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FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG MONTAG, 16. OKTOBER 2017 · NR. 240 · SEITE 21 Unternehmen BERLIN, 15. Oktober Z wischen Collonil und wetterfühli- gen Menschen gibt es einen ent- scheidenden Unterschied: Wäh- rend sich Regen, Schnee und Käl- te auf das menschliche Gemüt legen, kommt die Produktion der Schuh- und Le- derpflegeprodukte unter diesen Bedin- gungen erst auf die richtige Betriebstem- peratur. Frank Becker blickt daher mit Sorge auf den Niedergang des deutschen Winters: „Mehr als 60 Prozent unseres Umsatzes kommen von September bis De- zember zustande“, sagt er. „Dass es bei uns seit Jahren keine richtigen Winter mehr gibt, wirkt sich auf den Handel mit Collonil-Schuhpflege aus.“ Becker ist Geschäftsführer der Salzen- brodt GmbH & Co. KG, die die Traditions- marke herstellt und als Aerosole oder in Tuben und Flaschen in 93 Länder expor- tiert. Im Jahr 1909 von Karl Esslen und den Brüdern Paul und Walter Salzenbrodt gegründet, wurde das Unternehmen nach dem Krieg zum reinen Familienbetrieb, als die Familie Esslen sich nicht an der Übersiedlung von Ost- nach West-Berlin beteiligte. Seit 1956 befindet sich der Fir- mensitz in einem grünen Wohngebiet im Berliner Norden. Dass die Geschichte von Collonil eine Berliner Geschichte ist, wird schon im Außenbereich deutlich: Vor dem Hauptgebäude, auf dem in grü- nen Lettern der Markenname prangt, we- hen drei Fahnen: eine mit Firmenlogo, eine deutsche und eine Berlin-Fahne. Als Frank Becker 1998 nach Station in einer portugiesischen Gerberei Geschäfts- führer im Salzenbrodt-Unternehmen wur- de, hielt sich seine Vorfreude auf Berlin in Grenzen: „Vom Atlantik in den tiefen deutschen Osten zu gehen, das war für mich als typischer Norddeutscher nicht der Traum.“ Obwohl der vierfache Vater heute familiär fest in der Hauptstadt ver- wurzelt ist und ihr eine „sehr gute Ent- wicklung“ bescheinigt, zeugen Bilder mit Meeresmotiven in Beckers Büro von nord- deutscher Heimatverbundenheit. Dass sich der Fokus des Unternehmens von Berlin Richtung weite Welt verscho- ben hat, liegt aber weder am milden deut- schen Winter noch an Beckers Abstam- mung von der Nordsee. Vielmehr zwan- gen Probleme in den 1990er Jahren Collo- nil zur Internationalisierung: Der Abbau der Berlin-Förderungen nach der Wende machte sich bemerkbar. Zudem war Collo- nil betroffen von dem, was Becker in An- lehnung an den Kapitalmarkt „Bullenfal- le“ nennt: In der Hoffnung auf große Ab- satzmärkte in den neuen Ländern waren die Produktionskapazitäten schnell aufge- stockt worden, die erwartete ostdeutsche Kaufkraft zeigte sich indes nicht. Das Auslandsgeschäft brachte dagegen den Erfolg. „Unsere Exportquote ist in 20 Jahren von 8 auf fast 70 Prozent gestie- gen“, sagt Becker und zählt Niederlassun- gen auf, die Collonil im Ausland etabliert hat: in Frankreich, Dänemark und Öster- reich, aber auch den Emiraten. In den an- deren Ländern werden die Geschäfte mit Partnern gemacht. In Argentinien etwa ist das mit „Prüne“ der führende Anbieter für Damenschuhe, Handtaschen und Reise- Accessoires in Südamerika. Starke Part- ner gibt es auch in Griechenland, Japan und Osteuropa. „Russland ist im Moment wieder eines unserer Top-Länder“, sagt Becker. Wenn man den russischen Part- nern signalisiere, dass man auch in Krisen- zeiten zu ihnen steht, entstünden „belast- bare Beziehungen“. Er sieht Anzeichen ei- nes wirtschaftlichen Aufschwungs und glaubt, dass der russische Markt weiter wachsen wird. Zugleich beklagt er die Fol- gen der russischen Krim-Annektion für das Ukraine-Geschäft. Der Collonil-Part- ner dort habe viele Schuhgeschäfte auf der Krim durch eine De-facto-Enteignung verloren. Doch auch die Ukraine, vor fünf Jahren noch drittgrößter Markt für Collo- nil, sieht Becker auf einem guten Weg – dank wirtschaftlicher Erholung und mehr Transparenz. „Unter Druck entstehen Dia- manten“, sagt er. Der Satz lässt sich auch auf viele Collo- nil-Produkte übertragen. Um die Abhän- gigkeit vom Schuhfachhandel zu lockern, hielt Becker es für geboten, auch in ande- re Märkte einzusteigen. Das Ergebnis wa- ren Lederpflegeprodukte für Autos, Mö- bel, Bekleidung, Taschen und sogar für die Luftfahrt. Trotzdem erzielt das Unter- nehmen seine größten Umsätze weiter mit klassischen, aber innovativen Schuh- pflegeprodukten. Becker legt dabei beson- deren Wert auf deren Umweltverträglich- keit. Für die „Organic“-Serie etwa werden zu 90 Prozent natürliche Inhaltsstoffe wie Bambusextrakt, Olivenöl, Aloe Vera oder Bienenhonig verwendet. Ein Diamant unter den Collonil-Pro- dukten sind Imprägniersprays mit Car- bon-Technologie. Durch sie werden Schu- he und Textilien mit einer sprühbaren Membran versehen, bleiben aber zu 100 Prozent atmungsaktiv. Die Technologie kommt auch im Motorsport zum Einsatz. Da passt es gut, dass Frank Becker mit Ul- rich Drechsler einen leidenschaftlichen Formel-3-Fahrer zum Leiter der For- schungsabteilung machen konnte. „Schau- en Sie sich mal sein Büro an“, sagt Becker in feierlichem Ton, als er auf dem Gang an Drechslers Arbeitszimmer vorbei- schreitet. Durch die offene Tür fällt der Blick auf eine große Sammlung von Poka- len, die Drechsler im Rennsport gewon- nen hat. Mittendrin: Ein Foto des For- schungsleiters im Rennboliden mit Collo- nil-Logo. Es steht für Drechslers Idee, „die Carbon-Struktur, wie sie in der For- mel 3 zum Einsatz kommt, auf unser Pro- dukt zu übertragen“. Seit Anfang September laufen die Fließ- bänder der Berliner Produktionsstätte wieder fast unentwegt. In der Herbst- und Wintersaison wird auf Schichtbetrieb um- gestellt, bis zu 70 000 Aerosole können dann pro Tag in den zwei Abfüllanlagen hergestellt werden. Die Tubenanlage schafft bis zu 50 000 Produkte am Tag, die Flaschenanlage maximal 10 000. Von der Masse aus etwa 35 Komponenten bis hin zur Abfüllung machen die Berliner je- den Produktionsschritt selbst. In den Werkshallen verliert man angesichts der Vielzahl von Dosen und Tuben schnell den Überblick: Insgesamt gibt es mehr als 4000 verschiedene Collonil-Produkte. Für neue Produktideen schaut Frank Becker gern auf die Damenmode in Ja- pan, das für viele Entwicklungen Vorbild ist – etwa wenn es um die Verbannung von klassischen Absatzschuhen und die neue Dominanz von Sneakers geht. „Wir erleben zurzeit eine Sneakerisierung der Schuhmode“, sagt Becker und zeigt sich überzeugt, dass dieser Trend auch Europa noch viel stärker erfassen wird. Deshalb ist Collonil in diesem Jahr eine Partner- schaft mit dem erfolgreichen Berliner Sneaker-Schuhhersteller Hikmet Sugoer eingegangen, mit dem eine gemeinsame Produktserie herausgebracht werden soll. Becker will mit Collonil aber nicht nur am Puls der Zeit sein, wenn es um neue Produkte geht. Vor drei Jahren ließ er sich auf einer Tagung vom FDP-Vorsitzenden Christian Lindner das „Internet der Din- ge“ erklären. Die Digitalisierung bezeich- net er seitdem als seine dritte große Lei- denschaft – nach der Familie und Werder Bremen. Auf der Vertriebsseite will Be- cker erreichen, dass Kunden sich einlog- gen und die gesamte Collonil-Welt für je- des beliebige Schuhgeschäft einsehen kön- nen. Unternehmensintern sollen mit ilfe einer Plattform des Software-Riesen SAP alle Prozesse so effizient wie möglich ge- staltet werden. Als Becker die Bedeutung der Digitalisierung für sein Unternehmen erklärt, spricht aus ihm für einen Moment wieder der Norddeutsche von der Küste: Collonil solle von einem Tanker auf rau- her See zu einem schnellen Schlauchboot werden. CHRISTOPH STRAUCH Frank Becker wurde 1960 in Bremerhaven geboren. Nach dem Wirtschaftsstudium in Mannheim begann er seine Karriere 1988 als Produktmanager für BASF in Ludwigshafen. Später sanierte er eine große Gerberei in Portugal. Der Einstieg in die Salzenbrodt GmbH erfolgte 1998, im Lauf der Jahre erwarb Becker 20 Prozent der Unternehmensanteile und wurde 2001 zum geschäftsführenden Gesellschafter. Anfangs berlinskeptisch, hat der vierfache Familienvater und „Unternehmer des Jahres 2010 Berlin/Brandenburg“ heute seinen Lebensmittelpunkt dort. Foto Jens Gyarmaty Der Unternehmer Die Salzenbrodt GmbH & Co. KG geht auf Karl Esslen und die Brüder Paul und Walter Salzenbrodt zurück, die ab 1909 Schuh- und Lederpflegemittel unter dem Namen Collonil herstellten. 1952 wurde sie zum reinen Familienunternehmen und erhielt ihren heutigen Namen. Nach schwierigen Zeiten brachte Geschäftsführer Frank Becker das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs. Heute exportiert es in 93 Länder. In der Berliner Zentrale sind 120 Mitarbeiter angestellt, 30 arbeiten im Logistikzentrum in Mühlenbeck. Der Jahresumsatz beträgt 40 Millionen Euro. Das Unternehmergespräch: Frank Becker, geschäftsführender Gesellschafter des Schuhpflegeherstellers Collonil „Wir erleben eine Sneakerisierung der Schuhmode“ Das Unternehmen Die Traditionsmarke wird aufpoliert – dank Internationalisierung, Digitalisierung und ihres Gespürs für neue Modetrends.

Das Unternehmergespräch: FrankBecker

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Page 1: Das Unternehmergespräch: FrankBecker

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG MONTAG, 16. OKTOBER 2017 · NR. 240 · SEITE 21Unternehmen

BERLIN, 15. Oktober

Zwischen Collonil und wetterfühli-gen Menschen gibt es einen ent-scheidenden Unterschied: Wäh-rend sich Regen, Schnee und Käl-

te auf das menschliche Gemüt legen,kommt die Produktion der Schuh- und Le-derpflegeprodukte unter diesen Bedin-gungen erst auf die richtige Betriebstem-peratur. Frank Becker blickt daher mitSorge auf den Niedergang des deutschenWinters: „Mehr als 60 Prozent unseresUmsatzes kommen von September bis De-zember zustande“, sagt er. „Dass es beiuns seit Jahren keine richtigen Wintermehr gibt, wirkt sich auf den Handel mitCollonil-Schuhpflege aus.“

Becker ist Geschäftsführer der Salzen-brodt GmbH & Co. KG, die die Traditions-marke herstellt und als Aerosole oder inTuben und Flaschen in 93 Länder expor-tiert. Im Jahr 1909 von Karl Esslen undden Brüdern Paul und Walter Salzenbrodtgegründet, wurde das Unternehmen nachdem Krieg zum reinen Familienbetrieb,als die Familie Esslen sich nicht an derÜbersiedlung von Ost- nach West-Berlinbeteiligte. Seit 1956 befindet sich der Fir-mensitz in einem grünen Wohngebiet imBerliner Norden. Dass die Geschichtevon Collonil eine Berliner Geschichte ist,wird schon im Außenbereich deutlich:Vor dem Hauptgebäude, auf dem in grü-nen Lettern der Markenname prangt, we-hen drei Fahnen: eine mit Firmenlogo,eine deutsche und eine Berlin-Fahne.

Als Frank Becker 1998 nach Station ineiner portugiesischen Gerberei Geschäfts-führer im Salzenbrodt-Unternehmen wur-de, hielt sich seine Vorfreude auf Berlinin Grenzen: „Vom Atlantik in den tiefendeutschen Osten zu gehen, das war fürmich als typischer Norddeutscher nichtder Traum.“ Obwohl der vierfache Vaterheute familiär fest in der Hauptstadt ver-wurzelt ist und ihr eine „sehr gute Ent-wicklung“ bescheinigt, zeugen Bilder mitMeeresmotiven in Beckers Büro von nord-deutscher Heimatverbundenheit.

Dass sich der Fokus des Unternehmensvon Berlin Richtung weite Welt verscho-ben hat, liegt aber weder am milden deut-schen Winter noch an Beckers Abstam-mung von der Nordsee. Vielmehr zwan-gen Probleme in den 1990er Jahren Collo-nil zur Internationalisierung: Der Abbauder Berlin-Förderungen nach der Wendemachte sich bemerkbar. Zudem war Collo-nil betroffen von dem, was Becker in An-lehnung an den Kapitalmarkt „Bullenfal-

le“ nennt: In der Hoffnung auf große Ab-satzmärkte in den neuen Ländern warendie Produktionskapazitäten schnell aufge-stockt worden, die erwartete ostdeutscheKaufkraft zeigte sich indes nicht.

Das Auslandsgeschäft brachte dagegenden Erfolg. „Unsere Exportquote ist in 20Jahren von 8 auf fast 70 Prozent gestie-gen“, sagt Becker und zählt Niederlassun-gen auf, die Collonil im Ausland etablierthat: in Frankreich, Dänemark und Öster-reich, aber auch den Emiraten. In den an-deren Ländern werden die Geschäfte mitPartnern gemacht. In Argentinien etwa istdas mit „Prüne“ der führende Anbieter fürDamenschuhe, Handtaschen und Reise-Accessoires in Südamerika. Starke Part-ner gibt es auch in Griechenland, Japanund Osteuropa. „Russland ist im Momentwieder eines unserer Top-Länder“, sagtBecker. Wenn man den russischen Part-nern signalisiere, dass man auch in Krisen-zeiten zu ihnen steht, entstünden „belast-bare Beziehungen“. Er sieht Anzeichen ei-nes wirtschaftlichen Aufschwungs undglaubt, dass der russische Markt weiterwachsen wird. Zugleich beklagt er die Fol-gen der russischen Krim-Annektion fürdas Ukraine-Geschäft. Der Collonil-Part-ner dort habe viele Schuhgeschäfte aufder Krim durch eine De-facto-Enteignungverloren. Doch auch die Ukraine, vor fünfJahren noch drittgrößter Markt für Collo-nil, sieht Becker auf einem guten Weg –dank wirtschaftlicher Erholung und mehrTransparenz. „Unter Druck entstehen Dia-manten“, sagt er.

Der Satz lässt sich auch auf viele Collo-nil-Produkte übertragen. Um die Abhän-gigkeit vom Schuhfachhandel zu lockern,hielt Becker es für geboten, auch in ande-re Märkte einzusteigen. Das Ergebnis wa-ren Lederpflegeprodukte für Autos, Mö-bel, Bekleidung, Taschen und sogar fürdie Luftfahrt. Trotzdem erzielt das Unter-nehmen seine größten Umsätze weitermit klassischen, aber innovativen Schuh-pflegeprodukten. Becker legt dabei beson-deren Wert auf deren Umweltverträglich-keit. Für die „Organic“-Serie etwa werdenzu 90 Prozent natürliche Inhaltsstoffe wieBambusextrakt, Olivenöl, Aloe Vera oderBienenhonig verwendet.

Ein Diamant unter den Collonil-Pro-dukten sind Imprägniersprays mit Car-bon-Technologie. Durch sie werden Schu-he und Textilien mit einer sprühbarenMembran versehen, bleiben aber zu 100Prozent atmungsaktiv. Die Technologiekommt auch im Motorsport zum Einsatz.Da passt es gut, dass Frank Becker mit Ul-rich Drechsler einen leidenschaftlichenFormel-3-Fahrer zum Leiter der For-schungsabteilung machen konnte. „Schau-en Sie sich mal sein Büro an“, sagt Beckerin feierlichem Ton, als er auf dem Gangan Drechslers Arbeitszimmer vorbei-schreitet. Durch die offene Tür fällt derBlick auf eine große Sammlung von Poka-len, die Drechsler im Rennsport gewon-nen hat. Mittendrin: Ein Foto des For-schungsleiters im Rennboliden mit Collo-nil-Logo. Es steht für Drechslers Idee,

„die Carbon-Struktur, wie sie in der For-mel 3 zum Einsatz kommt, auf unser Pro-dukt zu übertragen“.

Seit Anfang September laufen die Fließ-bänder der Berliner Produktionsstättewieder fast unentwegt. In der Herbst- undWintersaison wird auf Schichtbetrieb um-gestellt, bis zu 70 000 Aerosole könnendann pro Tag in den zwei Abfüllanlagenhergestellt werden. Die Tubenanlageschafft bis zu 50 000 Produkte am Tag,die Flaschenanlage maximal 10 000. Vonder Masse aus etwa 35 Komponenten bishin zur Abfüllung machen die Berliner je-

den Produktionsschritt selbst. In denWerkshallen verliert man angesichts derVielzahl von Dosen und Tuben schnellden Überblick: Insgesamt gibt es mehr als4000 verschiedene Collonil-Produkte.

Für neue Produktideen schaut FrankBecker gern auf die Damenmode in Ja-pan, das für viele Entwicklungen Vorbildist – etwa wenn es um die Verbannungvon klassischen Absatzschuhen und dieneue Dominanz von Sneakers geht. „Wirerleben zurzeit eine Sneakerisierung derSchuhmode“, sagt Becker und zeigt sichüberzeugt, dass dieser Trend auch Europa

noch viel stärker erfassen wird. Deshalbist Collonil in diesem Jahr eine Partner-schaft mit dem erfolgreichen BerlinerSneaker-Schuhhersteller Hikmet Sugoereingegangen, mit dem eine gemeinsameProduktserie herausgebracht werden soll.

Becker will mit Collonil aber nicht nuram Puls der Zeit sein, wenn es um neueProdukte geht. Vor drei Jahren ließ er sichauf einer Tagung vom FDP-VorsitzendenChristian Lindner das „Internet der Din-ge“ erklären. Die Digitalisierung bezeich-net er seitdem als seine dritte große Lei-denschaft – nach der Familie und Werder

Bremen. Auf der Vertriebsseite will Be-cker erreichen, dass Kunden sich einlog-gen und die gesamte Collonil-Welt für je-des beliebige Schuhgeschäft einsehen kön-nen. Unternehmensintern sollen mit ilfeeiner Plattform des Software-Riesen SAPalle Prozesse so effizient wie möglich ge-staltet werden. Als Becker die Bedeutungder Digitalisierung für sein Unternehmenerklärt, spricht aus ihm für einen Momentwieder der Norddeutsche von der Küste:Collonil solle von einem Tanker auf rau-her See zu einem schnellen Schlauchbootwerden. CHRISTOPH STRAUCH

Frank Becker wurde 1960 in Bremerhaven geboren. Nach dem Wirtschaftsstudiumin Mannheim begann er seine Karriere 1988 als Produktmanager für BASF inLudwigshafen. Später sanierte er eine große Gerberei in Portugal. Der Einstieg indie Salzenbrodt GmbH erfolgte 1998, im Lauf der Jahre erwarb Becker 20 Prozentder Unternehmensanteile und wurde 2001 zum geschäftsführenden Gesellschafter.Anfangs berlinskeptisch, hat der vierfache Familienvater und „Unternehmer desJahres 2010 Berlin/Brandenburg“ heute seinen Lebensmittelpunkt dort.

Foto Jens Gyarmaty

F I R M E N I N D E X SeiteAirbus ............................... 18Aldi ...................................... 20

Alitalia ............................. 19Amazon .......................... 20Aramco ............................ 19

Aton ................................... 19BP ......................................... 19Chevron .......................... 19

Exxon Mobil ................. 19Gasprom ......................... 19Klassik Radio ............... 22

Kloster Kreuzberg ... 19Lidl ...................................... 20Lieferando ..................... 20

Lufthansa ...................... 19Lukoil ................................ 19Merck KGaA ................. 22

Millipore .......................... 22PSA ..................................... 19Rewe .................................. 20

Rosneft ............................. 19Ryanair ............................ 19Shell .................................... 19

Siemens Gamesa ...... 19Sigma-Aldrich ............. 22Sony Music .................... 22

Spotify ............................. 22Tesla .................................. 19Total .................................... 19

Universal ........................ 22VW ...................................... 19Zeiss AG .......................... 18

Der UnternehmerDie Salzenbrodt GmbH & Co. KG geht auf Karl Esslen und die Brüder Paul undWalter Salzenbrodt zurück, die ab 1909 Schuh- und Lederpflegemittel unter demNamen Collonil herstellten. 1952 wurde sie zum reinen Familienunternehmen underhielt ihren heutigen Namen. Nach schwierigen Zeiten brachte GeschäftsführerFrank Becker das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs. Heute exportiert es in 93Länder. In der Berliner Zentrale sind 120 Mitarbeiter angestellt, 30 arbeiten imLogistikzentrum in Mühlenbeck. Der Jahresumsatz beträgt 40 Millionen Euro.

Die F.A.Z.-Wetterinformationen im Internet: www.faz.net/wetter

s: sonnig, h: heiter, w: wolkig, b: bedeckt, G: Gewit-ter, N: Nebel, R: Regen, Rs: Regenschauer, Sr: Sprüh-regen, S: Schnee, SR: Schneeregen, Ss: Schnee-schauer, –: keine Mitteilung. Alle Tabellen zeigen als Prognose die Tages-Höchsttemperatur, als gestrigen Wert die Messung mittags Ortszeit.

Aachen 21° s 25° s 20° h 19° sArkona 16° w 17° s 15° h 13° hBerlin 19° h 22° s 21° s 18° sBremen 19° h 21° s 17° s 18° sBrocken 13° h 17° s 15° s 14° hCottbus 19° s 21° s 22° s 18° sCuxhaven 18° s 19° s 15° h 15° hDresden 19° h 23° s 21° s 17° hDüsseldorf 18° s 24° s 20° h 20° sErfurt 19° s 22° s 21° s 17° sEssen 18° s 25° s 20° h 21° sFeldberg 15° s 17° s 15° s 13° sFeldberg/Ts. 16° s 18° s 17° s 14° hFrankfurt 15° s 22° s 20° s 17° sFreiburg 17° s 25° s 22° s 18° sGarmisch 20° s 23° s 18° s 17° sGreifswald 15° b 19° s 19° h 15° hGr. Arber 17° s 18° s 18° s 13° wHamburg 17° s 21° s 18° s 16° hHannover 18° h 22° s 19° s 17° sHelgoland 16° s 17° s 16° s 15° hHof 17° s 19° s 18° s 15° sKahler Asten 15° s 20° s 18° s 17° sKarlsruhe 13° N 23° s 21° s 17° sKassel 16° s 21° s 20° s 18° sKöln 17° s 25° s 21° s 21° sKonstanz 12° N 18° s 15° N 16° sLeipzig 18° s 22° s 21° s 19° sLübeck 16° w 20° s 17° s 15° sMagdeburg 20° s 23° s 21° s 19° sMannheim 15° h 23° s 21° s 17° sMünchen 18° s 22° s 16° s 11° NNorderney 17° b 18° s 16° s 15° hNürnberg 18° s 21° s 16° s 11° bOberstdorf 18° s 21° s 18° s 17° sOsnabrück 18° s 22° s 18° h 19° sPassau 16° s 17° s 15° w 12° bRostock 14° b 19° s 17° s 14° hSaarbrücken 18° s 22° s 20° s 19° sStuttgart 16° s 23° s 21° s 17° sSylt 15° s 16° s 16° s 15° hTrier 11° N 22° s 21° s 19° sZugspitze 8° s 8° s 8° h 4° h

So. Mo. Di. Mi. 15.10. 16.10. 17.10. 18.10.

Messwerte und Prognosen

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Vorhersagekarten für heute, 16.10.2017 (Tagesmaximum)

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www.wetter.comQuelle: wetter.com GmbH

Hochdruck-zentrum

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Tiefdruck-zentrumWarmluft-zufuhrKaltluft-zufuhr

Kaltluft in der Höhe, Erwärmung am Boden

Warm-frontOkklu-sion

bis -10°-9° bis -6°-5° bis -1°0° bis 4°5° bis 9°

10° bis 14°15° bis 19°20° bis 24°25° bis 29°von 30° an

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New YorkToronto

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Heute

Während Ex-Hurrikan „Ophelia“ mit meterhohen Wellen und Orkanböen auf Irland triff t, sorgt ein kräftiges Hoch hierzulande für warmes und freundliches Wetter.

Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen: Die Frühnebelfelder lösen sich bald auf. Dann scheint neben blauem Himmel verbreitet für längere Zeit die Sonne. Bis zum Nachmittag steigen die Tem-peraturen auf maximal 25 Grad. In der Sonne fühlt sich die Luft spätsommerlich an. Dazu weht schwacher Wind aus Südwest.

Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Hol-stein, Mecklenburg-Vorpom-mern: Nach rascher Nebelaufl ö-sung ist es verbreitet wolkenlos. Die Sonne scheint den ganzen Tag lang und die Luft erwärmt sich dabei auf höchstens 21 Grad. Der Wind weht überwiegend schwach bis mäßig aus Südwest.

Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland: Heute hält sich der Nebel am Rhein und seinen Zufl üssen stellenweise länger. Sonst wird es sehr freundlich mit viel Sonnenschein und blauem Himmel. Teilweise erwärmt sich die Luft auf spätsommerlich warme 25 Grad. Es weht häufi g schwacher Wind aus Süd.

Baden-Württemberg und Bayern: Bei schwachem Südwind löst sich der Nebel rund um den nördlichen Oberrhein, am Main, an der Donau und am Bodensee nur zögerlich auf. Sonst stellt sich sonniges Wetter bei wolkenlosem Himmel ein. Die Temperaturen liegen bei maximal 25 Grad. Die Luft fühlt sich in der Sonne spätsommerlich warm an.

Aussichten

Am Dienstag und Mittwoch ändert sich wenig an der Wetterlage. In der Nähe von Flüssen und Seen hält sich am Morgen oft Nebel, der stellen-weise hartnäckig ist. Tagsüber gibt es verbreitet strahlenden Sonnenschein bei wolkenlosem Himmel. Nur selten ziehen harmlose Wolken vorbei. Die Temperaturen bleiben ähnlich.

Biowetter, Pollenfl ug

Das freundliche und stabile Hochdruckwetter bringt im ge-samten Land positive Wetterrei-ze. Der Schlaf ist erholsam und ruhig, sodass wir ausgeschlafen und motiviert in den Tag star-ten. Zudem sind Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit heute überdurchschnittlich hoch. Mit Ende der Pollensaison sind nun keine Pollen mehr in der Luft.

Reisewetter in Europa - Vorhersage für die nächsten Tage

Österreich, Schweiz: In Tälern und Becken erst neblig, dann sehr sonnig. 15 bis 24 Grad.Frankreich, Benelux: Viel Sonne und warm, ab morgen von Westen mehr Wolken mit Regen. In der Bretagne zeitweise windig. Maximal 17 bis 29 Grad. Griechenland, Türkei, Zypern:Am Schwarzen Meer örtlich Schauer, sonst sehr freundlich mit viel Sonne. 17 bis 31 Grad. Spanien, Portugal: Heute son-nig und im Süden heiß, an der Westküste Wolken mit Regen. Ab morgen von Portugal kühler mit Regen. 16 bis 31 Grad. Balearen, Sardinien, Korsika:Strahlender Sonnenschein und

kaum Wolken. 22 bis 26 Grad. Italien, Malta: Viel Sonne und wenige Wolken. 17 bis 26 Grad. Großbritannien, Irland: Heute sehr stürmisch, in Irland chao-tisch mit schwerem Orkan. Oft regnerisch, in England freundlich und warm. Ab morgen wech-selhaft und kühler, abfl auender Wind. Maximal 13 bis 24 Grad. Skandinavien: Unbeständig und zeitweise windig. Dazu dich-te Wolken, teils kräftiger Regen und etwas Sonne. Am Polarkreis örtlich Schnee. 1 bis 17 Grad. Polen, Tschechien, Slowakei:Am Vormittag teils neblig, insge-samt aber sehr sonnig und mild. Höchstwerte: 16 bis 23 Grad.

Städtewetter im Ausland

Ankara 13° b 17° h 18° s 19° sAntalya 26° s 29° s 29° s 26° sBaghdad 32° s 32° s 29° s 28° sDubai 32° s 35° s 34° s 34° sRiad 36° s 37° s 37° s 33° sTeheran 23° s 24° s 22° s 19° sTel Aviv 25° s 25° s 26° s 28° s

Bangkok 34° b 34° h 35° s 32° RHongkong 25° R 28° R 28° h 28° hJakarta 34° h 35° R 35° h 34° RManila 28° R 33° h 32° h 32° RsNeu Delhi 35° s 38° s 37° s 34° sPeking 19° s 19° s 18° b 15° wSeoul 19° s 22° h 23° s 19° bSchanghai 20° R 21° R 20° R 24° RSingapur 32° h 31° h 32° h 32° hTaipeh 28° R 34° h 28° R 28° bTokio 16° R 16° R 19° b 17° h

Melbourne 20° h 26° s 27° s 27° sSydney 21° h 22° h 22° h 23° hWellington 15° h 15° h 16° h 12° h

Amsterdam 18° s 23° s 17° s 18° bAthen 22° s 26° s 25° s 27° hBarcelona 22° s 23° s 21° h 18° GBelgrad 20° s 23° s 24° s 25° sBozen 19° s 24° s 24° s 22° sBrüssel 20° s 24° s 19° s 20° hBudapest 19° s 21° s 21° s 19° hBukarest 17° h 22° s 23° s 21° sDublin 16° b 17° h 13° h 15° sDubrovnik 21° s 22° s 20° h 21° sHelsinki 10° s 13° b 12° R 11° sIstanbul 17° h 22° s 21° s 22° s

Chicago 13° b 16° s 20° s 20° hHouston 32° h 26° s 26° s 28° sLos Angeles 34° s 35° s 34° h 33° hMiami 31° R 32° R 31° R 30° RMontreal 20° R 10° b 13° h 17° hNew York 24° s 18° s 17° s 21° hS. Francisco 23° s 24° h 21° s 21° hToronto 18° R 11° s 17° s 19° sWashington 27° s 19° s 19° s 21° h

So. Mo. Di. Mi. 15.10. 16.10. 17.10. 18.10.

Accra 31° s 32° s 29° h 32° hAlgier 23° s 27° s 27° s 28° bCasabl. 28° s 31° b 26° w 23° sDakar 29° s 29° s 29° s 32° hJohannesb. 27° s 29° s 22° s 25° sKairo 27° s 29° s 28° s 29° sKapstadt 16° R 16° R 15° h 19° sLagos 30° s 29° w 28° b 29° bNairobi 24° s 26° s 24° b 29° hTunis 22° s 24° s 26° h 26° s

Bogota 19° h 22° h 21° h 19° bB.Aires 24° s 26° s 26° b 26° RCaracas 26° h 28° h 29° h 28° hLima 20° s 20° s 20° s 20° wMexiko-St. 23° s 19° h 21° h 23° hR.d. Janeiro 22° R 26° h 28° s 31° sSant.(Ch.) 25° s 26° s 27° s 22° h

EUROPA

AFRIKA

Städtewetter im Ausland

So. Mo. Di. Mi. 15.10. 16.10. 17.10. 18.10.

Kiew 13° R 14° s 15° b 17° hKopenhagen 15° w 16° s 17° s 14° sLas Palmas 28° h 27° h 24° s 22° sLissabon 25° s 26° w 20° h 19° sLjubljana 14° s 18° s 18° s 18° sLondon 17° s 24° s 17° w 19° RsMadrid 22° s 25° s 18° b 16° RsMailand 20° s 24° s 23° s 22° sMalaga 24° s 23° s 23° b 20° GMallorca 24° h 25° s 24° s 22° wMoskau 4° R 8° b 12° s 14° hNeapel 21° s 18° h 19° s 18° s

So. Mo. Di. Mi. 15.10. 16.10. 17.10. 18.10.EUROPA

Fortsetzung

Oslo 9° b 14° s 11° b 10° sPalermo 20° s 21° s 21° s 21° sParis 19° s 25° s 23° s 21° hPrag 18° s 20° s 16° N 18° sRiga 13° h 15° b 16° h 12° hRom 22° s 25° s 20° s 19° sSofi a 15° s 20° s 21° h 20° hStockholm 11° w 16° s 15° w 10° sSt.Petersbg. 7° w 11° R 10° s 11° RVenedig 15° s 17° N 17° N 18° sWarschau 16° b 20° s 18° b 18° sWien 19° s 21° w 17° b 21° hZürich 12° N 22° s 21° s 20° h

NORDAMERIKA

LATEINAMERIKA

NAHER OSTEN

ASIEN

AUSTRALIEN und NEUSEELAND

Sonne & Mond

07:48/18:33 03:40/17:30

Auf- und Untergang in Mitteleuro-päischer Sommerzeit (MESZ) für Frankfurt/Main.

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