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AUSGABE 1 | FEBRUAR 2017 CAN TATE DACHVERBAND FÜR CHÖRE IN WIEN UND UMGEBUNG|MITGLIED IM CHORVERBAND ÖSTERREICHS

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

AUSGABE 1 | FEBRUAR 2017PANTONE 187

PANTONE 285

CANTATE

DACHVERBAND FÜR CHÖRE IN WIEN UND UMGEBUNG|MITGLIED IM CHORVERBAND ÖSTERREICHS

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

INHALTEditorial ...........................................................................................................................................................Seite 3

Neues aus dem Landesjugendchor ....................................................................................................................Seite 4

Im Gespräch mit: Rainer Keplinger, Radio Wien Chor ..........................................................................................Seite 6

Aktuelles aus dem Chorforum Wien ...................................................................................................................Seite 8

Chöre im Porträt: Die Gumpoldskirchner Spatzen ..............................................................................................Seite 12

Aktuelles aus den Mitgliedschören ...................................................................................................................Seite 15

Fortbildungen: Sing in Wien ............................................................................................................................ Seite 21

Sidesteps: Basis.Kultur.Wien, Öst. Komponistenbund, ÖBB Railtours ...................................................................Seite 22

Termine ..........................................................................................................................................................Seite 26

Redaktionsschluss für die CANTATE 2/2017: 20. April 2017

CANTATE im Abonnement: 1 Jahr = 3 Ausgaben um € 12,00Abo-Bestellungen unter [email protected]

Titelbild: Die Gumpoldskirchner Spatzen mit ihrer Chorleiterin Prof. Elisabeth Ziegler bei der großen Chance der Chöre. Foto: Roman Zach-Kiesling, ORF.

Impressum – Offenlegung gemäß $ 25 Mediengesetz

Medieninhaber (Verleger): CHORFORUM WIEN, Dachverband für Chöre in Wien und UmgebungAlleineigentümer, Unternehmensgegenstand: Gemeinnütziger Verein zur Pflege des ChorwesensPräsidentin: Margret Popper-AppelGrundlegende Richtung: Das Mitteilungsblatt „CANTATE“ dient ausschließlich der Information der Mitgliedschöre und der Freunde und Förderer des VereinsEigentümer, Herausgeber, Verwalter und Verleger: ChorForum Wien (CFW)Redaktionsteam: Doris Becker-Machreich, Margret Popper-Appel, Sabine ZaufarekFür den Inhalt: Doris Becker-Machreich, Margret Popper-AppelRedaktionsadresse: Servitengasse 11/8, 1090 Wien, Tel. +43 676 5037927, E-Mail: cantate@ chorforumwien.atHomepage: www.chorforumwien.atGrafik: Martin G. Kouba, Basis.Kultur.WienDruck: Mail Boxes Etc. | 0040 | Lerchenfelder Straße 124 – 126/1/3, 1080 WienFotos: Wenn nicht anders angegeben, liegen die Rechte bei den Chören oder beim ChorForum Wien.Texte: Für die übermittelten Beiträge zeichnen die Chöre selbst verantwortlich. Wir behalten uns eventuelle Kürzungen und/oder sprachliche Abänderungen vor.CHORFORUM WIEN – Dachverband der Chöre in Wien und Umgebung, Servitengasse 11/18, 1090 Wien | ZVR-Nr.: 232 819 823Bankverbindung: Oberbank AG, IBAN: AT96 1500 0046 4102 1292 | BIC: OBKLAT2L

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Blasmusik trifft Wiener ChöreUnter dem Titel „Österreichisches Blasmusikfest - Blasmusik trifft Wiener Chöre“ werden am 27. Mai Wiener Chöre und Bläser erstmals gemeinsam durch die Wiener Innenstadt zie-hen und am Rathausplatz auftreten. Mehr dazu im Interview mit der neuen Geschäftsführerin der Basis.Kultur.Wien., Frau Mag. Monika Erb.

Einen Überblick über alle Chorkonzerte 2017 in Wien gibt der „Wiener Chorkalender”, der ab Mitte Februar wieder im Wiener Rathaus/Stadtinfo zur Abholung bereit liegt.

Mehr über unsere Ideen und Projekte erfahren Sie auch auf unserer Website www.chorforumwien.at sowie durch unseren regelmäßig erscheinenden Newsletter, für den Sie sich auf unserer Website anmelden können. Im Namen des ChorForum Wien wünsche ich allen un-seren LeserInnen und Neu-AbonnentInnen unseres Chor-magazines „Cantate“ ein gutes, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr.

Herzlichst

Margret Popper-AppelPräsidentin des ChorForum Wien

PS: Bald ist Valentinstag. Unser Tipp dafür: Besuchen Sie doch am 17. Februar gemeinsam mit Ihren Liebsten „Dan-cing Voices“ – Karten gibt es beim ChorForum Wien.

EditorialLiebe Chorleiterinnen und Chorleiter,liebe Sängerinnen und Sänger!

Ein ereignisreiches Jahr 2016 mit vielen schönen und teilwei-se sehr emotionalen Momenten liegt hinter uns. Gerne den-ken wir an die unzähligen stimmungsvollen Adventkonzerte unserer Chöre an vielen Orten in Wien. Berichte darüber können Sie in dieser Ausgabe nachlesen.

BenefizkonzerteBei zwei Benefizkonzerten konnten wir mit unseren Mitglied-schören und den spendenfreudigen BesucherInnen einigen Menschen ein wenig Freude bereiten und vor allem Solidari-tät und Zusammenhalt demonstrieren.

Besonders hervorheben möchte ich hier unser „Fest des Frie-dens“ in der Canisiuskirche.

Bei der Erstaufführung seiner „Friedensmesse in G“ vermit-telte Prof. Lorenz Maierhofer gemeinsam mit allen Mitwir-kenden eine Stimmung der Miteinanders und des Innehaltens in diesen oft schwierigen Zeiten. Solche Momente zeigen uns allen immer wieder, dass die Sprache der Musik, egal wel-cher Nationalität oder Herkunft, die Menschen berühren und erreichen kann.

Musik, Sprache und IntegrationDiesem Thema wollen wir uns auch in den nächsten Wochen und Monaten verstärkt widmen. Ein bereits sehr erfolgreiches Projekt ist „Voices of Refugees“, das von Landeschorleiter Kerem Sezen geleitet wird. Aber es geht uns auch um neu zu initiierende Projekte, denn Musik verbindet Menschen und kann zu rascherer Integration beitragen – durch Unterstüt-zung beim Erlernen der Sprache und durch das Kennenlernen und Freundschaften schließen. Für Nachwuchs ist gesorgtUnser Landesjugendchor bereitet sich mit seinem neuen Lei-ter Kerem Sezen mit viel Engagement und Freude auf viele interessante Projekte vor. Eines davon ist die Gesangs-/Tanz-Performance DANCING VOICES am 17. Februar, zu der wir Sie sehr herzlich einladen! Ebenfalls sehr aktiv ist der „Wiener JugendChor” der Musik-schule Wien, Leitung: Andrea Kreuziger, der Ende Mai beim

„Festival der jungen Chöre“ 26. bis 28.5.2017 in Melk unser Bundesland würdig vertreten wird.

Ein kleines ERRATUM an dieser Stelle:

Zum Bericht des Wiener Männergesangverein, Ausgabe Cantate 3/2016:

Fürst Metternich war nicht mit der Herzogin von Kent verheiratet, wie fälsch-

licherweise berichtet. Vielmehr trug die Großmutter der englischen Königin

diesen Titel, die von der Gattin des Fürsten zum Kränzchen mit musikalischer

Begleitung durch den WMGV eingeladen worden war. Wir bitten diesen Fehler

zu entschuldigen!

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Neues aus dem Landesjugendchor WienDer Landesjugendchor Wien ist ein Projektchor, der 2009 vom Chorforum Wien gegründet wurde. Als jüngster der ös-terreichischen Landesjugendchöre sieht er sich als Bindeglied zwischen Musikschule, Universität und professionellem Chor- bzw. Sologesang.

Der Chor formierte sich im November 2016 neu und probt mit rund 20 internationalen in Wien lebenden Sängerinnen und Sängern. Diese trafen zum ersten Mal bei einem Casting im November zusammen. Das neue Probenlokal befindet sich im WUK (Werkstätten- und Kulturhaus), einem der größ-ten Kulturzentren Europas. Die Stimmbildung erfolgt durch die erfahrene Gesangspädagogin Andrea Budil.

Foto Andrea Budil Foto Kerem Sezen

Kerem Sezen ist neuer Chorleiter

Der vielseitige Vollblutmusiker leitet seit vielen Jahren Chöre, arbeitet als Sänger und Korrepetitor. Er war 10 Jahre Ka-pellmeister der Wiener Sängerknaben und arbeitet zurzeit mit dem Kinderchor an der Wiener Staatsoper. Sezen war auch als Chorleiterassistent im Philharmonia Chor Wien tä-tig (Opernfestspiele St. Margarethen Tosca und Liebestrank, Salzburger Festspiele, Baden Baden). Er ist Gesangslehrer an der Amadeus International School sowie an der Schauspiel-

schule Divercitylab. Sezen ist seit 2013 im Chorforum Wien als Landeschorleiter tätig. Der Community Chor „Voices of Refugees” (bestehend aus Geflüchteten und WienerInnen) bedeutet Sezen sehr viel. Als Initiator und Chorleiter ist er davon überzeugt, dass Singen Menschen verbindet. Wer es schafft über seinen Tellerrand zu schauen, wird mit komplett neuen Welten, Sichtweisen, neuen Sprachen und Kulturen belohnt.

https://www.facebook.com/voicesofrefugeeswien

Singen verbindet Körper, Geist und Seele

Für die Chorproben legt Sezen sehr großen Wert darauf, die SängerInnen an ihr eigenes Optimum heranzuführen, die natürlichen Unterschiede in der Klangfarbe der Stimmen zu-lassend. Das Singen soll auch als ein Werkzeug verstanden werden, sich selbst besser zu verstehen. Bei diesem Befrei-ungsprozess verbinden sich Körper, Geist und Seele. Die Im-pulse entstehen im Moment und entsprechen den konkreten Bedürfnissen des Einzelnen. Für die Performance gilt es, einen homogenen Klang zu entwickeln, wodurch der „innere Plot“ zu einem hörbaren Klangerlebnis wird. Das Publikum erfährt unmittelbar, emotional-körperlich die Idee der Komposition. Weitere Infos unter: www.facebook.com/kerem.sezen.50

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3. Treffen der Landesjugendchöre in Linz im Oktober 2016

Alle neun Landesjugendchöre plus Südtirol trafen sich in Linz zum gemeinsamen Musizieren. An dem Wochenende gab es Konzerte mit Chören aus der Region gemeinsam mit je 2 Landesjugendchören, eine offene Probe, wo es zu einem Chorleitertausch innerhalb der Chöre kam, einem „Locus Iste“-Flashmob auf der Landstraße Linz, einem Konzert des Jugendchor Österreich (4 ausgewählte Sängerinnen und Sänger aus jedem Bundesland, insgesamt 40), sowie dem

„Bruckner Crash“ im Mariendom Linz - 10 Brucknermotetten wurden vorgetragen und als Abschluss erklangen alle gleich-zeitig, einmündend in ein gemeinsames Locus Iste. Eine be-achtlich, innovative Darbietung.

Konzertjahr 2017

Der Landesjugendchor Wien gibt am Fr. 10. Februar im Haus der Musik ein Gemeinschaftskonzert mit dem Coro de Juve-nes del Colegio Northlands of Argentina. Ein Kammerchor des Landesjugendchor Wiens singt den Opernchor in „Die Hochzeit des Figaro“. Eine Koproduktion mit der Kammeroper Schönbrunn sowie der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, März 2017 in Wels und Vöcklabruck.Es handelt sich um eine Wiederaufnahme der sehr erfolg-reichen Produktion unter der Regie von Michael Temme. Dirigent: Guido Mancusi.

Neben der stimmlichen und musikalischen Ausbildung bie-tet der Landesjugendchor Wien auch Impulse für Tanz und Choreographie. Beim Konzert „Dancing Voices” am 17.2. erwartet Sie ein schwungvoller Abend mit dem Landesjugend-chor Wien und den Tänzerinnen und Tänzern des Tanzstudios Apollo21.

Die lebensfreudigen lateinamerikanischen Tänze und die klassischen Standardtänze werden begleitet von einer Band. Solistische Einlagen runden den Abend ab. Die Chorarrange-ments sind vom Wiener Musiker Florian Schwarz.

Weitere Projekte

Es kommt weiters zu einem Revival mit Pecoraro&Pecoraro für die Sat 1 Fernsehshow „Deutschland sucht den besten Showact“. 2016 gab es ein fulminantes Konzert in der Wiener Stadthalle sowie in Bregenz.

Auf dem Plan steht auch das Vorsingen für den Weltjugend-chor – ein wunderbarer Chor, der auf höchstem Niveau junge, talentierte SängerInnen von 17 bis 26 aus der ganzen Welt zusammenbringt und jedes Jahr in unterschiedlichen Ländern probt und Konzerte gibt. Dieses Jahr findet die Session in Ungarn, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Slowe-nien statt.

In den Sommerferien trifft sich der Chor wieder für eine Inten-sivwoche, um das Repertoire für die Saison 2017/2018 zu proben. Das Repertoire setzt sich aus Gesängen der Weltkul-turen zusammen (Hinduistische, Buddhistische, Moslemische, Jüdische und Christliche Musik - World Music für Chor mit Original Instrumenten).Infos unter: www.facebook.com/landesjugendchor wien

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Im Gespräch mit … Rainer Keplinger

Herr Keplinger, Sie leiten seit 2014 den Radio Wien Chor. Was begeistert Sie am Chorgesang?

Ich habe selbst mit 13 Jahren im Gesangsverein meines Hei-matortes St. Georgen an der Gusen in Oberösterreich zu sin-gen begonnen. Seither begeistert mich die Gemeinschaft, die so ein Chor bietet. Schon das erste Einsingen – damals vor fast 17 Jahren – hat mich fasziniert. Diese Faszination ist bis heute ungebrochen. Seit ziemlich genau drei Jahren arbeite ich als freiberuflicher Redakteur im ORF Landesstudio Wien. Wenige Monate nach meinem Dienstbeginn ist der Radio Wien Chor gegründet worden. Seit letztem Sommer sind wir auch ein eingetragener Verein.

Wo haben Sie Ihre musikalische Ausbildung absolviert?

Zuerst hab ich mit elektronischen Tasteninstrumenten im Lan-desmusikschulwerk Oberösterreich begonnen. Aus einer ge-wissen Not heraus wurde ich – mehr schlecht als recht – an die Kirchenorgel in St. Georgen/Gusen berufen. Von da an packte mich der Ehrgeiz ganz besonders: Schließlich musste jedes Kirchenlied für den sonntäglichen Gottesdienst perfekt geübt werden. Dieses viele Üben und auch die Praxis haben Ihres dazu beigetragen, dass ich die Aufnahmeprüfung am Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese Linz geschafft habe. Dort durfte ich Orgel bei Heinrich Reknagel und beim Linzer Domorganisten Wolfgang Kreuzhuber studieren. Das Rüstzeug zum Leiten eines Chores hat mir der Linzer Domka-pellmeister Josef Habringer vermittelt. Die wirkliche Ausbil-dung bringt aber die Praxis – durch die tausenden Einsätze an der Orgel, am Klavier oder Dirigentenpult, in der Liturgie und im Konzertsaal.

Wie oft und wo treten Sie mit dem Radio Wien Chor auf?

Der Radio Wien Chor tritt hauptsächlich bei Veranstaltungen auf, die einen karitativen Zweck verfolgen. So haben wir etwa im Funkhaus, Rathaus oder im Wiener Theater „Metro-pol“ bereits beachtliche Summen für die ORF-Aktion „Licht ins Dunkel“ „ersingen“ können. Gesangstechnisch sind wir ja noch eine junge Pflanze, die wächst und gedeiht. Man-che Sängerinnen und Sänger haben zuvor noch nie in einem Chor gesungen. Nichts desto Trotz trifft sich die Gemeinschaft jeden Mittwoch nach Dienstschluss in einem Studio im Funk-haus, um für den nächsten Auftritt zu proben. Letztes Jahr waren das immerhin fast 10 Ausrückungen und zwei Studio-Aufnahmen für Radio Wien. Eigentlich sehr beachtlich, für einen Laienchor.

Sie sind ein Coldplay-Fan. Welche Bands bzw. Musikstile lie-ben Sie sonst noch?

„Coldplay“ und „ABBA“, wenn es um Pop geht. Eigentlich bin ich aber Kirchenmusiker und – wie könnte es auch anders

sein – da sind Bach, Händel, Mozart und Widor natürlich vorne dabei.

Wie kamen Sie auf die Idee zu Wiens größtem Weihnachts-chor? (Welche Rolle spielte der Radio Wien Chor dabei?)

Die Idee entstand tatsächlich nach einer Chorprobe in der Funkhaus Kantine. Die Studios 2 und 3 sind so riesige Räu-me, dass wir uns – vorerst im Spaß– dachten, wie großartig es doch wäre, sie mal mit ganz vielen singenden Menschen zu füllen. Die Landesdirektorin des ORF Wien, Brigitte Wolf, singt nicht nur im Radio Wien Chor, sie hat ihn auch ge-gründet. Chormusik liebend, hat sie dem Projekt schon sehr früh grünes Licht gegeben. Sängerinnen und Sänger im Radio Wien Chor haben mich in der Zeit der Vorbereitungen nicht nur mental unterstützt, sondern auch in der Organisation. Vor allem meine Kollegin Ingrid Rehusch muss diesbezüglich mei-nerseits immer wieder mit Dank überhäuft werden!Die Zeit vor Weihnachten ist im Landesstudio immer eine besonders arbeitsintensive Zeit. Wir hatten neben der Weih-nachtschor-Aktion auch jede Menge Auftritte für „Licht ins Dunkel“. Ich bin sehr froh, dass die Gemeinschaft so gut zu-sammengehalten hat.

Warum haben Sie das Lied „Do You Hear What I Hear“ aus-gewählt?

Da haben sehr viele Faktoren mitgespielt. Einerseits war die Vorgabe, dass es ein bekanntes Lied sein soll. Für mich war es wichtig, dass es auch leicht singbar ist, um in der kurzen Pro-benzeit das Lied auch „studioreif“ zu bekommen. Begeistert bin ich aber auch vom Text: Die Friedensbotschaft des Autors Noël Regney aus 1962 gilt heute womöglich mehr denn je.

Mit welchem Echo haben Sie gerechnet? Waren Sie über-rascht von der großen Zahl von Anmeldungen?

Überrascht ist wohl etwas zu tief gegriffen. Überwältigt trifft es da schon eher. Mit der großen Freude darüber, dass dieses Projekt schon im Vorfeld so großen Anklang gefunden hat, ist aber auch der organisatorische Aufwand gestiegen. Nächte-lange Planungen und mehrere stundenlange Sitzungen hat es dann gebraucht, bis alles ins kleinste Detail vorbereitet war. Wir wollten ja schließlich nichts dem Zufall überlassen. Deshalb hat es mich auch sehr gefreut, dass wir den Kompo-nisten Florian Reithner gewinnen konnten. Er hat das Arran-gement für das Orchester und den Riesenchor geschrieben. Wirklich meisterhaft, wie ich finde!

Wie ist es Ihnen gelungen Monika Ballwein für das Solo zu gewinnen?Dazu brauchte es wirklich nicht mehr als einen Telefonanruf. Monika Ballwein hat nicht eine Sekunde gezögert zuzusagen. Sie ist Radio Wien schon sehr lange verbunden und für „Licht

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ins Dunkel“ zu singen, so sagt sie selbst, ist für sie eine Selbst-verständlichkeit.

Wie sind die Proben abgelaufen?

Es hat ja eigentlich nur eine Probe gegeben, wo alle 324 Sän-gerinnen und Sänger im Studio 3 im Funkhaus zusammenge-kommen sind. Ich war zu Beginn unglaublich nervös. Wann bekommt man denn schließlich im Leben schon die Gele-genheit, so einen riesigen Chor zu dirigieren? Die Aufregung hat sich aber bald in Freude gewandelt. Diese Unmenge an positiver Energie, die die Menschen da im Saal versprüht ha-ben, lässt mir jetzt noch eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Es war eine zweistündige, sehr anstrengende Probe. Die Sängerinnen und Sänger waren aber hochkonzentriert und so haben wir das Stück sehr schnell einstudiert gehabt.

Wie ging es Ihnen während den Aufnahmen? Waren Sie auf-geregt?

Vor dem Hintergrund, dass die Probe so gut gelungen ist, hab ich mich auf die Aufzeichnung dann nur noch gefreut. Ich war richtig euphorisch und wollte das Beste aus den Men-schen „herauskitzeln“. Mit viel guter Laune und Frohsinn war das aber auch überhaupt kein Problem, auch wenn es stel-lenweise recht anstrengend war. Die Mikrophone verzeihen ja nichts: Wenn da jemand zum Beispiel einmal mit den Noten geraschelt hat, musste man die Aufnahme wiederholen. Aber auch das haben wir mit Humor genommen.

Was war das für ein Gefühl, als Sie die Aufnahme erstmals im Radio gehört haben?

Ich war stolz und den Tränen nahe. Für mich ist da ja nicht nur ein Lied entstanden, sondern auch viele neue Freundschaften und Erlebnisse, die mich fortan mein ganzes Leben begleiten werden. Keine Sekunde möchte ich missen. Auch die Müh-samen nicht!

Gibt es schon Pläne für Weihnachten 2017?Vielleicht „Wiens noch größeren Weihnachtschor“? Ich weiß es noch nicht. Aber meinerseits spricht nichts gegen eine Neuauflage.

Welche Auftritte sind mit dem Radio Wien Chor geplant?

Wir haben in diesem Jahr eine Chorhochzeit. Christian Lud-wig heiratet seine Verlobte Alexandra Barth. Sie haben sich im Chor kennen und lieben gelernt. Ich sag ja immer wieder, dass Probenwochenenden was bringen! Für die Hochzeit wer-den wir also proben und dann steht noch ein großes Konzert in Richtung Sommer an. Außerdem gibt es beim Bürgermei-ster im Rathaus immer einen Empfang, um Spenderinnen und Spender von „Licht ins Dunkel“ ein Dankeschön zu sagen. Dort werden wir auftreten.Und dann werde ich in wenigen Monaten auch noch dreißig. 2017 verspricht also schon jetzt ein sehr ereignisreiches Jahr zu werden.

Dann wünschen wir jetzt schon alles Gute!

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Der Jahreswechsel ist immer die Zeit, um innezuhalten: Man reflektiert, wie das vergangene Jahr abgelaufen ist und man blickt voraus auf das, was das neue Jahr bringen wird. Das sind auch immer die Fixpunkte beim Neujahrsempfang des ChorForum Wien, der diesmal in den Räumlichkeiten des JUFA Wien City Hotel – dem wir für die hervorragende Betreu-ung danken – stattfand.

Der Auftakt erfolgte musikalisch mit dem ausgezeichneten „ensemble focus“ unter der künstlerischen Leitung von An-dreas Salzbrunn. Durch den Abend führte Frau Mag.a Doris Becker-Machreich, die das ChorForum seit einiger Zeit im Bereich Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.

Margret Popper-Appel, die Präsidentin des ChorForum Wien, begrüßte die Ehrengäste, die Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedschöre und bat Herrn DDr. Karl-Gerhard Straßl, den neu gewählten Präsidenten des Chorverband Österreich um seine Begrüßungsworte.

Nach ihrer Begrüßungsrede präsentierte Frau Popper-Appel die Vorschau auf 2017, wobei sie auf das erste Konzert „Dan-cing Voices“ des Landesjugendchor Wien unter der neuen künstlerischen Leitung von Kerem Sezen, Landeschorleiter des CFW, am Freitag, 17. Februar 2017 hinwies.

Im Rahmen des Jahresrückblickes war auch die „Große Chance der Chöre“ ein Thema. Bei dieser zweiten Staffel wirkten einige Mitgliedschöre des CFW mit: TU Wien Chor, Vocalistics und die Gumpoldskirchner Spatzen, die im Finale unter den Top 3 gelandet sind.

Ein sehr emotionaler Moment war es, als Frau Poppel-Appel der künstlerischen Leiterin der Gumpoldskirchner Spatzen, Frau Prof. Elisabeth Ziegler, als Dank und Anerkennung für ihre jahrelange erfolgreiche Tätigkeit die höchste Auszeich-nung, die das CFW zu vergeben hat, die neu gestaltete Leo-Lehner-Plakette und Urkunde überreichte. Frau Prof. Ziegler bedankte sich, sichtlich gerührt, für diese Ehrung und wurde mit viel Applaus bedacht.

Das ChorForum Wien versucht, jedes Jahr ein neues Thema anzubieten: Dieses Jahr referierte Frau Mag.a Lia Burger, Mu-sikpädagogin und Solistin der Wiener Volksoper, zum Thema Stimmbildung im Chor. Mit humorvoll präsentierten Beispie-len beschrieb sie diese Tätigkeit, die nicht nur für die Entwick-lung einzelner SängerInnen, sondern auch der Verbesserung des Chorklanges zuträglich ist.

Für besondere und innovative Projekte der Mitgliedschöre wurde vom CFW die Auszeichnung „Chor des Jahres“ ins Le-ben gerufen. Mag. Martin Kettner, Landeschorleiter im CFW und Mitglied der Jury, präsentierte die eingereichten Projekte der Chöre. Die Jury wählte den Chor „Neue Wiener Stimmen“

zum Chor des Jahres 2016. Lesen Sie bitte zu diesem Thema auch den ausführlichen Beitrag von Mag. Kettner.

Wir durften beim Neujahrsempfang auch die neue Ge-schäftsführerin der Basis.Kultur.Wien, Frau Mag.a Monika Erb, sehr herzlich begrüßen. Frau Mag.a Becker-Machreich führte das Interview, in dem Funktion der Basis.Kultur.Wien, die Tätigkeiten und Angebote zur Sprache gebracht wurden. Im Speziellen berichtete Frau Mag.a Erb über die am 27. Mai stattfindende Veranstaltung „Österreichisches Blasmusikfest

- Blasmusik trifft Wiener Chöre“, das in dieser Form heuer das erste Mal durchgeführt wird. Rund 700 Sängerinnen und Sänger unserer Mitgliedschöre werden daran teilnehmen, das große Finale mit allen TeilnehmerInnen wird am Wiener Rathausplatz stattfinden.

Bevor das „ensemble focus“ den musikalischen Schlusspunkt setzte, präsentierte das CFW das Video „Wien singt – in pa-radisum 2016“, das im Oktober des Vorjahres entstand. Es zeigt dieses Konzert in beindruckenden Aufnahmen sowie Interviews mit Frau Margret Popper-Appel und dem künstle-rischen Leiter Andrés García, Landeschorleiter im CFW.

Beim anschließenden Imbiss in ungezwungener Atmosphäre blieb Zeit zu Diskussionen, Informationen, Notenbörse, Er-fahrungsaustausch und traditionelle Vernetzungen, u. A. mit Dr. Joshua Lange mit seiner Internetplattform „Vienna Virtuo-so“, sowie Frau Gertraud Lankmaier und Herrn Andreas Wal-cher, Geschäftsführerin und Obmann des Tourismusverband St. Michael im Lungau mit der seit Jahren erfolgreichen Ver-anstaltung „Feuer & Stimme“.

Sybille Pieczara

Neujahrsempfang des ChorForum Wien

ensemble focus / Künstlerischer Leiter: Andreas Salzbrunn

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Aktuelles aus dem Chorforum WienChorverband Österreich in Bewegung

Der Chorverband Österreich (ChVÖ), der Dachverband der Chorverbände und Chöre in Österreich, wählte am 29.10.2016 ein neues Präsidium mit DDr. Karl-Gerhard Straßl MAS als neuem Präsidenten an der Spitze. Als langjäh-riger Vizepräsident ist der neue Präsident ein ausgewiesener Kenner der österreichischen Chorszene und weiß um die Wünsche, Sorgen und Probleme der Chöre. Zudem ist ihm aufgrund seiner beruflichen Erfahrungen im Bund und derzeit an einer der führenden Musik-Ausbildungsstätten Österreichs das poltisch-kulturelle Umfeld vertraut.

„Dem ChVÖ gehören derzeit etwa 3.500 Chöre an und somit um rund 50 Prozent mehr, als es in Österreich Fußballvereine gibt!“ so DDr. Straßl. Bei der Generalversammlung hat er sein innovatives 5-Punkte-Programm vorgestellt:Etablierung des ChVÖ als Impulsgeber für chorische Themen wie z.B. Singen in der Schule Strukturwandel des ChVÖ: Wei-terentwicklung zum professionellen Dienstleistungsverband mit starker Lobbying-Funktion Erweiterung des Mitglieder-kreises zur Plattform für Einzelpersonen und Institutionen aus dem Bereich Chor bzw. Chormusik Schaffung einer inno-vativen und interaktiven ChorleiterInnenplattform Kreierung aktueller musikalischer Impulse für die österreichische Chor-landschaft durch verstärkte Einbindung der Top-ExpertInnen.Mit diesen ersten Schwerpunkten des neuen Präsidiums will der ChVÖ in zeitgemäßer Form aktiv sein und merkbare Ini-tiativen setzen: „Das chorische Singen ist von besonderer Be-deutung für Geist und Körper der Menschen, wie zahlreiche Studien immer wieder nachweisen. Gesundheitsfördernde Effekte und sozio-kulturell äußerst positive Wirkungen wie Inklusion und Integration sind immanente Bestandteile des Singens im Chor. Aktuell weisen sogar ORF-Sendungen die hohe Aktualität von Chören nach. Das neue Präsidium des ChVÖ und ich möchten daher die äußerst positiven Einflüsse der Chöre auf die Gesellschaft betonen und unsere Aktivi-täten zum Wohl Österreichs einsetzen,“ erläutert der neue Präsident Straßl.

„Der Chorverband Österreich ist bedeutsam für Österreich – das wird bald verstärkt bemerkt werden“, so der neue Präsident.

Ein Fest des Friedens von und mit Prof. Maierhofer

Foto:

Maximilian Schöner ,

Kammermusiker-Sologeiger

www.maximilian-schoener.com

„Frisch saftig, steirisch.“ Nein. Das ist keine Apfelwerbung, sondern die Kurzbeschreibung für den steirischen Kompo-nisten Lorenz Maierhofer und sein Chorwerk „Friedensmesse in G“, welches ich am 5. November 2016 als Wiener Erstauf-führung hören durfte. Von Maximilian SchönerMaierhofer komponierte dieses Werk Anfang 2015 unter dem Eindruck von weltpolitischen und religiösen Polarisierungen, Anschlägen und Menschen auf der Flucht. Bereits 2015 kam es dann in Kirchberg in der Steiermark, zur Uraufführung. In der Canisiuskirche bei Kälte und Regen angekommen begrüßte der Kirchenraum mit tausenden, aus Papier her-gestellten Friedenstauben und vermittelte mir ein Gefühl von Geborgenheit und einer sehr positive Stimmung. Begrüßt von der Präsidentin des ChorForum Wien, Frau Margret Popper-Appel, fand ich in der fast „ausverkauften“ Kirche meinen Platz. Als Geiger und ehemaliger Wiener Sängerknabe geht man ja nicht in ein Konzert, nein man „erlebt“ es. So wurde meine erste Erwartung übertroffen, als über 150 Chorsänge-rInnen den Hauptaltar füllten. Die „Friedensmesse in G“ ist „flexibel“ von Lorenz Maierhofer komponiert worden. Entweder a Cappella, für Chor und Or-gel oder mit Streichquartett und Orgel. Ich persönlich bin ein Liebhaber der G-Dur, und Lorenz Mai-erhofer beschreibt es hier auch so schön: „Die Friedensmesse in G vermittelt die Glaubensbotschaft in zeitlos eindrücklicher Weise – einfühlsam, verständlich, komprimiert und intensiv. Die acht Chorstücke können in katholischen, evangelischen und ökumenischen Gottesdiensten gesungen werden. Die helle Klangstimmung der Tonart G-Dur verleiht der Messe eine positive und hoffnungsfrohe Strahlkraft. Ich bin an die-sem Abend von der Leistung der verschiedenen Chöre, die zu einem großen Ganzen wurden und auch so klangen, der Mu-siker, der Sprecherin, der Veranstalter, aber natürlich in erster Linie des Komponisten Lorenz Maierhofer, begeistert gewesen. Ich ging selten mit so einer Leichtigkeit, beschwingt von den Klängen und Melodien positiv umgarnt nach Hause. Danke für dieses schöne Erlebnis.

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Zum zweiten Mal hat das ChorForum Wien den Chor des Jahres im Rahmen des CFW-Neujahrsempfang 2017 ausge-zeichnet. Die Idee für diese Auszeichnung entstand aus dem Anliegen ein Zeichen zu setzen, Impulse für die Chorszene in Wien und Umgebung zu geben und die Chöre zu ermutigen neue, innovative Wege zu gehen. A cappella Chor Via Lentia , Lei-tung: Thomas Pulker war der erste Preisträger 2015.

Fünf Chöre haben für 2016 unterschiedliche Projekte ein-gereicht. die Jury bestand aus den CFW-Landeschorleitern Martin Kettner, Andrés García, Colin Mason, Kerem Sezen und dem externen Jurymitglied Frau Gertrud Zwicker (vorm. Intendantin - Styria Cantat)

Die eingereichten Projekte in Kurzversion:

Atzgersdorfer Männergesangsverein 1880 - Leitung: Sieglinde Michalko Projekte: Interkulturelles Projekt- eine Sängerreise nach Sofia und der Austausch mit einem Gastchor aus Norwegen. So-ziales Projekt – Benefizkonzert für bedürftige Familien im 23. Bezirk und Kooperationsprojekt – Teilnahme am Projekt mit den Tonkünstlern und Chefdirigent Yutaka Sado – „Beethoven 9. Symphonie“ gemeinsam mit 500 SängerInnen aus Wien und NÖ in Grafenegg

Louis Braille Chor - Leitung: Michael Juraszek Projekt: „Die Chorprobe – ein interaktives Konzert mit dem Louis Braille Chor und seinem Publikum“.Die Grundidee beruht auf dem Konzept „interaktiv der heiße draht zum publikum“ (von Oskar Egle)Einige Elemente wurden direkt übernommen, z.B. das ge-meinsame Einsingen vor der Chorprobe, gemeinsame und gleichzeitige Abspielen des Lieblingshandytons, oder das Lied Sommermädchenküssetauschelächelbeichte u.v.m.

Neue Wiener Stimmen - Leitung: Christoph Wigelbeyer und Jürgen PartajProjekt: „Österreich – große Töchter, große Söhne“ Der Chor greift sehr aktuelle Themen musikalisch-künstle-risch auf.Die ChorsängerInnen wurden stark in die Programmauswahl und die Dramaturgie des Konzertes einbezogen, es gab da-durch musikalische Betrachtungen aus und auf Österreich

– quer durch die Jahrhunderte und Musikstile, mit Wohlbe-kanntem und völlig Neuem.

Singschule Wien der Musikschule Wien - Leitung: Christiane Fischer Projekt: Uraufführung der Auftragskomposition „Jubellaut zum Jubiläum“ – 10jähriges Jubiläum der wienweiten Kinder- und Jugendchöre im Wiener Konzerthaus. Rund 700 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von 8

–25 Jahren, Gesamtleitung Christiane Fischer brachten die anspruchsvolle Auftragskomposition von Elisabeth Naske (Li-bretto Ela Baumann) erstmals zum Klingen.

TU Chor Wien - Leitung: Andreas Ipp (erfolgreiche Teilnehmer bei ‚Große Chance der Chöre‘) Projekt: „Jagd nach Dr. Ipp“. Die Inszenierung als „James Bond Film“, in dem es um eine aufregende Suche nach den Geheimnoten ging. Die Intros vieler berühmter Filmemacher sorgen regelmäßig für einen gelungenen Auftakt zu den dar-auffolgenden Liedern die mit Beatbox-, perkussiven und cho-reographischen Elementen untermalt wurden.

CHOR DES JAHRES 2016 im ChorForum Wien

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

ChorForum Wien gratuliert dem Chor und seinen künstlerischen Leitern für seine Leistung und seine Innovationskraft. „Ein völlig neuartiges Konzept, das es in dieser Form und mit dieser Thematik noch nicht gegeben hat“, so die Begründung der Jury für die Auszeichnung der „Neuen Wiener Stimmen“.

CHOR DES JAHRES 2016 im ChorForum Wien ist der Chor „Neue Wiener Stimmern“ – künstl. Leitung Christhoph Wigelbeyer und Jürgen Partaj

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Der Spatz von Gumpoldskirchen

Seit beinahe 50 Jahren hat sich Prof. Elisabeth Ziegler der Gesangausbildung von Kindern verschrieben. Was sie mit ih-rem Herzblut bewegen kann, konnten die ZuschauerInnen bei der Großen Chance der Chöre hautnah erleben.

Von Petra Grünböck-Stoiber

„Fröhlich Singen, helles Klingen tön` durch unser Tal.....“, – so beginnt der anlässlich einer viermonatigen USA -Tournee der Gumpoldskirchner Spatzen von Elisabeth Zieglers Vater, Prof. Josef Wolfgang Ziegler, komponierte „Spatzenmarsch“. Diese Reise liegt lange zurück, rund 60 Jahre, und die im Text suggerierte Idylle ist sicher dem Bedürfnis der Nachkriegsge-neration nach Harmonie und heiler Welt geschuldet. Elisabe-th Ziegler, der jüngste Spatz im damaligen Chor ihres Vaters, trug brave Zöpfchen mit Schleife, die Buben hatten akkurat gezogene Scheitel und man kann sich gut vorstellen, was es für die Kinder aus dem kleinen Weinbauerndorf bedeutet ha-ben muss, in die weite Welt zu reisen und ihre Heimat singend zu vertreten.

60 Jahre Spatzenmarsch

Ein Kinderchor dieser Prägung wäre heute nicht mehr vor-stellbar. Die Spatzen singen nach wie vor, so fröhlich wie eh und je – darin hat der Spatzenmarsch ja doch Recht behalten, aber sie haben sich weiterentwickelt, stets die eigenen Gren-zen, ihr Repertoire und auch die stimmlichen Möglichkeiten erweitert. Das Geheimnis dieser nunmehr seit 1949 wäh-renden Erfolgsstory liegt zum größten Teil in der Persönlichkeit der Chorpädagogin Prof. Elisabeth Ziegler, die den Spatzen-chor seit fast 50 Jahren leitet.

1946 in Wien geboren und in Gumpoldskirchen aufgewach-sen, wird ihr schon früh die Liebe zum Gesang von ihrem musikalischen Vorbild, dem Chorvater, Organisten und Kom-ponisten Josef Wolfgang Ziegler, tief ins Herz gepflanzt. Ab ihrem 5. Lebensjahr erhält sie Klavierunterricht, sie singt bei

Chöre im Portätden vom Vater geleiteten Spatzen, im Kirchenchor und später in seinem Kammerchor Vox Humana. Die Chorleitung der Spatzen sollte – in weiter zeitlicher Ferne, irgendwann einmal – ihr Bruder Wolfgang übernehmen und Elisabeth Ziegler ab-solviert die Ausbildung zur Hauptschullehrerin in den Fächern Deutsch und Musik.

Doch, Wink des Schicksals, 1969 erkrankt Prof. Ziegler schwer, der Bruder studiert fernab in den USA und Elisabeth Ziegler übernimmt die künstlerische Leitung der Spatzen.

Vielfältig und abwechslungsreich

„...nach den Meistern unser Streben...“ – der Spatzenmarsch ist Programm und so arbeitet Elisabeth Ziegler unermüdlich an sich selbst und mit den ihr anvertrauten Kindern. Sie be-sucht Chorseminare bei Prof. Erwin Ortner, studiert Stimm-bildung bei Prof. Weissgärber-Price, Prof. Adelheid Schmid, Gunilla Walleen- Mittendorfer, Andreas Schager und Martina Hetzenauer und erarbeitet mit dem Chor ein großes Reper-toire, das bei internationalen Chorwettbewerben immer wie-der im speziellen für seine Vielfalt und seinen Abwechslungs-reichtum gelobt wird. Der Literaturschwerpunkt des Chores liegt im zeitgenössischen a capella Liedgut, allerdings spannt sich der Programmbogen vom Klassischen über das Volks-lied, vom Wienerischen bis hin zu Musical und U-Musik.Ab 1971 wird Elisabeth Ziegler mit ihrem Kinderchor freie Mitarbeiterin der Wiener Staatsoper sowie anderer Wiener Opernhäuser. In zahlreichen Produktionen beweisen die Kin-der ihre Professionalität und überzeugen vor allem durch ihr natürliches Auftreten und ihre Freude am Singen. Interna-tionale Auftritte umfassen sowohl Konzerttourneen in vielen europäischen Staaten, in den USA, Canada, Japan und auch China sowie Teilnahmen an renommierten Chorwettbewer-ben, von denen die Spatzen immer wieder mit ersten Preisen heimkehren. Weitere künstlerische Schwerpunkte werden mit Rundfunk-, TV- und CD-Aufnahmen gesetzt.

Zusammenarbeit mit den Stars

Bei Opernproduktionen und Konzerttätigkeiten darf der Kin-derchor mit herausragenden Künstlern wie Leonard Bernstein,

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Sir Georg Solti, Claudio Abbado, Gian Carlo Menotti , Je-an-Pierre Ponnelle oder Franco Zeffirelli zusammenarbeiten, 2016 auch mit dem österreichischen Multipercussionisten und Ausnahmekünstler Martin Grubinger.Von 1992 bis 2000 wirken die Spatzen bei Christmas in Vi-enna mit, hochgelobt von Sängergrößen wie Placido Domin-go und seinen Künstlerfreunden. Aber auch für Künstler des Showbusiness, z.B. Udo Jürgens, Reinhard Fendrich oder die Scorpions, mit denen die Spatzen die EXPO 2000 in Hanno-ver eröffneten, ist der Kinderchor ein willkommener Partner. Immer wieder werden die Spatzen für ORF -Produktionen geholt, zuletzt im Herbst 2016 als Teilnehmer der „Großen Chance der Chöre“ wo sie als einziger Kinderchor unter den drei Siegerchören Österreichs landeten und die Fans im In- und sogar im fernen Ausland begeistern konnten.

1994 wird Elisabeth Ziegler mit dem „Ferdinand Grossmann Preis“ geehrt, den sie von Kammersänger Placido Domingo entgegennehmen darf. 1998 wird ihr der Berufstitel „Profes-sor“ von Bundespräsident Thomas Klestil verliehen. Es fol-gen das „Silberne Verdienstkreuz“ des Landes Niederöster-reich 2007 und der Ehrenring ihrer Heimatgemeinde. Und am 25.1. die Leo-Lehner-Plakette, verliehen vom ChorForum Wien.

Gründung von cantilena

2003 gründet sie den Gumpoldskirchner Frauenkammerchor cantilena auf Drängen ihrer „Altspätzinnen“, die zwar schon zu groß für den Kinderchor geworden sind, aber unbedingt noch mit „ihrer“ Chorleiterin musizieren wollen. Für Elisabeth

Ziegler ist dies die Gelegenheit, die Literatur für Frauenchor über die Jahrhunderte mit bereits gut geschulten Stimmen zu erkunden. Und auch cantilena erringt so manchen ersten Preis bei renommierten Chorwettbewerben, ersingt Gold bei der Chorolympiade 2009 in Graz und eröffnet die Wiener Festwochen 2011 als einer der Gewinner von „Österreich singt“.

Die doch sehr beachtlichen und erstaunlichen Erfolge eines privat geführten Kinderchores – und in weiterer Folge von cantilena - sind untrennbar mit seiner Chorleiterin verknüpft. Trotz intensiver künstlerischer Arbeit versteht sie es, den Kin-dern die Spontaneität und die Freude am Musizieren zu erhalten. Kein leichtes Unterfangen, gilt es doch rund 30 Mädchen und Buben zwischen 10 und 17 Jahren, die die unterschiedlichsten Schulen besuchen und in verschiedenen Orten wohnen, zwei bis dreimal pro Woche und oft auch an Probenwochenende zur Chorarbeit zu motivieren. Schulst-ress, konkurrierende Freizeitangebote und auch die Pubertät sind täglich Brot der Kinderchorleiterin. Dazu kommt, dass die Buben mutieren, die Mädchen maturieren. Und sobald es wieder einmal geschafft ist, einen harmonischen Chorklang zu erarbeiten, sind schon die nächsten Kleinen da – die Arbeit beginnt von vorne.

Leidenschaft und Demut

Unweigerlich muss man sich da fragen, wie Elisabeth Ziegler seit Jahrzehnten das Kunststück zu Wege bringt, kontinuier-liche musikalische Qualität auf höchstem Niveau mit ihren Kindern zu erarbeiten und sie für die Musik zu begeistern. So

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

mancher Spatz hat erfolgreich Karriere als SolistIn gemacht, viele singen als Erwachsene in renommierten Chören, im Opernchor, im Wiener Singverein, in der Wiener Singakade-mie. Aber in ihnen allen hat Elisabeth Ziegler das Feuer ent-facht, das sie für das Singen brennen lässt. Sie selbst brennt lichterloh, ein Leben ohne Gesang ist für sie nicht vorstellbar

– „...denn das Lied ist unser Leben...“ postuliert der Spatzen-marsch.

Und Elisabeth Ziegler glaubt man das, vor allem als Chor-sänger. Während des gemeinsamen Musizierens hält sie Kontakt mit jedem einzelnen ihrer SängerInnen, zieht sie oder ihn in den Bann der Musik oft allein durch einen Blick, einen Gesichtsausdruck und versteht es, den Funken zu entzünden. Ihr großes Talent ist es, dem Wort durch die Musik Bedeutung zu verleihen, mit großer Leidenschaft aber auch in angemes-sener Demut. Elisabeth Ziegler hat viel erreicht in ihrem Leben – durch har-te Arbeit, unglaubliche Disziplin sich selbst gegenüber und stets die Chorarbeit vor alles andere im Leben stellend. Die Anerkennung so mancher der ganz Großen ist hochverdient. Und so muss wohl auch in der – mit einigem Augenzwinkern durchgeführten – scherzhaften Geste des Erwin Ortner ein ziemlich großes Stückchen Wahrheit gesehen werden, als er anlässlich ihres 70. Geburtstags coram publico vor ihr das Knie bis zum Boden beugte und ihre Verdienste dergestalt würdigte.

Die braven Zöpfchen sind längst Vergangenheit, doch etwas aus dieser Zeit, das Elisabeth Ziegler ausmacht und vielleicht das Geheimnis ihres Erfolges sein mag, hat sie sich erhal-ten. Tief im Innern ist sie immer der kleine Spatz geblieben, der mit großen dunklen Augen neugierig staunend die weite Welt erkundet, beseelt vom nie enden wollenden Zauber des Gesangs. „....und ein Spatz ist nicht gesund, wenn er nicht singt.....“

ChorforumWien ehrte am 25. Jänner 2017 Frau Prof. Elisabeth Ziegler

Die Gumpoldskirchner Spatzen mit Elisabeth Ziegler ha-ben, gemeinsam mit der NMS Gumpoldskirchen mit Gün-ther Mohaupt, bei der „Großen Chance der Chöre“ diesen schönen traditionellen Weinort im südlichen NÖ durch ihre ausgezeichneten Darbietungen auch österreichweit sehr bekannt gemacht. Wir gratulieren nicht nur den Chören zu dieser ausgezeichneten Leistung, sondern auch Bürgermei-ster Ferdinand Köck zu dieser Vielfalt und Dichte der jungen Chorszene in der Marktgemeinde Gumpoldskirchen. Für das ChorForum Wien ist es seit vielen Jahren eine große Freude und Ehre, diesen Chor in seinem Dachverband zu haben und zu betreuen.

Anlässich des CFW-Neujahrsempfang 2017 überreichte Prä-sidentin Poppel-Appel der künstlerischen Leiterin der Gum-poldskirchner Spatzen, Frau Prof. Elisabeth Ziegler, als Dank und Anerkennung für ihre jahrzehntelange erfolgreiche Tätig-keit die höchste Auszeichnung, die das CFW zu vergeben hat, die neu gestaltete Leo-Lehner-Plakette und Urkunde.

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Schicken Sie bis zum 31.3.2017 ein Mail mit dem Lösungswort an [email protected]. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Aktuelles aus den MitgliedschörenChor der Begegnung – das neue Forum für Offenheit und Lebensfreude in Liesing

Bald feiert er seinen ersten Geburtstag und der Chor der Begegnung macht seinem Namen alle Ehre. Jeden Montag findet dieses offene Chorprojekt im Veranstaltungssaal VHS Erlaa in der Putzendoplergasse 4 statt. Um 18.45 Uhr belebt sich der Eingangsbereich, fröhliches Gelächter, Begrüßungen und rege Vorbereitungen erfüllen die Räume.

Ganz egal ob du schon seit Jahren in einem Chor singst oder immer nur davon geträumt hast, ob du schon auf ein langes, buntes Leben zurückblickst oder gerade dabei bist durchzu-starten, ob du hier geboren bist oder dein Weg dich erst im Lauf deines Lebens hierher geführt hat – genau für Menschen wie dich ist dieses Angebot gedacht!

Diese Worte finden sich im Vorwort des Liederheftes aus dem geprobt wird und dementsprechend bunt ist die Grup-pe, die sich jede Woche voller Vorfreude zusammenfindet. Es gibt keine Anwesenheitspflicht, denn jede Probe ist ein Fest für sich. Durchschnittlich kommen aber zwischen 70 und 90 SängerInnen, das Altersspektrum reicht von Kindern bis Se-niorInnen. Musikalische Erfahrung und sängerisches Können sind weit gestreut. Für die TeilnehmerInnen entstehen keiner-lei finanzielle Verpflichtungen, denn die VHS Liesing bezahlt dieses Projekt zur Gänze.

Für Chorleiterin Stefanie Weingartner besteht die Herausfor-derung darin, jeden Montag als Einheit für sich zu gestalten und trotzdem eine Kontinuität zu gewährleisten.

”Für mich ist es ein Geschenk zu erleben, wie viel positive Emotion über das gemeinsame Singen frei wird. Die Men-schen kommen aus völlig unterschiedlichen Lebenswelten, aber am Ende der Probe empfinden sie sich als Einheit. Mit diesem Projekt gelingt ein wesentliches Element von Musik: tiefe und ehrliche Begegnung.”

https://www.facebook.com/chorderbegegnung/

Stefanie Weingartner

„Schatten Spiegel Licht”

Das neue Projekt des „Chor im Hemd“ ist eine spannende Mischung aus Chorkonzert, Theaterstück, Performance und Projektion. Der „Chor im Hemd“ befasst sich schon seit seinem Bestehen mit den Berührungspunkten von Literatur, Bühne und Musik. Biographien der KomponistInnen helfen maßgeblich bei der Interpretation ihrer Stücke. Chorleiter, Sängerinnen und Sän-ger beschäftigen sich intensiv in langen Probenphasen mit der Materie, um die Gefühlswelt, die jedem musikalischen Werk innewohnt, für Zuhörer fühlbar zu machen. In diesem Projekt wird der Chor das Publikum an einem Gefühlskosmos teilha-ben lassen. Oliver Huether, etablierter Schauspieler am Theater in der Josefstadt, stellt die poetischen Texte von Christopher Mar-lowe über Erich Kästner bis Joseph von Eichendorff drama-tisch dar – das bedeutet, er liest sie nicht nur vor, sondern er lässt sich auf den Text und auf die Dramatik ein, die diesem innewohnt. Er durchlebt sie. So zeichnet er gemeinsam mit dem Chor, der u.a. Stücke von Bruckner, Martin Stampfl und Eric Withacre beiträgt, ein Bild von einem Menschen, dessen Gefühle von bedrückender Ausweglosigkeit bis hin zu großer Zuversicht gezeigt werden. Auch hier berühren sich Text und Musik, verschwimmen gar zu einem Gedanken. Es werden Überlegungen über das Leben vorgetragen, das wir manch-mal recht unaufmerksam führen. Das ChorTheaterStück lenkt den Blick auf uns, auf das „Ich“ und die Welt um uns herum und auch darauf, wie wir uns dort wiederfinden. Es ist mehr als ein Kommentar - vor allem ist es eine Reflexion, eine Fokussierung. Doch um Klarheit zu erlan-gen, gehen wir alle oftmals einen weiten Weg. Zweifel erwa-chen, Fragen stellen sich, Antworten sind rar. Die Texte und Stücke geben diesen Prozess wieder, während Bildprojekti-onen die Reise durch das „Ich“ bebildern und ihr eine weitere Rezeptionsebene geben. In dem Sinne lässt sich „Schatten Spiegel Licht“ zusammenfassend als dramatisch inszenierte Performance poetischer Texte, reflektiert in Klangstücken und Lichtbildern beschreiben.

„Schatten Spiegel Licht“Ein Chortheaterstück.

Schauspiel: Oliver HuetherDramaturgie: Martina TheisslVisuals: Gerhard TheisslLeitung: Andreas Salzbrunn

25. Februar 2017, 19:30 UhrProf. Spitzy-Auditorium (im Orthopädischen Spital Speising)Speisinger Straße 109, 1130 WienVorverkauf: € 23 / € 18, Abendkassa: € 28 / € 23Kartenbestellung: [email protected]äßigung für SchülerInnen und Studierende

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Nach einem Auftritt vor dem Burgtheater am 1. Oktober brachte das Chorjahr 2016 für die rund 60 SängerInnen am 25. November bereits das nächste Highlight – die Eröffnung des Internationalen Adventsingens im Wiener Rathaus. Dort waren heuer unter anderem Chöre aus Europa, Japan, Süd-afrika und den USA zu Gast. Zum fünften Mal in Folge hatte der 1. Wiener Gemeindebauchor die Ehre, dieses bedeu-tende Ereignis zu eröffnen. Schon in den vergangenen Jah-ren begeisterte er bei seinen Auftritten in diesem besonderen Rahmen jeweils rund 500 ZuschauerInnen. Mit mehr als 60 Mitgliedern gab Chorleiter Martin Strommer dabei Advent- und Weihnachtslieder im Festsaal zum Besten.

Vielfältige AktivitätenAktuell ist eine Neuaufnahme des Liedes „Oh du lieber Au-gustin“ – produziert von Wolfgang Schlögl – im Entstehen. Dabei handelt es sich um ein generationenübergreifendes Projekt mit den jungen Rappern Daniel „Dänix“ Haidner und Marinko „Freezy Trap“ Perka. Eine Filmdokumentation zur Entstehung und ein Musikvideo werden ebenfalls in Kürze zu sehen sein.

Hinter der Gründung des 2008 von Snjezana Calija, der Leiterin des wohnpartner-Teams 22, ins Leben gerufenen 1. Wiener Gemeindebauchors stand die Idee, unterschiedliche Menschen durch die gemeinsame Sprache der Musik mitei-nander zu verbinden. Mittlerweile hat sich die Zahl der Sän-gerInnen versechsfacht. Mit viel Leidenschaft wird nun an drei Standorten für rund 20 gemeinsame Auftritte im Jahr geprobt.

Der 1. Wiener Gemeindebauchor tritt unter anderem bei Ver-

anstaltungen in Wiener Gemeindebauten und im Rahmen der Gala für MietervertreterInnen im Rathaus auf, beteiligt sich an Chorfestivals und unternimmt auch gemeinsame Chorreisen. Interessierte – insbesondere Männer – sind herzlich willkommen und können sich beim wohnpartner-Team in ihrer Nähe melden.

Über wohnpartner Gemeinsam mit den BewohnerInnen entwickeln die wohn-partner-MitarbeiterInnen vielfältige Initiativen, um das Zu-sammenleben und die gute Nachbarschaft im Wiener Ge-meindebau zu fördern und weiter zu verbessern. Darunter sind die Begrüßungs-Initiative „Willkommen Nachbar!“, der 1. Wiener Gemeindebauchor, die BewohnerInnen-Zentren oder die Unterstützung bei von MieterInnen initiierten Hofca-fés oder Festen. Auch mit zahlreichen Garten-Initiativen stär-kt wohnpartner das Miteinander. Generationenverbindend sind die ZeitzeugInnen-Projekte: Sie fördern einen Austausch zwischen Jung und Alt. Zudem vermittelt wohnpartner bei Meinungsverschiedenheiten und führt kostenlos Mediationen durch. Weiters sind „wohnpartner unterwegs“-Mitarbeiter-Innen ganzjährig aktiv, um für ein besseres Miteinander in den Wohnhausanlagen zu sorgen.

www.wohnpartner-wien.at

Fotocredit: © Martin Mikulik/Wohnservice Wien

Der 1. Wiener Gemeindebauchor eröffnete auch 2016 wieder das

Internationale Adventsingen im Festsaal des Wiener Rathauses.

1. Wiener Gemeindebauchor - Singen verbindet - seit 2008

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Am 3. Adventwochenende fanden auch heuer die Advent-konzerte der Kärntner Singgemeinschaft in Wien (KSGW) un-ter der Leitung von Mag. Bernhard Sturm statt. Diese zwei Veranstaltungen sind bereits seit Jahrzehnten traditioneller Bestandteil der Vorweihnachtszeit für die beiden Pfarren St. Brigitta (20. Bezirk) und St. Johann Nepomuk (2. Bezirk). Der wiederholt große Publikumszuspruch ist der Beweis dafür, dass diese Konzerte aus dem Wiener Kulturleben nicht mehr wegzudenken sind.

Durch ein abwechslungsreiches Programm aus Kärntner Ad-vent- Marien- und Hirtenliedern, die in Folge vom Gesamt-chor, Frauen- und Männerchor sowie einem Frauenterzett aus dem Chor präsentiert wurden, konnten sich das Publikum in eine besinnliche Stimmung versetzt lassen. Mit weihnachtliche Gedichten, Geschichten und Gedanken führten Mitglieder des Chores durch den Abend.Das Musikensemble „Welsch & Co.“, das als Gast eingela-den war, bot mit seinem bestens abgestimmten Programm jeweils eine wunderbare musikalische Umrahmung der Ver-anstaltung.

Die nächste Möglichkeit die Kärntner Singgemeinschaft in Wien zu hören bietet sich beim Kärntner Liederabend der KSGW an:

Orthopädisches Spital Speising, Speisinger Straße 109Prof.-Spitzy-Auditorium31. Mai 2017 um 19.30 UhrLtg: Mag. Bernhard SturmSprecher: Hans MosserDer Abend steht unter dem Motto „Eine Wanderung über Kärntens Berge“.

Kärntner Adventkonzerte in Wien

Im Rahmen der vom Chorforum Wien organisierten Advent-konzerte hat der PiaristenChor im Haus der Musik am 27. November 2016 einen besinnlichen, berührenden Abend gestaltet.Dieser erste Adventsonntagabend im Haus der Musik war eine schöne Gelegenheit, dem zahlreich erschienenen Publi-kum ein sorgfältig ausgewähltes Programm zu präsentieren. Das Programm beinhaltete 12 Adventlieder, die mit zwei Le-sungen von Adventgedichten und Adventgeschichten ergänzt wurden. Einige Adventlieder davon werden demnächst als Hörproben auf www.PiaristenChor.at zu genießen sein.Der PiaristenChor war unter der künstlerischen Leitung von Francois-Pierre Descamps vollzählig präsent. Die Lesungen wurden von den beiden Chormitgliedern Traude Friedl/Tenor und Henriette Madhavian/Alt gehalten. Der Applaus der Gä-ste wollte nicht enden, so dass der Chor dem Wunsch des Publikums folgend „Maria durch ein Dornwald ging“ zum Abschluss präsentierte.

PiaristenChor im Advent 2016

Der PiaristenChor im Haus der Musik

Bericht: Mathilde W. Neubauer, PiaristenChor, Öffentlichkeitsarbeit,

[email protected]

Foto: Gerhard Prenner

Weitere Infos: www.ksgw.at

Felix Napetschnig

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Zwei Chöre, ein Sinfonieorchester. Die Friedenskirche in Linz und der große Saal des Konzerthauses Wien prall gefüllt. Zwei fulminante Konzerte, Standing Ovations.

Von Victoria Grinzinger

Das Zentrum all dieses Trubels bildete ein Werk, das in seinem Ausgang auf immerwährenden Frieden hofft: „The Armed Man. A Mass for Peace“ von Karl Jenkins. Als Anti-Kriegsstück den Opfern des Kosovo Krieges gewidmet wurde die Messe im Jahr 2000 in London uraufgeführt. Die Neuen Wiener Stimmen sangen gemeinsam mit dem Oberösterrei-chischen Landesjugendchor, begleitet vom Sinfonieorchester der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien unter der Leitung von Andreas Stoehr „The Armed Man“ am 14. und 15. Jänner 2017 in Linz und Wien. „The Armed Man“ war für beide Chöre und das Orchester vor allem auch ein Projekt der Begegnung. Zwar wurde das Stück vorerst separat mit den jeweiligen Chorleitern Christoph Wi-gelbeyer und Alexander Koller einstudiert, das mitreißende Endergebnis konnte allerdings erst durch vereintes Musizie-ren entstehen. Für die Neuen Wiener Stimmen war das eine wunderbare Erfahrung durch die sie ihr Können und Wissen erweitern konnten, vor allem aber auch neue Bekanntschaf-ten knüpfen durften. Dafür möchten sich die Sängerinnen und Sänger der Neuen Wiener Stimmen herzlich bei allen Beteili-gten bedanken! Auch in der Friedensmesse selbst spielt Begegnung eine be-deutende Rolle. Karl Jenkins entscheidet sich nicht für eine einseitige Perspektive auf Krieg und Frieden, sondern kom-biniert Texte unterschiedlicher Epochen, Religionen, Kulturen und Traditionen miteinander. „The Armed Man“ ist also keine christliche Messe im klassischen Sinn: Da steht beispielsweise

Neue Wiener Stimmen - 130 Stimmen für den Frieden

der islamische Adhaan anstelle des Credos vor dem Kyrie der christlichen Liturgie, da liefert ein jahrtausendealtes indisches Epos die Beschreibung für die grausamen Folgen eines ver-gangenen Krieges. Ebenso wird dafür ein Gedicht von Toge Sankichi, der 1945 den Atombombenangriff in Hiroshima miterlebte, verwendet. So spannt Karl Jenkins einen Bogen von über 2000 Jahren. Die Musik erzeugt ebenfalls effektvolle Kontraste. Mittelal-terliche Gregorianik und Vokalpolyphonie der Renaissance treffen auf Marschmusik und Folklore, bedrohliche Pauken-schläge treffen auf berührende Celloklänge. Durch diesen Aufbau macht „The Armed Man“ darauf auf-merksam, dass all die unterschiedlichen Epochen, Religionen, Kulturen und Traditionen eine schreckliche Gemeinsamkeit haben: Den Krieg, der seit Jahrtausenden auf unserer Erde geführt wird. Im Mittelpunkt der Friedensmesse steht dabei ihr Namens-geber: „L’homme armé“, ein bekanntes Kriegslied aus der Renaissancezeit. Das französische Chanson ruft zur allgemei-nen Bewaffnung auf und wurde immer wieder in Messverto-nungen eingebaut. Dieses wird im finalen 13. Satz der Messe zur Erkenntnis „Better is Peace than always War“ umgedeutet.So erzählten die zahlreichen jungen Musiker mit „The Armed Man“ von der anfänglichen Euphorie und der darauffol-genden schrecklichen Realität des Krieges. Im versöhnlichen Ende erfolgt eine Rückbesinnung zum Glauben. An wen, oder was geglaubt wird, bleibt den Musikern und den Zuhörern durch die Vielseitigkeit des Stückes selbst überlassen. Verbin-dend ist die gemeinsame Hoffnung auf Vergebung, Versöh-nung und den ewigen Frieden. Und dazu sagt auch Neue Wiener Stimmen Chorleiter Christoph Wigelbeyer treffend:

„Man darf die Hoffnung nicht verlieren und wer soll die Hoff-nung besser repräsentieren, als junge Leute.“

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Sehr geehrter Herr Professor, herzliche Gratulation zur Verlei-hung des Berufstitels Professor! Wie fühlt sich das an, diesen Titel zu tragen?Ich fühle mich geehrt und bin sehr dankbar, dass der Öster-reichische Staat mir eine so hohe Auszeichnung verliehen hat.

Sie wurden in Debrecen in Ungarn geboren. Was verbindet Sie mit Wien, mit Österreich?Meine Frau ist aus Oberösterreich und meine Kinder sind in Wien geboren.

Seit 2005 sind Sie Chormeister des WMGV. Was war Ihr größter Erfolg bislang?Wir haben seit 12 Jahren eine kontinuierliche Entwicklung erzielt und musizieren mit Freundschaft und Respekt miteinan-der.

Sie sind außerdem Chorleiter der Mödlinger Singakademie und Dirigent der Ungarischen Kammerphilharmonie. Wie las-sen sich so viele unterschiedliche Tätigkeiten gut verbinden?Es ist mir eine große Freude, dass ich Chor- und Orchester-literatur gleichermaßen dirigieren darf. Das verlangt organi-satorisches Talent.

2017 ist ein besonderes Jahr für den Chor: Der Donauwalzer, der im Auftrag des WMGV von Johann Strauß geschrieben und später dem WMGV gewidmet worden ist, wird heuer 150 Jahre alt. Was ist anlässlich dieses Jubiläums geplant?Im April haben wir eine Einladung nach China, im Juni ein Konzert im Musikverein/Brahmssaal, im Juli eine Konzert-tournee in der Steiermark und im Burgenland, im Juli eine

Foto: CANTATE-Fans der ersten Stunde

Große Begeisterung löste die letzte Ausgabe der CANTATE bei den Mitgliedern

des Wiener Männergesang-Vereines aus, die auch den Titel zierten, wie dieses

Foto beweist. Mit Genuß haben unsere „Models“ den ersten Beitrag aus der

Reihe „Chöre im Porträt“ gelesen, den wir dem ältesten (Erwachsenen-)Chor

Österreichs gewidmet haben.

Chorleiter Antal Barnás zum Professor ernannt

Einladung nach Künzelsau/Deutschland. In Planung ist, im November Giuseppe Verdis Requiem im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins zur Aufführung zu bringen.

Der WMGV selbst wurde 1843 gegründet. Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus?Wir haben ein Stipendium für junge talentierte Sänger ausge-schrieben und freuen uns auf jeden Neuinteressierten.

Herzlichen Dank für das Gespräch und alles Gute für 2017!Vielen Dank und auch ich wünsche ein gutes Neues Jahr!

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Am 11.12.2016 hatten wir, der Wiener Lehrer-a cappella-Chor, unter der Leitung unseres Chorleiters Maximilian Opll erneut die Ehre, im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins zu singen. Den ersten Teil des Programms bildeten die Weih-nachtskantate Ergreifet die Psalter von Gottfried August Ho-milius, einem - heute eher unbekannten - Zeitgenossen Jo-hann Sebastian Bachs, sowie Bachs Kantate Gloria in excelsis Deo (BWV 191). Nach der Pause folgten die Kantaten I bis III aus Bachs Weihnachtsoratorium (BWV 248).

Mit uns gemeinsam musizierten der Chorus Alea und die Ca-pella Savaria, die uns bereits bei der Aufführung von Georg Friedrich Händels Messiah klangkräftig unterstützt hatten. Die Verwendung von Historischen Instrumenten im Orchester er-möglichte es uns, die Werke in der heute für Barockmusik üblichen tieferen Stimmung von a=415Hz zur Aufführung zu bringen. Dies war nicht nur unserem Chorleiter ein Anliegen, sondern bereitete auch uns Sängerinnen und Sängern große Freude. Als Solistinnen und Solisten konnten wir Cornelia Ho-rak (Sopran), Monika Schwabegger (Alt), Jan Petryka (Tenor) und Michael Nagl (Bass) gewinnen.

Schon das schwungvolle Eröffnungswerk, bei dem Cornelia Horak als Erste der vier SolistInnen glänzen konnte, sorgte beim Publikum für große Begeisterung, die auch im weiteren Verlauf des Konzertes nicht abnahm. In den folgenden Kanta-ten konnten auch die anderen drei SolistInnen brillieren und erfreuten Publikum und Chor gleichermaßen mit Virtuosität und Einfühlungsvermögen.

Wiener Lehrer-a cappella-Chor: Kantaten von Johann Sebastian Bach und Gottfried August Homilius

Für uns ChorsängerInnen war das Konzert einerseits eine Herausforderung, die einen großen Probenaufwand und hie und da auch Geduld erforderte - bis sich niemand mehr in den Koleraturen von „et nunc et semper“ verirrt, dauert es eben seine Zeit. Andererseits war diese Aufführung für uns aber auch etwas besonders Schönes: Denn solch wunderbare Werke im großen Musikvereinssaal erklingen zu lassen, ist nicht nur für die Barockliebhaber unter uns ein besonderes Erlebnis.

Dass das Konzert nicht nur uns Mitwirkenden, sondern auch dem gesamten Publikum große Freude bereitet hat, wurde ne-ben zahlreichen begeisterten Rückmeldungen auch dadurch bestätigt, dass der Saal trotz einer halben Stunde Überlänge auch am Ende des Konzertes noch voll war...

Wir freuen uns auf unsere kommenden Projekte und hoffen, die Neugierde des einen oder anderen zukünftigen Konzert-besuchers geweckt zu haben. Wir laden Sie an dieser Stel-le herzlich zu unserem nächsten Konzert am Sonntag, dem 23.4.2017, unter dem Titel „Just sing it“ um 19:30 in den Mozartsaal des Wiener Konzerthauses ein.

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

FortbildungenSING-IN-WIEN

Vom 24. bis 30. Juli 2016 fand die zweite Ausgabe vom „SING-IN-WIEN“ statt, ein „Chorseminar für In-Wien-Geblie-bene und die, die Wien erleben möchten“, wie die beiden InitiatorInnen, Michaela Hörmanseder und Jean-Jacques Rousseau, dieses Seminar beworben haben.Die Besonderheit des „Sing-In-Wien“ besteht darin, dass die TeilnehmerInnen ihren normalen Arbeits-, bzw. Urlaubstag er-leben können, bevor sie sich zwischen 17.00 und 21.00 Uhr dem Chorgesang und der Stimmbildung widmen. Berufstä-tige tauschen dann ihre Akten, PCs oder Werkzeuge gegen eine Chormappe aus und Wien-BesucherInnen freuen sich, an den Abenden einer Urlaubs-Woche selber musikalische Akteure in der Weltmusikstadt Wien sein zu dürfen.

„Ein Chorseminar, mal anders“Wie bei der Premiere des „Sing-In-Wien“ 2015 leitete Jean-Jacques Rousseau den Seminarchor. Michaela Hörmanseder und ihr Kollege Erwin Nagelreiter (Eisenstadt) übernahmen die Stimmbildung. Die zwei Seminar-InitiatorInnen sind in der Chor- und Ge-sangs-Szene keine Unbekannten und dies über die Grenzen Wiens hinaus: Michaela Hörmanseder (Wien) unterrichtet Gesang, u. a. am Konservatorium für Kirchenmusik Wien, und tritt regelmäßig als Gesangssolistin auf. Jean-Jacques Rousseau (Belgien) widmet sich hauptsächlich der Gesangs-pädagogik und der Chorleitung (u. a. 2008 bis 2013, Cho-rus Delicti Wien; derzeit zwei Chöre im deutschsprachigen Ost-Belgien). Außerdem waren beide über Jahre hinweg als StimmbildnerIn im Singverein der Musikfreunde in Wien tätig.

„Internationale DimensionenZählte die erste „Staffel“ des „Sing-In-Wien“ bereits 46 Teil-nehmerInnen, so waren es diesmal 54, die sowohl aus Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, aber auch aus Deutsch-land, Belgien und Frankreich anreisten – wodurch das Semi-nar allmählich „internationale Dimensionen“ annimmt.Eine Woche lang verwandelte sich also der Festsaal des Be-zirksamtes Margareten in einen großen Chorsaal, wo Abend für Abend „Lieder der Völker“ erklangen. Unter dem Motto

„In 80 Takten um die Welt“ wurde internationales Liedgut & Folklore einstudiert und vertieft. Beachtlich, mit welcher Be-geisterung und Motivation die TeilnehmerInnen des „Sing-In-Wien“ 2016 sich an diese Literatur – die mit sieben Fremd-sprachen und ebenso vielen verschiedenen Stilrichtungen doch eine große Herausforderung darstellte – heranwagten.Zusätzlich zum Singen im Chor konnte die TeilnehmerIn-nen ein bis zwei Einheiten Stimmbildung genießen, wo der Stimme „auf den Grund gegangen“ wurde und manche ihr wahres Stimmpotential entdeckten.

„Rund um den Globus und … um das Publikum“Magische MomenteAm Samstagabend trat dann der „Sing-In-Wien-Chor“ in

einem beinahe vollbesetzten Festsaal auf und präsentierte das erarbeitete bunte Programm mit insgesamt 8 Chorstü-cken, sowohl a cappella als auch mit Klavierbegleitung – Flo-rian Schwarz’ Klavierspiel unterstützte den Chor dabei wun-derbar. Das Resultat war erstaunlich und die Qualität der ver-schiedenen Interpretationen beeindruckte die ZuhörerInnen sichtlich. Die Begeisterung der SängerInnen war ansteckend, und als sich der Chor rund um das Publikum platzierte und die Zugabe sang, erlebten sowohl Publikum als auch die Sin-genden einen magischen Moment. Das gelungene Konzert wurde mit großem Applaus gefeiert und mit „Standing Ova-tions“ belohnt. Glückliche TeilnehmerInnen und beschenkte ZuhörerInnen trafen sich anschließend und ließen dieses 2. „Sing-In-Wien“ im gemütlichen Rahmen bei einem Glas Wein ausklingen.Michaela Hörmanseder und Jean-Jacques Rousseau blicken vertrauensvoll in die Zukunft und planen bereits das kom-mende „Sing-In-Wien“, das vom Sonntag 23. bis Samstag, 29 Juli 2017 stattfinden wird.Alle praktischen Infos finden Sie in der nächsten Ausgabe der CANTATE und diese können auch unter [email protected] bzw. via Facebook angefordert werden.

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

SidestepsKultur für alle zugänglich machen

Die Basis.Kultur.Wien ist eine der wichtigsten und innova-tivsten Kultureinrichtungen der Stadt. Für 2017 ist unter ande-rem ein gemeinsames Event von Blasmusik und Wiener Chö-ren geplant. Das Gespräch mit der neuen Geschäftsführerin Mag. Monika Erb führte Doris Becker-Machreich.

Frau Erb, Sie sind seit Mitte 2016 Geschäftsführerin der Basis.Kultur.Wien. Wie haben Sie das erste halbe Jahr Ihrer Tätig-keit erlebt? Ich fühle mich sehr wohl und wurde im Team herzlich aufge-nommen. Am Anfang war es natürlich essentiell, meine Mit-arbeiterInnen kennenzulernen und mich in das Team einzufü-gen aber auch, das Unternehmen mit seinen vielen Facetten zu überblicken. Nun geht es darum, Erfolge und Potentiale zu analysieren, um Anknüpfungspunkte zu finden und die Insti-tution weiterzuentwickeln.

Einer der wichtigsten Grundsätze in der Arbeit von Basis.Kul-tur.Wien ist einen niederschwelligen Zugang zu Kultur zu bie-ten. Wie gut gelingt Ihnen das? Wir versuchen, Kultur für möglichst alle WienerInnen – unab-

hängig von sozialem oder kulturellem Hintergrund – zugäng-lich zu machen. Rund 124.000 BesucherInnen bei insgesamt etwa 4.900 Veranstaltungen im Jahr 2015 sprechen für sich. Ermöglicht wird das von unseren rund 300 Mitgliedsverei-nen, die lokal in den Bezirken „Kultur vor Ort“ anbieten. BKW übernimmt einen Großteil der Bewerbung. Wir arbeiten sehr eng mit den Bezirksblättern zusammen und geben monatlich ein Programm heraus. Natürlich werden die Veranstaltungen auch auf Facebook und unserer Homepage angekündigt. Die Mitgliedsvereine werden zusätzlich mit dem Druck ihrer Flyer und Plakate unterstützt, die weitere Besucher anlocken.

Die BKW hat ein umfangreiches Angebot für die unterschied-lichsten Zielgruppen. Wo liegen die Schwerpunkte? Haben sich in den letzten Jahren die Prioritäten verschoben? Das Wiener Volksbildungswerk wurde 1955 gegrün-det und hatte als überparteilicher Verein zum Ziel, Bil-dungs- und Kulturvereine in Wien in Ihrer Arbeit zu un-terstützen. Seit 2009 ist das Wiener Volksbildungswerk auch unter dem Namen Basis.Kultur.Wien bekannt. Der Schwerpunkt hat sich in dem Sinn nicht verändert. Viel-leicht kann man sagen, dass es mehr als früher darum geht, den Bildungsauftrag, dem sich Basis.Kultur.Wien verschrieben hat, durch das niederschwellige Angebot von Kunst und Kul-tur und der Förderung vor allem auch junger KünstlerInnen zB. durch neue Förderprogramme zu verfolgen. Auch das kultur- und gesellschaftspolitische Geschehen darf nicht au-ßer Acht gelassen werden. Themen wie Integration müssen natürlich Teil unserer Arbeit sein.

Gerade auch im Kulturbereich sind viele Menschen ehren-amtlich tätig. Wie sähe die Kulturszene in Wien ohne deren Engagement aus? Meiner Ansicht nach wäre die Kunst- und Kulturszene ohne ehrenamtliches Engagement nicht das, was sie ist. Wien ist eine der Kulturhauptstädte der Welt, dafür ist natürlich unse-re Geschichte verantwortlich sowie die großen Institutionen

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

dieser Stadt. Das Flair und das kulturelle Gesamtbild werden aber erst vollständig durch die ehrenamtliche Arbeit der vielen Vereine und Initiativen. Ich habe selbst als Obfrau bei kultur-imdritten ehrenamtlich gewirkt und weiß wovon ich spreche. Unter anderem ist es die Aufgabe von Basis.Kultur.Wien, ge-nau auf dieses Engagement aufmerksam zu machen und für die Anerkennung und Wertschätzung des ehrenamtlichen En-gagements zu sorgen.

Ein besonders wichtiger Bestandteil der Tätigkeit ist die För-derung der Wiener Kunst- und Kulturszene und die Umset-zung von Programmen, die die politisch Verantwortlichen dieser Stadt als wichtig erachten. Wie funktioniert hier die Schwerpunktsetzung? Neben der laufenden Unterstützung unserer über 300 Mit-gliedsvereine ist Basis.Kultur.Wien Trägerorganisation der Förderinitiativen SHIFT, CASH FOR CULTURE und GO FOR CULTURE. Bei SHIFT handelt es sich um eine Förderinitia-tive der Stadt Wien für innovative Kunst und Kultur. CASH FOR CULTURE wurde gegründet, um Jugendliche zwischen 13 und 23 Jahren bei der Realisierung ihrer Kunst- und Kul-turprojekte finanziell, aber auch durch die Hilfe von Coaches zu unterstützen. GO FOR CULTURE ist ein Lehrlingsprojekt, dabei wird Jugendlichen in Zusammenarbeit mit Berufsschu-len der Zugang zu Kunst- und Kultur (oft erstmals) ermöglicht.

Am 26. und 27. Mai 2017 findet am Rathausplatz das Öster-reichische Blasmusikfest 2017 – Blasmusik trifft Wiener Chöre statt. Dieses Jahr wirken bei diesem Fest das erste Mal Wiener Chöre mit. Welche Rolle spielt die Basis.Kultur.Wien bei der Vorbereitung dieses Events?

Das Wiener Blasmusikfestival findet dieses Jahr schon zum 38. Mal statt und wurde 2016 von Basis.Kultur.Wien veran-staltet und organisiert. Dieses Jahr werden durch die Mitwir-kung von Chören des Chorforum Wien und das 150-jährige Jubiläum der Post- und Telekom Musik über 1.700 Musike-rInnen und SängerInnen aus allen Bundesländern erwartet! Die Vorbereitungen für dieses Großereignis laufen bereits seit einem halben Jahr und sind sehr umfangreich. Mein Team unter der Leitung von Karin Holzinger leistet hier Großartiges.

Sehr bekannt und gut eingespielt ist das WIR SIND WIEN.FESTIVAL. Was ist hier für 2017 geplant? Beim WIR SIND WIEN.FESTIVAL – dem Festival der Bezirke

– sind KünstlerInnen, willkommene Kooperationspartner, die sich mit der Stadt Wien auseinandersetzen. Alle Veranstal-tungen finden in Wien bei freiem Eintritt statt. Hier spricht allein die Anzahl der Besucher, die das WIR SIND WIEN. FE-STIVAL besucht haben, für sich! 60.000 Menschen wurden von uns angesprochen! Wie immer bieten wir auch 2017 ein buntes, sehr vielfältiges Programm – besondere Zuckerln sind z.B. ein internationa-les Musical, in dem auch Wienerlied und Austropop ihren Platz haben sowie eine interaktive Opernproduktion. Pamina emanzipiert sich, es wird im Freibad getanzt, mitten auf der Alten Donau und in Baulücken konzertiert, Skulpturen gehen auf Tour durch die Bezirke. Und natürlich geschieht dies al-

les im öffentlichen Raum, damit wir die Menschen möglichst unkompliziert erreichen. Der Höhepunkt wird eine moderne, zeitgenössische Operette sein, die im 16. Bezirk spielt – eine zeitgenössische Romeo & Julia-Geschichte.

Wie spiegelt sich die Vielfalt der Stadt und der Kulturszene innerhalb der Basiskultur wieder? Die Vielfalt der Stadt- und Kulturszene spiegelt sich schon in der unglaublichen Diversität unserer Vereine wieder! Von den Chören zur Blasmusik, von Musikensembles zur Mikrosko-pischen Gesellschaft, den Volkstänzern sowie den Fotografen findet sich alles in unseren Vereinen. Dementsprechend reicht das Programm von norwegischen Tanzkursen, Theaterproduk-tionen bis hin zu klassischen Konzerten und Mitsingabenden. Auch unsere jährlich stattfindenden Eigenveranstaltungen, wie das WIR SIND WIEN.FESTIVAL und der MUSIKMARKT sowie das BLASMUSIKFESTIVAL und auch unsere AMATEUR-KUNSTMESSE sprechen viele unterschiedliche Personen- und Interessengruppen an.

Welchen Beitrag kann Kultur zur besseren Integration von Menschen leisten, die nicht in Wien geboren oder aufge-wachsen sind? Wie können deren kulturelle Wurzeln genutzt werden? Wie schon oben erwähnt, versucht BASIS.KULTUR.WIEN auch auf gesellschaftspolitische Themen zu reagieren und so wurden Flüchtlinge in die schon bestehenden Workshops integriert. Der erste Ansatz war, Flüchtlingen in einem ent-wicklungsfördernden Umfeld die Möglichkeit zu geben, sich bei Tanz-, Schauspiel- und Nähworkshops kreativ zu entfalten und somit auch in dieser für sie fremden Kultur anzukom-men und Kontakte zu knüpfen. Nachdem diese Initiative sehr gut aufgenommen wurde, ist es unser Wunsch, diesen Ansatz weiterzuentwickeln und den Menschen die Möglichkeit zu ge-ben, ihre Talente und ihr Fachwissen zu nutzen und in Zukunft selbst einmal Leiter von Workshops zu werden.

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Was sehen Sie als die größten Herausforderungen für die nächsten Jahre? In der dezentralen Bezirkskultur müssen wir neue Wege und Modelle entwickeln, die auf die sich ständig wandelnden Be-dürfnissen unserer Gesellschaft sowie auf die enorme Stadt-entwicklung Rücksicht nehmen. Die Herausforderung wird hier sein, die Tradition mit der Innovation zu verbinden um auch weiterhin ansprechende Kulturprogramme in allen Tei-len der Stadt anbieten zu können.

Word-Rap

Kultur bedeutet für mich... die Möglichkeit, kreativ zu sein und seine Umwelt und die Gesellschaft zu gestalten.

Basis.Kultur.Wien ist ... mit seinen Vereinen und Projekten ein wichtiger Bestandteil des Wiener Kulturlebens!

Mit Chorgesang verbinde ich ... gemeinsames, Menschen Verbindendes!

Die Große Chance der Chöre ist ... eine große Chance für die Chöre!

Wir.sind.Wien … ist eines der coolsten Festivals der Stadt!

2017 wird ... ein spannendes Jahr!

Das Team der Basis.Kultur.Wien

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Der Österreichische Komponistenbund (ÖKB) ist die Interes-senvertretung in Österreich lebender und wirkender Kompo-nistinnen und Komponisten aller musikalischen Stilrichtungen und Genres. Die 1913 gegründete Vereinigung ist als ge-meinnütziger Verein organisiert und hat aktuell ca. 640 Mit-glieder mit einem stetig wachsenden Komponistinnen-Anteil. Erklärtes Ziel ist die Förderung und Stärkung der gesellschaft-lichen, kulturpolitischen und wirtschaftlichen Position der Musikschaffenden Österreichs. Neben dem Vorstand arbei-ten zwei Arbeitskreise – auch spartenübergreifend – und der ÖKB-Senat für die Belange der Ernsten Musik und Unterhal-tungsmusik im Interesse der KomponistInnen. Zusätzlich wur-de mit der Etablierung der Fachgruppen Film- & Medienmusik und Pop- & Rockmusik der Breite und Vielfalt des Österreichi-schen Musikschaffens zusätzlich Rechnung getragen.Zu den zentralen Tätigkeiten des ÖKB zählen in erster Linie die umfassende Information, Beratung und Dienstleistung für Mitglieder in allen Urheber-, Vertrags-, aber auch sozialversi-cherungsrechtlichen Fragen. Auch werden Fragen hinsichtlich des Steuerrechts oder zu Honorarrichtsätze für Auftragskom-positionen gerne beantwortet.Sitz in wichtigsten kulturpolitischen GremienZudem hat der ÖKB als größte Standesvertretung für Kom-ponistInnen Österreichs in den wichtigsten kulturellen und politischen Gremien wie z.B. der European Composer and Songwriter Alliance (ECSA), dem Dachverband der Österrei-chischen Filmschaffenden, dem Österreichischen Musikrat (ÖMR), dem Forum Musik des mica Music Austria, den Inter-ministeriellen Arbeitsgruppen (IMAG), dem Künstlersozialver-sicherungsfond (KSVF) und dem BKA-Kunstförderungsbeirat seinen fixen Sitz. Unerlässlich ist dabei die Vernetzung und der Austausch auf nationaler und internationaler Ebene mit lokalen Konzertveranstaltern, Orchestern, Ensembles, Festi-vals, Universitäten, Rundfunk- und Fördereinrichtungen, Ser-vicestellen und anderen Interessensvertretungen.Die Promotion und Förderung des aktuellen österreichischen Musikschaffens, u.a. via Presseaussendungen, Publikationen, Website, Facebook und Newsletter, bildet das wesentliche kommunikationstechnische Rückgrat des ÖKB und findet in den unterschiedlichsten Projektaktivitäten wie der Organi-sation und Durchführung von Konzerten bzw. Konzertreihen, Kompositionswettbewerben (u.a. Wiener Filmmusik Preis, Ju-gend komponiert), Infoveranstaltungen, Musikvermittlungs-projekten und Workshops zur Weiterbildung ihren Nieder-schlag. Besonderes Augenmerk legt der ÖKB in seinen For-maten auf den pädagogischen Aspekt bzw. auf die Förderung im Nachwuchsbereich.Austrian Composer´s DayLangjährige erfolgreiche Kooperationen wie die mit der mdw-Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, der Öster-reichischen Gesellschaft für Zeitgenössische Musik (ÖGZM) und der Interessenvertretung Niederösterreichischer Kompo-nistInnen (INÖK), bilden inzwischen ein breit aufgestelltes Netzwerk einigender Interessen und vielfältiger Projektarbeit. In diesem Zusammenhang ist vor allem der jährlich stattfin-dende Austrian Composers´ Day an der mdw-Universität für Musik und darstellende Kunst Wien hervorzuheben, der mit dem ebenfalls jährlich an der mdw stattfindenden Austrian

Starke Stimme der österreichischen Musikschaffenden

Film Music Day zu den zentralen Info-Formaten des ÖKB zählt und sowohl von der Branche als auch vom Nachwuchs besonders interessiert angenommen wird.

Die durch die Digitalisierung hervorgerufenen großen ge-sellschaftlichen, wirtschaftlichen, aber auch kulturpolitischen Umwälzungen haben auch vor der Musikbranche nicht halt-gemacht und stellen die europäischen Musikschaffenden und damit nicht zuletzt die Verwertungsgesellschaften vor große Herausforderungen. Gerade die langjährige erfolgreiche und unterstützende Auseinandersetzung mit den aktuellen The-men, den Hot Topics in diesem Bereich, machen den ÖKB als einigende und starke Stimme der Österreichischen Musik-schaffenden zu einem wichtigen kulturpolitischen Partner auf nationaler und internationaler Ebene.

Ein Blick auf unsere Website lohnt sich. Neben aktuellen Pro-jekten, Initiativen und Ausschreibungen findet sich so manch Interessantes über die aktuellen Tätigkeiten der Musikschaf-fenden aller Stilrichtungen und Genres in Österreich.

www.komponistenbund.at [email protected]

Alexander Kukelka , Präsident des Österreichischen Komponistenbundes und Prof. Gerhard Track.

Prof. Track feiert heuer sein 75-jähriges Bühnenjubiläum und wir gratulieren unserem Ehrenmitglied sehr herzlich!

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Termine CFWDonnerstag, 19.10.2017, 19:30 UhrVESPRI EUROPEIVespermusik aus der Sammlung Selva morale e spiritualevon Claudio Monteverdi (1567-1643) sowie Chorwerke von Joseph Rheinberger, Max Reger,Zoltán Kodály u.a.ENSEMBLES DES CHORFORUM WIENVIOLINEN UND CONTINUO/LEITUNG: COLIN MASONOrt: Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Wien - Innere StadtLutherische Stadtkirche / 1010, Dorotheergasse 18Tickets: VV € 15,-- /AK € 18,--Ticketbestellungen: [email protected] oderT: +43 676 5037927

Samstag, 11.11.2017, 19:30 UhrChorForum Wien präsentiert erstmals in Wien dennationalen Auswahlchor „Jugendchor Österreich”mit einem besonderen Programm:FARBEN.Licht - Farbe in der Musik|Chor im LichtMusik aus fünf Jahrhunderten – und neue Auftragskompositi-onen für den JCÖ. Musik wird mit Farbe und Licht assoziiert, herausragende Chorwerke werden durch Lichtinstallationen unterstrichen.JUGENDCHOR ÖSTERREICH/LEITUNG: CHRISTIAN DREOOrt: ORF – Funkhaus, Großer Sendesaal1040, Argentinierstraße 30ATickets: € 25,- VV/ € 29,- AK; Jugendliche und Studierende € 15,- VV/ € 19,- AKTicketbestellungen: [email protected] oderT: +43 676 5037927

ChorFestival Wien 2017Unsere Mitgliedschöre stellen sich und ihr Programm traditi-onsgemäß vor und singen an folgenden Tagen:

Dienstag, 6.6.2017, 20:00 UhrPfarre Rossau - Servitenkirche 1090 Wien, Servitengasse 9Donnerstag, 8.6.2017, 19:00 Uhr

„Ensemble-Tag” Bezirksvorstehung Josefstadt - Festsaal (Standesamt) 1080 Wien. Schlesingerplatz 4Freitag, 9.6.2017, 19:00 Uhr Pfarre St. Gertrud - Pfarrkirche St. Gertrud 1180 Wien, Maynollogasse 3 / GertrudplatzDienstag, 13.6.2017, 19:00 Uhr Pfarre Leopoldstadt - Pfarrkirche St. Josef 1020 Wien, Karmeliterplatz/TaborstraßeMittwoch, 14.6.2017, 20:00 Uhr Pfarre St. Othmar Unter Weissgerbern / Pfarrkirche St. Othmar 1030 Wien, Kolonitzplatz 1Donnerstag, 15.6.2017, 19:00 Uhr Pfarre Canisius - Canisiuskirche 1090 Wien, Pulverturmgasse 11Umrahmt und begleitet werden die Abende vom Bläserquartett „15-er Blech“Foto: CFW

ChorForum Wien durfte im Jahr 2016 wieder viele Ehrenabzeichen verleihen:Ehrenabzeichen in BronzeElisabeth Kulla Wiener Lehrer- a cappella-ChorMag.a Christine Böhm Wiener VokalensemblePeter Grunsky Wiener VokalensembleDkfm. Burkhard Klebel Wiener VokalensembleWaltraud Kollenbach Wiener VokalensembleHildegard Russ Wiener VokalensembleBerta Siller Wiener VokalensembleMag.a Sabine Mach MA ChorForum WienKarin Fischer GV der Steirer in WienGerhard Maaß Atzgersdorfer Männer GVOthmar Pusker Atzgersdorfer Männer GVKarl Schinner Atzgersdorfer Männer GVGeorg Zeilinger Atzgersdorfer Männer GV

Ehrenabzeichen in SilberChrista Korber Wiener VokalensembleSusanne Dvorak Wiener VokalensembleElse Pyrek Wiener SängerrundeGertrude Wiesenhofer Wiener SängerrundeMargit Meigl GV der Steirer in Wien

Ehrenabzeichen in GoldFerdinand Körber Wiener VokalensembleMargarete Körber Wiener VokalensembleHR Mag. Hans Paikl Wiener VokalensembleMaria Paikl Wiener VokalensembleMarianne Klicka Landtagspräsidentin a.D., CFW-EhrenmitgliedGerold Reinitzer Chor Wien NeubauMonika Schweifer Wiener Sängerrunde

EhrenbriefHannelore Pfannhauser Wiener VokalensembleEdeltraud Srb Wiener VokalensembleFriederike Wild Wiener Vokalensemble

Chorleiternadel in BronzePeter Grunsky Wiener Vokalensemble

Ehrenmitgliedschaft und Ehrenabzeichen in GoldProf. Gerhard TrackProf. Walter Zeh

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Was passiert, wenn junge Sängerinnen und Sänger auf die Mitglieder des Tanzstudios „Apollo21“ treffen? Das Ergeb-nis lautet „Dancing Voices“ und ist erstmals bei einem ge-meinsamen Show-Auftritt am 17. Februar 2017 ab 19 Uhr im Festsaal in der Längenfeldgasse 13-15 in Meidling live zu erleben.

Zwischen 16 und 26 Jahren alt sind die SängerInnen des Lan-desjugendchors Wien, der seit dem Herbst unter der neuen künstlerischen Leitung von Kerem Sezen probt. Der Chor bie-tet den Jugendlichen die Möglichkeit Chorgesang auf hohem Niveau auszuüben, neues Repertoire und Performancemög-lichkeiten zu erlernen.

Von Sezen stammt auch die Idee, Gesang und Tanz zu kom-binieren. Dafür konnte er das Tanzstudio Apollo21 unter der Leitung von Sebastian Hoffmann gewinnen, der das Studio 2012 gründet hat. Dort wird Vielfalt gelebt: TänzerInnen aller Leistungs- und Altersstufen werden dort professionell betreut und trainiert. Und das wird auch bei Dancing Voices zu er-leben sein bei den Tanzeinlagen von TänzerInnen von 8 bis 80 Jahren.

„Dancing Voices” - eine Show für Chor/Tanz & Band17. Februar 2017, 19 Uhr, Festsaal Längenfeldgasse 13-15, 1120 Meidling

Tanzstudio Apollo21 – Leitung: Sebastian Hoffmann sowieLandesjugendchor Wien – Leitung: Kerem Sezen + Band (Schlagwerk, Bass, Klavier)Musik von Tango bis Wiener Walzer, Christina Aguilera bis französischem Tourdion.Karten: € 20/€ 25, VV € 18, Studenten € 10Veranstalter: ChorForum Wien.

Infos: www.chorforumwien.at/landesjugendchorwienwww.apollo21.at

Rückfragen: Landesjugendchor Wien Tel. 0676/503 79 27

Dancing Voices – eine Show für Chor/Tanz & Band am 17. Februar 2017, Festsaal Längenfeldgasse

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CANTATE AUSGABE 1 / Februar 2017

Die Fa. Wiesbauer Holding AG sponsert dankenswerterweise die Portokosten

für die Aussendung dieser „CANTATE“Vielen herzlichen Dank!