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deri news Das Vontobel-Magazin für strukturierte Produkte September/Oktober 2017 – Ausgabe Schweiz Künstliche Intelligenz oder: die Evolution des Denkens Titelthema Seite 7

Das Vontobel-Magazin für strukturierte Produkte …€¦ · Für viele verkörpert KI die Vision einer fernen Zukunft, die uns in ScienceFictionFilmen be gegnet. Dabei bemerken wir

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Page 1: Das Vontobel-Magazin für strukturierte Produkte …€¦ · Für viele verkörpert KI die Vision einer fernen Zukunft, die uns in ScienceFictionFilmen be gegnet. Dabei bemerken wir

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Künstliche Intelligenz oder: die Evolution des DenkensTitelthema Seite 7

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2 derinews – Inhalt

14Experteninterview

«KI verändert keine Wertschöpfungs-ketten, sondern opti-miert Prozesse»7

Titelthema

Künstliche Intelligenz oder: die Evolution des Denkens

18 Anlageidee

Trends einfangen, wenn sie beginnen

4MärkteAktuelle Entwicklungen auf dem Weltmarkt

7TitelthemaKünstliche Intelligenz oder: die Evolution des Denkens

12Experteninterview «Jeder Gewinner profitiert auf seine Weise»

13Wussten Sie, dass …

14Experteninterview «Wir stellen relevante Erkenntnisse den richtigen Mitarbeitern punkt­genau zur Verfügung»

16ThemenrückblickAutomobilzulieferer profitieren von Elektro­ und Hybridfahrzeugen

17Schweizer AktienLogitechs Geschäftsmodell ist solide und die Strategieumsetzung ausge­zeichnet

18AnlageideeTrends einfangen, wenn sie beginnen

20Know-how «Bitcoin Cash» – was Anleger wissen müssen

22Aktuelles Vontobel tritt United Nations Global Compact bei

23 Hinweise

KI wird bald in nahezu all unseren Lebensbereichen Anwendung finden; die Dynamik ist stark.

Mit künstlicher Intelligenz zu neuen Dimensionen. Eine KI hat beim Bildmotiv dieser Ausgabe eine dritte Dimension erschaffen. Sie hat dabei selbstständig entschieden, wie die Projektionsfläche des ursprünglich zweidimen sionalen Bildes «geformt» werden sollte.

Squirro ist ein Zürcher Jungunternehmen, das wertlose Daten in wirkungsvoll nutzbare Erkenntnisse verwandelt. Ein Gespräch mit Dorian Selz, dem CEO und Mitgründer.

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3Editorial – derinews

Feedback Senden Sie uns bitte Ihr Feedback per E­Mail an [email protected].

Sandra Chattopadhyay Chefredakteurin «derinews»

Künstliche Intelligenz – nur ein Erfolgs-rezept aus Science-Fiction-Filmen? Ein Trugschluss. Für uns unsichtbar, hält sie längst Einzug in viele Lebens bereiche.

Nur bemerken wir es meist nicht. In so gut wie allen Branchen werden selbstlernende Algorithmen dabei immer relevanter. Wie denkende Maschinen mensch­liches Leben weiter prägen? Darüber gibt es geteilte

Meinungen. Eines scheint jedoch sicher: Der Einsatz von KI wird nicht nur uns, sondern auch der globalen Wirtschaft von immensem Nutzen sein. Womit dies zusammenhängt und auf welche Sektoren man derzeit achten sollte, erfahren Sie im Titelthema sowie in den Experteninterviews ab Seite 7.

«Künstliche Intelligenz» definiert einen Megatrend, der unseren Alltag langfristig prägen wird. Weil einige solcher Tendenzen die Kursentwicklungen von Aktien beeinflussen können, rückt thema­tisches Investieren generell ins Visier vieler Anleger. Ab Seite 18 lesen Sie, welche Idee hinter den Themeninvestments steht und weshalb sich ein Blick auf drei weitere Technologiesegmente lohnt.

Auch in dieser Ausgabe berichten wir über Neuigkeiten bei Bitcoin: Die aufstrebende Kryptowährung wurde aufgespalten. Was vor allem Anleger des ersten Bitcoin­Zertifikats wissen soll­ten, ist der Rubrik «Know­how» auf Seite 20 zu entnehmen.

Viel Spass bei der Lektüre sowie ein erfolgreiches Investieren!

Freundliche Grüsse

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4 derinews – Märkte

3­Monats­LIBOR CHF 5 y CHF Swap EUR / CHF USD / CHF

¹ Beitrag von Vontobel Research Investment Banking | ² Beitrag von GodmodeTrader (godmode­trader.de) | 3 Beitrag von Vontobel Research Asset Management

Schweiz1

Der Schweizer Markt (SPI®) setzte seinen Seitwärtstrend in der Beob­achtungsperiode fort, wobei insbe­sondere Anfang August neue Höchststände erzielt wurden. Danach traten wieder deutliche Abgaben aufgrund von Spannungen zwischen den USA und Nordkorea auf. Positive dämpfende Faktoren halten sich im Gleichgewicht: 1. die gute fundamentale Ausgangslage Europas, die von Makroindikatoren bestätigt wird; 2. der erstarkte Euro, der das Gewinnwachstum von Unternehmen beschränken dürfte; und 3. geplante Zinserhöhungen in den USA. Laut unserem Grundsze­nario dürfte die Seitwärtstendenz vorerst anhalten, weil viele Makro­indikatoren einen hohen Level erreicht haben und in Einzelfällen sogar Überhitzungstendenzen zu beobachten sind. Nebst existieren­den politischen Unsicherheitsfakto­ren (USA, Korea, Italien) bestehen auch Herausforderungen auf der

Aktuelle Entwicklungen auf dem WeltmarktDer Franken schwächelt gegenüber dem Euro. In den USA bestimmen geopolitische Spannungen das Geschehen. Und sind die Anleihekäufe der EZB überhaupt rechtens? Währungsentwicklung

CHF / EUR / USD 2

Der Schweizer Franken hat im lau­fenden Jahr gegenüber dem Euro um gut 6 % abgegeben. Seit Ende Juli pendelt das Währungspaar EUR/CHF meist zwischen 1.14 und 1.15, parallel zur EUR / USD­Ent­wicklung. Der Franken konnte nicht nachhaltig von der anziehenden Risikoaversion der Anleger im Zuge geopolitischer Spannungen profitie­ren. Nach einem kurzen Abtauchen in Richtung 1.13 driftete das Cross zurück in die erwähnte Handels­spanne. Nach starken Gewinnen des Währungspaars EUR / USD in Rich­tung 1.19 kam es zuletzt zu einer kleinen Korrektur. Der Dollar erzielte dank starker US­Konjunkturdaten (Arbeitsmarkt, Empire Manufactu­ring Index August) zwischenzeitlich Auftrieb. Die jüngste Euro­Aufwer­tung über die Marke von 1.17 war vor allem spekulativ getrieben; Wet­ten auf den Euro gingen auf. Viele Marktteilnehmer sind offenbar der Ansicht, dass die EZB den Peak ihrer lockeren Geldpolitik erreicht bzw. schon überschritten hat. Höhere Leitzinsen sind zwar noch kein Thema, doch das in Aussicht gestellte «Tapering» in der Eurozone hat im Verbund mit dem womöglich flacher verlaufenden Zinserhö­hungskurs in den USA den Euro gegenüber dem Dollar beflügelt.

Bewertungsseite. In der Berichtssai­son zum 1H17 / 2Q17 konnten die Unternehmen des SMI® mit weni­gen Ausnahmen nicht überzeugen; im breiteren Markt wiesen viele Small und Mid Caps eine sehr gute Wachstumsdynamik auf, die jedoch oft zu höheren Kosten und Investiti­onen führte. Wir empfehlen einen Mix aus defensiven Werten (Nestlé, Roche, Geberit, Sunrise, Partners Group), kombiniert mit Namen, die ein zyklisches Element aufweisen (LafargeHolcim, Richemont, Sika, Georg Fischer, Clariant).

Zinsen 3-Monats-LIBOR CHF – 5 y CHF Swap Absolute Werte (in CHF)

Währungen EUR / CHF – USD / CHFAbsolute Werte (in CHF)

Swiss Market Index (SMI®)Indexpunkte

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5Märkte – derinews

Quelle: Bloomberg; Stand am 15.08.2017.Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung.

Europa2

Was wird aus den Anleihekäufen der EZB? Verfassungsrichter zweifeln an der Rechtskonformität des laufen­des EZB­Kaufprogramms. Dürfen Notenbanken so viele Staatsanlei­hen kaufen? Richter befürchten, dass die EZB Euroländern dadurch einen unzulässigen direkten Kredit gewährt. Das Kaufprogramm könnte zudem nicht vom Mandat gedeckt sein, dem die EZB unterliegt. Zur Klärung wurde der Europäische Gerichtshof (EuGH) eingeschaltet. Bis es zu einer Entscheidung kommt, gehen die Käufe erst mal weiter. Ein niedrigeres Ankaufsvolumen ist angesichts der nachhaltigen kon­junkturellen Erholung im Euroraum durchaus denkbar. Im zweiten Quartal legte die Euro­Wirtschaft preis­ und saisonbereinigt um 0.6 % im Vergleich zum Vorquartal zu. Die Jahresrate kletterte auf 2.1 % und damit auf den höchsten Wert seit Anfang 2011. Das Urteil aus Karls­ruhe könnte zwar erst fallen, wenn die EZB ihre Käufe deutlich reduziert oder sogar beendet hat. Jedoch könnte das Verfassungsgericht der EZB damit einen engeren Hand­lungsrahmen für die Zukunft setzen.

Emerging Markets3

Die Konjunkturdaten der letzten Monate sprechen dafür, dass wir uns erstmals seit 2010 wieder in einer synchronen globalen Konjunk­turerholung befinden. Exportabhän­gige Volkswirtschaften in Asien oder Osteuropa profitieren von dieser Entwicklung. Das Vertrauen der Schwellenländerinvestoren dürfte in den kommenden Monaten nicht nur von soliden Konjunkturdaten, son­dern auch von den gesunkenen (externen) Risiken unterstützt wer­den. Erstens spricht der fortgeschrit­tene Zinserhöhungszyklus in den USA dafür, dass wir den US­Dollar­Höhepunkt Ende 2016 gesehen haben. Zweitens dürften Rohstoffe aufgrund globaler synchroner Kon­junkturerholung die Tiefstpreise hinter sich gelassen haben. Auch haben die Risiken aus dem US­Pro­tektionismus stark abgenommen. Geopolitische Risiken hingegen – insbesondere die auf der nordkorea­nischen Halbinsel – bleiben aller­dings bestehen, wobei die Hoffnung auf rationales Verhalten aller Par­teien eine Eskalation unwahrschein­lich erscheinen lässt. In diesem Umfeld spricht vieles weiterhin für die Jagd der Investoren nach Ren­dite – unter anderem bei Schwellen­länderlokalwährungsanleihen, aber auch bei Aktien.

USA2

Vor allem geopolitische Faktoren haben das Geschehen an den Akti­enmärkten bestimmt: Zunehmende Spannungen zwischen den USA und Nordkorea sorgten für reichlich Zulauf bei den als «sicherer Hafen» geltenden Anlagen (Edelmetalle oder einzelne Währungen). Risiko­papiere wie Aktien hatten es schwer; allerdings hielten sich die Verkäufe in Grenzen. Die Käufer hingegen schlugen prompt zurück: Sobald ein Abflachen der Spannungen ersicht­lich wurde, kamen die Aktionäre zurück an den Handelstisch. Vonsei­ten der Fed gab es wenig Neues. Nach schwachen Inflationsdaten dürfte man sich mit weiteren Zins­anhebungen nun zurückhalten. Laut dem Protokoll zur jüngsten Sitzung im Juli hält die Mehrheit der Fed­Vertreter an der Einschätzung fest, dass eine Zunahme des Preisdruckes angesichts der guten Arbeitsmarkt­verfassung nur eine Frage der Zeit sei. Der Blick auf die Fed Funds Futures verrät, dass eine Zinserhö­hung bis zum Dezember dieses Jah­res nur noch mit einer Wahrschein­lichkeit von 36 % eingepreist wird; Anfang Juli waren es noch über 50 %. Dessen ungeachtet dürfte die Fed im September mit einer Reduk­tion der im Zuge der Finanzkrise auf­geblähten Bilanzsumme beginnen. Zuletzt hatte sich Fed­Chef Dudley dafür ausgesprochen, den Schritt an der nächsten Sitzung einzuleiten.

Dow Jones Industrial AverageIndexpunkte

EURO STOXX 50®

IndexpunkteMSCI® Emerging Markets IndexIndexpunkte

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7Titelthema – derinews

Mit künstlicher Intelligenzzu neuen Dimensionen.Eine KI hat für dieses Bildeine dritte Dimensionerschaffen. Sie hat dabeiselbstständig entschieden,wie die Projektionsfläche«geformt» werdensollte. Das Magazincoverpräsentiert das Ergebnis.

War es 1997 ein gerechter Kampf, als der Schachcomputer Deep Blue gegen den Weltmeister Kasparow gewann? IBM hatte

Hard­ und Software nach der ersten Partie auf­gerüstet. Ohne diese menschliche Hilfe hätte es Deep Blue nicht geschafft, klagten Kritiker. Die Frage, die sich stellte, war: Kann eine Maschine zu «echtem Denken» überhaupt imstande sein? Heute – zwanzig Jahre nach Kasparows Nieder­lage – scheinen wir dem ein grosses Stück näher gekommen zu sein.

Watson, das MultitalentFür viele verkörpert KI die Vision einer fernen Zukunft, die uns in Science­Fiction­Filmen be­gegnet. Dabei bemerken wir oft nicht, wie sie bereits zahlreiche unserer Lebensbereiche dominiert. Zum Beispiel nutzen wir die unsicht­bare KI über Smartphones, Suchmaschinen, bei Online­Einkäufen oder in sozialen Medien. Zwar wurden der zeitliche Rahmen und die Ver­breitungsgeschwindigkeit in den letzten Jahr­zehnten wiederholt unterschätzt, doch häufen

Künstliche Intelligenz oder: die Evolution des Denkens

Produkte und Dienstleistungen werden «intelligenter» – dank der Anreicherung mit künstlicher Intelligenz. Sie wird bald in nahezu all unseren Lebensberei-chen Anwendung finden; die Dynamik ist stark. Davon könnten Investoren profitieren.

«KI wird massive technologische Expansion und kulturellen Wandel hervorrufen.»

Masayoshi Son, Gründer, Chairman, CEO von Japans SoftBank (fiercewireless.com, 27.02.2017)

sich nun die Anzeichen für den lang ersehnten Durchbruch: Ein Facebook­Algorithmus erkennt digitale Bilder und kommuniziert Informationen in Audioform. Ein Supercomputer von IBM namens Watson schlägt nicht nur Champions der Fernsehquizshow «Jeopardy!». Das Multi­talent diagnostiziert auch Krebs treffsicherer als Ärzte. Am letzten World Economic Forum (WEF) in Davos erklärte IBM­Chefin Rometty, dass Watson zu 100 % identifiziere, was Ärzte diagnostizierten. In 30 % der Fälle übertrafen seine Behandlungsempfehlungen sogar die der Mediziner. Ebenfalls ein Indiz für den potenziell positiven Ausblick: Immer mehr Investoren täti­gen Finanzierungen und Akquisitionen inner­halb des Segmentes. Laut dem Datendienst­leister CB Insights haben 2016 alleine Venture­Capital­Investoren über fünf Milliarden US­Dollar in Unternehmen investiert, die sich in irgendeiner Form mit KI befassen – ein Plus von 61 % gegenüber dem Vorjahr.

Nichts von dem ist übernatürlichDer 2016 verstorbene Marvin Minsky hatte die wissenschaftliche Disziplin «künstliche Intelli­genz» (KI) im Jahr 1956 erschaffen. In einem Artikel der «Zeit» wurde das Credo des aner­kannten Pioniers in Erinnerung gerufen: «Nichts von dem, was das menschliche Gehirn leistet, ist in irgendeiner Weise übernatürlich. Deshalb muss es möglich sein, diese Leistungen auch Maschinen beizubringen.» Die Entwicklung des KI­Segmentes zog sich jedoch über mehrere Jahrzehnte hin und durchlief ernüchternde Pha­sen des Stillstandes. In den 50er­Jahren behaup­tete der Ökonom Herbert Simon, Computer würden innerhalb von zehn Jahren Menschen beim Schach schlagen; gedauert hat es vierzig Jahre. Drei Wellen der Entwicklung liessen im Zeitablauf hohe Erwartungen aufkeimen – und mündeten wieder in Ernüchterung. Weshalb sollte sich also ausgerechnet jetzt ein «Tsunami» in Bezug auf die Entwicklung des Segmentes auf­bauen? Die Meinung vieler Experten: Weil Com­puter heute viel stärker dazu imstande seien, Daten zu «verstehen», und es dank fortschrei­tender Digitalisierung, Big Data und Co. auch immer mehr Daten gibt, die es zu verstehen gilt.

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8 derinews – Titelthema

Google, der KI-Spezialist schlechthinElf der fünfundfünfzig wichtigsten Unterneh­menszukäufe entfielen 2016 auf Google (heute: Alphabet), dem Spezialisten für KI­Program­mierung schlechthin. Laut einem Artikel der Analyseplattform seekingalpha.com (27.07.2017) positioniert sich der Internetgigant zum Beispiel bei der Bilderkennung, der Suche und bei Video­empfehlungen. Digitale Sprachassistenten seien laut Unternehmensvertretern ebenfalls als potenziell neuer Wachstumsbereich identifiziert. Sie hätten das Potenzial, sich zu einer neuen Computing­Plattform zu entwickeln. Vor allem Millenials zeigen ein grosses Interesse am soge­nannten Voice­Markt, der gemäss eMarketer 2017 um 130 % wachsen dürfte.

Zwar hat sich das KI­Segment in den letzten Jahren stark entwickelt, was insbesondere Fort­schritten in Wahrnehmung und Kognition zu verdanken ist. Das bisher Erreichte dürfte jedoch bald wieder «Schnee von gestern» sein. Grafik 1 veranschaulicht die potenziell anstei­gende Umsatzentwicklung bei KI­Unterneh­mensanwendungen. Das sogenannte «Deep Learning», Optimierungsmethoden für neuro­nale Netze zur Verbesserung von Vorhersage­analysetechniken, Diagnostik und Empfehlun­gen, fungiere laut Expertenmeinungen als der technologische Zünder zur Verbreitungsbe­schleunigung, weil es einen stabilen Lernerfolg ermögliche. «Bis vor Kurzem existierte ‹Deep Learning› nur in der Theorie. Dann begannen Teams auf der ganzen Welt, Grafikprozessoren von NVIDIA einzusetzen. Facebook, Alphabet, IBM und Microsoft verwenden NVIDIAs Chips bei ihrer KI­Forschung», kommuniziert der füh­rende Hersteller von Grafik­ und Medienkom­munikationsprozessoren auf seiner Internetseite. Die Welt der grafischen Datenverarbeitung wurde tatsächlich 1999 zum Leben erweckt, als NVIDIA die Grafikprozessoren (GPU) erfand. Heute profitiert der äusserst erfolgreiche Hard­warehersteller von gleich mehreren sich gegen­seitig unterstützenden Trends: der Spieleindus­trie, dem autonomen Fahren und der KI.

KI sorgt für WirtschaftswachstumKI wird der globalen Ökonomie bis 2030 wei­tere 15.7 Billionen US­Dollar bescheren – das sind zusätzliche 14 % –, prophezeien PwC in ihrer Studie «What’s the real value of AI for your business and how can you capitalise?» (Juni 2017). Das übersteige Indiens und Chinas gemeinsamen wirtschaftlichen Output. PwCs Schlussfolgerung: Mensch und Maschine kön­nen zusammen genommen einfach mehr bewir­

«Langfristig werden wir uns von einer ‹Mobile-first›- hin zu einer ‹AI-first›-Welt entwickeln.»

Sundar Pichai, CEO Google Inc. (CB Insights Webinar, 28.06.2016)

ken. KI sei daher auch nicht so bedrohlich, wie viele sagen. Wird es zu Arbeitsplatzverlusten kommen? In einigen traditionellen Berufen bestimmt. Doch eröffnen sie gleichzeitig auch neue Chancen: Was bereits digitalisiert wurde, wird nun «kognifiziert». Die Digitalisierung der industriellen Fertigung (Industrie 4.0) hat gezeigt, welche Vorteile – zum Beispiel die Stär­kung des heimischen (Hochlohn­)Standortes – damit verbunden sind. Unternehmen könnten KI nicht nur für intelligentere Fertigungspro­zesse nutzen, sondern damit auch die Qualität ihrer Produkte steigern. Ein gutes Beispiel, wie sich traditionelle Produkte mit KI «aufwerten» lassen, sind selbstfahrende Autos. Sie zeigen in besonderem Masse, welcher Paradigmenwech­sel für Nutzer und die Gesellschaft erreicht wer­den dürfte. Um als Unternehmen vom Segment «Autonomes Fahren» zu profitieren, muss man kein Autobauer sein. Delphi Automotive will gemäss Detroit Free Press (06.04.2017) in die Technologie selbstfahrender Vehikel inves­tieren, um sich eine führende Marktposition im Segment zu ergattern. Dazu ist der weltweit führende Zulieferer der Branche sogar eine Partnerschaft mit Intel eingegangen, der ja ein Chiphersteller ist.

Was für Produkte gilt, trifft auch auf Dienst­leistungen zu – zum Beispiel auf die der Finanz­branche. Der Direktor des Business Develop­ment Banking & Insurance des führenden Softwareherstellers SAP formuliert es auf der Unternehmenswebseite so: «Daten gehören heute zu den wichtigsten Unternehmenswerten. Hinter maschinellem Lernen verbergen sich komplexe mathematische Algorithmen, die aus Daten Wissen generieren. Warum sollten also nicht auch Banken und Versicherungen KI ein­setzen?» Sie tun es. Aktiv sind sie innerhalb ihres noch jungen «Fintech»­Segmentes, zu dem auch die digitale Vermögensverwaltung zählt. Einer ihrer aussichtsreichen Vorreiter ist BlackRock. Der grösste Fondsanbieter der Welt ist dabei, sich ein ganzes Portfolio aus digitalen Plattformen für die künftige Anlage­ und Bera­tungswelt zusammenzustellen. Das Ziel: eine höhere Qualität der Vermögensverwaltung und mehr Kundennähe.

Das Wettrüsten hat begonnen – und der Gewinner bekommt allesApropos Plattformen. Ihr Siegeszug dürfte dank des Einsatzes von KI auch in nächster Zeit nicht abreissen. Doch gilt auch: Über Erfolg oder Nie­derlage entscheidet eine intelligente Strategie. Amazon gilt als Paradebeispiel für ein Unterneh­

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9Titelthema – derinews

men, das Plattformstrategien – und KI – zu nut­zen weiss. Amazons persönlicher Digitalassistent Alexa profitiert zum Beispiel von KI­Algorithmen. Er wird kostenfrei angeboten, um das Plattform­geschäft weiter voranzutreiben. Eine clevere Strategie, mit der der Internet­Allrounder KI sichtbar  – und zu Geld macht. Amazons Maschi­nenalgorithmen dienen letztlich der kostenpflich­tigen Amazon­Prime­Mitgliedschaft. Alleine die USA zählten im März 2017 laut Consumer Intel­ligence Research Partners 80 Millionen Prime­Mitglieder; im Juni des Vorjahres waren es noch 58 Millionen. Der Verkaufserlös des exklusiven Amazon Prime belief sich Ende Juni 2017 auf 2.41 Milliarden US­Dollar. Zweifellos hat diese starke Entwicklungsdynamik des Prime­Segmentes zum Aufwärtstrieb der Amazon­Aktie beigetragen.

Auch in geografischer Hinsicht kommt dank erfolgreicher Plattformkonzepte seitens chinesi­scher Internetgiganten immer mehr Dynamik auf. Wie ihre amerikanischen Rivalen bieten Alibaba und Co. Handelsplattformen, Chat­Systeme, soziale Netzwerke und Suchmaschinen an. Experten interessieren sich immer stärker für die aufstrebenden chinesischen Unternehmen, deren Marktwerte in die Höhe schnellen. Der ehemalige Stanford­Professor Andrew Ng zählt dazu: Zunächst hatte er das Forschungsprojekt «Google Brain» aufgebaut, dann war er bis vor wenigen Monaten Forschungsdirektor des als «chinesischer Google» geltenden Baidu. Ali­baba, Baidu und Tencent  – Letzterem gehört der berühmte Chatdienst «WeChat» –, sie alle konzentrieren sich auf die weitere Entwicklung ihrer KI­Fähigkeiten und könnten schnell wei­tere Marktanteile an sich reissen.

Dies auch, weil digitale Plattformen beson­ders stark durch das Prinzip «The winner takes it all» geprägt sind. KI­Technologien könnten einstige Verlierer schnell wieder zu Gewinnern machen, viele etablierte Platzhirsche vertreiben und neue Geschäftsmodelle erschaffen. KI ver­leiht vor allem Plattformen die Macht, sich in neuen Geschäftsfeldern zu positionieren. Baidu hat stark in Bild­ und Spracherkennung, natürliche Sprachverarbeitung, Robotik und Big Data investiert, was ihm nun einen lukrativen Zugang zum Wachstumsmarkt «Autonomes Fahren» verschaffen könnte. Vonseiten der Poli­tik dürfte den chinesischen Playern des Seg­mentes ohnehin nichts mehr im Wege stehen: Die Volksrepublik China erachtet KI nun offiziell als bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Im Juli 2017 hat die Zentralregierung angekündigt, 150 Milli­arden US­Dollar in das Segment zu investieren – um bis 2030 zum Weltmarktführer aufzusteigen.

Billionenmarkt «künstliche Intelligenz»Weil KI andere Technologietrends nochmals ver­stärkt und in sämtlichen Branchen – bei grossen wie kleinen Unternehmen – Anwendung finden kann, besteht nicht nur grosses Potenzial für die Verbesserung von Produkten und Dienstleistun­gen. Wie auch Geschäftsprozesse und Wert­schöpfungsketten revolutioniert werden können, zeigt sich zudem im schnellen Erfolg des Cloud­Computing­Führers Salesforce. Ein Anbieter von «Software as a Service» und «Platform as a Ser­vice», der sich auf Kundenbeziehungsmanage­ment (CRM) für Unternehmen jeder Grösse spezialisiert hat. Mit der Zurverfügungstellung eines «sozialen Frontoffice» revolutioniert Sales­

Grafik 1: Umsatzprognose zu KI-Unternehmensanwendungen weltweit

Umsatz in Millionen US­Dollar

Quelle: Tractica (Artificial Intelligence for Enterprise Applications); September 2016.

«So wie Elekt-rizität vor 100 Jahren fast alles verändert hat, kann ich mir heute kaum einen Sektor vorstellen, den KI nicht verwandelt.»

Andrew Ng, ehemaliger Forschungsdirektor bei Baidu (CB Insights Webinar, 28.06.2016)

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31’236.92

2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025

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force die Verkaufsstrategie, die interne Zusam-menarbeit sowie die Innovationstätigkeit seiner Kunden. Sicherlich sind mit solch schnell wach-senden Trends auch Risiken verbunden. «Sein Verständnis von KI ist begrenzt», zitierten Medien jüngst Elon Musk, der als Protagonist für die Etablierung von allgemeingültigen klaren «Leit-planken» beim KI-Einsatz gilt. Kritisiert wurde kein Geringerer als Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der zuvor von einer Panik mache gesprochen hatte. Doch die Ansichten des Tesla-Chefs erscheinen verständlich. Entwickelt sich KI

doch gerade zu einem ernst zu nehmenden Wachstumsmotor für unterschiedlichste Unter-nehmensbranchen und einem Billionenmarkt.

Die Dynamik des Zukunftsthemas ist stark und könnte daher auch im Kontext eines Anlage-portfolios an Bedeutung gewinnen. Dies nicht nur aufgrund von interessanten Renditechancen, sondern auch aus Diversifikationsgründen eines klassischen Anlageportfolios, das sich vorwiegend aus Kerninvestments zusammensetzt. Für Anle-ger könnte daher eine Portfolioergänzung durch ein KI-Investment – z. B. den Solactive Artificial

Grafik 2: Indexkonzept des Solactive Artificial Intelligence Performance-Index

Quelle: Solactive. Nähere Informationen siehe Indexleitfaden unter solactive.com. Illustration: Vontobel.

Marktkapitalisierung ≥ 750 Mio. Euro Durchschnittliches tägliches Handelsvolumen ≥ 1 Mio. Euro

5 Kriterien für Punkteverteilung:

1. Free Cashflow des letzten Geschäftsjahres

2. Umsatzwachstum der letzten 5 Geschäftsjahre3. Forschungs- / Entwicklungsausgaben des

letzten Geschäftsjahres4. Gewinnmarge des letzten Geschäftsjahres5. Cashbestand des letzten Geschäftsjahres

Zuweisung von Punktzahlen pro Aktie anhand der 5 Kriterien: je höher der Wert des Kriteriums, desto mehr Punkte.

Auswahlpool

Liquiditätsfilter für die Aktien Gewichtung: mind. 2 – 5 bzw. 5 – 10 Aktien pro relevantem Sektor

Unternehmen mit wesentlichen Umsät-

zen in den folgenden KI-Sektoren:

– Software-Plattformen– Hardware-Plattformen

– «Big Data»– Applikationen

Sortierung nach Punktzahl

(absteigend)

Halbjährliche Anpassungen

Software Big DataHardware

KI-Applikationen

IndexkomiteeEntsprechend der wirt-schaftlichen Bedeutung wird jeweils die Anzahl Aktien pro relevantem Sektor bestimmt.

Finale Indexzusammensetzung:

14 – 20 Aktien

CH-DE-derinews-04-2017 [P].indd 10 22.08.17 14:33

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11Titelthema – derinews

Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). SVSP-Bezeichnung: Tracker-Zertifikat (1300). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Indexprovider: Solactive AG. Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 23.

Produkteckdaten VONCERT Open End auf den Artificial Intelligence Performance-Index

Basiswert Solactive Artificial Intelligence Performance-Index

Valor / Symbol 3773 7246 / ZSLAJV 3773 7247 / ZSLAIV

Emissionspreis CHF 101.50 (inkl. CHF 1.50 Ausgabeaufschlag)

USD 101.50 (inkl. USD 1.50 Ausgabeaufschlag)

Spot-Referenzpreis USD 100.00 (Indexstand)

Anfangsfixierung / Liberierung 18.09.2017 / 25.09.2017

Managementgebühr 1.2 % p. a.

Laufzeit Open End

Zeichnungsfrist Bis zum 15.09.2017 (16.00 Uhr MEZ)

Weitere Produkt-informationenTermsheets mit den rechtlich ver-bindlichen Angaben unter derinet.ch.

CHF USD

Auswahlkriterien. Massgeblich sind die Affinität des Geschäftsmodells zu KI sowie harte Finanz-kennzahlen, die es zu erfüllen gilt. In Betracht gezogen werden schliesslich die finanziell stärks-ten Werte, die der Indexberater Thomas Rappold anhand einer Rangliste selektiert und halbjähr-lich anpasst. Berechnet und angepasst wird der KI-Index halbjährlich durch den Indexanbieter Solactive.

Intelligence Performance-Index  – interessant sein. Dieses neuartige Barometer bezieht die gesamte Wertschöpfungskette des Themas «KI» ein. Die 14 bis 20 interessanten Indexmitglieder entstammen den KI-Subsektoren Hardware-Plattformen, Software-Plattformen, Applikatio-nen und «Big Data» (für weitere Details siehe Indexleitfaden unter solactive.com). Grafik 2 zeigt das Indexkonzept mit den wesentlichen

Startzusammensetzung des gleichgewichteten Solactive Artificial Intelligence Performance-Index

Unternehmen Branche Land

Alibaba Ltd Allg. Wareneinzelhändler USA

Alphabet Inc. Internetsuchseiten / Software USA

Amazon.com Inc. Allg. Wareneinzelhändler USA

Baidu Inc. Internetsuchseiten / Software USA

BlackRock Inc. Anlageprodukt-Management USA

Boeing Co. Flugzeugfertigung USA

Delphi Automotive Plc Auto-Innenausstattung / -Sicherheit / -Elektronik USA

Facebook Inc. Kommunikation / «Collaboration Content Sites» USA

Intel Corp. Mikroprozessor (MPU) / Halbleiter USA

Microsoft Corp. Allgemein- & Misch-Software USA

Netflix Inc. Mediendownload & Streaming / Digital-Content-Seiten USA

NVIDIA Corp. Video & Multimedia / Halbleiter USA

Qualcomm Inc. Kommunikation / Halbleiter USA

Salesforce.com Inc. Diverse Kundenbeziehungs-Software (CRM) USA

SAP SE Allg. Unternehmens-Management-Software Deutschland

SoftBank Corp. Drahtlosservices für Asien (ohne China) Japan

Splunk Inc. «Business Intelligence»-Software USA

Tableau Software Inc. «Business Intelligence»-Software USA

Tencent Holdings Ltd Multi-Home- & Büro-Software Hongkong

Workday Inc. Unternehmensressourcenplanungs-Software USA

Quellen: Solactive, Thomas Rappold (Investmentberater des Solactive Artificial Intelligence Performance-Index)

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12 derinews – Experteninterview

«Jeder Gewinner profitiert auf seine Weise»Ein Gespräch mit Thomas Rappold, Buchautor, Experte für Technologieinvestments und Indexberater.

Verändert künstliche Intelligenz (KI) unser Leben?Auch wenn es zunächst nach etwas «Magi­schem» klingt, nutzen wir sie wie selbstver­ständlich. Zum Beispiel über die Google­Suche, Sprachassistenten wie Siri von Apple oder auch intelligente Fahrerassistenzsysteme.

Wodurch wird das Potenzial getrieben?Durch das explosionsartige Wachstum digita­ler Daten (Stichwort: Big Data) und die ständig steigende Rechenleistung. Um die Stärke des Trends zu verdeutlichen: Rund 98 % der heute auf der Erde verfügbaren Daten wurden in den letzten 24 Monaten erzeugt.

Weshalb sollte KI gerade jetzt Fahrt aufnehmen?Bereits in den Sechzigerjahren formulierte Intel­Gründer Moore sein bis heute gültiges Gesetz, das lautet: Die Rechenleistung ver­doppelt sich alle 18 Monate. Wichtige Algo­rithmen – die Grundlage für «Artificial Intelligence» – wurden schliesslich auch in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt. Die Geschwindigkeit von Mikroprozessoren sowie die Architektur von Hochgeschwindigkeits­rechnern in Form von Cloud­Computing machen heute vielfältige Dienste wie Sprach­ oder Gesichtserkennung möglich. Frühzeitig haben amerikanische und auch chinesische Technologiegiganten wie Facebook, Google, Amazon, Alibaba, Tencent und Baidu erkannt, dass KI für ihr künftiges Geschäft essenziell sein wird. All diese Player gehören übrigens auch zu den grossen Financiers von Forschung und Entwicklung und tätigen Übernahmen von KI­Start­ups. Seit 2012 flossen 14.9 Milli­arden Dollar in rund 2200 Unternehmens­transaktionen.

Welche Unternehmenssektoren sind zurzeit interessant?Von Interesse ist die gesamte Wertschöpfungs­kette, also grosse, dominierende Plattform­betreiber, die ihren Endkunden und Entwicklern Anwendungen zur Verfügung stellen. Relevant sind auch Player der Big­Data­Analytik sowie Hardware­ und Chiphersteller. Für spannend halten wir zudem Unternehmen, die KI erfolg­reich in ihr Geschäftsmodell integrieren.

Was haben digitale Marktplätze beziehungs-weise Plattformen mit KI zu tun?Die grossen Marktplatzbetreiber wie Amazon, Alibaba oder Netflix verfügen über immense Mengen an qualitativ hochwertigen Kunden­daten. Bereits seit mehr als 15 Jahren setzt Amazon erfolgreich seine Empfehlungsalgorith­men ein. Mit Alexa wird jetzt eine Art «elektro­nischer Butler» angeboten.

Die Gewinner werden KI intelligent in ihr Geschäftsmodell integrieren? Wie muss man sich das vorstellen?Es gilt, digitale Daten so aufzubereiten, dass KI­Algorithmen angewendet werden können. Ein Maschinenbauunternehmen zum Beispiel könnte somit früh erkennen, welche Maschinen wann und wie gewartet werden müssen.

Was spricht derzeit für Alphabet, NVIDIA und BlackRock?Jeder profitiert auf seine Weise. Alphabet ist die führende Software­ und NVIDIA die führende Hardwareplattform. Bei BlackRock wiederum handelt es sich um eine der führenden Anwen­derplattformen in der Finanzindustrie.

Thomas Rappold, Investment Advisor, Unternehmer und Buchautor («Silicon Valley Investing») Bereits mit 14 Jahren erlernte er Programmier­sprachen im Selbststu­dium auf dem Commo­dore C64. Als einer der frühesten Absolventen des europaweit ersten Studienganges Medienin­formatik trug er später durch seine Mitarbeit in der Strategiegruppe Internet bei Allianz SE massgeblich zur Entwick­lung bahnbrechender neuer Finanzportale für Privat­ und Geschäfts­kunden bei. Seit über zehn Jahren ist Rappold erfolgreicher Geschäfts­führer einer Internet­ Beratungs­ und Beteili­gungsgesellschaft und Gründer zahlreicher Internet­Start­ups. Mehr über Thomas Rappold unter silicon­valley.de.

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13Wussten Sie, dass . . . – derinews

. . . die Firma Westinghouse in Ohio bereits auf der Weltausstellung 1939 in New York den Roboter «Elektro» vorstellte, der spre-chen, zählen und Zigaretten rauchen konnte? Seither waren humanoide Roboter immer wie­der ein grosses Thema in den Medien – etwa 1980 der Wabot am Klavier, 2005 der Trompete spielende Toyota Walking Partner Robot oder 2013 Roboy, der dem menschlichen Körper nachempfunden ist.

. . . der von der Universität Zürich entwi-ckelte Roboy sich nicht nur wie ein Mensch bewegen und Fragen beantworten, sondern auch Emotionen zeigen kann? Es ist den Forschern zwar nicht gelungen, Robo­ter mit Gefühlen auszustatten – doch haben diese gelernt, die Gefühle von Menschen zu erkennen und zu deuten.

. . . Marvin Minsky, einer der führenden Köpfe im KI-Bereich, 1970 erklärte, dass es in drei bis acht Jahren Maschinen mit der durchschnittlichen Intelligenz von Menschen geben werde, die Shakespeare lesen würden?Heute, fast 50 Jahre später, geht es Experten jedoch weniger darum, möglichst menschen­gleiche Roboter zu erschaffen, sondern intelli­gente Maschinen zu entwickeln, die wie Men­schen arbeiten und reagieren.

. . . im Basketball Wurfroboter entwickelt wurden, die mit einer Genauigkeit von 99 % den Menschen weit übertreffen? Die Wurfmaschine ist zudem lernfähig: Sie schaut sich vom Menschen bestimmte Wurf­techniken ab und führt diese dann mit so hoher Präzision aus, dass sogar Profis verblüfft sind.

. . . weltweit mehr als 300 Forscherteams daran tüfteln, Fussball spielende Roboter zu konstruieren, die autonom über das Spielfeld navigieren und Tore schiessen? Die miteinander vernetzten Akteure sollen mit­hilfe von KI Spielsituationen antizipieren und

Spielzüge wie beim Schach vorausberechnen. Jedes Jahr treten beim RoboCup, einer Art WM im Roboterfussball, Maschinen verschiedener Forschungsteams gegeneinander an.

. . . kürzlich erstmals ein Computerpro-gramm ein Drehbuch für einen Kurzfilm verfasst hat – nachdem es mit etlichen Science-Fiction-Drehbüchern gefüttert worden war?Der Künstler und Informatiker Ross Goodwin und Regisseur Oscar Sharp haben für das Projekt einen Algorithmus geschrieben, der die Funktionsweise des Gehirns nachahmt. Sie lies­sen das Programm – das sich selber den Namen Benjamin gab – etliche Filmskripte lesen und befahlen ihm dann, aus den gesammelten Daten ein neues Drehbuch zu kreieren.

. . . 20th Century Fox Ende August 2016 einen Trailer zum Film «Das Morgan Projekt» präsentiert hat, der von einem Computerprogramm gefertigt wurde? Der Algorithmus Watson, der von IBM ent­wickelt wurde, hat insgesamt 100 Trailer von Horrorfilmen analysiert, um den 60 Sekunden langen Werbefilm anzufertigen.

. . . eine japanische Versicherung im Januar 2017 mehr als 30 Mitarbeiter durch die Watson-Plattform ersetzt hat? Das Programm, das über Softwaremodule zur Erstellung von Hypothesen, ihrer Analyse und Bewertung verfügt, soll Namen und Daten der Versicherten sowie deren medizinische Vorge­schichte prüfen und Verletzungen bewerten.

. . . Watson in Pilotstudien dafür eingesetzt wurde vorherzusagen, welche Arzneistoffe bei bestimmten Krankheiten wirksam sein könnten?Das Programm soll zudem künftig Rechtsan­wälte bei der rechtlichen Recherche in juristi­schen Datenbanken entlasten.

«Kein Mensch, sondern der IBM-Algorith-mus Watson hat den Trai-ler von ‹Das Morgan Pro-jekt› erstellt.»

Wussten Sie, dass . . .Das Gebiet «künstliche Intelligenz» (KI) befasst sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens. Aus diesen künstlichen neuronalen Netzen sind bereits etliche verblüffende Anwendungen hervorgegangen.

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14 derinews – Experteninterview

«Wir stellen relevante Erkenntnisse den richtigen Mitarbeitern punktgenau zur Verfügung»Squirro ist ein Zürcher Jungunternehmen, in das Salesforce jüngst strategisch investiert hat. Ein Gespräch mit Dr. Dorian Selz, dem CEO und Mitgründer.

Verändert KI Wertschöpfungsketten von Unternehmen? In ihrer heutigen Form verändert KI keine Wertschöpfungsketten, sondern optimiert Pro­zessschritte. Für die «Commercial Real Estate»­Abteilung einer grossen europäischen Bank überwacht unsere KI­Plattform Squirro zum Beispiel die Immobilienmärkte. Dabei erkennt sie automatisch neue Opportunitäten für Geschäftsabschlüsse bei Hypothekar­krediten. Die meisten dieser Leads hat die Bank ohne den Einsatz von KI zuvor selbst nicht erkannt; es waren verpasste Marktchancen. Squirro bewirkte eine erhebliche Ertragssteige­rung. Mittelfristig jedoch wird KI Wertschöp­fungsketten auch vollständig zerlegen können, so wie das Internet die Musikindustrie kom­plett umgekrempelt hat. Die Kombination aus KI­getriebener Automatisierung und menschli­cher Intuition wird viele Branchen tiefgreifend verändern.

Inwiefern steigert Ihre Software die Qualität der Kundenbetreuung? Ein Beispiel: Brookson ist eine mittelständische Treuhandfirma in Grossbritannien. Ihr Kunden­stamm: vorwiegend Selbstständige und Kleinstfirmen, die sich keine teuren Buchhalter leisten können. So erfolgt die Kundenkommu­nikation vorwiegend über E­Mail und Telefon. Zunächst setzte Brookson unsere Software nur ein, um zu verstehen, welche Themen die Kunden beschäftigen. Dazu analysierte Squirro wöchentlich über 30’000 E­Mails und Anrufe und zeigte automatisch Trends auf (z. B. Schwierigkeiten bei der Anpassung an die jüngste Mehrwertsteuerregel). Dann hat man damit begonnen, Kundeninteraktionen über die gesamte Betreuung hinweg zu analysieren. Jede E­Mail und jeder Anruf werden nun auto­matisch auf die Qualität der Kundenbeziehung hin untersucht. Fällt der festgestellte Wert unter ein gewisses Mass, reagieren die Mitar­

beiter unverzüglich. Brookson konnte die Abwanderungsquote nach kurzer Zeit deutlich senken und die Kundenzufriedenheit signifi­kant steigern.

Wie steht es um die Kreativität und die wichtige emotionale Komponente? KI in ihrer heutigen Form kann keinen Men­schen ersetzen. Gerade emotionale Elemente der Sprache, das sogenannte Sentiment, kön­nen Computer bis heute nur unzulänglich ana­lysieren. Ein Text kann positiv beginnen und negativ enden. Was also ist der Sentiment­Score des Textes? Computer verstehen nach wie vor nur null und eins. Was KI leisten kann, ist jedoch die Unterstützung des Kundendiens­tes, wie der Brookson­Fall eindrücklich zeigt.

Welche weiteren Anwendungsfelder profitieren von KI?«Software eats the world», lautet ein Sprich­wort. Demnach erfasst die Digitalisierung jeden Teil unserer Wirtschaft und Gesellschaft und wir stehen erst am Anfang. Firmen, die jetzt handeln, können sich erhebliche Vorteile bei der Marktbearbeitung verschaffen. KI wird Branchen wie das Gesundheitswesen (z. B. bei der Bildanalyse zur Früherkennung von Krebs oder beim Transport), das autonome Fahren, Finanzdienstleistungen (Robo­Advisor) und sogar den Staat (E­Government) komplett ver­ändern. Wir stehen an einem Wendepunkt wie damals beim Übergang von der Postkutsche zum Auto.

Was ist im Kundenbeziehungsmanagement noch denkbar?Der Kunde wird immer im Zentrum stehen. Ich unterscheide transaktions­ («High Volume, Low Touch») und beziehungsorientierte Modelle («Low Volume, High Touch»). Erstere sind oft preissensitiv und werden künftig viel automatisierter und über Self­Services vonstat­

Dr. Dorian Selz, Mitbegründer und CEO von SquirroDavor hat Dorian Selz die Schweizer Suchplattform local.ch gegründet. Er machte sie innerhalb von vier Jahren zum Markt­führer. Zuvor war er Part­ner und Chief Operating Officer (COO) bei Namics, der grössten E­Business­Beratung in der Schweiz und in Deutschland. Promoviert hatte er an der Universi­tät St. Gallen. Zudem hält er einen Master der Wirt­schaftswissenschaften der Universität Genf.

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tengehen. Bei beziehungsorientierten Model­len, zu denen die private Anlageberatung zählt, wird die persönliche Beziehung weiter an Bedeutung gewinnen. KI kann diese Bezie­hungspflege sinnvoll unterstützen – aber nicht ersetzen. Die Assistenz kann über automati­sierte Benachrichtigungen und Investitions­empfehlungen funktionieren. Kurz­ bis mittel­fristig wird dies zu einer Verlagerung von Jobs führen: Repetitive Arbeiten werden automati­siert und neue Arbeitsinhalte geschaffen. Natürlich vor allem im IT­Bereich, aber auch bei Dienstleistungen. Jede technologische Revolution hat diese Veränderung bewirkt.

Salesforce, ein führender Spezialist für Kundenbeziehungsmanagement, hat strategisch in Sie investiert. Was macht Squirro so interessant?Die Vision von Benioff, CEO Salesforce, besteht darin, ein «System of Insight» zu erschaffen. Salesforce will nicht nur als Ablage für Kundendaten fungieren. Vielmehr soll die komplette Kundenkommunikation aktiv steuerbar werden. Dazu benötigt Salesforce Informationen aus verschiedenen Quellen, z. B. dem ERP (Warenwirtschaftssystem), der E­Mail­Korrespondenz, dem Kunden­Support oder von anderen Marktteilnehmern. Diese Daten müssen intelligent mit Salesforce ver­knüpft und die relevanten Erkenntnisse punkt­

genau den richtigen Mitarbeitern zur Ver­fügung gestellt werden. Genau das macht Squirro und exakt dies ist für Salesforce nutzenstiftend.

Können Sie sich vorstellen, einmal komplett übernommen zu werden? Eine international erfolgreiche Software­Firma in der Schweiz aufzubauen, ist sehr schwierig. Die Hindernisse für Schweizer Start­ups: Es ist kaum Risikokapital für das Software­Segment vorhanden. Auch gibt es keine lokalen «Cham­pions» für sogenannte «Exit­Plays» (lukrative Komplettverkaufsstrategien). Die kalte Logik der Software­Industrie, deren Vertriebskosten typischerweise im Geschäftskundenbereich hoch sind, ist folglich: Früher oder später kommt es zur Übernahme. Auch für uns ist dieses Szenario realistischer als die langfristige Unabhängigkeit. Ob mir dies gefällt oder nicht, spielt keine Rolle. Eine Übernahme muss auch nicht immer schlecht sein. So ist Google Maps im Wesentlichen aus Endoxon entstan­den, einer Luzerner Firma. Oder nehmen wir Adobe, heute Marktführer bei Content­Management­Software für Grossfirmen: Der Kern des Erfolgs fusst auf der Übernahme von Day, einer ehemaligen Basler Software­Schmiede. Beide Unternehmen haben nach der Übernahme ihre Schweizer Standorte deutlich ausgebaut.

Dorian Selz verwandelt mit Squirro wertlose Daten in wirkungsvoll nutzbare Erkenntnisse.

Experteninterview – derinews

Über SquirroSquirro bietet die führende Cloud­Platt­form Cognitive Insights für die umfas­sende Analyse unstrukturierter Daten. Auf Basis proprietärer Technologien im Bereich der künstlichen Intelligenz ver­wandelt Squirros «Cognitive Insights Engine» wertlose Daten in wirkungsvoll nutzbare Erkenntnisse. Squirro arbeitet mit globalen Organisationen und Unter­nehmen zusammen, vorwiegend in den Branchen «Finanzdienstleistungen», «Versicherungen», «Telekommunikation» und «Produzierendes Gewerbe». Kunden sind etwa Brookson, Evalueserve, Inve­stec, Helvetia Insurance, Swiss Re oder Wells Fargo. Gegründet im Jahr 2012 ist Squirro heute mit Standorten in Zürich, München, Barcelona, London und New York vertreten.

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16 derinews – Themenrückblick

«Smarte Autos» Zum Segment «Automobilkonnektivität» zählen Automobilzulieferer und Technologien. Letztere dienen dem Zweck, die Kommunikation inner­ und ausserhalb des Fahrzeuges zu erweitern und/oder zu optimieren. Bereits heute überneh­men und unterstützen Fahrerassistenzsysteme wesentliche Aktionen (Spurhaltehelfer, Fahrdy­namik­ und Hinderniswarnsysteme sowie intel­ligente Seitenwind­, Fern­ und Fahrlichtassis­tenten). In die gleiche Rubrik fallen auch Infotainmentsysteme. Die Performance von + 18.4 %* seit Jahresbeginn (MSCI® World in CHF: + 10.7 %*) widerspiegelt das gute Abschneiden vieler Automobilzulieferer. Sie profitierten vom Boom bei Elektro­ und Hybrid­fahrzeugen sowie der guten Nachfrage in den wichtigen Absatzmärkten China und Europa. Dies trotz langsameren Wachstums in den USA, was jedoch ausreichend in den Bewertungen reflektiert sein sollte.

«Global Sustainability Leaders» ty Der Index ermöglicht Anlegern, verantwor­tungsbewusst und nachhaltig zu investieren. Im Unterschied zu konventionellen Investitionen werden neben den klassischen Rendite­, Risiko­ und Liquiditätsaspekten auch ökologische und sozial­gesellschaftliche Kriterien und die Unter­nehmensführung in die Bewertung einbezogen. Das Barometer reflektiert Aktienentwicklungen von Unternehmen, die in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung zu den bes­ten ihrer Branche (Best­in­Class­Ansatz) zählen.

Es schliesst hingegen Unternehmen aus, die innerhalb kontroverser Geschäftsfelder tätig sind und mit fragwürdigen Geschäftspraktiken operieren. Mit einer Performance seit Lancie­rung von – 0.6 %* liegt der Index nur unwesent­lich hinter dem MSCI® World (+ 1.3 %* in CHF) zurück, was insbesondere an den enttäuschen­den Kursentwicklungen von Valmet, Tieto, Smurfit Kappa und Ericsson liegt.

«Vontobel-Ölstrategie»Der Ölpreis – ein guter Indikator für den Zustand der Weltwirtschaft. Während sich die Wachstumsraten in der Eurozone und den USA trotz adverser Trends langsam erholen, haben aufstrebende Märkte an Wachstumsdynamik eingebüsst. Lediglich China zeigt als wichtigste Komponente eine unstete Entwicklung. Auf der Angebotsseite besteht trotz Produktionsreduk­tion namhafter OPEC­Mitglieder wie Saudi­Arabien genügend und rasch verfügbare Kapa­zität von US­Seite (Shale Oil), um die Nachfrage zu bedienen. In diesem Umfeld ohne klare Anzeichen für einen Trendausbruch aus den existierenden Handelsbändern (46 – 58 US­Dol­lar seit Jahresbeginn) erscheint die Investition in den Strategie­Index «Anlagen in Ölaktien und Futures wechseln sich nach gewissen Regeln ab» sinnvoller als jene in den Basiswert (Perfor­mance seit Jahresbeginn: – 9.3 %* vs. Brent – 11.4 %*).

Automobilzulieferer profitieren von Elektro- und HybridfahrzeugenDer Solactive Smart Cars Performance-Index reflektiert das gute Abschneiden vieler Autozulieferer. Der noch junge Nachhaltigkeitsindex liegt nur wenig hinter der Entwicklung seiner Benchmark zurück. Die Ölstrategie erweist sich als weiter sinnvoll.

Valor Symbol Basiswert Verfall WährungKurs am

15.08.2017

Performance 15.07.2017–15.08.2017

Performance seit Lancierung*

1014 0821 VZOIC Vontobel Oil­Strategy Index Open End CHF 94.35 0.3 % – 7.0 %

1014 0822 VZOIE Vontobel Oil­Strategy Index Open End EUR 125.3 – 2.9 % 23.4 %

1014 0823 VZOIU Vontobel Oil­Strategy Index Open End USD 109.4 – 0.4 % 7.8 %

2417 3656 VZSCC Solactive Smart Cars Perf.­Index Open End CHF 168.5 2.0 % 66.0 %

2417 3657 VZSCE Solactive Smart Cars Perf.­Index Open End EUR 161.5 – 1.2 % 59.1 %

3666 7914 ZSLSVV Solactive Global Sustainability Leaders Perf.­Index Open End CHF 102.7 0.4 % 1.2 %

3666 8916 ZSLSEV Solactive Global Sustainability Leaders Perf.­Index Open End EUR 99.15 – 2.9 % – 2.3 %

3666 7913 ZSLSUV Solactive Global Sustainability Leaders Perf.­Index Open End USD 101.7 – 0.6 % 0.2 %

* Stand am 15.08.2017

Hinweis: Produkt­ und Risikohinweise siehe Seite 23 bei VONCERT. * Stand: 15.08.2017

Panagiotis Spiliopoulos, Head of Research, Vontobel Investment Banking Das Vontobel Aktien Research betreut welt­weit die wichtigsten Investoren und ist in den entscheidenden Finanzzentren präsent. Rund 120 Schweizer Unternehmen deckt das Research ab. Mit einem sehr breiten Know­how im Bereich der kleinen und mittelgrossen Unter­nehmen können Kunden­wünsche rasch und kompetent umgesetzt werden.

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17Schweizer Aktien – derinews

Logitechs Geschäftsmodell ist solide und die Strategieumsetzung ausgezeichnetRichemont profitiert von einer erfreulichen Trendwende und Oerlikons neue Führungsmannschaft will den Bereich «Oberflächentechnologien» ausbauen.

Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 23. * Stand am 17.08.2017 ** Stand am 18.08.2017

RichemontAuf das volle Jahr 2016/17 gerech­net (von März rückwirkend; FY16/17) verzeichnete Richemont noch einen organischen Umsatz­rückgang von – 4 %*, konnte jedoch im zweiten Halbjahr wieder mit positiven Wachstumsraten (+ 4 %) aufwarten. Der Rückgang war v. a. auf die Uhren (41 % des Umsatzes) zurückzuführen, die Schmuckkate­gorie wies im FY16 / 17 (+ 7 %*) posi­tive Wachstumsraten vor. Nachdem die Vorzeichen der Uhrenexport­zahlen bis April 2017 negativ ausge­fallen waren, kam es im Mai und Juni zur Trendwende. Die Richtung dürfte sich im zweiten Halbjahr fort­setzen. Einerseits besteht ein deutli­ches Wachstum in China, anderer­seits profitiert Europa von Touristen vor allem aus China. Im Schmuckbe­reich dürften die Marken Cartier und Van Cleef & Arpels weiter wachsen. Damit verbunden: eine hohe Marge im FY16 / 17: 28.4 %.

Logitech Der Titel hat in den letzten zwölf Monaten mit einer Performance von 58 %* brilliert und seit der Füh­rungsübernahme am 01.01.2013 gar 378 %* zugelegt. Dies ist das Resultat der erfolgreichen Transfor­mation von einem Technologieun­ternehmen für PC­Peripheriegeräte hin zu einem Designunternehmen für Produkte, die auf cloudbasierte Anwendungen ausgerichtet sind. Dazu zählen Streaming­Musikdienste, die dem Erfolg der UE­Boom­Produkte zugrunde liegen, sowie Online­Spiele, die die Nachfrage für Spiel­peripheriegeräte antreiben. Oder «Video Conferencing»: Es hat das Kamerageschäft neu beflügelt. Logitech hat Dutzende von Design­Awards gewonnen und verfolgt heute eine Multi­Brand­Strategie. Geschäfts­ und Finanzmodell sind solide, die Strategieumsetzung aus­gezeichnet.

OerlikonDie Aktie befindet sich mit + 36 %* seit Jahresanfang im Aufwärtstrend. Unter dem Einfluss der neuen Füh­rungsmannschaft soll die Marktfüh­rerschaft im Bereich Oberflächen­technologien weiter ausgebaut wer­den. Ambitiöse Pläne gibt es vor allem in dem sich neu entwickelnden «Additive Manufacturing»­Markt, der ein massgebender Akteur zu werden scheint. Oerlikon investiert dazu 300 Millionen Franken in Material­ und Fertigungstechnolo­gien und Akquisitionen bis 2021 und ist bereits diverse Partnerschaf­ten eingegangen, unter anderem mit GE Additive. Andere Geschäfts­bereiche, «Drive Systems» und «Manmade Fiber», entwickeln sich nach schwierigen Zeiten positiv. Drive Systems steht zum Verkauf an. Wir erkennen in einer Sum­of­the­Parts­Bewertung deutliches Auf­wärtspotenzial.

Produkteckdaten

KursentwicklungAbsoluter Wert in CHF

Barriere bei CHF 59.93 Barriere bei CHF 11.20 Barriere bei CHF 25.55

ProduktnameDefender VONTI auf OC Oerlikon Corp. AG

Valor 3773 7437

Ausübungspreis CHF 13.80

Barriere CHF 11.04

Anfangs­ /Schlussfixierung

18.08.2017 / 21.09.2018

Coupon 5.00 % (4.58 %)

Briefkurs** 100%

ProduktnameDefender VONTI auf Compagnie Financière Richemont SA

Valor 3720 9778

Ausübungspreis CHF 79.90

Barriere CHF 59.93

Anfangs­ /Schlussfixierung

21.07.2017 / 17.08.2018

Coupon 5.75% (5.36%)

Briefkurs** 100.00%

ProduktnameDefender VONTI auf Logitech International SA

Valor 3720 9793

Ausübungspreis CHF 36.50

Barriere CHF 25.55

Anfangs­ /Schlussfixierung

21.07.2017 / 17.08.2018

Coupon 5.50% (5.13%)

Briefkurs** 95.80%

August 2016 August 2017 August 2016 August 2017 August 2016 August 2017

Quelle: Bloomberg; Stand am 15.08.2017. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus.

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18 derinews – Anlageidee

Die heutige Zeit ist schnelllebig; zumin­dest entsteht dieser Eindruck im Zuge des oft hektischen Alltags. Dennoch gibt es langlebige Entwicklungen, die

viele unserer Lebensbereiche über Jahrzehnte hin­weg beeinflussen. Experten sprechen von soge­nannten Megatrends. Derzeit sind es insbeson­dere technologische Entwicklungen, die unseren Alltag in vielerlei Hinsicht revolutionieren und eine starke wirtschaftliche Dynamik entfalten. Die Unternehmen bestimmter Technologiesegmente zeichnen sich dabei durch eine grosse Affinität zur Monopolbildung aus und profitieren von hohen Margen. Dies kann Investoren interessante Anla­gemöglichkeiten bieten. Nicht nur dem Einstiegs­zeitpunkt, sondern auch dem Weitblick kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Ein heraus­ragender Eishockeyspieler pflegte einmal zu sagen: «Ein guter Spieler spielt dort, wo die Scheibe ist. Ein grossartiger spielt dort, wo sie gleich sein wird.» Thematisches Anlegen basiert auf dem Erfolg dieses Gedankens.

Langfristiges Wirken auf Gesellschaft – und UnternehmenEs geht dabei weniger um traditionell übliche makroökonomische Ansätze. Vielmehr werden aus der Vogelperspektive heraus solche Themen identifiziert, bei denen sich abzeichnet, dass sie sich langfristig auf Gesellschaft und Markterfolg (von Unternehmen) auswirken werden. Innerhalb eines Themas gilt es als Nächstes, passende Aktien zu finden. Es sind Titel von Unternehmen, deren Umsatz durch den Trend besonders stark vorangetrieben wird. Vergangenheits­Performan­ces geben zwar keine Erfolgsgarantie ab, dennoch haben viele Themeninvestments schon gezeigt, wie viel «Kurskraft» in ihnen steckte. Je nach Risi­koprofil und Renditeziel können sie sich daher zur Beimischung in ein Anlageportfolio eignen. Denn setzt man auf die richtigen Investments zur richti­gen Zeit, eröffnet sich gegebenenfalls eine nach­haltige Quelle der Überrendite (Alpha) im Ver­gleich zu Kernanlagen. Zu dieser Einschätzung kommen auch die Experten von RBC Global Asset

Trends einfangen, wenn sie beginnenLangfristige Trends bestimmen nicht nur unser Alltagsleben, sie diktieren oft auch die Aktienkurse. Das macht thematisches Investieren für Anleger mit Weitblick interessant. Drei ausgewählte Technologiethemen veranschaulichen, welche Anlagemöglichkeiten damit verbunden sein können.

Management. In ihrer Studie «Global Megatrends: Capitalizing on Tomorrow’s Trends Today» (2014) bescheinigen sie den Themeninvestments über verschiedene Zeiträume hinweg eine bessere Wertentwicklung als dem breiten MSCI®­Weltindex.

«The trend is your friend»Besonders wichtig ist dabei, vor der breiten Masse in den Trend zu investieren. Denn wenn das Gros der Investoren diesen einmal für sich entdeckt hat, besteht wegen des steigenden Interesses die Gefahr der Aktienverteuerung. Ein schneller Marktzugang und eine gewisse Flexibilität für mögliche Anpassungen an eine sich ändernde Marktentwicklung können folglich helfen. The­men­Zertifikate machen dies möglich: Mit nur einer Transaktion erhalten Anleger über das ein­fache Partizipations­Produkt nicht nur einen zeit­nahen Marktzugang, sondern investieren auch auf effiziente Weise in den gewählten Themenin­dex. Durch Letzteren wiederum bleiben sie wäh­rend des Anlagezeitraums flexibel: Die Titel wer­den in regelmässigen Zeitabständen anhand eines festgelegten Regelwerks, das quantitativen und qualitativen Kriterien folgt, angepasst. Zu guter Letzt könnte man auf weiteres Fachwissen zurück­zugreifen. Der Buchautor und Unternehmer Tho­mas Rappold ist zum Beispiel ein Experte für Tech­nologieinvestments und fungiert als Berater bei drei Indizes, welche die Themen «Cyber Security», «Industrie 4.0» und «Digitale Marktplätze» inves­tierbar gemacht haben. Die noch relativ jungen Barometer werden vom Indexanbieter Solactive berechnet und konnten sich bereits bewähren.

Mit themati-schem Inves-tieren zu neuen Chancen!Hier geht es zur Vontobel­ Themenseite.

«A good hockey player plays where the puck is. A great hockey player plays where the puck is going to be.» Wayne Gretzky, Eishockeyspieler

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Drei Technologiethemen im FokusInsbesondere Technologiethemen sind derzeit beliebt. Getrieben durch die starke Dynamik des Silicon Valley bieten sie Investoren interessante Renditechancen. Wir werfen einen Blick auf die «Cyber-Security», «Industrie 4.0» sowie die «digitalen Marktplätze».

Cyber-SecurityEs wird von Cyberkrieg gesprochen, der bei vielen grossen und kleinen Unternehmen sogar zur Chefsache geworden ist. Technologien, die einen Eindringling (nach einem Angriff) entlarven oder das Eindrin­gen von vornherein verhindern, sind gefragt. Die Investitionsbereitschaft von Unternehmen ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen. Der sich intensivierende Datentransfer macht IT­Systeme schliesslich immer ver­wundbarer. Getrieben von steigen­der Mobilfunknutzung, dem Internet der Dinge und Cloud­Computing gewinnt der Bereich zusätzlich an Bedeutung. Bei Cyber­Security han­delt es sich um ein Querschnittsseg­ment, das vom Auftrieb anderer Technologiebereiche profitiert.

Industrie 4.0Der als vierte industrielle Revolution bezeichnete Mega trend hat im verar­beitenden Gewerbe zu starken Pro­duktivitätsschüben geführt. Fast alle gros sen Wirtschaftsnationen haben bereits Initiativen gestartet, um ihre traditionelle Fertigung in sämtlichen Industrien zu digitalisieren. Sie wollen sich einen globalen Wettbewerbsvor­teil verschaffen. Prognosen deuten darauf hin, dass Industrie 4.0 zu Ska­leneffekten und höheren Margen in Europa führen dürfte. Doch auch Chinas Zentralregierung interessiert sich für das Thema. Die «Made in China 2025»­Strategie umfasst die Modernisierung von Produktions­technologien in zehn Schlüsselindus­trien, darunter die Informationstech­nologie sowie automatisierte Werk­zeugmaschinen und Robotik.

Digitale MarktplätzeEs geht um mehr als nur E­Commerce. Amazon und Co. haben gezeigt, dass digitale Marktplätze die Kraft besit­zen, Platzhirsche aus ihren etablier­ten Segmenten zu vertreiben. Platt­formen schaffen zusätzliche Werte – nur weil sie Plattformen sind. Sie dringen in fremde Geschäftsfelder ein und behaupten sich immer öfter. Dank heutiger Informationstechnolo­gien sind Marktplätze digital und somit leistungsfähiger und günstiger. Ihre wertvollsten Vermögenswerte sind Daten und Nutzer. Der «Com­munity­Effekt» als ultimative Quelle für Wettbewerbsvorteile? Eine gute Strategie ist dennoch notwendig: Nur wer sein Ökosystem öffnet und umdenkt, kann Chancen wahrneh­men.

Produkteckdaten VONCERT Open End

Basiswert Cyber Security Perf.­Index Digital Marketplaces Perf.­Index Industrie 4.0 Perf.­Index

Währungstranchen CHF & USD CHF & USD CHF & USD

Anfangsfixierung 13.11.2015 28.07.2016 01.04.2016

Management­Fee 1.20 % 1.20 % 1.20 %

Valoren 2925 8471 / 2925 8489 3276 0563 / 3276 0566 3161 2760 / 3161 2761

Symbole ZSLAAV / ZSLACV ZSOAAV / ZDMAAV ZSLABV / ZSLADV

Briefkurse* 117.70 & 122.90 127.30 & 127.70 157.60 & 156.60

Emittentin / Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai / Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). SVSP­Bezeichnung: Tracker­Zertifikat (1300). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Indexprovider: Solactive AG. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter derinet.ch. Hinweise zu Produktrisiken auf Seite 23.* Stand am 17.08.2017

Cyber Security Performance­Index Digital Marketplaces Performance­Index Industry 4.0 Performance­Index

Quelle: Solactive. Stand am 15.08.2017. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus.

KursentwicklungIn %

November 2015 August 2017 Juli 2016 August 2017 April 2016 August 2017

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20 derinews – Know-how

Am 01.08.2017 war es so weit. Die Bit­coin­Fork wurde Realität und die neue Kryptowährung «Bitcoin Cash» wurde von der Bitcoin­Blockchain abgespal­ten. Doch wie ist es eigentlich zur Abspaltung gekommen und wie unter­scheidet sich der Ableger vom Origi­nal?

Wie kam es zur Abspaltung?Immer mehr Personen nutzen die digi­tale Währung Bitcoin und handeln mit ihr. Dies stellt die dahinterliegende Technik «Blockchain» vor zunehmende Herausforderungen. Denn die dezen­trale Datenbank – mit all den bislang getätigten Bitcoin­Transaktionen – wird immer grösser. Entsprechend stösst sie an ihre Belastungsgrenze. Aktuell kön­nen gemäss btc­echo.de sieben Trans­aktionen pro Sekunde verarbeitet wer­den. Viele Nutzer würden Stunden auf eine Bitcoin­Überweisung warten. Die Bitcoin­Community befürchtet, dass die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Zahlungsmöglichkeiten wie PayPal oder Visa leiden könnte.

In dieser Community stehen sich zwei Fronten gegenüber. Da ist zum einen die grosse Mehrheit der Mining­Pools, die sich Ende Juli auf das Update des Programmcodes (SegWit2x) geei­nigt hatte. Dieses geht das Grundpro­blem der digitalen Währung Bitcoin an und will die Problematik der Transakti­onsdauer durch eine effizientere Verar­beitung lösen. Zudem beinhaltete der SegWit2x­Konsens eine Verdoppelung der Blockgrösse (Speicherkapazität der Blocks) von aktuell einem Megabyte (MB) auf zwei Megabytes.

Die schnelle Abspaltung und der Unterschied zum OriginalDer zweiten Front, einer «Minderheit» innerhalb der Bitcoin­Community, ging diese SegWit2x­Umsetzung nicht schnell genug. Sie drängte auf eine Fork und erzwang sie in der Folge. Diese sogenannte Hard­Fork (Abspal­tung von einer bestehenden Block­chain) bringt eine Veracht fachung der Blockgrösse auf acht Megabyte mit sich. Diese Speicherkapazität pro Block ist denn auch der grösste und offensichtlichste Unterschied. Damit umgeht Bitcoin Cash die Diskussion bezüglich der Blockgrösse direkt. Die Bitcoin­Cash­Blockchain wäre dadurch bereit, viel mehr Transaktio­nen pro Zeiteinheit zu ver arbeiten als die Bitcoin­Blockchain. Damit soll dem wachsenden Interesse und Transakti­onsvolumen Rechnung getragen wer­den. Ob dem so sein wird, wird sich erst noch zeigen müssen.

Support entscheidet über die ZukunftDie «Überlebenschance» von Bitcoin Cash ist denn auch gemäss btc­echo.de nur schwer abschätzbar. Eines steht jedoch fest: Die Zukunft der neuen digi­talen Währung Bitcoin Cash hängt gemäss btc­echo.de stark vom Support und der verfügbaren Rechenleistung der Miner, der Bitcoin­Cash­Schürfer, ab. Sollte das Protokoll ausreichend Unter­stützung erhalten, könnte es ein ernst zu nehmender Konkurrent für die Bitcoin­Originalwährung werden. Sollte das nicht eintreten, sind sich die Autoren bei btc­echo.de darüber einig, dass es sich um ein vermutlich kleines Kapitel in der Geschichte Bitcoins handeln dürfte.

Glaubt man den Statistiken von «Coin Dance», einer Community­getriebenen Bitcoin­ und Bitcoin­Cash­Statistik und Service­Plattform, ist es aktuell mehr als doppelt so profitabel, das Original zu schürfen als Bitcoin Cash. Entsprechend werden nur wenige Blocks pro Zeitein­heit verifiziert. Die weiteren Entwicklun­gen in den kommenden Wochen und Monaten werden zeigen, ob Bitcoin Cash neben dem Original und den restlichen digitalen Währungen bestehen kann.

Es gibt keinen «Free Lunch» – oder doch?Wer zum 01.08.2017 in der eigenen digitalen Brieftasche (Wallet) in Bitcoin investiert war, besitzt seit dem Fork auch Bitcoin Cash im Verhältnis 1 : 1 zu den bestehenden Bitcoins. Der Grund liegt darin, dass die Blockchains bis zum Zeitpunkt der Aufspaltung identisch waren. Wer am 01.08.2017 also fünf Bitcoins hatte, erhielt fünf Bitcoins Cash obendrauf. Dies aber nur, wenn die Bit­coins in der eigenen Wallet waren. Von­tobel hat das für die Zertifikate­Besitzer übernommen und die gleichen Bedin­gungen geschaffen. Aber wie?

Anleger erhalten Tracker-Zertifikat auf Bitcoin CashVontobel gibt die erhaltenen Bitcoin­Cash­Münzen in Form eines neuen Zertifikats auf Bitcoin Cash an ihre Kunden weiter. Ziel ist es, sicherzustel­len, dass alle Anleger im Bitcoin­Parti­zipationszertifikat vor und nach dem Anpassungsereignis transparent, fair und wirtschaftlich gleich behandelt beziehungsweise den Direktinvestoren gleichgestellt werden.

«Bitcoin Cash» – was Anleger wissen müssenNach langer Debatte wurde am 01.08.2017 von Bitcoin eine zweite Krypto währung abgespalten: Bitcoin Cash. Ein vorläufiger Höhepunkt im Kampf innerhalb der Bitcoin-Community. Was Anleger wissen müssen und wie Vontobel in dieser Angelegenheit reagierte.

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21Know-how – derinews

Bitcoin & Bitcoin Cash

Tracker­ZertifikatBitcoin(BTC)

Neues Produkt

Tracker­Zertifikat Bitcoin (BTC)

Bitcoin Cash Coins

Market-Making

Market-Making

16.07.2016Lancierung Tracker­Zertifikat auf Bitcoin

01.08.2017 – Bitcoin Hard-Fork– Neue Kryptowährung Bitcoin Cash (BCH) wurde

ins Leben gerufen.– Pro Bitcoin ist ein Bitcoin Cash entstanden.– Fixierung des neuen Tracker­Zertifikats auf

Bitcoin Cash (BCH)

04.08.2017 – Wiederaufnahme Market-Making– Für das bestehende Tracker­Zertifikat auf Bitcoin

werden wieder Geld­/Briefkurse gestellt.

08.08.2017 – Liberierung neues Tracker- Zertifikat– Lancierung eines neuen Tracker­Zertifikats auf

Bitcoin Cash (BCH) – ohne Kotierung

Kein Datum– Aufnahme Sekundärmarkt mit eingeschränktem

Handel des Tracker­Zertifikats auf Bitcoin Cash (BCH); (sofern und soweit Liquidität im Basiswert vorhanden)

16.07.2018 – Produktverfall– Tracker­Zertifikate auf Bitcoin und Bitcoin Cash

23.07.2018 – Rückzahlung– Tracker­Zertifikate auf Bitcoin und Bitcoin Cash

Corporate Action:Anleger, die zum Stichtag 01.08.2017 im Bitcoin­Partizipations zertifikat investiert waren, erhielten jeweils pro Zertifikat ein Bitcoin­Cash­ Partizipationszertifikat in ihr Depot gebucht. Lieferdatum war der 15.08.2017.

Tracker­Zertifikat Bitcoin Cash

(BCH)

Auswirkungen auf das Zertifikat

BCH

Anleger, die zum Stichtag am 01.08.2017 im Bitcoin­Partizipations­zertifikat (nachfolgend kurz «Zertifikat» genannt) investiert waren, erhielten in der Folge ebenfalls pro Zertifikat jeweils ein Bitcoin­Cash­Zertifikat in ihr Depot eingebucht. Dieses wurde extra für diesen Zweck ausgegeben. Die Depotlieferung erfolgte am 15.08.2017. Der Bewertungstag des neuen Zertifi­kates auf Bitcoin Cash wird analog dem Bitcoin­Zertifikat der 16.07.2018 sein. Das Bitcoin­Cash­Zertifikat wird vor­aussichtlich nicht börsengelistet und erst ab Ende August 2017 ausserbörs­lich eingeschränkt handelbar sein. Nur wenige Bitcoin­Handelsplätze haben den Handel in Bitcoin Cash gegenwär­tig aufgenommen. Entsprechend ist derzeit die Liquidität bei Bitcoin Cash eingeschränkt.

Emittentin / Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai / Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). SVSP: Tracker­Zertifikat (1300). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter derinet.ch; Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 23.* Stand am 17.08.2017

Produkteckdaten VONCERT auf Bitcoin

Valor / Symbol 3276 0611 / ZXBTUV

Basiswert Bitcoin in US­Dollar

Anfangsfixierung / Liberierung 15.07.2016 / 16.07.2016

Rückzahlung 23.07.2018

Briefkurs* USD 4’538.00

VONCERT auf Bitcoin CashDas Zertifikat wird voraussichtlich nicht börsengelistet und erst ab Ende August 2017 ausserbörslich eingeschränkt handelbar sein.

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22 derinews – Aktuelles

Vontobel ist den Netzwerken «United Nations Global Compact» und «Glo­bal Compact Netzwerk Schweiz» beigetreten. Der von den Vereinten

Nationen getragene Global Compact ist eine strategische Initiative von Unternehmen, die sich verpflichten, ihre Geschäftstätigkeiten und Strategien an zehn universell anerkannten Prin­zipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung auszurichten. Mit rund 10’000 Mitgliedsunter­nehmen aus über 145 Ländern ist der «UN Global Compact» die weltweit grösste Initiative für gesellschaftlich engagierte Unternehmen und andere Stakeholder.

Unternehmerische Verantwortung und Nach­haltigkeit haben bei Vontobel eine lange Tradi­tion. Seit den 1990er­Jahren hat Vontobel den Bereich nachhaltiges Investieren kontinuierlich ausgebaut und strebt dort eine führende Rolle an. Insgesamt verwaltete Vontobel per Ende 2016 nachhaltig investierte Gelder in Höhe von rund CHF 11 Milliarden.

Vontobel ist seit 2010 auch Unterzeichnerin von UN PRI, den Prinzipien für Verantwortliches Investieren der Vereinten Nationen. Hier hat Vontobel im Rating 2016 überdurchschnittlich abgeschnitten. Weiter gehört Vontobel zu den Signatory Investors des CDP (Carbon Disclosure Project) und ist hier auch berichtendes Unter­nehmen. Ausserdem engagiert sich Vontobel aktiv in der Corporate Support Group des Inter­nationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

Unter vontobel.com/nachhaltigkeit finden Sie mehr zu unserer unternehmerischen Verant­wortung.

Über UN Global CompactDer United Nations Global Compact ist eine Nachhaltigkeitsinitiative, die von der Vollver­sammlung der Vereinten Nationen im Jahr 2000 verabschiedet wurde. Das Netzwerk hat seinen Sitz in New York und umfasst rund 10’000 Mitgliedsunternehmen. Ziel ist es, Unter­nehmen für «unternehmerische Sozialverantwor­tung» (CSR) zu sensibilisieren. Dazu dienen u. a. die zehn Prinzipien des UN Global Compact und die in der «Agenda 2030» der Vereinten Natio­nen festgeschriebenen Nachhaltigkeitsziele.

Wie Anleger verantwortungsvoll investieren könntenNachhaltigkeit ist längst aus seinem Nischen­dasein herausgewachsen. Ökologisches und sozial verantwortliches Handeln wird immer stärker eingefordert. Eine Entwicklung, zu der sich inzwischen auch viele private und instituti­onelle Investoren mit Volumen in Milliarden­höhe bekennen. Oft geht es um mehr als nur Rendite. Mit einem intelligenten Nachhaltig­keitskonzept könnten Investoren am Megatrend teilhaben. Mehr Aufschluss gibt Ihnen die letzte Magazinausgabe vom Juni 2017.

Vontobel tritt United Nations Global Compact beiMit dem Beitritt bekennt sich Vontobel zu unternehmerischer Verantwortung und Nachhaltigkeit. Beides ist tief in unserer Unternehmenskultur verankert.

«Die Zukunft liegt in unserer Hand. Bei Vontobel verknüpfen wir erfolg-reiches Unter-nehmertum mit Eigenver-antwortung. So schaffen wir neue Pers-pektiven.»

Zeno Staub, CEO Vontobel

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23Hinweise – derinews

Rechtlicher HinweisDie vorliegende Publikation dient lediglich der Information und stellt keine Anlageempfehlung oder Anlageberatung dar und ersetzt nicht die vor jeder Kaufentscheidung notwen­dige qualifizierte Beratung, insbesondere auch bezüglich aller damit verbundenen Risiken. Diese Publikation wurde von der Organisationseinheit Financial Products & Distribution unseres Instituts erstellt und ist nicht das Ergebnis einer Finanzanalyse. Die «Richtlinien zur Sicherstellung der Un­ abhängigkeit der Finanzanalyse» der Schweizerischen Bankier vereinigung finden auf die vorliegende Publikation keine Anwendung. Inhalte dieser Publikation, welche auf andere Vontobel­Organisationseinheiten bzw. Drittparteien zurückgehen, sind per Quellenangabe als solche gekenn­zeichnet. In der Vergangenheit erzielte Performance darf nicht als Hinweis oder Garantie einer zukünftigen Per­ formance verstanden werden. Allein massgeblich sind die in den jeweiligen Prospekten enthaltenen vollständigen Bedin­gungen, die bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Bleicherweg 21, CH­8022 Zürich, unter Tel. +41 (0)58 283 78 88 kostenlos erhältlich sind. Weiter verweisen wir auf die Bro­schüre «Besondere Risiken im Effektenhandel», die Sie bei uns bestellen können. Strukturierte Produkte gelten nicht als kollektive Kapitalanlagen im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und unterstehen des­ halb nicht der Bewilligung und der Aufsicht der Eidgenös­ sischen Finanzmarktaufsicht Finma. Die Werthaltigkeit von strukturierten Produkten kann nicht nur von der Entwick­ lung des Basiswertes, sondern auch von der Bonität des Emittenten abhängen. Der Anleger ist dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers ausgesetzt. Diese Publikation und die darin dargestellten Finanzprodukte sind nicht für Per­ sonen bestimmt, die einem Gerichtsstand unterstehen, der den Vertrieb der Finanzprodukte oder die Verbreitung dieser Publikation bzw. der darin enthaltenen Informationen ein­schränkt oder untersagt. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. September/Oktober 2017. © Bank Vontobel AG. Alle Rechte vorbehalten.

COSI® Collateral Secured Instruments – Investor Protection engineered by SIX.

Impressum Herausgeberin Bank Vontobel AG Financial Products Bleicherweg 21 8022 Zürich Redaktion Sandra Chattopadhyay Stefan Rammelmeyer Erscheinungsweise Alle zwei MonateAuflage 7000 Exemplare Designkonzept und Realisation Linkgroup AGBild Seite 1 iStock/marcouliana Bild Seite 3 iStock/marcouliana Bild Seite 6iStock/marcouliana Bestellen Sie via E-Mail [email protected] Internet derinet.ch Schreiben Sie an Bank Vontobel AG Financial Products Marketing Bleicherweg 21 8022 Zürich

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Defender VONTI und Multi Defender VONTI Defender VONTI (Barrier Reverse Convertible) zeichnen sich durch einen garantierten Coupon, eine Barriere sowie eine – allerdings nur beding­ te – Rückzahlung zum Nennwert aus. Falls der Basiswert die Barriere während der Barrieren­ beobachtung berührt oder durchbricht, entfällt der Rückzahlungsanspruch in Höhe des Nenn­ wertes unmittelbar. Multi Defender VONTI be­ ziehen sich auf mehrere Basiswerte. Im Falle eines Barrierenereignisses nur eines Basiswertes ist für den Rückzahlungsanspruch die Wertentwick­ lung des schwächsten Basiswertes massgeblich. Die Risiken einer Anlage in ein Defender VONTI oder Multi Defender VONTI sind erheblich. Sie entsprechen – bei nach oben begrenzten Gewinn­chancen – weitgehend den Risiken einer Direkt­anlage in den Basiswert – bei einem Multi De­ fender VONTI in den schlechtesten Basiswert. Das Gleiche gilt für andere Varianten des Produkts. Je tiefer der Schlusskurs des (schlechtesten) Basiswertes bei Verfall unter dem Ausübungspreis ist, desto grösser ist der erlittene Verlust. Die angegebenen Renditen können durch Transak­ tionskosten wie Courtagen, Steuern und Abgaben geschmälert werden.

Quanto (währungsgesichert)Wenn der oder die Basiswerte auf eine andere Währung als die Referenzwährung des Produktes lauten, sollten Anleger berücksichtigen, dass da­ mit Risiken aufgrund von schwankenden Wechsel­kursen verbunden sein können und dass das Verlustrisiko nicht allein von der Entwicklung des Wertes der Basiswerte, sondern auch von un­ günstigen Wertentwicklungen der anderen Wäh­rung oder Währungen abhängt. Dies gilt nicht für währungsgesicherte Produkte (Quanto­Struk­tur). Bei Quanto­währungs gesicherten Produk­ ten wird die entsprechende Quanto­Gebühr in den Zertifikatspreis eingerechnet.

VONCERTVONCERT [SVSP­Produkttyp: Tracker­Zertifikat (1300)] bilden grundsätzlich die Performance des Basiswertes ab. Bei einer Investition in ein VONCERT sind weit gehend die gleichen Risiken wie bei einer Direkt anlage in den Basiswert zu beachten, insbesondere die entsprechenden Fremdwährungs­, Markt­ und Kurs risiken. VONCERT erbringen keine laufenden Erträge und verfügen über keinen Kapitalschutz.

Produkt- und Risikohinweise

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Bank Vontobel AGGotthardstrasse 43 CH­8022 ZürichTelefon +41 (0)58 283 71 [email protected]