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Der Hedonismus Der Hedonismus Das menschliches Handeln Das menschliches Handeln ausschließlich motiviert ausschließlich motiviert durch den durch den Gewinn von Lust und Gewinn von Lust und die Vermeidung von Unlust die Vermeidung von Unlust

Der Hedonismus

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Der Hedonismus. Das menschliches Handeln ausschließlich motiviert durch den Gewinn von Lust und die Vermeidung von Unlust. Der Hedonismus. Als ethische Position wird vertreten, dass es keine anderen Beweggründe des Handelns gibt als die Befriedigung empirisch-naturaler, sinnlicher Affekte. - PowerPoint PPT Presentation

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Der HedonismusDer Hedonismus

Das menschliches Handeln Das menschliches Handeln ausschließlich motiviert durch den ausschließlich motiviert durch den

Gewinn von Lust und die Gewinn von Lust und die Vermeidung von UnlustVermeidung von Unlust

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Der HedonismusDer Hedonismus

Als ethische Position wird vertreten, dass es Als ethische Position wird vertreten, dass es keine anderen Beweggründe des Handelns keine anderen Beweggründe des Handelns gibt als die Befriedigung empirisch-naturaler, gibt als die Befriedigung empirisch-naturaler, sinnlicher Affekte. sinnlicher Affekte.

Das sittlich Gute ist so das Lustvolle. Der Sinn Das sittlich Gute ist so das Lustvolle. Der Sinn der Praxis liegt in der Realisierung eines Lust-der Praxis liegt in der Realisierung eines Lust-Unlust-Kalküls.Unlust-Kalküls.

Die Vernunft ist instrumentalisiert, sie hat die Die Vernunft ist instrumentalisiert, sie hat die Aufgabe, den Lust-Unlust-Kalkül zu Aufgabe, den Lust-Unlust-Kalkül zu optimieren. optimieren.

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Der HedonismusDer Hedonismus

Die Die technischentechnischen Überlegungen geben an, Überlegungen geben an, wie man die wünschenswerten Ziele (der wie man die wünschenswerten Ziele (der Lust) möglichst Lust) möglichst effizient und sichereffizient und sicher erreichen kann (Regeln der erreichen kann (Regeln der Geschicklichkeit) .Geschicklichkeit) .

Die Die pragmatischenpragmatischen Überlegungen Überlegungen betreffen die betreffen die ZieleZiele, die man wählen sollte, , die man wählen sollte, um im Lust-Unlust-Kalkül möglichst positiv um im Lust-Unlust-Kalkül möglichst positiv abzuschneiden (Ratschläge der Klugheit).abzuschneiden (Ratschläge der Klugheit).

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Der HedonismusDer Hedonismusgeschichtlichgeschichtlich

Der Hedonismus ist schon in der griechischen Der Hedonismus ist schon in der griechischen Philosophie der Antike aufgetreten; Philosophie der Antike aufgetreten;

in der Tradition der empiristischen Ethik in der Tradition der empiristischen Ethik führte die hedonistische Grundorientierung zu führte die hedonistische Grundorientierung zu sehr unterschiedlichen Positionen; sehr unterschiedlichen Positionen;

vor allem wollten die Philosophen der vor allem wollten die Philosophen der angelsächsischen Aufklärung auch die angelsächsischen Aufklärung auch die altruistischen und sozialen Dimensionen in altruistischen und sozialen Dimensionen in das empirische Streben nach Lust integrieren.das empirische Streben nach Lust integrieren.

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Antiker HedonismusAntiker Hedonismus

Aristipp von Kyrene (435-365): Aristipp von Kyrene (435-365): Ziel des Handelns ist ein möglichst Ziel des Handelns ist ein möglichst

lustvolles Leben, also die positive, lustvolles Leben, also die positive, konkrete, aktuelle Lust.konkrete, aktuelle Lust.

Ethik ist Lebenskunst zur Führung Ethik ist Lebenskunst zur Führung eines eines möglichst genussvollen und möglichst genussvollen und beschwerdefreien Lebens.beschwerdefreien Lebens.

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Antiker HedonismusAntiker Hedonismus

Epikur (341-270) Epikur (341-270)

Auch bei ihm sind Lust und Unlust die einzigen Auch bei ihm sind Lust und Unlust die einzigen Motive des menschlichen Handelns. Motive des menschlichen Handelns.

Aber es geht ihm nicht um möglichst viele Aber es geht ihm nicht um möglichst viele konkrete Lusterlebnisse, sondern konkrete Lusterlebnisse, sondern um um dauerhafte Lust in Ruhedauerhafte Lust in Ruhe, um ein Leben in , um ein Leben in Ataraxie (d.i. Leidenschaftslosigkeit, Ataraxie (d.i. Leidenschaftslosigkeit, Unerschütterlichkeit der Seele).Unerschütterlichkeit der Seele).

Es gibt höhere (seelische) und niedere (leibliche) Es gibt höhere (seelische) und niedere (leibliche) Lüste.Lüste.

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Britischer EmpirismusBritischer Empirismus

David Hume 1711-1776David Hume 1711-1776

Seine Lehre hat eine eminente Seine Lehre hat eine eminente wirkungsgeschichtliche wirkungsgeschichtliche Bedeutung bis zur GegenwartBedeutung bis zur Gegenwart

Es ist eine nicht-egoistische Es ist eine nicht-egoistische EthiktheorieEthiktheorie

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David HumeDavid Hume

Gegenstand moralischer BilligungGegenstand moralischer Billigung Einfache empirische Überlegung:Einfache empirische Überlegung: Wir schätzen und Wir schätzen und

loben Menschen dann als moralisch, wenn sie sich loben Menschen dann als moralisch, wenn sie sich durch ein bestimmtes durch ein bestimmtes WohlwollenWohlwollen gegenüber den gegenüber den Mitmenschen und der menschlichen Gesellschaft Mitmenschen und der menschlichen Gesellschaft auszeichnen und bestrebt sind, ihnen durch ihr auszeichnen und bestrebt sind, ihnen durch ihr Handeln zu nützen und zu ihrem Glück beizutragen.Handeln zu nützen und zu ihrem Glück beizutragen.

Die moralische Billigung bezieht sich so auf Die moralische Billigung bezieht sich so auf Einstellungen, Haltungen und Handlungen, die nicht Einstellungen, Haltungen und Handlungen, die nicht egoistisch, sondern egoistisch, sondern altruistischaltruistisch und und sozial motiviertsozial motiviert sind und sich insofern am Wohl der anderen und am sind und sich insofern am Wohl der anderen und am Nutzen der Allgemeinheit orientieren.Nutzen der Allgemeinheit orientieren.

Wir empfinden Wir empfinden SympathieSympathie für solche Menschen, für solche Menschen, genauso wie uns egoistische und asoziale genauso wie uns egoistische und asoziale Einstellungen missfallen.Einstellungen missfallen.

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David HumeDavid Hume

Das Grundphänomen der moralischen Billigung Das Grundphänomen der moralischen Billigung ist interkulturell und allgemein-menschlich. Es ist interkulturell und allgemein-menschlich. Es hat offenbar mit der psychischen Konstitution hat offenbar mit der psychischen Konstitution des Menschen zu tun.des Menschen zu tun.

Warum? Weil uns das Wohl der Mitmenschen Warum? Weil uns das Wohl der Mitmenschen bzw. das allgemeine Wohl nicht gleichgültig ist.bzw. das allgemeine Wohl nicht gleichgültig ist.

In unserer Motivation sind wir so keineswegs In unserer Motivation sind wir so keineswegs nur am eigenen Nutzen orientiert, sondern auch nur am eigenen Nutzen orientiert, sondern auch altruistisch und sozial altruistisch und sozial am Nutzenam Nutzen der der Mitmenschen und der Allgemeinheit .Mitmenschen und der Allgemeinheit .

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David HumeDavid Hume

Wie wird dies erklärt, da doch unsere sinnlich-Wie wird dies erklärt, da doch unsere sinnlich-empirischen Affekte (Triebe, Gefühle, Neigungen) empirischen Affekte (Triebe, Gefühle, Neigungen) Leidenschaften zuerst einmal egoistisch, d.h. auf Leidenschaften zuerst einmal egoistisch, d.h. auf uns selbst bezogen sind?uns selbst bezogen sind?

Hume unterscheidet Hume unterscheidet zwei Klassen von Affektenzwei Klassen von Affekten: : die die direktendirekten (entstehen durch Objekte, die in uns (entstehen durch Objekte, die in uns

Lust oder Unlust hervorrufen) und Lust oder Unlust hervorrufen) und die die indirektenindirekten (beziehen sich auf Personen und (beziehen sich auf Personen und

sind dreistellig: Das Selbst bezieht sich affektiv auf sind dreistellig: Das Selbst bezieht sich affektiv auf eine Person auf Grund einer dieser Person eine Person auf Grund einer dieser Person eignenden Qualität – diese Affekte sind vor allem eignenden Qualität – diese Affekte sind vor allem Liebe und Hass). Liebe und Hass).

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David HumeDavid Hume

Wir sind nun interessiert, dass unsere indirekt-Wir sind nun interessiert, dass unsere indirekt-affektiven Wertungen mit denen unserer Mitmenschen affektiven Wertungen mit denen unserer Mitmenschen übereinstimmen, dass also die Qualitäten der anderen übereinstimmen, dass also die Qualitäten der anderen Personen auch Personen auch intersubjektivintersubjektiv als schätzenswerte als schätzenswerte Eigenschaften gefallen. Eigenschaften gefallen.

Die Die IntersubjektivitätIntersubjektivität verleiht den wertenden verleiht den wertenden Affekten Objektivität und überwindet Beliebigkeit und Affekten Objektivität und überwindet Beliebigkeit und Willkür. Willkür.

Genau dies wäre die Genau dies wäre die Sympathie als kommunikative Sympathie als kommunikative Vermittlung der AffekteVermittlung der Affekte. Durch sie wird erklärt, . Durch sie wird erklärt, warum uns Qualitäten gefallen, die am Wohl und warum uns Qualitäten gefallen, die am Wohl und Nutzen der Mitmenschen und der Allgemeinheit Nutzen der Mitmenschen und der Allgemeinheit orientiert sind.orientiert sind.

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David HumeDavid Hume

Über die Sympathie bildet sich so das Über die Sympathie bildet sich so das moralische Gefühlmoralische Gefühl (moral (moral sentiment)sentiment), das als besonderer Typus , das als besonderer Typus der Lust-Unlust-Motivation der Lust-Unlust-Motivation charakterisiert wird. Es ist also eine charakterisiert wird. Es ist also eine Lust/Unlust, deren Objekt nicht das Lust/Unlust, deren Objekt nicht das eigene Wohl, sondern das allgemeine eigene Wohl, sondern das allgemeine Wohl ist.Wohl ist.

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David HumeDavid Hume

Auf diesem Hintergrund bestimmte Hume auch die Auf diesem Hintergrund bestimmte Hume auch die moralische Bedeutung der moralische Bedeutung der GerechtigkeitGerechtigkeit als als Tugend. Das Interesse an gerechten Regeln und Tugend. Das Interesse an gerechten Regeln und Zuständen ergibt sich aus einem Zuständen ergibt sich aus einem NutzenkalkülNutzenkalkül:: unsere Interessen können wir in sozialer Kooperation unsere Interessen können wir in sozialer Kooperation effizienter realisieren. effizienter realisieren. Gerechtigkeit ist so ein Gerechtigkeit ist so ein Zustand, in welchem die Interessen der einzelnen Zustand, in welchem die Interessen der einzelnen auf den gemeinsamen Nutzen hin koordiniert sind.auf den gemeinsamen Nutzen hin koordiniert sind.

Die Sympathie wiederum bewirkt jenen allgemeinen, Die Sympathie wiederum bewirkt jenen allgemeinen, unparteiischen Standpunktunparteiischen Standpunkt, der mit dem , der mit dem allgemeinen Nutzen sympathisiert und gerechte allgemeinen Nutzen sympathisiert und gerechte Handlungen und Einstellungen moralisch billigt.Handlungen und Einstellungen moralisch billigt.

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David HumeDavid Hume

Humes Ethik Humes Ethik bleibt bleibt empiristischempiristisch, da sie die Praxis , da sie die Praxis letztlich durch (sinnliche) Affekte, Neigungen bzw. letztlich durch (sinnliche) Affekte, Neigungen bzw. Gefühle bestimmt sein lässt. Gefühle bestimmt sein lässt.

Sie istSie ist hedonistischhedonistisch, da sie (auch im Fall , da sie (auch im Fall sympathetischer Vermittlung) ausschließlich die sympathetischer Vermittlung) ausschließlich die Lust-Unlust-Motivation kennt. Lust-Unlust-Motivation kennt.

Die Die VernunftVernunft hat bei Hume eine hat bei Hume eine untergeordnete, untergeordnete, instrumentelleinstrumentelle Funktion. Sie erkundet die Funktion. Sie erkundet die geeignetsten Mittel zur Erreichung der geeignetsten Mittel zur Erreichung der Handlungsziele – diese aber werden affektiv bzw. Handlungsziele – diese aber werden affektiv bzw. emotional festgelegt. Insofern ist Humes Ethik emotional festgelegt. Insofern ist Humes Ethik eine eine Gefühlsmoral.Gefühlsmoral.

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David HumeDavid Hume

In 4 Punkten kommt die Ethik In 4 Punkten kommt die Ethik Humes mit unserem moralischen Humes mit unserem moralischen Vorverständnis in Konflikt:Vorverständnis in Konflikt:

FreiwilligkeitFreiwilligkeit:: Universalität:Universalität: Unbedingtheit:Unbedingtheit: Gerechtigkeit:Gerechtigkeit:

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David HumeDavid Hume

FreiwilligkeitFreiwilligkeit::

Die Praxis ist vollständig durch die Die Praxis ist vollständig durch die empirische Lust-Unlust-Motivation empirische Lust-Unlust-Motivation der Neigungen motiviert; demnach der Neigungen motiviert; demnach resultiert sie resultiert sie notwendigerweisenotwendigerweise aus aus der vorgegebenen psychisch-der vorgegebenen psychisch-affektiven Organisation der Person, affektiven Organisation der Person, ihrer Anlagen bzw. ihres Charakters. ihrer Anlagen bzw. ihres Charakters.

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David HumeDavid Hume

Universalität:Universalität: Die empirische Universalität, die Hume Die empirische Universalität, die Hume

gewinnt, bleibt gewinnt, bleibt zufälligzufällig und kann dem und kann dem moralischen Universalitätsanspruch nicht moralischen Universalitätsanspruch nicht genügen. genügen.

Die sympathetische Vermittlung kann Die sympathetische Vermittlung kann letztlich nur die letztlich nur die durchschnittlich-durchschnittlich-faktischen Werteinstellungenfaktischen Werteinstellungen bestimmter bestimmter gesellschaftlicher Gebilde beibringen.gesellschaftlicher Gebilde beibringen.

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David HumeDavid Hume

Unbedingtheit:Unbedingtheit: Im Rahmen einer konsequenten Im Rahmen einer konsequenten

hedonistischen Position scheint es hedonistischen Position scheint es unmöglich aufzuzeigen, dass es unmöglich aufzuzeigen, dass es unbedingte sittliche Pflichten gibt, unbedingte sittliche Pflichten gibt, die immer gelten. die immer gelten.

Es gibt so Es gibt so keine unbedingten keine unbedingten VerboteVerbote, sondern Ausnahmen sind , sondern Ausnahmen sind immer möglich.immer möglich.

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David HumeDavid Hume

Gerechtigkeit:Gerechtigkeit: Sie ergibt sich bei Hume aus dem Sie ergibt sich bei Hume aus dem

wohlverstandenen Eigeninteresse der Menschen. wohlverstandenen Eigeninteresse der Menschen. Aber Hume kann nicht zeigen, wie vom Aber Hume kann nicht zeigen, wie vom

allgemeinen Nutzen die Interessen aller allgemeinen Nutzen die Interessen aller einzelnen Personen erfasst sind. Es gilt einzelnen Personen erfasst sind. Es gilt das das Glück der großen ZahlGlück der großen Zahl – einzelne Personen – einzelne Personen können durch den Rost fallen (Beispiel: Armut können durch den Rost fallen (Beispiel: Armut einzelner bei hohem BIP).einzelner bei hohem BIP).

Im Rahmen einer empiristischen Ethik kann der Im Rahmen einer empiristischen Ethik kann der Selbstzweck aller Personen nicht stringent Selbstzweck aller Personen nicht stringent begründet werden. begründet werden.