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Leipzig School of Media ⏐ Studiengang Corporate Publishing
Masterarbeit
Der Einsatz von Social Media in der
Öffentlichkeitsarbeit von Schweizer Hochschulen –
Motive, Risiken, Erfahrungswerte
Eine gegenüberstellende empirische Untersuchung
bei universitären Hochschulen und Fachhochschulen
Erstprüfer: Prof. Dr. Günter Bentele
Zweitprüfer: Dr. Tobias Liebert
Eingereicht von:
Simona Stalder
Geboren am 9. November 1980 in Luzern (Schweiz)
30. August 2012
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung .................................................................................................... 3
1.1 Thema der Arbeit und Abgrenzung ............................................................................ 3 1.2 Ziele ............................................................................................................................ 4 1.3 Vorgehen und Aufbau der Arbeit ............................................................................... 5
2 Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen ... 6
2.1 Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen im Schweizer Bildungssystem ...... 6 2.1.1 Schweizer Bildungssystem .................................................................................. 6 2.1.2 Universitäre Hochschulen ................................................................................. 12 2.1.3 Fachhochschulen ............................................................................................... 20 2.1.4 Zusammenfassung ............................................................................................. 24
2.2 Öffentlichkeitsarbeit ................................................................................................. 25 2.2.1 Definition ........................................................................................................... 25 2.2.2 Ausgewählte Theorien zur Öffentlichkeitsarbeit ............................................... 26 2.2.3 PR-Modelle nach Grunig und Hunt ................................................................... 29 2.2.4 Disziplinen der Öffentlichkeitsarbeit ................................................................ 31 2.2.5 Zusammenfassung ............................................................................................. 35
2.3 Öffentlichkeitsarbeit an Hochschulen ....................................................................... 36 2.3.1 Schaffung günstiger Rahmenbedingungen ........................................................ 36 2.3.2 Sicherung der Finanzierung ............................................................................... 37 2.3.3 Durchsetzen gegenüber der Konkurrenz ........................................................... 38 2.3.4 Interne Koordination und Abstimmung ............................................................ 39 2.3.5 Zielgruppen der Öffentlichkeitsarbeit von Hochschulen .................................. 39 2.3.6 Zusammenfassung ............................................................................................. 43
3 Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit ................................. 45
3.1 Social Media ............................................................................................................. 45 3.1.1 Definition und Funktionen ................................................................................ 45 3.1.2 Kategorien ......................................................................................................... 46
3.1.2.1 Wikis .......................................................................................................... 47 3.1.2.2 Blogs .......................................................................................................... 48 3.1.2.3 Micro-Blogs ............................................................................................... 49 3.1.2.4 Soziale Netzwerke ...................................................................................... 51 3.1.2.5 Social Sharing ............................................................................................ 52
3.1.3 Nutzung ............................................................................................................. 53 3.1.4 Zusammenfassung ............................................................................................. 57
3.2 Einsatz von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit ............................................. 57
Inhaltsverzeichnis 2
3.2.1 Chancen und Herausforderungen ...................................................................... 57 3.2.2 Einsatzmöglichkeiten ........................................................................................ 59 3.2.3 Ausgewählte Erkenntnisse zum Einsatz in der Öffentlichkeitsarbeit ................ 69
3.2.3.1 Studien Schweiz ......................................................................................... 69 3.2.3.2 Social Media Governance .......................................................................... 70 3.2.3.3 Zusammenfassung zentraler Ergebnisse .................................................... 71
3.2.4 Zusammenfassung ............................................................................................. 77
4 Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen ........ 78
4.1 Untersuchungsdesign ................................................................................................ 78 4.1.1 Wissenschaftliche Fragestellung und Ziele der Untersuchung ......................... 78 4.1.2 Hypothesen ........................................................................................................ 78 4.1.3 Methodik ........................................................................................................... 82
4.1.3.1 Vollerhebung .............................................................................................. 82 4.1.3.2 Standardisierte Online-Befragung .............................................................. 82 4.1.3.3 Fragebogen ................................................................................................. 83 4.1.3.4 Gütekriterien für die Untersuchung ........................................................... 86 4.1.3.5 Ablauf der Erhebung .................................................................................. 87 4.1.3.6 Geplante Auswertung ................................................................................. 88
4.2 Ergebnisse ................................................................................................................. 89 4.2.1 Beteiligung an der Befragung ............................................................................ 89 4.2.2 Darstellung der Ergebnisse ................................................................................ 90 4.2.3 Prüfung der Hypothesen .................................................................................. 109
5 Reflexion und Ausblick ............................................................................ 112
5.1 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse ...................................................... 112 5.2 Gesamtfazit zur Beantwortung der wissenschaftlichen Fragestellung ................... 113 5.3 Diskussion ............................................................................................................... 114 5.4 Ausblick .................................................................................................................. 117
Verzeichnisse ............................................................................................... 119
I Literaturverzeichnis .................................................................................................... 119 II Abbildungsverzeichnis .............................................................................................. 130 III Tabellenverzeichnis ................................................................................................. 133 IV Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................... 133
Anhang ........................................................................................................ 134
A Fragebogen ................................................................................................................ 134 B Eidesstattliche Erklärung .......................................................................................... 143
1 Einleitung
1.1 Thema der Arbeit und Abgrenzung
Mit Web 2.0 und den darauf aufsetzenden Social Media haben sich für Organisatio-
nen (Unternehmen, Verbände etc.) neue Möglichkeiten ergeben, sich zu präsentieren
und mit ihren Anspruchsgruppen in einen Dialog zu treten. Daraus ergeben sich für
die Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen Chancen, aber auch Risiken. Social
Media erlauben es Internetnutzern1, selbst Inhalte im Internet zu veröffentlichen.
Organisationen, ihre Produkte und Dienstleistungen oder etwa ihre Geschäftspolitik
können von Internetnutzern sehr viel einfacher zum Thema öffentlicher Kommunika-
tion gemacht werden, als dies vor dem Web 2.0 möglich war.
Entscheidet sich eine Organisation, selbst in Social Media aktiv zu werden und sich
dort zu präsentieren, unterwirft sie sich den spezifischen Zwängen dieser Medien.
Mit einer Präsenz in Social Media signalisiert sie Offenheit und Dialogbereitschaft,
was grundsätzlich für die Öffentlichkeitsarbeit als positiv zu werten ist. Sie setzt sich
gleichzeitig aber bestimmten Erwartungen der Nutzer aus. Diese erwarten etwa, mit
der Organisation jederzeit in einen Dialog treten, diese kommentieren und bewerten
zu können und auf eine solche Kontaktnahme innerhalb kurzer Zeit eine Reaktion zu
erhalten. Damit verändern Social Media die Art und Weise, wie Organisationen ihre
Öffentlichkeitsarbeit gestalten und organisieren müssen. Sie geben einen Teil der
Kontrolle über den Verlauf der Kommunikation mit ihren Anspruchsgruppen auf.
Trotz dieser Herausforderungen sehen die meisten Organisationen im Einsatz von
Social Media mehrheitlich Chancen. Immer mehr werden in Social Media aktiv, teil-
weise jedoch ohne vorher die für einen effektiven Einsatz nötigen strategischen
Grundlagen und den nötigen Ordnungsrahmen zu schaffen.
Diese Masterarbeit leistet einen Beitrag zum Forschungsstand über den Einsatz von
Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen. Sie fokussiert den Be-
reich der universitären Hochschulen und Fachhochschulen in der Schweiz und stellt
die beiden Hochschultypen einander gegenüber. Der dritte in der Schweiz vertretene
Hochschultyp, die Pädagogischen Hochschulen, bleiben bewusst außen vor. Bei
ihnen handelt es sich teilweise um eigenständige rechtliche Einheiten, teilweise um
1 Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird in dieser Masterarbeit das generische Maskulinum verwendet. Gemeint sind jeweils beide Geschlechter. 2 Aufgrund dieser fehlenden eindeutigen Abgrenzbarkeit der Pädagogischen Hochschulen von
Einleitung 4
Teile von kantonalen Universitäten und Fachhochschulen (vgl. Kapitel 2.1.1). Eine
präzise Abgrenzung der drei Typen und eine vergleichende Gegenüberstellung wären
daher nicht möglich gewesen.
Social Media bieten auch für Hochschulen gewisse Chancen. Weil Social Media zu
einem großen Teil von Personen zwischen 14 und 29 Jahren genutzt werden, bieten
sie einen guten Zugang zu potenziellen Studierenden. Im Bereich der
Wissenschaftskommunikation lassen sich durch thematische Blogs und Wikis, die
aktive Mitarbeit an Wikipedia sowie das Bereitstellen von Materialien auf Sharing-
Plattformen eine gewisse Profilierung und eventuell sogar eine Themenführerschaft
erreichen. Nicht zuletzt kann die Hochschule zeigen, dass sie nicht im Elfenbeinturm
wirkt, sondern ihr Wissen nach außen trägt, zur Lösung gesellschaftlicher Probleme
beiträgt und öffentliche Gelder effektiv einsetzt.
1.2 Ziele
Diese Masterarbeit untersucht die Frage, wie universitäre Hochschulen und
Fachhochschulen in der Schweiz Social Media im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsar-
beit nutzen. Es ist das Ziel zu ermitteln,
§ welche Bedeutung die Hochschulen Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit beimessen,
§ welche Chancen und Risiken in Social Media gesehen werden,
§ wie viele der universitären Hochschulen und Fachhochschulen Social Media nutzen,
§ welche Ziele und Zielgruppen angesprochen werden,
§ welche Social-Media-Kategorien bevorzugt genutzt und als besonders relevant angesehen werden,
§ unter welchen Rahmenbedingungen die Social-Media-Aktivitäten realisiert wer-den (strategische Fundierung, Themen-Monitoring, Erfolgskontrolle, Richtlinien, personelle Disposition),
§ welcher Aufwand mit den Aktivitäten verbunden ist und wie er im Verhältnis zum Nutzen beurteilt wird,
§ welche Hindernisse bei der Nutzung von Social Media bestehen und
§ ob sich universitäre Hochschulen und Fachhochschulen in der Nutzung von Social Media unterscheiden.
Einleitung 5
1.3 Vorgehen und Aufbau der Arbeit
Um die wissenschaftliche Fragestellung dieser Masterarbeit zu bearbeiten, wurde ein
mehrstufiges Vorgehen gewählt. Die erste Phase diente dem Studium einschlägiger
Literatur und vorliegender Studien zu den relevanten Themenfeldern sowie der
Erarbeitung des theoretischen Rahmens der Untersuchung. In einer zweiten Phase
wurde die empirische Untersuchung vorbereitet: Die Hypothesen wurden formuliert,
das Erhebungsinstrument in Form eines Fragebogens ausgearbeitet und die prakti-
sche Durchführung mittels eines Online-Befragungstools vorbereitet. Die dritte und
letzte Phase umfasste die Durchführung der Untersuchung, die Auswertung der
Ergebnisse sowie deren Interpretation und Einordnung.
Die vorliegende Masterarbeit dokumentiert diesen Prozess. Sie gliedert sich in einen
Theorieteil, einen Teil zur empirischen Untersuchung und den Ergebnissen sowie
einen abschließenden Teil, der die Ergebnisse einordnet und einen Ausblick auf
mögliche künftige Forschungsfragen liefert. Der Theorieteil gliedert sich in zwei
Teile: Der erste Teil widmet sich der Öffentlichkeitsarbeit an Hochschulen. Er be-
schreibt das Schweizer Bildungssystem und insbesondere die beiden
Hochschulkategorien universitäre Hochschule und Fachhochschule. Dann erläutert er
das dieser Arbeit zu Grunde liegende Verständnis von Öffentlichkeitarbeit anhand
geeigneter Definitionen und Theorien. Schließlich zeigt er auf, warum Hochschulen
Öffentlichkeitsarbeit betreiben müssen und wo die Schwerpunkte liegen. Der zweite
Teil des Theorieteils beschreibt zuerst die Entwicklung von Social Web und Social
Media, gibt einen Überblick über die verschiedenen Social-Media-Kategorien und
veranschaulicht, wie diese von Internetnutzern genutzt werden. Anschließend zeigt
er auf, welche Chancen und Risiken für Organisationen mit Social Media verbunden
sind und wie diese in der Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen im Allgemeinen
und von Hochschulen im Speziellen genutzt werden können. Schließlich fasst er den
Kenntnisstand zur Nutzung von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit von
Organisationen anhand der Ergebnisse ausgewählter Studien aus Deutschland und
der Schweiz zusammen.
Im Anschluss an den Theorieteil folgt das Kapitel zur empirischen Untersuchung.
Als erstes wird das Untersuchungsdesign beschrieben und das Vorgehen bei der
Erhebung und Auswertung der Daten transparent gemacht. Es folgt die Darstellung
der Ergebnisse sowie die Überprüfung der Hypothesen. .
2 Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschu-len und Fachhochschulen
2.1 Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen im Schweizer Bildungssystem
2.1.1 Schweizer Bildungssystem
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über das Schweizer Bildungssystem. Es soll das
Umfeld skizzieren, in dem universitäre Hochschulen und Fachhochschulen angesie-
delt sind.
Entstehung des staatlichen Bildungswesens
Das staatliche Bildungswesen entwickelte sich in der Schweiz im 19. Jahrhundert
unter dem Einfluss des Gedankenguts der französischen Revolution und auf der
Grundlage des modernen Rechtsstaates. (Criblez 2010, S. 665) Der Zugang zu Bil-
dung sollte nicht länger von Herkunft und gesellschaftlicher Stellung abhängen, son-
dern von der Leistung des Einzelnen. Die Unterrichtsinhalte sollten sich an
wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren statt an konfessionellen Glaubenssät-
zen. (Criblez 2010, S. 665) Damals hielt in der Schweiz die allgemeine Schulpflicht
Einzug, ein staatliches Schul- und Hochschulwesen entstand und die öffentliche
Hand übernahm die Aufsicht über private und kirchliche Bildungsinstitutionen. (Frey
2004, S. 419) Die Grundzüge des heutigen Bildungswesens wurden damals geprägt.
(Criblez 2010, S. 666)
Aktuelle bildungspolitische Ziele
Die aktuelle Bildungspolitik der Schweiz umfasst verschiedene Ziele: Bildung soll
dem Einzelnen befähigen, seinen Lebensunterhalt selbstständig zu bestreiten (Frey
2004, S. 419) und zu Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz beitragen.
(Schweizerische Eidgenossenschaft 2006, S. 5)
Der Besuch öffentlicher Schulen ist in der Schweiz bis auf den Tertiärbereich und
die Weiterbildung kostenlos, Privatschulen erheben auch auf tieferen Stufen ein
Schulgeld. Deshalb spielen sie in der Schweiz eine untergeordnete Rolle. (Criblez
2010, S. 675)
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 7
Drei Bildungsstufen
Dieser Abschnitt beschreibt in knapper Form die verschiedenen Stufen des Schwei-
zer Bildungssystems. Er soll die Hochschulen im Schweizer Bildungssystem veror-
ten und zeigen, welche Wege an eine Universität oder Fachhochschule führen. Die
Ausführungen verzichten auf Details und Differenzierungen, die für die Bearbeitung
der Forschungsfrage nicht relevant erscheinen. So klammern sie etwa die
Sonderschulen aus, die Bildungsangebote für Schüler anbieten, welche dem
Regelunterricht aus bestimmten Gründen nicht folgen können.
Das Schweizer Bildungssystem gliedert sich in drei Stufen: die Primarstufe, die
Sekundarstufe (I und II) sowie die Tertiärstufe. Der Primarstufe vorgelagert ist die
Vorschule. (Bundesamt für Statistik 2012a, S. 1)
Vorschulstufe: Auf der Vorschulstufe finden sich heute vornehmlich Kinderkrippen
und Kindergärten. Erstere dienen der sozialpädagogischen Betreuung, Kindergärten
bereiten die Kinder auf die Primarstufe vor. (Criblez 2010, S. 676)
Primarstufe: Die Primarstufe dauert in den meisten Kantonen sechs Jahre. Zu den
unterrichteten Fächern gehören in der Regel die Muttersprache, eine erste
Fremdsprache, Mathematik, Sachunterricht, Musik/Singen, Turnen, Zeichnen und
Werken. (Criblez 2010, S. 677)
Sekundarstufe I: Die Dauer der Sekundarstufe I ist abhängig von der Dauer der
Primarstufe, beide Stufen zusammen umfassen neun Jahre. Die Fächerpalette ist je-
ner der Primarstufe ähnlich. Traditionell ist die Sekundarstufe I in verschiedene (oft-
mals drei) Leistungsniveaus differenziert, heute werden vermehrt auch integrierte
Modelle eingeführt. (Criblez 2010, S. 677)
Sekundarstufe II: An die obligatorische Schulpflicht schließt mit der Sekundarstufe
II die freiwillige, sogenannte „nachobligatorische Ausbildung“ an. Den Schülern
stehen zwei Hauptwege offen: die berufliche Grundbildung (Berufslehre und evtl.
Berufsmaturität) oder eine fortführende allgemeinbildende Ausbildung an gymnasia-
len Maturitätsschulen oder Fachmittelschulen. Rund 90 % aller Jugendlichen in der
Schweiz schließen eine Ausbildung auf Sekundarstufe II ab. (Criblez 2010, S. 679;
Bundesamt für Statistik 2012a, S. 3) Auf dieser Stufe erarbeiten sich die Schüler
auch die Zugangsberechtigung zu einem Hochschulstudium.
Die gymnasiale Maturität erlaubt das Studium an einer kantonalen Universität oder
einer Eidgenössischen Technischen Hochschule. (Criblez 2010, S. 679) Kann der
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 8
Maturand ein einjähriges Praktikum in einem dem Studiengebiet verwandten Gebiet
nachweisen, ist er auch zum Fachhochschulstudium zugelassen. (Bundesversamm-
lung der Schweizerischen Eidgenossenschaft 1995, Art. 5 Abs. 1 lit. B) Die Zahl der
gymnasialen Maturitätsabschlüsse ist in den letzten Jahren gestiegen. Trotzdem
erlangten im Jahr 2010 lediglich 18 872 Schüler die Maturität (im Vergleich zu
59 389 Abschlüssen bei den Berufslehren). (Bundesamt für Statistik 2012c)
Fachmittelschulen bereiten in einer dreijährigen Ausbildung auf die Berufsbildung in
den Bereichen Gesundheit, Soziale Arbeit, Pädagogik, Kommunikation und Informa-
tion, Gestaltung und Kunst, Musik und Theater sowie Angewandte Psychologie vor.
Absolvieren die Schüler im Anschluss ein Praktikum oder ein zusätzliches
allgemeinbildendes Schuljahr, erwerben sie mit der Fachmaturität die
Zugangsberechtigung zu einer Fachhochschule. (Criblez 2010, S. 680) Im Jahr 2010
schlossen 3 415 Schüler eine Fachmittelschule ab. (Bundesamt für Statistik 2012c)
Mit über 237 000 Lernenden entschieden sich 2010 über zwei Drittel der Jugendli-
chen in der Schweiz für eine berufliche Grundbildung (Bundesamt für Statistik
2012a, S. 4) in einem von rund 250 Lehrberufen (Criblez 2010, S. 680). Mitte der
1990er-Jahre wurde die Berufsmaturität eingeführt, die ein Fachhochschulstudium
erlaubt. Die Berufsmaturitätsschüler erarbeiten sich während der Lehre oder danach
ergänzende Allgemeinbildung. (Criblez 2010, S. 680) Durch zusätzliche
Qualifikationen kann ein Berufsmaturand die Zulassung zu einer universitären Hoch-
schule erlangen. (Frey 2004, S. 427) Die Zahl der Berufsmaturanden ist seit der
Einführung der Berufsmaturität stetig gestiegen. 2010 erlangten 12 249 junge
Berufsleute die Berufsmaturität (2000: 6 478). (Bundesamt für Statistik 2012c)
Die gymnasiale Maturitätsquote (Anteil der Schweizer Wohnbevölkerung, die eine
gymnasiale Maturität erworben haben) beträgt in der Schweiz trotz steigender Ten-
denz nur knapp 20 Prozent (2010: 19.8%) (Bundesamt für Statistik 2012a, S. 4), wo-
mit sie unter dem OECD-Durchschnitt liegt (OECD 2011, S. 85). Ausgeklammert
bleibt dabei jedoch, dass ein erheblicher Anteil der Jugendlichen (2010: 12.8%) eine
Berufsmaturität erreicht. Zählt man die Fachmaturitäten (2010: 1.5%) hinzu, qualifi-
ziert sich in der Schweiz rund ein Drittel aller Jugendlichen für ein Hochschulstu-
dium. (Bundesamt für Statistik 2012a, S. 4)
Tertiärstufe: Zur Tertiärstufe gehören drei Hochschulkategorien: universitäre
Hochschulen (kantonale Universitäten und Eidgenössische Technische Hochschu-
len), Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen. (Rektorenkonferenz der
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 9
Schweizer Universitäten 2012b) Zudem umfasst die Tertiärstufe den Bereich der
höheren Berufsbildung. An den Pädagogischen Hochschulen werden Lehrpersonen
für die Vorschul-, die Primar- und die Sekundarstufe I, die Maturitätsschulen sowie
die schulische Heilpädagogik ausgebildet. (Criblez 2010, S. 682)
Die universitären Hochschulen und die Fachhochschulen sind Untersuchungsgegen-
stand dieser Arbeit. Sie werden in den Kapiteln 2.1.2 und 2.1.3 genauer betrachtet.
Die folgende Abbildung stellt das Schweizer Bildungssystem vereinfacht dar:
Abb. 1: Das Bildungssystem in der Schweiz (stark vereinfacht)
Finanzierung
Bund, Kantone und Gemeinden tragen die Kosten des Bildungswesens gemeinsam.
(Criblez 2010, S. 674) 2009 investierte die öffentliche Hand fast 30 Milliarden Fran-
ken in die Bildung, etwas mehr als 20 Prozent der gesamten öffentlichen Ausgaben.
Über die letzten Jahre war eine Abnahme bei den Bildungsausgaben festzustellen
(Criblez 2010, S. 674). 2009 entfielen 43.4 Prozent der öffentlichen Bildungsausga-
ben auf die obligatorische Volksschule, 24.4 Prozent auf die Hochschulen, 12.1 Pro-
zent auf die berufliche Grundbildung und 7.8 Prozent auf die allgemeinbildenden
Pädagogische
Hochschulen
Fachhoch-
schulen
Höhere
Berufsbildung
Gymnasiale
Maturität
Sekundarschule
Primarschule
Volksschule
Fachuniversität
Fachmittelschule
Berufsmaturität
Berufliche Grundausbildung
Universitäten
Hochschulen
Tert
iärs
tufe
S
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dar-
stuf
e II
Sek
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r-
stuf
e I
Prim
ar-
stuf
e
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 10
Schulen der Sekundarstufe II. Die übrigen 12.3 Prozent entfielen auf Förderschulen,
die Vorschule, die Tagesbetreuung, die höhere Berufsbildung sowie auf
stufenübergreifende, nichtteilbare Aufgaben. Die Hauptlast der Bildungsausgaben
trugen die Kantone mit einem Anteil von 65.4 Prozent, gefolgt von den Gemeinden
mit 29.9 Prozent und dem Bund mit einem Anteil von lediglich 4.7 Prozent.
(Bundesamt für Statistik 2012b)
Abb. 2: Anteile der Träger an den öffentlichen Bildungsausgaben (2009)
Abb. 3: Verteilung der öffentlichen Bildungsausgaben auf die Bildungsbereiche (2009)
65.4%
29.9%
4.7%
Anteile der Träger an den öffentlichen Bildungsausgaben (2009)
Kantone und kantonale Konkordate
Gemeinden
Bund
43.4%
24.4%
12.1%
7.8%
12.3%
Verteilung der öffentlichen Bildungsausgaben (2009)
Obligatorische Volksschule
Hochschulen
Berufliche Grundbildung
Allgemeinbildende Schulen
Vorschule, Tagesbetreuung, Förderschulen, höhere Berufsbildung, nichtteilbare Aufgaben
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 11
An Hochschulen werden Studiengebühren erhoben, diese decken aber nur einen
geringen Teil der Studienkosten. 2011 betrugen sie im Durchschnitt 1 500 Franken
pro Jahr und Student. (Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirekto-
ren 2011, S. 11) Zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts können Studierende bei den
Kantonen Stipendien beantragen. (Criblez 2010, S. 674)
Regulatorische Zuständigkeiten und Trägerschaften auf Tertiärstufe
Die Zuständigkeiten im Schweizer Bildungswesen sind relativ komplex. Die Hoheit
über das Bildungswesen liegt traditionell bei den Kantonen. (Criblez 2010, S. 665)
Der Bund ist nur für jene Bereiche zuständig, die ihm durch eine Rechtsgrundlage
explizit zugewiesen werden. (Criblez 2010, S. 672) Die Zuständigkeiten im
Tertiärbereich zeigen sich heute wie folgt:
Die Kantone regeln die Universitäten und sind Träger derselben. Der Bund regelt die
Fachhochschulen, diese werden jedoch von den Kantonen getragen (oft von mehre-
ren gemeinsam in einem Konkordat). Der Bund regelt zudem die Eidgenössischen
Technischen Hochschulen und ist Träger derselben. Bei den pädagogischen
Hochschulen ist die Situation etwas komplexer. Manche sind rechtlich eigenständige
Institutionen, manche sind Teil einer kantonalen Universität oder einer Fachhoch-
schule2. (Schweizerische Konferenz der Rektorinnen und Rektoren der Pädagogi-
schen Hochschulen 2012) Die rechtlich eigenständigen Pädagogischen Hochschulen
fallen analog zu den Fachhochschulen in die Zuständigkeit der Kantone.
(Schweizerische Konferenz der Rektorinnen und Rektoren der Pädagogischen
Hochschulen 2009, S. 6) Die höhere Berufsbildung fällt in die regulatorische
Kompetenz des Bundes, die Ausbildungsstätten werden von Bund, Kantonen sowie
Wirtschafts- und Berufsverbänden gemeinsam getragen. (Criblez 2010, S. 672)
Über die letzten Jahre gab es verschiedene Bestrebungen, das Schweizer
Bildungssystem zu harmonisieren und zu vereinfachen. 2006 führten sie zu einer
Änderung der Bundesverfassung, welche Bund und Kantone zu mehr Zusammenar-
beit verpflichtet (Schweizerische Eidgenossenschaft 2006, S. 3ff) Als eine Folge
dieser Verfassungsänderung trat im September 2011 das Bundesgesetz über die
Förderung der Hochschulen und die Koordination im schweizerischen Hochschulbe-
reich (HFKG) in Kraft. (Criblez 2010, S. 684; Staatssekretariat für Bildung und For-
schung 2012b) 2 Aufgrund dieser fehlenden eindeutigen Abgrenzbarkeit der Pädagogischen Hochschulen von
Fachhochschulen und universitären Hochschulen werden sie in dieser Untersuchung ausgeklammert.
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 12
In den folgenden beiden Kapiteln werden nun die universitären Hochschulen und die
Fachhochschulen, die Untersuchungsobjekte dieser Arbeit, genauer beschrieben.
2.1.2 Universitäre Hochschulen
Die Schweiz zählt zwölf universitäre Hochschulen, darunter die beiden Eidgenössi-
schen Technischen Hochschulen. Sechs liegen in der Deutschschweiz (Universität
Bern, Universität Basel, Universität Zürich, Universität Luzern, Universität St. Gal-
len und Eidgenössische Technische Hochschule Zürich), fünf in der französischen
Schweiz (Université de Genève, Université de Lausanne, Université de Neuchâtel,
Université de Fribourg und École Polytechnique Fédérale de Lausanne) und eine in
der italienischen Schweiz (Università della Svizzera Italiana). (Rektorenkonferenz
der Schweizer Universitäten 2012a) Sie bieten Studiengänge auf Bachelor- und
Masterstufe an. Alle Studiengänge sind mit der entsprechenden Vorbildung frei
zugänglich, nur die medizinischen Studiengänge (Human-, Zahn- und
Veterinärmedizin), die Chiropraktik sowie die Sport- und Bewegungswissenschaften
kennen eine Begrenzung der Studienplätze (Numerus Clausus). (Rektorenkonferenz
der Schweizer Universitäten 2012b) Die Zahl der Studierenden an Schweizer
Universitäten ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Zum
Wintersemester 2011/12 waren insgesamt 134 837 Studierende an den zwölf
universitären Hochschulen eingeschrieben. (Bundesamt für Statistik 2012d)
Rechtliche Grundlagen und regulatorische Zuständigkeiten
Die regulatorische Zuständigkeit für die Universitäten liegt bei den Kantonen. Ihre
wichtigsten Rechtsgrundlagen bilden die Kantonsverfassungen und die kantonalen
Universitätsgesetze. (Richli 2011, S. 8) Die Bundesverfassung und bestimmte
Bundesgesetze (etwa das Hochschulförderungs- und Koordinationsgesetz HFKG)
beschränken die rechtlichen Gestaltungsfreiheiten der Kantone. (Richli 2011, S. 8)
Die Eidgenössischen Technischen Hochschulen unterstehen der Regelung des Bun-
des. (Criblez 2010, S. 681) Ihre rechtliche Grundlage bildet das Bundesgesetz über
die Eidgenössischen Technischen Hochschulen. (Schweizerische Eidgenossenschaft
2011a) Zudem gelten die Ausführungen in der Bundesverfassung und im
Hochschulförderungs- und Koordinationsgesetz HFGK auch für die Eidgenössischen
Technischen Hochschulen. (Schweizerische Eidgenossenschaft 2011b, Art. 2 Abs. 2,
lit. a)
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 13
Behördliche Unterstellung und wichtige externe Gremien
Dieser Abschnitt zeigt, welche Behörden und externen Gremien Einfluss auf die Be-
lange der universitären Hochschulen nehmen. „Extern“ meint in diesem Zusammen-
hang, dass keine Angehörigen der Hochschulen in den Gremien vertreten sind. Die
Ausführungen beschränken sich auf wichtige Gremien auf nationaler Ebene.
Die kantonalen Universitäten fallen in die Zuständigkeit der kantonalen Erziehungs-
bzw. Bildungsdepartemente (Verwaltung), denen ein Erziehungs- oder
Bildungsdirektor vorsteht. Der Erziehungs- oder Bildungsdirektor ist Mitglied der
Kantonsregierung (Exekutive). Diese ist unter anderem für die strategische Führung
des kantonalen Bildungswesens zuständig. Die Kantonsparlamente (Legislative)
definieren vereinfachend zusammengefasst einen Teil der rechtlichen
Rahmenbedingungen (etwa die Universitätsgesetze) und sprechen das kantonale
Budget. (Sonderegger 2004, S. 202) Um ihre Aktivitäten im Bildungsbereich zu
koordinieren, haben die Kantone die Schweizerische Konferenz der kantonalen
Erziehungsdirektoren geschaffen, der die Erziehungs- bzw. Bildungsdirektoren der
26 Kantone angehören. (Schweizerische Konferenz der kantonalen
Erziehungsdirektoren (o. J.), S. 2) Auf Bundesebene ist das Staatssekretariat für
Bildung und Forschung für die Belange der Universitäten zuständig (Schweizer
Medieninstitut für Bildung und Kultur 2012), etwa die Subventionierung durch den
Bund (Staatssekretariat für Bildung und Forschung 2012a). Ihm steht der Staatssek-
retär für Bildung und Forschung vor. Das Staatssekretariat für Bildung und For-
schung gehört zum Eidgenössischen Departement des Innern (Verwaltung).
(Staatssekretariat für Bildung und Forschung 2012c)
Die beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) und ihre
Forschungsanstalten liegen in der Zuständigkeit des Bundes. Sie unterstehen eben-
falls dem Staatssekretariat für Bildung und Forschung. (Staatssekretariat für Bildung
und Forschung 2012c)
1999 haben Bund und Kantone ein gemeinsames Organ zur Bearbeitung
bildungspolitischer Fragen und zur Koordination der Tätigkeiten von Bund und
Kantonen im Bereich der universitären Hochschulen eingerichtet, die Schweizerische
Universitätskonferenz. Sie setzt sich zusammen aus zwei Vertretern des Bundes,
einem Vertreter pro Universitätskanton sowie zwei Vertretern von
Nichtuniversitätskantonen. (Schweizerische Eidgenossenschaft 2011b, § 5)
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 14
Die Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern und des Eidgenössi-
schen Volkswirtschaftsdepartement sind Mitglieder des Schweizerischen Bundesrats
(Exekutive). (Schweizerischer Bundesrat 2012) Diesem steht der Schweizerische
Wissenschafts- und Technologierat in Fragen der Wissenschafts-, Hochschul-, For-
schungs- und Technologiepolitik beratend zur Seite. (Schweizerischer Wissen-
schafts- und Technologierat 2012) Für die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie
Haushaltsentscheide auf Bundesebene ist das Schweizer Parlament (Legislative)
zuständig. (Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft 2012) Die
Schweizer Bevölkerung (Souverän) nimmt im Rahmen ihrer politischen Rechte
(Teilnahme an Wahlen und Abstimmungen) Einfluss auf die Belange der universitä-
ren Hochschulen. (Criblez 2010, S. 671)
Die beiden folgenden Abbildungen sollen diese eher komplexen
Unterstellungsverhältnisse veranschaulichen.
Abb. 4: Universitäten: Behördliche Unterstellung und relevante externe Gremien
berät Bundesregierung Schweizerischer Wissenschafts- und Technologierat
Schweizerische Universitäts- konferenz
Kantonsparlament
Kantonsregierung (Exekutive)
Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungs- direktoren
Erziehungsdirektor
Erziehungsdepartement
Universität
Bundesparlament
Sch
wei
zer
Stim
mb
evöl
keru
ng a
ls S
ouve
rän
Ebene Bund
Ebene Kanton
Departementsvorsteher
Eidgenössisches Departement des Innern
Staatssekretariat für Bildung und Forschung
Mitglied
Mitglied
Mitglied
Mitglied
Mitglied
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 15
Abb. 5: ETH: Behördliche Unterstellung und relevante externe Gremien
Aufgaben und Leistungsauftrag
Die Hauptaufgaben der kantonalen Universitäten liegen in der Lehre (Aus- und
Weiterbildung), der Forschung und dem Erbringen von Dienstleistungen.
(Staatssekretariat für Bildung und Forschung 2006, S. 15) Diese werden in den
kantonalen Universitätsgesetzen definiert (vgl. etwa Großer Rat des Kantons Luzern
2000, §4) Ein Leistungsauftrag, der von der Kantonsregierung an die Universität
ergeht, kann für jeden Aufgabenbereich zusätzliche Anforderungen und Ziele
definieren, die in einer bestimmten Periode zu erreichen sind. (vgl. etwa Regierungs-
rat des Kantons Bern 2009)
Der Auftrag der beiden ETH umfasst unter anderem Aus- und Weiterbildung, For-
schung und deren „nutzbringende“ Umsetzung sowie Dienstleistungen an Dritte.
(Schweizerische Eidgenossenschaft 2011a, Art. 2) Sie sind gemäß ETH-Gesetz in
den Ingenieurwissenschaften, den Naturwissenschaften, der Architektur, der
Mathematik und in verwandten Gebieten tätig. (Schweizerische Eidgenossenschaft
2011a, Art. 7) Die strategischen Schwerpunkte und Ziele für eine bestimmte
Leistungsperiode spezifiziert der Bund in einem Leistungsauftrag genauer.
(Schweizerische Eidgenossenschaft 2011a, Art. 33 Abs. 2)
Bundesregierung Schweizerischer Wissenschafts- und Technologierat
Schweizerische Universitäts- konferenz
ETH
Bundesparlament
Sch
wei
zer
Stim
mb
evöl
keru
ng a
ls S
ouve
rän
Ebene Bund
Departementsvorsteher
Eidgenössisches Departement des Innern
Staatssekretariat für Bildung und Forschung
berät
Mitglied
Mitglied
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 16
Organisationsstrukturen, Führungsorgane und wichtige interne Gremien
Dieser Abschnitt macht grundlegende Merkmale der Organisations- und
Führungsstruktur an universitären Hochschulen deutlich. Zudem zeigt er, welche
internen Gremien die Belange der Hochschulen beeinflussen. Darunter werden einer-
seits hochschulinterne Gremien verstanden, die nicht zur strategischen und operati-
ven Führung gehören, jedoch Einfluss auf Entscheide der Führungsorgane nehmen.
Zudem werden unter „internen“ Gremien auch solche verstanden, die zwar außerhalb
der einzelnen Hochschule, jedoch hochschulübergreifend von Vertretern der
Hochschulen gebildet werden.
In der Schweiz sind die kantonalen Universitäten in der Regel nach Fakultäten
gegliedert (Sonderegger 2004, S. 431), die der Leitung eins Dekans unterstehen. Die
Fakultäten repräsentieren verschiedene Fachgebiete und nehmen die Aufgaben in
Lehre, Forschung und Dienstleistungen wahr. Sie sind in der Regel weiter unterglie-
dert, an der Universität Luzern etwa in Seminare und Institute (Großer Rat des Kan-
tons Luzern 2000, §§ 11ff). Die Art der Untergliederung wird durch die kantonalen
Universitätsgesetze geregelt, genauso wie die obersten Führungsorgane. Diese sind
deshalb von Universität zu Universität unterschiedlich definiert, in der Regel jedoch
eher komplex. Escher (2001, S. 75) charakterisiert das „Innenleben“ von Hochschu-
len als eine „Vielzahl interagierender, nur lose verbundener Subsysteme“. An dieser
Stelle illustriert das Beispiel der Universität Zürich, wie strategische und operative
Führung an einer Universität organisiert sein können.
Die strategische Führung der Universität Zürich obliegt dem Universitätsrat, der sich
aus dem Erziehungsdirektor des Kantons Zürich sowie weiteren Persönlichkeiten aus
Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur zusammensetzt. (Kantons-
rat des eidgenössischen Standes Zürich 1998, § 28) Als oberstes Führungsorgan der
Universität erlässt der Universitätsrat die Universitätsordnung und übt die unmittel-
bare Aufsicht über die Universität aus. Ihm kommen weitreichende Kompetenzen zu,
so kann er etwa Fakultäten und Lehrstühle schaffen oder aufheben. (Kantonsrat des
eidgenössischen Standes Zürich 1998, § 29) Der Universitätsrat wählt die
Universitätsleitung, die die Universität operativ führt. Ihr gehören der Rektor, die
Prorektoren und ein Verwaltungsdirektor an. (Kantonsrat des eidgenössischen Stan-
des Zürich 1998, § 31) Darüber hinaus gibt es an der Universität Zürich einen Senat
und eine erweiterte Schulleitung. Die erweiterte Schulleitung ist „das oberste Organ
im akademischen Bereich“. (Kantonsrat des eidgenössischen Standes Zürich 1998,
§ 32 Abs. 3) Sie besteht aus der Universitätsleitung, den Dekanen sowie Vertretern
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 17
der Privatdozierenden, des akademischen Mittelbaus (siehe unten) und der Studieren-
den. Vertreter des administrativen und technischen Personals sowie der Präsident der
Gleichstellungskommission haben eine beratende Funktion. Die erweiterte Schullei-
tung verabschiedet unter anderem das Leitbild, den Entwicklungs- und Finanzplan
sowie das Prüfungs- und Promotionsreglement zur Verabschiedung durch den
Universitätsrat und wählt die ständigen Kommissionen der Universität. Der Senat
setzt sich zusammen aus der Professorenschaft, Vertretern der Privatdozierenden, des
akademischen Mittelbaus (siehe unten) und der Studierenden sowie aus emeritierten
Professoren, die eine beratende Funktion ausüben. Der Senat stellt an den
Universitätsrat Antrag auf Wahl oder Entlassung des Rektors und der Prorektoren
und kann „zu Fragen von gesamtuniversitärer Bedeutung Stellung nehmen“.
(Kantonsrat des eidgenössischen Standes Zürich 1998, § 30)
Die Eidgenössischen Technischen Hochschulen gliedern sich in nach Fachgebieten
getrennte „Lehr- und Forschungseinheiten“. (Schweizerische Eidgenossenschaft
2011a, Art. 27 Abs. 1) Strategisches Führungsorgan des ETH-Bereichs (also die bei-
den technischen Hochschulen und vier nationale Forschungsanstalten) ist der ETH-
Rat. (Schweizerische Eidgenossenschaft 2011a, Art. 4 Abs. 2) Er setzt sich zusam-
men aus den Präsidenten der beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen,
einem der vier Direktoren der Forschungsanstalten, einem Vertreter der
Hochschulversammlung (siehe unten) sowie weiteren geeigneten Persönlichkeiten.
(Schweizerische Eidgenossenschaft 2011a, Art. 24) Der ETH-Rat definiert unter
anderem den Leistungsauftrag für die Institutionen des ETH-Bereichs, übt die
Oberaufsicht über sie aus und vertritt sie gegenüber Bundesbehörden. (Schweizeri-
sche Eidgenossenschaft 2011a, Art. 25) Die operative Führung der beiden
Eidgenössischen Technischen Hochschulen liegt bei deren Schulleitungen.
(Schweizerische Eidgenossenschaft 2011a, Art. 27 Abs. 1) Sie bestehen aus einem
Präsidenten und weiteren, dem Präsidenten unterstellten Mitgliedern. Die
Schulleitungen legen unter anderem die Organisation der Hochschulen fest und
erlassen die Studienverordnung. (ETH-Rat 2003, Art. 2ff) In der
Hochschulversammlung sind die verschiedenen Gruppen der Hochschulangehörigen
paritätisch vertreten. Sie muss in bestimmten Fragen durch ETH-Rat und
Schulleitungen konsultiert werden. (ETH-Rat 2003, Art. 18ff)
Die Rektoren der Universitäten und die Präsidenten der Eidgenössischen Techni-
schen Hochschulen bilden gemeinsam die Rektorenkonferenz der Schweizer
Universitäten, die im Sinne dieser Arbeit als „internes“ Gremium verstanden wird,
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 18
weil es sich aus Angehörigen der Hochschulen zusammen setzt. Sie vertritt die
Interessen der universitären Hochschulen gegenüber politischen Behörden, der Wirt-
schaft, sozialen und kulturellen Institutionen und der Öffentlichkeit. (Rektorenkonfe-
renz der Schweizer Universitäten 2012c) Gemeinsam mit der Schweizer
Universitätskonferenz und der Konferenz der Fachhochschulen KFH (siehe unten)
koordiniert sie das Hochschulwesen der Schweiz. (Schweizerische Eidgenossen-
schaft 2011b, §§ 8ff)
Angehörige der universitären Hochschulen
Die Mitarbeitenden der universitären Hochschulen verteilen sich vereinfacht
zusammengefasst auf den Lehrkörper, den akademischen Mittelbau und das
administrative und technische Personal. Innerhalb des Lehrkörpers sind weitere
Differenzierungen möglich. Die Angehörigen der Hochschule differenzieren sich in
der Regel in zahlreiche verschiedene Kategorien mit unterschiedlichen Interessen
und einem unterschiedlich starken Bezug zur Hochschule. (Escher 2001, S. 27) An
der Universität Zürich umfasst er beispielsweise Professoren, Privatdozenten sowie
Lehrbeauftragte. (Kantonsrat des eidgenössischen Standes Zürich 1998, § 8 Abs. 1)
An der ETH Zürich wird zwischen ordentlichen und außerordentlichen Professoren,
Assistenzprofessoren, Privatdozenten, Maîtres d’enseignement et de recherche sowie
Lehrbeauftragten unterschieden. (Schweizerische Eidgenossenschaft 2011a, Art. 13
Abs. 1) Der akademische Mittelbau unterstützt den Lehr- und Forschungsbetrieb an
den universitären Hochschulen (Sauter-Sachs 1992, S. 113) Auch hier unterscheiden
sich die Differenzierungen innerhalb dieser Personalkategorie von Hochschule zu
Hochschule. An der Universität Zürich umfasst der akademische Mittelbau etwa
wissenschaftliche Abteilungsleiter, Oberassistenten, wissenschaftliche Mitarbeiter
sowie Assistenten. (Kantonsrat des eidgenössischen Standes Zürich 1998, § 9 Abs. 1)
An der ETH Zürich gehören Assistenten, wissenschaftliche Mitarbeiter und
Doktoranden dazu (Schweizerische Eidgenossenschaft 2011a, Art. 13 Abs. 1 lit. d)
Zum administrativen und technischen Personal gehören Mitarbeitende der zentralen
Dienste der universitären Hochschulen, etwa in den Bereichen Personal,
Rechnungswesen oder auch Kommunikation.
2010 waren an den zwölf universitären Hochschulen insgesamt 55 518 Personen
(36 004 Vollzeitäquivalente) tätig. Den geringsten Personalbestand wies die
Universität Luzern mit 550 Personen (280 Vollzeitäquivalente) auf, den größten die
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich mit 10 624 Personen (7 405
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 19
Vollzeitäquivalente). (Bundesamt für Statistik 2010b) Die universitären Hochschulen
in der Schweiz zählen demnach zu den Großunternehmen mit mehr als 250
Mitarbeitenden. (Staatssekretariat für Wirtschaft (o. J.), S. 11)
Finanzierung
Die Kantone als Träger der Universitäten tragen den Hauptteil des Finanzbedarfs der
kantonalen Universitäten. In der Regel erteilen sie ein an den jeweiligen
Leistungsauftrag gebundenes Globalbudget. Für Studierende, die an einer Universität
außerhalb ihres Wohnkantons studieren, bezahlen die Wohnkantone einen
Pauschalbeitrag. Grundlage dafür bildet die Interkantonale Universitätsvereinbarung.
Zudem können die Kantone Gelder für Investitionen an ihren Universitäten sprechen.
Der Bund subventioniert die kantonalen Universitäten mit sogenannten Grundbeiträ-
gen. Diese dienen der Deckung eines Teils der Betriebskosten. Ein gewichtiger Teil
der Grundbeiträge (70%) bemisst sich nach der Anzahl der Studierenden einer
Universität. Durch zusätzliche Investitionsbeiträge beteiligt sich der Bund an
Infrastrukturprojekten. Für Projekte mit strategischer und infrastruktureller Bedeu-
tung für die Schweizer Hochschullandschaft oder für Verbundprojekte, die die
Konkurrenzfähigkeit der Universitäten im internationalen Umfeld stärken, kann der
Bund zudem projektgebundene Beiträge sprechen. Die Kriterien sind im Bundesge-
setz über die Förderung der Universitäten und über die Zusammenarbeit im
Hochschulbereich definiert. Die Studierenden der kantonalen Universitäten entrich-
ten pro Studienjahr eine Studiengebühr von durchschnittlich 1500 Franken pro Jahr.
(Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren 2011, S. 11)
Für den ETH-Bereich spricht der Bund ein Globalbudget für eine bestimmte
Leistungsperiode. Es ist an den Leistungsauftrags gebunden. (Staatssekretariat für
Bildung und Forschung (o. J.)) Zudem entrichten die Studierenden an den beiden
Eidgenössischen Technischen Hochschulen Studiengebühren, diese liegen auf Stufe
Bachelor bei 1 160 Franken pro Jahr. (ETH-Rat 2011, Anhang 1)
Der Schweizerische Nationalfonds, die Kommission für Technologie und Innovation
sowie die Europäische Union fördern Forschungs- und Innovationsprojekte an
Schweizer Hochschulen. Die Hochschulen stehen zueinander im Wettbewerb um
diese Gelder. Weitere Mittel fließen von privater Seite in die universitären
Hochschulen, etwa aus Mandaten und Forschungsaufträgen oder Stiftungen und
Schenkungen. (Staatssekretariat für Bildung und Forschung (o. J.))
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 20
Nach diesem genaueren Blick auf die universitären Hochschulen der Schweiz folgen
nun analog dazu Ausführungen zu den Schweizer Fachhochschulen.
2.1.3 Fachhochschulen
Fachhochschulen sind in der Schweiz ein junger Hochschultyp, sie wurden erst 1995
geschaffen. (Criblez 2010, S. 681) Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen
sind nach dem Gesetzgeber „gleichwertig, aber andersartig“. (Schweizerischer
Bundesrat 2009). Die Schweiz zählt neun Fachhochschulen, darunter sind sieben
öffentlich-rechtliche und zwei private Hochschulen. Fünf Fachhochschulen liegen in
der Deutschschweiz, zwei in der französischen Schweiz und eine in der italienischen
Schweiz. (Bundesamt für Berufsbildung und Technologie 2012b) Sie bieten Studien-
gänge auf Bachelor- und Masterstufe an. Voraussetzung für das Studium an einer
Fachhochschule sind eine berufliche Grundbildung und eine Berufsmaturität oder
eine gymnasiale Maturität mit einjähriger Arbeitswelterfahrung in einem der
Studienrichtung verwandten Gebiet. (Bundesversammlung der Schweizerischen
Eidgenossenschaft 1995, Art. 5) Im Wintersemester 2011/12 waren 79 018 Studie-
rende an Fachhochschulen immatrikuliert (Diplom/Bachelor, Master,
Weiterbildungsangebote). (Bundesamt für Statistik 2012e)
Rechtliche Grundlagen und regulatorische Zuständigkeiten
Die regulatorische Zuständigkeit für die Fachhochschulen liegt beim Bund. Rechtli-
che Grundlage bildet das Bundesgesetz über die Fachhochschulen sowie die Verord-
nung über Aufbau und Führung von Fachhochschulen. (Bundesamt für Berufsbil-
dung und Technologie 2009, S. 6) Zudem gelten auch für die Fachhochschulen die
Ausführungen in der Bundesverfassung und im Hochschulförderungs- und
Koordinationsgesetz HFGK. Die Kantone als Träger der Fachhochschulen haben
eigene Gesetze erlassen. (Bundesamt für Berufsbildung und Technologie 2009, S. 6)
Behördliche Unterstellung und wichtige externe Gremien
Die Fachhochschulen liegen in der Kompetenz des Bundes, werden aber von den
Kantonen getragen. (Criblez 2010, S. 672) Auf Bundesebene ist das Bundesamt für
Berufsbildung und Technologie für sie zuständig, das dem Eidgenössischen
Volkswirtschaftsdepartement angehört. (Bundesamt für Berufsbildung und
Technologie 2012a) Analog zu den universitären Hochschulen (siehe Kapitel 2.1.2)
nehmen der Schweizerische Bundesrat (und auf ihn als beratendes Organ der
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 21
Schweizerische Wissenschafts- und Technologierat), das Schweizer Parlament und
die Schweizer Stimmbevölkerung Einfluss auf die Belange der Fachhochschulen.
Zudem wurde die Eidgenössische Fachhochschulkommission eingerichtet. Sie berät
den Bundesrat beim Vollzug des Bundesgesetzes über die Fachhochschulen.
(Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft 1995, Art. 24)
Auf kantonaler Ebene sind die Erziehungs- bzw. Bildungsdepartemente für die Be-
lange der Fachhochschulen zuständig und damit analog zu den kantonalen
Universitäten (siehe Abschnitt 2.1.2) auch die kantonalen Parlamente sowie die
Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren als koordinierendes
Gremium. Dort ist ein Fachhochschulrat eingerichtet worden. (Bundesamt für
Berufsbildung und Technologie 2009, S. 12)
Die folgende Abbildung veranschaulicht diese Unterstellungsverhältnisse:
Abb. 6: Fachhochschulen: Behördliche Unterstellung und relevante externe Gremien
Bundesregierung Schweizerischer Wissenschafts- und Technologierat
Schweizerische Universitäts- konferenz
Kantonsparlament
Kantonsregierung (Exekutive)
Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungs- direktoren
Erziehungsdirektor
Erziehungsdepartement
Fachhochschulen
Bundesparlament
Sch
wei
zer
Stim
mb
evöl
keru
ng a
ls S
ouve
rän
Ebene Bund
Ebene Kanton
Departementsvorsteher
Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement
Bundesamt für Berufs- bildung und Technologie
berät
Mitglied
Mitglied
Mitglied
Mitglied
berät
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 22
Aufgaben und Leistungsauftrag
Das Bundesgesetz über die Fachhochschulen weist den Fachhochschulen folgende
Aufgaben zu: Ausbildung mittels Diplomstudien auf Bachelor- und Masterstufe,
Weiterbildung, anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung sowie das
Erbringen von Dienstleistungen an Dritte. (Bundesversammlung der Schweizeri-
schen Eidgenossenschaft 1995, Art. 3) Die Kantone ergänzen diesen Leistungsauf-
trag durch ihre kantonalen Fachhochschulgesetze bzw. delegieren diese Aufgabe an
die kantonalen Regierungen. (Staatssekretariat für Bildung und Forschung (o. J.);
vgl. auch Großer Rat des Kantons Bern 2003, Art. 4)
Organisationsstrukturen, Führungsorgane und wichtige interne Gremien
Der Bund verlangt von den Fachhochschulen eine „zweckmäßige“ Organisation.
(Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft 1995, Art. 14 Abs. 2
lit. b) Diese wird von den Hochschulkantonen definiert. Der Kanton Bern beispiels-
weise sieht für die Fachhochschule Bern sechs Organe vor. Der Schulrat ist als
strategisches Führungsorgan gegenüber dem Kanton für die Führung der Fachhoch-
schule Bern verantwortlich. Er besteht aus sieben Mitgliedern außerhalb der
Fachhochschule, dem Rektor sowie je einem Vertreter der Dozierenden und der
Studierenden. Die sieben externen Mitglieder werden vom Regierungsrat des Kan-
tons Bern gewählt. Ein Vertreter der Fachhochschulleitung und einer der kantonalen
Erziehungsdirektion nehmen mit beratender Stimme an den Sitzungen des Schulrates
teil. Der Rektor hat die operative Führung der Fachhochschule Bern inne und ist
gegenüber dem Schulrat verantwortlich. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem
die Führung der Fachhochschulleitung. Die Fachhochschule Bern ist nach
Departementen gegliedert, in diesen sind verwandte Fachbereiche zusammengefasst.
Den Departementen steht ein Departementsleiter vor. Die Departementsleiter bilden
gemeinsam mit dem Rektor die Fachhochschulleitung und unterstützen den Rektor
bei der operativen Führung der Fachhochschule. Zudem besteht an der Fachhoch-
schule Bern eine Rekurskommission, die bestimmte Beschwerden im Zusammen-
hang mit dem Vollzug des Gesetzes über die Berner Fachhochschule behandelt.
(Großer Rat des Kantons Bern 2003, Art. 32ff) Auf nationaler Ebene haben die
Fachhochschulen mit der Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz ein
Gremium geschaffen, das die Interessen der Fachhochschulen gegenüber dem Bund,
den Kantonen, anderen bildungs- und forschungspolitischen Institutionen und der
Öffentlichkeit vertritt. (Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz 2012)
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 23
Angehörige der Fachhochschulen
Auch bei den Fachhochschulen lassen sich die Mitarbeitenden in die Kategorien
Lehrkörper, akademischer Mittelbau sowie administratives und technisches Personal
einteilen. Die verschiedenen Personalkategorien legen die Kantone fest. Der Kanton
Bern unterscheidet etwa den Rektor, die Departementsleiter, die Dozierenden, die
Assistenten, die wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie die weiteren Mitarbeiter. (Gro-
ßer Rat des Kantons Bern 2003, Art. 10) 2010 waren insgesamt 40 918 Personen an
Fachhochschulen beschäftigt. Die meisten Mitarbeitenden zählt die Haute École
Spécialisée de la Suisse occidentale mit 11 582 Mitarbeitenden (3 094
Vollzeitäquivalente). Den kleinsten Personalbestand hat die private Haute École
Spécialisée les Roches-Gruyère mit 36 Mitarbeitenden (6 Vollzeitäquivalente).
(Bundesamt für Statistik 2010a). Sieben der neuen Fachhochschulen zählen mehr als
250 Mitarbeiter und zählen zu den Großunternehmen.
Finanzierung
Der Bund und die Kantone finanzieren die Fachhochschulen gemeinsam. Die
Trägerkantone sprechen in der Regel Globalbudgets, die an einen Leistungsauftrag
gebunden sind sowie Investitionsbeiträge. Für Studierende, die an einer Fachhoch-
schule außerhalb ihres Wohnkantons studieren, entrichten die Wohnkantone einen
Pauschalbeitrag. Grundlage hierfür bildet die Interkantonale Fachhochschulvereinba-
rung. Rechtliche Grundlage für die Bundesbeiträge bilden das Bundesgesetz über die
Fachhochschulen und die Fachhochschulverordnung. Demnach beteiligt sich der
Bund mit sogenannten Betriebsbeiträgen mit einem Drittel an den Investitions- und
Betriebskosten der Fachhochschulen. Die Beiträge bemessen sich nach bestimmten
Kriterien und sind von den erbrachten Leistungen in Lehre und Forschung abhängig.
Darüber hinaus kann der Bund analog zu kantonalen Universitäten projektgebundene
Beiträge und Investitionszahlungen sprechen. (Staatssekretariat für Bildung und
Forschung (o. J.)) Die Gebühren für ein Bachelor-Studium bewegen sich je nach
Fachhochschule und Fachgebiet zwischen 1 000 und 6 950 Franken pro Jahr.
(Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren 2010)
Analog zu den universitären Hochschulen fließen auch den Fachhochschulen Gelder
von privater Seite sowie von der Kommission für Technologie und Innovation, dem
Schweizerischen Nationalfonds und der Europäischen Union zu. (Staatssekretariat
für Bildung und Forschung (o. J.))
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 24
Der folgende Abschnitt führt die wichtigsten Inhalte von Kapitel 2.1 zusammen.
Verschiedene Aspekte werden in den Kapiteln 2.2 und 2.3 zu den Spezifika der
Öffentlichkeitsarbeit von Hochschulen wieder eine Rolle spielen.
2.1.4 Zusammenfassung
In der Schweiz werden drei Kategorien von Hochschulen unterschieden: universitäre
Hochschulen, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen. Letztere lassen sich
nicht trennscharf von den anderen Kategorien abgrenzen und sind nicht
Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit. Universitäre Hochschulen und Fachhoch-
schulen positioniert der Bund als „gleichwertig, aber andersartig“.
Als öffentlich-rechtliche Institutionen zeigen diese Hochschulen eine ausgeprägte
Nähe zum und Abhängigkeit vom politisch-administrativen System. Sie unterstehen
zahlreichen Behörden auf Kantons- und Bundesebene, zudem nehmen zahlreiche
weitere, behördennahe Gremien Einfluss auf ihre Belange. Die Schweizer
Stimmbevölkerung hat als Souverän in einer direkten Demokratie ebenfalls relativ
starken Einfluss auf die Belange der Hochschulen, sei es bei der Wahl von
Behördenmitgliedern auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene oder bei
Abstimmungen zu bildungspolitischen Themen.
Die Hauptaufgaben der universitären Hochschulen und Fachhochschulen liegen bei
Lehre, Forschung und dem Erbringen von Dienstleistungen. Die Träger der
Hochschulen spezifizieren diese genauer in Leistungsaufträgen, die sich in der Regel
auf eine bestimmte Periode beziehen und an Budgets gebunden sind. Die Finanzie-
rung der Hochschulen erfolgt zu einem großen Teil mit öffentlichen Geldern. Ein
beträchtlicher Teil der Basismittel bemisst sich nach der Zahl der Studierenden einer
Hochschule. Die Hochschulen können sich zudem bei öffentlich-rechtlichen wie
auch privaten Stellen um Beiträge an Forschungs- oder Infrastrukturprojekte bewer-
ben, dabei stehen sie in Konkurrenz zueinander.
Hochschulen weisen in der Regel eine relativ komplexe, an Fachbereichen orientierte
Organisationsstruktur mit einer starken Zergliederung auf. Die Angehörigen der
Hochschule teilen sich in zahlreiche verschiedene Kategorien mit teilweise
unterschiedlichen Interessen auf. Gemessen an der Zahl der Mitarbeitenden gehören
die meisten der universitären Hochschulen und Fachhochschulen in der Schweiz zur
Kategorie der Großunternehmen.
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 25
Strategische und operative Führungsaufgaben auf oberster Ebene sind oftmals auf
zahlreiche Gremien verteilt. Die Führungs- und Entscheidungskultur ist in der Regel
demokratisch geprägt und damit auf Beteiligung und Konsens ausgelegt. Zahlreiche
Gruppierungen innerhalb der Hochschule nehmen Einfluss auf Entscheidungspro-
zesse. Innerhalb der beiden Hochschulkategorien schließen sich die Hochschulen auf
nationaler Ebene zusammen, um ihre Interessen zu vertreten und das Schweizer
Hochschulwesen gemeinsam mit anderen Gremien zu koordinieren.
2.2 Öffentlichkeitsarbeit
2.2.1 Definition
Es gibt zahlreiche Definitionen für den Begriff „Öffentlichkeitsarbeit“ bzw. den
meist synonym verwendeten Begriff (Ronneberger & Rühl 1992, S. 9ff) „Public
Relations“ (in dieser Arbeit auch mit dem Kürzel „PR“ verwendet). Um das
Verständnis des Begriffs wiederzugeben, das dieser Masterarbeit zu Grunde liegt,
werden beispielhaft zwei Definitionen herangezogen. Die eine Definition stammt
von James E. Grunig und Todd T. Hunt. Sie definieren PR als „the management of
communication between an organization and its publics“. (Grunig & Hunt 1984, S.
8). Die zweite Definition stammt von Günter Bentele. Er definiert Öffentlichkeitsar-
beit als „Management von Informations- und Kommunikationsprozessen zwischen
Organisationen einerseits und ihren internen und externen Umwelten
(Teilöffentlichkeiten) andererseits.“ (Bentele 1997, S. 22ff)
Der Begriff „Organisationen“ umfasst nach Bentele und Will (2008, S. 157) nicht
nur Unternehmen, sondern auch nicht-gewinnorientierte Organisationen wie Ver-
bände, öffentliche Verwaltungen, Umweltgruppen oder auch Hochschulen. Der Be-
griff „Teilöffentlichkeit“ bringt zum Ausdruck, dass Organisationen im Rahmen der
Öffentlichkeitsarbeit nicht „die Öffentlichkeit“ als eine kaum fassbare Masse
unzähliger unterschiedlicher Einzelteile adressieren, sondern vielmehr Teilbereiche,
die sich klar definieren und abgrenzen lassen. (Szyszka 2008b, S. 624)
Bentele und Will (2008, S. 164) führen einen weiteren Begriff an, indem sie
Öffentlichkeitsarbeit „als Oberbegriff für das gesamte Beziehungsmanagement im
Rahmen der Organisationskommunikation mit ihren jeweiligen Anspruchsgruppen“
verstehen. Dadurch erhält der Begriff der Teilöffentlichkeiten etwas mehr Kontur.
Anspruchsgruppen können definiert werden als Akteure im Umfeld einer Organisa-
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 26
tion, von denen sie „Unterstützung verschiedener Art oder zumindest Akzeptanz“
benötigt und von denen ihr Fortbestand und ihr Entwicklungspotenzial abhängig
sind. Das Verhalten dieser Akteure kann die Zielerreichung einer Organisation also
wesentlich beeinflussen, ja verhindern. Diese Akteure stellen Ansprüche an die
Organisation, die es möglichst zu berücksichtigen gilt, um sie nicht gegen die
Organisation aufzubringen bzw. um sich deren Unterstützung zu sichern. Eine
Organisation steht also zu sehr vielen unterschiedlichen Akteuren in
Wechselbeziehungen und muss versuchen, deren Verhalten und Handeln zu ihren
Gunsten zu beeinflussen. (Schmid & Lyczek 2008, S. 67ff)
Als Funktionen von Öffentlichkeitsarbeit nennt Bentele (1997, S. 22ff) „Information,
Kommunikation, Persuasion, Imagegestaltung, kontinuierlicher Vertrauenserwerb,
Konfliktmanagement und das Herstellen von gesellschaftlichem Konsens.“
Gesellschaftlicher Konsens entsteht über die Auseinandersetzung und den Austausch
mit den Anspruchsgruppen bzw. Teilöffentlichkeiten.
2.2.2 Ausgewählte Theorien zur Öffentlichkeitsarbeit
Es existieren verschiedene Theorien, die in der Herstellung von gesellschaftlichem
Konsens und damit in einem weiteren Sinne auch dem Befördern einer politischen
Willensbildung eine Hauptaufgabe von Öffentlichkeitsarbeit sehen. Im Zusammen-
hang mit Hochschulen, die einen gesellschaftlichen Auftrag erfüllen und deren
Rahmenbedingungen und materielle Ausstattung maßgeblich das Resultat eines
politischen Willensprozesses sind (vgl. Kapitel 2.3) scheinen diese Ansätze beson-
ders geeignet, das Wesen der Öffentlichkeitsarbeit von Hochschulen zu beschreiben.
An dieser Stelle werden stellvertretend zwei dieser Ansätze angeführt.
Die Theorie der verständigungsorientierten Öffentlichkeitsarbeit nach Roland Bur-
kart stellt die Legitimationsfunktion der PR ins Zentrum. Burkart geht – analog den
obigen Ausführungen – davon aus, dass gesellschaftliche Akteure (etwa Unterneh-
men oder Behörden) ihre Interessen und ihr Handeln legitimieren müssen (im Sinne
von Zustimmung anderer Akteure erhalten), um ihre Ziele zu erreichen. Andernfalls
kann ihre Zielerreichung misslingen. Zwischen den Akteuren und ihren
Anspruchsgruppen muss also eine Verständigung darüber stattfinden, was legitime
Ziele und legitime Handlungen sind, um diese zu erreichen. Mittels Public Relations
haben gesellschaftliche Akteure laut Burkart die Möglichkeit, mit ihren
Anspruchsgruppen in einen Diskurs zu treten und diese Verständigung (im Sinne von
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 27
Einverständnis mit den Zielen und dem Handeln einer Organisation) herzustellen.
Public Relations dienen nach Burkart also dazu, die eigenen Interessen zu legitimie-
ren und ihre Realisierung zu begünstigen. (Burkart 2008, S. 224ff) Gemäß Burkart
müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit eine Verständigung überhaupt
möglich ist: Die Anspruchsgruppen müssen davon ausgehen können, dass die
präsentierten Fakten wahr sind, der Kommunikator glaubwürdig ist und die
formulierten Interessen ganz allgemein als legitim (im Sinne von „berechtigterweise
formuliert“ und nicht etwa als „amoralisch“) angesehen werden können. (Burkart
2008, S. 228) Dies hat Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Organisationen
ihre Interessen darstellen, also Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Burkart geht davon
aus, dass Organisationen versuchen, ihre Erfolgsaussichten bereits im Vorfeld der
PR-Aktivitäten zu optimieren. So werden sie beispielsweise darum besorgt sein, sich
nicht durch Falschinformationen angreifbar zu machen oder durch Fehlverhalten
ihrer Kommunikatoren als unglaubwürdig wahrgenommen zu werden. Der Aufbau
von Vertrauen und Glaubwürdigkeit sind für Burkart Grundvoraussetzungen dafür,
in einem Verständigungsprozess Legitimation der eigenen Interessen und Handlun-
gen zu erreichen. (Burkart 2008, S. 228f) Burkarts Ansatz scheint geeignet, die
Öffentlichkeitsarbeit von Hochschulen gegenüber wichtigen Zielgruppen wie etwa
den öffentlich-rechtlichen Trägern zu beschreiben. Diese erwarten bestimmte
Leistungen von den Hochschulen, für deren Erbringung sie ihnen begrenzte Mittel
zur Verfügung stellen und einen möglichst effizienten Einsatz dieser Mittel erwarten
(vgl. Kapitel 2.3). In der Verhandlung des Inhalts des Leistungsauftrags und der Mit-
tel, die zu dessen Erfüllung nötig sind, versuchen Hochschulen gegenüber diesen
Anspruchsgruppen ihre Bedürfnisse, Interessen und Ansprüche bzw. die Art und
Weise der Auftragserfüllung plausibel zu machen, zu begründen und zu legitimieren.
Als zweiter Vertreter eines solchen Verständnisses von Öffentlichkeitsarbeit soll
Franz Ronneberger herangezogen werden. Er schreibt der Öffentlichkeitsarbeit in
differenzierten, pluralistischen demokratischen Gesellschaften mit einem hohen
Organisationsgrad (Ronneberger 1977, S. 7) partikularer Interessen eine wichtige
Rolle zu. Die politische Willensbildung vollzieht sich in solchen Gesellschaften nach
Ronneberger nicht über direkte interpersonelle Kommunikation, in deren Rahmen
individuelle und subjektive Interessen formuliert werden. Vielmehr vertreten
Organisationen „generalisierte Interessen“ ihrer Mitglieder (Ronneberger 1977, S. 8),
indem sie sie öffentlich, also gegenüber relevanten Teilöffentlichkeiten (Ronneber-
ger 1977, S. 16) äußern (meist über Massenmedien, Ronneberger 1977, S. 11).
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 28
Öffentlichkeitsarbeit ist dabei das Mittel, um Öffentlichkeit für Interessen und Argu-
mente herzustellen (Ronneberger 1977, S. 19) und kann in diesem Kontext definiert
werden als „Vielzahl von Kommunikationsforen, deren Zugang prinzipiell offen [...]
ist und in denen sich individuelle und kollektive Akteure vor einem breiten Publikum
zu politischen Themen äußern.“ Als Ergebnis öffentlicher Kommunikation resultiert
die öffentliche Meinung. (Gerhards 1998, S. 694)
Organisationen informieren in der Öffentlichkeit einerseits über ihre Ziele, die an
diese Ziele geknüpften Erwartungen und die Mittel, die sie zu Zielerreichung einset-
zen wollen. (Ronneberger 1977, S. 20f) Gleichzeitig werben sie mittels
Öffentlichkeitsarbeit um öffentliches Vertrauen und öffentliches Verständnis für „die
Ziele, die Interessen, die Arbeit, vielleicht auch die Aufgaben“ ihrer Organisation.
(Ronneberger 1977, S. 5) Indem partikulare Interessen auf diese Art und Weise
öffentlich formuliert werden, können sie öffentlich diskutiert und kritisiert werden
(Ronneberger 1977, S. 18) Ronneberger führt aus, „dass sich im günstigsten Fall die
gesamte Öffentlichkeit eines Volkes“ mit einer Frage befasst. (Ronneberger 1977, S.
19) Ziel der Akteure ist es, für ihre Interessen in der Öffentlichkeit „möglichst
umfassende und dauerhafte Zustimmung zu erreichen.“ (Ronneberger 1977, S. 20)
Auf diese Weise können Interessen in einem eigentlichen gesellschaftlichen
Willensbildungsprozess demokratische Legitimation erreichen. (Ronneberger 1977,
S. 14) Ronneberger geht sogar so weit zu sagen, dass demokratisch verfasste politi-
sche Systeme ohne Öffentlichkeitsarbeit nicht funktionieren würden, weil sie in
differenzierten Systemen die Artikulation und Diskussion von Interessen erst mög-
lich macht. (Ronneberger 1977, S. 19) Er spricht Öffentlichkeitsarbeit in modernen
Gesellschaften eine integrierende und ausgleichende Funktion zu, weil die Akteure
vor der Formulierung ihrer Interessen bereits die Interessen anderer Akteure
antizipieren und in ihre Argumentation bzw. Interessenformulierung integrieren
würden, um das Erreichen ihrer Ziele unter Inkaufnahme von Kompromissen zu
erreichen, statt an unüberbrückbaren Interessenskonflikten gänzlich zu scheitern.
(Ronneberger 1977, S. 19ff). Ronneberger spricht in diesem Zusammenhang von
einer „Selbstkorrektur des Interesses“. (Ronneberger 1977, S. 22)
Dieser Aspekt scheint für diese Arbeit aber eher zweitrangig. Viel interessanter
scheint der Ansatz von Ronneberger unter der Perspektive, dass Bildung und
Wissenschaft in erster Linie öffentliche Aufgaben sind. Bildung und Wissenschaft
wird eine ausreichend hohe gesellschaftliche Bedeutung beigemessen, um sie in die
Hände des Staates zu legen und öffentliche Mittel dafür bereitzustellen. Dies kann
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 29
als Ergebnis eines Prozesses der politischen Willensbildung gesehen werden, wie ihn
Ronneberger beschreibt. Die Legitimation dieses Sachverhalts wird nicht in Frage
gestellt, es steht aber beispielsweise immer wieder zur politischen Debatte, worin der
öffentliche Bildungsauftrag genau bestehe und wie hoch die öffentlichen Mittel sein
dürfen oder müssen, die für Bildung und Wissenschaft zur Verfügung stehen. In
diesen Punkten differieren die Ansichten gesellschaftlicher Akteure teilweise erheb-
lich. Es muss ein Konsens gefunden, ein Interessenausgleich hergestellt werden. Da-
ran können sich auch Hochschulen beteiligen, indem sie etwa die kulturelle und
wirtschaftliche Bedeutung ihrer Leistungen betonen und damit ihre Ansprüche auf
öffentliche Gelder und bestimmte Rahmenbedingungen legitimieren.
Auf die Öffentlichkeitsarbeit von Hochschulen geht Kapitel 2.3 genauer ein. An die-
ser Stelle folgt eine kurze Darstellung, wie PR gestaltet werden kann.
2.2.3 PR-Modelle nach Grunig und Hunt
Grunig und Hunt (1984, S. 21ff) haben vier Modelle der Public Relations definiert.
Diese Modelle können einerseits als historische Phasen in der Entwicklung der
Public Relations gesehen werden, andererseits als vier koexistente Formen von
Public Relations, wie sie auch heute anzutreffen sind. Die vier Modelle lassen sich
nicht bestimmten Organisationstypen zuordnen, sie können vielmehr in jeder
Organisation zur Anwendung kommen. Die Entscheidung für eines der vier Modelle
fällt in der Regel situativ. (Avenarius 1995, S. 84). Die vier Typen unterscheiden
sich in den Merkmalen „Direktionalität“ und „Verständigungsorientierung“. So
ergeben sich vier PR-Typen mit unterschiedlichen Merkmalen:
Charakteristika
Modelle der Public Relations
Publicity Informations-tätigkeit
Überzeugungsarbeit (asymmetrische Kommunikation)
Dialog (symmetrische Kommunikation)
Zweck Propaganda Verbreiten von Information
Argumentieren (auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse)
Austausch, Wechselseitiges Verständnis
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 30
Art der Kommunikation
Unidirektional/ vollständige Wahrheit nicht wesentlich
Unidirektional/ Wahrheit we-sentlich
Bidirektional/ unausgewogene Wirkungen (asym-metrisch)
Bidirektional/ ausgewogene Wirkungen
Kommunikations-modell
Sender è Emp-fänger
Sender è Empfänger
Sender çè Empfänger
Sender çè Empfänger
Art der For-schung
Quantitative Reichweiten- und Akzeptanz-studien
Verständlich-keitsstudien
Evaluierung von Einstellungen, Mei-nungsforschung
Evaluierung des Vertrauens, Verhaltens-for-schung
Anteil Organisati-onen, die das Modell anwen-den*
Ca. 25 % Ca. 35 % Ca. 35 % Ca. 5 %
* gemäß Horst Avenarius für Deutschland, Stand 1995
Tab. 1: Die vier PR-Modelle nach Grunig und Hunt
(Grunig & Hunt 1984, S. 22; Avenarius 1995, S. 85)
Beim Modell der Publicity läuft die Kommunikation einseitig vom Sender zum
Empfänger. Sie zielt auf kurzfristige, positive Reaktionen beim Empfänger, etwa
Kauf- oder Wahlentscheide. Publicity-Botschaften sind oft knapp und plakativ. We-
der Sender noch Empfänger erwarten die „ganze Wahrheit“, Halbwahrheiten werden
in Kauf genommen. Solche Propaganda-Botschaften werden durch die Übernahme
und die Vermittlung durch die Medien zu Publicity. (Avenarius 1995, S. 85f)
Bei der Informationstätigkeit ist das Hauptziel, den Empfänger über einen Sachver-
halt zu informieren, es wird keine Interaktion angestrebt. Dabei sollen alle
Informationen fließen, die zur ganzheitlichen Beurteilung des Sachverhalts nötig
sind. An sie wird aber der Anspruch gestellt, wahr zu sein. (Avenarius 1995, S. 86f)
Bei der Überzeugungsarbeit will der Absender beim Empfänger eine tiefer gehende
Auseinandersetzung mit dem Thema erreichen. Es handelt sich um eine Zweiweg-
Kommunikation, die jedoch asymmetrisch ist. Der Absender stützt seine Botschaft
mit Argumenten, von denen er glaubt, dass sie den Empfänger überzeugen können.
Um die „richtigen“ Argumente zu finden, stellt er nicht nur sachbezogene
Überlegungen an. Er überlegt sich auch, für welche Argumente der Empfänger am
empfänglichsten sein könnte. (Avenarius 1995, S. 87f)
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 31
Beim letzten Modell, dem Dialog, findet eine symmetrische Zweiweg-Kommunika-
tion zwischen Sender und Empfänger statt. Dieser Dialog hat Konsequenzen für
beide Seiten. Im geringsten Fall, indem Verständnis für die Sichtweise und die
Interessen des Gegenübers entsteht, im umfassendsten Fall, indem sich der Dialog
auf das Handeln der beiden Parteien auswirkt, also zu einem Kompromiss führt.
Verschiedene Vertreter der PR postulierten dieses Modell als Königsweg der PR.
Avenarius steht solchen „idealistischen Vorstellungen“ (Avenarius 1995, S. 89)
skeptisch gegenüber, er macht die Durchsetzungsfähigkeit dieses Modells von einer
ausreichend großen Kompromissbereitschaft beider Seiten abhängig. Er gibt zudem
zu bedenken, dass nicht in jedem Fall das Recht auf Seiten der Anspruchsgruppen als
Verfechter des Allgemeinwohls vermutet werden darf: „Selbst Organisationen mit
lauteren Absichten und Motiven können an der Uneinsichtigkeit oder Sturheit einer
Bevölkerungsgruppe scheitern.“ (Avenarius 1995, S. 89)
Im Kontext dieser Arbeit ist zu bemerken, dass Grunig und Hunt wie auch Avenarius
bei der Beschäftigung mit den Modellen davon ausgingen, dass Organisationen
selbstbestimmt und situativ die „geeignete“ Form von Öffentlichkeitsarbeit wählen.
Avenarius deutet bei seiner Kritik am Dialog-Modell sogar an, dass es unter Umstän-
den sinnvoller kann sein, einen Dialog zu vermeiden, wenn den Anspruchsgruppen
einerseits Unrecht und andererseits mangelnde Kompromissbereitschaft unterstellt
wird. Dieser Ansatz scheint im Hinblick auf Social Media überholt (vgl. auch Kapitel
3.2.1) Durch Social Media können sich Anspruchsgruppen direkt und öffentlich an
eine Organisation wenden und einen Dialog regelrecht erzwingen. Denn für Social
Media wie etwa Facebook gilt in besonderem Maße Paul Watzlawicks Axiom, wo-
nach es unmöglich ist, nicht zu kommunizieren. (Watzlawick, Beavin & Jackson
2007, S. 50ff) Wird ein Unternehmen von Nutzern auf seiner Facebook-Fanpage zur
Unternehmenspolitik kritisiert und reagiert darauf nicht oder schließt bei einer
Eskalation gar seine Fanpage, ist ein Imageschaden sehr wahrscheinlich (vgl. etwa
den ähnlich gelagerten Fall „Dell Hell“, Meckel 2008, S. 118f)
2.2.4 Disziplinen der Öffentlichkeitsarbeit
Innerhalb der Öffentlichkeitsarbeit lassen sich verschiedene Disziplinen unterschie-
den. Diese werden auch als „Aufgabenfelder“ (Röttger 2008, S. 506) oder „Instru-
mente“ (Bentele & Will 2008, S. 166) bezeichnet. Ihre Abgrenzung basiert entweder
auf der Zielgruppe, die sie adressieren, den Instrumenten, die sie nutzen oder den
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 32
spezifischen Aufgaben, mit denen sie sich beschäftigen. Es lassen sich so die folgen-
den (Haupt-)Disziplinen von Öffentlichkeitsarbeit unterscheiden:
Nach Zielgruppen
Internal Relations (oder auch Interne Kommunikation) richten sich an aktuelle und
ehemalige Mitarbeitende (und teilweise auch an Angehörige). Mittels Information
und Dialog soll der Mitarbeiter integriert, seine Identifikation mit dem Unternehmen
erhöht und damit seine Motivation und Leistungsbereitschaft gesteigert werden.
Darüber hinaus hat interne Kommunikation eine koordinierende Funktion, indem sie
zur „Ausrichtung der organisationsinternen Handlungen und Interaktionen auf den
Organisationszweck und die Organisationsziele“ beitragen. (Röttger 2008, S. 506)
Media Relations (oder auch Medienarbeit) bezeichnet die „systematische Pflege der
Beziehungen zu Journalisten und Massenmedien“. Sie werden eingesetzt, um für ihre
Themen und Positionen Öffentlichkeit zu erreichen und sie – mittels
Medienmitteilungen, -konferenzen etc. – in die öffentliche Diskussion einzubringen.
Journalisten wirken dabei als Mittler und Multiplikatoren zwischen der Organisation
und der Öffentlichkeit. (Röttger 2008, S. 506)
Community Relations bezeichnen die Beziehungspflege zur Standortbevölkerung und
zur direkten Nachbarschaft. (Röttger 2008, S. 507) Sie können beispielsweise wich-
tig werden, wenn Bewilligungen für Erweiterungsbauten erreicht werden sollen.
Public Affairs dienen der Beziehungspflege zum politisch-administrativen System
und dem gesellschaftspolitischen Umfeld. Sie zielen darauf ab, „die
Organisationsinteressen im politischen Entscheidungsprozess zu vertreten und
Akzeptanz im Sinne von Legitimität zu schaffen.“ Public Affairs vollziehen sich
einerseits öffentlich, etwa durch Meinungskampagnen vor Abstimmungen, oder
nicht-öffentlich in Form von Lobbying, bei dem eine direkte Kommunikation zwi-
schen der Organisation und Mandats- und Entscheidungsträgern in Politik und
Verwaltung stattfindet. (Röttger 2008, S. 507) Public Affairs kommen dem
Verständnis von Öffentlichkeitsarbeit, wie es Burkart und Ronneberger vertreten, am
nächsten.
Financial Relations (auch Investor Relations) bezeichnen die Beziehungspflege zu
Kapitalgebern. Sie zielen darauf ab, die Möglichkeiten einer Organisation, um ihren
Kapitalbedarf zu decken, zu verbessern. Bei einem wirtschaftlichen Unternehmen
richten sie sich vorwiegend an Aktionäre, institutionelle Anleger, Investoren, Ban-
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 33
ken, Börsen sowie Finanz- und Wirtschaftsjournalisten. (Röttger 2008, S. 507f) Im
Falle einer Hochschule würden sie sich eher an Entscheidungsträger bzw. Behörden
und Gremien mit Budgetkompetenz auf Kantons- und Bundesebene, an öffentliche
und private Förderstellen sowie an Alumni richten.
Nach Aufgabe
Issues Management meint die systematische Beobachtung von Themen und
Erwartungen von Anspruchsgruppen und versucht, deren künftigen Verlauf zu
antizipieren. Ziel ist es, Bereiche zu identifizieren, „die die Handlungsspielräume der
Organisation und die Erreichung ihrer strategischen Ziele potenziell oder tatsächlich
tangieren.“ Ziel ist es weiterhin, Chancen frühzeitig zu erkennen, vor allem aber
auch Risiken auszumachen sowie proaktiv und präventiv zu handhaben, wozu auch
die Einflussnahme auf den Verlauf von Themen gehört. (Röttger 2008, S. 507)
Crisis Management (auch Krisenkommunikation) steht für die kommunikative
Begleitung und Bewältigung von Krisen und Konflikten. Es setzt lange vor dem Ein-
treten einer Krise oder eines Konflikts an, indem Krisenszenarien entworfen, Strate-
gien für die Bewältigung erarbeitet, Zuständigkeiten definiert und Personen für die
Krisenkommunikation geschult werden. Besonders gut sind die Voraussetzungen für
erfolgreiche Krisen- und Konfliktbewältigung, wenn eine Organisation das Ver-
trauen der Öffentlichkeit genießt und belastbare Beziehungen zu den Anspruchsgrup-
pen bestehen. (Röttger 2008, S. 507)
Change Communications sollen Veränderungsprozesse innerhalb einer Organisation
(Restrukturierungen, Fusionen etc.) begleiten und ihr Gelingen unterstützen. Sie wer-
den inzwischen als wesentlicher Erfolgsfaktor in Veränderungsprozessen betrachtet.
Sie soll motivieren, den Wandel mitzutragen, durch transparente Information
Verunsicherung zu vermeiden oder Unsicherheiten zu mildern und die Loyalität der
Adressaten mit der Organisation aufrechtzuerhalten. Sie kann auch einen nötigen
Kulturwandel begünstigen. (Pfannenberg 2007, S. 819f)
Personality-Kommunikation bezeichnet die Strategie, eine Person (meist den CEO)
zum Imageträger einer Organisation zu machen. Ein Beispiel für ein Unternehmen
mit einer starken Verbindung zwischen Marke und CEO sind Apple und sein
ehemaliger CEO Steve Jobs. Bei der Personality-Kommunikation wird eine Person
inszeniert, es wird mittels kommunikativer Aktivitäten ein spezifisches Bild von ihr
gezeichnet (charismatisch, visionär etc.). (Nessmann 2007, S. 833)
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 34
Marken- und Produkt-PR zielt darauf ab, Marken- und „Produktpublizität im
redaktionellen Teil der Massenmedien zu erlangen“. Indem Informationen über
Marken und Produkte durch traditionelle Medien verbreitet werden, sollen sie höhere
Glaubwürdigkeit und Akzeptanz erhalten. (Szyszka 2007, S 741)
Innovationskommunikation begleitet die Entwicklung und Einführung von neuen
Produkten, Dienstleistungen, Technologien oder Vertriebskonzepten. Sie zielt im
Rahmen der internen Kommunikation darauf ab, ein innovationsfreundliches Klima
zu schaffen. Im Rahmen der externen Kommunikation will sie Bekanntheit für die
Innovationen und Vertrauen in dieselben erreichen. (Zerfaß & Huck 2007, S. 847)
Internationale Kommunikation bezeichnet interne und externe Öffentlichkeitsarbeit
eines Unternehmens, die sich an Zielgruppen in anderen Kulturen richten. Sie
beschäftigt sich mit Fragen, wie kultur- und grenzüberschreitende Kommunikation
gestaltet werden muss und berücksichtigt dabei unterschiedliche Kommunikationsge-
wohnheiten verschiedener Kulturen. Zudem gibt sie Antworten auf die Frage, wie
Öffentlichkeitsarbeit in weltweit tätigen Unternehmen über verschiedene Standorte
hinweg organisiert werden kann. (Huck 2007, S. 891)
Corporate Citizenship: Kommunikationsaktivitäten unter dem Schlagwort Corporate
Citizenship zielen darauf ab, unternehmerische Verantwortung und gesellschaftliches
Engagement zu vermitteln, „das über die bloße Einhaltung der geltenden Gesetze
hinausgeht.“ Eine Organisation möchte damit zum Ausdruck bringen, dass sie sich
nicht nur kurzfristig an Gewinnen orientiert, sondern auch etwas zur der Gesellschaft
beitragen möchte, als dessen Teil (Citizen: englisch für „Bürger“) versteht. In diesem
Zusammenhang häufig verwendete Begriffe sind etwa auch Corporate Social
Responsibility oder Corporate Sustainability. (Scherer & Baumann 2007, S. 859f)
Corporate Identity umfasst „die Gestaltung des institutionellen Erscheinungsbildes“.
Durch die Vermittlung desselben soll die Organisation für die Öffentlichkeit bzw. die
relevanten Teilöffentlichkeiten widerspruchsfrei und unverwechselbar positioniert
werden. (Röttger 2008, S. 508) Corporate Identity umfasst den visuellen Auftritt der
Organisation (Corporate Design), das Verhalten der Organisation als ganzes und ih-
rer Mitglieder (Corporate Behaviour) und Kommunikationsaktivitäten, welche der
Vermittlung der Unternehmensidentität mittels verbaler Botschaften dienen (Corpo-
rate Communications). (Szyszka 2008a, S. 582f)
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 35
Nach Instrumenten
Online-PR bedient sich des Internets zur Kommunikation mit der Öffentlichkeit und
relevanten Teilöffentlichkeiten und umfasst typischerweise die Website eines
Unternehmens oder etwa eine Intranetplattform für die Kommunikation mit den
Mitarbeitenden. (Röttger 2008, S. 508) Social-Media-Aktivitäten gehören ebenfalls
zum Bereich der Online-PR.
Event-PR umfasst die Öffentlichkeitsarbeit gegenüber spezifischen Anspruchsgrup-
pen mittels Anlässen, beispielsweise Tage der offenen Tür, Feste zum Abschluss
eines Change-Prozesses oder eine Jubiläums etc. (Röttger 2008, S. 508)
Sponsoring bezeichnet eine Kooperation, bei der ein Partner den anderen mit Geld,
Sachmitteln oder Dienstleistungen unterstützt und dafür im Gegenzug kommunika-
tive Präsenz erhält und von einem Imagegewinn profitiert. Je nach Bereich, kann von
Kultur-, Sozio-, Öko- oder Wissenschaftssponsoring gesprochen werden. Letzteres
kann sich zum Beispiel in der Teilfinanzierung eines Lehrstuhls durch eine Organisa-
tion äußern. (Bentele 2008, S. 623)
Unternehmenspublizistik umfasst den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, der sich mit
dem Herstellen von unternehmenseigenen Medien wie Kunden- und Mitarbeiterzeit-
schriften, Imagebroschüren, Geschäftsberichten oder elektronischen und digitalen
Medien wie Unternehmens-Radio und Unternehmens-Fernsehen befasst. Auch On-
line-Medien wie Corporate Blogs und Websites gehören dazu. Medien der Unterneh-
menspublizistik zeichnen sich durch einen gewissen journalistisch-redaktionellen
Anspruch aus. (Weichler 2007, S. 441)
Kampagnenarbeit soll öffentliche Aufmerksamkeit für bestimmte Themen und
Positionen erreichen. Kampagnen sind zeitlich befristet, stark dramaturgisch angelegt
und beziehen zahlreiche aufeinander abgestimmte Instrumente und Maßnahmen mit
ein. (Röttger 2008, S. 508)
Die Trennlinien zwischen den Disziplinen können nicht scharf gezogen werden. So
kann Event-Kommunikation im Rahmen der Change-Kommunikation eingesetzt
werden und so letztlich der internen Kommunikation dienen.
2.2.5 Zusammenfassung
Mittels Öffentlichkeitsarbeit werden Kommunikationsbeziehungen zu Teilöf-
fentlichkeiten/Anspruchsgruppen aufgebaut und unterhalten. Ziel ist es, bei den An-
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 36
spruchsgruppen Legitimation für die eigenen Interessen und Ziele zu erreichen und
damit Zielrealisierung, Fortbestand und Entwicklungsmöglichkeiten zu sichern.
Gerade für Hochschulen in der Schweiz, deren Rahmenbedingungen (Auftrag,
Finanzierung etc.) stark von der politischen Willensbildung in einer direkten
Demokratie bestimmt werden, ist Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiges Mittel, für die
Interessen der Hochschulen Öffentlichkeit herzustellen, ihre Argumente in die
öffentliche Debatte um Bildungsfragen einzubringen in der Hoffnung, die öffentliche
Meinung im Sinne der Hochschule mitzuprägen. Die Kommunikationsbeziehungen
können im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit unterschiedlich ausgestaltet werden. So
kann die Kommunikation etwa eher auf die einseitige Vermittlung von Botschaften
oder auf einen wechselseitigen Dialog ausgerichtet sein; der zu gegenseitigem
Verständnis führt. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedenste PR-Bereiche
herausgebildet. Diese lassen sich nach der Zielgruppe, dem bearbeiteten Thema oder
den genutzten Instrumenten unterscheiden. Einer dieser Bereiche ist die Online-PR,
zu der auch Social-Media-Aktivitäten gehören.
Das folgende Kapitel beschreibt die Spezifika der Öffentlichkeitsarbeit an Hochschu-
len.
2.3 Öffentlichkeitsarbeit an Hochschulen
Auch universitäre Hochschulen und Fachhochschulen in der Schweiz sind
Organisationen, die Interessen und Ziele verfolgen. So haben sie etwa den
Leistungsauftrag zu erfüllen, den ihnen der Bund und/oder die Kantone (und in ei-
nem erweiterten Sinne die Gesellschaft) erteilen. Sie müssen sicherstellen, dass ihnen
dafür ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen und günstige Bedingungen
für die Erfüllung ihres Leistungsauftrags herrschen. Um ihre Interessen und Ansprü-
che zu formulieren und für diese Verständnis und Legitimation zu erreichen, setzen
sie Öffentlichkeitsarbeit ein. Die folgenden Abschnitte machen deutlich, wo dabei
die Schwerpunkte liegen.
2.3.1 Schaffung günstiger Rahmenbedingungen
Der Bildungsbereich ist relativ stark reglementiert, so bedürfen Fachhochschulen und
deren Studiengänge etwa einer Akkreditierung durch den Bund. Auf Kantons- und
Bundesebene gibt es darüber hinaus zahlreiche Gremien, die sich mit Belangen der
Hochschulen befassen und ihre Rahmenbedingungen beeinflussen können.
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 37
Darüber hinaus können etwa durch Wahlen bedingte Veränderungen in der politi-
schen Zusammensetzung eines Gremiums (etwa der Bildungsdirektion eines Kan-
tons) spürbaren Einfluss auf die Rahmenbedingungen einer Hochschule haben, etwa
bezüglich des Leistungsauftrags oder der mittelfristig verfügbaren finanziellen Mit-
tel. Gegenüber den relevanten Behörden und Gremien müssen Hochschulen deshalb
lobbyieren, um ihre Interessen und Sichtweisen angemessen einzubringen. Einen
Teil dieser Aufgaben übernehmen die hochschulübergreifenden Gremien
(Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten, Konferenz der Fachhochschulen).
Zudem können Hochschulen durch Public Relations bei der Öffentlichkeit (und da-
mit beim Souverän als wichtigem Akteur im politischen Willensbildungsprozess) um
Unterstützung für ihre (bildungspolitischen) Anliegen werben. (Hochschul-
rektorenkonferenz 1995, S. 4)
2.3.2 Sicherung der Finanzierung
Die öffentlich-rechtlichen Hochschulen in der Schweiz (und damit die Mehrzahl der
universitären Hochschulen und Fachhochschulen) decken den Großteil ihres
Finanzbedarfs aus öffentlichen Mitteln. Wie umfangreich die öffentlichen Budgets
für den Hochschulbereich ausfallen, ist das Ergebnis einer politischen Willensbil-
dung (Escher 2001, S. 72) und hängt von der Bedeutung ab, welche den Hochschulen
und ihren Leistungen beigemessen wird. (Escher 2001, S. 81f) Die politische
Willensbildung vollzieht sich in einer (direkten) Demokratie nicht nur bei den
zuständigen Behörden auf Kantons- und Bundesebene, sondern wird auch durch die
öffentliche Meinung in bildungspolitischen Fragen beeinflusst. Damit werden das
politisch-administrative System und die Öffentlichkeit (die auch Steuerzahler und
Wähler umfasst) zu wichtigen Zielgruppen der Öffentlichkeitsarbeit von Hochschu-
len. (Escher 2001, S. 81) Zudem erwarten Gesellschaft und öffentliche Hand, dass
die Hochschulen die öffentlichen Mittel haushälterisch einsetzen. (Escher 2001, S.
45) Nicht zuletzt steht der Bildungsbereich bei der Verteilung öffentlicher Gelder in
Konkurrenz zu anderen öffentlichen Aufgaben und muss seinen Anspruch durch die
Dokumentation seiner Leistungen legitimieren. (Escher 2001, S. 43)
Ein gewichtiger Teil der öffentlichen Mittel, die den Hochschulen zufließen (etwa
die Betriebsbeiträge des Bundes an die Universitäten und Fachhochschulen), bemisst
sich nach der Anzahl der Studierenden. Dies legt nahe, dass die Hochschulen jene
Zahl an Studierenden anstreben, die zu einer optimalen Verteilung der sprungfixen
Kosten (Personalkosten, Raumkosten etc.) pro Student führt. Potenzielle Studierende
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 38
sowie Mittler, die Einfluss auf potenzielle Studierende nehmen (etwa Eltern, Lehrer,
Berufs- und Studienberater etc.) werden deshalb zu wichtigen Zielgruppen der
Öffentlichkeitsarbeit von Hochschulen.
2.3.3 Durchsetzen gegenüber der Konkurrenz
Im Rahmen ihres Leistungsauftrages wollen universitäre Hochschulen und
Fachhochschulen Studierende für ihre Aus- und Weiterbildungsangebote, Auftragge-
ber und Partner für Forschungsprojekte sowie Abnehmer für ihre Dienstleistungen
gewinnen. Dabei stehen sie in Konkurrenz zueinander, im Bereich der Dienstleistung
auch zu kommerziellen Unternehmen.
Beim Wettbewerb um (gute) Studierende konkurrieren sich die Hochschulen nicht
nur innerhalb ihrer Kategorie (Fachhochschule oder universitäre Hochschule). Einem
gymnasialen Maturanden steht auch ein Fachhochschulstudium offen, wenn er eine
einjährige Arbeitswelterfahrung nachweisen kann, und ein Berufsmaturand kann sich
über zusätzliche Ausbildungen den Weg an eine universitäre Hochschule erschlie-
ßen. Fachhochschulen werben deshalb nicht ausschließlich um Berufsmaturanden
und universitäre Hochschulen nicht ausschließlich um gymnasiale Maturanden. Dass
der Bund die Fachhochschulen und die universitären Hochschulen als „gleichwertig
aber andersartig“ beschreibt, macht deutlich, dass die Hochschultypen sich voneinan-
der abgrenzen und profilieren müssen.
Mit der Diversifizierung der Hochschullandschaft (auch bedingt durch die Schaffung
der Fachhochschulen) ist das Bildungsangebot in der Schweiz unübersichtlicher
geworden. Hochschulen müssen also aktiv über ihr Angebot informieren.
(Hochschulrektorenkonferenz 1995, S. 2) Dabei stehen sie zueinander in Konkurrenz
um die Aufmerksamkeit potenzieller Studierender.
Im Bereich der Forschung konkurrieren Hochschulen um Drittmittel, die ihnen von
Auftraggebern, Forschungspartnern sowie öffentlichen und privaten Förderstellen
zufließen. (Escher 2001, S. 33) Forschungsgelder aus den Mitteln der Kommission
für Technologie und Innovation, des Schweizerischen Nationalfonds oder den Mit-
teln der Europäischen Union werden auf Antrag anhand bestimmter Leistungskrite-
rien vergeben. Hier müssen sich die Hochschulen gegenüber ihren Konkurrenten
durchsetzen. (Escher 2001, S. 82) Deshalb ist die Forschungsreputation für eine
Hochschule von großer Bedeutung. Sie wird mittels Berichterstattung über
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 39
Forschungsleistungen und -erfolge, Patente, Auszeichnungen etc. gefördert. (Escher
2001, S. 33)
Im Leistungsbereich Dienstleistungen stehen die Hochschulen nicht nur zueinander
in Konkurrenz, sondern in der Regel auch zu Unternehmen. Auch hier sind sie auf
eine gute fachliche Reputation angewiesen, um Aufträge zu gewinnen.
2.3.4 Interne Koordination und Abstimmung
Die Organisations- und Führungsstrukturen an Hochschulen sind relativ komplex. Es
gibt verschiedene Mitarbeiterkategorien mit spezifischen Interessen, die
Führungskompetenzen sind auf mehrere Gremien mit unterschiedlichen Rollen und
Kompetenzen verteilt. Dies führt zu einem hohen internen Kommunikations- und
Abstimmungsbedarf. Die Entscheidungsprozesse an Hochschulen sind von Beteili-
gung und Mitbestimmung geprägt. Dies macht internes Lobbying und Interessenaus-
gleich nötig. Zudem kann durch Kommunikation die Identifikation der
Hochschulangehörigen mit der Gesamtorganisation und damit der Zusammenhalt des
tendenziell stark zergliederten Gefüges „Hochschule“ gefördert werden. (Escher
2001, S. 27 und S. 75) Öffentlichkeitsarbeit nach Innen mittels interner Kommunika-
tion ist für Hochschulen also von Bedeutung.
2.3.5 Zielgruppen der Öffentlichkeitsarbeit von Hochschulen
Aus den vorangehenden Ausführungen in Kapitel 2.3 können nun die wichtigsten
Zielgruppen der Öffentlichkeitsarbeit von Hochschulen, verstanden als Adressaten
oder Teilöffentlichkeiten (vgl. Kapitel 2.2.1), und die Einflussmöglichkeiten, die sie
auf die Hochschule und deren Zielerreichung haben können, dargestellt werden. Die
Ausführungen basieren auf der Bestimmung der relevanten externen Zielgruppen
von Hochschulen durch die deutsche Hochschulrektorenkonferenz
(Hochschulrektorenkonferenz 1995, S. 10f) und geeigneten Ergänzungen.
Ehemalige, aktuelle und potenzielle Studierende
Aktuelle Studierende können Freunde und Bekannte auf die Angebote der Hoch-
schule aufmerksam machen und sie empfehlen. (Escher 2001, S. 96) Ihre Meinung
über die Hochschule bilden sich die Studierenden aufgrund ihrer direkten Erfahrun-
gen mit dem Studienbetrieb, aber auch aufgrund der Art und Weise, wie durch die
Hochschule informiert und kommuniziert wird. Es sollte also versucht werden, durch
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 40
bewusste Beziehungspflege zu den aktuellen Studierenden ein möglichst positives
Bild der Hochschule zu vermitteln.
Die Früchte dieser Anstrengungen erntet die Hochschule nicht nur während der
Studiendauer. Ehemalige Studierende können als Botschafter für eine Hochschule
fungieren. Etwa, in dem sie Studieninteressierten die Hochschule empfehlen, indem
sie als Entscheidungsträger in Wirtschaft und Verwaltung Forschungsaufträge an die
Hochschule vergeben, als Entscheidungsträger in der Politik die Rahmenbedingun-
gen der Hochschule mitbestimmen oder als Privatperson die Hochschule materiell
oder durch Leistungen wie etwa Mentoring-Mandate etc. unterstützen. Auch nach
Studienaustritt sollte deshalb die Beziehung zu den ehemaligen Studierenden aktiv
gepflegt werden. (Escher 2001, S. 95f)
Potenzielle Studierende sind eine wichtige Zielgruppe, da von einer genügend hohen
Zahl an Studierenden eine ausreichende Finanzierung der Hochschule abhängt (da
sich große Anteile der öffentlichen Mittel nach der Zahl der Studierenden bemessen).
Hochschulen werden also bemüht sein, potenzielle Studierende auf ihre Angebote
aufmerksam zu machen und sie als Studierende zu gewinnen. Dazu können sie (ne-
ben klassischer Werbung) auch Öffentlichkeitsarbeit einsetzen.
Lehrer, Eltern und Beratungsstellen
Lehrer, Eltern sowie Berufs- und Studienberatungen können den Entscheid von
potenziellen Studierenden, an einer bestimmten Hochschule zu studieren, beeinflus-
sen. Hochschulen sollten deshalb versuchen, durch Information und gezielte
Beziehungspflege ein positives Bild bei diesen Zielgruppen von sich zu vermitteln
(etwa durch Informationsanlässe, Dokumentationsmaterialien, Medienarbeit etc.)
Arbeitgeber von ehemaligen Studierenden
Unternehmen und die öffentliche Hand als Arbeitgeber der Hochschulabsolventen
und damit als Abnehmer eines „Produkts“ der Hochschulen stellen gewisse Ansprü-
che an die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die den Studierenden an den Hochschulen
vermittelt werden sollen. Sie können sich in Form von Verbänden organisieren oder
individuell für ihre Ansprüche auf politischer Ebene lobbyieren. Die Beziehungen zu
diesen Unternehmen sollte deshalb aktiv gepflegt werden indem ein „offenes Ohr“
für deren Anliegen demonstriert und, soweit möglich, versucht wird, ihren
Anforderungen bei den Lehrplänen etc. gerecht zu werden. (Escher 2001, S. 94f)
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 41
Auftraggeber und Partner von Forschungsprojekten
Auftraggeber und Partner von Forschungsprojekten tragen durch Drittmittel zur
Finanzierung der Hochschule dabei. Forschungsprojekte für angesehene Auftragge-
ber oder mit renommierten Partnern tragen zudem zur Forschungsreputation der
Hochschule bei und sind dem Stellenwert zuträglich, der einer Hochschule durch
Politik und Öffentlichkeit beigemessen wird, was wiederum einer ausreichenden
Alimentierung mit öffentlichen Mitteln förderlich ist. Deshalb sollte eine Hochschule
bemüht sein, mittels kommunikativer Maßnahmen mögliche Auftraggeber und Part-
ner auf ihre Leistungen im Bereich Forschung aufmerksam zu machen und sich eine
gute Forschungsreputation aufzubauen.
Wirtschaftsförderungen und Handelskammern
Wirtschaftsförderungen und Handelskammern können potenzielle Auftraggeber auf
die Möglichkeit einer Forschungszusammenarbeit mit einer Hochschule aufmerksam
machen und ihnen diese empfehlen. Unternehmen sollten im Rahmen ihrer
Kommunikationsaktivitäten deshalb auch diese Zielgruppe bearbeiten und mit
Informationen zu den grundsätzlichen Leistungen sowie erfolgreichen
Forschungskooperationen bedienen.
Abnehmer von Dienstleistungen
Abnehmer von Dienstleistungen tragen ebenfalls zur Drittmittelfinanzierung der
Hochschulen bei. Diese sind deshalb bestrebt, möglichst viele Abnehmer ihrer
Leistungen zu gewinnen. Dazu kann Öffentlichkeitsarbeit durch Information,
Imageaufbau etc. beitragen. Die Beziehungspflege zu früheren Abnehmern von
Dienstleistungen ist wichtig, weil sie eventuell zu einem späteren Zeitpunkt mit ei-
nem neuen Auftrag auf die Hochschule zurückkommen oder die Hochschule als
Dienstleister weiterempfehlen.
Öffentlichkeit
Die Öffentlichkeit hat für Hochschulen eine besondere Bedeutung, weil sie den
politischen Willensbildungsprozess beeinflusst. Einerseits, in dem die stimmberech-
tigte Bevölkerung an Abstimmungen über bildungspolitische Fragen entscheidet und
andererseits, weil sie durch Wahlen die politische Zusammensetzung von Gremien
auf Kantons- und Bundesebene, die Einfluss auf die Belange der Hochschule nehmen
können, beeinflussen.
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 42
Journalisten und Blogger
Journalisten und Blogger stehen zwischen den Hochschulen und der Öffentlichkeit.
Hochschulen bedienen Journalisten und Blogger mit Informationen mit dem Ziel,
dass diese in die deren Berichterstattung und Beiträge einfließen und so an ein größe-
res Publikum gelangen.
Entscheider in Politik und Verwaltung
Hochschulen sind zahlreichen Behörden auf Kantons- und Bundesebene unterstellt,
die auf ihre Belange einflussnehmen, etwa bei Budgetentscheiden. Mittels
Öffentlichkeitsarbeit versuchen sie, ihre Interessen zu vertreten und zu ihren Gunsten
auf Entscheide einzuwirken.
Vertreter relevanter Gremien
Neben Behörden nehmen weitere im politisch-administrativen System angesiedelte
Gremien Einfluss auf die Belange der Hochschule, indem sie entweder eigene Pro-
jekte verfolgen oder Behörden beratend beeinflussen. Hochschulen versuchen mittels
Öffentlichkeitsarbeit Vertretern dieser Gremien ihre Interessen zu vermitteln und sie
für sich zu gewinnen.
Vertreter von Förderstellen
Wenn eine Förderstelle über den Förderantrag einer Hochschule entscheidet, spielt
nicht nur die Qualität des Antrags eine Rolle, sondern auch das Bild, das die Förder-
stelle schon vor Eintreffen des Antrages von einer bestimmten Hochschule hat. Es
beeinflusst die Bereitschaft, den Antrag gutzuheißen und Fördergelder zu sprechen.
Deshalb sollten sich Hochschulen bemühen, über direkte Kommunikation oder über
positive Berichterstattung in den Medien ein möglichst positives Bild von sich zu
vermitteln und damit Wohlwollen bei Vertretern von Förderstellen zu erreichen.
Mitarbeiter, interne Gremien und Führungsorgane
Um Entscheide in eine gewisse Richtung zu begünstigen oder für bereits getroffene
Entscheide Verständnis zu schaffen, um die Identifikation des Einzelnen mit der
Gesamtorganisation zu stärken und ihn als Botschafter zu gewinnen, sollten
Hochschulen auch die Kommunikation nach innen pflegen und bewusst gestalten.
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 43
Andere Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Um andere Hochschulen und Forschungseinrichtungen für gemeinsame Studienange-
bote, Forschungsprojekte oder etwa auch Lobbying-Aktivitäten zu gewinnen, sind
Beziehungspflege und ein positives Image der Hochschule wichtig.
Die folgende Abbildung stellt die Zielgruppen der Öffentlichkeitsarbeit von
Hochschulen schematisch dar. Die Positionierung der Kreise (näher oder weiter weg
von der Hochschule) sagt nichts über den Stellenwert der Zielgruppe aus. Sie wurde
vielmehr im Interesse einer kompakten Darstellungsweise gewählt.
Abb. 7: Zielgruppen der Öffentlichkeitsarbeit von Hochschulen
2.3.6 Zusammenfassung
Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen haben bestimmte Leistungen zu
erbringen. Dafür benötigen sie ausreichend finanzielle Mittel und optimale
Hochschule
Ehemalige, aktuelle und potenzielle Studierende
Auftraggeber und Partner von Forschungs-projekten
Abnehmer von Dienst-leistungen
Öffentlichkeit
Journalisten, Blogger etc.
Lehrer, Eltern, und Beratungs-stellen
Wirtschafts-förderungen und Handels-kammern
Andere Hochschulen und Forschungs-einrichtungen
Entscheider in Politik und Verwaltung
Vertreter relevanter Gremien
Vertreter von Förderstellen
Mitarbeiter, interne Gremien und Führungs-organe
Arbeitgeber von ehemaligen Studierenden
Öffentlichkeitsarbeit an universitären Hochschulen und Fachhochschulen 44
Rahmenbedingungen. Bei der Verteilung öffentlicher Gelder stehen sie in Konkur-
renz zu anderen gesellschaftlichen Aufgaben. Sie müssen ihren Anspruch auf einen
möglichst großen Teil dieser Gelder legitimieren, indem sie den Wert ihrer Leistun-
gen für die Gesellschaft vermitteln. Bei der Gewinnung von Studierenden,
Forschungsaufträgen und -geldern sowie Abnehmern ihrer Dienstleistungen stehen
die Hochschulen in Konkurrenz zueinander. Um hochschulintern optimale
Voraussetzungen für die Leistungserbringung zu schaffen, müssen sie für eine
Integration der vielzähligen, nur lose verbundenen Einheiten und Mitarbeiter sorgen.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, setzen Hochschulen Öffentlichkeitsar-
beit gegenüber zahlreichen Zielgruppen ein, darunter etwa potenzielle Studierende,
Vertreter von Behörden und Gremien auf Kantons- und Bundesebene und die
Öffentlichkeit.
3 Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit
3.1 Social Media
3.1.1 Definition und Funktionen
Ebersbach, Glaser und Heigl (2011, S. 35) definieren Social Media als Anwendun-
gen, die auf dem World Wide Web basieren und den Menschen beim
Informationsaustausch, bei Beziehungsaufbau und -pflege, bei der Kommunikation
sowie bei der Zusammenarbeit „in einem gesellschaftlichen oder gemeinschaftlichen
Kontext“ unterstützen. Zusammen mit den Daten, die bei diesen Prozessen entstehen,
und den Beziehungen zwischen den Nutzern der Anwendungen, bilden Social Media
das Social Web (siehe unten). (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 35)
Ein wesentliches Merkmal von Social Media ist die wachsende Attraktivität, je mehr
Nutzer sich daran beteiligen und aktiv einen Beitrag leisten. (Busemann & Gscheidle
2009, S. 356)
Nach Pleil (2007, S. 13) stehen den Anwendern von Social Media verschiedene Nut-
zungsoptionen offen:
§ Inhalte publizieren: einfaches und günstiges Editieren und Publizieren im Inter-net, wirtschaftliche und technische Barrieren fallen größtenteils weg
§ Inhalte teilen: Daten können anderen einfach zur Verfügung gestellt werden
§ Zusammenarbeiten: einfache Zusammenarbeit in spezifisch definierten Arbeitsgruppen oder sich zufällig bildenden Gruppen möglich
§ Vernetzen: einfache Vernetzung von Personen und Organisationen möglich
§ Bewerten und Filtern: Ergänzen maschineller Verschlagwortung durch beispiels-weise Suchmaschinen und Erleichtern der Orientierung
Eine Social-Media-Plattform bietet gemäß Pleil mindestens eine der genannten
Optionen, kann aber auch mehrere auf sich vereinen.
Neben dieser funktionalen Unterscheidung können Social Media auch nach sozialen
Funktionen unterschieden werden. Schmidt (2008, S. 23f) unterscheidet derer drei. Je
nach Plattform steht die eine oder andere soziale Funktion mehr im Vordergrund.
§ Identitätsmanagement: ein bewusst gestaltetes Bild von sich vermitteln
§ Beziehungsmanagement: soziale Beziehungen aufnehmen, pflegen, entwickeln und kommunizieren
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 46
§ Informationsmanagement: Informationen innerhalb von Netzen finden, bewerten und/oder teilen
Entwicklung
Social Media wurden erst mit der Entwicklung des Internets zum sogenannten „Web
2.0“ möglich und sind ein Teil desselben. (Ebersbach, Glaser & Heigl, S. 27) Der
Begriff „Web 2.0“ steht als Schlagwort für eine ganze Reihe von technischen
Entwicklungen (auf die in dieser Arbeit nicht genauer eingegangen wird), welche
neue Nutzungsmöglichkeiten des Internets eröffneten und das Internet in den letzten
Jahren stark verändert haben. (Münker 2010, S. 31f) Durch neue Technologien (etwa
AJAX) und neue Schnittstellen wurden Webseiten für den Benutzer „beschreibbar“.
(Münker 2010, S. 32) Das Internet hat sich damit von einem mehrheitlich
unidirektionalen Medium, das lediglich Informationen von einem Sender zu einem
Empfänger transportiert, zu einem Medium gewandelt, dessen Inhalte „in einem wesentlichen Sinn durch die Partizipation ihrer Nutzer (mit-)bestimmt wird.“ (Mün-
ker 2010, S. 31) Aus einem „Read-Only Netz“ (Münker 2010, S. 31) ist ein
„Mitmachnetz“ (Busemann & Gscheidle 2009, S. 356) geworden.
Social-Media-Anwendungen erlauben es allen Internetnutzern relativ einfach, ohne
besondere Kenntnisse und mit geringen Kosten, Inhalte im Internet zu veröffentli-
chen. Der Anteil der Internetinhalte, die so entstehen, wird als user generated con-tent bezeichnet. Die Internetnutzer haben damit die Möglichkeit, mit ihren Inhalten
an die Öffentlichkeit zu treten. (Gerhards, Klingler & Trump 2008, S. 130f) Dies hat
auch zur Folge, dass das Herstellen von Öffentlichkeit nicht mehr weitgehend den
traditionellen Massenmedien vorbehalten ist, sondern nun auch für den Einzelnen
sehr einfach möglich ist. Im Social Web schaffen neue Akteure neue Öffentlichkei-
ten. Allerdings nimmt mit der Zahl öffentlich kommunizierender Akteure auch die
Informationsmenge zu, auf die der Einzelne seine begrenzte Aufmerksamkeit vertei-
len muss. (Pleil 2007, S. 11f)
3.1.2 Kategorien
Mittlerweile existiert eine Fülle an verschiedenen Social-Media-Plattformen. Diese
lassen sich in Kategorien einteilen. In dieser Masterarbeit werden die folgenden
Social-Media-Kategorien unterschieden:
§ Wikis
§ Blogs
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 47
§ Micro-Blogs
§ Soziale Netzwerke
§ Social-Sharing-Plattformen
(Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 37)
In den folgenden Abschnitten werden diese Kategorien genauer beschrieben. Auf die
Einsatzmöglichkeiten im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen geht
Kapitel 3.2 ein.
3.1.2.1 Wikis
Beschreibung
Wikis sind Kollaborationsplattformen, auf denen gemeinschaftlich Texte erarbeitet
werden. Charakteristisch für Wikis ist, dass jeder Eintrag von jedem Benutzer
bearbeitet werden kann. Mittels einer History-Funktion werden die Änderungen, die
an einem Eintrag vorgenommen werden, dokumentiert und nachvollziehbar gemacht.
Ziel eines Wikis ist, die Texte gemeinschaftlich und arbeitsteilig stetig weiter zu
verbessern und zu vervollständigen. (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 39f) Ein
sehr prominentes Beispiel für eine Wiki-Anwendung ist Wikipedia, die freie Online-
Enzyklopädie. Ihr Ziel ist es, das gesamte Wissen der Menschheit durch eben diese
aufschreiben zu lassen und allen zugänglich zu machen. (Münker 2010, S. 31)
Neben der Sammlung von Wissen können Wikis auch zu anderen Zwecken einge-
setzt werden. So können sie etwa kreative Prozesse wie Brainstormings unterstützen.
Wikis können auch zur Erstellung von FAQ-Seiten, Glossarien oder Dokumentatio-
nen im Sinne von Handbüchern dienen. Als Element des Projektmanagements kön-
nen in einem Wiki projektspezifische Inhalte, die allen Mitarbeitenden laufend zur
Verfügung stehen sollen (etwa Meilensteine, Koordinaten von Partnern etc.) erfasst
werden. Teilweise werden Wikis auch im E-Learning eingesetzt. (Ebersbach, Glaser
& Heigl 2011, S. 50ff)
Bei Wikis stehen die Nutzungsoptionen Publizieren und Teilen von Inhalten sowie
die Zusammenarbeit im Vordergrund. Die Autoren bleiben eher im Hintergrund,
wichtig ist das gemeinsame Produkt. Von den sozialen Funktionen wiegt bei Wikis
deshalb das Informationsmanagement am stärksten.
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 48
Entstehung
Das erste Wiki – das WikiWikiWeb - wurde 1995 von Ward Cunningham, einem
Softwareentwickler, geschaffen. Er benötigte eine Software, mit der es möglich war,
gemeinschaftlich an Softwarecodes zu arbeiten und diese sofort zu veröffentlichen.
Bearbeitungsschritte sollten dabei automatisch dokumentiert werden. Cunnighams
Software wurde bald von anderen für ihre Zwecke übernommen und weiterentwi-
ckelt. 2001 wurde schließlich Wikipedia lanciert. Heute gibt es zahlreiche Wikis zu
unterschiedlichsten Themen. So hat etwa das Projekt Wikivoyage zum Ziel, einen
möglichst umfassenden und aktuellen globalen Reiseführer zu entwickeln, während
das Wiki „Memory Alpha“ eine Enzyklopädie rund um Star Trek schaffen will.
(Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 43)
3.1.2.2 Blogs
Beschreibung
Der Begriff „Blog“ ergab sich aus der Kombination von „Web“ (als Synonym für
das Internet) und „Log“ (was mit „Tagebuch“, „Fahrtenbuch“ oder „Protokoll“ über-
setzt werden kann) zu „Weblog“. Die Weglassung der ersten zwei Buchstaben führte
zum Begriff „blog“. (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 61) Blogs sind Webseiten,
auf denen ein Autor, der Blogger, regelmäßig neue Einträge verfasst. Sie bestehen
meist aus Text, können aber auch Bilder, Videos oder Audioelemente umfassen. Die
Einträge werden in umgekehrt chronologischer Reihenfolge dargestellt, der aktu-
ellste Eintrag erscheint zuoberst. Jeder Eintrag verfügt über eine eigene URL, sodass
direkt auf einen Eintrag verlinkt werden kann. Die Einträge können meist auch durch
die Leser kommentiert werden. (Schmidt 2006, S. 13)
Die Einträge in Blogs sind eher kurz, nehmen kommentierend Bezug zu aktuellen
Ereignissen oder berichten über persönliche Erfahrungen des Bloggers. Die Beiträge
sind inhaltlich subjektiv und sprachlich-formal durch die Persönlichkeit des Bloggers
geprägt (Ausdrucksfähigkeit, Humor etc.). Blogs werden von den Webnutzern vor
allem zur Information und zur Unterhaltung genutzt und erfüllen auch eine gewisse
Orientierungsfunktion (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 61 und S. 71f)
Indem sich Blogger untereinander vernetzen, in ihren Einträgen Beiträge anderer
Blogger aufgreifen, diese kommentieren, weiterempfehlen oder als Quelle darauf
verlinken, hat sich ein eigentliches Blogger-Netzwerk entwickelt, die sogenannte
Blogosphäre. (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 73). Durch ihre starke Vernetzung
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 49
haben Blogs ein gewisses Potenzial zur Mobilisierung und zur Schaffung von
Gegenöffentlichkeiten. Verschiedene Beispiele haben gezeigt, dass Blogs Themen
setzen und dabei die Gatekeeper-Funktion traditioneller Medien umgehen können.
Teilweise werden sogar Themen aus der Blogosphäre durch traditionelle Medien
aufgegriffen und in die Berichterstattung übernommen. (Ebersbach, Glaser & Heigl
2011, S. 76). Darüber hinaus gibt es Blogs, deren deklarierter Zweck die kritische
Beobachtung und Berichterstattung über bestimmte Themen oder Organisationen ist,
die sogenannten Watchblogs. (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 65)
Funktional erfüllen Blogs vorwiegend den Zweck des Publizierens und Teilens von
Inhalten sowie der Vernetzung. Indem sie auf Themen und Inhalte im Internet Bezug
nehmen, diese kommentieren und bewerten, erfüllen sie auch eine
Orientierungsfunktion. Da beim Bloggen auch die Person des Bloggers eine
wesentliche Bedeutung hat, erfüllen Blogs alle drei sozialen Funktionen nach
Schmidt, also das Identitätsmanagement (der Blogger vermittelt durch die subjektiv
gefärbten Beiträge ein Bild von sich und seiner Sicht der Welt), das Beziehungsma-
nagement (Vernetzung und Austausch mit anderen Bloggern und Lesern) sowie das
Informationsmanagement (Aufgreifen, Bewerten und Teilen von Inhalten).
Entstehung
Blogs sind als erste Social-Media-Kategorie entstanden. Sie kamen bereits Anfang
der 1990er-Jahre auf. Damals gab es noch keine spezifische Software zur Erstellung
von Blogs. Sie bestanden meist nur aus einer Sammlung von Links, die der Autor als
empfehlenswert erachtete. Mitte der 1990er-Jahre kamen die ersten journalartigen
Blogs mit Texteinträgen auf. 1997 wurde schließlich der Begriff „Blog“ geprägt. Mit
der Verbreitung spezifischer Blogsoftware 1999 kam es zu einer explosionsartigen
Verbreitung von Blogs, weil keine HTML-Kenntnisse mehr nötig waren, um einen
Blog zu betreiben. Zu dieser Zeit etablierten sich auch die Kommentarfunktionen in
den Blogs. Schließlich entdeckten auch Politiker und Unternehmen die Möglichkei-
ten der Blogs für ihre Zwecke. (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 63f).
3.1.2.3 Micro-Blogs
Beschreibung
Beim Micro-Blogging werden kurze Textnachrichten abgesetzt, die von Freunden
und Bekannten, bei Twitter sogenannte „Followers“, gelesen und beantwortet wer-
den können. Wie beim Bloggen erscheinen sie in umgekehrt chronologischer
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 50
Reihenfolge im Account des Nutzers. Besonderes Merkmal ist die Kürze der
Nachrichten, bei Twitter sind sie auf gerade mal 140 Zeichen beschränkt. Obwohl
gewisse Ähnlichkeiten zum Bloggen bestehen, weist Micro-Blogging bestimmte
Eigenheiten auf, die es zu einer eigenen Social-Media-Kategorie machen. Im Gegen-
teil zu Blogs hat Micro-Blogging etwa mehr Ähnlichkeiten zu Messenger-Systemen
und zu Sozialen Netzwerken, über die mit Freunden gechattet oder einfach mal eine
Information über das aktuelle Befinden abgesetzt werden kann. Zudem hat die
Aktualität der Nachrichten ein großes Gewicht. Während Blogeinträge über die
separaten URLs länger im Netz verfügbar sind und auch von Suchmaschinen gelistet
werden, werden bei Twitter ältere Nachrichten selten angezeigt und auch von
Suchmaschinen nicht aufgenommen. (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 84ff)
Micro-Blogs decken zahlreiche Nutzungs- und soziale Funktionen ab. Man kann
damit Inhalte publizieren und teilen, sich mit anderen vernetzen und Beziehungen
pflegen, Tweets anderer Nutzer oder ganz generell Themen und Inhalte aus dem
Internet aufgreifen und bewerten. Das Lesen von Beiträgen anderer Nutzer bietet
Orientierung und dient dem Informationsmanagement, etwa in dem man auf dem
Laufenden bleibt, was sich im Freundeskreis so tut. Mittels des eigenen Profils und
der Twitterbeiträge lässt sich ein bewusst gestaltetes Bild im Sinne des
Identitätsmanagements von sich vermitteln.
Entstehung
Micro-Blogs sind die jüngste der Social-Media-Kategorien. Twitter, ihr bekanntester
Exponent, entstand 2006. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Anzahl der Twitter-Nut-
zer rasant an, sodass der Dienst zeitweilig überlastet war und vom Netz genommen
werden musste. Es kamen bald weitere Plattformen wie Tumblr, Google Buzz oder
Soup hinzu, Twitter blieb aber der populärste Micro-Blogging-Dienst. (Ebersbach,
Glaser & Heigl 2011, S. 86f) Besondere Aufmerksamkeit erlangte Twitter, als 2009
ein Airbus A 320 im Hudson River notlanden musste. Die Nachricht verbreitete sich
als erstes über Twitter, gelangte von dort in die Berichterstattung der Medien. Twit-
ter wird heute auch von offizieller Stelle als Krisenkommunikationsmittel genutzt.
So informierte das Los Angeles Fire Department die Bevölkerung während der
Waldbrände in Kalifornien im Jahr 2007 über die Entwicklung der Brände und die
Lösch- und Rettungsmaßnahmen. (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 91)
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 51
3.1.2.4 Soziale Netzwerke
Beschreibung
Bei Sozialen Netzwerken stehen die Person des Nutzers sowie Beziehungspflege und
Kommunikation im Zentrum. Sie dienen dazu, sich mit Freunden, Bekannten oder
auch Kontakten aus dem beruflichen Umfeld zu vernetzen. In der Regel ist eine
Registrierung erforderlich, um auf die Inhalte des Netzwerks zuzugreifen. Die
Registrierung ist entweder frei oder auf Einladung eines anderen Nutzers möglich.
Der Nutzer legt ein Profil an, auf dem er mehr oder weniger Informationen von sich
Preis gibt. Abhängig davon, ob es sich um ein privates oder ein berufliches Soziales
Netzwerk handelt, stehen eher Informationen wie Hobbys und Ereignisse aus dem
Privatleben oder aber Ausbildungen, Kompetenzen und berufliche Interessen im
Vordergrund. Meist kann der Nutzer seinem Profil auch ein Foto von sich hinzufü-
gen. Innerhalb des Netzwerkes können sich Benutzer verbinden, bei Facebook
bezeichnet man diesen Akt als „Freunde werden“. In der Regel ist dazu die Zustim-
mung beider Nutzer nötig. Die so entstehenden Verbindungen zwischen Personen
sind in der Regel für andere sichtbar. (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 96ff)
Soziale Netzwerke vereinen mitunter zahlreiche Funktionen anderer Social-Media-
Kategorien auf sich. So weist die Statuszeile bei Facebook, auf welcher der Nutzer
festhalten kann, was er gerade tut, wo er gerade ist oder wie er sich gerade fühlt,
Ähnlichkeiten zu Blogs oder Micro-Blogs auf. Bei Facebook können Nutzer die
Statusmeldungen anderer Nutzer abonnieren, ohne mit ihnen befreundet zu sein, was
dem „Folgen“ auf Twitter ähnlich ist. Weil etwa auch Fotos, Videos etc. hochgela-
den und mit Freunden geteilt werden können, weist Facebook auch Elemente von
Social-Sharing-Plattformen auf (siehe unten). (Busemann & Gscheidle 2011, S. 365)
Soziale Netzwerke (beruflich und private gesamthaft betrachtet) erfüllen alle Nut-
zungs- und sozialen Funktionen nach Pleil. Es lassen sich darin durch die Nutzer
Inhalte publizieren und teilen. Berufliche Netzwerke dienen in einem gewissen Sinne
der Zusammenarbeit (bei privaten Netzwerken kann der Aspekt der Zusammenarbeit,
etwa bei studentischen Lern- oder Projektgruppen, auch eine Rolle spielen, dürfte
aber eher im Hintergrund stehen) und sie erlauben es in besonderem Maße, sich mit
anderen Menschen (aber auch Organisationen) zu vernetzen, sich darzustellen,
Beziehungen zu pflegen, sich zu informieren und auf dem Laufenden zu halten.
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 52
Entstehung
Das erste Soziale Netzwerk ging 1997 online (Sixdegrees), stellte seinen Dienst aber
bereits 2001 wieder ein. Es folgten die Netzwerke Tribe und LinkedIn, die auch
heute noch zu den größeren Netzwerken zählen. Das deutsche Pendant zum
amerikanischen beruflichen Social Network LinkedIn ist Xing. Bei den privaten
Sozialen Netzwerken war MySpace lange Zeit führend, das 2003 gegründet wurde.
Schließlich lief jedoch Facebook den anderen Netzwerken den Rang ab. (Ebersbach,
Glaser & Heigl 2011, S. 99f) Nach Angaben des Unternehmens nutzen derzeit mehr
als 900 Millionen Nutzer die Website mindestens einmal pro Monat. (Facebook
2012)
3.1.2.5 Social Sharing
Beschreibung
Mittels Social-Sharing-Plattformen können Inhalte wie Fotos, Videos, Textdoku-
mente oder auch Links mit anderen Personen geteilt werden. Nutzer können Inhalte
entweder mit allen Mitgliedern der Plattform oder nur mit ausgewählten Mitgliedern
teilen. Diese haben etwa die Möglichkeit, die Inhalte zu nutzen, sie mit Schlagworten
(„Tags“) zu versehen oder zu bewerten. Die Nutzer bewirken damit, dass die Fülle
an Inhalten nach bestimmten Kriterien geordnet wird. Innerhalb des Systems bilden
sich Rangfolgen, abhängig von der Relevanz, welche die Nutzer den Inhalten
verleihen. So können Social-Sharing-Plattformen gezielt als Informationsquellen
genutzt werden. Ein prominentes Beispiel für eine Social-Sharing-Plattform ist
YouTube, auf der Nutzer Videos einstellen und andere diese anschauen und
bewerten können. Gefällt einem Nutzer ein Video besonders gut, hat er die
Möglichkeit, es über einen Link in seinem Facebook-Account zu posten und so seine
Freunde darauf aufmerksam zu machen. Eine weitere Form des Social Sharing ist
das Social Bookmarking. Webseiten, die einem Nutzer besonders interessant,
unterhaltsam oder informativ erscheinen, kann er nicht nur für sich mit einem
Lesezeichen versehen, um schnell auf die Seite zu gelangen oder zu einem späteren
Zeitpunkt zu ihr zurückzufinden, er kann dies mittels einer Social-Sharing-Plattform
öffentlich tun und damit andere Nutzer auf die Webseite aufmerksam machen. Ein
prominentes Beispiel für eine solche Social-Sharing-Plattform ist etwa
StumbleUpon. Problematisch an Social-Sharing-Plattformen ist, dass gerade beim
Einstellen von Musik- oder Videomaterial oft Urheberrechte verletzt werden. Eine
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 53
Audio-Sharing-Plattform, die es geschafft hat, sich innerhalb der urheberrechtlichen
Regeln zu bewegen, ist last.fm. (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 117ff)
Bei Social-Sharing-Plattformen liegen die Nutzungsfunktionen hauptsächlich beim
Veröffentlichen und Teilen von Inhalten und dem Bewerten derselben. Bei den
sozialen Funktionen steht das Informationsmanagement, also das Finden, Bewerten
und/oder Teilen von Informationen im Vordergrund.
Entstehung
Social-Sharing-Plattformen gehören wie Blogs zu den ältesten Social-Media-Katego-
rien, sie traten bereits Ende der 1990er-Jahre auf. Öffentliche Linklisten gehörten zu
den ersten Formen des Social Sharing. Ein frühes Beispiel für eine Tausch-Plattform
mit medialen Inhalten, die viel Aufmerksamkeit erhielt, ist Napster. Auf Napster
konnte digitalisierte Musik in Form von MP3-Dateien eingestellt, geteilt und von
anderen Nutzern heruntergeladen werden. Napster geriet aber aufgrund
urheberrechtlicher Aspekte stark in Kritik. 2004 ging Flickr online, eine Tausch-
Plattform für Fotos, die auch heute noch sehr populär ist. Zu den jüngsten Tausch-
Plattformen gehören Video-Plattformen. Sie wurden erst durch die Verbreitung
leistungsfähiger Breitbandanschlüsse möglich, da das hoch- und runterladen von
Videodateien in einer ausreichenden Qualität vorher zu viel Zeit benötigte. Der
prominenteste Vertreter dieser Kategorie, YouTube, wurde 2005 gegründet. (Ebers-
bach, Glaser & Heigl 2011, S. 128ff)
3.1.3 Nutzung
Alter der Nutzer
Untersuchungen in Deutschland zeigen, dass Social-Media-Angebote vor allem von
jüngeren Menschen im Alter zwischen 14 und 29 genutzt werden. So nutzten 2011
87 % der 14- bis 19-Jährigen und 70 % der 20- bis 29-Jährigen deutschsprachigen
Onlinenutzer Soziale Netzwerke, jedoch nur 45 % der 30- bis 39-Jährigen bzw. 29 %
der 40- bis 49-Jährigen. Auch Weblogs und das Micro-Blogging-Tool Twitter wer-
den – wenn auch auf viel tieferem Niveau – häufiger von jüngeren Internetnutzern
verwendet. 13 % der 14- bis 19-Jährigen und 14 % der 20- bis 29-Jährigen nutzen
beispielsweise Blogs, jedoch nur 5 % der 30- bis 39-Jährigen und 6 % der 40- bis 49-
Jährigen. (Busemann & Gscheidle 2011, S. 366)
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 54
Abb. 8 und 9: Nutzung des Web 2.0 nach Alter (2011)
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 55
Nutzung der verschiedenen Social-Media-Kategorien
Obwohl Social Media eine aktive Partizipation der Nutzer erlauben, ist die Bereit-
schaft, eigene Inhalte im Internet bereit zu stellen, bisher gering. (Busemann &
Gscheidle 2011, S. 360) Lediglich 12 % der deutschsprachigen Internetnutzer in
Deutschland ab 14 Jahren (im Folgenden analog zur referierten Studie „Onliner“
genannt), waren daran „sehr interessiert“. Zählt man den Anteil derjenigen dazu, die
mindestens „etwas interessiert“ sind, ergeben sich 30 %. Bei den jüngeren Nutzern
ist die Bereitschaft, aktiv an Social Media zu partizipieren, höher als bei älteren Nut-
zern. 43 % der 14- bis 19-Jährigen sind „etwas“ oder „sehr“ daran interessiert. Bei
den 20- bis 29-Jährigen sind es immerhin noch 35 %, wogegen der Anteil bei den 30-
bis 39-Jährigen mit 28 % bereits unter dem Durchschnitt liegt. (Busemann &
Gscheidle 2011, S. 361) Der Aktivierungsgrad der Nutzer ist jedoch von Kategorie
zu Kategorie unterschiedlich (siehe unten). Zu den von „Onlinern“ am häufigsten
genutzten Social-Media-Angeboten gehören Wikipedia, Soziale Netzwerke und Sha-
ring-Plattformen für Videos. (Busemann & Gscheidle 2011, S. 360)
Abb. 10: Interesse an aktiver Partizipation im Web 2.0
Wikipedia wurde 2011 von 70 % der Onliner genutzt. Davon sind 97 % passive
Nutzer, die die Internet-Enzyklopädie ausschließlich konsultieren, ohne eigene
Beiträge zu verfassen oder bestehende Beiträge anderer Autoren zu bearbeiten.
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 56
Allerdings gilt es hier zu beachten, dass die deutsche Version von Wikipedia die
zweitumfangreichste ist (nach der englischen) und viele Inhalte bereits vorliegen.
Die aktiven Nutzer bewegen sich unterhalb der Altersgrenze von 40 Jahren.
(Busemann & Gscheidle 2011, S. 363)
42 % der Onliner hatten 2011 ein eigenes Profil in einem privaten Sozialen Netz-
werk. Berufliche Netzwerke werden hingegen weniger genutzt (2011: 6 %). Bei den
privaten Netzwerken ist Facebook am beliebtesten, 75 % der Nutzer privater Sozialer
Netzwerke sind auf Facebook registriert. Die Intensität der Nutzung privater Netz-
werke ist über die letzten Jahre gestiegen, sie werden immer mehr in den Alltag der
Nutzer integriert. So besuchen 55 % der Nutzer Sozialer Netzwerke ihre „Hauptplatt-
form“ mindestens einmal täglich. Bei den 14- bis 19-Jährigen liegt dieser Anteil so-
gar bei 63 %, bei den 20- bis 29-Jährigen bei 62 %. (Busemann & Gscheidle 2011, S.
365) In sozialen Netzwerken ist die Aktivität der Nutzer relativ hoch. Die Möglich-
keit, Fotos oder Videos hochzuladen, eigene Beiträge zu verfassen oder diejenigen
anderer Nutzer zu kommentieren etc. werden relativ häufig genutzt. (Busemann &
Gscheidle 2011, S. 367). Soziale Netzwerke werden vor allem genutzt, um sich zu
vernetzen und Kontakte zu pflegen, Zugehörigkeit zu einer Gruppe herzustellen und
sich zu präsentieren sowie um sich zu informieren und auf dem Laufenden zu halten
(im persönlichen Umfeld, aber auch in Bezug auf bestimmte Themen). (Busemann,
Fisch & Frees 2012, S. 260)
Sharing-Plattformen für Videos werden von 58 % der Onliner genutzt. Am häufigs-
ten werden Musikvideos konsumiert (70 %), gefolgt von selbstgedrehten Videos
(46 %) und kurzen Film- und Fernsehtrailern (33 %). Selbst Videos auf einer Video-
Plattform eingestellt hatten 2011 lediglich 4 % der Nutzer. Lediglich 18 % der Onli-
ner nutzen Sharing-Plattformen für Fotos. Allerdings fällt die aktive Beteiligung in
Foto-Sharing-Plattformen etwas höher aus als bei Video-Plattformen, 35 % der Nut-
zer haben selbst schon Fotos auf eine Plattform hochgeladen. (Busemann &
Gscheidle 2011, S. 363f)
Blogs werden lediglich von 8 % der Onliner zumindest selten genutzt. Hier stammt
der Großteil der Nutzer aus der Kategorie der 20- bis 29-Jährigen. Dafür ist bei
Blogs die aktive Beteiligung eher hoch. Lediglich 40 % nutzen die Blogs ausschließ-
lich passiv, 60 % geben an, auch selbst Beiträge zu verfassen und/oder zu
kommentieren. (Busemann & Gscheidle 2011, S. 362)
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 57
Nur 3 % der Onliner nutzen den Micro-Blogging-Dienst Twitter zumindest selten.
Auch hier sind die jüngeren Nutzer führend. Während 7 % der 14- bis 19-Jährigen
und 4 % der 20- bis 29-Jährigen Twitter nutzen, sind es bei den 30- bis 49-Jährigen
lediglich 2 %.
3.1.4 Zusammenfassung
Die Entwicklung des Internets zum sogenannten Web 2.0 lässt zu, dass Internetnut-
zer selbst Inhalte generieren und im Internet veröffentlichen. Als Folge dessen haben
sich mit den Social Media zahlreiche Anwendungen entwickelt, die den Nutzern den
Austausch und die Beziehungspflege über das Internet ermöglichen. Dazu gehören
Wikis, Blogs, Micro-Blogs, Soziale Netzwerke und Social-Sharing-Plattformen.
Social Media werden heute vorwiegend von jungen Menschen zwischen 14 und 29
Jahren genutzt. Das macht Social Media für Hochschulen zu einem interessanten
Kanal, um die Zielgruppe potenzieller Studierender zu erreichen. Die Bereitschaft,
selbst Inhalte im Internet zu veröffentlichen, ist noch nicht besonders hoch. Nutzer,
die selbst Inhalte im Web bereitstellen, sind bislang noch in der Minderheit. Es sind
vor allem die Sozialen Netzwerke, welche ihre Nutzer dazu animieren, eigene Inhalte
zu publizieren. Nach Wikipedia und Video-Sharing-Portalen wie YouTube gehören
sie zu den meistgenutzten Social-Media-Anwendungen.
3.2 Einsatz von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit
3.2.1 Chancen und Herausforderungen
Die Nutzung von Social Media ist nicht ausschließlich Privatpersonen vorbehalten,
sondern auch für Organisationen attraktiv. Die von Schmidt definierten Funktionen
Identitätsmanagement, Informationsmanagement und Beziehungsmanagement
prädestinieren Social Media geradezu für den Einsatz in der Öffentlichkeitsarbeit.
(Pleil 2007, S. 14f) Sie erlauben es Organisationen etwa, über ihre Ziele, Aktivitäten
etc. zu informieren, sich darzustellen (Imageaufbau) sowie mit ihren Ziel- und
Anspruchsgruppen Kontakt aufzunehmen und in einen Dialog zu treten. Als zusätzli-
ches Instrument ergänzen sie so die Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen.
Allerdings haben Social Media aufgrund ihrer Charakteristika erhebliche Auswirkun-
gen auf die Art und Weise, wie Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden soll und kann.
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 58
(Zerfaß & Sandhu 2008, S. 283) Bislang wurden im Rahmen der Öffentlichkeitsar-
beit Botschaften aufgrund strategischer Überlegungen definiert und gezielt an be-
stimmte Adressaten vermittelt. Öffentlichkeitsarbeit war vorwiegend senderzentriert.
(Zerfaß & Sandhu 2008, S. 295) Trotz eines bestimmten Anspruchs an Dialog, Aus-
tausch und Verständigung blieb die Öffentlichkeitsarbeit in einem hohen Maße
unidirektional. Mit den Social Media, in denen der Nutzer Inhalte generieren,
kommentieren, bewerten und weiterempfehlen kann, und die es ihm erlauben, aus
eigener Initiative und vor den Augen einer bestimmten Öffentlichkeit mit einer
Organisation in einen Dialog zu treten, verlagert sich ein Teil der Gestaltungsmacht
der Kommunikation zwischen Organisationen und ihren Anspruchsgruppen zu den
Nutzern. Sie sind viel stärker als bisher Taktgeber in dieser Kommunikationsbezie-
hung. Organisationen verlieren damit einen Teil der Kontrolle über die Gestaltung
der Kommunikationsbeziehungen zu ihren Teilöffentlichkeiten. (Zerfaß & Sandhu
2008, S. 294ff) Wollte man Social Media in eine Relation zu den vier PR-Modellen
nach Grunig und Hunt setzen (vgl. Kapitel 2.2.3), so ließe sich wohl sagen, dass
Social Media das Modell „Dialog“ geradezu einfordern.
Social Media bieten Organisationen aber auch vielfältige Chancen, etwa indem sie
neue Geschäftsmodelle ermöglichen oder Kunden bereits in frühe Phasen der
Produktentwicklung einbezogen werden können. (Zerfaß & Sandhu 2008, S. 283)
Für die Öffentlichkeitsarbeit einer Organisation eröffnen Social Media die Chance,
in einen direkten und authentischen Dialog mit den Anspruchsgruppen zu treten und
so Ansehen, Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu gewinnen. (Zerfaß & Sandhu 2008,
S. 296) Ein weiterer Vorteil von Social Media ist, dass Botschaften direkt, ohne Um-
weg über das Vermittlungsleistungen traditioneller Massenmedien, einer bestimmten
Öffentlichkeit vermittelt werden können. (Zerfaß & Sandhu 2008, S 283ff)
Damit eine Organisation die Chancen von Social Media gewinnbringend nutzen und
den Herausforderungen begegnen kann, sollte sie gewisse Voraussetzungen durch
die „Etablierung eines geeigneten Ordnungsrahmens“ schaffen. (Fink, Zerfaß &
Linke 2012, S. 101) Zerfaß et al. bezeichnen diesen Ordnungsrahmen als „Social
Media Governance“ und definieren ihn als „alle formellen und informellen
Rahmenbedingungen für das Handeln der Mitglieder einer Organisation im Social
Web“. (Zerfaß, Fink & Linke 2011a, S. 3) Er umfasst etwa strategische Grundlagen
für Öffentlichkeitsarbeit im Social Web, präzis definierte Verantwortlichkeiten, Bud-
gets und personelle Ressourcen, Qualifizierung der mit Social-Media-Aktivitäten
betrauten Mitarbeitenden, Kennzahlen und Methoden zur Erfolgsmessung der
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 59
Maßnahmen sowie Verhaltensrichtlinien für Mitarbeiter, die sich im Social Web
bewegen. (Fink, Zerfaß & Linke 2012, S. 102) Um einen Teil der Kontrolle über den
Kommunikationsverlauf im Social Web zurück zu gewinnen, ist ein Monitoring von
Themen in Social Media nötig. (Zerfaß & Sandhu 2008, S. 297)
3.2.2 Einsatzmöglichkeiten
Dieses Kapitel vermittelt einen Überblick darüber, wie sich die verschiedenen
Social-Media-Kategorien in der Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen – und
beispielhaft speziell von Hochschulen – einsetzen lassen.
Wikis
Wikis können in der Öffentlichkeitsarbeit von Organisationen für die Kommunika-
tion mit internen wie mit externen Ziel- und Anspruchsgruppen genutzt werden. In-
tern können sie etwa als Instrument des Wissensmanagements, zur Unterstützung
von Arbeitsabläufen oder zur Dokumentation von Projekten eingesetzt werden. (Pleil
& Rehn 2012, S. 297) Mit einem Wiki kann zudem schnell und einfach ein Intranet
für die Kommunikation mit den Mitarbeitenden oder ein Extranet für die
Kommunikation mit Lieferanten, Vertriebspartnern etc. aufgebaut werden. (Pleil &
Rehn 2012, S. 300ff) Damit solche intern eingesetzten Wikis effektiv genutzt werden
können, sollten bestimmte organisatorische und kulturelle Voraussetzungen in der
Organisation gegeben sein. So sollten die Mitarbeitenden etwa durch Anreize
(Hervorheben des Nutzens eines Wikis für die eigene Arbeit, Ansehen und Anerken-
nung) motiviert werden, das Wiki zu befüllen und weiter zu entwickeln. Neben Re-
geln, die definieren, wie inhaltliche Differenzen geregelt werden, sollte die Kultur
der Organisation es zulassen, dass Angehörige tieferer Hierarchieebenen Beiträge
von Angehörigen höherer Hierarchieebenen genauso bearbeiten können wie umge-
kehrt, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. (Pleil & Rehn 2012, S. 301f)
In der externen Kommunikation können organisationseigene Wikis auf vielfältige
Art und Weise eingesetzt werden. (Pleil & Rehn 2012, S. 302) So könnte eine Hoch-
schule etwa ein Wiki zu einem bestimmten Forschungsgebiet etablieren, auf dem sie
aus Profilierungsgründen eine gewisse Themenführerschaft anstrebt. In dem öffentli-
chen Wiki könnten nebst Forschenden und Lehrenden der Hochschule auch andere
mit dem Thema befasste oder daran interessierte Personen Beiträge verfassen und
editieren. So könnte sich eine Themenplattform von hoher inhaltlicher Qualität und
Relevanz entwickeln, die als zuverlässige Informationsquelle etwa auch von
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 60
Journalisten genutzt werden könnte. Im Hinblick auf einen Anlass, wie etwa ein
Jubiläum, könnten verschiedenste Anspruchsgruppen (Forschungspartner, Alumni,
Mitarbeitende, Regierungsvertreter etc.) eingeladen werden, Beiträge zur Hochschule
in einem „Jubiläums-Wiki“ zu verfassen (etwa zur historischen Entwicklung der
Hochschule, zu aktuellen und ehemaligen Professoren, zu Auszeichnungen und viel
beachteten Forschungsprojekten, aber auch zu ehemaligen Klassenverbünden,
Diplomreisen etc.). So ließe sich im Kontext des Jubiläums eine eigentliche Commu-
nity aufbauen. Darüber hinaus könnten mit Wikis relativ einfach Web-Auftritte und
Microsites (etwa zu bestimmten Forschungsprojekten) umgesetzt werden. (Pleil &
Rehn 2012, S. 303)
Auch Wikipedia, die Online-Enzyklopädie, hat für die externe Kommunikationsar-
beit von Organisationen eine gewisse Bedeutung. (Pleil & Rehn 2012, S. 304)
Wikipedia ist die am häufigsten genutzte Social-Media-Anwendung (siehe Kapitel
3.1.3). Zudem wird sie von 68.5 % der Journalisten in der Schweiz als Informations-
quelle genutzt. (Keel & Bernet 2009, S. 13) So beeinflussen die Inhalte auf Wikipe-
dia das Bild, das sich zahlreiche Nutzer und auch Multiplikatoren von einer
Organisation machen. Organisationen sollten deshalb Einträge, die sie oder ihre
Angebote in einem weiteren Sinne betreffen, gezielt beobachten. Untersuchungen
haben gezeigt, dass rund 70 % der Wikipedia-Beiträge zu Organisationen in der
Grundtonalität neutral verfasst sind. Trotzdem besteht die Tendenz, etwa Skandale
und Rechtsstreitigkeiten in Beiträgen besonders zu gewichten. (Zerfaß & Gusko
2011, S. 63) Wenn Organisationen selbst Beiträge verfassen oder Beiträge über sich
editieren, besteht der latente Verdacht der Schönfärberei. Weil sich ein solcher Vor-
wurf negativ auf das Ansehen einer Organisation auswirken kann, sollten
Organisationen im Umgang mit Wikipedia einige Regeln beachten. So sieht Wikipe-
dia etwa in der Eigendarstellung, also dem Verfassen eines Beitrags über sich selber,
einen Interessenkonflikt, der den Grundsatz der Neutralität der Beiträge gefährden
kann. Deshalb sollten Beiträge von Organisationen nicht selbst initiiert werden
(inwiefern diese Regel in der Praxis beachtet wird, ist fraglich), vielmehr sollten
bestehende Beiträge geprüft und inhaltlich falsche Angaben korrigiert werden. Anga-
ben, die zwar aus Sicht der Organisation unliebsam, aber inhaltlich korrekt sind, soll-
ten belassen werden, um nicht den Verdacht der Schönfärberei zu erwecken und sich
nicht angreifbar zu machen. (Pleil & Rehn 2012, S. 304f)
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 61
Blogs
Auch bei Blogs muss zwischen dem Umgang mit fremden Blogs und der Blo-
gosphäre sowie eigenen Blogs einer Organisation, sogenannten Corporate Blogs,
unterschieden werden.
Was fremde Blogs betrifft, so haben Untersuchungen gezeigt, dass nur die Hälfte der
Blogger Fakten vor der Publikation eingängig prüft. Zudem veröffentlichen drei
Fünftel von ihnen keine Korrekturen zu publizierten Beiträgen. Für Unternehmen
birgt das die Gefahr, dass Falschinformationen verbreitet werden und sich hartnäckig
halten. Deshalb empfiehlt es sich, relevante Blogs zu beobachten. Darüber hinaus
können Blogger als Multiplikatoren wirken und es kann sinnvoll sein, zu Bloggern in
Beziehung zu treten. (Pleil 2012, S 239f) Der Aufbau und die Pflege von
Beziehungen zu Bloggern werden auch als Blogger Relations bezeichnet. (Pleil
2012, S. 240) Dabei ist Fingerspitzengefühl geboten, um beim Blogger nicht den
Verdacht der Vereinnahmung zu erwecken. Beim Beziehungsaufbau zu Bloggern
kann zwischen direkten und indirekten Strategien unterschieden werden. Bei direkten
Strategien sucht eine Organisation den direkten Kontakt zu einem Blogger, etwa
indem sie ihn zu Hintergrundgesprächen einlädt oder ihm Informationen zukommen
lässt. Bei vielen Bloggern ist es jedoch unbeliebt, von Organisationen mit
Medienmitteilungen bedient zu werden. Bei direkten Strategien wird empfohlen, sich
vor der Kontaktnahme intensiv mit dem Blogger und dem Blog zu beschäftigen und
ihn möglichst individuell, entsprechend seinen Interessen und Bedürfnissen, mit
Informationen zu bedienen. (Pleil 2012, S. 241f) Indirekte Strategien verzichten auf
eine direkte Ansprache von Bloggern. Sie machen die Organisation vielmehr zu ei-
nem Teil der Blogosphäre, indem ein eigener Blog eingerichtet wird, der das Poten-
zial hat, für andere Blogger eine bestimmte Relevanz zu erhalten (etwa durch die
Informationen, die dort bereitgestellt werden) und Beiträge anderer Blogger
kommentiert und verlinkt werden. (Pleil 2012, S. 241) Werden Beiträge in anderen
Blogs kommentiert, sollte die Identität des Verfassers und seine Zugehörigkeit zu
einer bestimmten Organisation (und damit seine Interessenbindung) transparent ge-
macht werden. (Pleil 2012, S. 242) Eine weitere Möglichkeit, Bloggern ohne direkte
Kontaktnahme Informationen aus der Organisation zu vermitteln, sind Social Media
Newsrooms. Dort werden in einem Bereich der Corporate Website Materialien
bereitgestellt, die für Blogger interessant sein können. (Pleil 2012, S. 241)
Für Organisationen gibt es vielfältige Möglichkeiten, wie sich eigene, sogenannte
Corporate Blogs, einsetzen lassen, etwa in der internen Kommunikation mit den
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 62
Mitarbeitenden, im Marketing oder als Instrument der Public Relations. (Pleil 2012,
S. 243) Wichtig ist, dem Blog ein klares inhaltliches Konzept zu Grunde zu legen,
das sich an den Kommunikationszielen der Organisation und den Bedürfnissen der
Zielgruppe orientiert. (Pleil 2012, S. 244) Leser von Corporate Blogs wünschen sich
eine klare inhaltliche Fokussierung und vielmehr informative Informationen zu
aktuellen Themen der Organisation als unterhaltende Inhalte. Zudem werden ein ho-
hes Maß an Aktualität und eine gewisse Regelmäßigkeit der Beiträge erwartet. Diese
sollte bei mindestens zwei Beiträgen pro Woche liegen. Reaktionen auf Kommentare
von Lesern sollten innerhalb nützlicher Frist beantwortet werden können. Dies be-
dingt, dass in einer Organisation die nötigen personellen Ressourcen für das Verfas-
sen der Beiträge sowie das Sichten und Beantworten von Kommentaren bereit ste-
hen. (Pleil 2012, S. 245f) Wenn die Blogeinträge von Mitarbeitenden außerhalb der
Kommunikationsabteilung verfasst werden, sollten diese durch einen
Kommunikationsfachmann beraten und begleitet werden. (Pleil 2012, S. 250) In die-
sem Fall ist auch eine gewisse Unterstützung des Top-Managements nötig
(Commitment), um die Blogger innerhalb der Organisation zu legitimieren und die
Autonomie zu garantieren, die Corporate Blogger für die Erfüllung ihrer Aufgabe
benötigen – gerade, wenn rasch auf mitunter auch kritische Kommentare reagiert
werden soll. (Pleil 2012, S. 245) Kritische Kommentare sollten auf keinen Fall
gelöscht, sondern sachlich-argumentativ beantwortet werden. Andernfalls könnte der
Verdacht der Zensur aufkommen, die Organisation an Glaubwürdigkeit verlieren und
sich angreifbar machen. Ein wichtiges und in der Blogosphäre akzeptiertes
Instrument, Inhalt und Form von Kommentaren in bestimmten Bahnen zu halten,
sind Kommentarrichtlinien. Ähnlich einer Hausordnung vermitteln sie, was in dem
Blog erlaubt ist und was nicht. Das ist einerseits wichtig, weil die Organisation als
Betreiberin des Blogs für die Inhalte haftet. Andererseits senken
Kommentarrichtlinien das Risiko destruktiver Kommentare, indem sie etwa die
Tonalität der Beiträge vorgeben oder bestimmen, dass in Kommentaren
ausschließlich zu dem im Beitrag behandelten Thema Stellung genommen werden
darf. Verstößt ein Kommentar gegen diese Richtlinien, hat die Organisation eine
belastbare Grundlage, diesen zu löschen. Ist die Löschung eines Kommentars nötig,
sollte transparent gemacht werden, warum er gelöscht wurde. (Pleil 2012, S. 248)
Hochschulen könnten eigene Blogs im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit betreiben,
indem etwa Professoren zu ihrem Fachgebiet bloggen oder Studierende in Form ei-
nes Tagebuchs einen Einblick in den Studienalltag geben. Denkbar wäre auch ein
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 63
Rektor-Blog analog zum CEO-Blog in Unternehmen (auch denkbar als ausschließ-
lich interner Kommunikationskanal).
Micro-Blogging
Twitter-Kanäle können von Organisationen in verschiedenen Bereichen für die in-
terne und externe Kommunikation genutzt werden – etwa für die kommunikative
Begleitung eines Projektes, zur Mitarbeitergewinnung, als Kundendienst-Kanal oder
zur Verbreitung von allgemeinen Informationen zur Organisation. (Fink 2012, S.
277) Organisationen führen deshalb oft mehrere voneinander getrennte Twitter-Ac-
counts, die teilweise von verschiedenen Personen betreut werden. (Fink 2012, S.
267) Im Sinne der Transparenz und um relevante Kanäle leicht identifizierbar zu
machen (Fink 2012, S. 274), sollte bei jedem Kanal ersichtlich sein, welche
Organisation den Kanal führt, mit welchem Aspekt sich der Kanal befasst und wel-
che Person twittert. (Fink 2012, S. 268)
Bevor eine Organisation eigene Tweets absetzt, sollte sie sich mit Twitter und seinen
Gepflogenheiten vertraut machen. Zudem sollten in einer ersten Analysephase
Mitarbeitende (die eventuell bereits inoffiziell zum Unternehmen twittern), Kunden,
relevante Medien und Mittler identifiziert werden, die auf Twitter aktiv sind. Auch
Twitter-Aktivitäten sollte eine Strategie zu Grunde liegen, die sich an den
Kommunikationszielen, den Möglichkeiten und Grenzen von Twitter als
Kommunikationskanal sowie den Interessen und Bedürfnissen der Ziel- und
Anspruchsgruppen orientiert. (Fink 2012, S. 271) Ein redaktionelles Konzept sollte
definieren, zu welchen Inhalten in welcher Tonalität getwittert wird. (Fink 2012, S.
274) Damit sich ein Twitterkanal als relevante Informationsquelle durchsetzen kann,
sind persönliche Kompetenz und Glaubwürdigkeit des Twitterers sowie die Qualität
der Tweets wichtig. Tweets sollten für die Zielgruppe relevante Themen aufgreifen,
diese aufmerksamkeitswirksam zum Ausdruck bringen und auf Informationen verlin-
ken, die den Followern einen echten Mehrwert bieten. Dabei kann es sich auch um
Beiträge Dritter zum Thema handeln, die man weiterempfiehlt und seinen Followern
im Sinne einer Serviceleistung zugänglich macht. (Fink 2012, S. 273f) Bei der Aus-
wahl der Inhalte sollte eine Organisation mögliche Reaktionen der Follower
antizipieren und Chancen und Risiken für die Kommunikation abwägen. Es kann
leicht passieren, dass eine Organisation zu Thema A twittert, damit aber Kommen-
tare zu Thema B auslöst, zu dem die Organisation womöglich gerade öffentlich in
Kritik steht. (Fink 2012, S. 271)
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 64
Twitter bietet ein hohes Potenzial für die virale Verbreitung von Inhalten, da Tweets
durch Follower kommentiert und weiterverbreitet werden. (Fink 2012, S. 266) Um
eine hohe Reichweite zu erreichen, ist eine gute Vernetzung innerhalb von Twitter
nötig. Nicht die Zahl der Follower ist entscheidend, sondern deren Vernetzung und
Bereitschaft, selbst zu twittern und Nachrichten weiterzuverbreiten. Das Twitter-
Netzwerk sollte daher aktiv und bewusst entwickelt werden. Die Organisation sollte
als erstes die für sie relevanten Twitterer identifizieren. Diese beschäftigen sich mit
der Organisation oder mit für die Organisation relevanten Themen, twittern qualitativ
hochstehende Beiträge und sind gut vernetzt. Diesen Twitterern sollte die Organisa-
tion folgen. In der Regel werden einige dieser Twitterer der Organisation ebenfalls
folgen. (Fink 2012, S. 274) Um die Reichweite und den Erfolg der Twitter-
Aktivitäten zusätzlich zu erhöhen, ist es wichtig, sie in den gesamten
Kommunikationsmix einzubinden und in anderen Kommunikationskanälen im Print-
und Online-Bereich auf den Twitter-Account hinzuweisen. (Fink 2012, S. 275f)
Einen Twitter-Account aktiv zu betreiben ist mit einem bestimmten Zeitaufwand
verbunden. Dieser liegt bereits bei einem Nachrichten-Account eines Unternehmens
mit überschaubarer Zahl an Ziel- und Anspruchsgruppen und geringem
Konfliktpotenzial bei ein bis zwei Stunden pro Tag, da täglich mindestens drei bis
vier Tweets abgesetzt und Reaktionen darauf gesichtet und bearbeitet werden sollten.
Handelt es sich um einen Kundenservice-Account oder hat das Unternehmen gerade
eine Krise zu bewältigen, kann der Aufwand schnell bei einem Vielfachen liegen.
(Fink 2012, S. 275f) Daher ist es auch in Bezug auf Twitter wichtig, im Sinne der
Social Media Governance unter anderem Zuständigkeiten klar zu definieren, die
nötigen Ressourcen bereit zu stellen, Kennzahlen zu definieren und den Erfolg der
Maßnahmen laufend zu messen. (Fink 2012, S. 271) Weil auch Twitter teilweise
schnelle Reaktionen verlangt, sollten die twitternden Personen im Rahmen bestimm-
ter Vorgaben autonom handeln können. (Fink 2012, S. 275) Möchte eine Organisa-
tion (noch) nicht selbst twittern, empfiehlt es sich trotzdem, relevante Twitterer und
Schlagworte im Sinne eines Themenmonitorings zu beobachten. Dafür stehen
zahlreiche Monitoring-Tools für Twitter zur Verfügung. (Fink 2012, S. 272)
Hochschulen könnten Twitter-Accounts ganz generell als Informationskanal zu
aktuellen Informationen aus der Hochschule oder zur Personalgewinnung einsetzen.
Darüber hinaus könnte der Rektor einen Twitter-Account betreiben oder Professoren
und Wissenschaftler könnten analog zu den Blogs zu ihren Spezialgebieten twittern.
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 65
Soziale Netzwerke
Soziale Netzwerke erlauben es einer Organisation, Offenheit und Dialogbereitschaft
zu signalisieren, Beziehungen zu ihren Ziel- und Anspruchsgruppen aufzubauen und
zu pflegen und eine Bindung herzustellen. (Pleil & Bastian 2012, S. 317ff) Darüber
hinaus lassen sich Soziale Netzwerke zur Gewinnung von Personal oder Dienstleis-
tern oder zur Marktforschung nutzen. Wenn sie als Austragungsort für Ideenwettbe-
werbe oder Ähnliches genutzt werden, lassen sich auch Beiträge zur Wertschöpfung
der Organisation realisieren. (Pleil & Bastian 2012, S. 314ff)
Auch bei Sozialen Netzwerken stellt sich die Frage, ob eine Organisation sich einen
Auftritt in einem bestehenden Netzwerk schaffen oder ein eigenes Netzwerk gründen
soll. Damit sich ein eigenes Soziales Netzwerk dauerhaft etablieren kann, braucht es
eine ausreichend hohe Zahl an Nutzern. Sie sorgen dafür, dass genügend user genera-
ted content entsteht, das Netzwerk für bestehende Nutzer attraktiv bleibt und weitere
Nutzer animiert werden, dem Netzwerk beizutreten. Dies kann einer Organisation
gelingen, wenn exklusive, emotionale Themen kommuniziert werden können. (Pleil
& Bastian 2012, S. 318f) Gute Voraussetzungen, ein eigenes Soziales Netzwerk zu
gründen, hat etwa eine Organisation wie Greenpeace, da ihre Themen hoch
emotional sind und idealistische Motive der Anhänger von Greenpeace mitspielen.
(Pleil & Bastian 2012, S. 319) Rein aufgrund der Tatsache, dass eine Hochschule
sehr viele junge Menschen unter ihrem Dach versammelt, die sich gerne in Sozialen
Netzwerken präsentieren und vernetzen, hätten wohl auch Hochschulen die Möglich-
keit, eigene Netzwerke zu etablieren. Diese könnten sogar um Funktionen erweitert
werden, die das gemeinsame Lernen oder Arbeiten an Dokumenten erleichtern, den
Austausch von Skripten und Zusammenfassungen ermöglichen oder in Foren die
Klärung von Fragen erlauben. Allerdings sind Aufbau und Bewirtschaftung eines
eigenen Sozialen Netzwerks mit hohem Aufwand und Kosten verbunden. (Pleil &
Bastian 2012, S. 317) Zudem lassen sich mit Facebook und anderen bereits etablier-
ten, weit verbreiteten Sozialen Netzwerken ebenfalls viele für Studenten spezifische
Bedürfnisse abdecken (Austausch von Files, Einrichten von Gruppen etc.). Die
Motivation, ein weiteres Profil in einem zusätzlichen Netzwerk zu pflegen, wenn
bereits alle Freunde auf Facebook sind, dürfte bei den Nutzern gering sein.
Bevor sich eine Organisation für eine Präsenz in einem bestehenden Sozialen Netz-
werk entscheidet, sollte sie die bestehenden Netzwerke analysieren und das oder die
Netzwerke auswählen, die zu ihr passen. Die Netzwerke sollten geeignet sind, die
kommunikativen Ziele der Organisation zu fördern und ihre Zielgruppen zu errei-
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 66
chen. Was die Zielgruppen betrifft, so gilt es zu bedenken, dass sich in Sozialen
Netzwerken überwiegend jüngere Leute zwischen 14 und 30 Jahren bewegen. Unter
Umständen kann es für eine Organisation sinnvoll sein, in mehreren Sozialen
Netzwerken aktiv zu sein, etwa in einem breit genutzten Netzwerk wie Facebook und
einem Nischennetzwerk zu einem bestimmten Thema. Mit einer solchen Strategie
lässt sich einerseits die breite Masse erreichen, andererseits lassen sich aber auch
Personen mit spezifischem Bezug zu den relevanten Themenbereichen der Organisa-
tion ansprechen. (Pleil & Bastian 2012, S. 320) Wurde ein geeignetes Soziales Netz-
werk identifiziert, empfiehlt es sich, sich zuerst mit der Plattform, den gebotenen
Funktionalitäten und der Kultur vertraut zu machen (Pleil & Bastian 2012, S. 315),
bevor der eigene Auftritt eingerichtet wird. Viele Soziale Netzwerke bieten
Organisationen die Möglichkeit, sich mittels spezieller Seiten zu präsentieren (auf
Facebook etwa die „Fanpage“). (Pleil & Bastian 2012, S. 312) Dabei sollte beachtet
werden, dass die Akzeptanz der Nutzer gegenüber kommerziellen oder politischen
Kampagnen gering ist. (Pleil & Bastian 2012, S. 320) Auch in sozialen Netzwerken
empfiehlt es sich, den Auftritt zu personalisieren und transparent zu machen, wer den
Auftritt für das Unternehmen betreut. (Pleil & Bastian 2012, S. 319) Bei der Aus-
wahl dieser Person gilt zu beachten, dass deren Persönlichkeit immer auch die
Wahrnehmung der Organisation und deren Image beeinflussen. (Pleil & Bastian
2012, S. 314f) Um möglichst viele Anhänger der Seite (auf Facebook Personen, die
„gefällt mir“ klicken) zu gewinnen, können verschiedene Maßnahmen getroffen wer-
den. Regelmäßig wechselnde Elemente wie Spiele, Wettbewerbe, Videos oder
Elemente, die heruntergeladen werden können (etwa Bildschirmschoner oder Mu-
sik), sind geeignet, das Interesse der Nutzer wach zu halten. Sie motivieren Nutzer
dazu, sich mit einer Seite zu verbinden, weil sie so Informationen zu neuen
Gewinnspielen etc. automatisch erhalten und keines verpassen. Der Nutzenaspekt für
die Mitglieder des Netzwerks sollte also die Gestaltung des Auftritts zu weiten
Teilen mitbestimmen. Zudem ist eine Vernetzung mit anderen (Online-)
Kommunikationsaktivitäten sinnvoll. So kann etwa ein Teil des Facebook-Auftritts
in die eigene Website eingebunden werden (als sogenanntes Widget). „Gefällt mir“-
Buttons zu geeigneten Inhalten auf der Organisationswebsite machen es Nutzern
einfach, ihren Gefallen auszudrücken und ihre Freunde auf die Organisation bzw. die
Inhalte aufmerksam zu machen. Darüber hinaus kann die Gründung von oder die
Beteiligung in Gruppen die Vernetzung fördern. (Pleil & Bastian 2012, S. 313ff) Um
den Dialog zu fördern, können Beiträge und Kommentare von Nutzern auf der
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 67
Organisationsseite zugelassen werden. Auch hier ist es sinnvoll, im Sinne einer
„Netiquette“ Verhaltensrichtlinien zu erlassen, aufgrund derer unangemessene
Beiträge gelöscht werden können. (Pleil & Bastian 2012, S. 319)
Möchte eine Organisation (noch) nicht mit einem eigenen Auftritt in Sozialen
Netzwerken aktiv werden, so lohnt es sich auf jeden Fall zu beobachten, wie rele-
vante Themen in Sozialen Netzwerken diskutiert werden. Auch wenn ein Unterneh-
men beispielsweise nicht auf Facebook präsent ist, kann es durchaus sein, dass Nut-
zer aus einem bestimmten Anlass (z.B. bei einem Umweltunglück) eine Protest-
gruppe gegen das Unternehmen gründen, die sich explosionsartig ausdehnen kann.
(Pleil & Bastian 2012, S. 315)
Hochschulen steht neben der allfälligen Gründung eines eigenen Netzwerks (siehe
oben) die Präsenz in Sozialen Netzwerken wie Facebook offen. Sie erlaubt es, aus
dem Hochschulalltag zu informieren, Gewinnspiele zu lancieren, über Informations-
und Studienberatungsangebote zu informieren und damit auch potenzielle Studie-
rende zu erreichen.
Social Sharing
Social-Sharing-Aktivitäten bilden meist ein ergänzendes Element innerhalb der
Social-Media-Strategie einer Organisation. (Pleil & Bastian 2012, S. 310) So lässt
sich etwa Content in Form von Fotos, Videos oder Bookmarks auf Sharing-Plattfor-
men teilen und anschließend beispielsweise via Twitter- oder Facebook-Aktivitäten
darauf verweisen. Im Rahmen eines Gewinnspiels könnten Nutzer darüber hinaus
auch aufgerufen werden, Inhalte zu produzieren und sie etwa auf den YouTube-Ka-
nal der Organisation zu veröffentlichen, um am Wettbewerb teilzunehmen. In diesen
Fällen dienen die geteilten Inhalte eher als Anlass zur Auseinandersetzung mit dem
Unternehmen und als Impulsgeber für Dialog und Beziehungspflege denn als Selbst-
zweck.
Natürlich lassen sich aber gerade über Plattformen wie YouTube auch Inhalte aus der
Organisation vermitteln. Bei einer Hochschule wäre es etwa denkbar, einen oder
mehrere Studierende (vielleicht gar eine Wohngemeinschaft) im Auftrag der
Kommunikationsabteilung der Hochschule ein Video-Tagebuch zum studentischen
Alltag an der Hochschule (Vorlesungen, Prüfungen, gesellige Anlässe etc. )
produzieren zu lassen, welches dann als Serie auf dem YouTube-Kanal der Hoch-
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 68
schule veröffentlicht werden könnte. Auch Mitschnitte aus Vorlesungen oder
Experimenten wären als „virtuelle Lerneinheiten“ für Interessierte denkbar.
Für Hochschulen bieten sich mittels Social-Sharing-Plattformen interessante
Möglichkeiten der Profilierung. So kann sich eine Hochschule oder einer ihrer
Vertreter durch die Veröffentlichung von Beiträgen auf beispielsweise SlideShare
oder durch Social Bookmarking in einem bestimmten Gebiet als fachliche Instanz
profilieren und eine gewisse Themenführerschaft erlangen. (Ebersbach, Glaser &
Heigl 2011, S. 135) Dies kann beispielsweise nützlich sein, wenn sich angehende
Studierende nach einer geeigneten Hochschule mit einem gewissen Renommee in
einem Fachgebiet umschauen oder Unternehmen nach einem geeigneten Forschungs-
partner für ihre Fragestellung suchen. Durch Veröffentlichungen von Skripts,
Fachbeiträgen etc. kann eine Hochschule zudem signalisieren, dass sie ihr Wissen
nach aussen trägt und damit zur Beantwortung von Fragen in Wirtschaft und
Gesellschaft beiträgt. Eine im wissenschaftlichen Kontext relevante Sharing-
Plattform ist CiteULike. Dort werden Verweise auf relevante wissenschaftliche
Quellen zu bestimmten Themen hinterlegt. (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S. 138)
In Social-Sharing-Plattformen ist grundsätzlich wenig Kommunikation zwischen den
publizierenden und konsumierenden Nutzern nötig. Trotzdem ist sie möglich. Die
Produzenten eines Beitrages sind in der Regel ersichtlich und können von den
Rezipienten der Beiträge kontaktiert werden. (Ebersbach, Glaser & Heigl 2011, S.
125) So könnte sich etwa über einen Fachbeitrag, der von einem Professor oder
Wissenschaftler einer Hochschule auf SlideShare eingestellt wird, eine Anfrage für
ein Referat, einen Fachartikel in einer Zeitschrift, ein Interview für eine Zeitung oder
eine Forschungszusammenarbeit ergeben.
Eine eigene Social-Sharing-Plattform aufzubauen, ist nur zu empfehlen, wenn die
Inhalte bestimmten Sicherheits- oder Vertraulichkeitsregeln unterliegen. In allen
anderen Fällen ist es aus Aufwands- und Kostengründen (Speicherplatz auf Servern,
Einrichten der Infrastruktur etc.) einfacher, sich bestehenden Sharing-Plattformen
anzuschließen. Ein für eine Hochschule interessantes Anwendungsgebiet für eine
eigene Sharing-Plattform könnte eine Dokumentenplattform sein, auf der
Unterrichtsskripts, Präsentationen, Zusammenfassungen, Semester- und
Diplomarbeiten, Projekt- und Forschungsberichte sowie Fachartikel nach Themen
verschlagwortet hinterlegt und von allen Hochschulangehörigen als Ressource ge-
nutzt werden könnten. Eine solche Plattform intern zu betreiben hätte den Vorteil
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 69
einer gewissen Übersichtlichkeit über die Dokumentenmenge, deren Umfang inner-
halb weniger Jahre doch erheblich werden dürfte, sowie die Garantie, dass sich etwa
Skripte, Präsentationen und Zusammenfassungen konkret auf die Lehrinhalte der
entsprechenden Hochschule beziehen.
3.2.3 Ausgewählte Erkenntnisse zum Einsatz in der Öffentlichkeitsarbeit
Für diese Masterarbeit werden zwei Studienserien als Referenzen herangezogen, die
sich auf die Schweiz bzw. den deutschsprachigen Raum beziehen. Die eine
Studienserie hat ihre Urheberschaft in der Schweiz (diverse Studien), die andere in
Deutschland (Studie Social Media Governance). Die referierten Studienserien wer-
den in den folgenden Abschnitten kurz vorgestellt, bevor dann die für diese
Masterarbeit relevanten Ergebnisse der Studien zusammengefasst werden.
3.2.3.1 Studien Schweiz
Für die Schweiz werden zwei aktuelle Studien aus dem Jahr 2012 herangezogen, die
bei größeren Schweizer Organisationen durchgeführt wurden. Sie zeigen Tendenzen
in der bisherigen Nutzung von Social Media durch größere Organisationen mit Sitz
in der Schweiz auf. Ihre Ergebnisse erscheinen relevant, da auch die meisten der in
dieser Arbeit untersuchten Hochschulen aufgrund der Mitarbeiterzahl zu der Katego-
rie der Großunternehmen gezählt werden können (vgl. Kapitel 2.1.2 und 2.1.3).
Schweizer Großunternehmen im Social Web 2012
Diese Studie wurde von Barbara Kunert, PR-Fachfrau und Aldo Gnocchi, Berater
und Dozent im Bereich Social Media, durchgeführt. Angeschrieben wurden die 116
größten Unternehmen in der Schweiz (nach Umsatz) sowie die 20 größten Banken
(nach Bilanzsumme) und die 20 größten Versicherungen (nach
Bruttoprämieneinnahmen). Davon haben sich 53 Unternehmen an der Befragung
beteiligt. Mit mehr als 30 Prozent waren Banken und Versicherungen eher
überproportional vertreten, was jedoch nicht als nachteilig für die Repräsentativität
der Studie gewertet wurde. (Kunert & Gnocchi 2012, S. 18)
Vom Hype zum Handwerk: Bernet-ZHAW-Studie „Social Media Schweiz 2012“
Dies Studie ist in einer Zusammenarbeit zwischen Guido Keel, Leiter des Instituts
für Angewandte Medienwissenschaft und Dozent an der Zürcher Hochschule für
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 70
angewandte Wissenschaften, sowie Marcel Bernet, Inhaber der Agentur Bernet PR
mit Sitz in Zürich, entstanden. Ziel der Untersuchung war es herauszufinden, wie
stark sich Schweizer Unternehmen in Social Media engagieren und unter welchen
Bedingungen sie das tun. Angeschrieben wurden 5 400 Unternehmen, Behörden und
Verwaltungen sowie Non-Profit-Organisationen. An der Online-Befragung im
Dezember 2011 haben 419 Organisationen teilgenommen. 54 % der teilnehmenden
Unternehmen waren KMU. Großunternehmen machten 12 % der Teilnehmer aus,
Nonprofit-Organisationen 9 % sowie Vertreter von Behörden, Politik und Verbänden
gemeinsam 25 %. (Keel & Bernet 2012, S. 21)
3.2.3.2 Social Media Governance
Die Studie Social Media Governance liegt zum Zeitpunkt der Bearbeitung dieser
Masterarbeit in zwei Jahrgängen vor: Eine Erhebung stammt aus dem Jahr 2010, eine
aus dem Jahr 2011.
Social Media Governance 2010
Autoren der Studie sind Stephan Fink, Gründer der Fink und Fuchs Public Relations
AG, und Ansgar Zerfaß, Professor für Kommunikationsmanagement an der
Universität Leipzig. Ziel der Untersuchung war es, „die Social Media Governance im
Sinne eines formellen und informellen Ordnungsrahmens für die Handlungen von
Organisationsmitgliedern im Social Web“ zu erfassen. (Fink & Zerfaß 2010, S. 5)
Der Begriff Governance wird definiert als „die institutionellen Strukturen und Pro-
zesse der Interdependenzbewältigung zwischen verschiedenen Akteuren“. (Fink &
Zerfaß 2010, S. 5) Die Online-Befragung wurde im Juni 2010 bei 1 007
Kommunikationsverantwortlichen von Unternehmen (börsennotierte und nicht-
börsennotierte), Behörden, politischen Organisationen und Verbänden sowie Non-
Profit-Organisationen in Deutschland durchgeführt. 59 % der befragten Organisatio-
nen zählten mehr als 250 Mitarbeitende, 34 % mehr als 1 000 Mitarbeitende. (Fink &
Zerfaß 2010, S. 11)
Social Media Governance 2011
Zu den Autoren dieser Studie gehört neben Stephan Fink und Ansgar Zerfaß auch
Anne Linke, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kommu-
nikationsmanagement an der Universität Leipzig. Ziel der Studie war es, im Sinne
einer Momentaufnahme zu zeigen, wie sich der Ordnungsrahmen für Social-Media-
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 71
Aktivitäten von Organisationen seit der Erhebung 2010 entwickelt hat. Der
Fragebogen unterschied sich jedoch in nicht unerheblichen Teilen von der Studie
2010. Die Online-Befragung wurde im Mai und Juni 2011 bei 596
Kommunikationsverantwortlichen von Unternehmen (börsennotierte und nicht-
börsennotierte), Behörden, politischen Organisationen und Verbänden sowie Non-
Profit-Organisationen durchgeführt, darunter diesmal auch solche aus Österreich (6.2
% der befragten Unternehmen) und der Schweiz (6 % der befragten Unternehmen).
Die verschiedenen Unternehmensgrößen waren in etwa gleich vertreten wie 2010,
wenn auch der Anteil der Unternehmen mit mehr als 1 000 Mitarbeitenden mit 39 %
etwas größer ausfiel (zu Lasten derjenigen Unternehmen mit 250 bis 1 000
Mitarbeitenden). (Fink, Zerfaß & Linke 2011, S. 4ff)
3.2.3.3 Zusammenfassung zentraler Ergebnisse
In den folgenden Kapiteln werden nun die für diese Masterarbeit relevanten Ergeb-
nisse dieser Studien thematisch geordnet zusammengefasst. Leider waren die
ausführlichen Daten aus den Studien nicht verfügbar, an dieser Stelle muss deshalb
auf die zusammengefassten Ergebnisse aus den publizierten Berichten zu den Stu-
dien zurückgegriffen werden.
Bedeutung
Welche Bedeutung Social Media für die Zukunft der Öffentlichkeitsarbeit
beigemessen wird, wurde in der Studie Social Media Governance 2010 abgefragt.
Nach dieser Studie wird Social Media für die künftige Gestaltung von
Öffentlichkeitsarbeit eine eher hohe Bedeutung beigemessen. Der Aussage „Social
Media sind sehr wichtig für die zukünftige Gestaltung von
PR/Unternehmenskommunikation“ wurde über alle Befragten betrachtet mit mehr als
3.5 auf einer Skala von 1 (Stimme gar nicht zu) bis 5 (stimme voll zu) zugestimmt.
(Fink & Zerfaß 2010, S. 14
Beteiligung
Gemäß den beiden Studien, die in der Schweiz durchgeführt wurden, sind 91 %
(Kunert & Gnocchi 2012, S. 5) bzw. 94 % (Keel & Bernet 2012, S. 5) der
Großunternehmen (> 250 Mitarbeitende) in der Schweiz in Social Media aktiv. In
den beiden Studien Social Media Governance wird die Beteiligung der
Großunternehmen nicht explizit ausgewiesen. In der Studie 2010 lag die Beteiligung
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 72
der befragten Unternehmen in Social Media insgesamt bei rund 54 %. Bei rund 14 %
der Befragten war der Einsatz von Social Media in Planung. Der Anteil der
Großunternehmen unter den Befragten betrug 59 %. (Fink & Zerfaß 2010, S. 11ff) In
der Studie 2011 waren bereits über 71 % der befragten Unternehmen in Social Media
aktiv, bei über 18 % waren zum Zeitpunkt der Befragung Aktivitäten in Planung. Der
Anteil der Großunternehmen an der Stichprobe betrug 60 %. (Fink, Zerfaß & Linke
2011, S. 11ff)
Gründe für Nicht-Beteiligung
Nach den Gründen, wieso eine Organisation bislang keine Kommunikationsaktivitä-
ten in Social Media ergriffen hat, erkundigte sich einzig die Studie von Keel und
Bernet (2012, S. 6). 46 % der Befragten nannten den großen Aufwand, den der Ein-
satz von Social Media mit sich bringt, als Hauptgrund. Als zweitwichtigster Grund
wird genannt, dass ein Mehrwert durch die Aktivitäten fehle (28 %). An dritter Stelle
rangiert fehlendes Interesse der Zielgruppe gleichauf mit dem Fehlen von Konzepten
(je 24 %). An vierter Stelle wurde schließlich der drohende Kontrollverlust über die
Kommunikation genannt (20 %). (Keel & Bernet 2012, S. 6).
Bevorzugte Plattformen
In den hier behandelten Studien wurde jeweils nach einzelnen Plattformen gefragt
(etwa Facebook, Youtube, Twitter), nicht nach Kategorien Social-Media (etwa Sozi-
ale Netzwerke, Sharing-Plattformen, Micro-Blogging). Unter den Plattformen
rangierten bei allen Befragungen Facebook, Youtube und Twitter auf den ersten
Plätzen. (Fink & Zerfaß 2010, S. 34; Fink, Zerfaß & Linke 2011, S. 39; Kunert &
Gnocchi 2012, S. 5; Keel & Bernet 2012, S. 12)
Bedeutung der Plattformen
Kunert und Gnocchi (2012, S. 8) fragen in ihrer Untersuchung auch nach der Bedeu-
tung, die den verschiedenen Plattformen zugewiesen wird. Facebook (51 %), Twitter
(49 %) und YouTube (49 %) werden von den meisten Befragten als „wichtig“ oder
„sehr wichtig“ beurteilt.
Themen-Monitoring
Betrachtet man das Social Media Monitoring lässt sich feststellen, dass es heute öfter
als Instrument genutzt wird und bei Großunternehmen stärker verbreitet ist. So gaben
in der Studie Social Media Governance 2010 20 % der befragten Organisationen an,
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 73
Social Media Monitoring einzusetzen. (Fink & Zerfaß 2010, S. 34). In der Studie
2011 waren es bereits 26.5 %. (Fink, Zerfaß & Linke 2011, S. 39). Ein Jahr später
waren es in der Studie von Keel und Bernet (2012, S. 16) bereits 53 % und in der
Studie von Kunert und Gnocchi (2012, S. 17), die sich ausschließlich auf
Großunternehmen bezog, sogar 76 %.
Chancen und Risiken
Die Studie Social Media Governance 2010 stellte die Frage, inwiefern in Social Me-
dia mehr Chancen oder Risiken vermutet werden. Die Chancen dominierten. Über
alle Teilnehmer betrachtet, stimmten die Befragten der Aussage „Social Media
bedeuten v. a. Chancen für die PR/Unternehmenskommunikation“ mit einem Wert
von 3.5 auf einer Skala von 1 (stimme gar nicht zu) bis 5 (stimme voll zu) zu. Die
Aussage „Social Media bedeuten v. a. Risiken für die PR/Unternehmenskommunika-
tion“ erreichte auf derselben Skala über alle Teilnehmer betrachtet nur eine
Zustimmung von ca. 2.8. (Fink & Zerfaß 2010, S. 14)
Nach den Chancen, die in Social Media für die Organisationskommunikation vermu-
tet werden, fragte einzig die Studie Social Media Governance 2010 (Fink und Zerfaß
2010, S. 17). An weitaus erster Stelle genannt wurde die zusätzliche, schnelle
Verbreitung von Information (82.3 %), gefolgt von einer Verbesserung des Services
und der Kundenbindung (45.7 %) sowie einer vereinfachten Beobachtung der
öffentlichen Meinung (44.0 %). Der direkte, dialogische Kontakt mit den Zielgrup-
pen folgt an vierter Stelle (37.5 %).
Die Studie Social Media Governance 2010 fragte analog auch nach den Risiken, die
beim Einsatz von Social Media in der Organisationskommunikation vermutet wer-
den. Am häufigsten genannt wurde die schlechte Steuerbarkeit des Kommu-
nikationsverlaufs auf Social-Media-Plattformen (66.2 %). An zweiter Stelle steht die
Notwendigkeit, sehr schnell auf Botschaften in Social-Media-Kanälen reagieren zu
müssen (64.1 %). An dritter Stelle, jedoch schon etwas seltener, wurde der
Kontrollverlust über die Selbstdarstellung der Organisation genannt (38.2 %). (Fink
& Zerfaß 2010, S. 19)
Ziele und Zielgruppen
In den Unterlagen zu den beiden Social-Media-Governance-Studien, die dieser Ar-
beit zu Grunde gelegt werden können, werden keine Aussagen über die Ziele ge-
macht, die die befragten Organisationen mit Social-Media-Aktivitäten verfolgen.
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 74
Aus der Studie von Kunert und Gnocchi (2012, S. 13) werden Image- und
Reputationsaufbau (78 %), Employer Branding (74 %), Dialog (68 %), Beziehungs-
pflege zu Kunden (62 %), Vertrauen schaffen (60 %) und Beziehungen zur
Öffentlichkeit pflegen (51 %) als häufigste Ziele genannt. Aus der Studie von Keel
und Bernet (2012, S. 10) gehen die Pflege des Dialogs nach Außen (86 %), die
Pflege von Image und Reputation (68 %) sowie die Information über Produkte
(62 %) als die am häufigsten genannten Ziele hervor. Ein Bedürfnis scheint auch zu
sein, kommunikativ am Ball zu bleiben („Trend nicht verschlafen“: 53 %).
Über die Zielgruppen, die mit Social-Media-Aktivitäten angesprochen werden sollen,
macht einzig die Studie von Keel und Bernet (2012, S. 11) Aussagen. Betrachtet man
die Bewertungen „sehr wichtig“ und „eher wichtig“, wird die Rangliste von
potenziellen Kunden angeführt (79 %). An zweiter Stelle liegen die bestehenden
Kunden (76 %). An dritter Stelle stehen thematische Gruppierungen (73 %), gefolgt
von der Öffentlichkeit (68 %). Erst dann folgen potenzielle Mitarbeitende (56 %),
Journalisten (51 %) und bestehende Mitarbeitende (46 %).
Inhalte
Die am häufigsten über Social Media kommunizierten Inhalte sind bei Keel und Ber-
net (2012, S. 13) Innovationen/Neuerungen (75 %), allgemeine Informationen zur
Organisation (73 %) sowie Produktinformationen (55 %). Damit decken sich die
ersten drei Plätze mit denjenigen in der Studie Social Media Governance 2011. Dort
liegt an erster Stelle die allgemeine Berichterstattung zur Organisation (56.9 %), ge-
folgt von Innovationen/Neuerungen (48.2 %) und Produktinformationen (42.1 %).
Strategische Einbettung
Mit der Frage, ob den Social-Media-Aktivitäten der Organisationen eine Strategie zu
Grunde liegt, beschäftigen sich alle vier Studien. In der Studie Social Media Gover-
nance 2010 gaben 52 % der Teilnehmer an, über eine Social-Media-Strategie zu
verfügen (Fink & Zerfaß 2010, S. 39). Ein Jahr später, in der Studie Social Media
Governance 2011, waren es bereits 82.9 %. (Fink, Zerfaß & Linke 2011, S. 45) In
der Befragung von Keel und Bernet (2012, S. 8) geben 53 % der befragten Unterneh-
men an, über eine Social-Media-Strategie zu verfügen. In der Studie von Kunert und
Gnocchi (2012, S. 12) gaben 51 % der befragten Unternehmen an, über eine Social-
Media-Strategie zu verfügen.
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 75
Erfolgskontrolle
In drei der vier Studien wurde nach Methoden der Erfolgskontrolle gefragt. Die Stu-
die Social Media Governance ergab, dass die Besucherzahlen auf eigenen
Webangeboten (57 %), die Anzahl Fans, Likes, Followers etc. (53 %) sowie die Zahl
der Dialoge, Kommentare und Teilnehmerzahlen bei Aktionen etc. als
Erfolgsindikatoren herangezogen werden. (Fink & Zerfaß 2010, S. 42) Auch in der
Studie von Keel und Bernet (2012, S. 17) belegen diese Indikatoren die ersten Plätze
(Besucher auf eigener Website: 77 %, Likes, Followers etc.: 63 %, Dialog und Teil-
nahme: 51 %). In der Studie von Kunert und Gnocchi (2012, S. 16) werden die An-
zahl Fans, Followers und Likes (60 %), die Anzahl Kommentare (49 %) sowie die
Anzahl Klicks (45 %) als Erfolgsindikatoren angewendet.
Personelle Ressourcen
68 % der befragten Unternehmen bei Kunert und Gnocchi (2012, S. 17) geben an,
über personelle Ressourcen für die Social-Media-Aktivitäten zu verfügen. Bei Keel
und Bernet (2012, S. 14) sind es lediglich 30 %. Daraus lässt sich schließen, dass
Großunternehmen intern personell besser dotiert sind, was Social-Media-Aktivitäten
angeht. Die Studie Social Governance 2010 untersuchte auch, von wem Social-Me-
dia intern inhaltlich betreut werden. Am häufigsten werden ausgesuchte PR-
Mitarbeiter mit dieser Aufgabe betraut (65 %). Bei 14 % der Unternehmen
(zweithäufigste Nennung) ist jeder Mitarbeiter für diese Aufgabe zuständig. Jeweils
8 % der Mehrfachnennungen fallen auf Experten für Social-Media-PR sowie
Mitarbeitende in anderen Abteilungen. (Fink & Zerfaß 2010, S. 47) Die Studie
Social Media Governance 2012 ergab, dass in den befragten Unternehmen am meis-
ten Zeit für das Inhalte-Management aufgewendet wird, gefolgt von Dialog sowie
Netzwerkaufbau und -pflege. Am wenigsten Zeit wird für Monitoring und
Erfolgskontrolle aufgewendet. (Fink, Zerfaß & Linke 2011, S. 15)
Beizug externer Partnern
Die Studie von Keel und Bernet (2012, S. 15) ergab, dass 44 % der befragten
Unternehmen gewisse Tätigkeiten im Zusammenhang mit den Social-Media-
Aktivitäten extern vergibt. Mit 45 % werden Aufgaben im Bereich Programmie-
rung/Technik ausgelagert, gefolgt von Strategie und Konzept mit 21 %. Von den
befragten Großunternehmen in der Studie von Kunert und Gnocchi (2012, S. 17)
lagern lediglich 6 % Aufgaben an externe Dienstleister aus. Die Studie Social Media
Governance 2010 ergab, dass 56 % der befragten Unternehmen Aufgaben im
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 76
Zusammenhang mit Social-Media-Aktivitäten extern vergibt, am häufigsten an
Internetagenturen (28 %) sowie an PR-Berater und -Agenturen (25 %). (Fink & Zer-
faß 2010, S. 46)
Mitarbeiter-Guidelines
In der Studie von Kunert und Gnocchi (2012, S. 15) gaben 68 % der Unternehmen
an, über Social-Media-Richtlinien für die Mitarbeitenden zu verfügen. Bei 25 % der
Unternehmen war es für die nahe Zukunft geplant. Im Rahmen der Studie Social
Media Governance 2010 waren es noch 19 % der befragten Unternehmen, die über
Mitarbeiterrichtlinien im Umgang mit Social Media verfügten, bei 36 % waren sol-
che in Planung. (Fink & Zerfaß 2010, S. 49) Ein Jahr später, zum Zeitpunkt der Stu-
die Social Media Governance 2011, verfügten bereits 31 % der befragten Unterneh-
men über Mitarbeiterrichtlinien, bei 45 % waren solche in Planung. (Fink, Zerfaß &
Linke 2011, S. 54)
Hindernisse
Auf die Frage, welche Hindernisse sie im Zusammenhang mit Social-Media-
Aktivitäten begegnen, nannten in der Studie von Kunert und Gnocchi (2012, S. 14)
die meisten der befragten Organisationen an erster Stelle den hohen Zeitaufwand
(57 %). An zweiter Stelle stand mit 55 % der Ressourcenaufwand, an dritter Stelle
mit 53 % der drohende Kontrollverlust über die Dynamik eines Themas. Bei Keel
und Bernet (2012, S. 19) nannten die Unternehmen ebenfalls den hohen Aufwand an
erster Stelle (43 %), gefolgt von mangelndem Interesse der Empfänger (32 %) und
dem Kontrollverlust (29 %). Ebenfalls 29 % gaben an, über keine Konzepte zu verfü-
gen. Auch aus der Social-Media-Governance-Studie 2011 ging der hohe Aufwand
mit 76 % als meistgenanntes Hindernis hervor, gefolgt vom Kontrollverlust mit
54.9 % und dem Fehlen von Konzepten mit 51.8 %. (Fink, Zerfaß & Linke 2011, S.
22)
Aufwand-/Nutzen-Verhältnis
So erstaunt es nicht, dass in der Studie von Keel und Bernet (2012, S. 18) 54 % der
Befragten den mit Social-Media-Aktivitäten verbundenen Aufwand größer einschät-
zen als den Nutzen. In der Studie von Kunert und Gnocchi (2012, S. 16) sagten
lediglich 25 % der befragten Unternehmen, der Aufwand übersteige den erzielten
Nutzen. Für 23 % war er geringer, für 26 % hielten sich Aufwand und Nutzen die
Waage.
Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit 77
3.2.4 Zusammenfassung
Social Media können von Organisationen im Allgemeinen und Hochschulen im
Besonderen in vielfältiger Weise für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Sie
bieten zahlreiche Chancen, erlauben etwa den direkten Kontakt und Dialog zu den
Zielgruppen und die öffentliche Verbreitung von Botschaften, ohne auf die Vermitt-
lung durch traditionelle Medien angewiesen zu sein. Mit dem Einsatz von Social
Media in der Öffentlichkeitsarbeit unterwirft sich eine Organisation jedoch auch den
Zwängen dieser Medien. Sie wird jederzeit durch jeden ansprechbar, es werden zeit-
nahe Antworten auf – teilweise auch kritische Botschaften – von Nutzern erwartet.
Der Kommunikationsimpuls geht nicht mehr länger hauptsächlich von der Organisa-
tion aus, ein Teil der Kontrolle über die öffentliche Kommunikation des Unterneh-
mens muss aufgegeben werden. Trotzdem messen Organisationen Social Media eine
hohe Bedeutung zu, die meisten großen Unternehmen sind heute in Social Media
aktiv. Sie nutzen vor allem Facebook, YouTube und Twitter. Aktuelle und potenzi-
elle Kunden, an bestimmten Themen interessierte Gruppen sowie die Öffentlichkeit
sind die Hauptzielgruppen der Social-Media-Aktivitäten. Was die Gestaltung eines
geeigneten Ordnungsrahmens für die Nutzung von Social Media in der
Öffentlichkeitsarbeit angeht, besteht noch Potenzial. So fehlen etwa in vielen
Unternehmen noch strategische Grundlagen für die Nutzung von Social Media oder
Social-Media-Richtlinien für die Mitarbeiter. Ein solcher Ordnungsrahmen wird je-
doch als zentral erachtet, um Social Media im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
erfolgreich nutzen zu können.
4 Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen
4.1 Untersuchungsdesign
4.1.1 Wissenschaftliche Fragestellung und Ziele der Untersuchung
Diese Masterarbeit untersucht die Frage, wie universitäre Hochschulen und
Fachhochschulen in der Schweiz Social Media im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsar-
beit nutzen.
An dieser Stelle wird nochmals an die in Kapitel 1.2 formulierten Ziele erinnert. Ziel
dieser Arbeit ist es, zu ermitteln,
§ welche Bedeutung die Hochschulen Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit beimessen,
§ welche Chancen und Risiken in Social Media gesehen werden,
§ wie viele der universitären Hochschulen und Fachhochschulen Social Media nutzen
§ welche Ziele und Zielgruppen angesprochen werden
§ welche Social-Media-Kategorien bevorzugt genutzt und als besonders relevant angesehen werden
§ unter welchen Rahmenbedingungen die Social-Media-Aktivitäten realisiert wer-den (strategische Fundierung, Themen-Monitoring, Erfolgskontrolle, Mitarbeiterrichtlinien, personelle Disposition)
§ welcher Aufwand mit den Aktivitäten verbunden ist und wie er im Verhältnis zum Nutzen beurteilt wird
§ welche Hindernisse bei der Nutzung von Social Media bestehen
§ ob sich universitäre Hochschulen und Fachhochschulen in der Nutzung von Social Media unterscheiden
4.1.2 Hypothesen
Als erster Schritt der empirischen Untersuchung werden zu für diese Arbeit als zentral erachteten Fragestellungen Hypothesen formuliert. Hypothesen sind überprüfbare Aussagen und geben auf theoretischen Betrachtungen basierende Annahmen wieder. Erst durch die Formulierung von Hypothesen wird das Bestätigen oder Widerlegen von Sachverhalten im Rahmen einer Untersuchung und dadurch eine wissenschaftliche Erkenntnis möglich. (Ebster & Stalzer 2003, S. 163)
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 79
Die erste Hypothese, die überprüft werden soll, bezieht sich auf die Verbreitung von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit der befragten Hochschulen. Aufgrund der hohen Relevanz, die Social Media für die Kommunikationsarbeit von Organisationen beigemessen wird (siehe Kapitel 3.2.3.3) und der Tatsache, dass eine große Mehrheit der Großunternehmen in der Schweiz – zu denen auch die meisten der befragten Hochschulen gezählt werden können, wenn es nach der Zahl der Mitarbeitenden geht – in Social Media aktiv sind (siehe Kapitel 3.2.3.3), kann angenommen werden, dass auch eine Mehrzahl der befragten Hochschulen Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Diese Annahme beruht zudem auf der Tatsache, dass die Altersgruppe der 14- bis 19-Jährigen bzw. 20- bis 29-Jährigen – zu der die
meisten Vertreter der für Hochschulen wichtigen Zielgruppe der potenziellen
Studierenden gehören – den größten Anteil der Nutzer von Social Media ausmachen
(siehe Kapitel 3.1.3) Social Media können deshalb als ein geeigneter Kanal gesehen
werden, um diese Zielgruppe zu erreichen. Die erste Hypothese lautet deshalb: H1: Eine Mehrzahl der befragten Hochschulen setzt Social Media im
Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ein.
Die zweite Hypothese bezieht sich auf die Hauptzielgruppen, die mit Social-Media-
Aktivitäten angesprochen werden sollen. Es wird vermutet, dass die Zielgruppe der
„potenziellen Studierenden“ im Kontext „Hochschulen nutzen Social Media“ eine
gewichtige Bedeutung hat. Einerseits, weil es für Hochschulen etwa zur Erfüllung
ihres Leistungsauftrages im Bereich Lehre und zur Sicherstellung einer optimalen
Finanzierung (siehe Kapitel 2.3.2) wichtig ist, eine genügend große Anzahl an
Studierenden zu gewinnen. Andererseits, weil Social Media gerade bei der Alters-
gruppe der 14- bis 29-Jährigen sehr beliebt sind und die meisten Vertreter der Ziel-
gruppe „potenzielle Studierende“ in diese Alterskategorie fallen. Social Media drän-
gen sich deshalb für die Ansprache dieser Zielgruppe geradezu auf. Die zweite
Hypothese lautet deshalb:
H2: Zu den Hauptzielgruppen, die von den befragten Hochschulen mit
Social-Media-Aktivitäten angesprochen werden sollen, gehört die Zielgruppe „potenzielle Studierende“.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 80
Die dritte Hypothese soll klären, welcher Social-Media-Kategorie die größte Bedeu-
tung beigemessen wird. Sie stützt sich auf die Annahmen, die zu Hypothese 2 führen
und die Tatsache, dass 87 % der 14- bis 19-Jährigen und 70 % der 20- bis 29-Jähri-
gen ein eigenes Profil in einem Sozialen Netzwerk pflegen. Bei keiner anderen
Social-Media-Kategorie ist der Anteil der Nutzer, die in diese Altersklasse fallen und
zu denen auch die Zielgruppe der potenziellen Studierenden gehört, derart hoch.
Mehr als 60 % der Nutzer dieser Altersklasse besuchen ihr Hauptnetzwerk zudem
täglich. Es darf also vermutet werden, dass Soziale Netzwerke zu den Kategorien
gehören, denen durch die Hochschulen eine hohe Bedeutung beigemessen wird.
Hypothese 3 lautet deshalb: H3: Zu den Social-Media-Kategorien, denen durch die befragten
Hochschulen eine hohe Bedeutung beigemessen wird, gehören Sozi-ale Netzwerke.
Die vierte Hypothese bezieht sich auf die Themenbereiche, die in Social Media
bevorzugt kommuniziert werden. Die Annahme, dass potenzielle Studierende zu den
Hauptzielgruppen der Social-Media-Aktivitäten von Hochschulen gehören und diese
für ein Studium an der jeweiligen Hochschule gewonnen werden sollen, legt nahe,
dass Schulen bevorzugt auch über ihre Angebote informieren. Hypothese 4 lautet
deshalb:
H4: Zu den Themenbereichen, die von den befragten Hochschulen am
häufigsten auf Social-Media-Plattformen thematisiert werden, gehö-ren ihre Angebote.
Die fünfte Hypothese soll Aufschluss darüber liefern, wo aus Sicht der Hochschulen
die größten Risiken im Einsatz von Social Media liegen. Die theoretischen
Betrachtungen geben keinen Anlass anzunehmen, dass sich Hochschulen in der
Beurteilung der Risiken wesentlich von anderen größeren Organisationen unterschei-
den. Wie andere Organisationen auch wollen sie bestimmte Interessen verwirklichen,
verfolgen sie bestimmte Ziele und greifen zu bestimmten Mitteln, um diese Ziele zu
erreichen. Dabei stehen ihnen zahlreiche Anspruchsgruppen gegenüber, deren
Erwartungen sie gerecht werden müssen, um die Zielerreichung nicht zu gefährden.
Darüber hinaus stehen sie zu anderen Akteuren in Konkurrenz, etwa um öffentliche
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 81
Gelder oder Studierende. Sie sind auf Vertrauen und Glaubwürdigkeit angewiesen,
um Verständnis, Legitimation und Unterstützung für ihre Anliegen zu erreichen und
ihren Interessen zur Durchsetzung zu verhelfen, etwa durch Lobbying bei relevanten
Behörden und Gremien auf Kantons- und Bundesebene. Als Akteur in einer direkten
Demokratie, dessen Rahmenbedingungen und materielle Ausstattung maßgeblich
einem politischen Willensbildungsprozess unterliegen, ist auch die Öffentlichkeit
eine sehr wichtige Zielgruppe von Hochschulen. Die öffentliche Meinung zu
bildungspolitischen Fragen im Allgemeinen und zu bestimmten Hochschulen im
Besonderen erhält ein spezielles Gewicht (vgl. Kapitel 2.3). Hochschulen werden
besonders bemüht sein, ein einmal erarbeitetes positives Image und die damit
verbundene teilweise Legitimation ihrer Interessen und Forderungen nicht zu gefähr-
den. Die Angst vor einem Imageschaden durch spontane, vielleicht sogar
ungerechtfertigte Kritik durch Social-Media-Nutzer dürfte deshalb bei Hochschulen
ein entscheidendes Moment sein. Die dritte zu prüfende Hypothese lautet deshalb:
H5: Zu den größten Risiken, die die befragten Hochschulen beim Einsatz
von Social Media fürchten, gehören die schlechte Steuerbarkeit des Kommunikationsverlaufs sowie der Kontrollverlust über die Selbstdarstellung der Hochschule.
Die sechste und letzte Hypothese soll Aufschluss darüber bringen, ob sich universi-
täre Hochschulen und Fachhochschulen im Umgang mit Social Media unterscheiden.
Die theoretischen Betrachtungen geben keinen Anlass, starke Unterschiede zwischen
den Hochschultypen zu vermuten. Obwohl sie sich in Details unterscheiden,
bewegen sie sich doch innerhalb sehr ähnlicher Konstellationen, was etwa die
Erfüllung eines Leistungsauftrages, die finanziellen Bedingungen oder den
regulatorischen Rahmen betrifft. Die sechste Hypothese lautet deshalb: H6: Die befragten universitären Hochschulen und Fachhochschulen
unterscheiden sich bezüglich der Haltung gegenüber und der Nut-zung von Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit kaum.
Nachdem nun die Hypothesen formuliert sind, beschreibt das folgende Kapitel unter
anderem die Methodenwahl und den Ablauf der Untersuchung.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 82
4.1.3 Methodik
4.1.3.1 Vollerhebung
Alle sogenannten Untersuchungseinheiten (also die Objekte, über die Aussagen ge-macht werden sollen, auch Merkmalsträger genannt) (Ebster & Stalzer 2003, S. 168) bilden zusammen die Grundgesamtheit. (Ebster & Stalzer 2003, S. 187) Die Untersu-chungseinheiten dieser Befragung bilden die universitären Hochschulen (12 Institutionen) und die Fachhochschulen (9 Institutionen) in der Schweiz. Bei einer so überschaubaren Anzahl von Untersuchungseinheiten ist es sinnvoll, alle Untersuchungseinheiten zu betrachten. Man spricht dann von einer Voll- oder auch Totalerhebung. (Ebster & Stalzer 2003, S. 185f) Deshalb wurden in dieser Untersu-chung die Kommunikationsabteilungen aller 21 Hochschulen eingeladen, an der Befragung teilzunehmen.
4.1.3.2 Standardisierte Online-Befragung
Mit der vorliegenden Untersuchung sollte der Einsatz von Social Media an den befragten Hochschulen im Hinblick auf ihre Häufigkeit (etwa wie viele der befragten Hochschulen Social Media für die Öffentlichkeitsarbeit nutzen) oder graduelle Ausprägungen (etwa welche Social-Media-Kategorie als wie wichtig eingestuft wird) untersucht werden. Dazu eignen sich quantitative Erhebungen. (Ebster & Stalzer 2003, S. 159). Eine von mehreren quantitativen Forschungsmethoden ist die standardisierte Befragung. Bei dieser Form der Befragung sind der Wortlaut der Fra-gen, deren Reihenfolge sowie die Form vorgegeben, in der die Fragen beantwortet werden sollen (es stehen z.B. verschiedene Antwortmöglichkeiten zur Verfügung, von denen sich die befragte Person für eine oder auch mehrere entscheiden soll). Durch diese Standardisierung der Befragung wird eine hohe Vergleichbarkeit der Ergebnisse erreicht. (Ebster & Stalzer 2003, S. 212) Im Kontext dieser Masterarbeit lässt eine standardisierte Befragung zudem zu, die Ergebnisse in Relation zu früheren Erhebungen zur Nutzung von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit zu stellen (siehe Kapitel 5.3) und so zusätzliche Erkenntnisse zum Forschungsgebiet zu gewinnen.
Eine standardisierte Befragung kann mündlich oder schriftlich (mittels eines
Fragebogens, den der Befragte ausfüllt) stattfinden. Schriftliche Befragungen sind
weniger zeitaufwändig als persönliche Befragungen, weil während der Beantwortung
der Fragen kein Interviewer anwesend sein muss. Zu den schriftlichen Befragungen
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 83
gehören auch Befragungen, die online über eine Website durchgeführt werden. On-
line-Befragungen haben den Vorteil, dass die erhobenen Daten bereits digital vorlie-
gen und für die Auswertung nicht in einem zusätzlichen Arbeitsschritt erfasst werden
müssen. (Ebster & Stalzer 2003, S. 211f)
Um die in 1.2 formulierten Untersuchungsziele zu erreichen und die in 4.1.2
formulierten Hypothesen zu überprüfen, kam deshalb bei dieser Untersuchung eine
standardisierte Online-Befragung zur Anwendung. Zur Durchführung der Befragung
diente das Online-Umfrage-Tool 2Ask. 2Ask wird durch die Amundis Communica-
tions GmbH kommerziell betrieben. Studierende können den Dienst zu vergünstigten
Konditionen nutzen. 2Ask erlaubt nach entsprechender Konzeptarbeit, relativ einfach
einen Online-Fragebogen zu erstellen und die Befragung durchzuführen. Zu diesem
Zweck können Empfänger erfasst sowie Einladungs- und Erinnerungsmails generiert
werden. Im Vorfeld der Befragung sind Selbsttests und Pretests mit Dritten möglich.
Während der Befragung kann der Rücklauf laufend beobachtet werden, sodass bei
einer geringen Beteiligung entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können. Ist
die Umfrage abgeschlossen, stellt 2Ask die erhobenen Daten sowie einfache
Auswertungen (Häufigkeitsverteilung, arithmetisches Mittel, Standardabweichung
und Varianz) bei jeder Frage zur Verfügung. (Amundis Communications GmbH
2012) Allerdings gilt es dort das Skalenniveau einer Frage zu beachten und zu
prüfen, ob die durch 2Ask ermittelten Maßzahlen überhaupt anwendbar sind.
4.1.3.3 Fragebogen
Als Erhebungsinstrument dieser Untersuchung wurde ein Fragebogen entwickelt. Er
ist dem Anhang dieser Masterarbeit beigefügt. Um das Untersuchungsziel zu errei-
chen, waren bei der Konstruktion des Fragebogens verschiedene Punkte zu beachten,
diese werden im Folgenden kurz skizziert.
Einem Interviewer stehen verschiedene Frageformen zur Auswahl. Je nach
Erkenntnisziel ist die passende Frageform zu wählen. So kann etwa zwischen
geschlossenen, halboffenen und offenen Fragen unterschieden werden. Bei
geschlossenen Fragen stehen der befragten Person verschiedene Antwortmöglichkei-
ten zur Auswahl, von denen sie sich für eine oder mehrere entscheiden kann. Diese
Frageform macht beispielsweise Sinn, wenn nach dem Zivilstand gefragt wird, weil
hier nur bestimmte Antworten möglich sind (in der Schweiz etwa ledig, verheiratet,
verwitwet, geschieden, eingetragene Partnerschaft, aufgelöste Partnerschaft,
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 84
unverheiratet). Bei halboffenen Fragen stehen der befragten Person eine Reihe von
Antworten zur Auswahl, sie hat aber die Möglichkeit, eine andere, frei formulierte
Antwort zu geben. Diese Frageform bietet sich an, wenn zwar einige
Antwortmöglichkeiten bekannt sind, weitere aber nicht ausgeschlossen werden kön-
nen. Bei geschlossenen und halboffenen Fragen kann der Interviewer entweder
Einfachnennung verlangen oder Mehrfachnennung zulassen. Kann nur eine aus
mehreren Antworten gewählt werden, spricht man von Einfachnennung. Kann der
Befragte mehrere oder sogar alle zur Auswahl stehenden Antworten nennen, spricht
man von Mehrfachnennung. Ob eine Einfachnennung verlangt oder eine
Mehrfachnennung möglich ist, hängt vom Erkenntnisziel ab (Beispiel für eine typi-
sche Frage, die Einfachnennung verlangt: Welches ist für Sie das wichtigste Krite-
rium beim Entscheid für eine neue Wohnung?). Geschlossene und halboffene Fragen
lassen eine quantitative Auswertung der Ergebnisse zu, weil gezählt werden kann,
wie viele der Befragten eine bestimmte Antwortmöglichkeit gewählt haben. Bei offe-
nen Fragen gibt es keine vorgegebenen Antwortmöglichkeiten. Der Befragte antwor-
tet frei und mit eigenen Worten. Sie eignen sich besonders, wenn nach Werthaltun-
gen, Motiven oder Zielen gefragt werden soll oder wenn neue Aspekte eines Themas
zu Tage gefördert werden sollen (Exploration). Ergebnisse offener Fragen lassen sich
allerdings weniger gut vergleichen wie Ergebnisse geschlossener und halboffener
Fragen. (Ebster & Stalzer 2003, S. 213ff) In dieser Untersuchung kommen
geschlossene und halboffene Fragetypen zur Anwendung.
Ein weiterer zu berücksichtigender Aspekt sind die sogenannten Skalenniveaus. Das
Skalenniveau, auf dem eine bestimmte Frage angesiedelt wird, bestimmt, welche
Analysen an dem Datenmaterial vorgenommen werden können und damit auch, wie
differenziert und umfassend der Erkenntnisgewinn ausfällt. Das Skalenniveau sollte
deshalb aufgrund des Erkenntnisziels gewählt werden. Unterschieden werden nomi-
nale, ordinale und metrische Skalen. Bei einer Nominalskala lässt sich über die
verschiedenen Antwortmöglichkeiten lediglich sagen, dass sie ungleich sind (etwa
wenn bei der Frage nach der Sprache die Antwortmöglichkeiten Italienisch, Deutsch
und Englisch anfallen). Die Antworten lassen sich deshalb nicht in eine Beziehung
von „besser/schlechter als“, „höher/tiefer als“ etc. ordnen. Dies ist erst ab ordinalem
Skalenniveau möglich. Hier lassen sich die Antwortmöglichkeiten in eine Rangfolge
bringen (etwa bei der Frage, ob eine bestimmte Social-Media-Kategorie als „sehr
wichtig“, „eher wichtig“, „eher unwichtig“ oder „unwichtig“ beurteilt werden kann).
Bei ordinalen Skalen lässt sich sagen, welcher Wert als „höher“ oder „tiefer“,
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 85
„schwächer“ oder „stärker“ zu beurteilen ist. Jedoch lässt sich nicht sagen, wie viel
an „höher“ oder „tiefer“, „schwächer“ oder „stärker“ ein bestimmter Wert ausdrückt.
Hierzu wird ein metrisches Skalenniveau benötigt, bei dem zwischen den möglichen
Werten derselbe Abstand herrscht. Metrische Werte sind entweder stetig oder
diskret. Stetige Werte können jeden beliebigen Wert innerhalb eines Messbereichs
annehmen (z.B. wenn eine Zeitdauer milli- oder gar mikrosekundengenau gemessen
werden kann). Diskrete Werte können innerhalb eines Messbereichs eine bestimmte
Anzahl abzählbarer Werte annehmen (etwa die Anzahl der Personen, die zu einem
Haushalt gehören). Bei den metrischen Skalenniveaus kann zwischen Intervall- und
Verhältnisskalen unterschieden werden. Intervallskalen haben keinen absoluten
Nullpunkt, vielmehr handelt es sich um Skalen, bei denen der Nullpunkt willkürlich
festgelegt ist (z.B. bei der Temperaturmessung nach Celsius). Bei einer
Verhältnisskala gibt es einen Nullpunkt (etwa bei der Zeitmessung), deshalb lassen
sich Aussagen über das Verhältnis treffen, in dem zwei Werte zueinander stehen (so
lässt sich etwa sagen, dass Läufer A eine bestimmte Strecke doppelt so schnell
bewältigt hat wie Läufer B. Es lässt sich aber nicht sagen, 30 °C wären doppelt wo
warm wie 15 °C). (Ebster & Stalzer 2003, S. 170ff) Der Fragebogen, der für diese
Erhebung eingesetzt wurde, umfasst Fragen, die Werte auf nominalem und
ordinalem Skalenniveau liefern.
Die Fragen und Antworten sind sorgfältig zu formulieren, um verwertbare
Ergebnisse zu erhalten. So sollen Fragen beispielsweise einfach verständlich sein
(Struktur und Wortwahl beachten). Bei geschlossenen und halboffenen Fragen
dürfen sich die Antwortmöglichkeiten inhaltlich nicht überschneiden (etwa
„Samstag“ und „Wochenende“), weil es sonst zu Verfälschungen der Ergebnisse
kommen kann und falsche Schlüsse aus der Erhebung gezogen werden könnten.
Besondere Beachtung verlangt zudem, dass der Befragte nicht bereits durch die
Formulierung der Frage zu einer bestimmten Antwort verleitet wird (suggestive
Fragen), weil auch dies die Ergebnisse verfälschen würde. (Ebster & Stalzer 2003, S.
215f)
Da die Ergebnisse dieser Untersuchung wenn möglich auch mit den Ergebnissen der
in Kapitel 3.2.3 referierten Studien verglichen werden sollen, wurde bei der
Konstruktion des Fragebogens darauf geachtet, bei Formulierungen von Fragen und
Antworten möglichst die Formulierungen in den referierten Studien zu übernehmen.
Natürlich mussten an verschiedenen Stellen Anpassungen vorgenommen werden, um
den Untersuchungseinheiten „Hochschulen“ gerecht zu werden
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 86
Was die Anzahl der Fragen und damit auch die Dauer der Befragung betrifft, gilt „so
viele wie nötig, so wenig wie möglich“. Andernfalls kann es bei der befragten Person
zu einer Ermüdung kommen, was sie dazu veranlassen könnte, unüberlegt zu antwor-
ten oder die Befragung gar abzubrechen. (Ebster & Stalzer 2003, S. 217)
Bei der Wahl der Reihenfolge, in der die Fragen gestellt werden sollen, waren be-
stimmte psychologische Aspekte zu beachten. Einfach zu beantwortende Fragen
erleichtern etwa den Einstieg und nehmen dem Befragten allfällige Hemmungen. Sie
sollten trotzdem genügend interessant sein, um ihn zur sorgfältigen Beantwortung
aller Fragen zu motivieren. Zudem sollten die Fragen inhaltlich logisch nach den
Hauptthemen der Befragung gegliedert sein und nicht zwischen verschiedenen
Themenblöcken hin- und herspringen. (Ebster & Stalzer 2003, S. 216f).
Nicht zuletzt ist es wichtig, dass der Befragte mittels erklärender Hinweise durch den
Fragebogen geführt wird und klare Anweisungen erhält, wie eine bestimmte Frage zu
beantworten ist (etwa ob Einfach- oder Mehrfachnennung verlangt ist). (Ebster &
Stalzer 2003, S. 219)
4.1.3.4 Gütekriterien für die Untersuchung
Empirische Untersuchung müssen drei Kriterien erfüllen, damit ihre Ergebnisse als
gültig angesehen werden können: Objektivität, Reliabilität und Validität.
Das Kriterium der Objektivität verlangt, dass die Untersuchung nicht subjektiv durch
die Person des Forschenden beeinflusst wird. (Ebster & Stalzer 2003, S. 180) Die
Objektivität dieser Untersuchung soll durch eine möglichst transparente Darstellung
des Vorgehens und die Nachvollziehbarkeit desselben gewährleistet sein.
Das Kriterium der Reliabilität verlangt, dass das angewandte Messinstrument
zuverlässig misst. Bei einer Wiederholung der Untersuchung mit demselben
Messinstrument sollten sich also unter denselben Bedingungen dieselben Resultate
ergeben. Die Reliabilität eines Messinstruments kann mittels verschiedener Verfah-
ren und Koeffizienten überprüft werden. (Ebster & Stalzer 2003, S. 179) Darauf wird
in dieser Masterarbeit verzichtet. Um die Reliabilität dennoch in einem gewissen
Maße sicherzustellen, wurde auf eine hohe Verständlichkeit und Eindeutigkeit des
Fragebogens geachtet und diese auch in Pretests geprüft. So sollte vermieden wer-
den, dass Missverständnisse zu unterschiedlicher Beantwortung der Fragen führen
können.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 87
Das Kriterium der Validität verlangt, dass das angewandte Messinstrument tatsäch-
lich in der Lage ist, den zu messenden Sachverhalt zu erfassen, was mitunter schwie-
rig nachzuweisen ist, vor allem, wenn komplexe abstrakte Konstrukte untersucht
werden sollen. (Ebster & Stalzer 2003, S. 178) In dieser Untersuchung ist eine solche
Komplexität nicht gegeben, die zu erhebenden Informationen sind relativ einfach zu
ermitteln (indem die Befragten etwa schlicht angeben, ob sie Social-Media-Aktivitä-
ten betreiben oder nicht). Da sich die Formulierung der Fragen, wo möglich, an
Formulierungen aus bisherigen Erhebungen orientieren, denen hohe Seriosität und
Wissenschaftlichkeit unterstellt werden darf (etwa die Untersuchungen zur Social
Media Governance aus den Jahren 2010 und 2011), kann angenommen werden, dass
der konzipierte Fragebogen als Erhebungsinstrument geeignet ist, die benötigten
Informationen zu ermitteln.
4.1.3.5 Ablauf der Erhebung
Nach der Beschäftigung mit den relevanten theoretischen Grundlagen und den bisher
durchgeführten Studien zur Nutzung von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit
von Organisationen folgte die Konzeption des Fragebogens und dessen Umsetzung
im Online-Befragungs-Tool 2Ask. Weil sich einige der Hochschulen im italienischen
und im französischen Teil der Schweiz befinden, wurde der Fragebogen in Deutsch
und Englisch angelegt, um Nichtteilnahmen aufgrund sprachlicher Barrieren mög-
lichst zu vermeiden. Um Verständlichkeit, Zeitaufwand und logische Konsistenz des
Fragebogens zu prüfen, wurden Pretests durchgeführt. Verschiedene Rückmeldungen
aus den Pretests führten zu kleineren Korrekturen am Fragebogen, vor allem zu
Anpassungen an Formulierungen.
Schließlich erfolgte die Einladung zur Teilnahme an der Befragung. Diese richtete
sich an die Leiterinnen und Leiter der zentralen Kommunikationsabteilungen der
Hochschulen. Sie war mit dem Hinweis versehen, dass die Befragung auch von
einem anderen Mitglied der Kommunikationsabteilung durchgeführt werden könne,
etwa der für Social-Media-Aktivitäten zuständigen Person. Um die Bereitschaft zur
Teilnahme zu steigern, wurde die spätere Zustellung der Ergebnisse in Aussicht
gestellt.
Die Befragung wurde im Juli 2012 durchgeführt. Über die geplante Dauer der
Untersuchung von drei Wochen folgten zwei Erinnerungsmails an diejenigen
Hochschulen, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht an der Befragung teilgenom-
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 88
men hatten. Gegen Ende der geplanten Untersuchungsdauer belief sich die Rücklauf-
quote auf knapp 40 Prozent. Da dies bei der geringen Anzahl an
Untersuchungseinheiten lediglich acht Teilnehmern entspricht, wurde telefonisch
nachgefasst und versucht, die Hochschulvertreter für Telefoninterviews zu gewinnen.
Durch diese Maßnahme konnte die Zahl der Teilnehmer auf 15 erhöht werden. Dabei
wurde darauf geachtet, dass das Verhältnis bei der Zahl der teilnehmenden
universitären Hochschulen und Fachhochschulen möglichst dem realen Verhältnis
von annähernd 3:2 entspricht. Zur Grundgesamtheit gehören 12 universitäre
Hochschulen (57 %) und 9 Fachhochschulen (43 %).
Grundlage für die Datenauswertung und die Visualisierung der Ergebnisse bildeten
die mit der Online-Befragung erhobenen Daten. Im Online-Befragungs-Tool 2Ask
wurden diese als Excel-Datei bereitgestellt. Zudem konnten zur grafischen Darstel-
lung der Häufigkeitsverteilungen die Histogramme genutzt werden, die durch 2Ask
automatisch bereitgestellt werden.
4.1.3.6 Geplante Auswertung
Zur Auswertung der Daten bzw. zur Prüfung der Hypothesen wurden Methoden und
Maßzahlen der deskriptiven Statistik herangezogen. Da die Befragung Werte auf
nominalem und ordinalem Skalenniveau liefert, waren Analysen zu den
Häufigkeitsverteilungen sowie die Bestimmung von Modus bzw. Median zulässig.
Da der zusätzliche Erkenntnisgewinn durch die Ermittlung des Medians bei den
ordinalen Werten als vernachlässigbar eingeschätzt wurde, wurde darauf verzichtet.
Aufgrund der kleinen Fallzahlen wurde zudem auf Methoden der schließenden
Statistik, etwa Tests zur Gültigkeit der Hypothesen für die Grundgesamtheit,
verzichtet.
Zur Prüfung der Hypothesen 1 bis 5 waren keine bi- oder multivariaten Analysen
nötig. Zur Prüfung der Hypothese 6 hätten Korrelationen zwischen dem Merkmal
„Hochschultyp“ bzw. den Variablen „universitäre Hochschule“ und „Fachhoch-
schule“ und anderen Variablen untersucht werden können. Aufgrund der geringen
Anzahl an Untersuchungseinheiten und der Tatsache, dass die Grundgesamtheit nicht
vollständig ausgeschöpft werden konnte, wurde jedoch auf bi- oder multivariate
Analysen verzichtet. Die Datenanalyse beschränkte sich also auf die Analyse der
Häufigkeitsverteilungen. Vergleiche zu früheren Ergebnissen werden im Rahmen der
Diskussion der Ergebnisse in Kapitel 5.3 angestellt.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 89
4.2 Ergebnisse
4.2.1 Beteiligung an der Befragung
Von den 21 Hochschulen, welche die Grundgesamtheit dieser Untersuchung bilden
und im Rahmen der Vollerhebung befragt werden sollten, konnten 15 zu einer Teil-
nahme motiviert werden. Eine Hochschule verweigerte eine Teilnahme, bei anderen
konnte aufgrund von Ferienabwesenheiten niemand teilnehmen. Dies entspricht einer
Rücklaufquote von etwas über 71 %, was grundsätzlich zufriedenstellend ist. Es
muss bei der Beurteilung der Ergebnisse jedoch berücksichtigt werden, dass bei einer
solch kleinen Grundgesamtheit und einer absolut gesehen kleinen Zahl an
Befragungsteilnehmern die einzelnen teilnehmenden Untersuchungsobjekte ein
starkes Gewicht erhalten. Die Aussagekraft der Ergebnisse im statistischen Sinne ist
deshalb etwas eingeschränkt. (Ebster & Stalzer 2003, S. 240) Bei einer nur teilweise
realisierten Vollerhebung ist es zudem nicht möglich, aufgrund der Antworten der
Teilnehmer auf alle Objekte der Grundgesamtheit zu schließen, weil diese nicht nach
Kriterien der Repräsentativität für die Grundgesamt ausgesucht wurden (wie dies bei
Teilerhebungen üblich ist) und deshalb nicht als repräsentative Stichprobe gelten
können. (Atteslander 2003, S. 304f)
Von den Hochschulen, die an der Befragung teilgenommen haben, gehören 9 (60 %)
zur Kategorie universitäre Hochschule und 6 (40 %) zur Kategorie Fachhochschule.
Das Verhältnis, in dem die beiden Kategorien zahlenmäßig in der Erhebung vertreten
sind, kommt damit den realen Verhältnissen sehr nahe. Die Grundgesamtheit umfasst
12 universitäre Hochschulen (57 %) und 9 Fachhochschulen (43 %). Damit haben
75 % der universitären Hochschulen und knapp 67 % der Fachhochschulen an der
Befragung teilgenommen, was eine Gegenüberstellung der beiden Hochschultypen
zulässig erscheinen lässt. Bei den Fachhochschulen konnten 2 nur einen kleinen Teil
des Fragebogens beantworten, weil bei diesen Hochschulen Social-Media-
Aktivitäten ausschließlich dezentral auf Ebene der Teilschulen durchgeführt werden.
Damit verringerte sich die Zahl der Antworten bei den Fachhochschulen bei den
meisten Fragen auf 4.
Da die Befragung anonym durchgeführt wurde, lassen sich über die teilnehmenden
Hochschulen keine genaueren Angaben machen (etwa zur regionalen Vertretung).
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 90
4.2.2 Darstellung der Ergebnisse
In diesem Kapitel folgt eine beschreibende Darstellung der Ergebnisse, bevor im
nächsten Kapitel die Hypothesen geprüft werden.
Bedeutung von Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit
Als erstes wurde nach der Bedeutung gefragt, die Social Media für die
Öffentlichkeitsarbeit von Hochschulen beigemessen wird. Über alle Hochschulen
betrachtet, antworteten 8 (53 %) der Hochschulen mit „wichtig“, 7 (47 %) mit „sehr
wichtig“. Keine Hochschule antwortete mit „weniger wichtig“ oder „unwichtig“.
Abb. 11: Bedeutung von Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit (alle befrag-ten Hochschulen)
Bei den universitären Hochschulen beurteilen 5 (56 %) der befragten Hochschulen
Social Media als „sehr wichtig“, 4 (44 %) als „wichtig“.
Abb. 12: Bedeutung von Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit (universitäre Hochschulen)
Von den Fachhochschulen antworten 4 (67 %) der befragten Hochschulen mit „wich-
tig“, 2 (33 %) mit „sehr wichtig“.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 91
Abb. 13: Bedeutung von Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit (Fachhochschulen)
Nutzung von Social Media im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
Alle der befragten Hochschulen nutzen Social Media für die Öffentlichkeitsarbeit.
Bei 2 der befragten Fachhochschulen werden Aktivitäten jedoch nicht in der zentra-
len Kommunikationsabteilung, sondern dezentral auf Ebene der Teilschulen/
Departemente durchgeführt.
Abb. 14: Nutzung von Social Media im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit (universitäre Hochschulen)
Abb. 15: Nutzung von Social Media im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit (Fachhochschulen)
Bedeutung verschiedener Social-Media-Kategorien
An den befragten universitären Hochschulen sind soziale Netzwerke die wichtigste
Social-Media-Kategorie. 5 (56 %) beurteilen diese als „sehr wichtig“, 3 (33 %) als
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 92
„wichtig“. Nur eine der universitären Hochschulen beurteilt Soziale Netzwerke als
„weniger wichtig“.
An zweiter Stelle rangieren bei universitären Hochschulen Micro-Blogs. Diese
erachten 3 (33 %) der befragten universitären Hochschulen als „sehr wichtig“, 6
(67 %) als „wichtig“. Es folgen Sharing-Plattformen, die von 3 (33 %) der befragten
universitären Hochschulen als „sehr wichtig“ beurteilt werden. 4 (knapp 45 %)
beurteilen sie als „wichtig“, 2 (22 %) als „weniger wichtig“.
Blogs werden von keiner der befragten universitären Hochschulen als „sehr wichtig“
erachtet. Dafür beurteilen 8 (89 %) sie als „wichtig“. Nur eine der befragten
universitären Hochschulen beurteilt sie als „weniger wichtig“.
Wikis scheinen für die befragten universitären Hochschulen die geringste Bedeutung
unter den Social-Media-Kategorien zu haben. Keine unter ihnen erachtet sie als „sehr
wichtig“, lediglich eine (11 %) hält sie für „wichtig“. 8 (89 %) halten sie für „weni-
ger wichtig“.
Damit lässt sich für die Bedeutung der verschiedenen Social-Media-Kategorien für
die befragten universitären Hochschulen folgende Rangliste aufstellen:
1. Soziale Netzwerke 2. Micro-Blogs
3. Sharing-Plattformen 4. Blogs
5. Wikis
Abb. 16: Bedeutung verschiedener Social-Media-Kategorien (universitäre Hochschulen)
Bei den Fachhochschulen liegen Soziale Netzwerke und Sharing-Plattformen gleich
auf. Bei beiden Kategorien beurteilen 3 (75 %) der befragten Fachhochschulen, bei
denen Social-Media-Aktivitäten durch die zentrale Kommunikationsabteilung
durchgeführt werden, als „sehr wichtig“ und 1 (25 %) als „wichtig“.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 93
Micro-Blogging wird ebenfalls von 2 (73 %) der befragten Fachhochschulen mit
zentralen Social-Media-Aktivitäten als „sehr wichtig“ beurteilt. Eine dieser
Fachhochschulen beurteilt Micro-Blogging jedoch als „weniger wichtig“.
Wikis werden von allen 4 (100%) der befragten Fachhochschulen mit zentralen
Social-Media-Aktivitäten als „wichtig“ erachtet. Nur jeweils eine (25 %) der befrag-
ten Fachhochschulen mit zentralen Social-Media-Aktivitäten beurteilen Blogs als
„sehr wichtig“ oder wichtig. 2 (50 %) beurteilen sie als weniger wichtig.
Damit ergibt sich für die Fachhochschulen, die an der Befragung teilgenommen ha-
ben und bei denen durch die zentrale Kommunikationsabteilung Social-Media-
Aktivitäten durchgeführt werden, folgende Rangliste:
1. Soziale Netzwerke und Sharing-Plattformen 2. Micro-Blogs
3. Wikis 4. Blogs
Abb. 17: Bedeutung verschiedener Social-Media-Kategorien (Fachhochschulen)
Nutzung verschiedener Social-Media-Kategorien
Bei der Frage, welche Social-Media-Kategorie durch die befragten universitären
Hochschulen genutzt werden, erhielten Micro-Blogs die meisten Nennungen. Sie
werden von allen befragten universitären Hochschulen eingesetzt. An zweiter Stelle
liegen Soziale Netzwerke. Diese nutzen 8 (89 %) der befragten universitären
Hochschulen. Mit 7 Nennungen liegen Sharing-Plattformen an dritter Stelle. Sie wer-
den von 78 % der befragten universitären Hochschulen genutzt, gefolgt von Blogs
mit 5 Nennungen (56%). An letzter Stelle fungieren Wikis mit 2 Nennungen, sie
werden lediglich von 22 % der befragten universitären Hochschulen genutzt. Es lässt
sich feststellen, dass damit die Nutzung der Social-Media-Kategorien nicht die
Bedeutung widerspiegelt, die ihnen, über alle befragten universitären Hochschulen
betrachtet, beigemessen wird. Bei der Nutzung tauschen Soziale Netzwerke und
Micro-Blogs ihre Plätze, Soziale Netzwerke rutschen auf Platz 2.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 94
Abb. 18: Nutzung verschiedener Social-Media-Kategorien (univ. Hochschulen)
Bei den befragten Fachhochschulen mit zentralen Social-Media-Aktivitäten zeigt
sich ein ähnliches Bild: Alle nutzen Micro-Blogs. Jeweils 3 der 4 Hochschulen
(75 %) nutzen die übrigen Kategorien Blogs, Wikis, Soziale Netzwerke und Sharing-
Plattformen.
Abb. 19: Nutzung verschiedener Social-Media-Kategorien (Fachhochschulen)
Social Media: Mehr Chancen oder Risiken?
Alle der befragten universitären Hochschulen und der befragten Fachhochschulen,
bei denen Social-Media-Aktivitäten durch die zentrale Kommunikationsabteilung
durchgeführt werden, sehen in der Nutzung von Social Media in der
Öffentlichkeitsarbeit mehrheitlich Chancen.
Abb. 20: Social Media: Mehr Chancen oder Risiken? (universitäre Hochschulen)
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 95
Abb. 21: Social Media: Mehr Chancen oder Risiken? (Fachhochschulen)
Größte mit Social Media verbundene Chancen
Die Hochschulen wurden gefragt, wo aus ihrer Sicht die größten Chancen mit der
Nutzung von Social Media verbunden sind. Um eine Gewichtung zu erreichen, wa-
ren die Hochschulen gebeten, sich für drei der Antwortmöglichkeiten zu entscheiden.
Alle der befragten universitären Hochschulen nannten den direkten, dialogischen
Kontakt zu den Anspruchsgruppen als größte Chance von Social Media. An zweiter
Stelle steht die zusätzliche, schnelle Verbreitung von Information. Sie wurden von 7
(78 %) dieser Hochschulen genannt. Mit jeweils 4 Nennungen (44 % der befragten
universitären Hochschulen) liegen „Verbesserung des Service und stärkere
Kundenbindung“ sowie „virale Effekte, Mundpropaganda“ gleich auf. 2 (22 %) der
befragten universitären Hochschulen nannten zudem „bessere interne Zusammenar-
beit, Wissensmanagement“, eine der Hochschulen (11 %) sieht eine Chance in der
einfachen Beobachtung der öffentlichen Meinung.
Abb. 22: Größte mit Social Media verbundene Chancen (universitäre Hochschulen)
Bei den befragten Fachhochschulen, die Social Media für zentrale
Kommunikationsaktivitäten der Gesamtschule nutzen, zeigt sich die Situation ähn-
lich. Auch hier wird der direkte, dialogische Kontakt zu Anspruchsgruppen als
größte Chance gesehen. Er wird von 3 der Hochschulen (75 %) genannt. Jeweils 2
Hochschulen (50 %) sehen zudem die zusätzliche, schnelle Verbreitung von
Information, virale Effekte und Mundpropaganda sowie die Verbesserung des Ser-
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 96
vice und eine bessere Kundenbindung als Chance. Anders als bei den universitären
Hochschulen wird auch die Chance, Medien als Gatekeeper zu umgehen, von 2 der
Hochschulen (50 %) genannt. Eine Hochschule (25 %) sieht eine Chance in der
einfachen Beobachtung der öffentlichen Meinung.
Abb. 23: Größte mit Social Media verbundene Chancen (Fachhochschulen)
Größte mit Social Media verbundene Risiken
Auch bei der Frage, wo in der Nutzung von Social Media im Rahmen der
Öffentlichkeitsarbeit die größten Risiken vermutet werden, mussten sich die
Hochschulen für drei Antwortmöglichkeiten entscheiden. Das größte Risiko sehen
die befragten universitären Hochschulen in dem Druck, sehr schnell auf Ereignisse
auf Social-Media-Plattformen reagieren zu müssen. Es wird von 8 der Hochschulen
(89 %) genannt. Mit 5 Nennungen (56 % der Hochschulen) steht der Kontrollverlust
über die Selbstdarstellung der Organisation an zweiter Stelle, gefolgt von dem Risiko
der Kritik durch starke Gegenöffentlichkeiten und der Anfälligkeit der Technik mit
jeweils 4 Nennungen (44 % der Hochschulen). Drei der befragten universitären
Hochschulen (33 %) nennen die schlechte Steuerbarkeit des Kommunikationsver-
laufs als Risiko, 2 (22 %) die Möglichkeit von nicht-adäquatem Auftreten von
Mitarbeitenden im Social Web und eine Hochschule (11 %) nennt unter der
Antwortmöglichkeit „Andere“ die Abhängigkeit von Drittplattformen.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 97
Abb. 24: Größte mit Social Media verbundene Risiken (universitäre Hochschulen)
Bei den befragten Fachhochschulen, die zentrale Social-Media-Aktivitäten durchfüh-
ren, stehen die Notwendigkeit eines sehr schnellen Reagierens und die schlechte
Steuerbarkeit des Kommunikationsverlaufs mit jeweils 3 Nennungen (75 % dieser
Hochschulen) an erster Stelle. Jeweils 2 Hochschulen (50 %) nennen das Risiko von
nicht-adäquatem Verhalten von Mitarbeitenden im Social Web sowie den
Kontrollverlust über die Selbstdarstellung der Organisation. Jeweils eine der
Hochschulen nennt die Anfälligkeit der Technik und eine mögliche Verletzung der
Vertraulichkeit durch Mitarbeitende.
Abb. 25: Größte mit Social Media verbundene Risiken (Fachhochschulen)
Ziele der Nutzung von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit
Bei dieser Frage waren die Hochschulen gebeten, aus 11 Antwortmöglichkeiten die
drei für sie wichtigsten Ziele auszuwählen.
Mit 7 Nennungen (78 % der Hochschulen) ist der Dialogaufbau zu den Zielgruppen
das wichtigste Ziel bei den befragten universitären Hochschulen. An zweiter Stelle
(mit 5 Nennungen und 56 % der Hochschulen) liegt die Stärkung der Bindung zu den
Zielgruppen. Auf Platz drei liegt mit 4 Nennungen (44 %) der Imageaufbau, gefolgt
von der Information über Angebote zur Kundengewinnung, der Beziehungspflege
zur Öffentlichkeit sowie zu Journalisten mit je 3 Nennungen (33 % der befragten
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 98
universitären Hochschulen). „Vertrauen schaffen“ und „Krisen frühzeitig erkennen“
wurden je von einer Hochschule genannt (11 %).
Abb. 26: Ziele der Nutzung von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit (universitäre Hochschulen)
Bei den befragten Fachhochschulen, bei denen Social-Media-Aktivitäten durch die
zentrale Kommunikationsabteilung durchgeführt werden, rangieren die Ziele
„Imageaufbau“ und „Dialogaufbau zu den Zielgruppen“ mit je 3 Nennungen (75 %
der Hochschulen) an erster Stelle. Je 2 Hochschulen (50 %) nannten „Bindung zu
Zielgruppen stärken“ und „Beziehungen zu Journalisten pflegen“. Die Beziehungs-
pflege zur Öffentlichkeit sowie die Information über Angebote zur Kundengewin-
nung schließen das Feld mit je einer Nennung (25 %) ab.
Abb. 27: Ziele der Nutzung von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit (Fachhochschulen)
Zielgruppen
Um zu erfahren, welche Zielgruppen die befragten Hochschulen hauptsächlich mit
Social-Media-Aktivitäten ansprechen wollen, waren diese gebeten, bis zu 5 der zur
Auswahl stehenden Zielgruppen auszuwählen.
Hauptzielgruppen bei den befragten universitären Hochschulen sind potenzielle und
aktuelle Studierende. Alle Hochschulen haben diese zwei Zielgruppen genannt. Mit
jeweils 6 Nennungen (67 % der Hochschulen) folgen aktuelle Mitarbeitende, Me-
dien/Journalisten und Blogger sowie die Öffentlichkeit an zweiter Stelle. 3 der Hoch-
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 99
schulen (33 %) gaben die ehemaligen Studierenden als wichtige Zielgruppe an. Je
eine Hochschule (11 %) nannte Eltern potenzieller Studierender, Zubringerschulen
sowie Wirtschaftsförderungen.
Abb. 28: Hauptzielgruppen von Social-Media-Aktivitäten (universitäre Hochschulen)
Bei den befragten Fachhochschulen, die Social-Media-Aktivitäten auf zentraler
Ebene durchführen, liegen die potenziellen Studierenden an erster Stelle. Sie wurden
von allen vier Hochschulen genannt. An zweiter Stelle folgen mit je 3 Nennungen
(75 % der Hochschulen) aktuelle Studierende, ehemalige Studierende sowie die
Öffentlichkeit. 2 Hochschulen (50 %) nannten Medien/Journalisten und Blogger als
wichtige Zielgruppe, je eine Hochschule (25 %) nannte Mitarbeitende, Vertreter aus
Politik und Verwaltung sowie Berufsberatungsstellen.
Abb. 29: Hauptzielgruppen von Social-Media-Aktivitäten (Fachhochschulen)
Themenbereiche, zu denen via Social Media kommuniziert wird
Jeweils 8 der befragten universitären Hochschulen (89 %) vermitteln über Social-
Media-Kanäle allgemeine Informationen zur Hochschule sowie zu Neuerungen/
Ideen und Innovationen. Informationen zu den Angeboten in den verschiedenen
Leistungsbereichen folgen mit 7 Nennungen (78 % der Hochschulen) an zweiter
Stelle. 5 der Hochschulen (56 %) kommunizieren zum Themenbereich Kundenser-
vice/Kundenbelange. Zur Dienstleistungserstellung kommunizieren immerhin 3 der
Hochschulen (33 %), zu Personalthemen und offenen Stellen lediglich 2 (22 %). Nur
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 100
eine Hochschule nutzt Social Media, um zu Finanz- und Verwaltungsthemen zu
kommunizieren. Eine Hochschule gibt an, Forschungsergebnisse zu kommunizieren.
Abb. 30: Themenbereiche, zu denen via Social Media kommuniziert wird (universitäre Hochschulen)
Bei den befragten Fachhochschulen mit zentralen Social-Media-Aktivitäten zeigt
sich die Situation sehr ähnlich. Alle Hochschulen vermitteln allgemeine Informatio-
nen zur Hochschule sowie zu Neuerungen/Ideen und Innovationen. An zweiter Stelle
mit 2 Nennungen (50 % der Hochschulen) stehen ebenfalls Informationen zum
Angebot in den Leistungsbereichen. Kundenservice/ Kundenbelange, Informationen
zur Dienstleistungserstellung sowie zu Finanz- und Verwaltungsthemen folgen mit je
einer Nennung (25 % der Hochschulen) an dritter Stelle.
Abb. 31: Themenbereiche, zu denen via Social Media kommuniziert wird (Fachhochschulen)
Sind konkrete Strategien für Social-Media-Aktivitäten vorhanden?
7 der befragten universitären Hochschulen (78 %) verfügen über eine konkret formu-
lierte Social-Media-Strategie. Bei 2 der Hochschulen (22 %) fehlt eine solche.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 101
blau: Strategie vorhanden gelb: keine Strategie vorhanden
Abb. 32: Konkrete Strategie für Social-Media-Aktivitäten vorhanden (universitäre Hochschulen)
Bei den befragten Fachhochschulen, die zentrale Social-Media-Aktivitäten durchfüh-
ren, sind überall konkrete Social-Media-Strategien vorhanden
blau: Strategie vorhanden gelb: keine Strategie vorhanden
Abb. 33: Konkrete Strategie für Social-Media-Aktivitäten vorhanden (Fachhochschulen)
Zuständigkeit für Social-Media-Aktivitäten in Kommunikationsabteilung
An den befragten universitären Hochschulen sowie den befragten Fachhochschulen
mit zentralen Social-Media-Aktivitäten liegen die Zuständigkeiten für Social-Media-
Aktivitäten bei ausgesuchten Mitarbeitern, die teilweise über ein spezielles Wissen in
diesem Bereich verfügen.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 102
Abb. 34: Zuständigkeit für Social-Media-Aktivitäten in Kommunikationsabteilung (universitäre Hochschulen)
Abb. 35: Zuständigkeit für Social-Media-Aktivitäten in Kommunikationsabteilung (Fachhochschulen)
Beizug externer Berater
Lediglich eine der befragten universitären Hochschulen (11 %) zieht bei Fragen rund
um Social Media externe Berater bei.
Abb. 36: Beizug externer Berater (universitäre Hochschulen)
Bei den befragten Fachhochschulen mit Social-Media-Aktivitäten auf zentraler
Ebene sind es immerhin 2 (50 %). Diese holen sich bei Internet-Agenturen sowie bei
einem Berater im Bereich Werbung/Marketing Unterstützung.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 103
Abb. 37: Beizug externer Berater (Fachhochschulen)
Zeitaufwand pro Woche für verschiedene Tätigkeiten im Zusammenhang mit Social-Media-Aktivitäten
Am aufwändigsten scheint an den befragten universitären Hochschulen das Inhalte-
Management, also das Bereitstellen und Veröffentlichen von Inhalten im Social
Web, zu sein. 6 der befragten Hochschulen (67 %) geben an, dafür 4 Stunden und
mehr pro Woche zu benötigen. Am wenigsten Zeit scheint auf die Tätigkeiten
Netzwerkaufbau und -pflege, Kanalaufbau und -gestaltung sowie Erfolgskontrolle
verwendet zu werden. Jeweils 8 der befragten universitären Hochschulen (89 %)
geben an, dafür unter 4 Stunden pro Woche aufzuwenden. Im Mittelfeld liegen die
Tätigkeiten Dialog, Konzeption/strategische Entwicklung sowie Monitoring. Hier
geben jeweils 7 der Hochschulen (78 %) an, weniger als 4 Stunden pro Woche zu
benötigen, 2 (22 %) benötigen dafür jeweils mehr als 4 Stunden.
Abb. 38: Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten im Zusammenhang mit Social-Media-
Aktivitäten (universitäre Hochschulen)
Bei den befragten universitären Fachhochschulen, deren zentrale Kommuni-
kationsabteilungen Social-Media-Aktivitäten durchführen, scheint insgesamt weniger
Zeit für Social-Media-Aktivitäten aufgewendet zu werden. Ebenfalls tendenziell
mehr Zeit scheint das Inhalte-Management zu beanspruchen. 3 der Hochschulen
(75 %) geben an, dafür zwischen 1 und 3 Stunden aufzuwenden, 1 (25 %) benötigt
dafür zwischen 4 und 6 Stunden. Auch das Monitoring scheint eher mehr Zeit zu
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 104
beanspruchen als andere Tätigkeiten. 3 der Hochschulen( 75 %) geben an, dafür
zwischen 1 und 3 Stunden zu verwenden, lediglich 1 (25 %) benötigt dafür weniger
als 1 Stunde. Netzwerkaufbau und –pflege sowie Kanalaufbau und -gestaltung
scheinen den Hochschulen etwa den gleichen Aufwand zu bereiten; jeweils 3 der
Hochschulen (75 %) geben an, dafür weniger als 1 Stunde aufzuwenden, jeweils 1
Hochschule (25 %) benötigt dafür zwischen 1 und 3 Stunden. Am wenigsten Auf-
wand scheinen Konzeption und strategische Entwicklung zu bereiten, alle der
Hochschulen verwenden darauf weniger als eine Stunde pro Woche. Am größten
scheinen die Unterschiede bei der investierten Zeit beim Dialog zu sein. Hier geben 3
der Hochschulen (75 %) an, weniger als 1 Stunde pro Woche aufzuwenden, während
1 Hochschule (25 %) mehr als 6 Stunden investiert.
Abb. 39: Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten im Zusammenhang mit Social-Media-Aktivitäten (Fachhochschulen)
Einsatz von Social-Media-Monitoring
6 der befragten universitären Hochschulen (67 %) betreiben bereits aktiv ein Social-
Media-Monitoring, bei 3 (33 %) ist es in Planung.
Abb. 40: Einsatz von Social-Media-Monitoring (universitäre Hochschulen)
3 der befragten Fachhochschulen mit zentralen Social-Media-Aktivitäten führen ein
Social-Media-Monitoring durch, bei der anderen ist es nicht geplant.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 105
Abb. 41: Einsatz von Social-Media-Monitoring (Fachhochschulen)
Einsatz von Social-Media-Guidelines für Mitarbeitende
Lediglich in 2 der befragten universitären Hochschulen (22 %) liegen Social-Media-
Richtlinien für die Mitarbeitenden vor. Bei den übrigen 7 (78 %) sind solche geplant.
Abb. 42: Einsatz von Social-Media-Guidelines für Mitarbeitende (univ. Hochschulen)
2 (50 %) der befragten Fachhochschulen mit zentralen Social-Media-Aktivitäten set-
zen Social-Media-Guidelines für Mitarbeitende bereits ein, bei den anderen zwei
sind Richtlinien in Planung.
Abb. 43: Einsatz von Social-Media-Guidelines für Mitarbeitende (Fachhochschulen)
Maßnahmen für die Erfolgsmessung
Bei der Frage, welche Maßnahmen zur Messung des Erfolgs von Social-Media-
Aktivitäten eingesetzt werden, zeigt sich über beide Hochschulkategorien ein recht
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 106
ähnliches Bild. Bei beiden liegen die Anzahl der Besucher, die durch Social-Media-
Aktivitäten auf eigene Web-Angebote der Hochschule geleitet werden, die Messung
von Popularität und Reichweite (Anzahl Fans, Likes, Followers, Retweets etc.) sowie
das aktive Engagement der Zielgruppe in Form von Dialogen, Kommentaren oder
Teilnehmerzahl bei Aktionen an vorderster Stelle. Bei den befragten universitären
Hochschulen spielt zudem die Aufnahme von Themen und Inhalten durch Dritte eine
Rolle, bei den befragten Fachhochschulen mit zentralen Social-Media-Aktivitäten
die Imageanalyse im Social Web.
Abb. 44: Maßnahmen für die Erfolgsmessung (universitäre Hochschulen)
Abb. 45: Maßnahmen für die Erfolgsmessung (Fachhochschulen)
Verhältnis von Aufwand und Nutzen
Bei der Beurteilung des Verhältnisses von Aufwand und Nutzen zeigt sich bei den
beiden Hochschulkategorien ein sehr ähnliches Bild. Eine Ausgewogenheit zwischen
Aufwand und Nutzen attestieren 4 der befragten universitären Hochschulen (44 %)
und 2 der befragten Fachhochschulen, bei denen durch die zentrale Kommu-
nikationsabteilung Social-Media-Aktivitäten durchgeführt werden (50 %). Bei den
universitären Hochschulen sind es jeweils 2 (22 %) die den Aufwand höher oder
geringer einstufen, bei den Fachhochschulen jeweils eine (25 %). Eine der befragten
universitären Hochschulen vermag das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen
nicht zu beurteilen.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 107
Abb. 46: Verhältnis von Aufwand und Nutzen (universitäre Hochschulen)
Abb. 47: Verhältnis von Aufwand und Nutzen (Fachhochschulen)
Hindernisse
Als letztes sollte in Erfahrung gebracht werden, wo zum aktuellen Zeitpunkt die
größten Hindernisse beim Einsatz von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit
gesehen werden.
Bei den befragten universitären Hochschulen geben je 6 (67 %) fehlende Konzepte
und eine gewisse Schwierigkeit, die mit Social-Media-Aktivitäten verbundenen
Aufgaben ins Alltagsgeschäft zu integrieren, an. 3 der Hochschulen (33 %) beklagen
einen Mangel an Resonanz auf Social-Media-Aktivitäten. Mit jeweils 2 Nennungen
(22 % der Hochschulen) folgen ein Mangel an Mehrwert sowie das Risiko von mehr
öffentlicher Kritik. Je eine der Hochschulen (11 %) nennt das Risiko eines
Kontrollverlustes sowie als freie Nennungen unter der Antwortmöglichkeit „Andere“
ein „grosses Know-How/Nutzungsgefälle innerhalb des Managements und der
Kommunikationsabteilung“ sowie „fehlende Kompetenz“.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 108
Abb. 48: Hindernisse bei der Nutzung von Social Media (universitäre Hochschulen)
Bei den befragten Fachhochschulen, deren zentrale Kommunikationsabteilung
Social-Media für die Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule einsetzt, geben alle
Hochschulen ein Fehlen an Konzepten an. 3 der Hochschulen (75 %) attestieren, die
Tätigkeiten seien schwierig ins Alltagsgeschäft zu integrieren. 2 der Hochschulen
(50 %) geben unter der freien Antwortmöglichkeit „Andere“ an, es fehle an Zeit
bzw. „Ressourcen“. Je eine Hochschule nennt zu großen Aufwand, das Risiko eines
Kontrollverlusts sowie wenig Resonanz als Hindernisse.
Abb. 49: Hindernisse bei der Nutzung von Social Media (Fachhochschulen)
Nachdem die Ergebnisse der Untersuchung in diesem Kapitel beschreibend darge-
stellt wurden, sollen in den nächsten Kapiteln die der Untersuchung zu Grunde
liegenden Hypothesen geprüft sowie die Ergebnisse diskutiert werden.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 109
4.2.3 Prüfung der Hypothesen
In diesem Kapitel sollen die Hypothesen überprüft werden, die zur Beantwortung der
Forschungsfrage dieser Masterarbeit formuliert wurden.
H1: Eine Mehrzahl der befragten Hochschulen setzt Social Media im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ein.
Die Hypothese kann klar bestätigt werden. Alle der befragten Hochschulen geben an,
Social Media für die Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen. Bei zwei der befragten
Fachhochschulen geschieht dies jedoch nicht bei der zentralen Kommu-
nikationsabteilung für die Fachhochschule als Ganzes, sondern ausschließlich auf
Ebene der Teilschulen und Departemente.
H2: Zu den Hauptzielgruppen, die von den befragten Hochschulen mit
Social-Media-Aktivitäten angesprochen werden sollen, gehört die Zielgruppe „potenzielle Studierende“.
Auch Hypothese 2 kann klar bestätigt werden. Alle befragten Hochschulen nennen
potenzielle Studiere als eine der Hauptzielgruppen ihrer Social-Media-Kategorien.
Bei den befragten universitären Hochschulen erhält lediglich die Zielgruppe der
aktuellen Studierenden gleich viele Nennungen. Bei den befragten Fachhochschulen,
die zentrale Social-Media-Aktivitäten durchführen, gibt es keine andere Zielgruppe
mit so vielen Nennungen. H3: Zu den Social-Media-Kategorien, denen durch die befragten
Hochschulen eine hohe Bedeutung beigemessen wird, gehören Sozi-ale Netzwerke.
Hypothese 3 lässt sich ebenfalls bestätigen, allerdings nicht in der Deutlichkeit wie
Hypothesen 1 und 2. Bei den universitären Hochschulen erhält die Kategorie Soziale
Netzwerke die meisten Nennungen. Bei den Fachhochschulen liegt sie mit den
Social-Sharing-Plattformen gleich auf und nur knapp vor der Kategorie Micro-Blog-
ging.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 110
H4: Zu den Themenbereichen, die von den befragten Hochschulen am häufigsten auf Social-Media-Plattformen thematisiert werden, gehö-ren ihre Angebote.
Diese Hypothese wurde widerlegt. Bei den universitären Hochschulen stehen
Informationen zu Angeboten aus den Leistungsbereichen an zweiter Stelle, hinter
allgemeinen Informationen zur Hochschule und Informationen zu Neuerungen/Ideen
und Innovationen. Bei den Fachhochschulen zeigt sich die gleiche Situation.
H5: Zu den größten Risiken, die die befragten Hochschulen beim Einsatz von Social Media fürchten, gehören die schlechte Steuerbarkeit des Kommunikationsverlaufs sowie der Kontrollverlust über die Selbstdarstellung der Hochschule.
Hypothese 5 lässt sich mit Einschränkungen bestätigen. Der Kontrollverlust über die
Selbstdarstellung der Organisation wird bei beiden Hochschulkategorien am
zweithäufigsten genannt. Die schlechte Steuerbarkeit des Kommunikationsverlaufs
wird von drei der befragten Fachhochschulen mit zentralen Social-Media-Aktivitäten
genannt, kein anderes Risiko erhält bei dieser Hochschulkategorie mehr Nennungen.
Bei den befragten universitären Hochschulen belegt dieser Punkt allerdings lediglich
Platz 4 (3 Nennungen, dies entspricht einem Drittel der Hochschulen). Hingegen
erhält die Notwendigkeit eines sehr schnellen Reagierens bei beiden Kategorien die
meisten Nennungen. Bei den Fachhochschulen liegt sie mit drei Nennungen gleich
auf mit der schlechten Steuerbarkeit des Kommunikationsverlaufs, bei den
universitären Hochschulen ist sie mit 8 Nennungen einsame Spitzenreiterin (die am
zweithäufigsten genannte Option erreicht 5 Nennungen). So kann festgehalten wer-
den, dass die schlechte Steuerbarkeit des Kommunikationsverlaufs sowie der
Kontrollverlust über die Selbstdarstellung der Organisation durchaus als bedrohlich
wahrgenommen werden, der Zwang des schnellen Reagierens, der den
Kommunikationsabteilungen durch Social Media auferlegt wird, aber stärker ins
Gewicht fällt. H6: Die befragten universitären Hochschulen und Fachhochschulen
unterscheiden sich bezüglich der Haltung gegenüber und der Nut-zung von Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit kaum.
Untersuchung: Einsatz von Social Media an Schweizer Hochschulen 111
Diese Hypothese ist aufgrund der Datenlage (kleine Fallzahlen, vor allem bei den
Fachhochschulen) schwierig zu prüfen. Bei den meisten Fragen fallen die Ergebnisse
in der Tendenz ähnlich aus (etwa bei der Bedeutung, die Social Media insgesamt
oder den einzelnen Kategorien beigemessen wird, bei der Beurteilung von Chancen
und Risiken, bei den verfolgten Zielen und den Zielgruppen, die erreicht werden sol-
len, bei den Themenbereichen, die kommuniziert werden, den zur Erfolgsmessung
eingesetzten Maßnahmen, der Beurteilung des Verhältnisses von Aufwand und Nut-
zen oder den Hindernissen, die bei der Nutzung von Social Media festgestellt wer-
den). Bei anderen Fragen unterscheiden sich die Ergebnisse zwischen den beiden
Hochschulkategorien stärker. So verfügen etwa alle der befragten Fachhochschulen,
die zentrale Social-Media-Aktivitäten durchführen, über eine konkrete Strategie für
ihre Aktivitäten – bei den universitären Hochschulen sind es „nur“ 7 von 9 (78 %).
Hier lässt sich nichts weiter sagen, als dass die Mehrheit der Hochschulen in beiden
Kategorien, die diese Frage beantwortet haben, über eine Strategie verfügen. Ähnlich
verhält es sich bei der Frage nach Mitarbeiter-Richtlinien: Während lediglich 2 der
befragten universitären Hochschulen bereits über solche verfügen und 7 noch in der
Planung stecken, haben 3 der 4 antwortenden Fachhochschulen bereits solche im
Einsatz (bei einer sind keine geplant). Auch hier lässt sich lediglich sagen, dass eine
Mehrheit der Hochschulen beider Kategorien, die diese Frage beantwortet haben,
Social-Media-Guidelines bereits einsetzt oder zumindest in Zukunft einsetzen will.
Alles andere wäre spekulativ. Mit diesen Überlegungen und Vorbehalten im Hinter-
kopf lässt sich sagen, dass die Ergebnisse in den beiden Kategorien zu den meisten
Fragen in der Tendenz ähnlich ausfallen und es darf gewagt werden, die Hypothese
in diesem Kontext als bestätig zu betrachten. .
5 Reflexion und Ausblick
Das letzte Kapitel dieser Masterarbeit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Untersu-
chung zusammen, prüft, ob die Forschungsfrage beantwortet werden konnte, lässt
Raum für kommentierende Betrachtungen der Ergebnisse und weist auf weitere Fra-
gen zur Nutzung von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit von Hochschulen hin,
die untersucht werden könnten.
5.1 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
Alle Hochschulen, die zur Teilnahme an der Befragung motiviert werden konnten,
nutzen Social Media im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit und messen ihnen eine
hohe Bedeutung zu. Zu den Kategorien, denen die höchste Bedeutung beigemessen
wird, gehören Soziale Netzwerke, Sharing-Plattformen und Micro-Blogging. Dies
spiegelt sich auch in der tatsächlichen Nutzung der Kategorien, auch da liegen Sozi-
ale Netzwerke, Sharing-Plattformen und Micro-Blogging vorne, wenn auch in etwas
anderer Rangfolge.
Alle befragten Hochschulen sehen in der Nutzung von Social Media im Rahmen der
Öffentlichkeitsarbeit mehrheitlich Chancen. Die größten Chancen werden in der
Möglichkeit gesehen, einen direkten, dialogischen Kontakt zu den Anspruchsgrup-
pen zu pflegen. Zudem wird es geschätzt, eine zusätzliche Möglichkeit zur schnellen
Verbreitung von Informationen zu haben. Als größtes Risiko wird die Notwendigkeit
eines schnellen Reagierens auf Aktivitäten der Nutzer gesehen. Als größtes Hinder-
nis bei der Durchführung von Social-Media-Aktivitäten nennen die meisten
Hochschulen das Fehlen von Konzepten und die Schwierigkeit, die Aufgaben ins
Alltagsgeschäft zu integrieren.
Meistgenanntes Ziel von Social-Media-Aktivitäten ist der Dialogaufbau zu den
Zielgruppen. Die mit klarem Abstand am häufigsten genannte Zielgruppe sind
potenzielle Studierende, gefolgt von aktuellen Studierenden. Zu den Themenberei-
chen, die von den Hochschulen in Social Media am häufigsten aufgegriffen werden,
gehören allgemeine Informationen zur Hochschule sowie Neuerungen/Ideen und
Innovationen. Informationen zu den Angeboten der Leistungsbereiche folgen erst an
dritter Stelle.
Bei einer großen Mehrheit der befragten Hochschulen liegen konkrete Strategien für
die Nutzung von Social-Media in der Öffentlichkeitsarbeit vor und die meisten mes-
Reflexion und Ausblick 113
sen auch den Erfolg ihrer Aktivitäten. Zudem führt die Mehrheit der befragten
Hochschulen ein Social-Media-Monitoring durch. Hingegen liegen bisher erst bei
einer Minderheit Social-Media-Richtlinien für Mitarbeitende vor. Immerhin sind bei
allen Hochschulen, die noch keine Richtlinien haben, solche geplant.
Bei allen befragten Hochschulen sind ausgewählte Mitarbeitende oder Social-Media-
Experten mit den mit Social-Media-Aktivitäten verbundenen Aufgaben betraut. An
universitären Hochschulen wird mehr Zeit für die mit Social-Media-Aktivitäten
verbundenen Tätigkeiten aufgewandt, am meisten Zeit beansprucht bei beiden
Hochschulkategorien das Inhalte-Management. Der mit Social-Media-Aktivitäten
verbundene Aufwand wird im Verhältnis zum Nutzen von 9 der befragten Hochschu-
len als gleich oder höher eingestuft. Lediglich drei der 15 Hochschulen zieht externe
Berater in Social-Media-Fragen hinzu, dabei handelt es sich um Werbeagentu-
ren/Marketing-Berater und eine Internet-Agentur.
5.2 Gesamtfazit zur Beantwortung der wissenschaftlichen Fragestellung
In diesem Kapitel soll geprüft werden, ob die Forschungsfrage dieser Untersuchung
beantwortet und die Ziele erreicht werden konnten. Als erstes wird deshalb nochmals
an die Forschungsfrage und die Ziele dieser Untersuchung erinnert.
In dieser Masterarbeit wurde die Frage untersucht, wie universitäre Hochschulen und
Fachhochschulen in der Schweiz Social Media im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsar-
beit nutzen. Ziel dieser Arbeit war es zu ermitteln,
§ welche Bedeutung die Hochschulen Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit beimessen
§ welche Chancen und Risiken in Social Media gesehen werden,
§ wie viele der universitären Hochschulen und Fachhochschulen Social Media nutzen
§ welche Ziele und Zielgruppen angesprochen werden
§ welche Social-Media-Kategorien bevorzugt genutzt und als besonders relevant angesehen werden
§ unter welchen Rahmenbedingungen die Social-Media-Aktivitäten realisiert wer-den (strategische Fundierung, Themen-Monitoring, Erfolgskontrolle, Richtlinien, personelle Disposition)
§ welcher Aufwand mit den Aktivitäten verbunden ist und wie er im Verhältnis zum Nutzen beurteilt wird
Reflexion und Ausblick 114
§ welche Hindernisse bei der Nutzung von Social Media bestehen
§ ob sich universitäre Hochschulen und Fachhochschulen in der Nutzung von Social Media unterscheiden
Die Forschungsfrage bezieht sich auf alle universitären Hochschulen und
Fachhochschulen in der Schweiz. Weil es nicht gelungen ist, alle diese Hochschulen
zur Teilnahme an der Befragung zu gewinnen und die Fallzahlen gering sind, ist es
nicht möglich, anhand der Befragungsergebnisse Aussagen über alle Hochschulen in
der Schweiz zu machen. Die erzielten Ergebnisse müssen zudem unter dem Aspekt
der kleinen Fallzahlen mit Vorsicht interpretiert und gewertet werden. Trotzdem
konnte diese Untersuchung einen Einblick geben, wie die befragten Hochschulen
Social Media im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Zur Überprüfung und
Sicherung der Ergebnisse wäre eine vollständig realisierte Vollerhebung anzustre-
ben.
5.3 Diskussion
In diesem Kapitel sollen einige auffällige Aspekte unter den Ergebnissen näher
betrachtet werden. An dieser Stelle soll aber nochmals darauf hingewiesen werden,
dass die Ergebnisse aufgrund sehr kleiner Fallzahlen zustande kamen und ihre
statistische Aussagekraft daher etwas eingeschränkt ist. Trotzdem gibt es einige As-
pekte, die eine nähere Betrachtung lohnen.
Als erstes fällt auf, dass in allen zentralen Kommunikationsabteilungen der 9
universitären Hochschulen Social-Media-Aktivitäten durchgeführt werden. Ob es
sich dabei ausschließlich um Aktivitäten für die Gesamtschule oder auch für die
Fakultäten handelt, ist unklar. Auch ist unklar, ob in den Fakultäten dezentrale
Kommunikationsabteilungen oder -fachleute bereichsbezogene Social-Media-
Aktivitäten durchführen und wie in einem solchen Fall die Koordination und Integra-
tion der Maßnahmen sichergestellt wird. Es ist jedoch auffällig, dass bei einem Drit-
tel der Fachhochschulen, die an der Befragung teilgenommen haben, Social-Media-
Aktivitäten ausschließlich auf Ebene der Teilschulen und Departemente durchgeführt
werden. Ein Grund dafür könnte in der jungen Geschichte der Fachhochschulen in
der Schweiz liegen. Ihre gesetzliche Grundlage wurde erst 1995 geschaffen. Ab die-
sem Zeitpunkt haben sich vormals mehr oder weniger autonome Bildungsstätten zu
den 9 heute existierenden Fachhochschulen zusammengefunden. Es könnte sein, dass
Konsolidierungs- und Integrationsprozesse noch nicht überall vollständig vollzogen
Reflexion und Ausblick 115
sind. Wie Koordination und Integration der Social-Media-Aktivitäten an diesen
Hochschulen sichergestellt werden, ist unklar.
Dass Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit eine hohe Bedeutung
beigemessen wird, deckt sich mit den Ergebnissen der Studie Social Media Gover-
nance aus dem Jahr 2010 (vgl. Kapitel 3.2.3.3). Es scheint sogar, dass die in dieser
Untersuchung befragten Hochschulen Social Media, über alle Teilnehmer betrachtet,
mehr Bedeutung beimessen, als die 2010 befragten Unternehmen. Dies könnte an der
weiteren Verbreitung von Social Media während der letzten zwei Jahre liegen.
Auch bei der Bedeutung, die den einzelnen Social-Media-Kategorien beigemessen
wird, deckt sich die Einschätzung der befragten Hochschulen mit den Ergebnissen
früherer Studien. Dort wurde zwar nach nicht Kategorien, sondern nach Plattformen
gefragt, als Spitzenreiter gingen aber Facebook, Twitter und YouTube, also Vertreter
der Kategorien Soziale Netzwerke, Micro-Blogging und Sharing-Plattformen, her-
vor. Es verwundert allerdings, dass sich bei den in dieser Untersuchung befragten
Hochschulen die Angaben zur Nutzung nicht exakt mit den Angaben zur
Bedeutungsbeimessung decken. Obwohl Sozialen Netzwerken und Sharing-Plattfor-
men die größte Bedeutung beigemessen wird, wird Micro-Blogging bei beiden
Hochschulkategorien am häufigsten genutzt. Falls die Diskrepanz nicht in der
Untersuchungsanlage und den kleinen Fallzahlen begründet ist, wäre es interessant
zu untersuchen, worin sie begründet ist. So wäre es beispielsweise möglich, dass
Kommunikationsverläufe in Twitter als einfacher steuerbar eingeschätzt werden als
beispielsweise in Facebook und Twitter deshalb bevorzugt genutzt wird.
Setzt man die Chancen, die in Social Media gesehen werden, in Bezug zu den Zielen,
die mit Social-Media-Aktivitäten verfolgt werden, fällt auf, dass sich diese Ergeb-
nisse zu stützen scheinen. Als größte Chance wird der direkte, dialogische Kontakt
zu den Anspruchsgruppen gesehen. Gleichzeitig ist das meistgenannte Ziel, einen
Dialog zu den Zielgruppen aufzubauen. Dies kann darauf hindeuten, dass Social Me-
dia von den Hochschulen reflektiert und sehr bewusst und zielgerichtet eingesetzt
werden. Auch dass die meisten der befragten Hochschulen über eine Social-Media-
Strategie verfügen, kann darauf hindeuten.
Mit Blick auf die Einschätzung der Risiken erstaunt es, dass die Notwendigkeit eines
schnellen Reagierens noch vor der schlechten Steuerbarkeit des Kommunikationsver-
laufs genannt wurde. Bei der Studie Social Media Governance 2010 war dies der
Spitzenreiter. Diese Einschätzung kann ein Indiz dafür sein, dass der Ordnungsrah-
Reflexion und Ausblick 116
men von Social-Media-Aktivitäten noch nicht genügend ausgebildet ist. Auf diesen
Sachverhalt deuten auch die Ergebnisse der Frage nach den größten Hindernissen
beim Einsatz von Social Media hin. So werden etwa ein Mangel an Konzepten (was
auch Antwortdispositive und Ähnliches umfassen kann) sowie die schlechte
Integrierbarkeit der Aktivitäten ins Alltagsgeschäft am häufigsten genannt. Als freie
Antworten werden zudem Zeit- und Ressourcenmangel, ein „großes Know-
how/Nutzungsgefälle innerhalb des Managements und der Kommunikationsabtei-
lung“ sowie „fehlende Kompetenz“ genannt. Allerdings könnte die Einschätzung
auch kulturell begründet sein. Denkbar wäre, dass die eher partizipative
Entscheidungskultur an Hochschulen autonome Entscheide Einzelner, die für ein
schnelles Reagieren nötig sind, weniger zulassen.
Mit Blick auf die Themenbereiche, die bevorzugt kommuniziert werden, und der
Erkenntnis, dass bei den befragten Hochschulen potenzielle Studierende die wich-
tigste Zielgruppe von Social-Media-Aktivitäten sind, stellt sich die Frage, warum die
eigentlichen Angebote der Hochschule, spezielle jene der Lehre, erst an dritter Stelle
genannt werden. Eine Erklärung könnte sein, dass berücksichtigt wird, dass werbli-
che Aktivitäten in Social Media von Nutzern wenig geschätzt werden (vgl. Kapitel
3.2.3) und andere Instrumente für die eigentliche Bewerbung von Angeboten oder
Produkt-PR deshalb als geeigneter eingeschätzt werden.
Social-Media-Guidelines für Mitarbeitende sind zwar bei vielen der befragten
Hochschulen geplant, jedoch erst bei wenigen implementiert. Dies deckt sich in etwa
mit den Ergebnissen früherer Untersuchungen bei Unternehmen und anderen
Organisationen (vgl. Kapitel 3.2.3.3).
Fachhochschulen scheinen deutlich weniger Zeit für die mit Social-Media-Aktivitä-
ten verbundenen Aufgaben anzuwenden. Mögliche Erklärungsansätze sind, dass
Kommunikationsabteilungen an Fachhochschulen mit weniger personellen Ressour-
cen ausgestattet sein könnten als an universitären Hochschulen, dass der
Ordnungsrahmen für Social-Media-Aktivitäten an Fachhochschulen besser ausgebil-
det ist und die Aufgaben deshalb effizienter bewältigt werden können oder dass an
universitären Hochschulen Social Media intensiver genutzt werden als an
Fachhochschulen.
Der mit Social-Media-Aktivitäten verbundene Aufwand wird von der Mehrheit der
befragten Hochschulen als gleich oder höher eingestuft. Bei früheren Untersuchun-
gen wurde das Verhältnis als ausgewogener eingeschätzt (vgl. Kapitel 3.2.3.3). Frag-
Reflexion und Ausblick 117
lich ist, ob der Nutzen mit den eingesetzten Maßnahmen zur Erfolgskontrolle hinrei-
chend erfasst werden kann. Es ist aber auch möglich, dass auch hier ein zu schwach
ausgebildeter Ordnungsrahmen eine effiziente Nutzung von Social Media behindert.
Interessant wäre zu untersuchen, was es für die Nutzung von Social Media durch
Hochschulen bedeutet, wenn es über eine längere Zeit bei dieser Einschätzung bleibt.
Denkbar wäre, dass Hochschulen sich in diesem Fall längerfristig aus Kostengründen
aus Social Media zurückziehen könnten, weil etwa die Bedeutung, die Social Media
für die Öffentlichkeitsarbeit beigemessen wird, abnehmen könnte.
Zu guter Letzt soll betrachtet werden, dass nur wenige Hochschulen externe Berater
bei Fragen rund um Social Media beiziehen. Mögliche Erklärungen wären, dass die
verantwortlichen Personen der Ansicht sind, intern über ausreichende Kompetenzen
zu verfügen oder dass die Budgets einen Beizug externer Berater nicht zulassen.
5.4 Ausblick
Diese Untersuchung konnte einige Einblicke in die Nutzung von Social Media durch
Hochschulen in der Schweiz liefern. Sie konnte auch einige Fragen – immer unter
dem Vorbehalt und der Berücksichtigung der kleinen Fallzahlen – beantworten. Die
Ergebnisse haben aber auch Hinweise auf neue Fragen geliefert, die in künftigen
Untersuchungen geklärt werden könnten. Es sind dies:
§ Weshalb werden bei einigen Fachhochschulen keine zentralen Social-Media-Aktivitäten durchgeführt? Liegt es an noch nicht vollständig vollzogenen Konsolidierungs- und Integrationsprozessen bei dieser noch eher jungen Hochschulkategorie?
§ Wie ist die Kommunikationsarbeit an den Hochschulen genau organisiert? Wie werden bei einer Zusammenarbeit von zentralen und dezentralen Kommunikationsverantwortlichkeiten Koordination und Integration der Maßnahmen sichergestellt?
§ Weshalb gibt es eine leichte Diskrepanz zwischen der Bedeutung, die den verschiedenen Social-Media-Kategorien durch die Hochschulen beigemessen wird, und der Nutzung derselben? Werden etwa bestimmte Kategorien als weni-ger steuerbar und deshalb als „risikoträchtiger“ eingeschätzt als andere?
§ Weshalb wird die Notwendigkeit eines schnellen Reagierens als größtes mit Social Media verbundenes Risiko empfunden? Liegt es an einem zu wenig ausgebildeten Ordnungsrahmen oder an der eher partizipativen Entscheidungskultur an Hochschulen?
Reflexion und Ausblick 118
§ Woran liegt es, dass Social-Media-Guidelines für Mitarbeitende bei Hochschu-len wie auch bei anderen gewinn- und nicht-gewinnorientierten Organisationen noch wenig implementiert sind?
§ Weshalb wird an den befragten Fachhochschulen deutlich weniger Zeit für Social-Media-Aufgaben aufgewendet als an universitären Hochschulen? Liegt es an der Ressourcensituation, unterschiedlich stark ausgebildeten Ordnungsrahmen oder einem Unterschied im Aktivitätsgrad bzw. der Intensität der Nutzung von Social Media?
§ Weshalb wird das Verhältnis von Aufwand und Nutzen im Vergleich zu früheren Untersuchungen schlechter beurteilt? Kann der Nutzen zu wenig gut gemessen werden? Ist der Ordnungsrahmen (noch) zu schwach ausgebildet und welche Konsequenzen könnte diese Einschätzung längerfristig für die Nutzung von Social Media durch Hochschulen haben?
§ Warum ziehen nur wenige externe Berater bei? Sind intern ausreichend Kompetenzen vorhanden oder fehlt es an finanziellen Ressourcen für den Beizug externer Partner?
Viele dieser Fragen könnten mittels qualitativer Interviews untersucht werden. Auch
eine erneute quantitative Untersuchung könnte zusätzliche Erkenntnisse bringen und
auch eindeutigere Ergebnisse zur Prüfung der Hypothese 6 liefern. Dazu müssten
allerdings alle Elemente der Grundgesamtheit für eine Teilnahme gewonnen werden
können. Die Voraussetzungen dafür werden als günstig eingeschätzt, zumal den
Hochschulen unterstellt werden darf, dass sie als Teil des wissenschaftlichen Sys-
tems der wissenschaftlichen Erkenntnis auch in diesem Bereich wohlwollend gegen-
über stehen. Bestimmt wäre es jedoch von Vorteil, wenn für die eigentliche Befra-
gung mehr Zeit eingesetzt werden könnte, als es im Rahmen dieser Masterarbeit
möglich war, und der Zeitpunkt der Befragung so gewählt werden könnte, dass er
nicht in eine Hauptferienzeit fällt.
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Verzeichnisse 130
II Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Das Bildungssystem in der Schweiz (stark vereinfacht) 9
Abb. 2: Anteile der Träger an den öffentlichen Bildungsausgaben (2009) 10
Abb. 3: Verteilung der öffentlichen Bildungsausgaben auf die Bildungsbereiche (2009) 10
Abb. 4: Universitäten: Behördliche Unterstellung und relevante externe Gremien 14
Abb. 5: ETH: Behördliche Unterstellung und relevante externe Gremien 15
Abb. 6: Fachhochschulen: Behördliche Unterstellung und relevante externe Gremien 21
Abb. 7: Zielgruppen der Öffentlichkeitsarbeit von Hochschulen 43
Abb. 8 und 9: Nutzung des Web 2.0 nach Alter (2011) 54
Abb. 10: Interesse an aktiver Partizipation im Web 2.0 55
Abb. 11: Bedeutung von Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit
(alle befragten Hochschulen) 90
Abb. 12: Bedeutung von Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit
(universitäre Hochschulen) 90
Abb. 13: Bedeutung von Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit
(Fachhochschulen) 91
Abb. 14: Nutzung von Social Media im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
(universitäre Hochschulen) 91
Abb. 15: Nutzung von Social Media im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
(Fachhochschulen) 91
Abb. 16: Bedeutung verschiedener Social-Media-Kategorien (universitäre Hochschulen) 92
Abb. 17: Bedeutung verschiedener Social-Media-Kategorien (Fachhochschulen) 93
Abb. 18: Nutzung verschiedener Social-Media-Kategorien (univ. Hochschulen) 94
Abb. 19: Nutzung verschiedener Social-Media-Kategorien (Fachhochschulen) 94
Abb. 20: Social Media: Mehr Chancen oder Risiken? (universitäre Hochschulen) 94
Abb. 21: Social Media: Mehr Chancen oder Risiken? (Fachhochschulen) 95
Abb. 22: Größte mit Social Media verbundene Chancen (universitäre Hochschulen) 95
Verzeichnisse 131
Abb. 23: Größte mit Social Media verbundene Chancen (Fachhochschulen) 96
Abb. 24: Größte mit Social Media verbundene Risiken (universitäre Hochschulen) 97
Abb. 25: Größte mit Social Media verbundene Risiken (Fachhochschulen) 97
Abb. 26: Ziele der Nutzung von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit
(universitäre Hochschulen) 98
Abb. 27: Ziele der Nutzung von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit
(Fachhochschulen) 98
Abb. 28: Hauptzielgruppen von Social-Media-Aktivitäten (universitäre Hochschulen) 99
Abb. 29: Hauptzielgruppen von Social-Media-Aktivitäten (Fachhochschulen) 99
Abb. 30: Themenbereiche, zu denen via Social Media kommuniziert wird
(universitäre Hochschulen) 100
Abb. 31: Themenbereiche, zu denen via Social Media kommuniziert wird
(Fachhochschulen) 100
Abb. 32: Konkrete Strategie für Social-Media-Aktivitäten vorhanden
(universitäre Hochschulen) 101
Abb. 33: Konkrete Strategie für Social-Media-Aktivitäten vorhanden (Fachhochschulen) 101
Abb. 34: Zuständigkeit für Social-Media-Aktivitäten in Kommunikationsabteilung
(universitäre Hochschulen) 102
Abb. 35: Zuständigkeit für Social-Media-Aktivitäten in Kommunikationsabteilung
(Fachhochschulen) 102
Abb. 36: Beizug externer Berater (universitäre Hochschulen) 102
Abb. 37: Beizug externer Berater (Fachhochschulen) 103
Abb. 38: Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten im Zusammenhang mit
Social-Media-Aktivitäten (universitäre Hochschulen) 103
Abb. 39: Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten im Zusammenhang mit
Social-Media-Aktivitäten (Fachhochschulen) 104
Abb. 40: Einsatz von Social-Media-Monitoring (universitäre Hochschulen) 104
Abb. 41: Einsatz von Social-Media-Monitoring (Fachhochschulen) 105
Abb. 42: Einsatz von Social-Media-Guidelines für Mitarbeitende (univ. Hochschulen) 105
Verzeichnisse 132
Abb. 43: Einsatz von Social-Media-Guidelines für Mitarbeitende (Fachhochschulen) 105
Abb. 44: Maßnahmen für die Erfolgsmessung (universitäre Hochschulen) 106
Abb. 45: Maßnahmen für die Erfolgsmessung (Fachhochschulen) 106
Abb. 46: Verhältnis von Aufwand und Nutzen (universitäre Hochschulen) 107
Abb. 47: Verhältnis von Aufwand und Nutzen (Fachhochschulen) 107
Abb. 48: Hindernisse bei der Nutzung von Social Media (universitäre Hochschulen) 108
Abb. 49: Hindernisse bei der Nutzung von Social Media (Fachhochschulen) 108
Verzeichnisse 133
III Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Die vier PR-Modelle nach Grunig und Hunt 30
IV Abkürzungsverzeichnis
° C Grad Celsius
Abb. Abbildung
Abs. Absatz
Art. Artikel
BBT Bundesamt für Berufsbildung und Technologie
BFS Bundesamt für Statistik
CRUS Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten
et al. et alii
ETH Eidgenössische Technische Hochschule
f folgende
FAQ Frequently Asked Questions
ff fortfolgende
HTML Hypertext Markup Language
KFH Konferenz der Fachhochschulen
lit. Littera
OECD Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung
o. J. ohne Jahr
PR Public Relations
SBF Staatssekretariat für Bildung und Forschung
vgl. vergleiche
Anhang
A Fragebogen
Die Online-Befragung umfasste folgende Fragen und Antwortmöglichkeiten:
1. Wie bewerten Sie die künftige Bedeutung von Social Media als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit Ihrer Hochschule? (Einfachauswahl)
☐ Sehr wichtig
☐ Wichtig
☐ Weniger wichtig
☐ Unwichtig
2. Nutzt Ihre Hochschule Social Media für die Öffentlichkeitsarbeit? Zu
Social Media gehören insbesondere Blogs, Wikis, Micro-Blogging (Twitter), Social-Networks (Facebook, Xing etc.) und Sharing-Plattformen (Youtube, Flickr, Slideshare etc.). (Einfachauswahl)
☐ Ja (automatische Weiterleitung zu Frage 4)
☐ Ja, Aktivitäten werden aber ausschließlich auf Ebene Fakultät/Teilschule
durchgeführt (automatische Weiterleitung zu Frage 21)
☐ Nein, aber geplant (automatische Weiterleitung zu den Fragen 3, 6, 7, 8, 9,
10, 21)
☐ Nein, nicht geplant (automatische Weiterleitung zu den Fragen 3, 6, 7, 8, 9,
10, 21)
3. Was sind die Hauptgründe dafür, dass Sie im Rahmen der
Öffentlichkeitsarbeit für Ihre Hochschule (bisher) keine Social-Media-Aktivitäten durchführen? Wählen Sie bitte die drei Gründe, die für Sie am wichtigsten sind. (Mehrfachauswahl)
☐ Zu großer Aufwand
☐ Bietet keinen Mehrwert
Anhang 135
☐ Konzepte fehlen
☐ Risiko des Kontrollverlusts
☐ Schwierig ins Alltagsgeschäft zu integrieren
☐ Zu wenig Resonanz der Zielgruppe
☐ Risiko von mehr öffentlicher Kritik
☐ Andere:
4. Welche der folgenden Social-Media-Kategorien nutzen Sie im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit Ihrer Hochschule aktiv? (Mehrfachauswahl)
☐ Sharing-Plattformen (Youtube, Flickr, Slideshare, StumbleUpon etc.)
☐ Micro-Blogging (Twitter etc.)
☐ Blogs
☐ Wikis
☐ Soziale Netzwerke (Facebook, Xing etc.)
5. Als wie wichtig beurteilen Sie die folgenden Social-Media-Kategorien für
die Öffentlichkeitsarbeit Ihrer Hochschule?
sehr
wichtig
wichtig weniger
wichtig
unwichtig
Sharing-Plattformen ☐ ☐ ☐ ☐
Micro-Blogging ☐ ☐ ☐ ☐
Blogs ☐ ☐ ☐ ☐
Wikis ☐ ☐ ☐ ☐
Soziale Netzwerke ☐ ☐ ☐ ☐
Anhang 136
6. Sind für Sie zum jetzigen Zeitpunkt mit der Nutzung von Social Media im
Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit Ihrer Hochschule mehrheitlich Chancen oder mehrheitlich Risiken verbunden? (Einfachauswahl)
☐ Mehrheitlich Chancen
☐ Mehrheitlich Risiken
7. Wo sehen Sie die größten Chancen bei der Nutzung von Social Media? Bitte
entscheiden Sie sich für drei der Auswahlmöglichkeiten. (Mehrfachaus-wahl)
☐ Zusätzliche, schnelle Verbreitung von Information
☐ Medien als Gatekeeper umgehen
☐ Direkter, dialogischer Kontakt zu Anspruchsgruppen
☐ Verbesserung des Service und stärkere Kundenbindung
☐ Marktforschung und Nutzung von Kundenwissen
☐ Einfache Beobachtung der öffentlichen Meinung
☐ Bessere interne Zusammenarbeit, Wissensmanagement
☐ Personalgewinnung
☐ Crowdsourcing für Innovationsprozesse
☐ Virale Effekte, Mundpropaganda (likes etc.)
☐ Andere:
8. Wo sehen Sie die größten Risiken bei der Nutzung von Social Media? Bitte
entscheiden Sie sich für drei der Antwortmöglichkeiten. (Mehrfachauswahl)
☐ Kritik durch starke Gegenöffentlichkeiten
☐ Notwendigkeit eines sehr schnellen Reagierens
☐ Nicht-adäquates Auftreten von Mitarbeitern im Social Web
☐ Kontrollverlust über die Selbstdarstellung der Organisation
☐ Schlecht steuerbarer Kommunikationsverlauf
Anhang 137
☐ Ablenkung der Mitarbeitenden von ihren Kernaufgaben
☐ Verletzung der Vertraulichkeit durch Mitarbeitende
☐ Anfälligkeit der Technik (durch Spyware etc.)
☐ Andere:
9. Betreibt Ihre Hochschule ein Social-Media-Monitoring (Beobachtung der Entwicklung von bestimmten Themen in Social Media?) (Einfachauswahl)
☐ Ja
☐ Nein, aber geplant
☐ Nein, nicht geplant
10. Liegen in Ihrem Unternehmen Social-Media-Kommunikationsrichtlinien für die Mitarbeitenden vor? (Einfachauswahl)
☐ Ja
☐ Nein, aber geplant
☐ Nein, nicht geplant
11. Welche Hauptziele verfolgen Sie mit den Social-Media-Aktivitäten im Rah-men der Öffentlichkeitsarbeit Ihrer Hochschule? Bitte wählen Sie die drei
für Sie wichtigsten Ziele aus. (Mehrfachauswahl)
☐ Angebotsinformation („Kundengewinnung“)
☐ Imageaufbau
☐ Dialogaufbau zu den Zielgruppen
☐ Bindung zu Zielgruppen stärken
☐ Vertrauen schaffen
☐ Beziehungen zur Öffentlichkeit pflegen
☐ Krisen frühzeitig erkennen
☐ Beziehungen zu Journalisten pflegen
Anhang 138
☐ Öffentliche Meinung mitbestimmen
☐ Arbeitgeber-Branding
☐ Andere:
12. Welche Hauptzielgruppe(n) wollen Sie mit Social-Media-Aktivitäten errei-chen? Bitte wählen Sie bis zu fünf der folgenden Antwortmöglichkeiten: (Mehrfachauswahl)
☐ Potenzielle Studierende
☐ Eltern potenzieller Studierender
☐ Studierende
☐ Ehemalige Studierende (Alumni)
☐ Potenzielle Mitarbeitende
☐ Mitarbeitende
☐ Ehemalige Mitarbeitende
☐ Medien, Journalisten, Blogger
☐ Öffentlichkeit
☐ Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung
☐ Vertreter relevanter Gremien (KFH, CRUS etc.)
☐ Vertreter öffentlich-rechtlicher und privater Kapitalgeber (Schweizerischer
Nationalfonds, Stiftungen etc.)
☐ Vertreter von Zubringerschulen (Berufsmaturitätsschulen etc.)
☐ Vertreter von Berufsberatungsstellen
☐ Vertreter anderer Hochschulen
☐ Auftraggeber von Forschungsprojekten und Dienstleistungen
☐ Forschungspartner (andere Forschungsinstitutionen etc.)
☐ Wirtschaftsförderungen, Handelskammern etc.
Anhang 139
13. Zu welchen Themenbereichen kommuniziert Ihre Hochschule via Social
Media? (Mehrfachauswahl)
☐ Allgemeine Berichterstattung über die Hochschule
☐ Neuerungen/Ideen/Innovationen
☐ Informationen zum Angebot in den Leistungsbereichen
☐ Personalthemen/offene Stellen
☐ Kundenservice/Kundenbelange
☐ Dienstleistungserstellung
☐ Finanz-/Verwaltungsthemen
☐ Andere:
14. Gibt es an Ihrer Hochschule konkrete Strategien für die Nutzung von Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit? (Einfachauswahl)
☐ Ja
☐ Nein
15. Mit welchen Maßnahmen ermitteln Sie den Erfolg Ihrer Social-Media-Aktivitäten? (Mehrfachauswahl)
☐ Besucherzahlen auf den eigenen Web-Angeboten
☐ Popularität und Reichweite (Fans, Likes, Followers, Retweets)
☐ Engagement: Dialoge, Kommentare, Teilnehmerzahlen bei Aktionen
☐ Kundenzufriedenheit und Empfehlungsverhalten
☐ Themen (Message Pickup) und Content-Nutzung auf Plattformen Dritter
☐ Anfragen zu Studienangeboten und Studierendenzahlen
☐ Übergreifendes Image im Social Web
☐ Berichterstattungsanteile im Social Web
☐ Wir führen derzeit keine Erfolgsmessungen durch
☐ Andere:
Anhang 140
16. Wer ist in der Kommunikationsabteilung Ihrer Hochschule vorrangig für
die inhaltliche Betreuung (Inhalte, Dialoge, Aktionen) von Social-Media-Plattformen und die damit verbundene Alltagsarbeit wie Twittern, Bloggen usw. zuständig? (Mehrfachauswahl)
☐ Jeder Mitarbeiter
☐ Ausgesuchte Mitarbeiter
☐ Experten für Social-Media
☐ Externe Dienstleister/Agenturen
☐ Externe Freelancer/Blogger
☐ Personen außerhalb der Kommunikationsabteilung
17. Wie viele Stunden in der Woche werden in Ihrer Kommunikationsabteilung ungefähr auf folgende Tätigkeiten im Zusammenhang mit Social Media
verwendet?
Keine
Zeit
< 1h 1-3h 4-6h >6h
Inhalte-Management ☐ ☐ ☐ ☐ ☐
Dialog ☐ ☐ ☐ ☐ ☐
Netzwerkaufbau/-pflege ☐ ☐ ☐ ☐ ☐
Konzeption/strategische Entwick-
lung
☐ ☐ ☐ ☐ ☐
Kanalaufbau und -gestaltung ☐ ☐ ☐ ☐ ☐
Monitoring ☐ ☐ ☐ ☐ ☐
Erfolgskontrolle ☐ ☐ ☐ ☐ ☐
18. Nutzt Ihre Hochschule bei Fragen rund um Social Media externe Berater? (Mehrfachauswahl)
☐ PR-Berater/-Agentur
☐ Internet-Agentur
☐ Werbeagentur/Marketing-Berater
Anhang 141
☐ Blogger, Social-Media-Freelancer
☐ IT-Berater/-Agentur
☐ Keine Nutzung externer Berater
19. Wo sehen Sie zurzeit die größten Hindernisse bei der Nutzung von Social Media für die Öffentlichkeitsarbeit Ihrer Hochschule? Bitte wählen Sie aus den folgenden Antwortmöglichkeiten die für Sie drei größten Hindernisse
aus. (Mehrfachauswahl)
☐ Zu großer Aufwand
☐ Bietet keinen Mehrwert
☐ Konzepte fehlen
☐ Risiko des Kontrollverlusts
☐ Schwierig ins Alltagsgeschäft zu integrieren
☐ Zu wenig Resonanz
☐ Risiko von mehr öffentlicher Kritik
☐ Andere:
20. Ergänzen Sie den folgenden Satz mit dem Schlussteil, der am ehesten auf Sie zutrifft. (Einfachauswahl)
Satz: Ich bin der Meinung, der Aufwand für die Anwendung und Pflege von Social
Media im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit meiner Hochschule ist im Verhältnis
zum Nutzen...
☐ Höher
☐ Geringer
☐ Gleich
☐ Vermag ich nicht zu beurteilen
Anhang 142
21. Bitte geben Sie nun noch den Hochschultyp an, dem Ihre Hochschule ange-
hört. (Einfachauswahl)
☐ Kantonale Universität/ETH
☐ Fachhochschule
Anhang 143
B Eidesstattliche Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit in allen Teilen selbstständig ver-
fasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel (einschließlich
elektronischer Medien und Online-Quellen) benutzt habe.
Alle wörtlich oder sinngemäß übernommenen Textstellen habe ich als solche kennt-
lich gemacht.
Winterthur, 28. August 2012
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Simona Stalder