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61 D V-Motor. Daimler konstruierte gemeinsam mit seinem Partner Wilhelm Maybach in Bad Cannstatt (Stuttgart) 1885 ein Motorzweirad, den so genannten »Reitwagen«, bevor beide ein Jahr später den ersten vierrädrigen Mo- torwagen auf die Räder stellten. 1892-1895 hatte sich Daimler vom Werk in Cannstatt getrennt, weil es Differen- zen über Bauprinzipien gab, danach war er in den Auf- sichtsrat gewählt worden. Daimler, Paul In der von Gottlieb Daimler gegründeten Daimler Moto- ren-Gesellschaft war sein Sohn Paul (1869-1945) als Konstrukteur tätig; er schuf vor dem I. Weltkrieg u.a. Grand-Prix-Wagen und konstruierte später Kompressor- motoren. 1928 entwickelte er für Horch den ersten Se- rienwagen mit Achtzylinder-Reihenmotor. DAF Niederländisches Fabrikat, 1928 von den Brüdern van Doorne in Eindhoven gegründet. Zunächst Bau von Lkw- Anhängern, 1959 Aufnahme der Personenwagenherstel- lung. Technische Besonderheit: ein stufenloses Getriebe (Variomatic, Keilriemen auf konischen Trommeln). 1968 DAF 55 mit Renault-Motor. 1975 Übernahme durch Volvo und kurz darauf Einstellung der eigenen Pkw- Fertigung, Konzentration auf den Nutzfahrzeugbau. Daimler (D) Nur die vor 1901 von der Daimler Motoren-Gesellschaft gebauten Fahrzeuge – Stahlradwagen, Vis-à- vis, Victoria; alle mit Motor im Heck – trugen die Herstellerbezeichnung Daimler, danach wurden sie sämt- lich als Mercedes auf den Markt gebracht. Nicht vor 1896 gab es Daimler-Wagen mit Frontmotor (Typ Phoenix) nach dem Prinzip Pan- hard-Levassor. Ab 1898 Luftberei- fung und erster Vierzylinder. Daimler (GB) Die britischen Geschäftsleute Frederick R. Simms (seit 1891 Vertreter für Daimler-Motoren in Großbritannien) und Harry Lawson erwarben 1893 von Gottlieb Daimler eine Lizenz zum Bau und Vertrieb (1895) von Motorfahr- zeugen Bauart Daimler sowie das Recht, diese Erzeug- nisse und auch eigene Weiterentwicklungen unter der Markenbezeichnung »Daimler« verkaufen zu dürfen. Schon Ende 1896 brachte die von ihnen gegründete Daimler Motor Company, Coventry, eigene Konstruktio- nen heraus, u.a. einen Wagen mit liegendem Zweizylin- dermotor. Neue Modelle erschienen in rascher Folge, der Name Daimler indessen blieb – und Verwechselungen mit dem deutschen Original-Daimler sind seither an der Ta- gesordnung. Daimler avancierte zu einer der prominentesten engli- schen Personen- und auch Nutzfahrzeugmarken und zum bevorzugten Fabrikat der britischen Krone. 1909 Fu- sion mit BSA, 1927 Vorstellung eines V12 (»Double Six«), 1930 Übernahme von Lanchester. 1960 erfolgte die Anfügung an die Jaguar Cars Ltd. Jaguar verwen- dete den Markennamen Daimler hinkünftig als Bezeich- nung bestimmter Luxusmodelle. Daimler, Gottlieb Deutscher Ingenieur (1834-1900), der wie Benz zu den Pionieren des Automobils zählt. Bis 1882 war Daimler Leiter der Gasmoto- renfabrik Deutz. 1883 erhielt er auf seinen ersten Viertakt-Ver- brennungsmotor mit Glührohr- zündung ein Kaiserliches Patent, 1889 für den ersten Zweizylinder- DAF Daffodil 1963 Daimler Zweizylinder1889 Daimler Motorwagen 1889 Daimler Sp 250 V8 1959

DAF - schrader-mobil.de · Skoda CS 1924-1930 Serpollet F 1897-1907 Siemens & Halske D 1900-1905 Simons USA 1903 Simpson GB 1897-1904 Skene USA 1900-1901 S.L.M. CH 1906-1907 Spencer

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  • 61

    D

    V-Motor. Daimler konstruierte gemeinsam mit seinemPartner Wilhelm ➔ Maybach in Bad Cannstatt (Stuttgart)1885 ein Motorzweirad, den so genannten »Reitwagen«,bevor beide ein Jahr später den ersten vierrädrigen Mo-torwagen auf die Räder stellten. 1892-1895 hatte sichDaimler vom Werk in Cannstatt getrennt, weil es Differen-zen über Bauprinzipien gab, danach war er in den Auf-sichtsrat gewählt worden.

    Daimler, PaulIn der von Gottlieb Daimler gegründeten Daimler Moto-ren-Gesellschaft war sein Sohn Paul (1869-1945) alsKonstrukteur tätig; er schuf vor dem I. Weltkrieg u.a.Grand-Prix-Wagen und konstruierte später Kompressor-motoren. 1928 entwickelte er für ➔ Horch den ersten Se-rienwagen mit Achtzylinder-Reihenmotor.

    DAFNiederländisches Fabrikat, 1928 von den Brüdern vanDoorne in Eindhoven gegründet. Zunächst Bau von Lkw-Anhängern, 1959 Aufnahme der Personenwagenherstel-lung. Technische Besonderheit: ein stufenloses Getriebe(Variomatic, Keilriemen auf konischen Trommeln). 1968DAF 55 mit Renault-Motor. 1975 Übernahme durch➔ Volvo und kurz darauf Einstellung der eigenen Pkw-Fertigung, Konzentration auf den Nutzfahrzeugbau.

    Daimler (D)Nur die vor 1901 von der ➔ DaimlerMotoren-Gesellschaft gebautenFahrzeuge – Stahlradwagen, Vis-à-vis, Victoria; alle mit Motor im Heck– trugen die HerstellerbezeichnungDaimler, danach wurden sie sämt-lich als ➔ Mercedes auf den Marktgebracht. Nicht vor 1896 gab esDaimler-Wagen mit Frontmotor (TypPhoenix) nach dem Prinzip ➔ Pan-hard-Levassor. Ab 1898 Luftberei-fung und erster Vierzylinder.

    Daimler (GB)Die britischen Geschäftsleute Frederick R. Simms (seit1891 Vertreter für Daimler-Motoren in Großbritannien)und Harry Lawson erwarben 1893 von Gottlieb ➔ Daimlereine Lizenz zum Bau und Vertrieb (1895) von Motorfahr-zeugen Bauart Daimler sowie das Recht, diese Erzeug-nisse und auch eigene Weiterentwicklungen unter derMarkenbezeichnung »Daimler« verkaufen zu dürfen.Schon Ende 1896 brachte die von ihnen gegründeteDaimler Motor Company, Coventry, eigene Konstruktio-nen heraus, u.a. einen Wagen mit liegendem Zweizylin-dermotor. Neue Modelle erschienen in rascher Folge, derName Daimler indessen blieb – und Verwechselungen mitdem deutschen Original-Daimler sind seither an der Ta-gesordnung. Daimler avancierte zu einer der prominentesten engli-schen Personen- und auch Nutzfahrzeugmarken undzum bevorzugten Fabrikat der britischen Krone. 1909 Fu-sion mit ➔ BSA, 1927 Vorstellung eines V12 (»DoubleSix«), 1930 Übernahme von ➔ Lanchester. 1960 erfolgtedie Anfügung an die ➔ Jaguar Cars Ltd. Jaguar verwen-dete den Markennamen Daimler hinkünftig als Bezeich-nung bestimmter Luxusmodelle.

    Daimler, GottliebDeutscher Ingenieur (1834-1900),der wie ➔ Benz zu den Pionierendes Automobils zählt. Bis 1882war Daimler Leiter der Gasmoto-renfabrik Deutz. 1883 erhielt erauf seinen ersten Viertakt-Ver-brennungsmotor mit ➔ Glührohr-zündung ein Kaiserliches Patent,1889 für den ersten Zweizylinder-

    DAF Daffodil 1963

    Daimler Zweizylinder1889

    Daimler Motorwagen 1889

    Daimler Sp 250 V8 1959

  • D E TA I LW I S S E N

    JEAN DANINOS

    62

    D

    der ein bekannter Schriftsteller war: Pierre Daninos hatviele Romane geschrieben.Für die von Daninos entworfenen und bei Facel in Pont-à-Mousson gebauten Autos mit Spezialkarosserien gabes prominente Kunden, von Stirling Moss bis Tony Curtis.Und seine schnellen, eleganten und kräftig motorisiertenFacel Vega, von denen in zehn Jahren etwa 3000 Stückdas Werk verließen (drei Viertel davon in Richtung USA),waren jahrelang die einzigen Luxusfahrzeuge aus franzö-sischer Produktion.Jean Daninos, in Frankreich und England zum Ingenieurausgebildet, war bis zum Schluss ein kreativer Mann,sehr lange auch ein aktiver Sportler – schon 1928 hatteer an den Olympischen Spielen teilgenommen – undkämpfte um den Fortbestand der von ihm ebenfalls ge-gründeten Werke in Colombes und in Dreux. Sein bedeu-tendstes Lebenswerk aber bleiben die großartigen FacelVega Luxuswagen, ein bedeutender Beitrag zu Frank-reichs Automobilgeschichte.

    Am 14. Oktober 2001 meldete die Presse den Tod desAutomobilkonstrukteurs Jean Daninos. Er war 94Jahre alt geworden und lebte zuletzt in Cannes. Der imJahre 1906 geborene Franzose war der Gründer des Un-ternehmens FACEL, der »Forges et Ateliers de Construc-tions d’Eure et Loir«.Bevor er sich 1939 selbständig machte, arbeitete er inder Flugindustrie und auch bei der Firma Citroën, wo erin den frühen 1930er Jahren an der Entstehung des Trac-tion Avant beteiligt war. Schon damals träumte er davon,eines Tages Autos nach eigenen Vorstellungen zu bauen– ein Traum, der erst sehr viel später in Erfüllung gehensollte, mit dem großartigen Facel Vega. Autos dieserMarke entstanden zwischen 1954 und 1964.Nicht nur komplette Autos produzierte Daninos, sondernauch Karosserien für andere Auftraggeber, so für Pan-hard oder Ford; auch an deren Design war er maßgeblichbeteiligt. Jean Daninos verstand sich als ein Künstler undwar in dieser Beziehung ebenso kreativ wie sein Bruder,

    Jean Daninos und eine seiner letztengroßen Kreationen: Facel 6 Cabriolet

  • 63

    DDATSUNkleinere oder größere in Serie gebaute Dampf-Personen-wagen zu vermarkten, vornehmlich in den USA. MitDampfwagen wurden auch Rennen bestritten und Rekor-de gefahren. Zu den Dampfautoherstellern, die sich amlängsten am Markt halten konnten, gehörten ➔ Doble (bis1931) und ➔ Stanley (bis 1923). Dampf-Lastwagen (z.B.➔ Sentinel) gab es noch bis die 1930er Jahre (➔ nachfol-gende Aufstellung).

    DarmontNach Vorbild des ➔ Morgan gebautes französisches Drei-radfahrzeug (Courbevoie, 1924-1939), das es sowohl mitluft- als auch mit wassergekühltem Motor gab. Die Brü-der Darmont waren 1921-1923 Importeure für ➔ Morgangewesen. Ab 1937 entstanden auch vierrädrige Roadster.

    DarracqDer Franzose Alexandre Darracq (Produzent der ➔ Gla-diator-Fahrräder) begann 1895 in Suresnes bei ParisElektrofahrzeuge herzustellen, bevor er 1901 seine erstenWagen mit Benzinmotor baute und damit sehr erfolgreichwar. 1902 Vergabe einer Konstruktionslizenz an ➔ Opel,1910 an A.L.F.A. (➔ Alfa Romeo) in Turin. Darracq schlosssich 1919 mit ➔ Sunbeam-Talbot (Clément-Talbot) zu-sammen; die in Suresnes gebauten Fahrzeuge hießenfortan ➔ Talbot in Frankreich und wurden nur in Englandbis 1923 weiterhin unter der Bezeichnung Darracq ver-kauft (➔ STD).

    DashboardEnglische Bezeichnung für ➔ Spritzwand oder auch ➔ Ar-maturenbrett.

    DatsunAls DAT (Partner: Den, Ayoama, Takeuchi) 1914 in Tokiogegründetes und 1931 in Datson (Sohn des DAT), 1933 inDatsun umbenanntes Unternehmen, dem einige weitereFirmen (Gorham, Lila) zugeordnet wurden und das zuden ersten zählte, das in Japan Autos baute. 1933 glie-derte sich die Firma Jidosha Seizo an, die den ➔ Nissanfabrizierte; bis 1983 wurden Fahrzeuge sowohl unterdem Markennamen Datsun als auch unter Nissan ver-marktet, anschließend nur mehr als Nissan verkauft.

    Daimler-BenzDie Daimler-Benz AG in Stuttgart entstand 1926 durchdie Fusion der Daimler Motoren-Gesellschaft und der ➔Benz & Cie. in Mannheim. Dadurch erhielten die Produktebeider Herstellerwerke die neue Markenbezeichnung➔ Mercedes-Benz. Den guten Ruf, den beide Fabrikategenossen, übertrug sich auf alle nachfolgenden Produk-te, zumal hervorragende Konstrukteure wie Hans Nibel(Nutzfahrzeuge, Mannheim) und Ferdinand ➔ Porsche(Personen- und Rennwagen, Stuttgart) für Daimler-Benzarbeiteten. Daimler-Benz etablierte sich als eines der er-folgreichsten Unternehmen nicht nur in der Automobil-industrie, sondern auch in vielen anderen Industrie- undTechnologiesparten. 1961 Übernahme der ➔ MaybachMotorenbau GmbH, 1964 Angliederung des DüsseldorferWerkes der ➔ Auto Union, 1968 Übernahme des Lkw-Vertriebs von ➔ Krupp sowie der zur Rheinstahl-Uniongehörenden Lkw-Fertigung von ➔ Hanomag-Henschel,1969 Gründung der Motoren- und Turbinien-Union (MTU)mit ➔ MAN. Im Mai 1999 Fusion mit der ➔ Chrysler Cor-poration, USA, aus der das Unternehmen DaimlerChrys-ler entstand – unter Verzicht auf Benz im Firmennamen.

    DampfwagenEinzelne von einer Dampfmaschine angetriebeneStraßenfahrzeuge (➔ Cugnot, Hancock, Guerney, ➔ Tre-vithick) wurden in Frankreich und England bereits im spä-ten 18. und frühen 19. Jahrhundert gebaut, zumeist Last-wagen und Omnibusse, auch Motorpflüge. Bevor sich imersten Jahrzehnt des 20. Jahrh. Automobile mit Benzin-motoren durchsetzten, versuchten zahlreiche Firmen,

    Dampfwagen Doble 1923

    Dampfwagen Skoda Sentinel 1902 Datsun 1932

  • Abenaque USA 1900Albany-Lamplugh GB 1903-1905Altmann D 1905-1907Amédée Bollée F 1873-1896American Steamer USA 1922-1924American Waltham USA 1900Artzberger USA 1902-1904Aultman USA 1901-1902l’Autovapeur F 1905-1905Baker USA 1917-1924Baldwin USA 1896-1900Ball USA 1902Barlow USA 1922Belhaven GB 1906Belliss & Morcom GB 1907BHL F 1901-1905Bliss USA 1901Bolsover GB 1902Boncar GB 1905-1907Boss USA 1903-1905Brecht USA 1901-1903Bristol USA 1902-1903Brooks CDN 1923-1926Bryan USA 1918-1923Buard F 1896-1914Buffard F 1909-1902Burrell GB 1856-1932California USA 1903-1905Campbell USA 1901Cannon USA 1902-1906Capitol USA 1902Central USA 1905-1906Century USA 1899-1903Chaboche F 1901-1906Chattaqua USA 1911Chelmsford GB 1901-1902Chicago USA 1905-1907Cincinnati USA 1903-1905Clark (I) USA 1900-1909Clark (II) USA 1900Clermont USA 1922Coats USA 1922-1923Concord USA 1896-1898Conrad USA 1900-1903Cook GB 1901-1902Copeland USA 1887Cotta USA 1901-1903Covert USA 1901-1907Cremorne USA 1903-ca.1908Crompton USA 1903-1905Cross USA 1897Crouch USA 1897-1900Dawson USA 1900-1902De Dion-Bouton F 1883-1902Delling USA 1923-1927Derr USA 1926-ca.1931Desberon USA 1901-1904Doble USA 1921-1932Doble-Detroit USA 1917Eastman USA 1899-1902Eclipse USA 1900-1903Elberon USA 1903Elite USA 1901Ellis GB 1897-1907

    Empire USA 1901Endurance USA 1924-1925Fawcett-Fowler GB 1907Federal USA 1903-1905Fidelia F 1905-1906Filtz F 1901-1910Foden GB 1878-1934Foster GB 1904-1934Fowler GB 1889-1935Friedmann USA 1900-1903Gaeth USA 1898Gage USA 1903Gardner F 1898-1900Gauthier-Werlé F 1894-1898Geneva USA 1901-1904Gros F 1905-1908Grout USA 1898-1905Hanomag-Stoltz D 1905-1908Helley GB 1901-1907Hartley USA 1899Henrietta USA 1900Henschel D 1932-1936Holyoke USA 1899-1903Houghton USA 1900Jenkins USA 1901-1906Johnson USA 1905-1908Keenelet GB 1904Kellogg USA 1903Kensington USA 1899-1903Kraft USA 1901Krupp-Stoltz D 1905-1908Lane (I) USA 1999-1910Lane (II) USA 1900Leach USA 1899-1901Lifu GB 1899-1902Locomobile USA 1899-1903Lutz USA 1917MacDonald USA 1923-1924Malvez B 1898-1899Marlborough US 1899-1902Maryland USA 1900-1901Mann GB 1897-1928McCurdy GB 1901McKay USA 1900-1902Meteor USA 1902-1903Miesse B 1896-1900Miller USA 1903Milwaukee USA 1900-1902Mobile USA 1899-1903Moncrieff USA 1901-1902Morse USA 1904-1909Neustadt-Perry USA 1902-1903New England USA 1902-1903Ofeldt USA 1897-1899Ophir USA 1901Ormond USA 1904-1905Overholt USA 1909Overman USA 1899-1904Oxford USA 1900-1904Paridant B 1903-ca.1905Parker GB 1899-1902Pawtucket USA 1901-1902Pearson-Cox GB 1908-1916Phelps USA 1901

    Phoenix-Centiped USA 1909-ca.1918Piper-Tinker USA 1901-1905Porter USA 1900-1901Prescott USA 1901-1905Puritan USA 1902-1903Randall USA 1902Reading USA 1900-1903Remal-Vincent USA 1923Richmond USA 1902-1903Riley & Cowley USA 1902Rochester USA 1901-1902Rogers USA 1899Ross USA 1905-1909Rutherford GB 1906-1912Scammell GB 1919-1934Schirmer CH 1903-1904Sentinel GB 1906-1939Skoda CS 1924-1930Serpollet F 1897-1907Siemens & Halske D 1900-1905Simons USA 1903Simpson GB 1897-1904Skene USA 1900-1901S.L.M. CH 1906-1907Spencer USA 1901Springer USA 1904-1906Springfield USA 1900-1904Squire USA 1899Stammobile USA 1902-1905Standard USA 1902-1903Stanley USA 1897-1927Stanton USA 1901Steamobile USA 1900-1902Stearns USA 1898-1909Stesroc GB 1905-1906Stoltz H 1911-1915Storck USA 1901-1903Strathmore USA 1899-1902Sreinger USA 1901Strouse USA 1915Sunseat USA 1901-1904Sweany USA 1895Taunton USA 1901-1904Terwilliger USA 1897Thompson USA 1900-1902Thomson AUS 1896-1901Thornycroft GB 1896-1907Toledo USA 1900-1903Trask-Detroit USA 1922-1923Trinity USA 1900Triumph USA 1900-1901Turner-Miesse GB 1902-1912Twombly USA 1904-1906Vapomobile GB 1902-1904Waltham USA 1897-1899Warfield GB 1903West USA 1897Westfield USA 1902-1903Weyher & Richemond F 1905-1910White USA 1900-1911Whitney USA 1897-1905Wood USA 1902-1903Wood-Loco USA 1901-1902

    64

    DDAMPFFAHRZEUGEAutomobile, Lastwagen und Zugmaschinen mit Dampfantrieb

  • 65

    DDE DION-BOUTON

    nen Partnern Georges Bouton und Charles Trépardouxbaute er ein erfolgreiches Industrieunternehmen auf. Sei-ne Aktivitäten erstreckten sich auch auf das Flugwesen,auch war er der Initiator des Rennens von Peking nachParis 1907.

    De-Dion-AchseDie nach dem Franzosen Al-bert ➔ de Dion benannteKonstruktion müsste eigent-lich richtigerweise »Trépar-doux-Achse« heißen. DieserPartner de Dions entwickel-te nämlich schon 1893 eine angetriebene Hinterachse,bei der das Differenzial fest mit dem Wagenkörper ver-schraubt wird. Der Antrieb der Räder, die durch ein leich-tes Rohr verbunden oder auch einzeln aufgehängt seinkönnen, erfolgt durch zwei Antriebswellen. Die ungefe-derten Massen der De-Dion-Hinterachse sind besondersklein im Vergleich zu Starrachsen, bei denen das gesam-te Differenzialgewicht zusammen mit den Rädern abgefe-dert werden muss.

    De Dion-BoutonBekannt wurde dieseFirma nicht nur durchihre Automobile (Paris,1883-1932), von denendie ersten mit Dampffuhren, sondern durchihre in großer Zahl pro-duzierten Einbaumoto-

    Davis, Sydney Charles HaughtonBritischer Journalist, Buchautor und Rennfahrer (1887-1981), der in den 1920er Jahren u.a. für ➔ Bentley fuhrund auch Rekordfahrten absolvierte.

    DavisDer Amerikaner Gary Davis baute 1947-1949 in VanNuys, Kalifornien, Dreiradfahrzeuge in Stromlinienformmit abnehmbarem Hardtop und Motoren von ➔ Continen-tal, Hercules oder ➔ Nash.

    DaytonaDie Strandfläche am Atlantik vor der Stadt Daytona, Flo-rida, wurde 1904 das erste Mal für eine Rekordfahrt ge-nutzt. Erste Weltbestzeit: 148,538 km/h (William K. Van-derbilt, ➔ Mercedes). Letzte offizielle Rekordfahrt 1935(Malcolm Campbell, 445,486 km/h). Den Daytona Speed-way als geschlossene Rennstrecke gibt es seit 1959.

    DBFranzösische Sportwagenmarke (Champigny-sur-Marne,1938-1961), gegründet von Charles Deutsch und RenéBonnet. Die anfänglich auf einem ➔ Citroën 11 CV basie-renden (später ➔ Panhard) Fahrzeuge waren im Motor-sport sehr erfolgreich (750 ccm, 1100 ccm). Deutsch gingnach Schließung der Firma DB zu Panhard und schufdort den Typ CD (Charles Deutsch), Bonnet setzte seineKarriere in Romantin als selbständiger Ingenieur fort, woer für ➔ Matra Sport tätig war.

    DécapotableFranzösische Bezeichnung eines offenen Wagens im Sin-ne eines ➔ Cabriolets (le capot = Mütze, Kappe).

    DecouvrableFranzösische Bezeichnung für ➔ Cabrio-Limousine.

    DecauvilleFranzösische Automarke (Petit-Bourg, 1898-1910), unterder erfolgreiche Kleinwagen-Konstruktionen erschienen.Da man den von ➔ Bollée benutzten Namen ➔ Voiturettenicht verwenden wollte, wurde der erste Decauville als➔ Voiturelle bezeichnet. Ein Decauville war das erste Au-tomobil, das Henry ➔ Royce besaß, und nach einer De-cauville-Lizenz entstand in Eisenach 1898 auch der erste➔ Wartburg.

    De DietrichDie Waggonfabrik De Dietrich in Lunéville, Lothringenund in Niederbronn, Elsass, baute eine große Zahl quali-tativ hervorragender Automobile (1897-1905). Nachfolge-marke war ➔ Lorraine-Dietrich. Im Betrieb Niederbronnwar Ettore ➔ Bugatti tätig, bevor er als Konstrukteur zu➔ Deutz ging und sich anschließend selbständig machte.

    de Dion, Albert, MarquisDer Marquis Albert de Dion (1856-1946) gehört zu denbedeutenden Pionieren des Automobilwesens. Mit sei-

    Davis 1948

    De Dion-Bouton1904

    De Dietrich Rennwagen 1902

  • D E TA I LW I S S E N

    DELAHAYE V12 CHAPRON

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    D

    Beispiel von 1958 bis 1972 sämtliche offenen Versionensowie einige Spezialcoupés der Citroën-DS-Baureihe an-gefertigt, ebenso diverse Präsidentenwagen und andereRepräsentationsfahrzeuge. Zu Chaprons Kunden zähltedie High Society des ganzen Landes, vor allem in der Zeitvor 1939, als es bei denen, die entsprechende Ambitio-nen hatten, üblich war, sich ein Auto nach eigenen Vor-stellungen karossieren zu lassen.René Dreyfus hat nur kurze Zeit Freude an seinem extra-vaganten Wagen mit elektromagnetischer Schaltung (vierVorwärts-, drei Rückwärtsgänge) haben können; 1940musste er beim Einmarsch der Deutschen in Frankreichfliehen, weil er jüdischer Herkunft war und befürchtete,verhaftet zu werden. Er emigrierte in die USA (wo er spä-ter ein Restaurant eröffnete, das »Chantéclair« in NewYork). Seinen Delahaye V12 alias »Blauer Engel« ließ erschweren Herzens zurück; heute befindet sich der rassi-ge Zwölfzylinder nach einen Kurzaufenthalt im Automu-seum Bad Oeynhausen (1973-74) in einer wohlgehütetenPrivatsammlung.

    Dieses himmelblau/dunkelblau lackierte DelahayeCoupé stellt in mehrfacher Hinsicht eine Einmaligkeitdar. Es hat das Fahrgestell eines Grand-Prix-Wagens undauch einen 4,5-Liter-V12-Motor aus einem Grand-Prix-Wagen unter der Haube. Der Wagen ist über 260 km/hschnell. 1937 wurde das Auto für einen französischenRennfahrer angefertigt, der damals zu den Helden seinerZeit zählte: René Dreyfus. Ein Mann, der auch über dienotwendigen Mittel verfügte, sich einen solch aufwändiggebauten Wagen leisten zu können.René Dreyfus hatte mit demselben Wagen, der damalsnoch wie ein GP-Bolide aussah, das mit einer MillionFrancs dotierte Rennen in Montlhéry bei Paris (Schnitt:257,5 km/h) gewonnen und 1938 in Pau sogar das Mer-cedes-Team besiegt. Ein Jahr später wurde aus demRennwagen dieses Sportcoupé, umgebaut von HenriChapron in Levallois-Perret.Die Karosseriefirma Chapron im Pariser Vorort Levallois-Perret zählte zu den bestrenommierten in Frankreich,auch noch viele Jahre nach dem Krieg. Dort wurden zum

    Delahaye Zwölfzylinder, KarosserieChapron, 1937

  • 67

    DDERBY

    Delaunay-BellevilleDie französische Lokomotiven- und SchiffskesselfabrikDelaunay-Belleville stellte auch Automobile her (St. De-nis, 1904-1948), deren Charakteristikum vor dem I. Welt-krieg kreisrunde Kühler (nach Lokomotivkesselvorbild)waren. In den 1930er Jahren ➔ Continental-Motoren; Ka-rosserien kamen von ➔ Chenard-Walcker. 1946 Aufnah-me der Kleinwagenproduktion (➔ Rovin).

    DelcoIn den Dayton Engineering and Laboratories Company(Delco), USA, entstanden Anfang des 20. Jahrhundertsdie ersten elektrischen Zubehöre für Automobile. Einerder führenden Ingenieure war Charles Franklin Kettering(1876-1956), der Delco 1920 verließ und bei ➔ GeneralMotors Leiter einer Tochtergesellschaft wurde, die für GMEntwicklungsaufträge durchführte.

    DenzelDer Wiener Automobilingenieur und -importeur WolfgangDenzel stellte 1953-1960 Sportwagen (Denzel oder WDgenannt) auf der Plattform des VW Käfers her. Auch dievon ➔ BMW aufgegriffene Anregung, einen Kleinwagenzu bauen (BMW 700), stammte von Denzel.

    DerbuelDeutsches Kompressorfabrikat (➔ VD). Derbuel-Verdich-ter wurden zum nachträglichen Einbau angeboten (z.B.für ➔ Adler, ➔ Citroën, ➔ Fiat).

    DerbyKleinwagen aus Frankreich (Courbevoie, 1921-1936). Esgab auch einige Sechs- und Achtzylindermodelle (Moto-

    ren, die viele andere Autohersteller erwarben. 1894 bauteDe Dion-Bouton die ersten ➔ Voituretten mit Benzinmo-tor. Das Unternehmen war das erste der Branche, das ingroßen Serien produzierte: 30.000 Motoren (1895-1902),1500 Wagen in 16 Monaten (1900-1901). De Dion-Bou-ton brachte zahlreiche technische Besonderheiten (elek-trische Zündung, Einscheiben-Trockenkupplung, V8-Mo-tor) hervor; auch für Omnibusse, Nutz- und Kommunal-fahrzeuge stand diese Marke.

    Deemster1904 bis 1924 in London hergestellter Vierzylinderwagender Ogston Motor Company.

    DeguingandFranzösischer Kleinwagen (Puteaux, 1926-1929), Nach-folger von ➔ Vinot-Deguingand.

    Dekompressionsventil➔ Anlasshilfen, ➔ Zischhahn.

    DelageLucien Delage (1874-1947) eröffnete 1900 ein Ingenieur-büro und arbeitete 1903-1905 bei ➔ Peugeot, eher er sichals Automobilhersteller (Levallois, 1905-1953) selbstän-dig machte. Seine ersten ➔ Voituretten hatten Motorenvon ➔ De Dion-Bouton. Die Marke machte sich einen Na-men auch im Motorsport (frühe Grand-Prix-Rennen); De-lage stellte leistungsstarke Sechs- und Achtzylinder-Sport- und Reisewagen her. 1935 ging Delage bankrottund wurde von der Pariser Handelsgesellschaft Autocübernommen, die den Delage-Automobilbau im ➔ Dela-haye-Werk fortsetzte.

    DelahayeDelahaye (Paris, 1895-1954) gehörte zu den bekanntestenin Frankreich und stand zunächst hauptsächlich für Kom-munal- und Feuerwehrfahrzeuge, bevor in den 1920er Jah-ren Sport- und Rennwagen entstanden, die gegen ➔ Bu-gatti und ➔ Talbot antraten. 1954 wurde Delahaye wie auchdie Marke ➔ Delage von ➔ Hotchkiss übernommen.

    DelaugèreFranzösisches Automobilfabrikat (Orléans, 1898-1926);Zwei- Vier- und Sechszylinder unterschiedlichster Spezi-fikation. Bei Schließung der Firma Übernahme durch➔ Panhard.

    Delage 1927

    Delaunay-Belleville

    Delahaye 1948

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    DDERHAMkolaus August Otto (➔ Ottomotor), Gottlieb ➔ Daimler,Wilhelm ➔ Maybach, Ettore ➔ Bugatti. Personenwagender Marke Deutz gab es von 1907 bis 1911, anschließendnur mehr Motoren- und Schlepper-Fabrikation.

    DEUVETDem 1976 gegründeten Bundesverband Deutscher Mo-torveteranen-Clubs e.V. mit Sitz in Frankfurt am Mainhören zahlreiche Marken- und andere Oldtimerclubs an,er vertritt die deutsche Oldtimerszene innerhalb desWeltverbandes ➔ FIVA (Einzelheiten im Anhang).

    Dewandre, Bosch-DewandreNach dem belgischen Erfinder Albert Dewandre benann-te Saugluft- (Vakuum-)Vierradbremse, wie sie ab 1926auch von ➔ Bosch fabriziert wurde.

    D.F.P.Die Firma Doriot, Flandrin et Parent (Courbevoie, 1906-1933) stellte eine Reihe von sportlichen Fahrzeugen her,von denen einige Motoren von Chapuis-Dornier aufwie-sen. Britischer Agent für D.F.P. war W. O. ➔ Bentley.

    dhcIm Englischen übliche Abkürzung für drop-head coupé(Coupé mit versenkbarem Dach = ➔ Cabriolet, im Gegen-satz zum ➔ fixed-head coupé, bei dem das Dach fest ist).

    DiattoItalienische Automobilmarke (Turin, 1905-1927), derenFahrzeuge bis 1909 Lizenzkonstruktionen von ➔ Clément-Bayard waren; Es gab zeitweilig auch einen Diatto-Bugatti(das Diatto-Emblem glich dem des Bugatti). AnschließendHerstellung schneller 2,6- und 3-Liter-Sportwagen. 1927entstand der Entwurf für einen Achtzylinder-Rennwagen,der von den Brüdern ➔ Maserati realisiert wurde. Diattohat auch Lastwagen hergestellt.

    Dickey seatIm Englischen gebräuchliche Bezeichnung für einen➔ Notsitz im Heck eines Zweisitzers bzw. Sportwagens(»Schwiegermuttersitz«).

    ren von CIME und Chapuis-Dornier). Besonderes Aufse-hen erregte ein 1931 vorgestelltes und ab 1933 sogar mitV8-Motor angebotenes Modell mit Frontantrieb, von wel-chem bis1936 etwa 20 Stück gebaut wurden.

    DerhamAmerikanischer Karosseriehersteller (Philadelphia, 1907-1969), der elegante Tourenwagen- und Sedanca-Aufbau-ten herstellte, auch Flugzeugteile fabrizierte sowie Mi-litärfahrzeuge anfertigte.

    desmodromische VentilsteuerungVentilsteuerung am Motor, bei der das Schließen derVentile nicht durch Ventilfedern erfolgt, sondern durch ei-ne Mechanik, bei der Nockenscheiben mit den Ventil-schäften verbunden sind. Die »Zwangssteuerung« wurdefrüher bei Rennmotoren angewendet, um bei hohenDrehzahlen exaktere Verschlusszeiten zu erzielen.

    De SotoZu Chrysler gehörende Automarke (Detroit, 1928-1960),die anfänglich für eine Sechszylinder-Baureihe stand, an-gesiedelt zwischen dem teuren ➔ Chrysler und dempreiswerten ➔ Plymouth. Namensgeber Hernando de So-to war ein spanischer Eroberer, der 1541 als erster Eu-ropäer den Mississippi entdeckt hat.

    De TomasoVon dem Argentinier Alejandro de Tomaso in Italien ge-gründete Automobilmarke (Modena, 1956 bis heute),zeitweilig auch Inhaber von ➔ Maserati (1976-1990), Mo-to Guzzi und ➔ Innocenti. Teure Sport- und Luxuswagen,vorwiegend mit amerikanischen V8-Motoren.

    DetroitIn Detroit, US-Staat Michigan, entstanden um die Jahr-hundertwende zahlreiche Automobilfabriken, wobei eini-ge auch den Namen Detroit als Markenbezeichnung oderals Teil davon verwendeten (z.B. Detroit Electric, 1907-1938).

    DeutschIn Köln ansässige Karosseriefabrik (1916-1972). KarlDeutsch fertigte Aufbauten für zahlreiche Automobilher-steller an, überwiegend für Firmen vor Ort wie ➔ Fordoder die deutsche Repräsentanz von ➔ Citroën.

    DeutzDie Gasmotoren-Fabrik Deutz bei Köln ist eine der Keim-zellen der frühen Automobilindustrie, hier arbeiteten Ni-

    Diatto 1927

    Deutsch Cabrio (Audi 1973)

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    DD’IÉTEREN FRÈRES

    Qualitätsprodukte und bewährten sich auf zahlreichenLangstrecken- und Zuverlässigkeitsfahrten.

    DKWIn Zschopau, Sachsen, beheimatete Auto- undMotorradmarke (Autos: 1928-1966). Die Buch-staben DKW bedeuteten ursprünglich »Dampf-KraftWagen« (nach einem Projekt des Firmen-gründers ➔ Rasmussen, das aber nicht zur Aus-führung gelangte), standen dann für einen Spielzeugmotormit dem Namen »Des Knaben Wunsch«. DKW gehört zuden Pionieren auf dem Gebiet des Zweitaktmotors unddes Frontantriebs (Beginn 1931 mit dem Modell F1). Ab1950 Weiterführung der Produktion in Düsseldorf und In-golstadt, nachdem in Ostdeutschland die dort hergestell-ten Fahrzeuge unter der Bezeichnung ➔ IFA vermarktetwurden (➔ Auto Union).

    D’léteren FrèresBelgisches Karosseriefabrikat; zeitweilig war die Firma-auch Importeur für ➔ Porsche.

    Diesel, RudolfDeutscher Erfinder (1858-1913) eines Einspritz-Verbren-nungsmotors mit Selbstzündung durch hohe Verdichtung(Ölmotor).

    DieselmotorDieselmotoren (benannt nach Rudolf ➔ Diesel) in Auto-mobilen gibt es seit 1908, als erstmals ein ➔ Safir damitausgestattet wurde. Rudolf Diesel und Motorenhersteller

    Hyppolyt ➔ Saurer überwachten den Bau dieser Fahrzeu-ge. In den 1930er Jahren setzte sich der Dieselmotor all-mählich im Nutzfahrzeug durch; bei den Personenwagenzählten ➔ Peugeot (1927), ➔ Hanomag (1935) und ➔ Mer-cedes-Benz (1936) zu den Marken, die nach dem Safirfrühe Diesel-Geschichte schrieben.

    DinosAus der Automobilfirma Loeb & Co. in Berlin, die 1909-1914 den ➔ LUC herstellte, wurden 1919 die Dinos Auto-mobilwerke. Es entstanden qualitativ hochwertige Fahr-zeuge. 1922 Übernahme durch die Stinnes-Gruppe undStilllegung der Fertigung zugunsten des besser verkäufli-chen ➔ AGA aus dem gleichen Konzern.

    DixiDie ab 1898 in Eisenach gebauten ➔ Wartburg-Motorwa-gen (und Fahrräder) bekamen 1903 die Markenbezeich-nung Dixi. Es gab Zwei-, Vier- und Sechszylindermodelle.1927 Übernahme einer Lizenz zum Bau des ➔ Austin Se-ven als Dixi 3/15 PS. Ende 1928 wurde das Werk von➔ BMW übernommen, wodurch die Marke erlosch unddie in Eisenach produzierten Autos fortan BMW hießen.Dixi-Personen und -Lastwagen aus Eisenach galten als

    DKW V1000 1930

    DKW F12 1964

    Dixi 3/15 PS 1927

    Mercedes-Benz 1928 mitKarosserie v. d’Iteren

    Dieselmotor Hanomag 1935 (l), Mercedes-Benz1936 (r)

  • D E TA I LW I S S E N

    REKORDWAGEN MIT DIESELMOTOR

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    D

    Bereits 1931 hatte der Amerikaner Classie Cummins ei-nen mit einem Dieselmotor bestückten Rekordwagen ge-baut und in Daytona, Florida, mit 100 Meilen pro Stunde(160 km/h) vorgeführt. Cummins’ weitere Demonstratio-nen in den dreißiger Jahren, mit denen er die Leistungs-fähigkeit und die Sparsamkeit des Selbstzünders unterBeweis stellte, blieben zwar ohne nachhaltigen Eindruckbei den Personenwagenherstellern in den USA, aber im-merhin ließ man sich in Europa davon anregen, Ähnlicheszu versuchen. George E. F. Eystons Rekordfahrt mit demAEC Dieselauto gipfelte 1933 in einem Tempo von 125Meilen pro Stunde (201 km/h), nur gab es leider keinenHerausforderer, mit dem man sich messen konnte. Esfolgte eine Dauerfahrt über 3669 Kilometer in 24 Stun-den, gefahren im Motodrom von Montlhéry – das bedeu-tete einen Schnitt von 152,9 km/h. Der 8,9-Liter-Motorleistete 130 PS; er wurde 1936 durch einen V12 mit 17 Li-ter Hubraum ersetzt. Mit diesem Boliden kam Eyston inBonneville, Utah, sogar auf 256 km/h.Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der Ver-suchswagen des britischen Konstrukteurs Hugh Garde-ner, der 1932 einen 68 PS starken 5,5-Liter-Dieselmotorin einem sieben Jahre alten Bentley installierte. Mit die-sem Auto nahm Lord de Clifford, ein bekannter Sports-mann und Rennfahrer, im Jahr darauf an der Rallye Mon-te-Carlo teil und wurde sogar Fünfter. Auch diese Lei-stung wurde zwar gebührend zur Kenntnis genommen,verhalf dem Dieselmotor im Pkw aber ebenfalls nochnicht zum Durchbruch.

    Bei den 24 Stunden vom Nürburgring 1998 siegte erst-mals in der Geschichte des Rennsports ein Fahrzeugmit Dieselmotor. Es war ein BMW 320d, pilotiert von demTeam Stuck/Duez/Menzel/Bovensiepen. Aber mit Diesel-automobilen wurden schon in früheren Jahren Rennenund Rekorde gefahren. So zum Beispiel 1933 von Cap-tain George E. F. Eyston auf der Brooklands-Rennstreckein der Nähe Londons mit einem AEC Spezialfahrzeug.Die Associated Equipment Company in London, kurzAEC, war 1912 aus der Fusion dreier Omnibusherstellerentstanden. Nutzfahrzeuge dieses Fabrikats erwarbensich einen ausgezeichneten Ruf; die Marke existierte bis1980, zuletzt im Leyland-Konzern. 1926-27 gab es einZusammengehen mit Daimler in Coventry, und aus jenerZeit datieren fruchtbare Kontakte mit dem berühmten In-genieur Laurence Henry Pomeroy, ein Pionier des Leicht-baus. Seine Konstruktionsideen und die Einführung vonDieselmotoren im Jahre 1930 kulminierten in einem Kon-zept, dessen Realisierung im AEC-Vorstand zunächst aufwenig Verständnis stieß. Doch die Techniker setzten sichdurch – und so entstand 1932 ein Rekordfahrzeug, daseinen Dieselmotor unter der Haube hatte. Eyston war einbekannter Renn- und Rekordfahrer, daher war der FirmaAEC genügend Publicity sicher, wenn sie diesen Mannfür ihr Vorhaben gewann.Der AEC Rekordwagen war alles andere als ein Lastwa-gen oder Omnibus, sondern eine stromlinienförmig ka-rossierte, zweitürige Limousine mit nur leicht angedeute-ten Kotflügeln und Zentralverschluss-Speichenrädern.

    Rekord-Coupé mit Dieselmotor: AEC 1932

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    DDOS-À-DOSDoppelzündungSchon früh experimentierte man mit der Doppelzündung,bei der pro Zylinder zwei Zündkerzen vorhanden sind.Doppelzündung kann auch aus einem kombiniertenZündsystem Batterie/Magnet erfolgen, wie dies z.B. der➔ Pierce-Arrow 1905 oder der ➔ Piccolo 1909 und vieleandere hatten. Die von ➔ Bosch angebotene Doppelzün-dung bestand aus Zündmagnet, Batterie und Summer-spule mit Anschluss an die Hochspannungsverteilungdes Zündmagneten. Mit der Batterie und der Spule wur-de die Zündung beim Anlassen des Motors aktiviert, imFahrbetrieb arbeitete der Motor mit Magnetzündung.

    Dos-à-dosBezeichnung für einen Wagen (frz.: Rücken an Rücken)mit Sitzen im Fond, die nicht nach vorn, sondern nachhinten gerichtet sind (➔ Benz 1897).

    DobleIn den USA gebauter Dampfwagen (Waltham, 1914-1931). Obwohl sich das Fabrikat lange am Markt hielt,blieb die Stückzahl der Doble Steamers sehr gering.

    Dodge, Dodge BrothersDie Brüder Horace und John Dodge bauten 1914 in De-troit ihre erstes Automobil; bis 1928 wurden die Fahrzeu-ge unter der Marke Dodge Brothers verkauft.Vor der Aufnahme der Automobilproduktionhatten die Brüder Dodge Motoren und Getrie-be für ➔ Oldsmobile und ➔ Ford hergestellt.Dodge wurde sehr bald einer der Großserienhersteller(1915 bereits 45.000 Fahrzeuge) und begann auch Nutz-fahrzeuge zu bauen. 1928 Übernahme durch ➔ Chrysler.

    dohcInternational gebräuchlicheBezeichnung für Ventilsteue-rung durch zwei obenliegendeNockenwellen im Zylinderkopf(double overhead camshaft).Motoren in dohc-Bauart ver-tragen höhere Drehzahlen undgelten deshalb seit jeher alsbesonders leistungsstark.

    DoktorcoupéEine stark umworbene Klientel waren schon in der Früh-zeit des Automobils die Landärzte, die robuste, zuverläs-sige Zweisitzer bevorzugten. In den 1920er Jahren wurdedas Doktorcoupé zu einem Begriff für diese Aufbauform.➔ Opel hatte einen »Doktorwagen« (allerdings als offenenZweisitzer) bereits 1908 herausgebracht.

    DonnetDie französische Firma Donnet (Pontarlier, 1924-1936)war aus dem Zusammenschluss der Hersteller ➔ Zedelund ➔ Vinot-Deguingand hervorgegangen; die erstenFahrzeuge trugen noch den Namen Donnet-Zédel. DieMotoren waren Vier- und Sechszylinder verschiedenerGröße; Besonderheiten waren Sechszylinder von 1,3 und1,8 Liter Hubraum.

    DoppelgelenkachseAusführung der ➔ Pendelachse, bei der die Antriebswel-len nicht mit nur einem Gelenk am Differenzial befestigtsind, sondern beidseitig.

    DoppelkolbenmotorMotor, in welchem zwei Kolben in zwei parallel liegendenZylindern einen gemeinsamen Brennraum haben und ihreKraft über je eine Pleuelstange auf die Kurbelwelle übertra-gen. Die Kolben können parallel oder gegenläufig arbeiten.

    DoppelphaëtonEine Version des ➔ Phaëton mit mehr Platz im Fond für➔ Notsitze.

    Dos-à-dos Benz 1896 (l); Zündapp Janus 1957 (r)

    Dodge 1939

    Doppelphaëton Ford 1906

    Aston Martin

    1952

  • D E TA I LW I S S E N

    DOUBLE-SIX

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    D

    Den ersten in Serie gebauten Zwölfzylinder Europasbot Daimler in Coventry an. Die Namensrechte für dieseit 1897 in Coventry gebauten Daimler-Automobile hatteGottlieb Daimler seinen britischen Geschäftspartnernpersönlich zugestanden. Ob dem Stammhaus in Stutt-gart daraus Vor- oder Nachteile erwachsen würden, ließsich damals nicht voraussehen. Daimlers Mercedesavancierte einige Jahre später zur führenden Konstrukti-on in Europa, doch die Engländer verstanden es eben-falls, aus »ihrem« Daimler ein Prestigeautomobil zu ma-chen: In den nachfolgenden einhundert Jahren fuhr auchdas britische Königshaus bevorzugt Daimler-Automobile(aber keineswegs nur solche mit Zwölfzylindermotor).Was für den Hersteller wiederum gewisse Verpflichtun-gen mit sich brachte.Im Bestreben, stets das qualitativ Beste anzubieten, kon-kurrierte Daimler mit Rolls-Royce. Aber lange, bevor jeneFirma in Derby einen Zwölfzylinder auf den Markt brach-te, präsentierte der Wettbewerber aus Coventry ein sol-ches Superlativ-Automobil. Sechszylinder galten damals(zumindest in Europa) als höchst fashionable, doch alsDaimler 1926 seinen »Double-Six« (Doppel-Sechszylin-der) vorstellte, hatte der Begriff von Luxus eine neue Di-mension bekommen.Daimlers Motor hatte Drehschieberventile nach demKnight-Patent und einen Hubraum von 7136 ccm.

    Laufruhe und Geschmeidigkeit dieses Motors wurdengerühmt – der große Daimler war ein wahrhaft königli-ches Automobil. Den Leerlauf konnte man auf 150 U/mineinstellen; Motorgeräusche waren nur zu vernehmen,wenn man die Haube öffnete.Bei Rolls-Royce hatte man den Anschluss regelrecht ver-passt und neidete Daimler den Erfolg – der Name desKonkurrenten wurde vom Geschäftsführer Claude John-son nie erwähnt. Allenfalls war von dem »unaussprechli-chen Fabrikat« die Rede.Zwei zusammengefügte Sechszylindereinheiten vomDaimler-Modell 25/85 HP hatten den Wundermotor erge-ben, mit zwei Wasserpumpen, zwei Zündmagneten undzwei Zündspulen für Doppelzündung. Einziger Nachteildes Double-Six war eine starke Hitzeentwicklung, wes-halb man dem Wagen einen sehr großen Kühler zuge-stand. Über die Leistung verlor man (wie bei Rolls-Royce)wenig Worte, sie dürfte bei 150 PS gelegen haben. Undein Kraftstoffkonsum von gut 28 Liter auf 100 Kilometerwar für diejenigen, die sich einen Double-Six leistenkonnten, auch nicht der Rede wert. Die meisten Limousi-nen hatten 3,30 oder 3,60 m Radstand und wurden alsSiebensitzer karossiert. Es gab V12-Motoren später auchmit 6,5, 5,3 und 3,8 Liter Hubraum, 1937 auch in ohv-Bauweise. Der Name Double-Six wurde 1972 beimDaimler V12 alias Jaguar XJ12 wiederbelebt.

    Daimler Double-Six 1927

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    DDUAL COWL

    DreiradfahrzeugWie der erste ➔ Benz von 1885 waren auch später zahlrei-che Motorfahrzeuge Dreiräder, nicht zuletzt aus steuerli-chen Gründen (in vielen Ländern wurden dreirädrige Fahr-zeuge bis zu 350 kg zulässiges Gesamtgewicht wie Motor-räder besteuert), aber auch wegen des geringeren Bauauf-wands z.B. bei der Lenkung, wenn das einzelne Rad vornsaß (➔ Goliath, ➔ Tempo). Es wurden aber auch Dreirädermit einzelnem Hinterrad gebaut (➔ Darmont, ➔ Morgan).

    DruckluftanlasserBevor sich ab 1914 der elektrische Anlasser im Automo-bil durchsetzte, hatten insbes. großvolumige Motoren ei-nen Druckluftanlasser. Mittels komprimierter Luft, diewährend des Fahrens durch einen Kompressor erzeugtund in einem druckfesten Behälter gespeichert wurde,konnte man das Schwungrad in Bewegung setzen (oderim Bedarfsfall auch einen Reifen mit Luft füllen).

    DruckumlaufschmierungSystem der Motorschmierung, beider sich im tiefsten Punkt der Öl-wanne eine mechanische Pumpebefindet, die das Motoröl zu allenSchmierstellen des Motors beför-dert. Die Druckumlaufschmierungsetzte sich im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrh. gegen dieBagger- bzw. ➔ Tauchschmierung durch.

    Dual cowlAus dem Englischen stammende Bezeichnung für dieAnordnung von zwei getrennten ➔ Cockpits in einem➔ Tourenwagen. Meist ließ sich ein Teil des »Zwischen-decks« zum bequemeren Ein- und Aussteigen aufklap-pen, und es gab vor dem hinteren Cockpit eine zusätzli-che Windschutzscheibe.

    Drahtspeichenfelge➔ Speichenfelge.

    DrauzKarosseriefabrik (Heilbronn, 1901-1956), die Aufbautenfür ➔ Adler, ➔ Ford und andere Automobilhersteller inDeutschland anfertigte, so vor allem für die in der Nach-barschaft gelegenen ➔ Fiat-Werke sowie für ➔ NSU inHeilbronn und Neckarsulm, ebenso für Nutzfahrzeugeverschiedener Fabrikate.

    DrehschemellenkungLenkung einer Starrachse oder eines Achsschemels miteinem nach Kutschenbauart im vorderen Wagenmittel-punkt vorhandenen vertikalen Drehzapfen. Die Vorder-achsen bei Lkw-Anhängern sind noch heute mit Dreh-schemellenkung versehen (➔ Achsschenkellenkung,➔ Lankensperger).

    Drehschieberventil➔ Schieberventilmotor.

    DrehstabfederungAndere Bezeichnung für ➔ Torsionsfederung.

    Dreiachsiger PersonenwagenPersonenwagen mit zwei angetriebenen Antriebsachsenwurden meist für militärische oder für Expeditions-Zwecke gebaut (z. B. bei ➔ Horch, ➔ Mercedes-Benz,➔ Renault)

    Drei-Positions-CabrioletAuch Transformations-Cabriolet. Aufbau, bei dem wahl-weise nur die vordere und/oder die mittlere Dachpartiegeöffnet wird, will man nicht das ganze Verdeck zurück-schlagen.

    Japanischer Sumida-Dreiachser, 1933

    Dual Cowl: Mercedes Benz 1927 (l); Rolls-Royce 1929 (r)

    Drei-Positions-Cabriolet Rolls-Royce 1926

    Dreiradfahrzeug Framo 1933

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    DDUESENBERG

    DürkoppDeutsche Maschinenfabrik (Bielefeld, 1897-1929), die auch Nähmaschinen, Fahrräderund Motorräder, schließlich Personenwa-gen und Nutzfahrzeuge herstellte. An-schließend wieder Konzentration auf denBau von Zweirädern (➔ Detailwissen).

    DuryeaCharles und Frank Duryea gehörten zu den ersten, die inden USA serienmäßig Automobile bauten (Springfield,

    DuesenbergAmerikanische Luxusmarke (Indianapolis, 1919-1937), ge-baut von den Brüdern Fred und August Duesenberg. Diegroßen, starken Achtzylinderwagen (1920 bereits mit hy-draulischen Vierradbremsen) trugen durchwegs teure Son-deraufbauten. Die elitären Fahrzeuge blieben indes ein Ver-lustgeschäft, und nur durch die Übernahme seitens ➔ Cord1926 konnte Duesenberg einige weitere Jahre überleben.Die Attraktivität des legendären Duesenberg ist jedochnoch immer so groß, dass nicht weniger als sechs Firmenin den USA ab 1947 ➔ Replicas auf den Markt brachten.

    DufauxIn der Schweiz hergestellter großer Wagen (Genf, 1904-1906) mit 13-Liter-Reihenachtzylinder. 1905 entstand so-gar ein 26,4-Liter-Wagen für Rekordzwecke.

    Dunlop1888 erhielt der irische Tierarzt John Boyd Dunlop (1840-1921) ein Patent auf den von ihm erfundenen Luftreifen,zunächst fürs Fahrrad vorgesehen. Entscheidende Impulsefür den Gebrauch beim Automobil etwa 1896 (➔ Luftreifen).

    DuplexbremseEine Bauart der ➔ Trommelbremse, beiwelcher zwei sich gegenüberliegendeBremszylinder auf je eine Bremsbackein der Trommel wirken.

    Du PontAmerikanische Personenwagenmarke (Wilmington,1920-1932) der Luxusklasse, gegründet durch Paul duMont von der bekannten Munitions- und Textildynastie.1930 Übernahme der Betriebsräume der MotorradfabrikIndian in Springfield, Massachussets.

    Durant, William CrapoWilliam Crapo Durant (1861-1946) gründete nicht nur den➔ General-Motors-Konzern, sondern 1921 auch eine wei-tere Firmengruppe, zu der die Marke Durant (New Yorkund andere Plätze, 1921-1932), ebenso gehörte wie dieMarken Flint, Rugby, Princeton, Star und Mason; an vie-len anderen war er außerdem beteiligt. 1933 ging Durantaus dem Autogeschäft heraus und wandte sich der Im-mobilienbranche zu.

    Duesenberg 1933 Dufaux Rennwagen 1904

    Durant 1925

    Dürkopp 1912

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    DD´YRSANd’YrsanFranzösischer Hersteller (Asnières, 1923-1930) von Drei-radfahrzeugen nach Vorbild des englischen ➔ Morgan.Die Produktion blieb gering.

    Mass., 1893-1914). Die ersten Fahrzeuge hatten Einzylin-dermotoren und ➔ Reibradantrieb, ab 1908 gab es Zwei-zylindermodelle.

    DuxVon den Polyphon-Werke (Wahren bei Leipzig, 1908-1926) hergestellte Fahrzeuge, die von Beginn an Vierzy-lindermotoren und Kardanantrieb aufwiesen. In Russlandgab es 1904 bis 1908 ein Duxmobil gleicher Bauart, her-gestellt von den Fahrradwerken Dux in Moskau.

    DynastartVon ➔ Bosch 1903 entwickeltes Aggregat, das Starterund elektrischen Dynamo miteinander kombinierte undauch Lichtmagnetzünder genannt wurde. Dynastartanla-gen waren in den 1930er Jahren bei kleineren Fahrzeu-gen populär (z.B. ➔ DKW). Dux 1924

    Der este im Jahre 1897 in Bielefeld hergestellte Dür-kopp-Motorwagen war nach französischem Vorbildentstanden, er besaß einen Heckmotor und hatte Ähn-lichkeit mit dem zeitgenössischen Panhard & Levassor.Ob Nikolaus Dürkopp eine Lizenz zum Nachbau besaßoder das Vorbild nur kopierte, ist nicht festzustellen. DieVerbindung zu Frankreich war jedenfalls eng, denn umdie Jahrhundertwende gab es in Paris eine S.A. des Au-tomobiles Canello-Dürkopp. Und unter dem Namen Ca-nello-Dürkopp waren die Autos aus Bielefeld sowohl imAusland als auch in Deutschland bekannt.Nikolaus Dürkopp, 1862 als Sohn eines Eisenhändlers inHerford geboren, hatte das Uhrmacher- und Feinmecha-nikerhandwerk gelernt und sich 1867 in Bielefeld selbst-ändig gemacht. Ehe dort 1883 das erste Fahrrad ent-stand, hatte die »Dürkopp-Nähmaschine« schon einenlandesweit berühmten Namen.Anschließend sind bei Dürkopp Automobilkonstruktionenentstanden, über deren technische Einzelheiten nur we-nige Informationen überliefert sind. Zunächst waren esFahrzeuge mit Zwei-, Drei- und Vierzylindermotoren infranzösischer Bauart; später folgten Vier-, Sechs- undsogar Achtzylinder eigener Konstruktion. Die Einrichtun-gen des Werkes erlaubten die Herstellung vieler Kompo-nenten in eigener Regie, denn bei Dürkopp fabrizierteman nach wie vor Fahrräder, Motorräder und Nähma-schinen (in den 1950er Jahren auch Motorroller).Die Motoren der Anfang 1903 produzierten Dürkopp-Wa-gen besaßen zwangsgesteuerte Ventile, die beiderseitsder Zylinder angeordnet waren. Nicht gekapselte Stirnrä-der trieben zwei Nockenwellen an. Weitere Besonderhei-ten: Magnetzündung, eine kugelgelagerte Kurbelwelleund ein Zentralschmiersystem. Die Zweizylinder hattenGetriebe mit drei Gängen, die Vierzylinder Viergangge-triebe. Alle Wagen wiesen Kettenantrieb auf. 1902 ent-

    stand bei Dürkopp ein Sechszylinder, 1903 ein Dreizylin-der mit Kettenantrieb, dem 1905 ein weiterer folgte, derDürkopp-Dasse, eine Lizenz nach dem belgischen Das-se-Wagen; er blieb bis 1907 im Programm.Der elastische Sechszylinder kam mit einem Zweigang-getriebe aus. Und schon 1905 experimentierte man auchmit einem Achtzylindermotor.1908 erschien ein kleinerer Vierzylinder, ein als »Knipper-dolling« bezeichneter 6/12 PS, Es entstanden auch ein6/16 (KG6), ein 8/14 PS Zweizylinder und ein 8/15 PS(KG8) Vierzylinder, die ebenso bezeichnet wurden. Gegendie vergleichbaren und sehr viel weiter verbreiteten Autosvon Adler, Opel, Wanderer und NSU hatte der Knipper-dolling jedoch wenig Chancen, obwohl er ein Qualitäts-fahrzeug war. Ab 1908 bot Dürkopp Autos in Limousinen-Bauweise an, deren Karosserien bei Karmann in Osna-brück angefertigt wurden. Im gleichen Jahr erwarben dieBielefelder die Automobilfabrik Oryx, Berlin. 1912 erschienen zwei Vierzylindermodelle, die hinsicht-lich ihrer Motorbauart etwas Neues darstellten. Der NG10und der NG13 hatte einen Blockmotor mit hängendenEinlassventilen; Kurbelwelle und Pleuel wiesen Rollenla-ger auf, außerdem waren die Kurbelwellen aus fünf Teilenzusammengesetzt und verschraubt. Neu war auch der ei-gens für diese Motoren entwickelte Registervergaser.Motor und Getriebe saßen in einem Hilfsrahmen.Unmittelbar vor Kriegsbeginn 1914 brachte die Firma, diekurz drauf Dürkopp-Werke AG hieß, die P-Serie heraus,die einen Vierzylinder (4,1 Liter, P16) und einen Sechszy-linder (6,2 Liter, P24) umfasste. Die Motoren hatten Ma-gnetzündung und Zenith-Vergaser. Die P-Serie bildetedie Basis für einen Neuanfang im Jahe 1919; währenddes Krieges hatte man in Bielefeld Lastwagen hergestellt.Die Kraftfahrzeugproduktion währte bei der Firma Dür-kopp bis 1929.

    D E TA I LW I S S E N

    DIE ERSTEN DÜRKOPP AUTOMOBILE

  • PlutoDeutsche Lizenzversion des französischen ➔ Amilcar(Zella-Mehlis, 1924-1927), gebaut in einem Betrieb des➔ Wartburg-Gründers Heinrich Ehrhardt.

    PlymouthAmerikanische Automobilmarke (Detroit,1928-2001) im Chrysler-Konzern. Großseri-enproduktion (1934 bereits der millionste Wa-gen) im unteren Preissegment. 1955 erfolgtedie Einführung von V8-Motoren, 1970 Vorstel-lung des Barracuda mit 7,2-Liter-Motor. 2001gab DaimlerChrysler bekannt, die Marke Plymouthnicht weiter zu führen.

    Pneumatic, PneuDie aus dem Griechischen stammende Bezeichnung ver-wendete man in der Frühzeit des Automobils für Luftrei-fen zur Unterscheidung vom Vollgummireifen.

    erste bedeutende Kreation war ein ➔ Lancia-Cabriolet für die Königin von Rumänien. 1939arbeiteten für Farina bereits 500 Leute. 1961änderte sich der Firmenname in Pininfarina.Unter dem Juniorchef Sergio Pininfarina (seit1955 Geschäftsführer gemeinsam mit seinemSchwager Renzo Carli) entwickelte sich das Unterneh-men zu einem Design- und Industriebetrieb großen Stils,in welchem Hersteller wie ➔ Alfa Romeo, ➔ Fiat, ➔ Lanciaoder auch ➔ Cadillac und ➔ Peugeot komplette Fahrzeu-greihen produzieren ließen. Auch das 1999 eingeführte,von Pininfarina gestaltete Peugeot 406 Coupé wurde beiPininfarina gebaut.

    PipeBelgisches Automobilfabrikat (Brüssel, 1898-1922), daserfolgreich Sport- und Tourenwagen herstellte. Der erste➔ NSU war eine Pipe-Lizenzkonstruktion.

    PlanetengetriebeStatt eines Zahnrad-Wechselgetriebes hatten viele Auto-mobile früher ein Planetengetriebe (auch: Umlaufgetrie-be), z.B. das T-Modell von ➔ Ford. Drei konzentrisch zu-einander angeordnete Zahnradgruppen, die ständig imEingriff stehen, bilden beim Planetengetriebe eine kom-pakte Baueinheit. Die Veränderung der Umlaufgeschwin-digkeit und damit der Antriebsdrehzahl erfolgt durch dieAbbremsung eines der Antriebsräder. Planetengetriebebieten zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten auch imMaschinenbau. In Verbindung mit Drehmomentwandlernverwendet man sie überwiegend bei automatischen Ge-trieben. Die Fahrrad-Nabenschaltung funktioniert eben-falls nach dem Prinzip eines Planetengetriebes.

    PlattformrahmenVariante eines Fahrgestells (»Rahmen«) in Gestalt einerBodenplattform als Träger des Motors, von Fahrwerks-komponenten und der Karosserie. Bekanntestes Auto-mobil mit Plattformrahmen ist der ➔ Volkswagen Käfer.

    PlungerBezeichnung für einen Tauchkolben, z. B. in einer Ein-spritzpumpe.

    162

    PPIPE

    Pininfarina-Karosserie Alfa Romeo 1938

    Plattformrahmen Lancia 1937

    Pluto 1925

    Planetengetriebe

  • 163

    PFERDINAND PORSCHE

    PontonkarosserieBezeichnung für eine Automobilkarosserie mit glattenAußenflächen ohne Trittbretter oder angesetzte, sondernin den Aufbaukörper integrierte Kotflügel (z.B. ➔ Stan-dard Vanguard ab 1947, ➔ Mercedes-Benz 180 ab 1953).

    Pope-HartfordVon 1903 bis 1904 in USA hergestellter Tourenwagenkonservativen Designs, aber mit großvolumigen Motoren.Die Pope-Gruppe stellte auch den Pope-Toledo als auf-wändiger gebauten und den Pope-Tribune als preiswer-ten Kleinwagen her. Keines der Fabrikate überlebte indesden I. Weltkrieg.

    PoppSchweizer Automobilmarke, unter der um die Jahrhun-dertwende einige Exemplare nach Vorbild des ➔ Benzgebaut wurden.

    Porsche, FerdinandMan bezeichnet den in Maffersdorf im damaligen Böh-men geborenen Ferdinand Porsche (1875-1951) als eineder Vaterfiguren im europäischen Automobilbau. SeineKarriere begann bei ➔ Lohner in Wien, wo er Elektrofahr-zeuge und ➔ Mischwagen konstruierte; anschließendging er zur ➔ Österreichischen Daimler-Gesellschaft undtrat 1922 bei Daimler inStuttgart ein, wo er Renn-wagen und großen Touren-wagen mit Kompressor ent-wickelte. Nach einem kur-zen Engagement bei Steyrmachte sich Porsche 1930in Stuttgart als Konstruk-teur selbständig, entwickel-te für die ➔ Auto UnionGrand-Prix-Rennwagenund arbeitete im Regie-rungsauftrag an der Vorbe-reitung des ➔ Volkswagens.Die Schaffung der PorscheSportwagen, gebaut ab

    PobiedaDer in Gorki, Russland, ab 1946 gebaute Pobieda M20 inPontonform war der erste Großserienwagen in der dama-ligen Sowjetunion (➔ GAZ), der bis 1956 hergestellt wur-de und dann vom Modell ➔ Wolga M21 abgelöst wurde.In Polen produzierte man den Pobieda unter der Be-zeichnung ➔ Warszawa.

    PolymobilDie Polyphon-Musikwerke in Wahren bei Leipzig stelltenvon 1904 bis 1909 das Modell »Curved Dash« von ➔ Oldsin Lizenz her. Nachfolgende Konstruktionen erhielten denMarkennamen ➔ Dux; von diesen Fahrzeugen gab es bis1912 in Russland eine Montageproduktion.

    PontiacAus dem ➔ Oakland entstandene amerikanische Auto-marke (Pontiac, 1926 bis heute) im ➔ General-Motors-Konzern, die ihren Namen nach der Stadt bekam, in derdie Autos gebaut wurden. 1934 führte Pontiac vordereEinzelradaufhängung ein. Die preiswerten Reihen-Sechs-und Achtzylinder waren sehr populär, und der 1955 ein-geführte V8-Motor stellte die Grundlage für Entwicklun-gen zum Hochleistungsmotor dar, mit dem die MarkePontiac ein sportliches Profil bekam: 1961 Tempest,1963 Le Mans GTO, 1967 Firebird, 1969 TransAm. Pon-wurde in den USA in den 1960er Jahren ein Begriff für tu-ningfähige Autos großen Kalibers.

    Pontiac 1938

    Pontonkarosserie (Mercedes-Benz) 1953

    Ferdinand Porsche (r.) mitFranz Xaver Reimspiess

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    PPOLIZEILICHE KENNZEICHENIA BerlinIB Provinz PosenIC Provinz OstpreußenID Reg.-Bezirk WestpreußenIE Provinz BrandenburgIH Provinz PommernIK Nieder- und OberschlesienIL Reg.-Bezirk SigmaringenIM Provinz SachsenIP Provinz Schleswig-HolsteinIS Provinz HannoverIT Provinz Hessen-NassauIX Provinz WestfalenIY Reg.-Bezirk DüsseldorfIZ Rheinprovinz

    IIA MünchenIIB OberbayernIIC NiederbayernIID PfalzIIE OberpfalzIIH OberfrankenIIN Nürnberg-FürthIIS MittelfrankenIIU Unter- und MainfrankenIIZ Schwaben und Neuburg/Donau

    I Kreishauptmannschaft BautzenII Kreishauptmannschaft DresdenIII Kreishauptmannschaft LeipzigVI Kreishauptmannschaft ChemnitzV Kreishauptmannschaft Zwickau

    IIIA StuttgartIIIC Backnang, Böblingen, EsslingenIIID Leonberg, Ludwigsburg, Stadt HeilbronnIIIE Landkreis Heilbronn, Vaihingen/E., WaiblingenIIIH Balingen, Calw, Freudenstadt, HorbIIIK Nürtingen ReutlingenIIIM Rottweil, Tübingen, Tuttlingen

    IIIP Aalen, CrailsheimIIIS Schw.-Gmünd, Schw.-Hall, Heidenheim, KünzelsauIIIT Bad Mergentheim, ÖhringenIIIX Biberach, Ehingen, Göppingen, Landkreis UlmIIIY Münsingen, RavensburgIIIZ Friedrichshafen, Wangen, Stadt Ulm, Saulgau

    VH Hessen (ab 1937)VO Provinz Oberhessen (bis 1937)VO Provinz Rheinhessen (bis 1937)VO Provinz Starkenburg (bis 1937)

    M Mecklenburg (bis 1937)MI Mecklenburg-Schwerin (bis 1937)MII Mecklenburg-Strelitz (bis 1937)

    OI OldenburgOII LübeckOIII Birkenfeld

    A AnhaltB BraunschweigHB Hansestadt BremenHH Hansestadt HamburgIVB BadenL LippeS SudetenlandSaar SaarlandSL Schaumburg-LippeTh ThüringenW Waldeck

    DR Deutsche ReichsbahnPol Polizei und Feuerwehr (ab 1937)RP Deutsche ReichspostRW Reichswehr (bis 1935)SS Waffen-SS (ab 1937)WH Wehrmacht / Heer (ab 1935)WL Wehrmacht / Luftwaffe (ab 1935)WM Wehrmacht / Kriegsmarine (ab 1935)

    POLIZEILICHE KENNZEICHEN IN DEUTSCHLAND 1906 - 1945

    IZ stand für Rheinprovinz mit Düsseldorf,IIA für Bayerns Landeshauptstadt München

  • 165

    Porsche-SynchronisierungDen Gleichlauf der durch Synchronisierung auf gleicheUmlaufgeschwindigkeiten gebrachten Räder im ➔ syn-chronisierten Getriebe dem sich jeweils langsamer dre-henden Zahnrad über innenverzahnte Synchronringe zubewirken, geht auf eine Entwicklung bei ➔ Porschezurück, die man sich durch Patente schützen ließ.

    PragaUnter dieser erst österreichischen, ab 1918 tschechischenAutomarke (Prag, 1907-1948) erschienen eine große Zahlhervorragender Personenwagen und Nutzfahrzeuge. Bis1911 Lizenzherstellung des ➔ Isotta-Fraschini, später eige-ne Konstruktionen, auch Kleinwagen wie den 1924 einge-führten Praga Piccolo. Nach 1948 nur mehr Herstellungvon Lastwagen, Motoren und Getrieben.

    PremierUnter dem Markennamen Premier gab es verschiedeneAutomobilkonstruktionen, gebaut in Deutschland, Groß-britannien, Indien, Österreich und in den USA. Der deut-sche Premier war ein in Nürnberg gebauter Kleinwagen

    1949 (auf VW-Basis), geht auf Ferdinand Porsche jr.(»Ferry« Porsche, 1909-1998) zurück, der das konstrukti-ve Erbe seines Vaters übernahm und den Namen Por-sche auch zu einer Markenbezeichnung machte.

    PorscheDie nach Ferdinand »Ferry« Porsche benannten Automo-bile, ab 1949 erst in Gmünd/Österreich, ab 1950 in Stutt-gart-Zuffenhausen hergestellt, kennzeichnen Deutsch-lands berühmteste Sportwagenmarke. Entwickelt ausdem ➔ Volkswagen, wiesen die Coupés und Cabrioletsder klassischen Reihe 365 (A, B, C) einschließlich desNachfolgemodells 911 (anfänglich: 901) einen gebläse-gekühlten Boxermotor im Heck auf. Die auf der Straßewie im internationalen Sportgeschehen (Tourenwagen-Rennsport, Rallye, Grand Prix) durch ihr hohes Lei-stungspotenzial, ihre Zuverlässigkeit und ihre Strapazier-fähigkeit renommierten Fahrzeuge schufen einen »Por-sche-Mythos«, der mit großer Markenloyalität einhergeht.Alle Fahrzeuge gleich welcher Baureihen genießen Anse-hen und Klassikerstatus in aller Welt; Porsche-Clubspflegen eine intensive Markentraditon.

    PPORSCHE

    Getriebe mitPorsche- Synchronierung

    Porsche 356 Coupé mit Reutter-Karosserie 1953

    Porsche 911Prototyp (901) 1963

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    PriamusDeutsches Automobilfabrikat (Köln, 1901-1923). Vierzy-lindermotoren ab 1904. Im Priamus-Werk, wo auch HansGustav ➔ Röhr seine Karriere begann, wurde später der➔ Mölkamp gebaut.

    Prinz-Heinrich-WagenBezeichnung für jene großen Tourenwagen, wie sie in denJahren 1908 bis 1910 an den Prinz-Heinrich-Fahrten teil-nahmen. Diese unter der Schirmherrschaft SKH desdeutschen Kronprinzen veranstalteten Langstrecken-Wettbewerbe zeichnete sich durch hohe Anforderungenaus, die Hauptaggregate der Fahrzeuge musstenverplombt sein. Prinz-Heinrich-Modelle gab es bei➔ Austro-Daimler, ➔ Horch, ➔ Opel, ➔ Vauxhall und ande-ren Herstellern; die Karosserien wiesen die ➔ Torpedo-Form auf.

    PropellerautoIn den 1920er Jahren gab es verschiedentlich Versuche,Straßenfahrzeuge mit Propellerantrieb zu versehen. Mehrals Kuriositätswert war den Experimenten nicht beizu-messen, während propellergetriebene Schlitten- undWasserfahrzeuge sich gut bewährten.

    Prosper-LambertVon 1901 bis 1906 in Frankreich gebauter Kleinwagenmit ➔ De-Dion-Motor.

    ProtosDie von der Berliner Motorwagenfabrik Protos ab 1900hergestellten Automobile fand erstmals weltweite Beach-tung, als 1908 ein 17/35-PS-Modell beim Rennen vonNew York nach Paris nach einem ➔ Thomas Flyer auf denzweiten Platz kam. Im gleichen Jahr übernahmen die ➔Siemens-Schuckert-Werke die Firma und gaben sie 1928an ➔ NAG weiter. Protos war eine Gründung des Industri-ellen Alfred Sternberg; zu den Konstrukeuren des Hauseszählte der bekannte Ingenieur Ernst Valentin, der zuvorbei ➔ Nagant gearbeitet hatte.

    PSDie Abkürzung PS bzw. DIN-PS steht für Pferdestärkeund wurde 1978 offiziell durch die Maßeinheit Kilowatt

    (1913-1914), der österreichische eine Lizenz davon, 1913in Eger hergestellt; der britische ein in Birmingham ge-bautes Fahrzeug mit ➔ Aster-Motor. Bei den in Bombay,Indien, seit 1955 gebauten Premier-Autos handelt es sichum ➔ Fiat-Lizenzen (teils mit Nissan-Motoren), währendder amerikanische Premier (Indianapolis, 1903-1926) mitwenigen Ausnahmen (zu denen ein Rennwagen für die500 Meilen von Indianapolis 1916 zählte) Taxifahrzeugeherstellte, deren Motoren weitgehend aus Aluminium be-standen.

    PrescottIn der Nähe der englischen Stadt Cheltenham gelegeneBergrennstrecke, die seit Jahrzehnten dem britischenBugatti Owners Club gehört und regelmäßig Schauplatzvon Oldtimer-Wettbewerben ist.

    Pressluft-AnlasserVor der Einführung elektrischer Starter gab es bei einigengroße Wagen (z.B. ➔ Brasier, ➔ Minerva, ➔ Panhard-Le-vassor, ➔ Wolseley) Kompressoren, die zum Auffüllen vonPressluftbehältern dienten. Mit der komprimierten Luftließ sich der Motor in Bewegung setzen (gefächertesSchwungrad) und – was genauso nützlich war – derSchlauch eines Reifens füllen. Einer der erfolgreichstenHersteller solcher Anlagen war ➔ Saurer.

    PrestoDeutsche Automobilmarke (Chemnitz, 1901-1927), her-vorgegangen aus einer Fahrradfabrik; Presto-Fahrräderund Motorräder genossen Weltruhm. 1907-1910 gab eseine ➔ Delahaye-Lizenzfertigung. 1926 erfolgte die Über-nahme der Firma ➔ Dux, die einen Sechszylindermotorentwickelt hatte und der ein Jahr lang im Presto angebo-ten wurde, ehe Presto 1927 seinerseits von der Firma➔ NAG übernommen wurde und dieses Modell bis 1929als NAG-Presto figurierte. Presto-Motorräder aus Chem-nitz gab es bis 1940.

    PPRESCOTT

    Presto 1927

    Propellerauto 1922

  • 167

    P

    (1 kW = 1,36 DIN-PS) ersetzt. Die anfangs übliche Kenn-zeichnung von Fahrzeugtypen nach ihrer Motorleistung(z.B. 35 PS Mercedes, 1901) wurde in Deutschland 1906durch die Einführung der Kraftfahrzeugsteuer (»Auto-mobilsteuer« um die Angabe der »Steuer-PS« ergänzt,wodurch sich bei einem Kleinwagen mit 16 PS starkem1-Liter-Viertaktmotor z.B. die Bezeichnung 4/16 PS er-gab. Die erste Zahl entsprach den zu versteuernden PS,die zweite den effektiven (Brems-)PS. Die gültige Steuer-formel lautete seinerzeit: 1 PS = Zahl der Zylinder x 0,3 xQuadrat der Zylinderbohrung x Kolbenhub in Meter (beiZweitaktmotoren: 0,45). 1 Steuer-PS entsprach damit261,8 ccm beim Viertakter und 175,5 ccm beim Zweitak-ter. Das Resultat wurde auf- bzw. abgerundet. Ein Wagenmit einem 1-Liter-Motor rangierte also als 4 PS. DieseFormel galt in Deutschland bis 1928, als die zunächst bis1933 und ab 1945 erneut gültige, auf den Hubraum be-zogene Kfz-Steuer eingeführt wurde; viele Hersteller be-hielten die alte Steuerformel zur Kennzeichnung ihrerFahrzeuge jedoch einige weitere Jahre bei. Auch die da-mals häufig anzutreffende Weglassung der Hubraum-größe bei Fahrzeugbeschreibungen, sondern nur Angabevon Bohrung und Hub, erklärt sich aus der beschriebe-nen Praxis, weil aus dem Steuer-PS-Wert in etwa die Mo-torgröße zu erkennen war (z.B. Ford 16/65 PS 1932: 8Zylinder, 77,8 Bohrung, 95,3 mm Hub).Die Leistungsangabe in PS hat sich bis in die jüngste Zeitgehalten und selbst in der Fachwelt von der MaßeinheitkW nicht verdrängen lassen; es werden meist beide Wer-te angegeben (➔ h.p., ➔ Steuerformel).

    PuchÖsterreichisches, aus der Fahrrad- und Motorradfabri-kation entstandenes Automobilfabrikat (Steyr, 1906-1925). Bau von Fahrzeugen mit Schiebermotor (SystemKnight) ab 1912. Durch Zusammenschluss der Firmen➔ Austro-Daimler, ➔ Steyr und Puch entstand 1934 dieSteyr-Daimler-Puch AG, in welcher Puch zunächst ledig-lich (sehr gute) Motorräder fabrizierte. Unter der MarkePuch wurden in den 1950er und 1960er Jahren die ➔ Fiat-Modelle 500 und 600 mit eigenen luftgekühlten Motorenfür den österreichischen Markt fabriziert sowie ab 1979der Mercedes-Benz Typ G Geländewagenmit der Marken-bezeichnung Puch für außerdeutsche Märkte.

    PVT

    Protos Phaëton(Karosserie Zander) 1925

    Puch Werkswagen (Alpenfahrt 1963)

    Mercedes Pullman Limousina (Farina 1925)

    PullmanNach dem amerikanischen Industriellen Charles MortimerPullman, der in den USA gegen Ende des 19. JahrhundertLuxusreisezüge einrichtete, benannte Limousinen mit be-sonderem Komfort. Pullman-Limousinen oder -Cabrioletshatten eine ➔ Separation zum Fond aufzuweisen, meistauch zusätzliche Klappsitze und eine Anzahl von Extras(z.B eine Bar, Klapptischchen, Fußstützen), die demWohlbefinden der Reisenden dienten.

    pvtAls pvt oder p.v.t. (Abkürzung für engl.: post vintagethoroughbred = ein Reinrassiger der Nach-Vintage-Epo-che) bezeichnen die Engländer einen ➔ Klassiker der1930er Jahre.

    Mercedes Pullman Limousina (Farina 1925)

  • 168

    quadratischer MotorUmgangssprachliche Bezeichnung für einen Motor, des-sen Abmessungen für Bohrung und Hub identische Wer-te aufweisen (z.B. 80 x 80 mm beim Fiat 124 1,6 Liter von1969). Ist der Hub größer als die Zylinderbohung, be-zeichnet man das Verhältnis als »überquadratisch«; istdie Bohrung größer als der Hub, ist es ein »unterquadrati-scher« Motor.

    QuadricyleBezeichnung für einen leichten, vierrädrigen Motorwagenin Motorrad-Bauart, typisch für die Zeit um 1895-1902.Als reine »Fahrmaschine« wies das Quadricycle einenRohrrahmen, einen meist im Heck angeordneten, luft-gekühlten Motor und einen oder zwei Sitze auf. Auch alsleichtes Liefer- und Botenfahrzeug mit einem Behälter fürWaren gebaut. Das Wort Quadricycle wurde in vielenLändern verwendet und ist analog zum Bicycle (Zweirad)und ➔ Tricycle (Dreirad) entstanden.

    QuadriletteVon ➔ Peugeot verwendete Bezeichnung für einenvierrädrigen Kleinwagen, der 1921 bis 1923 in der für da-malige Verhältnisse großen Zahl von 3500 Stück herge-stellt wurde. Die Peugeot Quadrilette (Typ 161, vier Zylin-der, 667 ccm, 10 PS) war ein Zweisitzer mit zunächstzwei Plätzen in Tandemanordnung, später nebeneinan-der. Mit diesem sehr preiswerten Fahrzeug holte Peugeotden Vorsprung auf, den ➔ Citroën mit seinen populärenGroßserienautos seit 1919 errungen hatte.

    QuerblattfederMeist in Verbindung mit Einzelradaufhängung angewen-dete Positionierung einer ➔ Blattfeder quer zur Fahr-zeuglängsachse, ein oder zwei (über oder auch unterhalbder Radachse) angeordnete Federpakete sowohl an derVorder- als auch an der Hintersachse (➔ Schwebeachse).Mit Querblattfederung waren z.B. Fahrzeuge von ➔ DKW,➔ Wanderer, ➔ BMW und vielen anderen versehen.

    Querstabilisator➔ Stabilisator.

    QuermotorDen Motor quer zur Fahrtrichtung vorne ins Fahrzeug zusetzen, parktizierte erstmals die englische Firma Brookeum 1900 sowie der Amerikaner Walter ➔ Christie bei ei-nem Rennwagen 1904. Den Durchbruch dieser Bauweisebe einem Vierzylinder in Kombination mit Vorderradan-trieb gab es jedoch erst 1959 mit der Serieneinführungdes von Alec ➔ Issigonis für ➔ Morris entwickelten Mini(➔ Austin), dessen Konstruktionsprintip auch auf andereModelle von Morris und Austin übertragen wurde.

    QuerstromvergaserDurch den auch Horizontal- oder Flachstromvergaser ge-nannten Querstromvergaser gelangt das Kraftstoff-Luft-gemisch nicht wie beim Fallstromvergaser von oben oder

    wie beim Steigstromvergaser von unten in den oder dieAnsaugstutzen bzw. Ansaugkrümmer des Motors, son-dern von der Seite. Unabhängig von der Position derSchwimmerkammer oder des Luftfilters befinden sichMischrohr und Drosselklappe mit den Ansaugkanälen derZylinder auf einer Ebene. Diese Vergaserbauart findet beiMotoren Anwendung, deren Unterbringung wenig Raumin der Vertikalen lässt.

    Quermotor im Austin Mini

    Peugeot Quadrilette 1921

    Q

    Quadricycle Renault: ein 3,5-PS-Lieferwagen für 250 kg, 1900

  • 278

    im Vergleich zur großen Zahl der Oldtimer in Deutsch-land hat der DEUVET Erstaunliches geleistet.

    Als Oldtimerbesitzer Mitglied in einem DEUVET-Clubzu sein, bedeutet nicht zuletzt, die nützliche Arbeitdes Verbandes zu unterstützen. Aktuelle Infos findenSie bei einem Besuch im Internet unter: http://www.deuvet.de

    Weitere Aufgaben des DEUVET Die Arbeit des DEUVET umfasst noch sehr viel mehrals die vortanstehend aufgeführten Tätigkeiten undServiceleistungen, so zum Beispiel die

    � Herausgabe von regelmäßige Mitteilungen an dieClubs zu relevanten Oldtimerthemen

    � Schaffung eines Oldtimer-Archivs und einer Datensammlung

    � Anerkennung der Beurteilung der historischen Authentizität von Fahrzeugen

    Wer Mitglied in einem dem DEUVET angeschlossenenClub ist, gehört automatisch dem DEUVET an undkann sich bei Fragen und Problemen rund um denOldtimer an die DEUVET-Geschäftsstelle wenden.

    Rund 525.000 Motorräder und rund 777.000 Per-sonenwagen mit einem Alter von über 20 Jahren gibtes in Deutschland. Man darf davon ausgehen, dassfast alle dieser Motorräder und etwa die Hälfte derAutos von ihren Besitzern als Liebhaber-Fahrzeugeund Oldtimer betrachtet werden. Zählt man die Per-sonen hinzu, die dem Hobby nahe stehen, ohneselbst ein Fahrzeug zu besitzen, so ergibt dies eineZahl von weit über einer Million Bundesbürgern, diesich dem Oldtimer verbunden fühlen.

    Doch nicht mehr als knapp 45.000 Personen sinddurch Mitgliedschaft in einem Oldtimerclub bis jetztim DEUVET organisiert. Dennoch: Trotz der relativ ge-ringen Mitgliederzahl und seiner bescheidenen Mittel

    NÜTZLICHE INFORMATIONEN

    Historische Rennwagen vor dem alten Clubhaus an der Brooklands-Rennstrecke. Maserati, Riley, Alfa Romeo, Bentley,Bugatti, Aston Martin und jede Menge »Hill-climb Specials« – die britische Szene ist reichhaltig bestückt

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    NÜTZLICHE INFORMATIONEN

    Für im Jahr 2005 beantragte Pässe muss dasMindestalter 23 Jahre betragen.

    Für im Jahr 2006 beantragte Pässe muss dasMindestalter 24 Jahre betragen.

    Für im Jahr 2007 beantragte Pässe muss dasMindestalter 25 Jahre betragen. Ab dem Jahr 2008bleibt das Mindestalter dann weiter bei 25 Jahrenbestehen.

    Den DEUVET-Pass hingegen gibt es weiterhin ab ei-nem Fahrzeugalter von 20 Jahren. Er dient in Deutsch-land vorwiegend bei Zulassungsstellen und Prüforgani-sationen zum Nachweis der historischen Authentizität.So verlangen zunehmend Zulassungsstellen bei derBeantragung der roten 07-Kennzeichen einen Nach-weis eines Oldtimer-Clubs oder -Verbandes darüber,dass es sich bei dem einzutragenden Fahrzeug (eskönnen auch mehrere sein) um Oldtimer handelt – derDEUVET-Pass ist ein solcher Nachweis. In ihm ist dasFahrzeug abgebildet und beschrieben, etwaige Ände-rungen werden festgehalten. Auch bei der Bean-tragung einer Oldtimer-Versicherung und beim Aus-stellen eines Oldtimer-Wertgutachtens ist der DEUVET-Pass ein anerkanntes Dokument. Unterlagen zum Be-

    antragen von DEUVET- und FIVA-Pass erhalten Clubmitglieder in derGeschäftsstelle des DEUVET oderbeim Fahrzeugpassprüfer ihresClubs.

    � Erstellung und Bearbeitung statistischer Erhebungen

    � Unterstützung von Studien- und Forschungsarbeiten

    Zusammenarbeit mit der FIVAFür die Teilnahme an einigen nationalen und an sämt-lichen internationalen Oldtimer-Veranstaltungenbenötigt man die FIVA Identity-Card, kurz FIVA-Passgenannt. In Deutschland wird dieser Pass zusammenmit dem deutschen Pendant, dem DEUVET-Pass,vom DEUVET als deutsche Vertretung der FIVA aus-gestellt. Die FIVA (Fédération Internationale des Vehi-cules Anciens) ist die Internationale Organisation allerOldtimer-Besitzer mit Sitz in Paris.

    Man konnte den FIVA-Pass bisher für Fahrzeuge miteinem Mindestalter von 20 Jahren erhalten. Voraus-setzung war, dass der Besitzer des Fahrzeugs Mit-glied in einem DEUVET-Club ist, dass sich das Fahr-zeug in einem guten Originalzustand befindet (oder,falls teil- oder vollrestauriert, in einem dem Originalentsprechenden Zustand) und dass das Fahrzeugnicht regelmäßig im Alltagsverkehr eingesetzt wird. ImGrunde hat sich daran nichts geändert, nur hob dieFIVA das Mindestalter für den Fahrzeugpass kürzlichin Stufen auf 25 Jahre an:

    Für im Jahr 2004 beantragtePässe muss das Mindestalter desFahrzeugs 22 Jahre betragen.

    Kauf eines Oldtimers außerhalb der Europäischen Union Über den Erwerb eines Oldtimers im Inland oder in ei-nem anderen Staat der EU sind nicht viele Worte zuverlieren; der gemeinsame Markt ohne Zollschrankenhat früher bestehende Einfuhrprobleme verschwindenlassen. Die Europäische Union besteht zur Zeit (Stand2003) aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland,Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Itali-en, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal,Schweden und Spanien. Wenn man aber einen Old-timer zum Beispiel aus Polen, aus der Schweiz oderaus den USA erwerben und in ein EU-Land einführenmöchte, ist der Fiskus involviert.

    Wie beantragt man eine Zollabfertigung?Üblicherweise wird die Zollabfertigung bei dem Zoll-amt vorgenommen, bei dem das Fahrzeug tatsächlich

    in die EU eingeführt wird. Erfolgt die Abfertigung beieinem anderen Zollamt, so ist ein Zollversandverfah-ren (T1) notwendig, das sich im Normalfall ein Spedi-teur teuer bezahlen lässt.

    Die Abfertigung kann entweder mit Antrag auf demFormblatt »Einheitspapier« erfolgen oder – bei Zoll-stellen in Deutschland – mittels IT-Verfahren ATLAS.Bei einem Zollwert ab 5000 Euro ist zusätzlich die ge-sonderte Anmeldung des Zollwertes auf dem Vor-druck D.V.1 erforderlich. Bei Nutzung des IT-Verfah-rens ATLAS ist diese Anmeldung in den Eingabefel-dern entsprechend integriert.

    Zusätzlich zur Zollabfertigung ist eine »Unbedenk-lichkeitsbescheinigung für Zollzwecke« zu beantra-gen. Sie dient bei der Zulassungsstelle als Nachweiseiner ordnungsgemäß vollzogenen Zollabfertigung.

    KAUF, ZOLL, TÜV, ZULASSUNG

    BUNDESVERBAND DEUTSCHER MOTORVETERANEN-CLUBS e.V.

    Meilenwerk Berlin Wiebestraße 36-37, 10553 Berlin

    http://www.deuvet.de

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    ZollabwicklungDiese betrifft die Importabwicklung in Ländern derEU; etwa bestehende Exportformalitäten im Ver-kaufsland müssen natürlich ebenfalls beachtet wer-den.

    Der Ablauf gilt entsprechend für die Einfuhr von Kraft-fahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen. Bei Teilen sinddie jeweils geltenden Zollsätze und Warennummernzu beachten. Es können zusätzliche Verbrauchssteu-ern anfallen.

    Auf welcher Grundlage werden Zoll und EUStberechnet? Grundlage für die Berechnung der Zollabgabe ist derWert der Ware an der EU-Grenze. Das bedeutet:Kaufpreis, Frachtkosten, Versicherung und andereaußerhalb der EU anfallenden Kosten ergeben zu-sammen den Zollwert.

    Grundlage für die Berechnung der Einfuhrumsatz-steuer (EUSt) ist der Zollwert plus die Zollabgabenund der in der Gemeinschaft anfallenden Transport-und sonstigen Kosten, sofern diese nicht (bereits ver-steuert) von dritter Seite, etwa von einer Speditions-firma, berechnet wurden.

    Beispiel: Kaufpreis 1.000,00 EURFrachtkosten 100,00 EURHandlingskosten 10,00 EURVersicherung 2,00 EURZollsatz 10 %Zollwert 1.112,00 EURZoll 111,20 EUREU-Frachtkosten 50,00 EUREUSt-Wert 1.273,20 EUREUSt-Satz 16 %EUSt 203,71 EUREingangsabgaben insgesamt 314,91 EUR

    Kraftfahrzeug oder Sammlungsstück?Diese Frage hat eine gewisse Auswirkung auf dieEingangsabgaben, die beim Import eines histori-schen Fahrzeugs fällig werden, daher ist eine ge-naue Prüfung zu empfehlen. Der Europäische Ge-richtshof (EUGH) hat in einem Urteil festgelegt, wiediese Frage zu beantworten ist. Denn für so genann-te »Sammlungsstücke« im Sinne der Zolltarifnummer9705 0000 003 besteht Zollfreiheit, auch wird nur derermäßigte Einfuhrumsatzsteuersatz von zur Zeit 7%erhoben.

    Der Zollbescheid kann dafür zwar ebenfalls dienen,darf jedoch wegen des Steuergeheimnisses nicht vonder Zulassungsstelle gefordert werden. Die entstan-denen Eingangsabgaben sind bei der Abfertigung barzu bezahlen.

    Zollrechtliche KlassifizierungEin zu importierendes Kraftfahrzeug ist gemäß demZolltarif wie folgt zu klassifizieren:

    � als gebrauchtes Fahrzeug des Kapitel 8703 (Pkw)

    � als gebrauchtes Fahrzeug des Kapitel 8704 (Lkw)

    � als gebrauchtes Kraftfahrzeug zu besonderen Zwecken des Kapitel 8705

    � als gebrauchtes Kraftfahrzeug des Kapitel 8711 (Motorrad)

    � als Sammlungsstück des Kapitels 9705

    Dies sind wichtige Unterschiede, denn von dieser Ein-reihung sind die so genannten Eingangsabgaben ab-hängig.

    NÜTZLICHE INFORMATIONEN

    Pkw oder Sammlungsstück? Dieser Rennwagen könnteein Sonderfall sein, denn er ist ein Eigenbau made inEngland: Chassis Aston Martin, Motor Triumph, Karos-serie Johnny Mackintosh...

  • 281

    NÜTZLICHE INFORMATIONEN

    schreitenden technischen Entwicklung unterliegt, kön-nen – soweit nicht offensichtliche Tatsachen dagegensprechen – die vorstehenden Voraussetzungen als ge-geben unterstellt werden für Kraftfahrzeuge (hier: Old-timer) in ihrem Originalzustand – ohne wesentliche Än-derung des Fahrgestells, des Steuer- oder Brems-systems, des Motors. Vor allem, wenn sie 30 Jahreoder älter sind und einem nicht mehr hergestellten Mo-dell oder Typ entsprechen; sowie generell alle Kraft-fahrzeuge, die vor dem Jahr 1950 hergestellt wurden,auch wenn sie sich in einem derzeit nicht fahrbereitemZustand befinden.

    Auskunft vom Kraftfahrt-BundesamtWer früher einen importierten, vor der Einfuhr nachDeutschland hier noch nie registrierten Oldtimer zu-lassen wollte, gleich aus welchem Land, benötigtevom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg (KBA) eineBestätigung, dass das Fahrzeug bisher noch nicht er-fasst war (unter anderem ist das eine Kontrolle darü-

    Unter Sammlungsstücken sind Gegenstände zu ver-stehen, die

    � Seltenheitswert haben, � normalerweise nicht ihrem ursprünglichen

    Verwendungszweck gemäß benutzt werden,

    � Gegenstand eines Spezialhandels außerhalb des üblichen Handels mit ähnlichen Gebrauchsgegenständen sind und

    � einen hohen Wert besitzen.

    Ferner dokumentieren sie einen charakteristischenSchritt in der Entwicklung der menschlichen Errun-genschaften oder veranschaulichen einen Abschnittdieser Entwicklung.

    Im Hinblick darauf, dass es sich bei einem Kraftfahr-zeug grundsätzlich um einen relativ kurzlebigen Ge-brauchsgegenstand handelt, welcher der ständig fort-

    Lassen wir den außer Landes, Herr Kollege...? Panhard-Levassor 1937 Modell 3,8 Liter Dynamic. Beim Kauf inFrankreich und Verbringung nach Deutschland fällt kein Zoll an, wohl aber Einfuhrumsatzsteuer

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    Auch wenn ein Brief durch eine zurückliegende, end-gültige Stilllegung verfallen sein sollte, die Besitzver-hältnisse aber klar dazulegen sind, dürfte sich eineKBA-Anfrage erübrigen. Die Entscheidung darübertrifft jedoch die Zulassungsstelle.

    Die ZulassungsprozedurBislang reichte es aus, bei einer Wiederzulassung oderUmschreibung den Fahrzeugbrief und die Abmeldebe-scheinigung oder den Fahrzeugschein vorzulegen. Ausdiesen Dokumenten geht hervor, ob das Fahrzeug nocheine gültige Hauptuntersuchung (HU) besitzt.

    Ab sofort müssen bei Zulassungen und Umschrei-bungen auch die HU- und die AU (falls notwendig)-Bescheinigungen vorgelegt werden (§ 27 StVZO, Abs.1, Satz 3).

    Zur Zulassung Ihres Oldtimers benötigen Sie also:

    � den Fahrzeugbrief� den Fahrzeugschein oder eine

    Abmeldebescheinigung

    ber, ob im Zentralen Fahrzeugregister nicht eine Dieb-stahl- oder Verlustmeldung vorliegt). Selbst wenn derWagen in Deutschland hergestellt (fabrikneu oderbereits einmal zugelassen) und zu einem früherenZeitpunkt einmal exportiert wurde und jetzt wiederzurück kommt, ist dies in Flensburg registriert, undeine Bestätigung hierüber kann seitens der Zulas-sungsstelle eingefordert werden.

    Inzwischen ist eine KBA-Auskunft aus Flensburg beider erstmaligen Beantragung eines Fahrzeugbriefesjedoch nicht mehr zwingend vorgeschrieben (gemäߧ23 StVZO Abs. 1, Satz 4), wenn auf Grund der vomAntragsteller vorgelegten Unterlagen davon auszuge-hen ist, dass das Fahrzeug im Zentralen Fahrzeugre-gister des KBA weder eingetragen ist noch dass esals gesucht gemeldet ist.

    Dies ist beispielsweise dann gegeben, wenn ein im-portiertes Fahrzeug noch auf ausländische Kennzei-chen zugelassen ist und die Besitzverhältnisse übereinen Kaufvertrag klar nachweisbar sind.

    NÜTZLICHE INFORMATIONEN

    Kein TÜV, aber eine Scheinwerferkontrolle durch den Deutschen Automobil-Club 1933. Wer heute einen Oldie mitrotem 07-Kennzeichen fährt, muss nicht einmal dies durchziehen...

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    NÜTZLICHE INFORMATIONEN

    dern, sofern keine Verkehrsgefährdung gegeben ist.Ausnahmen gelten auch bei Umzugsgut. Hier sindauch Ausnahmen von den Abgas- und Geräusch-vorschriften möglich. Umzugsgut ist ein Fahrzeugdann, wenn der Antragsteller zukünftiger Halter desFahrzeugs ist, welches vorher mindestens sechsvolle Monate auf seinen Namen im Ausland zuge-lassen war.

    Ausnahmen werden in der Regel bundesweit erteilt.Die für die Erteilung von Ausnahmen zuständigenLänderbehörden können in begründeten Einzelfällenauch weitergehende Auflagen und Bedingungen fest-legen.

    Für Scheinwerfer gilt: Es ist zwar nicht grundsätzlichunmöglich, andere Scheinwerfersysteme in Deutsch-land zugelassen zu bekommen, jedoch müssen diesezuvor eine Prüfung durch einen akkreditierten Techni-schen Dienst (TD-Lichttechnik) durchlaufen. Bei Fahr-zeugen aus der Zeit nach 1954 stehen hierbei die Ko-sten dieser Prüfung jedoch in keinem Verhältnis zurUmrüstung durch genehmigungskonforme Schein-werfereinsätze.

    Die Besteuerung von KraftfahrzeugenEinen Oldtimer-Pkw als Lastwagen zulassen – warumdas? Lastkraftwagen werden gemäß §9 Kraftfahr-zeugsteuergesetz (KraftStG) als »andere« Fahrzeugeangesehen und nicht nach ihrem Hubraum, sondernnach dem Gewicht besteuert. Und das ist bei leichtenFahrzeugen wesentlich günstiger als die emissions-abhängige Pkw-Steuer. Zwar sind Lkw in der Versi-cherung teurer; wird ein Lkw jedoch von der Versiche-rung als Oldtimer eingestuft, ergeben sich zu denSteuervorteilen auch niedrige Versicherungsprämien.

    � eine Versicherungsbestätigung� Ihren Personalausweis (ggf. Vollmacht, wenn die

    Anmeldung für einen anderen Halter erfolgt sowie dessen Ausweis)

    � den HU-Prüfbericht� den AU-Prüfbericht

    (falls das Fahrzeug AU-pflichtig ist)

    VersicherungsbestätigungBei der Zulassung eines Kraftfahrzeuges ist derNachweis über das Bestehen einer Haftpflichtversi-cherung obligatorisch. Die bisher üblichen Nachwei-se (auch Doppelkarten genannt) können weiterhinverwendet werden. Die neuen Bestätigungen erhal-ten jedoch nur noch Angaben, die für die Zulas-sungsbehörden und die Versicherer wichtig sind. Fürdie Fahrzeugbesitzer ändert sich kaum etwas – miteiner Ausnahme: Die neuen Versicherungsbestäti-gungen sind auch für (gelbe) Kurzzeitkennzeichenund für rote Kennzeichen (06- und 07-Kennzeichen)gültig, Bei der Beantragung eines roten 07-Kennzei-chens bracht man also keine gesonderte Versiche-rungsbestätigung mehr.

    Eine Aufstellung der Versicherungsgesellschaften, mitdenen der DEUVET zusammenarbeit, finden Sie aufSeite 296 dieses Buches.

    Vollabnahme bei ImportfahrzeugenFür die Abnahme nach §21 StVZO (Vollabnahme) fürFahrzeuge, die nach Deutschland eingeführt werdenund nicht in allen Vorschriften der StVZO ent-sprechen, gelten Ausnahmen nach §70 StVZO. Überdie Vorgehensweise bei der Abnahme solcher Fahr-zeuge gibt es ein Merkblatt des Verkehrsministeriums,veröffentlicht u. a. im Verkehrsblatt Heft 23/98, Seite1315 ff.

    Strittig ist oft, wann die sogenannte »Etwa-Wirkung«als gegeben betrachtet werden darf. Dies ist generellmöglich bei Verglasungen, Sicherheitsgurten undlichttechnischen Einrichtungen mit Ausnahme derScheinwerfer. Nicht möglich sind Ausnahmen vonumweltrelevanten Vorschriften.

    Von anderen Vorschriften sind in der Regel Ausnah-men zu erteilen, wenn die Abweichungen von denVorschriften sicherheitstechnisch unbedenklich sindund eine Umrüstung entsprechend der StVZO tech-nisch nicht möglich oder unzumutbar ist. Hinsicht-lich der Zumutbarkeit müssen die Umrüstkosten ineinem vernünftigen Verhältnis zum Fahrzeugwertstehen. Bei Oldtimern ist auf Umrüstungen zu ver-zichten, die das historische Erscheinungsbild verän-

    Ein Golf der ersten Serie, mehr als drei Jahrzehnte alt.Auch für diese Autos gibt es Liebhaber, und vielleichterreicht der erste VW-Fronttriebler dereinst den glei-chen Sammlerstatus wie sein Vorgänger mit Heckmotor.

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    � Ladefläche deutlich mehr als 50 Prozent der Gesamtfläche

    � Nutzlast mindestens 40 Prozent des zulässigen Gesamtgewichts

    � Ladefläche und Fahrerzelle voneinander getrennt� hinten weder Sitze noch Sicherheitsgurte,

    Anbringung von beidem auf Dauer unmöglich� hinten keine Fenster� eine eindeutig für die Personenbeförderung

    unzureichende Federung oder Motorisierung� das Fehlen jeder Komfortausstattung

    Konzeption des HerstellersWesentliches Gewicht wird bei Serienfahrzeugen derKonzeption des Herstellers beigemessen. Eine vonder Herstellerkonzeption abweichende Fahrzeugartkann sich nur aufgrund von Umbauten ergeben, dieauf Dauer angelegt sind und das äußere Erschei-nungsbild des Fahrzeugs wesentlich verändern. Da-bei kommt es für das äußere Erscheinungsbild nichtnur auf die Außengestalt des Fahrzeugs (Form derKarosserie, Zahl und Anordnung der Fenster), son-dern auch auf von außen nicht erkennbare Merkmalewie das Fehlen von Befestigungspunkten für Sitzeund Sicherheitsgurte im Fahrzeugfond an.

    Zulassung als Oldtimer-OmnibusAuch Oldtimer-Busse können auch eine Eintragungals Lkw im Fahrzeugbrief erhalten – was relevant be-züglich der neuen Fühererscheinklassen ist. So siedenn eine Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit auf100 km/ eingetragen bekommen können, dürfen sie,werden sie als Lkw genutzt, auch auf Autobahnen le-diglich mit 80 km/h gefahren werden.

    Hinweis: das Finanzamt fragen!Erkundigen Sie sich bei Ihrem Finanzamt nach denausschlaggebenden Kriterien für die Einstufung alsLkw, bevor Sie ein Fahrzeug umbauen. Oder verein-baren Sie einen Vorführtermin beziehungsweiseschicken Sie eine Kopie des Fahrzeugscheins an daszuständige Finanzamt. Sollte ihr Fahrzeug trotz hinrei-chender Kriterien im Steuerbescheid als Pkw einge-stuft werden, sollten Sie Einspruch gegen den Steuer-bescheid einlegen und Ihre Argumente erneut vortra-gen, damit die Finanzbehörde ihre Entscheidung ge-gebenenfalls revidiert. Ansonsten bleibt Ihnen nur derWeg zu den Finanzgerichten.

    Das H-Kennzeichen für OldtimerDer DEUVET hat ermöglicht, dass Oldtimer alsHistorische Fahrzeuge (Auto wie Motorrad) mit »H-Kennzeichen« zum pauschalen Steuersatz von192 Euro pro Jahr zugelassen werden können. Am

    Viele Personenwagen erleben aus diesem Grund eineMetamorphose hin zum Lkw.

    Beispiel: Ein Chevrolet Pick-up mit 6,5-Liter-Diesel-motor wird als Lastwagen mit nur 269 Euro Kfz-Steuerim Jahr besteuert, als Pkw aber mit 1233 Euro. Es ver-wundert nicht, dass Finanzbeamte versuchen, Pick-ups als Pkw zu besteuern, obwohl sie vom Kraftfahrt-bundesamt als Lastkraftwagen einstuft werden. DasFinanzgericht Nürnberg (Az. VI 174/96) hat in einemUrteil den Chevrolet Pick-up entgegen der Auffassungdes Finanzamtes entsprechend der Einordnung desKraftfahrtbundesamtes als Lastkraftwagen eingestuftund den Steuerbescheid über 1233 Euro aufgehoben.

    Die Finanzämter handeln in eigener RegieGesetzlich sind die steuerrechtlichen Unterschiedezwischen Lkw und Pkw nicht festgelegt. Seitdem dieFinanzbehörden durch ein Gerichtsurteil des Bundes-finanzhofs nicht mehr an Einstufungen der Zulas-sungsstellen gebunden sind, ist es für die Festset-zung der Steuer unerheblich, ob das Auto im Fahr-zeugschein als Lkw oder als Pkw aufgeführt ist. DieFinanzämter haben ihre eigenen Kriterien, die sie denUrteilen des Bundesfinanzhofs entnehmen. InDeutschland gibt es insgesamt über 1,3 Millionen»kleine« Lkw unter 2,8 Tonnen zulässigem Gesamtge-wicht.

    Gesetzliche Regelung zur ZulassungGemäß §23 Abs. 6 a Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) sind als Personenkraftwagen auchKraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewichtvon nicht mehr als 2,8 Tonnen zu bezeichnen, dienach ihrer Bauart und Einrichtung geeignet und be-stimmt sind, wahlweise vorwiegend der Beförderungvon Personen oder vorwiegend der Beförderung vonGütern zu dienen und die außer dem Führersitz Plätzefür nicht mehr als acht Personen haben. An dieseschematische Einordnung ist das Finanzamt jedochnicht gebunden.

    Kombiwagen: eine Frage des GewichtsFahrzeuge über 2,8 Tonnen zulässigem Gesamtge-wicht, die nicht ausschließlich für den Personentrans-port geeignet sind, können als sogenannte Kombina-tionskraftwagen versteuert werden. Kombinations-kraftwagen werden ebenfalls nach Gewicht (wie Lkw)besteuert.

    Pkw oder Lkw?Fraglich ist die steuerrechtliche Einstufung »kleinererund leichterer« Autos (unter 2,8 Tonnen) wie Gelände-wagen, Pick-ups oder auch Kastenwagen. Es gibtmehrere Kriterien, die bei solchen Fahrzeugen zurLkw-Einstufung führen können:

    NÜTZLICHE INFORMATIONEN

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    NÜTZLICHE INFORMATIONEN

    In den §23 wurde nach Absatz 1b folgender Absatz1c eingefügt:

    (1c) Auf Antrag wird für ein Fahrzeug, das vor 30 Jah-ren oder eher erstmals in den Verkehr gekommen istund vornehmlich zur Pflege des kraftfahrzeugtechni-schen Kulturgutes eingesetzt wird und gemäß §21ceine Betriebserlaubnis als Oldtimer erhalten hat, einamtliches Kennzeichen nach Anlage Vc zugeteilt (Old-timerkennzeichen).

    Erläuterung: Die Eingangsuntersuchung kann nur anFahrzeugen durchgeführt werden, die mindestensvor 30 Jahren erstmals in den Verkehr gekommensind und die vornehmlich zur Pflege kraftfahrzeug-technischen Kulturgutes dienen. Diese Untersu-chung dient verständllicherweise zur Abgrenzungvon einfach nur »alten« Fahrzeugen, die im norma-len Alltagsverkehr oder gar zu gewerblichen Zwe-cken eingesetzt werden. Ist die Eingangsuntersu-chung erfolgt, kann ein spezielles Oldtimerkennzei-chen zugeteilt werden.

    Ein Oldtimerfahrzeug zeichnet dadurch aus, dass esals historisches Sammlerstück in der Regel nur nochzur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutesdient und nicht als übliches Beförderungsmittel einge-setzt wird.

    In §60 wird nach Absatz 1c folgender Absatz 1d ein-gefügt:

    Oldtimerkennzeichen (§23 Abs. 1c) müssen reflektie-rend sein und nach Maßgabe der Anlage Vc demNormblatt DIN 74069, Ausgabe Juli 1996, entspre-chen sowie der Vorderseite das DIN-Prüf- und Über-wachungszeichen mit der zugehörigen Registernum-mer tragen.

    Erläuterung: Oldtimerkennzeichen dürfen demnachnur als Euro-Kennzeichen (mit dem blauen Feld) aus-gegeben werden. Dies ist bei allen neu eingeführtenKennzeichen üblich und auf europäischer Ebene ab-gesprochen.

    In Anlage Vb wurden in Abschnitt 2.2 nach den Fuß-noten folgende Sätze angefügt:

    Bei dreistelligen Unterscheidungszeichen dürfen diePlaketten entsprechend unter dem Euro-Feld ange-bracht werden. Zur Herstellung eines kürzeren Kenn-zeichens kann bei ein- oder zweistelligen Unterschei-dungszeiche