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DEKRA Akademie GmbH | 2015
XX00 | Zusammenfassung K01 Grundlagen des Wirtschaftens Zusammenfassung
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Kapitel 01 Grundlagen des Wirtschaftens
Von Geburt an stellen Menschen aus jeder Wirtschaftsordnung Ansprche. Sie bentigen
Nahrung, Kleider, eine Wohnung, Autos, Reisen, Sozialstatus, Anerkennung und einiges
mehr. Diese Ansprche beruhen auf Bedrfnissen. Hierunter versteht man ein individuell
unterschiedliches Mangelempfinden, verbunden mit dem Bestreben, diesen Mangel zu
beseitigen.
Bedrfnisse lassen sich wie folgt unterscheiden:
Dringlichkeit
Existenzbedrfnisse Kulturbedrfnisse Luxusbedrfnisse
Art der Befriedigung
Individualbedrfnisse Kollektivbedrfnisse
Konkretheit
Materielle Bedrfnisse Immaterielle Bedrfnisse
Bewusstheit
Latente Bedrfnisse Offene Bedrfnisse
(Achtung: Einige Bedrfnisarten stellen eine Erweiterung des Inhaltes Ihrer Unterlagen dar.)
Da die Summe aller Bedrfnisse theoretisch unendlich ist, sind in der Volkswirtschaft nur
die Bedrfnisse von Belang, die auch mit Kaufkraft versehen sind, also der Bedarf. Der dann
am Markt tatschlich realisierte Bedarf wird Nachfrage genannt. Alle Mittel, die die
Bedrfnisse, damit den Bedarf und somit die Nachfrage befriedigen, nennt man Gter, die
wie folgt unterteilt werden knnen. (Freie Gter sind hiervon ausgenommen, da sie keinen
Preis haben!)
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Arten wirtschaftlicher Gter
Materielle Gter Immaterielle Gter
Produktionsgter Konsumgter Dienstleistungen Rechte
Verbrau
chs-
gter
Gebrau
chs-
gter
Verbrau
chs-
gter
Gebrauchs
gter
Produkti
ons-
gter
Konsu
m-
gter
Produkti
ons-
gter
Konsu
m-
gter
Da zur Befriedigung der unendlich vielen Bedrfnisse nur eine gegebene Kaufkraft zur
Verfgung steht, mit der man knappe Gter (wirtschaftliche Gter) erwerben kann, ist das
jeweilige Wirtschaftssubjekt (Unternehmen, Haushalte) gezwungen, wirtschaftlich rational
zu handeln (konomisches Prinzip). Hierbei existieren zwei Grundformen:
Maximalprinzip
Mit gegebenen Mitteln soll der hchstmgliche Erfolg (Nutzen) erzielt werden.
Minimalprinzip
Ein gegebenes Ziel soll mit dem geringsten Einsatz von Mitteln erreicht werden.
Da die vom Verbraucher nachgefratgen Gter erst produziert werden mssen, ist es
erforderlich, die hierzu notwendigen Produktionsfaktoren bereitzustellen. Diese lassen sich
in volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren unterscheiden.
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Natrlich wre es teilweise unmglich, bestimmte Wirtschaftsgter durch einzelne Personen
oder Wirtschaftssubjekte fertigen zu lassen, weshalb es historisch betrachtet im Laufe der
Zeit nicht nur zu einer beruflichen Arbeitsteilung, sondern auch zu einer
volkswirtschaftlichen Arbeitsteilung kam.
Volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren
ursprngliche (originre)
Produktionsfaktoren
Arbeit Boden (Natur)
abgeleitet (derivative) Produktionsfaktoren
Kapitalmenschliches
Know-how
Betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren
Arbeit;
operativ,
dispositiv
Betriebsmittel Werkstoffe Rechte
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Sie ist auch Grundlage der Entstehungsrechnung einer Volkswirtschaft und besteht aus
folgenden Wirtschaftsbereichen:
Um nun den Zusammenhang zwischen Haushalten, Unternehmen, Nachfrage, Gtern,
Kaufkraft und Produktionsfaktoren vereinfacht darzustellen, bedient man sich in der Volks-
wirtschaft des Modells des Einfachen Wirtschaftskreislaufes.
Urproduktion primrer Sektor
Weiterverarbeitung sekundrer Sektor
Handel und Dienstleistungen tertirer Sektor
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Kapitel 02 Betrieblicher Leistungsprozess
Der Zweck, den ein Unternehmen volkswirtschaftlich fr die Gesellschaft erfllt, wird durch
das Ttigkeitsfeld, in dem das Unternehmen agiert, bestimmt. So ist es der
Unternehmenszweck einer Bckerei, die Bevlkerung mit Brot und Backwaren zu
versorgen, der der Industrie, den Handel mit Produkten zu beliefern etc. Anders verhlt es
sich mit den Zielen der jeweiligen Unternehmung, die sich letztendlich aus der Motivation
der Kapitalgeber und Eigentmer des Unternehmens ergeben. Diese Zielvorgaben und die
damit verbundene Zielhierarchie sind fr eine Unternehmung unerlsslich, da nur so ein
planvolles stringentes Handeln mglich ist. So kann ein Unternehmen grundstzlich
eigenntzig, der Gesellschaft verpflichtet oder uneigenntzig ausgerichtet sein.
Es gibt also drei Unternehmenstypen:
Grundstzliche Zielsetzungen von Unternehmen
Erwerbswirtschaftliche
Unternehmen
Gemeinwirtschaftliche
Unternehmen
Genossenschaftliche
Unternehmen
Gewinnmaximierung Bedarfsdeckung Untersttzung zur
Selbsthilfe der Mitglieder
Um diese Ziele auch quantitativ messbar zu machen und eine Beurteilung durchzufhren,
ob ein Unternehmen erfolgreich agiert oder nicht, bentigt man allerdings Kennzahlen fr
einen Soll-Ist-Vergleich. Dieser ist gerade bei erwerbswirtschaftlich geprgten Unternehmen
unerlsslich, um zu berprfen, ob die Planung fundiert war oder nicht.
Wichtige Kennzahlen zur Beurteilung des Erfolgs sind:
Produktivitt
Wirtschaftlichkeit
Eigenkapitalrentabilitt
=Ausbringungsmenge (Output)
Faktoreinsatzmenge (Input)
=Leistung
Kosten
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Umsatzrentabilitt
Liquiditt 1. Grades
Um die gesteckten Unternehmensziele zu erreichen, mssen die verschiedenen Sektoren
zusammenwirken, um am Ende der Prozesskette dem Endkunden ein Wirtschaftsgut oder
eine Dienstleistung anbieten zu knnen. In jedem Sektor (primrer, sekundrer, tertirer)
wird ein dementsprechender Mehrwert geschaffen, den der Endverbraucher bezahlt. Die
Unternehmen lassen sich also weiterhin in Sachleistungsunternehmen (primrer,
sekundrer Sektor) und Dienstleistungsunternehmen (tertirer Sektor) einteilen. Die
eigentliche Leistungserstellung in den verschiedenen Betrieben muss deshalb genau
geplant werden, weshalb man zunchst Aufgaben definiert, diese analysiert, um dann
gleichartige Aufgabenbereiche (Synthese) innerhalb eines Organigramms als Funktionen
(Abteilungen bis zur Stelle) zu bilden.
Funktionen bei einem Sachleistungsunternehmen sind in der Regel:
Marketing
Materialbeschaffung
Personalwesen
Fertigung
Rechnungswesen/Finanzwesen
Bei Dienstleistungsunternehmen hingegen entfllt in der Regel der Bereich Fertigung.
Nachdem die Organisation der Betriebe geplant wurde, gilt es die definierten Aufgaben
durch Arbeiten, die in der Ablauforganisation abgebildet werden, zu erfllen. Dies fhrt also
von der Materialbeschaffung (Einkauf) ber die Fertigung hin bis zum Marketing (Verkauf).
=Reingewinn 100 %
Umsatz
=Barmittel 100 %
kurzfristige Verbindlichkeiten
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Inwiefern ein Unternehmen von Beschaffungsmrkten und Absatzmrkten abhngig ist,
hngt von der Art des Gutes, der jeweiligen Marktform (z.B. Monopol) und den jeweiligen
Risiken ab.
Beschaffungsmrkte Unternehmen Absatzmrkte
Arbeitsmarkt
Kapitalmarkt
Gtermarkt
Konsumgtermarkt
Produktionsgter-markt
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Kapitel 03 Markt und Preis
berall dort, wo sich Anbieter mit ihrem Verkaufsangebot (Angebot) und Nachfrager mit
ihrem Kaufangebot (Nachfrage) treffen, spricht man von einem Markt. Beide Gruppen wollen
hier ihre Absichten verwirklichen, Verkaufs- und Kaufplne werden auf dem Markt ber den
Preis aufeinander abgestimmt. Deshalb ist der Markt auch der Ort der Preisbildung!
Ein Markt muss keineswegs ein fester Ort (z.B. Wochenmarkt) oder etwa ein Geschft sein.
Ein Markt liegt auch vor, wenn sich z.B. Anbieter und Nachfrager im Stellenanzeigeteil einer
Zeitung treffen. So gibt es neben konkreten Mrkten auch abstrakte, wie z.B. den
Arbeitsmarkt.
Mrkte knnen nach folgenden Kriterien unterschieden werden:
Art der Gter
Faktormrkte (Immobilienmarkt, Arbeitsmarkt, Kapitalmarkt)
Gtermrkte (Konsumgter, Produktionsgter)
Art der Preisbildung (vollkommener Markt, unvollkommener Markt)
Geografie (rumlich, rumlich-zeitlich)
Marktzutrittsmglichkeit (offen, geschlossen)
Staatliche Beeinflussung (frei, reglementiert)
Anzahl der Anbieter und Nachfrager (Monopol, Oligopol, Polypol)
Da zur Befriedigung der unendlichen vielen Bedrfnisse nur eine gegebene Kaufkraft zur
Verfgung steht, mit der man knappe Gter (wirtschaftliche Gter) erwerben kann, ist das
jeweilige Wirtschaftssubjekt (Unternehmen, Haushalte) gezwungen, wirtschaftlich rational
zu handeln (konomisches Prinzip). Hierbei existieren zwei Grundformen:
Maximalprinzip
Mit gegebenen Mitteln soll der hchstmgliche Erfolg (Nutzen) erzielt werden.
Minimalprinzip
Ein gegebenes Ziel soll mit dem geringsten Einsatz von Mitteln erreicht werden.
Je nachdem, ob ein Markt vllig unter dem Einfluss eines einzelnen Anbieters oder
Nachfragers, einiger weniger oder vieler kleiner steht, unterscheidet man drei grundlegende
Marktformen.
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Monopol: Nur ein Anbieter oder Nachfrager steht mehreren oder sehr vielen
Marktteilnehmern gegenber.
Oligopol: Nur wenige Anbieter oder Nachfrager stehen wenigen oder vielen
Marktteilnehmern gegenber.
Polypol: Viele Anbieter und Nachfrager stehen vielen Marktteilnehmern gegenber.
Marktformen
ein Anbieter wenige Anbieter viele Anbieter
ein Nachfrager Zweiseitiges
Monopol
Beschrnktes
Nachfragemonopol Nachfragemonopol
wenige Nachfrager Beschrnktes
Angebotsmonopol
Zweiseitiges
Oligopol Nachfrageoligopol
viele Nachfrager Angebotsmonopol Angebotsoligopol Polypol
Da die Volkswirtschaft sehr komplex und dynamisch ist, muss man fr idealtheoretische
Modelle eine Vereinfachung fr die Art der Preisfindung vornehmen. Dies geschieht
dadurch, dass man bestimmte Bedingungen festlegt, um einen vollkommenen Markt
abzubilden.
Die Voraussetzungen sind:
Homogenitt der Gter (Gleichartigkeit)
Vollstndige Markttransparenz
Sofortige Reaktion der Marktteilnehmer
Keine Prferenzen (Bevorzugungen)
Freier Marktzutritt
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Sollte eine dieser Voraussetzungen fehlen, spricht man von einem unvollkommenen Markt!
Zudem muss man sowohl Anbietern als auch Nachfragern ein idealtypisches Verhalten
unterstellen.
Das Angebot hngt unmittelbar ab:
vom erzielbaren Verkaufspreis am Markt (hochpreisig, niedrigpreisig)
von den Preisen der Substitutionsgter (Ersatzgter) und Komplementrgter
(Ergnzungsgter)
von den Preisen der Produktionsfaktoren
von der Zielsetzung des Anbieters
von der Marktsituation
Fr Anbieter ist es charakteristisch, bei steigenden Preisen ihr Angebot zu erhhen, was zu
folgender Angebotsfunktion fhrt:
Mit steigendem Preis eines Gutes steigt die angebotene Gtermenge.
Mit sinkendem Preis eines Gutes nimmt die angebotene Gtermenge ab.
Die Nachfrage hngt unmittelbar ab vom:
Preis des nachgefragten Gutes
verfgbaren Einkommen
individuellen Bedarf
Fr Nachfrager ist es charakteristisch, bei sinkenden Preisen die Nachfrage zu erhhen,
was zu folgender Nachfragefunktion fhrt:
Mit steigendem Preis sinkt die nachgefragte Gtermenge.
Mit sinkendem Preis steigt die nachgefragte Gtermenge.
Auf vollkommenen polypolistischen Mrkten lsst sich somit der Gleichgewichtspreis
ermitteln.
Er hat eine:
Ausgleichsfunktion
Angebot und Nachfrage werden ausgeglichen.
Signalfunktion
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Abweichungen vom Gleichgewichtspreis signalisieren Marktnderungen.
Lenkungsfunktion
Der Preis lenkt Angebot und Nachfrage jeweils auf die individuell gnstigeren Mrkte.
Wettbewerbsfunktion
Der Markt wird von Marktteilnehmern bereinigt, die zu teuer sind oder die zu gnstig
kaufen wollen.
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Kapitel 04 Wirtschaftsordnungen
Als Gesellschaft bezeichnet man die Gesamtheit der Menschen, deren Zusammenleben
und Beziehungen untereinander durch Normen und Gesetze bestimmt werden. Die
Gesamtheit der kulturellen, sozialen, politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen
Beziehungen in einer Gesellschaft wird als Gesellschaftsordnung bezeichnet. Unter
Wirtschaftsordnungen versteht man die reale Erscheinungsform einer Volkswirtschaft, d.h.
die in einem Staat geltenden Regeln fr den Aufbau und Ablauf des Wirtschaftens.
In jeder Volkswirtschaft mssen folglich drei grundstzliche Fragen beantwortet werden:
Was soll produziert werden?
Wie soll produziert werden?
Wem sollen die Gter etc. zur Verfgung gestellt werden?
Zur Beantwortung dieser Fragen gibt es grundstzlich zwei Mglichkeiten:
Mglichkeiten der Wirtschaftsplanung
Individualprinzip
(Einzelplanung)
Kollektivprinzip
(Zentralplanung)
Marktwirtschaftliche Ordnung Zentralverwaltungswirtschaftliche Ordnung
Bei der Individualplanung sind die einzelnen Wirtschafssubjekte in der Volkswirtschaft
Trger der konomischen Planentscheidungen. Unternehmen und Haushalte bestimmen
selbstndig ber ihr wirtschaftliches Handeln durch Angebot und Nachfrage. Dies entspricht
einer marktwirtschaftlichen Ordnung. Bei der Kollektivplanung bernimmt eine zentrale
Behrde als staatliche Institution die Entscheidung ber die Gestaltung einer
Volkswirtschaft. Dies entspricht einer zentralverwaltungswirtschaftlichen Ordnung.
Aus der dezentralen und zentralen Planung lassen sich zwei idealtypische
Wirtschaftsordnungen ableiten, die in der Realitt so nicht existieren.
idealtypische Wirtschaftsordnungen
Modell der freien Marktwirtschaft Modell der Zentralverwaltungswirtschaft
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Die beiden vorgenannten idealtypischen Wirtschaftsordnungen existieren in der Realitt
nicht in der Praxis stellen die realtypischen Wirtschaftsordnungen eine Mischform dar.
Ordnungsmerkmale der sozialen Marktwirtschaft:
Privateigentum und Sozialbindung des
Eigentums
Unabhngigkeit der Wirtschafts-subjekte
Marktpreisbildung Tarifautonomie der Sozialpartner
Schutz des Wettbewerbs
Gesetz gegen Wettbewerbs-
beschrnkung
Gesetz gegen den unlauteren
Wettbewerb
Sozialpolitik des Staates mit
Transferleistungen
Allgemeine Wirtschaftspolitik des Staates
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Freie Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft lassen sich wie folgt unterscheiden:
Freie Marktwirtschaft Systemmerkmale Zentralverwaltungswirtschaft
Individualprinzip Grundordnung Kollektivprinzip
dezentral durch
Unternehmen, Haushalte
und Staat
Planungsart zentral durch staatliche
Behrden
kann wirtschaftlich frei
entscheiden
Individuum Planvorgaben sind
einzuhalten
Privateigentum
(Motivation)
Eigentum an
Produktionsmitteln
gesellschaftliches Eigentum
Staatseigentum und
genossenschaftliches
Eigentum
Erwirtschaftung von
Gewinn
Ziele von Unternehmen Erfllung von Planvorgaben
freie Unternehmen der
Privatwirtschaft
Unternehmensgestaltung Staatsunternehmen
Angebot und Nachfrage Preisbildung Preisfestsetzung durch
Staat
Tarifpartner Lohnfestsetzung staatliche Behrde
Verbesserung der
Arbeitsbedingungen der
Arbeiter
Aufgaben der
Gewerkschaften
Durchsetzen staatlicher
Ziele
kein Eingriff Funktion des Staates Planung der gesamten
Wirtschaft
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Kapitel 05 Grundlagen der Wirtschaftspolitik
In einem einfachen Wirtschaftskreislauf ist die Anzahl der Wirtschaftsteilnehmer lediglich
auf Unternehmen und Haushalte begrenzt. Um nun die Komplexitt und Dynamik einer
Volkswirtschaft real darzustellen, muss man den Wirtschaftskreislauf um Staat,
Bankensystem und Ausland erweitern.
Auch ist es fr den Staat genauso wie fr Unternehmen auf betriebswirtschaftlicher Ebene
wichtig, regelmig das wirtschaftliche Geschehen einer Volkswirtschaft zu berprfen.
Dies geschieht durch eine volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.
Diese erfolgt regelmig durch drei Basiskennzahlen:
Bruttoinlandsprodukt:
Der Wert aller Gter und Dienstleistungen, die innerhalb der Grenzen einer
Volkswirtschaft whrend einer Abrechnungsperiode erstellt, verwendet und verteilt werden.
Bruttonationaleinkommen:
Gesamtwert aller von Inlndern weltweit whrend einer Abrechnungsperiode in einer
Volkswirtschaft erzeugten Gter (Waren und Dienstleistungen).
Volkseinkommen:
Gesamtergebnis der durch die Produktionsfaktoren Arbeit, Unternehmerleistung und
Kapital erzielten Einkommen.
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Da sich das einzelne Wirtschaftssubjekt in der Regel auf seine eigenen Ziele fokussiert,
obliegt es dem Staat, die Wirtschaft zum Wohle aller zu beeinflussen und zu lenken. Die
Trger der Wirtschaftspolitik sind dann z.B.:
Regierungen und Parlamente
Bankensystem
Interessenverbnde der Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Die Grundlagen fr die Wirtschaftspolitik wurden fr Deutschland mit dem Stabilittsgesetz
von 1967 verabschiedet. 1966 brachen die Brsenkurse ein, Auftragseingnge und
Industrieproduktion gingen zurck; innerhalb weniger Monate schoss die Zahl der
Arbeitslosen von 100 000 auf mehr als 500 000 nach oben.
Um der Verantwortung des Staates fr die Wirtschaftspolitik Rechnung zu tragen wurden
zunchst vier Hauptziele ratifiziert.
Stabilitt des Preisniveaus
Hoher Beschftigungsstand (Vollbeschftigung)
Auenwirtschaftliches Gleichgewicht
Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
Sukzessive wurden diese Ziele dann um abgeleitete Ziele erweitert:
Gerechte Einkommensverteilung
Umweltschutz
Humane Arbeitsbedingungen
Ausgeglichene ffentliche Haushalte
Sicherung von Ressourcen
Je nachdem ob man von den vier Hauptzielen oder den erweiterten Zielen spricht, ist auch
vom magischen Sechseck oder magischen Neuneck die Rede.
Die Erfahrung zeigt, dass zwischen den einzelnen Zielen Abhngigkeiten bestehen. Die
Verwirklichung eines Zieles fhrt oftmals gleichzeitig zur Gefhrdung eines anderen Zieles.
So sind z.B. Preisniveaustabilitt und hoher Beschftigungsstand konkurrierende Ziele, da
bei Erreichen von Vollbeschftigung die Preisniveaustabilitt gefhrdet wird (Lohn-Preis-
Spirale). Der Staat hat also die Aufgabe, die Wirtschaft zu berwachen und bei
Abweichungen unerwnschter wirtschaftlicher Entwicklung entgegenzuwirken. Allerdings
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verluft die wirtschaftliche Entwicklung einer Volkswirtschaft nicht gleichmig und ist
gewissen Zyklen unterworfen. Diese wirtschaftliche Wechsellage mit immer
wiederkehrenden Schwankungen wird auch Konjunktur genannt.
Die Konjunktur besteht aus folgenden Phasen:
Bruttoinlandsprodukt
Hochkonjunktur
Depression Expansion Rezession Depression Zeit
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Kapitel 06 Staatliche Wirtschaftspolitik und Wachstumspolitik
Die Wirtschaftspolitik ist jener Teilbereich der Politik, der auf die Gestaltung und
Beeinflussung des Wirtschaftsgeschehens abzielt. Ziel der Wirtschaftspolitik eines Staates
ist es, wirtschaftliche Rahmenbedingungen festzulegen, respektive das
Wirtschaftsgeschehen direkt zu beeinflussen.
In Deutschland wird die staatliche Wirtschaftspolitik in drei Bereiche gegliedert:
Ordnungspolitik:
Der Staat legt Regeln fest, die das Miteinander aller Wirtschaftssubjekte bestimmen. Die zu
diesem Zweck erlassenen Gesetze und Rechtsverordnungen sowie die Rechtsprechung
bilden die Wirtschaftsverfassung eines Landes.
Direkter Verbraucherschutz:
z.B. Fernabsatzgeschft, Produkthaftungsgesetz
Indirekter Verbraucherschutz:
z.B. Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, Gesetz gegen
Wettbewerbsbeschrnkung etc.
Strukturpolitik:
Gezielter Eingriff in Teilbereiche des Wirtschaftsgeschehens, um Ungleichgewichte zu
verhindern oder auszugleichen (z.B. Subventionen fr strukturschwache Regionen).
Bereiche staatlicher Wirtschaftspolitik
Ordnungspolitik Strukturpolitik Prozesspolitik
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Prozesspolitik: (Konjunkturpolitik)
Durchsetzung bergeordneter Ziele durch konjunkturpolitische Manahmen. Je nach
konjunktureller Lage kann sich der Staat verschiedener Instrumente entweder
nachfrageorientiert oder angebotsorientiert bedienen.
Geldpolitik:
Die Geldpolitik wird durch das Europische System der Zentralbanken (ESZB) gesteuert.
Weitere Trger sind die Europische Zentralbank und die Deutsche Bundesbank.
Vorgenannte Trger knnen sich, um das Ziel der Geldwertstabilitt zu erreichen, folgender
Instrumente bedienen:
Offenmarktgeschfte:
Die ESZB kauft oder verkauft Wertpapiere, um die Geldmenge am Markt zu
regulieren.
Stndige Fazilitten:
ber Spitzenrefinanzierungsfazilitten oder Einlagefazilitten kann das ESZB den
Kreditspielraum der Geschftsbanken beeinflussen. (Hhe der Zinsstze!)
Mindestreservepolitik:
Durch die Festlegung der Hhe der Mindestreserven kann die zur Verfgung
stehende Geldmenge begrenzt werden.
Bereiche staatlicher
Wirtschaftspolitik
Geldpolitik FiskalpolitikAuenwirtschafts-
politikLohnpolitik
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Fiskalpolitik:
Durch gezielte Einnahmen und Ausgaben kann der Staat versuchen, prozyklisch oder
antizyklisch auf die Konjunktur einzuwirken.
Einnahmenpolitische Mittel:
Steuerpolitik
Vernderungen von Abschreibungsvorschriften
Ausgabepolitische Mittel:
Direkte Staatsaugaben (Investitionsmultiplikator)
Kreditaufnahme
Stilllegung von Geldmitteln (Konjunkturausgleichsrcklage)
Auenwirtschaftspolitik:
Um auenwirtschaftliches Gleichgewicht herzustellen, kann sich der Staat folgender
Instrumente bedienen:
Zlle (Steuern)
Kontingente (Importquoten und Exportbeschrnkungen)
Handelshemmnisse (Brokratie, Genehmigungsverfahren, Double-Use-Liste etc.)
Wechselkursnderungen
Lohnpolitik:
Der Staat hat tatschlich kaum eine Mglichkeit, Einfluss auf Lohnabschlsse auszuben,
kann aber Mindestlhne verabschieden und knnte Lohn- oder Preisstopps festlegen.
Lohn- und Preisstopps (insbesondere fr Beamte etc.)
Lohnleitlinien
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Grundliegende Aufgabe der Wirtschaftspolitik des Staates ist die Sicherung des
Wirtschaftswachstums! Es ist offensichtlich, das ohne angemessenes Wirtschaftswachstum
auch andere Ziele des Stabilittsgesetzes, wie z.B. ein hoher Beschftigungsgrad oder eine
niedrige Inflation nicht erreicht werden knnen. Als Indikator hierbei dient das reale
Bruttoinlandsprodukt. Als Trger des Wirtschaftswachstums dienen, da der Bestand an
natrlichen Ressourcen gleich bleibt und das BIP pro Kopf mageblich ist, vor allem der
technische Fortschritt und das Angebot an Kapital. Technischer Fortschritt und Kapital sind
also die treibenden Krfte des Wachstums. Der Staat muss also in einer
marktwirtschaftlichen Ordnung Rahmenbedingungen schaffen, die die Erhhung beider
Faktoren auf Dauer sichern.
Als wachstumspolitische Manahmen bieten sich fr den Staat folgende an:
Spar- und Vermgenpolitik
Wettbewerbspolitik
Bildungspolitik
Bevlkerungspolitik
Infrastrukturmanahmen
Frderung des technischen Fortschritts
Stabilisierungspolitik
Allerdings gilt es auch fr den Staat, nicht nur auf kurzfristige Erfolgsrechnung zu setzen
und ein rein quantitatives Wirtschaftswachstum zu erzielen, sondern auch in qualitativer
Hinsicht im Hinblick auf die Zukunft nachhaltig zu wirtschaften.
Der Staat kann sich hierbei folgender Manahmen bedienen:
Erlass von Rechtsnormen
Umweltfreundliche Gestaltung von Technologien
Reduzierung der anfallenden Abflle
Rckgewinnung (Recycling) und Rckfhrung wertvoller Rohstoffe in den
Produktionsprozess
Angebot umweltfreundlicher Produkte zu niedrigeren Preisen
Frderung von kologisch verantwortungsbewusstem Handeln