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hafte Sinnlosigkeit ausmünden. Beten wollen wir um die Gnade, daß in uns eine Heimkehrbereitschaft sein möge, auch ein solches Beten ist schon wieder Gnade. Auf keinen Fall dürfen wir müde die Hände in den Schoß legen, denn Mutlosig- keit ist wirklich vom Teufel. Was wäre 1945 geworden — jetzt dürfen wir schon wieder sagen — wenn unsere Väter den Mut verloren hätten? War dieser Neube- ginn vor 40 Jahren nicht aber ein Mühen und Schaffen im Auftrage Gottes und be- gleitet vom gläubigen Beten? Je größer aber der Erfolg wurde, um so mehr schienen wir Gott nicht mehr nötig zu haben. Aus dem „homo sapiens", der mit Gott verbunden war, wurde der „homo faber", der glaubte, alles machen zu können. Je weiter wir uns von Gott entfernten, um so großer wurde unsere Einsamkeit, stieg die Ichsucht, wuchsen Neid und Eifersucht, kamen Ge- walt und Macht, um zu besitzen und zu ge- nießen. Wahrhaftig, wir sind in eine unse- lige Zeit hineingeboren, die dennoch eine große Zeit der Entscheidung und des Um- bruchs werden soll. In vielen Herzen und Köpfen scheint die Einsicht zu wachsen, daß nicht der Atheist, der mit Gott zerfal- len, nicht der Egoist, der mit der Gemein- schaft nicht zurechtkommt, auch nicht der Materialist, der dem Trug und dem Trieb, und erst recht nicht der Nihilist, der dem Pessimismus verfallen ist und allüberall nur Ende und Tod sieht, die Menschheits- fragen und Probleme lösen kann. Könnte nicht trotz allem eine Zeit des Offenbar- werdens der Nähe Gottes — vielleicht zu- nächst nur in den Herzen einer kleinen Schar—hereinbrechen? Mag es so aussehen, als gäbe es keine Wahrheit mehr, kein Erbarmen, kein Wis- sen um Gott und Leben mit Gott im prakti- schen Alltag, dennoch schauen wir in die- ser Welt der Gewalt, des Mordes und des Diebstahls, der Untreue und des Hedonis- mus den erhöhten Herrn, der alles an sich ziehen will. Alle Unruhe der Zeit ist von Gott aus gesehen Heimsuchung und Heim- holung. Trotz allem ist etwas aufgebrochen wie eine Scheidung der Geister. Gott will alle Menschen in sein Erbarmen führen und in seiner Vaterliebe bergen. Das ist christlicher Realismus. Wir glauben an Gottes Macht und Güte. Der Turm der St. Marienkirche ragt aus dem Rauch- und Feuermeer der oberen Alt- stadt heraus. Die Häuser rechts und links der Kampstraße sind zerstört oder schwer beschädigt. Noch steht die ehemalige Heeresbäckerei (vorn rechts) relativ unversehrt, ehe sie wenige Tage später von zurückflutenden deutschen Truppen in Brand gesteckt und zur Ruine wurde. Foto: Horst Grätz geheimnisvoller, heiliger und überaus kostbarer Sinn. Brandrauch über Mindens Unterstadt. Ebenfalls vom Turm der St. Martinikirche wurde dieses Bild „geschossen" Im Vor- dergrund die Häuser am Marktplatz. Hin- ter der dichten Qualmwolke links verber- gen sich der brennende Dom und das Rat- haus. Im Mittelgrund rechts die Fassade des ebenfalls brennenden damaligen Re- gierungs- und heutigen BZA-Gebäudes am Klausenwall, das wir rechts im Detail zei- gen. Foto: Horst Grätz (Fortsetzung von der vorherigen Seite) chaelshauses. Noch einmal gab es heftige Kämpfe zwischen den Truppen diesseits und jenseits der Weser — und dann war endlich Ruhe, man atmete auf. Mit vielen Lebensopfern und dem Ver- lust unersetzlicher Güter wurde das Schweigen der Waffen und eine begrenzte Bewegungsfreiheit erkauft. So schrieb denn am Ende des Jahres Propst Parensen in die Chronik der Domgemeinde: „Das Be- richtsjahr brachte großes Leid Aber es gab uns auch die Freiheit des Glaubensle- bens. Es ermöglichte die Inangriffnahme des Wiederaufbaues des Domklosters, wo- zu die Mittel restlos aus milden Gaben auf- gebracht wurden So soll auch dieser Jahresbericht mit dem Deo gratias schlie- ßen." Gewölbe über Altar erhalten Als die Trümmer im Dom weggeräumt werden konnten, wurden auch gleich erste Überlegungen angestellt, wie der Dom wie- deraufgebaut werden könnte. War es nicht doch ein Wunder, daß das Gewölbe über dem heiligsten Platz des Domes, dem Al- tar, wo schon in der vorchristlichen Zeit eine heidnische Kultstätte über einem tie- fen Brunnen gewesen war, und der bedeu- tendste Teil des Domes, das ehemalige Westwerk, erhalten geblieben waren, von denen aus der ganze Dom wiedererrichtet werden konnte und sollte? Trotz Trümmer und Not, obwohl von al- len Seiten traurige Nachrichten immer wieder die Menschen erschütterten, gab es neues Leben und einen tapferen Neube- ginn. Am 3. Sonntag nach Ostern durften mit Genehmigung des Besatzungskom- mandos wieder Gottesdienste gehalten werden. Die Domgemeinde feierte in der St. Simeoniskirche am Sonntag vier und an den Werktagen zwei heilige Messen. Es scheint uns heute wie ein Wunder, wenn bereits am 8. Juli in der St. Johanniskirche nach einer Benediktion durch Propst Pa- rensen ein erstes Levitenhochamt in An- wesenheit vieler hoher Gäste gefeiert wer- den konnte. Ein neuer Anfang war also ge- macht. Das sind nun 40 Jahre her, und immer noch haben wir die damaligen Ereignisse nicht vergessen, nicht einmal innerlich ganz verarbeitet. Heute stehen noch die gleichen Fragen im Raum: Wie konnte ein gütiger Gott diese unerträglichen Quälerei- en mit den grausamen Teufeleien über die Menschen zulassen? Weshalb die vielen Toten der Gewalt in aller Welt? Weshalb immer noch kein Friede? Weshalb immer noch Angst vor neuem Unheil? Im Grunde geht es hier um die Frage nach dem Sinn jedweden Leids überhaupt. Wo ist der Sinn? Die „Geheime Offenbarung" wollte der jungen Kirche in der Zeit der ersten Chri- stenverfolgung Trost zusprechen, sicher will sie für alle Zeiten und für alle Zukunft Weisung geben. Sie will uns sagen und das ist ein herber Trost daß Gott im all- gemeinen nicht eingreift in die schlimm- sten Schrecknisse, um sie wegzunehmen, sondern um den Getreuen Glaubenskraft und Zeugnisstärke zu geben, die zur Über- windung des Unheils helfen sollen. Manchmal allerdings läßt uns die Schrift hoffen, daß der Herr seinen Auserwählten furchtbare Quälereien ersparen und die Zeit der Prüfung verkürzen will. Es spendet also die Apokalypse wirkli- chen und wirksamen Trost. Wir erfahren, daß letztlich alles in Gottes Hand steht, daß auch über uns nichts kommt, was nicht aus seiner Liebe und zu unserem Heil ge- schieht. In jedwedem Geschehen steckt ein Letzter gottgewollter Sinn aller Dinge und Geschehnisse ist die Heimholung durch den Herrn und Heimkehr zum Vater. Kein Leid ist umsonst getragen, kein Opfer vergebens gebracht, keine Träne ins Nichts geweint. Auch das härteste und bitterste Leid ist ein Mittel in Gottes Vaterhand, um seine Auserwählten, für die sein Sohn Je- sus Christus in den Tod gegangen ist, „von allen vier Winden" zu sammeln und heim- zuholen. Das Wort „Heimsuchung" ist ein kostbares Geschenk unseres deutschen Sprachschatzes. Gott selbst hat sich aufge- macht, seine verirrten Kinder heimzusu- chen. Durch die Schrecknisse des Krieges wollte er auch die heimsuchen, die in Ver- blendung und Verwirrung auf den teufli- schen Ruf: „Wollt ihr den totalen Krieg?" bejahend geantwortet hatten. Gott ruft uns von unseren Irrwegen weg. In seinen Heilsplan sind auch die Prüfun- gen eingebaut, um uns auf den rechten Weg zu führen. Immer ist das sein göttli- cher Heimsuchungswille und niemals et- was wie ein göttlicher Wille zur Verwer- fung, solange wie der Mensch unterwegs ist und sich nicht endgültig in einer gera- dezu höllischen Abkehr gegen Gott sträubt und sich in einer unverständlichen Ver- härtung von Gott abwendet. Es bleibt ein Geheimnis, daß Gott den freien Willen und .seine Entscheidungsfreiheit respektiert. Sicher werden wir wohl auf Erden niemals das Zusammenwirken von Natur und Gna- de menschlich klären können. Darüber ha- ben die Gottesgelehrten zu allen Zeiten nachgedacht. Es bleibt aber wahr, was uns St. Paulus sagt: „Gott will, daß alle Men- schen gerettet werden." (Tim 2,4). Halten wir also dankbar fest, daß unsere Namen im Buch des Lebens aufgeschrieben sind, es würde sonst unser Leben in eine erauen- uas ivnnaener Kamaus stem nocn in Flammen. Immer wieder entflammte hier das Feuer. Zerstört ist das Haus Becker am Markt (rechts). Auf dem Marktplatz tür- men sich die aus den Wohnungen geborge- nen Möbelstücke. Wie durch ein Wunder blieb der wertvollste Teil des alten Rat- hauses, die Gerichtslaube, erhalten. Foto: Horst Grätz Das letzte Inferno über Minden Nr. 74 / Donnerstag, 28. März 1985 Mindener Tageblatt / Seite 15 SONDERSEITE

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hafte Sinnlosigkeit ausmünden. Betenwollen wir um die Gnade, daß in uns eineHeimkehrbereitschaft sein möge, auch einsolches Beten ist schon wieder Gnade.

Auf keinen Fall dürfen wir müde dieHände in den Schoß legen, denn Mutlosig-keit ist wirklich vom Teufel. Was wäre1945 geworden — jetzt dürfen wir schonwieder sagen — wenn unsere Väter denMut verloren hätten? War dieser Neube-ginn vor 40 Jahren nicht aber ein Mühenund Schaffen im Auftrage Gottes und be-gleitet vom gläubigen Beten? Je größer aberder Erfolg wurde, um so mehr schienen wirGott nicht mehr nötig zu haben. Aus dem„homo sapiens", der mit Gott verbundenwar, wurde der „homo faber", der glaubte,alles machen zu können. Je weiter wir unsvon Gott entfernten, um so großer wurdeunsere Einsamkeit, stieg die Ichsucht,wuchsen Neid und Eifersucht, kamen Ge-walt und Macht, um zu besitzen und zu ge-nießen. Wahrhaftig, wir sind in eine unse-lige Zeit hineingeboren, die dennoch einegroße Zeit der Entscheidung und des Um-bruchs werden soll. In vielen Herzen undKöpfen scheint die Einsicht zu wachsen,daß nicht der Atheist, der mit Gott zerfal-len, nicht der Egoist, der mit der Gemein-schaft nicht zurechtkommt, auch nicht derMaterialist, der dem Trug und dem Trieb,und erst recht nicht der Nihilist, der demPessimismus verfallen ist und allüberallnur Ende und Tod sieht, die Menschheits-fragen und Probleme lösen kann. Könntenicht trotz allem eine Zeit des Offenbar-werdens der Nähe Gottes — vielleicht zu-nächst nur in den Herzen einer kleinenSchar—hereinbrechen?

Mag es so aussehen, als gäbe es keineWahrheit mehr, kein Erbarmen, kein Wis-sen um Gott und Leben mit Gott im prakti-schen Alltag, dennoch schauen wir in die-ser Welt der Gewalt, des Mordes und desDiebstahls, der Untreue und des Hedonis-mus den erhöhten Herrn, der alles an sichziehen will. Alle Unruhe der Zeit ist vonGott aus gesehen Heimsuchung und Heim-holung. Trotz allem ist etwas aufgebrochenwie eine Scheidung der Geister. Gott willalle Menschen in sein Erbarmen führenund in seiner Vaterliebe bergen. Das istchristlicher Realismus. Wir glauben anGottes Macht und Güte.

Der Turm der St. Marienkirche ragt aus dem Rauch- und Feuermeer der oberen Alt-stadt heraus. Die Häuser rechts und links der Kampstraße sind zerstört oder schwerbeschädigt. Noch steht die ehemalige Heeresbäckerei (vorn rechts) relativ unversehrt,ehe sie wenige Tage später von zurückflutenden deutschen Truppen in Brand gestecktund zur Ruine wurde. Foto: Horst Grätz

geheimnisvoller, heiliger und überauskostbarer Sinn.

Brandrauch über Mindens Unterstadt.Ebenfalls vom Turm der St. Martinikirchewurde dieses Bild „geschossen" Im Vor-dergrund die Häuser am Marktplatz. Hin-ter der dichten Qualmwolke links verber-gen sich der brennende Dom und das Rat-haus. Im Mittelgrund rechts die Fassadedes ebenfalls brennenden damaligen Re-gierungs- und heutigen BZA-Gebäudes amKlausenwall, das wir rechts im Detail zei-gen. Foto: Horst Grätz

(Fortsetzung von der vorherigen Seite)chaelshauses. Noch einmal gab es heftigeKämpfe zwischen den Truppen diesseitsund jenseits der Weser — und dann warendlich Ruhe, man atmete auf.

Mit vielen Lebensopfern und dem Ver-lust unersetzlicher Güter wurde dasSchweigen der Waffen und eine begrenzteBewegungsfreiheit erkauft. So schriebdenn am Ende des Jahres Propst Parensenin die Chronik der Domgemeinde: „Das Be-richtsjahr brachte großes Leid Aber esgab uns auch die Freiheit des Glaubensle-bens. Es ermöglichte die Inangriffnahmedes Wiederaufbaues des Domklosters, wo-zu die Mittel restlos aus milden Gaben auf-gebracht wurden So soll auch dieserJahresbericht mit dem Deo gratias schlie-ßen."

Gewölbe über Altar erhaltenAls die Trümmer im Dom weggeräumt

werden konnten, wurden auch gleich ersteÜberlegungen angestellt, wie der Dom wie-deraufgebaut werden könnte. War es nichtdoch ein Wunder, daß das Gewölbe überdem heiligsten Platz des Domes, dem Al-tar, wo schon in der vorchristlichen Zeiteine heidnische Kultstätte über einem tie-fen Brunnen gewesen war, und der bedeu-tendste Teil des Domes, das ehemaligeWestwerk, erhalten geblieben waren, vondenen aus der ganze Dom wiedererrichtetwerden konnte und sollte?

Trotz Trümmer und Not, obwohl von al-len Seiten traurige Nachrichten immerwieder die Menschen erschütterten, gab esneues Leben und einen tapferen Neube-ginn. Am 3. Sonntag nach Ostern durftenmit Genehmigung des Besatzungskom-mandos wieder Gottesdienste gehaltenwerden. Die Domgemeinde feierte in derSt. Simeoniskirche am Sonntag vier und anden Werktagen zwei heilige Messen. Esscheint uns heute wie ein Wunder, wennbereits am 8. Juli in der St. Johanniskirchenach einer Benediktion durch Propst Pa-rensen ein erstes Levitenhochamt in An-wesenheit vieler hoher Gäste gefeiert wer-den konnte. Ein neuer Anfang war also ge-macht.

Das sind nun 40 Jahre her, und immernoch haben wir die damaligen Ereignissenicht vergessen, nicht einmal innerlichganz verarbeitet. Heute stehen noch diegleichen Fragen im Raum: Wie konnte eingütiger Gott diese unerträglichen Quälerei-en mit den grausamen Teufeleien über dieMenschen zulassen? Weshalb die vielenToten der Gewalt in aller Welt? Weshalbimmer noch kein Friede? Weshalb immernoch Angst vor neuem Unheil? Im Grundegeht es hier um die Frage nach dem Sinnjedweden Leids überhaupt.Wo ist der Sinn?

Die „Geheime Offenbarung" wollte derjungen Kirche in der Zeit der ersten Chri-stenverfolgung Trost zusprechen, sicherwill sie für alle Zeiten und für alle ZukunftWeisung geben. Sie will uns sagen — unddas ist ein herber Trost — daß Gott im all-gemeinen nicht eingreift in die schlimm-sten Schrecknisse, um sie wegzunehmen,sondern um den Getreuen Glaubenskraftund Zeugnisstärke zu geben, die zur Über-windung des Unheils helfen sollen.Manchmal allerdings läßt uns die Schrifthoffen, daß der Herr seinen Auserwähltenfurchtbare Quälereien ersparen und dieZeit der Prüfung verkürzen will.

Es spendet also die Apokalypse wirkli-chen und wirksamen Trost. Wir erfahren,daß letztlich alles in Gottes Hand steht, daßauch über uns nichts kommt, was nicht ausseiner Liebe und zu unserem Heil ge-schieht. In jedwedem Geschehen steckt ein

Letzter gottgewollter Sinn aller Dingeund Geschehnisse ist die Heimholungdurch den Herrn und Heimkehr zum Vater.Kein Leid ist umsonst getragen, kein Opfervergebens gebracht, keine Träne ins Nichtsgeweint. Auch das härteste und bittersteLeid ist ein Mittel in Gottes Vaterhand, umseine Auserwählten, für die sein Sohn Je-sus Christus in den Tod gegangen ist, „vonallen vier Winden" zu sammeln und heim-zuholen. Das Wort „Heimsuchung" ist einkostbares Geschenk unseres deutschenSprachschatzes. Gott selbst hat sich aufge-macht, seine verirrten Kinder heimzusu-chen. Durch die Schrecknisse des Kriegeswollte er auch die heimsuchen, die in Ver-blendung und Verwirrung auf den teufli-schen Ruf: „Wollt ihr den totalen Krieg?"bejahend geantwortet hatten.

Gott ruft uns von unseren Irrwegen weg.In seinen Heilsplan sind auch die Prüfun-gen eingebaut, um uns auf den rechtenWeg zu führen. Immer ist das sein göttli-cher Heimsuchungswille und niemals et-was wie ein göttlicher Wille zur Verwer-fung, solange wie der Mensch unterwegsist und sich nicht endgültig in einer gera-dezu höllischen Abkehr gegen Gott sträubtund sich in einer unverständlichen Ver-härtung von Gott abwendet. Es bleibt einGeheimnis, daß Gott den freien Willen und.seine Entscheidungsfreiheit respektiert.Sicher werden wir wohl auf Erden niemalsdas Zusammenwirken von Natur und Gna-de menschlich klären können. Darüber ha-ben die Gottesgelehrten zu allen Zeitennachgedacht. Es bleibt aber wahr, was unsSt. Paulus sagt: „Gott will, daß alle Men-schen gerettet werden." (Tim 2,4). Haltenwir also dankbar fest, daß unsere Namenim Buch des Lebens aufgeschrieben sind,es würde sonst unser Leben in eine erauen-

uas ivnnaener Kamaus stem nocn inFlammen. Immer wieder entflammte hierdas Feuer. Zerstört ist das Haus Becker amMarkt (rechts). Auf dem Marktplatz tür-men sich die aus den Wohnungen geborge-nen Möbelstücke. Wie durch ein Wunderblieb der wertvollste Teil des alten Rat-hauses, die Gerichtslaube, erhalten.

Foto: Horst Grätz

Das letzte Infernoüber Minden

Nr. 74 / Donnerstag, 28. März 1985 Mindener Tageblatt / Seite 15SONDERSEITE