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Das Land der Im Gegensatz zur unbesiedelten Antarktis leben in der Arktis rund eine Million Menschen. 12

Das Land der Menschen

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Im Gegensatz zur unbesiedelten Antarktis leben in der Arktis rund eine Million Menschen.

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Das Land derIm Gegensatz zur unbesiedelten Antarktis leben in derArktis rund eine Million Menschen.

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Menschen

Die Dänen nennen es «Grünland»,die Einheimischen «Kalaallit Nunaat»,«Land der Menschen»: Rund 57 000leben in Grönland – vor allem von derFischerei, wie hier in Ilulissat.

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Geboren wurde ich in Ukkusissat, und hier werdeich auch sterben», sagt Karl-Ole Petersen. Und ermeint es so ernst, wie ein Siebzehnjähriger etwasnur ernst meinen kann. Von ganzem Herzen. Er regis-triert den fragenden Blick. «Lach nicht!», wehrt erab. «Hier lebt meine Familie. Hier leben meineFreunde und Verwandten. Hier sind wir eine einzigegrosse Familie.»Das ist nicht wirklich erstaunlich bei knapp zweihun-dert Einwohnern, die diese kleine Gemeinde an derWestküste Grönlands zählt. Immerhin sind die Hälf-te davon Kinder. Das macht Mut und verspricht et-was für eine Zukunft, die lange Zeit alles andere alsrosig aussah. Denn eine Gemeinde im Niemands-land zu unterhalten, kostet Geld. Viel Geld. So vielGeld, dass die Dänen sich in den 1950er Jahren –nicht aus Boshaftigkeit, sondern in bestem Wissenund Gewissen – daran machten, die Menschen um-zusiedeln und in Neubauwohnungen in den weni-gen Städten des Landes unterzubringen.Was natürlich schiefging. Wie sollte sich ein Inuit ineiner Dreizimmerwohnung ohne Garten zurechtfin-den, wenn vor seinem kleinen Haus früher zwanzig,dreissig Schlittenhunde herumstreunten und dasMeer mit seinen reichen Fischgründen gerade maleinen Steinwurf entfernt war?Diese Entkolonialisierung, die einherging mit einerwirtschaftlichen Öffnung des Landes, zeitigte für dietraditionelle Jägergesellschaft der Inuit denn auchdramatische Folgen. In den ersten Jahrzehnten nachdem Zweiten Weltkrieg wurden die Menschen insIndustriezeitalter katapultiert. Diese Umwälzungenschufen zwar bessere Lebensbedingungen und Aus-bildungsmöglichkeiten nach dänischen Massstäben,führten aber auch zu einer tiefgreifenden nationalenIdentitätskrise. Alkohol und Kriminalität wurdenzum Problem. Das Bild vom betrunkenen Eskimo –ein Wort, das in Grönland selber verpönt ist – präg-te das Image der Menschen, die in Europa, Amerikaund Russland oberhalb des Polarkreises zu Hausesind.

Eine Million «Arktiker»Rund eine Million Menschen insgesamt leben ge-genwärtig in der Arktis. Zu den so genannten Polar-völkern gehören die Nenzen im Nordwesten Sibi-riens, die bis heute ihre traditionelle Lebensweise,Sprache und Kultur am erfolgreichsten bewahrenkonnten im Vergleich zu den anderen sibirischenEingeborenenvölkern wie Jakuten und Ewenken.Neben den Samen in Skandinavien und Russlandzählen die Inuit in Kanada, Alaska, Grönland und imnordöstlichen Sibirien zu den in unseren Breitenbekanntesten Polarvölkern. Das 150 000 Menschen

zählende Volk der Inuit haben sich in der Inuit Cir-cumpolar Conference (ICC) zusammengeschlossen,um ihre gemeinsame Identität zu stärken. Was ihnenganz gut zu gelingen scheint.So zeigt auch Grönland heute wieder deutlich mehrSelbstbewusstsein. Man ist stolz darauf, Grönländerzu sein, und man glaubt an die Zukunft eines Lan-des, in dem unter erschwerten Bedingungen einAlltag gelebt wird, der dem unseren gar nicht sounähnlich ist. Das gilt auch für den jungen Karl-OlePetersen, der zwar bald in Dänemark studieren, aberganz bestimmt wieder in sein kleines Nest zurück-kehren wird. «Hier schlägt mein Herz», sagt er.«Schau dich doch um: Wo findest du eine so fantas-tische Natur – und so nette Nachbarn?»

Ein Laptop oder ein Ticket in die USA?«Hier lebt meine Seele», sagt auch Malik JakobPedersen, der in Ilulissat, etwas weiter südlich, alsTouristenführer arbeitet. Doch Malik, was auf Grön-ländisch so viel wie «Welle» bedeutet, sieht auch dieSchattenseiten seiner Heimat. «Natürlich ist es nichteinfach, in Grönland zu leben. Im Winter ist es kaltund dunkel. Ich mag diese Zeit nicht so. Sie drücktaufs Gemüt und macht uns bleich. Wir sehen dannaus wie Zombies.» Dann möchte Malik regelmässigin den Süden, wo es warm und schön ist. Oder in dieUSA, von denen er schon lange träumt. Doch ebenjetzt hat der 26-Jährige in Ilulissat eine eigene Woh-nung bezogen und muss sich entscheiden: «Will icheinen neuen Laptop? Will ich einen Kühlschrank?Oder kaufe ich mir ein Ticket und reise nach Balti-more?»Seine Chancen, als ausgebildeter Tourismusfach-mann in Ilulissat ein Auskommen zu finden, stehenzurzeit gar nicht schlecht. Der Ort ist Ausgangs-punkt für die spektakulärsten Touristenattraktionendes Landes: das Inlandeis und den Eisfjord. Werimmer eine Kreuzfahrt nach Grönland macht: hierwird er bestimmt landen. In Ilulissat drückt dasInlandeis, das 85 Prozent des Landes bedeckt, Rich-tung Meer. Der Ilulissat-Gletscher, Sermeq Kujalleq,bewegt sich dabei mit einer Geschwindigkeit vonannähernd zwanzig Metern pro Tag vorwärts. Undirgendwann kommt es zum grossen Abbruch. Danndonnern die Eisberge ins Meer und treiben als

Bringen eigene Kultur und westlicheLebensart immer besser unter einen Hut:

Karl-Ole Petersen engagiert sich alsTouristenführer in Ukusissat, wo sich die

Bewohnerinnen den Besuchernauch mal «ausserplanmässig» in dertraditionellen Tracht präsentieren.

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Postkarten von der Insel

Spitzbergen: Eisbären, Eisberge und ein Kino

Drei Flugstunden von Oslo ent-fernt liegt Longyearbyen. 40 Kilo-meter Strasse, ein Kino und einKindergarten, ein Schwimmbadund eine Tankstelle stehen derwachsenden Bevölkerung zurVerfügung, die bald die sagen-

hafte 2000er-Marke knackenwird. Freilich: die Frage ist be-rechtigt, was man als Mensch aufdem 78. Breitengrad sucht. ZehnMonate Winter sind kein Zucker-schlecken, und wenn es im Som-mer zu schneien beginnt, so freut

das vermutlich auch niemanden.Und doch: Spitzbergen, das we-gen seiner Gipfel an der Westkü-ste so heisst, ist ein fantastischesReiseziel. Bereits 1892 umrunde-te der Passagierdampfer «Admi-ral» das Archipel zum ersten Mal,

Spitzbergen ist seit über hundert Jahren ein beliebtes Reiseziel. Kein Wunder, kann man doch schon seit 1897 seine

Postkarten auf dem Archipel einwerfen. Gründe, um hinzufahren, gibt es aber noch eine ganze Menge mehr!

geballte Masse in die Bucht. Das ist so einzigartig,dass der Eisfjord im Jahr 2004 als Weltnaturerbe aufdie entsprechende Unesco-Liste gesetzt wurde.

80 Kubikmeter Eis für jeden MenschenLediglich 341 700 Quadratkilometer (ungefähr dieGrösse Deutschlands) oder knapp 16 Prozent derFläche Grönlands sind eisfrei. Der Rest ist Gletscher,wo man die zweitgrössten Eisdicken der Welt findet;nur die Antarktis auf der anderen Seite der Erdkugelweist mit über 4500 Metern eine noch dickere Eis-decke auf. Würde das gesamte Inlandeis Grönlandsschmelzen, sagt man, so würde der Wasserstandweltweit um sechs Meter steigen, und die Insel dürf-te sich um Hunderte von Metern heben. Das Inland-eis ist weniger eine Folge des heutigen Klimas, es istein Überbleibsel der letzten Kaltzeit, die vor etwa

11 500 Jahren geendet hat. Seit 2004 schmilzt dasEis tendenziell deutlich schneller als davor – was imZusammenhang mit der Klimadebatte verständli-cherweise viel zu diskutieren gibt.«Für jeden Menschen der Welt gäbe es ein Stückgrönländisches Inlandeis von 80 Kubikmetern»,erklärt Malik und lächelt dabei so stolz, als trüge erhöchstpersönlich die Verantwortung dafür. Bis zu3500 Meter dick soll es an seiner tiefsten Stelle sein.Im Sommer, wenn sich die Temperaturen über län-gere Zeit deutlich über dem Gefrierpunkt bewegen,schmilzt es an der Oberfläche, und es bilden sichleuchtend-blaue Seen, in denen – wie schillerndeund funkelnde Kristalle – Eisblöcke schwimmen.Genauso dramatisch präsentiert sich die bizarre Eis-landschaft aber auch dann, wenn man sich mitten-drin befindet.

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und fünf Jahre später wurde einPostamt eingerichtet, damit dieReisenden den Zuhausegebliebe-nen ihre begeisterten Grüsse sen-den konnten.Begeistern lassen kann man sichder ganzen Küste entlang: Eisber-ge, Packeis, kalbende Gletscher,Eiswüsten und spektakuläre Fjor-de sind das eine, was der Archipelzu bieten hat. Das andere sind dieWanderungen zu Aussichtspunk-ten, an Steinstränden mit sibiri-

schem Treibholz und Walskelet-ten entlang, der Besuch alterTrapperhütten und historischerZeugen der frühen Expeditionen.Ach, und ja, wundern soll mansich nicht, wenn die Führer aufLandgängen ein Gewehr mit sichtragen. Es handelt sich um eineVorsichtsmassnahme, denn dieBüchsen halten das beinahe faszi-nierendste Argument für eineSpitzbergenreise auf Distanz: dieEisbären. Etwa 4000 Exemplare

Wie jetzt zum Beispiel: «Schau dir das an», sagtMalik, während das kleine Ausflugsboot an majes-tätischen Eisbergen vorbei tuckert. «Kannst du diretwas Grossartigeres vorstellen?» Schwerlich. DieSzenerie ist so unwirklich, dass den Besuchern meistnur noch eins bleibt: ehrfürchtiges Staunen. Kaumverwunderlich, dass der Tourismus in Ilulissat(zumindest für grönländische Verhältnisse) boomtund ein solches Potenzial hat, dass man sich bereitsüberlegt, den internationalen Flughafen von Kan-garlussuaq, knapp oberhalb des Polarkreises, weiterin den Norden zu verlegen: eben, nach Ilulissat.«Macht doch Sinn», meint Malik, «schliesslich kom-men die Touristen ja wegen unserer Eisberge hieroben nach Grönland.»Und während ihr Schiff vor Ilulissat vor Anker liegt,nützen die meisten die Gelegenheit, einen Rund-

leben hier, und trotz ihrer maxi-mal 800 Kilo Gewicht schaffensie rasante 60 km/h Spitzenge-schwindigkeit. Doch Angst istfehl am Platz: Eisbären interessie-ren sich für Seerobben, nicht fürTouristen. Das Erlebnis, einen Eis-bären an Land oder auf einer trei-benden Eisscholle beobachten zukönnen, ist die Vorsichtsmassnah-men jedoch allemal wert – undschmückt den Postkartentext aus-serordentlich.

«Im Winter sehen wir aus wie Zombies»: Doch Grönland zuverlassen käme für Malik Jakob Pedersen nie in Frage.

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gang in der drittgrössten Stadt Grönlands zumachen. Und sich darüber zu wundern, dass es hiereine Infrastruktur gibt, die durchaus europäischeZüge hat: Supermarkt, Schule, Fabriken, Tankstellen– in einem Land notabene, in dem kaum eine Stras-se mehr als ein paar Kilometer über den Stadtrandhinaus führt. In den Gärten der bunten Fertighäuseraus Holz blühen ein paar arktische Weidenröschen,die grönländische Nationalblume. Und die Leiden-schaftlichen unter den Hobbygärtnern ziehen in klei-nen Gewächshäusern Pflanzen, die dem arktischenKlima ansonsten nie standhalten könnten.Tete-Michel Kpomassie kam weder der Eisbergenoch der bunten Städte wegen: Er kam wegen derSchlangen. Besser: weil es in Grönland eben keineSchlangen gibt. Und er wurde berühmt: als «Afrika-ner in Grönland». Zuerst bei den Menschen in Grön-land. Viel später auch in seiner Heimat Togo und vie-len anderen Ländern, wo sein Buch – eben: «EinAfrikaner in Grönland» – publiziert wurde. Das hater eigentlich für die Kinder seiner afrikanischen Hei-mat geschrieben, damit sie sich eine Vorstellungmachen können von einem Land, in dem die Tempe-ratur statt plus 30 oft minus 30 Grad misst. Und indem es garantiert keine Schlangen gibt. Schliesslichwurde es in mehr als ein Dutzend Sprachen über-setzt und zum Bestseller.

Wenn Grönland eine Frau wäre…«Wenn Grönland eine Frau wäre», sagt der 66-jäh-rige Togolese, «wir wären das perfekte Paar. Grön-land ist meine grosse Liebe, meine lebenslangeLeidenschaft.» Tete machte sich als 16-Jähriger auspurer Panik davor, von einer Schlange gebissen zuwerden, von seiner Hauptstadt Lome aus auf dieReise, fest entschlossen, Grönland zu erreichen. Esdauerte fünf Jahre, bis er dort ankam. Zu einer Zeit,als hier noch keine Touristen unterwegs waren. DieKinder, die noch nie einen Schwarzen gesehen hat-ten, rannten davon. «Sie glaubten, ich sei der Teufelund werde sie auffressen», lacht Tete. Doch baldhaben sie ihn geliebt. Weil er sich für das unwirtlicheLand mit seinen besonders gastfreundlichen Men-schen wirklich interessierte. Nicht nur aus Abenteuer-lust wie ein Grossteil der Polarforscher vor ihm. Son-dern aus Neugierde. Tete lernte leben wie die Inuitund arbeiten wie die Inuit. Und das bedeutetedamals vor allem: fischen und jagen.Noch heute lebt Grönlands Wirtschaft vor allemvom Fang von Krabben und Heilbutt. Seit Anfangder 1990er Jahre gewinnt aber auch der Tourismusan Bedeutung. Doch Grenzen sind hier eng gesetzt.Allein die kurze Sommersaison, die nach wie vorbescheidene Infrastruktur und die schwere Zugäng-

«damit dieBesessenheitaufhört!»

Sechs Monate dauert ein Tag amNordpol, und der Wind wehtimmer nur aus Süden. Um dies zuerleben, muss man nicht längerExtrem-Abenteurer mehr sein.

Was treibt den Menschen, seinenFuss dorthin zu setzen, wo noch kei-ner war? Der tiefste Urwald, derhöchste Gipfel, die dunkelste Tiefsee:Auch der Nordpol gehört in dieseListe. Viele Männer fanden in der Ver-gangenheit den Tod auf der hekti-schen Suche nach dem Nordpol.

Wer ihn eigentlich als Erster fand,weiss man bis heute nicht. RobertEdwin Peary behauptete jedenfalls,am 7. April 1909 zusammen mit denvier Inuit Etschingwäh, Sieglu, Utähund Uquiäh am Nordpol gestandenzu haben, am Tigishu, wie ihn dieInuit nennen: am Grossen Nagel.Aber ob es wirklich der Amerikanerwar, der in der Weite des Packeisesden 90. Breitengrad erreichte, lässtsich nicht mehr rekonstruieren. Wasauch egal ist. Denn auf jeden Fallendete damit der Wettlauf, an demso viele Männer teilnahmen, die am«Polfieber» litten. Der NorwegerFridtjof Nansen, der 1893 mit seinemSchiff «Fram» über den Nordpol drif-ten wollte, beschrieb dieses Fieber inseinem Tagebuch mit folgenden Wor-ten: «Man muss den Pol erreichen,damit die Besessenheit aufhört.»

«Grönland ist meine grosse Liebe»: Der AfrikanerTete-Michel Kpomassie machte sich mit 16 auf den Wegnach Grönland, wo er nach fünf Jahren ankam undspäter immer wieder zurückkehrte.

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lichkeit vieler Orte sorgen dafür, dass es in Grönlandnie einen Massentourismus geben wird.

Massentourismus wird es nie gebenDass der Tourismus überborden könnte, davor fürch-ten sich die Grönländer kaum. Im Gegenteil: Vieler-orts kommt ganz schön Abwechslung ins Dorfleben,wenn mal ein Kreuzfahrtschiff anlegt. So wie inUkkusissat, wo sich das ganze Dorf für die Besuchervon der MS Fram herausgeputzt hat und jeder zwei-te eine offizielle Funktion zu erfüllen scheint. «Uku-sissat Tourist Service» steht auf dem Schildchen, dasauch der junge Karl-Ole Petersen stolz trägt. Und,Karl-Ole, was macht denn dein Dorf so einzigartig?«Wir», sagt Karl und lächelt verschmitzt.

Wissenschaftlich gesichert jedenfallsist die Überfliegung des Nordpols imJahr 1926 durch Umberto Nobile,Roald Amundsen und Lincoln Ells-worth an Bord der «Norge». Nachge-wiesen ist auch, dass 1937 sowjeti-sche Wissenschaftler zum Nordpolflogen und diesen betraten.

Erneut zum Ziel eines Wettlaufeswurde die Arktis erst in den 50ern, alsdie Amerikaner während des KaltenKrieges als Erste ein Atom-U-Boot,

die USS Nautilus, auf 90 Grad nördli-che Breite tauchen liessen.

Tauchen können heute auch die Pas-sagiere des Eisbrechers Yamal amNordpol. Das atombetriebene, 150Meter lange Schiff mit fast 5 Zentime-ter dicken Stahlpanzerwänden fährtgenau hundert Gäste an den Punkt,von wo der Wind immer aus Südenweht. Wenn der Kapitän an Bordankündigt, dass der 90. Breitengraderreicht sei, gehen die Passagiere –

sofern es die Witterungsverhältnisseerlauben – von Bord und feiern dieAnkunft auf dem Dach der Welt miteinem üppigen Picknick am Pol.

Und wer es sich zutraut, steigt insPolarmeer, das an dieser Stelle 4000Meter tief ist. Das Polfieber kann mansich dabei nicht holen. Höchstenseine zünftige Erkältung.