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Page 1: coleg   Web viewsich die Zeit. damit, ... Mein Papa wird die Flasche schon finden. Papa: ... In einer Stunde ist Ablösung. Bis dahin muss das Fass leer sein!

Pippi Langstrumpf

Die unglaublichen Abenteuer eines kleinen Mädchens und ihrer Freunde

Theaterstück für Kinder in 5 Szenen

Für die Aufführung an

Schulen bearbeitete

Fassung von Hans Könnecke

Costa

Die Rollenverteilung:

1.Szene: Villa Kunterbunt2.Szene: Pippi geht in die Schule3.Szene: Der Brief4.Szene: Takkatukkaland5.Szene: Die Befreiung

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Erzähler:

Pippi:

Annika:

Thomas:

Vater:

Mutter:

Frau vom Amt:

Pippis Vater:

Seeräuber 1:

Seeräuber 2:

Seeräuber 3:

Dieb 1:

Dieb 2:

Lehrerin:

Bauer:

1. Polizist:

2. Polizist:

2

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1. Szene: Villa Kunterbunt

Erzähler: Wir möchten euch heute in eine Welt entführen, die uns allen bekannt

vorkommt, aber auch ein paar Überraschungen bereit hält. Ihr lernt

gleich ein Mädchen kennen, das ohne Eltern durch die Welt geht und

dabei noch glücklich ist.

Wir erzählen euch die Abenteuer von Pippi Langstrumpf, Tochter des

Seeräuber-Kapitäns Langstrumpf, den sie bei einem Unwetter auf See

verlor. Aber Pippi glaubt ganz fest daran, dass sie ihren Vater

wiederfinden wird. Als die Matrosen Pippi in einer kleinen Stadt

absetzen, hat sie überhaupt keine Angst und steuert direkt ein altes

Haus an, das ihr Vater vor vielen Jahren gekauft hatte. Dort wollte er

wohnen, wenn er alt und grau war und nicht mehr über die Meere

segeln konnte. Zwei Dinge nur nahm sie mit, als sie das Schiff des

Vaters verließ. Einen kleinen Affen, der Herr Nielson heißt und einen

großen Koffer voller Goldstücke, den sie von ihrem Vater bekommen

hatte.

Pippi: (geht rückwärts auf die Bühne und winkt in Richtung Schiff)

Habt keine Angst um mich! Ich komme schon zurecht. Und grüßt

meinen Papa von mir, falls ihr in wiederfindet!

(Pippi dreht sich um und rennt die Straße hinunter)

Dieb 1: Wer ist das denn?

Dieb 2: Wo kommt das Mädchen denn auf einmal her?

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Pippi: Guten Tag, meine Herrn! Ihr kennt mich also nicht? Ich glaube, bald

werdet ihr mich kennen lernen.

Dieb 1: Hast du keine Eltern?

Dieb 2: Und was hast du in deinem großen Koffer?

Pippi: Sind hier alle in der Stadt so neugierig? Sagt mir lieber, wo ich etwas zu

essen bekomme? Ich habe so einen Hunger, dass ich ein ganzes Pferd

essen könnte!

Dieb 1: Du schaffst es ja nicht mal, diesen kleinen Affen dort zu essen!

Pippi: Ein Pferd wäre für mich nur eine Vorspeise.

(Pippi sieht am Rand der Straße einen Bauern, der ein Pferd

verkaufen will.)

Bauer: Na Kleine, du siehst so aus, als ob du dich mit Pferden auskennst.

Dieses Pferd hier kann ich dir günstig verkaufen.

Pippi: Wenn man es auch anmalen kann, gebe ich dir ein Goldstück dafür.

Bauer: Da machst du wirklich ein gutes Geschäft!

Pippi: (dreht sich zu dem Pferd und spricht zu ihm)

Ich werde dich Kleiner Onkel nennen, weil du sehr viel Ähnlichkeit mit

meinem Onkel hast, der ein großer König in der Südsee ist.

(Pippi geht mit dem Affen und dem Pferd zur Villa)

Oh Gott, hier ist ja eine Menge Arbeit zu tun. Die Terrasse ist kaputt, die

Treppe hat fast keine Stufen mehr und die Fensterscheiben fehlen

auch!

(Pippi geht im Haus herum und sieht sich alles in Ruhe an)

Gibt es denn hier niemanden außer dir, Herr Nielson, und dich, Kleiner

Onkel, mit dem man spielen kann?

(Pippi geht aus dem Haus und sieht sich die Umgebung an)

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Tommy: Guck mal, Annika, in dem Haus wohnt ja doch jemand.

Annika: Das Mädchen sieht ja merkwürdig aus!

Tommy: Die Haare sehen aus wie Möhren.

Annika: Die Zöpfe sehen aus wie ein Gartenzaun.

Tommy: So viele Sommersprossen habe ich noch nie gesehen.

Annika: Ich glaube, sie näht sich ihre Klamotten selbst.

Tommy: Komm, Annika, die sehen wir uns mal aus der Nähe an.

Annika: OK. Dann wird es heute wenigstens nicht langweilig.

Erzähler: Tommy und Annika laufen hinter Pippi her, die lustig und vergnügt die

Straße hinunter hopst. Als sie wieder am Haus ankommen, geht Pippi

hinein und sie lädt auch die beiden Nachbarskinder in ihr Haus ein.

Tommy und Annika haben viele Fragen und schauen sich neugierig in

der Villa Kunterbunt um. Pippi erklärt ihnen alles und lädt sie zum

Frühstück ein.

Tommy: Da sitzt ja ein Affe!

Annika: Und warum steht da ein Pferd auf der Veranda?

Pippi: Also der Affe dort ist Herr Nielson und das Pferd würde in der Küche

nur im Weg herum stehen. Und im Wohnzimmer gefällt es ihm nicht.

Am besten ist es, ihr wundert euch über gar nichts mehr! Lasst uns

endlich frühstücken.

(Pippi wirft das Geschirr auf den Tisch und alle 5 frühstücken)

Erzähler: Nun hat Pippi also zwei neue Freunde gefunden. Von diesem Tag an

waren die Kinder unzertrennlich. Und sie erlebten viele spannende und

lustige Abenteuer.

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2. Szene: Pippi geht in die Schule

Erzähler: In der kleinen Stadt wurde nun bald bekannt, dass ein 9-jähriges

Mädchen allein in der Villa Kunterbunt lebt. Bald regten sich die

Erwachsenen in der Stadt auf, als sie mitbekamen, dass Pippi keine

Eltern hat und auch nicht in die Schule geht. Also beschloss man in der

Stadt, dass Pippi sofort in ein Kinderheim gehört. Darum schickt der

Bürgermeister zwei Polizisten und eine Frau vom Jugendamt, um Pippi

abzuholen.

Frau vom Amt: Hallo, Pippi, wir sind gekommen, um dich in ein wunderschönes

Kinderheim zu bringen. Dort wirst du nie mehr alleine sein und viele

nette Leute werden sich um dich kümmern, mein Kind!

Pippi: Kann man in eurem Kinderheim auch Pferde haben? Und Affen?

Polizist 1: Nein, natürlich nicht. Das musst du doch verstehen!

Frau vom Amt: Um deine Tiere werden wir uns schon kümmern. Wir haben nur

für dich einen Platz in unserem schönen Kinderheim gefunden.

Pippi: Sucht euch die Kinder für euer Kinderheim woanders. Ich will dort nicht

hingehen!

Polizist 2: Liebes Kind, das verstehst du nicht. Du musst in ein richtiges

Kinderheim. Du brauchst jemanden, der sich um dich kümmert.

Frau vom Amt: Und genau deshalb sind wir hier, Pippi!

Pippi: Ich habe schon einen Platz in einem Kinderheim.

(Sie dreht sich lachend im Kreis)

Polizist 1: Was sagst du da, ist das schon geregelt?

Polizist 2: Wo ist das Kinderheim?

Pippi: (stolz)

Ich bin ein Kind und das hier ist ein Heim. Also ist es ein Kinderheim!

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Und Platz habe ich hier auch genug.

Frau vom Amt: Aber begreifst du denn nicht, dass du in die Schule gehen

musst?

Pippi: Wozu muss man denn in die Schule gehen?

Frau vom Amt: Um alles Mögliche zu lernen.

Pippi: Was alles?

Polizist 1: Ganz viele nützliche Sachen, zum Beispiel Multiplikation oder das

Einmaleins.

Pippi: Ich bin neun Jahre gut ohne … Pluki … Plutimikation ausgekommen.

Da wird es auch in Zukunft so weitergehen können.

Polizist 2: Ja, aber stell dir vor, wie blöd es für dich sein wird, so wenig zu wissen,

wenn du mal groß bist. Vielleicht fragt dich ja mal jemand, wie die

Hauptstadt von Portugal heißt und du kannst dann keine Antwort

geben.

Pippi: Natürlich kann ich eine Antwort geben. Wenn es für dich so verdammt

wichtig ist, wie die Hauptstadt von Portugal heißt, dann schreib doch

einen Brief nach Portugal und frage! Und übrigens war ich mit meinem

Papa schon in Lissabon.

Erzähler: Doch alles Reden hilft nichts. Auch die letzten Versuche, Pippi doch

noch zu überreden, schlagen fehl und mit Gewalt ist Pippi nur schwer

unter Kontrolle zu bringen. Eines Tages geht Pippi aber doch in die

Schule, denn sie langweilt sich zu Hause sehr. Den ganzen Tag

Aufräumen, ihr Pferd zu striegeln oder Herrn Nielson immer wieder zu

sagen, dass er ein böser Affe ist, das reicht ihr nun wirklich nicht. Und

den ganzen Tag Purzelbäume zu schlagen, naja, würdet ihr euch da

nicht auch langweilen? Aber am aller liebsten wollte Pippi einmal Ferien

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haben.

(Im Klassenzimmer)

Pippi: Wann gibt es denn nun endlich Ferien?

Lehrerin: Vielleicht solltest du dich erst einmal vorstellen, schließlich muss ich

dich ja auch ins Klassenbuch eintragen.

Tommy: Wenn Sie genug Zeit dafür haben? (Er lacht.)

Annika: Bei Pippi dauer so was nämlich ein wenig länger.

Pippi: Ich heiße Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter

Langstrumpf und ich bin die Tochter von einem Seeräuberkönig. Pippi

ist eigentlich nur mein Kosename, denn Papa meinte, Pippilotta wäre zu

lang.

Lehrerin: Aha, dann wollen wir dich also auch Pippi nennen. Aber was meinst du,

wollen wir jetzt nicht mal sehen, was du alles weißt? Du bist ja ein

großes Mädchen, Pippi, und sicher kannst du eine ganze Menge. Wir

wollen mit dem Rechnen anfangen. Na, Pippi, kannst du mir sagen, wie

viel 7 + 5 ist?

Pippi: Ja wenn du das selbst nicht weißt, denk ja nicht, dass ich es dir sage!

(Alle lachen)

Lehrerin: Pippi, was erlaubst du dir? Solche Antworten gibt man in der Schule

nicht! Und außerdem spricht man den Lehrer nicht mit „du“ an.

Pippi: Entschuldigung! Das wusste ich nicht. Ich werde es nie wieder tun.

Lehrerin: Na das will ich hoffen. Und jetzt will ich dir sagen: 7 + 5 ist 12.

Pippi: Sieh mal an. Du weißt es ja. Warum fragst du mich dann? Ach, ich

dummes Schaf, jetzt sage ich schon wieder „du“ zu dir. Entschuldigung!

Lehrerin: Ist schon gut. Na, Pippi, wie viel, glaubst du, ist denn 8 + 4?

Pippi: So ungefähr … 67?

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Lehrerin: Aber nein, 8 + 4 ist auch 12.

Pippi: Nein, meine Liebe, das geht zu weit hier! Gerade hast du gesagt, 7 + 5

ist 12 und jetzt sagst du, dass 8 + 4 gleich 12 ist.

Lehrerin: Richtig, Pippi, aber …

Pippi: Ich schlage dir vor, dass du dich dort hinten in die Ecke setzt und noch

einmal das Rechnen übst! Lass uns Kinder doch einfach in Ruhe, dann

können wir fangen spielen.

Lehrerin: Pippi, so geht das nicht weiter hier …

Erzähler: Nun gibt die Lehrerin es endlich auf, Pippi das Rechnen beizubringen.

Auch mit dem Lesen und dem Malen gibt es große Probleme und

Unruhe in der Klasse.

Lehrerin: Pippi, was soll ich bloß mit dir machen?

Pippi: Du musst verstehen, Fräulein, wenn man eine Mama hat, die ein Engel

ist, und einen Papa, der ein Seeräuber ist, und wenn man selbst ein

ganzes Leben lang auf dem Meer gesegelt ist, weiß man nicht, wie man

sich in der Schule zwischen all diesen Zahlen und Buchstaben

benehmen soll.

Lehrerin: Ja, aber warum bist du denn dann in die Schule gekommen?

Pippi: Heute fangen doch die Ferien an, oder nicht? Ich wollte auch einfach

mal richtige Ferien haben. (Sie läuft zur Tür)

Lehrerin: Willst du denn etwa schon gehen?

Pippi: Ich muss leider, denn viele Abenteuer warten auf mich. Wer soll denn

sonst meinen Papa suchen?

Lehrerin: Schöne Grüße an deinen Papa.

Pippi: Tschüss, Kinder, jetzt kriegt ihr mich für eine Weile nicht zu sehen.

Erzähler: Unter großem Gejohle der Kinder verlässt Pippi die Schule und reitet

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schnell nach Hause.

3. Szene: Der Brief

Erzähler: Pippi hat nun wieder große Langeweile, denn am Tag sind alle Kinder in

der Schule. Sie vertreibt sich die Zeit damit, dass sie ihr Geld zählt und

die Villa Kunterbunt aufräumt. Auch Tommy und Annika sind nicht mehr

so oft bei Pippi, weil ihre Eltern sie auch mal wieder zu Hause haben

wollen.

Papa: Das ist ja wunderschön, mal wieder mit der ganzen Familie zu Abend

zu essen.

Mama: Recht hast du, mein Schatz, es ist schön, die Kinder mal wieder für

einige Tage zu Hause zu haben.

Papa: So etwas wie in den letzten Wochen habe ich jedenfalls noch nie erlebt.

Wenn auch nur die Hälfte davon wahr ist, was ihr erzählt habt, dann

ärgere ich mich manchmal, dass ich kein Kind mehr bin.

Tommy: Alles, was wir euch erzählt haben, ist natürlich die Wahrheit. Auch wenn

es uns niemand glaubt, dank Pippis großer Kraft und ihrer tollen Ideen

haben wir viele Abenteuer erlebt. Manchmal denke ich, das war alles

nur ein Traum, aber Annika kann bestätigen, dass wir alles wirklich

erlebt haben.

Annika: Gut, dass ihr nicht alles mitbekommen habt. Mama, glaub mir, das

hättest du nicht überlebt oder glaubt ihr etwa, dass wir in einem Bett

über den Wolken geflogen sind?

Tommy: Und Pippi saß dabei auf einem Fahrrad und brachte uns schnell von

einem Ort zum anderen.

Mama: Das ist ja unglaublich.

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Papa: Nicht zu fassen. Ganz ruhig, mein Schatz, rege dich nicht auf!

Annika: Von den Abenteuern mit dem Heißluftballon, als wir auf einem Berg

landen mussten, wollen wir lieber gar nichts erzählen.

Tommy: Und dass wir mit einem Floß auf eine kleine Insel segelten und Pippi

uns nur mit ihrem Atem voran geblasen hat, naja, das glaubt ihr uns

sowieso nicht.

Annika: Gut, dass wir Pippi mit dabei hatten und dass ich einem

Menschenfresser Pfeile und Bogen abgejagt habe. Die liegen jetzt bei

Pippi in der Villa Kunterbunt.

Mama: Das ist ja … Kinder, ihr geht jetzt sofort ins Bett. Wir werden uns jetzt

mal diese Pippi vornehmen.

(Die Eltern gehen zur Villa Kunterbunt)

Pippi: (macht gerade eine Flaschenpost fertig)

Hoffentlich kann ich bald meinen Papa wiederfinden. Ich werde diesen

Brief einfach als Flaschenpost ins Meer werfen. Mein Papa wird die

Flasche schon finden.

Papa: Du bist also diese Pippi Langstrumpf?

Mama: Du planst wohl schon wieder deine nächsten verrückten Abenteuer?

Pippi: Macht euch keine Sorgen um Tommy und Annika. Ich werde schon auf

sie aufpasse, wenn wir wieder „auf Tour“ sind.

Papa: Es sieht ja fast so aus, als wärst du ziemlich traurig, Pippi.

Erzähler: Und Pippi erzählt beiden die ganze traurige Geschichte ihrer Eltern.

Dabei stellen sie fest, dass Pippi wirklich über sagenhafte Kräfte

verfügt, denn während des Gespräches macht Pippi dann und wann

eine Kniebeuge und hievt dabei am ausgestreckten Arm ihren

Küchentisch, auf dem ihr Pferd Kleiner Onkel steht, in die Höhe. Nun

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haben die Eltern von Tommy und Annika keine Bedenken mehr und

erlauben ihren Kindern sogar wieder, Pippi bei ihren Abenteuern zu

begleiten.

4. Szene: Takkatukkaland

Erzähler: Pippis Flaschenpost kommt tatsächlich bei ihrem Vater an. Er ist ein

König in der Südsee und freut sich, mal wieder etwas von seiner

Tochter zu hören. Eines Tages aber dringen die Seeräuber von der

Totenkopfinsel in sein Paradies ein und nehmen alles mit, was nicht

angebunden ist. Pippis Papa landet im Kerker. Dort beschließt er, seine

starke Tochter Pippi um Hilfe zu bitten und ihr ebenfalls eine Nachricht

zu schicken.

Pippis Vater: (liest seinen Brief an Pippi vor)

Meine liebe Pippilotta. Wenn du diesen Brief bekommst, bin ich

vielleicht schon tot. Ich sitze auf der Totenkopfinsel im Gefängnis. Die

Seeräuber haben mich mit Gewalt von meiner Takkatukkainsel entführt.

Und wollen, dass ich sie zu meinem Schatz führe. Bitte hilf mir und

befreie mich!!!

Erzähler: Als dieser Brief nach Monaten zufällig in Pippis Hände fällt, entschließt

sie sich, sofort ihrem Papa zur Hilfe zu eilen.

Pippi: Wo bleiben denn Tommy und Annika? Sie müssen doch schon längst

hier sein. Ich werde schon mal alle meine Sachen vor die Tür stellen.

Dieb 1: Schau mal, Benny, die hat tatsächlich ihren Goldkoffer vor die Tür

gestellt. Dieses Mal lassen wir uns diese Chance aber nicht entgehen.

Dieb 2: Ich stehe Schmiere und du klaust den Koffer.

Dieb 1: Das könnte dir so passen. Du bist viel schneller als ich und außerdem

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hast du die jüngeren Beine.

Dieb 2: Du bist aber der Stärkere von uns beiden. Falls Pippi etwas merkt,

kannst du ihr vielleicht Paroli bieten.

(Pippi schleicht sich hinter die beiden Diebe und schnappt sie bei

den Ohren)

Pippi: Was wollt ihr denn hier?

Dieb 1 + 2: Nichts, wieso?

Pippi: Kann es sein, dass ihr gerade meinen Koffer angefasst habt?

Dieb 2: Ja natürlich. Wir wollten fragen, ob wir dir helfen können, deinen Koffer

zu tragen.

Pippi: Natürlich dürft ihr mir helfen. Er ist aber verdammt schwer. Wir müssen

uns beeilen. Tommy und Annika werden schon auf dem Schiff sein.

(Die Diebe schleppen Pippis Koffer auf das Schiff, wo Tommy und

Annika schon eingetroffen sind)

Erzähler: Natürlich versuchten die Diebe, Pippi den Koffer zu klauen, aber auch

diesmal bekommen sie zu spüren, dass mit Pippi so etwas nicht

möglich ist. Also bleibt den beiden dümmsten Dieben der Welt nichts

anderes übrig, als den Koffer artig an Bord zu brinen.

Dieb 1: Schade, aber diesen Koffer werden wir wohl nie bekommen.

Dieb 2: Wenigstens kann Pippi uns jetzt nicht mehr stören, wenn wir in der

gesamten Stadt Unruhe stiften.

(Sie winken und freuen sich)

Erzäher: Schon nach drei Tagen kommen die Kinder an der Küste vom

Takkatukkaland an. Pippis Vater ist nur noch einige hundert Meter von

ihnen entfernt, denn die Totenkopfinsel, wo die Seeräuber ihn gefangen

halten, liegt im Nebel vor ihnen.

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Pippi: Ihr werdet sehen, schon in ein paar Tagen, am Geburtstag meines

Papas, wird er wieder König von Takkatukkaland sein!

Tommy: Worauf warten wir denn nun noch?

Annika: Los geht’s!

Alle drei Kinder: Auf zur Totenkopfinsel!

5. Szene: Die Befreiung

Pippi: Jetzt geht’s den Seeräubern an den Kragen! Sie haben meinen Papa

lange genug gequält!

Tommy: Pippi, wir haben doch überhaupt keine Waffen.

Annika: Ja genau, womit sollen wir denn deinen Papa befreien? Die Seeräuber

sind doch bestimmt bis an die Zähne bewaffnet.

Pippi: Macht euch keine Sorgen! Alles, was wir brauchen, haben wir dabei.

Außerdem sind wir doch viel schlauer als die Seeräuber. Die werden

sich noch ärgern, uns jemals kennen gelernt zu haben.

Erzähler: Pippi, Annika und Tommy schmieden einen genialen Plan. Als es Nacht

wird auf der Totenkopfinsel schleichen sich die Kinder zur

Waffenkammer der Seeräuber, um dort Dynamit und Schießpulver zu

stehlen. Dabei finden sie auch ein riesengroßes Weinfass und die paar

Habseligkeiten, die Papa Langstrumpf bei seiner Gefangennahme

abgenommen wurden.

Pippi: Dieses Fass stellen wir jetzt zu den Wachen. Wenn die dann betrunken

sind, haben wir leichtes Spiel und mein Papa ist frei.

Seeräuber 1: Schau mal, da steht doch ein Weinfass!

Seeräuber 2: Rede nicht so viel. Hol‘ es her!

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Seeräuber 3: Los, aufmachen! Ich habe einen riesigen Durst!

Seeräuber 1: Das muss der Wein von unserem Anführer sein. Den lassen wir

uns jetzt schmecken.

Seeräuber 2: Los, gieß schon ein!

Seeräuber 3: In einer Stunde ist Ablösung. Bis dahin muss das Fass leer sein!

Seeräuber 1: Das schaffen wir locker. Wir üben ja schließlich jeden Tag.

(Die Seeräuber trinken um die Wette und sind bald betrunken)

Pippi: Los, jetzt oder nie. Jetzt schläft der Letzte.

Annika: Hier ist der Schlüssel. Nun aber schnell!

Tommy: Das Schloss geht aber sehr schwer auf. Hilf mir mal, Pippi!

Pippi: (Schließt die Gefängnistür auf)

Hallo Papa, schneller ging es nicht. Die Wachen haben leider viel zu

langsam getrunken.

Pippis Papa: Ich habe schon gedacht, du kommst nicht mehr. Die

Flaschenpost hat wohl etwas länger gebraucht.

Pippi: Nun aber schnell, sonst werden die Wachen wieder wach. Zum

Abschied werden wir uns noch eine kleine Überraschung einfallen

lassen. Los, Tommy, gib ihnen schon unser kleines Geschenk!

(Tommy entzündet das Abschiedsfeuerwerk und die Freunde

flüchten auf ihr Boot)

Pippi: So, Papa, nun bist du in Sicherheit und kannst wieder König von

Takkatukkaland sein.

Tommy: Wir fahren jetzt mal schnell zurück zur Villa Kunterbunt, um uns frische

Sachen zu holen.

Annika: Auch bei Papa und Mama schauen wir bestimmt mal schnell vorbei.

Pippi: Tschüss, Papa!

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Alle drei: Auf zu neuen Abenteuern! Tschüss!!!!

(Sie winken dem Publikum zu)

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