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Porträt Anna Lucia Richter 1 Baroque … Classique 2 Christoph Willibald Gluck Orfeo ed Euridice Samstag 5. November 2016 20:00

Christoph Willibald Gluck Orfeo ed Euridice

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Porträt Anna Lucia Richter 1 Baroque … Classique 2

Christoph Willibald Gluck Orfeo ed Euridice

Samstag5. November 201620:00

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Porträt Anna Lucia Richter 1 Baroque … Classique 2

Valer Sabadus Countertenor (Orfeo) Anna Lucia Richter Sopran (Euridice) Laura Verena Incko Sopran (Amor)

ChorWerk Ruhr Sebastian Breuing Einstudierung

Hofkapelle München Rüdiger Lotter Dirigent

Samstag 5. November 2016 20:00

Keine Pause Ende gegen 21:30

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PROGRAMM

Christoph Willibald Gluck 1714 – 1787Orfeo ed Euridice (1762/69)Oper für Soli, Chor und OrchesterLibretto von Ranieri de’ CalzabigiParma-Fassung (»Atto d’Orfeo«) von 1769 in einem Akt

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ZUM WERK

Die HandlungOrpheus, in der altgriechischen Mythologie der Sohn der Muse Kalliope, wurde von dem Gott Apollon im Leierspiel und Gesang unterwiesen. Seine Musik gewann bald eine solche Kraft, dass sie nicht nur Götter und Menschen, sondern sogar Tiere, Pflan-zen und Steine zu Tränen rührte. Orpheus’ Gattin war die Baum-nymphe Eurydike. Sie starb jedoch schon bald nach der Hochzeit an einem Schlangenbiss.

Diese Vorgeschichte setzen Gluck und sein Textdichter Calzabigi als bekannt voraus; ihre Oper beginnt mit einem Klagechor der Nymphen und Schäfer am Grab Eurydikes. Orpheus, der in sei-nem Schmerz zunächst nur den Namen der Verstorbenen aus-sprechen kann, schickt die Übrigen weg, um alleine zu trauern. Da erscheint der Liebesgott Amor mit der Nachricht, dass Zeus ihm den Abstieg in die Unterwelt erlaube: Wenn es Orpheus gelingt, die Furien mit seinem Gesang zu rühren, darf er Eurydike zu den Lebenden zurückführen. Eine weitere Bedingung ist, dass er sich auf dem Rückweg weder zu ihr umsieht noch den Grund für dieses Verhalten verrät. Orpheus dankt, nimmt seine Leier und macht sich auf den Weg.

Zunächst wollen die Furien und der Höllenhund Cerberus Orpheus keinen Einlass gewähren, doch sein Gesang und Lei-erspiel besänftigen sie schließlich. Er betritt nun das Elysium, wo ihn die Heiterkeit der seligen Geister umfängt. Seine eigene Unruhe überwindet er jedoch erst, als auch Eurydike erscheint. Orpheus ergreift ihre Hand und eilt mit ihr fort – getreu der von den Göttern gestellten Bedingung, ohne sich nach ihr umzusehen.

Auf dem Weg aus dem Hades ist Eurydike zunächst entzückt, auf die Erde zurückkehren zu können. Doch sie kann nicht verste-hen, warum Orpheus sie nicht anschaut, schließt daraus, dass er sie nicht mehr liebt, und weigert sich am Ende, weiterzugehen. Ihre Verzweiflung kann wiederum Orpheus nicht länger ertragen. Hin- und hergerissen zwischen dem immer stärkeren Verlangen, sie anzusehen, und dem Wissen um die schrecklichen Folgen, wendet er sich schließlich um. Eurydike sinkt zurück und stirbt

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zum zweiten Mal. Entsetzt will Orpheus sich selbst töten, um seine Gemahlin in den Hades zu begleiten, doch da greift Gott Amor ein und erweckt Eurydike wieder zum Leben. Orpheus hat, gerade indem das Verbot der Götter missachtete, seine Treue zu Eurydike bewiesen und wird nun belohnt.

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Schöne Einfachheit, große Leidenschaften

Christoph Willibald Glucks Oper Orfeo ed Euridice

Die Sage um Orpheus, den berühmten Sänger der griechischen Mythologie, hat Komponisten immer wieder zur Vertonung gereizt: Von den ersten Opernschöpfern Peri, Caccini und Mon-teverdi reicht ihre Reihe über Telemann, Gluck, Haydn, Offenbach bis hin zu Křenek und Henze – um nur die bekanntesten zu nen-nen. Was machte wohl über die Jahrhunderte hinweg die Fas-zinationen des Orpheus-Stoffes aus? Eine wichtige Rolle spielt sicher die Tatsache, dass Musik hier selbst zum Thema wird. Damit löst sich ganz zwanglos ein uraltes ästhetisches Problem der Oper: Wie kann Musiktheater unser Leben spiegeln, wenn es so weit von den natürlichen Umgangsformen entfernt ist? Denn Menschen sprechen miteinander, doch singend unterhalten sie sich im Alltag nicht. Für Orpheus ist das jedoch ein Schein-problem – denn seine Natur ist ja gerade der Gesang. So ist es wohl kein Zufall, dass der Orpheus-Stoff am Beginn der Opern-geschichte steht. Und dass er wieder aktuell wird, als Opern-reformer Mitte des 18. Jahrhunderts ein neues Musiktheater propagieren.

Orfeo ed Euridice ist die erste der »Reformopern«, mit denen Christoph Willibald Gluck sein Ideal der Natürlichkeit gegen die in Konventionen erstarrte »Opera seria« stellte. Als er das Werk 1762 auf die Bühne brachte, hatte er bereits reichlich Erfahrung mit der traditionellen ernsten Oper, wie sie vor allem der Librettist Pietro Metastasio und der Komponist Johann Adolf Hasse vertra-ten. Seine Kritik an deren Schreibweise formulierte Gluck beson-ders prägnant im Vorwort zu seiner zweiten Reformoper Alceste (1766/67). »Mein Sinn war darauf gerichtet«, so heißt es darin, »die Musik wieder auf ihr wahres Amt zurückzuführen: Dem Drama in seinem Ausdruck und seinen wechselnden Bildern zu dienen […] Ich habe daher einen Darsteller nicht in der größten Hitze des Dialogs unterbrechen wollen, um ein langweiliges Ritornell

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abzuwarten, noch ihn mitten im Wort festhalten auf einem gut liegenden Vokal, zur Schaustellung der Beweglichkeit seiner schönen Stimme in einer langen Koloratur, oder ihm durch ein Orchester-Zwischenspiel eine Atempause für eine Kadenz zu lie-fern. Ich habe es nicht für nötig gehalten, den zweiten Teil einer Arie, vielleicht den leidenschaftlichsten und wichtigsten, rasch abzutun, um Gelegenheit zu haben, nach der Regel die Worte des ersten Teils viermal zu wiederholen, um die Arie da zu enden, wo ihr Sinn dem widerspricht, um dem Sänger Gelegenheit zu geben, zu zeigen, er sei imstande, eine Passage so und so oft willkürlich zu verändern. Kurz, ich habe gesucht, alle jene Miss-bräuche zu vermeiden, gegen die der Geschmack und die Ver-nunft sich seit langer Zeit umsonst laut aufgelehnt haben. Ich war ferner der Meinung, dass mein höchstes Bestreben sich dar-auf beschränken müsse, eine schöne Einfachheit zu erreichen. Ich habe vermieden, aus Schwierigkeiten Wesens zu machen zum Schaden der Klarheit. Ich habe es nicht für verdienstlich gehalten, auf Entdeckungen auszugehen, wenn sie nicht durch die Situation und den Ausdruck von selbst gegeben waren. Und da ist keine hergebrachte Regel, die ich nicht glaubte nach Belie-ben zugunsten der Wirkung opfern zu dürfen. Dies sind meine Grundsätze.«

»Eine kraftvolle, zum Herzen sprechende Musik«

Ohne die Mitwirkung einiger Gleichgesinnter hätte Gluck seine Grundsätze allerdings kaum verwirklichen können – gerade in Wien nicht, dem Wohnsitz des alten, hochberühmten kaiserli-chen Hofpoeten Metastasio. Doch glücklicherweise wusste er sich einig mit drei weiteren Italienern, die im Kulturleben der habsburgischen Metropole eine wichtige Rolle spielten: Graf Giacomo Durazzo war von 1754 bis 1764 Intendant der Hofthea-ter, Ranieri de’ Calzabigi ein erfahrener Librettist, Gasparo Angio-lini Tanzmeister. Vor allem dem Dichter Calzabigi gestand Gluck rückblickend (in einem Brief von 1773) das Hauptverdienst an den mit seinem Namen verbundenen Reformen zu: »Wenn meine Musik einiges Aufsehen erregte, so glaube ich doch sagen zu müssen, dass er es war, der mir die Möglichkeit gab, die Mittel

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meiner Kunst voll zu entfalten. Dieser Schriftsteller von Geist und Begabung hat in seinen Dichtungen ›Orpheus‹, ›Alkeste‹ und ›Paris‹ einen Weg eingeschlagen, den die Italiener wenig ken-nen. Seine Werke sind voll der glücklichsten dramatischen Situ-ationen und der schrecklichen und erhabenen Charakterzüge, die dem Komponisten Gelegenheit geben, große Leidenschaften auszudrücken und eine kraftvolle, zum Herzen sprechende Musik zu schreiben.«

Gemeinsam wandten sich Gluck und seine Mitstreiter gegen den Schematismus traditioneller Libretti und Vertonungen. In Meta-stasios Opernbüchern gibt es stets sechs bis sieben handelnde Personen, unter ihnen zwei hochgestellte Liebespaare, die durch allerlei Wirren, Intrigen und Nebenhandlungen zum glücklichen Ende gelangen. Regelmäßig wechseln sich handlungstreibende Rezitative und innehaltende Arien von gleichnishaftem Inhalt ab; jede der zahlreichen Szenen wird durch Auftritt und Abgang einer der Hauptfiguren bestimmt. Ähnlich festgelegt sind die musikalischen Abläufe: Rezitative werden meist nur vom Gene-ralbass begleitet (Secco-Rezitative); lediglich bei Höhepunk-ten tritt das Orchester hinzu (Accompagnato-Rezitative). Arien haben fast immer Da-capo-Form (Schema ABA oder, mit variier-ten Wiederholungen, AA’BAA’); sie werden in der Praxis von vir-tuosen Starsängern mit teils unsinnigen Verzierungen überladen.

Ganz anders verhält es sich in Glucks Reformopern. So ist bei-spielsweise in Orfeo ed Euridice bereits die textliche Vorlage wesentlich konzentrierter angelegt: Calzabigi verfolgt einen ein-zigen Handlungsstrang. Er schweift nicht ab und verzichtet wei-testgehend auf Gleichnisse und Metaphern. Nur drei Personen stehen auf der Bühne – nämlich außer den beiden Titelfiguren noch der Gott Amor. Dafür spielen allerdings nach dem Vor-bild der französischen »Tragédie lyrique« Chor und Ballett eine bedeutende Rolle – sie kamen ja in der italienischen Opera seria nur spärlich zum Einsatz. Auf französischen Einfluss geht auch das Fehlen von Secco-Rezitativen zurück. Stets beteiligen sich Streicher, teils auch weitere Orchesterinstrumente an der Beglei-tung der Gesangssolisten; sie tragen mit ihren Klangfarben viel zu Stimmung und Ausdruck bei.

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Fantasie und KonventionGlucks Arien haben zudem nicht mehr Da-capo-Form, son-dern folgen der Dramaturgie des Textes. So fällt beispielsweise in Orfeos erster Soloszene »Chiamo il mio ben così« der Wechsel von Liedstrophen und rezitativischen Abschnitten auf; beide wer-den durch Echoeffekte einiger Orchesterinstrumente gegliedert. Die Partitur enthält noch weitere höchst fantasievoll erfundene Mischformen, so etwa das Arioso »Che puro ciel« aus der Elysium-Szene: Hier deklamiert der Sänger wie in einem Rezitativ, wäh-rend eine Oboe, unterstützt durch Soli von Flöte, Cello, Fagott und Horn, die Hauptmelodie »singt«. Streicher und Generalbass fügen diesem wohl komplexesten Orchestersatz der Oper noch weitere Schichten hinzu.

Dass Gluck trotz all dieser Innovationen die Erwartungen sei-nes Publikums nicht völlig enttäuschen mochte, erweist sich vor allem am Anfang und Ende: Statt auf die besondere Stimmung der Oper vorzubereiten, zeigt die knappe Ouvertüre einen eher neutralen, festlichen Charakter. Und an Stelle des tragischen Ausgangs, den die griechische Sage vorgibt, wählte Gluck, offenbar gegen seine bessere Einsicht, das seria-typische »lieto fine«, also Happyend: Gott Amor tritt als »Deus ex machina« auf den Plan und erweckt Eurydike recht unmotiviert ein zweites Mal zum Leben. »Um die Fabel unseren Theaterbräuchen anzupas-sen«, heißt es dazu in Glucks Partitur-Vorwort, »musste ich die Katastrophe wandeln. Man lese nach bei Virgil im 4. Buche der Georgica, im 6. der Äneis.«

Insgesamt lässt sich das Neue, das alle Welt an Glucks Opern begeisterte, in wenigen Worten ausdrücken: edle Einfalt statt hohlem Pathos, eine natürliche, klare Musiksprache statt flos-kelhafter Virtuosität, individuelle menschliche Protagonisten anstelle der typisierten Figuren Metastasios, die stets nur Ideen verkörpern. Glucks schlüssige, für jedes Stück neu entwickelte Dramaturgien bringen es mit sich, dass Arien und Instrumen-talsätze nicht mehr, wie vorher üblich, zwischen verschiedenen Opern beliebig austauschbar sind. Das wiederum hat Konse-quenzen für den Charakter des Kunstwerks: Vom handwerklich gefertigten, typischen Exemplar einer musikalischen Gattung

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geht die Tendenz hin zum einmaligen, unverwechselbaren Ori-ginalwerk. Es ist bezeichnend, dass der Druck des Orfeo im Jahr 1764 der erste Druck einer italienischen Oper seit 100 Jahren war. Darin zeigt sich zum einen das Bewusstsein der Neuartigkeit des Werks. Zum anderen besiegelt der Druck die Endgültigkeit der Vereinigung von Text und Musik: Zuvor konnte ein Drama von Metastasio mit dessen Zustimmung 50 Mal oder öfter vertont werden; ab jetzt geht der Trend dahin, dass Libretti nur noch für einen Komponisten bestimmt sind.

Von Wien über Parma nach Paris – die Fassungen des Orfeo

Vollkommen einmalig war indessen auch der Orfeo nicht. Gluck passte sein Werk vielmehr unterschiedlichen Aufführungsbe-dingungen an. Erstmals wurde es am 5. Oktober 1762 im Wiener Burgtheater gegeben; Anlass war der Namenstag des Kaisers. Eine Überarbeitung nahm Gluck 1768/69 vor. Orfeo ed Euridice sollte im Rahmen der Festlichkeiten zur Hochzeit zwischen Maria Amalia von Österreich und Ferdinand von Bourbon-Parma erklin-gen; die Aufführung fand am 24. August 1769 statt. Eine wesent-lich umfassendere Revision und die letzte zu Glucks Lebzeiten erfuhr die Oper 1774: Sie wurde am 2. Oktober des Jahres in fran-zösischer Sprache unter dem Titel Orphée et Eurydice aufgeführt. Nach Glucks Tod setzte sich im Übrigen keine der authentischen Versionen durch. Üblich wurden vielmehr Mischfassungen, die Elemente der Wiener und der Pariser Partitur verbanden.

Den bedeutendsten Unterschied zwischen den Fassungen bewirkte zweifellos die jeweilige Besetzung der männlichen Titelrolle. Ursprünglich stand Gluck für sie der berühmte Alt-Kastrat Gaetano Guadagni zur Verfügung. In Parma sang jedoch der Sopran-Kastrat Giuseppe Millico den Orfeo. Seine Par-tie musste in eine höhere Tonlage versetzt werden, und da die übrigen Stimmen unverändert blieben, wandelte sich das ton-artliche Verhältnis der einzelnen Nummern zueinander. In Paris wiederum waren Kastratenstimmen fast ganz ungebräuchlich; Gluck schrieb Orfeos Stimme daher für einen sehr hohen Tenor,

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den sogenannten »haute-contre« um. Dieser kam allerdings im 19. Jahrhundert aus der Mode, und so übernahm beispielsweise in Hector Berlioz’ Bearbeitung von 1859 eine (weibliche) Altistin den Part.

Für das heutige Konzert einigten sich die Ausführenden auf die Parma-Version, die bisher nur handschriftlich verfügbar war und erst kürzlich als Druckausgabe erschien. Von der Erstfassung unterscheidet sie sich noch durch einige Details der Instrumen-tierung: So verzichtete Gluck in Parma auf Zinken, Posaunen, Chalumeaux und Englischhörner, die er in Wien noch verwen-det hatte. Außerdem wurde die Oper in einem einzigen Akt statt in dreien gespielt, was auch in einem neuen Titel zum Ausdruck kam: Atto d’Orfeo. Dabei blieb allerdings die Abfolge der Rezi-tative, Arien, Chöre und Instrumentalsätze bis auf das fehlende Schlussballett unverändert.

Jürgen Ostmann

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BIOGRAPHIEn

Valer SabadusCountertenor (Orfeo)

1986 im rumänischen Arad geboren, wuchs Valer Sabadus in Deutschland auf und erhielt seine erste musikalische Ausbildung auf der Geige und dem Kla-vier. Mit 17 Jahren studierte er bereits Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München bei Gabriele Fuchs. Von 2009 an war er Mitglied der Bayerischen Theaterakademie August Everding, wo er 2013 die Musiktheater-Meisterklasse mit Auszeichnung abschloss.

Valer Sabadus sang 2009 im Prinzregententheater die Titelrolle in Vivaldis Orlando furioso und verkörperte 2011 in Hasses Didone abbandonata den Iarba. 2009 debütierte er unter Riccardo Muti bei den Salzburger Pfingstfestspielen und war zudem beim Ravenna Festival und an der Opéra National de Paris zu erleben. Große Erfolge feierte er auch als Sesto in Mozarts La clemenza di Tito. 2011 debütierte er bei den Händelfestspielen Halle in der Titelpartie des Rinaldo und an der Staatsoper Berlin in Lucia Ron-chettis Last Desire. Engagements führten ihn an die Opéra Royal de Versailles, an die Semperoper Dresden sowie als Semira in Leonardo Vincis Artaserse nach Nancy, Lausanne, Köln, Wien und Paris. 2013 folgten die Titelrolle in Händels Xerxes in Düs-seldorf und sein Debüt als Menelao in Francesco Cavallis Elena in Aix-en-Provence. Als Oratorien- und Konzertsänger trat er etwa mit Les Talens Lyriques unter Christophe Rousset in der Alten Oper Frankfurt und beim Utrecht Early Music Festival auf. Er war mit dem Orchester L’arte del mondo bei den Schlossfest-spielen in Sanssouci in Potsdam zu hören und reüssierte beim Kölner Fest für Alte Musik mit Händels Serenata Aci, Galatea e Polifemo in der Rolle des Aci. Darüber hinaus gab er Soloabende mit Ensembles wie Lyriarte und Il pomo d’oro. Aktuell betritt er musikalisches Neuland mit einer Zusammenarbeit mit dem Rap-per Samy Deluxe.

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Die Diskographie von Valer Sabadus reicht von frühbarocken Werken Claudio Monteverdis und Francesco Cavallis über die italienische Sakral- und Opernmusik bis hin zu zeitgenössischen Werken Enjott Schneiders. Seine Aufnahmen wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem ECHO Klassik, 2012 in der Kategorie Klassik ohne Grenzen und 2015 für die »Solistische Einspielung des Jahres«. Letztere entstand gemeinsam mit der Hofkapelle München. 2012 erhielt er für seine Solo-CD Hasse Reloaded den Preis der deutschen Schallplattenkritik und die ICMA kürte ihn 2013 zum Young Artist of the Year der Kategorie Vocal.

Bei uns war Valer Sabadus bereits einige Male zu hören, zuletzt im Juni dieses Jahres.

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Anna Lucia RichterSopran (Euridice)

Als Tochter einer Musikerfamilie erhielt Anna Lucia Richter schon seit ihrem neunten Lebensjahr Gesangsunter-richt bei ihrer Mutter Regina Doh-men. Im Anschluss wurde sie von Kurt Widmer in Basel ausgebildet und schloss ihr Gesangstudium mit Aus-zeichnung an der Musikhochschule Köln ab. Es folgten wiederkehrende Zusammenarbeiten mit Ensembles wie dem Lucern Festival Orchestra und dem London Symphony Orchestra unter Bernard Haitink, dem Los Angeles Philhar-monic, dem San Francisco Symphony unter Sir András Schiff, dem Königlichen Concertgebouworchester Amsterdam und dem Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer oder der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter Reinhard Goebel. Ihr Opernrepertoire umfasst Partien wie die des Sandmanns und Taumanns (Hänsel und Gretel), Barbarina (Le nozze di Figaro), Ilia (Idomeneo) und Zerlina (Don Giovanni) sowie die Rollen Eurydice und La Musica in Monteverdis Orfeo. Im Frühjahr 2017 übernimmt sie in Keith Warners Neuproduktion von Hans Werner Henzes Elegie für junge Liebende die Hauptpartie der Elizabeth Zimmer am Theater an der Wien.

Auch Liederabende stehen wiederholt auf Anna Lucia Richters Programm. In der aktuellen Saison ist sie unter anderem bei den Schwetzinger SWR Festspielen, beim Heidelberger Frühling und in der Wigmore Hall London zu Gast, ebenso bei der Schuberti-ade Vilabertran, beim Bayerischen Rundfunk in München und im Amsterdamer Concertgebouw. Immer wieder nimmt sie zeitge-nössische Vertonungen in ihre Liedprogramme auf, so auch die Uraufführung des Werkes Singet leise von Moritz Eggert und den Zyklus Ophelia Sings von Wolfgang Rihm, den er eigens für sie komponiert hat.

Beim diesjährigen Eröffnungskonzert des Lucerne Festivals wirkte sie in der Aufführung von Mahlers achter Sinfonie unter

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Riccardo Chailly mit. Mit dem Orchestre de Paris singt sie unter Thomas Hengelbrock in Bachs Johannespassion und in Rom Mahlers Auferstehungssinfonie mit dem Orchester und Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Daniel Harding. Mit dem Freiburger Barockorchester unter Hans-Christoph Rade-mann geht sie mit dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebas-tian Bach auf Europatournee. Im Rahmen der Eröffnungskonzerte der Elbphilharmonie Hamburg singt sie in Haydns Schöpfung mit der NDR Elbphilharmonie unter Thomas Hengelbrock. Die Sopra nistin gewann zahlreiche internationale Preise, zuletzt im Februar 2016 den Borletti-Buitoni Trust Award.

Die Kölner Philharmonie widmet Anna Lucia Richter in dieser Saison einige Porträtkonzerte. Den Auftakt macht das heutige Konzert, gefolgt von einem Liederabend am 26. Januar 2017 und einem Konzert mit dem Freiburger Barockorchester mit Werken u. a. von Jean-Philippe Rameau und Wolfgang Amadeus Mozart.

Zuletzt war Anna Lucia Richter im März dieses Jahres bei uns zu erleben.

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Laura Verena Incko Sopran (Amor)

Die junge Münchner Sopranistin Laura Verena Incko begann ihre professio-nelle Gesangsausbildung im Alter von 15 Jahren. Sie studierte zunächst am Leopold-Mozart-Zentrum in Augs-burg bei Agnes Habereder-Kottler und wechselte später an das Mozarteum Salzburg. Dort studiert sie derzeit beim Tenor Christoph Strehl und absolviert ihren Master im Fach Lied bei dem Pianisten Helmut Deutsch. In diesem Jahr debütierte sie in der Titelrolle von Franz Schuberts Oper Sakontala in Bangkok unter der Leitung von Leslie Suganandarajah und dem Bangkok Sym-phony Orchestra sowie als Bastienne in Mozarts Bastien und Bas-tienne im Heckentheater Salzburg unter der Leitung von Josef Wallnig.

Neben dem Operngesang hegt die junge Sängerin eine große Leidenschaft für das Liedgut und das Oratorium. Ihr Repertoire umfasst unter anderem Lieder von Haydn, Mozart, Schubert, Brahms, Grieg und Strauss. 2015 belegte sie den zweiten Platz beim Richard-Strauss-Wettbewerb unter der Leitung von Brigitte Fassbaender in München und gab Liederabende in Garmisch-Partenkirchen, Augsburg und Feldkirch. Im Rahmen des Mozart-fests war sie gemeinsam mit dem Pianisten Kilian Sprau in der Würzburger Residenz zu Gast. Des Weiteren gab Laura Verena Incko Konzerte in Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Bach-akademie unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann und übernahm die Rolle des Engels in einer szenischen Aufführung von Händels Jephta in Fürstenfeld.

Die Spielzeit 2016/2017 begann für die Stipendiatin des Richard Wagner Verbandes München mit einer Frankreichtournee, begleitet von der Camerata Berlin. Zum ersten Mal übernahm sie hierbei den Sopranpart in Händels Messiah unter der Leitung von Hans-Jörg Albrecht. Im September gab Laura Verena Incko den Auftakt zum »Klassischen Herbst« im Schloss Achberg mit

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einer Auswahl von Liedern Franz Liszts. Im Rahmen der Meister-klasse »Gstaad Vocal Academy« konnte sie bereits mehrmals mit Silvana Bazzoni Bartoli an ihrer Gesangstechnik arbeiten.

Laura Verena Incko gibt heute ihr Debüt in der Kölner Philharmonie.

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ChorWerk Ruhr Das 1999 gegründete ChorWerk Ruhr ist ein professionelles und flexibel agierendes Vokalensemble. Sein Repertoire reicht von der abendländischen Ein- und Mehrstimmigkeit bis zu großen oratorischen Werken. Der mehrfach ausgezeichnete Dirigent Florian Helgath ist seit 2011 in der Nachfolge von Frieder Bernius und Rupert Huber Künstlerischer Leiter von ChorWerk Ruhr. Er sieht einen Schwerpunkt seiner Arbeit darin, neue Chormusik in Bezug auf traditionelle Musikformen zu beleuchten und somit für den Zuhörer vor dem Hintergrund der reichen Musikgeschichte neu wirken zu lassen. Mit dem erstklassigen Ensemble aus jun-gen und flexiblen Stimmen setzt er Chormusik auf höchstem Niveau um.

ChorWerk Ruhr hat sich als Spitzenchor des Landes NRW eta-bliert. Seit der Gründung fanden Konzerte mit Musik aus allen Epochen bis zur Gegenwart statt in Zusammenarbeit mit nam-haften Dirigenten wie Sylvain Cambreling, Reinhard Goebel, Robin Gritton, Susanna Mälkki, Kent Nagano, Peter Neumann,

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Emilio Pomarico, Peter Rundel, Markus Stenz, Bruno Weil und Hans Zender.

In Konzerten mit renommierten Orchestern wie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Concerto Köln, Ensemble Reso-nanz, dem Ensemble Musikfabrik, dem Schönberg Ensemble Amsterdam, der Cappella Coloniensis, dem Ensemble Modern, der Jungen Deutschen Philharmonie, dem SWR Sinfonieor-chester Baden-Baden und Freiburg und dem Symphonieorches-ter des Bayerischen Rundfunks begeistert das ChorWerk Ruhr immer wieder sein Publikum und erntet herausragende Kritiken. Häufige Aufnahmen durch WDR und DLF und die Teilnahme an nationalen sowie internationalen Musikfestivals spiegeln die Beliebtheit des Ensembles wider. Alljährlich kooperiert ChorWerk Ruhr in besonderer Form mit der Ruhrtriennale.

ChorWerk Ruhr ist ein Projekt der Kultur Ruhr GmbH, gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

In der Kölner Philharmonie war das ChorWerk Ruhr zuletzt im Mai 2013 zu Gast.

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Die Besetzung von ChorWerk RuhrSopranKatharina EberlChristina Maria HeuelKatja Kunze Franziska Roth Nadja Wuchinger

AltKatharina GuglhörSusan JebriniVerena KortmannLuisa Kruppa

TenorJörg DeutschewitzMatthias KlosinskiFlorian SchmittSamuel Uecker

BassStefan DrexlmeierChristian JanzMartin PetersJulian Popken

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Sebastian BreuingEinstudierung ChorWerk Ruhr

Sebastian Breuing zeichnet sich durch seine künstlerische und stilistische Viel-seitigkeit aus und ist seit vielen Jahren gleichermaßen gefragt als Dirigent, Chorleiter, Korrepetitor und Liedpia-nist. Er studierte zunächst Schulmusik, später Dirigieren mit dem Schwerpunkt Chorleitung bei Marcus Creed in Köln und verfügt über ein breites Repertoire in der Chorliteratur von Renaissance bis

Moderne, beschäftigt sich hier aber besonders intensiv mit der Musik des Barock und deren Aufführungspraxis. Er arbeitet als Dirigent und Pianist regelmäßig mit den Rundfunkchören des NDR, des WDR und des MDR, dem SWR Vokalensemble Stutt-gart sowie dem ChorWerk Ruhr.

Schon während seines Studiums widmete er sich auch der Oper; er war seitdem Gast bei zahlreichen nationalen und internationalen Festivals wie dem Opernfestival in Aix-en-Provence, der Ruhrtrien-nale, den Händelfestspielen in Halle, dem Ekhof Festival Gotha und den Tagen Alter Musik in Herne sowie an den Theatern in Bonn, Münster und Oldenburg. Er arbeitete mit Dirigenten wie Louis Lan-grée, René Jacobs, François-Xavier Roth und Markus Stenz sowie mit dem Regisseur Peter Sellars und dem Komponisten Heiner Goebbels. Einen weiteren Schwerpunkt neben dem Dirigieren bildet seine Tätigkeit als Korrepetitor und Liedbegleiter, die in Konzerten und Meisterkursen im In- und Ausland dokumentiert ist. Besondere Anregungen erhielt er hier in der Zusammenarbeit mit Interpreten wie Christoph Prégardien, Ingeborg Danz sowie Helmut Deutsch. Sebastian Breuing ist Lehrbeauftragter an den Musikhochschulen in Köln (Dirigieren und Klavierauszugspiel) und Nürnberg (Korrepetition).

Für ein Konzert in der Kölner Philharmonie übernahm er nun erstmals die Einstudierung.

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Hofkapelle München Die Hofkapelle München gilt heute als wichtigstes Ensemble für historische Aufführungspraxis im süddeutschen Raum und hat sich seit ihrer Neuformierung im Jahr 2009 unter der Leitung des Barockgeigers und Dirigenten Rüdiger Lotter einen hervorragen-den Ruf erarbeitet. Künstlerpersönlichkeiten wie Reinhard Goe-bel, Alessandro de Marchi, Dorothee Oberlinger, Hille Perl, Chris-tiane Karg, Lawrence Zazzo und Vivica Genaux sind gern bei der Hofkapelle München zu Gast. Das Orchester arbeitet auch mit Gesangsensembles und Chören wie dem Tölzer Knabenchor und dem Chor des Bayerischen Rundfunks zusammen. Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit ist die Wiederaufführung des reichen Schatzes bayerischer Musikgeschichte.

Auch bei Repertoireauswahl und Realisierung von Opernproduk-tionen des 17. und 18. Jahrhunderts ist die Hofkapelle München in Kooperation mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding regelmäßig beteiligt. Ein Höhepunkt dieser Zusammen-arbeit war 2011 die Opernproduktion Didone abbandonata von Johann Adolph Hasse unter der Leitung von Michael Hofstetter. Auch die Opernproduktion Adelasia ed Aleramo von Simon Mayr unter der Leitung von Andreas Spering im Frühjahr 2013 wurde ein großer Erfolg.

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2012 wurde das Orchester zusammen mit dem Countertenor Valer Sabadus für die Einspielung der CD Hasse reloaded mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Die Einspielung der sechs Brandenburgischen Konzerte von Bach im Jahr 2013 war ebenfalls äußerst erfolgreich. Im Oktober 2014 erschien die Solo-CD Le belle immagini des Countertenors Valer Sabadus mit der Hofkapelle München und unter der musikalischen Leitung von Alessandro de Marchi. Diese wurde mit dem ECHO Klassik 2015 in der Kategorie »Solistische Einspielung des Jahres« aus-gezeichnet. Im September 2015 erschien die CD Angel Devil Priest mit Violinkonzerten von Locatelli, Leclair und Vivaldi, auf welcher die französisch-armenische Geigerin Chouchane Siranossian abwechselnd mit Rüdiger Lotter die Solo-Partien übernimmt.

In der Kölner Philharmonie war die Hofkapelle München zuletzt im Mai 2015 zu hören.

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Die Besetzung der Hofkapelle München

Violine IElfa Run KristinsdóttirIsabella BisonMartyna PastuszkaDmitry LepekhovFiona Stevens

Violine IIMartin KlepperIveta SchwarzCécile DorchêneAlbrecht KühnerMarina Momeny

ViolaCorina GolomozVeronika StrossChristina Sontheim

VioloncelloPavel SerbinFelix StrossAnderson Fiorelli

VioloneGünter Holzhausen

CembaloOlga Watts

FagottKatrin Lazar

FlöteMichael Schmidt-

CasdorffYoshimi Wittermann

HornChristoph MoinianOliver Kersken

OboeClaire SirjacobsKatharina Humpel

TrompeteMartin PatscheiderChristian Gruber

HarfeJohanna Seitz

PaukePaul Bramböck

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Rüdiger LotterDirigent

Seit 2009 ist Rüdiger Lotter Künstleri-scher Leiter der Hofkapelle München. Als einer der interessantesten und viel-seitigsten Barockgeiger seiner Genera-tion macht er sich inzwischen auch als Dirigent einen Namen im Bereich der historischen Aufführungspraxis. So diri-gierte er Ende 2014 bei den Tagen Alter Musik in Herne in einer umjubelten Auf-führung Orfeo ed Euridice von Christoph

Willibald Gluck. Ebenso enthusiastisch reagierten Publikum und Presse auf zwei von Rüdiger Lotter geleitete Arienabende mit dem Countertenor Valer Sabadus im Opernhaus Düsseldorf und im Prinzregententheater München. Seine Interpretation der Bran-denburgischen Konzerte, die er mit der Hofkapelle München 2013 als Einspielungen vorlegte, wurden von der Fachpresse mit viel Lob bedacht.

Von 2011 bis 2014 war Rüdiger Lotter künstlerisch verantwortlich für die Barockproduktionen mit dem Orchester der Ludwigsbur-ger Schlossfestspiele. Seit 2013 wird Rüdiger Lotter auch vom Festival Styriarte in Graz regelmäßig eingeladen, um mit dem dortigen Orchester zu arbeiten. Im Rahmen der Reihe »Klassik heute« leitete Rüdiger Lotter 2010 das WDR Sinfonieorchester Köln. 2009 holte ihn die bekannte Bühnenbildnerin und Regis-seurin Anna Viebrock für eine Produktion als musikalischen Leiter an das Schauspielhaus Basel. Im gleichen Jahr wurde er von John Neumaier an die Staatsoper Hamburg eingeladen, um dort als Solist bei der Premiere der Ballettkreation Orpheus mit-zuwirken. Als künstlerischer Leiter der Hasse-Gesellschaft Mün-chen setzt er sich zudem intensiv für die Wiederentdeckung des Werks von Johann Adolph Hasse ein. 2011 wurde auf seine Ini-tiative hin Hasses Oper Didone abbandonata im Münchner Prinz-regententheater wieder aufgeführt.

Als Solist oder mit seinem Kammerensemble Lyriarte tritt er regelmäßig bei allen wichtigen Festivals im deutschsprachigen

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Raum auf. Auch seine Solo-CDs wurden von der internationalen Fachpresse begeistert aufgenommen. Seine aktuelle Einspielung der Solosonaten von Johann Sebastian Bach würdigte der West-deutsche Rundfunk als derzeit interessanteste Interpretation auf dem Markt.

Mit seiner CD Biber – Berio, für die er Irvine Arditti als Kammer-musikpartner gewinnen konnte, erhielt Rüdiger Lotter nicht zuletzt aufgrund der innovativen Programmkonzeption ein gro-ßes Medienecho. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, so beim renommierten Wettbewerb »Premio Bonporti« in Rovereto (Ita-lien) und beim internationalen Heinrich-Schmelzer-Wettbewerb in Melk (Österreich). 2007 war Rüdiger Lotter Gastprofessor an der Hochschule für Musik Trossingen.

Bei uns war er zuletzt im Mai 2015 zu Gast, damals ebenfalls mit der Hofkapelle München.

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www.sonymusicclassical.de www.facebook.com/sonyclassical

www.valer-sabadus.dewww.hofkapelle-muenchen.de

BESONDERE HÖREMPFEHLUNGEN

VON SONY MUSIC

VALER SABADUS CALDARA

Valer Sabadus und das Ensemble nuovo aspetto spielen selten zu

hörende Arien des venezianischen Barockkomponisten Antonio

Caldara, deren Schönheit und Faszinationskraft sich niemand

entziehen kann. Darunter 6 Weltersteinspielungen.

„...einer der besten Countertenöre unserer Tage“ Fono Forum

VALER SABADUS LE BELLE IMMAGINIEine facettenreiche Hommage an den berühmten Kastraten

Giuseppe Millico mit Opernarien von Gluck und Sacchini, begleitet

von der Hofkapelle München unter Alessandro De Marchi.

„Ein Fest für die Stimme!“ Fono Forum

BACH: BRANDEN-BURGISCHE KONZERTE

Die hochgelobte Neueinspielung mit hervorragenden Solisten wie

Hille Perl und Dorothee Oberlinger.

„Starke Solo- und Ensemble-leistungen prägen diese Produktion

und zeigen, dass auch in diesem populären Repertoiresegment noch lange nicht alles gesagt ist. Fakt ist,

dass sich künftige Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte an dieser werden messen lassen

müssen.“ Fono Forum

HOFKAPELLE MÜNCHEN

Sony PH Anz Sabadus Köln Hofkapelle München_v2.indd 1 06.10.16 12:23

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KöLnMUsIK-VORsCHAU

November

MI

09 20:00

Joachim Kühn p

Beauty & Truth solo

Joachim Kühn, seines Zeichens Pianist von Weltrang und Solitär des europäi-schen Jazz, gönnt sich auch im hohen Alter jenseits der 70 keine Pause. Für sein jüngstes Programm »Beauty & Truth« hat er sein heimisches Tonträger-archiv nach Lieblingssongs und -melo-dien durchforstet. Fündig geworden ist Kühn u. a. bei den Jazzgiganten Gil Evans und Ornette Coleman, aber auch bei The Doors und dem Soundtrack zu Polanskis »Rosemary’s Baby«. Alles zu hören im Kühnsound.

SA

19 20:00

Cecilia Bartoli Mezzosopran

Les Musiciens du Prince Monaco

Arien von Georg Friedrich Händel

So

2018:00

Pacho Flores Trompete

Orquesta Sinfónica Nacional de MexicoCarlos-Miguel Prieto Dirigent

Carlos Chávez RamírezSinfonía india

Johann Baptist Georg NerudaKonzert für Trompete und Streicher Es-Dur

Efraín OscherConcierto mestizofür Trompete und Orchester

Silvestre Revueltas / José LimantourLa noche de los Mayas Filmmusik. Suite für Orchester

12:00 und 15:00 Kochfabrik Blickwechsel Musik und Kochkunst »Viva Mexico!«

Kölner Sonntagskonzerte 2

MI

2320:00

Christian Gerhaher BaritonGerold Huber Klavier

Robert SchumannDrei Gesänge op. 83für Singstimme und Klavier

Lieder und Gesänge III op. 77für Singstimme und Klavier

Vier Gesänge op. 142für Singstimme und Klavier

Antonín DvořákBiblische Lieder op. 99 B 185für Singstimme und Klavier

Hector BerliozLes Nuits d’été op. 7

Liederabende 3

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28

MI

23 20:00

Filmforum

Orchester und ihre Städte: Mexiko City

Amores PerrosMEX 2000, 147 Min., FSK 16 , OmURegie: Alejandro González Iñárritu

KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

Karten an der Kinokasse

FR

25 20:00

Jan Garbarek Group Jan Garbarek sax Rainer Brüninghaus keyb Yuri Daniel b Trilok Gurtu perc, dr

KölnMusik gemeinsam mit Bremme & Hohensee Konzertagentur

So

27 16:00

Concerto CopenhagenJordi Savall Dirigent

Werke von Matthew Locke, Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann, Jean-Féry Rebelund Jean-Philippe Rameau

Sonntags um vier 2

So

27 16:00

Filmforum

M-cine Dorothee Haddenbruch Piano Katharina Stashik Saxophon

Stummfilm mit Live-Musik

Berlin. Die Sinfonie der GroßstadtDeutschland 1927, 65 Min. Regie: Walther Ruttmann Musik: Edmund Meisel

Wir zeigen eine 35-mm-Kopie.

KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

Karten an der Kinokasse.

Dezember

SA

0320:00

Edmar Castañeda Trio Edmar Castañeda harp Marshall Gilkes tb Rodrigo Villalón dr

Als Gäste:Andrea Tierra vocGrégoire Maret harm

Igor Levit, geboren in der russischen Musiker-Stadt Nizhni Now-gorod, erreichte mit seinem Studienabschluss an der Musikhoch-schule in Hannover die höchste Punktzahl in der Geschichte des Instituts. Seither reiht sich Preis an Preis für den Pianisten, z. B. der Gramophone Instrumental Award 2016 für sein drittes Solo album mit u. a. den Diabelli-Variationen Beethovens. Neben diesen »33 Veränderungen über einen Walzer von Anton Diabelli« sind zwei Beethoven-Klaviersonaten sowie das Allegretto c-Moll von Franz Schubert in Levits diesjährigem Kölner Recital zu hören.

Um 19 Uhr hält Christoph Vratz eine Einführung in das Konzert.

Montag 14. November 201620:00

Foto: Sony Classical/Gregor Hohenberg

Igor Levit Klavier

Werke von Franz Schubert und Ludwig van Beethoven

2016-11-14_Levit-TIPP.indd 1 31.10.16 12:05

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Igor Levit, geboren in der russischen Musiker-Stadt Nizhni Now-gorod, erreichte mit seinem Studienabschluss an der Musikhoch-schule in Hannover die höchste Punktzahl in der Geschichte des Instituts. Seither reiht sich Preis an Preis für den Pianisten, z. B. der Gramophone Instrumental Award 2016 für sein drittes Solo album mit u. a. den Diabelli-Variationen Beethovens. Neben diesen »33 Veränderungen über einen Walzer von Anton Diabelli« sind zwei Beethoven-Klaviersonaten sowie das Allegretto c-Moll von Franz Schubert in Levits diesjährigem Kölner Recital zu hören.

Um 19 Uhr hält Christoph Vratz eine Einführung in das Konzert.

Montag 14. November 201620:00

Foto: Sony Classical/Gregor Hohenberg

Igor Levit Klavier

Werke von Franz Schubert und Ludwig van Beethoven

2016-11-14_Levit-TIPP.indd 1 31.10.16 12:05

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30

So

0420:00

Artemis Quartett Vineta Sareika Violine Anthea Kreston Violine Gregor Sigl Viola Eckart Runge Violoncello

Leoš JanáčekStreichquartett Nr. 1 JW VII/8 nach der Erzählung »Die Kreutzersonate« von Lew Nikolajewitsch Tolstoj

Robert SchumannStreichquartett A-Dur op. 41,3

Dmitrij SchostakowitschStreichquartett Nr. 5 B-Dur op. 92

Philharmonie für Einsteiger 3

FR

0920:00

Pekka Kuusisto ViolineLily Francis ViolaNicolas Altstaedt VioloncelloKnut Erik Sundquist KontrabassAlexander Lonquich Klavier

Franz Schubert»Forellenquintett«

sowie Improvisationen zu Volksmusik und weitereKammermusik von Franz Schubert

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

19:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll

Kammermusik 2

IHR näCHstEs ABOnnEMEnt-KOnZERt

So

22Januar20:00

Emmanuel Pahud Flöte

Kammerakademie Potsdam Trevor Pinnock Dirigent

Joseph Haydn Sinfonie G-Dur Hob. I:47 (1772)

Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Flöte und Orchester D-Dur KV 314 (285d) (1777/78)

François Devienne Konzert für Flöte und Orchester Nr. 7 e-Moll (1787)

Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie A-Dur KV 201 (186a) (1774)

Baroque … Classique 3

Do

26Januar 20:00

Anna Lucia Richter Sopran Michael Gees Klavier

Lieder von Johannes BrahmsBenjamin Brittenund Robert Schumann

sowie Improvisationen auf Texte von Joseph Freiherr von Eichendorff

Porträt Anna Lucia Richter 2 Liederabende 4

Page 33: Christoph Willibald Gluck Orfeo ed Euridice

Kurz vor seinem 60. Geburtstag kommt Krystian Zimerman zu seinem bald schon jährlichen Recital nach Köln. Wie immer reist er mit eigenem Flügel, weil der Wahl-Schweizer, Ehrendoktor der Chopin-Musikuniversität Warschau und Klang-Perfektionist bei seinen ausgewählten Live-Konzerten klanglich n ichts dem Zufall überlässt.

Donnerstag 1. Dezember 201620:00

Foto

: Gis

ela

Sche

nker

Krystian Zimerman Klavier

Werke von Franz Schubert und Karol Szymanowski

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Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbHTextnachweis: Der Text von Jürgen Ostmann ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Valer Sabadus © Henning Ross; Anna Lucia Richter © Matthias Baus; Laura Incko © Diana Ola; ChorWerk Ruhr © Pedro Malinowski; Sebastian Breuing © Sebastian Breuing; Hofkapelle München © Christine Schneider; Rüdiger Lotter © Florian Simeth

Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner- philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!

Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de

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Page 36: Christoph Willibald Gluck Orfeo ed Euridice

koelner-philharmonie.de 0221 280 280

Samstag19.11.2016

20:00

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Cecilia Bartoli

Les Musiciens du Prince - Monaco

singt Arien vonGeorg Friedrich Händel

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