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1. Auf Lsbensmittel und Gesundheitspfiege beztigliche. 445 Mit wenigen Wassertr6pfchen spiilt man an den W~nden haftende JodlSsung ab. Naeh Zugabe yon 300 #1 0,1 n Natronlauge aus der Capillarpipette verschlieBt man das SpitzrShrehen und l~l~t es 15 rain im Dunkehl stehen. Darauf wird nach An- ss mit 2 Tropfen 2 n Sehwefelss das fibersehfissige Jod mit 0,1 n Thio- sulfatlSsung zurfiektitriert. Um Jodverluste zu vermeiden, empfiehlt es sich, schon vor dem Ans~uern die Hauptmenge des vermutlichen Verbrauchs an Thiosulfat- 16sung zufliei~en zu lassen und dann nach Ansi~uern zu Ende zu titrieren. Die letzten #lund 0,1 Ed werden yon der Bfirettenspitze mit dem Schliffstopfen des SpitzrShr- cherts abgenommen und unter Sehiittein in die Probe eingebracht. Bei jeder Be- stimmung ist eine Blindprobe mitlaufen zu lassen. Die Genauigkeit der Methode wird mit 3% angegeben. L. ACKER. Zur Bestimmung der Lactose in Milch verfahren G. GOI~BACJ~und P. Sc~i- FEI~ 1 in der gleichen Weise wie bei der Bestimmung der Aldosen (siehe vorstehendes Referat): Zur F~llung der Eiwei~kSrper und zur Kli~rung geben die Verf. nach ihren Erfahrungen der Methode yon C~m~Ez den Vorzug. Danaeh werden 10 ml Milch in einem 100 ml-MeBkolben mit Wasser auf etwa 50 ml verdiinnt, mit 2 ml 15~oiger J~aliumferrocyanidlSsung und 2 ml 30~oiger ZinksulfatlSsung versetzt und gut durchgeschiittelt. 7Nach ~eutralisation mit Natronlauge (gegen Phenol- phthaleiI1) wird aufgeffillt und filtriert. Das Volumen des UnlSsliehen wird nieht berticksichtigt, da der Fehler durch Adsorption yon Lactose die dureh das UnlSs- liehe hervorgerufene Verringerung des Volumens aufhebt. Bei frischen Mflchen werden gute Werte erhalten, bei sauren Milchen liegen sie jedoch etwas zu hoeh. L. ASKER. Der 5~achweis yon Stechapfelsamen in Buchweizemnehl kann naeh R. STROR- ECKER u n d H . ~If/~I,I~EI~ ~ chemiseh und mikroskopisch gefiihrt werden. Der chemi- sehe ~qachweis benutzt die Atropinreaktion yon WAsIcxI S. -- Herstellung des Reagenses. Man tr~gt 2 g Dimethylaminobenzaldehyd in 6 g reine konzentrierte Sehwefels~ure ein und bewahrt naeh Zusatz yon 0,4:_ ml Wasser im Eissehrank auf. (Haltbarkeit nieht li~nger als 2 Woehen.) -- Aus/i~hrung des Nachweises. 150 g Buchweizenmehl werden mit etwas Seesand und einer Spatelspitze Weins~ure ge- mischt und im SoxHLET-Apparat 16 Std mit 90%igem Alkohol extrahiert. ~Naeh dem Abdampfen des Alkohols wird der l~iickstand mit Wasser verdiinnt, dureh ein feuchtes Filter filtriert und mit Petrols ausgeschiittel~. Durch Natrium- hydrogencarbonat wird das Alkaloid aus der sauren LSsung in Freiheit gesetzt und mit Chloroform extrahiert. In einer Porzellanschale wird der Abdampfriiek- stand der ChloroformlSsung mit 0,5--1,0 ml Reagens versetzt und 11/~min auf dem siedenden Wasserbad gehalten. Bei Gegenwart yon Atropin tritt sofort eine rotbraune Fhrbung auf, die nach kirsehviolett fiberwechselt und sehr best~ndig ist. Die Methode gestattet noch 0,5% Stechapfelsamen in Buchweizenmehl nachzu- weisen. J. Koch. Die neue Methode zur Asehenbestimmung in Brot yon R. I~'ONTI und D. R~szI 4 bertieksiehtigt die Feststellungen yon A. CuTonO s sowie yon B.F. LUTTER und G. BOT 6, dab das Kaliumdihydrogenphosphat in der Asehe mit dem Natriumchlorid Z. Lebensmittel-Unters. n. -Forsch. 95, 168 (1952). Techn. I{oehschule Graz. Z. Lebensmittel-Unters. u. -Forseh. 95, 17 (1952). Lebensmitteluntersuchungs- amt Gelsenkirchen. a Der mikroskopisehe ~Nachweis beruht auf der charakteristischen Beschaffen- her der Oberhautzellen des Stechapfelsamens (Abb. im Original). Ann. Chim. applieata 89, 331 (1949). Ist. Super. di Sanitg, Rom. a Boll. Soc. Naturalisti 2~apoli, Atti 26, 69 (1914). Cereal Chem. 24, 485 (1947).

Der Nachweis von Stechapfelsamen in Buchweizenmehl

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Page 1: Der Nachweis von Stechapfelsamen in Buchweizenmehl

1. Auf Lsbensmittel und Gesundheitspfiege beztigliche. 445

Mit wenigen Wassertr6pfchen spiilt man an den W~nden haftende JodlSsung ab. Naeh Zugabe yon 300 #1 0,1 n Natronlauge aus der Capillarpipette verschlieBt man das SpitzrShrehen und l~l~t es 15 rain im Dunkehl stehen. Darauf wird nach An- ss mit 2 Tropfen 2 n Sehwefelss das fibersehfissige Jod mit 0,1 n Thio- sulfatlSsung zurfiektitriert. Um Jodverluste zu vermeiden, empfiehlt es sich, schon vor dem Ans~uern die Hauptmenge des vermutlichen Verbrauchs an Thiosulfat- 16sung zufliei~en zu lassen und dann nach Ansi~uern zu Ende zu titrieren. Die letzten # lund 0,1 Ed werden yon der Bfirettenspitze mit dem Schliffstopfen des SpitzrShr- cherts abgenommen und unter Sehiittein in die Probe eingebracht. Bei jeder Be- stimmung ist eine Blindprobe mitlaufen zu lassen. Die Genauigkeit der Methode wird mit 3% angegeben. L. ACKER.

Zur Bestimmung der Lactose in Milch verfahren G. GOI~BACJ~ und P. Sc~i - FEI~ 1 in der gleichen Weise wie bei der Bestimmung der Aldosen (siehe vorstehendes Referat): Zur F~llung der Eiwei~kSrper und zur Kli~rung geben die Verf. nach ihren Erfahrungen der Methode yon C~m~Ez den Vorzug. Danaeh werden 10 ml Milch in einem 100 ml-MeBkolben mit Wasser auf etwa 50 ml verdiinnt, mit 2 ml 15~oiger J~aliumferrocyanidlSsung und 2 ml 30~oiger ZinksulfatlSsung versetzt und gut durchgeschiittelt. 7Nach ~eutralisation mit Natronlauge (gegen Phenol- phthaleiI1) wird aufgeffillt und filtriert. Das Volumen des UnlSsliehen wird nieht berticksichtigt, da der Fehler durch Adsorption yon Lactose die dureh das UnlSs- liehe hervorgerufene Verringerung des Volumens aufhebt. Bei frischen Mflchen werden gute Werte erhalten, bei sauren Milchen liegen sie jedoch etwas zu hoeh.

L. ASKER.

Der 5~achweis yon Stechapfelsamen in Buchweizemnehl kann naeh R. STROR- ECKER und H. ~If/~I,I~EI~ ~ chemiseh und mikroskopisch gefiihrt werden. Der chemi- sehe ~qachweis benutzt die Atropinreaktion yon WAsIcxI S. - - Herstellung des Reagenses. Man tr~gt 2 g Dimethylaminobenzaldehyd in 6 g reine konzentrierte Sehwefels~ure ein und bewahrt naeh Zusatz yon 0,4:_ ml Wasser im Eissehrank auf. (Haltbarkeit nieht li~nger als 2 Woehen.) - - Aus/i~hrung des Nachweises. 150 g Buchweizenmehl werden mit etwas Seesand und einer Spatelspitze Weins~ure ge- mischt und im SoxHLET-Apparat 16 Std mit 90%igem Alkohol extrahiert. ~Naeh dem Abdampfen des Alkohols wird der l~iickstand mit Wasser verdiinnt, dureh ein feuchtes Filter filtriert und mit Petrols ausgeschiittel~. Durch Natrium- hydrogencarbonat wird das Alkaloid aus der sauren LSsung in Freiheit gesetzt und mit Chloroform extrahiert. In einer Porzellanschale wird der Abdampfriiek- stand der ChloroformlSsung mit 0,5--1,0 ml Reagens versetzt und 11/~ min auf dem siedenden Wasserbad gehalten. Bei Gegenwart yon Atropin tr i t t sofort eine rotbraune Fhrbung auf, die nach kirsehviolett fiberwechselt und sehr best~ndig ist. Die Methode gestattet noch 0,5% Stechapfelsamen in Buchweizenmehl nachzu- weisen. J . Koch.

Die neue Methode zur Asehenbestimmung in Brot yon R. I~'ONTI und D. R~szI 4 bertieksiehtigt die Feststellungen yon A. CuTonO s sowie yon B . F . LUTTER und G. BOT 6, dab das Kaliumdihydrogenphosphat in der Asehe mit dem Natriumchlorid

Z. Lebensmittel-Unters. n. -Forsch. 95, 168 (1952). Techn. I{oehschule Graz. Z. Lebensmittel-Unters. u. -Forseh. 95, 17 (1952). Lebensmitteluntersuchungs-

amt Gelsenkirchen. a Der mikroskopisehe ~Nachweis beruht auf der charakteristischen Beschaffen-

h e r der Oberhautzellen des Stechapfelsamens (Abb. im Original). Ann. Chim. applieata 89, 331 (1949). Ist. Super. di Sanitg, Rom.

a Boll. Soc. Naturalisti 2~apoli, Att i 26, 69 (1914). Cereal Chem. 24, 485 (1947).