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Montag, 26. Januar 2015 SEITE 21 HANAU UND SEINE STADTTEILE IN KÜRZE Geschickt abgelenkt HANAU Geschickt abgelenkt wurde offenbar am Freitag- mittag gegen 12.30 Uhr eine 72-jährige Hanauerin, die von einer Unbekannten am Zaun ihres Einfamilienhauses in der Stresemannstraße in ein längeres Gespräch verwickelt wurde. Dies nutzte wohl ein Komplize, um sich unbe- merkt durch die offene Haus- tür ins Haus einzuschleichen. Mehrere Schränke wurden durchwühlt, nun vermisst die Bewohnerin des Hauses Bargeld und Schmuck. Die ge- sprächige Fremde wurde als zirka 1,60 Meter große, 30 bis 40-jährige Frau mit dunklen Haaren und einem schmalen Gesicht beschrieben, die schlecht deutsch sprach und dunkel gekleidet gewesen sei. Die Kriminalpolizei in Ha- nau bittet Personen, die Hin- weise zu dem dreisten Dieb- stahl geben können, sich un- ter Telefon 06181 100123 zu melden. did Rommé für Senioren Hanau Im Rahmen des An- gebots des städtischen Senio- renbüros unter der Über- schrift „Gesundheit, Kultur und Miteinander“ treffen sich Rommé-Liebhaber jeden Mittwoch von 14.30 bis 17 Uhr im Olof-Palme-Haus (Pfarrer-Hufnagel-Straße). Die Seniorinnen und Senioren freuen sich darauf, ihr Hobby mit Anderen zu teilen. Neu- einsteiger sind immer will- kommen. Rommé ist ein in zahllosen Varianten in aller Welt verbreitetes Kombinati- ons- und Anlegespiel. Die un- komplizierten Regeln ma- chen es zu einem beliebten Familien- und Gesellschafts- spiel. Nähere Infos unter 06181 75119. did Vortrag über Fledermäuse HANAU Der Verein der Kak- teenfreunde Hanau und Um- gebung lädt für Freitag, 30. Ja- nuar, zu einem Lichtbilder- vortrag ein. Thema des Abends sind Fledermäuse. Der Vortrag wird gehalten von Hans Schwarting aus Rodgau. Schwarting vom BUND ist ein Fledermausex- perte. Die Veranstaltung be- ginnt um 20 Uhr und findet wie immer im Vereinslokal in der Gaststätte „Sport- heim“, Spitzenweg 50 in Gro- ßauheim statt. Die Veranstal- tung ist kostenlos. Interes- sierte Gäste sind wie immer willkommen. did von Dirk Iding Er kann sich nicht ent- scheiden, was er denn nun werden soll. Eigentlich hat- ten wir gedacht, er hätte da- mit noch ein wenig Zeit. Denn noch geht Sohnemann ja zur Schule. Unseren Traum, dass er einmal Profi- fußballer werden würde oder vielleicht Weltklasse-Golfer, so dass wir uns zumindest in finanzieller Hinsicht um sei- ne Zukunft keine Sorgen ma- chen müssen, haben wir mittlerweile begraben. Dafür reicht leider sein Talent nicht. Aber dafür stehen ihm natürlich noch alle anderen Wege offen. Wir hätten auch überhaupt nichts dagegen, wenn aus ihm mal ein erfolg- reicher Astrophysiker würde oder ein Literaturnobelpreis- träger. Wir würden ihm da keine Steine in den Weg le- gen. Selbst seine Karriere als Bankmanager, Staatsschau- spieler oder Harvard-Profes- sor würden wir selbstver- ständlich unterstützen. Von uns aus kann unser Junge werden, was er will, sogar Lufthansa-Pilot oder Entwick- lungschef bei Mercedes. Wir haben nix dagegen. Doch ob er es jemals so weit bringen wird? Uns be- schleichen da inzwischen Zweifel. Denn momentan weiß unser Junge noch nicht einmal, ob er beim nächsten Maskenball wieder Hippie oder doch lieber Matrose wird... Eine aufwendige Inszenierung in grandiosen Bildern erlebten die Besucher bei der Premiere von „Die drei Musketiere“ im Congress Park Hanau. Dabei zeigte die Musical- gruppe Flip Flops vor, auf und hinter der Bühne eine beeindruckende Gesamtleistung. Foto: Kögel Das Schlachtfeld der Liebe Musicalgruppe „Flip Flops“ begeistert bei der Premiere von „Die drei Musketiere“ Von Dieter Kögel HANAU Es war eine mehr als beachtliche Gesamtleistung, was die Musicalgruppe „Flip- Flops“ am Samstagabend im fast ausverkauften Hindemith- Saal des Hanauer Congress Parks bei ihrer Premiere der „Drei Musketiere“ präsentierte. Im Graben vor der Bühne ein komplettes Orchester, hinter der Bühne ein Chor. Auf der Büh- ne ein in Gesang und Spiel sou- verän agierendes Ensemble. Ein Ensemble, das vor den wechselnden Kulissen der je- weiligen Schauplätze, kombi- niert mit einer ausgeklügel- ten Lichtregie, durch eine Ge- schichte führte, die auf den Schlachtfeldern der Liebe ge- nauso zu Hause war wie auf den blutigen Schlachtfeldern zwischen Frankreich und den Hugenotten. Und alles in Got- tes Namen, wie Kardinal Ri- chelieu (Andreas Korinth) nicht müde wird zu betonen. Ihm ist jedes Mittel, auch der Name Gottes, um seine Machtziele zu verwirklichen. Und seine Fürbitte um Abso- lution für sein Handeln, sie wird zum Höllentanz, zum Albtraum, geprägt vom Wahnsinn, dem religiösem Fanatismus und Machtgeil- heit um jeden Preis innewoh- nen. Dass er mit General Ro- chefort (Hakan Düzügün) da- bei über einen willfährigen Erfüllungsgehilfen verfügt, vergrößert die Aussicht auf Erfolg. Wären da nicht die drei Musketiere, Porthos (Oli- ver Ramme), Aramis (Marcel Sievering) und Athos (Kristo- pher Kurku), die Verstärkung von D´Artagnan (Robin Ko- rinth) bekommen, der in Pa- ris seinen Traum erfüllen will: Musketier zu werden, wie sein Vater. Fließend wechseln die Schauplätze. Wo eben noch die fahrende Gauklertruppe in eindrücklichen Bildern in die Geschichte eingeführt hat, entsteht der Palast, in dem König Ludwig (Philipp Roese) und Königin Anna (Va- nessa Goth) residieren und nichts von den Verschwörun- gen ahnen, die hinter ihrem Rücken geschmiedet werden. Konflikte, die natürlich auch mit dem Degen ausgetragen werden. Aber im Grunde sind die drei Musketiere in der Flip-Flops-Version eine Ge- schichte um Freundschaft, Liebe, Mut, Aufrichtigkeit. Verkörpert durch eben die drei Aufrechten, die durch ih- ren Einsatz die Sache zu ei- nem guten Ende bringen. Auch wenn D´Artagnans gro- ße Liebe Constance (Anja Lo- ges) von Milady de Winter mit einem Gifttrunk gemeu- chelt wird und sie dadurch ihr eigenes Todesurteil besie- gelt. Der Seegang der Gefühle geht hoch im Musical. Der Seegang bei D´Artagnans Überfahrt von Frankreich nach England ebenfalls, sym- bolisiert durch ein großes blaues Tuch, das vor dem Auf- bau eines Schiffes Wellen wirft, Seegang zeigt, und von Blitzen aus den Scheinwer- fern zum Furcht einflößen- den Inferno auf See gerät. Grandiose Bilder, die das Team der Flip-Flops für die dreistündige Inszenierung entwickelt hat. Am kommenden Samstag, 31. Januar, 19.30 Uhr, gehen die 22 Darsteller, Chorsänger und das Orchester und ihre unzähligen Helfer erneut auf die Bühne im Congress Park. Weitere Aufführungen für Schulen gibt es am 26. und 27. Januar. Die Aufführungen können aber auch von allen anderen Interessierten ge- bucht werden. Freundschaft, Liebe, Mut und Aufrichtigkeit, dafür stehen die drei Musketiere Porthos, Ahtos und Ara- mis und ihr Gefährte D’Artagnan (Robin Korinth). Foto: Kögel Gleich mehrere Prinzenpaare und ihre Gefolge folgten gestern der Einladung zum närrischen Gottes- dienst in der Lutherkirche von Wolfgang. Foto: Hackendahl Helau statt Orgelklänge Zweiter närrischer Gottesdienst in der Lutherkirche WOLFGANG Am Sonntag war in der Lutherkirche alles an- ders. Wo sonst getragene Or- gelklänge erklingen, erschall- ten der Schneewalzer, Helene Fischers Atemlos und der Narrhalla-Marsch. Närrische Prinzenpaare, bunt kostü- mierte Besucher, gereimte Worte, Helau-Rufe und fröhli- cher Gesang füllten das Got- teshaus. Unter dem Motto „Mit Leib und Seele“ hatte die Evangelische Kirchengemein- de in Kooperation mit der 1. GKG zum zweiten närrischen Gottesdienst ins gut besetzte Gotteshaus an der Eichenal- lee eingeladen. Diesmal hatte sich Ge- meindepfarrer Wolfgang Bromme für die geistliche Narretei den Kölner Vikar Thomas Franken mitge- bracht. Und der stellte nach dem Einzug der Tollitäten von der Kanzel aus in bestem kölschen Dialekt die Prinzen- paare aus Groß- und Klein-Au- heim, Hanau und auch Gro- ßauheims Schutzpatronin Frau Irminrat vor. Verkleidungen waren zum „Närrischen Gottesdienst“ mehr als erwünscht. Auch der passionierte Bergwande- rer Pfarrer Bromme hatte sich mit Mütze, Seil und Wanderhose, die er unter dem schwarzen Talar trug, kostümiert. Und natürlich durfte auch während der pre- digt mal gelacht werden. Jut- ta Straub als Till servierte in bester Protokollmanier mit viel Wortwitz närrische Ap- petithäppchen. „Kapellmeis- terin“ Walburga Strott sorgte auch beim Schlusslied „Der Teufel liebt das Lachen nicht“ für die musikalische Live-Un- termalung. Im Anschluss luden der Kirchenvorstand und das Prinzenpaar der 1. Großau- heimer Karnevalgesellschaft zum Umtrunk ein. Auch das Hanauer und Klein-Auheimer CV-Prinzenpaar hatten es sich nicht nehmen lassen um närrischen Beistand und gu- tes Wetter für die Umzüge Mitte Februar zu bitten. hoh IHR DRAHT ZU UNS: Redaktion Hanau 06181 96410- Dirk Iding, Ltg. (did) -11 Erwin Diel (ed) -15 Christian Spindler (cs.) -17 E-Mail: [email protected] Redaktionsadresse: Steinheimer Vorstadt 25, 63456 Hanau Private Kleinanzeigen: 069 8500 88 Fax 069 8500 8398 Zeitungs-Zustellung: 069 8500 85 Fax 069 8500 8499 Auf Streifzügen durch die Stadtteile Hanauer Videofilmer präsentieren Gemeinschaftsprojekt in der Reinhardskirche resse der Filmer. Immer wie- der sind auch Reiseimpressio- nen aus fernen Ländern zu se- hen. Vom Winter in Manhat- tan bis zum Kap der guten Hoffnung. Und dass auch Handwerken durchaus ko- misch sein kann, beweist Berthold Pirot mit seinem „Handwerkerfilm“. Er zeigt, was so alles passieren kann, wenn man glaubt, auf einen Fachmann verzichten zu kön- nen... grü benswerten Besonderheiten e ein. Vom Seifenkistenrennen in Steinheim, das das größte seiner Art in Deutschland ist, zum Schlepperfest in Au- heim, bei dem sich der Welt- meister auf den Weg macht, seinen Titel am Stilfser Joch zu verteidigen oder zum Stor- chenpaar, das erstmals seit 60 Jahren einen Nistplatz in Mittelbuchen bezogen hat. Doch nicht nur der nahe Lebensraums findet das Inte- nen Anspruch auf Vollstän- digkeit, sondern zeige Streif- lichter durch die Stadtteile. Es sind die schönen Seiten von Auheim, Steinheim und Mittelbuchen, die hier zu se- hen sind. Romantische Fach- werkhäuser sowie die Men- schen, die hier leben. Vertre- ter der örtlichen Geschichts- vereine erzählen etwas zum Ursprung und Besonderheit des Ortsteils und immer wie- der fängt die Kamera jene lie- telbuchen, Steinheim und Klein-Auheim. Nachdem in der Vergan- genheit die Kernstadt immer wieder im Fokus der Kameras stand, habe man sich diesmal den Stadtteilen widmen wol- len, erklärte Filmerin Irmlind Mallon, die gemeinsam mit Friedhelm Glassen, Helmi Hansen und Ehemann Frie- der an der Umsetzung des Projektes arbeitete. Das Er- gebnis erhebe allerdings kei- HANAU Die Filmnacht in der Reinhardskirche in Kes- selstadt ist einer der Höhe- punkte im Kalenderjahr der Videofilmfreunde Hanau, werden hier doch die Filmar- beiten des vergangenen Jah- res dem Publikum präsen- tiert. Zur 12. Filmnacht ha- ben die Amateurfilmer ein großes Gemeinschaftsprojekt in Angriff genommen: filmi- sche Portraits der Hanauer Stadtteile Großauheim, Mit- Groß war das Publikumsinteresse als die Videofilmer Hanau ihre neusten Arbeiten in der Reinhardskirche präsentierten. Foto: grü Stadtparlament tagt heute HANAU Zu ihrer ersten Sit- zung im neuen Jahr kommt heute die Hanauer Stadtver- ordnetenversammlung zu- sammen. Sie tagt ab 17.30 Uhr im Bürgerhaus Wolf- gang. Auf der Tagesordnung steht unter anderem der Jah- resbericht des Seniorenbei- rats und die Umgestaltung der Krämerstraße. did

Das Schlachtfeld der Liebe · (Pfarrer-Hufnagel-Stra§e). Die Seniorinnen und Senioren freuen sich darauf, ihr Hobby mit Anderen zu teilen. Neu-einsteiger sind immer will-kommen

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Page 1: Das Schlachtfeld der Liebe · (Pfarrer-Hufnagel-Stra§e). Die Seniorinnen und Senioren freuen sich darauf, ihr Hobby mit Anderen zu teilen. Neu-einsteiger sind immer will-kommen

Montag, 26. Januar 2015 SEITE 21HANAU UND SEINE STADTTEILE

IN KÜRZE

Geschicktabgelenkt

HANAU � Geschickt abgelenktwurde offenbar am Freitag-mittag gegen 12.30 Uhr eine72-jährige Hanauerin, die voneiner Unbekannten am Zaunihres Einfamilienhauses inder Stresemannstraße in einlängeres Gespräch verwickeltwurde. Dies nutzte wohl einKomplize, um sich unbe-merkt durch die offene Haus-tür ins Haus einzuschleichen.Mehrere Schränke wurdendurchwühlt, nun vermisstdie Bewohnerin des HausesBargeld und Schmuck. Die ge-sprächige Fremde wurde alszirka 1,60 Meter große, 30 bis40-jährige Frau mit dunklenHaaren und einem schmalenGesicht beschrieben, dieschlecht deutsch sprach unddunkel gekleidet gewesensei. Die Kriminalpolizei in Ha-nau bittet Personen, die Hin-weise zu dem dreisten Dieb-stahl geben können, sich un-ter Telefon 06181 100123 zumelden. � did

Rommé fürSenioren

Hanau � Im Rahmen des An-gebots des städtischen Senio-renbüros unter der Über-schrift „Gesundheit, Kulturund Miteinander“ treffensich Rommé-Liebhaber jedenMittwoch von 14.30 bis 17Uhr im Olof-Palme-Haus(Pfarrer-Hufnagel-Straße). DieSeniorinnen und Seniorenfreuen sich darauf, ihr Hobbymit Anderen zu teilen. Neu-einsteiger sind immer will-kommen. Rommé ist ein inzahllosen Varianten in allerWelt verbreitetes Kombinati-ons- und Anlegespiel. Die un-komplizierten Regeln ma-chen es zu einem beliebtenFamilien- und Gesellschafts-spiel. Nähere Infos unter06181 75119. � did

Vortrag überFledermäuse

HANAU � Der Verein der Kak-teenfreunde Hanau und Um-gebung lädt für Freitag, 30. Ja-nuar, zu einem Lichtbilder-vortrag ein. Thema desAbends sind Fledermäuse.Der Vortrag wird gehaltenvon Hans Schwarting ausRodgau. Schwarting vomBUND ist ein Fledermausex-perte. Die Veranstaltung be-ginnt um 20 Uhr und findetwie immer im Vereinslokalin der Gaststätte „Sport-heim“, Spitzenweg 50 in Gro-ßauheim statt. Die Veranstal-tung ist kostenlos. Interes-sierte Gäste sind wie immerwillkommen. � did

von Dirk Iding

Er kann sich nicht ent-scheiden, was er denn nunwerden soll. Eigentlich hat-ten wir gedacht, er hätte da-mit noch ein wenig Zeit.Denn noch geht Sohnemannja zur Schule. UnserenTraum, dass er einmal Profi-fußballer werden würde odervielleicht Weltklasse-Golfer,so dass wir uns zumindest infinanzieller Hinsicht um sei-ne Zukunft keine Sorgen ma-chen müssen, haben wirmittlerweile begraben. Dafürreicht leider sein Talentnicht. Aber dafür stehen ihmnatürlich noch alle anderenWege offen. Wir hätten auchüberhaupt nichts dagegen,wenn aus ihm mal ein erfolg-reicher Astrophysiker würdeoder ein Literaturnobelpreis-träger. Wir würden ihm dakeine Steine in den Weg le-gen. Selbst seine Karriere alsBankmanager, Staatsschau-spieler oder Harvard-Profes-sor würden wir selbstver-ständlich unterstützen. Vonuns aus kann unser Jungewerden, was er will, sogarLufthansa-Pilot oder Entwick-lungschef bei Mercedes. Wirhaben nix dagegen.

Doch ob er es jemals soweit bringen wird? Uns be-schleichen da inzwischenZweifel. Denn momentanweiß unser Junge noch nichteinmal, ob er beim nächstenMaskenball wieder Hippieoder doch lieber Matrosewird...

Eine aufwendige Inszenierung in grandiosen Bildern erlebten die Besucher bei der Premiere von „Die drei Musketiere“ im Congress Park Hanau. Dabei zeigte die Musical-gruppe Flip Flops vor, auf und hinter der Bühne eine beeindruckende Gesamtleistung. � Foto: Kögel

Das Schlachtfeld der LiebeMusicalgruppe „Flip Flops“ begeistert bei der Premiere von „Die drei Musketiere“

Von Dieter Kögel

HANAU � Es war eine mehr alsbeachtliche Gesamtleistung,was die Musicalgruppe „Flip-Flops“ am Samstagabend imfast ausverkauften Hindemith-Saal des Hanauer CongressParks bei ihrer Premiere der„Drei Musketiere“ präsentierte.Im Graben vor der Bühne einkomplettes Orchester, hinterder Bühne ein Chor. Auf der Büh-ne ein in Gesang und Spiel sou-verän agierendes Ensemble.

Ein Ensemble, das vor denwechselnden Kulissen der je-weiligen Schauplätze, kombi-niert mit einer ausgeklügel-ten Lichtregie, durch eine Ge-schichte führte, die auf denSchlachtfeldern der Liebe ge-nauso zu Hause war wie aufden blutigen Schlachtfeldernzwischen Frankreich und denHugenotten. Und alles in Got-tes Namen, wie Kardinal Ri-chelieu (Andreas Korinth)nicht müde wird zu betonen.

Ihm ist jedes Mittel, auchder Name Gottes, um seineMachtziele zu verwirklichen.Und seine Fürbitte um Abso-lution für sein Handeln, siewird zum Höllentanz, zumAlbtraum, geprägt vomWahnsinn, dem religiösemFanatismus und Machtgeil-heit um jeden Preis innewoh-

nen. Dass er mit General Ro-chefort (Hakan Düzügün) da-bei über einen willfährigenErfüllungsgehilfen verfügt,vergrößert die Aussicht aufErfolg. Wären da nicht diedrei Musketiere, Porthos (Oli-ver Ramme), Aramis (MarcelSievering) und Athos (Kristo-pher Kurku), die Verstärkungvon D´Artagnan (Robin Ko-

rinth) bekommen, der in Pa-ris seinen Traum erfüllenwill: Musketier zu werden,wie sein Vater.

Fließend wechseln dieSchauplätze. Wo eben nochdie fahrende Gauklertruppein eindrücklichen Bildern indie Geschichte eingeführthat, entsteht der Palast, indem König Ludwig (Philipp

Roese) und Königin Anna (Va-nessa Goth) residieren undnichts von den Verschwörun-gen ahnen, die hinter ihremRücken geschmiedet werden.Konflikte, die natürlich auchmit dem Degen ausgetragenwerden. Aber im Grunde sinddie drei Musketiere in derFlip-Flops-Version eine Ge-schichte um Freundschaft,

Liebe, Mut, Aufrichtigkeit.Verkörpert durch eben diedrei Aufrechten, die durch ih-ren Einsatz die Sache zu ei-nem guten Ende bringen.Auch wenn D´Artagnans gro-ße Liebe Constance (Anja Lo-ges) von Milady de Wintermit einem Gifttrunk gemeu-chelt wird und sie dadurchihr eigenes Todesurteil besie-gelt.

Der Seegang der Gefühlegeht hoch im Musical. DerSeegang bei D´ArtagnansÜberfahrt von Frankreichnach England ebenfalls, sym-bolisiert durch ein großesblaues Tuch, das vor dem Auf-bau eines Schiffes Wellenwirft, Seegang zeigt, und vonBlitzen aus den Scheinwer-fern zum Furcht einflößen-den Inferno auf See gerät.Grandiose Bilder, die dasTeam der Flip-Flops für diedreistündige Inszenierungentwickelt hat.

Am kommenden Samstag,31. Januar, 19.30 Uhr, gehendie 22 Darsteller, Chorsängerund das Orchester und ihreunzähligen Helfer erneut aufdie Bühne im Congress Park.Weitere Aufführungen fürSchulen gibt es am 26. und27. Januar. Die Aufführungenkönnen aber auch von allenanderen Interessierten ge-bucht werden.

Freundschaft, Liebe, Mut und Aufrichtigkeit, dafür stehen die drei Musketiere Porthos, Ahtos und Ara-mis und ihr Gefährte D’Artagnan (Robin Korinth). � Foto: Kögel

Gleich mehrere Prinzenpaare und ihre Gefolge folgten gestern der Einladung zum närrischen Gottes-dienst in der Lutherkirche von Wolfgang. � Foto: Hackendahl

Helau statt OrgelklängeZweiter närrischer Gottesdienst in der Lutherkirche

WOLFGANG � Am Sonntag warin der Lutherkirche alles an-ders. Wo sonst getragene Or-gelklänge erklingen, erschall-ten der Schneewalzer, HeleneFischers Atemlos und derNarrhalla-Marsch. NärrischePrinzenpaare, bunt kostü-mierte Besucher, gereimteWorte, Helau-Rufe und fröhli-cher Gesang füllten das Got-teshaus. Unter dem Motto„Mit Leib und Seele“ hatte dieEvangelische Kirchengemein-de in Kooperation mit der 1.GKG zum zweiten närrischenGottesdienst ins gut besetzteGotteshaus an der Eichenal-lee eingeladen.

Diesmal hatte sich Ge-meindepfarrer Wolfgang

Bromme für die geistlicheNarretei den Kölner VikarThomas Franken mitge-bracht. Und der stellte nachdem Einzug der Tollitätenvon der Kanzel aus in bestemkölschen Dialekt die Prinzen-paare aus Groß- und Klein-Au-heim, Hanau und auch Gro-ßauheims SchutzpatroninFrau Irminrat vor.

Verkleidungen waren zum„Närrischen Gottesdienst“mehr als erwünscht. Auchder passionierte Bergwande-rer Pfarrer Bromme hattesich mit Mütze, Seil undWanderhose, die er unterdem schwarzen Talar trug,kostümiert. Und natürlichdurfte auch während der pre-

digt mal gelacht werden. Jut-ta Straub als Till servierte inbester Protokollmanier mitviel Wortwitz närrische Ap-petithäppchen. „Kapellmeis-terin“ Walburga Strott sorgteauch beim Schlusslied „DerTeufel liebt das Lachen nicht“für die musikalische Live-Un-termalung.

Im Anschluss luden derKirchenvorstand und dasPrinzenpaar der 1. Großau-heimer Karnevalgesellschaftzum Umtrunk ein. Auch dasHanauer und Klein-AuheimerCV-Prinzenpaar hatten essich nicht nehmen lassen umnärrischen Beistand und gu-tes Wetter für die UmzügeMitte Februar zu bitten. � hoh

IHR DRAHT ZU UNS:Redaktion Hanau � 06181 96410-Dirk Iding, Ltg. (did) -11Erwin Diel (ed) -15Christian Spindler (cs.) -17E-Mail: [email protected]

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Auf Streifzügen durch die StadtteileHanauer Videofilmer präsentieren Gemeinschaftsprojekt in der Reinhardskirche

resse der Filmer. Immer wie-der sind auch Reiseimpressio-nen aus fernen Ländern zu se-hen. Vom Winter in Manhat-tan bis zum Kap der gutenHoffnung. Und dass auchHandwerken durchaus ko-misch sein kann, beweistBerthold Pirot mit seinem„Handwerkerfilm“. Er zeigt,was so alles passieren kann,wenn man glaubt, auf einenFachmann verzichten zu kön-nen... � grü

benswerten Besonderheiten eein. Vom Seifenkistenrennenin Steinheim, das das größteseiner Art in Deutschland ist,zum Schlepperfest in Au-heim, bei dem sich der Welt-meister auf den Weg macht,seinen Titel am Stilfser Jochzu verteidigen oder zum Stor-chenpaar, das erstmals seit60 Jahren einen Nistplatz inMittelbuchen bezogen hat.

Doch nicht nur der naheLebensraums findet das Inte-

nen Anspruch auf Vollstän-digkeit, sondern zeige Streif-lichter durch die Stadtteile.

Es sind die schönen Seitenvon Auheim, Steinheim undMittelbuchen, die hier zu se-hen sind. Romantische Fach-werkhäuser sowie die Men-schen, die hier leben. Vertre-ter der örtlichen Geschichts-vereine erzählen etwas zumUrsprung und Besonderheitdes Ortsteils und immer wie-der fängt die Kamera jene lie-

telbuchen, Steinheim undKlein-Auheim.

Nachdem in der Vergan-genheit die Kernstadt immerwieder im Fokus der Kamerasstand, habe man sich diesmalden Stadtteilen widmen wol-len, erklärte Filmerin IrmlindMallon, die gemeinsam mitFriedhelm Glassen, HelmiHansen und Ehemann Frie-der an der Umsetzung desProjektes arbeitete. Das Er-gebnis erhebe allerdings kei-

HANAU � Die Filmnacht inder Reinhardskirche in Kes-selstadt ist einer der Höhe-punkte im Kalenderjahr derVideofilmfreunde Hanau,werden hier doch die Filmar-beiten des vergangenen Jah-res dem Publikum präsen-tiert. Zur 12. Filmnacht ha-ben die Amateurfilmer eingroßes Gemeinschaftsprojektin Angriff genommen: filmi-sche Portraits der HanauerStadtteile Großauheim, Mit-

Groß war das Publikumsinteresse als die Videofilmer Hanau ihreneusten Arbeiten in der Reinhardskirche präsentierten. � Foto: grü

Stadtparlament tagt heute

HANAU � Zu ihrer ersten Sit-zung im neuen Jahr kommtheute die Hanauer Stadtver-ordnetenversammlung zu-sammen. Sie tagt ab 17.30Uhr im Bürgerhaus Wolf-gang. Auf der Tagesordnungsteht unter anderem der Jah-resbericht des Seniorenbei-rats und die Umgestaltungder Krämerstraße. � did