Demenz vor Alzheimer? Krankheit, Alter und Gehirn in vormodernen Zeiten Prof. Dr. Dr. Daniel Schäfer Universität zu Köln Institut für Geschichte und Ethik

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  • Demenz vor Alzheimer? Krankheit, Alter und Gehirn in vormodernen Zeiten Prof. Dr. Dr. Daniel Schfer Universitt zu Kln Institut fr Geschichte und Ethik der Medizin
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  • Themen 1.Krankheit als Kontinuum in der Geschichte? 2.Medizinhistorische Quellen: Frhneuzeitliche Fallgeschichten (Kasuistiken) 3.Medizinische Hypothesen zum Alter, zum Gehirn und zum (altersbedingten) Gedchtnisverlust 4.Ideengeschichtliche Einflsse auf das materialistische Konzept des geistigen Abbaus 5.Vernderungen im 18. Jahrhundert
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  • Ziele Krankheit als naturgebundenes und zugleich gesellschaftlich konditioniertes Phnomen Krankheit als naturgebundenes und zugleich gesellschaftlich konditioniertes Phnomen Erforschung von Krankheit abhngig von Technik, aber auch von persnlichem Interesse und epistemiologischem Kontext Erforschung von Krankheit abhngig von Technik, aber auch von persnlichem Interesse und epistemiologischem Kontext Konzepte von Alter und Gehirn zwischen Physiologie und Pathologie Konzepte von Alter und Gehirn zwischen Physiologie und Pathologie Medizin in Geschichte und Gegenwart nicht nur durch Erfolge, sondern auch durch Irrtmer und Seitenwege charakterisiert Medizin in Geschichte und Gegenwart nicht nur durch Erfolge, sondern auch durch Irrtmer und Seitenwege charakterisiert
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  • Alzheimers Entdeckung (1906) Auguste D. (* 1855) Alois Alzheimer (1864-1915)
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  • 1. Kontinuitt von Krankheit? Kontext der Altersdemenz um 1900 Entdeckung und Benennung aufgrund Entdeckung und Benennung aufgrund neuer histologischer Verfahren neuer histologischer Verfahren neue Forschungsrichtung: neuropathologischer Nachweis lokaler Vernderungen bei psychiatrischen Symptomen neue Forschungsrichtung: neuropathologischer Nachweis lokaler Vernderungen bei psychiatrischen Symptomen Kampf um wissenschaftliche Reputation und Lehrsthle: 1910: Mentor Emil Kraepelin prgt die Bezeichnung 1912: Alzheimer wird Ordinarius in Breslau Kampf um wissenschaftliche Reputation und Lehrsthle: 1910: Mentor Emil Kraepelin prgt die Bezeichnung 1912: Alzheimer wird Ordinarius in Breslau
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  • 1. Kontinuitt von Krankheit? Alzheimer-Fakten aus heutiger Sicht Erkrankung des hheren Lebensalters mit exponentiell steigender Inzidenz (>65 alle 5 Jahre Verdoppelung): Hauptrisikofaktor ist das Lebensalter Erkrankung des hheren Lebensalters mit exponentiell steigender Inzidenz (>65 alle 5 Jahre Verdoppelung): Hauptrisikofaktor ist das Lebensalter Heute ca. 1,1 Mio. Demenzkranke in Deutschland, 2050 voraussichtlich 2,3 Millionen Heute ca. 1,1 Mio. Demenzkranke in Deutschland, 2050 voraussichtlich 2,3 Millionen In heutigen Industrielndern sind ca. 70% der Demenzen vom Alzheimer-Typ In heutigen Industrielndern sind ca. 70% der Demenzen vom Alzheimer-Typ Spteres Auftreten in Entwicklungslndern? Spteres Auftreten in Entwicklungslndern? Eher natrliche/endogene als soziale tiologie? (Gegenbeispiele: Eisenbahn-Krankheit; Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivittssyndrom) Eher natrliche/endogene als soziale tiologie? (Gegenbeispiele: Eisenbahn-Krankheit; Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivittssyndrom)
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  • 1. Kontinuitt von Krankheit? Aktuelle und historische Demographie Anteil der Bevlkerung >59 Jahre 31.12.2005:24,91 % (Stat. Jahrbuch BRD 2007) 1.12.1900: 7,8 %(Stat. Jahrbuch Dt. Reich 1908) um 1750: 9,9 % (Preuen, n. Smilch, 1741) 1500-1800: 7 - 10 % (Thane, 2000) Anteil der Bevlkerung >59 Jahre 31.12.2005:24,91 % (Stat. Jahrbuch BRD 2007) 1.12.1900: 7,8 %(Stat. Jahrbuch Dt. Reich 1908) um 1750: 9,9 % (Preuen, n. Smilch, 1741) 1500-1800: 7 - 10 % (Thane, 2000) Ursache des Wandels: 1. Vernderter demographischer Aufbau der Bevlkerung (hhere Kinderzahl und sterblichkeit) 2. Geringere Lebenserwartung auch bei Erwachsenen Ursache des Wandels: 1. Vernderter demographischer Aufbau der Bevlkerung (hhere Kinderzahl und sterblichkeit) 2. Geringere Lebenserwartung auch bei Erwachsenen Sterbetafel in Preussen Aus: Smilch (1741)
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  • Kontinuitt von Krankheit? Versuch einer historischen Demographie (unter der Annahme, dass die altersbezogene Prvalenz in der Vergangenheit identisch war) Prvalenz 200419001741 in der Altersgruppe BRD Dt. Reich Preuen (2004) (hypothetisch) (hypothetisch) < 65: 0,03 % 20.00016.000700 65-69: 1,2 % 62.00014.000700 70-74: 2,8 % 101.00022.0001.100 75-79: 6,0 % 180.00029.0001.400 80-84: 13,3 %285.00027.0001.600 85-89: 23,9 %190.00013.0001.200 90+: 34,6 %215.0003.000 600 Summe: 1.053.000 124.0007.300 Anteil an 1,4 % 0,2 %0,3 % Bevlkerung von 82,5 Mio.von 56,3 Mio.von 2,4 Mio. Prvalenz 200419001741 in der Altersgruppe BRD Dt. Reich Preuen (2004) (hypothetisch) (hypothetisch) < 65: 0,03 % 20.00016.000700 65-69: 1,2 % 62.00014.000700 70-74: 2,8 % 101.00022.0001.100 75-79: 6,0 % 180.00029.0001.400 80-84: 13,3 %285.00027.0001.600 85-89: 23,9 %190.00013.0001.200 90+: 34,6 %215.0003.000 600 Summe: 1.053.000 124.0007.300 Anteil an 1,4 % 0,2 %0,3 % Bevlkerung von 82,5 Mio.von 56,3 Mio.von 2,4 Mio.
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  • 1. Kontinuitt von Krankheit? Versuch einer historischen Demographie der Alzheimer-Demenz
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  • 1. Kontinuitt von Krankheitsbenennung? dementia eine kurze Begriffsgeschichte Aulus Cornelius Celsus, De medicina (um 40 n. Chr.): lnger anhaltende Sinnestuschung, z.B. bei Fieber Aulus Cornelius Celsus, De medicina (um 40 n. Chr.): lnger anhaltende Sinnestuschung, z.B. bei Fieber dementia und amentia als Oberbegriffe fr viele Formen geistiger Abnormitt: angeborener Schwachsinn Wahnsinn, Delirium dementia und amentia als Oberbegriffe fr viele Formen geistiger Abnormitt: angeborener Schwachsinn Wahnsinn, Delirium Frhe Neuzeit: Juristischer Terminus fr geistige Unzurechnungsfhigkeit/fehlende Geschftsfhigkeit Frhe Neuzeit: Juristischer Terminus fr geistige Unzurechnungsfhigkeit/fehlende Geschftsfhigkeit In der Medizin hufig auch bei jngeren Patienten und akuten Erkrankungen benutzt In der Medizin hufig auch bei jngeren Patienten und akuten Erkrankungen benutzt Philippe Pinel (um 1800): Abgrenzung der dmence senile vom angeborenen Schwachsinn Philippe Pinel (um 1800): Abgrenzung der dmence senile vom angeborenen Schwachsinn
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  • dementia eine kurze Begriffsgeschichte Der Demente ist der Gter beraubt, deren er sich sonst erfreute, er ist ein Armer, der frher reich war Der Zustand des Dementen kann sich ndern, der des Idioten bleibt immer derselbe. Jean tienne Dominique Esquirol (1838) Der Demente ist der Gter beraubt, deren er sich sonst erfreute, er ist ein Armer, der frher reich war Der Zustand des Dementen kann sich ndern, der des Idioten bleibt immer derselbe. Jean tienne Dominique Esquirol (1838) Alination et dmence Aus: Esquirol (1838)
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  • 1. Kontinuitt von Krankheit? Vorlufige Ergebnisse 2004: mehr als zwei Drittel lter als 80 Jahre 1900: etwa zwei Drittel jnger als 80 JahreDemenz vom Alzheimer-Typ kommt schon allein aus statistischen Grnden in frheren Jahrhunderten auch als prsenile Demenz vor (Alois Alzheimers Benennung!): 2004: mehr als zwei Drittel lter als 80 Jahre 1900: etwa zwei Drittel jnger als 80 Jahre Die Prvalenz war vermutlich wesentlich geringer, aber dennoch beachtlichDie Prvalenz war vermutlich wesentlich geringer, aber dennoch beachtlich Der Begriff Demenz ist nicht brauchbar, um Demenzkranke in historischen Quellen zu ermitteln; entscheidend ist die klinische BeschreibungDer Begriff Demenz ist nicht brauchbar, um Demenzkranke in historischen Quellen zu ermitteln; entscheidend ist die klinische Beschreibung
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  • 2. Frhneuzeitliche Kasuistiken: a) Kurze sporadische Beispiele Iuvenal, Satura X, zitiert bei Iason Pratensis, De cerebri morbis (Basel 1549): Redner Mesalla Corvinus erkennt weder die Namen der Sklaven noch das Gesicht des Freundes [], mit dem er in der vergangenen Nacht speiste, noch jene, die er zeugte, die er aufzog... Iuvenal, Satura X, zitiert bei Iason Pratensis, De cerebri morbis (Basel 1549): Redner Mesalla Corvinus erkennt weder die Namen der Sklaven noch das Gesicht des Freundes [], mit dem er in der vergangenen Nacht speiste, noch jene, die er zeugte, die er aufzog... Schenck von Grafenberg, Observationes medicae (Basel 1584): Humanist Francesco Barbaro (1390-1454) und Philosoph Georg von Trapezunt (1395-1472) verlieren in hherem Alter Sprachkenntnisse. Schenck von Grafenberg, Observationes medicae (Basel 1584): Humanist Francesco Barbaro (1390-1454) und Philosoph Georg von Trapezunt (1395-1472) verlieren in hherem Alter Sprachkenntnisse. Paolo Zacchia, Quaestiones medico-legales (Leipzig 1630): Goldschmied findet mit ber 100 Jahren sein Haus nicht mehr ohne fremde Hilfe. Paolo Zacchia, Quaestiones medico-legales (Leipzig 1630): Goldschmied findet mit ber 100 Jahren sein Haus nicht mehr ohne fremde Hilfe.
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  • 2. Frhneuzeitliche Kasuistiken: b) Lngere, aber wenig exakte Beschreibung William Salmon, Iatrica (London 1694): For Sir John [Roberts of Bromley] was not mad, or distracted like a man in Bedlam, yet he was so depraved in his intellect, that he was become not only a perfect child in understanding but also foolish withall. William Salmon, Iatrica (London 1694): For Sir John [Roberts of Bromley] was not mad, or distracted like a man in Bedlam, yet he was so depraved in his intellect, that he was become not only a perfect child in understanding but also foolish withall. William Hogarth, A Rakes Progress (1735): Szene in Badlam Patient fragt vier- oder fnfmal in einer Viertelstunde: Whats new in London?
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  • 2. Frhneuzeitliche Kasuistiken: c) Ausfhrliche Darstellung des Krankheitsverlaufs Karl Philipp Moritz, GNOTHI SAUTON - Magazin zur Erfahrungsseelenkunde (1785): Karl Philipp Moritz, GNOTHI SAUTON - Magazin zur Erfahrungsseelenkunde (1785): seit ohngefhr 12 bis 15 Jahren hat das Gedchtnis angefangen ihn zu verlassen und dieser Fehler hat von Zeit zu Zeit merklich zugenommen. Sein Gedchtnis nahm endlich, seit fnf Jahren dergestalt ab, dass er unten im Hause schon alles wieder vergessen hatte, was ihm auf der Stube gesagt war... Doch behielt er dabei noch brigens immer seinen guten Menschenverstand, sahe auch diesen Fehler selbst ein, und bat immer, dass man nur mit ihm Geduld haben mge.... und als er nun aus aller Thtigkeit gesetzt wurde, fing sein Verstand an, zu scheitern, und alle seine Seelenkrfte merklich abzunehmen seit ohngefhr 12 bis 15 Jahren hat das Gedchtnis angefangen ihn zu verlassen und dieser Fehler hat von Zeit zu Zeit merklich zugenommen. Sein Gedchtnis nahm endlich, seit fnf Jahren dergestalt ab, dass er unten im Hause schon alles wieder vergessen hatte, was ihm auf der Stube gesagt war... Doch behielt er dabei noch brigens immer seinen guten Menschenverstand, sahe auch diesen Fehler selbst ein, und bat immer, dass man nur mit ihm Geduld haben mge.... und als er nun aus aller Thtigkeit gesetzt wurde, fing sein Verstand an, zu scheitern, und alle seine Seelenkrfte merklich abzunehmen
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  • 2. Frhneuzeitliche Kasuistiken: c) Ausfhrliche Darstellung des Krankheitsverlaufs Das Gedchtnis verlsst ihn von Tage zu Tage immer mehr, wobei jedoch das etwas Auffallendes ist, dass er sich solcher Dinge, die vor 30 bis 40 Jahren geschehen, und besonders ihm selbst wiederfahren sind, noch recht gut erinnert... Seit einem Jahr hat er sich den unglcklichen Gedanken im Kopf gesetzt, dass er geschlachtet und aus seinem Fleische Wrste gemacht werden sollten. Das Gedchtnis verlsst ihn von Tage zu Tage immer mehr, wobei jedoch das etwas Auffallendes ist, dass er sich solcher Dinge, die vor 30 bis 40 Jahren geschehen, und besonders ihm selbst wiederfahren sind, noch recht gut erinnert... Seit einem Jahr hat er sich den unglcklichen Gedanken im Kopf gesetzt, dass er geschlachtet und aus seinem Fleische Wrste gemacht werden sollten. Klinische Beschreibung: Klinische Beschreibung: Fortschreiten des geistigen Abbaus Fortschreiten des geistigen Abbaus lngerer Erhalt des Langzeitgedchtnisses lngerer Erhalt des Langzeitgedchtnisses anfngliche Selbstvergegenwrtigung der Ausflle anfngliche Selbstvergegenwrtigung der Ausflle zu wahnhaften Angstzustnden fhrende Desorientierung zu wahnhaften Angstzustnden fhrende Desorientierung Verlust der Arbeit als soziale Folge der Altersdemenz (ein normales Rentenalter gab es damals nicht) Verlust der Arbeit als soziale Folge der Altersdemenz (ein normales Rentenalter gab es damals nicht)
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  • 2. Frhneuzeitliche Kasuistiken: Darstellung in Belletristik For the same Reason they [the Struldbrugs] never can amuse themselves with reading, because their Memory will not serve to carry them from the Beginning of a Sentence to the End; and by this Defect they are deprived of the only Entertainment whereof they might otherwise be capable. (Gullivers Travels II 10; 1723) For the same Reason they [the Struldbrugs] never can amuse themselves with reading, because their Memory will not serve to carry them from the Beginning of a Sentence to the End; and by this Defect they are deprived of the only Entertainment whereof they might otherwise be capable. (Gullivers Travels II 10; 1723) Jonathan Swift (1667-1745) Totenmaske Szene aus Gullivers Reisen
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  • 2. Frhneuzeitliche Kasuistiken: Vorlufige Ergebnisse Sporadische Fallgeschichten in Fachprosa und Belletristik Sporadische Fallgeschichten in Fachprosa und Belletristik Zunehmende Ausfhrlichkeit und Hufigkeit der Berichte im 18. Jahrhundert Zunehmende Ausfhrlichkeit und Hufigkeit der Berichte im 18. Jahrhundert Befund ist erklrungsbedrftig Suche nach Konzepten fr Altersvergesslichkeit in Antike und Frher Neuzeit Befund ist erklrungsbedrftig Suche nach Konzepten fr Altersvergesslichkeit in Antike und Frher Neuzeit
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  • 3. berlieferte medizinische Konzepte zu (Alters-)Vergesslichkeit und Demenz Spekulative Pathophysiologie zu Gedchtnisverlust und Geisteskrankheit aus der Antike: Spekulative Pathophysiologie zu Gedchtnisverlust und Geisteskrankheit aus der Antike: Galen, De locis affectis III 5-7; Quod animi mores corporis temperamenta sequantur 5: Ursache ist Klte der Greise Galen, De locis affectis III 5-7; Quod animi mores corporis temperamenta sequantur 5: Ursache ist Klte der Greise Aretaios von Kappadozien, De causis et signis morborum chronicorum I 6 (De mania): Unterscheidung zwischen heiem Wahnsinn und kalter Demenz Aretaios von Kappadozien, De causis et signis morborum chronicorum I 6 (De mania): Unterscheidung zwischen heiem Wahnsinn und kalter Demenz Caelius Aurelianus, Celeres passiones II 1-55 (De lethargia): Krankheit der Alten mit Fieber, Betubung und Vergessen Caelius Aurelianus, Celeres passiones II 1-55 (De lethargia): Krankheit der Alten mit Fieber, Betubung und Vergessen Vergesslichkeit ist Folge einer Dyskrasie des Gehirns: zu kalt, zu feucht (seltener: zu trocken); wird nur selten auf das Alter bezogen Vergesslichkeit ist Folge einer Dyskrasie des Gehirns: zu kalt, zu feucht (seltener: zu trocken); wird nur selten auf das Alter bezogen
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  • 3. berlieferte medizinische Konzepte zu Vergesslichkeit und Demenz Spekulative Systematik des Gedchtnisses in der altgriechischen Psychologie sowie der mittelalterlichen Naturphilosophie: Gedchtnis als Funktion verschiedener Seelenanteile: Gedchtnis als Funktion verschiedener Seelenanteile: Empfindende Seele (Anima sensitiva; sterblich, bei Tier und Mensch): Unwillkrliches Erinnern durch externen Stimulus Empfindende Seele (Anima sensitiva; sterblich, bei Tier und Mensch): Unwillkrliches Erinnern durch externen Stimulus Vernunftseele (Anima rationalis; unsterblich?, nur bei Mensch): Bewusstes Erinnern ohne ueren Anlass Vernunftseele (Anima rationalis; unsterblich?, nur bei Mensch): Bewusstes Erinnern ohne ueren Anlass
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  • 3. berlieferte medizinische Konzepte zu Vergesslichkeit und Demenz Spekulative Morphologie in der altgriechischen Naturphilosophie (Aristoteles, Platon): Spekulative Morphologie in der altgriechischen Naturphilosophie (Aristoteles, Platon): Geistige Funktionen bentigen materielle Grundlagen (Sinnesorgane, -verarbeitung) Geistige Funktionen bentigen materielle Grundlagen (Sinnesorgane, -verarbeitung) Gedchtnis und Erinnerung entstehen durch Impressionen (Ein-Drcke); bei zu harter oder zu feuchter (Gehirn-)Substanz sind sie nicht mglich. Gedchtnis und Erinnerung entstehen durch Impressionen (Ein-Drcke); bei zu harter oder zu feuchter (Gehirn-)Substanz sind sie nicht mglich.
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  • 3. Tradierte medizinische Konzepte zu Vergesslichkeit und Demenz Mittelalterliche Lokalisationstheorien: Gehirnventrikel als morphologische Grundlagen geistiger Funktionen Mittelalterliche Lokalisationstheorien: Gehirnventrikel als morphologische Grundlagen geistiger Funktionen Kleinhirnwurm als mechanisches Ventil fr Gedchtnisleistungen (Costa ben Luca, 9. Jhd.) Kleinhirnwurm als mechanisches Ventil fr Gedchtnisleistungen (Costa ben Luca, 9. Jhd.) Kopf bei Erinnerung erhobenKopf beim Denken gesenkt Aus: Lokhorst/Kaitaro, JHNS 10 (2001), p. 15
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  • 3. Zeitgenssische medizinische Diskussion in geriatrischen Schriften Fehlende Erwhnung unter den typischen Alterskrankheiten (Hipp. Aph. III 31; Koh. 12,1-4) verhindert lange Zeit eine ausfhrliche Diskussion von Altersvergesslichkeit in frhneuzeitlichen Texten Fehlende Erwhnung unter den typischen Alterskrankheiten (Hipp. Aph. III 31; Koh. 12,1-4) verhindert lange Zeit eine ausfhrliche Diskussion von Altersvergesslichkeit in frhneuzeitlichen Texten Alter entsteht durch natrliche Abnahme der Lebenswrme und feuchtigkeit und ist keine Krankheit Unterscheidung zwischen physiologischen Alterssymptomen und pathologischen Alterskrankheiten Alter entsteht durch natrliche Abnahme der Lebenswrme und feuchtigkeit und ist keine Krankheit Unterscheidung zwischen physiologischen Alterssymptomen und pathologischen Alterskrankheiten
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  • 3. Zeitgenssische medizinische Diskussion in geriatrischen Schriften Seltenes Beispiel fr Diskussion in geriatrischen Schriften: Aurelio Anselmi, Gerocomica (Venedig 1606), Kap. De phrenitide/De lethargo: Seltenes Beispiel fr Diskussion in geriatrischen Schriften: Aurelio Anselmi, Gerocomica (Venedig 1606), Kap. De phrenitide/De lethargo: Altersphysiologische tiologie (Klte, extrinsische Feuchtigkeit im Gehirn) Altersphysiologische tiologie (Klte, extrinsische Feuchtigkeit im Gehirn) Ditetische tiologie Ditetische tiologie Entsprechende therapeutische Empfehlungen: Wrmende Lebensmittel und Drogen, Gedchtnistraining, kein Koitus Entsprechende therapeutische Empfehlungen: Wrmende Lebensmittel und Drogen, Gedchtnistraining, kein Koitus
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  • 3. Zeitgenssische medizinische Diskussion ber Altersvergesslichkeit und Demenz Widersprchliche Rezeption der Antike: Sapientia in sicco residet: Substanzielle Trockenheit des Gehirns (physiologisch im Alter) befrdert die Altersweisheit. Sapientia in sicco residet: Substanzielle Trockenheit des Gehirns (physiologisch im Alter) befrdert die Altersweisheit. Seltene Gegenmeinung: Vergesslichkeit entsteht durch Austrocknung des Gehirns; dies wird allerdings im 18. Jahrhundert zur Leitidee. Seltene Gegenmeinung: Vergesslichkeit entsteht durch Austrocknung des Gehirns; dies wird allerdings im 18. Jahrhundert zur Leitidee.
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  • 3. Zeitgenssische medizinische Diskussion ber Altersvergesslichkeit und Demenz Vergesslichkeit als Leitsymptom des Alters: Haus der Vergesslichkeit, nach Haly Abbas Heinrich Stromer (von Auerbach) Vergesslichkeit als Leitsymptom des Alters: Haus der Vergesslichkeit, nach Haly Abbas Heinrich Stromer (von Auerbach) Frhsymptom des Alterns (Seneca d.., Galen) oder Zeichen hchsten Alters? Frhsymptom des Alterns (Seneca d.., Galen) oder Zeichen hchsten Alters? Weitere Details in medizinischen Texten: Der kindische Greis (Platon: Bis pueri senes): Kinder und alte Menschen sind vergesslich, weil sie zu feucht sind; beide haben von Natur aus einen Status zwischen Krankheit und Gesundheit (senectus est defectus) Der kindische Greis (Platon: Bis pueri senes): Kinder und alte Menschen sind vergesslich, weil sie zu feucht sind; beide haben von Natur aus einen Status zwischen Krankheit und Gesundheit (senectus est defectus) Heinrich Stromer (1476-1542)
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  • 3. Zeitgenssische medizinische Diskussion Vorlufige Ergebnisse Altersvergesslichkeit wird in Fachtexten als Symptom des natrlichen Alterns erwhnt, sporadisch auch als therapiebedrftiges Altersleiden Altersvergesslichkeit wird in Fachtexten als Symptom des natrlichen Alterns erwhnt, sporadisch auch als therapiebedrftiges Altersleiden Eine mgliche Ursache fr die fehlende Diskussion ist die fehlende Tradition; lediglich auerhalb der Geriatrie gibt es altersunspezifische Konzepte fr Vergesslichkeit Eine mgliche Ursache fr die fehlende Diskussion ist die fehlende Tradition; lediglich auerhalb der Geriatrie gibt es altersunspezifische Konzepte fr Vergesslichkeit Gibt es weitere Faktoren auerhalb der Medizin, die die Wissenslcke erklren? Gibt es weitere Faktoren auerhalb der Medizin, die die Wissenslcke erklren?
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  • 4. Ideengeschichtlicher Einfluss Platon (4. Jhd. v. Chr.): Seele ist unsterblich und verlsst den alten Krper nach dem Tod Platon (4. Jhd. v. Chr.): Seele ist unsterblich und verlsst den alten Krper nach dem Tod Cicero, Cato maior De senectute (44 v. Chr.): Lob der geistigen Fhigkeiten alter Menschen Cicero, Cato maior De senectute (44 v. Chr.): Lob der geistigen Fhigkeiten alter Menschen Christliche Theologie: Unsterbliche Seele kommt von Gott und kehrt zu ihm zurck Christliche Theologie: Unsterbliche Seele kommt von Gott und kehrt zu ihm zurck Jacques Lefvre (Paris 1512): Das Alter ist keine Krankheit der Seele. Alte Menschen sind weise Staatsmnner, weil sie Erfahrung akkumulieren und ihre Seele im Unterschied zum Krper nicht altert Jacques Lefvre (Paris 1512): Das Alter ist keine Krankheit der Seele. Alte Menschen sind weise Staatsmnner, weil sie Erfahrung akkumulieren und ihre Seele im Unterschied zum Krper nicht altert Jacques Lefvre (1450-1536)
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  • 4. Ideengeschichtlicher Einfluss Frhneuzeitliche konfessionelle Unterschiede in der Beurteilung der geistigen Fhigkeiten alter Menschen: Katholische Theologen (z.B. Gabriele Paleotti) mieden in Schriften ber das Alter Hinweise auf Geistesschwche, weil die unsterbliche Seele von Gott stamme und alterslos sei.Katholische Theologen (z.B. Gabriele Paleotti) mieden in Schriften ber das Alter Hinweise auf Geistesschwche, weil die unsterbliche Seele von Gott stamme und alterslos sei. Fr protestantische Theologen (z.B. Martin Luther) war ein intellektueller Abbau im Alter nicht undenkbar, weil Leib und Seele vergng- lich sind und allein der Geist unsterblich ist.Fr protestantische Theologen (z.B. Martin Luther) war ein intellektueller Abbau im Alter nicht undenkbar, weil Leib und Seele vergng- lich sind und allein der Geist unsterblich ist.
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  • 4. Ideengeschichtlicher Einfluss Bis etwa 1650 unausgesprochener Konflikt zur materialistischen Medizin und Naturphilosophie: lokalisieren seit der Antike zumindest Teile des Gedchtnisses im Gehirn lokalisieren seit der Antike zumindest Teile des Gedchtnisses im Gehirn verstehen Seelenvermgen (insbesondere Anima sensitiva) als abhngig von Krperfunktionen; Beispiel: Ein voller Bauch studiert nicht gern. verstehen Seelenvermgen (insbesondere Anima sensitiva) als abhngig von Krperfunktionen; Beispiel: Ein voller Bauch studiert nicht gern. Problem: Keine scharfe Abgrenzung zwischen medizinischem und theologischem Seelenbegriff Problem: Keine scharfe Abgrenzung zwischen medizinischem und theologischem Seelenbegriff
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  • 4. Ideengeschichtlicher Einfluss Mglicher Kompromiss in der frhneuzeitlichen Medizin zwischen materialistischer und idealistischer Seelenlehre: Anima rationalis ist nur sekundr vom Niedergang der inneren Sinne (niederen Seelenvermgen) betroffen. Wahnsinn, Gedchtnisverlust und Demenz sind zwar mglich, aber nur als Folge krperlicher Schwche; es gibt keine psychischen Erkrankungen im engeren Sinne Wahnsinn, Gedchtnisverlust und Demenz sind zwar mglich, aber nur als Folge krperlicher Schwche; es gibt keine psychischen Erkrankungen im engeren Sinne
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  • Mgliche Grnde fr die sprliche Diskussion von Altersdemenz in der frhneuzeitlichen Medizin 1.Selteneres Vorkommen in der Bevlkerung aufgrund niedrigerer Lebenserwartung 2.Fehlende fachliterarische Tradition zu dieser Sonderform von Vergesslichkeit; 3.Unzureichende physiologische und morphologische Kenntnisse ber das Gehirn; 4.Konflikt zwischen idealistischer und materialistischer Sichtweise der Seelenfunktionen und deren Zustand im Alter.
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  • 5. Vernderung medizinischer Konzepte nach 1650: Der Einfluss von Descartes Cartesianische Naturphilosophie lehrt scharfe Trennung von Leib und Seele: Cartesianische Naturphilosophie lehrt scharfe Trennung von Leib und Seele: Gehirn ist eine Maschine, die auch ohne Seele funktioniert (Reflexbogen). Gehirn ist eine Maschine, die auch ohne Seele funktioniert (Reflexbogen). Seele (res cogitans) ist kein Gegenstand der experimentellen Naturwissenschaft Seele (res cogitans) ist kein Gegenstand der experimentellen Naturwissenschaft (Seele existiert nicht) (Seele existiert nicht)
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  • 5. Vernderung medizinischer Konzepte nach 1650: Der Einfluss von Descartes Wiederaufgreifen der zwei Gedchtnisformen: Wiederaufgreifen der zwei Gedchtnisformen: Mmoire corporelle (unwillkrliche Erinnerung) entsteht mechanisch durch den Abfluss von Nerven- flssigkeit der Zirbeldrse ber Rhrchen des Gehirns (Lochbildung). Mmoire corporelle (unwillkrliche Erinnerung) entsteht mechanisch durch den Abfluss von Nerven- flssigkeit der Zirbeldrse ber Rhrchen des Gehirns (Lochbildung). Willkrliche Erinnerung geschieht durch immaterielle Seele, die ebenfalls ber die Zirbeldrse auf Gedchtnisspuren zurckgreifen kann. Willkrliche Erinnerung geschieht durch immaterielle Seele, die ebenfalls ber die Zirbeldrse auf Gedchtnisspuren zurckgreifen kann. Ren Descartes, LHomme (1632/Paris 1664)
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  • 5. Vernderung medizinischer Konzepte nach 1650: Streit um die alternde Seele Franois Ranchin, Gerokomike (Montpellier 1632): Es altert nmlich die Seele mit dem Leib. Franois Ranchin, Gerokomike (Montpellier 1632): Es altert nmlich die Seele mit dem Leib. Jacques Gavois/Claude Perrault: An ut corporis sic animae senectus? (Paris 1639): Nicht wie der Krper altert die Seele. Jacques Gavois/Claude Perrault: An ut corporis sic animae senectus? (Paris 1639): Nicht wie der Krper altert die Seele. John Smith, The Pourtract of Old Age (London 1666): Seele ist im Alter eine Tabula derasa. Allmhlicher Abschied vom Gehirn als Seelenorgan John Smith, The Pourtract of Old Age (London 1666): Seele ist im Alter eine Tabula derasa. Allmhlicher Abschied vom Gehirn als Seelenorgan
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  • 5. Vernderung medizinischer Konzepte nach 1650: Neue Morphologie des Gedchtnisses Thomas Willis: Sitz des Gedchtnisses ist berwiegend die Hirnrinde (nicht mehr Ventrikel) Thomas Willis: Sitz des Gedchtnisses ist berwiegend die Hirnrinde (nicht mehr Ventrikel) Neues cartesianisches Konzept vom Altern (Iatromechanik): Krper ist eine sich abntzenden Maschine; Gedchtnisschwche ist Folge einer herabgesetzten Schwingungsfhigkeit verhrteter Nervenfasern Neues cartesianisches Konzept vom Altern (Iatromechanik): Krper ist eine sich abntzenden Maschine; Gedchtnisschwche ist Folge einer herabgesetzten Schwingungsfhigkeit verhrteter Nervenfasern Thomas Willis (1621-1675)
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  • Vernderung medizinischer Konzepte nach 1650: Ausblick Romantische Medizin um 1800: Schwinden der Seele verursacht krperlichen Verfall; moralische Therapie psychischer Erkrankungen Romantische Medizin um 1800: Schwinden der Seele verursacht krperlichen Verfall; moralische Therapie psychischer Erkrankungen Naturwissenschaftliche Medizin seit 1840: Geisteskrankheiten sind Gehirnkrankheiten (Wilhelm Griesinger). Demenz muss im Gehirn nachweisbare Spuren hinterlassen Alois Alzheimer Naturwissenschaftliche Medizin seit 1840: Geisteskrankheiten sind Gehirnkrankheiten (Wilhelm Griesinger). Demenz muss im Gehirn nachweisbare Spuren hinterlassen Alois Alzheimer
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  • Zusammenfassung: Demenz vor Alzheimer gab es mit groer Wahrscheinlichkeit, auch wenn Kasuistiken keinen Beweis liefern gab es mit groer Wahrscheinlichkeit, auch wenn Kasuistiken keinen Beweis liefern zeigt exemplarisch die Abhngigkeit medizinischer Vorstellungen von nicht- medizinischen Einflssen zeigt exemplarisch die Abhngigkeit medizinischer Vorstellungen von nicht- medizinischen Einflssen Darstellungen und Modelle orientieren sich an zeitgenssischen Konzepten von Altern und Gehirnfunktionen Darstellungen und Modelle orientieren sich an zeitgenssischen Konzepten von Altern und Gehirnfunktionen
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  • Zusammenfassung: Demenz vor Alzheimer offenbart Einfluss vormoderner materialistischer Hirnbiologie: Verbindung von Sinneseindruck, Gedchtnis und Erinnerung; morphologisch fassbare Erinnerungsvorgnge und Gedchtnisspuren im Gehirn Einfluss vormoderner materialistischer Hirnbiologie: Verbindung von Sinneseindruck, Gedchtnis und Erinnerung; morphologisch fassbare Erinnerungsvorgnge und Gedchtnisspuren im Gehirn Einfluss vormoderner Psychologie: Trennung zwischen verschiedenen Gehirnfunktionen und Zuordnung zu unterschiedlichen Seelenanteilen Einfluss vormoderner Psychologie: Trennung zwischen verschiedenen Gehirnfunktionen und Zuordnung zu unterschiedlichen Seelenanteilen
  • Folie 40
  • Zusammenfassung: Wissenschaftshistorischer Kontext frhneuzeitlicher Altersdemenz Frhe Biologisierung hherer Hirnfunktionen um 1700 unter Abspaltung psychologischer und Ausblendung metaphysischer Konzepte leitet Siegeszug moderner Hirnforschung ein. Frhe Biologisierung hherer Hirnfunktionen um 1700 unter Abspaltung psychologischer und Ausblendung metaphysischer Konzepte leitet Siegeszug moderner Hirnforschung ein.
  • Folie 41
  • Zusammenfassung: Ethische Dimensionen frhneuzeitlichen Umgangs mit Altersdemenz Dominanz der Ideale (alterslose Seele) verstellte teilweise den Blick auf die Realitt, weil, so schloss er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf! (Ch. Morgenstern) Dominanz der Ideale (alterslose Seele) verstellte teilweise den Blick auf die Realitt, weil, so schloss er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf! (Ch. Morgenstern) Medizinische Enttabuisierung und Somatisierung der Demenz bergen umgekehrt die Gefahr, personale und moralische Dimensionen der chronischen Krankheit im Sinne einer Lebensphase auszublenden. Medizinische Enttabuisierung und Somatisierung der Demenz bergen umgekehrt die Gefahr, personale und moralische Dimensionen der chronischen Krankheit im Sinne einer Lebensphase auszublenden.
  • Folie 42
  • Demenz vor Alzheimer? Krankheit, Alter und Gehirn in vormodernen Zeiten Prof. Dr. Dr. Daniel Schfer Universitt zu Kln Institut fr Geschichte und Ethik der Medizin