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Den Wunsch, auch einmal ins Ausland zu fliegen, haben wohl irgendwann die meisten Piloten. Aber „über den Wolken“ ist der Himmel keineswegs grenzenlos. Deshalb werden hier einige Besonderheiten grenzüberschreitender Flüge beschrieben. Fliegen im Ausland W enn man nicht als Be- rufspilot mit Auslands- flügen vertraut ist, ver- langt ihre Umsetzung eine umfangreiche Planung und Vorbe- reitung. Das sollte potentielle Aus- landsflieger aber nicht davor ab- schrecken, sich dieser Herausforderung zu stellen. Wie die fliegerische Ausbildung selbst, sind auch diese Anforderungen lös- bar und bereiten neben einer er- folgreichen fliegerischen Weiter- bildung auch viel Spaß. Bei der Festlegung des Flug- ziels bzw. der Route hängt die Machbarkeit vor allem von der ver- fügbaren Zeit, dem verfügbarem Geld und politischen Gegebenhei- ten ab. Flüge nach Russland bei- spielsweise würden noch einmal eine besondere Herangehenswei- se erfordern. Ist die Wunschtour festgelegt, geht es in die detaillier- te Flugplanung. Zunächst werden an Hand der gültigen Luftfahrtkar- ten in Abhängigkeit von den Leis- tungsdaten des Flugzeugs und der Verfügbarkeit der erforderlichen Betriebsstoffe die Flugplätze so- wie notwendige Wegpunkte fest- gelegt, um gesperrte Lufträume si- cher zu umfliegen. Dabei sind für unvorhergesehene Probleme Aus- weichplätze zu berücksichtigen. Alle müssen mit ihren verfügbaren Bahnlängen und deren Beschaf- fenheit unter Berücksichtigung der zu erwartenden Dichtehöhe zum Flugzeug mit seiner maximalen Startmasse passen. Dann folgt der wichtigste Schritt: das sorgfältige Durchar- beiten der einzelnen Luftfahrthand- bücher (AIP) der betreffenden Län- der. Sofern man die Landessprache nicht spricht, sind zumindest Grundkenntnisse in Englisch uner- lässlich. Normalerweise beschafft man sich die AIP bei den jeweili- gen Luftfahrtbehörden, was aber zeitaufwändig und mit Kosten ver- bunden ist. Der einfachere Weg führt zumeist über das Internet, wo in vielen Ländern eine elektro- nische Ausgabe zur Verfügung steht (siehe als Beispiel den Info- kasten für unseren Flug rund um die Ostsee). Üblicherweise führt die Suchmaschineneingabe aip oder eaip plus Land in Englisch zum gewünschten Erfolg. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die angegebene Seite als offiziel- le Webseite der betreffenden Luft- fahrtbehörde erkennbar ist. Außer in Deutschland sind die- se Angebote zumeist frei zugäng- lich. Allerdings verlangen einige Länder, wie z.B. Polen und Lett- land, eine kostenfreie Registrie- rung, die aber problemlos erfolgt. Auf mögliche Einschränkungen wird hingewiesen und manchmal sind vor dem freien Zugang Nut- zungsbedingungen zu akzeptie- Foto: Lancelle Anflug auf die estnische Hauptstadt Tallinn (Reval) DER HIMMEL IST KEINESWEGS GRENZENLOS 32 FliegerRevue 04/2013 SPECIAL FLIEGEN IM AUSLAND

Der Himmel ist keinesWegs grenzenlos Fliegen im … · Den Wunsch, auch einmal ins Ausland zu fliegen, haben wohl irgendwann die meisten Piloten. ... besonders Motorsegler- und UL-Piloten

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Page 1: Der Himmel ist keinesWegs grenzenlos Fliegen im … · Den Wunsch, auch einmal ins Ausland zu fliegen, haben wohl irgendwann die meisten Piloten. ... besonders Motorsegler- und UL-Piloten

Den Wunsch, auch einmal ins Ausland zu fliegen, haben wohl irgendwann die meisten Piloten. Aber „über den Wolken“ ist der Himmel keineswegs grenzenlos. Deshalb werden hier einige Besonderheiten grenzüberschreitender Flüge beschrieben.

Fliegen im Ausland

Wenn man nicht als Be-rufspilot mit Auslands-flügen vertraut ist, ver-

langt ihre Umsetzung eine umfangreiche Planung und Vorbe-reitung. Das sollte potentielle Aus-landsflieger aber nicht davor ab-schrecken, sich dieser Herausforderung zu stellen. Wie die fliegerische Ausbildung selbst, sind auch diese Anforderungen lös-bar und bereiten neben einer er-folgreichen fliegerischen Weiter-bildung auch viel Spaß.

Bei der Festlegung des Flug-ziels bzw. der Route hängt die Machbarkeit vor allem von der ver-fügbaren Zeit, dem verfügbarem Geld und politischen Gegebenhei-

ten ab. Flüge nach Russland bei-spielsweise würden noch einmal eine besondere Herangehenswei-se erfordern. Ist die Wunschtour festgelegt, geht es in die detaillier-te Flugplanung. Zunächst werden an Hand der gültigen Luftfahrtkar-ten in Abhängigkeit von den Leis-tungsdaten des Flugzeugs und der Verfügbarkeit der erforderlichen Betriebsstoffe die Flugplätze so-wie notwendige Wegpunkte fest-gelegt, um gesperrte Lufträume si-cher zu umfliegen. Dabei sind für unvorhergesehene Probleme Aus-weichplätze zu berücksichtigen. Alle müssen mit ihren verfügbaren Bahnlängen und deren Beschaf-fenheit unter Berücksichtigung der

zu erwartenden Dichtehöhe zum Flugzeug mit seiner maximalen Startmasse passen.

Dann folgt der wichtigste Schritt: das sorgfältige Durchar-beiten der einzelnen Luftfahrthand-bücher (AIP) der betreffenden Län-der. Sofern man die Landessprache nicht spricht, sind zumindest Grundkenntnisse in Englisch uner-lässlich. Normalerweise beschafft man sich die AIP bei den jeweili-gen Luftfahrtbehörden, was aber zeitaufwändig und mit Kosten ver-bunden ist. Der einfachere Weg führt zumeist über das Internet, wo in vielen Ländern eine elektro-nische Ausgabe zur Verfügung steht (siehe als Beispiel den Info-

kasten für unseren Flug rund um die Ostsee). Üblicherweise führt die Suchmaschineneingabe aip oder eaip plus Land in Englisch zum gewünschten Erfolg. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die angegebene Seite als offiziel-le Webseite der betreffenden Luft-fahrtbehörde erkennbar ist.

Außer in Deutschland sind die-se Angebote zumeist frei zugäng-lich. Allerdings verlangen einige Länder, wie z.B. Polen und Lett-land, eine kostenfreie Registrie-rung, die aber problemlos erfolgt. Auf mögliche Einschränkungen wird hingewiesen und manchmal sind vor dem freien Zugang Nut-zungsbedingungen zu akzeptie-

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Anflug auf die estnische Hauptstadt Tallinn (Reval)

Der Himmel ist keinesWegs grenzenlos

32 Fliegerrevue 04/2013

speciAl Fliegen im AuslAnD

Fly-West GmbHFlight Training Organisation A-134-JARSerlesstr. 17-19 - A-6063 Innsbruck RumTel: +43 (0) 512 214600 - [email protected]/FTO134 www.fly-west.at

D I E T I R O L E R F L U G S C H U L E

PPL

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ATPL let´s fly together.

Ihr professioneller Partner für Ausbildungen vom Privat- bis zum Linienpiloten.

01_inserat_flywest_flieger-revue-210x79mm_jz_20130218.indd 1 18.02.13 17:03FR 0413 Flywest 1_4q.indd 1 22.02.2013 16:34:13 UhrSpecial_Lancelle_V2.indd 32 27.02.13 13:46

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ren. Die Angebote selbst sind von Land zu Land unterschiedlich. Während einige Länder sich auf die eAIP beschränken, verfügt der größte Teil auch über NOTAM, Flugwetter, Anhänge, Korrekturen und Rundschreiben (AIC). Alle An-gaben und die einzelnen Flugplatz- und Übersichtskarten sind in der Regel als PDF verfügbar und kön-nen abgespeichert und ausge-druckt werden.

Im Allgemeinen Teil (GEN) des AIP sind landestypische Abwei-chungen vom ICAO-Standard von besonderer Wichtigkeit. Bei den Streckeninformationen (EN-ROU-TE) sind neben den Flugregeln u. A. auch Luftbeschränkungsgebie-te, militärische Übungsgebiete, Hindernisse, Vogelaktivitäten oder Gebiete mit besonderen, den Luft-verkehr berührenden Aktivitäten dargestellt. Unterschiede gibt es oft in der Luftraumstruktur. So sind beispielsweise skandinavische Kontrollzonen meist Luftraum C, während um kleinere Flugplätze Luftverkehrszonen (ATZ) und Ver-kehrsinformationszonen (TIZ) als unkontrollierte Lufträume (G) he-rumgelegt sind, in denen aber Funk-kontakt herzustellen ist. Da es CV-FR-Regeln nur (noch) in Deutschland gibt, können die Charlie Lufträu-me auch ohne CVFR-Lizenz beflo-gen werden. TMAs sind normaler-weise Luftraum C. Daher sind

Ein-, Durch- und Ausflugsfreiga-ben immer erforderlich. Aus dem Teil Flugplätze (AD) sollten unmit-telbar vor Flugantritt auch noch einmal die aktuellsten Karten in-klusive NOTAMs abgerufen wer-den. Für die einzelnen Plätze sind neben den notwendigen Informa-tionen auch immer mehrere Tele-fonnummern aufgeführt, sodass man im Zweifelsfall mögliche Pro-bleme mit einem Anruf klären kann,

übrigens auch auf militärischen Plätzen. Beispielsweise wenn es um das Durchfliegen von Sperrge-bieten geht, gibt es in vielen Fäl-len eine große Hilfsbereitschaft.

Jeder kennt das Problem, ei-nen unbekannten Platz, besonders, wenn es sich um einen kleinen Grasplatz handelt, aus der Luft si-cher auszumachen. Hier kann ein Blick in „Google Earth“ sehr hilf-reich sein, um sich vorher mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut zu machen (aber bitte das Aufnah-medatum beachten).

Auf vielen ausländischen Flug-plätzen, besonders in Skandina-vien, kann man ohne Flugleiter fliegen. Hier reicht eine Blindmel-dung auf der angegebenen Flug-platzfrequenz über Rufzeichen und Flugabsichten und ggf. eine Absprache mit anderen Maschi-nen im Platzbereich. Eine weite-

re Besonderheit ist, dass auf vie-len größeren Plätzen erwartet oder verlangt wird, eine Warnweste zu tragen. Diese sollte also für jedes Besatzungsmitglied mitgeführt werden.

Eine Reihe von Ländern bietet einen speziellen Service für Sicht-flieger an, indem sie neben der eAIP eine VFR AIP als Spezialaus-gabe im Internet, meistens als AIC (Luftfahrt Informationsrundschrei-ben) veröffentlicht. In ihr sind alle relevanten Bestimmungen für VFR-Flieger übersichtlich zusammen-gefasst. Als Beispiele seien hier die Ausgaben der Briten, Schwe-den, Dänen und Polen genannt, wobei in letzterer auch alle kleinen unkontrollierten Flugplätze aufge-führt werden, die in der AIP selbst keinen Eingang gefunden haben. Aber wie gesagt, das genaue Stu-dium der AIPs ist zwingend.

luftfahrtkarten, Aip, NOTAM – eine gründliche Vorbereitung muss sein.

Anflugunterlagen für den Flugplatz Olsztyn (Allenstein) aus dem polnischen Aip

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Fliegen im AuslAnD speciAl

Fly-West GmbHFlight Training Organisation A-134-JARSerlesstr. 17-19 - A-6063 Innsbruck RumTel: +43 (0) 512 214600 - [email protected]/FTO134 www.fly-west.at

D I E T I R O L E R F L U G S C H U L E

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ATPL let´s fly together.

Ihr professioneller Partner für Ausbildungen vom Privat- bis zum Linienpiloten.

01_inserat_flywest_flieger-revue-210x79mm_jz_20130218.indd 1 18.02.13 17:03FR 0413 Flywest 1_4q.indd 1 22.02.2013 16:34:13 UhrSpecial_Lancelle_V2.indd 33 27.02.13 13:46

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In der Europäischen Union kön-nen wir zwar im Schengen-Raum auf Zoll- und Grenzformalitäten ver-zichten, ein Flugplan ist aber bis auf Ausnahmen in jedem Fall aufzuge-ben. Für Flüge nach Dänemark gilt eine Sonderregelung für Tagesaus-flüge zwischen grenznahen Flug-plätzen, nachdem eine Abmeldung mit flugplanrelevanten Daten bei der eigenen Flugleitung erfolgte, die diese Daten mit dem dänischen Ziel-flugplatz austauscht. Für Polen ent-fällt die Flugplanpflicht für VFR-Flü-ge aus Deutschland, sofern der Flug im unkontrolliertem Luftraum durch-geführt wird. Für Flüge in Länder außerhalb des Schengenraums sind die erste Landung und der letzte Start auf einem sogenannten Ein-flughafen (Airport of Entry) durch-zuführen. Sie verfügen über Grenz- und Zollkontrollstellen und werden in den AIP genannt.

Für Flüge innerhalb der Länder kann oft auf einen Flugplan ver-zichtet werden, solange der Flug im unkontrollierten Luftraum durchgeführt wird. Dies ist aber auf Streckenflügen nicht ratsam, da der direkte Flugweg durch vie-le Flugbeschränkungsgebiete be-hindert wird. Schweden empfiehlt ohnehin, immer einen Flugplan auf-zugeben, denn erstens sei dies die preisgünstigste Lebensversiche-rung im Notfall und zweitens er-leichtert es die Flugdurchführung ungemein, da man oft, bevor man nachfragen muss, bereits eine Frei-gabe zum Einflug in einen speziel-len Luftraum erhält.

Die Aufgabe des Flugplans selbst kann auf jedem Flugplatz erfolgen, entweder elektronisch, per Fax oder mit dem Telefon von

einem vorbereiteten Formblatt. Die telefonische Aufgabe ist oft die ele-ganteste Lösung, da man auftre-tende Probleme sofort einvernehm-lich lösen kann und über die Genehmigung sofort unterrichtet wird. Allerdings sollte immer eine Rückrufnummer angegeben wer-den, am besten auf Handy, um über kurzfristige Änderungen informiert zu werden. Natürlich darf auf kei-nen Fall das Schließen des Flug-plans über Funk in Sichtweite des Platzes oder nach der Landung te-lefonisch vergessen werden.

Die meisten Flugplätze im nä-heren Ausland sind mit hervorra-genden Briefingräumen ausgestat-tet. Sie verfügen über einen Internetanschluss sowie Links für jede Form der Wetterberatung. Sollte die eAIP keinen Link für Flug-wetter haben, kann man dies auch über eine Suchmaschine mit den Schlagworten „Flugwetter“ oder „Aviation Weather“ finden. Auch telefonisch sind die wichtigsten Flugwetterdienste, die mit einer persönlichen Flugwetterberatung unterstützen, von dort meist kos-tenfrei erreichbar. Alle relevanten Daten für die Flugplanung können auch ausgedruckt werden.

Grundsätzlich sollte bei jedem Streckenflug, und das nicht nur im Ausland, Funkkontakt mit dem zu-ständigen Fluginformationsdienst (FIS) gehalten werden. Diese Diens-te sind sehr hilfreich und unter-stützen die Flugdurchführung. Im Ausland kann FIS aufgrund fehlen-der Radarüberdeckung von ATC übernommen werden. Dann ist man mit den Linienfliegern auf ei-ner Frequenz und sollte sich mög-lichst kurz fassen. S-Band-Trans-

ponder und ELT (Crashsender) sind für Motorflugzeuge Pflicht. Für Mo-torsegler und ULs sind Transpon-der in jedem Fall hilfreich, da man ohne sie von den kontrollierten Lufträumen ausgeschlossen wird, was einen Auslandsflug nahezu un-möglich macht. Für ULs als nicht ICAO-konforme Luftfahrzeuge, sondern als Luftsportgeräte ist für die meisten Länder eine spezielle Einfluggenehmigung erforderlich.

Ohne ausreichende Englisch-kenntnisse (Sprachlevel 4) sind Auslandsflüge nicht möglich und

schon die Vorbereitung kaum zu bewerkstelligen, denn alle verfüg-baren ausländischen Unterlagen sind neben der Landessprache nur in Englisch verfasst. Dies sollten besonders Motorsegler- und UL-Piloten beachten, da sie (noch) von der Sprachprüfung befreit sind. Weitere Anregungen und Tipps kann man auch im AOPA SAFETY LETTER Nr. 6-2013 finden. Gut vor-bereitet steht dann dem Flug ins Ausland und hoffentlich einem tol-len Flugabenteuer nichts mehr im Weg. RENé LANCELLE

Die finnische luftraumstruktur weicht von der deutschen ab.ein luftbild vom Flugplatz (hier Olsztyn) erleichtert später die Orientierung in der Wirklichkeit.

Schwedens Gebirgslandnur ein Beispiel für in Deutschland nicht vorkommende sonderregelungen ist in schweden das gebirgsgebiet (mountainous Area), das fast die Hälfte des schwedischen luftraums ausmacht. einmotorige leichtflugzeuge und segelflugzeuge müssen beim Befliegen dieses gebiets eine reihe von maßnahmen und empfehlungen beachten, es sei denn, sie bewegen sich in einem radius von 25 sm um den Bezugspunkt eines geöffneten Flugplatzes mit instrumentenanflugausrüstung (instrument Aerodrome). Die Flugzeuge sollten mit, möglichst flu-oreszierender, roter oder orangefarbiger signalfarbe markiert sein. Als zusätzliche Ausrüstung werden eine oberflächende-tailkarte des gebiets, signalraketen, py-rotechnische signale für tag und nacht, trillerpfeife, signalspiegel und eine rote signalflagge empfohlen. Die Besatzung sollte eine auffällige, sich vom untergrund abhebende kleidung tragen.

zwingend vorgeschrieben sind ein für notfälle geeignetes Werkzeug, notra-tionen, Wolldecken, Campingkocher mit Brennstoff, sturmstreichhölzer, sonnen-creme und insektenschutz. Darüber hin-aus sind bei winterlichen Verhältnissen zusätzlich faltbare oder miniskis mit stö-cken (alternativ schneeschuhe), eine schneeschaufel und kerzen mitzuführen. ein Flugplan muss an das stockholmer Flugplan Center abgegeben werden.

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Es gibt nur noch wenige für die Luftfahrt kaum erschlossene Flecken auf der Landkarte, wie den Himalaya. Eine Expedition aus Deutschland plant jetzt Flüge mit wissenschaftlichem Hintergrund am Mount Everest.

Messflüge über dem „Dach der Welt“

M it dem Motorsegler über dem höchsten Gebirge der Welt fliegen, diese

einmalige Gelegenheit bietet sich den Teilnehmern der wissen-schaftlichen Expedition des „Mountain-Wave-Project” (MWP). Das internationale Team um den Forscherpiloten René Heise und den 50-fachen Weltrekordhalter Klaus Ohlmann plant einen For-schungseinsatz am Himalaya. Der Flugbetrieb und die begleitende Unterstützung der Expedition vor Ort werden in Zusammenarbeit mit der Chinesischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt. Die staatlichen chinesischen Stel-len fördern die Expedition und sind für die nötigen Genehmigungen zuständig.

Nach erfolgreichen Forschungs-flügen über den Anden, Pyrenäen und Alpen bricht das Team des MWP mit seiner Stemme S10 demnächst nach Nepal auf. Durch Flüge über dem „Dach der Welt” sollen neue Erkenntnisse, zum Beispiel über den Ozonaustausch in der oberen Atmo-sphäre oder Windbewegungen und Turbulenzen hinter großen Gebirgs-zügen, erlangt werden.

Die bei dieser Expedition er-flogenen Daten, kombiniert mit frü-heren Messungen des MVP-Teams, sollen helfen numerische Vorher-sagemodelle für Wetterprognosen zu verbessern. Dabei werden die tatsächlich gemessenen Werte mit den bisherigen Modellen vergli-chen und die digitalen Modelle dann entsprechend angepasst.

Ein internationales TeamFür dieses Projekt hat sich ein wirk-lich exklusives Teams von Ausnah-mepiloten und Wissenschaftlern zusammengefunden. Neben vielen Anderen ist ein Pilotenduo aus Finn-land, als Vertreter des Finnischen Meteorologischen Institutes in ei-ner weiteren Stemme S10 dabei. Diese zweite Maschine wird auch die Dokumentation der Expedition auf Video übernehmen.

In enger Zusammenarbeit mit dem Flugzeugbauer Stemme ist eine besondere Motorsegler-Version als S10-VT-MWP mit spezieller Höhen-ausrüstung ausgestattet worden. In Pods unter den Tragflächen werden die wissenschaftlichen Messgerä-te, hochwertige Kameras und auch das Gepäck der Teilnehmer verstaut.

Die beiden S10-Maschinen werden schon bei der Anreise zum Mount Everest einiges zu sehen bekommen, sie werden in Fluge-tappen zu ihrem Einsatzgebiet überführt. Über Kroatien und Grie-chenland geht es nach Ägypten und dann nach Saudi-Arabien. Von dort fliegen die beiden Motorseg-ler in den Oman und schließlich weiter nach Pakistan und Indien bis nach Katmandu in Nepal. Da sind fliegerische Abenteuer sicher vorprogrammiert.

Vielfältige UntersuchungenWährend der Forschungsflüge im Himalaya wird neben der Erfor-schung der hohen Atmosphäre auch die Topografie des Gebirges durch eine luftgestützte 3D-Ka-mera des DLR vermessen. Die Daten werden zur Risikobewer-tung möglicher Erdrutsche und zur Beobachtung von Verände-rungen bei den Gletscherströmen benötigt.

Wie schon bei den vorherge-henden Expeditionen werden die Schwerpunkte auf der Entdeckung und Analyse physikalischer Pro-zesse in der oberen Atmosphäre

liegen. Dazu werden Windbewe-gungen, Drücke und Temperatu-ren sowie die jeweilige Luftfeuch-tigkeit ermittelt. Es werden die Wirbelbänder im Leebereich des Himalaya gesucht, vermessen und dokumentiert.

Die Ergebnisse sind nicht nur von akademischem Interesse. Die-se Werte werden dem Pilotentrai-ning direkt zu Gute kommen und die Bedingungen in den höheren Luftschichten realer abbilden als bislang. Auch die Planung von Flugrouten im Himalaya-Umfeld wird von der Expedition profitie-ren können.

Bei der Vorbereitung der „Mountain-Wave-Project”-Expedi-tion gilt es viele Unwägbarkeiten zu klären. Das geht über das Einholen der notwendigen Überfluggeneh-migungen, der Sicherstellung des Services für die Flugzeuge bis zur Suche nach Unterkünften für die Crews an den Etappenzielen und endet noch lange nicht bei der Be-reitstellung der Infrastruktur am Ex-peditionsflugfeld im Himalaya. Wenn alles gut geht, könnte die Ex-pedition schon Ende des Jahres auf-brechen. UWE W. JACK

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Die Expedition wird zwei Stemme S10-VT einsetzen. Hier eine Werksmaschine mit Unterflügel-Pods.

Rekordpilot Klaus Ohlmann verfügt über ausreichende Erfahrungen mit dem Fliegen in großen Höhen.

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U rlaub in Florida – davon hat wohl jeder schon ein-mal geträumt. Doch der

Sunshine State trumpft nicht nur mit schönen Bildern auf. Was den Touristen freut, begeistert auch Pi-loten: Fast immerwährendes Schönwetter, ideal fürs Fliegen und vor allem für die Ausbildung. Eine kostengünstige Ausbildung bietet die Florida Flyers am Northeast Florida Regional Airport in Saint Augustine, Florida. 24 Flugzeuge stehen dafür bereit.

Auch für Dr. Ullus Heinrich aus Nordhausen (Thüringen). Er such-te wegen der in den hiesigen Brei-tengraden wetterbedingten grö-ßeren Zwangspause in den Wintermonaten nach Alterna-tivmöglichkeiten, wieder in die Luft

zu kommen und praktisches Trai-ning auch mit Urlaub zu verbin-den. „Ich entschied mich relativ schnell für Florida, speziell die Flo-rida Flyers, ich glaube, ich hatte damals im Internet eine Anzeige gelesen", berichtet Privatpilot Heinrich, der in Deutschland eine ältere Mooney M20J fliegt.

Noch die US-LizenzUm in den USA fliegen zu können, musste Ullus Heinrich zunächst eine Validierung, eine Anerkennung seines deutschen PPL erwerben. Nach drei Wochen Ausbildung auf Cessna 152 und 172 war es ge-schafft, und Ullus Heinrich durfte allein chartern. „Danach fragte mich der Chef der Flugschule, ob ich nicht noch die richtige US-Li-

zenz machen möchte, diese ist ja nicht nur in Verbindung mit dem deutschen PPL-A gültig, sondern eine eigenständige Lizenz und be-rechtigt zum Fliegen aller N-regis-trierten Flugzeuge im In- und Aus-land." Ullus Heinrich sagte zu. „Vergleichend zum deutschen PPL-A muss man sagen, dass die The-orieprüfung in den USA zwar leich-ter war als in Deutschland und auch nicht so lange dauerte, die prakti-sche Prüfung dagegen nicht nur länger, sondern auch ausführlicher war als in Deutschland."

Die Ausbildung in den USA hat Vorteile. Diese Erfahrung hat auch Ullus Heinrich gemacht. „Wenn man auf einen billigen Flug, eine preiswerte Unterkunft bucht und ein billiges Auto mietet oder es

sich teilt, dann ist der US-PPL im-mer noch billiger als der deutsche PPL-A. Billiger sind das Chartern eines Flugzeugs und Avgas, und Landegebühren fallen nicht an."

Über John Travoltas Anwesen Letztendlich sind es dann, sagt Ul-lus Heinrich, solche Flüge, die man allein durch Florida nach Cedar Key (gut zum Üben für Helgoland) macht, wenn man auf dem Rück-flug über John Travoltas Anwesen in 330 Meter Höhe fliegt und des-sen Boeing 707 bestaunen kann, die in Erinnerung bleiben. Oder wenn man über Cecil Airport ge-meinsam mit einer F-16 in einer Platzrunde oder nachts an der US-Küste entlangfliegt. RAINER SCHMID

Die deutsche Flugschule Florida Flyers bildet nach den Standards der Federal Aviation Administration FAR Part 141 aus. Das Wetter im Sunshine State ermöglicht fast durchgängig hervorragende Flugbedingungen.

Die Flugschule Florida Flyers verfügt über 24 Ausbildungs-flugzeuge.

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FlugSchule FloRiDA FlyeRS

Fliegen im Sunshine State

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Wer davon träumt einen Airliner zu fliegen, sollte vielleicht eine Zeit lang Salzburg zu seinem Heimatflughafen machen.

Sprungbrett ins Cockpit

D ie EAA Aviation Academy GmbH setzt auf Effizienz. Mehr als 80 Prozent der

EAA-AbsolventInnen haben be-reits einen Arbeitsplatz im Cock-pit erreicht.

Der Ausbildungsstandard im sogenannten integrated ATPL liegt innerhalb der normalen Ausbil-dungsdauer von 13 Monaten sehr hoch. Der integrierte Linienpilo-tenlehrgang beginnt mit entspre-chender Theorie- und Flugausbil-dung, die von Anfang an auf den künftigen Arbeitsplatz zugeschnit-ten ist. Callouts und Standard Ope-rating Procedures (SOPs) sowie mehr als doppelt so viele Flugstun-den im Instrumentenflugbetrieb gehören vom ersten Tag an zum fi-xen Ausbildungsumfang und ver-folgen nur den einen Zweck: Eine solide Ausgangsbasis für den künf-

tigen Werdegang der Cadets im In-strumentenflugalltag als Linienpi-lotin bzw. als Linienpilot im Airlinebetrieb zu schaffen.

Der Standort Salzburg bietet ein einmaliges Ausbildungs– und Arbeitsumfeld für die EAA-Crew, sowie eine Vielzahl an Sport– und Freizeitmöglichkeiten. Genau das, was angehende LinienpilotInnen brauchen, um sich vom anstren-genden Ausbildungsalltag auch entsprechend zu erholen.

Transparenz in der Ausbildung wird durch das eigene Kommuni-kations-Werkzeug C2 Cadet Com-munication erreicht. Das Ziel da-bei ist die weitestgehend papierlose Verwaltung der kom-plexen Ausbildungsabläufe im Zuge einer Ausbildung zur Linien-pilotin bzw. zum Linienpiloten und das bei maximaler Transparenz.

Typische Fragen, die sich Flug-schülerInnen im Lauf der Linien-pilotenausbildung stellen, wie zum Beispiel: „Wie viele Flugstunden muss ich bis zum Scheinerhalt noch absolvieren?“, „Wie lange muss ich bis zum Ende der Aus-bildung noch im Klassenzimmer verbringen?“, „Wie lauten wichtige Telefonnummern für den Ausbil-dungsbetrieb?“, „Wie sieht die nächsten Tage das Flugwetter aus?“, „Welche Bewertungen habe ich für die letzten Flugstunden erhalten?“, können so leicht beantwortet wer-den. Viele dieser Fragen zielen auf den Ausbildungsfortschritt und vor allem auf den künftigen Ausbil-dungsverlauf ab. In nahezu allen Flugschulen sind diese Fragen nur mit Zeitaufwand, Papier und meis-tens einem Taschenrechner zu be-antworten.

C2 ist eine komplette Eigen-entwicklung, die das gesamte EAA Ausbildungs-Know-how in einem einzigen Tool bündelt und Schü-lern, Lehrern und nicht zuletzt EAA selbst alle Antworten in Form von standardisierten elektronischen Berichten online, überall und je-derzeit liefert und damit der ein-hergehenden Mobilität in der Luft-fahrt voll und ganz Rechnung trägt.

C2 basiert auf modernsten Webtechnologien und erfasst alle Prozesse, die von Flugschulen mit höchsten Ansprüchen gefordert werden.

Bei Interesse an einer Ausbil-dung zur Verkehrsflugzeugführe-rin bzw. zum Verkehrsflugzeugfüh-rer bietet EAA monatlich einen kostenlosen und unverbindlichen Informationstag an. Servus again in Salzburg!

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Der Flughafen Innsbruck bie-tet mit seiner geographi-schen Lage im mittleren Inn-

tal den optimalen Einstieg in die Tiroler Bergwelt. Über Kufstein ist das Inntal hindernisfrei aus Rich-tung Norden erreichbar und nach wenigen Flugminuten kann der An-flug auf Innsbruck erfolgen. Freund-liche Kontroller begleiten den Pilo-ten entlang der VFR-Anflugstrecken oder führen ihn am LOC DME Ap-proach sicher nach Innsbruck.

Direkt am Rande der Kleinstadt gelegen, sind es vom Flughafen nur wenige Minuten mit dem Bus in die Altstadt von Innsbruck. Aber auch

als Basis für den Fliegerurlaub hat Innsbruck seinen besonderen Reiz. Salzburg, Venedig oder St. Moritz sind von hier schnell und problem-los zu erreichen. Orte wie Kitzbü-hel, Gröden oder Bregenz liegen unter den Füßen. Die Landschaft bietet unzählige Routen durch die Täler oder einfach über die Gipfel hinweg zu neuen Zielen.

Für unerfahrene Piloten bietet Innsbruck optimale Möglichkeiten für fliegerische Aus- und Weiter-bildungen. Die ortsansässige Flug-schule Fly-West ist Ansprechpart-ner für Alpeneinweisungen, PPL-, IR-, CPL- oder ATPL-Ausbildung.

„Fliegen war schon immer mein Wunsch, das hat mich schon als Kind fasziniert“ oder „Wenn ich groß bin, werde ich Pilot“ sind die häufigsten Gründe, die Men-schen motivieren, den Piloten-schein zu erwerben. Wobei Pri-vatpiloten üblicherweise zwischen Ende zwanzig bis Mitte vierzig, zu-meist Unternehmer oder Freibe-rufler sind, beginnen Menschen, die eine Laufbahn als Berufspilot anstreben, normalerweise gleich nach der Schulausbildung mit 18, 19 Jahren, um dann mit 20 Jahren als Copilot im Cockpit eines Lini-enflugzeuges zu sitzen.

Fliegen zählt zu den aufre-gendsten und schönsten Erfah-rungen die ein Mensch nur ma-chen kann. Selber zu fliegen ist das ultimative Gefühl der Unab-hängigkeit.

Fliegen bereichert nicht nur die Freizeit, sondern man kann diese Unabhängigkeit vielleicht sogar beruflich nutzen oder gar zum Beruf machen. Und sollte jemand die Mühen einer eigenen Ausbildung scheuen, besteht in Innsbruck auch die Möglichkeit ein Flugzeug für einen Rundflug oder eine Geschäftsreise zu chartern. P.M.

Wohl jeder Pilot hat schon vom Fliegen in den Alpen geträumt. Doch ohne gute Vorbereitung und Ausbildung sollte man sich nicht zu sehr überschätzen, denn Wind und Wetter können die Berge zu einem sehr anspruchsvollen Terrain machen.

Bei Fly-West in Innsbruck erfolgt die Pilotenausbildung unter anderem mit Schulflugzeugen Cessna 150.

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InnsBrucker Flugschule Fly-WesT

Fliegen im Herzen der Alpen

FlugscHule Fly-West

gegründet: 2007

geschäftsführer: reinhard Muss-

mann, Alexander Zimmermann

Flotte: 1 cessna 150 Aerobat,

1 cessna 152, 1 rockwell comman-

der Ac11, 1 cessna 172, 1 Diamond

DA-40, 2 Diamond DA-42

Ausbildungen: PPl, Ir, MeP, cPl,

ATPl, einweisungen und checkflüge

Infos: www.fly-west.aero

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38 Fliegerrevue 04/2013

SPeCIal FlIegen IM AuslAnD

38_Special_Fly West_V5.indd 38 26.02.13 10:32

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Durch die Zusammenarbeit einer deutschen und einer US-Flugschule sollen der Erwerb beider Piloten-Lizenzen und der Berufszugang erleichtert werden.

Europäische und amerikanische Hubschrauber-Lizenz

HeliSeven ist eine Helikop-ter-Flugschule in Stutt-gart, die eng mit der US-

Flugschule Hillsboro Aviation in Oregon zusammenarbeitet und eine kombinierte deutsch-ameri-kanische Ausbildung anbietet. Als Hauptvorteile der kombinierten Ausbildung in USA und Deutsch-land bezeichnet Geschäftsführer und Ausbildungsleiter Marcus Aul-finger, „dass man einerseits durch das Arbeitsvisum in den USA ca. 1000 bis 1500 Flugstunden sam-meln kann und die Ausbildung ins-gesamt nicht wesentlich teurer ist

als eine durchgehende oder mo-dulare Ausbildung in Deutschland, bei der man mit 135 bzw. 185 Flug-stunden Erfahrung quasi chancen-los ist auf dem Arbeitsmarkt.“

Dazu kommen die Sekundär-nutzen wie Auslandserfahrung, Sprachoptimierung durch zwei Jahre Arbeit in den USA, Flug-lehrertätigkeit, die erhebliche Fertigkeiten in Notverfahren ver-mittelt, die weitestgehende An-erkennung von Lehrerzeit als HEMS-Zeit (Anrechnung auf Flug-zeit bei medizinischen Hub-schraubernoteinsätzen), sodass

Schüler, die mehr als 500 Stun-den Erfahrung als Lehrer mitbrin-gen bei ADAC und DRF im allge-meinen die HEMS-Anforderungen erfüllen.

Die Kombination der Ausbil-dung mit HeliSeven hat den Charme, dass sich der Flugschü-ler nicht selbst um die Umschrei-bung der US-Lizenz in eine euro-päische JAR/EASA-Lizenz kümmern muss. HeliSeven wird in Kürze als erste und einzige Flug-schule einen eigenen zugelasse-nen Fernlehrgang anbieten, so-dass die Flugschüler sich schon

in den USA auf ihre Umschreibung vorbereiten können. Durch integ-rierte Einzelmaßnahmen ist die Umschreibung so verzahnt, dass auch die Ausbildungserleichterun-gen maximal ausgenutzt werden, was normal nicht möglich ist, wenn die Umschreibung einzeln ange-gangen wird.

Von den über 300 Hillsboro-Schülern der Vergangenheit flie-gen viele seit Jahren bei allen gro-ßen Operatoren, sowohl in der Luftrettung als auch im Arbeits-flug oder auf VIP-Maschinen im IFR-Betrieb. P.M.

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Die Ausbildung erfolgt auf Robinson-Helikoptern.

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04/2013 FliegerRevue 39

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Das 2008 gegründete Unternehmen FTOnline GmbH am Flughafen Linz ist die erste Flugschule Österreichs, die eine inno-vative modulare Pilotenausbildung über Internet anbietet und die praktische Ausbildung nicht nur in Linz möglich macht.

Modernste Pilotenausbildung bei FTOnline

Das neue Ausbildungskonzept er-laubt es angehenden Piloten, bis zu 85 Prozent der Theorieausbil-dung über ein innovatives Online-Learning System, genannt Web Based Training (WBT), durchzufüh-ren. Die verbleibenden 15 Prozent werden im Frontalunterricht vor-getragen. Der Ausbildungsleiter und Accountable Manager von FTOnline, Dipl.-Ing. Martin Pührin-ger, ist begeistert: „Berufstätige Personen können sich durch un-ser System die Ausbildungszeit frei einteilen. Der Kandidat bestimmt dabei sein Lerntempo selbst, und kann jederzeit und überall übers Internet studieren.“

Das Zusammenspiel von Web-based Training, Präsenzunterricht, Workbooks, Fragendatenbanken und Diskussionsforen erlaubt ei-nen optimalen Mix von multimedi-alen Lernerlebnissen und ist damit das fortschrittlichste Ausbildungs-modell im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Piloten.

Der von FTOnline entwickelte Ausbildungsplan führt den zukünf-tigen Piloten schrittweise zu sei-

nem angestrebten Ziel. So geben Zwischenüberprüfungen nach je-dem Ausbildungsblock dem Schü-ler ein optimales Feedback über seinen Lernerfolg und führen ihn erfolgreich in den nächsten Ausbil-dungsblock. Die einzelnen Übungs-einheiten sind so aufgebaut, dass jeweils einzelne Abschnitte immer wieder geübt und wiederholt wer-den können und gleichzeitig neue Lehrziele eingefügt sind.

Die praktische Flugausbildung erfolgt auf modernsten Flugzeu-gen wie der Diamond DA40/DA42 mit volldigitalen Fluginstrumenten.

Die besondere Schlagkraft die-ses System beweist sich durch die vielen Kooperationen, die FTOn-line mit Flugvereinen in ganz Ös-terreich hat. Diese Vereine können dadurch ihren Mitgliedern eine voll-wertige Ausbildung bis hin zum Li-nienpiloten anbieten – das war bis-her nicht möglich. Der Verein nutzt dabei die virtuelle Infrastruktur von FTOnline wie das Theorie-Ausbil-dungssystem. Neben Linz steht Wels, Ried/Kirchheim, Graz und Bad Vöslau zur Auswahl. In Kürze

wird es auch in Deutschland Ko-operationspartner geben.

Ganz neu ist eine Kooperation mit dem WIFI Oberösterreich, das nun ebenfalls eine Pilotenausbil-dung in Zusammenarbeit mit FTOn-line anbietet. Für den Teilnehmer gibt es dadurch die Möglichkeit, die landesüblichen Bildungsförde-rungen zu beantragen.

Eine Kooperation mit FTC er-laubt es, einen Teil der Ausbildung auf hochmodernen realistischen Simulatoren zu absolvieren und er-hebliche Kosten einzusparen.

Für die praktische Schulung wurde von FTOnline ein Trainings-programm entwickelt, welches nun die erlernten Instrumentenverfah-ren aus der Simulatorschulung mit der praktischen Anwendung im wirklichen Instrumenten-Strecken-flug verknüpft. Der Ausbildungs-

plan sieht hierfür neben der Durch-führung des eigentlichen Fluges auch das Trainieren und Festigen des theoretisch erlernten Wissens in Bezug auf Flugplanung vor. Die Berücksichtigung der Performance Daten, Wetterverhältnisse, Um-welteinflüsse, Mindestflughöhen und vieles mehr finden hierbei prak-tische Anwendung.

FTOnline-Absolventen fliegen u.a. bei Ryan Air, Air Berlin und Fly Niki, sowie bei namhaften Execu-tive Airlines in Österreich und Deutschland.

FTOnline bietet folgende Ausbil-dungen an: Instrumentenflugberech-tigung, Berufspilotenschein, Linien-pilotenschein, Klassenberechtigung für ein- und mehrmotorige Flugzeu-ge, MCC, Selektionsvorbereitungen bis hin zur Fluglehrerausbildung und Type Ratings.

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Moderne Verfahrenstrainer und Simulatoren unterstützen die Ausbildung.

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Page 10: Der Himmel ist keinesWegs grenzenlos Fliegen im … · Den Wunsch, auch einmal ins Ausland zu fliegen, haben wohl irgendwann die meisten Piloten. ... besonders Motorsegler- und UL-Piloten

Die Motorflug Baden-Baden GmbH bietet nach einer Unterbrechung an ihrem Standort am Flugplatz Schönhagen bei Berlin auch wieder die Wartung von Flächenflugzeugen an.

Wieder Flächenwartung in Schönhagen

Betreut werden ein- und zweimotorige Flugzeuge der Hersteller Cessna, Cir-

rus, Diamond, Mooney, Piper, Pilatus und Socata. Das Portfolio umfasst Reparatur- und Instand-haltungsprüfungen an Zelle, Trieb-werk und Ausrüstung. Ergänzt wird das Portfolio am Standort Schönhagen durch die Motorflug-eigene Instrumenten-Werkstatt, in der z.B. Variometer oder Hö-henmesser verschiedener Her-steller repariert oder funktions-geprüft werden können, auch nach FAA-Richtlinien.

Motorflug Baden-Baden wur-de 1955 durch Günther Graf von Hardenberg als Flugschule gegrün-det und war eines der ersten Luft-fahrtunternehmen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland zugelassen wurden. Schon bald wurde der Geschäftsbetrieb im Rahmen des After-Sales-Supports erweitert. 2008 wurde der Famili-enbetrieb an Eurocopter Deutsch-land verkauft und ist somit Bestand-teil des EADS-Konzerns.

Die neu gebaute Halle der Nie-derlassung in Schönhagen wurde 2004 eröffnet. In der von der FAA

zugelassenen Dependance werden auch Hubschrauber der Hersteller AgustaWestland, Bell, Eurocopter und Hughes betreut. Zu den Kun-den in Schönhagen zählen die Po-lizei-Hubschrauberstaffeln der Bundesländer Brandenburg, Sach-sen, Sachsen-Anhalt und Thürin-gen ebenso wie Privatkunden aus Deutschland und anderen europä-ischen Staaten. Motorflug ist ein FAA und EASA Part 145 zugelas-sener Instandhaltungsbetrieb und zudem von den Luftfahrtbehörden in Russland und der Ukraine zerti-fiziert. Für Betreiber von Gemischt-

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Der Motorflug-Stand-ort in Schönhagen bei Berlin

Gewartet und repariert werden zahl-reiche Hubschrauber-Modelle, aber auch Flächenflugzeuge.

flotten, die Hubschrauber und Flä-chenflieger im Einsatz haben, eine interessante Perspektive, denn durch die erweiterte FAA-Zulas-sung können N-registrierte Ma-schinen jetzt auch am Standort Schönhagen gewartet werden. Die Nähe zum hauseigenen Ent-wicklungsbetrieb macht Einrüstun-gen moderner COM/NAV/GPS-Geräte, wie z.B. das Garmin GTN650/750, möglich. „Aus-schlaggebend war, ein Rundum-Service-Paket für unsere Kunden zu schnüren“, so Bernhard Meier, CEO der Motorflug.

An den insgesamt drei Stand-orten Baden-Baden, Rheinmüns-ter und Schönhagen beschäftigt Motorflug 150 Mitarbeiter, hat ei-nen Ersatzteil-Lagerbestand im Ge-samtwert von rund 3,5 Millionen Euro und erzielt mit rund 400 Kun-den weltweit einen Jahresumsatz von circa 23 Millionen Euro. In Schönhagen sind zwölf Mitarbei-ter, darunter vier Prüfer, sowie ein Azubi beschäftigt R.D.

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