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278 Buchbesprechungen SCHLOTrR, U.: Laubgeh61ze, Ingenieurbiologische Einsatzm6glichkeiten. 1. Aufl. Ber- lin-Hannover: Patzer-Verlag 1990. 40 Strichzeichnungen, 39 Fotos, 4 Tabellen, feste Einbanddecke. 164 S. 78,- DM. B(icher fiber den ingenieurbiologischen Einsatz von Geh61zen sind selten. Insofern greift Schlfiter ein Thema auf, das besserer Aufbereitung und praxisnaher Darstellung des heutigen Wissens bedarf. Gelungen ist eine straffe Zusammenschau der Verwendbarkeit der 72 wichtigsten Geh61ze, der g~ingigen ingenieurbiologischen Bauweisen und der h~.ufigsten Standorte, wobei auch die Ellenberg- schen Zeigerwerte mit eingearbeitet wurden. Strenge Gliederung und ein fast tabellarischer Aufbau werden erkauft dutch eine weitergehende Verschldsselung der Angaben: So werden z. B. die Standortsangaben in Ziffern zwischen t und 30 angegeben, was den Leser zwingt, st:indi,, in einem eigenen Kapitel nachzuschlagen um z.B. zu erfahren, daf~ mit Standort Nr. 20 n.~ihrstofiVarmehis trockene Sandb6den gemeint sind. Hier h~itte die verbale Beschreibung Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit sicher erh6ht. Ahnliches gilt ffir die verschiedenen ingenieurbiologischen Bauweisen. Trotz dieser Kritik wird man sa~en dfirfen, dat~ es derzeit ffir Mittelgebirge und Flachland keine bessere Darstellung der ingenieurbiologischen Einsatzm6glichkeiten ffir Laubgeh61ze gibt. U. AMME~U. G. WEBER LOSCHrR, F.: Untersuchungen zur H6henentwicklung der Fichtennaturverjiingung im inneralpinen Gebirgswald. Dissertation der Eidgen6ssischen Technischen Hochschule Ziirich 1990. 83 S. u. 55 S. Anhang, 50 Abb., 22 Tab. Brosch. SFr 12,-. Der Autor der vorliegenden Arbeit untersucht den Einflut~ verschledener Faktoren (u. a. Strahlung, intraspezifische Konkurrenz, Umgebungsbestockung) auf das Wachstum yon Fichtennaturverjfingun- gen im inneralpinen Gebirgswald. Dazu wertete er die Daten yon 554 Fichten in 17 verschiedenen Best2inden aus, wobei die kleinsten Fichten 0,4 m, die gr6f~ten bis zu 5 m hoch waren. Zus~itzlich wurden noch 37 Biumchen ausgegraben und das Wurzel- und Sprof~gewlcht sowie das Alter bestimmt. AIs die entscheidende Untersuchungsgr6f]e kreierte er einen ,,reduzierten 5j~ihrigen H6henzuwachs" und unterwarf diesen verschiedenen raffinierten statistischen Auswertungsmodellen (z. B. log - linearen Funktionen). Am Ende dieser sorgfiiltigen Auswertung steht das Ergebnis, daft das H6henwachstum durch sehr ,,komplex - variabel wirkende Faktorenkonstellationen" beeinfluf~t wird. So verwirrend das zun~ichst auch klingen mag, versteht es der Autor doch, in seinen waldbauli- cb.en Folgerungen dlesen Knoten zu entwirren und dem Praktiker ein Waldbaukonzept an die Hand zu geben. F. Bt~DER MOHLENBERC;, M.: Freiland6kologie. UTB 595. 2. Aufl. G6ttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1989. 430 S. 29,80 DM. Die ,,Freilandokologie" will die Lebensweisen und Lebensbedingungen yon Organismen unter Freilandbedingungen untersuchen; ,,Freilandokologie" umfaSt damit alte biologischen Teildisziplinen sowie zahlreiche Nachbarwissenschaften wie besonders Klimatologie und Bodenkunde, bezogen auf freilebende Organismen und deren natfirliches Habitat. Jeder Autor, der diese Thematik in einem Lehr- oder Praktikumsbuch darstellen will, wird zwangsl:iufig auf eine Teildisziplin besonderes Gewicht legen, dort seine Beispiele suchen. Fiar den Autor dieses Buches war die Zoologie der Ausgangspunkt. In der vorliegenden 2. Auflage hat er aber unter Hinzuziehung yon Koautoren die Basis auf die Geobotanik zu erweitern gesucht. Das dem Buch zugrundeliegende Konzept ist einfach und zugleich ungew6hnlich: um den studemischen Leser zu einer streng wissenschaftichen Denk- und Vorgehensweise zu erziehen, stellt der Autor, am konkreten Beispiel der Habitate ,,Wiese" und .Wald", konkrete okologische Fragen, zu denen er die ad~iquaten methodischen Ans~itze sowie die Vorgehens- und Auswertungsweisen darstellt. So lauten die Kapitel/iberschriften z. B.: Welche Tiere gehoren zum Lebensraum ,Wiese"? Wie vergleicht man 2 Artenlisten? Wie h~iufig ist eine Art? Was hat ein Tier an Nahrung aufgenom- men? -- Ein eigenes Hauptkapitet gilt der Bewertung yon Habitaten unter naturschutzfachlicher Sicht. Das der quantitativen Auswertung und statistischen Bearbeitung gehende Kapitel umfa.qt mehr als ein Viertel des Buches. Das Literaturverzeichnis ist umfangreich und gibt dem Leser eine wichtige Hilfestellung beim Einstieg in die einschl~igige Fachliteratur. Insgesamt ein Praktikumsbuch, das einem hohen didaktischen Anspruch gerecht wird.

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Buchbesprechungen SCHLOTrR, U.: Laubgeh61ze, Ingenieurbiologische Einsatzm6gl ichkei ten. 1. Aufl. Ber- l in-Hannover: Patzer-Verlag 1990. 40 Strichzeichnungen, 39 Fotos, 4 Tabellen, feste Einbanddecke. 164 S. 78,- DM.

B(icher fiber den ingenieurbiologischen Einsatz von Geh61zen sind selten. Insofern greift Schlfiter ein Thema auf, das besserer Aufbereitung und praxisnaher Darstellung des heutigen Wissens bedarf. Gelungen ist eine straffe Zusammenschau der Verwendbarkeit der 72 wichtigsten Geh61ze, der g~ingigen ingenieurbiologischen Bauweisen und der h~.ufigsten Standorte, wobei auch die Ellenberg- schen Zeigerwerte mit eingearbeitet wurden.

Strenge Gliederung und ein fast tabellarischer Aufbau werden erkauft dutch eine weitergehende Verschldsselung der Angaben: So werden z. B. die Standortsangaben in Ziffern zwischen t und 30 angegeben, was den Leser zwingt, st:indi,, in einem eigenen Kapitel nachzuschlagen um z.B. zu erfahren, daf~ mit Standort Nr. 20 n.~ihrstofiVarme his trockene Sandb6den gemeint sind. Hier h~itte die verbale Beschreibung Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit sicher erh6ht. Ahnliches gilt ffir die verschiedenen ingenieurbiologischen Bauweisen.

Trotz dieser Kritik wird man sa~en dfirfen, dat~ es derzeit ffir Mittelgebirge und Flachland keine bessere Darstellung der ingenieurbiologischen Einsatzm6glichkeiten ffir Laubgeh61ze gibt.

U. AMME~U. G. WEBER

LOSCHrR, F.: U n t e r s u c h u n g e n zu r H6henen twick lung der F i c h t e n n a t u r v e r j i i n g u n g im inneralpinen Gebirgswald. Dissertation der Eidgen6ssischen Technischen Hochschule Ziirich 1990. 83 S. u. 55 S. Anhang, 50 Abb., 22 Tab. Brosch. SFr 12,-.

Der Autor der vorliegenden Arbeit untersucht den Einflut~ verschledener Faktoren (u. a. Strahlung, intraspezifische Konkurrenz, Umgebungsbestockung) auf das Wachstum yon Fichtennaturverjfingun- gen im inneralpinen Gebirgswald. Dazu wertete er die Daten yon 554 Fichten in 17 verschiedenen Best2inden aus, wobei die kleinsten Fichten 0,4 m, die gr6f~ten bis zu 5 m hoch waren. Zus~itzlich wurden noch 37 Biumchen ausgegraben und das Wurzel- und Sprof~gewlcht sowie das Alter bestimmt. AIs die entscheidende Untersuchungsgr6f]e kreierte er einen ,,reduzierten 5j~ihrigen H6henzuwachs" und unterwarf diesen verschiedenen raffinierten statistischen Auswertungsmodellen (z. B. log - linearen Funktionen). Am Ende dieser sorgfiiltigen Auswertung steht das Ergebnis, daft das H6henwachstum durch sehr ,,komplex - variabel wirkende Faktorenkonstellationen" beeinfluf~t wird. So verwirrend das zun~ichst auch klingen mag, versteht es der Autor doch, in seinen waldbauli- cb.en Folgerungen dlesen Knoten zu entwirren und dem Praktiker ein Waldbaukonzept an die Hand zu geben. F. Bt~DER

MOHLENBERC;, M.: Frei land6kologie. UTB 595. 2. Aufl. G6ttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1989. 430 S. 29,80 DM.

Die ,,Freilandokologie" will die Lebensweisen und Lebensbedingungen yon Organismen unter Freilandbedingungen untersuchen; ,,Freilandokologie" umfaSt damit alte biologischen Teildisziplinen sowie zahlreiche Nachbarwissenschaften wie besonders Klimatologie und Bodenkunde, bezogen auf freilebende Organismen und deren natfirliches Habitat. Jeder Autor, der diese Thematik in einem Lehr- oder Praktikumsbuch darstellen will, wird zwangsl:iufig auf eine Teildisziplin besonderes Gewicht legen, dort seine Beispiele suchen. Fiar den Autor dieses Buches war die Zoologie der Ausgangspunkt. In der vorliegenden 2. Auflage hat er aber unter Hinzuziehung yon Koautoren die Basis auf die Geobotanik zu erweitern gesucht.

Das dem Buch zugrundeliegende Konzept ist einfach und zugleich ungew6hnlich: um den studemischen Leser zu einer streng wissenschaftichen Denk- und Vorgehensweise zu erziehen, stellt der Autor, am konkreten Beispiel der Habitate ,,Wiese" und .Wald", konkrete okologische Fragen, zu denen er die ad~iquaten methodischen Ans~itze sowie die Vorgehens- und Auswertungsweisen darstellt. So lauten die Kapitel/iberschriften z. B.: Welche Tiere gehoren zum Lebensraum ,Wiese"? Wie vergleicht man 2 Artenlisten? Wie h~iufig ist eine Art? Was hat ein Tier an Nahrung aufgenom- men? -- Ein eigenes Hauptkapitet gilt der Bewertung yon Habitaten unter naturschutzfachlicher Sicht. Das der quantitativen Auswertung und statistischen Bearbeitung gehende Kapitel umfa.qt mehr als ein Viertel des Buches. Das Literaturverzeichnis ist umfangreich und gibt dem Leser eine wichtige Hilfestellung beim Einstieg in die einschl~igige Fachliteratur. Insgesamt ein Praktikumsbuch, das einem hohen didaktischen Anspruch gerecht wird.

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Trotz aller Bemiihungen bleibt der botanische Teil abet eher bruchstfickhaft und unvollst'indi~. So hilft es beispielsweise dem Nicht-Eingeweihten wenig kennenzulernen, wie eine pflanzensoziologi- sche Aufnahme gemacht wird, ohne einen Gesamteindruck yon der vegetationskundlichen Arbeits- weise und deren Anwendung zu bekommen und ohne zu erfahren, was er mit der soziologischen Aufnahme denn nun anfangen soll (hier w:ire z. B. ein Kapitel fiber Vegetationskartierung anzuschlie- f~en gewesen). Die thematische Zusammenfassung verwirrt stellenweise, wenn z. B. in einem Kapitel ,Methoden der Erfassung der Vegetation" die Vegetationsaufnahme nach Braun-Blanquet, die Phytomassebestimmung und die Proteinbestimmung gleichwertig besprochen werden, ergiinzt dutch die ,Okologische Einordnung nach Zeiger'werten", einem Auswertungs-, aber keinem Erhebungs- schritt.

Ein Okologe ist gezwungen, zwischen den klassischen biologischen Disziplinen zu ,,springen"; dies mu~ sich zwangsl~iufig auch in einem entsprechenden Lehr- oder Praktikumsbuch ~iui~ern. Den einen mag das verwirren, den anderen stimulieren. Denken zwischen eingefahrenen Gleisen, denken ,,m Querverbindungen", ist in der heutigen, 6koiogisch s.chwierigen Zeit abet unabdingbar. Auch deshalb set die Lektfire des Buches allen ienen Lernenden empfohlen, die einmal in okologisch orientierten Berufsfeldern t~itig werden wollen. A. Ftsc~ER

Herder Lexikon: Geologie und Mineralogie. Bearbeitet von J. Klein. 6. Aufl. Freiburg, Basel, Wien: Herder-Verlag 1990. 234 S., flexibler Plastikeinband. 28,- DM.

Neue Erkennmisse erfordern auch in scheinbar so festgeftigten Fachern wie Geolo~ie und Mineralo~ie eine stiindige Fortschreibung und Erneuerung yon Begriffen und Definitionen. ~Die 6. Auflage des Herder Lexikons Geologie und Mineralogie macht sich dies zur Aufgabe und erscheint nun nach griindlicher Uberarbeitung und Erg~inzung mit fiber 3300 Stichw6rtern und fiber 500 Abbildungen und Tabellen.

Wesentliche Erg~inzungen erfuhren z.B. die gesteinsbildenden Mineralien sowie Gesreinsarten, deren Aufbau und Zusammensetzung erst mit neuen Untersuchungsmethoden und moderner Analy- sentechnik neu bestimmt wurden. In die Aufz~ihlung und Ertauterung geologischer Systeme und Serien und ihrer Gebirgsbildungsphasen wurde nun auch die vergleichsweise junge Theorie der Plattentektonik aufgenommen.

.&hnlich anderen Wissenschaften haben auch Geologie und Mineralogie ihre eigene Fachsprache entwickelt. Das Lexikon hier hat dabei das Ziel, deren Inhatte allgemeinverst~indlich, dabei aber wissenschaftlich exakt zu erl?iutern und konzentriert darzustellen. Zielgruppe sind deshalb Lehrer und Schiller aller Schutarten sowie Lehrer und Studenten der Geowissenschaften, abet auch solcher Disziplinen wie Land- und Forstwissenschaft und Bodenkunde, daneben auch die groi]e Zahl der Mineralien- und Fossiliensammler. J. ZANDE~

D~rMERS, H.-B.: U n t e r s u c h u n g e n zur biologischen Bedeutung des Holzes fiir den Grof~en Kornbohre r Prostephanus t runca tus (Bostrychidae). Mitt. aus der Biol. Bun- desanstalt f. Land- und Forstwirtschaft, Heft 260. Berlin und Hamburg: Kommissionsver- lag Paul Parey 1990.94 S., 37 Abb., 21 Tab. Kt. 14,- DM.

Das ursprfingliche Verbreitungsgebiet des Grof~en Kornbohrers PROSTEVHANtSS "rR~:XCATUS erstreckt sich yore Suden der USA bis in den nfrdlichen Tell Sfidamerikas, in Mexiko und Mittelamerika tritt P. truncatus seit vielen Jahren als Vorratsschiidling an Mais auf. In den 70er Jahren wurde er nach Afrika (Tansania) verschleppt. Inzwischen ist der Bohrk:ifer auch im westlichen Afrika verbreitet und gilt sowohl in seiner amerikanischen Heimat als auch in Afrika als bedeutsamer Sch:idling an gelagertem Mais. Neben der erheblichen Zerstfrung der Maiskfrner durch Kiifer- und Larvenfraf~ wurde beobachtet, da~ P. truncatus auch tiefgreifende Bohrg,~nge in das Holz der Lagerpl~itze (Dachr~iume, Holzhfitten, Holzgestelle u. ~i.) anlegt, die vielfach zu weitgehender Zerst6rung dieser Holzbauten ftihren. Ziel der vorliegenden Untersuchung war us, neben Erkennmissen zur Lebensdauer bet unterschiedlichen Temperaturen, Luftfeuchtigkeitsverhiilmisse und Fraflsubstraten, die biologische Bedeutung dieses Holzbohrverhaltens aufzukl~iren. Es konnte festgestellt werden, daft nicht die Dichte des Holzes, sondern die Oberfl~ichensmaktur die Tendenz zur Einbohrung beeinflut]c Eine deutliche Abh~ingigkeit zwischen der Einbohraktivit~it und der Populationsdichte konnte nicht beobachtet werden; je reichlicher allerdings das Nahrungsangebot war, desto geringer war die Einbohraktivit~it. Eine Vermehrung im Holz ist nicht m6glich; zwar kam es dort teilweise zur Eiablage, nicht abet zur Weiterentwicklung der Larven. Ebenso liegt offensichtlich keine nahrungs- m~iflige Verwertung des Holzes dutch P. truncaeus vor, iedoch konnte eine Verl?ingerung der Lebensdauer der eingebohrten KSfer beobachtet werden, so daf~ Hungerzeiten yon bis zu 3,5

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Monaten fiberlebt werden konnten. Von grolqer praktischer Bedeutung for den Vorratsscbutz ist die Beobachtung, dal~ die K~ifer bei Neueinlagerung yon Mais in alte LagerplS.tze durch den Maisgeruch aus ihrem Holzversteck herausgelockt werden und wieder die Maiskorner befallen. Zwar ist die wirt- schaftliche Bedeutung des Holzbohrverhaltens des Grogen Kornkiifers for das Nutzholz insgesamt gering einzuschiitzen, jedoch ist diese Verhaltensstrategie um so wichtiger fiir die Bekimpfung yon P. truncagus. M. FEEMERS

SCHMID, I. U. H. (Hrsg.): Ascomyceten im Bild. 1. Serie, Tafel 1-50. Eching: IHW- Verlag 1990. 100 farb. Abb., zahlr. Federzeichnungen. 74,- DM.

Wer Schlauchpilze bisher nut in Form der Kiefernschfitte und des Eichenmehltaus kennt, wird bier eines Besseren bclehrt: Ein exzellenter Kenner der Materie, Dr. H. SCH.',atD, pr~isentiert in einer ersten Serie 50 Ascomyceten-Arten in hervorragenden mikroskopischen Farbfotos und Detailzeichnungen. Beschrieben werden die makroskopischen und mikroskopischen Merkmale der Arten, erg~inzt um Hinweise zur 6kologischen Einnischung und zum Fundort. Der Autor legt dabei weder grogen Wert auf systematische Votlst~indigkeit noch auf die Anhiiufung yon Detailwissen. Er mochte vielmehr die iisthetischen Sinne seiner Leser ansprechen, die Beobachmngsgabe stimulieren und ,Public Relation" f0.r Ascomyceten betreiben.

Die Serie ist in Losebtattform mit Ringbuch erschienen. Weitere Serien - erg~inzt um Bestim- mungsschltissel - sollen folgen. Der Band ist eine I~elungene Komposition aus Asthetik und gestraff- tern Fachwissen. Er ist somit auch ffir den emptehlenswert der sich nicht in die mvkologischen Untiefen dieser oftmals vergessenen Pilzgruppe vorwagen m6chte. L. ALBRECHT

REMMERT, H.: Okologie. Ein Lehrbuch. 4., neubearb, u. erw. Aufl. Berlin: Springer Verlag 1989. 374 S., 207 Abb. Brosch. 58,- DM.

REM,'.*ERTS Okologie geh6rt seit Jahren zu den wichtigen Lehrb/ichern auf diesem Gebiet. Die erheblich erweiterte 4. Auflage beschiifti~:t sich u. a. mit der Problematik der Sukzession in natiirli- chen Okosystemen und der dadurch ausg.elosten Dynamik; damit wird die weir ve "bre tete Vorstel- lung yon einem statischen dauerhaften Okosystem weitergefallt. In dieser Form neu ist auch die Behandlung yon Phiinomenen wie Seuchenz,.ige und Massensterben, denen REM.',tERT emgegen der landkiufigen Meinung, eine wichtiFe Rolle im natiirlichen Wechsel von Okosystemen zuerkennt. Insgesamt hat das Werk auch durch die Er'weiterung im botanischen Bereich gewonnen; so wurde u. a. das Kapitel Pflanzenerniihrunl~ vOllig neu strukturiert.

REMMER'rS Okologie ist ein Fac'hbuch, das allen Studenten der Biologie, der Land- und Forstwirt- schaft sowie der I.andespflege empfohlen werden kann. U. AMMER

7.IMMERMANN, A. J.; JA/iOB, R.: Neuor i en t i e rung der schweizerischen Wald- und Holzwirtschaft . Untersuchungsergebnisse aus dem Projekt ,,Der schweizerische Fichten/ Tannen - Stammholzmarkt". Publikationen des Schweizerischen Nationalfonds aus den Nationalen Forschungsprogrammen. Bd. 48, Verlag Bern und Stuttgart: Paul Haupt. 347 S., 55 Abb., 114 Tab., Kart. 38,- SFr./45,- DM.

Die Publikation befagt sicb mit der Entwicklung und Lage der schweizerischen Wald- und Holzwirt- schaft, der Untersuchung des schweizerischen Holzmarktes sowie yon drei regionalen Holzm~irkten. Im Vordergrund steht die Frage, welche Politik verfolgt und welche Maflnahmen ergriffen werden mfissen, um die Forst- und S~igereibetriebe aus ihrer momentan schwierigen Situation zu ffihren.

Im ersten Tell wird die Situation der Wald- und Holzwirtschaft in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext gestellt. Die Internationalisierung der Holzm~irkte und die fehlenden Abgeltungen gemein- wirtschaftlicher Leistungen des Waldes beeinflussen maf~geblich die aktuelle wirtschaftliche Lage der untersucbten Wirtschaftszweige. Ebenso die Umweltpolitik, welche fiir die Produktion yon Konkur- renzprodukten zu Holz die Uberwiilzung externer Kosten auf die Allgemeinheit zul~igt (dutch das Recht auf Verschmutzung innerhalb der Emissionsgrenzwerte) und diese somit zum Holz relativ verbilligt.

Die n~ichsten drei Teile umfassen 6konomiscbe Studien fiber die Watd- und Holzwirtschaft, den schweizerischen Stammholzmarkt und die drei regionalen Teilmiirkte der Kantone Aargau, Thurgau und Graubfinden. Die Analyse basiert auf umfangreichem Quellenmaterial und auf empirischen Untersuchungen der Autoren zu den Stammholzm?irkten. Ein knapper, einpr~igsamer Text erg~inzt die

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zahlreichen Abbildungen, Tabellen und statistischen Herleitungen. Es zeigt sich, dag im Laufe der Jahre der Stammholzmarkt sich yon einem Verkiiufer- zu einem K~ufermarkt gewandelt hat und daflo sich die Stammholznachfrage aus dem Schnittholzmarkt ableitet. Die Schweiz ist ein Stammholzex- porteur und ein Schnittholzimporteur; ihr Stammholzmarkt ist daher heute schon fest in den europiiischen Markt integriert. Selbst die regionalen Miirkte, die sich in Angebots- wie Nachfrage- struktur und den Verkaufsverfahren respektive dem Marktzutritt unterscheiden, reagieren zeitver- schoben, aber gleichlaufend auf internationale Marktentwicklungen.

Im funften Tell werden die Erkennmisse aus den Untersuchungen umgesetzt dutch die Formulie- rung yon 9 Thesen. Sie betreffen:

- den Holzpreis, der yon den Marktparmern nicht mehr autonom festgesetzt werden kann; - die Erh6hung der Markttransparenz;

die Verblinde und ihr Dienstleistungssystem; - die Uberwindung ungiinstiger Produktionsstrukturen u. a. dutch horizontale und vertikale Koope-

ration yon holzproduzierenden, holzver- und holzbearbeitenden Betrieben; - die Investition in hochtechnologisierte und/oder hochspezialisierte Betriebe der Holzverarbeitung; - die Steigerung der Arbeitsplatzattraktivit~it und die L6sung anstehender Ausbildungsfragen; - die Abgeltung gemeinwirtschaftlicher Leistungen des Waldes und die Internalisierung externer

Kosten. Die Arbeit besticht dutch die konsequent integrative Darstellung von Wald- und Holzwirtschaft sowie durch eine fundierte, pr~izise Argumentationsffihrung. A. SCHMIDIIAUSER

ZUXDEL, R.: E in f i ih rung in die Forstwissenschaft . Stuttgart: E. Ulmer 1990. 100 Abb., 50 Tab. 39,80 DM.

Zundels Einffihrung in die Forstwissenschaft ist eine verstiindlich geschriebene Abhandlung fiber das Wesen des Waldes, die forstlichen Strukturen, die Besonderheiten forstlicher Wirtschaftsweisen und fiber die Anspniche der Gesellschaft an den Wald. Damit ist das Bfichlein mehr als eine Hinfdhrung zum Studium der Forstwissenschaft; es vermittelt eine Vorstellung yon den Aufgaben forstlicher Tiitigkeit und ist geeignet, auch dem Laien das Okosystem und Wirtschaftsobjekt Wald n:iher zu bringen. ZUNDEL weist zu Recht auf die erweiterten T;itigkeitsfelder im Zusammenhang mlt der Forstwlrtschaft (Raumordnung, Naturschutz, Erholung) hin und zeigt die neuen Lehr- und For- schungsgeb'ere (lnformat'k und EDV-Anwendung, Landespflege ,and Er'.,:olungswesen, Landnutzung und Fernerkundung) auf, die sich an den forsdichen Lehranstalten herausgebildet haben. Dabei bedauert man ein wenig, dag die beispielhaften Darstellungen und l~lbersichten zur Ausbildung nur auf G6ttingen bezogen sind. Trotz dieser Einschrankung kann die ,,Einf,.ihrung in die Forstwissen- schaft" allen empfohlen werden, die sich fdr das Forststudium oder die Besonderheiten der Forstwirt- schaft interessieren. U. AMMER

VAUCHER, I"i.; Baumrinden . Stuttgart: Ferdinand Enke Verlag 1990. Geb. 98,- DM.

Das Buch beschiiftigt sich mit der Rinde (und Borke) yon Laub- und Nadelb~iumen, also einem Tell der B~iume, dem in der Regel weniger Aufmerksamkeit gewidmet wird. In drei einleitenden Kapiteln wird auf die Vielf~iltigkeit, auf Struktur, Funktion und physikalische Eigenschaften sowie Verwen- dungsm6glichkeiten der Rinde eingegangen. Als alleiniges Bestimmungsmerkmat sind Baumrinden wel~en der grogen Variationsbreite des Erscheinungsbildes in Abhiingigkeit yon Alter und Standorts- bedingungen nicht besonders geeignet, sieht man yon einigen Ausna}:men (z. B. Birke, Gleditschie, Erdbeerbaum) einmal ab. Als zus~itzliches Kriterium neben anderen (Bliitter, Bl/.iten, f:riichte im Sommer; Knospen im Winter) hilft das Erscheinungsbild der Rinde aber sehr wohl bei der Diagnose zumindest der Gattungen, lassen sich doch eine ganze Reihe yon Grundtypen unterscheiden, die, auf die einheimische Baumflora angewendet, bei der Bestimmung hilfreich sein k6nnen.

Bildung und Ver.'inderungen der Rinde (Borke) im Laufe eines Baumlebens sind im zweiten Kapitel recht anschaulich beschrieben (bier finder sich auch ein Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe erlda.rt werden), und ihre anatomische Vielfa!t ist durch sehr gute Abbildungen dokumen- tiert.

Die Ver'wendungsmoglichkeiten yon Rinden scheinen auf den ersten Blick begrenzt, sieht man yon der Korkgewinnung bei Quercus suber ab. Im Hinbllck auf die jiihrlich anfallenden Rindenmengen (gesch;itzt: 50 Mio m 3) erscheint es aber durchaus sinnvoll, diesen Rohstoff so vielLiltig wie m6glich zu nutzen. In diesem Zusammenhang eibt das dritte einleitende Kapitel einen kurzen Uberblick, bei dem auch auf die Rolle der Geh61zri'ncl'en in der Phytotherapie eingegangen wird.

Der Hauptteil des Buches umfal]t die Farbtafeln und ganzseitigen Farbabbildungen der Rinden yon ctwa 400 Baumarten und -variet~iten. Wie in der Einleitung zum Abbildungsteil yore Autor

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festgestellt, hat keine systematische Auswahl der abgebildeten Arten stattgefunden, sondern hier hat der Zufall seine Hand im Spiel. Wet also eine urnfassende systernatische Ubersicht iiber die Rinden z. B. der europ~iischen Baumarten erwartet, wird enttiiuscht sein. Der Autor beabsichtigt, die Vielfait des Erscheinungsbildes yon Rinden schlechthin darzustellen, und das, nicht viel mehr, ist ibm gelungen. Die Frage muff jedoch erlaubt sein, ob bei einer sinnvollen Beschr/inkung der Artenzahl und der Beriicksichtigung z.B. der ahersabh~ingi~en Variationsbreite innerhalb der Arten nicht ein mehr als ,,nur" ~isthetisch schones Buch h~tte entstenen kfnnen. K.J. LaSG

SPIELMANN, O.: Agra rgeograph ie in St ichworten. Hirt 's Stichwortbficher. Unter~igeri (CH): Verlag Ferdinand Hirt 1989. 176 S. 35,80 DM.

Ein Buch, das nicht nur ffir Fachleute mteressant ist. Es bietet einpr/igsame, gut zusammengefa8te Erliiuterungen zu allen Themen der Landwirtschaft, yon der Bestandsautnahrne und Agrarregionen in aller Welt fiber agrarr~iurnliche Differenzierungen bis hin zu Struktur- und Entwicklungsproblemen und deren L6sungsm6glichkeiten. Klar und deutlich werden Fachbegriffe erl~.utert und Zusammen- h~nge aufgezeigt. Beispielhaft ist die Darstellung der Kausalbeziehungen der Problerne im Agrarraum in einer Fluflgrafik, wobei die hohe Qualit:it im ganzen Buch anzutreffen ist. Zahllose Abbildun~en und Tabellen sind nicht nur interessante Abwechslung. Sie verdeutlichen den Text und bieten darfi'ger hinaus aufkI~irende Detailinformation.

Ein sehr ausf/.ihrliches Inhaltsverzeichnis bietet einen raschen Oberblick fiber dieses komplexe Wissensgebiet und erlaubt eine schnelle Suche. Das Sachregister fiillt dem_oegenfi.ber leider etwas sp~irlich aus, erg~inzt jedoch das Inhaltsverzeichnis urn Spezialbegriffe. Sehr ]'obenswert ist auch ein angeh~ingtes Ortsreoister, man spart sich die Suche in einem iibervollen Gesarntregister. Besonders hervorzuheben sin~ auch die zahlreichen Querverweise aul: andere Stellen des Buches und das umfangreiche Literaturverzeichnis (ca. 250 Titel), das ein vert.ieftes Eindringen erleichtert.

Das Thema mug atle interessieren, yon der 1.6sung der hier aufgezeigten Probleme h/ingt zum Teil das Uberleben der IVlenschheit ab. Ein Buch, wie man sich Fachbiicher ~'ur jedes Fachgebiet wfinschen wtirde, urn ein ,,Gertist" zu haben, das man nach Belieben mit Detaiis ftilien kann. W. PHlt.~PP

GRUBER, F.: Verzweigungssys tem, Benadelung und Nadelfall der Fichte (Picea abies). Contributiones Biologiae Arborum. Bd. 3. Basel, Boston, Berlin: Birkh~iuser 1990. 136 S. 69 Schwarzweiiq-Abbildungen. Brosch. 58,- DM.

Die Diskussion urn die SvrnDtomatik des Waidsterbens hat uns deutlich vor Au,en ,,effihrt daft unsere Kenntmsse yon der Morphologm unserer Wlrtschaltsholzarten noch rnangelhatt s nd. Um Ph~inomene als Symptome des Waldsterbens bewerten zu k6nnen, mug das normale Erscheinungsbild einer Holzart in seiner gesamten Variadonsbreite bekannt sein. Diese Grundvoraussetzung war auf vielen Gebieten bisher nut unzureichend erfiillt.

Ffir die Fichte wird nun diese Lficke geschlossen. Der Autor zeigt in seiner grundlegenden und richtungsweisenden Arbeit die grofle Plastizit~it der Kronenrnorphologie auf und weist auf die verschiedenen Verzweigungs- und Anpassungsstrategien der Fichte hin. Ebenso ausffihrlich werden auch die Mechanik und Dynamik des Nadelfalls behandeh. Zahl:'eiche Abbildungen und Schema- zeichnungen veranschaulichen den Sachverhah. Am Schluf~ wird noch ein Boniturschema zur Beurteilung des Gesundheitszustandes einer Fichtenkrone vorgestellt, in dem die Nadelverluste und die unterschiedlichen Verzweigunosintensit;'iten berficksichtigt werden. Alte, die sich mit dem Wald- sterben beschiiftigen, k6nnen au~ dieses Btichlein eigentlich nicht verzichten. Sollte es zu einer weiteren Auflage kommen, sollten die zu zahlreichen Fehler hinsichtlich der Orthographie, der Zeichensetzung und auch der Silbentrennung bei den Abbildungs- und Tabellenuntersdwiften korri- giert werden. H.J. Sc~ucK

Biologic Markers of Air -Pol lu t ion Stress and D a m a g e in Forests. Hrsg. vom Commit tee on Biologic Markers of Air-Pollution Damage in Trees. Chichester/West Sussex: John Wiley & Sons Ltd. 1989. 363 S. Zahlr. Abb. und Tabellen. 30,- s

Der vorliegende Band enth2ilt die Berichte und Vortriige, die anl~ifllich einer Arbeitstagung amerikani- scher und zweier europ;iischer Wissenschaftler in Little Switzerland in North Carolina (USA) yore 25. bis 27. Aprit 1988 gehaiten wurden. Ziel dieser Arbeitstagung war es, die M6glichkeiten einer biologischen Indikation eines Einflusses yon Luftverunreinigungen auf Waldokosysteme zu priifen. Dabei ging es vorrangig urn die Frage, ob es fiberhaupt spezifische Reaktionen yon Pflanzen auf die Einwirkung von Lufrverunreinigungen gibt.

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In 32 Referaten wurden die verschiedenen bisherigen Untersuchungsergebnisse vorgetral}en. Sic beschiiftigten sich im wesentlichen mit strukturellen, biochemischen und physiologischen ReaKtionen auf cel[u[/lrer bis bin zur 6kosystemaren Ebene.

Diese Detailergebnisse werden yon den Organisatoren des Workshops zusammengefagt, gewich- tet und in einen komp[exen Zusammenbang gebracht. Daraus werden Empfehlungen ftir die weitere Entwicklung dieses Forschungsgebietes abgeleiter.

Verglichen mit anderen Kongref~berichten zum Thema Waldsterben und Lufrverunreini.~ungen werden in dem vorliegenden Band eine klar umrissene Fragestellung abgehandelt und die Einzelergeb- nisse noch einmal im Zusammenhang dargestellt. Es w~ire wiinschenswert, wenn man beJ zukiinftigen Kongressen diesem Beispiel folgte. H.J. SCHUCK

DOHRENBUSCH, A.: Die Ver j i ingungsentwicklung der Buche (Fagus silvatica L.). Bericht einer langfristlgen Beobachtung im Soiling. Schriften aus der Forstlichen Fakult~it der Universit/it G6ttingen und der Nieders~ichsischen Forstlichen Versuchsanstalt. Bd. 97. Frankfurt/M.: J. D, Sauerliinder's Verlag 1990.70 S., 14 Abb. Kart. 19,- DM.

l.angfristige Beobachtungen sind im forstlichen Bereich yon unsch~itzbarem Wert; leider sind sic aber recbt arbeits- und zeitaufwendig und deshMb immer noch sehr selten. Von daher mugte man dem Bericht yon DOHRE~BUSCH fiber die langfristige Verjiingungsentwicklung der Buche mit einiger Spannung entgegensehen. Vor dem Hintergrund dieser hochgesteckten Erwartung ist die Entt:iu- schung dann um so gr6ger. Ein im Anschlug an die ,,Jahrhundertmast der Buche" im Jahr 1976 angelegter Bodenbearbeitungsversuch war zu einer einzigen DauerbeobachtungsfI-iche umfunktio- niert women, nachdem die drei angewandten Bodenbearbeitungsverfahren keinerlei Unterschiede hinsichtlich der Verjiinoum, sentwicklun~' der Buche erkennen liel]en Die Kontroilfliiche, auf der die Entwicklung unterschiedlich verlief, wurde dann unglficklicherweise im Jahr 1983 auch noch boden- bearbeitet. Damit war die Versuchsfragestellung endgfiltig abhanden gekommen. Eine neue klare Fragesteliung wurde nicht erarbeitet. Auf der Beobachtungsfl~che wurden weiterhm zahlreiche fl/ichenm~igig nicht genau dokumentierte ;orsdiche Magnahmen ausgeffihrt, wie z. B. Eingriffe in den Altbestand oder Herbizidbehandlungen der Begleitvegetarion, ohne dag auch nut versucbt wurde, deren Effekte auf die Verjiingung abzusch~itzen.

Zu diesen versuchstechnischen M-ingetn kommen noch gravierende Lficken in der Darstellung. So werden grunds/itzlich keine Fl~ichenangabetl gemacht (nicht eimnal die Gr6ge der Beobachtungsfl.:iche wird genanm). Ungenauigkeiten bei der Angabe des Alters oder der Biomasse der Verj(ingungspflan- zen schr~inken den Aussagewert weiter era. Unklar bleibt auch, ob es sich bei den beschriebenen Buchen nur urn Pflanzen aus der Mast yon 1976 handelt oder auch um jiingere Pflanzen.

Aufgrund der vielen Ungereimtheiten traut man schlieglich den Ergebnissen seibst dort nicht, wo gute Ans.:itze erkennbar werden: z.B. bei der Wirkung verschiedener Ver}fngungsdichten auf die Pflanzenparameter.

Abgeschlossen wird der Bericht dureh eine Diskussion, die keine kritische Einwertung der eigenen Ergebnisse bringt, sondern eine Literaturzusammenstellung. Noch dfirftiger fallen dann die waldbau- lichen Schluf~folgerungen aus: Sic reduzieren sich auf die bereits seit der Arbeit yon BURSCHEL, HESS und K.~.t.t~HrxN (1964) bekannten Tatsache: ,Bodenbearbeitung fordert die Buchennaturverjiingung". Da w:/re sicherlich mehr daraus zu machen gewesen: Schade. R. MOSA.~Dt.

Bei de r S c h r i f t l e i t u n g e i n g e g a n g e n e N e u e r s c h e i n u n g e n

VoLz, K.-R.: Die staatliche Waldankaufspoli t ik als Bestandteil der Forstpolit ik. Eine Untersuchung am Beispiel der Landesforstverwaltung Baden-Wfirttemberg. Forstliche Forschungsberichte Miinchen 108/1990. 166 S. 23,- DM. Zu beziehen iiber die Universi- t~itsbuchhandlung Heinrich Frank,Schellingstr. 3, 8000 Mfinchen 40.

VOLK, H.; HAAS, T.: Waldbio topkar t ie rung u n d Waldbio topbewer tung. Mitt. der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Wiimemberg, Nr. 153/1990. 49 S. mit Anlagen. 32,- DM. Zu beziehen fiber die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Wiirttemberg, Postfach 708, 7800 Freiburg.

284 Buchbesprecbungen

WEtSGEP~BER, H.: Beltr~ige zur genetischen Variation der Waldb/iume und Gefahren der Genverarmung durch Pflanzenzfichtung. Forstliche Forschungsberichte/Vhinchen 107/ 1990. 191 S. 29,- DM. Zu beziehen 6ber die Universit~itsbuchhandlung Heinrich Frank, Scheltingstr. 3, 80C0 Miinchen 40.

FOHaER, H.-W.: Einfliisse des Waldes und waldbaulicher Maflnahmen auf H6he, zeitliche Verteilung und Qualitiit des Abflusses aus kleinen Einzugsgebieten - Projekt- studie im Krofdorfer Forst. Forstliche Forschungsberichte M6nchen 106/1990. 328 S. 30,- DM. Zu beziehen fiber die Universit~itsbuchhandlung Heinrich Frank, Schellingstr. 3, 8000 Miinchen 40.

FELDHatSS, G.: Bundesimmissionsschutzrecht. Kommentar. 38. Erg~.nzungslieferung, November 1990. Wiesbaden: Deutscher I'achschriften-Verlag 1990. 146 S. 68,-DM. Preis des Gesamtwerkes (5 Kunststoff-Ordner, DIN A 5) 169,- DM. Mit dieter Erg~.nzungslie- ferung werden die immissionsschutzrechtlichen Vorschriften des Bundes auf den Stand nach Wirksamwerden des Beitritts der ehemaligen DDR am 3.10. 1990 gebracht. Sie enth~.lt eine Einf/ihrung in das Bundesimmissionsschutzrecht in den neuen BundestSndern.

Forst-, Holz- und Jagdtaschenbuch 1991. Alfeld: M. & H. Schaper 1990. 538 S., DIN A6, Kalendarium yon Okt. 1990 bis Dez. 199t, Plastikeinband mit Bleistifttasche und beiliegendem Schreibblock. 23,50 DM. Der seit fiber 40 Jahren erscheinende Taschen- kalender enthiilt in dieser Ausgabe erstmals auch Zahlen und Anschriften aus den neuen Bundeslandern.

LOBEt.L, E., SCHAM, J.: Betriebswirtschaftliche Untersuchungen im b/iuerlichen Privat- wald in Baden-Wiirttemberg. Testbetriebsnetz 5-200 ha. Mitteilungen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Wiirttemberg, Heft 154, 1990. 137 S., zab.lr. Abb. u. Tab. Kart. 15,- DM. Zu beziehen dutch Forstliche Versuchs- und Forschungsan- stak Baden-WOrttemberg, Wonnhaldesm 4, 7800 Freiburg.

47. Deutsche Pflanzenschutz-Tagung, Berlin. 1. his 5. 10. I990. Bearbeitet yon W. LAux. Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt f(ir Land- und Forstwirtschaft, Heft 266, 1990. 555 S., (iber 300 Einze!bcitriige, 14 Abb., 14 Tab. 54,- DM.

SCHOLSR, G.: Der kombinierte Durchforstungs- und Diingungsversucb Kastellaun - angelegt 1959 - heute noch aktuell? Mitteilungen aus der Forstlichen Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz Nr. 13/90. 95 S., zahIr. Abb. und Tab. Kart. 12,- DM.

V o r a n k i i n d i g u n g

Die forstliche Hochschulwoche 199l wird vom 22. 10. 1991 bis 24. 1O. 1991 yon dem Forstwissenschaftlichen Fachbereich der Georg-August-Universit3,t G6t:ingen veranstal- tet. Rahmenthema: ,,Wald und Forstwlrtschaft .- Herausforderung im heutigen Deutsch- land".

Die Fakul6it f(ir Bau-, Wasser- und Forsrwesen und die Abteilung Forstwirtschaft der Technischen Universit& Dresden f(ihren vom 14. 11. 1991 bis 16. 11. 1991 eine wissen- schaftliche Tagung unter dem Leitthema: ,,Erneuerung yon Forstwirtschaft und Forstwis- senschaft in den ostdeutschen Bundesl,indern" dutch.