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DAS JAHR
2015GESCHÄFTSBERICHT
Spital OberengadinOspidel Engiadin’Ota
2 3
4 5
CHEFÄRZTEKURZVORGESTELLT
Dr. med. Patrick EggerChefarzt Medizinische Klinik seit 1. 7. 2015
Dr. med. Ladina Ganeo
Chefärztin Gynäkologie/ Geburtshilfe
Dr. med. Jens FischerChefarzt Radiologie
Dr. med. Donat MaruggChefarzt Medizinische Klinik bis 30. 6. 2015
Dr. med. Michael StephanChefarzt Anästhesie
Dr. med. Duri GianomChefarzt Chirurgie/ Traumatologie
Prof. Dr. med. Martin MajewskiChefarzt Orthopädie
Dal 2014 ho la cumischiun da l’ospidel decis da rea-
liser imsüras rigurusas concernent l’ospidel. Quellas sun
gnidas missas in pratica düraunt l’an da gestiun 2015.
Sper las decisiuns reguardand il persunel ho la cumi-
schiun da l’ospidel as concentreda eir sün la survag -
li aunza structurela e da prestaziun – cun la mira d’avair
infra duos ans ün rendaquint equilibro. L’an da gestiun
2015 es gnieu serro giò taunt per l’Ospidel Engiadin’
Ota scu eir per la Dmura per attempos e la Chesa da
fliamaint Engiadin’ota Promulins i’l ram dal preventiv.
Dr. med. Gaudenz Curti, commember da la cumi-
schiun da l’ospidel, ho demischiuno per la fin october
2015. El ho fat part da nossa cumischiun dals 1. avuost
2011 fin als 31. october 2015. Nus l’ingrazchains per sieu
ingaschamaint a favur da l’Ospidel Engiadin’Ota e’l gia-
vüschains tuot il bun per l’avegnir. In sia plazza es gnieu
tschernieu prof. dr. med. Gian Arard Melcher.
La collavuraziun cun l’Ospidel universitari da Basilea
i’l sectur ortopedic es gnida desditta in acconsentimaint
vicendaivel. Als 1. december 2015 ho la Clinica Gut sur-
piglio il mandat per l’ortopedia. Nus sperains cha quista
cooperaziun hegia ün effet positiv taunt pels paziaints
scu eir per las duos clinicas.
I’l cuors da l’an sun impü gnidas trattas importantas
decisiuns reguardand il persunel: Heinz Schneider, chi
d’eira daspö ils 1. schner 2015 schef executiv operativ ad
interim es gnieu ingascho già trais mais pü tard cun ün
contrat illimito fin la fin marz 2018. Als 1. lügl 2015 es
dr. med. Patrick Egger seguieu a dr. med. Donat Marugg
scu schefmeidi da la medicina. Daspö ils 1. avrigl 2015 es
dr. med. Ladina Ganeo schefmeidi da la ginecologia.
Quists müdamaints haun chaschuno ün clima da lavur
fich agreabel i’l Ospidel Engiadin’Ota. Ün cordiel
grazcha fich a dr. med. Donat Marugg per sieu grand
ingaschamaint a favur da nos ospidel. Per sia pensiun al
giavüschainsa tuot il bun.
Nus essans persvas d’avair s-chaffieu las premissas
necessarias per cha l’Opsidel Engiadin’Ota possa accum-
plir eir in avegnir las incumbenzas i’l champ da la sani-
ted as basand sün üna solida situaziun finanziela. Ad es
da sperer cha la politica sustegna noss sforzs, per cha
l’igiena publica funcziuna eir suot nouva gestiun a partir
dals 1. schner 2018. Quistas ponderaziuns nu velan be
per l’ospidel, chi’d es il pilaster principel da l’igiena
publica, ma bainschi eir pel champ da chüra e fliamaint,
chi’d es strettamaing collio cun nossa structura.
In nom da la cumischiun da l’ospidel ingrazchi cor-
dielmaing a tuot las collavuraturas ed a tuot ils collavu-
ratuors da l’Ospidel Engiadin’Ota e da la Dmura per at-
tempos e la Chesa da fliamaint Engiadin’ota Promulins
per lur admirabel ingaschamaint a favur dals paziaints
da l’ospidel e dals abitants da Promulins. Ün grazcha
fichun taunt als meidis da l’ospidel scu eir als meidis da
chesa per la buna collavuraziun cun noss’instituziun.
Ingrazcher vulessi impü eir persunelmaing als com-
members da la cumischiun da l’ospidel per lur buna
lavur prasteda.
Gian Duri Ratti, president
RAPPORT DAL PRESIDENTDA LA CUMISCHIUN
6 7
Ende 2014 sind einschneidende Massnahmen im
Umfeld des Spitals von der Spitalkommission in die
Wege geleitet worden. Das Geschäftsjahr 2015 stand
ganz im Zeichen von deren Umsetzung. Nebst den per-
sonellen Entscheiden stand für die Spitalkommission
die prozessorientierte Leistungs- und Strukturüber-
prüfung im Vordergrund – mit dem Ziel, in ein bis zwei
Jahren eine ausgeglichene Rechnung im Spital zu errei-
chen. Das Geschäftsjahr 2015 ist sowohl im Spital als
auch im Alters- und Pflegeheim Promulins im Rahmen
des Budgets abgeschlossen worden.
Dr. med Gaudenz Curti hat per Ende Oktober 2015
seine Demission als Mitglied der Spitalkommission ein-
gereicht. Dr. med. Gaudenz Curti war vom 1. August 2011
bis zum 31. Oktober 2015 Mitglied unserer Kommission.
Wir bedanken uns an dieser Stelle für seinen Einsatz
zugunsten des Spitals Oberengadin und wünschen ihm
für seine Zukunft alles Gute. An seiner Stelle ist Prof. Dr.
med. Gian A. Melcher in die Spitalkommission gewählt
worden.
In der Orthopädie ist im gegenseitigen Einverneh-
men die Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital
Basel aufgelöst worden. Seit 1. Dezember 2015 wird der
Leistungsauftrag Orthopädie im Spital Oberengadin
durch die Klinik Gut erfüllt. Wir erhoffen uns mit dieser
Zusammenarbeit sowohl für die Patienten als auch für
die Kliniken einen positiven Effekt.
Im personellen Bereich gab es im Laufe des Jahres
ebenfalls wichtige Entscheide: Heinz Schneider, ab dem
1.1.2015 CEO ad interim, wurde nach dreimonatiger
Tätigkeit unbefristet bis Ende März 2018 angestellt.
Dr. med. Patrick Egger wurde per 1. Juli 2015 als Nach-
folger von Dr. med. Donat Marugg als Chefarzt Medizin
gewählt. Auf den 1. April 2015 wurde Frau Dr. med.
Ladina Ganeo als Chefärztin Gynäkologie gewählt. Durch
diese Personalentscheide ist das Arbeitsklima im Spital
Oberengadin positiv beeinflusst worden. Herrn Dr.
med. Donat Marugg sei für seine lang jährige Tätigkeit
in unserem Haus herzlich gedankt. Wir wünschen ihm
für seinen Ruhestand alles Gute.
Wir sind überzeugt, den Grundstein gelegt zu haben,
damit das Spital Oberengadin in Zukunft die Aufgaben
der medizinischen Versorgung mit einer soliden finan-
ziellen Grundlage erfüllen kann. Was es nun braucht, ist
die Weitsicht der Politik, damit die Gesundheitsversor-
gung in unserer Region ab dem 1. Januar 2018 in eine
neue Trägerschaft geführt werden kann. Dies gilt nicht
nur für das Spital Oberengadin, sondern insbesondere
auch für die Versorgung und die Pflege, die in enger
Beziehung mit dem Spital stehen, das den Hauptpfeiler
unserer Gesundheitsversorgung im Oberengadin ver-
körpert.
Im Namen der Spitalkommission danke ich allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Spitals Ober-
engadin und des Alters- und Pflegeheims Promulins für
ihren grossen Einsatz herzlich. Ihr Engagement zuguns-
ten der Patienten des Spitals und der Bewohner von
Promulins ist bewundernswert. Ein grosses Dankeschön
auch der Ärzteschaft im Spital sowie den niedergelasse-
nen Hausärzten für ihre Zusammenarbeit mit unserer
Institution. Herzlichen Dank auch den Mitgliedern der
Spitalkommission für ihren engagierten Einsatz.
Gian Duri Ratti, Präsident
BERICHT KOMMISSIONSPRÄSIDENT
8 9
16INTERVIEW MIT DR. MED. LADINA GANEO«ENGADINER FRAUEN SIND FIT – BIS INS HOHE ALTER»
RAPPORT DAL PRESIDENTDA LA CUMISCHIUN05
PÄDIATRIE & NEONATOLOGIESPITAL OBERENGADIN20
GEBURTSABTEILUNGSPITAL OBERENGADIN21
BERICHT KOMMISSIONSPRÄSIDENT07
INTERVIEW MIT HEINZ SCHNEIDER«WEG VOM VERWALTEN, HIN ZUM GESTALTEN»10
PFLEGEDIENST SPITAL OBERENGADIN14
HAUSWIRTSCHAFT SPITAL OBERENGADIN15
LEITENDE ÄRZTEKURZ VORGESTELLT62
INTERVIEW MIT DR. MED. PATRICK EGGER«BEWEGUNG IST GANZ WICHTIG FÜRS HERZ»
26
FINANZABTEILUNGSPITAL OBERENGADIN46
CHIRURGIESPITAL OBERENGADIN43
BILANZ SPITAL OBERENGADIN48
ERFOLGSRECHNUNG SPITAL OBERENGADIN49
BILANZ ALTERS- UND PFLEGEHEIM PROMULINS54
ERFOLGSRECHNUNG ALTERS- UND PFLEGEHEIM PROMULINS55
61 JUBILÄEN ALTERS- UND PFLEGEHEIM PROMULINS
22INTERVIEW MIT DR. MED. THOMAS CHRISTIAN RUBENSKINDERN DIE ANGST VOR DEM SPITAL NEHMEN
44 VERANTWORTLICHKEITEN
3224 STUNDEN MIT DR. MED. MICHAEL STEPHANWENN JEDE SEKUNDE ZÄHLT
STATISTIK-ZAHLEN ALTERS- UND PFLEGEHEIM PROMULINS39
TECHNISCHER DIENSTSPITAL OBERENGADIN40
INFORMATIKSPITAL OBERENGADIN41
INNERE MEDIZINSPITAL OBERENGADIN31
ANÄSTHESIESPITAL OBERENGADIN37
DEPARTEMENT ORGANISATIONUND SUPPORT/KÜCHESPITAL OBERENGADIN
38
42 CHRONIK
60 JUBILÄENSPITAL OBERENGADIN
INHALT
10 11
Seit einem Jahr ist Heinz Schneider als neuer CEO des Spitals Oberengadin im Amt.
Im Interview zieht Schneider Bilanz und spricht über die künftigen Herausforderungen
des grössten Arbeitgebers im Engadin.
Herr Schneider, Sie sind seit einem Jahr als CEO
des Spitals Oberengadin im Amt. Welche Situation
haben Sie bei Ihrem Stellenantritt vorgefunden?
Einerseits hatten die personellen Veränderungen
im Kader in den letzten Jahren zu Verunsicherung
bei den Mitarbeitenden und zu einem Vertrauens-
verlust in die Institution Spital Oberengadin
geführt. Andererseits hab ich ein topmodernes
Spital mit Zentrumscharakter vorgefunden.
Ich wusste, dass das Spital Oberengadin in der
Medizin, Pflege und Hotellerie einen sehr guten
Ruf hatte. Die angetroffene hohe Qualität
und Professionalität haben mich deshalb nicht
überrascht.
Seither ist viel passiert.
Ja, bereits nach einem Vierteljahr war eine positive
Veränderung spürbar. Wir haben sofort den Dialog
nach innen aufgenommen und die Zusammen-
arbeit mit Partnern intensiviert. Dafür war auch
eine Verhaltensänderung nötig. Aber wie gesagt,
die medizinischen Leistungen waren davon nie
tangiert. Diese waren und sind im schweizweiten
Vergleich auf Top-Niveau. Ausserdem haben im
vergangenen Jahr mit Patrick Egger als neuen
Chefarzt Medizin und mit Ladina Ganeo als neue
Chefärztin der Frauenklinik sehr kompetente
Ärzte ihre Funktionen aufgenommen.
Sie sprechen eine Verhaltensänderung an.
Was beinhaltet diese?
Im Gesundheitswesen findet seit Jahren ein
Wertewandel statt. Dieser führt weg vom Verwalten
hin zum Gestalten. Früher hat man bei der
Spitalfinanzierung den Aufwand zusammengezählt
und für die Differenz zum Ertrag die ent-
sprechende Finanzierung verlangt. Heute geht
man von den zu erwartenden Erträgen aus
und stellt danach die Aufwendungen gegenüber.
Deshalb sieht sich das Spital Oberengadin heute
mehr denn je als Dienstleister mit dem fest-
gehaltenen Ziel, ab 2018 positive Zahlen zu
schreiben. Dafür wollen wir ein unternehmerisches
Handeln im Betrieb verankern. Letztlich sollten
wir sämtliche Investitionen selbst tragen können
– ohne dabei auf die hohe Qualität in der Medizin
und in der Dienstleistung verzichten zu müssen.
INTERVIEW MIT HEINZ SCHNEIDER
«WEG VOM VERWALTEN, HIN ZUM GESTALTEN»
Heinz Schneider, CEO
Heinz Schneider ist 62-jährig, verheiratet
und hat zwei erwachsene Kinder.
Er verfügt über 30 Jahre Erfahrung im
Gesundheitswesen. So war er am
Regional spital Rheinfelden als Leiter
Personal und Einkauf sowie Stellvertre-
tender Direktor tätig, wechselte dann
als Leiter Kaufmännische Dienste zum
Kantonsspital Liestal, wo er ab 1996
erfolgreich 16 Jahre als Direktor und
Dienststellenleiter der Volkswirtschafts-
und Gesundheits direktion das Spital
leitete. Von 2012 bis 2014 war er CEO des
Kantonsspitals Baselland. Schneider
weist grosse Kenntnisse mit der Umstruk-
turierung von Spitälern auf. So war er
leitender Direktor und designierter CEO
im Fusionsprojekt «trilogie», bei dem
drei Kantonsspitäler zusammengeführt
wurden.
12 13
Wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?
Wir haben in einem strategischen Leitpapier
unsere Situation und unser Angebot überprüft.
In einer Dreijahresplanung sollen mit Massnahmen
und Projekten die Ertrags- und die Aufwands-
positionen erkannt werden. Wegen der Einführung
der Fallpauschalen (DRG) ergeben sich Verschie-
bungstendenzen vom stationären zum ambulanten
Fall. Unser Ziel ist es, ein ambulantes Angebot
zu schaffen, das für die Patienten attraktiv und
gleichzeitig für uns wirtschaftlich ist.
Wo sehen Sie sonst noch Potential?
Wir haben im Spital Oberengadin das Privileg,
dass 27 % der Patienten zusatzversichert sind.
Diesem Umstand muss im zukünftigen Angebot
vermehrt Rechnung getragen werden. Die demo-
grafische Entwicklung mit immer mehr älteren
Talbewohnern wird ebenfalls Angebotsanpassun-
gen notwendig machen. Die Nachfrage nach
Palliativangeboten verbunden mit einer integ-
rierten Pflege wird steigen. Ich hoffe, wir werden
diese Angebote aus einer Hand anbieten können,
um Synergien zu nutzen.
Sie hoffen?
Ja, denn dafür braucht es den politischen Willen.
Das Leitbild des Kantons Graubünden schlägt
vor, sämtliche Gesundheitsdienstleistungen für eine
Region aus einer Hand anzubieten. Wir wären
auf diesem Weg schon weit, mit Ausnahme
der Spitex-Integration ist dies bei uns schon so.
Jetzt bestehen aber Ideen, dem Spital Ober-
engadin, dem Alters- und Pflegeheim Promulins
und dem geplanten Pflegeheim in St. Moritz
eigene Rechtsformen zu geben.
Um einer direkten Konkurrenzierung vorzu-
beugen, ist eine gemeinsame Betriebsgesellschaft
angedacht.
Kann ein Spital denn überhaupt nebenbei
ein Pflegeheim führen?
Absolut, ja. Und nicht nur nebenbei. Wir zeigen im
Pflegeheim Promulins, dass wir es sehr gut können.
Die Kernkompetenzen eines Spitals sind die
Medizin und die Pflege. Mit der Spitalfinanzierung
und der Einführung der Fallpauschalen empfiehlt
sich für die Spitäler, nachgelagerte Prozesse und
Angebote selber anzubieten. Die Komplexität
und Menge der Aufgaben nehmen stetig zu.
Das verlangt nach schnellen Reaktionen und
entsprechenden Lösungen. Unter einem Dach
könnte man dabei mit Sicherheit von Synergien
profitieren.
A propos Synergien. Sie kooperieren seit letztem
Jahr mit der Klinik Gut in St. Moritz.
Ja, ohne Kooperationen können Spitäler in
Südbünden kaum eine fallbezogene kritische
Grösse erreichen, um so auch die notwendigen
Ärzte aller Spezialisierungen zu rekrutieren.
Voraussetzung für eine funktionierende Koope-
ration ist eine Win-Win-Situation, von der auch
die Patienten profitieren.
Wie weit geht die Kooperation mit der Klinik Gut?
Wir arbeiten in der Orthopädie zusammen, die sich
mit dem Bewegungsapparat des Menschen befasst.
Dazu gehören Behandlungen von Knochen,
Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern.
Wir haben mit den Klinik-Ärzten Zugang zu
orthopädischen Spezialisierungen und umgekehrt
kann die Klinik Gut unser breites Angebot nutzen.
Die Klinik hat beispielsweise keine Intensivpflege-
station und kann nach Bedarf jetzt auf unsere
Infrastruktur zurückgreifen. Solche Partner-
schaften wirken sich wirtschaftlich und auf die
Behandlungsqualität positiv aus.
Die Traumatologie und die Unfallchirurgie bieten
Sie aber weiterhin unabhängig voneinander an?
Ja, das ist richtig. Das Spital Oberengadin verfügt
in der Unfallchirurgie über Spezialisten in
allen Fachbereichen. Dazu gewährleisten wir mit
der Notfallstation und der Intensivpflegestation
als einzige im Oberengadin die akute Versorgung
von Patienten. 24 Stunden pro Tag und 365 Tage
im Jahr. Das ist nicht zuletzt für unsere Gäste und
den Tourismus relevant.
Inwiefern?
Unsere Destination bietet auch dank den Dienst-
leistungen des Spitals Oberengadins einen
sehr hohen Sicherheitsstandard. Für viele Gäste ist
es wichtig zu wissen, dass sie im Notfall hier
bestens versorgt werden. Das ist vor allem wichtig
bei Unfallpatienten, die nicht verlegt werden
können, bei Herz-Kreislauf-Problemen oder bei
Kindern. Es kommt auch immer wieder vor,
dass Gäste wegen Unfällen bei uns eingeliefert
werden und für die Nachbehandlung wieder-
kommen, weil sie mit unseren Dienstleistungen
zufrieden waren. So gesehen können Spitäler
auch zur touristischen Entwicklung beitragen.
Letztere ist übrigens rückläufig.
Tangiert Sie das auch?
Natürlich, im Kreis Oberengadin wohnen rund
17 000 Menschen. Wir könnten unsere Spital-
infrastruktur damit nicht auslasten. Umgekehrt
sind die saisonalen Schwankungen mit über
100 000 Menschen während der Hochsaison eine
Herausforderung. Aber wir haben ein Top-Team,
das die Sicherheit für alle Menschen im Tal
garantiert. Und damit auch indirekt zum Wohl-
stand des Oberengadins beiträgt.
Sie sprechen es an. Kann das Oberengadin vom
Gesundheitstourismus langfristig profitieren?
Der Gesundheitstourismus ist eine Chance fürs
Oberengadin. Wir haben beste Voraussetzungen,
um langfristig damit Erfolg zu haben. Das wäre
gerade bei rückläufigen Tourismuszahlen mehr
als ein zweites Standbein für die wirtschaftliche
Entwicklung des Tals. Das Spital Oberengadin
bietet mit der Grund- und spezialisierten Versor-
gung die Basis dafür.
14 15
PFLEGEDIENST SPITAL OBERENGADIN
HAUSWIRTSCHAFT SPITAL OBERENGADIN
66 850geleistete Pflegestunden
1377Tage VAC-Therapien durch die Wundberatung
40 475 Literverabreichte Infusionen
10Lernende und Studierende
des BGS betreut
280Ausbildungswochen
absolviert
118Schnuppertage angeboten
514Feedback-Formulare über
die Patientenzufriedenheit
ausgewertet
166 000Kilogramm Wäsche pro Jahr gereinigt,
was der Menge von rund
24 000privaten Haushalten entspricht.
Oder anders gesagt:
65Maschinen mit Wäsche täglich sortiert,
gewaschen, getrocknet, gebügelt
und weggeräumt
150Toiletten rund um die Uhr sauber gehalten
40 000 m2
Bodenfläche gereinigt, was
22Eishockey-Feldern entspricht
500Teebeutel
pro Woche durch
die Hotellerie verteilt
Ø 30Patienten pro Monat
durch die
Sozialberatung betreut
Die Pflegeteams sorgen 24 Stunden am Tag für das Wohl unserer Patienten. Sie setzen medizinische Verordnungen der
Ärzte um und bereiten Patienten auf ihren Austritt und das Leben nach dem Spital vor. Die Pflege am Spitaloberengadin
umfasst nicht nur die interdisziplinären Bettenstationen, sondern auch jene der Intensivstation des Notfallzentrums,
das medizinische Untersuchungszentrum und die onkologische Tagesklinik. Ebenfalls gehören das Hebammen-Team,
Beratungsdienste und die Hotellerie auf den Abteilungen zum Pflegedienst.
Unser Hausdienst reinigt sämtliche Räume des Spitals Oberengadin, stellt Patientenbetten bereit, reinigt Textilien und
kümmert sich um den Service im Personalrestaurant.
In a l len P f legeb ereich en wu rd en 2015
16 17
Frau Ganeo, eine Davoserin im Oberengadin. Ist das
überhaupt mit Ihrem Gewissen vereinbar?
Den Umzug ins Engadin habe ich mir gut überlegt.
Obwohl es nicht weit von Davos entfernt liegt,
ist es anders. Aber es hat für mich alles Wichtige,
was Davos auch bietet. Das einzige, was mir hier
fehlt, ist der HCD (lacht).
Dann haben Sie sich gut eingelebt?
Ja, ich fühle mich sehr wohl hier und bin gerne
draussen aktiv unterwegs – beim Skifahren,
Langlaufen, Biken, Golfen und Wandern. Und ich
wohne gerade mal 45 Fahrrad-Sekunden vom
Gebärsaal entfernt – damit bin ich für alle geburts-
hilflichen Notfälle bereit.
Welches Fazit ziehen Sie nach einem Jahr Spital
Oberengadin?
Im ersten Jahr galt es Ruhe, Stabilität und
Vertrauen wiederherzustellen, um zusammen in
die Zukunft blicken zu können. Durch offene
Gespräche, die Platz für konstruktive Kritik offen
lassen und einen korrekten Umgang mit
den Mitarbeitern ist uns das auch gelungen.
Klingt nach einem schwierigen Start.
Nein, erstaunlicherweise war es das nicht. Einer-
seits beruhigt sich eine angespannte Situation
schnell, wenn man einen normalen Umgangston
pflegt, Vertrauen schenkt und es auch mal Platz für
einen Witz hat. Andererseits hatte ich genügend
Zeit, mich intensiv auf diese Stelle vorzubereiten
und mir zu überlegen, wie ich bei den Mitarbeitern
wieder Freude und Begeisterung für die Frauen-
klinik entfache.
Wie haben Sie das geschafft?
Indem man Vertrauen schenkt und auch mal die
Menschen «Mensch» sein lässt.
Damit ist es aber noch nicht getan.
Nein, wir haben eine Struktur in den Tages- und
Wochenablauf gebracht. Dazu angefangen, interne
Richtlinien zu erstellen, damit die Mitarbeiter sich
innerhalb dieser Leitplanken frei bewegen und
entscheiden können. Wir sind die Karriere- und
Weiterbildungsplanung der jungen Ärzte angegan-
gen. Mit dem Pädiater zusammen haben wir das
Projekt «Mutter-Kind-Abteilung» lanciert. Und wir
Dr. Med. Ladina Ganeo ist Chefärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe im Spital
Oberengadin. Wir haben mit ihr über das Angebot der Frauenklinik und die Schwangeren
im Engadin gesprochen.
INTERVIEW MIT DR. MED. LADINA GANEO
«ENGADINER FRAUEN SIND FIT – BIS INS HOHE ALTER»
Dr. med. Ladina Ganeo
Seit dem 1. April 2015 arbeitet Dr. med.
Ladina Ganeo als Chefärztin für Gynäkolo-
gie und Geburtshilfe im Spital Oberengadin.
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit
ist die Pränataldiagnostik. Die gebürtige
Davoserin (1975) war zuletzt als Kader-
ärztin der Frauenklinik Wetzikon tätig und
dort für Gebärsaal und Wochenbettstation
verantwortlich. Sie spricht neben Deutsch
auch Italienisch, Englisch und Französisch.
18 19
haben verschiedene Leistungen ausgebaut:
Zum Beispiel bieten wir jetzt neu eine Hebammen-
sprechstunde an.
Und was ist in Zukunft geplant?
Zurzeit arbeite ich vor allem am Projekt «Mutter-
Kind-Abteilung», mit dem wir ein ganzheitliches
Angebot für Frauen und Kinder anbieten möchten.
Zudem sehe ich grosses Potential im Bereich
Beckenboden. Hier möchten wir das Angebot des
Spitals Oberengadin mit Sprechstunden und
Operationen weiter ausbauen. Das wird mich in
den nächsten Jahren wohl am meisten beschäf-
tigen.
Wieso gerade Beckenboden?
Im Engadin und dessen Seitentälern haben wir es
mit sehr fitten Seniorinnen zu tun. Letzthin kam
eine 85-Jährige direkt nach dem Skifahren in die
gynäkologische Vorsorgeuntersuchung. Das kennt
man in städtischen Agglomerationen nicht.
Generell haben die Engadiner Frauen ein gutes
Körperbewusstsein und sind sehr sportlich.
Sie wollen sich im Alltag nicht durch Inkontinenz
oder einen schwachen Beckenboden einschränken
lassen. Wir können mit Vorträgen, Instruktionen
und einer gezielten Zusammenarbeit mit Physio-
therapeuten viel Positives bewirken.
Inwiefern wirkt sich die gute Fitness der
Engadinerinnen bei Schwangerschaften aus?
Wir haben im Vergleich zu städtischen Gebieten
selten übergewichtige Schwangere und Probleme
mit Schwangerschafts-Diabetes. Deshalb sind
auch die Geburtsgewichte der Kinder niedriger
als in der Stadt.
Statistisch gesehen, kommt im Spital Oberengadin
jeden zweiten Tag ein Kind auf die Welt. Gibt es
einen Geburtsmonat, der besonders beliebt ist?
Nein. Es gibt übrigens auch nicht mehr Geburten
bei Vollmond.
Jede zweite gut ausgebildete Schweizerin verlangt
heute einen Kaiserschnitt. Bleibt das Natürliche
auf der Strecke?
In städtischen Regionen ist das so. Das liegt vor
allem an der Karriereplanung der Frauen.
Mit einem Kaiserschnitt kann der Mutterschafts-
urlaub genau eingeplant werden, das ist bei
einer Spontangeburt nicht möglich. Im Spital
Oberengadin hatten wir 2015 nur 22 Prozent
Kaiserschnitt-Geburten, damit unterscheiden wir
uns stark von den städtischen Agglomerationen.
Wie haben sich über die Jahre die werdenden
Väter entwickelt?
Als ich als junge Assistenzärztin angefangen habe,
war es nicht üblich, dass der Vater bei der Geburt
dabei war. Oft war eine gute Freundin, die
Schwester oder die Mutter der Gebärenden dabei,
heute ist es eigentlich immer der Kindsvater.
Väter kommen heute auch häufiger in die Schwan-
gerschaftskontrolle mit und nehmen eindeutig
mehr Anteil an Schwangerschaft und Geburt als
früher.Ist in einer Grossfamilie aufgewachsen.
Besuchte während des Medizin-Studiums in Zürich regelmässig den Bürkliplatz,
damit sie die geliebten Berge sehen konnte.
Ihr Herz schlägt für den HCD.
Liebt ihren VW Golf – und Alpenpässe.
Besitzt keinen Fernseher.
Findet Ärzte-Serien im Fernsehen total übertrieben.
Hört gerne Klassik und Opern. Beim Autofahren klingt aber Guns N’ Roses aus den Boxen.
Isst gern Zürich-Geschnetzeltes.
Ihre Grossmutter ist waschechte Samedanerin.
Besucht zurzeit einen Romanisch-Sprachkurs.
10 Fak ten über Dr. med. L adina Ganeo
Welche neuen Entwicklungen gibt es
in der Gynäkologie?
Ich denke die Bauchspiegelung (Laparoskopie)
war eine der grössten Innovationen der letzten
Jahrzehnte. Diese Technik ermöglicht es uns heute,
eine Gebärmutter durch einen 10-Millimeter-
Zugang zu entfernen. Für die Patientin bedeutet
dies einen kürzeren Spitalaufenthalt, schnellere
Heilungszeit und weniger Schmerzen als dies
ein Bauchschnitt verursachen würde. Deshalb gibt
es heute nur wenige Gründe, eine Gebärmutter
durch einen Bauchschnitt zu entfernen. Neu sind
auch die Polypropylen-Netze, die wir in der
Beckenboden-Chirurgie einlegen.
Erzählen Sie uns zum Schluss Ihren speziellsten
Moment in der Geburtsklinik?
(lacht) Das war nicht hier in Samedan. Bei einer
Kaiserschnitt-Geburt war der Vater im Operations-
saal anwesend. Plötzlich wurde ihm schlecht,
er rannte nach draussen und kollabierte auf dem
Weg zur Tür. Dabei fiel er so unglücklich aufs
Gesicht, dass er sich Unter- und Oberkiefer brach.
Er bekam die folgenden Wochen eine ähnliche
Nahrung wie sein frischgeborenes Kind.
20 21
1. Oliver
2. Diego
3. Bruno
1. Sofia
2. Alessia
3. Madlaina
185Neugeborene
89Mädchen
96Knaben
4Zwillinge
Die b el iebte s ten Na m en
Nirgends im Spital gibt es mehr Leben als in der Frauenklinik. Wir begleiten Frauenleiden von Geburt bis Lebensende:
Neugeborene im Gebärsaal, Jugendliche während der Pubertät, Erwachsene bei Zyklus- und Kinderwunschfragen, bei
Schwangerschaften, Geburten und bei gynäkologischen Leiden wie Beckenboden-Problemen.
23 %Kaiserschnitte
Gebu r ten
77 %Spontangeburten
PÄDIATRIE & NEONATOLOGIESPITAL OBERENGADIN
GEBURTSABTEILUNGSPITAL OBERENGADIN
282stationäre Behandlungen
933ambulante Behandlungen
Mit der Kinder- und Jugendmedizin bietet das Spital Oberengadin der ansässigen Bevölkerung und den Gästen der
Tourismusregion Südbünden eine medizinisch hochwertige Grundversorgung aller im Kindes- und Jugendalter relevanten
Krankheiten und Notfälle.
22 23
Eine Lungenentzündung oder ein Sturz vom Klettergerüst: Der Schrecken ist
gross, wenn ein Kind im Spital behandelt werden muss. Kindgerechte Ein
richtungen helfen, die jungen Patienten wohl fühlen zu lassen. Deshalb will
die Pädiatrie des Spitals Oberengadin schrittweise das Angebot anpassen.
«Ein Kind muss auch im Spital seine Welt wiederfinden», erklärt Thomas Christian Rubens, leitender Kinder-
facharzt des Spitals Oberengadin. Denn, wenn sich Kinder wohl fühlen, sind sie zugänglich für Untersuchungen
und medizinische Eingriffe. Und nicht zuletzt sind dann auch die Eltern entspannt. Ein wichtiger Punkt:
Empfinden die Eltern Angst, überträgt sich dies schnell aufs Kind. Doch was beinhaltet eine kindgerechte
Abteilung?
Vision von kindgerechten Zimmern
Schon seit jeher versorgt das Spital Oberengadin routinemässig Schwangere, Wöchnerinnen sowie kranke
Kinder und Jugendliche. Jedoch fehlt bislang eine stationäre Einrichtung, die auf die Bedürfnisse von Kindern
und Jugendlichen konzipiert ist. Das heisst: Kinder kommen im Moment noch in zufällig verfügbare Zimmer.
Es fehlt an bunten Farben, Tier- und Fabelbildern an den Wänden und Platz für Spielecken. Darüber hinaus
sieht Rubens Potential in der interdisziplinären ärztlichen Versorgung und in der Pflege: «Für ein Kind spielt
es keine Rolle, ob es beispielsweise chirurgisch oder internistisch behandelt wird. Entscheidend ist aber,
dass es von einem Pflegeteam mit einer speziellen pädiatrischen Aus- und Weiterbildung betreut wird.»
Rund um die Uhr in sicheren Händen
Die von Rubens angestrebte Aufwertung des Pädiatrie-Angebots im Spital Oberengadin hat mit einer eigenen
Praxis bereits Form angenommen: Die kinderfachärztliche Sprechstunde im Spital verbessert die Grund-
versorgung im Engadin. Eltern können jederzeit, auch ausserhalb der üblichen Praxiszeiten, mit ihrem Kind im
interdisziplinären Notfallzentrum vorbeischauen, wie Rubens erläutert. «Ich wohne in der Nähe und bin schnell
vor Ort, wenn es um spezielle Behandlungsfragen bei Kindern geht. Damit stellen wir auch aus pädiatrischer
Sicht eine kompetente Betreuung rund um die Uhr sicher. Und dies erst noch ohne grosse Wartezeiten.
Eine klare Qualitätssteigerung zu früher.»
Herr Dr. Rubens, Sie haben eine zeitlang in
São Paulo gearbeitet. Welche Erfahrungen haben
Sie mitgenommen für Ihre heutige Tätigkeit?
Ich habe bereits als Student unter anderem in
der Favela in der medizinischen Versorgung
mitgeholfen. Dabei hatte ich Kontakt mit Kindern
aus ärmlichsten Verhältnissen. Es ging haupt-
sächlich um schlecht heilende Wunden, Unter-
ernährung, tropische Infektionskrankheiten und
die Befreiung von Würmern. Oftmals beinhaltete
meine Arbeit auch Betreuungsprobleme, denn
die Kinder waren auf sich selbst gestellt. Es war eine
sehr prägende Zeit zu Beginn meiner ärztlichen
Ausbildung. Jeder, der einmal Kinderarzt werden
möchte, sollte die reale Situation von Kindern aus
Drittweltländern einmal kennenlernen. Nicht nur
aus dem sozialen Kontext heraus, sondern auch
von der Breite der Erkrankungen, die man dort
vorfindet.
„ENGADINER KINDER
SIND PSYCHISCHROBUSTER
ALS STADTKINDER
“
INTERVIEW MIT DR. MED. THOMAS CHRISTIAN RUBENS
KINDERN DIE ANGSTVOR DEM SPITAL NEHMEN
24 25
Sie sprechen seitdem fliessend portugiesisch –
ist dies ein Vorteil am Spital Oberengadin?
Zweifelsohne. Sobald ich portugiesische Patienten
in deren Muttersprache anspreche, kehrt gleich
eine gewisse Lockerheit ein. Eine gemeinsame
Sprache schafft Vertrauen.
Sie sind seit Oktober 2014 am Spital Oberengadin
tätig. Wie haben Sie sich eingelebt?
Ich fühle mich sehr wohl hier. Die Menschen im
Engadin sind offen und ich spüre Wertschätzung
für meine Arbeit als Kinderarzt.
Was beschäftigt Sie zurzeit am meisten?
Den Wandel der Pädiatrie-Abteilung verständlich
rüberzubringen. Damit auch Mitarbeiter ohne
spezielle pädiatrische Ausbildung erkennen, was es
alles für eine zeitgemässe Kinderabteilung braucht.
Dr. med. Thomas Christian Rubens
Dr. med. Thomas Christian Rubens (1954)
ist seit Oktober 2014 leitender Arzt
Pädiatrie im Spital Oberengadin. Er betreut
Neugeborene, Kinder und Jugendliche aller
Altersgruppen. Und bietet Sprechstunden,
Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen
an. Der Vater zweier Kinder stammt
aus Friedrichshafen (DE) und ist Träger des
Facharzttitels für Kinder- und Jugend-
medizin mit Schwerpunkt Neonatologie
und Additivfach Intensivmedizin.
Neben Deutsch und Englisch spricht er
auch fliessend Portugiesisch.
Und, dass alle beim Aufbau mithelfen. Es soll nicht
der Eindruck entstehen: Da kommt einer von
extern, der es besser wissen will.
Zum Schluss – sind Engadiner Kinder glücklicher
als andernorts?
Die Kinder im Engadin sind nach meinem Ein-
druck zumindest psychisch robuster als in einer
Stadt. Sie wachsen unbefangener auf. Die Welt hier
oben im Engadin ist noch in Ordnung. In Städten
wachsen Kinder eher mit Ängsten und hohem
Erwartungsdruck auf. Nicht selten werden sie von
Erwachsenen als Störfaktor gesehen.
Wollte ursprünglich Musiker werden.
Hat zwei Söhne. Der jüngere studiert Medizin.
Findet das multikulturelle Leben im Engadin sehr reizvoll.
Ist fasziniert von Sprachen.
Träumt von einer Australienreise.
Hört gerne Klassik und Jazz – manchmal möchte er gleich selber mit dem Cello mitspielen.
Ist ein Familienmensch – durch und durch.
Interessiert sich für Talk Shows mit politischen Themen.
Ist mit einer gebürtigen Brasilianerin verheiratet.
Liest gerne Romane und Sachbücher mit historischem Bezug.
10 Fak ten über Dr. med. Thomas Chr ist ian Rubens
26 27
Herr Egger, darf man einen Arzt fragen wie es
ihm geht? Wenn ja, wie geht es Ihnen?
Ja klar, wir sind ja auch nur Menschen. Danke,
es geht mir gut.
Sie sind seit bald einem Jahr Chefarzt der
Medizinischen Klinik am Spital Oberengadin.
Wie hat sich Ihre Rolle seit Ihrer Beförderung
verändert?
Ich übernehme mehr Führungsaufgaben als
vorher, was mir viel Freude bereitet. Das bringt
aber auch mehr organisatorische Verpflichtungen
und Sitzungen mit sich. Dabei versuche ich,
die Arbeit mit den Patienten nicht zu vernach-
lässigen. Deshalb gibt es am Wochenende
und frühmorgens zusätzliche Arbeitsstunden.
Aber ich werde sehr gut von meinen Kollegen
unterstützt. Wir sind ein gutes Team.
Und welches Fazit ziehen Sie nach bald einem
Jahr als Chefarzt?
Ich bin froh, dass ich mich für diese Stelle bewor-
ben und sie bekommen habe. Mit gut 50 Jahren
eine neue Funktion zu erhalten, ist eine willkom-
mene Herausforderung.
Sie sind seit 1995 mit Unterbrüchen im Spital
Oberengadin tätig. Wissen sie noch wer damals
Formel1Weltmeister war?
(lacht) Keine Ahnung! (Anmerkung der Redak-
tion: Michael Schumacher mit Benetton-Renault)
Was hat sich seit Ihren Anfängen im Spital
Oberengadin verändert?
Die Patienten sind besser informiert und kritischer
als früher. Sie wollen häufiger und schneller
abgeklärt werden. Die Untersuchungen werden
zunehmend ambulant durchgeführt, was zu einer
Abnahme im stationären Bereich führt.
Und was das Angebot angeht?
Das hat sich seit 1995 stark verändert. Damals
hatten wir neben dem internistischen Chefarzt
einen leitenden Arzt mit Subspezialität «Pneu-
mologie» und einen internistischen Oberarzt.
Heute decken wir zu viert im Kader mit der
Kardiologie, Gastroenterologie und Pneumologie
drei Fachbereiche der Inneren Medizin ab.
Diese Spezialisten sind nicht nur fürs Spital Ober -
engadin da, sie sind auch wichtige Konsiliarärzte
für unsere Kollegen in den Hausarztpraxen.
Welche Herausforderungen kommen in Zukunft
auf Schweizer Spitäler zu?
Der finanzielle Druck auf die öffentlichen Spitäler
nimmt zu. So wird auch vom Spital Oberengadin
erwartet, dass es unternehmerisch geführt wird
und möglichst schwarze Zahlen schreibt. Für die
zunehmende Feminisierung des Arztberufes sollten
Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit
die Berufstätigkeit mit einer Familie vereinbar ist.
Wie beurteilen Sie die Behandlungsqualität und
die Infrastruktur am Spital Oberengadin im
Vergleich zu Stadtspitälern?
Wir haben eine ausgezeichnete Infrastruktur.
Hier bieten wir alles an, was man von einem
peripheren Spital erwarten kann. Durch die drei
internen Spezialisten für Lungen-, Herz-
und Magendarmerkrankungen sind wir sehr gut
aufgestellt. Zusätzlich bieten Fachärzte vom
Kantonsspital Graubünden Sprechstunden für
Krebskranke und Patienten mit Gefässerkran-
kungen bei uns an. Das erspart den Patienten
den Weg nach Chur.
Arbeiten Ärzte in den Bergen anders
als in der Stadt?
Eigentlich nicht, aber vielleicht macht man hier
etwas pragmatischer Medizin als in der Stadt.
Wie meinen Sie das?
Die Ansprüche der Bergbevölkerung unterschei-
den sich zu jenen der urbanen Zentren. Im Dialog
mit den Patienten können wir eine gute und
vertretbare Medizin betreiben. Das bedeutet zum
Beispiel, dass wir bei älteren Patienten vernünftige
Abklärungen durchführen.
Sie sind Kardiologe. Ist es nun gesund oder nicht,
das ganze Jahr auf 1800 Meter über Meer zu leben?
Für gesunde Menschen spielt die Höhe keine
Rolle. Bei Lungenkranken kann die Höhe
problematisch sein, weniger bei Herzkranken.
Warum haben Sie sich überhaupt für die
Spezialisierung Kardiologie entschieden?
Mich hat das Herz schon immer fasziniert.
Es schlägt rund 100 000 Mal pro Tag, ist das
nicht unglaublich?
Dr. Med. Patrick Egger ist seit Juli 2015 Chefarzt der Klinik für Innere Medizin
am Spital Oberengadin. Im Interview zieht er Bilanz und erzählt uns mehr über seinen
Fachbereich Kardiologie.
INTERVIEW MIT DR. MED. PATRICK EGGER
«BEWEGUNG IST GANZ WICHTIG FÜRS HERZ»
28 29
Sie würden also wieder Kardiologe werden wollen.
Ja, sicher.
Welche sind die häufigsten Eingriffe,
die Sie machen?
Im Spital Oberengadin beschränken wir uns
bei Herzkranken auf die Diagnostik und medi-
kamentöse Therapien. Diese beinhalten vor
allem Ultraschalluntersuchungen des Herzens,
Belastungstests, EKG-Untersuchungen und
Schrittmacherkontrollen. Patienten, die Eingriffe
benötigen, überweisen wir in der Regel nach
Chur oder Zürich.
Mit welchen Krankheitsbildern kommen Patienten
zu Ihnen?
Mit Durchblutungsstörungen am Herzen, Herz-
klappenerkrankungen oder Rhythmusstörungen.
Patienten, die zu uns kommen, haben oft
Symptome wie Brustschmerzen, Atemnot oder
hohen Blutdruck. Manchmal geht es auch
um Herzgeräusche oder Ohnmachtsanfälle.
Sind die Engadiner fitter als der
Durchschnittsschweizer?
Ja, ich glaube schon. Hier oben sind die Leute
fitter als Stadtbewohner. Wahrscheinlich weil
wir ein Paradies vor der Haustüre haben, das
zum Bewegen anregt.
Gilt das auch für die älteren Einheimischen?
Speziell für die. Es ist immer faszinierend, wenn
70- oder 80-jährige Leute fast jeden Tag auf die
Skipiste, Loipe oder im Sommer wandern, biken
oder auf den Golfplatz gehen.
Dr. med. Patrick Egger
Dr. med. Patrick Egger war vor seiner
Ernennung zum Chefarzt 13 Jahre leitender
Arzt für Kardiologie in der Klinik für
Innere Medizin am Spital Oberengadin.
Der 52-jährige absolvierte sein Medizin-
studium von 1982 bis 1988 in Zürich.
Während seiner Assistenzzeit arbeitete er
am Regionalspital Herisau und am Kantons-
spital Graubünden, am Departement für
Innere Medizin und auf der Intensivstation.
Von 1995 bis 1998 war er als Oberarzt
am Spital Oberengadin, Bereich Innere
Medizin, tätig. 2001 wurde er Facharzt für
Kardiologie. Während seiner Ausbildung
war er Assistenzarzt auf der kardio-
logischen Klinik am Kantonsspital St. Gallen
und am Stadtspital Triemli in Zürich.
Ist das gesund fürs Herz?
Ja, auf jeden Fall, Bewegung ist ganz wichtig fürs
gesunde und kranke Herz.
Ist das Engadin dafür geeignet, sich nach einer
HerzOperation zu erholen?
Leider haben wir zu wenig Patienten, um eine
institutionalisierte Rehabilitation anzubieten.
Das ist schade, denn das Engadin eignet sich mit
seiner Infrastruktur eigentlich sehr gut dafür,
die Höhe des Tals spielt dabei übrigens keine Rolle.
Aber es gibt ein Projekt, das auf die Rehabilitation
von Patienten abzielt.
Sie haben regelmässig in Poschiavo eine
Sprechstunde. Wie läuft diese Kooperation?
Ich bin ca. alle zwei Wochen einen Tag im
Ospedale San Sisto in Poschiavo. Vorher habe ich
pro Jahr etwa 50 Patienten aus dem Puschlav
im Spital Oberengadin behandelt. Seit ich regel-
mässig runter fahre, sehe ich ca. 170 Patienten pro
Jahr. Dieser Service wird von der Bevölkerung und
von den Hausärzten sehr geschätzt.
Wie unterscheiden sich die Patienten in Poschiavo
von den Engadiner Patienten?
Der Puschlaver geht nicht so schnell zum Arzt.
Er wartet lange und manchmal kommt es deshalb
kurz nach der Diagnose zu einem Eingriff.
Wollten Sie schon immer Arzt werden?
Nein, meine Eltern hatten eine Bäckerei und
eigentlich wollte ich diese übernehmen.
Aber ich war naturwissenschaftlich sehr interessiert
und besuchte deshalb die Mittelschule.
Der Rest hat sich dann ergeben.
30 31
Auch die Spitalkarriere?
Ja, denn ich wollte zuerst Hausarzt werden.
Nachdem ich Internist geworden bin, hat mich
dann die Fachrichtung Kardiologie nicht mehr
losgelassen.
Können Sie sich an einen eindrücklichen Fall
Ihrer Arztlaufbahn erinnern?
Gerade letztes Jahr wurde ein Patient auf der
Skipiste ohnmächtig. Wir haben bei ihm einen Riss
in der Aorta (Hauptschlagader) festgestellt –
ein absoluter Notfall, der in mehr als 50 % der Fälle
tödlich endet. Wir haben den Patienten schnells-
tens nach Zürich geflogen und eine Woche nach
der Operation war er wieder zu Hause. Er ist diese
Saison wieder am Skifahren.
Ein Einheimischer?
Nein, er war ein Gast aus dem Unterland.
Kommt ursprünglich aus der Stadt St. Gallen, wo er aufgewachsen ist.
Hat einen Sohn und eine Tochter im Alter von 10 und 8 Jahren.
Ist regelmässig sportlich aktiv – beim Joggen, auf dem Tennisplatz, auf der Loipe und Skipiste
sowie mit dem Strassenvelo und dem Mountainbike.
Sein Italienisch ist gut genug, um sich mit italienischsprachigen Patienten verständigen zu können.
Fährt einen VW Sharan.
Isst am liebsten Cordon Bleu und kocht selten selbst.
Seine Frau würde sagen, er koche nie.
Liest vor allem medizinische Fachliteratur. Für ein Buch fehlt ihm meist die Zeit.
Fährt diesen Frühling mit seiner Familie nach Mallorca – u. a. zum Velofahren.
Schaut seit seiner Beförderung praktisch kein TV mehr.
10 Fak ten über Dr. med. Patr ick Egger
Gibt es das oft, dass NichtEngadiner
zu Ihnen kommen?
Ja, und das freut mich sehr. Einige Patienten, die
bei uns in Behandlung waren, kommen für
Nachuntersuchungen wieder zu uns. Gerade wenn
sie eine Zweitwohnung im Engadin besitzen.
Wie ist das Leben als Chefarzt in einem kleinen
Hochtal wie dem Engadin? Rufen Sie am Skilift:
«Lassen Sie mich mal durch, ich bin Arzt?»
(lacht) Nein, man merkt einfach, dass die Leute
wissen, wer ich bin, obwohl ich sie nicht unbedingt
kenne. So werde ich zum Beispiel am Laret-Markt
angesprochen. Privilegien sind mir nicht wichtig.
Ich will einfach Freude an meinem Beruf haben
und dass sich die Patienten bei uns gut aufgehoben
und betreut fühlen.
INNERE MEDIZINSPITAL OBERENGADIN
4206ambulante Konsultationen auf der
medizinischen Klinik
1423Endoskopien
972stationäre Patienten
Die Klinik für Innere Medizin befasst sich mit
sämtlichen Erkrankungen der inneren Organe.
Sie untersucht und behandelt Krankheiten mit
modernsten Mitteln. Alle diagnostischen und
therapeutischen Massnahmen richten sich dabei
nach den anerkannten wissenschaftlichen
Standards.
32 33
Leichter Kaffeegeruch hängt in der Luft, der Notfall-Piepser ist empfangsbereit. Für Dr. Stephan beginnt der
24-stündige Bereitschaftsdienst mit einem Routinefall: Ein verunglückter Skifahrer hat sich am Vortag
Schien- und Wadenbein gebrochen. Wegen der zu erwartenden starken Schmerzen nach der Operation erhält
der Patient zusätzlich einen Schmerzkatheter.
Kurze Besprechung im Team, anschliessend
Rundgang auf der Intensivstation:
Patienten nach grösseren Operationen,
mit schweren Lungenentzündungen,
Herzrhythmusstörungen, Schlaganfällen und
Verdacht auf Herzinfarkte. Alltag auf der
Intensivstation.
HelikopterRettung, Intensivstation und NotOperation. Was für andere wie ein Albtraum
klingt, ist für ihn Alltag. Wir haben Dr. med. Michael Stephan, Chefarzt Anästhesie und
Intensivmedizin am Spital Oberengadin, einen Tag lang begleitet.
Michael Stephan kümmert sich um die operierten Patienten vom Vortag. Alle haben die Eingriffe gut überstanden
und freuen sich über das persönliche Gespräch mit dem Chefarzt.
Der Notfall-Piepser vibriert. Ein älterer Crestafahrer ist aus der berüchtigten Shuttlecock-Kurve gefallen,
hat starke Schmerzen im Bauch und Brustkorb. Ankunft in fünf Minuten. Das Anästhesie-Team begibt sich
in den Schockraum.
Das Rettungsteam hat den Crestafahrer bereits mit Infusion und Schmerzmittel versorgt. Er atmet selbstständig,
hat einen stabilen Kreislauf und antwortet – auf Englisch. Die Untersuchung zeigt eine teilweise zertrümmerte
rechte Niere sowie gebrochene Rippen. Der rechte Brustkorb muss mit einem Schlauch entlastet werden. Dafür
wird eine kurze Narkose eingeleitet, nach der Schlauchentlastung wird der Patient auf die Intensivstation verlegt.
Blick in den Operationssaal: Inzwischen haben zwei weitere Operationen begonnen. Das Tagesprogramm und
weitere Narkosen hat heute Stephans Kollege Dr. Brouwer übernommen.
Nach Kontrolle der Laborwerte zusammen mit Dr. Egger, Kardiologe und Chefarzt der inneren Medizin, wird bei dem
Patienten mit Herzrhythmusstörungen eine Elektroschocktherapie in Kurznarkose durchgeführt.
Zurück in den Operationssaal. Stephan löst seine Kollegen ab. Bereits die sechste Operation an diesem Tag startet.
Michael Stephan sitzt beim Mittagessen als
ein Notruf reinkommt. Auf Corviglia ist ein
Skifahrer schwer gestürzt und nicht mehr
ansprechbar. Heli Bernina fliegt für die Rega
und braucht sofort einen Notarzt. Stephan
lässt alles stehen und rennt Richtung Lift,
der zum Heli-Landeplatz auf dem Spitaldach
führt. Die roten Rega-Kleider liegen schon
bereit. Die Zeit reicht gerade, um sich
die Kleidung überzuziehen und in den
Helikopter zu steigen.
Der Helikopter kehrt zurück. Stephan bringt den gestürzten Skifahrer auf den Notfall, wo er bereits vom
Notfallteam erwartet wird.
24 STUNDEN MIT DR. MED. MICHAEL STEPHAN
WENN JEDE SEKUNDE ZÄHLT
07:30
09:00
10:00
10:14
10:19
11:00
11:35
11:55
12:53
13:32
34 35
Erneut klingelt der Notfall-Pieper: Eine Frau hat sich bei einem Sturz den Oberarm gebrochen.
Sie soll noch heute operiert werden. Stephan erkundet sich über die Vorerkrankungen der
Patientin, klärt sie über die Narkose auf und informiert sein Team.
Die nächste Meldung: Ein Patient hat sich bei einem Skisturz eine Schulter ausgerenkt,
die nun in Narkose reponiert werden soll.
Stephan klärt den Patienten kurz auf, bevor er zusammen mit einem Anästhesiepfleger
die Narkose für die Reposition der ausgerenkten Schulter einleitet. Danach reicht ein kurzer
Handgriff des Chirurgen und die Schulter ist wieder drin.
Zurück zum Patienten von der Skipiste. Er ist inzwischen wieder bei Sinnen, hat aber keine
Erinnerung über den Unfallhergang. Die Untersuchungen zeigen keine weiteren Verletzungen,
auch eine Computertomographie des Kopfes ist unauffällig. Sicherheitshalber wird der Patient
für die nächsten 24 Stunden stationär überwacht.
Aufklärungsgespräche mit Patienten, die nach Beurteilung durch die Chirurgen in der nächsten
Woche planmässig operiert werden sollen.
Zwei weitere Aufklärungsgespräche auf dem Notfall: Ein Mädchen leidet an einer akuten
Blinddarmentzündung, ein anderer Patient ist beim Langlaufen gestürzt und hat sich das
Handgelenk gebrochen. Beide kommen heute noch in den Operationssaal.
Zweite Visite auf der Intensivstation: Der Patient mit der Nierenverletzung ist stabil, seine
Schmerzen lassen sich durch Schmerzmittelgaben im erträglichen Bereich halten. Ein Zimmer
weiter: Der Patient mit der Lungenentzündung hat erneut starkes Fieber. Da die Ursache für
das Fieber auch an einer Infektion der Infusionsschläuche liegen könnte, wechselt Stephan
alle Schläuche aus und lässt diese vom Labor untersuchen.
13:41
14:15
14:25
14:42
15:25
16:30
17:15
Dr. med. Michael Stephan
Dr. med Michael Stephan (1963) ist seit
2010 Chefarzt Anästhesie am Spital
Oberengadin, wo er zuvor vier Jahre
leitender Arzt Anästhesie und Intensiv-
station war. Vorher war er in leitender
Funktion in den Kantonsspitälern von
Ob- und Nidwalden, in der Swissana-Clinic
Meggen und am Institut für Anästhe-
siologie sowie in der chirurgischen
Intensiv station des Kantonsspitals
St. Gallen tätig. Während seiner Assistenz-
arztzeit arbeitete er bereits von 1990 bis
1993 fürs Kreisspital Samedan. Stephan ist
verheiratet und Vater von vier Kindern.
Stephan übernimmt die Narkosen im Operationssaal. Als Dienstarzt ist er nun für die restliche
Nacht für alle weiteren Eingriffe verantwortlich. Die Blinddarm- und Armoperationen sind
mittlerweile beendet und die Patienten sind auf die Station verlegt worden. Im Altersheim
ist eine Bewohnerin gestürzt und hat sich dabei den Oberschenkelhals gebrochen. Stephan
leitet die Narkose ein, damit der Chirurg mit der Operation beginnen kann.
18:30
36 37
Ist in München aufgewachsen und trotzdem kein Fussballfan.
Isst gerne Wild mit Preiselbeeren.
War seit vier Jahren nicht mehr im Kino.
Laden Sie ihn nicht auf eine Arztserie im TV ein.
Hört gerne Hip-Hop und House.
Seine Sportarten sind Langlaufen, Mountainbiken, Snowboarden, Segeln und Kiten.
Hat vier Kinder im Alter von 8 bis 20 Jahren.
Fährt Skoda Octavia.
Fliegt gerne in die Türkei zum Segeln.
Wünscht sich mal einen Tag ohne Telefon.
Operation geglückt. Stephan lässt
die Patientin langsam erwachen.
Sicherheitshalber kommt sie einige Stunden
auf die Überwachungsstation.
Runde durch den Notfall und die Intensivstation: Das Fieber des Patienten mit der Lungenentzündung ist nicht
weiter gestiegen, der Zustand des Skeletonfahrers bleibt stabil. Stephan verlässt das Spital.
Das Telefon klingelt: Ein Knabe hat beim Eishockey einen Schlag gegen den ungeschützten Kehlkopf bekommen.
Nach anfänglicher Atemnot und Schmerzen, verbessert sich sein Zustand – er atmet wieder gut. Stephan muss
nicht einrücken. Sicherheitshalber übernachtet der Junge auf der Intensivstation. Die restliche Nacht schweigt
der Notfall-Pieper.
20:10
20:35
22:34
10 Fak ten über Dr. med. Michael Stephan
ANÄSTHESIESPITAL OBERENGADIN
152 675Anästhesie-Minuten
1689Operationen
Das Anästhesie-Team überwacht und betreut Patienten, die sich in einem kritischen Gesundheitszustand befinden.
Im Spital Oberengadin ist die Anästhesie ebenfalls für Wiederbelebungsmassnahmen zuständig.
64 %in Allgemeinanästhesie
26 %in Regionalanästhesie
4 %in Kombinationsnarkose
Anteil ungeplanter Notfalloperationen: 39 %.
38 39
DEPARTEMENT ORGANISATIONUND SUPPORT/KÜCHESPITAL OBERENGADIN
STATISTIKZAHLENALTERS- UND PFLEGEHEIM PROMULINS
169 591zubereitete Mahlzeiten
20 000 LiterMilch verbraucht
14 738zubereitet
17 320Sandwiches belegt
Das Küchenteam versorgt neben unseren Patienten und Bewohnern auch Kunden der Spitex Oberengadin. Dazu kommt
das Personalrestaurant vom Spital Oberengadin. Durch eine abwechslungsreiche Küche macht unser Team Patienten
den Spitalaufenthalt so angenehm wie möglich.
Im Alters- und Pflegeheim Promulins finden betagte und pflegebedürftige Personen ein altersgerechtes Zuhause.
Dabei wird ihre Würde und ihr Recht auf Selbstbestimmung respektiert. Die Promulins-Mitarbeiter unterstützen die
Bewohner bei der persönlichen Tages- und Lebensgestaltung.
146 500Tassen Kaffee getrunken
1 583 890 kWhNahwärmeverbrauch
44Bewohner sind älter als 90 Jahre 13
Zivildienstleistende
367 708 kWhEnergieverbrauch
33 %Männer
B ewo h ner Per s o nal
18 %Männer
67 %Frauen
82 %Frauen
40 41
TECHNISCHER DIENSTSPITAL OBERENGADIN
2700Transporte ins Altersheim durchgeführt
63 000Höhenmeter haben die Spital-Lifte
zurückgelegt
6900 m2
Fläche schneefrei gehalten
5800Lampen unterhalten
3000Geräte und Anlagen gewartet
2000Sicherungseinrichtungen
vorschriftsmässig geprüft
1800Abläufe frei von Verstopfung gehalten
Der technische Dienst ist für Unterhalt, Repara-
tur und Betrieb der technischen Infrastruktur
im gesamten Spital Oberengadin zuständig.
Dabei kommt ein zentrales Leitsystem
zum Einsatz, um einen störungsfreien Betrieb
rund um die Uhr zu gewährleisten.
INFORMATIK SPITAL OBERENGADIN
3200bearbeitete Service-Tickets
330Benutzer angelegt, gelöscht oder mutiert
180Drucker unterhalten
85Server betreut
12Einführungsschulungen angeboten
160Applikationen betreut
750betreute Endgeräte
1275Stunden geleistete Arbeit für Externe
Die Informatik-Abteilung stellt die tägliche Verfügbarkeit der Informatik-Infrastruktur im Spital Oberengadin
und im Alters- und Pflegeheim Promulins sicher. Ebenfalls gewährleistet die IT den Mitarbeiter-Support und den
externen Support für folgende Organisationen: Rettung Oberengadin, Spitex, Spital Poschiavo, Casa Anziani
Poschiavo. Daneben bietet die Informatik-Abteilung Hostings und Support für die Spitäler Savognin, Müstair
und Promontogno an.
42 43
CHRONIK
Januar Arbeitsbeginn Heinz Schneider als neuer CEO
Übergabe Leitung Technischer Dienst von Armon Flütsch an Stephan Blaas
März Einführung der vierteljährlichen Veranstaltung «GL informiert»
April Arbeitsbeginn Frau Dr. med. Ladina Ganeo, Chefärztin Gynäkologie/Geburtshilfe
MAI Update MRI
Juli Stabsübergabe in der Medizinischen Klinik von Dr. med. Donat Marugg an Dr. med. Patrick Egger
August Ersatz Iso Server – Internet
September Ausweitung Spracherkennung im Spital Oberengadin
Oktober Aufschaltung neue Webseite
November Rezertifizierung nach der neuen ISO Norm 9001:2015
Dezember Beginn Kooperation Orthopädie Klinik Gut
Verpflichtung weiterer Belegärztinnen
(Frau Dr. med. Irene Sandmeier & Doris Lehmann) für die Gynäkologie/Geburtshilfe)
Überarbeitung Balanced Score Card (Verabschiedung der Schwerpunkte und Aktionsplan
durch die Spitalkommission)
Machbarkeitsstudie für räumliche Entwicklung im Spital Oberengadin
Liegenschaftsstrategie Pflegeheim Promulins
CHIRURGIESPITAL OBERENGADIN
mehr als
1500Wundambulatorium-Behandlungen
1166Stationäre Fälle
4005Ambulante Fälle
294Bauchoperationen
(Hernien, Gallenblase,
Blinddarm, Laparoskopien etc.)
ca. 300sonstige Eingriffe (Gefässe, Thorax, Weichteil,
Schädel, Abszesse, Excisionen, Varizen, etc.)
149Urologie-Behandlungen
141ORL-Behandlungen
279Operationen der unteren
Extremitäten
(von Zehen bis Becken)
216Operationen der oberen
Extremitäten
(von Finger bis Schulter)
Die Klinik für Chirurgie ist das Herzstück des Spitals
Oberengadin. Als grösste Chirurgie-Abteilung in Südbünden
hat die Klinik auch überregionale Aufgaben wahrzunehmen
und unterhält einen 24-Stunden-Notfalldienst.
Fä l le C h i r u rg ie
44 45
VERANTWORTLICHKEITEN
Kreisrat Oberengadin
SPITAL UND HEIMKOMMISSION
Gian Duri RattiPräsident
Sigi AsprionVizepräsident
Dr. med. Sven Richter
Dr. med. Gaudenz Curti bis 31. 10. 2015
Diana Costa
GESCHÄFTSPRÜFUNGS
KOMMISSION
Daniel BadilattiPräsident
Franziska Preisig
Jon Manatschal
GESCHÄFTSLEITUNG
Heinz SchneiderCEO
Lucian SchucanOrganisation & Support
Brigitte BüelerFinanzen und Patientenadministration
Rainer HeroldPflege & Betreuung
Dr. med. Duri GianomOperativer Bereich
Dr. med. Donat Marugg bis 30. 6. 2015
Nichtoperativer Bereich
Dr. med. Parick Egger ab 1. 7. 2015
Nichtoperativer Bereich
Dr. med. Michael StephanZentrale Medizinische Dienste
CHIRURGISCHE KLINIK
Dr. med. Duri GianomChefarzt
Dr. med. Michel ContiLeitender Arzt
Dr. med. Mario RampaLeitender Arzt Urologie
ORTHOPÄDISCHE KLINIK
IN KOOPERATION MIT DEM
UNISPITAL BASEL
Prof. Dr. med. Martin MajewskiChefarzt bis 31. 12. 2015
Dr. med. Lutz Von WehrenOberarzt bis 31. 8. 2015
INTERDISZIPLINÄRES
NOTFALLZENTRUM
Dr. med. Donat Marugg Administrative und fachliche Leitung
Medizin bis 30. 6. 2015
Dr. med. Patrick EggerAdministrative und fachliche Leitung
Medizin ab 1. 7. 2015
Dr. med. Duri GianomFachliche Leitung Chirurgie
GYNÄKOLOGISCHE KLINIK
UND GEBURTSHILFE
Dr. med. Ladina GaneoChefärztin
Dr. med. Ricardo SilvaRamosLeitender Arzt
MEDIZINISCHE KLINIK
Dr. med. Donat MaruggChefarzt bis 30. 6. 2015
Dr. med. Patrick EggerChefarzt ab 1. 7. 2015
Dr. med. Markus KubliLeitender Arzt
ANÄSTHESIE
Dr. med. Stephan MichaelChefarzt
MSc Tichler FlorisLeitender Arzt
MSc Brouwer MarkLeitender Arzt
ORL
Dr. med. Daniel FanconiLeitender Arzt
Dr. med. Edmund Hofer Facharzt
KINDER UND JUGENDMEDIZIN
Dr. med. Thomas RubensLeitender Arzt
RADIOLOGIE
Dr. med. Jens FischerChefarzt
Dr. med. Carsten SiewertLeitender Arzt
PSYCHIATRISCHE DIENSTE
GRAUBÜNDEN
KONSILIARAPOTHEKER
GianBattista Camenischeidg. Dipl. Apotheker
BELEGÄRZTE
Dr. med. Paolo BernasconiOphtalmologie
Dr. med. Dora LengyelOphtalmologie
Dr. med. Hansjörg HoschORL
Dr. med. Katrin HagenHandchirurgie
Dr. med. Irene SandmeierGynäkologie & Geburtshilfe
Med. pract. Doris LehmannGynäkologie & Geburtshilfe
Dr. med. Kaspar RohrerOphtalmologie
KONSILIARÄRZTE
Dr. med. Ulrich Karl Hermann
FrankAngiologie
Dr. med. Sabine WernerDermatologie
Dr. med. Niklaus KamberEndokrinologie
Dr. med. Felix FleischInfektologie
PD Dr. med. Roger Von MoosOnkologie
PD Dr. med. Ulrich J. M. MeyOnkologie
Dr. med. Michael MarkOnkologie
Dr. med. Mathias RösslePathologie
Dr. med. Thomas BöhlenSchmerztherapie
46 47
FINANZABTEILUNGSPITAL OBERENGADIN
40.7 Mio. CHFUmsatz
37.6 Mio. CHFEigenkapital
79.2 %Eigen-/Gesamtkapital-Verhältnis
Stationäre Patienten
2853 Patientenaustritte
Pflegetage
16 120 Tage
13 366 Nächte
Ambulante Patienten
17 059 Fälle
34 723 Behandlungen
Austritte nach Versicherungsklasse
2079 stationär allgemein
430 stationär halbprivat
344 stationär privat
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
343 Beschäftigte per 31.12.15
-2.6 Mio. CHFJahresergebnis
1.4 Mio. CHFInvestitionen Sachanlagen
6.3 Mio. CHFFree Cashflow*
0.7363CMI (Case Mix Index)
47.5 Mio. CHFBilanzsumme
Leis t u ng s e ckdaten 2015
Zahlen Spital Oberengadin
8.3 Mio. CHFUmsatz
9.7 Mio. CHFEigenkapital
91.8 %Eigen-/Gesamtkapital-Verhältnis
Bewohner
84 Bewohner
177 beherbergte Bewohner
30 437 Pflegetage
84.9 Durchschnittsalter
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
97.6 Beschäftigte per 31. 12. 15
-0.2 Mio. CHFJahresergebnis
0.368 Mio. CHFInvestitionen Sachanlagen
3.6 Mio. CHFFree Cashflow*
10.5 Mio. CHFBilanzsumme
Leis t u ng s e ckdaten 2015
Zahlen Alters und Pflegeheim Promulins
* Der Free Cashflow stellt den Nettogeldzufluss dar,
nach betrieblicher Tätigkeit und Investitionen
Das Team der Finanzabteilung überwacht ein Budget von 35 Millionen Franken, zahlt Löhne an rund 300 Mitarbeiter
und fakturiert jährlich bis zu 15 000 Patienten. Ebenfalls ist es für Materialbeschaffung und Durchführung von
Investitionen zuständig.
48 49
BILANZ SPITAL OBERENGADINper 31. Dezember 2015
AKTIVEN 2015 2014 CHF CHF
Flüssige Mittel 3 330 538.29 3 449 577.32
Forderungen aus Lieferungen & Leistungen 7 330 250.12 10 116 908.83
Andere kurzfristige Forderungen 1 662 706.90 1 538 750.85
Vorräte 2 032 074.77 2 223 746.67
Aktive Rechnungsabgrenzung (TA) 310 131.14 318 614.94
Total Umlaufvermögen 14 665 701.22 17 647 598.61
Finanzanlagen 15 201.00 14 451.00
Sachanlagen 32 843 474.28 34 897 613.11
Total Anlagevermögen 32 858 675.28 34 912 064.11
TOTAL AKTIVEN 47 524 376.50 52 559 662.72
PASSIVEN 2015 2014
CHF CHF
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 733 915.93 905 964.57
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten - 6 400 000.00
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 4 768 827.44 2 691 843.68
Kurzfristige Rückstellungen 25 000.00 300 000.00
Passive Rechnungsabgrenzung (TP) 972 632.93 1 338 190.96
Total Kurzfristiges Fremdkapital 6 500 376.30 11 635 999.21
Andere langfristige Verbindlichkeiten 1 500 000.00 1 500 000.00
Langfristige Rückstellungen 1 899 000.00 556 000.00
Zweckgebundene Fonds 3 118.10 2 108.10
Total Langfristiges Fremdkapital 3 402 118.10 2 058 108.10
Total Fremdkapital 9 902 494.40 13 694 107.31
Investitionsreserve 37 621 882.10 38 865 555.41
Gewinnreserve - -
Total Organisationskapital 37 621 882.10 38 865 555.41
TOTAL PASSIVEN 47 524 376.50 52 559 662.72
* s. Rechnung über die Veränderung des Kapitals
ERFOLGSRECHNUNG SPITAL OBERENGADIN
2015 2014CHF CHF
Erträge aus Lieferungen und Leistungen 43 326 978.41 44 670 500.79
Betriebsertrag 43 326 978.41 44 670 500.79
Personalaufwand 27 872 227.92 29 430 689.84
Sachaufwand 12 949 594.44 14 317 786.76
Abschreibungen auf Sachanlagen 3 350 893.91 3 194 681.54
Betriebsaufwand 44 172 716.27 46 943 158.14
Betriebliches Ergebnis 845 737.86 2 272 657.35
Finanzertrag 755 880.16 749 812.31
Finanzaufwand 6 277.61 4 819.81
Finanzergebnis 749 602.55 744 992.50
Fondsertrag 1 010.00 -
Fondsaufwand -1 010.00 -
Zuweisung an zweckgebundene Fonds - -
Fondsergebnis zweckgebundene Fonds 0.00 0.00
Ordentliches Ergebnis 96 135.31 1 527 664.85
Betriebsfremder Ertrag - -
Betriebsfremder Aufwand 8 838.00 8 838.00
Betriebsfremdes Ergebnis 8 838.00 8 838.00
Ausserordentlicher Ertrag 4 300.00 123 840.01
Ausserordentlicher Aufwand 1 143 000.00 190 000.00
Ausserordentliches Ergebnis 1 138 700.00 66 159.99
Jahresergebnis vor Entnahme/ZuweisungOrganisationskapital
1 243 673.31 1 602 662.84
Entnahme Organisationskapital 3 372 599.76 3 694 881.59
Zuweisung Organisationskapital 2 128 926.45 2 092 218.75
Total Veränderung Organisationskapital 1 243 673.31 1 602 662.84
Jahresergebnis nach Entnahme/Zuweisung Organisationskapital
0.00 0.00
50 51
PricewaterhouseCoopers AG, Gartenstrasse 3, Postfach, 7001 Chur Telefon: +41 58 792 66 00, Telefax: +41 58 792 66 10, www.pwc.ch
PricewaterhouseCoopers AG ist Mitglied eines globalen Netzwerks von rechtlich selbständigen und voneinander unabhängigen Gesellschaften.
Bericht der Revisionsstelle an den Kreisrat Oberengadin Spital Oberengadin Samedan
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung
Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der unselbstständigen öffentlichen Anstalt „Spital Oberengadin“ bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung, Organisati-onskapitalnachweis und Anhang für das am 31. Dezember 2015 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.
Verantwortung der Kommission
Die Kommission ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER), dem Handbuch Swiss GAAP FER des Bündner Spital- und Heimverbands und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen fal-schen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist die Kommission für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme ange-messener Schätzungen verantwortlich.
Verantwortung der Revisionsstelle
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungs-nachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstös-sen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kon-trollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umstän-den entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenom-menen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.
Prüfungsurteil
Nach unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2015 abgeschlosse-ne Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Fachempfehlung zur Rechnungslegung
2
(Swiss GAAP FER) sowie dem Handbuch Swiss GAAP FER des Bündner Spital- und Heimverbands und entspricht dem schweizerischen Gesetz.
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichts-gesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen.
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestä-tigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben der Kommission ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.
Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.
PricewaterhouseCoopers AG
Claudia Andri Krensler Marina Jenal-Kirchen
Revisionsexpertin Leitende Revisorin
Revisionsexpertin
Chur, 23. März 2016
Beilage:
- Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung, Organisationskapitalnachweis und Anhang)
52 53
54 55
BILANZ ALTERS- UND PFLEGEHEIM PROMULINSper 31. Dezember 2015
AKTIVEN 2015 2014CHF % CHF
Flüssige Mittel 3 749 726.33 35.58 192 113.43
Forderungen aus Lieferungen & Leistungen 1 133 593.15 10.76 1 047 829.85
Andere kurzfristige Forderungen 52 668.70 0.50 56 507.54
Vorräte 16 242.55 0.15 18 175.59
Aktive Rechnungsabgrenzung (TA) 14 808.54 0.14 16 829.97
Total Umlaufvermögen 4 967 039.27 47.13 1 331 456.38
Finanzanlagen 23 700.00 0.22 3 420 320.00
Sachanlagen 5 547 252.56 52.64 5 790 899.27
Total Anlagevermögen 5 570 952.56 52.87 9 211 219.27
TOTAL AKTIVEN 10 537 991.83 100 10 542 675.65
PASSIVEN 2015 2014
CHF % CHF
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 326 117.35 3.09 280 115.45
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 352 272.60 3.34 373 402.82
Rückstellungen kurzfristig 11 000.00 0.10 -
Passive Rechnungsabgrenzung (TP) 174 401.03 1.65 202 332.91
Total Kurzfristiges Fremdkapital 863 790.98 8.20 855 851.18
Total Fremdkapital 863 790.98 8.20 855 851.18
Betriebskapital 200 000.00 1.90 200 000.00
Reserve für Instandsetzung- und Erneuerung 7 957 256.87 75.51 7 768 889.08
Bewertungsreserve 1 367 104.04 12.97 1 367 104.04
Gewinnreserve 149 839.94 1.42 350 831.35
Total Organisationskapital 9 674 200.85 91.80 9 686 824.47
TOTAL PASSIVEN 10 537 991.83 100 10 542 675.65
* s. Rechnung über die Veränderung des Kapitals
ERFOLGSRECHNUNG ALTERS- UND PFLEGEHEIM PROMULINS
2015 2014CHF CHF
Erträge aus Lieferungen und Leistungen 8 317 229.06 8 900 493.02
Betriebsertrag 8 317 229.06 8 900 493.02
Personalaufwand 5 947 231.29 6 254 944.13
Sachaufwand 1 865 792.06 1 859 635.42
Abschreibungen auf Sachanlagen 611 497.01 2 524 504.07
Betriebsaufwand 8 424 520.36 10 639 083.62
Betriebliches Ergebnis 107 291.30 1 738 590.60
Finanzertrag 111 884.64 138 044.85
Finanzaufwand 1 473.40 1 454.30
Finanzergebnis 110 411.24 136 590.55
Ordentliches Ergebnis 3 119.94 1 602 000.05
Betriebsfremder Ertrag 94 401.71 109 935.12
Betriebsfremder Aufwand 110 145.27 126 924.88
Betriebsfremdes Ergebnis 15 743.56 16 989.76
Jahresergebnis vor Entnahme/ZuweisungOrganisationskapital
12 623.62 1 618 989.81
Entnahme Organisationskapital 611 497.01 2 524 504.07
Zuweisung Organisationskapital 799 864.80 1 093 635.45
Total Veränderung Organisationskapital 188 367.79 1 430 868.62
Jahresergebnis 200 991.41 188 121.19
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PricewaterhouseCoopers AG, Gartenstrasse 3, Postfach, 7001 Chur Telefon: +41 58 792 66 00, Telefax: +41 58 792 66 10, www.pwc.ch
PricewaterhouseCoopers AG ist Mitglied eines globalen Netzwerks von rechtlich selbständigen und voneinander unabhängigen Gesellschaften.
Bericht der Revisionsstelle an den Kreisrat Oberengadin Alters- und Pflegeheim Promulins Samedan
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung
Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der unselbstständigen öffentlichen Anstalt „Alters- und Pflegeheim Promulins“ bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrech-nung, Organisationskapitalnachweis und Anhang für das am 31. Dezember 2015 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.
Verantwortung der Kommission
Die Kommission ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER), dem Handbuch Swiss GAAP FER des Bündner Spital- und Heimverbands und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen fal-schen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist die Kommission für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme ange-messener Schätzungen verantwortlich.
Verantwortung der Revisionsstelle
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungs-nachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstös-sen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kon-trollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umstän-den entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenom-menen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.
Prüfungsurteil
Nach unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2015 abgeschlosse-ne Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Fachempfehlung zur Rechnungslegung
2
(Swiss GAAP FER) sowie dem Handbuch Swiss GAAP FER des Bündner Spital- und Heimverbands und entspricht dem schweizerischen Gesetz.
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichts-gesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen.
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestä-tigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben der Kommission ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.
Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.
PricewaterhouseCoopers AG
Claudia Andri Krensler Marina Jenal-Kirchen
Revisionsexpertin Leitende Revisorin
Revisionsexpertin
Chur, 23. März 2016
Beilage:
- Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung, Organisationskapitalnachweis und Anhang)
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60 61
JUBILÄEN ALTERS- UND PFLEGEHEIM PROMULINS
PENSIONIERUNGEN
Dr. med. Donat Marugg
Peter Pfister
15JAHRE
Guedes De Carvalho Marilia
Dukic Rada
Kaiser Bernadette
Enkerli Rosmarie
40JAHRE
Vukovic Ruza
30JAHRE
Rüegger Ursula
25JAHRE
Zweifel Pereira Susanne
Büttner Anna
Stanisic Nedeljko
Cherupuzathu Lalamma
Vranic Zvonko
20JAHRE
Sutter Christine
Gianola Renzo
Steiner Susanne
15JAHRE
Van der Valk Mischa
Hunger Evelyn
Biosa Lina
Largiadèr Prisca
Palmi Doris
10JAHRE
Höbenreich Denise
Faller Franziska
Melo Cardoso Pinto Ana Maria
Bernardo Silva Bastos Silvia
Vale Lopes Rodrigues Maria M.
Montalta Flurina
Gloor Stefanie
5JAHRE
Kelmendi Edita
Elsässer Nichol
Heinisch Rita
Bonaca Larissa
Angelini Evelyne
Asper Barbara
Gwiss Manuel
Kaspar Bärbel
JUBILÄEN SPITAL OBERENGADIN
5JAHRE
Do Rego Ferreira De Sà Maria Rosa
Brouwer Barbara
Gehrig Marialina
Summermatter Brigitt
10JAHRE
Vinkovic Jozefina
Gassler Stephan
Seiler Anneliese
Crameri Heidi
Zürcher Verena
62 63
LEITENDE ÄRZTEKURZVORGESTELLT
MScFloris TichlerLeitender ArztAnästhesie
Dr. med.Thomas RubensLeitender ArztPädiatrie/Neonatologie
Dr. med.Carsten SiewertLeitender ArztRadiologie
Dr. med.Mario RampaLeitender Arzt Urologie
Dr. med.Markus KubliLeitender ArztMedizinische Klinik
Dr. med.Daniel FanconiLeitender Arzt HNO
Dr. med.Ricardo SilvaRamosLeitender ArztGynäkologie/Geburtshilfe
MScMark R. BrouwerLeitender ArztAnästhesie
Dr. med.Michel ContiLeitender Arzt Chirurgie/ Traumatologie
IMPRESSUM
Herausgeber
Spital Oberengadin
Auflage
1000 Exemplare
Konzept und Redaktion
SPOT Werbung, St.Moritz
Porträt-Fotografie
Daniel Martinek
Gestaltung
SPOT Werbung, St.Moritz
64
SPITAL OBERENGADIN
Via Nouva 3
7503 Samedan
T +41 (0)81 851 81 11
F +41 (0)81 851 85 05
www.spital-oberengadin.ch