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Bundesparteiprogramm der Familien-Partei Deutschlands Beschluss des Bundesparteitages vom 07. September 2007 mit Änderungsbeschlüssen der Bundesparteitage vom 26.04.2008, 28.11.2008, 14.11.2009, 20.11.2011 Bundesparteiprogramm der Familien-Partei Deutschlands Stand 20.11.2011 Seite 1/74

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Bundesparteiprogrammder Familien-Partei Deutschlands

Beschluss des Bundesparteitages vom 07. September 2007

mit Änderungsbeschlüssen der Bundesparteitage vom 26.04.2008, 28.11.2008, 14.11.2009, 20.11.2011

Bundesparteiprogramm der Familien-Partei Deutschlands Stand 20.11.2011 Seite 1/74

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Bundesparteiprogramm der Familien-Partei Deutschlands

Inhaltsverzeichnis

Präambel .............................................................................................................................. 4

1 Grundsätze des Staatswesens ......................................................................................... 6

2 Gesellschaft ....................................................................................................................... 7 2.1 Rechte und Pflichten zwischen den Generationen ............................................... 7 2.2 Demografische Rahmenbedingungen ................................................................. 10 2.3 Werte 10

3 Demokratie ..................................................................................................................... 12 3.1 Grundgesetz .......................................................................................................... 13 3.2 Parlamentarische Strukturen ............................................................................... 14 3.3 Parteien und Demokratie ...................................................................................... 15

4 Recht und Gerechtigkeit ................................................................................................. 18 4.1 Rechtsgrundsätze ................................................................................................ 18 4.2 Rechtsgut Familie ............................................................................................... 20 4.3 Rechtsreformen .................................................................................................... 23 4.4 Öffentliche Sicherheit und Datenschutz .............................................................. 24

5 Steuern und Beiträge ...................................................................................................... 26 5.1 Steuern .................................................................................................................. 27 5.2 Beiträge zur sozialen Sicherung ........................................................................ 29

6 Familie .............................................................................................................................. 32 6.1 Erziehungsgehalt ................................................................................................. 33 6.2 Kinderkostengeld ................................................................................................. 34 6.3 Finanzierung ......................................................................................................... 35 6.4 Rente 35 6.5 Auswirkungen ....................................................................................................... 37

7 Wirtschaft ........................................................................................................................ 37 7.1 Soziale Marktwirtschaft ........................................................................................ 38 7.2 Globalisierung ....................................................................................................... 40 7.3 Wirtschaftspolitik .................................................................................................. 41

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8 Arbeit ............................................................................................................................... 43 8.1 Arbeit bezahlbar machen ..................................................................................... 44 8.2 Arbeit durch Bildung sichern ............................................................................... 45 8.3 Arbeit neu definieren ........................................................................................... 45 8.4 Arbeit neu organisieren ....................................................................................... 47

9 Kultur, Erziehung und Bildung ....................................................................................... 48 9.1 Kultur und Tradition ............................................................................................. 48 9.2 Erziehung und Betreuung der Kinder .................................................................. 50 9.3 Bildung und Ausbildung ...................................................................................... 51

10 Gesundheit ................................................................................................................... 54 10.1 Ernährung ........................................................................................................... 54 10.2 Gesundheitswesen ............................................................................................ 55 10.3 Forschung und Ethik .......................................................................................... 57

11 Infrastruktur .................................................................................................................. 58 Wohnen 5811.1 Verkehr .............................................................................................................. 59 11.2 Versorgung und Entsorgung .............................................................................. 61 11.3 Telekommunikation ............................................................................................ 62

12 Umwelt und Ressourcen .............................................................................................. 63 12.1 Mensch, Tier und Natur ...................................................................................... 63 12.2 Energie ............................................................................................................... 64

13 Völkergemeinschaft .................................................................................................... 65

Schlusswort ....................................................................................................................... 68

Stichwortverzeichnis ......................................................................................................... 69

Impressum......................................... .......................................................74

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Präambel

Die Familien-Partei Deutschlands ist eine freiheitlich-demokratischePartei im Sinne des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland.Sie ist eine Partei der politischen Mitte.

Die Familien-Partei Deutschlands wendet sich an alle Menschen unse-res Staates, die in der Solidarität zwischen den Generationen dieGrundlage für die Zukunft der Bundesrepublik Deutschlands sehen.Ihre Parteiarbeit bezieht auch die hier lebenden Ausländerinnen undAusländer ein.

Die Familien-Partei Deutschlands fördert die Familie mit Kindern alsexistenzielles Bindeglied zwischen den Generationen. Die Familien-Partei Deutschlands tritt für die Verwirklichung des besonderen Schut-zes der Familie durch die staatliche Ordnung (Grundgesetz, Artikel 6.1)ein.

Familiäre Lebensstrukturen verändern sich in einer dynamischen Ge-sellschaft. „Familie“ bedeutet für die Familien-Partei Deutschlands eineLebensgemeinschaft von Eltern mit Kindern. Es werden ausdrücklichauch Getrennterziehende und nichteheliche Lebensgemeinschaftenvon Eltern mit Kindern unter dem Sammelbegriff „Familie“ zusammen-gefasst.

Die Familie ist die Grundzelle des Staates. Jeder Staat hat nur danneine Zukunft, wenn kontinuierlich Kinder und damit neue leistungsfähi-ge Generationen heranwachsen. Es liegt also gerade auch im Interesseeiner Gesellschaft, die weiter existieren will, Familien nicht mehr zu be-nachteiligen, sondern ihre Leistungen zu würdigen.

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Die Familien-Partei Deutschlands will eine Entwicklung aufhalten, in derdie Familie zur Randgruppe wird. Sie möchte mit politischen Mitteln fürFrauen und Männer die Wahlfreiheit schaffen, sich für Kinder zu ent-scheiden, ohne dass sie gegenwärtig und zukünftig wirtschaftliche, poli-tische oder soziale Nachteile im Vergleich zu Kinderlosen in Kauf neh-men müssen.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert die Aufwertung der Familienmit Kindern durch den Staat und die Gesellschaft sowie durch die aner-kennende Gleichstellung von Familienarbeit und Erwerbsarbeit.

Alle Menschen sind im Alter auf die solidarische Unterstützung dernachfolgenden Generationen angewiesen. Dabei geht es nicht alleinum die persönliche finanzielle Absicherung, sondern auch um den Er-halt der Infrastruktur durch menschliche Arbeit. Weil also die ZukunftAller von den nachfolgenden Generationen getragen wird, fordert dieFamilien-Partei Deutschlands die vorausgehende Solidarität aller Mit-glieder dieser Gesellschaft mit den Familien ein, denn ohne Kinder isteine Gesellschaft nicht überlebensfähig. Deshalb fordert die Familien-Partei Deutschlands, dass die Kosten für die Erziehung und Versor-gung der Kinder von der gesamten Gesellschaft getragen werden.

Alles politische, soziale und wirtschaftliche Handeln muss dem Prinzipder Nachhaltigkeit entsprechen: Die Lebensweise der gegenwärtigenGenerationen darf nicht in unerträglicher Weise künftige Generationenbelasten. Dieses Ziel und dieser Anspruch gelten auch für den Bereichder Staatsfinanzen, für die Umwelt und für die natürlichen Ressourcen.Deshalb ist Politik für Familien in der Fassung der Familien-ParteiDeutschlands keine Klientelpolitik, sondern umfassende und nachhal-tige Gestaltung der Gegenwart und Zukunft für alle Bürgerinnen undBürger.

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Die etablierten Parteien haben den von der Natur der Sache her gebo-tenen Drei-Generationen-Vertrag (Heranwachsende – Erwerbstätige –Ruheständler) ersetzt durch einen Zwei-Generationen-Vertrag, der inder Endbilanz einer kinderarmen Gesellschaft auf systematische Trans-ferleistungen zu Gunsten des kinderlosen Teils ausgerichtet ist. Das istweder zukunftsfähig noch gerecht.

Die Familien-Partei Deutschlands will einen wirksamen, alle drei Gene-rationen umfassenden Generationenvertrag. Darin unterscheidet siesich wesentlich von den anderen Parteien.

1 Grundsätze des Staatswesens

Leitidee: Die staatliche Ordnung ist Mittlerin zwischen Indi viduumund Gemeinschaft. Die Familien-Partei Deutschlands tritt für diefreie Entfaltung eines jeden Menschen ein. Der ind ividuelle Le-bensentwurf findet jedoch seine Grenzen im gleichen Anspruchund der Würde der Anderen.

Keine Gruppe der Bevölkerung darf durch die Gesamtheit der gesetz-lichen Vorschriften benachteiligt oder bevorzugt werden. Übergeord-netes Ziel soll sein, dass für den Einzelnen im Laufe seines Lebens ge-genüber der Gemeinschaft eine ausgeglichene Leistungsbilanz ent-steht, soweit ihm dies nicht aufgrund körperlicher oder geistiger Ein-schränkungen verwehrt ist.

Diese Zielsetzung bedeutet, dass jedes Individuum ebensoviel an per-sönlichem, institutionellem und finanziellem Einsatz für die Gemein-schaft einbringt, wie es an vergleichbaren Leistungen von der Gemein-

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schaft erhält bzw. erhalten hat. Aus diesem Ansatz ergeben sich in na-türlicher Weise die Rechte und Pflichten aller Beteiligten.

Unbenommen davon muss jede Bürgerin und jeder Bürger unseresStaates in besonderen Ausnahmesituationen Anspruch auf die Solidari-tät der Gemeinschaft haben, auch wenn sie / er keine entsprechendenGegenleistungen erbringen kann. Diesen solidarischen sozialen Pflich-ten darf sich kein Mitglied der erwerbstätigen Generation entziehenkönnen. Die Familien-Partei Deutschlands steht für einen gerechtenSozialstaat.

2 Gesellschaft

Leitidee: Das Wesen einer Gesellschaft wird geprägt durch di e inihr lebenden Menschen. Eine zukunftsfähige und lang fristig tragfä-hige Fortentwicklung einer Gesellschaft ist für die Familien-ParteiDeutschlands ohne in entsprechender Stärke nachwach sende Ge-nerationen nicht glaubhaft darstellbar. Eine Gesetz gebung, Werte-ausrichtung und Infrastrukturgestaltung, die Kinder und ihre El-tern an den Rand der Gesellschaft drängt, bringt de n gesamtenStaat um seine Zukunft.

2.1 Rechte und Pflichten zwischen den Gene-rationen

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Leitidee: Eine Verpflichtung der erwerbstätigen Generation g egen-über der älteren Generation in der jeweiligen Gesam theit kann mo-ralisch nur durch die Entgegennahme von Leistungen währenddes Heranwachsens in gleichem Umfange begründet wer den.

Die Familien-Partei Deutschlands unterscheidet vereinfachend zwi-schen der heranwachsenden, der erwerbstätigen und der älteren Gene-ration (Ruheständler). Im Laufe seines Lebens durchläuft der Einzelnediese drei Stufen und befindet sich als Heranwachsender und als Ru-heständler in der Nehmerrolle und als Erwerbstätiger in der Geberrolle.Jeder Einzelne muss also in der Geberrolle sowohl für die Heranwach-senden wie auch für die Ruheständler aufkommen.

Die Familien-Partei Deutschlands stellt fest, dass nur Eltern ihrer Ge-berrolle in ausreichendem Umfange nachkommen. In der Bundesrepu-blik Deutschland haben seit über 50 Jahren verfälschende, unter Miss-achtung der Erziehungsleistung eingerichtete und somit ungerechteZwei-Generationen-Verträge Bestand. Hier ist eine Änderung hin zuDrei-Generationen-Verträgen herbeizuführen. Leider sind die großenParteien zu einer solchen grundsätzlichen Neuorientierung bisher nichtbereit.

Für die Familien-Partei Deutschlands bestehen die wesentlichen „Ge-nerationenverträge“ in der

− Fürsorge für die heranwachsende Generation und

− Fürsorge für die ältere Generation,

und inhaltlich differenzierend in der

− Sicherung der leiblichen Existenz, auch bei Krankheit und Pflege,

− Aufrechterhaltung der materiellen Infrastruktur,

− Bewahrung der natürlichen und finanziellen Lebensgrundlagen und

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− Weitergabe von Kultur und Bildung.

Die Familien-Partei Deutschlands sieht im Großziehen von Kindern denwesentlichen Beitrag zu den Generationenverträgen. Die Kostenüber-nahme für die Kindererziehung zählt damit zu den Pflichten der er-werbstätigen Generation als Ganzes und ist keine Privatsache der El-tern. Insofern müssen alle Bürger im zweiten Lebensabschnitt gemäßihrer Leistungsfähigkeit an den Kosten der heranwachsenden Genera-tion beteiligt werden.

Diese Gleichstellung innerhalb der Generationen beinhaltet auch, dassKindererziehungszeiten in vollem Umfange einen mit der Erwerbsarbeitgleichzustellenden Versorgungsanspruch der Eltern begründen.

Eltern in besonderen Belastungssituationen verdienen die besondereUnterstützung der Gesamtgesellschaft.

Solidarität zwischen den Generationen bedeutet auch, dass sich Nie-mand den Solidarbeiträgen entzieht. Eine Befreiung von der Beitrags-pflicht zu den Sparten der gesetzlichen sozialen Sicherung darf es nachAuffassung der Familien-Partei Deutschlands für keine Personen-gruppe geben. Ebenso hat an der Finanzierung der Bildungsvermittlungbei Heranwachsenden jeder einen solidarischen Beitrag zu leisten.

Zusätzliche private Vorsorgemaßnahmen sind den einzelnen Mit-gliedern dieser Solidargemeinschaft natürlich frei zu stellen, solltenaber prinzipiell nicht zur Existenzsicherung erforderlich sein.

Die Solidarleistungen zwischen den Generationen sollen sich der Wirt-schaftskraft der jeweils erwerbstätigen Generation in dem Sinne anpas-sen, dass alle Generationen gleichermaßen von wirtschaftlichenSchwankungen und demografische Verwerfungen betroffen werden.

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2.2 Demografische Rahmenbedingungen

Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands stellt den Mensch en inden Mittelpunkt einer zukunftsfähigen Politik. Fami lienpolitik mussauch als Bevölkerungspolitik ein zentraler Bestandt eil politischenHandelns werden.

Lebensstandard und Infrastruktur werden auch künftig getragen vonden tagtäglich produzierten Gütern und Dienstleistungen. Selbst beiAusschöpfung aller Produktivitäts- und Automatisierungspotenziale istinsbesondere die Dienstleistungsversorgung auf Menschen angewie-sen.

Die Leistungen aus den Generationenverträgen werden nicht allein ausaktuellen Beiträgen in Geld aufrecht erhalten. Wesentlich ist auch, dasses heute und in Zukunft Menschen gibt, die diese Leistungen erwirt-schaften oder gar persönlich erbringen.

Jede Gesellschaft besteht auch in den Beziehungen zwischen denMenschen. Trotz aller Vielfalt der Persönlichkeiten und Interessen giltes, menschliche Grundbedürfnisse – etwa nach Geborgenheit, Ver-trautheit, Freundschaft und Gesprächen – zu befriedigen. Eine Gesell-schaft, in der Familien zunehmend in einem Überlebenskampf um ihreExistenz stehen oder erst gar nicht gegründet werden, kann dies immerweniger bieten.

2.3 Werte

Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands sieht in der Fami lie dieKeimzelle der Gesellschaft und damit auch die entsc heidend prä-gende Stelle für die wertebezogene Sozialisierung d er Menschen.

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In jeder Gesellschaft werden ideelle Werte weitergegeben und auchverändert. Zu unterscheiden ist dabei zwischen Wertvorstellungen einerGesamtgesellschaft, den Wertehaltungen der einzelnen Mitglieder undderen sozialer Kompetenz. Zum Einen kann eine Gesellschaft nichtbesser sein als ihre einzelnen Bausteine. Zum Anderen ist aber eineGesellschaft ohne gemeinsame Werte nicht menschenwürdig organi-sierbar, kommt erst gar nicht zustande oder gibt sich ihrem Scheiternhin.

Eine starke Familie bietet einen guten Rahmen, viele Schwierigkeitendes tagtäglichen Lebens zu lösen. Sie schaukeln sich dadurch erst garnicht zu ernsthaften Problemen hoch, die auf die Gesellschaft als Gan-zes zukämen.

Mangel an Zuwendung und Geborgenheit in den frühen Lebensjahreneines Kindes führen mit nicht unbeträchtlicher Wahrscheinlichkeit zuPersönlichkeitsstörungen und späteren Auffälligkeiten, wie zum Bei-spiel existentieller Unsicherheit, emotionaler Leere, Suchtverhalten,Bindungs- und Kontaktunfähigkeit oder gesteigerter Aggressivität undmangelnder Kompromissbereitschaft. Funktionsfähige und funktionie-rende Familienstrukturen können nach Auffassung der Familien-ParteiDeutschlands der Gesellschaft einen inneren Halt vermitteln, der sol-chen Störungen vorbeugt.

Innerhalb der Lebensabschnitte kommt es im Regelfalle zu Verschie-bungen im inneren Wertegefüge, etwa die persönliche Lebensper-spektive betreffend. Der Kontakt in den Familien wirkt hier vermittelndbei Werte- und Interessenkollisionen und damit häufig auch vermittelndzwischen den Generationen. Die Familien-Partei Deutschlands siehtdiesen Puffer angesichts der zunehmenden Kinderlosigkeit und desdaran gebundenen Zerfalls von „Familie“ immer mehr schwinden.

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„Familie“ ist der Ort, an dem der Umgang miteinander und die Soli-darität mit anderen erstmals erfahren werden können – nicht im Sinnevon Almosen, sondern verbunden mit persönlichem Verzicht. Auch inder Gesellschaft müssen solche solidarischen Strukturen greifen, damitsie nicht an inneren Auseinandersetzungen zerbricht.

Nicht zuletzt werden das Zusammengehörigkeitsgefühl und die eigeneIdentität einer Gesellschaft mitgeprägt durch grundlegende Überein-künfte in Grundwerten, eine gemeinsame Sprache und die Einbettungin kulturelle Gepflogenheiten und in die geschichtliche Vergangenheit.Viele dieser Werte werden in der prägenden Lebensphase und damit inentscheidender Weise – durchaus auch mit dem nötigen Wandel – inden Familien weitergegeben.

Die Institution „Familie“ als grundlegende Lebensgemeinschaft eröffnetauch die Chance, staatliche Einflussnahme auf erzieherische und ge-sellschaftliche Werte zu relativieren. Mit wohlüberlegter Strategie legtenund legen Staaten mit absolutistischen Tendenzen „Hand an die Wie-ge“. Die Familien-Partei Deutschlands ist bestrebt, staatliche Eingriffeauf die Familien auf das Notwendige zu beschränken. Sie sieht die Fa-milie als Basis unserer Gesellschaft für Menschenwürde und Demo-kratie. Eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben von Familienist es, wesentliche soziale, ethische und emotionale Kompetenzen zuvermitteln. Der Staat ist auf diese Kompetenzen angewiesen, vermagsie aber gerade selbst nicht zu setzen.

3 Demokratie

Die Familien-Partei Deutschlands steht zur freiheitlich-demokratischenGrundordnung der Bundesrepublik Deutschland. Sie bekennt sich zu

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einer repräsentativen Demokratie, bei der alle Bevölkerungsgruppendurch Abgeordnete in den Parlamenten vertreten sind. Als Reform-partei will die Familien-Partei Deutschlands Veränderungen bewirken,die langfristig tragende Gemeinwohlentscheidungen vor das Streben

nach kurzfristigem politischem Machterhalt stellen.

3.1 Grundgesetz

Leitidee: Der Schutz der Menschenwürde und das unermüdlicheBemühen um Gleichheit vor dem Gesetz gehören für di e Familien-Partei Deutschlands zu den vornehmsten und vorrangi gsten staat-lichen Aufgaben.

Viele Rechte korrespondieren mit Pflichten. Hier hat der Gesetzgeberfür einen gerechten Ausgleich zu sorgen. Zu den vordringlichsten Her-ausforderungen unserer Zeit zählt die Familien-Partei Deutschlandsauch die Einrichtung fairer Rechtsgefüge zwischen den Generationenund zwischen den Geschlechtern. Die angebliche Gleichstellung derGeschlechter verletzt die Menschenwürde gerade dort, wo sie formalbleibt und faktische Unterschiede, die etwa aus Gebären und Fami-lienarbeit resultieren, nicht berücksichtigt. Für die Familien-ParteiDeutschlands hat ein gesetzliches Eingreifen des Staates hinsichtlichdes Geschlechtes genau dann seine Berechtigung, wenn Nachteile inFolge von Kindererziehung oder Pflege Familienangehöriger entstehenbzw. begründet liegen.

Im Grundgesetz soll verankert werden, dass Niemand wegen seinesgeringen oder hohen Alters diskriminiert werden darf.

Die Familien-Partei Deutschlands tritt dafür ein, dass die Rechte derheranwachsenden Generation im demokratischen System endlichwahrgenommen und berücksichtigt werden. Sie sollten im Einklang ste-

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hen mit ihren späteren sozialen Verpflichtungen und den humanen Be-dürfnissen.

Das Grundgesetz legt die Allgemeinheit der Wahl fest. Entsprechenddiesem im Grundgesetz verankerten „Wahlrecht für Alle“ fordert die Fa-milien-Partei Deutschlands die Einführung von Wahlstimmen für Kinder.Eine Möglichkeit zur Abgabe dieser Stimmen sieht die Familien-ParteiDeutschlands in der stellvertretenden Stimmabgabe durch die Eltern.Dieses Recht und die Pflicht zur Entscheidung der Eltern an Kindesstatt hat sich in vielen anderen Rechtsfeldern bestens bewährt.

3.2 Parlamentarische Strukturen

Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands will die Rahmenbe din-gungen für eine verlässliche, zukunftsichernde Poli tik schaffen,die über die jeweilige Legislaturperiode hinaus den kt.

Zu diesen Rahmenbedingungen gehören:

− Die Legislaturperiode ist für alle Parlamente auf fünf Jahre fest-zulegen.

− Die Abgeordnetenzeit auf Bundes- und Länderebene ist auf maxi-mal 20 Jahre einzuschränken.

− Die Amtszeit als Bundeskanzler, Ministerpräsident oder Ministermuss auf höchstens zwei Wahlperioden begrenzt werden.

− Pensionsansprüche der Politiker müssen sich dem Umfange unddem Grunde nach an den Besoldungsregelungen sonstiger Beam-ter ausrichten.

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− Die Übernahme von Beratertätigkeiten durch Abgeordnete in der pri-vaten Wirtschaft ist an strenge Auflagen und Mitwirkungsverbote zuknüpfen.

− Art und Höhe der Einkünfte müssen bei allen Abgeordneten und Mi-nistern offen gelegt werden.

− Mandats- und Ämterhäufung ist zu vermeiden.

− Im Vorfeld von Wahlen sind demoskopische Umfragen einzu-schränken.

− Ein Parlament soll alle Bevölkerungsschichten angemessen wider-spiegeln. Die Annahme eines Mandates muss deshalb in wirt-schaftlicher Hinsicht allen Bevölkerungsgruppen gleichermaßen er-möglicht werden.

Die Zahlung von Geldern oder das Erbringen von Dienst- oder Sach-leistungen an Mandatsträger ohne Gegenleistung ist beidseitig als Be-stechung unter Strafe zu stellen.

Die Familien-Partei Deutschlands tritt ein für eine verstärkte direkte Be-teiligung der Bürgerinnen und Bürger an politischen Entscheidungen,insbesondere auf Kommunal- und Landesebene. Bei wichtigen Sach-fragen fordert sie auch Volksabstimmungen auf Bundesebene.

Die Familien-Partei Deutschlands setzt auf das Konnexitätsprinzip: Allegesetzgebenden Institutionen sollen für die Finanzierung und Durch-führung ihrer Entscheidungen selbst im vollen Umfange verantwortlichsein.

3.3 Parteien und Demokratie

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Leitidee: Die Parteien wirken an der Willensbildung des Volk esmit. Die Familien-Partei Deutschlands setzt zur Inn ovation des de-mokratischen Systems auf die Kleinparteien.

Die bisherige Finanzierung der politischen Parteien hat sich nicht be-währt. Daher fordert die Familien-Partei Deutschlands diesbezüglichweitreichende Änderungen. Erst die gerechte Verteilung der Mittel imWahlkampf bewirkt eine faire Konkurrenz zwischen den Bewerbern umpolitische Mandate.

Die staatliche finanzielle Unterstützung der Parteien bei Wahlen mussbereits auf der Kommunalebene einsetzen. Auf allen Ebenen sind dieFinanzen im Verhältnis der erhaltenen Wählerstimmen ohne Prozent-hürden an die einzelnen Parteien und an parteilose Kandidaten für denWahlkampf zu verteilen. Ab der ersten Wählerstimme hat die Wahl-kampfkostenerstattung einzusetzen.

Nur so ist jede Stimme dem Staat gleich viel wert. Unabhängig von Mit-gliederzahl und Eigenmitteln sollen alle Parteien, die sich regelmäßigum Mandate bewerben, eine finanzielle Förderung zur Wahrnehmungihrer grundlegenden Pflichten nach dem Parteiengesetz erhalten.

Die Auszahlung der staatlichen Fördermittel für Parteien hat vorrangigan die Gliederungen zu erfolgen, bei denen die der Förderung zugrun-de liegenden Wahlergebnisse erzielt wurden. Die demokratischenStrukturen müssen sich nach Auffassung der Familien-Partei Deutsch-lands auch in der Parteienfinanzierung wieder finden. Zwangsbeiträgevon Mandatsträgern an ihre Partei sind zu verbieten. Mandatsträgersollten nur ihrem Gewissen verpflichtet sein.

Parteien sind von ihrem Verfassungsauftrag her keine Wirtschafts-unternehmen. Erträge aus Beteiligungen an Wirtschaftsunternehmensind offen zu legen.

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Um finanzielle Einflussnahme auf die Parteien zu verhindern, sollengrundsätzlich keine Firmenspenden an Parteien erlaubt sein. Die Ge-setze über den Umgang mit Parteispenden sind dringend reformbe-dürftig. Die nach den erhaltenen Stimmen errechneten staatlichen Mit-tel dürfen nicht durch die Höhe der erhaltenen Parteispenden begrenztwerden und so die durch Kleinparteien erbrachte politische Innovationbehindern.

Die Gewaltenteilung im Staate in Legislative, Exekutive und Judikativeist nach Ansicht der Familien-Partei Deutschlands durch parteiun-abhängige personelle Besetzungsverfahren für die führenden Positio-nen wieder besser zu gewährleisten. Hier üben die etablierten Parteienüber die Legislative hinaus einen zu großen gesellschaftlichen Einflussaus.

In dieses Umfeld gehört beispielsweise nicht nur die parteipolitisch ge-prägte Besetzung von Führungspositionen im Bereich der öffentlich-rechtlichen Anstalten, der halböffentlichen Betriebe, bei den Presse-organen und Medienanstalten, sondern auch bei der Besetzung vonRichter- und Laienrichterstellen (Schöffen) durch Mandatsträger.

Die Familien-Partei Deutschlands lehnt eine parteiliche Einflussnahmeauf die Medien strikt ab. Parteien sollten keinerlei finanzielle Beteiligun-gen an öffentlichen Mediengesellschaften eingehen dürfen. Ebensosind jegliche parteilich bestimmte Mitgliedschaften in den Aufsichtsgre-mien der öffentlichen Medienanstalten, öffentlichen Verlaghäuser etc.zu untersagen. Der kritische Journalismus darf nicht durch parteiorien-tierte sachfremde Erwägungen einer indirekten Zensur unterworfenwerden. Die Finanzierung bzw. Mitfinanzierung von privaten Medienge-sellschaften jeglicher Art durch Parteien muss transparent sein und derÖffentlichkeit bekannt gemacht werden.

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4 Recht und Gerechtigkeit

Die Familien-Partei Deutschlands bekennt sich zur freiheitlich demokra-tischen Grundordnung und zum Rechtsstaat, wie es das Grundgesetzder Bundesrepublik Deutschland vorgibt.

Gesetze und ihre Ausführung auf der einen Seite und die Recht-sprechung auf der anderen Seite kennzeichnen die Gewaltenteilung imStaat. Die Familien-Partei Deutschlands will ein Auseinanderdriften vonRechtsprechung und Gerechtigkeit verhindern.

Die Familien-Partei Deutschlands vertritt den Standpunkt, dass dieRechte der Bürger dem Staat gegenüber gestärkt werden sollen.

Wo die Familien-Partei Deutschlands Änderungsbedarf im Rechtswe-sen der Bundesrepublik Deutschland sieht, bekennt sie sich zu den de-mokratisch gegebenen Möglichkeiten, die Änderungen zu erwirken.

4.1 Rechtsgrundsätze

Leitidee: Rechtliche Verantwortung erwächst für die Familien -Par-tei Deutschlands nicht nur gegenüber den heute lebe nden Men-schen, sondern auch gegenüber künftigen Generatione n. Gesetz-gebung und Rechtsprechung müssen die Grundsätze der Rechts-sicherheit, der Verhältnismäßigkeit und der Gleichh eit wahren.

Als Frage von Verfassungsrang sieht die Familien-Partei Deutschlandsdas Wahlrecht für Kinder mit stellvertretender Stimmabgabe durch dieEltern an. Familien mit Kindern sind besonders langfristig von Ent-scheidungen und Regelungen des Staates betroffen und sollen, ver-ankert in der Verfassung, durch eine Wahlstimme für jedes geborene

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Kind ihrer Rolle als Zukunftsträger angemessene Einflussmöglichkeitenbekommen.

Die Familien-Partei Deutschlands sieht durch die Staatsverschuldungdie Lebensgrundlagen der nachfolgenden Generationen bedroht. Siefordert daher, weitere Verschuldung zu verbieten und ausgeglicheneHaushalte verfassungsmäßig vorzuschreiben. Ansonsten wird daskünftige Steueraufkommen im Wesentlichen durch Zinsen und Tilgungder Schulden aufgebraucht werden, wodurch für die Zukunft kein ge-stalterischer Freiraum verbleibt.

Im zivilen Recht möchte die Familien-Partei Deutschlands erreichen,dass es jedem möglich ist, unabhängig von seiner Wirtschaftskraft, sei-nem Vermögen oder Einkommen gerichtliche Entscheidungen zu erwir-ken. Der Unterschied zwischen „Recht haben“ und „Recht bekommen“entscheidet sich häufig durch den finanziellen Status. Daher fordert dieFamilien-Partei Deutschlands, dass die für den Kläger drohenden Kos-ten beim Einklagen von Recht nicht allein am Streitwert gemessen wer-den. Hier ist insbesondere für klagende Privatpersonen ab einem ge-wissen höheren Streitwert eine einkommensabhängige Obergrenze fürdas finanzielle Prozessrisiko festzulegen.

Die Zeit von der Klageerhebung bis zum Urteil ist vor deutschen Ge-richten erheblich zu lang. Dadurch wird Unrecht oft über lange Jahrezementiert und kann häufig auch nicht mehr umgewendet werden. Dieserschüttert das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Gesetzge-bung und die sie kontrollierenden Organe. Die Familien-Partei Deutsch-lands fordert, dass alle Fälle in einem Jahr nach Eingang der Klage ent-schieden werden. Längere Zeiten sollen nur in begründeten Ausnah-mefällen zugelassen werden. Alle einfachen Delikte sollen in einerSchnellgerichtsbarkeit entschieden werden, um einen zeitnahen Zu-sammenhang zwischen Delikt und Strafe herzustellen.

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Die Familien-Partei Deutschlands fordert die intensive Bekämpfung derKinderkriminalität. Bei dieser wesentlichen Aufgabe ist es die Pflichtdes Staates und der Gesellschaft, den Eltern Hilfe zu bieten. Ein wichti-ges Ziel sollte die Prävention von Straftaten sein.

Es ist verantwortungslos, wenn Politiker verfassungsbedenkliche Ge-setze erlassen und die endgültige Begutachtung den Gerichten über-lassen. Die Familien-Partei Deutschlands will dieses Taktieren auf derZeitschiene beenden. Sie fordert Rechtssicherheit für alle Bürgerinnenund Bürger: Wenn Gesetzesvorschriften Grundrechte verletzen, sollennachträgliche Korrekturen nicht allein den Beschwerdeführern zugutekommen, sondern haben alle Betroffenen in gleicher Weise zu erfas-sen.

4.2 Rechtsgut Familie

Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands tritt für die Ver wirkli-chung des besonderen Schutzes der Familie durch die staatlicheOrdnung ein.

Für die Familien-Partei Deutschlands ist Artikel 6 des Grundgesetzeserst dann erfüllt, wenn die Familien darauf vertrauen können, dass keinGesetz in der Bundesrepublik Deutschland Bestand haben kann, dasdie Familien einseitig benachteiligt.

Die Familien-Partei Deutschlands setzt sich dafür ein, dass der Stellen-wert der Kinder deutlich erhöht wird und die Gesellschaft als Ganzesdie Eltern bei der Versorgung, Erziehung und Betreuung der Kinder un-terstützt.

Die derzeitige Familienpolitik macht es den Eltern schwer, ihren zu-vörderst obliegenden Pflichten gegenüber ihren Kindern nachzukom-

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men. Kinder kosten Zeit, Geld und Kraft. Vernachlässigung von Kindernund familiären Beziehungen sind nicht selten eine Folge des wirtschaft-lich zunehmenden Zwangs zur vollen Berufstätigkeit beider Elternteile.

Ein moderner Staat, der es mit der Gleichberechtigung der Geschlech-ter ernst meint, muss über die an Schwangerschaft und Geburt gebun-dene Sonderstellung der Frauen hinaus den Vätern denselben beson-deren Schutz und die Fürsorge wie den Müttern garantieren. Der Artikel6 des Grundgesetzes ist entsprechend zu erweitern.

Laut Grundgesetz (Art. 6 Abs. 4) hat jede Mutter Anspruch auf denSchutz und die Fürsorge der Gemeinschaft. Beides wird ihr derzeitnicht gewährt. Vor allem Familien mit Scheidungsfolgen und Alleiner-ziehende werden oft an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Aberauch zusammen lebende Paare müssen angesichts der finanziellenAufwendungen für ihre Kinder oft in Armut leben. Die Familien-ParteiDeutschlands wird alles daransetzen, dies zu ändern. Es ist nicht hin-zunehmen, dass Kinder in Deutschland das Armutsrisiko Nummer einssind.

Die Regelung des Kindesunterhaltes ist im Trennungsfall kein grund-sätzliches Problem mehr, wenn bei allen Kindern vom Staat ein ange-messenes Erziehungsgehalt gezahlt wird und die existenziellen Kinder-kosten übernommen werden. Beide Partner sind – solange ein Anrechtauf „Kindergeld“ besteht – auch nach einer Trennung steuerlich als Ge-meinschaft zu behandeln.

Auch bei nichtehelichen Eltern und Kindern, sollen nichteheliche Elterngrundsätzlich und ohne besonderen Antrag das gemeinsame Sorge-recht erhalten. Nur bei Missbrauch darf den Eltern das elterliche Sorge-recht entzogen werden.

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Weiterhin ist es der Familien-Partei Deutschlands wichtig, dass keinemElternteil elterliche Pflichten ohne elterliche Rechte auferlegt werdenkönnen. Bei Scheidungen und unehelichen Kindern müssen Regelun-gen gefunden werden, die beiden Elternteilen das Recht auf Einfluss-nahme auf die Entwicklung des Kindes ermöglichen. Es kann nichtsein, dass ein Elternteil dem anderen dieses verwehrt. Vom Standpunkteines Kindes aus bilden beide Elternteile mit dem Kind eine Familie,auch wenn sie getrennt leben. Die Familie des Kindes sollte nicht durchstaatliche Eingriffe zerstört werden.

Gerichtsentscheidungen stützen sich auch bei Urteilen im Bereich desKindschaftsrechts in aller Regel auf Gutachten. Die Familien-ParteiDeutschlands strebt die Erstellung einer psychologischen Begutach-tungsnorm an, deren Anwendung rechtsverbindlich und somit über-prüfbar wird.

Genauso wie die Allgemeinheit in ihrer Gesamtheit für die Kosten derKindererziehung und -betreuung aufkommen sollte, tritt die Familien-Partei Deutschlands dafür ein, dass dies auch im Alter bei bedürftigenPersonen der Fall ist. Es kann nicht sein, dass Kinder verpflichtet wer-den, mit ihrem persönlich verdienten Geld ihre in Not geratenen Elternzu unterstützen. Hier ist der Sozialstaat zuständig, der verpflichtet ist,Allen ein menschenwürdiges Leben zu gewährleisten. Diese Forderungzielt auf eine Gleichstellung mit den kinderlosen älteren Menschen, beidenen auch der Staat für die Mindestbedürfnisse aufkommen muss,wenn sie nicht genügend eigenes Einkommen oder Kapital haben.

Die Familien-Partei bemüht sich nach besten Kräften die Anerkennungdes Grundsatzes sicherzustellen, dass beide Elternteile gemeinsam fürdie Erziehung und Entwicklung des Kindes verantwortlich sind.

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Die Familien-Partei fordert die Abschaffung von überlieferten Bräuchen,die für die Gesundheit des Kindes schädlich sind und die die körperli-che und seelische Unversehrtheit des Kindes beinträchtigen.

Elternteile, die getrennt von ihren Kindern leben, müssen das Recht er-halten, regelmäßige und persönliche Kontakte zu ihren Kindern pflegenzu können.

4.3 Rechtsreformen

Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands setzt sich für ei ne kon-sequente Verwirklichung des Verursacherprinzips bei rechtlichenKonfliktsituationen ein.

Gerade bei Personenschäden reichen die in Deutschland durch diegängige Rechtsprechung zugesprochenen Zahlungen aus Schadens-ersatz und Schmerzensgeld in aller Regel bei weitem nicht aus, umbleibende Beeinträchtigungen in Gesundheit und Lebensführung aus-zugleichen. Die Bestimmungen über eine Produkthaftung der Herstellerhält die Familien-Partei Deutschlands angesichts der Schwere mög-licherweise verursachter Folgen ebenfalls für unzureichend.

Schließlich wird die Gemeinschaft auch vor fehlerhaften und finanziellabträglichen Entscheidungen der staatlichen Entscheidungsträger vielzu wenig gesetzlich geschützt. Bei Verschwendung von Steuermittelnund vergleichbaren Fördermitteln ist der Straftatbestand der „Amts-untreue“ in die Rechtsprechung einzubringen. Eine solche Regelunghält die Familien-Partei Deutschlands auch im EU-Bereich für dringendgeboten.

Im Bereich der Steuergesetzgebung hält die Familien-Partei Deutsch-lands eine Entflechtung der Regelungen und Verordnungen für drin-

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gend erforderlich. Entscheidungen der Finanzgerichte müssen vomStaat anerkannt und in Gesetze umgesetzt werden.

Die Familien-Partei Deutschlands tritt für eine Angleichung von Strafenan Art und Umfang der Schädigung ein. So dürfen beispielsweise Ei-gentumsdelikte und Verkehrsvergehen nicht härter bestraft werden alsGewaltverbrechen oder grob fahrlässige Körperverletzungen. Ein Straf-maß darf nicht nur unter Resozialisierungsaspekten betrachtet werden.Dem Schutz der Opfer und der Gemeinschaft gebührt Vorrang. Opfer-schutz soll Vorrang vor Täterinteressen haben.

Die Familien-Partei Deutschlands hält an der Ehe als vorrangige Part-nerschaft fest. Andere Lebensgemeinschaften, in denen Personen für-einander sorgen und sich gegenseitig in der Lebensbewältigung helfen,sind gesetzlich schützenswert, da sie den Staat in vielerlei Hinsicht ent-lasten. Lebensgemeinschaften, in denen eigene Kinder erzogen wer-den oder wurden, dürfen dabei nicht benachteiligt werden.

Die Familien-Partei Deutschlands plädiert dafür, die Adoptionsmöglich-keiten insbesondere für Ehepaare, die keine Kinder bekommen kön-nen, zu erleichtern.

4.4 Öffentliche Sicherheit und Datenschutz

Leitidee: Jedes Mitglied der Bevölkerung hat Anspruch auf de nSchutz seiner Privatsphäre vor staatlicher Überwach ung und vorEingriffen. Diesbezügliche Einschränkungen sind nur bei kon-kreten Verdachtsmomenten auf schwere Straftaten hin zunehmen.

Der Schutz der Allgemeinheit vor Straftaten einerseits und die indivi-duelle Freiheit des Einzelnen auf der anderen Seite sind jeweils wichti-ge Rechtsgüter. Sie dürfen auch dann nicht gegeneinander ausgespielt

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werden, wenn sie aufgrund einer spezifischen Situation (Beispiel: inter-nationaler Terrorismus) in Konkurrenz zueinander treten.

Eine staatliche Datenerfassung über Einwohner muss nach klaren Ge-setzesvorschriften erfolgen. Missachtungen dieser Vorschriften sindstreng zu bestrafen. Datenerhebungen auf Vorrat ohne sachliche Not-wendigkeit oder ohne ein Vorliegen gravierender strafrechtlicher Ver-dachtsmomente dürfen nicht weiter um sich greifen. Alle personen-bezogenen Daten sind binnen einer kurzen Frist endgültig zu löschen,wenn sich ein Verdacht auf eine Straftat nicht erhärtet hat.

Rechtmäßig verurteilte Gewalttäter sollten in besonders schwerwiegen-den Fällen während der Haft weder Freigängererlaubnis noch Haft-urlaub erhalten. Vor ihrer Haftentlassung sind sie von mehreren un-abhängigen, auch von nicht mit der Behandlung betrauten Gutachternauf ihre Ungefährlichkeit für die Allgemeinheit hin zu untersuchen. Beinegativen Ergebnissen darf keine Haftentlassung erfolgen. Nach derHaftentlassung sind über mindestens fünf Jahre hinweg regelmäßigepsychiatrische Kontrolluntersuchungen anzuordnen, mit Auskunfts-pflicht gegenüber der Justiz.

Wer sich als Gast in der Bundesrepublik Deutschland aufhält, also kei-nen deutschen Pass hat, und eine schwere Straftat begeht, soll nachVerbüßen seiner Strafe das Land verlassen müssen und das Recht aufRückkehr verwirkt haben.

Für alle Schwerverbrecher ist eine dauerhafte Gendatei einzurichten.Die Familien-Partei Deutschlands lehnt die Erfassung biometrischerMerkmale aller Bürger in Dateien, Pässen und dergleichen ab.

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5 Steuern und Beiträge

Leitidee: Der Staat benötigt Steuern und Beiträge, um seine Aufga-ben zu erfüllen. Die Mittel sind effektiv einzusetz en. Verschwen-dungen sind unter Strafe zu stellen.

Für die Bürgerinnen und Bürger haben Steuern und Beiträge denselbenEffekt, den eigenen Geldbeutel zu schmälern. In der Grundausrichtungzielen Steuern auf eine allgemeine Verwendung im Staatshaushalt,während Beiträge eher zweckgebunden angedacht sind: Rente, Ar-beitslosigkeit, Krankheit, Pflege.

Zu beachten ist auch, dass neben direkten Abzügen vom Einkommengerade auch die über den Konsum indirekt erhobenen Steuern und Ab-gaben wesentlich zu Buche schlagen.

Umgekehrt werden die vereinnahmten Gelder auch wieder an die Bür-gerinnen und Bürger ausgeschüttet. Unzulänglichkeiten und Unge-rechtigkeiten existieren also auf der Beitrags- und auf der Leistungs-seite.

Zahlreiche grundlegende Mängel in den beiden Finanzierungssystemenhaben mittlerweile zu Gesetzen geführt, die die beiden Bereiche heuteimmer mehr miteinander vermischen und die Ungerechtigkeiten infolgeunangebrachter Transferleistungen häufig noch verstärken. EinfachesBeispiel für eine Vermischung der Sparten ist die (indirekte) Ökosteuer,deren finanzielles Aufkommen zu einem Großteil für Rentenzahlungenverwendet wird.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert eine grundlegende Reform mitdem Ziel einfacher und gerechter Steuer- und Beitragssysteme. Die Fi-

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nanzierung von allgemeinen Staatsaufgaben und sozialer Sicherungsind wieder klarer voneinander zu trennen.

5.1 Steuern

Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands strebt ein verein -fachtes bürgernahes Steuer- und Abgabenrecht an.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert, dass das Ehegattensplittingzum Familiensplitting umgewandelt wird.

Nach Auffassung der Familien-Partei Deutschlands müssen die Ar-beitsplätze und damit sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber vonSteuern und Beiträgen entlastet werden. Stattdessen sollten die Abga-ben weitestgehend bei den materiellen Gütern und bei Dienstleistungenerhoben werden. In diesem Falle ist es unerheblich, wo und von wievielen Personen eine Ware oder eine Dienstleistung erstellt wurde.

Die Familien-Partei Deutschlands weist darauf hin, dass diese ver-brauchsorientierte Form der Besteuerung und Beitragsabführung beiden Familien unverhältnismäßig hohe indirekte finanzielle Belastungenhervorruft, da sie aus existentiellen Gründen gezwungen sind, einenhöheren Anteil ihres Einkommens zu konsumieren. Die vorstehendeProblematik wird für die Familien-Partei Deutschlands dadurch gelöst,dass die existentiellen Kinderkosten dynamisiert und als Kinderkosten-geld an die Erziehungsberechtigten gezahlt werden.

Eine konsumorientierte Besteuerung stellt alle Länder, von denen wirt-schaftliche Tätigkeit auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschlandausgeht, unabhängig von deren Steuer- oder Sozialsystem gleich. So-ziale Ausbeutung von Arbeitskräften in anderen Produktionsländern

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wird uninteressant. Umgekehrt ist der Export in fremde Länder nicht mitdeutschen Sozialkosten überbelastet.

Die Höhe der Besteuerung einer Ware oder Dienstleistung sollte sichunter anderem auch nach deren „Generationenverträglichkeit“ richten,womit zum Beispiel der Verbrauch an Rohstoffen und Energie sowiedie Schadstoffbelastung bei der Produktion gemeint sind.

Gesetze, die Gewinnminderungen durch Steuerschlupflöcher ermög-lichen, sind zu korrigieren. Gewinnverlagerungen ins Ausland sind demnormal ermittelten Gewinn zuzurechnen und mit zu versteuern. Luxus-güter sind mit einer Sondersteuer zu belegen.

Abschreibungs- und Subventionsmodalitäten sind so zu verändern,dass vor allem Großverdiener und Großfirmen daraus keine ungerecht-fertigten Vorteile ziehen können. Ebenso ist die bisherige Überschul-dung des Staates durch das Zurückführen von Subventionen und über-flüssigen Ausgaben zu korrigieren.

Die Finanznot der Kommunen ist Ausprägung einer verantwortungs-losen politischen Entscheidungshierarchie, die Aufgaben an unter-geordnete Verwaltungsebenen überträgt, ohne diesen zugleich eigeneMöglichkeiten einer angemessenen Finanzierung zu geben. In der Fol-ge wird die Daseinsvorsorge der Kommunen zu Lasten künftiger Gene-rationen vernachlässigt. Die Familien-Partei Deutschlands fordert diekonsequente Umsetzung des Konnexitätsprinzips („Wer bestellt, be-zahlt“) auf allen politischen Ebenen.

Ein besonderes Augenmerk verdient die mittlerweile aufgekommeneSpendenpraxis bezüglich sogenannter gemeinnütziger Zwecke. Hierwerden Gelder, oftmals ohne ein vernünftiges Aufwand-Gemeinnutzen-Verhältnis, dem allgemeinen Steuertopf entzogen. Sie fehlen dann demStaat an viel wichtigeren Stellen. Nicht selten werden diese Spenden

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auch missbraucht, um „politische Landschaftspflege“ im Eigeninteressezu betreiben. Die Familien-Partei Deutschlands mahnt ab einer be-stimmten Spendenhöhe die durchgängige strenge Überprüfung undGenehmigung der Gemeinnützigkeit im Einzelfall an.

Steuern und ihre Verwendung sollten soweit möglich in einem innerenZusammenhang stehen. Ursache-Wirkung-Mechanismen im Steuerwe-sen sind für die Familien-Partei Deutschlands wichtige Schritte zu mehrindividueller Akzeptanz von Steuern und zu mehr Einzelverantwortunggegenüber künftigen Generationen.

Die Steuerpflicht muss zumindest teilweise an die Staatsbürgerschaftgekoppelt werden und darf nicht durch geschickte Wahl des Wohnsit-zes ausgehebelt werden.

Steuerflucht und Steuerhinterziehung dürfen nicht mehr stillschweigendgeduldet oder als Kavaliersdelikt abgeurteilt werden. Steuerfahnder undSteuerprüfer sollten in jeder Hinsicht unabhängig arbeiten können.

5.2 Beiträge zur sozialen Sicherung

Leitidee: Die Umlageverfahren der Sozialkassen haben nach Fo r-derung der Familien-Partei Deutschlands wesentlich die Beitrags-leistung der Kindererziehenden, die durch Bereitste llen des zumFortbestand des Systems notwendigen Humanvermögens erfolgt,zu berücksichtigen. Es dürfen somit auch keine Defi zite auf späte-re Generationen verschoben werden.

Die Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft findet ihren Niederschlagauch im Anwachsen von Kapital- und Vermögenswerten bei Einzelper-sonen oder bestimmten Gruppen der Gesellschaft. Die Familien-ParteiDeutschlands tritt daher für die soziale Mitverantwortung der Unterneh-

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men und Vermögenshalter ein. Sozialstaat und Demokratie sind nachArtikel 20 des Grundgesetzes untrennbar miteinander verknüpft.

Die Familien-Partei Deutschlands knüpft das Leben des einzelnen Bür-gers in der Bundesrepublik Deutschland an eine finanziell und zeitlichumfassende Teilnahme am Generationenvertrag. Damit ist klar, dasssich Niemand während seines Erwerbslebens in Deutschland der Bei-tragspflicht zu den Sozialkassen entziehen darf. Dies gilt zum Beispielauch für Freiberufler, Unternehmer und Beamte. Natürlich haben denBeiträgen entsprechende Leistungsansprüche gegenüber zu stehen.Individuelle private Vorsorgemaßnahmen bleiben davon unberührt.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert, dass das Existenzminimum,das im Steuerrecht durch Freibeträge gekennzeichnet ist, auch von Ab-gaben an die Sozialversicherungen freigestellt wird.

Um den sozialen Frieden zu wahren und Ungerechtigkeiten zu vermei-den, müssen alle Transferleistungen zwischen den Generationen undBevölkerungsgruppen transparent und für jeden erkennbar ausgestaltetwerden. Eine Besitzstandswahrung einer Generation kann es nur inso-weit geben, als die jeweils leistende Generation nach demografischemZuschnitt und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht überfordertwird.

Die materielle Lebensführung wird zurzeit von der Familiengründungbis ins Alter hinein nachteilig durch Kinder beeinflusst. Die Familien-Partei Deutschlands zieht aus dieser Erkenntnis die klare Forderung:Die Geburt von Kindern darf keinen wirtschaftlichen und sozialen Ab-stieg der Eltern bewirken. Der Staat hat den Rahmen dafür zu schaffen,dass in den jeweiligen Bruttoeinkommensstufen das nach allen Steuernund Abzügen verbleibende gewichtete Pro-Kopf-Einkommen bei Kin-derlosen und Familien mit Kindern angeglichen wird.

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Alle Altersversorgungssysteme können gesamtwirtschaftlich nur gemäßdem Umlageverfahren funktionieren. Demgemäß leben immer alle akti-ven und inaktiven Bevölkerungsteile von dem täglich neu produzierten„Gütern und Dienstleistungen“. Volkswirtschaftlich gibt es kein kapital-gedecktes „Sparen in der Zeit“. Damit muss Familienpolitik auch im Sin-ne einer Geburtenraten steigernden Bevölkerungspolitik zentraler Be-standteil einer wirksamen Rentenreform werden. Ausschließliche Kapi-taldeckung der Altersversorgung löst das Problem ebenso wenig wiedie derzeit geförderten Zusatzversorgungsmodelle (etwa die sogenann-te „Riester-Rente“).

Zur konsequenten Gleichbehandlung von Alterssicherung und Jugend-sicherung fordert die Familien-Partei Deutschlands als Gegenpol zurgesetzlichen Rentenkasse die Einrichtung einer gesetzlichen Familien-kasse nach dem Umlageverfahren. In diese Familienkasse zahlen alleEinkommensbezieher (auch die Eltern selbst) nach Einkommenshöhegestaffelt aus allen Einkommensarten in gleicher Weise ein. Zur Aus-zahlung kommen die Beträge im Umlageverfahren an die Familien. Dassind die schon erwähnten Zahlungen von Erziehungsgehalt und Kinder-kostengeld.

Die Sozialhilfegesetze greifen in Notlagen, auch wenn keine Beitrags-leistungen an die Sozialkassen zu Grunde liegen. Sozialhilfe sollte derAusnahmefall und kein Regelfall der Sicherung menschlicher Existenzsein.

Die Sozialhilfegesetze haben alle Bürger gleich zu behandeln. DerRückgriff auf erwachsene Kinder und Eltern zum Zwecke der unmittel-baren gegenseitigen Sozialhilfeleistung muss umgehend abgeschafftwerden. Er belastet die familiären Beziehungen, erschwert oft unzumut-bar die Startchancen der jungen Menschen und ist schließlich bei kin-derlosen Sozialhilfeempfängern auch nicht möglich. Altenpflege undKinderpflege müssen auf die gleiche solidarische Stufe gestellt werden.

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Die Familien-Partei Deutschlands befürwortet die Aussetzung desWehr- und Zivildienstes. Sie fordert für Zeiten im Bundesfreiwilligen-dienst sowie während der Ableistung eines Freiwilligen Sozialen Jahresneben der Weiterzahlung von Kindergeld die Zahlung eines angemes-senen Taschengeldes und die Zahlung eines kostendeckenden Unter-haltsbeitrages.

6 Familie

Leitidee: Die Familie ist die Grundzelle des Staates. Jeder Staathat nur dann eine Zukunft, wenn ständig Kinder und damit leis-tungsfähige Generationen heranwachsen. Durch Einfüh rung einesFamilienleistungsausgleich sollen Eltern und Kinder lose wirt-schaftlich gleich gestellt werden.

Es liegt deshalb im Interesse einer Gesellschaft, die weiter existierenwill, Familien nicht gegenüber anderen Lebensformen zu benachteili-gen, wie es derzeit in Deutschland der Fall ist. Dies führt zu drastischenGeburtenrückgängen, so dass die Sozialsysteme nicht mehr gesichertsind und langfristig die Existenz des Staates gefährdet ist. Dieser Ent-wicklung will die Familien-Partei Deutschlands entgegentreten, indemsie Eltern und Kinderlose wirtschaftlich gleich stellt.

Paare mit Kindern sind bei vergleichbarer Arbeitsleistung gegenüberKinderlosen materiell deutlich benachteiligt. Viele Familien werden anden Rand der Gesellschaft gedrängt. Sie müssen in relativer Armut le-ben. Die Folge ist ein drastischer Rückgang der Geburtenzahlen mitnegativen Auswirkungen für das Gemeinwesen.

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Erklärtes Anliegen der Familien-Partei Deutschlands ist es, durch ver-stärkte materielle und institutionelle Hilfe in Schwangerschaftskonfliktensowie durch die dauerhafte Zahlung von Erziehungsgehalt und durchDeckung der Kinderkosten die Häufigkeit von Schwangerschaftsab-brüchen nachhaltig zu verringern.

Die mit einer Geburt verbundenen Lasten und Risiken sind von der Ge-samtgemeinschaft mitzutragen. Sowohl akute als auch dauerhafte ge-sundheitliche Beeinträchtigungen und Schädigungen bei Mutter undKind sind durch finanzielle und institutionelle staatliche Hilfe soweitmöglich aufzufangen. Eine Geburt darf nicht als selbst zu verantworten-des privates Risiko hingestellt werden.

Durchgeführt werden soll zudem ein Familienleistungsausgleich durchZahlung eines Erziehungsgehalts für die zu leistende Arbeit der Erzie-hungsperson und eines Kinderkostengelds, das die Existenz sichern-den Ausgaben, die ein Kind verursacht, abdeckt. Die zusätzliche Finan-zierung ist über eine Familienkasse vorgesehen.

6.1 Erziehungsgehalt

Leitidee: Die Erziehungsarbeit einschließlich der Betreuung undhauswirtschaftlicher Tätigkeiten für Kinder soll ge sellschaftlichanerkannt und bezahlt werden wie Arbeit im Berufsle ben.

Das Erziehungsgehalt soll in Abhängigkeit von Alter und Anzahl derKinder gezahlt werden. Es handelt sich um ein steuer- und sozial-versicherungspflichtiges Gehalt.

Das Erziehungsgehalt oder Teile davon können genutzt werden umqualifizierte Dritte, von denen das Kind betreut wird, zu bezahlen. DieEltern erhalten dadurch Wahlfreiheit, ob sie das Kind selbst betreuen

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oder einer Fremdbetreuung anvertrauen, um selbst einer beruflichenTätigkeit nachzugehen.

Die Familien-Partei Deutschlands legt Wert auf die Tatsache, dass diePflege und Erziehung der Kinder das natürliche Recht der Eltern unddie zuvörderst ihnen obliegende Pflicht sind (Grundgesetz, Artikel 6(2)). Erfolgt im Trennungsfalle der Eltern hierbei keine Arbeitsteilung,spricht sich die Familien-Partei gegen eine generelle rechtliche Ver-pflichtung Alleinerziehender zur ganztägigen Erwerbstätigkeit aus. Eineeinseitige auferlegte Dreifachbelastung mit Erwerbsarbeit, Erziehungs-arbeit und der üblichen Alltagsbewältigung überlastet viele Alleinerzie-hende – mit erhöhter Gefahr negativer Entwicklungen bei den Kindern.

Das Erziehungsgehalt hat im Falle einer Trennung der Eltern auch dieFunktion, den auf die Erziehungsleistung entfallenden Teil des Ehe-gattenunterhalts zu ersetzen.

Zusätzlich zur Zahlung eines Erziehungsgehalts beraten Kindererzieherdie Eltern zuhause. Durch die finanzielle und persönliche Unterstützungwird es kaum noch Fälle geben, bei denen vor allem Kleinkinder nichtdie erforderliche Betreuung und Erziehung durch die Eltern erhalten.

6.2 Kinderkostengeld

Leitidee: Das Kinderkostengeld soll so bemessen sein, dass e sdie Existenz sichernden Ausgaben deckt, die ein Kin d verursacht.

Grundsätzlich erhält jedes Kind nach Alter gestaffelt ein vom Ein-kommen der Eltern unabhängiges Kinderkostengeld. Dieses bemisstsich an den notwendigen Ausgaben. Ab Beginn der Volljährigkeit undbis zum Abschluss einer ersten Ausbildung erhält der junge Erwachse-ne eine finanzielle Grundsicherung in Existenz sichernder Höhe. Damit

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entfällt die Verpflichtung der Eltern für ihre erwachsene Kinder zu zah-len.

Grundsätzlich sollen Eltern nicht mehr zur Grundabsicherung des Le-bensunterhaltes ihrer volljährigen Kinder herangezogen werden.

6.3 Finanzierung

Leitidee: Die staatlichen Haushalte sollen durch das Erziehu ngs-gehalt und durch das Kinderkostengeld nicht zusätzl ich belastetwerden.

Die Finanzierung soll über eine Familienkasse erfolgen, in die zunächstder Staat alle Gelder einzahlt, die bei der Einführung von Erziehungs-gehalt und existenziellem Kinderkostengeld anderweitig bei den derzei-tigen familienbezogenen Leistungen eingespart werden bzw. durch diees Mehreinnahmen gibt. Zusätzlich zahlen alle Einkommensbeziehervon allen Einkommensarten eine Erziehungsabgabe in die Familien-kasse ein.

Als Übergangsregelung für Eltern, die noch kein Erziehungsgehalt be-kommen haben, gilt: Eltern, die bereits Kinder aufgezogen haben, sol-len nicht noch einmal zu Zahlungen herangezogen werden, da sie ihrenBeitrag zur Kindererziehung bereits geleistet haben.

6.4 Rente

Leitidee: Eltern, die Kinder erzogen und betreut haben, solle n da-für eine angemessene Rente erhalten.

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Die Familien-Partei Deutschlands fordert, dass alle Eltern, die Kindererzogen haben, dafür im Alter eine angemessene Rente bekommen.

Erziehungsleistende schaffen durch Kindererziehung erst die Voraus-setzungen für die Renten ihrer eigenen Generation. Deshalb stehen ih-nen auch Renten nach dem Umlageverfahren zu.

Vor diesem Hintergrund ist das bisherige Verfahren bei der Berechnungder heutigen Renten, fast ausschließlich die erfolgte Erwerbstätigkeit zuberücksichtigen, nicht zu rechtfertigen. Die erbrachte Erziehungs- undBetreuungsleistung ist vielmehr gleichermaßen Anspruch begründend.

Bisher wird dafür nur 1 Jahr pro Kind mit dem Durchschnittsverdienstaller Versicherten angerechnet. Für Kinder, die ab 1992 geboren wur-den, sollen 3 Jahre angerechnet werden, wenn die Mindestzeiten fürdie Rentenversicherung erfüllt sind.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert, dass allen Müttern/Vätern,die Kinder erzogen haben, 6 Jahre pro Kind („Herzog Kommission“) mitdem Durchschnittsverdienst aller Versicherten angerechnet werden.Dies soll auch Mütter/Väter betreffen, die bisher nicht von der Renten-versicherung erfasst wurden (Selbständige, Beamte). Im Gegenzugdazu müssen sich auch Selbständige und Beamte über Sozialabgabenan der Finanzierung beteiligen.

Um mit dem zur Verfügung stehenden Gesamtbetrag weiterhin auszu-kommen, sind die bisher zu Lasten der Ansprüche aus Erziehungsleis-tung überhöhten Ansprüche aus Erwerbsarbeit zu Gunsten der früherErziehenden zu mindern.

Ferner fordert die Familien-Partei Deutschlands, dass sich für Mütterunterschiedlicher Geburtsjahrgänge die Kindererziehung bei der Rentegleichermaßen auswirkt.

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6.5 Auswirkungen

Leitidee: Der Familienleistungsausgleich stellt die Zukunfts fähig-keit unseres Staatswesens wieder her.

Dies hat folgende Auswirkungen:

− Die umlagefinanzierten Sozialsysteme werden wieder leistungsfähigund bezahlbar. Auch bei den Familien bleiben Mittel zur begleiten-den privaten Vorsorge.

− Junge Eltern sind bereits finanziell abgesichert. Niemand muss auswirtschaftlichen Gründen auf Kinder verzichten oder auf eine Ab-treibung zurückgreifen. Der Kindesunterhalt ist in allen Lebensfor-men sichergestellt.

− Es besteht Wahlfreiheit für Eltern, ob sie ihr Kind selbst betreuenoder einer Fremdbetreuung anvertrauen.

− Die wirtschaftliche Benachteiligung der Eltern wird in allen Lebensla-gen aufgehoben. Zum Beispiel führt die Erhebung indirekter Be-steuerung nicht mehr zu einer überproportionalen Belastung derErziehenden, kindbedingte Armut tritt nicht mehr auf.

7 Wirtschaft

Eine stetige und stabile Entwicklung der Wirtschaft ist für die Gesell-schaft in sozialer und kultureller Hinsicht und für die Erhaltung der In-frastruktur als Daseinsvorsorge von größter Bedeutung. Der Staatmuss deshalb Rahmenbedingungen schaffen, die diese Entwicklung er-möglichen.

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7.1 Soziale Marktwirtschaft

Gesellschaft und Wirtschaft bedingen einander und sind untrennbarmiteinander verbunden. Jede Seite steht in der Verantwortung für dieandere und muss dieser gerecht werden. Deshalb tritt die Familien-Par-tei Deutschlands für die soziale Marktwirtschaft ein. Die Beteiligung derWirtschaft an der Finanzierung und Erhaltung der sozialen Sicherungs-systeme ist eine definierende Eigenschaft einer solchen sozialen Markt-wirtschaft. Die Familien-Partei Deutschlands möchte dieses Prinzip bei-behalten und fördern. Die Wirtschaft muss ihrer sozialen und kulturellenVerantwortung gerecht werden.

Besonderes Augenmerk legt die Familien-Partei Deutschlands auf dieVereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit. Arbeitszeiten sollen fle-xibel, Teilzeitarbeit nach Möglichkeit gefördert und der Berufswechselvon Phasen häuslicher Erziehungs- oder Pflegearbeit in die außer-häusliche Erwerbsarbeit erleichtert werden. Die Koppelung von För-dermaßnahmen mit familienfreundlichen Strukturveränderungen undMaßnahmen sollte zum Grundprinzip werden.

Die Familien-Partei Deutschlands wendet sich gegen Subventionen, dienicht mittelbar oder unmittelbar dem Gemeinwohl dienen. Das Subven-tionieren der Wirtschaft hat häufig zu Wettbewerbsverzerrungen geführtund Großunternehmen Vorteile gegenüber kleinen und mittleren Betrie-ben verschafft. Letztere sind jedoch das Rückgrat einer gesundenVolkswirtschaft und nicht zu benachteiligen. Der Zugang zu den nacheiner grundlegenden Reform verbleibenden Fördermaßnahmen mussdeshalb stark vereinfacht und dezentralisiert werden, damit auch kleineBetriebe die Möglichkeit haben, diese in Anspruch zu nehmen.

Der wirtschaftlichen Verödung ganzer Landstriche muss durch gezielteMaßnahmen zur Förderung lokaler Strukturen Einhalt geboten werden.

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Dabei darf aber keine Verlagerung von Arbeitsplätzen aus anderen Re-gionen erfolgen.

Für Existenzgründungen ist staatliches Risikokapital nach wie vor zurVerfügung zu stellen. Das Risiko ist dabei möglichst weit durch Rück-gewährung entsprechender Sicherheiten zu minimieren. Zusätzlich soll-ten vielversprechende aber brach liegende Patente von Privatpersonenmit staatlichem Risikokapital zur Realisierung gebracht werden.

Die Familien-Partei Deutschlands tritt für die personelle Entflechtungvon Staat und Wirtschaft ein. Dazu gehören einerseits die Unverein-barkeit von politischen Mandaten mit gleichzeitiger Tätigkeit in der Wirt-schaft und andererseits die wirtschaftliche Betätigung von politischenOrganisationen und Parteien. Der Staat hat die Gemeinschaft seinerBürger zu vertreten und nicht die Wirtschaft, obgleich die Wirtschaft Teilder Gesellschaft ist; der Staat hat das Wohl aller im Auge zu behalten.

Die Familien-Partei Deutschlands sieht die Wirtschaft in der Pflicht,ausreichend viele Ausbildungsplätze für die Schulabgänger zur Ver-fügung zu stellen. Ab einer bestimmten Mindestgröße hat jeder Betriebauszubilden.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert für Praktikanten mit abge-schlossener Ausbildung einen branchenbezogenen gesetzlichen Min-destlohn sowie die zusätzliche Erstattung von Fahrtkosten. Bedient sichein Unternehmen wiederholt oder über einen längeren Zeitraum der Ar-beitsleistung von Praktikanten unter Inaussichtstellung eines Arbeits-verhältnisses, ohne dass es bei einer Person zu einer Einstellungkommt, hat das Unternehmen im Nachhinein den Praktikanten eine zu-sätzliche angemessene Abstandszahlung zu leisten.

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In möglichst vielen Betrieben sollten die Arbeitnehmer am Produktivver-mögen und am Gewinn beteiligt werden und so die Möglichkeit erhal-ten, auch bei sinkenden Realeinkommen aus Erwerbstätigkeit beigleichzeitig wachsender Produktivität auskömmlich zu leben. Diesstärkt zugleich die persönliche Bindung zum Arbeitsplatz.

7.2 Globalisierung

Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands stellt fest, dass einevöllige Freigabe des Handels und ein offener Dienst leistungs- undArbeitsmarkt zwischen kooperierenden Wirtschaftssys temen oderStaaten nur bei vergleichbaren Sozialstandards und gleichartigerSteuererhebung zu langfristig stabilen wirtschaftli chen und politi-schen Verhältnissen führen kann.

Die Familien-Partei Deutschlands sieht einen funktionierenden Marktals Grundlage für eine vernünftige Preisentwicklung an, bekennt sichallerdings zur politischen bzw. staatlichen Kontrolle der Wirtschaft, umMonopole, Oligopole und Kartelle zu verhindern.

Der Stellenwert der einzelnen Wirtschaftsgüter im wirtschaftlichen Ge-samtgefüge muss auch die Nutzung der Infrastruktur sowie ökologischeGesichtspunkte und etwaige Folgekosten einbeziehen.

Die Familien-Partei Deutschlands bemängelt die vergleichsweise ge-ringe parlamentarische Kontrolle der EU-Kommission. Hier trifft eine

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mächtige wirtschaftliche Exekutive Entscheidungen und setzt staaten-übergreifende Normen ohne eine direkte Legitimierung durch Parla-ment bzw. Bürger.

Eine besondere Rolle im künftigen Wirtschaftsgefüge wird die Biotech-nologie spielen. Sie greift in die Reproduktionsmechanismen der Naturein und bietet Möglichkeiten, die natürlichen Ausprägungsmerkmale in-nerhalb kürzester Zeiträume nachhaltig und unumkehrbar zu manipulie-ren und so existenzielle Abhängigkeiten zu etablieren.

Biotechnologie darf nach Ansicht der Familien-Partei Deutschlandsausschließlich zum Gemeinwohl eingesetzt werden. Patente auf die-sem Gebiet sind nur kurzfristig zu gewähren, Monopole gänzlich zu un-terbinden. An natürlichem Erbgut und daran anknüpfenden Nutzungendarf Niemand Rechte erwerben.

Die Familien-Partei Deutschlands tritt für verstärkte Maßnahmen zurBekämpfung der Wirtschaftskriminalität ein. Ermittlungsbehörden müs-sen hier durch internationales Recht umfassende Kompetenzen erhal-ten. Zur Wirtschaftskriminalität zählt die Familien-Partei Deutschlandsauch den Diebstahl geistigen Eigentums, der sich beispielsweise inProduktpiraterie niederschlägt.

7.3 Wirtschaftspolitik

Leitidee: Die Wirtschaftspolitik hat dafür zu sorgen, dass d ie Rah-menbedingungen für die Wirtschaft optimal zum Wohle der Allge-meinheit sind.

Nach Ansicht der Familien-Partei Deutschlands hat die Wirt-schaftspolitik den Rahmen für die Wirtschaft so zu setzen, dass Nach-haltigkeit im Sinne eines ökologischen, sozialen und ethischen Wirt-

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schaftens gefördert wird. Das Schaffen dauerhafter Arbeitsplätze mit fa-milienfreundlichen Rahmenbedingungen und die Sicherung des Ge-meinwohls unter Berücksichtigung der genannten Aspekte müssen vor-rangige Ziele der Wirtschaftspolitik sein.

Zeitarbeit darf ausschließlich zur Überbrückung von Auftragsspitzendienen. Der Zeitarbeiter muss einen um 10 Prozent höheren Lohn er-halten als fest angestellte Mitarbeiter, die die gleiche Arbeit erledigen.Ebenso muss er alle Zuschläge erhalten, die fest angestellte Mitarbeiterbekommen (Erschwerniszulagen, Weihnachtsgeld, Gratifikationen, ...).Zeitarbeiter sind durch besondere Maßnahmen gegen Ausbeutung zuschützen, wie z.B. durch erweiterten Kündigungsschutz, durch Verbotwiederkehrender Befristung, durch Verbot von Wiedereinstellung undwiederholter oder verlängerter Probezeit.

Die Familien-Partei Deutschlands setzt sich für die gezielte Förderungvon neuen Wirtschaftszweigen ein, die die oben genannten Bedingun-gen erfüllen. Hierfür sollen staatliche Mittel freigesetzt werden, die bis-her zur Subventionierung dauerhaft nicht marktfähiger und nicht nach-haltiger Branchen eingesetzt werden.

Durch Gewährung von Risikokapital sind Innovationsträger zu fördern,damit neue Techniken und Verfahren, die einem nachhaltigen Wirt-schaften dienen, rascher als bisher umgesetzt werden können. Innova-tionen, die hierzulande mit öffentlicher Förderung entwickelt werden,müssen auch dauerhaft dem Standort Deutschland zu Gute kommen.

Zur nachhaltigen Wirtschaftspolitik im Sinne der Familien-ParteiDeutschlands gehört ferner, dass

− Dumping jeder Art unterbunden wird,

− staatliche Mittel effektiv zur langfristigen Sicherung von Arbeitsplät-zen und Gemeinwohl einzusetzen sind,

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− Verschwendung von Steuergeldern Einhalt geboten wird und

− die Zahlung und Annahme von Bestechungsgeldern unter empfind-liche Strafe gestellt wird.

Die Familien-Partei Deutschlands stellt das Gemeinwohl über das Wohleinzelner Wirtschaftszweige oder Gruppierungen. Aus diesem Grundsind dem Lobbyismus klare Grenzen zu setzen: Die Arbeit der Lobby-isten muss dort enden, wo schädliche Wirkungen für das Gemeinwohlbeginnen.

8 Arbeit

Für die Familien-Partei Deutschlands ist das Recht auf Arbeit eines derwichtigsten und zentralen Ziele allen politischen Handelns. Dabei gehtes nicht allein um die individuelle Absicherung der wirtschaftlichen Exis-tenz: Arbeit ist darüber hinaus ein Faktor des menschlichen Selbst-verständnisses und Selbstwertgefühls.

Wirtschaft und Staat sind deshalb aufzufordern, Allen eine angemesse-ne Arbeit, Aus- und Weiterbildung anzubieten. Das Bereitstellen vonGeldern für diesbezügliche nicht marktwirtschaftlich erreichbare Ange-bote ist besser als die dauerhafte Finanzierung von Arbeitslosigkeit.

Arbeitslosigkeit und stagnierende Nachfrage bilden einen Teufelskreis,von dem immer breitere Bevölkerungsschichten erfasst oder bedrohtsind. Die geringe Geburtenrate bedingt einen deutlichen Nachfrage-rückgang.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert zur Bekämpfung der Arbeits-losigkeit und zur dauerhaften Sicherung unseres sozialen und demo-

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kratischen Gefüges den bereits zuvor beschriebenen grundlegendenUmbau des Beitragswesens zu den sozialen Sicherungssystemen unddie nachfolgend dargestellte umfassende Umorientierung der Arbeits-welt.

8.1 Arbeit bezahlbar machen

Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands sieht eine der Ur sa-chen der derzeitigen hohen Arbeitslosigkeit in eine r zu hohen Be-lastung der Arbeitskosten durch die gesetzlichen So zialabgaben.

Die Folgen sind eine wachsende Automatisierung im Produktions- undDienstleistungsbereich sowie die Abwanderung von Arbeitsplätzen inNiedriglohnländer und in die Schattenwirtschaft.

Als Nebeneffekt zu der erhöhten arbeitsplatzbezogenen Erhebung derSozialkosten und den im Vergleich zum Ausland sehr hohen Arbeitsta-rifen verstärkt sich der Druck auf die Firmen, Arbeitskosten zu senken,indem sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in nicht auskömmli-che Beschäftigungsverhältnisse gesplittet werden, die nur minder sozi-alversicherungsrelevant sind. Die hierdurch entstehenden Einnahme-ausfälle führen zu einer weiteren Belastung der sozial-versicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse.

Die Familien-Partei Deutschlands will Arbeit wieder bezahlbar machen,indem sie die Beitragspflicht zum Sozialsystem vom Arbeitsplatz löstund dann umfassender und damit auch gerechter verteilt.

8.2 Arbeit durch Bildung sichern

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Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands steht für eine ho chwer-tige begabungsgeführte berufliche Qualifikation mit lebenslangenWeiterbildungsangeboten.

Viele junge Menschen finden keinen Ausbildungs- und Arbeitsplatz. Au-ßerdem werden vor allem ältere Arbeitnehmer bei Rationalisierungs-maßnahmen freigesetzt. Gleichzeitig wird ein Mangel an Fachkräftenbeklagt, der sich in Folge der demografischen Entwicklung und einerverfehlten Bildungssparpolitik weiter verstärken wird.

Das Wissenspotential älterer Arbeitnehmer muss für alle Wirtschafts-bereiche möglichst umfassend genutzt werden. Damit Deutschland inder internationalen Konkurrenz dauerhaft wirtschaftlich bestehen kann,muss die nachwachsende Generation auf bestmöglichem Anspruchs-niveau qualifiziert werden.

Die Tätigkeiten auf dem Arbeitsmarkt sind einem ständigen Wandel un-terworfen. Nach dem Prinzip „Weiterbildung und Neuqualifikation stattEntlassung“ müssen nach Ansicht der Familien-Partei Deutschlands dieUnternehmen verstärkt in die Mitverantwortung treten.

8.3 Arbeit neu definieren

Leitidee: Familienarbeit für Kinder ist genauso wichtig wie Arbeitim Erwerbsleben. Deshalb muss Familienarbeit für Ki nder der Er-werbstätigkeit finanziell und sozialrechtlich gleic hgestellt werden.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert die Anerkennung häuslicherErziehungsarbeit und Pflegetätigkeit als Beruf mit Gehalt und Renten-anspruch. Die Familienarbeit für Kinder muss gesellschaftlich aufge-wertet und mit einem Gehalt entlohnt werden.

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In der Folge wären keine Paare mehr gezwungen, aus existenziellenGründen auf Kinder zu verzichten. Die neu geschaffenen häuslichenArbeitsplätze (ob direkt besetzt oder als neues Berufsfeld für Familien-fremde) finanzieren sich über eine Reduzierung der Arbeitslosenquoteweitestgehend selbst: Außerhäusliche Arbeitsplätze werden frei undkönnen neu besetzt werden, in den Familien entstehen im Bereich derFremdbetreuung neue Arbeitsplätze.

Die zu zahlenden Gehälter sollten sich nach Anzahl und Alter der be-treuten Kinder sowie nach dem Betreuungsaufwand richten und in vol-ler Höhe der Steuerpflicht und die Teilhabe an den sozialen Siche-rungssystemen wie bei außerhäuslicher Erwerbsarbeit bewirken.

Für schon zurückliegende Zeiten der tatsächlichen Ausübung einerhäuslichen Erziehungs- oder Pflegetätigkeit soll in der Rentenver-sicherung ein Rentenanspruch entstehen.

Entlassungen in Folge von Automatisierungsprozessen gehen verstärktzu Lasten von Arbeitsplätzen mit einfachem Tätigkeitsprofil. Die Fami-lien-Partei Deutschlands hält es deshalb für wichtig, neue einfach struk-turierte Arbeitsbereiche – teilweise durchaus mit öffentlicher Förderung– zu erschließen.

Dies ist nach Ansicht der Familien-Partei Deutschlands zugleich men-schenwürdiger und ökonomisch sinnvoller, als die Finanzierung von Ar-beitslosigkeit.

8.4 Arbeit neu organisieren

Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands hält es für dring end er-forderlich, neue Organisationsformen für Arbeit und Freizeit zu

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etablieren, damit Arbeit nicht zu Lasten von Lebens qualität domi-niert.

Die Arbeitswelt bestimmt immer stärker unseren Alltag. Bei einer Neu-organisation der Arbeit geht es sowohl um die Neugliederung von Le-bensarbeitszeit als auch um die Neugestaltung von Wochen- bzw. Mo-natsarbeitszeit. Überstunden auf der einen Seite und Arbeitslosigkeitsowie Unterbeschäftigung auf der anderen Seite sorgen für verstärktesoziale Spannungen. Die politischen Rahmenbedingungen sind für dieWirtschaft dahingehend zu verändern, dass die Firmen sich nicht mehrgezwungen sehen, zu solchen unsozialen Maßnahmen zu greifen.

Die Familien-Partei Deutschlands sieht einen großen Nachholbedarfdarin, das Leben mit Kindern durch familien- und kinderfreundliche au-ßerhäusliche Organisation der Erwerbsarbeit zu erleichtern.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert, dass genügend Tagesmütterausgebildet und Krippenplätze angeboten werden. Weiter sollte es Kin-dergartenplätze mit kleinen Gruppengrößen in bedarfsgerechter Mengesowie die Einrichtung von Schulen mit Nachmittagsbetreuungen geben.Mit Zahlung eines Erziehungsgehaltes obliegt die Finanzierung solcherEinrichtungen den Nutzern. Privatwirtschaftliche Kinderbetreuungs-initiativen wären bei einem Erziehungsgehalt den staatlichen gleich-gestellt.

Die Familien-Partei Deutschlands vertritt aber auch die Position, dassinstitutionelle Kinderbetreuung im Regelfall keine Familie ersetzen kannund fordert demzufolge flexible Arbeitszeiten für erwerbstätige Mütterund Väter, sowie vermehrt die Möglichkeit zur Arbeit an Halbtages-oder Teilzeitarbeitsplätzen. Weitere Möglichkeiten sieht die Familien-Partei Deutschlands in der Schaffung von Heim- und Telearbeits-plätzen.

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9 Kultur, Erziehung und Bildung

Neben ihrer Sprache(n) und den Besonderheiten ihrer staatlichenStrukturierung ist eine Gesellschaft charakterisierbar durch gemein-same Elemente an geschichtlicher Tradition, kulturellen Gewohnheitenund religiös oder ethisch-moralisch sowie wirtschaftlich geprägtenWertvorstellungen. Diese Aspekte fließen in die Gestaltung von Erzie-hung, Bildung und Ausbildung der nachfolgenden Generationen ein.

9.1 Kultur und Tradition

Leitidee: Die Gesellschaft muss einen offenen Dialog über di e sichständig fortschreibenden Anforderungen führen, die durch dentechnischen Fortschritt und das immer intensivere Z usam-menrücken der verschiedenen Kultur- und Wirtschafts kreise andie Menschen herangetragen werden.

Die Familien-Partei Deutschlands erkennt klar, dass sich in Folge vonsich verändernden gesellschaftlichen Normen gerade im Bereich derJugendfürsorge immer größere Problemfelder auftun. Sie fordert grund-legende strukturelle Verbesserungen für die nachrückende Generation.

Die Gestaltung von Fernsehprogrammen und anderen Medien mussdem Schutzbedürfnis für Kinder und Jugendliche entsprechen. Es mussendlich der „Anregung zur“ und der „Verharmlosung von“ Gewalttätig-keit in den Medien entgegen gewirkt werden – auch hinsichtlich des An-

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gebotes an Erwachsene. Fiktion und Realität müssen in allen Berei-chen der Unterhaltungsbranche für das Publikum klarer getrennt er-kennbar gemacht werden. In Zeiten zunehmender persönlicher Kon-taktarmut droht bei starkem Medienkonsum eine ernsthafte Entfrem-dung von der Realität.

Als ein Element präventiver Maßnahmen – die finanziell deutlich preis-wertere Alternative – fordert die Familien-Partei Deutschlands für Kin-der und Jugendliche geeignete Freizeiteinrichtungen mit qualifizierterBetreuung.

Sinnvolle Freizeitgestaltung darf auch Spaß machen. Die Familien-Par-tei Deutschlands redet jedoch keiner Spaßgesellschaft das Wort. Dau-erhafte menschliche Zufriedenheit und Ausgeglichenheit kann durchkurzfristig angelegte „Fun“-Angebote nicht erreicht werden.

Die Familien-Partei Deutschlands sieht in Kulturangeboten (Theater,Konzerte, Museen, Reisen) einen wesentlichen Baustein des mensch-lichen und gesellschaftlichen Selbstverständnisses. Solche Angebotesollten stärker als bisher auch Kindern und Jugendlichen zu günstigenPreisen wahrnehmbar gemacht werden. Bei allen Kulturangeboten iststärker Rücksicht auf die unterschiedliche Mobilität der Generationenund die Situation in ländlichen Bereichen zu nehmen.

9.2 Erziehung und Betreuung der Kinder

Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands setzt auf Artikel 6 Ab-satz 2 des Grundgesetzes: „Pflege und Erziehung der Kinder sinddas natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegen-de Pflicht.“

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Die Wahlfreiheit des Bildungstyps muss für Eltern und Kinder gewähr-leistet sein. Die Familien-Partei Deutschlands befürwortet Bildungs-pflicht, ist aber gegen Schulzwang. Wahlfreiheit beinhaltet nicht nur alleSchulformen, sondern auch familiäre Schulmodelle.

Die Familien-Partei Deutschlands möchte zukünftig Mütter und Väterbesser auf die Elternschaft vorbereiten. Dazu bedarf es einerseits einesgrundlegenden Sinneswandels in unserer Gesellschaft zugunsten vonKindern, andererseits praktischer Unterweisungen und Begleitungen.Die Eltern sind bei der Wahrnehmung des Erziehungsauftrages durchden Staat zu unterstützen. Der Staat selbst darf erst dann die Erzie-hungsaufgaben von den Eltern an sich ziehen, wenn im Einzelfall dasKindeswohl nachweislich gefährdet ist.

Kinder brauchen feste Bezugspersonen, nach Möglichkeit die Eltern.Durch die Zahlung eines Erziehungsgehalts erhalten die Eltern dieWahlfreiheit, ob ein Elternteil das Kind selbst betreut, es zu einer Ta-gesmutter oder in eine Kinderkrippe gibt.

Zur Förderung der Sozialisation befürwortet die Familien-ParteiDeutschlands, dass Kinder ab dem vierten Lebensjahr eine Kinder-tageseinrichtung besuchen.

Für berufstätige Eltern sind an allen Schulformen flächendeckendGanztagsbetreuungen und Betreuung während der Ferien zu ermögli-chen.

Die Eigenverantwortung der Schulen soll gestärkt werden. Den Schulensoll hierfür ein Budget zur Verfügung gestellt werden, das sich nachZahl und Eigenart (z. B. Behinderung) der Schüler errechnet.

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Der Staat muss seiner Verantwortung nachkommen und Schulen allerGliederungen in öffentlicher Trägerschaft flächendeckend ortsnah an-bieten.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert ein dem Stand der kindlichenEntwicklung angepasstes humanes Bildungssystem mit individuellenFördermöglichkeiten.

9.3 Bildung und Ausbildung

Leitidee: Für die Familien-Partei Deutschlands sind Bildung undAusbildung der nachfolgenden Generationen Gegenstan d einesGenerationenvertrages.

Jede Generation wurde ausgebildet und hat diese Vorleistung an dieGesellschaft in gleichwertiger Form zurückzugeben. Dieser Genera-tionenvertrag ist mittlerweile stillschweigend gekündigt worden. Das be-legen die Einsparmaßnahmen im schulischen und universitären Bil-dungsbereich.

Die Familien-Partei Deutschlands unterstützt das Recht der Jugend auffür die Adressaten kostenfreie Bildung und Ausbildung. Auch ange-sichts künftiger Anforderungen an die Arbeitsgesellschaft hält sie eineumgehende Kehrtwende zu einem finanziell gut ausgestatteten, effekti-ven und sozial verträglichen Bildungssystem für dringend geboten.

Nur eine hervorragend ausgebildete Erwerbsgesellschaft kann aus-reichend flexibel auf die stetigen Veränderungen des globalen Wirt-schaftslebens reagieren und so ihre eigene Infrastruktur aufrecht erhal-ten. Gut und vielseitig ausgebildete Menschen sind unabhängiger in ih-rer Lebensgestaltung. Sie sind wirtschaftlich weniger stark erpressbar,

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freizügiger und in vielerlei Hinsicht nicht so leicht zu instrumenta-lisieren.

Eine qualifizierte Ausbildung der eigenen Bevölkerung macht den Staatdavon frei, fremde Völker (oftmals sogenannte Schwellenländer) durchEntzug ihrer geistigen Elite ausbeuten zu müssen. Außerdem ist für dieeigene geistige Elite genügend Anreiz zum Verbleib in Deutschland zuschaffen.

Bildung ist mehr als Vorbereitung auf einen Beruf. Lerninhalte könnennicht allein daran gemessen werden, welchen Nutzen sie für die spä-tere berufliche Arbeit bringen. Der „industriekompatible Schulabgänger“– wie viele ihn fordern – braucht auch menschliche, soziale und gei-steswissenschaftliche Qualitäten.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert ein dem Stand der kindlichenEntwicklung angepasstes humanes Schulsystem mit individuellen För-dermöglichkeiten. Bildung hat gemäß Begabung zu erfolgen. Bildungund Ausbildung haben auf Unterschiede in den persönlichen Voraus-setzungen zu reagieren und sollten entsprechend einer pluralistischenBildung auch Unterschiede produzieren. Erfolgreiche Bildungsvermitt-lung kann keine Massenabfertigung sein. Dagegen muss das zuneh-mende Analphabetentum in unserem Lande intensiv vermindert wer-den.

Die Wahlfreiheit der Schultypen muss für Eltern und Kinder gewährlei-stet werden. Schüler, Eltern und Lehrkräfte müssen verlässliche unddauerhafte Schulformen haben. Reformen dürfen nicht auf dem Rückender Kinder ausgetragen werden.

Die Familien-Partei Deutschlands sieht eine wichtige Lern-voraussetzung in kleinen Schulklassen, die in Wohnungsnähe angebo-ten werden. Der Unterricht sollte lebensbezogen sein. Bundesweit ist

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eine Schulbuch-, Lernmittel- und Schulwegkostenfreiheit bis zum Ab-schluss der Schule oder Ausbildung zu gewährleisten. BehinderteSchülerinnen und Schüler sind zu integrieren, insofern dies nicht einerbesseren spezifischen Förderung zuwider läuft.

Aus einem Schulwechsel in ein anderes Bundesland sollten keinestrukturbedingten Nachteile entstehen. Gerade Familien sind sonst we-niger freizügig als Kinderlose und werden somit leicht zu den Verlierernin der Konkurrenz des Arbeitsmarktes. Grundvoraussetzung eines fami-lienfreundlichen Bildungswesens ist eine verbindliche Einheitlichkeitund Vergleichbarkeit der in den einzelnen Klassenstufen behandeltenzentralen Lerninhalte und angestrebten Kompetenzen – auch bei einerBeibehaltung föderalistischer Bildungspolitik.

Schule, Ausbildung und Studium nach Vollendung des achtzehnten Le-bensjahres sollte der Staat als Erstausbildung sowohl hinsichtlich derinstitutionellen Kosten der Bildungsträger als auch der unabdingbarenindividuellen Lebenshaltungskosten in einem angemessenen Zeit-rahmen finanzieren. Die Finanzierung sollte an regelmäßige Nachweisedes Bildungserfolges geknüpft werden. Für andere Bildungsgänge sindDarlehen zu gewähren, die zinslos bleiben, solange der/die Betroffenein Deutschland steuerpflichtig ist.

Schwellenängste zu anderen Nationen sollten durch intensivere För-derung von Austauschmaßnahmen in allen Bildungsbereichen abge-baut werden. Eine Ausbildung in anderen EU-Staaten ist zu fördern. ImGegenzug sollte die Steuerpflicht auch an die Nationalität des künftigenErwerbstätigen und nicht allein an den Wohnort gebunden werden.

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10 Gesundheit

Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands vertritt den Grun dsatz,dass die dauerhafte Sicherung menschlicher Existenz in einemmenschenwürdigen Rahmen stets Vorrang vor kurzfrist ig angeleg-ten betriebswirtschaftlichen Erwägungen haben muss.

Die Familien-Partei Deutschlands sieht die Gesundheit der Menschenim engen Zusammenhang mit den Lebensbedingungen. Die ständigsteigende Lebenserwartung ist eng verbunden mit wachsenden Hygie-nestandards eines Volkes, dem medizinischen Fortschritt und einer ver-besserten Ernährungssituation. Andererseits bedingen die neuen Le-bensumstände aber auch neue Krankheiten oder lassen altbekannteKrankheiten in verstärktem Umfange an gesellschaftlicher Bedeutunggewinnen.

Bei der Einführung neuer Technologien ist die Beweispflicht umzu-kehren: Die Betreiber müssen vorab die Gesundheitsverträglichkeit instandardisierten Testverfahren auf unabhängiger wissenschaftlicherBasis nachweisen. Gesetzliche Grenzwerte sind in regelmäßigen zeit-lichen Abständen den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen an-zupassen.

Wichtiger Bestandteil der Gesundheitspolitik der Familien-ParteiDeutschlands ist die Prävention durch Sorge für eine gesunde Umwelt,ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung sowie menschen-würdige Lebens- und Arbeitsbedingungen. In öffentlich zugänglichenRäumen und an Arbeitsplätzen sollte daher auch nicht geraucht werdendürfen.

10.1Ernährung

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Tierhaltung und Kulturpflanzungen zum Zwecke der Ernährung vonMenschen sind strengeren Kontrollen hinsichtlich der Verwendung vonnatur- oder artfremden Hilfsstoffen zu unterwerfen.

Alle Lebensmittel müssen mit allgemeinverständlichen vollständigenHinweisen auf Inhaltsstoffe, Herkunft und angewandte gesundheitlichmöglicherweise bedenkliche Verfahren versehen werden.

Ziel der Landwirtschaft muss es sein, zu einer ökologisch sinnvollenProduktion von Nahrungsmitteln zu kommen. Die Preise sollten für Er-zeuger und Verbraucher auskömmlich sein. Ein wichtiger Schritt hin zueiner naturgerechten Agrarwirtschaft besteht in der Schaffung gleicherWettbewerbsbedingungen zwischen den verschiedenen Handels- undErzeugerzonen. Nach Verwirklichung muss die Subventionierung derLandwirtschaft eingestellt werden.

„Wasser“ ist für die Familien-Partei Deutschlands ein Allgemeingut, dasnicht nach Wettbewerbsgesichtspunkten vermarktet werden darf. Je-dem Menschen ist sein Existenzminimum an diesem Lebensmittel al-lenfalls zu den Gestehungskosten zur Verfügung zu stellen. DemSchutz des Wassers vor Immissionen muss mit besonderer Sorgfaltnachgegangen werden.

10.2Gesundheitswesen

Die Familien-Partei Deutschlands setzt sich für die besondere Rück-sichtnahme und Hilfsbereitschaft gegenüber Kranken und Behindertenein.

Neben der präventiven Medizin soll gleichberechtigt die kurative Medi-zin stehen. Hierbei dürfen einerseits nicht allein wirtschaftliche Ge-sichtspunkte die Normen bestimmen, andererseits sollten jedoch auch

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keine übertriebenen Anforderungen an die Solidarität der Allgemeinheitgestellt werden. Diagnostische Maßnahmen ohne therapeutische Kon-sequenzen sind einzuschränken.

Neben der Säule der Solidarität muss die Säule der Eigenver-antwortung bestehen: wer nachweislich fahrlässig oder nachlässig ge-steigerte Kosten verursacht, muss auch verstärkt zahlen!

Der Konsum von erwiesenermaßen ungesunden Nährstoffen, Nah-rungsmitteln und Rauschmitteln sollte über den Verkaufspreis Sonder-beiträge zum Gesundheitswesen liefern, die nicht in die allgemeineStaatskasse abfließen.

Das finanzielle Gesundheitsrisiko für Krankheit und Behinderung vonKindern muss von den Schultern der Eltern genommen werden. Chro-nisch kranken und behinderten Kindern und Jugendlichen sowie derenFamilien ist jede mögliche Hilfe und Unterstützung zur Erleichterung ih-rer Situation zu gewähren.

Die Familien-Partei Deutschlands wendet sich gegen die Ausgrenzungbestimmter Bevölkerungsgruppen aus dem gesundheitlichen Solidar-pakt – sowohl auf der Ebene der Leistungsempfänger als auch bei denBeitragsleistenden. Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherungund zur Pflegeversicherung sollen aus allen Einkommensarten aufge-bracht werden. Zu beteiligen sind daneben alle Bevölkerungsgruppen,insbesondere auch freiberuflich tätige und verbeamtete Personen.

Die Krankenhäuser werden zunehmend durch politisch verordnete Bet-tenpläne und Gebührenordnungen in betriebswirtschaftliche Zwangs-lagen gedrängt, die Kinder und Jugendliche klar benachteiligen. Die so-genannte Solidargemeinschaft bedient in erster Linie den Wähler. Ent-bindungsstationen und Kinderabteilungen werden wegen angeblicherUnwirtschaftlichkeit geschlossen. Die Frage nach dem volkswirt-

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schaftlichen Nutzen gesund nachwachsender Generationen wird erstgar nicht aufgeworfen.

10.3Forschung und Ethik

Die Züchtung von und der Handel mit Embryonen zu Forschungs-zwecken, zur Arzneimittelgewinnung oder zur Aufbereitung in andereFormen heilkundlicher Mittel ist abzulehnen.

An der Entschlüsselung und an Bauplänen des menschlichen Erbguteskönnen keine Rechte erworben werden. Der Staatengemeinschaft ob-liegt die Pflicht, den Gebrauch derartiger Kenntnisse zu kontrollierenund Missbrauch zu unterbinden.

Eine Präimplantationsdiagnostik bei Embryonen ist nur bei begrün-detem Verdacht einer Erbgutschädigung zu gestatten und darf keines-falls zum Regelfall werden. Die Befruchtung außerhalb des Mutterleibsmit anhängigen genologischen Sortierverfahren darf nicht zum gesell-schaftlichen Standard werden.

Es darf nicht statthaft sein, zu irgendwelchen Zwecken ein genetischesGutachten von Personen einzufordern bzw. ein solches im Zusammen-hang vertraglich zu vereinbaren – auch nicht auf freiwilliger Basis (z.B.bei Arbeitsverträgen oder Versicherungsabschlüssen). Die Anfertigunggenetischer Gutachten ohne Wissen oder Zustimmung der Betroffenen(außer zur Aufklärung von Straftaten bei dringendem Tatverdacht) istunter hohe Strafe zu stellen.

Die Pharmahersteller, die in Deutschland Arzneimittel absetzen, solltengesetzlich verpflichtet werden, alle von den Krankheitsbildern in Fragekommenden Arzneimittel vor der Markteinführung auch auf Wirksamkeitund Verträglichkeit bei Kindern und Jugendlichen nach dem Stand der

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Forschung und Technik hin zu testen. Im Gegenzug kann für diese Arz-neimittel die Dauer des Patentschutzes verlängert werden. Gleiches giltfür die Entwicklung medizinischer Geräte.

11 Infrastruktur

Leitidee: Der Staat steht in der Pflicht der Daseinsvorsorge für sei-ne Bürgerinnen und Bürger insoweit, als es die für die Lebensbe-wältigung notwendige von ihm vorgehaltene Infrastru ktur betrifft.

Für die Familien-Partei Deutschlands bilden alle Einwohner dies-bezüglich eine Solidargemeinschaft, in der möglichst viele ihren Beitragzu leisten haben, aber Niemand über Gebühr belastet werden darf.

Wohnen

Für die Familien-Partei Deutschlands ist Wohnraum generationenüber-greifend zu planen und zu bauen. Diese Forderung bezieht sich sowohlauf die bauliche Realisierung der Wohnungen selbst, als auch auf dieGestaltung des Wohnumfeldes.

Zum Beispiel können Wohnungen so geplant werden, dass Zimmer fürKinder zu einem späteren Zeitpunkt für die Aufnahme alter Familienan-gehöriger geeignet sind. So kann eine entsprechende Wohnraumgrößedie natürliche Entfaltung des Kindes gewährleisten. Das Wohnungsum-feld muss so beschaffen sein, dass für Kinder genügend Lebensraumzum gefahrlosen Spielen und für den älteren Mitbewohner genügend

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Möglichkeiten zu einem angenehmen Aufenthalt im Freien gegebensind.

Altersgemischtes Wohnen und unabhängiges Wohnen im Alter sind zufördern, ebenso die leichte Erreichbarkeit von Geschäften des täglichenBedarfs.

Bauen und Wohnen sollten möglichst umweltschonend erfolgen. Ins-besondere ist Rücksicht auf die verfügbaren Ressourcen an Energie,Boden und Baustoffen für künftige Generationen zu nehmen.

Die Familien-Partei Deutschlands fordert einen familiengerechten Woh-nungsbau. Niemand darf aufgrund der Tatsache, dass er Kinder hat,auf dem Wohnungs- und Mietsektor im Abseits stehen. Familien habenhöheren Wohnraumbedarf, verfügen derzeit über geringere Einkom-mensanteile für die Bezahlung des Wohnraums. Mit Erstattung der Kin-derkosten und einem Erziehungsgehalt werden sie bei dem Wettbe-werb auf dem Wohnungsmarkt die gleichen Chancen wie kinderlose In-teressenten haben. Familien sollen beim Erwerb von Wohneigentumgefördert werden. Bei dieser Förderung sind sie nicht schlechter zustellen als zwei nicht verheiratete Erwachsene.

11.1Verkehr

Die Familien-Partei Deutschlands steht für ein ausgewogenes Verhält-nis zwischen der Erhaltung individueller Mobilität und dem Ausbau ei-nes konkurrenzfähigen Angebots an öffentlichen Verkehrs- und Trans-portmitteln. Sie sieht eine große Chance in der Kombination von Indivi-dual- und Massenverkehr. Sie bewertet die momentanen Planungen alsdeutlich zu Ungunsten des letzteren Aspekts. Das greift negativ in dieZukunftschancen künftiger Generationen ein.

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Die Familien-Partei Deutschlands ist für die Erforschung und den Aus-bau neuer umweltschonender Technologien und Organisationsformenin allen Verkehrsbereichen.

Das Transportaufkommen sollte stark reduziert werden. Es sollte z.B.angestrebt werden, Produktionsstätten, weiterverarbeitende Betriebeund Kundschaft in räumliche Nähe zueinander zu bringen. Insofern istdie von der Industrie praktizierte Just-in-time-Lieferung zu kritisieren.

Transportkosten auf dem Straßenweg oder gar auf dem Luftweg müs-sen künftig auch die Vorhaltekosten für das Verkehrsnetz und die Fol-gekosten für die Umwelt in voller Höhe erfassen. Transporte über län-gere Strecken sollten vorrangig auf dem Schienenweg erfolgen.

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein vielfrequentiertes Transitlandinnerhalb Gesamteuropas. Der so verursachte Verkehr beeinträchtigtden Verkehrsfluss und schädigt das Fernstraßennetz erheblich. Im Sin-ne einer angemessenen Kostenbeteiligung fordert die Familien-ParteiDeutschlands die Autobahngebühren für LKW beizubehalten. Im Sinneeiner angemessenen Kostenbeteiligung fordert die Familien-ParteiDeutschlands eine einheitliche Maut für Straßenbenutzung in allen eu-ropäischen Ländern.

Das Fahraufkommen im Geschäftsbereich kann durch den Ausbauneuer Kommunikationsmedien deutlich herab gesetzt werden. Durchdie Nutzung moderner Kommunikationssysteme werden sich künftigviele Fahrten erübrigen, auch solche zwischen Wohnung und Arbeits-platz.

Die Preise für Flugbenzin müssen international deutlich angehobenwerden, um Wettbewerbsvorteile dieses sehr Umwelt schädigendenVerkehrsmittels auszugleichen und mit den Mehreinnahmen entspre-chende Umweltmaßnahmen zu finanzieren.

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Beim Personenverkehr ist dem Aufbau öffentlicher Verkehrsmittel ge-genüber der Erweiterung von Park- und Straßenkapazitäten Vorrang zugewähren. Die Preise im ÖPNV sollten so gestaltet werden, dass dieFahrtkosten vergleichbar sind mit denen bei Nutzung eines Pkw. Insbe-sondere ist das Angebot an Kleingruppen- und Familientarife auszu-bauen. Als flankierende Maßnahme muss der Ausbau der Radwege-netze besonders in Städten zügig vorangetrieben werden.

Besonderes Augenmerk ist auf eine bedarfsgerechte Versorgung desländlichen Raumes mit öffentlichen Verkehrsverbindungen – geradeauch an Wochenenden – zu legen.

Jährlich verunglücken Tausende von Kindern auf Straßen. Schutzmaß-nahmen für die Kinder müssen mit Nachdruck ergriffen werden. DerVerkehrserziehung ist verstärkte Aufmerksamkeit zu schenken, jedochmuss ein kindgerechter Verkehr Vorrang vor verkehrsgerechten Kin-dern haben! Die Haftungsgrenze für Kinder bei der Teilnahme am öf-fentlichen Verkehr ist von derzeit sieben Jahren auf das Lebensalterzehn Jahre heraufzusetzen.

Kinder und Senioren sind noch stärker als bisher in ihren spezifischenEigenschaften bei Planungen und Vorschriften zum Straßenverkehr zuberücksichtigen.

11.2Versorgung und Entsorgung

Um Ver- und Entsorgungsstrukturen zu erhalten, erkennt die Familien-Partei Deutschlands die Notwendigkeit von wirtschaftlicher Betätigungder Kommunen an. Gleichwohl sollen auch hier Marktmechanismengreifen können.

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Die Familien-Partei Deutschlands setzt in ihren Vorschlägen zur Ge-bührengestaltung auf das Verursacherprinzip: Jede Generation hat dievon ihr durch ihre Lebensweise verursachten Kosten zu tragen. Die Ge-bührensysteme müssen Fixkosten und Nutzungskosten getrennt erfas-sen und weitergeben.

11.3Telekommunikation

Gesundheitliche Beeinträchtigungen können bei Mobilfunk nach derzei-tigem Wissensstand bereits unterhalb der derzeit geltenden Grenzwer-te nicht ausgeschlossen werden.

Da Kinder und Jugendliche entwicklungsphysiologisch besonders ge-fährdet sind, müssen Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung auf dem je-weils technisch niedrigstmöglichen Stand festgesetzt werden.

An Orten, an denen sich Menschen in größerer Anzahl unfreiwillig auf-halten, ist das Betreiben drahtloser Kommunikationstechnik auf ein not-wendiges Minimum zu beschränken. Dies gilt besonders für Kinderta-gesstätten, Schulen und Krankenhäuser.

Es ist eine öffentliche Datenbank mit biometrischen Daten einzurichten,um Strahlenbelastungen und gesundheitliche Schäden wissenschaftlicherfassen zu können.

Die Kommunen sollen verpflichtet werden, in Zusammenarbeit mit denMobilfunkanbietern ein Standortkonzept zu erstellen, wobei Mobilfunk-anlagen nur auf Grundlage dieses Konzepts genehmigungsfähig sind.Die Mobilfunkanbieter haben dieses Standortkonzept zu refinanzieren

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12 Umwelt und Ressourcen

Leitidee: Alles politische Handeln muss dem Prinzip der Nach -haltigkeit dienen, d.h. es muss eine dauerhafte und zukunftsfähigeLebensperspektive auch für kommende Generationen er mögli-chen bzw. darf sie zumindest nicht behindern.

Die Familien-Partei Deutschlands tritt für diesen ökologischen Genera-tionenvertrag ein.

12.1Mensch, Tier und Natur

Im Einzelnen legt die Familien-Partei Deutschlands Wert auf folgendeSchwerpunkte:

− Der Respekt vor der Natur ist ein wichtiges Erziehungsziel; Um-welterziehung ist daher eine der Aufgaben von Schule und Eltern-haus.

− Die Artenvielfalt in Flora und Fauna muss im Interesse kommenderGenerationen im Rahmen der Verhältnismäßigkeit erhalten wer-den.

− Tiere sollen als Mitgeschöpfe geachtet und geschützt werden. DieFamilien-Partei gibt dem Tierschutz europaweit einen größerenStellenwert und setzt sich für artgerechte Tierhaltung ein.

− Luft, Boden und Wasser reinzuhalten muss ein vordringliches Zielder Politik sein.

− Lärmimmissionen verursachen viele zivilisatorische Krankheiten undmüssen stärker als bisher eingedämmt werden.

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− Müllvermeidung ist sinnvoller als Müllverbrennung oder Müll-deponierung.

Das Freisetzen genmanipulierter Organismen in die Natur ist strengeninternationalen Maßstäben zu unterwerfen. Unerlaubtes Einbringen vonin ihrem Erbgut veränderten fortpflanzungsfähigen Pflanzen oder Tie-ren in natürliche oder wirtschaftliche Kreisläufe ist strafrechtlich interna-tional zu verfolgen und mit wirtschaftlich empfindlichen Strafen zu bele-gen.

12.2Energie

Vorhandene Energiereserven sollen sparsam verwendet werden; dieEntwicklung regenerativer und umweltschonender Verfahren ist vor-dringlich. Die Entnahme nichtregenerativer Rohstoffe muss die Erfor-schung und Verwirklichung regenerativer Alternativen über eine Abga-be selbst finanzieren.

Die Nutzung der Atomenergie bringt unübersehbare Gefahren – durchden Betrieb der Kernkraftwerke und nicht zuletzt durch den Umgang mitAtommüll. Die Familien-Partei Deutschlands steht für einen schnellenAusstieg aus dieser Art der Energiegewinnung. Weltweit müssen trag-fähige Lösungen für die Endlagerung von Atommüll gefunden werden.

Die Familien-Partei Deutschlands strebt an, dass sich angesichts derzunehmenden Umweltbelastungen in absehbarer Zukunft die „lokaleEnergieversorgung“ verbunden mit einer deutlichen „Dezentralisierung“durchsetzt. Neben der Verwendung von Sonnenkollektoren, Solarzellensowie Wind- und Wasserkraftanlagen propagiert sie die Nutzung vonBiogas und Biomasse, die thermische Verwertung unvermeidbarenMülls, Kraft-Wärme-Kopplung, den Einsatz von Wärmepumpen und La-tent-Wärme-Speichern und nicht zuletzt den umfassenden Einstieg in

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die Wasserstofftechnologie. Die Familien-Partei Deutschlands will dies-bezügliche Forschung und Projekte verstärkt fördern.

Außerstaatliche wirtschaftliche Monostrukturen, Oligopole oder Kartelle,die die energetischen Lebensgrundlagen eines Volkes beherrschen,lehnt die Familien-Partei Deutschlands ab. Der Staat darf in seinen Ent-scheidungen nicht erpressbar werden.

Die Familien-Partei Deutschlands steht für einen „kontrollierten Wettbe-werb“ bei der Energieversorgung. Es dürfen keine Strukturen geschaf-fen werden, die zu Gunsten günstiger Tarife die Umwelt ausbeuten.

Konsum und Energieverbrauch sind nicht die einzigen Maßstäbe, andenen sich Lebensqualität bemisst. Die Familien-Partei Deutschlandswird jede Politik entschieden und dauerhaft bekämpfen, die nur nachdem Motto „mehr - schneller - teurer“ vordergründige Konsumbedürf-nisse zu Lasten kommender Generationen bedient.

13 Völkergemeinschaft

Leitidee: Die Familien-Partei Deutschlands sieht die Frieden s-erhaltung und die Kriegsvermeidung als wesentliche Aufgabe derAußenpolitik an. Sie wendet sich gegen die Ausnutzu ng andererVölker und die Zerstörung fremder Lebensräume zur B efriedigungeigener Bedürfnisse.

Die schlimmste Bedrohung des weltweiten Friedens ist die wachsendeUngerechtigkeit der Lebensverhältnisse. Eine Welt, in der 20 Prozentaller Menschen über 80 Prozent der Güter und Produktionsmittel verfü-gen, kann keinen Frieden finden. Von daher ist Entwicklungspolitik –

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als „Hilfe zur Selbsthilfe“ – für die Familien-Partei Deutschlands dieVoraussetzung jeder Friedenspolitik.

Asyl sollte allen Berechtigten gewährt werden, denen ein sicheres Asyl-land in ihrem Kulturkreis nicht zur Verfügung steht.

Ausländer, die in die Bundesrepublik Deutschland kommen, um hier inFrieden dauerhaft leben und arbeiten zu können, sollen uns willkom-men sein als Mitmenschen mit gleichen Rechten und Pflichten. Voraus-setzung ist, dass sie sich uneingeschränkt zur freiheitlich demokrati-schen Grundordnung unserer Verfassung bekennen, die Gesetze ach-ten, den Willen zur Integration in unsere Gesellschaft mitbringen undeine wirtschaftlich gesicherte Existenz in Deutschland anstreben. DieIntegration der Neubürger sollte gezielt gefördert werden. Es darf keineDiskriminierung wegen ihrer ethischen, kulturellen und religiösen Le-bensweise erfolgen. Es ist darauf hinzuwirken, dass sich vor allem inGroßstädten keine Gettos einzelner fremder Nationalitäten bilden.

Damit sich nicht weiter Parallelgesellschaften in Deutschland ausbilden,unterstützt die Familien-Partei Deutschlands die Pflicht, Deutsch zu ler-nen und Deutsch zu sprechen. Andererseits sind Einrichtungen zum Er-halt der Landessprachen, Sitten und Kulturen zu unterstützen.

Alle rechtlichen Rahmenbedingungen sollten innerhalb der Europä-ischen Union (EU) angeglichen werden. Soweit möglich ist die Vielfaltder Regionen zu erhalten. Die direkte Bürgerbeteiligung in der EU ist zustärken, insbesondere das Europäische Parlament muss gegenüberder EU-Kommission eine stärkere Stellung bekommen.

Die Familien-Partei Deutschlands tritt ein für ein vereintes Europa unddie Verwirklichung der Menschenrechte weltweit, insbesondere auchder Kinderrechte im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention und der eu-

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ropäischen Menschenrechtskonvention. Zu den elementaren Men-schenrechten gehören auch soziale Mindeststandards.

Ein vereintes Europa bedeutet für die Familien-Partei Deutschlands ne-ben einer Wirtschafts- und Währungsunion auch eine gemeinsame Au-ßen- und Sicherheitspolitik. Die Bundeswehr muss sich dem großenZiel der Friedenserhaltung verpflichtet wissen. Militärische Einsätze au-ßerhalb Deutschlands dürfen nur nach sorgfältiger Abwägung der Fol-gen stattfinden und müssen unter Parlamentsvorbehalt bleiben.

Umfangreiche Kontakte der Menschen verschiedener Länder und Kul-turen untereinander sind eine wesentliche Voraussetzung friedlichenZusammenlebens. Bi- und multinationale Begegnungen für alle Alters-stufen sind zu fördern. Das Erlernen zumindest einer Fremdsprachesollte bildungspolitischer Standard in Deutschland werden.

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Schlusswort

Bei der Familien-Partei Deutschlands haben die Interessen der Famili-en Priorität. Sie betreibt Familienpolitik als Grundlage aller politischenBereiche und nicht als Rückzug auf eine einzelne Thematik. Sie setztauf das moralische Verantwortungsbewusstsein, die Gesprächs-offenheit, die Informationsbereitschaft und die Konsensfähigkeit aller ander politischen Willensbildung beteiligten Gruppen. Sie geht von derfreien Gewissensentscheidung ihrer Mandatsträger aus und zieht sach-dienliche Entscheidungen im Rahmen des Parteiprogramms Fraktions-zwängen vor.

Die Familien-Partei Deutschlands sieht ihre politische Chance nebeneinem direkten Mitwirken in den Volksvertretungen auch in der Einfluss-nahme auf die Programme und Entscheidungen der etablierten Partei-en, indem sie diese mit der Abwerbung von Wählerstimmen konfrontiertund familiengerechte Alternativen aufzeigt. Sie nimmt dadurch auchEinfluss auf Regierungen und Medien.

Die Familien-Partei Deutschlands sieht sich auch als sinnvolles Ange-bot für Nichtwählerinnen und Nichtwähler. Für Protestwähler bietet dieFamilien-Partei Deutschlands als Partei der politischen Mitte eine kon-struktive Alternative zu den etablierten Parteien.

Die Familien-Partei Deutschlands will mit ihrem Engagement erreichen,dass alle demokratischen Parteien in der Bundesrepublik DeutschlandFamilienpolitik als Grundlage einer zukunftsfähigen, nachhaltigen undsolidarischen Politik begreifen.

Kassel, im September 2007

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Stichwortverzeichnis

AAbgeordnete.............................13, 15Abgeordnetenzeit...........................14Abtreibung......................................37Alleinerziehende.............................34Altersversorgung............................31Amtszeit..........................................14Arbeit..................................33, 43, 52Arbeitslosigkeit...................26, 43, 47Arbeitsplätze.....27, 39, 42, 43, 46, 54Arbeitszeiten.............................38, 47Asyl.................................................66Ausbildung..........................34, 51, 52Ausbildungsplätze....................39, 45

BBehinderte....................51, 53, 55, 56Bevölkerungspolitik..................10, 31Bildung.....................9, 45, 48, 51, 52Biotechnologie................................41Bundesfreiwilligendienst.................32

DDatenschutz...................................24Demokratie.........................12, 15, 30Dumping.........................................43

EEhegattensplitting...........................27Endlagerung...................................64Energie...............................28, 59, 64Energieversorgung...................64, 65Entsorgung.....................................61Ernährung.......................................54Erziehung5, 9, 13, 20, 22, 35, 36, 48, 50, 63Erziehungsabgabe.........................35

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Erziehungsgehalt21, 31, 33, 34, 35, 47, 50, 59Ethik................................................57Europa......................................66, 67Existenzgründung...........................39Existenzminimum.....................30, 55

FFamilienarbeit.................5, 13, 38, 46Familienkasse....................31, 33, 35Familienleistungsausgleich 32, 33, 37Familienpolitik...............10, 20, 31, 68Familiensplitting..............................27Finanznot der Kommunen..............28Forschung..............57, 58, 60, 64, 65Freiwilliges Soziales Jahr...............32Fremdbetreuung.................34, 37, 46Frieden.....................................65, 66Frieden................................................

sozialer 30

GGenerationen......................................

Rechte der heranwachsenden 13Solidarität zwischen den 4, 9

Generationenvertrag6, 8, 9, 10, 30, 51ökologischer 63

Gerechtigkeit..................................18Gesundheit...................23, 33, 54, 62Gewaltenteilung........................17, 18Gleichstellung.....................................

der Geschlechter 13, 21innerhalb der Generationen 9mit Kinderlosen 22von Familienarbeit und Erwerbsarbeit5

Globalisierung................................40

IInfrastruktur 5, 7, 8, 10, 37, 41, 52, 58

K

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Kinderbetreuung.............................47institutionelle 48

Kinderkostengeld....27, 31, 33, 34, 35Kinderkriminalität............................20Kindesunterhalt........................21, 37

LLärm...............................................63Lebensstandard..............................10Legislaturperiode............................14

MMindestlohn....................................40Mobilfunk........................................62

NNachhaltigkeit.......................5, 42, 63

PParallelgesellschaften....................66Parteienfinanzierung......................16Parteispenden................................17Pensionsansprüche........................14Praktikanten...................................40Prävention von Straftaten...............49präventive Medizin.........................55

RRechtsgrundsätze..........................18Rechtsprechung.......................18, 23Rechtsreformen..............................23Rechtssicherheit.......................18, 20Rechtswesen..................................18Rente..................................26, 35, 46Rentenkasse..................................31Rentenreform.................................31

SSchulformen.............................50, 52Schulmodelle..................................50Schwangerschaftsabbruch.............33Sicherheit, öffentliche.....................24

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Soziale Marktwirtschaft..................38Sozialhilfe.......................................31Sozialkassen......................29, 30, 31

Beiträge 9, 10, 26, 27, 29, 56Beitragspflicht 9, 30, 45

Sozialsysteme..............27, 32, 37, 45Sozialversicherungen.....................30Spenden.........................................28Staatsverschuldung........................19Steuern...................26, 27, 28, 29, 30

Steuerflucht 29Steuerfreibeträge 30Steuergesetzgebung 23Steuerhinterziehung 29Steuerpflicht 29, 46, 53

Strahlenbelastung..........................62

TTelekommunikation........................62

UUmfragen........................................15Umwelt.....................5, 54, 60, 63, 65

VVerkehr...............................59, 60, 61Verkehr...............................................

öffentlicher Personenverkehr 61Verursacherprinzip...................23, 62Volksabstimmungen.......................15

WWahlfreiheit.........................................

der Kinderbetreuung 33, 37, 50der Schultypen 50, 52

Wahlrecht............................................für Alle 14für Kinder 18

Wirtschaftspolitik................41, 42, 43Wohnen....................................58, 59

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ZZeitarbeit........................................42Zivildienst.......................................32

Vorbeugung ..................................20

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Impressum

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