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Das Chemie- und Pharmaziestudium der Zukunft Ronald Micura Hermann Stuppner

Das Chemie- und Pharmaziestudium der Zukunft Ronald Micura Hermann Stuppner

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Das Chemie- und Pharmaziestudium

der Zukunft

Ronald MicuraHermann Stuppner

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• Bakkalaureatstudium Chemie• Bakkalaureatstudium Pharmazie

Fakultät für Chemie und Pharmazie

• Magisterstudium Pharmazie• Magisterstudium Chemie

• Doktoratsstudium

• Lehramt Chemie

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• Pharmazie ist eine angewandte Wissenschaft, die die Gewinnung, Prüfung und Anwendung von

Arzneimitteln auf naturwissenschaftlicher Grundlage

sowie die Arznei-mittelsicherheit zum Thema hat.

Qualifikationsprofil

• Den AbsolventenInnen des Pharmaziestudiums

kommt neben den traditionellen, auf das Arzneimittel

ausgerichtete Tätigkeiten, eine besondere Rolle im

Bereich der Information, Aufklärung und Beratung von

Patienten und Ärzten zu.

• In der modernen Gesellschaft kommt der Pharmazie eine

zentrale Bedeutung für das Gesundheitswesen zu.

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Berufsfelder

• öffentliche Apotheken und Krankenhausapotheken• Hochschulen und Universitäten (Forschung und

Lehre)• Schulen (PKA-Ausbildung)• Industrie (Forschung, Herstellung, Zulassung,

Analytik) • Gesundheitsbehörden• Prüfinstitutionen (Forensische Analytik,

Umweltschutz, Suchtgiftanalytik, Rückstandsanalytik, Kontroll-laboratorien)

• Pharmazeutische Großhandel• Fachverlage

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• Botanik, Physik• Allgemeine und anorganische Chemie, Organische Chemie,

Analytische Chemie, Pharmazeutische Chemie• Allgemeine und angewandte (medizinische) Biochemie• Anatomie und Physiologie; Medizinische Terminologie• Mikrobiologie• Pharmakologie und Pharmakotherapie• Pharmazeutische Technologie• Toxikologie• Pharmakognosie• Rechtsvorschriften und ggf. Standesordnung

Gesetzliche Basis

Die Richtlinie 85/432/EWG legt in Art. 2 Nr. 5 die Unterrichtsfächer der Apothekerausbildung fest:

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• Herstellung der Darreichungsform• Herstellung und Prüfung von Arzneimitteln• Arzneimittelprüfung in einem Laboratorium• Lagerung, Qualitätserhaltung und Abgabe von Arzneimitteln

auf der Großhandelsstufe• Herstellung, Prüfung, Lagerung und Abgabe von

Arzneimitteln in der Öffentlichkeit zugänglichen Apotheken und in Kranken-hausapotheken

• Information und Beratung über Arzneimittel

Gesetzliche Basis

Die Richtlinie 85/432/EWG legt fest, dass während der Ausbildung allgemeine naturwissenschaftliche und umfassende pharmazeutische Kenntnisse auf akademischem Niveau vermittelt werden, die Voraus-setzung für folgende pharmazeutischen Tätigkeiten sind:

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Gesamtstundenzahl mindestens 3000 (200

SWS)

Gesetzliche Basis

Beratender Ausschuss der Europäischen Kommission für die Pharmazeutische Ausbildung hat in seiner Sitzung vom 3. und 4. Mai 1994 unter anderem folgende Empfehlung abgegeben:

mind. vierjährige theoretische u. praktische Vollzeitausbildung an

einer Universität

Standpunkt des Europäischen Parlaments festgelegt in erster Lesung am 11. Februar 2004 und des Rates über die Anerkennung von Berufsqualifikationen:

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Situation in Österreich und Europa

Die Umstellung auf die im Bologna-Prozess vorgesehene Dreiteilung des Studiums (Bakkalaureat, Magister, Doktorat) hat sich für die Pharmazeutenausbildung in Europa nicht durchgesetzt. Nur in einzelnen Europäischen Staaten wurde diese bereits vollzogen:

•Niederlande•Belgien•Dänemark•Schweiz•Norwegen•Finnland

Pharmaziestudium in Graz, Innsbruck und Wien :Diplomstudium (9 Semester, 3 Abschnitte)

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Probleme

Die Österreichische Apothekerkammer lehnt die Bologna-Architektur für das Diplomsstudium Pharmazie entschieden ab.

Auszüge aus den Schreiben……„In der automatischen Einführung eines dreigliedrigen Hochschulsystems in allen Studienrichtungen erkennen wir keinen Fortschritt und sehen darin auch keinen Vorteil“.

„Für bestimmte Studienrichtungen, insbesondere das Studium der Pharmazie sollte daher gesetzlich das Bachelor-Studium ausgeschlossen werden oder im Wege einer Verordnung ausschließbar sein.“ etc.

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Probleme

Entwicklung der Studentenzahlen in den letzten Jahren.

Wie wird sich das Urteil des Europäischen Gerichts-hofes bezüglich des freien Hochschulzuganges auf die Studierendenzahlen auswirken?

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Erstzugelassen

Absolventen

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bundesweit:1577 Bewerber

abgelehnt

Situation in Deutschland(Quelle: ZVS)

* Bayern:525 Bewerber vs. 305 Studienplätze

*

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*

*

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Wie könnte die Dreiteilung des Pharmaziestudiums in Innsbruck aussehen?

Da für die BakkalaureatabsolventenInnen derzeit keine Berufsfelder sichtbar sind, stellt die Teilung des Diplomstudiums in ein Bakkalaureat- und Magisterstudium eher einen formalen Akt dar. Die Ausbildung muss jedenfalls gewährleisten, dass

a) die von der EU geforderten Kompetenzen den Studierenden vermittelt werden

b) auch weiterhin das Studium der Pharmazie innerhalb Österreichs vergleichbar ist, um einen einfachen Wechsel zu gewährleisten

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Vorbereitung für ein Magisterstudium

Bakkalaureatsstudium – Ausbildungsziele

• in Vorlesungen, Übungen, Praktika, Seminaren und Exkursionen werden die naturwissenschaftlichen und biomedizinischen Grundlagen für die Fachausbildung gelegt:

Vermittlung von spezifischem Wissen in den Fachgebieten Physik, Biologie, Biochemie, Mathematik/Statistik, anorganischer, analytischer und organischer Chemie, Mikrobiologie und Hygiene, Anatomie, Physiologie und Pathologie

Einführung und Vermittlung von Grundlagenwissen in den Pharmazeutischen Wissenschaften: Pharmazeutische Chemie, Pharmakognosie, Pharmazeutische Technologie, Pharmakologie und Toxikologie

• Mehrwöchige Famulatur in einer Apotheke

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Vorbereitung für den Apothekerberuf und andere Berufsfelder, wie z.B. Tätigkeit in der Pharmazeutische Industrie

Magisterstudium – Ausbildungsziele (i)

Vertiefung in den Pharmazeutischen Wissenschaften und Spezialisierung:

• Pharmazeutische Chemie• Pharmakognosie• Pharmazeutische Technologie• Pharmakologie und Toxikologie• Klinische Pharmakologie /Pharmazie

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Vorbereitung für den Apothekerberuf und andere Berufsfelder, wie z.B. Tätigkeit in der Pharmazeutische Industrie

Magisterstudium – Ausbildungsziele (ii)

• Magisterarbeit in einer der Pharmazeutischen Wissenschaften unter besonderer Berücksichtigung der Forschungsschwerpunkte

• Vermittlung von Kernkompetenzen, wie Abstraktionsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Problemlösungskompetenz

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Das Chemiestudium der Zukunft ?!

Bakkalaureat Chemie

Magister Chemie

Doktoratsstudium

Postdoktorat

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derzeitige Situation

• Studienplan 2001 - Diplomstudium Chemie

• ausgearbeitet nach den Empfehlungen der Studienreformkommission zum Basisstudium Chemie (1998) - Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)

• mitgetragen von: Verband der Chemischen Industrie (VCI), Fond der chemischen Industrie (FCI), Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GMB), Deutsche Bunsengesellschaft für Physikalische Chemie, Bundesarbeitergeberverband Chemie (BAVC), Deutsche Gesellschaft für Chemisches Apparatewesen, Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA), Industriegewerkschaft Chemie-Papier-Keramik (IG CPK), Verband Angestellter Akademiker und Leitender Angestellter der Chemischen Industrie (VAA)

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• Die Ausbildung zum forschungsorientierten promovierten Chemiker ist die wichtigste Aufgabe der universitären Ausbildung

Empfehlungen der Studienreformkommission -

• Gestuftes System: 6-semestriges Basisstudium, 4-semestriges Schwerpunktstudium

• Credit-Point-System

• Modellstudiengänge ‚Bachelor und Master of Science in Chemistry‘

• Studienplan 2001 (LFU) - Diplomstudium Chemie

• 1. Abschnitt (6 Semester): 151 SWS (182 ECTS)

• 2. Abschnitt (4 Semester): 84 SWS LV(89 ECTS) und

Allgemeines

Diplomarbeit (30 ECTS)

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Empfehlungen der Studienreformkommission -

Fächerverteilung im Basisstudium

AnorganischeChemie

AnalytischeChemie

OrganischeChemie

PhysikalischeChemie

Biochemie,Techn. Chemie,Theoret. Chemie,Makromol. Chemie

Physik,Mathematik

Toxikologie

Kürzlich eingeführteBakkalaureate:

Bakk. Chemie Hannover(150 SWS, 180 ECTS)Bakk. Chemie Dortmund(155 SWS, 180 ECTS)Bakk. Chemie Konstanz(152 SWS, 180 ECTS)

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Ausbildungsziel:

Bakkalaureat Chemie

• Ausbildung für die angeleitete Bearbeitung von Fragestellungen in Bereichen, in denen die molekularen Grundlagen der Chemie eine praktische Umsetzung finden.

• Berufsfähigkeit: z.B. in öffentlichen Institutionen (Umweltämter), in eingeschränktem Rahmen auch in chemischen Klein- und Mittelbetrieben, etc.

• Vorbereitung für ein Magisterstudium

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Angestrebtes Resultat:

Bakkalaureat Chemie

• Basiswissen über Allgemeine Chemie, Anorganische Chemie, Analytische Chemie, Biochemie, Organische Chemie, Physikalische Chemie, und Theoretische Chemie

• Arbeits- und Analysetechniken in Anorganischer Chemie, Analytischer Chemie, Biochemie, Organischer Chemie, Physikalischer Chemie, und Computer-gestützter Chemie

• Fähigkeit zur Nutzung moderner Informationstechnologien

• Fähigkeit zur Teamarbeit und Problemlösungsbereitschaft

• Kommunikative Fähigkeiten und Fähigkeiten zur Darstellung von Experimenten und deren Ergebnissen

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Bakkalaureat Chemie -Planung in der Arbeitsgruppe ‚Chemiestudium‘

1. Semester 2. Semester 3. Semester

Affine Bereiche: Affine Bereiche: Affine Bereiche:

Physik, Mathematik,Chemisches Rechnen

Physik, MathematikChemometrie/Datenanalyse

Interdisziplinärer Pool: Interdisziplinärer Pool:Allgemeine Chemie,Laborsicherheit, Erste HilfeGefahrenstoffe

- Allgemeine Chemie

- Analytische Chemie

- Analytische Chemie

- Anorganische Chemie

- Organische Chemie

- Organische Chemie

- Physikalische Chemie

- Biochemie

Umweltchemie

Strukturaufklärung

- Praktikum Allg. Chemie - Praktikum Anorg. Chemie- Praktikum Analyt. Chemie

durchschnittlich 23,5 SWSt (28 ECTS) pro Semester

Interdisziplinärer Pool:

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4. Semester 5. Semester 6. Semester

Affine Bereiche:

Affine Bereiche:

Affine Bereiche:

Strukturaufklärung,Festkörper, Radiochemie

Strukturaufklärung,Synthesemethodik

Interdisziplinärer Pool:

- Physikalische Chemie

- Theoretische Chemie

- Biochemie

- Physikalische Chemie

- Theoretische Chemie

- Physikalische Chemie

Synthesestrategien,Makromolekulare Chemie

Bakkalaureatsarbeit(10-12 ECTS)praktischer Teil + Bericht + Seminarpräsentation

- Praktikum Org. Chemie- Praktikum Anorg. Chemie

- Praktikum Physik. Chemie- Praktikum Biochemie- Praktikum Theor. Chemie

- Praktikum Org. Chemie- Praktikum Physik. Chemie

(z.B. 168 (6 x 28) ECTS + 12 ECTS Bakkalaureatsarbeit = 180 ECTS)

Literatur- undDatenbeschaffung

Bakkalaureat Chemie -Planung in der Arbeitsgruppe ‚Chemiestudium‘

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Magister Chemie - 4-semestriges Schwerpunktstudium

Ausbildungsziel:

• Ausbildung für die eigenständige Bearbeitung von Fragestellungen in Bereichen, in denen Kernkompetenzen der Chemie in den molekularen Biowissenschaften und in den Material- und Nanowissenschaften eine praktische Umsetzung finden.

• Vorbereitung für ein Doktoratsstudium

• Berufsfähigkeit: z.B. in der chemischen und pharmazeutischen Industrie, in der Biotechnologie, etc.

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Kern-kompetenzen

Molekulare Biowissenschaften

‚CMBI‘

Material- und Nano-wissenschaften

‚Advanced Materials‘

Fokussierung auf chemische Kernkompetenzen und Forschungsschwerpunkte

Magister Chemie -Planung in der Arbeitsgruppe ‚Chemiestudium‘

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KernkompetenzenMolekulareBiowissenschaften‚CMBI‘

Material- und Nano-Wissenschaften

‚Advanced Materials‘

(10.) 4. Semester

(9.) 3. Semester

P f l i c h t

M a g i s t e r a r b e i t

M o d u l e M o d u l e W a h l p f l i c h t W a h l p f l i c h t

(7.) 1. Semester

(8.) 2. Semester

W a h l W a h l

Magister Chemie -Planung in der Arbeitsgruppe ‚Chemiestudium‘

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KernkompetenzenMolekulareBiowissenschaften‚CMBI‘

Material- und Nano-Wissenschaften

‚Advanced Materials‘

Pflicht

M a g i s t e r a r b e i t

mehrere Module mehrere Module

W a h l p f l i c h t W a h l p f l i c h t

(7.) 1. Semester

(8.) 2. Semester

W a h l W a h l

Analyse

Synthese

Katalyse

Vorlesungen Vorlesungen, PraktikaVorlesungen, Praktika

z.B. ModulOrganische Strukturchemie:bestehend aus

- Org. Spektroskopie (NMR)- Org. Spektroskopie (MS)- Strukturchemische Übungen

z.B. ModulOberflächenwissenschaften:bestehend aus

- Oberflächen- wissenschaften I + II- ‚Surface Science Praktikum

(10.) 4. Semester

(9.) 3. Semester

Magister Chemie -Planung in der Arbeitsgruppe ‚Chemiestudium‘

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Danke für die Aufmerksamkeit !