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Der Fortschrittsglaube und die Idee der Rückkehr in den Sozialwissenschaften. (Heft 279 der Sammlung „Recht und Staat in Geschichte und Gegenwart“) by Walter Adolf Jöhr Review by: Antonio Montaner FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 25, H. 3 (1966), pp. 499-500 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40910323 . Accessed: 15/06/2014 19:07 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 62.122.73.34 on Sun, 15 Jun 2014 19:07:29 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Der Fortschrittsglaube und die Idee der Rückkehr in den Sozialwissenschaften. (Heft 279 der Sammlung „Recht und Staat in Geschichte und Gegenwart“)by Walter Adolf Jöhr

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Der Fortschrittsglaube und die Idee der Rückkehr in den Sozialwissenschaften. (Heft 279 derSammlung „Recht und Staat in Geschichte und Gegenwart“) by Walter Adolf JöhrReview by: Antonio MontanerFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 25, H. 3 (1966), pp. 499-500Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40910323 .

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Besprechungen

H. Müller-Groeling : Maximierung des sozialen Gesamtnutzens und Ein- kommensgleichheit. Schriftenreihe Annales Universitatis Saraviensis, Rechts- u. wirtschw. Abt., Köln 1965. Karl Heymanns Verlag. 151 Seiten.

In dieser Arbeit geht es um die Frage, ob aus dem Ziel der Maximierung des Gesamtnutzens einer Volkswirtschaft die gleichmäßige Einkommensverteilung als eine zwingende, sozusagen technische Notwendigkeit abzuleiten ist, für deren Be- gründung man keines wertenden Urteils bedarf.

Der Autor weist zunächst darauf hin, daß die Zielvorstellung „Nutzenmaxi- mierung" selbst durchaus mit anderen wirtschaftspolitischen Zielen konkurriert und folglich nicht wertungsfrei akzeptiert werden kann, wie es häufig geschieht. Zu einer ausführlichen Erörterung des Problems der Nutzenmaximierung werden dann die neueren Lösungsvorschläge dargestellt und kommentiert. An diese statische Be- trachtung schließen sich die Probleme mehr dynamischen Charakters an: Grenz- nutzen des Einkommens, Theorie des Anspruchsniveaus und der zeitlichen Ände- rungen der Präferenzstruktur.

Das Ergebnis der sorgfältigen, auf breiter Literaturkenntnis fußenden Ana- lyse läßt sich wie folgt zusammenfassen: Der Nutzen ist weder exakt definierbar noch durch raffinierte Meßvorschriften operational zu machen. Das Ziel der Ge- samtnutzenmaximierung ist insbesondere unter dynamischen Bedingungen als Argument für eine egalitäre Einkommensverteilung nicht haltbar. Dennoch ist die Gesamtnutzenmaximierung bei ausdrücklichem Hinweis auf die implizierten Wert- urteile ein zweckmäßiges Instrument zur Klärung wohlfahrtsökonomischer Frage- stellungen.

Der Arbeit ist ein Literaturverzeichnis und dankenswerterweise auch ein Sach- und Personenregister angefügt worden.

Kritisch ist anzumerken, daß die Darstellung sich auch im Detail an die meist englische Originalliteratur eng anlehnt (wobei die Belesenheit des Autors imponiert). Die großen Linien kommen jedoch etwas zu kurz. Sein eigenes Urteil läßt der Autor gleichsam nur auf Gummisohlen auftreten. Etwas mehr Mathematik wäre seiner Sache sicher auch nützlich gewesen. Insbesondere hätte die Darstellung der engen mathematischen Voraussetzungen für die Übereinstimmung der Optima der mikro- ökonomischen und der daraus aggregierten makroökonomischen Nutzenfunktion das Ergebnis unterstützt.

E. Helmstädter

Walter Adolf Jöhr: Der Fortschrittsglaube und die Idee der Kückkehr in den Sozialwissenschaften. (Heft 279 der Sammlung ,,Kecht und Staat in Geschichte und Gegenwart".) Tübingen 1964. J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) . 28 Seiten.

Die vorliegende Broschüre gibt den durch Anmerkungen sowie einige erläu- ternde Gedanken und Zitate ergänzten Wortlaut der Festrede wieder, die Jöhr anläßlich der Einweihung der neuen Gebäude der Hochschule St. Gallen für Wirt- schafts- und Sozialwissenschaften im Sommer 1963 gehalten hat.

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500 Besprechungen

Wie Jöhr eingangs bemerkt, hat die immer weitere Lebenskreise erfassende Dynamik unserer Zeit - am sichtbarsten in den Bereichen der Naturwissenschaften und der Technik, aber auch der Wirtschaft und der Politik - zu den unterschiedlich- sten Interpretationen Anlaß gegeben, die in einer breiten Skala vom Fortschritts- glauben bis zu der Vorstellung reichen, daß die Gesellschaf t zu einem früheren oder gar zum Ur-Zustand zurückkehren solle oder von selbst zurückkehren werde (S. 8). Die geistesgeschichtlich weit ausholende Betrachtung des Autors läßt die Kron- zeugen sowohl der Fortschrittsgläubigkeit als auch der Idee der Rückkehr zu Wort kommen und verbindet damit einen gedrängten Bericht von den gesellschaftlichen und ökonomisch -technischen Wandlungen, die in diesen geschichtsphilosophischen und sozialkritischen Bekenntnissen Resonanz gefunden haben. Begreiflicherweise gilt das Hauptaugenmerk des Verfassers jenen Gelehrten und Zeitkritikern, die un- mittelbar oder mittelbar der Nationalökonomie die Aufgabe und Verantwortung zugewiesen haben, über Schicksal und Entscheidung menschenweltlichen Handelns in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Rechenschaft zu geben.

In seiner abschließenden Stellungnahme leuchtet Jöhr in die Schattenseiten des technischen und zivilisatorischen Fortschritts hinein, aber er läßt keinen Zweifel daran, daß wir diesen säkularen Entwicklungsprozeß beeinflussen, wo nicht gar beherrschen können. Ort und Stunde seiner Ansprache lassen Jöhr mit der Mahnung enden, daß gerade die Sozialwissenschaften ihrer Berufung eingedenk bleiben müssen, uns allen „einen möglichst großen Bereich eigenen Gestaltungsvermögens zu schaf- fen" (S. 25).

Antonio Montaner

Erich Schneider: Aufgaben und Übungen zur Wirtschaftstheorie. Tübingen 1965. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck). 144 Seiten. Die vorliegende Aufgabensammlung ist vom Verfasser als Ergänzung zu den

ersten drei Bänden seiner „Einführung in die Wirtschaftstheorie" konzipiert und wird, da es sich bei dieser um das weitestverbreitete einschlägige Lehrbuch in deutscher Sprache handelt, einem großen Leserkreis von Nutzen sein.

Bei den insgesamt über 800 Fragen und Aufgaben handelt es sich zum Teil um solche, die der Stoffwiederholung im engeren Sinne dienen, in denen also die Be- schreibung und Erklärung bestimmter Begriffe, Zusammenhänge, Gesetzmäßig- keiten und Theorien gefordert wird. Die richtigen Antworten, die manchmal recht umfassend sein müssen, können hier ohne große Mühe der „Einführung" entnommen werden, zumal da der Aufbau des Übungsbuches, mit Ausnahme des vierten, für Fortgeschrittene bestimmten Teils, dem der „Einführung" folgt.

Interessanter sind diejenigen Aufgaben, deren Formulierung die vollständige Beherrschung der Materie voraussetzt, die also der Studierende sich nicht selbst entwickeln kann, deren Lösung aber für ihn die so wünschenswerte Übung in der selbständigen Anwendung theoretischen Wissens auf konkrete Fragestellungen dar- stellt. In dieser Hinsicht liefert die Aufgabensammlung eine Fülle von Anregungen und schließt eine große Lücke in der deutschen Lehrbuchliteratur.

Wichtig wäre freilich, auch bei diesem Typ von Aufgaben dem Benutzer eine Möglichkeit zur Kontrolle seiner Antworten zu bieten. Dies könnte bei den Auf- gaben, die mit Hilfe mathematischer Beziehungen zu lösen sind, durch eine kurze Angabe des Endergebnisses erreicht werden, ohne daß alle Vorüberlegungen und Zwischenschritte erläutert zu werden brauchten, was zweifellos den Rahmen eines derartigen Buches sprengen würde. In einigen, allerdings nicht sehr zahlreichen Fällen ist ein solches Endergebnis bereits in der Fragestellung eingeschlossen, etwa in der Form: „Zeigen Sie, daß gelten muß. . .".

Gewiß lassen sich nicht alle der angeschnittenen Probleme in Aufgaben mit eindeutigen Ergebnissen behandeln, doch sollte dies u.E. soweit wie möglich ge- schehen. Als Beispiel sei nur auf die nach v. Thiinen zitierte Frage (Nr. 126, S. 47) verwiesen. Bei zusätzlichen Angaben über die Höhe der Löhne und Preise, die im übrigen bei v. Thiinen im folgenden, nicht mehr zitierten Absatz zu finden sind,

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