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bulletin Schweizer Klub für Wissenschaftsjournalismus Association suisse du journalisme scientifique Swiss Association for Science Journalism 3/05 http://www.science-journalism.ch Redaktion und Layout: Christian Heuss, Dittingerstr. 10, 4053 Basel, Tel. 061 365 33 97, [email protected] PR vs. Journalismus 2 - 4 Auswertung PR Umfrage 4 Abschied mit Wehmut 5 EUSJA Bericht 5-7 Fliegen zermantschen 8 EUSJA Reise Hamburg 8 Mutationen 11 Public Relation und Jour- nalismus: geht das auf? Nein! Die Meinung von Journalistinnen und PR-Redaktoren ist gemacht. Die Aufgabe sei verschieden, die Arbeits- weisen nicht kongruent, heisst es. Jour- nalisten werfen gerne ein drittes Argu- ment ein: Journalismus sei unabhängig, der Wahrheit verpflichtet, die Finanz- quelle stets transparent (nämlich der Verlag). Stimmt das? Sind die Grenzen so klar? Beileibe nicht! Lassen wir die Ex- trembeispiele beiseite – nämlich jener «Journalismus», der von Industrie und von Ärzteverbänden Geld kassiert und dann dementsprechend das Programm, die Sendung gestaltet. Nehmen wir drei leichtgewichtigere Beispiele: Medizin-, Umwelt- und Technikjournalismus. Medizinjournalisten werden von In- teressenverbänden mit Informationen beliefert – entweder direkt oder zum Beispiel via Ärzte-Zeitung oder einem Internet-Newsdienst. Aus solchen Me- dien werden dann die neuen Geschich- ten geknüpft (sehr oft sogar ungekürzt übernommen). Wer aber rechnet nach? Welcher Journalist – abgesehen von den studierten Ärzten – hat nur annähernd die Kompetenz, die Studien zu beurtei- len? Hand aufs Herz: Die meisten Jour- nalisten recherchieren ihre Geschichten kaum nach. Beispiele dafür gibt es ge- nug. Täglich! Richtiggehend gesteuert werden Um- weltjournalisten. Dass der WWF das nette Reisli in den Amazonas bezahlt hat, wird im Bericht nicht erwähnt. Es ist ja für eine gute Sache. Aus dem glei- chen Grund wird auch die Panikmache als Faktum behandelt. Auch die Archive von Umweltverbänden stehen Umwelt- journalisten immer gerne offen. Dass so nur einseitig berichtet wird, versteht sich von selbst. Technikjournalisten sind eine Sel- tenheit. Wer technische Forschungs- resultate so erklären kann, dass jede Leserin sie sofort einsetzen würde, ist ein begehrter Schreiber. Kein Wunder kennen Forscher und Journalisten sich oft persönlich. Und kein Wunder ist die Berichterstattung oft sehr unkritisch. Wo ziehen wir Journalisten die Gren- ze zwischen PR und Journalismus? Dort, wo wir uns von Novartis, Greenpeace & Co. nicht bezahlen lassen? Oder dort, wo wir uns nicht überzahlen lassen? Oder dort, wo wir keinerlei Leistungen bekommen – kein Reisli, keine Gratis- recherche, kein Inserat? In dieser Ausgabe des Klub-Bulle- tins greifen wir das Thema PR erneut auf, die harte Grenze zwischen PR und Journalismus. Gut so! Dass es auch eine weiche Grenze gibt, davon sprechen aber auch die härtesten Verfechter der strickten Trennung nicht. Oder nicht gerne. Zeit, dass wir uns über unsere Rolle Gedanken machen. Michael Breu INHALT EDITORIAL

bulletin 3_05

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http://www.science-journalism.ch Schweizer Klub für Wissenschaftsjournalismus Association suisse du journalisme scientifique Swiss Association for Science Journalism Michael Breu I N H A L T E D I T O R I A L Redaktion und Layout: Christian Heuss, Dittingerstr. 10, 4053 Basel, Tel. 061 365 33 97, [email protected]

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bulletinSchweizer Klub für WissenschaftsjournalismusAssociation suisse du journalisme scientifiqueSwiss Association for Science Journalism

3/05

http://www.science-journalism.ch

Redaktion und Layout: Christian Heuss, Dittingerstr. 10, 4053 Basel, Tel. 061 365 33 97, [email protected]

PR vs. Journalismus 2 - 4Auswertung PR Umfrage 4Abschied mit Wehmut 5EUSJA Bericht 5-7Fliegen zermantschen 8EUSJA Reise Hamburg 8Mutationen 11

Public Relation und Jour-nalismus: geht das auf? Nein!

Die Meinung von Journalistinnen und PR-Redaktoren ist gemacht. Die Aufgabe sei verschieden, die Arbeits-weisen nicht kongruent, heisst es. Jour-nalisten werfen gerne ein drittes Argu-ment ein: Journalismus sei unabhängig, der Wahrheit verpflichtet, die Finanz-quelle stets transparent (nämlich der Verlag). Stimmt das? Sind die Grenzen so klar?

Beileibe nicht! Lassen wir die Ex-trembeispiele beiseite – nämlich jener «Journalismus», der von Industrie und von Ärzteverbänden Geld kassiert und dann dementsprechend das Programm, die Sendung gestaltet. Nehmen wir drei leichtgewichtigere Beispiele: Medizin-, Umwelt- und Technikjournalismus.

Medizinjournalisten werden von In-teressenverbänden mit Informationen beliefert – entweder direkt oder zum Beispiel via Ärzte-Zeitung oder einem Internet-Newsdienst. Aus solchen Me-dien werden dann die neuen Geschich-ten geknüpft (sehr oft sogar ungekürzt übernommen). Wer aber rechnet nach? Welcher Journalist – abgesehen von den studierten Ärzten – hat nur annähernd die Kompetenz, die Studien zu beurtei-len? Hand aufs Herz: Die meisten Jour-nalisten recherchieren ihre Geschichten kaum nach. Beispiele dafür gibt es ge-nug. Täglich!

Richtiggehend gesteuert werden Um-weltjournalisten. Dass der WWF das

nette Reisli in den Amazonas bezahlt hat, wird im Bericht nicht erwähnt. Es ist ja für eine gute Sache. Aus dem glei-chen Grund wird auch die Panikmache als Faktum behandelt. Auch die Archive von Umweltverbänden stehen Umwelt-journalisten immer gerne offen. Dass so nur einseitig berichtet wird, versteht sich von selbst.

Technikjournalisten sind eine Sel-tenheit. Wer technische Forschungs-resultate so erklären kann, dass jede Leserin sie sofort einsetzen würde, ist ein begehrter Schreiber. Kein Wunder kennen Forscher und Journalisten sich oft persönlich. Und kein Wunder ist die Berichterstattung oft sehr unkritisch.

Wo ziehen wir Journalisten die Gren-ze zwischen PR und Journalismus? Dort, wo wir uns von Novartis, Greenpeace & Co. nicht bezahlen lassen? Oder dort, wo wir uns nicht überzahlen lassen? Oder dort, wo wir keinerlei Leistungen bekommen – kein Reisli, keine Gratis-

recherche, kein Inserat? In dieser Ausgabe des Klub-Bulle-

tins greifen wir das Thema PR erneut auf, die harte Grenze zwischen PR und Journalismus. Gut so! Dass es auch eine weiche Grenze gibt, davon sprechen aber auch die härtesten Verfechter der strickten Trennung nicht. Oder nicht gerne. Zeit, dass wir uns über unsere Rolle Gedanken machen.

Michael Breu

I N H A L T

E D I T O R I A L

Seite 2 SKWJ-bulletin 3/05

Entweder PR oder JournalismusEs braucht weniger freie JournalistInnen. Punkt.

Von Urs P. Gasche

Die freien JournalistInnen sollen sich ihren Lohn «mit einem Anteil PR» aufbessern, rät Irène Dietschi in unse-rem Bulletin 2/05, «sonst treiben sie ihre Familien in den Ruin». Eine Provokation?

Jahrelang war ich selber freier Journalist und bin es auch jetzt wieder. Es stimmt, dass mit 500 Franken Bruttoho-norar pro Tag keine Weltreisen zu finanzieren sind, selbst wenn man nicht wie Irène zehn Wochen Ferien macht (200 Arbeitstage pro Jahr), sondern nur fünf Wochen. Und es ist schwieriger geworden, ein Fixum auszuhandeln oder den gleichen Artikel mehreren Zeitungen zu verkaufen.

Die Nachfrage nach Freien ist stark gesunken, seit die Zeitungen ihre Budgets für eingekaufte Artikel dezimiert haben. Deshalb gibt es weniger Arbeit für Freie. Das ist sehr bedauerlich und wohl nicht einmal im Interesse der Verlage, wenn diese richtig rechnen. Aber es ist kaum zu ändern.

Logische Folge: Umsatteln & sich UmschulenDie logische Folge ist eigentlich, dass manche ihren Lieb-lingsberuf aufgeben. Wie in andern Branchen mit we-niger Nachfrage heisst es, auf die zweit- oder drittbeste Erwerbstätigkeit umsatteln. Man muss heute flexibel sein, sich umschulen und für eine vielleicht weniger at-traktive Arbeit sogar den Arbeits- und Wohnort wechseln, ist der Tenor in unseren Zeitungen. Manche gekündigte RedaktorInnen mussten diesen Weg gehen.

Nur die Freien JournalistInnen stellen sich taub und tun so, als ob ausgerechnet sie ein verbrieftes Recht hätten, ihren Beruf auszuüben. Für diesen Anspruch untergraben sie die Glaubwürdigkeit unseres Berufs. Mit dem Slogan

«Geld stinkt nicht!» fordert Irène alle Freien auf, ihren Journalismus mit PR-Aufträgen zu finanzieren.

Meist tun es diejenigen, deren Zeitungs-Artikel bei den Akteuren ohnehin fast immer Gefallen finden, sei es bei der Pharmabranche, den Apothekern, den Universitäten, der Krebsliga, der Suva, der Empa, oder beim Buwal usw. Sie verstehen sich als Science Writers und sehen keine grundlegende Differenz zwischen ihrem Journalismus und PR.

Journalismus oder PRDeshalb sollte meine Aufforderung für die Betroffenen

zumutbar sein: Entscheidet euch entweder ganz für den Journalismus oder ganz für die PR! Das gibt mehr Platz und Chancen für andere Freie, die ihren Beruf als Science Journalists verstehen.

Einige scheuen den ganzen Schritt zur PR aus Angst, ihre PR-Aufträge zu verlieren, wenn sie nicht mehr gleich-zeitig für unabhängige Medien schreiben. Falls diese Angst berechtigt ist, sollte die Verbindung PR-Journalismus erst recht zu denken geben.

Ich weiss, wir JournalistInnen sind angeblich anders als alle andern. Filz und Vetternwirtschaft, Rücksichtsnah-men, Auslassen und Schweigen: Das mag es in der Wirt-schaft geben, im Streit um die Spitzenmedizin, in der be-zahlten Forschung, bei Gefälligkeits-Gutachtern oder bei mutlosen Beamten. Aber doch nicht bei uns. Wir wissen die Hüte problemlos zu wechseln, nehmen nie Rücksich-ten, und von Geld lassen wir uns schon gar nicht beein-flussen. Schliesslich sind wir Freie.

[email protected]

DISKUSSION : PR VS. JOURNALISMUS

Von guter und böser PRGedanken eines Seitenwechslers

Von Mathis Brauchbar

Wenn ein freier Journalist oder eine ebensolche Journalis-tin einen nichtjournalistischen Auftrag annimmt, so muss er oder sie sich mit einem moralischen Problem auseinan-dersetzen: Je nach dem, ob der Auftraggeber im Bereich der öffentlichen Hand, der NGOs, der PR-Branche oder der Industrie zu finden ist, wird der Auftrag von Kolle-gen unterschiedlich bewertet; und zwar in der genannten

Reihenfolge mit einem scharfen Gradienten von «gut» zu «böse».

Dazu eine kleine Anekdote: Als ich zusammen mit Heinz Heer Anfang der 90er-Jahre in der Weltwoche eine Aids-Serie schrieb und die damals geläufige Lehrmeinung wiedergab, wonach HIV der Erreger von Aids sei, gab

Seite 3

Reaktionszeit in der Regel kurz, will heissen: blitzartig.

Deutliche Trennung Damit wir uns richtig verstehen: Die Trennung zwischen journalistischer und PR-Arbeit eines Freien muss zu Recht deutlich gezogen werden. Dennoch scheinen Redakteure und Journalistinnen manchmal auf dem NGO- und öf-fentlich-rechtlichen Auge blind zu sein.

Ähnlich auch die Umfrage des SKWJ: Dort erscheint vielen Klubmitgliedern PR-Arbeit für die öffentliche Hand oder eine Universität als akzeptabler und vereinbarer mit Journalismus als PR für ein Unternehmen. Machen wir und doch nichts vor: Alle Institutionen, die PR betreiben, auch solche, die PR als sogenannte Öffentlichkeitsarbeit ausgeben, vertreten Interessen, wollen Ziele erreichen, im Kampf um Aufmerksamkeit, Anerkennung, Macht und Geld.

Wenn die PR-Diskussion der Journalisten und Redak-teurinnen sich nur um die «bösen Medieneinflüsterer» der Industrie dreht, entgeht sie der eigentlichen Diskussion: nämlich jener um das Selbstverständnis der Journalisten selbst.

P.S. Allen, die sich für Selbstverständnis der PR-Bran-che interessieren, empfehle ich die Website www.sprg.ch. Dort findet sich die Broschüre «PR in der Schweiz» und die drei Berufscodices, die für die Mitglieder des SPRG bindend und verpflichtend sind.

[email protected]

es kaum eine negative Meldung dazu. Als ich kurz dar-auf für das Bundesamt für Gesundheit – damals hiess es noch für Gesundheitswesen – eine Broschürenserie zu HIV/Aids verfasste, gab es in der Medienzeitung Klartext einen «hässigen» Artikel: Ich würde mich zum Handlan-ger der Pharmaindustrie machen, denn erstens stecke das BAG mit dieser unter einer Decke, und zweitens sei das HI-Virus niemals der Aidserreger: der Artikel evozierte, die offizielle Aids-Theorie sei ein Komplott des kapitalistisch-industriellen Komplexes. Mir wurde damals nicht einmal die Möglichkeit gegeben, in einem Leserbrief zu antwor-ten. Aber das ist eine andere Geschichte.

Menschliche SeitenwechslerSpäter wechselte ich ganz ins PR-Fach. Man bezeichnet solche Menschen als Seitenwechsler, ganz als ob zwischen diesen Seiten ein reissender Bach oder ein unüberwind-barer Graben bestünde. Allen, die das PR-Fach nicht aus eigener Erfahrung kennen, kann ich versichern, dass es hier drüben genauso menschlich und allzumenschlich zu-geht, wie hüben, und dass man durchaus auch spannende Arbeit machen und sich gleichwohl guten Gewissens im Spiegel betrachten kann.

Dieses Gewissen scheint aber in manchem journalisti-schen Bewusstsein unterschiedlichen Einflussgrössen zu unterliegen: Wenn ein Journalist, wie kürzlich geschehen, als Gutachter von Greenpeace arbeitet und zum gleichen Thema in einer Tageszeitung schreibt, braucht es sehr viel, bis die verantwortliche Redaktion dies unterbindet. Wenn ein Journalist dasselbe für die Pharmaindustrie tut, ist die

PR vs. JournalismusDie Auswertung der Umfrage

Die Umfrage im Mai unter den SKWJ Mitgliedern zum Verhältnis PR-Journalismus lässt interessante Schlüsse zu. Eine Analyse.

Von Reto Schneider

Der Fragebogen bestand aus 17 meist hypothetischen Fällen, bei denen es das Verhalten von Journalisten zu beurteilen galt. Der Fragebogen wurde ursprünglich von unserer Schwestervereinigung in Deutschland - der Wis-senschaftspressekonferenz - entwickelt.

Zwei Drittel der Befragten halten die Trennung von PR und Wissenschaftsjournalismus in einer Person für ein Problem (Frage 16A). Die Hälfte gibt an, die Grenze zwi-schen PR und Journalismus schon einmal überschritten zu

haben (Frage 17A). Die im Fragebogen geschilderten Fälle waren mindestens jedem fünften oft aber jedem zweiten Befragten aus eigener Erfahrung bekannt.

Transparenz erwünschtBei der Durchsicht der Resultate fällt zuerst die Einigkeit in einem Punkt auf: Transparenz. Welcher Meinung man auch war, was die Vermischung von PR und Journalismus betraf, Journalisten sollten die Redaktion über mögliche Interessenkonflikte informieren und die Redaktion den Leser. Wenn zum Beispiel der von einer Pharmafirma be-zahlte Moderator einer Podiumsdiskussion ein Interview mit einem der Teilnehmer an eine Zeitung verkaufen will, soll er die Redaktion über seine Funktion an der Veran-staltung aufklären (Frage 1). Auch über bezahlte Reisen,

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Seite 4 SKWJ-bulletin 3/05

frühere Tätigkeiten für Firmen, die in einem Artikel eine Rolle spielen, oder Doppelverwertungen von Reportagen sollte die Redaktion Bescheid wissen.

Die meisten Befragten halten auch die bei medizini-schen Fachzeitschriften mittlerweile übliche persönliche Deklaration von Interessenkonflikten eines jeden Autors gegenüber der Redaktion für wünschbar (Frage 27A). Nach ihrer Meinung sollte diese Deklaration sogar abge-druckt werden (Frage 28A).

... oder doch eine Überforderung?Wie weit dieser Wunsch realistisch sind, ist eine andere Frage. Dass man klar macht, wenn ein Autor Pressespre-cher ist, sollte selbstverständlich sein. Die meisten Maga-zine und Zeitungen haben aber zum Beispiel kein Interes-se daran, offen zu legen, dass sie nicht genug Geld haben, ihren Journalisten, die Recherchereise zu bezahlen. Eine andere Frage ist wohl, wie weit die Transparenz ginge, und ob die Leser von zu viel davon nicht überfordert wären.

Anders als bei Wissenschaftern geht es bei Journalis-ten ja nicht um gewichtige Forschungsetats, die allenfalls zu Interessenkonflikten führen. Müsste der Autor de-klarieren, dass er vom Unternehmen Pharmafriend zum Essen eingeladen worden ist? Was in einigen Redaktion wohl fehlt, sind klare redaktionelle Richtlinien: Welche Geschenke darf man annehmen? Wie steht es mit Reisen? Essenseinladungen? Das würde einen grossen Teil der De-klarationen unnötig machen.

Plauschreisli - warum auch nicht?Was das Bezahlen von Reisen betrifft, waren die Befrag-ten unterschiedlicher Meinung. Zwei Drittel halten es zum Beispiel für zulässig, sich eine Reise zu einem Kon-gress von einem Unternehmen bezahlen zu lassen (Frage 10C), und die Hälfte ist der Meinung, die Begleitung einer Forschergruppe nach Grönland müsse von der Redaktion finanziell nicht mitgetragen werden (Frage 2D). Ebenfalls die Hälfte glaubt, dass es einen Unterschied gibt, ob man sich eine Reise von einer Grossforschungseinrichtung oder von einer Ölbohrfirma finanzieren lässt (2E). Auch beim Klubsponsoring bevorzugen 40 Prozent der Mitglieder öf-fentliche Stellen als Geldgeber (Fragen 0A und 0B).

Eine Möglichkeit, um sich gegen Einflussversuche nach bezahlten Reisen abzusichern, besteht darin, die betref-fenden Unternehmen einen Vereinbarung unterschreiben zu lassen, in der festgehalten wird, dass die Einladung mit

keinerlei Verpflichtung welcher Art auch immer der Re-daktion verbunden ist. Dieses Verfahren wird bei einigen Schweizer Medien offenbar mit Erfolg praktiziert.

GrauzoneDie Befragung zeigt auch, dass es bei der Unterscheidung von PR-Arbeit und Journalismus eine grundsätzliche Schwierigkeit gibt. Soll das Resultat (z. B. der Artikel) zur Beurteilung herangezogen werden oder die ursprüngli-che Absicht (z. B. Werbung, Marketing). Handelt es sich bei einem Artikel über einen Nacktmullenforscher für das Magazin der Uni, wo der Wissenschafter tätig ist, um Wissenschaftsjournalismus (Frage 6C)? Etwa die Hälfte der Befragten findet das.

Wenn man sich nur das Resultat anschaut, ist das ver-ständlich. Das Gebiet der Nacktmullen ist nicht besonders kontrovers. Der Artikel hätte wohl nicht anders ausge-sehen, wenn der Autor ihn für eine Zeitung geschrieben hätte.

Aber wie sieht es aus, wenn Kollegin Clever auf Kosten der Firma LinkPharma auf einen Kongress zum Thema Neurowissenschaften eingeladen wird, die aktuellen Er-gebnisse in einer Werbebeilage der Firma zusammenfasst und dieselben Ergebnisse in freier Arbeit einer Redaktion anbieten (Frage 3)? Das halten nur noch 30 Prozent der Befragten für zulässig. Einen Text, der für einen Firmen-magazin geschrieben wurde, später unverändert auch noch einer Redaktion anzubieten, nicht einmal mehr 20 Prozent. Bei der Beurteilung von Texten kommt also of-fenbar eine Mischung aus Inhalt (wie kontrovers ist das Thema, genügt der Text journalistischen Kriterien) und ursprünglicher Absicht (Werbung, Beitrag für Firmen-zeitschrift) zum Zug.

Kodex muss herPR und Journalismus sind heute unentwirrbar mitein-ander verstrickt sind. Den Rückzug auf die reine Lehre

- entweder Journalismus oder PR -, das zeigte auch diese Umfrage, können sich wohl nur festangestellte Redak-toren leisten. Für die anderen wäre ein Verhaltenskodex nützlich. Die Wissenschaftspresskonferenz hat angeregt, einen solchen Kodex gemeinsam zu entwickeln.

Genaue Umfrageresultate unter www.wissenschaftsjournalismus.ch.

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R E T O U . S C H N E I D E R

Abschied mit WehmutReto U. Schneider - Klubpräsident 2001 bis 2005

Nach vier Jahren als Klubpräsident hat Reto U. Schneider sein Amt weitergegeben. «Neue Leute mit neuen Ideen tun diesem Klub immer gut», schrieb er zum Abschied im Bulletin 2/05. Seine Idee war es, ein Klublokal im vikto-rianischen Stil zu mieten mit grossen Ohrensesseln. Wie Reto offen zugibt, scheidet er aus unserer Klubleitung, ohne dieses Ziel erreicht zu haben. Seine diesbezügliche Entschuldigung nehmen wir grossherzig an. Denn wir wissen: Reto hat sich für nichts sonst zu entschuldigen, im Gegenteil.

Reto stand als Klubpräsident immer für einen unab-hängigen Wissenschaftsjournalismus ein. Konsequent baute er unsere direkten Einnahmequellen (Serviceleis-tungen) aus und machte uns damit vom Geld unserer Gönner etwas weniger abhängig. Auch suchte er immer wieder die ernsthaften Debatten darüber, was wir Wissen-schaftsjournalisten tun und lassen sollten – sei es in den SNF-Workshops, im Bulletin oder im Vorstand.

Reto war immer Garant für Qualität. Das bewies und beweist er selber als Redaktor im NZZ Folio, als Buchautor,

aber auch im Klub. Wann immer es um die Vorbereitung eines Anlasses, des Bulletins, die Pflege unserer Website oder den Versand der E-Mail-Newsletter ging, Reto war darauf bedacht, dass die Qualität stimmte.

Und: Reto liebt verrückte Experimente. Eines davon war die Statutenrevision, die unter seiner Ägide erfolg-reich vonstatten ging. Er selber hat offenbar nicht die bes-ten Erinnerungen an dieses Experiment: Beim Wort Sta-tuten bekomme er «einen feuchten Ausschlag», schrieb er im Bulletin.

Einmal hatte Reto im Bulletin auch geschrieben: «Heu-te blicke ich mit einer gewissen Demut auf die dreissig Jah-re des Klubs zurück.»

Wir schliessen uns diesem Diktum an und wandeln es ab: Heute blicken wir mit einer gewissen Wehmut auf die vier Jahre von Retos Präsidentschaft zurück.

Herzlichen Dank, Reto!

Für den Klubvorstand, This Wachter

E U S J A

Bericht des Eusja-DelegiertenVon This Wachter

Letztes Jahr gab es zwei Grossanlässe mit Beteiligung der Eusja: Das European Science Open Forum in Stockholm (This Wachter besuchte es) und die 4. Weltkonferenz für Wissenschaftsjournalismus in Montréal, organisiert vom neuen Weltverband (Irène Dietschi hat unseren Klub dort vertreten). Über beide Anlässe war in Bulletin 1/05 be-richtet worden.

Folgende sonstige Eusja-Anlässe fanden statt:

Exkursion nach Grenoble, November 2004. Teilnehmer von der Schweiz: Werner Hadorn und Christian Bern-hart.

Eusja-Besuch bei der EU in Belgien, April 2005. Diana Hornung nahm teil und berichtete im Bulletin 2/05.

Pressereise Forschung in Hamburg, Ende Mai 2005. Christian Bernhart und Werner Hadorn nahmen teil (siehe Bericht Seite 8).

EUSJA-Delegiertenversammlung März 2005

Unser Klub war vertreten durch den Eusja-Delegierten, This Wachter.

Die Eusja hat ein Problem, das auch unserem Klub be-kannt vorkommt: Es fehlt eine Aufarbeitung der Geschich-te. Barbara Drillsma aus dem Eusja-Vorstand nimmt sich der Materie an und sollte Leute kontaktieren, die ihr dabei helfen könnten (z.B. Rös Waldner).

Neue Mitgliedländer (wieder-)aufgenommen: Belgien, Norwegen, Tschechien, Portugal. Verhandlungen laufen mit Griechenland, Türkei und Rumänien.

Aufnahme der Wissenschaftspressekonferenz (WPK) in die Eusja: Das Traktandum wurde wieder um ein Jahr verschoben. Eine Dreiergruppe aus dem Eusja-Vorstand wird diese Sache nun aber auf die nächste Delegiertenver-sammlung hin vorbereiten.

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Seite 6 SKWJ-bulletin 3/05

over the meeting’s break. At the assembly 2004 the delegates elected an election com-mittee to organize the election for a new treasurer. But un-fortunately no proposal of this election committee was pre-sented, and the same person was forced to remain in charge until 2006. This year (as mentioned above) the delegates got the agenda almost four weeks too late. After checking the items, the Swiss delegate requested an additional item on the agenda. This should already have figured on the agenda by default ac-cording to the minutes of the assembly 2004 (national repre-sentation). The president of the EUSJA allowed a discussion about this item, but refused a voting decision, because the request to change the agenda “came too late”...

UNCLEAR ORIENTATION:We strongly welcome the goal of EUSJA to represent Euro-pean science journalists. Unfortunately, it’s still a long way to go. A growing number of EUSJA member associations are interest-driven associations of science communicators and press information officers (for universities, academies etc). We fear that EUSJA is changing into an umbrella organization for science communicators and isn’t representing properly the interests of science journalists (working for independent public media) anymore. EUSJA delegates decided this year to prepare a set of long term goals for EUSJA: We hope that a strong focus on science journalism will figure under those goals.

We’re looking forward to further discuss our complaints with everyone who is supporting or objecting our views.

Best regards, Board of the Swiss Association for Science Journalism

Reto Schneider, President Michael Breu, President designatus This Wachter , EUSJA delegate

Der Präsident der Eusja, Istvan Palugyai, antwortete per e-Mail am gleichen Tag wie folgt:

Dear This, and everybody,

Thank for your e-mail. I would like to answer to you just in short before to discuss this mail with the board members. First about my impressions that the mail was born partly because of miscommunication, partly of understand-able inpatience and partly of right emotions and intentions.

Right intention is to keep the orders of constitution. You mentioned the practice for prepration of GA what was used “for many years”, but you forget that these years were under the Swiss Presidency which years were very fruitful years recognized by everybody in EUSJA. I am really aston-ished if these were not acknowledged in that way in the Swiss Association, at least we didnt know anything about such internal problems.

Anyhow, the agenda was alway such “crude” agenda since I remember and this is quite long periode. I agree that we have to send it in time and next year it will be definitely the fact. But you didnt mentioned, that the Minutes were sent in time this year!

Alles in allem war die Teilnahme der diesjährigen DV unerfreulich. Die Delegierten waren vorgängig kaum in-formiert worden. Die Jahresrechnung wurde erst an der Versammlung vorgelegt und improvisiert revidiert.

Protest des SKWJUnseren Klubvorstand veranlasste das, uns mit einem

offenen E-Mail über die mangelhafte und intransparente Führung der Eusja zu beklagen und auch unserer Sorge Ausdruck zu geben, dass sich die Eusja wieder vermehrt den genuinen Problemen und Interessen der Wissen-schaftsjournalisten zuwenden sollte. Unsere Meinung nach hat die Eusja etwas zu stark Schlagseite Richtung Wissenschaftskommunikation.

Hier der erwähnte e-Mail-Wechsel im Wortlaut: Der ab-tretende und der designierte Präsident des SKWJ sowie der Eusja-Delegierte verfassten am 13. Juni 2005 folgendes e-Mail:

Swiss Association for Science Journalism complaints about EUSJA

June 2005

COMPLAINTS ABOUT EUSJA

Dear Istvan, Dear members of the EUSJA board,

We would like to inform you about a recent discussion within the board of the Swiss Association for Science Journalism. The issue of our discussion concerned our membership status in EUSJA, or more concise the decision to stay or quit EUSJA. In the end, we’ve decided once again to give EUSJA another chance. Only because we still think that it is important to have a strong umbrella organization on top of Europe’s National associations for science journalism. But we urge you to note our criticism and uneasiness over certain current developments within EUSJA.

DEFICENCIES AND INTRANSPARENCY IN ADMINISTRATIONFor many years the EUSJA General Assembly has been prepared in a rather intransparent fashion. Typically, the national delegates receive a very crude agenda in advance at very short notice just before the meeting (this year 16 days before the assembly). Because of that, national delegates aren’t able to discuss the proposals and nominees within their association in depth and prepare a consented opinion or decision for the general assembly. We would like to point out that the EUSJA constitution says clearly (Article 4.4): “The Agenda for the meeting and the Accounts will be sent out no later than six weeks prior to the meeting, and the Minutes no later than four weeks following the meeting.” We urge you to respect this constitution not for formalistic reasons, but to ensure enough time to discuss the important points of the agenda within the national associations.

We would like to mention other discontenting situations at this years assembly: The accounts were finalized the evening before the assembly. The official auditors were not present. A “replacement audi-tor” had to be appointed on spot, who audited the accounts

Seite 7

In the auditor’s point you are again right and we decided on the GA to correct the auditing (which was correct by the way and there was not any financial fault) for the next year.

At the treasurer’s point it is a miscommunication. Everybody (including the election committee) received a mail after the Prague Board meeting about Jussi’s propoasl to ex-tend Kai’s term and asked every delegates to send any other suggestions but due to the lack of these the Board decided to ask and NOT TO FORCE Kai to stay for one more year, which proposal was voted positively on the GA together with the preparation of the next year election of a new treasurer.

About the last item. I think, and you know that too it is a very sensitive issue and also, that I want to overwhelm this problem. This is true, that the Agenda was sent too late but it is not justify to put without any preparation a such a strongly sharp “diplomatic” point on to the Agenda. You should have to remember about our decision to create a working group to make a proposal for the next year GA on the basis of the ESF and we even didn’t put to the group the VP from TELI. I also infomed about this the President of WPK and Ms. Götz-Sobel answered on a very pleasant way. “thank you very much for your kind reply. I whish you successful initiatives.”

I still think I had a good decision and opened a good way. Also I intended to step forward to develop a working plan of EUSJA for the future”s long term goals. You know the EUSJA cannot force the national associations to alter their – maybe long before developed – habits, as for example their rules for the membership status. My point of view it would be much better if in any associations only science journalists would be there but in any country and any associations are different circumstances. (You know the diversity is not a bad thing!) It seems to be for me a bit – aftter Kai’s phrasing – taliban habit to force everybody for our rules. The more important is to keep the right intention for science mass communication.

I dont fear from danger of majority of science com-municators who are not journalists in EUSJA. For example the proposal to open the gate before WPK also weaken this danger. And I think in every association the journalists are in majority. Certainly in the long term goal we will underline that the EUSJA is a clear science journalist organisation but I am again to force national rules. If after a discussion the majority would vote for this, everything would be ok. But dont forget: your association’s habits, financial situation etc. could be totally different than for example in another country.

And last but not least: we are happy that this year the EUSJA-family were larger with four new members (by the way you didn’t send this mail to those delegates). And we would be very sad to loose especially in a such a good and develop-

ing phase one very essential member, Switzerland! I hope we could find a way to avoid this situation!

Best regards

Istvan Palugyai

Diskussion versandetDie Diskussion ist – ausser einer Reaktion der holländi-schen Eusja-Delegierten, die unser Beschwerdemail sehr begrüsste – bis heute nicht mehr weiter gegangen.

Wir denken aber, dass unser Vorstoss dennoch wichtig und richtig war. Der Eusja-Vorstand wird sich künftig be-wusster sein, dass gutes Management des Verbands und die Fokussierung auf journalistische Interessen den Zu-sammenhalt in der Eusja stärkt.

Immer die gleichen KöpfeWas ebenfalls auffällt, wenn im Verlauf der Jahre verschie-dene Veranstaltungen und Kongresse mit Eusja-Beteili-gung besucht werden: Es sind immer die gleichen Köpfe zu sehen. Man bekommt das Gefühl nicht los, gewisse De-legierte anderer Länder verstehen es über Jahre (um nicht zu sagen Jahrzehnte) hinweg, anderen, jüngeren Wissen-schaftsjournalistinnen und –journalisten aus ihrem Land den Zugang zu Europa zu verbauen. Zudem gibt es ein paar Figuren, die immer wieder international in Erschei-nung treten, aber den Kontakt zu ihrem nationalen Ver-band leider völlig vernachlässigen.

Auch wenn wir uns im Klubvorstand ernsthaft Gedan-ken darüber machten, was wir mit einem Eusja-Austritt ei-gentlich verlören, sind wir doch zur Überzeugung gelangt, dass wir uns aus dem Dachverband nicht verabschieden sollten.

Um die angesprochene Sesselkleberei zu verhindern, habe ich mich in diesem Herbst als Eusja-Delegierter zu-rückgezogen. Irène Dietschi ist bereit, das Amt zu über-nehmen. Merci, Irène!

[email protected]

EUSJA Website: www.eusja.org

Seite 8 SKWJ-bulletin 3/05

E I C O S

Fliegen zermantschenDie European Initiative for Communicators of Science bietet Journalisten die Möglichkeit, den Alltag von For-schern im Labor für bis zu drei Wochen zu teilen.

Von Marcel Hänggi, WOZ Wissenschaftsjournalist

«Um 1990 dominierte in der Öffentlichkeit eine wissen-schaftsfeindliche Haltung, vor allem den Life Sciences ge-genüber. Deshalb haben wir EICOS [European Initiative for Communicators of Science] ins Leben gerufen.» Was Reinhard Jahn, Direktor am Max-Planck-Institut für bio-physikalische Chemie (MPIbpC) in Göttingen und Mit-organisator von EICOS, vor fünfzehn Wissenschaftsjour-nalisten aus zehn europäischen Ländern zur Begrüssung sagt, macht mich skeptisch. Es tönt mir nach der zu oft ge-hörten Logik «Wissenschaftsskepsis rührt daher, dass die Leute zu wenig von Wissenschaft verstehen – verstünden Journalisten mehr von unserer Arbeit, würden sie positi-ver darüber schreiben.»

Die Skepsis ist unberechtigt. Für eine Woche darf ich auf der Abteilung für molekulare Entwicklungsbiologie des MPIbpC Experimente ausführen, wie sie den Alltag in der Molekularbiologie ausmachen. Dazu kommt ein Dutzend Vorlesungen durch Institutsangehörige – auf hohem Niveau, aber so, dass auch ich als Nicht-Natur-wissenschaftler folgen kann – sowie unzählige informelle Gespräche während der Pausen und Mahlzeiten. Dabei erweisen sich die Wissenschaftler (es war wohl naiv, et-was anderes zu erwarten) als durchaus selbstkritisch, und Diskussionen beispielsweise über die Grüne Gentechnik zeigen, dass unter Fachleuten die Skepsis gegenüber An-wendungen ihrer Wissenschaft ebenso verbreitet ist wie in der Laienbevölkerung.

Ethnologe in einer fremden WeltZu den Resultaten der Woche gehörte für mich natür-

lich, dass ich enorm viel über Molekularbiologie lernte, was besonders spannend ist, da heute vieles allgemein akzeptiert ist, was vor wenigen Jahren noch Aussensei-termeinung war. Die Molekularbiologen wissen, dass sie weniger wissen, als sie vor zehn Jahren zu wissen glaubten. Daneben war ich aber auch so etwas wie ein Ethnologe in einer fremden Welt und lernte viel über das Funktionie-ren von Wissenschaft, über Routine und Langeweile im Forschungsalltag, über Erfolg und Scheitern, über Kon-kurrenz, Hierarchien und Karrieren (am MPI sind alle Karrierestufen vom Doktoranden bis zum Max-Planck-Direktor vertreten; Abstellgleis inklusive).

Sowie über Methoden der Forschung. Das erste, was ich im Labor selber mache, ist, eine Fliege zu zermantschen. Erkenntnis aus zermantschten Fliegen: Für die Moleku-larbiologie ist das durchaus bezeichnend. Präzise Frage-stellungen werden mit oft kruden Methoden angegangen. Ein Postdoktorand drückt es am schönsten aus: «Wir be-treten einen dunklen Raum mit einem Hammer, schlagen wild um uns, drehen dann das Licht an und schauen, was herausgekommen ist.»

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Das EICOS-Programm richtet sich an europäische Wissenschaftsjournalisten und besteht aus einer Woche am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und einer bis zwei weiteren Wochen an einem anderen Forschungslabor in Europa oder Israel. Es findet jeweils im Mai / Juni statt. Reise, Unterkunft und Verpflegung sind gratis (wobei für 2006 noch Spon-soren gesucht werden müssen). Anmeldeschluss ist Ende Februar. www.eicos.mpg.de

E U S J A R E I S E H A M B U R G

Geballtes Ingenieurwissen in zweieinhalb Tagen vom Airbus-Kabinenklima über Enzymforschung in der Bi-otechnologie bis zu einem 18-gängigen Menü mit Bra-infood: Dies brachte das Journalistenprogramm, zudem die Hochschule für Angewandte Wissenshaften nach Hamburg eingeladen hatte.

Von Christian Bernhart (Text), Dietmar Strey (Fotos)

Anlass war das Jubiläum «100 Jahre Ingenieurausbildung in Hamburg», das die Stadt mit der Wissensinitiative «Willkommen in der Zukunft» im Frühling startete und Ende Oktober einer 1. Nacht des Wissens mit grossem Lichtspektakel zuführte. Das Hamburger Zukunfts-Wis-

sen sollten aus dem deutschen Sprachraum gut 30 Wissen-schaftsjournalistinnen – in der Mehrzahl waren es Män-ner – erfahren und es zweieinhalb Tage lang begleiten, in der Absicht, das Hamburger Wissen werde über Zeitun-gen und Fachzeitschriften in die Welt getragen.

Blick in die MontagehalleElbe abwärts in Hamburg-Finkenwerder gabs in den Airbus-Montagehallen den ersten bleibenden Eindruck: Deutschland baut, werkt und denkt in Dimensionen, wel-che die Schweiz als Provinz verkommen lässt. In Hallen, die ein Fussballstadion glatt übersteigen, sahen wir die Endmontage des ersten Grossraumfliegers A380 für die Singapore-Airlines. Die deutsche Entwicklungsdomäne in

Vom Airbus bis zum Bakterium

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diesem 1970 erstellten Länderkonsortium betrifft in erster Linie Kabine und Klima. Am Boden wird aufwändig si-muliert, was in Flughöhe in dünner Aussenluft und sticki-ger Innenluft zu erwarten ist und wie z.B. Exkremente in dieser Höhe zu transportieren sind, damit sie Leitungen nicht verstopfen.

An der Hochschule für Angewandte Wissenschaften lassen sich aber alle Bereiche im Flugzeugbau studieren. Und die Helmut Schmidt Universität – ehemalige Uni-versität der Bundeswehr – trägt zur besseren Kabinena-kustik im Airbus bei. Mit rund 10›000 Mitarbeitern ist Airbus-Finkenweder hinter Toulouse (Flugelektronik) das zweitgrösste Werk, gefolgt von England (Flugtechnik + Antrieb).

Um den Eindruck komplett zu machen liess das Werk ihren Super Transporter, den Airbus A300-600ST Beluga, vor den Nasen der Journalisten-Crew landen. Stolz kam unter den Deutschen Kollegen auf, als der hochgewölbte Bug des Ungetüms mit dem Aussehen eines Riesendel-phins auf der Piste einrollte.

Bakterien aus arktischem EisIn andere Dimensionen wollen die Hamburger Ingenieure in der Technischen Universität Hamburg-Harburg – die Elbe aufwärts liegt – vorstossen. Professor Garabed An-tranikian, der renommierte Enzymforscher aus Armenien liess durch sein weiträumiges Technical Microbiology-La-bor führen. In Petrischalen und Reagenzgläsern zirkulie-ren hier unzählige Mikroorganismen, die aus schwefeligen Vulkanen, Salzseen oder arktischem Eis stammen. Diese Extremkönner sollen als Biokatalysatoren biologische Re-aktionen beschleunigen helfen. Der bisher spektakulärste Erfolg Antranikians ist ein Enzym, das nun bei Roche im PCR-Labor die DNA–Analyse bescheunigt. Der Enzym-forscher hält sich aber mit neusten Entdeckungen eher bedeckt; diese sind primär für industrielle Auftragsgeber reserviert.

Die Demonstration des Hamburger-In-genieurwissens war sehr breit, umfasste Laserreinigung von alten Ölgemälden bis zum katalytischen Kracken von Biogasen zu Diesel und den Einblick in die weltwei-te Entwicklung der Brennstoffzellen. Stoff, der Anregungen für Artikel bot, der im kurzen Einblick natürlich nicht zu bewäl-tigen war.

Brainfood - Futterstimulus für graue Hirnzellen

Äusserst originell präsentierte Profes-sorin Ulrike Arens-Azevedo am letzten Tag ihre Ausführungen zu Brainfood, zur Ernährung, die besonders das Hirn sti-mulieren soll. Auge, Hirn und Magen er-

lebten darauf bei einem etwa 18-gängigen Finger-Food Mittagessen einen leicht bekömmlichen Genussrausch mit nachhaltiger Wirkung. Bei den Sinneseindrücken des Programms angelangt, noch kurz der Hinweis auf den Be-such als gesellschaftlichen Anlass.

Die Organisatoren Gustav Mechlenburg, Katharina Jeorgakopulos und Ralf Schlichting haben es an Nichts fehlen lassen. Im Rathaus empfing uns von der Hambur-ger Behörde für Wissenschaft und Gesundheit Staatsrat Roland Salchow, der als ehemaliger Professor für Festkör-perphysik sich mit Witz und Eloquenz über die finanzielle Anstrengung der nicht mehr so reichen «freien und Han-sestadt Hamburg» zugunsten der Naturwissenschaften erging.

Zu erleben war auch Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust, wie er, begleitet von ein paar nervösen Bodyguards, im Campus Berliner Tor zur Ingenieurzukunft ein paar Worte verlor. Zum Gesellschaftlichen gehörte auch das Klagen der freien Wissenschaftsjournalisten, deren Auf-tragslage in Deutschland etwa gleich schlecht wie in der Schweiz ist.

Optimistische Stimmung bereiteten aber die Lokalitä-ten, in denen man den Tag abends Revue passieren konnte: das Hotel Hafen über dem alten Elbtunnel und vor allem auch das Dachrestaurant Le Ciel im Le Royal Méridien, das einen berauschenden Blick auf die Aussenalster und die Hamburger Skyline bot. Und nach Mitternacht kam es ausser Programm noch zu einer Begegnung mit Schrift-steller Eckhard Henscheid, der sein letztes Glas Weisswein vor unserer Unterkunft, dem Hotel Wedina, leerte. Ham-burg war und ist also eine Reise wert.

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Journalisten in der Vorlesung

Seite 10 SKWJ-bulletin 3/05

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GENERALVERSAMMLUNGProtokoll GV 17.6.2005 Ort: Historisches Museum Bern

1. Genehmigung des Protokolls der GV 2004Nach Begrüssung durch den Präsidenten wird das Proto-koll 2004 per Akklamation genehmigt.

2. Jahresbericht des PräsidentenPeriode 11.6.2004-16.6.2005Mitgliederbestand am 11.6.2004:

ordentliche Mitglieder: 128 (2004: 129) ausserordentliche Mitglieder: 106 (2004: 97) Ehrenmitglieder: 9 (8) Gönner: 11 (11)

Anlässe11. Juni 04: GV im Verkehrshaus Luzern18. Sept. 04: Jubiläumsfest «30 Jahre SKWJ» im Dozen-tenfoyer der ETH-Zürich4.-8. Nov. 04: Irène Dietschi nimmt an der 4th World Conference of Science Journalists in Montreal teil.4./5. Nov. 04: Gesundheitsseminar zum Thema Ernäh-rung11. Feb. 05: Besuch im Mystery-Park, Gespräch mit Erich von Däniken18. Mai 05: Nationalfonds-Workshop zum Thema «Heik-le Fälle»29. Mai 05: Open-Air-Radioweg «Rauschen im Radio, Wissenschaft im Rausch»

Kommunikation17 Newsletter verschickt mit Hinweisen auf Anlässe, Ar-tikel, Fellowships, Weiterbildungen, Reisen usw.Drei Bulletins herausgebracht, darunter das Jubiläums-bulletin.

Vorstandder Vorstand besteht aktuell aus acht MitgliederWechsel im Vorstand (2004): Rücktritt von Odette Frey (Facts), Wahl von Irène Dietschi (Freie), Wiederaufnah-me von Michael Breu als ausserordentliches Mitglied in den Vorstand (neue Statuten)

fünf VorstandssitzungenWeitere Aktivitäten:

Site ist in ÜberarbeitungUmfrage zum Thema PR durchgeführt

Aussicht aufs nächste JahrErgebnisse PR-Umfrage im Herbst-BulletinZusammenarbeit mit Wissenschaftspressekonferenz geplant: Verhaltenskodex PR-JournalismusGesundheitsseminar zum Thema Krebs im HerbstNatfonds-Seminar im Frühling 2006

Ein herzliches Dankeschön an den Vorstand und alle Mitglieder. Reto Schneider, Präsident SKWJ

3. Jahresbericht der Kassierin, JahresabschlussDie Kassierin präsentiert eine ausgeglichene Jahres-rechnung. Die grossen Ausgaben 2004 waren das Ju-biläumsfest und die Südafrikareise. Der Revisorenbe-richt wird genehmigt und der Vorstand entlastet. Als Revisoren neu gewählt: Felix Franck und Christian Bernardt.

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4. Personelle Wechsel im Vorstand. Auf die GV2005 treten Hildegard Bösch-Billing, Matthias Meili und der Präsident Reto Schneider aus dem Vorstand zurück. Präsident Reto Schneider dankt Hildegard und Matthias für ihre geleistete Arbeit und mit Applaus ver-abschiedet. This Wachter verabschiedet den Präsidenten Reto Schneider (siehe auch Seite 5). Neu und einstimmig wird Michael Breu( SFDRS Puls) als neuer Präsident ge-wählt. Ebenso werden Martina Frei (Tagesanzeiger) und Patrick Imhasly (Der Bund) ohne Gegenstimme in den Vorstand gewählt.

5. Gesundheitsseminar Als Themen schlägt der Vs vor: Impfen, Krebsforschung, «Forschung am Menschen». Die GV entscheidet sich fürs Thema Krebsforschung. Der Vs klärt ab, ob das Gesund-heitsseminar ev. in Zusammenarbeit mit dem ISREC in Lausanne organisiert werden kann.

6. EUSJA-Aktivitätensiehe Bericht Seite 5.

7. Gönnerbeitrage. Abstimmung: Soll der Vorstand auf die nächste GV eine Statutenänderung vorbereiten?Reto Schneider und Thomas Müller stellen die beiden Vorschläge des Vorstands vor (Bulletin 2/05). Es findet eine heftige Diskussion darüber statt, ob Gönnerbeiträge von jährlich insgesamt 5000 Franken wirklich eine Dis-kussion wert sind. Ein Votant fordert im Gegenteil Zahl der Gönnermitglieder weiter auszubauen und zu pflegen. In der Schlussabstimmung lehnt es die GV ab, dem Vs einen Auftrag zur Vorbereitung einer Statutenänderung zu erteilen (Status Quo beibehalten). Die GV begrüsst eine bessere Transparenz der Gönnerbeitragshöhe auf der Website.

8. VerschiedenesNach der GV führt Museumsdirektor Peter Jetzler die SKWJ Mitglieder durch die Einstein-Ausstellung. Der Abend findet bei einem wunderbaren Nachtessen einen Ausklang im Museumsgarten.Christian Heuss, 17.6.2005, korrigiert 30.11.2005

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M U T A T I O N E N

AufnahmenOrdentliche Mitglieder

Susanna Beusch ist Fernsehredaktorin beim Puls bei SF-DRS. Die studierte Sozialwissenschaftlerin arbeitet bereits seit 1998 als Fernsehjournalistin im Bereich Medizin und Gesundheit.

Daniel Bächtold schreibt für den Tages-Anzeiger. Er ist promovierter Biologe der Uni Zürich (Diplom mit Blut-egeln, Diss mit Menschen). Erste Gehversuche als freier Wissenschaftsjournalist für die NZZ. Praktika beim ZDF,

Ausserordentliche Mitglieder

Thorsten Bartels-Rausch forscht als Atmosphärenche-miker in Toronto (Kanada). Gelegentlich schreibt er über Umweltchemie, Klima- und Atmosphärenforschung.

Mark Bächer arbeitet als Wissenschaftskommunikator mit Schwerpunkt Health bei der Agentur Dr. Peter P. Kno-bel AG. Zuvor war er für die Aids-Hilfe Schweiz und für die MS-Gesellschaft tätig.

Barbara Brauckmann betreibt die Öffentlichkeitsarbeit fürs Departement Chemie D-CHAB der ETH Zürich. Sie organisiert Publikumsveranstaltungen und gibt Publika-tionen heraus.

Max Brugger hat Maschinenbau an der Fachhochschule in Horw LU studiert und danach als Technischer Redak-tor gearbeitet. Heute ist er als Produktmanager bei End-ress + Hauser tätig.

Marcel Falk ist Pressesprecher beim Bundesamt für Vete-rinärwesen. Als freier Wissenschaftsjournalist schreibt er ua. für bild der wissenschaft.

Myrta Montani absolviert zurzeit den Nachdiplomkurs Wissenschaftsjournalismus am MAZ. Zurzeit arbeitet die studierte Biologin im Umweltberatungsbüro IMPULS.

Philippe Morel arbeitet seit April 2004 auf dem Presse-dienst des Schweizerischen Nationalfonds. Als ausgebil-deter Geograph schreibt er für «Horizonte» und verfasst Presseinformationen des SNF.

Eileen Rojo schreibt als Scientific Writer für das Novartis Institutes for Biomedical Research in Basel. Sie vermittelt dort Resultate der Novartis Forschung in diversen Publi-

Laut Klub-Statuten können die ordentlichen Mitglieder innerhalb von 20 Tagen nach Publikationen des Aufnahme-Antrags des Vorstands im Bulletin gegen einzelne Aufnahmen Einsprache erheben.

Spektrum der Wissenschaft und Science. Science Writing Program an der UC Santa Cruz.

Dodo Fessel war bis vor kurzem Chefredaktorin von «wir eltern». Nun schreibt sie als freie Autorin über sämtliche Aspekte rund ums Kinderwünschen und Kinderkriegen. Neben rein medizinischen Themen hat sie in über 20 Ge-burtsreportagen gezeigt, wie verschieden Kinder zur Welt kommen können.

K L A T S C H

Jörg Kachelmann, Wetterhexe im Dienste der ARD und ambitionierter Quersubventionierer, bläst seit Neus-tem für den WWF als «Botschafter der Klimakampagne» ins Sturmrohr: «Bis Ende des Jahrhunderts könnte der Eisbär ausgestorben sein».

Ein Sturm hat auch im SKWJ-Büro getobt und die Mitgliederkartei mächtig durcheinander gebracht. Des-halb wurden die beiden PULS-Redaktorinnen Martina Lichtsteiner und Marion Friedrich vom Vorstand gleich ein zweites Mal in den Klub aufgenommen. Herzlich will-kommen!

Ein zweites Mal gibt es auch für Beat Glogger. Der Ex-MTW-Moderator schreibt mit Hochdruck an einem neu-en Buch. Nach «Xenesis» bzw. Xenotransplantation soll es

nun ein Werk über Doping und Olympia werden. Apropos «Xenesis»: Das Buch - ausgezeichnet mit dem diesjährigen Prix Media - soll nun verfilmt werden; erste Verträge wur-den bereist ausgehandelt. Auch an einem zweiten Filmpro-jekt soll Glogger mitmischeln - im Auftrag des Schweizer Fernsehens. Dafür hat er sein Engagement beim Risiko-Dialog in St.Gallen gekündigt.

Einen neuen Job hat auch Gloggers MTW-Nachfolger Erik Thurnherr. Nach einem längeren Aufenthalt in Afri-ka arbeitet er neu mit einem Teilpensum für die Wissen-schaftssendung nano von 3Sat - dafür hat Andreas Schri-ber reduziert.

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