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Vereinsmitteilungen des „Freundeskreises der Schiedsrichter des Fußballkreises Darmstadt e.V.“ Ausgabe 98 SR SR SR SR SR - - - - - J J J J J our our our our our nal nal nal nal nal DARMSTÄDTER Vor dem Anpfiff Martin Nguemnang und die Spielführer von SG Dornheim und SKV Büttelborn II grüßen die Zuschauer vor dem Spiel. Gesehen am 12.09.2019 von Tim Binstadt. November 2019 2002 F r e u n d e s k r e i s d e r S c h i e d s r i c h t e r d e s F u ß b a ll k r e i s e s D a r m s t a d t e . V .

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Vereinsmitteilungen des „Freundeskreises derSchiedsrichter des Fußballkreises Darmstadt e.V.“

Ausgabe 98

SRSRSRSRSR-----JJJJJourourourourournalnalnalnalnalDARMSTÄDTER

Vor dem Anpfiff

Martin Nguemnang und die Spielführer von SG Dornheim und SKV Büttelborn IIgrüßen die Zuschauer vor dem Spiel. Gesehen am 12.09.2019 von Tim Binstadt.

November 2019

2002

Freundeskr

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chied

srichter des Fußballkreises Darmstadt e.V.

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Darmstädter SR-Journal Ausgabe 98 Darmstädter SR-JournalAusgabe 982 27

Neues aus der Vereinigung

ausgeschiedene Schiedsrichter

Im dritten Quartal haben uns keineSchiedsrichter verlassen.

Neue Schiedsrichter

Aus dem Südwesten ist Stefan Janßen(SCV Griesheim) zu uns gestoßen. Wirheißen Stefan herzlich im Kreis Darm-stadt willkommen und wünschen ihmallzeit „Gut Pfiff“.

Bestrafungen

In den vergangenen Monaten musstenwegen unentschuldigten Fehlens bei derPflichtsitzung inklusive Verwaltungsge-bühren folgende Strafen ausgesprochenwerden: Juni 75 Euro. Darüber hinausmussten von Mai bis Juli Verwaltungs-strafen aufgrund von nicht bestätigtenSpielaufträgen und kurzfristigen Spiel-

rückgaben in Höhe von 105 Euro aus-gesprochen werden.

Redaktionsschluss für SRJ 99

Beiträge, die für die nächste Ausgabeberücksichtigt werden sollen, müssender Redaktion bereits bis zum 20. De-zember vorliegen ([email protected]).

Geburtstage

Aus Gründen des Datenschutzes wei-sen wir darauf hin, dass Mitglieder desFreundeskreises, die im Schiedsrichter-Journal im Zusammenhang mit ihrenGeburtstagen nicht genannt werdenmöchten, jederzeit die Möglichkeit ha-ben, dies der Redaktion gegenüberschriftlich zu erklären. Die angegebenenGeburtstage betreffen ausschließlichVereinsmitglieder. MI

mannschaft muss mir in jedem Fall vordem Spiel die Möglichkeit geben, dieSpielberechtigungen an ihrem Rechnerzu kontrollieren. Diese kann ich mit demKlick auf „Spielrechtsprüfung“ auf beidenSeiten der Aufstellung durchführen unddie Spieler durchklicken. Für Vereine undSchiedsrichter unkomplizierter ist diesogenannte Spielberechtigungsliste, aufder alle Spieler des Kaders mit Bild undBerechtigungsdaten aufgelistet sind.Diese kann man laminieren und immerwieder in die Kabine legen, dafür mussman hin und wieder die Spieler etwasdarauf suchen, wenn der Kader sehrgroß ist. Die Liste wird alphabetisch sor-tiert. Schlussendlich ist es aber natür-lich auch möglich, die Spielberechtigungam Handy mittels der DFBnet-App zuüberprüfen. Hier werden im Spielberichtbereits alle Bilder neben der Aufstellungangezeigt. Fehlt ein Bild, so muss einanaloger Spielerpass oder eine Ersatz-legitimation vorgelegt werden, dies ist

aber immer im Spielbericht zu melden.Die Spielerpässe sind bis auf weiteresauch weiterhin von den Mannschaftenmitzuführen.

Wie man an der Kürze des Beitrags er-kennen kann, ist der digitale Spieler-pass kein Hexenwerk und wir alle wer-den uns, ähnlich wie beim digitalenSpielbericht, mit der Zeit auch daran ge-wöhnen. Insgesamt kommt der digitaleSpielerpass den Vereinen und unsSchiedsrichtern entgegen. Passmappenwerden nicht mehr vergessen, die Bil-der sind stets aktuell und die Pässe sind,wenn man die Spielberechtigung am PCoder in der App kontrolliert, immer sortiert.

Austauschkreise mit digitalem Spieler-pass: Bergstraße (KOL), Darmstadt (ge-samter Jugendbereich, keine Aktiven-spielklassen), Frankfurt (alle Aktiven-spielklassen), Groß-Gerau (Kreisliga A),Maintaunus (alle Aktivenspielklassen),Offenbach (alle Aktivenspielklassen)Wiesbaden (alle Aktivenspielklassen).

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Darmstädter SR-Journal Ausgabe 98 Darmstädter SR-JournalAusgabe 9826 3

In dieser Ausgabe ...

„Darmstädter SR-Journal"

Vereinsmitteilungen des„Freundes-kreises der Schiedsrichter desFußballkreises Darmstadt e.V.“

Erscheinungsweise vierteljährlich,Internet: http:/www.sr-da.de

Redaktion:

Layout, SR-Portraits: Klaus März

Versand: Florian Wolf

Werbung: Michael Imhof

Internet: Paul Wenzek, Thorben Kreiser

Z.b.V.: Manfred Schick

V.i.S.d.P.: Michael Imhof

Namentlich gekennzeichnete Beiträgegeben nicht unbedingt die Meinung derRedaktion wieder.

Abdruck - auch auszugsweise - nur mitGenehmigung der Redaktion.

Thema Seite

Hier spricht der KSO 4

Portrait Jungschiedsrichter 5

Der Lehrwart spricht 6

Aus dem Leben eines Ansetzers 7

Portrait aktiver Schiedsrichter 9

Hallenregeln 2019/20 10

Geburtstage 15

Termine 20

Wieder Island, Teil 1 21

Der Digitale Spielerpass - und jetzt? 26

Neues aus der Vereinigung 27

Wir bitten unsere Leser

herzlich, bei ihren Geld-

geschäften und Einkäu-

fen unsere Inserenten zu

beachten.

Ohne deren Engage-

ment könnte das Darm-

städter SR-Journal in

dieser Form nicht er-

scheinen.

Regelfragen...

1. Der Schiedsrichter unterbricht dasSpiel irrtümlich mit einem Pfiff, wäh-rend der Stürmer des Teams A in Rich-tung gegnerisches Tor läuft. Beim Pfiffbefindet sich der Stürmer mit dem Ballzwei Meter innerhalb des Strafraumes,zentrale Position.

2. Nach der Ausführung eines Ecksto-ßes will der Verteidiger den heran-fliegenden Ball wegschlagen. BeimSchuss platzt der Ball. Die Ballhüllenimmt der überraschte Verteidiger imeigenen Strafraum in die Hand. Nunerkennt der Schiedsrichter, dass derBall keine Luft mehr hat. Welche Ent-scheidung trifft der Schiedsrichter?

3. Bei der Ausführung des Elfmeter-schießens täuscht der Schütze in un-sportlicher Weise, der Torwart bewegtsich zu früh. Der Ball geht in das Tor.Wie hat der Schiedsrichter zu ent-scheiden?

Seit dem Saisonbeginn ist der Hessi-sche Fußball-Verband mal wieder einenSchritt weiter in der Digitalisierung ge-gangen. Der digitale Spielerpass wurdein einer Modellphase eingeführt, die mankaum noch als Modell bezeichnen kann,vielmehr kommt er in der Mehrzahl derSpielklassen zum Einsatz und wird dortausprobiert, bevor er zur Saison 20/21gänzlich eingeführt werden soll. Bei die-sem Schritt vergessen aber viele, auchdie Leute abzuholen, die nicht gänzlichim digitalen Fortschritt Schritt halten kön-nen. Deshalb möchte ich hier nochmaleine Zusammenfassung liefern, wie wirim Kreis Darmstadt mit dem digitalenSpielerpass umgehen.

Eine Übersicht, in welchen Spielklassender digitale Spielerpass zum Einsatz

kommt, findet ihr am Ende dieses Arti-kels. Grundlegend kommt er jedoch inallen von uns besetzten Jugend-spielklassen zum Einsatz sowie in allenLigen ab der Gruppenliga durch alle Al-ters- und Geschlechterklassen durch.Doch wie ist das Vorgehen in diesemFall? Benötige ich einen Computer odermuss ich das am eigenen Smartphonemachen? Wie ist es mit dem Spiel-bericht, wie kontrolliere ich die Berechti-gungen und so weiter.

Nach wie vor gilt, dass der Spielbericht30 Minuten vor Anpfiff freigeschaltet seinmuss. Der Spielbericht soll in Papierformin der Kabine vorliegen, es kann aberauch auf dem Rechner oder einem Tabletvorgelegt werden, wenn diese in der ei-genen Kabine sind. Die Heim-

Der digitale Spielerpass - und jetzt?Tim Binstadt

Die Refex-Schiedsrichter, v.l.: Philip Pietrowski, Michael Imhof, Jörg Irle, JannisJäschke und Thomas Straka.

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Darmstädter SR-Journal Ausgabe 98 Darmstädter SR-JournalAusgabe 984 25

Hier spricht der KSO

Liebe Kolleginnen und Kollegen, LiebeLeserinnen und Leser des SR-Journals!

Nachdem wir zu Beginn des Jahres mitunserem Akademischen Abend zum 100-jährigen Jubiläum unserer Vereinigungbereits ein Großevent organisieren undzelebrieren durften, müssen wir mittler-weile unser Augenmerk schon wieder aufdas nächste richten: Anfang 2020 findetder nächste Kreisschiedsrichtertag stattund somit endet auch die Amtszeit desderzeitigen KSA. Mein nächstes Vorwortwird daher sicherlich von einem Rück-blick auf die letzten vier Jahre geprägtsein, und ich möchte dieses nutzen, umeinen Blick in die Zukunft u wagen!

Wie bereits in den letzten Ausgaben an-gedeutet, stehe ich für eine weitere Amts-zeit als Obmann nicht zur Verfügung. Mirhat die Arbeit für die Vereinigung und vorallem mit meinen Kollegen im KSA vielFreude bereitet, und mir fällt es ausge-sprochen schwer, mich aus der Verant-wortung für unsere Vereinigung zu neh-men. Jedoch lässt meine berufliche Ent-wicklung ein zeitintensives Ehrenamtschlicht nicht mehr zu. Es freut mich sehr,dass meine Kollegen im KSA unsere Ar-beit aus den letzten Jahren weiterführenkönnen und wollen und erneut für denKSA kandidieren werden. Insbesonderefreut es mich, dass sich Nils Kerestesim Februar als neuer Obmann zur Wahlstellen wird und nun bereits frühzeitigseine Bereitschaft bekundet hat, mehrVerantwortung im neuen KSA zu über-nehmen. Mit Marco Reibold, Tim Binstadtund Markus Heinrich wird auch ein Groß-teil des bisherigen KSA für eine erneuteAmtszeit zur Verfügung stehen.

Gleichzeitig werden die Aufgaben für denKSA in den nächsten vier Jahren weiter-hin spannend und fordernd werden.Während wir vor vier Jahren vor allembesorgt auf die Spitze unserer Vereini-

gung geblickt haben, und wir uns dortmittlerweile wieder gut konsolidiert ha-ben, sehen wir aktuell eine immer grö-ßere Problematik in der Breite unsererVereinigung: Im Gegensatz zu denländlicheren Gegenden in Nordhessenhaben wir in Südhessen keinerlei Pro-bleme mit Mannschafts- und Spieler-schwund. Während dort ein zunehmen-des Mannschaftssterben zu sehen ist,haben wir in Darmstadt einen Höchst-stand an Mannschaften mit allein 17 Ver-einen in der Kreisliga D und erst zu die-ser Saison eine neue Vereinsgründung.Ob es weiterhin sinnvoll ist, alle Spielesonntags stattfinden zu lassen und bisDonnerstag zu hoffen, dass doch alleSpiele mit neutralen Schiedsrichternstattfinden können, um dann ab Don-nerstag eine Vielzahl an Spielen verle-gen und unter der Woche mit Schieds-richtern besetzen zu müssen, darf zumin-dest bezweifelt werden. Ich bin gespannt,welche Ideen das neue Team haben wirdund hoffe sehr, dass wir auf Unterstüt-zung aller Parteien im Fußballkreis Darm-stadt hoffen können.

Nun wünsche ich Ihnen und euch vielSpaß beim Lesen dieser Ausgabe desSR-Journals!

Leifur Eriksson, um 970 vmtl. auf Island geboren, gilt als der Entdecker Amerikas,nachdem er zuvor bereits Grönland in Besitz genommen hatte. Seine Statue stehtvor der Hallgimskirkja.

Und ob das eingehalten wird, kontrolliertder Coach neben den Vitaldaten seinesSchützlings online. Da bist Du sprachlos.

Zwischendrin wird mein 50. Reycup-Spielgefeiert, am Ende werden es 68 sein.

Diese Spiele sind wie immer körper-betont, aber absolut fair, Kritik höre ichwährend meiner insgesamt 23 Spiele nurein einziges Mal – von einem Trainer, des-sen Verein aber wohl, so sagen die Leu-te, in Island allgemein dafür bekannt ist,immer benachteiligt zu werden. Dafür gibtes vor allem schöne Erlebnisse – so,wenn eine Spielerin, mit der ich mich voreinem Spiel nett unterhalten habe,abends beim Grillabend mit ihrer Freun-din kommt, um mich ihr vorzustellen undum ein Bild mit dem Schiedsrichter zumachen, oder wenn der Trainer vonBrighton mich als „best referee in thetournament“ verabschiedet – wie übri-gens alle Trainer sich nach dem Spiel beiden Schiedsrichtern bedanken. Das tuteinfach gut.

Höhepunkt für mich war in diesem Jahr,dass ich zum ersten Mal den heiligenRasen des Nationalstadions betretendurfte – als Assistent im U16-Finale, daseine Kopie des Vorjahres-Finales war:Wieder traf Brighton auf den Gastgeberund hatte anders als im letzten Jahr die-ses Mal im Elfmeterschießen das bes-sere Ende für sich. Dieses Spiel ist tradi-tionell das einzige des Reycup, das derisländische Verband besetzt – dafür,dass die anderen Spiele von geprüftenSchiedsrichtern geleitet werden, ist derGastgeber verantwortlich. So durfte ichGudmundur Arsaell Gudmundsson as-sistieren, einem erfahrenen isländischenErstliga-Schiedsrichter. Mir gegenüberstand mit Jóhann Gunnar Gudmunds-son gar ein FIFA-Assistent. Das erste,was „Gunni“ mir bei der Absprache sag-te, war, dass er keinen Blickkontakt ha-ben werde. Fahnenzeichen werde er alsonicht sehen, er konzentriere sich auf’sSpiel. Fortsetzung folgt.

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Darmstädter SR-Journal Ausgabe 98 Darmstädter SR-JournalAusgabe 9824 5

Unser Nachwuchs: Moussa Baltit (TGB Darmstadt)

Moussa Baltit

Klaus März

In die Qualifikationsphase Q1 auf der Darmstäd-ter Viktoriaschule geht Moussa Baltit, den wir denLesern des Schiedsrichter-Journals in dieser Aus-

derten Kindern gehen.

Vorbilder in der Schiedsrichterei hat Moussa ehernicht. Wenn überhaupt, dann Deniz Aytekin, derihm aufgrund seiner Präsenz gefällt und von demman sich manches abschauen könne. So ist esfür den Fragesteller auch nur konsequent, dassMoussa – befragt nach seinen Zielen in derPfeiferei – sagt, er habe keine spezifischen. Erwolle sein Bestes geben und dann sehen, wieweit es ihn trage. Als nächsten Schritt peilt er Spie-le im Aktivenbereich an, worüber wenige Tagenach dem Telefoninterview ein Gespräch mitLehrwart Tim Binstadt anstand.

Als Assistent war Moussa bislang einmal unter-wegs bei Max Prölß in einem Freundschafts-spiel, was ihm viel Spaß bereitet habe, weil dieAtmosphäre im Team sehr gut war. Ansonstenzählt er zu seinen schönsten Erlebnissen alsUnparteiischer höherklassige Freundschafts-spiele im Jugendbereich und nennt als Beispieleine A-Jugend-Begegnung zwischen ViktoriaGriesheim und SGK Heidelberg. Außerdem fin-det er es toll, wie der Gedanke des Fairplay in den„kleineren“ Jugendmannschaften gelebt wird.Kritisch merkt Moussa allerdings an, dass die-ser Gedanke mit dem Älterwerden der Spielerkontinuierlich abnimmt – was sehr schade sei,denn auch in älteren Jugendmannschaften könn-te man Fairplay ab und zu gut gebrauchen.

Zum Abschluss des Interviews dankt Moussainsbesondere den Machern des Förderkadersum Tim Binstadt, Max Prölß und Paul Wenzek fürihr Engagement im Nachwuchsbereich, aberauch z.B. Marco Reibold und Nils Kerestes fürderen immense freiwillige – und nicht immereinfache – Arbeit.

Außerdem wollen wir nicht unerwähnt lassen,dass Moussa seinen Bruder Eissa für das Hob-by mit der Pfeife begeistert hat. Eissa hat die Prü-fung 2019 bestanden und pfeift auch für die TGB.

Wir danken Moussa, der nach unseren Recher-chen im Schiedsrichterausschuss aufgrund sei-ner Verlässlichkeit und Kontinuität hohes Anse-hen genießt, für ein sehr angenehmes Interview.Wir wünschen ihm, dass er die nächsten Schrit-te – egal, ob in Schule, mit der Pfeife oder wo auchimmer – erfolgreich gehen wird.

gabe vorstellen wollen. Wenn alles nach Planläuft, wird Moussa dort 2021 sein Abitur schrei-ben. Die schulischen Schwerpunkte desAchtzehnjährigen liegen in den LeistungskursenPolitik und Wirtschaft sowie Französisch.

Zur Schiedsrichterei kam Moussa 2017 durcheinen Freund aus dem Odenwaldkreis, der ihnauf die Möglichkeit, Spiele zu leiten, aufmerksammachte. Moussa war interessiert, legte die Prü-fung ab und leitete am 11.03.2017 sein erstesSpiel. Zuvor spielte er ungefähr sechs Jahre vonder C- bis zur A-Jugend selbst Fußball bei TGBDarmstadt. Momentan jedoch geht er „nur“ derSchiedsrichterei nach und hat eigenen Angabenzufolge richtig Spaß dabei. Wir setzen bewusstdas „nur“ in Anführungszeichen, denn Moussaleitet bislang ca. 70 Spiele pro Saison und ist – sorechnet der Urheber dieses Beitrag flugs – durch-aus auch dreimal in der Woche mit der Pfeifeunterwegs. Das nötigt dem Verfasser doch einegehörige Portion Respekt ab! Zu seinen Spielenfährt Moussa mittlerweile mit dem elterlichen Auto,was bei 70 Spielen in der Saison unweigerlichdie Eltern häufig zu Fußgängern werden lassendürfte…

Ob er sich denn über seine berufliche Zukunftschon Gedanken gemacht habe, will der neu-gierige Interviewer wissen – irgendetwas Sozia-les vielleicht, antwortet der Befragte und erzähltvon einem autistischen ehemaligen Mitschüler,mit dem er sich gut verstanden habe. Es könnealso durchaus in die Richtung Arbeit mit behin-

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Darmstädter SR-Journal Ausgabe 98 Darmstädter SR-JournalAusgabe 986 23

Der Lehrwart spricht

Liebe Schiedsrichterkolleginnen,liebe Schiedsrichterkollegen,

die Tage werden kürzer, die Monatekälter, der Bewegungsdrang größer,damit man warm bleibt. So auch si-cher bei dem ein oder anderen Trai-ner an der Seitenlinie, der sonst kaumnoch seine Füße spüren kann. Ein Trai-ner ist eine emotionale Gestalt an derSeitenlinie, stets agil und voll in sei-nem Element, steuert er seine Mann-schaft von außen, fühlt jeden Schuss,jeden Pass, den er gerne selbst ge-spielt hätte und weiß immer eine bes-sere Alternative. Ähnlich sitzt fast jedervon den vielen fußballbegeistertenMenschen am Wochenende vor denFernsehgeräten und erzählt mit einemBier in der Hand, was der Spieler ge-rade alles falsch macht und manselbst den Fehlpass schon vor dreiMinuten hat kommen sehen. Wir allehaben dabei eine Intention, die unserHandeln bestimmt. Die Wirkung, diewir damit erzielen, ist aber oftmals un-terschiedlich.

So ist es auch bei unserem eingangsbeschriebenem Trainer. Auch er willnur das Beste für sich und seine Mann-schaft, ärgert sich auch mal über dieeigene Entscheidung oder über die ei-genen Spieler. Nicht immer stehen wirim Fokus seiner Schreianfälle, hat Her-bert im Sturm doch gerade den Ballaus 5 Metern nicht im leeren Tor un-terbringen können.

Manch einer wird sich beim Lesendenken, worauf will er denn jetzt hin-aus? Der DFB hat klare Richtlinien her-ausgegeben, wie Trainerverhalten ander Seitenlinie zu sanktionieren ist.Diese Richtlinien sind gut formuliert,klar verständlich und bieten uns Ori-

entierung. Doch sollten sie auch einStück weit Orientierung bleiben. WirSchiedsrichter sollten uns nämlich im-mer die Frage stellen, was ist die Intenti-on des Trainers draußen? Möchte er ge-rade gegen meine Entscheidungen undmich reklamieren oder ärgert er sich überseine Mannschaft und sich selbst? Möch-te er die Trinkflasche auf den Boden vorsich werfen und diese rollt auf das Feldoder wirft er sie bewusst auf das Feld?Verlässt er die Coachingzone um zu re-klamieren oder tritt er versehentlich inseinen Emotionen über eine meist ima-ginäre Linie drüber?

Gleichzeitig müssen wir uns die Wirkungseiner Reklamationen anschauen. Jegrößer die Wirkung, die er erzielt, destopräsenter müssen wir sein. Löst der Trai-ner durch sein Verhalten eine Rudel-bildung aus, muss er gehen, löst er nurKopfschütteln aus, reicht auch eine An-sprache aus, wenn überhaupt notwen-dig. Und das losgelöst von den Richtlini-en, die uns der DFB vorgibt. Was inter-essiert mich der Trainer, wenn er sich 50Meter entfernt von der Szene kurz aufregtund keiner sonst darauf eingeht, warumsoll ich hier das Fass aufmachen?

Klare Richtlinien haben wir uns ge-wünscht und es ist toll, dass wir diesebekommen haben. Wir sollten gleichzei- Die Hallgrimskirkja ist das weithin sichtbare Wahrzeichen von Reykjavik.

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tig aber auch unsere Menschlichkeitnicht verlieren, präventiv Gespräche füh-ren und auch den Trainer mal Menschsein lassen, so wir es uns wünschen,auch als Mensch gesehen zu werden,der mal einen Fehler auf dem Platz ma-chen darf. Das sture Anwenden von Li-nien hat bisher immer dazu geführt,dass man manchmal auf eine Wand

KLW Tim Binstadt referiert in der Augustsitzung der Jungschiedsrichter über die nichtwenigen Neuerungen...

stößt. Kurven gehören zum Leben undauch zur Schiedsrichterei.

In diesem Sinne Euch allen einen gutenPfiff!

Der Spielbetrieb auf den hessischenSportplätzen wird von den Mann-schaften gespielt, von den Schieds-r ichtern geleitet und von den Zu-schauern bejubelt. Wie viel organi-satorisches Knowhow und wie vielArbeit im Hintergrund steht, wissenviele nicht. Auch bei den Schiedsrich-tern ist der Aufwand enorm, nicht nurfür die Ansetzung, auch in der Bereit-schaft, sein Wochenende zu opfern,

auch wenn man gerade nicht auf demPlatz steht. Ich möchte ein kurzesRechenbeispiel anführen:

Für jede Ansetzung eines Spiels be-nötigt der durchschnittliche Ansetzer30 Sekunden zum Einteilen. Pro An-setzungszeitraum hat Marco Reiboldim Jugendbereich 250 Spiele zu be-setzen. Das sind

250 x 30s

Aus dem Leben eines AnsetzersTim Binstadt

Beim Abendessen im Hilton Nordica.

Neben den „Stammkräften“ Jörg Irle, demRefex-Chef, und mir, mit Tomas Strakaeinen Zweitliga-Schiedsrichter aus derSlowakei sowie zwei hoffnungsvolleNachwuchskräfte unserer OffenbacherFreunde: Philip Pietrowski (1. FC Langen)und Jannis Jäschke (SG Nieder-Roden).Beide kommen bereits in der Gruppen-liga zum Einsatz, so dass wir dieses Malsicher die bisher stärkste Besetzung auf-bieten konnten.

Auch dieses Jahr hatte der Reycup wie-der einige neue Erlebnisse parat:

Ich hätte nicht gedacht, dass das geht,aber der Freitag als zweiter Turniertagstellte mit acht Spielleitungen eine be-sondere Herausforderung dar. JedesSpiel wie immer 50 Minuten Spielzeit, zumTeil mit wirklich herausforderndem Spiel-niveau, dem man dann gerade auch läu-ferisch gerecht werden möchte. Am Endehat’s dann schon weh getan, aber dieAussicht auf das 40°-Becken im Freibadals Belohnung zum Abschluss desTurniertages erhält einen aufrecht. Zu

unserem Glück war es trocken. Ledig-lich für Samstag-Vormittag war „leichterRegen“ angesagt. Meine Erkenntnis: Ichmöchte nicht bei schwerem Regen aufIsland pfeifen. Drei Regenschauer vonje einer viertel Stunde Dauer – jede Stun-de einer – haben vollkommen ausge-reicht, um mich so zu durchweichen, wienie zuvor in meiner bisherigenSchiedsrichterlaufbahn. Aber man istvorbereitet und hat genug Ersatzmaterialdabei. Die Einheimischen haben davongesprochen, dass man mit diesem Re-gen glücklich sein könne, weil er nichtvon Wind begleitet war. Das glaube ichsofort…

Unser slowakischer Kollege hat derweilimmer sein Fitness-Brustband um. KeinNarzissmus, sondern Kontrolle: Big Brot-her is watching you – in diesem Fall seinpersönlicher Coach aus demSchiedsrichterwesen in der Slowakei:Der Verband gibt seinen Spitzen-schiedsrichtern ein regelmäßigesTrainingsprogramm mit auf den Weg.

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Darmstädter SR-Journal Ausgabe 98 Darmstädter SR-JournalAusgabe 988 21

Jedes 5. Spiel muss der Ansetzer,bleiben wir bei Marco, neu besetzen,da nicht mehr genügend Schieds-richter vorhanden sind, da gewisseRegeln bei der Ansetzung einzuhal-ten sind. Beispielsweise darf mannicht bei seinem eigenen Verein pfei-fen, Mannschaften nur alle x Spielta-ge pfeifen oder ist nur für bestimmteSpielklassen qualifiziert. Dieses Zu-sammenspiel macht die Ansetzungzu einem schwierigen Konstrukt. Je-des 5. Spiel bedeutet, dass nochmal50 Spiele neu besetzt werden müs-sen, der aktuelle Schiedsrichter mussabgesetzt werden, jemand neues an-gesetzt werden. Durchschnittlich be-nötigt man dafür 45 Sekunden. Alsosind es

250 x 30s + 50 x 45s

Aktuell kommen von 250 Spielen rund50% zurück, da man vergessen hat,Freihaltetermine einzutragen, nichtkann oder will oder Gründe hat, dieeine Spielleitung unmöglich machen.Die Spielrückgabe erfordert die Ab-setzung, Neuansetzung und Eintra-gung in die Rückgabelisten. Für wei-tere 125 Spiele benötigt man 60 Se-kunden im Durchschnitt. Diese kom-men dazu:

250 x 30s + 50 x 45s + 125 x 60s

Jeden Freitag und Samstag laufendann die Telefone warm, der Ersteist krank, der Nächste verletzt, derLetzte hat den Geburtstag der Omaauch im sechsten Jahr hintereinandervergessen. Und wir? Wir sitzen aufFamil ienfeiern, gemütl ich mit derPartnerin im Restaurant, genießenes, einfach mal zuhause zu sein.Aber wir haben unser Ehrenamt unddieses ruht nie. Jeder Anruf fordertzumindest einen weiteren Anruf odereine Mail, dass zum Spiel niemandkommt. Te i lwe ise er fo rder t e ineRückgabe eine Umbesetzung vondrei weiteren Spielen, damit alle ih-

ren Spielort erreichen können, undda der eine nur um 13 Uhr pfeifenkann und der andere später aberauch nicht will, braucht man wiederweitere Köpfe, die die Spiele leiten.Jede kurzfristige Rückgabe an jedemder vier Wochenenden kostet imSchnitt 7,5 Minuten, also 450 Sekun-den Zeit, bei durchschnitt l ich fünfkurzfr ist igen Rückgaben pro Wo-chenende. Wir sind also bei

250 x 30s + 50 x 45s + 125 x 60s + 4 x 5 x 450s

Rechnet man diese ganze Zeit zu-sammen, summier t es s ich au f26.250 Sekunden. Das sind 437,5Minuten, 7,3 Stunden im Monat, dieein Ansetzer für Einteilungen benö-tigt, seine Freizeit opfert, seine Fa-milie am Wochenende am Tisch sit-zen lässt, um den Rechner hochzu-fahren und zu versuchen, dass alleSpiele besetzt werden. Gleichzeitighat er in dieser Zeit noch keine dertäglichen Mails beantwortet, keinenVortrag vorbereitet, keinen Beitragfürs SR-Journal geschrieben, keinenCoachingbogen gelesen oder gargeschrieben, kein Coaching durch-geführt, keinen Gedanken um dieWeiterentwicklung der Vereinigungverloren oder gar mal selbst gepfif-fen.

Deshalb der Appell an alle: Mitein-ander können wir mehr erreichen,seid gewissenhaft im Umgang mitSpielbestätigungen und tragt eureTermine zuverlässig ein. Für Euch,für uns, für die Schiedsrichtereiund den Fußball im Kreis Darmstadt!

Die Schiedsrichter sollten, wie schon aufgeführt, als Team auftreten. D.h. auch, dassin hektischen Situationen gerade an der Außenlinie und im Bereich der Auswechsel-bänke die momentan pausierenden Schiedsrichter den das Spiel leitenden Schieds-richter unterstützen sollen. Auch pausierende Schiedsrichter sind befugt Tätlichkei-ten, Vergehen gemäß Regel 12 und Vorkommnisse außerhalb des Spielfeldes inForm von Sonderberichten an den jeweiligen Klassenleiter zu melden. Auch eineAbsprache in einer Spielruhe gemäß „einer Zusammenarbeit zwischen Schiedsrich-ter und Assistent im Freien“ ist erlaubt, wenn so Vergehen im Rücken des Schieds-richters sofort geahndet werden können. Auch hier gilt: „In der Ruhe und im Teamliegen unsere Stärken!“

5. Der besondere Fall

Wegen der Verhinderung einer Torchance erhält ein Spieler von Blau Feldverweis.Darüber erbost regt sich ein weiterer Spieler von Blau derart auf, dass er eine Zeit-strafe erhält. In Unterzahl wird dann gegen Blau ein Tor erzielt. Blau darf sich jetztwieder ergänzen, d.h. der Spieler, der Feldverweis erhalten hat, darf ersetzt werden.(Er selbst darf natürlich nicht mehr am Turnier teilnehmen.) Die wegen Reklamie-rens ausgesprochene Zeitstrafe läuft weiter.

Ist also eine Mannschaft um mehr als einen Spieler reduziert, ist bei einem Torerfolgdes Gegners nur die zuerst ausgesprochene Strafe aufgehoben – die nächste Strafeerst beim nächsten Torerfolg des Gegners oder nach vollständigem Ablauf der Straf-zeit.

6. Hinweis

Kurzfristige Änderungen dieser Bestimmungen können sich gegebenenfalls dadurchergeben, dass DFB oder Verband die Hallenregeln ändern, wenn einige Turnierebereits gespielt sind. Kreisintern erfolgen für die kommende Hallensaison jedochkeine weiteren Anpassungen. TB

Wieder IslandMichael Imhof

Nun schon zum dritten Mal. Es hat inzwi-schen schon fast etwas von Nach-Hau-se-Kommen, wenn das Flugzeug nachdreieinhalb Stunden Flug wieder auf dieHalbinsel Reykjanes eindreht, um inKevlavik zu landen. Eine Stunde entfernt,bei Þróttur Reykjavik warten schon diealten Bekannten, das eingespielte, klei-ne Organisationsteam um BaldurHaraldsson, den Turnierchef, das seitMonaten an dem Ereignis bastelt, andem auch in diesem Jahr wieder knappeinhundert Mannschaften verschiedenerAltersgruppen teilnehmen – darunterauch wieder Teams aus dem Ausland:Partick Thistle und Ross County ausSchottland, Brighton & Hove Albion undWest Bromwich Albion aus England,

Burlington Youth Soccer und TouchlineSoccer Club aus den USA, GjelleråsenIF, Sparbu und Bodø/Glimt aus Norwe-gen, Molina aus Chile und – zum erstenMal dabei – Verslo am Randes des Vik-toria-Sees aus Kenia. Bei beiden Teams– aus Chile und aus Kenia – geht es umsoziale Projekte, mit denen versucht wird,den Kindern den Weg in eine bessereZukunft zu zeigen. Bei aller Professiona-lität sind die Isländer auch immer Profisder Improvisation: Da Chile dieses Malzum ersten Mal eine Handvoll Mädelsdabei hat, wird kurzerhand ein gemisch-tes isländisch-chilenisches Team gebil-det und in den Spielplan einsortiert.

Dieses Mal hatte Refex die Möglichkeit,fünf Schiedsrichter zur Verfügung stellen:

Regelecke Antworten

1. SR-Ball mit TW im Strafraum

2. SR-Ball mit Torwart

3. Kein Tor, Strafstoß gilt als verschos-sen (keine Wdh.), VW Schütze

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Darmstädter SR-Journal Ausgabe 98 Darmstädter SR-JournalAusgabe 9820 9

Fernando Krämer

Unsere Schiedsrichter: Fernando Krämer (SG Arheilgen)Klaus März

Wie so viele Schiedsrichter vor ihm, hat auchder 29-jährige Fernando Krämer einen zwei-ten Anlauf an der Pfeife unternommen, nach-dem er in den Jahren 2005-2006 schon ein-mal Schiedsrichter war. Seinerzeit hörte er auf,weil seine Berufsausbildung zum Maler und

Lackierer ihm keine Zeit mehr ließ für dasHobby Schiedsrichterei.

Und so kam es, dass er 2018 nochmals zurPfeife griff und diesen Schritt, wie er sagt, bisheute nicht bereut hat – obwohl er anfangsdie Befürchtung hatte, nicht mehr „alles untereinen Hut zu bringen“: Ehefrau, 3 Kinder imAlter von heute 5, 6 und 8 Jahren und natür-lich die Kickerei. Alles habe sich jedoch ganzschnell normalisiert, auch weil er dieKickschuhe mittlerweile an den Nagel ge-hängt hat und nicht mehr bei der zweiten Mann-schaft der SGA das Tor hütet. Im Tor hat er dieJugendmannschaften von Grün-Weiß Darm-stadt durchlaufen, wo ihm sein Ehrgeiz undsein Auftreten den Spitznamen „Olli“ einbrach-ten – weil er vom Titanen im Bayern-Tor faszi-niert war und dieser auch heute noch ein Vor-bild für ihn ist. Laut und mit „gesunder Ag-gression“ habe er gespielt, sagt er heute rück-blickend.

Nach einem Motto gefragt, antwortet Fernandospontan „wer nichts versucht, kann auchnichts gewinnen!“ und verdeutlicht das an zweiBeispielen: Nach seiner Ausbildung war erlange bei einem Baumarkt („Es gibt immerwas zu tun“) in Darmstadt beschäftigt. Dannhabe er sich zum Wechsel zum Eigenbetriebfür kommunale Aufgaben und Dienstleistun-gen der Stadt Darmstadt getraut, wo er heutedas „Team Orange“ verstärkt und die Straßen

seiner Heimatstadt sauber hält. „Mut wird be-lohnt“ sagt er und das gelte auch für seinenWiedereinstieg als Unparteiischer. Er verbuchtdiese Erlebnisse als positive Erfahrungenund befindet, man gewinne mit jeder Erfah-rung an Statur, egal wie alt man sei.

Seit seinem Wiedereinstieg mit der Pfeife hatFernando ca. 60 Spiele geleitet. Gleich seinerstes im März 2018 war ein A-Jugend-Derby:DJK/SSG gegen FCA hieß die Begegnung,„in der es gut abging“, wie er schildert. Assi-stent sei er noch nicht gewesen, aber daswürde er gerne einmal ausprobieren.Fernando wird derzeit zu Spielen der Kreis-liga A herangezogen, hätte jedoch nichts da-gegen einzuwenden, wenn es noch etwashöher ginge – schaun mer mal…

Fernando genießt die Augenblicke, wennnach dem Spiel jeder zum Abklatschen („Dasnenne ich Fairplay“) auch zum Schiri kommt,selbst wenn es für die eine oder andere Mann-schaft mal nicht so toll gelaufen sein sollte.Als sein schönstes Spiel bezeichnet er eineFreundschaftsbegegnung zwischen ViktoriaGriesheim II und der Spielgemeinschaft Rein-heim/Ueberau zu Beginn dieser Saison: „Wirhaben uns gegenseitig durch die neuen Re-geln geholfen; das Spiel lief einfach gut, mitschönen Aktionen und tollen Toren!“, sagt er.

Fernando möchte den Verantwortlichen imKSA danken, die immer ein offenes Ohr ha-ben und ihre Schiedsrichter unterstützen. Be-sonders hebt er deren Hilfsbereitschaft undEinsatz heraus: „Wenn man die Kollegen er-reichen will, dann erreicht man sie auch!“

Und dann fragt der Interviewer, den es dasganze Telefonat über schon „juckt“, ob Fern-andos Eltern etwa ABBA-Fans gewesen sei-en. Nein, sagt er, eher Schlager-Fans und zi-tiert mit „Auf der Straße nach San Fernando…“die erste Zeile eines Hits von Michael Holm –mit dem Erfolg, dass der Fragesteller den gan-zen Abend „Mendocino“ summt.

Wir danken Fernando für ein kurzweiliges In-terview und wünschen ihm, dass seine „Stra-ße“ ihn demnächst in die Kreisoberliga oderzu einem Assistenteneinsatz führen möge.

Aktive Schiedsrichter, 19.00 UhrErnst-Ludwig-Saal,Schwanenstr. 42, 64297 Darmstadt

Termine und PflichtsitzungenJungschiedsrichter, 18.30 UhrTG Bessungen

10. Dezember

4. Februar Kreis-SR-Tag, alle SR

10. März

16. September

4. Februar Kreis-SR-Tag, alle SR

16. März

Weitere Termine

15. Januar bis 7. Februar 2020: Neulingslehrgang

fangene Stunde. Außerdem werden ihm das übliche Kilometergeld in Höhe von 0,30Euro pro gefahrenem Kilometer und eventuelle Portokosten vergütet.

Es macht keinen guten Eindruck, wenn der Schiedsrichter wegen einiger Minuteneine weitere Stunde berechnet. Die Schiedsrichter sollten sich über die Höhe ihrerAbrechnung einig sein.

2. Anreise

Die Schiedsrichter haben mindestens 45 Minuten vor Turnierbeginn am Spielort zusein, um sich umzusehen und eingehend abzusprechen (untereinander und mit derTurnierleitung über den Spiel-Modus, usw.).

3. Auftreten

Die angesetzten Schiedsrichter arbeiten als Team zusammen. Eventuelle Streitfra-gen werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Schiedsrichterkabine disku-tiert und nicht vor der Turnierleitung oder mit Zuschauern.

Es wird erwartet, dass die Schiedsrichter die Gastfreundschaft des ausrichtendenVereins nicht ausnutzen, indem sie durch übermäßigen Verzehr von Speisen undGetränken auffallen.

Die Schiedsrichter sollten nach Möglichkeit in einheitlicher Spielkleidung auftreten.Ein schwarzes Trikot gehört immer zur Grundausstattung eines jeden Schiedsrich-ters.

4. In der Ruhe liegt die Kraft

Da Hallenturniere gegenüber Spielen im Freien noch mehr Konzentration und Auf-merksamkeit verlangen, muss der Schiedsrichter auf ein Turnier gut vorbereitet sein.

Die Spiele sind schneller und oft auch hektischer als im Freien. Deshalb sollte derSchiedsrichter zunächst kleinlicher agieren und beruhigend auf die Spieler wirken.Indem er bei längeren Unterbrechungen die Zeit anhalten lässt, kann er viel Aggres-sion aus dem Spiel nehmen.

Der Schiedsrichter sollte besonders aufmerksam mit der Vorteilsbestimmung um-gehen, da sich gerade in der Halle die Spielsituationen sehr schnell ändern können.

Auch in der Halle bedingt die Verhinderung einer Torchance einen Feldverweis.

Genau wie im Freien müssen auch in der Halle verletzte Spieler das Feld verlassen,wenn Betreuer zur Behandlung das Spielfeld betreten haben.

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... und die Schützlinge lauschen mit erhöhter Aufmerksamkeit. Rechts stellv. KSOMarco Reibold.

Hallenregeln für die Saison 2019/2020A Allgemeine Richtlinien

1. Ausschließliche Gültigkeit

Die Hallenturniere werden ausschließlich nach den Bestimmungen des Hessi-schen Fußball-Verbandes durchgeführt. Etwaige Sonderbestimmungen der Veran-stalter sind ungültig. Anmerkung: Es gibt keine „Freundschaftsspielregeln“ geradeim Bereich der Regel 12!

2. Kontrollaufgaben des Schiedsrichters

Zu Beginn jedes Turniertages ist vom Schiedsrichter vor dem ersten Spiel jederMannschaft eine Pass- (keine Gesichts-) und Ausrüstungskontrolle durchzuführen.Ebenso sind zu Beginn jedes Turniertages Platzaufbau und Spielbälle zu kontrollie-ren (insbesondere die Tornetze und die oft verwirrenden, verschiedenfarbigen Lini-en).

3. Spielbericht

Für jede teilnehmende Mannschaft ist ein Turnierspielberichtsbogen zu führen, derauf der Vorderseite von einem verantwortlichen Betreuer leserlich zu unterschreibenist. Der Schiedsrichter hat dort unmittelbar nach jedem Spiel dieser Mannschaft dasErgebnis und eventuelle Vorkommnisse einzutragen.

Feldverweise werden auf dem Bogen zwar kurz vermerkt (mit z.B. „Feldverweis fürNr.X – Sonderbericht folgt“), aber nicht näher erläutert. Der Schiedsrichter kündigteinen Sonderbericht an, in dem er den Vorfall ausführlich schildert. Diesen Berichtschickt er dann an den Klassenleiter. Die Turnierspielberichte schickt die Turnier-

Holzverkleidung) berührt. Auch hier wird der Ball durch Einrollen wieder ins Spielgebracht.

19. Abweichende Bestimmungen

Für Turniere der Bambinis erlässt der Kreisjugendausschuss gelegentlich abgeän-derte Spielregeln. Darauf wird hier nicht eingegangen, da diese Turniere von derKreisschiedsrichtervereinigung Darmstadt nicht besetzt werden.

E Spielwertung

1. Spielwertung

Die Wertung der Spiele – insbesondere abgebrochener Spiele – ist Sache der Turnier-leitung.

2. Tore zugleich mit der Schlusssirene

Über die Gültigkeit eines zeitgleich mit der Schlusssirene erzielten Tores entschei-det allein der Schiedsrichter.

3. Siebenmeterschießen

Muss ein Entscheidungsspiel durch Siebenmeterschießen entschieden werden,muss jede Mannschaft dem Schiedsrichter vor Beginn fünf Spieler nennen, die biszur Entscheidung die Torschüsse ausführen.

Spieler, die zum Zeitpunkt des Spielendes mit Rot des Feldes verwiesen waren,dürfen am Siebenmeterschießen nicht teilnehmen. Spieler, die zum Zeitpunkt desSpielendes noch eine Zeitstrafe verbüßt haben, dürfen dagegen als Schützen be-nannt werden: Mit dem Schlusspfiff gilt die Zeitstrafe als verbüßt.

Wenn ein Siebenmeterschießen notwendig ist, um nach den Gruppenspielen eineendgültige Platzierung innerhalb der Gruppe zu erreichen, sind dem Schiedsrichterebenfalls je fünf Spieler zu melden, die bis zur Entscheidung schießen. LediglichSpieler, die im Laufe des Turniers bis dahin mit Rot des Feldes verwiesen wordensind, dürfen nicht gemeldet werden.

Erklärt ein Spieler, verletzungsbedingt nicht teilnehmen zu können, braucht er nichtanzutreten.

Die anwesenden Schiedsrichter sollten sich bei einem Siebenmeterschießen ge-genseitig unterstützen und sich alle die Schützen und den jeweiligen Spielstandnotieren.

Analog zur Spielentscheidung durch Elfmeterschießen bei Spielen im Freien giltauch in der Halle, dass eine Mannschaft die Anzahl ihrer Schützen reduzieren muss,wenn dies beim Gegner durch Feldverweis oder Verletzung während desSiebenmeterschießens der Fall ist.

F Allgemeines

1. Spesenabrechnung

Es gilt die Spesenordnung des Hessischen Fußball-Verbandes:

Jugend: Der Schiedsrichter erhält für eine Abwesenheit von bis zu 5 Stunden von zuHause einen Spesensatz von 18 Euro sowie zusätzlich 4 Euro für jede weitere ange-fangene Stunde. Außerdem werden ihm das übliche Kilometergeld in Höhe von 0,30Euro pro gefahrenem Kilometer und eventuelle Portokosten vergütet.

Aktive: Der Schiedsrichter erhält für eine Abwesenheit von bis zu 5 Stunden von zuHause einen Spesensatz von 25 Euro sowie zusätzlich 7 Euro für jede weitere ange-

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Betroffen haben wir vom plötzlichen Tod unseres Schiedsrichterkameraden

erfahren. Seit dem ersten Januar 1975 hat er zum Kreis der Schiedsrichtergehört und war seinem Hobby buchstäblich bis zu seinem Tod verbunden undmit stets viel Leidenschaft bei der Sache.

Wenn man ihn gefragt hätte, hätte er sich seinen Tod vielleicht so vorgestellt:Von seinem Zusammenbruch während seines letzten Spiels hat er sich nichtmehr erholen können und ist nur wenige Stunden später im Krankenhaus ver-storben.

Wir haben nicht nur einen Vollblutschiedsrichter, sondern vor allem einen liebenMenschen verloren, der uns in unserer Mitte fehlen wird.

Wir werden Willi in ehrender Erinnerung behalten

* 13. Januar 1947 17. August 2019

leitung nach dem Ende der Veranstaltung an den Klassenleiter. Das ist nicht dieAufgabe des Schiedsrichters (s. Satzung des HFV, Anhang). Bei Feldverweisen we-gen Handspiels reicht ein Vermerk auf dem Spielbericht. Ein eigenständiger Son-derbericht ist nicht erforderlich. Ansonsten nochmals der Hinweis, dass Eintragun-gen nur vom Schiedsrichter im Spielbericht vorgenommen werden. Weder dieTurnierleitung noch Vereinsangehörige (Trainer, Betreuer, Spieler) haben das Recht,im Spielbericht Eintragungen vorzunehmen.

4. Vergehen zwischen zwei Turnierspielen

Nimmt der Schiedsrichter zwischen zwei Turnierspielen ein Vergehen eines Spie-lers wahr, das während eines Spieles zu einem Feldverweis mit Rot geführt hätte,kann regeltechnisch kein Feldverweis ausgesprochen werden. Es ist lediglich einVermerk im Spielbericht möglich, in dem ein Sonderbericht angekündigt wird.

Gemäß einer Absprache mit dem Kreisfußballausschuss wird im Kreis Darmstadtjedoch der Feldverweis ausgesprochen, der betreffende Spieler darf am gesamtenTurnier nicht mehr teilnehmen. Voraussetzung: Das Vergehen erfolgt nicht nachdem letzten Turnierspiel der Mannschaft, der der “Sünder” angehört.

B Spielzeit

1. Seitenwechsel

Es ist inzwischen bei vielen Turnieren üblich, dass das Spiel nur noch aus einerHalbzeit besteht, so dass kein Seitenwechsel mehr erfolgt. Vor Turnierbeginn wirdfestgelegt, welche Mannschaft Anstoß hat. (Z.B. kann festgelegt werden, dass dieauf dem Spielplan jeweils erstgenannte Mannschaft immer in einer bestimmten

verhängen, wenn der Ball vom Torwart ins Toraus gelenkt wurde. Die gegnerischenSpieler müssen einen Abstand von mindestens drei Metern einhalten.

15. Torwartzuspielregel

Diese Regel ist für E- und F-Jugend-Mannschaften aufgehoben. Nach “Ballkontrolle”durch den Torwart (Definition s. unter Punkt 12) darf der Ball auch in diesen Alters-klassen die Mittellinie nicht ohne vorherige Mitspielerberührung überschreiten. Tuter dies dennoch, ist unter Beachtung der Vorteilsbestimmung ein indirekter Freistoßzu verhängen.

Im Bereich von der A- bis zur D-Jugend ist die Torwartzuspielregel in Kraft und wie imAktivenbereich zu handhaben.

Aktive: Wenn ein Feldspieler den Ball absichtlich seinem Torwart mit dem Fuß zu-spielt, ist es diesem untersagt, den Ball mit den Händen zu berühren. Das gilt auch,wenn er den Ball, nachdem er im Seitenaus war, von einem Mitspieler zugerolltbekommt. Verstöße gegen diese Regel werden mit einem indirekten Freistoß aufder Straf- bzw. Torraumlinie bestraft.

16. Einrollen

Verlässt der Ball das Spielfeld über die Seitenauslinie, so ist er von der Mannschaftdurch Einrollen wieder ins Spiel zu bringen, die den Ball nicht zuletzt berührt hat. Derden Ball einrollende Spieler muss dazu das Gesicht dem Spielfeld zuwenden undden Ball mit einer oder beiden Händen durch Rollen ins Spiel bringen. Der Spielerdarf also nicht mit dem Rücken zum Spielfeld stehen und den Ball durch die Beinerollen. Er darf den Ball nicht werfen oder die Linie übertreten.

Die gegnerischen Spieler müssen beim Einrollen wie beim Freistoß einen Abstandvon 3 m einhalten.

17. Hallendecke

Berührt der Ball die Hallendecke, wird das Spiel mit einem indirekten Freistoß direktunterhalb des Berührpunktes fortgesetzt. Diesen führt die Mannschaft aus, die denBall nicht an die Decke geschossen hat.

Zur Hallendecke gehören im Sinne dieser Bestimmung auch alle an der Deckeangebrachten oder von ihr herabhängenden Gegenstände wie Basketballkörbe,Ringe oder Seile sowie, wenn mit Bande gespielt wird, an der Wand herabhängen-de Taue oder an der Wand befestigte Sprossenwände, es sei denn, sie sind mitWeichböden gesichert. Dann wird weitergespielt, wenn der Ball die Matten berührt,da den Spielern keine Verletzung droht.

Wenn der Ball von der Decke direkt ins Tor geht, bevor der Schiedsrichter das Spielunterbrechen konnte, wird das Spiel mit Abstoß oder Eckstoß fortgesetzt, je nach-dem, wer den Ball an die Decke geschossen hat. Allerdings wird der Schiedsrichterdas Spiel in der Regel bereits dann unterbrechen, wenn der Ball die Decke berührt,so dass eine solche Situation kaum vorkommen wird.

18. Spiel mit Bande

Ob die Spiele mit oder ohne Bande durchgeführt werden, hängt von der Hallen-beschaffenheit ab. Geht der Ball über die Bande ins Seitenaus, ist er durch Einrollenwieder ins Spiel zu bringen.

Falls die Hallenwand als Bande dient, ist der Ball als im Aus zu betrachten, wenn erdie Wand über einer bestimmten markierten Höhe (z.B. 2 bis 3 m, also oberhalb der

Willi Bernhard

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Spielhälfte beginnt und Anstoß hat.)

2. Zeitnahme

Der Schiedsrichter pfeift das Spiel an, die Turnierleitung nimmt üblicherweise dieZeit und gibt bei Spielende bzw. zur Halbzeit ein Zeichen, dass das Spiel bzw. dieHalbzeit zu Ende ist.

3. “Timeout”

Der Schiedsrichter soll bei längeren Unterbrechungen (Verletzungen, Aussprachepersönlicher Strafen) die Zeit anhalten lassen. Er gibt dazu der Turnierleitung einvereinbartes Zeichen, i.a. ein aus beiden flachen Händen gebildetes “T”. Nach einersolchen Unterbrechung gibt er das Spiel dann mit einem Pfiff wieder frei.

C Spielfeld

1. Spielfeldmarkierungen

Es gelten die Markierungen für Hallenhandballspiele, insbesondere muss eine Mit-tellinie vorhanden sein. Die Handballwurfkreise (durchgezogene Linie) überneh-men in der Regel die Rolle des Torraumes und des Strafraumes.

2. Tore

Es wird auf Handballtore gespielt, jedoch können auch 5 m breite und 2 m hoheKleinfeldtore verwendet werden. Die Tore müssen unbedingt kippsicher verankertsein. Andernfalls kann das Turnier unter keinen Umständen beginnen.

3. Strafstoßmarke

Strafstöße werden vom 7 m-Punkt aus geschossen, von dem aus beim Handballdie Strafwürfe erfolgen. Werden Kleinfeldtore verwandt, kann die Turnierleitung vorTurnierbeginn auch festlegen, dass aus 8 m Entfernung geschossen wird.

4. Eckstoßmarke

Eckstöße werden von den Punkten ausgeführt, an denen sich die Seiten- und Tor-linien schneiden. Es werden keine Eckfahnen aufgestellt.

5. Bande

Es kann, je nach baulichen Gegebenheiten der Halle, auf einer oder auch auf beidenSpielfeldseiten mit Bande gespielt werden.

6. Spielball

Soweit irgend möglich ist ein Hallen- bzw. Filzball zu verwenden. Ein Futsalball istauch zulässig.

D Spielregeln

1. Zahl der Spieler

Eine Mannschaft besteht aus höchstens elf Spielern. Je nach Spielfeldgröße dürfendavon außer dem zwingend vorgeschriebenen Torwart noch bis zu fünf Feldspielergleichzeitig auf dem Spielfeld sein.

“Fliegendes” Auswechseln, also ein Spielerwechsel während des laufenden Spie-les ohne Benachrichtigung des Schiedsrichters, ist erlaubt. Der Wechsel muss imBereich der Mittellinie erfolgen, sofern es die baulichen Gegebenheiten der Hallezulassen. Bei einem Seitenwechsel der Mannschaften sollten auch die Ersatzbänkegewechselt werden, so dass sich die Auswechselspieler einer Mannschaft immeram Rand der eigenen Spielhälfte in der Nähe der Mittellinie befinden.

der ins Spiel bringen.

Der Ball ist erst wieder im Spiel, wenn er den Straf- bzw. Torraum ins Spielfeld hineinverlassen hat. Unter Beachtung der Vorteilsbestimmung darf sich bei der Ausführungdes Abstoßes kein gegnerischer Spieler im Straf- bzw. Torraum aufhalten, bevor derBall im Spiel ist. Die Gegner brauchen jedoch keinen besonderen Abstand vom Balleinhalten, wenn der Abstoß weniger als 3 m innerhalb des Straf- bzw. Torraumesausgeführt wird. Der Ball darf in diesem Fall die Mittellinie nicht überschreiten, ohnedass er von einem anderen Feldspieler berührt wurde. Überquert er die Mittellinieohne eine solche weitere Berührung, erhält die gegnerische Mannschaft von diesemPunkt aus einen indirekten Freistoß zugesprochen.

Diese Bestimmung gilt auch für jedes andere Abspiel des Torwarts aus dem laufen-den Spiel heraus (egal ob mit der Hand oder mit dem Fuß), wenn er den Ball zuvorkontrolliert gehalten hat. Darunter versteht man das Fangen mit der Hand. Der Tor-wart darf dann also auch nicht mit dem Ball am Fuß über die Mittellinie stürmen, ohnedass ihn vorher ein anderer Feldspieler berührt hat. Stoppt der Torwart dagegen denBall aus dem laufenden Spiel heraus mit einem anderen Körperteil als der Hand(oder dem Arm...), darf er ihn ohne weitere Berührung über die Mittellinie spielen.

13. Torerzielung

Tore – ausgenommen Eigentore – können grundsätzlich nur aus der gegnerischenHälfte erzielt werden.

Von einem Eigentor wird an dieser Stelle gesprochen, wenn ein Verteidiger den Ballvor Überschreiten der Torlinie zuletzt berührt hat. Es spielt dabei keine Rolle, ob dieseBerührung kontrolliert erfolgte oder nicht.

14. Eckstoß

Aus einem Eckstoß kann ein Tor direkt erzielt werden. Ein Eckstoß ist auch dann zu

Laugardalsvöllur ist das Nationalstadion in Island. Es fasst 15.000 Zuschauer. AlsVorgeschmack auf den ersten Teil des Reiseberichtes von Michael Imhof ab Seite 21.

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Bei Verstößen gegen die Wechselbestimmungen, sowie wenn eine Mannschafteinen Spieler zu viel auf dem Feld hat, ist auf einen Wechselfehler zu erkennen. DerSchiedsrichter unterbricht das Spiel und spricht gegen die fehlbare Mannschaft einezweiminütige Zeitstrafe aus. Es handelt sich nicht um keine personenbezogeneStrafe, sondern um eine Mannschaftsstrafe. Die Mannschaft muss in Unterzahl spie-len, ohne dass aber ein spezieller Spieler benannt wird, der die Strafe absitzenmuss. Nach einem Wechselfehler wird das Spiel mit einem indirekten Freistoß dortfortgesetzt, wo sich der Ball bei der Unterbrechung befand.

Durch einen Torerfolg des Gegners wird die durch den Wechselfehler erfolgte Redu-zierung aufgehoben, die Mannschaft darf sich wieder um einen Spieler ergänzen.

Ein Spieler darf das Spielfeld bei seiner Auswechslung nur dann an anderer Stelleverlassen als dort, wo der Ersatzspieler es betritt, wenn er erkennbar verletzt ist.

Auch der Torwart kann “fliegend” gegen einen anderen Torwart gewechselt werden.

Der Schiedsrichter sollte bei Verstößen gegen diese Wechselbestimmungen nichtzu kleinlich reagieren, da sie oft ohne unsportliche Absicht geschehen. Hier ist zu-nächst ein Hinweis an die Bank angebracht. Ebenso ist nichts dagegen einzuwen-den, wenn der Ersatzspieler das Spielfeld schon betritt, wenn der Spieler, den erersetzen soll, noch 2 bis 3 m im Feld ist, sofern der Wechsel abseits vom Spiel-geschehen stattfindet.

Jugend: In unteren Mannschaften darf nicht mehr als ein Spieler eingesetzt werden,der im vorangegangenen Pflichtspiel in der nächsthöheren Mannschaft in der glei-chen Altersklasse gespielt hat. Diese Regelung zielt auf die Hallenrunde der Ju-8. Abseits

Die Abseitsregel ist aufgehoben.

9. Strafstoß

Ein Strafstoß wird vom Siebenmeterpunkt ausgeführt. Mit Ausnahme des den Straf-stoß ausführenden Spielers und des Torwarts müssen alle übrigen Spieler außer-halb des Strafraumes auf dem Spielfeld, mindestens 3 m vom Ausführungsort ent-fernt (also nicht unbedingt hinter der gestrichelten Linie) und hinter dem Ball sein.Der Schütze kann einen beliebig langen Anlauf nehmen, der Schiedsrichter kannlediglich an seine Sportlichkeit appellieren.

10. Freistöße

Alle Freistöße sind indirekt auszuführen. Deshalb braucht der Schiedsrichter auchkein Handzeichen zu geben.

Freistöße im eigenen Straf- bzw. Torraum können an einem beliebigen Ort innerhalbdieses Raumes ausgeführt werden. Zur Freistoßausführung im gegnerischen Straf-bzw. Torraum wird der Ausführungsort auf die Teilkreislinie zurückgelegt. Die gegne-rischen Spieler müssen einen Abstand von mindestens drei Metern einhalten.

11. Anstoß

Beim Anstoß sowie bei der Ausführung von Freistößen und Eckstößen müssen dieSpieler der gegnerischen Mannschaft mindestens 3 m vom Ball entfernt sein. DerBall ist nach vorne zu spielen. Er ist im Spiel, wenn er sich bewegt.

Aus einem Anstoß kann ein Tor nicht direkt erzielt werden.

12. Abstoß

Hat der Ball die Torauslinie überschritten, nachdem er zuletzt von einem Angreiferberührt worden war, darf ihn nur der Torwart durch Werfen, Rollen oder Abstoß wie-

Auf Ballhöhe ist hier Manfred Schick bei der SG Arheilgen.

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20 Jahre Martin Prigge 30.11.1999 SV Hahn

25 Jahre Sascha Niklas Jung 15.01.1995 FC Teutonia Hausen

30 Jahre Romano Schmidt 11.01.1990 TSV Braunshardt

55 Jahre Rainer Neuroth 09.12.1964 SV Hahn

73 Jahre Norbert Brückner 08.01.1947 SCV Griesheim

74 Jahre Johannes Dilli 13.01.1946 TSV Pfungstadt

75 Jahre Rainer Kumme 03.02.1945 TG 75 Darmstadt

77 Jahre Günther Roß 27.12.1942 SV Hammelbach

81 Jahre Werner Rückert 27.11.1938 FC Ober-Ramstadt

Bis zum Erscheinen der nächsten Ausgabe feiern folgende Mit-glieder einen bemerkenswerten Geburtstag:

Die Redaktion gratuliert recht herzlich.

Geburtstage

gend: Mit einem Pflichtspiel ist der vorangegangene Spieltag derselben Altersklas-se gemeint: An einem Spieltag kann also nur ein Jugendlicher in einer unterenMannschaft derselben Altersklasse eingesetzt werden, der am vorangegangenenSpieltag in einer höheren Mannschaft dieser Altersklasse zum Einsatz kam. Daskann natürlich nur der zuständige Klassenleiter kontrollieren. Nehmen an ein unddemselben Turnier zwei Mannschaften eines Vereins teil, darf jeder Spieler sowiesonur einer dieser Mannschaften angehören und nicht auch für die andere zum Einsatzkommen.

2. Feldverweis auf Zeit

Ein Spieler kann während eines Spieles einmalig für die Dauer von zwei Minuten desSpielfeldes verwiesen werden. Im weiteren Verlauf des Spieles ist eine Verwarnunggegen diesen Spieler nicht mehr möglich. Er kann als persönliche Strafe nur nochden Feldverweis erhalten.

Die Mannschaft des fehlbaren Spielers darf sich nach einem Torerfolg des Gegnerswieder ergänzen, spätestens aber nach zwei Minuten. Das heißt insbesondere,dass eine Mannschaft, wenn außer dem Feldverweis noch ein Strafstoß verhängtund dieser zum Torerfolg verwandelt wurde, nur für die Zeit der Strafstoßausführungin Unterzahl war. Die Mannschaft darf sich auch mit dem auf Zeit des Feldes verwie-senen Spieler wieder ergänzen, selbst dann, wenn die Ergänzung aufgrund einesTorerfolges des Gegners vor Ablauf der Zeitstrafe zustande kommt.

Ein Feldverweis mit gelb-roter Karte ist in der Halle nicht möglich.

Die Zeitnahme im Zusammenhang mit persönlichen Strafen ist Sache des Schieds-richters.

3. Feldverweis

Wird ein Spieler mit Rot des Feldes verwiesen, so ist er für das gesamte Turniergesperrt. Falls die Turnierleitung eine andere Entscheidung trifft, leitet keiner derangesetzten Schiedsrichter mehr ein weiteres Spiel. Nach Abrechnung der bis dahinfälligen Spesen erfolgt die geschlossene Abreise. (Bei einem solchen Verhalteneiner Turnierleitung ist der KSA unbedingt zu informieren.)

Die Mannschaft des hinausgestellten Spielers kann sich nach einem Torerfolg desGegners wieder ergänzen, spätestens aber nach Ablauf von drei Minuten.

4. Spielabbruch

Wird eine Mannschaft durch einen Feldverweis (Zeitstrafe oder Rot) auf zwei Spielerreduziert, so ist das Spiel abzubrechen. Das gilt auch, wenn die Reduzierung aufzwei Spieler durch einen Wechselfehler zustande kommt. Es gelten die Bestimmun-gen für die Spielwertung bei verschuldetem Spielabbruch. Die Punkte fallen demGegner zu.

5. Torwart

Jede Mannschaft muss während der gesamten Spielzeit einen als Torwart gekenn-zeichneten Spieler auf dem Feld haben. Verstöße gegen diese Bestimmung werdenals Wechselfehler bestraft.

Der Torwart darf seinen Strafraum nur zur Abwehr des Balles verlassen. Sinn undGeist dieser Regel ist es, das Mitstürmen des als Torwart „verkleideten“ fünftenFeldspielers zu verhindern. Sobald der Schiedsrichter erkennt, dass ein Torwartsich in das Angriffsspiel seiner Mannschaft einschaltet, wird das Spiel unterbrochenund mit einem indirekten Freistoß gegen den Torwart am Ort des Vergehens fortge-

setzt, d.h. dort, wo er mitstürmt, wo mithin auch der Ball ist. Der Torwart ist dafür nichtzu verwarnen.

Es liegt im Ermessen des Schiedsrichters, was als Mitstürmen zu werten ist. ImRahmen der Abwehrarbeit darf der Torwart seinen Strafraum verlassen und aucheinen Angriff seiner Mannschaft durch einen Pass in Richtung des gegnerischenTores einleiten. Als Angriffsspielzug zu wertende Spielkombinationen oder Dribb-lings des Torwarts außerhalb seines Strafraumes sind dagegen nicht zulässig. Beientsprechend zurückhaltender Anwendung dieser Regelauslegung sollte es gelin-gen, die Kritik an vermeintlichen Fehlentscheidungen in Grenzen zu halten. Im Zwei-fel sollen die Schiedsrichter für den Torwart entscheiden.

6. Schienbeinschützer

Im Jugendbereich ist das Tragen von Schienbeinschützern in der Halle zwingendvorgeschrieben, im Aktivenbereich gibt es eine solche Vorschrift nicht.

7. Schuhe/Schmuck

Die Schuhe der Spieler dürfen keine Stollen, Leisten oder Absätze haben und müs-sen so beschaffen sein, dass sie keine Verletzungsgefahr für einen anderen Spielerdarstellen.

Die Sohlen der Schuhe sollen abriebfest sein. Allerdings kann der Schiedsrichterkeinem Spieler aus diesem Grund die Teilnahme verweigern. Das kann nur dieTurnierleitung.

Das Spielen ohne Schuhe ist nicht gestattet.

Auch in der Halle ist das Tragen jeglichen Schmucks nicht gestattet. Hierauf hat derSchiedsrichter bereits bei der Passkontrolle hinzuweisen. Sollte ein Spieler trotzdemSchmuck tragen, ist dieser vom Feld zu schicken, um diesen auszuziehen. EineVerwarnung ist nur im Wiederholungsfall notwendig.