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Kriseninterventionsdienst im Justizvollzug Der Kriseninterventionsdienst des Justizvollzugs Baden-Württemberg Dipl.-Psych. Nina Schuler

Der Kriseninterventionsdienst des Justizvollzugs Baden-Württemberg

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Der Kriseninterventionsdienst des Justizvollzugs Baden-Württemberg. Dipl.-Psych. Nina Schuler. Gliederung des Vortrags. Vorstellung Daten und Fakten zum baden-württembergischen Justizvollzug Die Arbeit des Kriseninterventionsdienstes. Der Justizvollzug in Baden-Württemberg. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Der Kriseninterventionsdienst des Justizvollzugs  Baden-Württemberg

Kriseninterventionsdienst im Justizvollzug

Der Kriseninterventionsdienst des Justizvollzugs

Baden-Württemberg

Dipl.-Psych. Nina Schuler

Page 2: Der Kriseninterventionsdienst des Justizvollzugs  Baden-Württemberg

Kriseninterventionsdienst im JustizvollzugDipl.-Psych. Nina Schuler

Vorstellung

Daten und Fakten zum baden-württembergischen Justizvollzug

Die Arbeit des Kriseninterventionsdienstes

Gliederung des Vortrags

Page 3: Der Kriseninterventionsdienst des Justizvollzugs  Baden-Württemberg

Kriseninterventionsdienst im JustizvollzugDipl.-Psych. Nina Schuler

• 17 Haftanstalten mit 24 Außenstellen

• Justizvollzugskrankenhaus und Sozialtherapeutische Anstalt

• insgesamt 7940 Haftplätze, 6788 im geschlossenen, 1152 im offenen Vollzug

• 428 Haftplätze für Frauen

• die durchschnittliche Belegung der Haftanstalten ist rückläufig (aktuell 7488 Inhaftierte, davon 1583 in Untersuchungshaft und 533 in Jugendstrafhaft)

• Strukturelle Entwicklung weg von kleinen Gefängnissen und Außenstellen zu großen Anstalten mit bis zu 600 Haftplätzen

Der Justizvollzug in Baden-Württemberg

Page 4: Der Kriseninterventionsdienst des Justizvollzugs  Baden-Württemberg

Kriseninterventionsdienst im JustizvollzugDipl.-Psych. Nina Schuler

• Im Januar 2012 waren insgesamt 3708 Personen im Justizvollzug beschäftigt

• 2409 Bedienstete im Allgemeinen Vollzugsdienst

• 424 im Werkdienst

• 302 in den Fachdiensten (dazu zählen Sozialarbeiter, Psychologen, Ärzte, Seelsorger und Lehrer)

• 469 in der Verwaltung

Die Bediensteten des Justizvollzugs

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Kriseninterventionsdienst im JustizvollzugDipl.-Psych. Nina Schuler

Schicht- und Wechseldienst

Arbeitsverdichtung

Gefühl fehlender Unterstützung und Anerkennung

Umgang mit psychisch auffälligen Inhaftierten

Konfrontation mit dissozialem und aggressivem Verhalten

Risiko, Opfer eines potentiell traumatischen Ereignisses zu werden

Belastungen im Arbeitsalltag

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Kriseninterventionsdienst im JustizvollzugDipl.-Psych. Nina Schuler

• Medizinische Notfälle/ Suizidversuche

• Auffinden eines Toten

• Bedrohung/ sexuelle Nötigung

• Tätliche Angriffe

• Meuterei

• Geiselnahme

• Feuer/ schwerer Unfall

Potentiell traumatische Ereignisse

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Kriseninterventionsdienst im JustizvollzugDipl.-Psych. Nina Schuler

Die multiplen Belastungsfaktoren führen zu einem hohen Krankenstand sowie hohen Raten an krankheitsbedingten Frühpensionierungen

Ein Baustein zur Prävention von krankheitsbedingten Arbeitsausfällen stellte die Gründung des Kriseninterventionsdienstes im Jahr 2001 dar

Präventiver Ansatz

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Kriseninterventionsdienst im JustizvollzugDipl.-Psych. Nina Schuler

Zeitnah professionelle Hilfe nach belastenden Ereignissen im Dienst anzubieten

Betroffene mit den Erlebnissen nicht alleine zu lassen

Hilfestellung bei der Verarbeitung der belastenden Ereignisse zu geben

Schädlichen und gesundheitsgefährdenden Folgen entgegen zu wirken

Ziele des Kriseninterventionsdienstes

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Kriseninterventionsdienst im JustizvollzugDipl.-Psych. Nina Schuler

4 Bedienstete aus dem psychologischen Dienst

2 Bedienstete aus dem kirchlichen Dienst

6 Bedienstete des Allgemeinen Vollzugsdienstes

aus verschiedenen Haftanstalten des Landes

Die Arbeit im Kriseninterventiondienst erfolgt ohne Freistellung zusätzlich zur regulären Tätigkeit der Mitarbeiter

Für Fortbildung und Supervision sind 3 Tage pro Jahr vorgesehen

Mitglieder des Kriseninterventionsdienstes

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Kriseninterventionsdienst im JustizvollzugDipl.-Psych. Nina Schuler

◦ über die Leitstelle

◦ die veröffentlichten Kontaktadressen der einzelnen KID-Mitglieder

◦ das KID-Mitglied in der eigenen Anstalten

◦ nur während der Dienstzeit, es besteht kein 24-Stunden- Bereitschaftsdienst

Möglichkeiten der Kontaktaufnahme

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Kriseninterventionsdienst im JustizvollzugDipl.-Psych. Nina Schuler

Die Mitglieder des Kriseninterventionsdienstes unterliegen der Schweigepflicht (auch gegenüber der Anstaltsleitung)

Die Krisenintervention ist ein auf Freiwilligkeit beruhendes Angebot, dass das Einverständnis der Bediensteten voraussetzt

Die Anstaltsleitung ist bei Angriffen auf Bedienstete, die eine Dienstunfähigkeit zur Folge haben, verpflichtet den Kriseninterventionsdienst unverzüglich einzuschalten

Innerhalb der Anstalten wird vom Kriseninterventionsdienst ein niederschwelliger, aufsuchender Ansatz verfolgt

Grundsätze der Krisenintervention

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Kriseninterventionsdienst im JustizvollzugDipl.-Psych. Nina Schuler

1. Phase (unmittelbar nach dem belastenden Ereignis):

Unterstützung und Begleitung der/ des Betroffenen Abschirmung vor störenden Einwirkungen Informationsvermittlung bezüglich traumaspezifischen

Reaktionen und Symptomen Stabilisierung und Ressourcenaktivierung Aktivierung des sozialen Netzwerks, Einbezug von

Angehörigen Entscheidung ob dienstliche Sofortermittlungen oder

Betreuungsmaßnahmen Vorrang einzuräumen ist Beratung der Anstaltsleitung bei strafrechtlichen Ermittlungen

um auf die Belange der/ des Betroffenen aufmerksam zu machen

Phasen der Betreuung

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Kriseninterventionsdienst im JustizvollzugDipl.-Psych. Nina Schuler

2. Phase (einige Tage bis Wochen nach dem Ereignis):

Abstimmung des weiteren Vorgehens mit dem Betroffenen Durchführung von einem oder mehreren Debriefing- und

Beratungsgesprächen Hilfestellung bei der Vermittlung an externe Beratungs-

oder Therapieeinrichtungen

3. Phase (drei bis sechs Monate nach dem Ereignis):

telefonische Kontaktaufnahme Angebot eines Nachgesprächs gemeinsame Überlegung, ob weitere Maßnahmen notwendig

sind

Phasen der Betreuung

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