bremer Herzinfarktregister 42

Ergebnisse aus dem Bremer Herzinfarktregister 43

Erste institutseigene multizentrische Studien 48

Auszeichnungen & Preise 52

Publikationen & Beiträge 54

Förderkreis 60

Projektplan 2016 61

Kommende Projekte 62

INHALTSVERZEICHNIS

PRÄVENTION UND GESUNDHEITS-VORSORGE

14

GEMEINSAM FÜR EIN HERZGESUNDES BREMEN

6

FÖRDERKREIS

60

BREMER HERZOLYMPIADE

26

ERSTE INSTITUTS- EIGENE MULTIZENTRISCHE STUDIEN

48

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VORWORT

gemeinsam mit Ihnen sind wir im Einsatz gegen die Volkskrank-heit Nummer Eins: Herz-Kreis- lauf-Erkrankungen. Dank Ihres Engagements können wir mit der STIFTUNG BREMER HERZEN seit ihrer Gründung im Jahr 2010 viel zur Herzgesundheit der Hanse- städter beitragen. Dafür möchte ich mich bei Ihnen im Namen des Vorstands und unseres Kura-toriums ganz herzlich bedanken. Ihre Unterstützung ermutigt uns in unserem Vorhaben und trägt dazu bei, dass wir unsere For-schungsvorhaben und präventive Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen erfolgreich weiterführen können.

Im Großraum Bremen erleiden mehr Menschen einen akuten Herzinfarkt als in anderen Bundes-ländern. Die STIFTUNG BREMER HERZEN arbeitet deshalb konti-nuierlich an Präventionskonzepten in den Lebenswelten der Menschen und der Optimierung der kardiolo-gischen Versorgungsstruktur.

Das Interesse der Bremer Bevöl-kerung an der Verbesserung der eigenen Herzgesundheit ist erfreu-lich groß: Mehr als 1500 Besucher kamen zu den letzten BREMER HERZTAGEN, um sich zum The-ma Herz zu informieren und bera-ten zu lassen. Diese positive Reso-nanz der Bürgerinnen und Bürger bestärkt uns in der Fortführung unserer Arbeit. Mit zielgerichteten öffentlichkeitswirksamen Kampa-gnen rund um die Herzgesundheit möchten wir weiter dazu beitragen, die Herzinfarktrate in Bremen und umzu langfristig zu senken.

Forschung bedeutet Innovation, und für den Standort Bremen be- deutet Forschung, auch in Zukunft die beste medizinische Versorgung sicherzustellen und junge ärztliche Wissenschaftler/Innen nach Bremen zu locken. Die STIFTUNG BREMER HERZEN hat deshalb das Bremer Institut für Herz- und Kreislauf-forschung (BIHKF) gegründet und führt in Kooperation mit dem Klinikum Links der Weser und der Universität zu Lübeck eigene

Studien und wissenschaftliche For-schung im Bereich der Herz-Kreis-lauf-Forschung durch. Das BIHKF generiert durch ein Netzwerk mit anderen forschungsnahen Einrich-tungen eine Plattform, die wissen-schaftliche Projekte auf dem Gebiet der kardiovaskulären Medizin auf höchstem Niveau ermöglicht.

Mit einer Spende an unsere Stiftung unterstützen Sie unsere Arbeit im Kampf gegen den Herzinfarkt und ermöglichen eine bessere Nach-haltigkeit und Planbarkeit unserer Projekte. Herz-Kreislauf-Erkran-kungen sind nach wie vor die häu-figste Todesursache und wir möch-

ten mit Aufklärung und Forschung auch in Zukunft dazu beitragen, dies zu ändern. Wir freuen uns, wenn Sie uns bei diesem Vorhaben unterstützen und begleiten – für ein herzgesundes Bremen!

HerzlichstIhr

Prof. Dr. Rainer HambrechtVorsitzender des Vorstandes

SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, LIEBE UNTERSTÜTZERINNEN UND UNTERSTÜTZER

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GEMEINSAM FÜR EIN HERZGESUNDES BREMEN

Wer eine Stiftung gründet, hat eine Idee, eine Vision und den Gedan-ken, etwas für die Menschen, die Allgemeinheit zu tun. Die Motiva- tion zur Gründung der STIFTUNG BREMER HERZEN lag darin, der am Bundesdurchschnitt gemes-senen relativ hohen Anzahl an Herzinfarkten in Bremen entge-genzuwirken.

Dahinter steckt die Überzeugung, dass langfristig ausgerichtetes Engagement für die Gesundheits-vorsorge und die Förderung der Wissenschaft eine Möglichkeit zur Verbesserung der Situation dar-stellt und außerdem eine wichtige Investition in die herzgesunde Zu-kunft Bremens ist.

Die STIFTUNG BREMER HERZEN hat sich zum Ziel gesetzt, den Herzinfarkt und Frühstadien von Herz-Kreislauf-Erkrankun-gen in Bremen und in der Re-gion effektiv zu bekämpfen und so einer weiteren Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ent-gegenzuwirken.

SCHWERPUNKTE UND AUFGABENNach dem Motto „Vorbeugen ist besser als Heilen“ klären wir die Bremerinnen und Bremer über die Risikofaktoren und einen ge-sunden Lebensstil auf, weisen auf Warnzeichen bei Herzinfarkt hin und zeigen das richtige Verhalten im Notfall. Durch zielgerichtete Präventionsangebote wollen wir

dazu beitragen, dass Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen verhindert oder deutlich verzögert und rechtzeitig erkannt werden. Prävention und Gesundheitsförderung verbessern Lebensqualität, Mobilität und Leis-tungsfähigkeit der Menschen bis ins hohe Alter. Gleichzeitig werden dadurch die Kosten im Bereich des Gesundheitswesens deutlich reduziert.

GEMEINSAM FÜR EIN HERZGESUNDES BREMENHerz-Kreislauf-Erkrankungen: Todesursache Nummer Eins

TODESURSACHEN NACH KRANKHEITSARTEN

sonstige Erkrankungen 28 %

Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems 40 %

Krankheiten des Atmungssystems 7 %

Krebs 25 %

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2014

Die STIFTUNG BREMER HERZEN hat sich daher zum Ziel gesetzt, den Kampf gegen den Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Bremen und umzu deutlich zu intensivieren, um so der prognos-tizierten Zunahme dieser Krank-heiten entgegen zu wirken. In

Aufklärungskampagnen und wis-senschaftlichen Projekten setzt sich die Stiftung dabei für die Optimie-rung der Patientenversorgung ein, die von der Vorsorge und Präventi-on bis zur Rehabilitation reicht.

DIE STIFTUNG BREMER HERZEN KÄMPFT AKTIV GEGEN HERZ-KREISLAUF- ERKRANKUNGEN: Wir unterstützen die

patientenorientierte Herz- forschung in Bremen und damit die Medizin der Zu- kunft vor Ort. Wir veranstalten Herz-

Seminare und Vorträge für Betroffene, Angehörige und Interessierte. Wir führen große Aufklä-

rungsaktionen durch, wie z.B. die BREMER HERZ- TAGE, die jedes Jahr statt- finden. Wir zeigen Wege für einen

gesunden Lebensstil auf, der Herzkrankheiten vor- beugen soll.

354.4932013 WURDEN

TODESFÄLLE BUNDESWEIT AUF HERZ-KREISLAUF-ERKRANKUNGEN ZURÜCKGEFÜHRT

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STRUKTURORGANIGRAMM

kungen. Sie wird von den ehrenamt- lich tätigen Stiftungsgremien Vor-stand, Kuratorium und Wissenschaft- lichem Beirat überzeugend nach außen vertreten und weitergetragen. Bei einer Stiftung kann der Vorstand den Satzungszweck nicht ändern. Das schafft Verlässlichkeit für die an- gesprochenen Spender. Der Vorstand besteht aktuell aus dem Vorsitzenden Herrn Prof. Dr. Rainer Hambrecht und dem Stellvertretenden Vorsit-zenden Thorsten Rüßmann. Für den Vorsitz des Kuratoriums konnte Herr Senator a. D. Volker Kröning gewonnen werden, der diese Rolle seit Errichtung der Stiftung mit gro-ßem Engagement ausfüllt.

An der Umsetzung der verschiede-nen Projekte arbeitet ein Team von sechs hauptamtlichen Mitarbeite-rinnen (davon vier in Vollzeit, zwei in Teilzeit) sowie eine studentische Aushilfe.

KURATORIUMZur Verwirklichung unserer Ziele ist ein schlagkräftiges Kuratorium

unerlässlich. Das Kuratorium unter- stützt die Interessen der STIFTUNG BREMER HERZEN in der Öffent- lichkeit und fungiert als ihr Bot-schafter, es berät und fördert die Auf- gabenerfüllung des Stiftungszwecks. Die Mitglieder des Kuratoriums sind den Anliegen der Stiftung besonders eng verbunden. Das Kuratorium setzt sich zusammen aus Vertretern der Bremer Wirtschaft, hochrangi-gen medizinisch-wissenschaftlichen Einrichtungen und politischen Per-sönlichkeiten. Besonderer Dank gilt unserem langjährigen Kuratoriums-vorsitzenden Herrn Volker Kröning (Rechtsanwalt, ehem. Mitglied des Bremer Senats und des Deutschen Bundestages), der mit seinem enor-men Engagement und wertvollen Denkanstößen einen unschätzbar wichtigen Beitrag für die Entwick-lung der Stiftungsarbeit leistet.

WISSENSCHAFT- LICHER BEIRATDie STIFTUNG BREMER HERZEN wird in ihrer wissenschaftlichen Ausrichtung durch einen hochka-

rätig besetzten Wissenschaftlichen Beirat beraten. Dieser unterstützt den Vorstand konzeptionell und begutachtet die Projekte hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Methodik, Relevanz und Nachhaltigkeit für die Kardiologie und damit der Förde-rungswürdigkeit im Sinne der Ziel-setzung der Stiftung.

UNSERE EHRENAMTLICHEN „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Aktiv für ein herzgesundes Bremen! Viele Bremerinnen und Bremer unterstützen uns bei diesem Vor-haben. Als gemeinnützige Stiftung sind wir auf die Unterstützung von ehrenamtlich engagierten Men-schen angewiesen. Nur mit ihrer Unterstützung können wir unsere Arbeit erfolgreich durchführen.

UNSER BOTSCHAFTER: ROBERTO ALBANESERoberto Albanese, Weltmeister- Tanztrainer des renommierten

Grün-Gold-Club Bremen e.V., ist seit 2014 Botschafter der STIFTUNG BREMER HERZEN. Als erfolgrei- cher Latein- und Formationstrainer ist das Tanzparkett sein Zuhause. Tanzen macht nicht nur Spaß, es ist auch gesund für unser Herz und Balsam für die Seele! Der Grund-stein für die Zusammenarbeit wur-de auf den BREMER HERZTAGEN 2014 gelegt, in deren Rahmen Roberto Albanese die Preisverlei-hung zum Schüler-Wettbewerb KÜNSTLERHERZ begleitete.

Die gemeinnützige STIFTUNG BREMER HERZEN ist eine relativ junge Stiftung. Sie wurde im Dezember 2010 auf Initiative von Herrn Prof. Dr. Rainer Hambrecht in Abstimmung mit dem Klinikum Links der Weser ins Leben gerufen.

In 2011 entwickelte sie ihre Struktu-ren, warb erste Spenden ein, über-nahm mit dem Bremer Herzinfarkt- register ihr erstes wissenschaftliches Großprojekt und trat im November 2011 mit dem BREMER HERZ-FORUM erstmals an die Öffentlich-keit. Ein Hauptanliegen der Stiftung, die Förderung der kardiovaskulären Forschung durch Errichtung eines nordwestdeutschen Institutes für Herzkreislaufforschung, wurde 2012 mit der Errichtung des Bremer Insti-tut für Herz- und Kreislaufforschung BIHKF realisiert.

Treibendes Element der Stiftung ist die Idee, die im Satzungszweck ver- ankert ist: Die Förderung des öffent- lichen Gesundheitswesens und von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkran-

STRUKTUR „Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ (Victor Hugo)

ORGANIGRAMM

STIFTUNG BREMER HERZEN

Vorstand

Bremer Institut für Herz- und Kreislauf- forschung BIHKF

Kuratorium Wissenschaftlicher Beirat

StiftungsteamEEhrenamtliche Unterstützer

ÖffentlichkeitsarbeitForschungProjekte Kommunikation

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STRUKTURORGANIGRAMM

STIFTUNG BREMER HERZEN

Vorstand Wiss. Beirat

Prof. Dr. Rainer Hambrecht (Vorsitzender) Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Klinikum Links der Weser; Vorsitzender der Pro-jektgruppe Prävention der Deut-schen Gesellschaft für Kardiologie

Prof. Dr. med. Johann Bauersachs Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie, Medizinische Hochschule Hannover

Prof. Dr. med. Helmut Gohlke Ehem. Chefarzt Klinische Kardiolo-gie II, Herz-Zentrum Bad Krozingen,Mitglied im Vorstand der Deutschen Herzstiftung

Prof. Dr. med. Gerald Klose Ehem. Ärztlicher Geschäftsführer Klinikum Links der Weser, BremenExperte auf dem Gebiet der Fett-stoffwechselstörungen

Thorsten Rüßmann (Stellvertretender Vorsitzender) Kaufmännischer Leiter Klinikum Links der Weser

Dr. Stefanie Bünger Leitung Bremer Institut für Herz- und Kreislauf-Forschung BIHKF

Angelika SchmidtStudienassistentin

Daniela GarstkaStudienassistentin

Janina Stehmeier Stellvertretende Leitung BIHKFVerantwortliche Leitung IPP-Studie

Annika HohorstKommunikation und Marketing

Team

Kuratorium

Marco Bode Aufsichtsratsvorsitzender des SV Werder Bremen

Klaus-Peter Schulenberg Vorstandsvorsitzender CTS EVENTIM AG

Prof. Dr. Dr. h.c. H.-Jürgen Appelrath Universität Oldenburg und Vorstand OFFIS e.V.

Bernd SchmielauGesellschafter H. Siedentopf GmbH & Co. KG

Prof. Dr. Heinz-Jürgen Engel Ehem. Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Klinikum Links der Weser

Prof. Dr. Dietrich Grashoff Partner bei Ebner Stolz (Beratungsgesellschaft)

Friedrich Lürßen Inhaber Lürssen Werft GmbH & Co KG.

Jan Metzger Intendant Radio Bremen

Moritz Döbler Chefredakteur des Weser Kurier

Prof. Dr. Joachim Treusch Ehem. Präsident der Jacobs University Bremen

Frank DreekeVorstandsvorsitzender der BLG Logistics Group AG & Co. KG

Christoph Weiss Geschäftsführender Gesellschafter der BEGO, Präses der Handels-kammer Bremen

Mitglieder

Volker Kröning (Vorsitzender des Kuratoriums) Rechtsanwalt, ehem. Mitglied des Bremer Senats und des Deutschen Bundestages

Prof. Dr. med. Dieter Hammel Chefarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Klinikum Links der Weser, Bremen

Prof. Dr. Dieter HartEhem. Leiter und geschäftsfüh-render Direktor des Instituts für Informations-, Gesundheits- und Medizinrechte IGMR an der Uni-versität Bremen

Prof. Dr. med. Gerhard Schuler Direktor des Herzzentrums an der Universität Leipzig, Klinik für In-nere Medizin und Kardiologie

100.800 MAL PRO TAG SCHLÄGT DAS HERZ EINES ERWACHSENEN IM DURCHSCHNITT

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PRÄVENTION & GESUNDHEITS-VORSORGE

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FAST JEDER 2. BREMER ERLEIDET IM LAUFE SEINES LEBENS EINEN HERZINFARKT

Herr Fuchs ist einer von vielen, der seine Lebensweise vorbeugend umgestellt hat.

Aufgeklärt von der

Stiftung Bremer Herzen

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PRÄVENTION & GESUNDHEITS-VORSORGE

Was der Volksmund schon lange weiß, wurde in den letzten Jahren auch zunehmend Thema in Öffent-lichkeit und Politik. Ob Kranken- kassen mit Bonusprogrammen, das kürzliche Inkrafttreten eines Präventionsgesetzes oder Zusatz-

ausbildungen für Mediziner – Prä- vention nimmt einen immer brei-teren Raum in der öffentlichen Diskussion ein. Insbesondere in den Industrieländern steigt die Lebenserwartung stetig. Wirklich profitieren können die Menschen davon aber nur, wenn die Lebens-qualität aufgrund chronischer Erkrankungen – wie zum Beispiel der Koronaren Herzkrankheit oder der Herzmuskelschwäche – dabei nicht sinkt.

VOLKS- KRANKHEIT HERZINFARKTHerz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor sehr weit ver-breitete Volkskrankheiten. Nach großen Studien wie der INTER-HEART-Studie1 sind jedoch bis zu 90 Prozent der Herzinfarkte vermeidbar. Zu den beeinflussbaren

Risikofaktoren zählen insbeson-dere Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel. Begünstigt werden diese vor allem durch ei-nen ungesunden Lebensstil, der in den letzten Jahrzehnten auch in Deutschland immer weiter ver-breitet ist: Einseitige Ernährung, zu wenig Bewegung, Rauchen und Alkohol, Stress in Beruf und Alltag sind oftmals unsere ungesunden Begleiter. Immer mehr Menschen entwickeln dadurch chronische Erkrankungen, die sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Eine Entwicklung, die auch politisch und wirtschaftlich von großer Relevanz ist. So wird in einer Erhebung der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2011 ge-schätzt, dass für die EU-Mitglied-staaten allein für arbeitsbedingten Stress Folgekosten in Höhe von rund 20 Milliarden Euro anfallen.

PRÄVENTION & GESUNDHEITSVORSORGEVorbeugen ist besser als heilen

Im Rahmen verschiedener Aufklärungs-aktionen informiert die Stiftung die Bremer Öffentlichkeit über Risiko-faktoren und gibt Tipps zur Vorbeugung.

1 Yusuf S et al.: Effect of potentially modifiable risk factors associated with myocardial infarction in 52 countries (the INTERHEART study), 2004.

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PRÄVENTION & GESUNDHEITS-VORSORGE

ADIPOSITAS – EINE NEUE EPIDEMIE?Insbesondere Adipositas (krank-haftes Übergewicht mit einem Bodymass Index > 30) belastet die Volkswirtschaft folgenschwer. Eine Erhebung des Statistischen Bun-desamts aus dem Jahr 2013 zeigt, dass der Anteil der Menschen mit Adipositas in Deutschland stark zugenommen hat: Seit 1999 ist hier ein bedeutender Anstieg zu ver-zeichnen, sodass der prozentuale Anteil der Gesamtbevölkerung mit Adipositas in vielen Bundesländern mehr als 20 Prozent beträgt. Etwa fünf Prozent aller Gesundheitsaus-gaben in den Industrieländern sind

auf die Adipositas und ihre Folgen zurückzuführen.2 Hier ist frühe Prävention der Schlüssel, denn je früher eine wirkungsvolle Vorsorge beginnt, desto nachhaltiger kann sie den Lebensstil beeinflussen.

BESSERE RAUCHERPRÄVENTION ERFORDERLICHAuch das Rauchen spielt eine ent- scheidende Rolle bei der Vorbeu-gung von Herz-Kreislauf-Erkran-kungen. Laut der aktuellen Zahlen aus dem Tabakatlas 2015 des Deut- schen Krebsforschungszentrums (DKFZ) ist Bremen trauriger Spitzen- reiter im Bundesvergleich: Jeder dritte Bremer (34,1 Prozent) und jede fünfte Bremerin (23,2 Prozent) über 18 Jahren rauchen regelmäßig Zigaretten. Obwohl bekannt ist, dass Zigarettenrauchen gesund-heitsschädlich ist und jährlich zu mehr als 130.000 tabakbedingten, vorzeitigen Todesfällen3 führt und

Kosten für die Allgemeinheit in Höhe von 33 Millionen Euro4 ver-ursacht, sind die Auswirkungen auf die Gesellschaft noch nicht sehr stark in das allgemeine Bewusst-sein vorgedrungen. Deutschland nimmt in Bereichen der Präven-tion, des Nichtraucherschutzes und der Tabakkontrolle die letzten Plätze im europäischen Vergleich ein. Das Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs sollte zehn Jahre nach Ratifizierung durch den Bun-destag endlich umgesetzt werden.

ENTLASTUNG FÜR DAS GESUND- HEITSSYSTEM SCHAFFENIn Deutschland werden für die Behandlung (chronischer) Krank-heiten im Bereich Herz-Kreislauf jährlich viele Milliarden Euro aus-gegeben – eine Zahl, die sich mit

gezielter Prävention vermindern ließe. Allein über die Prävention von Herz-Kreislauf-Krankheiten könnten schätzungsweise 7 bis 8 Prozent der Gesamtkosten im Ge-sundheitssystem eingespart werden. Auch dem vorzeitigen, krankheits-bedingten Ausscheiden von Er-werbstätigen aus dem Berufsleben ließe sich entgegenwirken. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt in Zei-ten des demografischen Wandels!

FÜR EINE BESSERE VORSORGE IN BREMENAll dies sind gute Argumente für das Engagement der STIFTUNG BREMER HERZEN im Bereich der Vorbeugung von Herz-Kreislauf- Erkrankungen. Entscheidend für den Erfolg ist unser Engagement auf mehreren Ebenen: Kontinuierliche Aufklärung und Öffentlichkeitsar-beit sind hier ebenso wichtig wie in-

tensive kardiovaskuläre Forschung. Nicht zu vernachlässigen ist außer-dem der Bereich der Sekundär- prävention, um somit einer erneu-ten Erkrankung vorzubeugen.

DAS WOHL DES PATIENTEN IM FOKUSAktuelle Zahlen des Deutschen Herzberichts zeigen, dass die Akut- versorgung bei Patienten mit aku- tem Herzinfarkt in Bremen sehr gut ist. Im Bereich der Prävention bestehen allerdings im Vergleich zum Bundesdurchschnitt Defizite. Die STIFTUNG BREMER HERZEN setzt sich deshalb zum Wohle der Patienten seit fünf Jahren ent-schlossen für eine verbesserte Vor-sorge, intensive Sekundärpräven-tion und eine fundierte Forschung in der Hansestadt ein.

2 Grünbuch „Förderung gesunder Ernährung und körperlicher Bewegung: eine europäische Dimension zur Verhinderung von Übergewicht, Adipositas und chronischen Krankheiten“, Europäische Kommission, 2005.3 Mons U: Tabak-attributable Mortalität in Deutschland und in den deutschen Bundesländern – Berechnungen mit Daten des Mikrozensus und der Todesursachenstatistik, 2011.4 Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.): Die Kosten des Rauchens für Gesundheitswesen und Volkswirtschaft in Deutschland, 2009.

Quelle: Statistisches Bundesamt/Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung

ANTEIL DER PERSONEN MIT ADIPOSITAS NACH BUNDESLÄNDERN

unter 1010 bis unter 1212 bis unter 1414 bis unter 1616 bis unter 1818 und mehr

1999 20132005 unter 1010 bis unter 1212 bis unter 1414 bis unter 1616 bis unter 1818 und mehr

in Prozent

Quelle: Tabakatlas Deutschland 2015, Deutsches Krebsforschungszentrum

DURCH DAS RAUCHEN BEDINGTE TODESURSACHEN BEI MÄNNERN UND FRAUEN NACH KRANKHEITSARTEN

429.645 Todesfälle insgesamt

Atemwegs-erkrankungen 8 %

Herzkreis-lauferkrankungen 35,7 %

sonstige 23,2 %

Krebserkran-kungen 28,3 %

Krankheiten des Verdauungs-systems 4,8 %

429.645 Todesfälle insgesamt

Atemwegs-erkrankungen 6,6 %

Herzkreis-lauferkrankungen 43,3 %

sonstige 23,9 %

Krebserkran-kungen 22 %

Krankheiten des Verdauungs-systems 4,2 %

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BREMER HERZTAGEAUFKLÄRUNG, BERATUNG UND PROGRAMM

Im Jahr 2011 fand mit dem BREMER HERZFORUM die erste Informa-tionsveranstaltung der Stiftung für die breite Öffentlichkeit statt. Daraus entwickelte sich die seit dem Jahr 2012 jährlich stattfinden-de Großveranstaltung BREMER

HERZTAGE. Mit dieser Veran-staltungsreihe möchte die Stiftung Aufklärungsarbeit leisten, um die Bremerinnen und Bremer für das Thema Herz-Kreislauf-Erkran-kungen zu sensibilisieren und für einen herzgesunden Lebensstil zu begeistern.

Jedes Jahr stehen die BREMER HERZTAGE unter einem beson- deren Motto und widmen sich inhaltlich diesem bestimmten Schwerpunkt. Zum Grundkonzept der Veranstaltung gehört ein sportlicher Auftakt am ersten Veranstaltungstag, um zu verdeut-lichen, dass Bewegung in erheb-lichem Maße zur Herzgesundheit beiträgt. Der zweite Aktionstag lockt schließlich mit vielfältigen Informationen rund um das The-ma Herz: Alle Hansestädter und Interessierte haben dann die Mög-lichkeit, sich mittels Aktionen und Vorträgen über Herzerkrankungen und persönliche Risikofaktoren zu informieren. Verschiedene Koope-rationspartner bieten Aktionsstän-de, an denen sich Besucher beraten

lassen und Checkups durchlaufen können. Zudem sind Ärzte des Klinikum Links der Weser vor Ort, um mithilfe des Checkups ein in-dividuelles Risikoprofil zu erstellen und die Besucher eingehend zu beraten, was sie persönlich für ihre Herzgesundheit tun können.

Von rund 300 Besucherinnen und Besuchern bei den ersten Bremer Herztagen steigerte sich die Be-sucherzahl auf über 1.500 im Jahr 2015: Offensichtlich ist der Bedarf an Beratung und Informationen zum Thema Herzgesundheit in der Hansestadt groß. Diese positive Resonanz der Bürgerinnen und Bürger bestärkt uns in unserem Tun und gibt uns Auftrieb für un-sere weitere Arbeit.

BREMER HERZTAGEBremen zeigt Herz: Steigendes Interesse an Aufklärung und Vorsorge spürbar

Bei den zweiten BREMER HERZTAGEN im Jahr 2013 bildete ein Fußball-Turnier für Firmenteams den Auftakt der zwei-tägigen Veranstaltung.

Großes Interesse an herzgesunden Leckereien bei den BREMER HERZTAGEN.

300

2012 2015

1.500

Bremen verzeichnet ein stetig steigendes Interesse an Beratung und Informationen zum Thema Herzgesundheit. Waren es 2012 noch 300 Besucher, so sind es 2015 bereits mehr als 1.500 Besucher.

STEIGENDES INTERESSE

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DIE ERSTEN BREMER HERZTAGE 2012Die ersten BREMER HERZTAGE fanden am 11. und 12. Mai 2012 statt. Im Fokus standen dabei Gesundheitsförderung und Präven-tion von Herz-Kreislauf-Erkran-kungen. Mit ‚König Fußball‘ erleb-ten die BREMER HERZTAGE einen sportlichen Einstieg: Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Obervieland und die U23-Mann-schaft des SV Werder Bremen spiel- ten um den CUP DER HERZEN. Vor den Augen des damaligen Werderpräsidenten Klaus Dieter Fischer und Stiftungsvorstand Prof. Rainer Hambrecht boten alle Beteiligten eine perfekte Kombi- nation aus Sport und Spaß, die ihren Höhepunkt in einer Stadion-führung fand.

Am zweiten Aktionstag gab es in der Bremischen Bürgerschaft neben dem Beratungsangebot mit verschiedenen Ständen informative Fachvorträge. Weitere Höhepunkte waren eine Podiumsdiskussion zum Thema Burnout sowie die Kochpräsentation „Herzgesund genießen“. Ein begehbares Herz im Eingangsbereich diente dabei als

ganz besonderer Wegweiser in den Veranstaltungsbereich. Staatsrat Dr. Joachim Schuster eröffnete die Veranstaltung. Damals fanden sich rund 300 Besucherinnen und Be-sucher zu Vorträgen und zur Teil-nahme an Beratungsangeboten ein.die ihren Höhepunkt in einer Sta-dionführung fand.

DIE ZWEITEN BREMER HERZTAGE 2013Unter dem Motto „Erholung mit Herz“ startete die STIFTUNG BREMER HERZEN die zweite Runde der BREMER HERZTAGE am 31. Mai und 1. Juni 2013. Der Fokus in diesem Jahr lag auf dem Thema „Gesundheit in der Arbeits-welt“. Den symbolischen Auftakt bildete hierzu am ersten Veran-staltungstag ein Fußballturnier für Firmenmannschaften in der Fit-nesssportanlage WerderSports.

Am Folgetag referierte Kardiologin Dr. Ulrike Müller in der Kunsthalle Bremen über die „Tägliche Sport-stunde fürs Herz“. Der leitende Oberarzt der Klinik für Kardiolo-gie am Klinikum Links der Weser Dr. Andreas Fach informierte in

seinem Vortrag „Gift fürs Herz“ über die Gefahren der heutigen Arbeitswelt. An den Aktionsstän-den drehte sich wieder alles rund um das Wohlbefinden der Hanse-städter und die Gesundheit ihrer Herzen. Zum ganztägigen Pro-gramm in der Kunsthalle Bremen gehörten zahlreiche Checkup-Sta-tionen, Sportangebote und Work-shops zum Thema Herzgesundheit. Vorgestellt wurden außerdem neue Therapiemethoden und technolo-gische Entwicklungen im Bereich der Thromboseprophylaxe sowie der Blutdruckmessung. Die Feuer-wehr Bremen demonstrierte und trainierte Besucher zudem in der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Erstmalig bot die Stiftung einen Ultraschall der Halsschlagadern an, um Ablagerungen und Verengun-gen der Gefäße festzustellen. Ein besonderes Highlight war zudem die Ausstellung und Prämierung der künstlerischen Beiträge des Schülerwettbewerbs KÜNSTLER-HERZ, der in diesem Jahr zum ersten Mal stattfand. Offiziell er-öffnet wurden die Herztage durch Gesundheitssenator Dr. Hermann Schulte-Sasse. In diesem Jahr ver-zeichnete die Stiftung rund 500 Besucherinnen und Besucher.

BREMER HERZTAGE2012 UND 2013

20122013

Ein Fußballturnier für Firmenteams, spannende Vorträge und Beratungs-angebote lockten schon 2012 und 2013 viele Interessierte zu den BREMER HERZTAGEN.

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2322

DIE DRITTEN BREMER HERZTAGE 2014Bei den dritten BREMER HERZ-TAGEN drehte sich alles um das Schwerpunktthema „Herzgesunde Ernährung und Bewegung“. Den Auftakt bildete in diesem Jahr zum ersten Mal die BREMER HERZ- OLYMPIADE, ein vielseitiges Sport-Turnier für Firmenmann-schaften, an dem 15 Teams á 10 Mitglieder aus Bremer Unter-nehmen teilnahmen. Es wurde gelaufen, gerudert, Rad gefahren, Fußball gespielt und Denksport, aber auch Entspannung betrieben. Herzgesundheit ist auch in Hin-blick auf Betriebliches Gesund-heitsmanagement ein sehr wich-tiges Thema, denn nur gesunde, zufriedene Mitarbeiter sind leis-tungsstark und können ein Unter-nehmen erfolgreich machen.

Am zweiten Tag lud die Stiftung alle interessierten Bremerinnen und Bremer in das Haus Schütting am Marktplatz: Es gab spannende Vorträge, eine Podiumsdiskussion zum Thema „Betriebliches Gesund- heitsmanagement“ sowie die be-währten Aktionsstände und den Cardio-Checkup. Zudem gab es

ein Show-Cooking auf der Bühne, Musik und die Ausstellung und Prämierung der künstlerischen Beiträge des Schülerwettbewerbs KÜNSTLERHERZ. Der Senator für Gesundheit Dr. Hermann Schulte-Sasse eröffnete die Veran-staltung. Die Besucherzahl stieg in diesem Jahr auf mehr als 1200 an.

DIE VIERTEN BREMER HERZTAGE 2015Zur Eröffnung der vierten BREMER HERZTAGE veranstaltete die Stif- tung wie im Jahr zuvor das Betriebs- sportturnier BREMER HERZ- OLYMPIADE, das sich immer wachsender Beliebtheit bei den Unternehmen und Mitarbeitenden erfreut: 35 Teams gingen diesmal an den Start!

Der Aktionstag am Samstag im Haus Schütting stand 2015 unter dem Motto BREMEN SCHOCKT! – und rückte damit das Thema Laien- Reanimation, insbesondere den Einsatz von Laien-Defibrillato-ren, in den Vordergrund. Dazu gab es eine Live-Vorführung auf der Bühne und die Gelegenheit, unter Anleitung der Feuerwehr

Bremen selbst zum Defibrillator zu greifen. Betroffene Patienten erzählten auf der Bühne von ihren ganz persönlichen Herzgeschichten und sorgten für Gänsehautmo-mente. An den Informations- und Beratungsständen konnten sich die Besucherinnen und Besucher themenbezogen informieren und ihr ganz individuelles Herzin-farktrisiko bestimmen lassen. Auf großes Interesse stieß auch das Show-Cooking auf der Bühne mit

herzgesunden Kleinigkeiten zum Probieren und Anregungen für das Kochen Zuhause. Ein weiteres Highlight war die erstmalige Aus-zeichnung der HERZENSRETTER: Zwei junge Männer wurden für ihr couragiertes Eingreifen im Notfall geehrt.

Auch die diesjährigen Werke unseres Schülerwettbewerbs KÜNSTLER- HERZ wurden ausgestellt und prämiert. Beide Auszeichnungen

wurden vom diesjährigen Schirm-herr Frank Baumann (Direktor Profifußball & Scouting beim SV Werder Bremen) übergeben.

Die offizielle Eröffnung der Herz-tage erfolgte durch Gesundheitsse-nator Dr. Hermann Schulte-Sasse. Mehr als 1500 Hansestädter nutz-ten in diesem Jahr das Angebot und informierten sich auf den vier-ten BREMER HERZTAGEN über alles Wissenswerte rund ums Herz.

BREMER HERZTAGE2014 UND 2015

20142015

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KÜNSTLERHERZAUFKLÄRUNGKREATIV

FRÜHE AUF- KLÄRUNG IST ENTSCHEIDENDDie STIFTUNG BREMER HERZEN setzt sich für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Bremen ein und arbeitet an der Verbesserung der kardiologischen Versorgungsstruktur. Insbesondere die Aufklärung von Kindern und Jugendlichen hat dabei oberste Priorität. Der Grund: Bereits in jungen Jahren werden die Weichen für die spätere Herzgesundheit gestellt. Dabei spielt vor allem die Reduzierung von Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, Überge-wicht und ungesunder Ernährung eine besondere Rolle.

In den letzten Jahren hat Über-gewicht im Kindesalter rasant zugenommen: Inzwischen sind etwa 20 Prozent der Kinder in Deutschland übergewichtig – Ten-denz steigend.5 Dies ist mit einem Wandel des Lebensstils zu erklären, der seit den 80er Jahren zu beob-achten ist: Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit vor

dem Computer oder Fernseher und bewegen sich weniger. Auch ist in immer mehr bei Kindern und Jugendlichen beliebten Lebensmit-teln, wie zum Beispiel Fast Food, zunehmend viel Zucker und Fett enthalten.

Auch das Rauchen ist nach wie vor ein großes Problem, dazu zählt auch der Gebrauch von E-Zigaretten und -Shishas, die bei Jugendlichen be-sonders beliebt sind. Studien6 bele-gen, dass die meisten Menschen im Teenager-Alter mit dem Rauchen anfangen, der beste Schutz vor Langzeitfolgen durch Rauchen ist also eine wirksame Prävention!

Im Mittelpunkt des seit 2013 jähr- lich stattfindenden KÜNSTLER- HERZ-Wettbewerbes steht deshalb die künstlerische Auseinanderset- zung mit der eigenen Herzgesund-heit unter Anleitung der Lehrkräfte. Schwerpunkte sind dabei gesunde Ernährung, Bewegung und Rau-chen. Herzförmige Figuren aus Draht, Stoff und Ton, Collagen zum Thema Fast Food und Co-

mics, in denen Superhelden mit bösen Plaques kämpfen – der Krea-tivität der Kinder und Jugendlichen sind keine Grenzen gesetzt.

GROSSES INTERESSE DER BREMER SCHULENDer Wettbewerb richtet sich an alle Schulformen und -stufen des Landes Bremen und umliegender Gemeinden. Er schließt alle Unter-richtsfächer ein, bei denen künst- lerische Methoden und Tätigkeiten im Vordergrund stehen oder ein-gebunden werden können. In den vergangenen drei Jahren haben ins-gesamt mehr als 500 Schülerinnen und Schüler aus Bremen und umzu am KÜNSTLERHERZ-Wettbe-werb teilgenommen und sich im Zuge dessen auf kreative Weise mit verschiedensten Themen rund um Herz und Gesundheit auseinan-dergesetzt. Entstanden sind dabei insgesamt mehr als 150 ideenreiche Skulpturen, Malereien, Zeichnun-gen, Spielbretter und Installationen.

Die eingereichten Beiträge werden in drei Alterskategorien von einer sachkundigen Jury aus der Bremer Kunst- und Kulturszene begutach-tet und bewertet. Die Kunstwerke werden jedes Jahr bei den BREMER HERZTAGEN ausgestellt und prä-miert. Die Gewinner wurden in 2015 von Frank Baumann (Direktor Profifußball & Scouting beim SV Werder Bremen) ausgezeichnet, im Jahr davor übergab Stiftungsbot-schafter Roberto Albanese (Welt-meistertrainer des Tanzsportvereins Grün-Gold-Club Bremen e.V.) die Preise an die glücklichen Gewinner.

KÜNSTLERHERZKreativ für ein gesundes Herz

5 Bundesministerium für Gesundheit (BGM): KIGGS-Studie, 2013.6 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Repräsentativbefragung, Köln 2014.

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BREMER HERZOLYMPIADE

RUDERN, RENNEN, RADELN FÜRS HERZSeit 2014 ist die BREMER HERZ- OLYMPIADE als Betriebssport-turnier für Firmenteams fester Bestandteil der BREMER HERZ-TAGE und bildet den Auftakt der Großveranstaltung. So heißt es jedes Jahr wieder bei WerderSports in der Überseestadt: Anfeuern, jubeln und mitfiebern, wenn die Teams bei ausgelassener Stimmung im Kampf um den Bremer Herz- pokal gegeneinander antreten.

GESUNDE MITARBEITER, GESUNDES UNTERNEHMENDas Konzept des Turniers stützt sich auf die wissenschaftlich belegte Erkenntnis, dass Sport und Bewe-gung Schlüsselfaktoren für ein lan-ges gesundes Leben darstellen7. Dies

schlägt sich auch in den Unterneh-men nieder: Gesunde Angestellte fehlen seltener, sind insgesamt zufriedener und dadurch leistungs- fähiger. Davon profitieren am Ende beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Zudem steigert be-triebsgesundheitliches Engagement die Attraktivität des Arbeitgebers – ein wichtiger Aspekt in Zeiten des demografischen Wandels. Viele Un-ternehmen aus Bremen und umzu bauen deshalb ihr betriebliches Gesundheitsmanagement aus. Diese positive Entwicklung zeigt sich auch in der stark wachsenden Teilnehmer- zahl bei der BREMER HERZ- OLYMPIADE. Nachdem beim Auftakt im Jahr 2014 insgesamt 15 Teams antraten, waren es bei der Zweitauflage 2015 bereits 35 Mann-schaften! Angefeuert wurden sie in 2015 auch von Kuratoriumsmitglied Marco Bode, Aufsichtsratsvorsitzen-der des SV Werder Bremen.

TEAMGEIST ENTSCHEIDENDAuf die Teams warteten elf ver-schiedene Stationen, bei denen es nicht nur auf die Fitness ankam, sondern auch auf Teamgeist und Geschicklichkeit. Sieger der ersten Ausgabe der BREMER HERZ- OLYMPIADE wurde die swb AG, gefolgt von der BLG Logistics Group und der Mannschaft des SV Werder Bremen. Nach dem Sieg 2014 konnte die swb AG auch 2015 den Titel holen, auf den zweiten Platz kam das Softwareunterneh-men atbit GmbH und glücklicher dritter Sieger wurde ein Team der SIKORA AG.

BREMER HERZOLYMPIADEViel Teamgeist und jede Menge gute Laune

7 Wienbergen H, Hambrecht R: Physical exercise and its effects on coronary artery disease. Curr Opin Pharmacol 2013.

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HERZENSRETTERREANIMATION RETTET LEBEN

Ein Highlight der BREMER HERZTAGE 2015 war die erstma-lige Auszeichnung der HERZENS-RETTER: Der 18-jährige Deniz Pakkan und der 20-jährige Marcel

Wendelken wurden für ihr mutiges und entschlossenes Eingreifen geehrt, mit dem sie zwei anderen Menschen wenige Monate zuvor das Leben gerettet haben. Beide Geschichten heben hervor, wie wichtig Erste-Hilfe-Wissen in der gesamten Bevölkerung ist.

IM NOTFALL ZÄHLT JEDE SEKUNDEDer plötzliche Herztod gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Im Durchschnitt dauert es in Bremen und Um-land etwa sieben Minuten bis der Rettungsdienst eintrifft. Diese Minuten sind entscheidend für die Überlebenschancen, eine möglichst schnell einsetzende Laien-Reani-mation kann hier Leben retten. Wenn nach einem Herzstillstand nicht innerhalb von fünf Minuten

einfache Erste-Hilfe-Maßnahmen (vor allem die Herzdruckmassage) durchgeführt werden, dann ist ein Überleben unwahrscheinlich. „Ohne das Eingreifen meines Ret-ters Deniz wären meine Überle-benschancen sehr gering gewesen. Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich nun zwei Geburtstage zu feiern habe“, so Jörg Gattow, der seine dramatische Geschichte gemein-sam mit seinem Retter Deniz Pak-kan auf der Bühne der BREMER HERZTAGE 2015 erzählte.8

MIT VIEL HERZ UND COURAGE LEBEN RETTEN!Die Auszeichnung HERZENS- RETTER wird nun jedes Jahr im Rahmen der BREMER HERZTAGE stattfinden und Vorbilder schaffen, die verdeutlichen wie wichtig Auf-klärung und Zivilcourage sind.

HERZENSRETTERReanimation rettet Leben!

8 Die NDR-Fernsehsendung „Visite“ hat am 29.09.2015 ebenfalls über den Fall berichtet, zu sehen ist der Beitrag in der ARD-Mediathek: http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Den-ploetzlichen-Herztod-verhindern,herzstillstand100.html

KURZANLEITUNG HERZDRUCKMASSAGE

PRÜFENKeine Reaktion? Keine oder keine normale Atmung?

DRÜCKENDrücken Sie fest und schnell in der Mitte des Brustkorbs: mindestens 100 x pro Minute. Hören Sie nicht auf, bis Hilfe eintrifft.

RUFENRufen Sie 112 an

Im Rahmen der BREMER HERZTAGE schult die Stiftung gemeinsam mit der Feuerwehr Bremen die Bevölkerung für den Notfall.

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AUFKLÄRUNG & ÖFFENTLICHKEITS-ARBEIT

BREMEN KÄMPFT GEGEN DEN HERZINFARKTVerständliche, umfassende und seriöse Informationen sind wich-tige Voraussetzungen für den gesellschaftlichen Wandel in der Wahrnehmung von Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen. Die STIFTUNG BREMER HERZEN hat es sich zum Ziel gemacht, sich aktiv für eine verbesserte Aufklärung über Herzkrankheiten und Risikofak-toren zu engagieren, über deren individuelle und gesellschaftliche Auswirkungen zu berichten und neueste Forschungsergebnisse und Präventions- und Therapiemög-lichkeiten einer breiten Öffentlich-keit zugänglich zu machen. Um in der Bremer Öffentlichkeit verstärkt auf die Risiken von Herz-Kreislauf- Erkrankungen aufmerksam zu machen, initiiert und realisiert die STIFTUNG BREMER HERZEN verschiedene Projekte im Bereich Aufklärung und Öffentlichkeits-arbeit.

HEALTHY HEARTS AKTIONSWOCHE –HERZGESUNDE ERNÄHRUNG IN BETRIEBSKANTINENMillionen Deutsche sind von Herz-Kreislauf-Erkrankungen be-troffen, die durch unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel begünstigt werden. Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems stellen eine hohe Belastung für Betriebe dar, denn sie sind für einen Groß-teil der krankheitsbedingten Fehl-zeiten verantwortlich, insbesondere bei älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

Die STIFTUNG BREMER HERZEN trägt mit der Aktionswoche unter dem Motto HEALTHY HEARTS in Bremer Betrieben dazu bei, die Mitarbeitenden für einen gesunden Lebensstil zu begeistern, denn ge-sunde Angestellte fehlen seltener, sind insgesamt zufriedener und dadurch leistungsfähiger. Davon profitieren am Ende beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Während der HEALTHY HEARTS

Aktionswoche gibt es jeden Tag für die Mitarbeitenden ein herz-gesundes Menü zur Auswahl. Zusätzlich ist die Stiftung in den Betrieben vor Ort und informiert über einen gesunden Lebensstil: So gibt es einen Cardio-Risiko-Selbst-test zur Ermittlung des eigenen Herzinfarkt-Risikos, herzgesunde Rezepte zum Nachkochen Zuhause sowie individuelle Beratung durch die Stiftung. Mit der Aktionswoche sollen Mitarbeitende dafür sensi- bilisiert werden, dass sie die ver-änderbaren Risikofaktoren wie Ernährung, Rauchen und Bewe-gung selbst in der Hand haben und somit aktiv etwas Gutes für ihre Herzgesundheit tun können.

Umgesetzt wurde die Aktion zum Auftakt in 2015 an den verschiede-nen Standorten der swb AG und der Gesundheit Nord gGmbH, bei der BEGO GmbH & Co. KG sowie bei Radio Bremen. Insgesamt wurden im Laufe der Aktionswoche rund 1000 Mitarbeitende über Risiko-faktoren von Herz-Kreislauf-Er-krankungen aufgeklärt. Mithilfe der

ausgewerteten anonymen Daten des Cardio-Risiko-Selbsttests wurde ein Querschnitt über das Risikoprofil der Mitarbeitenden erstellt.

Das Ergebnis: Mehr als 40 Prozent weist ein mittleres bis hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Dieses Ergebnis sowie das gro-ße Interesse vor Ort zeigen, dass

AUFKLÄRUNG & ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

weiterhin ein hoher Aufklärungs-bedarf besteht, dem die Stiftung mit dem Projekt HEALTHY HEARTS nachkommen möchte.

ERGEBNISSE DER HEALTHY HEARTS AKTIONSWOCHE 2015:

Herzinfarkt-Risikoprofil der Mitarbeitenden

mittleres Risiko 23 %

kein oder leichtes Risikio 23 %

hohes Risiko 19 %

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AUFKLÄRUNG & ÖFFENTLICHKEITS-ARBEIT

RUN & HELP OHNE HERZ UND KREISLAUF LÄUFT GAR NICHTS!Laufen ist gut fürs Herz – und ist besonders erfüllend, wenn es mit einer guten Tat verknüpft wird. Im Jahr 2012 rief die STIFTUNG BREMER HERZEN die Initiative RUN & HELP ins Leben. Die Stif-tung ruft Teilnehmer von offiziellen Laufveranstaltungen dazu auf, pro gelaufenem Kilometer einen Betrag an die Stiftung zu spenden oder sich von persönlichen Unterstüt-zern sponsern und das Geld der Stiftung zukommen zu lassen.

VORTRAGSREIHE HERZBEWEGENDSeit Beginn des Jahres 2015 veran-staltet die STIFTUNG BREMER HERZEN in regelmäßigen Ab-ständen die Vortragsreihe HERZ-BEWEGEND, um Patienten, Angehörige und Interessierte zu verschiedenen Themen rund um die Herzgesundheit zu informie-ren. Mit der Vortragsreihe greift die Stiftung Themen auf, die Pati-enten und Angehörige bewegen, um sie damit in ihrem Alltag zu unterstützen.

Im Rahmen des ersten Vortrags im Februar 2015 widmeten sich die Referenten Prof. Dr. Rainer Ham-brecht und Dr. Andreas Fach dem Thema „Diagnose gebrochenes Herz – Wenn die Psyche auf ’s Herz schlägt“. Bei dem Vortrag wurde am Beispiel des gebrochenen Her-zens dargestellt, welche Folgen emotionaler Stress auf die Herz-gesundheit haben kann und wie dem am besten vorzubeugen ist. Die Auftaktveranstaltung im Visit Hotel am Klinikum Links der We-

ser war gut besucht und es kamen zahlreiche Fragen seitens der Be-sucher auf. Offensichtlich besteht hier ein großer Informationsbe-darf. Weitere Themen im Jahr 2015 waren „Herzkrank auf Reisen“, „Herzkrankheit & Sexualität“ und „Vom inneren Schweinehund und wie man ihn besiegt – Tipps zum gesunden Lebensstil“.

DAS PATIENTENBUCHZu den ersten BREMER HERZ- TAGEN hat die STIFTUNG BREMER HERZEN ein Buch zum Thema Herzinfarkt herausgegeben. Es richtet sich an Patienten, Be-troffene und Leser, die am Thema Herzinfarkt interessiert sind. Auf 60 Seiten beantwortet das Buch mit verständlich aufbereiteten Fakten und vielen Abbildungen Fragen rund um das Thema Herz. Der Leser erhält zunächst grund- legende Informationen zum Thema Herz-Kreislauf und über den Ein-fluss einer gesunden Lebensweise. Neben wesentlichen Informationen

zur Vorbeugung und Entstehung von Herzerkrankungen bietet das Buch auch gezielte Handlungs-anweisungen für den Notfall und die Verhinderung eines weiteren Infarktes.

DIE TELEFON-SPRECHSTUNDE: EIN OFFENES OHR FÜR DIE PATIENTENAufklärung durch Öffentlich-keitsarbeit ist für die STIFTUNG BREMER HERZEN ein wichtiger Baustein in der Gesundheitsversor-gung der Bremerinnen und Bre-mer. Um Patienten und Angehöri-gen die Möglichkeit zu bieten, sich von unabhängigen Experten bera-ten zu lassen, hat die Stiftung eine Telefonsprechstunde eingerichtet. Jeden ersten Mittwoch im Monat steht ein Facharzt für Kardiologie von 15 bis 16 Uhr für medizinische Fragen rund um das Thema Prä-vention von Herzerkrankungen zur Verfügung.

Laufen für die eigene Herzgesundheit und für den guten Zweck: Das Stiftungsteam beim b2run-Lauf 2014.

LAUFVERAN-STALTUNGEN 2010 – 2015 swb Marathon 2012 swb Marathon 2013 6. BMW-Firmenlauf zur

Spätschicht 2013 (Schirmherrschaft durch Prof. Dr. Hambrecht) b2run 2014

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antioxidativ und helfen schädliche freie Radikale abzufangen. Dadurch werden die Blutgefäße elastischer und der Blutdruck leicht gesenkt.

Doch wie bei allen Genussmitteln gilt auch bei dunkler Schokola-de: Auf die Menge kommt es an! Wer auf ausreichend Bewegung und eine ausgewogene gesunde Ernährung achtet, der kann guten Gewissens einige Stücke dunkle Schokolade genießen.

WEINGENUSS NACH HERZENSLUSTDer maßvolle Genuss von Rot-wein kann gesundheitsfördernd wirken und helfen die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern, denn die im Wein ent-haltenen Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe) wirken entzün-dungshemmend, binden freie Radi-kale, haben einen positiven Einfluss auf den Blutdruck und helfen Ge-fäßverkalkung zu vermeiden. Dies belegt unter anderem die Kölner Studie zum Einfluss verschiedener Weine auf die Herzkranzgefäße10. Entscheidend dafür ist die Menge: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Frauen maxi-mal 0,2 Liter Rotwein pro Tag, bei Männern maximal 0,3 Liter.

Um über den gesundheitsfördern-den Charakter des Weingenusses zu informieren, führen die

die Mitarbeitenden der Sparkasse ein umfangreiches Gesundheitsan-gebot und hochkarätige Feierabend- und Abendveranstaltungen. Auch die STIFTUNG BREMER HERZEN war eingeladen und informierte die Besucher vor Ort über die bevor-stehende BREMER HERZOLYM-PIADE im Rahmen der BREMER HERZTAGE und gab Tipps zum herzgesunden Lebensstil.

HERZ-AKTIONSTAG IN DER DKV-RESIDENZ IM NOVEMBER 2014Gemeinsam mit der DKV-Residenz in der Contrescarpe lud die

STIFTUNG BREMER HERZEN und der Bremer Weindistributeur Eggers & Franke eine gemeinsame Aufklärungsaktion durch. Der Wein mit Flaschenanhänger wird seit Mai 2015 in ausgewählten Handelsge-schäften angeboten und mit jeder verkauften Flasche kommen 10 Cents der Arbeit der STIFTUNG BREMER HERZEN zu Gute.

TOUR MIT HERZAnlässlich der zweiten BREMER HERZTAGE im Mai 2014 fand in Kooperation mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub Bremen (ADFC) die „Tour mit Herz“ statt. Die öffentliche Fahrradtour wollte zu einem gesunden Lebensstil und mehr Bewegung im Alltag motivie-ren. Koordiniert wurde die Aktion gemeinsam mit dem Kompetenz-netz Herzinsuffizienz. Die „Touren mit Herz“ fanden vom 4. bis 9. Mai statt und wiesen auch auf die BREMER HERZTAGE hin.

FAMILIENTAGIM RAHMEN DER GESUNDHEITS-WOCHE DER SPARKASSE BREMEN 2014Im Rahmen des Aufbaus eines integrierten Betrieblichen Gesund-heitsmanagements veranstaltete die Sparkasse Bremen im April 2014 die Gesundheitswoche. Dort gab es für

STIFTUNG BREMER HERZEN im November 2014 zu einem ge-meinsamen Herz-Aktions-Tag anlässlich des 10-jährigen Jubi-läums der DKV-Residenz. Ganz nach dem Motto „Im Herzen jung“ konnten sich die Residenz-Bewoh-ner sowie Angehörige und Interes-sierte in lockerer Atmosphäre über Themen rund ums Herz informie-ren. Während der gesamten Ver-anstaltung gab es an zahlreichen Ständen Informationen rund um das Thema Herz-Kreislauf-Erkran-kungen. Zudem führten Ärzte des Klinikums Links der Weser einen kostenlosen Cardio-Checkup durch.

9 U.a. Buijsse B et al.: Chocolate consumption in relation to blood pressure and risk of cardiovascular disease in German adults. European Heart Journal, 2010.10 Chiva-Blanch, G et al.: Effects of wine, alcohol, and polyphenols on cardiovascular disease risk factors: evidences from human studies. Alcohol and Alcoholism, 2013.

DAS HERZGESUNDE GEHEIMNIS DER DUNKLEN SCHOKOLADEDie STIFTUNG BREMER HERZEN und Schröter´s Chocolaterie im Schnoor haben gemeinsam eine handgemachte herzgesunde Schoko- lade mit hohem Kakao-Anteil herge- stellt und im Rahmen der dritten BREMER HERZTAGE 2014 angebo- ten. Mehrere Studien9 der letzten Jah- re sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Schokolade den Blutdruck senken und die Blutfettwerte ver-bessern kann. Dies gilt jedoch nicht für weiße oder Vollmilch-Schoko-lade, sondern lediglich für solche mit einem hohen Kakaogehalt ab 70 Prozent. Ursächlich dafür sind die Flavonoide, im Kakao enthaltene Pflanzenschutzstoffe. Diese wirken

In Zusammenarbeit mit Schröter‘s Cho-colaterie entstand diese handgemachte Schokolade, die dank ihres hohen Ka-kaoanteils und in Maßen genossen sogar positive Auswirkungen aufs Herz haben kann.

AUFKLÄRUNG & ÖFFENTLICHKEITS-ARBEIT

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MEILENSTEINE

5 JAHRE MIT HERZ DABEI!

201020122011

DEZEMBER DIE STIFTUNG BREMER HERZEN WIRD INS LEBEN GERUFEN

JANUARSTART UND AUFBAU DES BREMER HERZINFARKTREGISTERS TELEFON-SPRECHSTUNDE FÜR PATIENTEN INS LEBEN GERUFEN

NOVEMBER MIT BREMER HERZFORUM ERSTE ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNG

MÄRZVERÖFFENTLICHUNG DES PATIENTENBUCHS

MAI1. BREMER HERZTAGE IN DER BREMER BÜRGERSCHAFT (300 BESUCHER)

AUGUSTGRÜNDUNG DES BREMER INSTITUT FÜR HERZ- UND KREISLAUFFORSCHUNG (BIHKF)

20132015

JUNI2. BREMER HERZTAGE IN DER KUNSTHALLE BREMEN (500 BESUCHER) – ZUM ERSTEN MAL AKTION KÜNSTLERHERZ

OKTOBERSTARTSCHUSS IPP-STUDIE

APRILTEILNAHME AM FAMILIENTAG IM RAHMEN DER GESUNDHEITS-WOCHE DER SPARKASSE BREMEN

MAI3. BREMER HERZTAGE (1200 BESUCHER) – MIT KÜNSTLERHERZ ZUM ERSTEN MAL HERZOLYMPIADE (15 FIRMENTEAMS) ROBERTO ALBANESE WIRD BOTSCHAFTER DER STIFTUNG

NOVEMBERHERZ-AKTIONSTAG IN DER DKV-RESIDENZ ERSTE INTERNATIONALE WISSEN-SCHAFTLICHE PUBLIKATION

FEBRUAR START DER VORTRAGSREIHE HERZBEWEGEND

JUNI4. BREMER HERZTAGE (MEHR ALS 1500 BESUCHER) – MIT KÜNSTLER-HERZ 2. HERZOLYMPIADE (35 FIRMENTEAMS) ERSTMALS AUSZEICHNUNG DER HERZENSRETTER

AUGUSTSTARTSCHUSS FÜR DIE U45-STUDIE

OKTOBER AKTIONSWOCHE HEALTHY HEARTS IN BETRIEBSKANTINEN

DEZEMBER STARTSCHUSS BREMEN SCHOCKT!

2014

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PRESSE- & ÖFFENTLICHKEITS-ARBEIT

ÖFFENTLICHKEIT SCHAFFEN FÜR DAS THEMA HERZ-KREISLAUF-ERKRANKUNGEN Aufgabe und Ziel der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der STIFTUNG BREMER HERZEN ist es, die Bevölkerung der Hansestadt un- abhängig, seriös und kompetent über aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf- Erkrankungen zu informieren. Die Themen werden in Form von Pressemitteilungen oder zu be-sonderen Anlässen im Rahmen von Pressekonferenzen den Me-dienpartnern vorgestellt. Zudem ist die Stiftung Ansprechpartner für Medienvertreter, wenn diese Expertenwissen zu medizinischen Fragen rund um das Thema Herz benötigen.

Die Stiftung arbeitet nicht nur eng mit regionaler und fachorientierter Presse, Rundfunk und Fernsehen zusammen, sondern veröffentlicht auch regelmäßige Newsletter und andere Publikationen, um Patien-ten, deren Angehörige sowie Inte-ressierte, Unterstützer und Partner über die laufenden Aktivitäten und aktuelle Themen zu informieren. Broschüren über die Stiftung, ihre Aufgaben und Ziele beschreiben, wofür die STIFTUNG BREMER HERZEN steht und was sie unter-nimmt, um die Öffentlichkeit für das Thema Herz-Kreislauf-Erkran-kungen zu sensibilisieren.

PRESSE- & ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

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EIN GROSSTEIL DER FOLGE-SCHÄDEN VON HERZINFARKTEN LASSEN SICH DURCH INNOVATIVE FORSCHUNG VERMEIDEN.

Frau Backhaus forscht im Auftrag der Stiftung Bremer Herzen für bessere Heilungschancen der Betroffenen.

In Zusammenarbeit mit der

Stiftung Bremer Herzen

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FORSCHUNG & WISSENSCHAFTINNOVATION SCHAFFEN

Das BIHKF betreibt Forschung zuUrsachen und Therapien von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Ohne Forschung kein Fortschritt! Ohne Fortschritt keine innovative Spitzenmedizin! Ohne Spitzenme-dizin kein begabter medizinischer Nachwuchs! Ohne medizinischen Nachwuchs keine medizinische Exzellenz!

Bremen ist das einzige Bundesland ohne medizinische Fakultät. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die Attraktivität des Standor-tes Bremen für junge Ärztinnen und Ärzte, sieht die STIFTUNG BREMER HERZEN eine ihrer Auf-gaben auch in der Förderung von Forschung und Wissenschaft im Be-reich der kardiovaskulären Medizin. Es ist unumgänglich, forschungs-freundliche und universitätsähnli-che Strukturen im kardiovaskulären Bereich aufzubauen, um so zum Wohle aller innovative Diagnostik- und Therapieverfahren in Bremen und im Umland auch künftig etab-lieren zu können und dem medizi-nischen Nachwuchs eine akademi-sche Qualifikation zu ermöglichen. Nur so lässt sich die Kompetenz der Herz- und Gefäßmedizin am Herz-

zentrum Bremen langfristig sichern und weiter ausbauen.

Die Stiftung gründete 2012 daher das erste medizinische Forschungsins-titut in Bremen, das Bremer Institut für Herz- und Kreislauf-Forschung BIHKF. Damit möchte die Stiftung sich als Anlaufpunkt für junge Wis-senschaftler etablieren und langfris-tig den Forschungsstandort Bremen auch ohne eigene medizinische Fakultät stärken und für Nach-wuchsforscher attraktiv machen.

Die Forschungsprojekte des BIHKF fokussieren die Akutversorgung von Herzinfarktpatienten, die Entwick-lung neuer Therapiestrategien bei Patienten mit Herzklappen- und Gefäßerkrankungen sowie insbe-sondere die Sekundärprävention bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Team aus wissenschaftlichen Mit-arbeitern, Studiensassistenten und Ärzten betreut die wissenschaftli-chen Projekte, wie z.B. das Bremer Herzinfarktregister und die große institutseigene Sekundärpräven-tions-Studie IPP.

FORSCHUNG UND WISSENSCHAFT Expertise bündeln und Innovation schaffen

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BREMER HERZINFARKT-REGISTER

Das Bremer Herzinfarktregister ist die wissenschaftliche Begleitung der Herzinfarktversorgung in Bre-men, mit der wir Antworten auf noch offene Fragen rund um das Krankheitsbild Herzkreislauf-Er-krankungen finden wollen. Im Bremer Herzinfarktregister werden seit 2006 zentral alle Daten von Pa-tienten mit schwerem Herzinfarkt aus der Hansestadt Bremen und dem Umland (Einzugsbereich ca. 800.000 Einwohner) aufgenommen. Patienten mit akutem Herzinfarkt werden vom Zeitpunkt des Auftre-tens erster Symptome bis zur Herz-katheter-Untersuchung in einem Register erfasst. Nach Entlassung aus dem Krankenhaus wird von unseren Studienassistenten über einen Zeitraum von fünf Jahren persönlich nachverfolgt, wie es den Herzpatienten seit dem Infarkt er-gangen ist.

Aufgrund der systematischen Er-fassung der anonymisierten Daten können Aussagen hinsichtlich der Effektivität der Behandlungsstra-tegie (z.B. Wie lange dauert es von

Schmerzbeginn bis Eröffnung des Infarktgefäßes im Herzkatheterla-bor?) über besondere Gefährdungs-potenziale und Risikoprofile bis hin zur Frage der regionalen Häu-figkeit von akuten Herzinfarkten getroffen werden. Zudem können neue medikamentöse und inter-ventionelle Therapiestrategien in ihrer klinischen Bedeutung für die betroffenen Patienten systematisch untersucht werden.

BREMER HERZINFARKTE IM WISSENSCHAFT-LICHEN FOKUSAuf Basis des Bremer Herzinfarktre-gisters hat das BIHKF bereits eine Vielzahl von Studienprojekten ins Leben rufen und die aussagekräfti-gen Ergebnisse auf internationalen kardiologischen Kongressen erfolg-reich präsentieren und veröffentli-chen können.

Ziel dieses Projektes war es zu prü- fen, inwieweit die Einführung und Umsetzung des Nichtraucherschutz- gesetzes Einfluss auf die Häufigkeit von neu auftretenden Herzinfarkten (Inzidenz) hat. Dafür wurde auf Grundlage der Daten des Bremer Herzinfarktregisters vor und nach Inkrafttreten des Nichtraucherschutz- gesetzes in Bremen und Nieder-sachsen Ende 2007 die Häufigkeit von schweren Herzinfarkten bei Rauchern und Nichtrauchern analy- siert. Unsere Studie zeigt, dass sich in den Jahren 2008 bis 2010 nach der Einführung der Nichtraucher-schutzgesetze insbesondere bei Nicht- bzw. Passivrauchern die Anzahl neuer STEMIs (schwere Infarkte mit ST-Hebung im EKG) um 26 Prozent reduzierte, bei Rauchern um vier Prozent und in der Gesamtgruppe aller Patienten um 16 Prozent. Pas-sivraucher profitieren also besonders von den neu erlassenen Rauchverbo-

WENIGER HERZINFARKTE BEI PASSIVRAUCHERN DURCH NICHTRAUCHER-SCHUTZ

ten und können ihr Risiko für einen Herzinfarkt dadurch senken, nicht mehr dem Rauch ausgesetzt zu sein.

Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) 2012 in Mannheim:Schmucker J, Wienbergen H, Seide S, Fach A, Fiehn E, Hambrecht R. Einfluss des Nichtraucherschutzgesetzes auf die Inzidenz von ST-Hebungs-infarkten: Benefit vor allem bei Nichtrauchern? Clin Res Cardiol 2012;101:Suppl 1,V1226.

Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) 2012 in München:Schmucker J, Wienbergen H, Seide S, Fiehn E, Fach A, Hambrecht R. Smoking ban and incidence of STEMI: non-smokers benefit most? Eur Heart J 2012; Suppl, P3541.

BREMER HERZINFARKTREGISTER Ohne Forschung kein Fortschritt

ERGEBNISSE

Scientific Sessions der AmericanHeart Association (AHA) 2012 in Los Angeles:Schmucker et al., Smoking ban in public areas is associated with a reduced incidence of hospital ad-missions due to ST-elevation myocardial infarctions in non- smokers. Circulation 2012; Suppl, V12463.

Publikation; Schmucker J, Wienbergen H, Seide S, Fiehn E, Fach A, Würmann-Busch B, Gohlke H, Günther K, Ahrens W, Hambrecht R. Smoking ban in public areas is associated with a reduced incidence of hospital admissions due to ST-elevati-on myocardial infarctions in non-smokers. Eur J Prev Cardiol 2014; 21(9):1180-6.

DURCHSCHNITTLICHE ANZAHL SCHWERER HERZINFARKTE PRO MONAT

Gesamt

Nichtraucher

Raucher

2006

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

Durchschnittliche Anzahl STEMIs/Monat

NICHTRAUCHER-SCHUTZGESETZ

20102007 2008 2009

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BREMER HERZINFARKT-REGISTER

Neben den bekannten kardiovas-kulären Risikofaktoren spielt der sozioökonomische Status (SES) eine zunehmende Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Er-krankungen. Studien zufolge ist die Rate der Neuerkrankungen in sozial schwachen Regionen höher und so-zial benachteiligte Patienten haben eine schlechtere Prognose. Ziel un-serer Studie war es, die Häufigkeit von akuten Herzinfarkten in ver-schiedenen Bremer Stadtteilen mit unterschiedlichem sozialem Status zu vergleichen und festzustellen, ob sich Patienten aus unterschied-lichen sozialen Milieus hinsichtlich Risikoprofil, Therapie und Prognose unterscheiden.

Nach Einteilung des Bremer Stadt-gebietes in vier soziale Gruppen (G1: hoher SES, G2: intermediär hoher SES, G3: intermediär nied-riger SES, G4: niedriger SES) wur-den 2062 Infarktpatienten aus den Jahren 2006 bis 2011 anhand der Postleitzahl ihrer Heimatadresse einer der vier Gruppen zugeordnet. Es erfolgte die Auswertung der In-farktraten für die SES-Gruppen und die Analyse des kardiovaskulären Risikoprofils, der Infarktschwere, der durchgeführten Therapie sowie der Prognose der Patienten.

Die Häufigkeit von akuten Herzin-farkten war in den benachteiligten Bremer Stadtteilen signifikant hö-her, die Patienten waren hier zum Infarktzeitpunkt deutlich jünger und wiesen ein ausgeprägteres Ri-sikoprofil auf (mehr Raucher und mehr Übergewichtige). Zusätzlich hatten sie eine schlechtere Lang-

MEHR HERZINFARKTE IN SOZIAL BENACHTEILIGTEN STADTTEILEN

zeitprognose. In Bezug auf die im Krankenhaus durchgeführte The-rapie und die Krankenhaussterb-lichkeit waren keine Unterschiede zwischen den Gruppen feststellbar.

Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) 2013 in Mannheim:Seide S, Schmucker J, Wienbergen H, Fach A, Fiehn E, Würmann- Busch B, Günther K, Reeske A, Hambrecht R. Höhere Inzidenz akuter ST-Hebungsinfarkte in Stadtteilen mit geringem Sozi-alstatus. Daten aus dem Bremer Herzinfarktregister. Clin Res Car-diol 2013;102:Suppl 1,P1445.

Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) 2013 in Amsterdam: Seide S, Schmucker J, Wienbergen H, Fach A, Fiehn E, Würmann- Busch B, Günther K, Reeske A, Hambrecht R. Socially disadvan-taged city districts show a higher incidence of acute ST-elevation myocardial infarctions due to ele-vated risk factors – results from the Bremen STEMI registry. Eur Heart J 2013; Suppl, V1968.

Scientific Sessions der American Heart Association (AHA) 2013 in Dallas:Seide S, Schmucker J, WienbergenH, Fach A, Fiehn E, Günther K, Reeske A, Hambrecht R. Socially disadvantaged city districts show a higher incidence of acute ST-ele-vation myocardial infarctions with a higher 1-year mortality and elevated cardiovascular risk factors – results from the Bremen STEMI

registry. Circulation 2013; Suppl, P11464.

Publikation; Seide S, Schmucker J, Wienbergen H, Pohlabeln H, Fach A, Fiehn E, Würmann-Busch B, Stehmeier J, Günther K, Ahrens W, Ham-brecht R. Socially disadvantaged city districts show a higher inciden-ce of acute ST-elevation myocardi-al infarctions with elevated cardi-ovascular risk factors and higher 5 year mortality rates: results from the Bremen STEMI registry. 2015, Submitted.

Ziel des Projektes ist die Analyse von Besonderheiten älterer Herzin-farktpatienten, welche sonst häufig in großen internationalen Studien zu wenig im Fokus stehen. Im Spe-ziellen wurde neben der Kranken-haussterblichkeit und der Sterb-lichkeit nach einem Jahr auch die Häufigkeit im Krankenhaus auf-tretender Blutungen sowie weitere Parameter analysiert. Anhand des Alters wurden drei Studien-Grup-pen statistisch verglichen: Jüngere Patienten (unter 75 Jahre), ältere Patienten (75-85 Jahre) und sehr alte Patienten (über 85 Jahre).

Unsere Analysen zeigten, dass mit zunehmendem Alter eine deutlich höhere Sterberate im Krankenhaus und nach einem Jahr zu beobachten ist, vor allem wenn die Katheter-Behandlung nicht erfolgreich ver-lief, d.h. das verschlossene Gefäß nicht wiedereröffnet werden konnte. Auch Blutungen traten bei älteren und sehr alten Patienten trotz eines

UNTERSUCHUNG VON HERZINFARKTPATIENTEN HÖHERER ALTERSGRUPPEN

weniger aggressiven Einsatzes von Blutverdünnern gehäuft auf.

Zusammenfassend lässt sich fol-gern, dass eine erfolgreiche Ka-theter-Behandlung auch bei sehr alten Patienten direkt mit einem besseren Überleben assoziiert ist, was die essentielle Rolle dieser Revaskularisierungs-Therapie insbesondere bei sehr alten Herzin-farktpatienten aufzeigt.

Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) 2014 in Mannheim:Zabrocki R, Schmucker J, Fiehn E, Pader P, Osteresch R, Wienbergen H, Hambrecht R. Einfluss einer Primär-PTCA bei Hochbetagten mit STEMI auf Kurz- und Langzeitmortalität. Clin Res Cardiol 2014;103:Suppl 1,P716.

Scientific Sessions der AmericanHeart Association (AHA) 2014

in Chicago: Zabrocki R, Bünger S, Fach A, Fiehn E, Wienbergen H, Schmucker J, Garstka D, Wienbergen H, Hambrecht R. Influence of Primary PCI on the Mortality of Very Old Pati-ents With ST-segment Elevation Myocardial Infarction. Circulation 2014, 130: A14921.

Publikation: Fach, A, Bünger S, Zabrocki R, Schmucker J, Conradi P, Garstka D, Fiehn E, Hambrecht R, Wienbergen H. Comparison of Outcomes of Patients with ST-segment Elevation Myocardial Infarction Treated by Primary Per-cutaneous Coronary Intervention and Analyzed by Age Groups (<75, 75-85 and >85 years) (Results from the Bremen STEMI Registry). Am Heart J. 2015; 116(12):1802-1809.

<80 Jahre 80-89 Jahre >89 Jahre p-Wert

Anzahl Patienten 4.183 (88%) 524 (11%) 52 (1%)

Weiblich (%) 24 57 51 <0,01

Diabetes (%) 19 24 19 0,14

Hauptstammstenose (%) 9 17 23 <0,01

Engstellen-Behandlung erfolgreich (%) 96 90 94 <0,01

Krankenhaussterblichkeit (%) 3,8 11,6 29,0 <0,01

Ein-Jahres-Sterblichkeit (%) 7,9 26,9 52,0 <0,01

ERGEBNISSE DER EINZELNEN ALTERSGRUPPEN

HÄUFIGKEIT VON HERZINFARKTEN

„Boxplot“ der alters- und geschlechtsa-djustierten STEMI Inzidenzen: Anova Test: G1–G4: *p<0,01

G1 G2 G3 G4

70

60

50

40

* *

*

STEMI-Inzidenz pro 100.000 Einwohner pro Jahr

G1: hoher SESG2: intermediär hoher SESG3: intermediär niedriger SESG4: niedriger SES;

SES = Social Economic Status

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Erhöhte Cholesterinwerte und ihre Bedeutung als kardiovasku-lärer Risikofaktor werden in der öffentlichen Wahrnehmung oft eher männlichen Herzpatienten zugeschrieben. Mit Daten aus dem Bremer Herzinfarktregister konnten wir jedoch zeigen, dass Fettstoffwechselstörungen bei Frauen häufiger auftraten, aber die daraus resultierenden hohen Cholesterinwerte seltener mit cho-

WER HAT HÄUFIGER ERHÖHTE CHOLESTERINWERTE: WEIBLICHE ODER MÄNNLICHE HERZINFARKTPATIENTEN?

lesterinsenkenden Medikamenten (Statinen) vor dem Infarktereignis behandelt wurden. Die Ergebnis-se deuten somit darauf hin, dass der Risikofaktor Cholesterin bei Frauen bisher unterschätzt wurde und die Vorsorgeuntersuchungen diesbezüglich intensiviert werden sollten.

Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) 2014 in Barcelona:Schmucker J, Seide S, Wienbergen H, Fach A, Fiehn E, Guenther K, Ahrens W, Hambrecht R. Gender differences in the cardi-ovascular risk profile of patients admitted with ST-elevation myocardial infarction – results from the Bremen STEMI registry. Eur Heart J 2014; Suppl, P 2712.

WAS SCHÄDIGT DIE NIERE BEI HERZINFARKTPATIENTEN: DER INFARKT SELBST ODER DER EINSATZ VON NIERENSCHÄDIGENDEM KONTRASTMITTEL?

Für Herzkatheter-Untersuchungen ist immer der Einsatz eines jodhal-tigen Kontrastmittels notwendig, welches sich schädlich auf die Nieren auswirken kann. In dieser Studie, in der Daten von Bremer Herzinfarktpatienten aus den Jah-ren 2006 bis 2013 ausgewertet wur-den, konnte jedoch gezeigt wird, dass ein hoher Anteil der Nieren-schädigung wahrscheinlich dem Herzinfarkt selbst und eben nicht dem Kontrastmittel zuzuschreiben ist. Unsere Ergebnisse erzeugten auf nationalen und internationalen kardiologischen Kongressen großes Aufsehen und könnten internati-

onal zu einer Neubewertung des Einsatzes von Kontrastmitteln bei Herzinfarktpatienten führen.

Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) 2014 in Mannheim:Schmucker J, Wienbergen H, Günther K, Fach A, Fiehn E, Hambrecht R. Welcher Prädiktor entscheidet über das Auftreten eines akuten Nierenversagens bei Patienten mit ST-Strecken-He-bungsinfarkt: Kontrastmittel-menge oder Schwere des Infarkt-geschehens? Clin Res Cardiol 2014;103:Suppl 1,P389.

(Ausgezeichnet mit dem 1. Preis des DGK-Posterpreis der Jahres-tagung)

Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) 2014 in Barcelona:Schmucker J, Wienbergen H, Seide S, Fach A, Guenther K, Ahrens W, Hambrecht R. What predicts acute kidney failure in patients with ST-elevation myocardial infarction: Quantity of contrast agent or severity of myocardial infarction? Eur Heart J 2014; Suppl, P 782.

ALTERNATIVE BLUTVERDÜNNUNG BEI AKUTEM HERZINFARKT MIT DEM MEDIKAMENT BIVALIRUDIN

Bivalirudin ist ein Medikament mit neuartigem Wirkmechanismus zur Blutverdünnung und hat in größeren klinischen Studien vor der Markt-Zulassung bereits eine dem bislang verwendeten Heparin vergleichbare Sicherheit gezeigt. Dennoch scheinen nun dem Nut-zen einer verringerten Zahl an Blu-tungsereignissen beim Patienten auch eine möglicherweise erhöhte Rate an sogenannten Stent-Throm-bosen (Gerinnselbildung in der implantierten Gefäßstütze, meist Stunden oder Tage nach dem Eingriff) gegenüberzustehen. Ziel unseres Projektes ist daher die Überprüfung des Wirkprofils von Bivalirudin im Vergleich zum her-kömmlichen Medikament Heparin anhand eines Patientenkollektivs aus dem klinischen Alltag.

Hierzu wurde im Rahmen des Bremer Herzinfarktregisters jedem mit Bivalirudin behandelten Pati-enten statistisch je ein mit Heparin behandelter Patient aus den Jahren 2006 bis 2009 (alte Blutplättchen-hemmer: ASS und Clopidogrel) sowie ein weiterer mit Heparin behandelter Patient aus den Jahren 2010 bis 2013 (neue Blutplättchen-hemmer: ASS und Prasugrel bzw. Ticagrelor) zugeordnet. Es erfolgte die Berechnung von Blutungsraten, Stent-Thrombosen und der Ge-samtsterblichkeit. Unsere Analyse zeigte eine deutliche Reduktion der Blutungsraten unter der neuen Me-dikation mit Bivalirudin. Die Rate an Stent-Thrombosen wies ebenso wie die Gesamtsterblichkeit keinen relevanten Unterschied zwischen den Gruppen auf. Unsere Ergeb-

nisse konnten damit die Sicherheit und weitere Verwendung von Biva-lirudin bestätigen.

Scientific Sessions der American Heart Association (AHA) 2014 in Chicago:Zabrocki et al. Abstract 16476: Safety Profile of Bivalirudin in the Treatment of ST-Segment Elevati-on Myocardial Infarction Patients in Clinical Practice - Results From the Bremen STEMI Registry. Cir-culation 2014; 130: A16476.

BREMER HERZINFARKT-REGISTER8.000

LITER BLUT WERDEN AM TAG DURCH DAS HERZ GEPUMPT

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MULTIZENTRISCHE STUDIENIPP-STUDIE

Wie können die Risikofaktoren bei Herzinfarktpatienten langfris-tig optimiert werden, sodass ein erneuter Infarkt vermieden wird?

Dieser Frage geht das Bremer Institut für Herz- und Kreislauf-forschung BIHKF im Rahmen der Studie „Intensives Langzeit-Prä-ventions-Programm nach Herzin-farkt“ (IPP-Studie) auf den Grund. Die Studie ist multizentrisch ange-legt, das BIHKF fungiert dabei als Studienzentrale. Nach Studienstart im November 2013 nehmen seit Dezember 2014 weitere Herzzent-ren in Nordwestdeutschland an der Studie teil (Klinikum Oldenburg, Herzzentrum Bad Bevensen).

Im Rahmen der IPP-Studie wer-den Herzinfarktpatienten im Alter zwischen 18 und 75 Jahren in den Studienzentren rekrutiert und wie bei wissenschaftlichen Studien üblich per Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe wird entsprechend der aktuellen medizinischen Standard-Leitlinien versorgt („Usual Care“), während die andere Gruppe zusätzlich eine intensive präventive Langzeitbe-treuung durch das Studien-Team des BIHKF erhält („IPP-Gruppe“). Insgesamt ist der Einschluss von

300 Patienten vorgesehen und die Veröffentlichung der wesentlichen Studienergebnisse wird für das Jahr 2018 erwartet.

FORTBILDUNGEN, WORKSHOPS, BEWEGUNGSTRAINING UND TELEMEDIZINDie Studie vergleicht die gesund-heitliche Entwicklung der teilneh-menden Patienten fortlaufend bei halbjährlichen Untersuchungen anhand verschiedener Kriterien: Risikofaktoren, klinische Ereignis-se, Medikamente, Lebensqualität. Die der IPP-Gruppe zugelosten Teilnehmer werden im Anschluss an die Standardrehabilitation für 12 Monate vom Studienteam im Rahmen eines koordinierten Präventionsprogramms intensiv betreut. Dieses beinhaltet Grup-penfortbildungen, Workshops, gezieltes Bewegungstraining sowie telemedizinische Betreuung. So messen die Patienten zum Beispiel Blutdruck, Gewicht und Bewegung und übermitteln die Daten per

Internet an die Studienzentrale. Zusätzlich sollen regelmäßige Tele-fonvisiten dazu beitragen, dass die Teilnehmer im Alltag unterstützt und motiviert werden.

Nach 6, 12 und 24 Monaten wer-den alle Patienten zu persönlichen Visiten einbestellt: Dabei werden Risikofaktoren geprüft, Blutana-lysen durchgeführt, es wird nach Medikamenten und klinischen Ereignissen gefragt und mittels standardisierter Fragebögen die Lebensqualität erfasst.

ERMITTLUNG DES PRÄVENTIONS-SCORES BEI 300 PATIENTENAnhand eines sogenannten Prä-ventions-Scores, der Faktoren wie Rauchen, Cholesterin, Blut-druck, Diabetes, Body Mass Index (BMI) und körperliche Aktivität berücksichtigt, ermitteln die Wis-senschaftler das individuelle kar-diologische Risiko. Ihre Analysen lassen Rückschlüsse darauf zu, wie sich das langfristige intensive Präventionsprogramm nach der Routine-Heilanschlussbehandlung („Reha“) auf den Gesundheitszu-

stand der Patienten auswirkt. Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, Risikofaktoren für das Erleiden eines weiteren Infarktes langfristig signifikant zu reduzieren und die derzeitige medizinische Standardversorgung entsprechend anzupassen.

Die Studie wird zusätzlich gefördert von der hkk Krankenkasse, der Deutschen Herzstiftung sowie der Arbeitsgemeinschaft Leitender Kar-diologischer Krankenhausärzte e.V. (ALKK).

ERSTE INSTITUTSEIGENE MULTIZENTRISCHE STUDIEN Intensives Langzeit-Präventions-Programm nach Herzinfarkt (IPP-Studie)

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MULTIZENTRISCHE STUDIENU45-STUDIE

Bei der Diagnose Herzinfarkt denkt man überwiegend an ältere Menschen, die in ihren besten Jahren beruflich viel Stress hatten, vermutlich zu viel geraucht und wohl auch nicht auf eine gesunde Lebensweise geachtet haben – und dann die Quittung bekommen.

Jüngere Menschen glauben daher, dass sie nicht zur Risikogruppe gehören.

Die Realität sieht jedoch anders aus: Jeder 12. Patient mit einem schweren Herzinfarkt ist jünger als 45 Jahre. Für die Betroffenen sitzt

der Schock entsprechend tief und oft wird auch das Familienleben besonders stark beeinträchtigt, wenn die Kinder noch jung und auf gesunde Eltern angewiesen sind. Für junge Patienten ist zu-dem das Risiko, innerhalb eines Jahres nach Infarkt zu versterben gegenüber der älteren Infarktpati-enten um ein Vielfaches (47-fach!) erhöht.

VERMEHRT HERZINFARKTE IN SEHR JUNGEN JAHRENDie familiäre Vorbelastung zählt neben den veränderbaren Risiko-faktoren Rauchen und Überge-wicht bei jungen Patienten zu den stärksten kardiovaskulären Risiko-faktoren. Der Lebensstil der jungen Erwachsenen ist charakterisiert durch Stress, Fehlernährung und zu wenig Bewegung. Auch ein ho-her Nikotinkonsum ist unter den jungen Infarktpatienten zwar weit verbreitet, erklärt das frühe Auftre-ten und die Schwere des Infarktes

aber nicht gänzlich. Um mögliche Risikofaktoren und die genetischen Hintergründe für einen Herz-infarkt bei jungen Erwachsenen zu analysieren, führt das Bremer Institut für Herz- und Kreislauf-forschung BIHKF hierzu eine Studie durch und hat parallel mit dem strukturierten Aufbau einer Biobank begonnen. Hier werden Blutproben tiefgekühlt eingelagert, um später mittels Genanalysen mögliche Risiko-Gen-Cluster zu identifizieren.

Die Ergebnisse dieses Projektes könnten die Früherkennung von Risiko-Patienten mithilfe von Biomarkern im Blut unterstützen. Weiter soll die Analyse Daten lie-fern, inwieweit eine langfristige Risikofaktormodifizierung indivi-duell abgestimmt auf das Risiko-profil von jungen Infarktpatienten ein möglicher Schlüsselfaktor für eine bessere Prognose sein könnte. Die Stiftung möchte langfristig eine verbesserte Primär- und Se-kundärprävention für diese jungen Risikopatienten ermöglichen. Hier-bei kommt es besonders darauf an, auf das spezielle Risikoprofil der jungen Patienten einzugehen und eine Prävention individuell, aber gleichzeitig modern und attraktiv zu gestalten.

Jahreskongress der DeutschenGesellschaft für Kardiologie (DGK) 2015 in Mannheim:Mata Marin, J. Schmucker, H. Wienbergen, S. Bünger, A. Fach, E. Fiehn, Hambrecht R. Akute ST-Strecken-Hebungsinfark-

te bei jungen Patienten: Assoziati-on zu Risikofaktoren, Auswirkun-gen auf Infarktschwere und Trends zwischen 2006 und 2013 – Daten aus einem STEMI-Register. Clin Res Cardiol 2015, Suppl. P1369.

Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) 2015 in LondonMata-Marin LA, Schmucker J, Wienbergen H, Bünger S, Fach A, Fiehn E, Hambrecht R. ST-segment elevation myocardial infarctions in young patients: com-parative analysis of the age specific

risk profile, severity and trends between 2006 and 2013. Eur Heart J 2015(36), Suppl. P1024.

Scientific Sessions der American Heart Association (AHA) 2015 in OrlandoFach A, Schmucker J, Mata-Marin LA, Wienbergen H, Bünger S, Conradi P, Fiehn E, Hambrecht R. ST-segment elevation myocardial infarctions in younger patients: Analysis of age specific risk factors and out-come-parameters. Circulation 2015(132), Suppl A11756.

ERSTE INSTITUTSEIGENE MULTIZENTRISCHE STUDIEN Akuter Myokardinfarkt bei jungen Erwachsenen: Welche Effekte haben genetische Merkmale und die Modifikation von Risikofaktoren auf den Langzeitverlauf? (U45-Studie)

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AUSZEICHNUNGEN & PREISE

ERFOLGE FÜR UNSERE WISSENSCHAFTLER AUF DER 80. JAHRES-TAGUNG DER DEUT-SCHEN GESELLSCHAFT FÜR KARDIOLOGIEUnter dem Motto „Kardiologie 2020: Von der Intervention zur Prävention und Regeneration” be-suchten vom 23. bis 26. April 2014 fast 8700 aktive Teilnehmer aus über 20 Ländern die 80. Jahresta-gung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mann-heim. Während des Kongresses wurden 1908 Vorträge gehalten und 1858 Poster präsentiert. Un-sere Wissenschaftler Dr. Harm Wienbergen und Dr. Johannes Schmucker erhielten jeweils eine besondere Auszeichnung.

Herr Dr. Wienbergen erhielt den Förderpreis der Stiftung der Ver-sorgungsforschung der Arbeitsge-meinschaft Leitende Kardiologische Krankenhausärzte e.V. (ALKK) für unsere Präventions-Studie zu Herz-infarkten in Nordwestdeutschland (IPP-Studie). Dabei geht es um

die Frage: Wie können die Risiko-faktoren bei Herzinfarktpatienten langfristig optimiert werden, sodass ein erneuter Infarkt vermieden wird? Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird für herausragende Arbeiten oder Vorhaben der Versor-gungsforschung in der Kardiologie vergeben.

Herr Dr. Johannes Schmucker er-hielt im Rahmen der DGK-Jahres-tagung 2014 den 1. Posterpreis für seinen Vortrag über Prädiktoren für das Auftreten eines Nierenver-sagens bei einem Herzinfarkt.

DOKTORANDENIM BIHKFDie Förderung des wissenschaftli-chen Nachwuchses hat hohe Prio-rität in unserem Institut, deshalb bieten wir jungen Medizinerinnen und Medizinern die Möglichkeit der Durchführung einer Promoti-onsarbeit.

Folgende Doktoranden arbeiten aktuell am BIHKF:

Paulina Conradi Forscht zu den Besonderheiten äl-terer Herzinfarktpatienten

Christina Lach Forscht anhand von Daten aus dem Bremer Herzinfarktregister

Luis Alberto Mata Marín Forscht zu den besonderen Merk-malen junger Herzinfarktpatienten unter 45 Jahren

Stephan MichelForscht zu den Auswirkungen von Langzeitprävention bei Herzin-farktpatienten

Bereits abgeschlossene Dissertation:

Dr. Susanne Seide Promotion 10/2015 abgeschlossenThema der Dissertation: Einfluss des sozialen Hintergrundes auf die Entwicklung kardiovaskulärer Er-krankungen

WISSENSCHAFTLICHERNACHWUCHSAuszeichnungen & Preise

250-300MILLIONEN LITER BLUT DURCH DAS HERZ GEPUMPT

BEI EINER DURCHSCHNITTLICHEN LEBENSERWARTUNG VON 80 JAHREN WERDEN

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PUBLIKATIONEN & BEITRÄGE

PUBLIKATIONEN IN FACHZEITSCHRIFTEN Fach A, Bünger S, Zabrocki R,

Schmucker J, Conradi P, Garstka D, Fiehn E, Hambrecht R, Wienbergen H. Comparison of Outcomes of Patients with ST-segment Elevation Myocardial Infarction Treated by Primary Percutaneous Coronary Interven-tion and Analyzed by Age Groups (<75, 75-85 and >85 years) (Re-sults from the Bremen STEMI Registry). Am Heart J. 2015; 116(12):1802-1809.

Seide S, Schmucker J, WienbergenH, Pohlabeln H, Fach A, Fiehn E, Würmann-Busch B, Stehmeier J, Günther K, Ahrens W, Hambrecht R. Soci-ally disadvantaged city districts show a higher incidence of acute ST-elevation myocardial infarc-tions with elevated cardiovascular risk factors and higher 5 year mortality rates: results from the Bremen STEMI registry. 2015, Submitted.

Wienbergen H, Hambrecht R. Differentialtherapie der koron-aren Herzkrankheit. Herz 2014; 39(2):178-185.

Zabrocki R, Hambrecht R. Diagnostik und Therapie von Aortenklappenerkrankungen. Bre-mer Ärztejournal 2014; 67:7-8.

Schmucker J, Wienbergen H, Seide S, Fiehn E, Fach A, Würmann-Busch B, Gohlke H, Günther K, Ahrens W, Ham-brecht R. Smoking ban in public areas is associated with a reduced incidence of hospital admissions due to ST-elevation myocardial infarctions in non-smokers. Eur J Prev Cardiol 2014; 21(9):1180-6.

Klose G, Hambrecht R. HDL –“Game over”? Kardiologe 2013; 7(5):346-351.

Zabrocki R, Fach A, Fiehn E, Hambrecht R. Akuter Myokard- infarkt mit Defekt im Ventrikel- septum. Kardiologe 2013; 7(4):293-296.

Hambrecht R, Berra K, Calfas KJ. Managing your angina sym-ptoms with nitroglycerin: What about exercise? Circulation 2013; 127(22):e642-645.

Wienbergen H, Hambrecht R. Physical exercise and its effects on coronary artery disease. Curr Opin Pharmacol 2013; 13(2):218-225.

Wienbergen H, Hambrecht R. Trainingstherapie bei kardiologi-schen Patienten (Sportkardiolo-gie). Herz 2012; 37(5):486-92.

PUBLIKATIONEN & BEITRÄGEWichtige wissenschaftliche Publikationen und Beiträge auf internationalen Fachkongressen des BIHKF seit Gründung 2012

WIR SIND AM HERZZENTRUM BREMEN, AUCH WEIL WIR UNS ÜBER DAS BIHKF ERSTKLASSIG WISSENSCHAFTLICH WEITERENTWICKELN KÖNNEN.

Dr. Andreas Fach,Leitender Oberarzt

Dr. Rico Osteresch,Oberarzt

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PUBLIKATIONEN & BEITRÄGE

PUBLIKATIONEN MIT EXTERNEN KOOPERATIONS-PARTNERN Post F, Gori T, Giannitsis E,

Darius H, Baldus S, Hamm C, Hambrecht R, Hofmeister HM, Katus H, Perings S, Senges J, Münzel T. Criteria of the Ger-man Society of Cardiology for the establishment of chest pain units: update 2014. Clin Res Cardiol. 2015. Epub ahead of print.

Sandri M, Viehmann M, AdamsV, Rabald, K, Mangner N, Höllriegel R, Lurz P, Erbs S, Linke A, Kirsch K, Möbius- Winkler S, Thiery J, Teupser D, Hambrecht R, Schuler G, Gielen S. Chronic heart failure and aging – effects of exercise trai-ning on endothelial function and mechanisms of endothelial rege-neration: Results from the Leipzig Exercise Intervention in Chronic heart failure and Aging (LEICA) study. Eur J Prev Cardiol. 2015. Epub ahead of print.

Mangner N, Weikert B, Bowen TS, Sandri M, Höllriegel R, Erbs S, Hambrecht R, Schuler G, Linke A, Gielen S, Adams V. Skeletal muscle alterations in chronic heart failure: differential effects on quadriceps and dia-phragm. Journal of Cachexia, Sar-copenia and Muscle, Epub 2015; DOI: 10.1002/jcsm.12034.

Thiele H, Schuler G, Neumann FJ, Hausleiter J, Olbrich HG, Schwarz B, Hennersdorf M, Empen K, Fuernau G, Desch S, de Waha S, Eitel I, Hambrecht

R, Böhm M, Kurowski V, Lauer B, Minden HH, Figulla HR, Braun-Dullaeus RC, Strasser RH, Rochor K, Maier SK, Möllmann H, Schneider S, Ebelt H, Werdan K, Zeymer U. Intraaortic balloon counterpul-sation in acute myocardial infar-ction complicated by cardiogenic shock: Design and rationale of the Intraaortic Balloon Pump in Car-diogenic Shock II (IABP-SHOCK II) trial. Am Heart J. 2015; 169(4):e7-8. Epub 2015; DOI: 10.1016/j.ahj.2015.01.009.

Fengler K, Fürnau G, Desch S, Eitel I, Neumann FJ, Olbrich HG, de Waha A, de Waha S, Richardt G, Hennersdorf M, Empen K, Hambrecht R, Fuhrmann J, Böhm M, Poess J, Strasser R, Schneider S, Schuler G, Werdan K, Zeymer U, Thiele H. Gender differences in patients with cardiogenic shock compli-cating myocardial infarction: a substudy of the IABP-SHOCK II-trial. Clin Res Cardiol 2015; 104:71–78.

Lippke S, Wienert J, Kuhlmann T, Fink S, Hambrecht R. Percei-ved stress and physical activity, and their association in internet users at risk for cardiovascular diseases. Ann Sports Med Res 2015; 2(1):1012.

von Scheidt W, Zugck C, Pauschinger M, Hambrecht R, Bruder O, Hartmann A, Rauchhaus M, Zahn R, Brachmann J, Tebbe U, Neumann T, Strasser RH, Böhm M, Störk S, Hochadel M,

Heidemann P, Senges J. Charac-teristics, management modalities and outcome in chronic systolic heart failure patients treated in tertiary care centers: results from the Evidence based Treatment in Heart Failure (EVITA-HF) registry. Clin Res Cardiol. 2014; 103(12):1006-14.

Abdel-Wahab M, Zahn R, Gerckens U, Linke A, Sievert H, Schäfer U, Kahlert P, Hambrecht R, Sack S, Hoffmann E, Senges J, Schneider S, Richardt G. German TAVI Registry Investi- gators. Predictors of 1-year mortality in patients with aortic regurgitation after transcatheter aortic valve implantation: an analysis from the multicentre Ger-man TAVI registry. Heart. 2014; 100(16):1250-6.

Sherif MA, Zahn R, Gerckens U, Sievert H, Eggebrecht H, Hambrecht R, Sack S, Richardt G, Schneider S, Senges J, Brachmann J. Effect of gender differences on 1-year mortality after transcatheter aortic valve implantation for severe aortic ste-nosis: results from a multicenter real-world registry. Clin Res Car-diol. 2014; 103(8):613-20.

Assmus B, Leistner DM, Schächinger V, Erbs S, Elsässer A, Haberbosch W, Hambrecht R, Sedding D, Yu J, Corti R, Mathey DG, Barth C, Mayer- Wehrstein C, Burck I, Sueselbeck T, Dill T, Hamm CW, Tonn T, Dimmeler S, Zeiher AM. Long-term clinical outcome after intracoronary

application of bone-marrow-derived mononuclear cells for acute myocardial infarction: migratory capacity of adminis-tered cells determines event-free survival. Eur Heart J 2014; 35(19):1275-83.

Bauer T, Linke A, Sievert H, Kahlert P, Hambrecht R, Nickenig G, Hauptmann KE, Sack S, Gerckens U, Schneider S, Zeymer U, Zahn R. Com-parison of the effectiveness of transcatheter aortic valve implan-tation in patients with stenotic bicuspid versus tricuspid aortic valves (from the German TAVI Registry). Am J Cardiol. 2014; 113(3):518-21.

Stergiopoulos K, Boden WE, Hartigan P, Möbius-Winkler S, Hambrecht R, Hueb W, Hardison RM, Abbott JD, Brown DL. Percutaneous coronary interven-tion outcomes in patients with stable obstructive coronary artery disease and myocardial ischemia: a collaborative meta-analysis of contemporary randomized clinical trials. JAMA Intern Med. 2014; 174(2):232-40.

Adams V, Besler C, Fischer T, Riwanto M, Noack F, Höllriegel R, Oberbach A, Jehmlich N, Völker U, Winzer EB, Lenk K, Hambrecht R, Schuler G, Linke A, Landmesser U, Erbs S. Exercise training in patients with chronic heart failure promotes restoration of high-density lipoprotein functional properties. Circ Res 2013; 113: 1345-1355.

Zeymer U, Hambrecht R, Theres H, Birkemeyer R, Gitt A, Schneider S, Senges J, Zahn R. Therapie des akuten ST-Stre-ckenhebungs-Myokardinfarkts in Krankenhäusern mit und ohne Herzkatheterlabor. Dtsch Med Wochenschr 2013; 138:1935-1940.

Thiele H, Zeymer U, Neumann F, Ferenc M, Olbrich H, Hausleiter J, de Waha A, Richardt G, Hennersdorf M, Empen K, Fuernau G, Desch S, Eitel I, Hambrecht R, Lauer B, Böhm M, Ebelt H, Schneider S, Werdan K, Schuler G. Intra- aortic balloon counterpulsation in acute myocardial infarction complicated by cardiogenic shock II (IABP-SHOCK II): final 12 month results of a randomized, open-label trial. Lancet 2013, doi 10.1016/s0140-6736(13)61811-5.

Hein R, Abdel-Wahab M, Sievert H, Kuck KH, Voehringer M, Hambrecht R, Sack S, Hauptmann KE, Senges J, Zahn R, Mudra H. German Transcatheter Aortic Valve Inter-

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Desch S, Wöhrle J, Hambrecht R, Rittger H, Birkemeyer R, Lauer B, Neuhaus P, Brosteanu O, Sick P, Pauschinger M, Kerber S, Kleinertz K, de Waha S, Eitel I, Schuler G, Thiele H. Intracoronary versus intravenous abciximab bolus in patients with ST-elevation myocardial infarcti-on – 1 year results of the randomi-zed AIDA STEMI trial. J Am Coll Cardiol 2013; 62(13):1214-5.

Zahn R, Gerckens U, Linke A, Sievert H, Kahlert P, Hambrecht R, Sack S, Abdel-Wahab M, Hoffmann E, Schiele R, Schneider S, Senges J. Predic-tors of one-year mortality after transcatheter aortic valve implan-tation for severe symptomatic aor-tic stenosis. Am J Cardiol 2013; 112(2):272-279.

1.800.000 BUNDESBÜRGER LEIDEN AN EINER HERZMUSKELSCHWÄCHE

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DIE MEISTEN BREMER WISSEN NICHT DASS SIE HERZINFARKT GEFÄHRDET SIND UND WIE SIE DAS RISIKO VERRINGERN KÖNNEN.

Frau Vern ist eine von vielen, die mit ehrenamtlicher Präventions- arbeit die Bremer aufklärt.

Sie unterstützt die

Stiftung Bremer Herzen

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PROJEKTPLAN2016

FÖRDERKREIS

Jedes Jahr erleiden etwa 300.000 Menschen in Deutschland einen Herzinfarkt und ungefähr 65.000 Menschen sterben daran. Unsere STIFTUNG BREMER HERZEN hat es sich zur Aufgabe gemacht, Maßnahmen zu fördern, die geeig-net sind Herzinfarkte und Frühsta-dien von Herz-Kreislauf-Erkran-kungen rechtzeitig zu erkennen und effektiv zu bekämpfen, um so der vorhergesagten Zunahme die-ser Krankheiten aktiv entgegen zu wirken.

Das beginnt bereits bei der Prä-vention, also der Vorsorge und der Vorbeugung dieser Erkrankungen, und endet bei der optimalen Ver-sorgung von Patienten, die einen akuten Herzinfarkt erlitten haben. Dank eines Unterstützerkreises engagierter Privatpersonen und Bremer Unternehmen konnten wir seit Gründung der STIFTUNG BREMER HERZEN über die ver-gangenen fünf Jahre unsere Projek-te zur Prävention und Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer weiter vorantreiben. Ob Ge-

Die drei Säulen Prävention, For-schung und Aufklärung bilden die Grundlage der Stiftungsarbeit. Als gemeinnützige Organisation stellt sich die STIFTUNG BREMER HERZEN der gesellschaftlichen Verantwortung, innovative Konzep-te zur Vorbeugung von Herz-Kreis-lauferkrankungen zu entwickeln und in Bremen und dem Umland zu etablieren. Unser langfristi-ges Ziel ist es, das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren und die Lebensqualität sowie medizinische Versorgung von Herzpatienten in Bremen zu verbes-sern. Um dies zu erreichen, initiiert die STIFTUNG BREMER HERZEN auch ab dem Jahr 2016 verschie-denste Projekte rund um das Thema Herzgesundheit und setzt diese tat-kräftig und zielgerichtet um.

burtstag, Firmenjubiläum oder Fa-milienfeiern – viele Bremerinnen und Bremer tun Gutes für Bremens Herzens und spenden zu besonde-ren Anlässen an unsere Stiftung. Besonderer Dank gilt auch jenen, die in Zeiten der Trauer um einen geliebten Menschen an andere den-ken und mit einer Kondolenzspen-de Leben schenken – indem sie für

die Erforschung und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen spenden.

Um unsere Aktivitäten erfolgreich weiterführen und ausbauen zu können, sind wir auch in Zukunft auf eine breite Unterstützung ange-wiesen.

FÖRDERKREISGemeinsam Gutes tun

ZUKUNFT FÜR BREMENS HERZENProjektplan 2016

Auch Sie können unsere Arbeit durch eine Mitgliedschaft im För-derkreis der STIFTUNG BREMER HERZEN vorantreiben. Der Förderkreis unterstützt mit den monatlichen Beiträgen aktiv die Ziele der Stiftung:

Intensivieren von Aufklärung und Prävention im Kampf gegen Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Bremen.

Förderung von Forschung und Ausbildung.

Optimieren von Diagnostik und Behandlung von koronaren Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen und der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit sowie deren Risikofaktoren.

UNTERSTÜTZEN SIE DIE ARBEIT DER STIFTUNG BREMER HERZEN

BREMEN SCHOCKT!Evaluation des Ist-Zustands im Bereich der Laienreanimation in Bremen Wissenschaftlicher Teil des Projekts:Aufklärungskampagne für 1 Jahr:Aufklärungsprojekt zu Reanimation in Schulen:

65.000 EURO40.000 EURO

300 EURO/PROJEKTTAG

HEALTHY HEARTSAktionswoche in Betriebskantinen: 1.500 EURO/

PROJEKTWOCHE

IPP-STUDIEPräventionsstudie:

330.000 EUROfür die gesamte Lauf-

zeit von drei Jahren

U45-STUDIE Studie zu jungen HerzinfarktenEinrichtung der Biobank:Laufende Kosten pro Jahr: Genanalyse pro Patient:

20.000 EURO21.000 EURO

1.500 EURO

BREMER HERZINFARKTREGISTERSystematische Erfassung aller Herzinfarkte in Bremen :

22.000 EURO/JAHR

BREMER HERZTAGE 2016KÜNSTLERHERZ:BREMER HERZOLYMPIADE:AKTIONSTAG:

1.000 EURO10.000 EURO15.000 EURO

HERZBEWEGEND 2016Vortragsveranstaltung 1.000 EURO

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KOMMENDE PROJEKTE

der Stiftung gegründeten Bremer Institut für Herz- und Kreislauf- forschung BIHKF an die Universität zu Lübeck im Juli 2015 vollzogen worden.

Um die Forschungsaktivitäten auszubauen, die Forschungsein-richtungen beider Vertragsparteien optimal zu nutzen und eine enge Verbindung von Forschung und Lehre zu institutionalisieren, wird in 2016 eine Stiftungsprofessur für das Gebiet kardiovaskuläre Versorgungs- und Präventionsfor-schung eingerichtet, die klinisch in Bremen und akademisch in Lübeck verankert ist und eine Brücke zwi-schen den Standorten schlagen soll. Die Stiftungsprofessorin bzw. der Stiftungsprofessor soll das BIHKF leiten, welches nach Besetzung der Stiftungsprofessur den Status eines An-Instituts der Universität zu Lübeck verliehen bekommen soll.

Damit möchte das BIHKF sich als Anlaufpunkt für junge Wissen-schaftler etablieren und langfristig so auch den Forschungsstandort

Bremen, der über keine eigene me-dizinische Fakultät verfügt, stärken und für Nachwuchsforscher attrak-tiv machen.

GALA DER BREMER HERZENTanzen verbindet, schafft ein Glücksgefühl und ist gut fürs Herz! Als großes Fundraising-Event plant die STIFTUNG BREMER HERZEN erstmalig für 2016 die Gala der BREMER HERZEN, eine Galaveranstaltung in stilvoller Atmosphäre mit unterhaltsamen Programmpunkten, wie zum Bei-spiel einer Tombola, einer Tanzvor-

führung des renommierten Bremer Grün-Gold-Clubs, vielfältigen musikalischen Highlights und natürlich gutem Essen und interes-santen Gesprächen. Anschließend sind alle Gäste herzlichst dazu ein-geladen, selbst auf der Tanzfläche aktiv zu werden und einen außer-gewöhnlichen Abend zugunsten einer guten und wichtigen Sache gemeinsam ausklingen zu lassen. Das Event soll in zweijährigem Turnus stattfinden und nachhaltig zur Finanzierung der Stiftungsakti-vitäten beitragen.

BREMEN SCHOCKT!Es kann jeden treffen und jeder-zeit passieren. Ein Mensch sackt urplötzlich in sich zusammen, verliert das Bewusstsein, sein Herz gerät ins Stocken – es kommt zum plötzlichen Herztod. Schät-zungen zufolge lässt sich etwa die Hälfte der Todesfälle, die durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bedingt sind, auf den plötzlichen Herztod zurückführen. Der Be- troffene hat nur dann eine Chance zu überleben, wenn sofort Wieder-belebungsmaßnahmen ergriffen werden. Am wichtigsten ist dabei die Herzdruckmassage. Wird diese innerhalb von fünf Minuten nach dem Herzstillstand bis zum Ein-treffen der professionellen Ret-tungskräfte durchgeführt, hat der Betroffene gute Überlebenschancen. Mit jeder verstrichenen Minute sinkt die Überlebenschance um 10 Prozent. Eine Laien-Reanimation kann also Leben retten! Vielen Menschen feh- len aber einerseits entsprechende Kenntnisse und andererseits haben

sie Angst etwas falsch zu machen. Die Stiftung Bremer Herzen griff deshalb im Rahmen der Bremer Herztage 2015 das Thema Laien- Reanimation auf und nutzte den Aktionstag als Auftakt für die Kampagne „Bremen schockt!“. Hier steht neben der Herzdruck-massage vor allem der Umgang mit laientauglichen Defibrillatoren im Fokus. Neben geplanten Auf-klärungsaktionen in Kooperation mit Bremer Schulen, Sportvereinen und Unternehmen umfasst die „Bremen schockt!“-Kampagne außerdem eine Studie zur Er-fassung und Verbesserung der Laien-Reanimationsrate in Bremen in Kooperation mit allen Rettungs-leitstellen und Notärzten der Hansestadt.

UNIVERSITÄRE ANBINDUNG UND EINRICHTUNG EINER STIFTUNGSPROFESSURMit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages ist die universitäre Anbindung des von

KOMMENDE PROJEKTE

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IMPRESSUM

Herausgeber:STIFTUNG BREMER HERZENRechtsfähige & gemeinnützige Stiftung bürgerlichen RechtsSenator-Weßling-Straße 128277 BremenTel.: +49 421 879-1529Fax: +49 421 [email protected]

Spendenkonto:Sparkasse BremenIBAN: DE25 2905 0101 0086 0052 20BIC: SBREDE22XXX

Redaktion: Annika Hohorst, Dr. Stefanie Bünger (STIFTUNG BREMER HERZEN)

Layout & Grafik:construktiv GmbH

Bildnachweis:S. 4: Atelier für Fotografie/Jörg KlampäckelTitelbild, S. 5, S. 8, S. 9, S. 11, S. 19 unten, S. 20, S. 23, S. 25, S. 26, S. 28, S. 29, S. 34, S. 35, S. 37, S. 41, S. 57 unten, S. 61, S. 64: Bettina ConradiS. 7: © Jürgen Fälchle - Fotolia.comS. 13: www.istockphoto.com – Neustockimages, S. 36: www.istockphoto.com – Gajus, S. 43: www.istockphoto.com – dmbaker, S. 52: www.istockphoto.com – stockstudioX, S. 57 oben: Roland Schiffler Fotodesign, S. 65 unten: www.istock-photo.com – IrinaRotmanova, S. 65 oben: www.shutterstock.com – Bildagentur Zoonar GmbH,S. 14, S. 18, S. 19 oben, S. 20, S. 25 unten, S. 31, S. 32, S. 33, S. 38, S. 50, S. 51: Stiftung Bremer HerzenS. 15, S. 16, S. 42, S. 44, S. 48, S. 53: Roland Horn, BerlinS. 38 oben: NDRS. 54: © Thomas Hauss/DGK

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Jahrbuch 2010 – 2015STIFTUNG BREMER HERZENRechtsfähige & gemeinnützige Stiftung bürgerlichen RechtsSenator-Weßling-Straße 128277 BremenTel.: +49 421 879-1529Fax: +49 421 [email protected]

www.bremer-herzen.de