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Der Patient im Mittelpunkt:Die Rolle von Case Management und Coaching bei Krankheit und Pflegebedrftigkeit im Alter
Dr. Klaus Meyer-LutterlohVizeprsident
Deutsche Gesellschaft fr brgerorientierte Gesundheitsversorgung (DGbG) e.V.
Summer School: Gesellschaftlicher Wandel und Zukunft
des Alterns, Bochum 08.10.2008 Dr. Klaus Meyer-Lutterloh 2008
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Agenda
Untersttzungsbedarf von Patienten bei Krankheit und Pflegebedrftigkeit im Alter
Definition und Praxis von Case Management
Definition und Praxis von Patientencoaching
Anmerkungen zur Etablierung von Case Management und Patientencoaching
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Zwei Untersttzungsmethoden begleitend zu den rein medizinischen Behandlungsprozessen
Case Management = Case Manager/in bernimmt eine Lotsenrolle im Behandlungsprozess
Patientencoaching = Coach frdert die Kompetenz zum Selbstmanagement, zur Selbsthilfe und zur Patientenautonomie im Rahmen der individuellen Mglichkeiten.
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Ausgangslagen bestimmen die Manahmen Anstieg der Hufigkeit von Krankheit und Pflegebedrftigkeit im Alter Krankheit und Pflegebedrftigkeit im Alter haben unterschiedliche Ausprgungen
und unterschiedliche Bedarfe Mehr als 3/4 aller Gesundheitsstrungen im Alter verlaufen chronisch
Patientencoaching Case Management
Case ManagementPatientencoaching
Gesundheitscoaching
Untersttzungsmethoden
Verhinderung einer Verschlimmerung
Reduzierung der Krankheitssymptome
Vermeidung von Folgeerkrankungen
Vermeidung oder Reduzierung von Hilfs- und Pflegebedrftigkeit
Chronische Krankheiten chronische krperliche,
geistige oder/und seelische Beeintrchtigungen unterschiedlichen Schweregrades
Multimorbiditt dauernde
Behandlungsbedrftigkeit Hilfs- und Pflegebedrftigkeit
KrankheitsberwindungAkute Erkrankungen Vorbergehende Behandlungs-
Hilfs- oder Pflegebedrftigkeit
KrankheitsverhinderungKrankheitsgefhrdung Risikofaktoren
Ziel von Manahmen
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Multimorbiditt im Alter
Quelle: KBV Juli 2007
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Untersttzungsbedarf bei Krankheit und Pflegebedrftigkeit im Alter
Zum Beispiel: Koordination und Integration spezialisierter Behandlung und Betreuung Untersttzung beim Finden
geeigneter Sozialstationen, Pflegedienste und regionaler sozialer Hilfsangebote
Ergotherapeuten, Krankengymnasten etc Vermittlerttigkeit zwischen Patienten und Angehrigen sowie den
beteiligten Berufsgruppen Schnittstellen- und berleitungsmanagement Information, Compliancefrderung, psychosoziale Beratung Umgang mit Grenzen der Behandlungsmglichkeiten und daraus
resultierender Frustration Gelegentlich soziale Mittlerfunktion - auch innerhalb von Familien
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Case Management allgemein
Ursprnglich eine amerikanische Management-Strategie mit dem Ziel, die Versorgung von Versicherten in einer akuten Krankheitsepisode so zu steuern, dass in einem abgestimmten Prozess die individuell notwendigen Gesundheitsleistungen zeitnah zur Verfgung gestellt werden.
Ist zu einer Methode in der Sozialen Arbeit und im Gesundheitswesen geworden.
Case Manager/innen planen und koordinieren medizinische und/oder soziale Dienstleistungen fr ihre Klienten.
Ausbildung nach Standards Abschluss: Case Managerin bzw. Case Manager Zertifizierung nach Richtlinien von Fachgesellschaften
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Case Management im Gesundheitswesen Im Gesundheitswesen wird durch den Casemanager die externe
organisatorische Verantwortung fr eine effektive und effiziente Diagnostik und Behandlung einer konkreten Erkrankung mit dem Patienten in seiner individuellen Lebenssituation geteilt.
Dem Patienten wird beim Verstehen der diagnostischen und therapeutischen Ablufe und bei der Eingliederung in diese Ablufegeholfen.
Die Versorgung wird quer zu unterschiedlichen Zustndigkeiten von Einrichtungen, mtern und Dienstleistungen geplant, koordiniert, implementiert, berwacht und evaluiert.
Ziel ist es, die Versorgungsqualitt zu sichern und dabei mglichst auch langfristig entstehende Kosten zu senken.
Der Case Manager ist ein Lotse im Behandlungsprozess
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Zwei Kernprozesse des Case Management
Einzelfallbegleitung der betroffenen Patienten auf der Basis des sektorenbergreifenden Case-Management-Prozesses
Gestaltung der Systemebene, d.h. insbesondere die multiprofessionelle Vernetzung der am Behandlungsprozess beteiligten Behandler bzw. Leistungserbringer und Dienstleister im ambulantem, stationrem sowie Akut-, Reha- und Gemeinwesenbereich .
Ziele Verbesserung der Versorgungsqualitt
Reduktion der Kosten bzw. eine Verbesserung des Kosten-Nutzen-Verhltnisses der Behandlung
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Case Management als Element in neuen Versorgungsformen
Beispiele: Aktives Versorgungs-Management
in Vertrgen der integrierten Versorgung in Disease-Management-Programmen
Wird von einigen Krankenkassen fr Versicherte angeboten, bei denen ein entsprechender Bedarf identifiziert oder angenommen wird (Umstritten bei Inanspruchnahme externer Dienstleister).
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Beispiel: Case-Management im mammaNetz Augsburg (mit Coaching-Elementen)
Erste Begleit- und Orientierungsstelle fr Frauen mit Brustkrebs in Deutschland
Projekttrger ist das beta Institut fr angewandtes Gesundheits-Management in Augsburg
Die Patientin steht mit ihren individuellen Sorgen und Problemen im Mittelpunkt
Multiprofessionelle Vernetzung zwischen dem ambulantem, stationrem sowie Akut-, Reha- und Gemeinwesenbereich mit dem Brustzentrum Augsburg, den Kliniken der Region, mit rund 50 gynkologischen Praxen und weiteren rund 200 Einrichtungen, die brustkrebskranken Frauen helfen
Betroffene werden von der Diagnose bis zur Nachsorge sektorenbergreifend begleitet, beraten, informiert
Die Vergtung der am Projekt beteiligten Leistungserbringer erfolgt ber definierte Fallpauschalen
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Ziele des mammaNetz Patientenorientierte, effektive und
effiziente Steuerung und Vernetzung des Behandlungspfades
Verbesserung der Lebensqualitt der Patientin
Frderung der psychischen Stabilitt der Patientin
Verbesserung der aktiven Mitarbeit der Patientin
Erhhung der Selbstkompetenz der Patientin
Verbesserung der Versorgungsqualitt Reduktion der Kosten bzw. eine
Verbesserung des Kosten-Nutzen-Verhltnisses fr die Behandlung von Brustkrebspatientinnen
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Das bedeutet insbesondere ..
den Informationsfluss zwischen den beteiligten Akteuren zu verbessern
den Leistungserbringern mehr Zeit fr ihre Kernaufgaben zu geben
den hufigen Wechsel der Leistungserbringer zu reduzieren
notwendige therapeutische Manahmen zu initiieren
Doppelleistungen zu vermeiden die Inanspruchnahme von nicht
zielfhrenden Leistungen (aus Unsicherheit oder Unwissenheit oder um alles fr sich getan zu haben) zu verhindern
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Inanspruchnahme des mammaNetz
Bei mammaNetz werden jhrlich ca. 300 Patientinnen betreut, von denen ein Drittel die Beratung (i. d. R. ein bis drei Kontakte) nutzen und zwei Drittel eine Case-Management-Begleitung erhalten.
Groe Spannweite des Angebots von intensiver Begleitung bis zur bloen Informationsgabe prventive Angebote, wie beispielsweise
Brustselbstuntersuchungskurse Coaching-Angebote als Hilfe zur Selbsthilfe, um die Frauen zu
befhigen, sicherer und kompetenter mit der Erkrankung umzugehen.
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Informationsbedarf bei Pflegebedrftigkeit
Der Markt an ambulanten Pflegediensten wird als unbersichtlich empfunden. Etwas mehr
Transparenz htte ich mir schon gewnscht. Man muss sich selbst schlau machen.
ber die Kostenbernahme habe ich mir vorher keine Gedanken gemacht.
Ich dachte, das geht automatisch.
Wir wussten gar nicht, was uns zusteht. Was mssen wir bezahlen? Reicht die Rente meiner Mutter aus?
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Beispiel: Pflegesttzpunkte
Personen, die Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz erhalten (Pflegbedrftige, Ratsuchende im Vorfeld von Pflegebedrftigkeit, pflegende Angehrige, demenziell Erkrankte und ihre Familien), haben ab Januar 2009 einen kostenlosen Anspruch auf individuelle Beratung und Hilfestellungdurch eine Pflegeberaterin/einen Pflegeberater.
In den geplanten Pflegesttzpunkten geben Pflegeberater/innen umfassend und unabhngig Informationen.
Sie kmmern sich um die Formalitten, vermitteln Pflegedienste, Haushaltshilfen und Heime, und stellen einen individuellen Versorgungsplanauf.
Je einer dieser Fallmanager soll jeweils rund hundert Flle betreuen und auch Hausbesuche machen.
Alle Leistungstrger wie die Pflege- und Krankenkassen, die rtlichen Trger der Alten- sowie Sozialhilfe, die Pflegedienste und die Privatversicherungen sollen bundesweit solche Sttzpunkte aufbauen und betreiben.
Lndersache: Nur wenn ein Land sie will, mssen die rtlichen Pflegekassen innerhalb von sechs Monaten Zentren errichten.
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Beispiel: Compass Private Pflegeberatung
Fr die Pflegeberatung hat der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) ein eigenstndiges Konzept entwickelt und eine eigene "Compass Private Pflegeberatung" gegrndet, die ab 2009 eine Hotline betreibt und 290 mobile Pflegeberater anstellt, die die Versicherten zuhause besuchen sollen.
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Was meinen wir, wenn wir von Coaching sprechen ?
coaching = Nachhilfe/unterricht to coach = betreuen trainieren the coach = Kabine Wagen
Kutsche.. ReisebusTrainer Pauker
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Coaching allgemein
Ein Diens