1
442 Berieht: AnMyse organischer Stoffe Carbonylgruppen ~in 'organischen Verbindungen k5nnen naeh A. P. TERENTEV und I. S. 5Tov~ovi [1] mit Hilfe der Reaktion mit Natriumborhydrid bestimmt werden. Die Carbonylgru2pe~ in Aldehyden, Ketonen, Acetylaeeton, Brenztrauben- agure und Acetessigester werden nach den Gleichungen 4 R2CO + NaBHI--> [R~CHO]~NaB und NaB[OCHR2] ~ + 2 NaOH + H20-> 4 R~CHOH + Na,BOa reduziert. Das iibersehfissige Reagens wird naeh der Zersetzung mit Salzsiiure dureh Abb. 1. Reaktionsgef~B nach TERENTEY u. I~OVIKOV• Messen des Volumens an gebildetem Wasser- stoff bestimmt. -- Analysengang. In den Teil A des Reaktionsgef~Bes (Abb. 1) werden 2 ml ReagenslSsung mid 2,5 ml Jither abge- messen, in den Teil B wird die Probe und in den Tell C eine Ampulle mit 4 n SalzsEure zur Zersetzung des Reagensiibersehusses einge- tragen. Teil Cwird mit einem Gummistopfen mit Glasstab zum Zerbrechen der Ampulle abgesehlossen. Das Reaktionsgefi~B wird dann an ein Azotometer angesehtossen, das mit w~Brigem Alkohol zur Absorption der _~therd~mpfe gefiillt ist. Wenn alle Luft aus dem Reaktionsgefiil] dureh die D~mpfe yon siedendem J~ther verdr~ngt ist, wird das Gef~t~ so geneigt, dab die Probe in die Ab- teilung mit dem Reagens iibergefiihrt wird. Naeh Beendigung der Reaktion wird die Ampulle mit SMzsiure zerbrochen und die S~iure in den Teil A gebracht. Der gebildete Wasserstoff wird dutch ~therd~mpfe in das Azotometer iibergetrieben und sein Volumen im Eudiometer gemessen. Gleieh- zeitig wird die Temperatur des Wassers und der atmosphi~rische Druek gemessen, damit das Wasserstoffvolumen korrigiert werden kann. Im FMle yon fliiehtigen Proben wird die Probe in den Teil C und die S~ure in den Teil B gegeben. Der Gehalt an Carbonylgruppen wird naeh folgender Gleiehung berechnet: Carbonylgruppen- gehalt ~ (a--b)M/22380c, wobei a der Titer der NatriumhydroxidlSsung, in Milli- liter Wasserstoff ausgedriiekt, b das Volumen yon nach der Zersetzung des iiber- schiissigen Reagenses freigewordenem Wasserstoff in Milliliter, c die Einwaage in Gramm und M das Molekulargewicht sind. Die Analyse dauert 20--40 min bei 2--3faehem ReagensfibersehulL Die Verff. fiihrten alle Analysen bei 34~ dem Siedepunkt yon Ather, durch. Aus den Beleganalysen ist ersiehtlieh, dab der relative Fehler dieser ~ethode =1= 30/0 betriigt. -- Reagens. 0,2 m LSsung yon Natriumbor- hydrid in 0,1 n Natriumhydroxid oder im Gemiseh yon 0,1 n Natriumhydroxid trod Dioxan. Der Titer der ReagenslSsung in 0,1 n Natriumhydroxid indert sieh nicht w~hrend 5--6 Tagen, doeh ist es besser, eine konz. VorratslSsung (etwa 0,6 m) in 0,1 n N~triumhydroxid zu h~ben und diese jeden Tag mit 0,1 n Natriumhydroxid oder Dioxan zu verdiinnen. Der Titer einer solehen LSsung ~nder~ sieh nicht im Laufe eines Tages und bei l~ingerem (30--60 min) Sieden yon ~ther. Die Standardi- sierung der Re~genslSsung erfolgt gasometrisch, wobei 4 Mole Wasserstoff auf 1 Mol }{atriumborhydrid gebildet werden. [1] ~. Anal. Chim. 20, 836--841 (1965) [Russisch]. (Mi~ engl. Zus.fass.)Lomonosov Staatsuniv., Moskau (UdSSR). J. GisPiRI5 t~ber die Bestimmung yon Aeeton mit Vanillin und mit Salieylaldehyd beriehten F. BA~E~ und G. SC]~ULZ~ [1]. Aus Aceton und Vanillin entsteht in alkaliseher LSsung rotes Divanill~laeeton. Dureh Variation der V~nillin- und KOH-Konzen- trationen wird als giinstigstes Reagens zur Aeetonbestimmung 0,4% Vanillin in

Carbonylgruppen in organischen Verbindungen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Carbonylgruppen in organischen Verbindungen

442 Berieht: AnMyse organischer Stoffe

Carbonylgruppen ~ i n 'organischen Verbindungen k5nnen naeh A. P. TERENTEV und I. S. 5Tov~ovi [1] mit Hilfe der Reaktion mit Natriumborhydrid bestimmt werden. Die Carbonylgru2pe~ in Aldehyden, Ketonen, Acetylaeeton, Brenztrauben- agure und Acetessigester werden nach den Gleichungen 4 R2CO + NaBHI--> [R~CHO]~NaB und NaB[OCHR2] ~ + 2 NaOH + H20-> 4 R~CHOH + Na,BOa reduziert. Das iibersehfissige Reagens wird naeh der Zersetzung mit Salzsiiure dureh

Abb. 1. Reaktionsgef~B nach TERENTEY u. I~OVIKOV•

Messen des Volumens an gebildetem Wasser- stoff bestimmt. -- Analysengang. In den Teil A des Reaktionsgef~Bes (Abb. 1) werden 2 ml ReagenslSsung mid 2,5 ml Jither abge- messen, in den Teil B wird die Probe und in den Tell C eine Ampulle mit 4 n SalzsEure zur Zersetzung des Reagensiibersehusses einge- tragen. Teil Cwird mit einem Gummistopfen mit Glasstab zum Zerbrechen der Ampulle abgesehlossen. Das Reaktionsgefi~B wird dann an ein Azotometer angesehtossen, das mit w~Brigem Alkohol zur Absorption der _~therd~mpfe gefiillt ist. Wenn alle Luft aus dem Reaktionsgefiil] dureh die D~mpfe yon siedendem J~ther verdr~ngt ist, wird das Gef~t~ so geneigt, dab die Probe in die Ab- teilung mit dem Reagens iibergefiihrt wird.

Naeh Beendigung der Reaktion wird die Ampulle mit SMzsiure zerbrochen und die S~iure in den Teil A gebracht. Der gebildete Wasserstoff wird dutch ~therd~mpfe in das Azotometer iibergetrieben und sein Volumen im Eudiometer gemessen. Gleieh- zeitig wird die Temperatur des Wassers und der atmosphi~rische Druek gemessen, damit das Wasserstoffvolumen korrigiert werden kann. Im FMle yon fliiehtigen Proben wird die Probe in den Teil C und die S~ure in den Teil B gegeben. Der Gehalt an Carbonylgruppen wird naeh folgender Gleiehung berechnet: Carbonylgruppen- gehalt ~ (a--b)M/22380c, wobei a der Titer der NatriumhydroxidlSsung, in Milli- liter Wasserstoff ausgedriiekt, b das Volumen yon nach der Zersetzung des iiber- schiissigen Reagenses freigewordenem Wasserstoff in Milliliter, c die Einwaage in Gramm und M das Molekulargewicht sind. Die Analyse dauert 20--40 min bei 2--3faehem ReagensfibersehulL Die Verff. fiihrten alle Analysen bei 34~ dem Siedepunkt yon Ather, durch. Aus den Beleganalysen ist ersiehtlieh, dab der relative Fehler dieser ~ethode =1= 30/0 betriigt. -- Reagens. 0,2 m LSsung yon Natriumbor- hydrid in 0,1 n Natriumhydroxid oder im Gemiseh yon 0,1 n Natriumhydroxid trod Dioxan. Der Titer der ReagenslSsung in 0,1 n Natriumhydroxid indert sieh nicht w~hrend 5--6 Tagen, doeh ist es besser, eine konz. VorratslSsung (etwa 0,6 m) in 0,1 n N~triumhydroxid zu h~ben und diese jeden Tag mit 0,1 n Natriumhydroxid oder Dioxan zu verdiinnen. Der Titer einer solehen LSsung ~nder~ sieh nicht im Laufe eines Tages und bei l~ingerem (30--60 min) Sieden yon ~ther. Die Standardi- sierung der Re~genslSsung erfolgt gasometrisch, wobei 4 Mole Wasserstoff auf 1 Mol }{atriumborhydrid gebildet werden. [1] ~. Anal. Chim. 20, 836--841 (1965) [Russisch]. (Mi~ engl. Zus.fass.)Lomonosov Staatsuniv., Moskau (UdSSR). J. GisPiRI5

t~ber die Bestimmung yon Aeeton mit Vanillin und mit Salieylaldehyd beriehten F. BA~E~ und G. SC]~ULZ~ [1]. Aus Aceton und Vanillin entsteht in alkaliseher LSsung rotes Divanill~laeeton. Dureh Variation der V~nillin- und KOH-Konzen- trationen wird als giinstigstes Reagens zur Aeetonbestimmung 0,4% Vanillin in