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Des.-1-ampsia caespitosa · GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE E. V. Gemeinnützige Gesellschaft - Eingetragen beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Geschäftsstelle: Dörrenklingenweg

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Fünf Finger hab' ich an jeder Hand fünfundzwanzig an Händen und Füßen. Dieser Satz hat seine Richtigkeit, wenn ein Komma und zwei Wortabstände eingefügt werden. Ja, die deutsche Sprache hat es in sich und diese Blätter haben es auch. Alle sind handförmig gelappt, fünfteilig, fünfnervig und alle haben auch einen Namen, das liegt auf der Hand - oder liegen sie auf der Zunge? Wer alle neune richtig trifft, ist schon ein guter Botaniker!

zum Umschlagbild: Des.-1-ampsia caespitosa Rasenschmiele Foto: Winkelmann

s. Artikel in dieser Nummer

fr

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Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift der

(früher Deutsche Iris- und Liliengesellschaft)

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GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE E. V. Gemeinnützige Gesellschaft - Eingetragen beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Geschäftsstelle: Dörrenklingenweg 35, 7114 Pfedelbach.Untersteinbach, Tel. 07949/692 Die GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE (GDS) als erweiterte „Deutsche Iris- und Lilien-gesellschafe sieht ihre Aufgabe in der Förderung und Verbreitung der Freilandschmuckstauden (Iris, Lilien, Taglilien, allgemeine Prachtstauden, Gebirgspflanzen, Gräser und Farne, Zwiebel- und Knollengewächse, Wasser- und Sumpfpflanzen u. a.).

Jahresbeitrag: 35.- DM /15.- DM für Studenten für die Dauer von 3 Jahren. Im Mitgliedsbeitrag ist der Bezugspreis der Zeitschrift enthalten.

Konten: Postscheckamt Stuttgart 1253 71 - 700 - Kreissparkasse Leonberg 8 701 923

Vorstand: Präsident: Hermann Hald, Dörrenklingenweg 35, 7114 Pfedelbach•Untersteinbach I. stellv. Präsident: Gräfin von Stein-Zeppelin, 7811 Sulzburg 2 (Laufen) 2. stellv. Präsident: Fritz Köhlein, Wiesenstraße 4, 8581 Bindlach Schatzmeister: Waltraud Busbach, Äußere Sulzbacher Straße 18, 8500 Nürnberg Geschäftsführer: Martel Hald, Dörrenklingenweg 35, 7114 Pfedelbachd.intersteinbach Ehrenmitglieder der GDS Dipl.-Ing. Carl Feldmaier,

Gräfin von Stein-Zeppelin

Beirat (mit Sonderaufgaben betraute Mitglieder, die Delegierten der Regional- und Fachgruppen):

Dipl.-Ing. Carl Feldmaier, Ringstraße 2, 8340 Pfarrkirchen Alfred Fehler, Hartmeyerstraße 121, 7400 Tübingen Siegfried Ziepke, Schwanheimer Straße 79, 6140 Bensheim

Samentausduktion:

Brigitte Wörfel, Meisenweg 1, 6234 Hattersheim-Okriftel Hemerocallis-Bewertung: Dipl.-Ing. Bruno Müller, Palmengarten Frankfurt, Siesmayerstr. 61,

6000 Frankfurt Hemerocallis-Registrierung: Gudrun Müller, Am Domherrnwald 33, 6238 Hofheim-Langenhain Iris-Bewertung: Michael von Heydwolff, Buchenbusch 54, 6078 Neu-Isenburg Iris-Registrierung: Gudrun Müller, Am Domherrnwald 33, 6238 Hofheim-Langenhain Lilien-Bewertung

und -registrierung: Albert Rech, Hilgenbacher Höhe 13, 6601 Heusweiler 1

Region Berlin: Dr. Tomas Tamberg, Zimmerstraße 3, 1000 Berlin 45 Region Dortmund: Reiner Herling, Höhenweg 11A, 4600 Dortmund 30 Freundeskreis Erlangen: Ingeborg Tschakert, Gertud-Bäumer-Str. 18, 8520 Erlangen Region Frankfurt: Margarete Wilhelm, Friedridisring 34 3 C, 6050 Offenbach Region Göttingen-Kassel: Dr. Ernst Müller, Rittergut Reitliehausen, 3418 Uslar Region Hamburg: Lothar Denkewitz, Wildes Moor 204, 2000 Hamburg 65 Region Hannover: Marlene Ahlburg, Hohes Feld 22, 3171 Rötgesbüttel Region Koblenz: Gerd Kessler, Im Silbertal 1, 5410 Höhr-Grenzhausen Region Lüneburg: Hubert Hörster, Bruchweg 3, 2121 Mechtersen

Kurt Hahn, Anglerstr.148, 6700 Luwigshafen-Edigheim Lothar Setzpfand, Seeburger Straße 11, 8131 Allmannshausen Werner Reinermann, Bürgerweg 8, 4431 Schöppingen Walter Friedrich, Steinackerstraße 309, 8561 Diepersdorf b. Nürnberg Prof. Dr. Horst Ehsen, Seelhorst 10, 4501 Belm-Vehrte Herr Becherer, Auholzweg 41, 8880 Dillingen/Do., Tel. 09071/3057 Albert Rech, Hilgenbacher Höhe 13, 6601 Heusweiler 1 Dr. Roman Kellner, 7502 Malsch-Neumalsch Wolfgang Salzborn, Rabenweg 4, 7913 Senden-Witzighausen Peter Geiser, Parkweg 2, CH 4142 Münchenstein 1 Dr. H. Spinner, Beaumontweg 56, CH 2500 Biel

Gruppe Usterreidi: Prof. Franz Kurzmann, Friedrichstr. 51 A, A 2500 Baden b. Wien Arbeitskreis Staudenfreunde Kärnten, Steiermark und Osttirol: Gerhild Mattusdika, A9061 Wölfnitz b. Klagenfurt, Emmersdorf

Herausgeber und Verlag der Zeitschrift „Der Staudengarten": Gesellschaft der Staudenfreunde e. V. Redaktionsteam: H. und M. Hald, Dörrenklingenweg 35, 7114 Untersteinbach

Martin Haberer, Garten- und Landschaftsarchitekt, Untere Wengertstraße 9, 7441 Nürtingen-Raidwangen (Buchbesprechungen)

Den Inhalt der Artikel verantworten die betreffenden Autoren. Gesamtherstellung: Buchdruck - Offsetdruck Friedrich Aickelin, Lindenstraße 1, 7250 Leonberg.

Beilagenhinweis: 3 Prospekte des Eugen-Ulmer-Verlags Stuttgart

Region Mannheim: Ludwigshafen:

Reg. München-Südbayern: Region Münsterland: Region Nürnberg: Region Osnabrück: Region Ostalb-Donau: Region Saarland: Region Stuttgart-Tübingen: Region Ulm: Gruppe Schweiz:

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"Karl Foerster ist eine ungewöhnliche Persönlichkeit, deren Zauber wohl auf jeden überspringt, und eine Begeg-nung mit ihm gehört zu den Feierstun-den des Lebens."

Prof. Heinrich Dathe -1964

Liebe Staudenfreunde! Aus einem Anlaß, der uns ungemein beglückt, habe ich das bereits fertige Vorwort kurz vor Fertigstellung des Heftes nochmals geändert, um über etwas zu schreiben, was besonders diejenigen unter den Gartenfreunden erfreuen wird, die noch einen Schimmer von der "Ära Karl Foerster" miterlebt haben, für die der große Gärtner und Philosoph in seinem Wirken und seiner begeisternden umfassenden und voraus-schauenden Gedankenwelt noch gegenwärtig ist. Aber jeder Gartenfreund wird ir-gendwann Karl Foerster begegnen, weil er jedem viel zu sagen hat.

In einem in diesen Wochen erscheinenden Buch

"Ein Garten der Erinnerung" - sieben Kapitel von und über Karl Foerster,

herausgegeben von Eva Foerster und Gerhard Rostin (Union-Verlag Berlin, DDR) wird uns Karl Foerster in wunderbarer Weise gegenwärtig. Was er zu vielen Proble-men des Lebens zu sagen wußte, ist heute noch genau so gültig, ja, manches läßt sich wie eine prophetische Vorausschau der Dinge deuten, wie wir sie jetzt ver-wirklicht sehen.

Wir erfahren in diesem Buch auch vieles über sein Elternhaus, seine Kindheit, sei-nen Werdegang, über seine Freunde, seine unermüdliche Arbeit mit den Blumen und am Schreibtisch; kurz, es ist ein einziges bewunderns- und liebenswertes Zeugnis über einen Menschen, der wohl allen Gartenfreunden lebendig bleiben wird; und es ist zu wünschen, daß dieses Buch in vielen Exemplaren zu uns gelan-gen möge.

Großer Dank gebührt Frau Eva Foerster für dieses kostbare Geschenk, für dieses Lebensbild unseres Karl Foerster, auch im Sinne seiner eigenen Worte; "Gemein-same Gartenfreuden mit geliebten Menschen gehören zu den herzbewegenden Erlebnissen des Lebens!"

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Es erfüllt uns mit besonderer Freude und Genugtuung, daß wir seinen fast gebie-terischen Wunsch, den er mehrfach bei Begegnungen und in Briefen an uns zum Ausdruck brachte, erfüllen konnten, nämlich, daß wir alle Stauden in den Betreu-ungsbereich unserer Gesellschaft übernehmen sollten. "...da gehören sie hin!" Wir werden uns bemühen, diesem Wunsch gerecht zu werden. Und wenn Karl Foerster heute z.B. einen Blick in unsere Samentauschliste tun könnte, wäre er sicher be-glückt über das Zusammenwirken so vieler Blumenfreunde, auch über die Gren-zen hinweg, wodurch jedem Gartenfreund eine Fülle an Pflanzenkostbarkeiten zur Verfügung steht, wovon er sonst nur träumen kann.

Und mit diesem Gedanken möchte ich nun noch zu unseren Freunden zurück-kommen, die gerade dabei sind, die Samentauschaktion abzuschließen. Wünschen möchte ich, daß Sie alle, die Sie jetzt die wertvollen Samenpäckchen erhalten, viel Glück bei der Aufzucht haben. Denken Sie dabei vielleicht auch ein wenig an die Spender, soweit Sie nicht selbst gespendet haben, ist doch das Sammeln von Sa-men oft mühselig und zeitaufwendig. Dank gebührt also allen, die sich daran be-teiligen, aber ganz besonders den vielen Helfern aus dem Frankfurter Kreis mit Frau Wörfel an der Spitze, die sich bei der Abwicklung dieser Mammutaktion wie-der in einzigartiger Weise engagiert haben.

Ihr Herman Hald

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11Foerstergarten" wird wieder in alter Pracht erblühen

Potsdam. Das einstige Gartenparadies des berühmten Staudenzüchters Karl Foerster (1874 bis 1970) in Potsdam-Bornim wird gegenwärtig in seine ursprüng-liche Schönheit zurückversetzt. Kernstück und erster Bauabschnitt der rund 3500 Quadratmeter großen Anlage, die 1981 zum Denkmal erklärt wurde, ist der Senk-garten. Drei große Gartenarchitekten prägten nach der Vorstellung des Begründers des Schau-, Sichtungs- und Lehrgartens Karl Foerster das Antlitz des farbenprächti-gen, um etwa einen Meter abgesetzten Gartenteils mit. Entsprechend der ursprüng-lichen Anlage aus dem Jahre 1912, die auf den Gartengestalter Willy Lange zu-rückgeht, wird nach Beendigung der Rekonstruktion im kommenden Jahr wieder eine rosenumrankte Pergola aus Schnittholz sowie ein ovales Wasserbecken die besondere Zierde des Ensembles sein. Zur Entstehungszeit waren die in einer Mit-tel- und Querachse angelegten Wege noch unbefestigt und die seitlich schrägen Böschungen flächig bepflanzt.

Bei der jetzigen Wiederherstellung beziehen sich die Denkmalpfleger statt der Böschungen auf terassenförmig angeordnete Trockenmauern, die nach 1930 auf Veranlassung des Gartenarchitekten Hermann Matern eingebaut worden sind. Die denkmalpflegerische Erneuerung - eine Synthese der verschiedenen Zeitab-schnitte unter Beibehaltung der Idee des Senkgartens - soll die persönlichen Vor-stellungen Foersters widerspiegeln. So werden neben alten bewährten „Foerster-Züchtungen" winterharter Stauden wie Rittersporne, Phloxe und Astern auch neue Züchtungen dieser und anderer Gattungen in die Bepflanzung aufgenom-men. Dabei wird dem Prinzip der Pflanzenbenachbarung entsprochen, wie es Karl Foerster verfolgte. „Ein Senkgarten kann mit ausdauernden Gewächsen so raffi-niert bepflanzt werden, daß er von Anfang April bis Ende Oktober ständig in seinem Flor wechselt", schrieb der Verfasser von 26 international begehrten Büchern 1929 in seinem „Staudenkatalog".

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IGA 83 München - ein kleiner überblick Manfred Manger

Bald ist es soweit: Am 28. April eröffnet die IV. Internationale Gartenbauausstel-lung (IGA) 83 München ihre Pforten. Die Bauzeit betrug über fünf Jahre (Spaten-stich 19. Januar 1978). 165 Tage lang - bis 09. Oktober 83 steht München ganz im Zeichen des Gartenbaues. Auf einer Fläche von 72 Hektar wird nicht nur beispiel-hafte Garten- und Landschaftsgestaltung demonstriert, sondern auch gezeigt, wie nach neuesten Erkenntnissen alle denkbaren Arten von Gartenbauprodukten in einem dichte % Siedlungsgebiet angebaut werden können. Das Gelände, auf dem sich die IGA 83 München präsentiert, bleibt nach der Ausstellung als Naher-holungsgebiet erhalten.

Die IGA 83 München steht unter vier Leitideen: — Internationalität — Natur in der Stadt — Schönheit und Gestalt der Pflanzen — Grüne Erholung - Grüne Spiele

Internationalität

Rund 20 Nationen werden sich auf der IGA mit repräsentativen Beiträgen aus den Bereichen Gartenbau-Kunst, Gartenbau-Architektur und aus allen Teilbereichen des Kulturschaffens vorstellen. Eine besondere Attraktion sind die Gärten aus dem Fernen Osten: Japan, China, Thailand, Nepal und Indien. Damit wird es u. a. erstmals einen chinesischen Garten in Europa zu sehen geben. In diesem Garten steht ein Pavillon, dessen sämtliche Einzelteile, geschnitzte Dächer, Ziegel, die dekorativen Steinblöcke und natürlich auch die Pflanzen eigens dafür aus China nach München transportiert wurden.

Für kulturelle Höhepunkte sorgen während der gesamten Ausstellungsdauer weltweit bekannte Theater-, Folklore-, Musik- und Tanzgruppen.

Natur in der Stadt

Mitten in München entsteht ein grünes Paradies. Inmitten einer Großstadt intak-te Umwelt, gestaltete Natur, ökologisches Gleichgewicht. Eine der „grünen Lungen"; denn auch eine Stadt muß atmen können.

Schönheit und Gestalt der Pflanzen

Gartenbauausstellungen sind riesige Schaufenster für Blumen und Pflanzen aus aller Welt. In internationalen Leistungsvergleichen und Wettbewerben werden Neuzüchtungen vorgestellt und ausgezeichnet. Gärtner und Floristen aus aller Welt stellen auf rund 110.000 m2 Hallenfläche ihr fachliches Können unter Be-weis. Alle zehn Tage können Sie eine neue Hallenschau erleben.

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Grüne Erholung - Grüne Spiele

Auf kilometerlangen Wanderwegen, entlang von Seen, Teichen oder Bächen, im Bürgergarten, kurzum: im ganzen IGA-Gelände können Sie sich entspannen und erholen. Um Sie zu erfreuen, wird von früh bis spät ein umfangreiches Unter-haltungsprogramm geboten. Natürlich hat man auch an die „Kleinen" unter den Besuchern gedacht: große Spielbereiche bieten Abwechslung und Spaß.

So mancher Besucher, der von auswärts zur IGA 83 nach München kommt, glaubt, München wäre in unmittelbarer Nähe der Alpen. Doch die Kombination Mün-chen und Berge verhält sich etwa ebenso wie Hamburg und Nordsee. Wer bayeri-sche Bilderbuchlandschaft erleben will, der muß seinen IGA-Besuch schon weiter südlich ausdehnen. Ein kleines Stück Gebirgslandschaft gibt es trotzdem auf der IGA: Alpinum und Almwiese. Hier sind vorwiegend Pflanzen aus dem Alpen-raum, aber auch Pflanzen aus anderen europäischen Gebirgen zu finden. Selbst-verständlich stammen alle hierzu verwendeten Pflanzen aus gärtnerischer An-zucht; denn viele stehen unter Schutz und sollen unberührt an ihrem natürlichen Standort verbleiben. Auf diesem Geländeabschnitt befindet sich ein weiterer Aus-stellungsbeitrag, an dem sogar ein Nichtgärtner interessiert sein wird: Hier kann der Besucher zuschauen, wie der Enzianschnaps gebrannt wird; er kann ihn ge-wissermaßen „frisch vom Faß", probieren. Und wer bisher noch der Meinung war, Enzianschnaps wird aus den Blättern des blauen Enzians hergestellt, die so oft auf den Flaschen abgebildet sind, wird im IGA-Alpengarten eines Besseren belehrt: der bekannte Enzianschnaps wird aus den rübenartigen Wurzeln des hohen, gelb-blühenden Enzians (Gentiana lutea) durch Alkoholauszug gewonnen.

„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen" - ein Sprichwort, das auch auf der IGA beherzigt wird. So sind ein Biergarten, eine Zeltgaststätte mit Biergarten, ein Restaurant mit Biergarten, ein Weinlokal, zwei Cafes und verschiedene Kioske über die gesamte Ausstellungsfläche verteilt. Darüberhinaus gibt es Grillplätze. Im Bürgergarten können Sie nicht nur sitzen und plaudern, sondern auch Brotzeit machen.

Dieser Bericht stellt nur einen groben Überblick über die Angebotsvielfalt und Themenbereiche der IGA 83 München dar. Vielleicht ist es mir mit diesem Be-richt auch gelungen, Sie, obwohl Sie eigentlich keinen IGA-Besuch vorgesehen hatten, dazu anzuregen, doch zu dieser „Blumenolympiade" nach München zu kommen.

Besonders schön wäre es, wenn Sie Ihren Besuch mit der Teilnahme an der dies-jährigen Jahreshauptversammlung der GDS verbinden könnten, die anläßlich der IGA in München stattfindet. (Bitte beiliegende Einladung zur Jahreshauptver-sammlung beachten!)

übrigens: München, „die Weltstadt mit Herz", bietet eine Reihe weiterer attrakti-ver Ziele!

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Iris- und Hemerocallispflanzplan der IGA 83 München

Der Iris- und Hemerocallisbereich auf der IGA 83 ist in 10 Themen gegliedert. In 9 Themen davon wird die Vielseitigkeit der Hemerocallis innerhalb verschiedener Pflanzengesellschaften gezeigt:

Insgesamt sind auf 1.800 qm 3.500 Hemerocallis und Iris aufgepflanzt in 800 Arten und Sorten, davon an die 700 Neuheiten. Es werden viele kleinräumige Details gezeigt, damit sie der Besucher im eigenen Garten nachgestalten kann.

I =Iris II = Hemerocallis in dekorativer Pflanzung mit Rabattencharakter III = Hemerocallis im Gehölzrand IV = Miniatur- und kleinblumige Hybriden V = Hemerocallispflanzung mit Wiesencharakter VI = Hemerocallis mit Aster amellus, Euphorbia-Arten, Geranium-Sortiment

und Gräsern VII = Hemerocallis in großblumigen, kleinblumigen und Miniatur-Hybriden VIII = Hemerocallis in Farbenkombinationen und Hemerocallis-Wildarten im

Gehölzrand IX = Gehölzrand - Hemerocallis mit Ligularien und Astilben X = Hemerocallis in Einzelwettbewerben

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IGA 83 München Hallenschau-Programm / Gärtnerische Termine

1. Eröffnungsschau 28. April bis 02. Mai 1983

2. Orchideen und Bromelien 28. April bis 08. Mai 1983

3. Balkon und Gefäße - richtig gepflanzt 07. Mai bis 15. Mai 1983

4. Blumen des Frühlings und Porzellan 07. Mai bis 15. Mai 1983

5. Bonsai und Keramik 14. Mai bis 26. Mai 1983 Nationenbeitrag Japan

5a Nationenbeitrag Spanien 21. Mai bis 29. Mai 1983

6. Paeonien, Iris, Freilandschnitt 27. Mai bis 03. Juni 1983 und Keramik

7. Kakteen und andere Sukkulenten 02. Juni bis 12. Juni 1983

8. Gerbera Nationenbeitrag Schweden 11. Juni bis 19. Juni 1983

9. Vorsommerschau 17. Juni bis 26. Juni 1983

10. Wohnen mit Blumen Beitrag Verona 17. Juni bis 26. Juni 1983

11. Hydrokultur 25. Juni bis 10. Juli 1983

12. Moderne Technologie und Blumen, 28. Juni bis 26. Juli 1983 Bayerisches Kunsthandwerk

13. Lilien, Fuchsien und Glas 02. Juli bis 10. Juli 1983 Beitrag Bordeaux

14. Blumen und Glas 09. Juli bis 17. Juli 1983

15. Botanische Gärten 16. Juli bis 24. Juli 1983

16. Rosen 21. Juli bis 24. Juli 1983

17. Pflanzen aus den Tropen - Sommer- 23. Juli bis 31. Juli 1983 blumenarrangements für die Wohnung Nationenbeitrag Indien

18. Floristenschau 29. Juli bis 07. August 1983

19. Blumen stecken - 30. Juli bis 07. August 1983 Zimmerpflanzen pflegen

20. Nelken und Farne 06. August bis 15. August 1983

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21. Palmen und subtropische Pflanzen Nationenbeitrag China

22. Blumen und Früchte des Sommers Nationenbeitrag Belgien

23. Gräser und Kunsthandwerk

24. Chrysanthemen, Astern und Kunsthandwerk

25. Blumen, Bier und Kunsthandwerk Nationenbeitrag Nepal

26. Ikebana

27. Dahlien

28. Blumen und Wein Nationenbeitrag Griechenland und Ungarn

29. Erntedank aller Nationen

Achtung! Eriken, Stauden und Gehölze zur Schlußschau werden im Freiland ausgestellt.

13. August bis 21.

19. August bis 26.

27. August bis 02.

03. September bis 09.

08. September bis 14.

15. September bis 18.

16. September bis 19.

20. September bis 05.

03. Oktober bis 09.

22. September bis 09.

August 1983

August 1983

September 1983

September 1983

September 1983

September 1983

September 1983

Oktober 1983

Oktober 1983

Oktober 1983

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Kleines Staudenbrevier von A — Z Horst Opitz

Einem mehrfach angeregten Wunsche entsprechend werden die bedeutsamsten Stauden aller Gartenbereiche mit ihren Verwendungsmöglichkeiten, ihrem Habi-tus und ökologischer Herkunft vorgestellt. Es werden aber nicht alle Arten und Spezies erwähnt werden können. Soweit gärtnerische Züchtung und Sammelar-beit eine Vielzahl von Sorten einer Pflanzenart bereithalten, wird dies, wenn be-kannt, erwähnt, wobei die Wüchsigsten mit Unterstreichung gekennzeichnet sind. Lassen wir uns dabei von den Worten Karl Foerster leiten: .."Reiches Leben — hab Erbarmen — halte mich in linden Armen .." Die yerwendungsmöglichkeiten im Garten werden in folgende Gruppen unter-teilt: I — Beetstauden

II — Steingartenstauden III — Alpine IV — Gräser V — Zwiebel- und Knollenstauden

Mit A beginnt das Alphabet, woll'n mal sehn, was alles drinnen steht.

Acaena — Stachelnüßchen — Familie Rosaceae. Die Pflanze stammt aus Südamerika/Neuseeland, ist in rauhen Lagen nicht ganz winterhart und daher dankbar für eine leichte Reisigdecke im Winter. Sie gehört in die Bereiche I/II — Steingarten, Alpinum, an sonnige und auch leicht schattige Plätze in trockensten Lagen mit gutem Wasserabzug. In leicht humosem Boden wächst das Pflänzlein kriechend und rasenbildend und ziert besonders mit den kleinen, igelartigen braungrünen Blütenköpfchen. Gut in Gesellschaft mit Linum, Dianthus, Campanula. Zwischenpflanzung von Kleinzwiebeln wie Crocus, Wild-tulpen, Iris reticulata belebt die Pflanzszenerie sehr. Vermehrung erfolgt durch Teilung und bewurzelte Ausläufer. Anpflanzenswert und im Handel erhältlich die Sorten: Buch ananii, glaucophylla, microphylla.

Acantholimon — Stechnelke, Igelpolster, Stachelsandnelke — Familie Plumbagi-naceae.

Die Stechnelke stammt aus Kleinasien, Kaukasus und ist mit Gefühl im Alpinum einzupflanzen. Bevorzugt werden sonnige, leicht geneigte Felsspalten, mit einem humusarmen, durchlässigen Untergrund — grober Sand, Kalkschutt. Die Pflanze entwickelt sich dort zu einem ca. 15 cm hohen, stacheligen, festen Polster. Die Blüten erscheinen in hell-dunkelrosa Ähren im Juli/August. Im Winter ist auch hier eine trockene Reisigdecke vorteilhaft. Ihr Pflanzstandort bedingt mehr Einzel-stellung. Schön stehen in Nachbarschaft Campanula, Globularia, Thymus. Die Vermehrung kann durch Anhäufeln der unteren Stammteile erfolgen, wo sich dann dicht über dem Boden Wurzeln bilden. Im Handel und bei uns haltbar ist nur eine — Sorte — glumaceum.

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Achillea — Schafgarbe — Familie Compositae. Die Schafgarben sind eine umfangreiche Staudengattung mit rd. 60 Wild- und Zuchtarten, wovon jedoch nur etwa 10 - 15 in den Staudengärtnereien angeboten werden. Die Pflanzen sind in ganz Europa beheimatet, umfassen silbergraue, gelb-und weißblühende Kleinpflanzen für II/III als auch wuchtige Stauden bis 1,5 m Höhe für die Staudenrabatte. Ein trockener, sandig-humoser Standort in sonniger Lage ist für alle Arten zuträglich. Die höher wachsenden Schafgarben sind: A. fili-pendula Parkers Varietät, gelbblühend. Die Blütenstiele eignen sich getrocknet gut für Bindereien. Rechtzeitiger Rückschnitt sichert eine Verlängerung der Blütezeit bis in den Herbst. Die Sorte hybrida 'Schwefelblüte' mit etwas helleren Blütentellern wird gern von Schmetterlingen besucht. Bleibt noch zu erwähnen die weißblühende ptarmica 'Schneeball' und die rotblühende millefolium Kel-ways oder 'Cerin Queen'. Von den kleinwüchsigen Arten sind zu nennen die weißblühende ageratifolia, polsterförmig wachsend für Steingarten/Alpinum, 10 - 30 cm hoch werdend. A. clavenae mit silbrig gefiedertem Blatt und A. tomentosa und kellert. Etwas höher, 30 - 40 cm, wachsende Arten sind chypeolata und taygetea. Mit gelben Blüten er-freut uns A. aurea (chrysocoma), die vom Balkan stammt. Sie fühlen sich wohl in Gesellschaft von Campanula, Veronica, Senecio camiolicus. Alle Arten sind leicht durch Teilung und Stecklinge zu vermehren.

Achillea Adonis Aconitum

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Aconitum — Eisenhut — Familie Ranunculaceae. Der Eisenhut ist eine Pflanze der sog. Lägerfluren im Gebirge (nährstoffreiche Böden), meist blau blühend im Juli/August mit straffen Blütenkerzen. Er ist in den Alpen und Karpathen zuhause, ausgenommen der gelbblühende A. lycodonum pyrenaicum, der aus den Pyrenäen stammt. Die Pflanzen sind sehr ausdauernd und entwickeln sich erst so recht bei ungestörtem Verweilen an einem sonnigen bis leicht schattigen Gartenplatz. Einer gewissen Wucherart ist leicht Einhalt zu gebieten, da das eigenartig knollige Wurzelwerk nur flach wächst. Zusammen mit Türkenbund, Waldglockenblumen, Indianernesseln sind sie im naturhaften Garten als auch Alpinum eine recht ansehnliche Pflanzengestalt. An Sorten sind zu erhalten napellus, n. albus, n. arendsii — ein Spätblüher und fisherii wilsonii bis 150 cm hoch werdend und zusammen mit Herbstanemonen, Silberkerzen und Ligularien gartenfüllende Pflanzungen bildend. Vermehrung leicht durch Wurzel-stücke und Samen. Bei nachlassender Blühwilligkeit ist eine Düngung mit Rin-derdung sehr von Nutzen.

Adonis — Adonisröschen — Familie Ranunculaceae. Eine Vorfrühlingsstaude, 20 - 30 cm hoch werdend, im Februar/März erblühend in Gelb und Goldrot. Die Pflanze stammt aus Ostsibirien und den pontischen Step-pen. Unverwüstlich im Steingarten und Alpinum in humoser Erde an nordöst-lichen, also nicht vollsonnigen Lagen wachsend. Die im Handel angebotene amurensis ist eigentlich eine davurica. Das heimische A. vemalis, erst im März erblühend, kann im Herbst durch Teilung am sichersten vermehrt werden. Die Anzucht aus Samen ist langwierig, da 3 - 4 Jahre bis zur Blüte vergehen. Gut in Gesellschaft mit Schneeglöckchen, Anemone pulsatilla, Stipa und Veronica an-zupflanzen.

Aethionema — Steintäschel — Familie Cruciferae soll den heutigen Excurs be-schließen.

Seine Heimat sind die Alpen und Persien. Die Pflanze liebt sonnige Lagen im Kalkschotter. Bei Kahlfrost ist im Winter eine leichte Reisdecke zu geben. Die leuchtend rosa Blüten erscheinen an der 10 - 15 cm hohen Pflanze im Mai/Juni. Die Triebe verholzen am Grund ähnlich wie bei Iberis. Die bekannteste und schönste Art ist A. warley rose, grandiflorum ist die üppigste von allen. Noch im Handel erhältlich sind oppositifolium und armen um (diastrophis). An Nachbarn sind angenehm Veronica, Potentilla und Linaria.

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Aus meinem Notizbuch Fritz Köhlein

Die IGA 83 in München dürfte für jeden Staudenfreund ein Erlebnis werden. Ein Besuch zur September/Oktober-Wende hinterließ einen tiefen Eindruck. Der Grund war, eigene ausgestellte Pflanzen in ihrem Entwicklungszustand zu beur-teilen. Noch nie waren die Stuaden bei einer nationalen oder internationalen Gartenschau in der Bundesrepublik so frühzeitig gepflanzt worden, entsprechend günstig ist ihr Entwicklungsstand. Der Herbststaudenflor war in voller Blüte. Bei den Großstauden war besonders eine Farbensymphonie von weißen Herbstastern und Oktober-Chrysanthemum auffällig. Wildstauden-Pflanzungen an anderer Stelle fielen durch den geschlossenen Wuchs auf. Sonst unscheinbare Stauden wie Pol ygonum amplexicaule zeigten ganze Wolken der roten Blütenkerzchen. Man sollte sich mehrere Termine für einen Besuch vormerken, schließlich gibt es Stauden, die im Frühling blühen, im Sommer und auch im Herbst.

Die Gattung Sedum ist für ihre Ausdauer und Lebenskraft bekannt. Kleinstauden-liebhaber kennen aber auch die beiden monokarpen, kurzlebigen Arten, die nach der Blüte und Samenbildung absterben. Es sind Sedum sempervivoides und S. pilosum. Ich erlebe es immer wieder, daß man zu Pflanzen einen ganz anderen Kontakt bekommt, wenn man sie am Naturstandort erlebt hat. So ging es auch mit Sedum pilosum. Bei der letztjährigen Reise ging es auch zum Sewan-See in Armenien, einem Hochgebirgssee in über 2000 m Höhe gelegen und von enormer Ausdehnung. An dem felsigen Hang, der mit einer alten Kirche gekrönten Halb-insel, wuchsen allerlei interessante Pflanzen, auch Sukkulenten. Neben Sem per-vivum ruthenicum auch das erwähnte Sedum pilosum. Die Nester am Fels ließen die drei aufeinanderfolgenden Entwicklungsstadien gut erkennen. Dichtgedrängt standen die Rosetten, die eher an ein Sempervivum erinnern als an ein Sedum. Die vorjährige Generation stand dagegen in voller Blüte, die Rosette bildete sich da-bei zu einem kurzen, dicken Stamm um, auf dem die rosa Blüten sitzen. Daneben waren als dürre Fragmente die Blütenstände der vorhergegangenen zu sehen. Ein bezaubernder Anblick, dazu alles auf mit Moos und farbenfrohen Flechten über-deckten Fels. Im Garten finden die monokarpen Sedum natürlich im Steingarten ihren Platz. Noch besser ist es, sie in mit Tuffstein besetzte Tröge zu pflanzen. Auf Tuff säen sie sich oft selber aus, man erspart dadurch die jährliche Anzucht.

Es fällt schwer, im Frühling schon an den Herbst zu denken. Eine hohe Wildstaude, die auch Material für herbstliche Trockengebinde liefert, ist die Kugeldistel. Pflanzzeit ist bevorzugt der Frühling. Ich kann mir keinen besseren Partner zu hohen Edelgarben, die ja ebenfalls als ideale Trockenblumen bekannt sind, den-ken. Verschiedenen Echinopstypen (Kugeldistel) sind farblich nicht befriedigend, so die bekannte Art Echinops rito. Als farblich beste Type erscheint mir Echinops rito 'Veitschs Blue', sowohl als Gartenpflanze als auch für den Trockenschmuck. Sie wird auch nicht so hoch. Bei den Echinops ist es besonders wichtig, frühzeitig zu schneiden, falls man sie trocknen will; die Köpfchen dürfen gerade die ersten

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Einzel blütchen zeigen. Man kann nach dem Trocknen etwas farblich intensi-vieren durch Tauchen in sehr stark verdünnten Zaponlack, dem etwas Methylen-blau zugesetzt wurde. Es ist so wie mit der Kosmetik, die beste Wirkung wird er-reicht, wenn vorhandene Farbtöne unmerklich gesteigert werden. Auf etwas muß noch aufmerksam gemacht werden: Alteingewachsene Stöcke kann man wohl verpflanzen, aber die Reste der tiefgehenden Wurzeln bleiben fast immer im Boden, und diese treiben wieder aus - Echinops verteidigen zäh den ihnen zuge-wiesenen Pflanzplatz.

Auch Christrosen sollten jetzt gepflanzt werden. Die wichtigste für den privaten Gartenfreund ist sicher die von Karl Foerster als Vorläufer-Christrose bezeichnete Helle borus niger 'Praecox'. Wohl bei keiner anderen ist die Blütezeit so variabel, so vom herbstlich-winterlichen Witterungsverlauf abhängig. Unter günstigen Bedingungen zeigen sich schon im November die ersten Blüten. Manchmal kann man zum Weihnachtsfest die ersten Blüten schneiden (nicht ins warme Wohn-zimmer stellen). Oft ist die Blütezeit von größeren Pausen, bedingt durch die Schneelage, unterbrochen. Es kommt auch vor, daß die spätherbstliche Blüte durch längere Frühfröste unterdrückt wird, folgend von einer dauerhaften Schnee-lage, wie sie bei uns oft vorhanden ist. Unter diesen Umständen hat man dann die ersten Blüten im Vorfrühling.

Die Christrose liebt keine vollsonnigen Lagen, bevorzugt kalkhaltige, mildfeuch-te, lehmig-sandige Böden. Werden die Ansprüche hinsichtlich Pflanzplatz und Boden nicht erfüllt, antwortet sie durch Faulblütigkeit und Krankheitsanfällig-keit. Die schwarzen Flecken an den Blättern zeigen dies an (Schwarzflecken-Krankheit).

Es ist Frühling und wir sprechen von Trockenblumen und Christrosen, aber der Gärtner lebt eben immer in der Zukunft.

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Blick ins Nachbarland. Blumen als Hobby in der Tschechoslowakei. Von WH losifko, Prag (Durchgesehen von Helmut Oberbeck)

Es ist ziemlich schwierig, einen Vergleich über die Verbreitung dieses Hobby's in der Bundesrepublik und der CSSR zu machen. Die Wirkung der äußeren Einflüsse und Impulse ist sehr unterschiedlich und es ist unmöglich, diese in einem kurzen Artikel zu klären. Ich möchte aber versuchen, den Lesern wenigstens eine ein-fache Information zu geben.

Ein Unterschied ist in der unterschiedlichen Art des Wohnungsbaus begründet. Der Anteil von Ein-Familienhäusern am gesamten Wohnungsbau ist in der CSSR grundsätzlich niedriger als in der BRD.

Es überwiegt der Hochhausbau. Der größte Teil wird aus vorfabrizierten fertigen Teilen hergestellt, ähnlich wie in der DDR.

Man kann gegen diese Siedlungen manchen Einwand erheben. Aber meiner Mei-nung nach ist die Grünfläche unter diesen Paneelhäusern wesentlich größer, als unter den entsprechenden Hochhäusern der westlichen Großstädte, wie Paris oder Frankfurt.

Im Gegensatz dazu existiert bei uns — leider — keine Anlage von Gartenstädten als "Sateliten" der Großstadt. Bei uns dient häufig die finnische "Tapiola" als Vorbild. Aber warum beginne ich mit dieser Frage?

Diese Art der Baugestaltung ist der Hauptgrund dafür, daß sich in der CSSR in un-glaublichem Maß ein System der "zweiten Wohnung" entwickelt hat, ob man nun die zweite Wohnung "Weekendhaus", "Bauernhaus" oder "Hütte" nennt. Es ent-standen ganze Städte von Weekendhäusern, die sich weiter zu wirklichen Rekrea-tionsvillen entwickelt haben, mit allem städtischen Unfug, mit Fernsehen, Gara-ge, Gas, manchmal mit Sauna oder Weinkeller und allen möglichen Errungen-schaften der modernen Konsumgesellschaft. Hunderttausende fliehen am Freitag. Die Kinder haben bei uns am Samstag keine Schule, im Gegensatz zur DDR — oder Samstag Vormittag in die Weekendhäuser, um hier zwei Tage mit Sägen, Strei-chen und Bauen, aber hauptsächlich mit Graben, Jäten und Setzen zu verbringen und man staunt, was im Garten noch alles zu machen ist.

Ganze Bezirke sind durch diese Invasion von Rekreanten aus der Stadt umgebaut worden. In der Umgebung von Großstädten ist die Möglichkeit, ein Grundstück zu erwerben, völlig erschöpft und man hat in immer größeren Entfernungen Rekreationsmöglichkeiten gesucht, zuerst 20, später 50 und letztendlich 100 und 150 km weg von der Stadt. Dann kam die Verteuerung der Treibstoffe, und für

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viele Familien ist jetzt die Fahrt zum entfernten Weekendhaus ein finanzielles Problem.

Wir haben aus diesen Gründen bei uns einige Kategorien von Menschen, die die Blumen zu ihrem Hobby machen. Den größten Anteil bilden die eben genannten "Sonntagsgärtner". Manche versuchen aus dem Zusammenklang von Weekend-haus (Bauernhaus) und Garten ein architektonisches Ganzes zu erzielen. Das Er-gebnis ist der architektonischen Lösung Einfamilienhaus-Garten in der BRD ähnlich.

Andererseits sind es traditionelle Obstzüchter, hauptsächlich in den größeren Gärten, bei denen die Blumen nur irgendwo in der Ecke vegetieren und endlich die Interessantesten: Wirkliche Blumenliebhaber — meine Frau sagt: "Fanatiker" oder hat noch schlimmere Namen — die jeden Obstbaum oder Strauch mit Miß-fallen betrachten und die die Behauptung, daß frischgeerntetes Gemüse oder Obst aus dem eigenen Garten viel besser schmeckt, für einen gewöhnlichen Propagan-daslogan halten, gleichwertig den Slogans über Waschmittel, Mittel gegen die Obesität (Fettleibigkeit), oder die übertriebene Herausstellung von Vorteilen einer Versicherung.

Sagen wir aber noch etwas mehr über diese wirklichen Blumenzüchter in privaten Gärten, die daraus ein Hobby machen. Ihre große Zahl, ihre Spezialisierung und ihre Organisation ist für die Besucher aus der BRD eine große Überraschung. Das kann man als erste Folge (des Obigen) ansehen: Die Zahl von Menschen, die die Blumen als Hobby haben, ist bei uns unvergleichlich höher als in den Nachbar-staaten.

Man kann sagen, die ersten dreißig Jahre nach dem zweiten Weltkrieg gehörten den Alpenpflanzen. Wenige Jahre nach dem Kriege wurde bei uns aus-dem Hobby "Alpenpflanzen" eine nationale Angelegenheit. In den letzten 15 Jahren entstand eine Reihe von Klubs: "Alpenpflanzenklubs" oder "Steingartenklubs", in denen, wie in der BRD, die Tätigkeit hauptsächlich in Dia-Vorträgen, gemeinsamen Be-suchen und Reisen und in Publikationen besteht. Die größten Klubs entstanden in Prag und Gottwaldov. In weiteren 10 bis 20 Kreisen existieren Gruppen oder Klubs.

Der Umfang des Interesses geht aus folgendem hervor: Die Prager Alpenpflanzen-ausstellung besuchen jährlich 40 bis 60000 Menschen, und beim Verkauf der Pflanzen von Klubmitgliedern warten die Besucher in Schlangen mehr oder weni-ger geduldig 2 bis 3 Stunden. Das Angebot ist jedes Jahr größer, aber die Besucher sind immer anspruchsvoller. Die seltenen Pflanzen sind schnell ausverkauft und die gewöhnlicheren muß man oft wieder nachhause tragen. Die Preise bewegen sich zwischen 4 und 20 Tschechen-Kronen. Die Pflanze muß mit genauem botani-schem Namen versehen sein.

Die Klubs geben ihre eigene Literatur heraus. Der Prager Steingartenklub hat als "Jahresprämie" eine Monographie, die auf dem europäischen Festland keine

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Analogie hat. Im Jahre 81 war es eine zweiteilige Monographie über neuseeländi-sche und tasmanische Alpenpflanzen, ein Jahr davor die raren Androsaces und ein weiteres davor: Die Daphnes, immer mit sehr guten Zeichnungen.

Die Wintersaison ist ebenso wie in der BRD den Vorträgen gewidmet mit Dias und Diskussionen. Die Sommersaison bietet dann Bergtouren von Rumänisch-Sieben-bürgen bis zum Hymalaja. Die Touren sind immer ausverkauft, bei den billigeren gehen viele Interessenten mit leeren Händen aus.

Die Anzucht von alpinen Pflanzen wird bei uns von einigen Spezialisten stark gepflegt und manche sind auf gewisse Gebiete spezialisiert. Man kann einzigarti-ge Steingärten, nur mit Neuseelandflora, Kaukasusflora, nur mit Saxifragen oder Semperviven, ja sogar nur mit Acantholimons finden.

Den Gipfel bilden die großen Tuff-Alpinums. In einigen findet man solche Tuff-steine, die ruhig als Grundsteine für den Bau eines Nationaltheaters dienen könn-ten. Ob eben dieselben in den staatlichen Naturreservationen fehlen, ist nicht sicher. Alle natürlichen Quellen von Tuffstein sind in den böhmischen Ländern völlig erschöpft. Man befördert solche Steine mit großen Schwierigkeiten von der Slowakei zu uns.

Die Verbindungen unserer Alpenpflanzenfreunde sind sehr bunt. Die Verbindun-gen zu den weltbekannten schweizerischen Spezialisten und Liebhabern sind häufig, ebenso die Zusammenarbeit mit der amerikanischen ARGS und den Spe-zialisten aus Japan, Schweden und Österreich und selbstredend mit jenen der BRD. Man kann sich einfach nicht vorstellen, daß jemand, der die Alpenpflanzen liebt und pflegt, bekannte Blumenliebhaber oder Experten aus Australien, der DDR oder den Schwarzwald nicht kennt.

Ich werde versuchen, eine Tabelle der hier besonders interessierenden Alpen-pflanzen zusammenzustellen: — Saxifraga/Kabschia und Engleria/,mit den neuesten amerikanischen und tsche-chischen Züchtungen, doch meine ich, das Interesse geht zurück. — Pulsatilla/fast ein Nationalsymbol unserer Alpengärten!/. — Adonis/Wir nehmen alle Ratschläge betreffend der Vermehrung von Adonis vernalis an, um einige tausend Pflanzen im Jahr zu erhalten. — Alle Miniaturpflanzen für Tuffstein. — Lewisien/seinerzeit populärer als Fußballidole, jetzt treten sie aber langsam zurück. — Miniaturgehölze/ Das Interesse nimmt sehr rasch zu./ — Neuseeländische Flora.

Der Prager Alpenpflanzenklub und auch andere haben ständige Verkaufsstellen mit alpinen Pflanzen, die nur von Mitgliedern stammen. Der Rabatt zu Gunsten des Klubs beträgt 15 - 25% vom Verkaufspreis — (Kann vielleicht heißen: Zu Gunsten der Klubmitglieder?).

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Die Zwiebelpflanzen und größere Alpenpflanzen verlieren immer mehr an Bedeu-tung. Wird die Pflanze nicht zu groß werden? — Diese Frage höre ich bei jedem Ver-kauf in den Ausstellungen.

Die Alpenpflanzenliebhaber haben in den letzten drei Jahren eine starke Konkur-renz bekommen. Sie ist auf einmal unauffällig emporgewachsen und hat ein so großes Interesse in der Öffentlichkeit erweckt, daß sie zur großen Mode geworden ist. Es ist dies "Bonsai".

Vor drei Jahren wurden zum ersten Mal die von unseren Hobby-Gärtnern gezoge-nen Bonsais auf der Alpenpflanzenausstellung gezeigt.

Im Jahre 1981 wurde schon eine ziemlich große selbstständige Ausstellung ver-wirklicht und der BONSAI-KLUB kam zu Wort. Resultat: 30000 Besucher auf der Ausstellung und Leute, die normalerweise nur neue Radio-Empfänger, Fotoappa-rate, vielleicht auch Campingmöbel sehen wollen, warteten 1 - 3 Stunden in den Schlangen vor den Toren der Ausstellung.

Dazu ist zu sagen: Unsere Bonsai-Züchtungen haben einen großen Nachteil (Oder soll man sagen: Vorteil? j:

Es gibt hier keine Importe aus China, Taiwan oder Japan. Alle Pflanzen sind aus eu-ropäischem Material gezogen. Diese folgen natürlich den japanischen Vorstellun-gen entsprechend der japanischen Literatur, sind aber im Material ganz untraditio-nell. Die 50-jährigen Erfahrungen mit den Miniaturgehölzen, die noch Bindungen zu Wocke und Foerster haben, werden hier stark ausgenützt. Die Aussaat von Na-delbaumsamen direkt in die Tuffsteine und überhaupt die Pflanzung von Bonsai in Tuff hat hier neue Wege gezeigt.

Die Literatur fehlt hier bisher. Man muß deutsche und englische Werke zu Hilfe nehmen. —

Ein außerordentliches Interesse hat hier in den letzten Jahren den großblütigen Hybriden Iris barbata hort. gegolten. Die ersten diesbezüglichen Ausstellungen wurden zu einer Sensation, die Verbreitung kam blitzschnell und das Sortiment kann schon nicht viel größer sein.

Nur die Züchtungen der BRD sind bei uns praktisch unbekannt, deshalb gehört das ganze Interesse den "Amerikanern". Die klimatischen Bedingungen sind für die Iris in Mittelböhmen fast ideal.

Ich habe den schweren Verdacht, daß sich der gesundheitliche Zustand der Bestän-de laufend verschlechtert. Trotzdem ist das Angebot größer als die Kaufkraft. Wenn aber ein tschechischer Irisfreund eine westdeutsche Irispreisliste in die Hand bekommt, wird er fast ohnmächtig, da die Preise bei uns nur einen Bruchteil auch im vergleichbaren Preisniveau betragen.

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Die Irisausstellungen werden in verschiedenen Orten veranstaltet und man kann sagen, daß bei einer Ausstellung 500 bis 1000 Blüten gezeigt werden. Es geht immer nur um abgeschnittene Blüten. Ganze Pflanzen kann man nur in dem Irisarium in Pruhonice und im Arboretum in Brünn sehen. Bewertungen werden nicht ge-macht — nur von den Besuchern wird die schönste Iris der Ausstellung gewählt. Aber die Bewertungen aus den USA, Florenz und dem Frankfurter Palmengarten geben wir den Besuchern zur Hand.

Auch die Bewertung im Popularity-Pol wird bekannt gegeben.

Wie schon erwähnt, sind Iriszüchtungen aus der BRD bei uns praktisch unbekannt, wenn auch Wörf els Hybriden bei mir im Garten Furore machen. Einige tschechi-sche Hybriden sind gut. Herr Smid's 'Mnich-Rehor' und 'Mönch Gregorius' sind sehr früh.

Das Klima ist auch für botanische Iris günstig, doch sind sie in den Gärten nur sel-ten zu sehen.

Bei einer anderen Blume ist das Interesse im Vergleich mit der BRD ganz unter-schiedlich. Lilien sind bei uns nur ganz selten im Garten zu sehen. Zwar haben die Ausstellungen genügend Besucher. Ob das geringe Interesse durch die schlechten Erfahrungen durch unser Klima verursacht ist oder durch die geringe Tradition, ist schwer zu sagen.

Zu den traditionellen Pflanzen bei uns gehören die Dahlien, die eine seit Jahren widerholte Ausstellung auf einer Prager Moldauinsel haben. Aber das Interesse sinkt, und sicher gehören die Dahlien nicht zu den modernsten Pflanzen. Umso mehr steigt das Interesse an den Chrysanthemen, besonders an den großblütigen Hybriden, die immer mehr Platz im Garten finden. Einige Ausstellungen im Herbst zeigen das ganze großblumige Sortiment, aber solche, die keine Winterbedeckung brauchen, fehlen noch immer.

Die Züchtung von neuen Hemerocallis-Hybriden ist aus für mich unbekannten Gründen nicht verbreitet. Erst in den letzten Jahren ist etwas darüber zu hören.

Die Züchtung von Narzissen dagegen hat bei uns eine jahrelange Tradition, und auch einige eigene Kreuzungen haben ein gutes Niveau.

Und in den letzten Jahren wurden die "Corona"-Narzissen in den Ausstellungen stark bewundert. Eigene Quellen existieren nicht, Vermehrungen der holländi-schen und englischen Züchtungen werden mehr zum Tausch unter den Klubmit-gliedern als zum Verkauf angeboten.

l-20r Autor wollte den Mitgliedern der GDS eine eng begrenzte subjektive Über-sicht vorlegen. Wenn jemand jedoch eine spezielle Information möchte, ist er gerne bereit, alle Fragen brieflich zu beantworten.

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Winter im Aipinum Horst Opitz

Lange währte in diesem Jahr der Herbst mit noch vielen warmen und sonnigen Ta-gen als auch ausreichender Feuchtigkeit für unsere Alpenpflanzen im Alpinum. Droben auf den Bergeshöhen ist ja schon der Winter Ende Oktober eingekehrt und hat schützend einen weißen Schneemantel über Matten und Felsen gebreitet. In unseren Anlagen im Flachland hatten wir noch Zeit, den Pflanzen eine je nach Art und Standort entsprechende Pflege zukommen zu lassen. Da waren die angeflo-genen Sämlinge von Löwenzahn, Gräsern u.a. aus dem Schotterbett zu beseitigen, die Wurzelhälse mit feinem Steinschutt einzuhüllen und noch ein wenig Widerstandskräfte in Form von leichten Güssen mit Brennesselbrühe, Alginure oder aufgelöstem Horn-Knochenmehldünger den Wurzeln zur Verfügung zu stel-len. Den noch nicht eingewachsenen Neulingen des Jahres 82 war Schutz vor den zupfenden Amseln in Form übergelegter Vogelschutznetze zu geben. Auch bot es sich an, noch ein paar Blumenzwiebeln zwischen die Polster zu verstecken wie Crocus susianus - tomasianus, - Eranthis, Scilla, Narcissus bulbocoides - cyclamineus - canaliculatus - lobularis, Tulipa das ystemon - biflora - clusiana - linifolia - pulchella, Erithronium und Anemonen. Bei all dieser Arbeit kommt man so von ungefähr auf ganz andere Gedanken. Wie reich sind wir doch in unserer Klimazone auf dieser Erde beschenkt mit all der Vielfalt dieser Pflanzen, und es ist gar nicht so selbstverständlich. Wenn wir an all die uns immer mehr be-drängenden Umweltschäden denken, die wir mit unserer Zivilisation, unserer wachstumsorientierten Industrialisierung heraufbeschworen haben und die nunmehr beginnen, die Vegetationsdecke in Gefahr zu bringen mit all den sich daraus ergebenden Folgen für uns selbst.

So ist es für mich immer wieder ein fast unbeschreibliches Gefühl, wenn all die kleinen Alpenpflanzen sich jedes Jahr neu mit Blüten bedecken und ihren Wuchs ausbreiten und auf kleinstem Raum der Entfremdung des Naturstandortes und den Einflüssen der Umweltverschlechterung mit Stickoxyden, Schwefelsäuren und herangewehten Herbiziden Trotz bieten und uns die Schönheit dieser Pflan-zenwelt darzubieten vermögen.

Mit den ersten kalten Nächten müssen wir nun den Schutz des Schnees in den Hochregionen ersetzen durch lockere Fichtenzweige, damit die Sonnenstrahlen in Südlagen an warmen Tagen nicht die Knospen zum Aufbrechen bringen und die natürliche Winterruhe eintreten lassen. So nach und nach, wenn es noch kälter wird und kein Schnee fällt, sind auch die Ost- und Nordlagen des Alpinums mit Fichtenzweigen locker einzuhüllen. Denn gerade dieser Wechsel im Tiefland mit warmen und kalten Perioden schadet den Alpenpflanzen mehr als ein verregneter Sommer.

Auch ist zu prüfen, ob sich nicht irgendwo eine Maus einen Winterschlupf gesucht hat und dann Triebe, Wurzeln und Zwiebel aus reinem Selbsterhaltungstrieb

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Schaden zufügt. Am sichersten ist die Aufstellung einer Falle mit Speck unter einer umgestülpten Holzkiste. Wieder in Eingriff des Menschen ins Ökosystem - nur um die kleine pflanzliche Biozelle "Alpinum" umbeschadet zu erhalten. Aber es hilft auch das Pflanzen von Knoblauchzwiebeln in der weiteren Umgebung des Alpenpflanzengartens - zur Abschreckung der kleinen Nager, die diesen Geruch gar nicht mögen. Auch einige Zwiebelzehen zwischen die Steine versteckt wird Erfolg haben. Nicht zuletzt sollten wir noch einmal alle feuchten Lagen und Pflanzstellen nach Schnecken absuchen, sonst werden durch diese Weichtiere Fraßschäden unserer Blütenpolster zum Verhängnis. Ja, und dann wird es stille im Alpengärtlein - wir entdecken zur Winterzeit reizende Schneepolster und Rauhreifbilder auf Pflanzen und Steinen und träumen • dem nicht allzu fernen Frühlingserwachen der alpinen Szenerie entgegen.

3 Jahre Fachgruppe "Steingartenpflanzen und alpine Stauden" — III. Teil Manfred Wagner

Nach den Sommerferien — Anfang August, ging es wieder wie im vergangenen Jahr auf den Alpengarten Schachen im Wettersteingebirge in 1800 m Höhe mit einigen Freunden unserer Gruppe. Dieses Mal hatten sich die Münchner-Staudenfreunde angeschlossen. Es war eine Übernachtung eingeplant, von Samstag auf Sonntag. Die Anfahrt an diesem Samstagmorgen nach Elmau zum Treffpunkt auf der Auto-bahn ging wegen vieler Unfälle nur langsam voran, sodaß die meisten Freunde aus Stuttgarter Raum fast zwei Stunden später ankamen. Die Münchner Gruppe war schon unterwegs zum Schachen. Freund Nenning aus Bregenz war auch mit von der Partie. Die drei Stunden Aufstieg waren durch die interessante Flora am Wege und bei herrlichem Wanderwetter sehr kurzweilig. Sogleich am Anfang des Weges standen herrlich gelb-orange blühende Blütenrispen von Saxifraga mutata (Kiessteinbrech) in den feuchten Felswänden. Dieser 2-jährige Steinbrech stirbt leider nach der Blüte ab, — läßt sich aber leicht aus Samen vermehren. So sah man Sämlinge im Gesteinsschutt bis direkt an den Wegrand noch wachsend. Ferner konnte man im Fels sehr viele Horste und Polster mit Primula auricula und Saxifraga caesia (blaugrüner Steinbrech) beobachten. Etwas weiter des Weges am Rande des Waldes fanden sich an feuchten Stellen direkt am Wege die rote und weiße Sumpfwurz (Epipactis atrorubens und palustris), sowie das gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata). Selbst das Sumpf- Herzblatt Pamassia palustris (auch zur Familie der Saxifragaceae gehörend) mit schöner weißer Blüte sah man überall an feuchten Abhängen stehen. Oberhalb der Waldgrenze hatten wir einen herrlichen Blick auf die Alpspitze und Schachenhütte mit Schloß. Am Wege, der von nun an sehr leicht zu begehen war, blühten der Fetthennen-Stein-brech (Saxifraga aizoides) in tiefem Orange und sehr viele Exemplare des Alpen-hahnenfußes (Ranunculus alpestris). In Alpenrosenbüschen und Latschenkie-fern hatten sich die Alpenwaldrebe (Clematis alpina) mit ihren hellblauen glockenförmigen Blüten breit gemacht.

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Im Rasen des Schuttkegels unterhalb der Schachenhütte sahen wir den Zwerg-Mannsschild (Androsace chamaejasme) mit weißer Krone und gelbem Schlund stehen. Vereinzelt im Geröll leuchteten die großen gelben Blüten der Großblütigen Genswurz Doronicum grandiflorum), sowie in Hellviolett das Rundblättrige Täschelkraut (Thlaspi rotundifolium) als reiner Schuttbesiedler. So hatten wir immer etwas zu entdecken und zu bestimmen.

Als wir dann so gegen Mittag im Alpengarten ankamen, erwartete uns eine besondere Überraschung. Zu unserer Freude war Herr Wilhelm Schacht (unser Altmeister der alpinen Stauden) bei seinem Sohn Dieter zu Besuch. Sogleich war Herr Schacht sen. von unseren wissbegierigen alpinen Staudenfreunden umlagert. Er erzählte uns von seiner Zeit im bot. Garten München und über seine vielen Exkursionen, auf denen er früher selbst viele "Alpine" für den Schachengarten gesammelt hatte. So machten wir mit ihm einige Runden durch das gesammte "Alpinum", dabei berichtete er uns über seine Erfahrungen mit der Kultur von verschiedenen seltenen Stauden. Wir konnten uns kaum satt sehen von der Pracht der vielen einheimischen und besonders aus dem asiatischen Teil der Erde kommenden hochalpinen Stauden. In herrlichem leuchtenden Blau standen die Scheinmohne neben den in weiß — über gelb bis kräftig rot-orange blühenden Himalaya-Primeln. Auch viele seltene und interessante alpine Stauden, die z.T. noch in Blüte waren, konnten wir bewundern, z.B. einen hübschen, noch nicht bestimmten Lerchensporn (Corydalis) aus dem Kaschmir- kräftig gelb blühend mit blaugrün-gefiedertem Blattwerk. Der teilweise gefüllt-blühende Herzblatt-Hahnenfuß (Ranunculus pamassifolius), mit rot-violetten Blütchen mit langem Sporn; ein seltenes und heikles Veilchen aus dem Norden Griechenlands vom Olymp — (Viola delphianantha). Mit sehr schöner Zeichnung rund um den Schlund der Blüte die Alpennelke (Dianthus alpinus), sowie noch unzählige andere Hochalpine, an denen man sich nicht genug sattsehen konnte. Bei der Übernachtung auf der Schachenhütte gab es noch einige Schwierigkeiten mit den Betten, da mehr Personen dabei waren als angemeldet. Doch zuvor gab es noch ein gemütliches Zusammensein von Gleichgesinnten bis gegen 22 Uhr.

Am nächsten Morgen wurden noch einige Exkursionen in die nächste Umgebung unternommen. Frühaufsteher stiegen bis zur Meilerhütte auf. Sie liegt auf 2300 m Höhe. Botanisch Interessierte finden einiges unterwegs, z.B. auf den sogenannten Raibler-Schichten Leucanhemopsis alpestris = die Alpenwucherblume, früher Chrysanthemum alpestris. Ferner die Grasblättrige Teufelskralle (Phyteuma hemisphaeriucm). Dann im Gesteinsschutt unterhalb der Felsen- und Steinschmückel (Petrocallis pyrenaica) mit noch einzelnen blaßrosa Blüten. Außerdem noch direkt am Rande des Weges der Schnee-Enzian (Gentiana nivalis) ca. 10 cm hoch, leuchtend blau, allerdings nur einjährig. Besonders attraktiv stand der weiße Alpenmohn (Papaver sendtneri) in grobem Schutt kurz unterhalb der Hütte. Auch Saxifraga aphylla, der Blattlose Steinbrech mit seinen grüngelben Blütchen stand eng im schattigen Fels.

Nach einem nochmaligen Rundgang durch den Alpengarten, bei dem noch einiges entdeckt und auf Film gebannt wurde, verabschiedeten wir uns mit einem

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wehmütigen Blick von dieser herrlichen Bergwelt und Bergflora mit neuen Eindrücken und Anregungen. Der Abstieg führte uns über die große Geröllhalde zum Wettersteinjoch und hinunter zur Wettersteinalm. Am Joch selbst fanden wir herrliche Polster von Daphne striata, dem gestreiften Seidelbast.

Auf der Alm nach kurzem Aufenthalt bei einer kräftigen Brotzeit ging es in knapp zwei Stunden talabwärts zu unserem Ausgangspunkt zurück, sodaß wir gegen 16 Uhr bei unseren Wagen ankamen. Heimwärts in Garmisch-Partenkirchen machten einige der Fachgruppe noch eine kurze Gartenbesichtigung bei unserem alpinen Staudenfreund Gerald Lang. Er hat dort eine wunderbare alpine Anlage mit einem Erdhaus und kultiviert außer den einheimischen "Alpinen" sehr viele seltene Pflanzen aus der ganzen Palette der Alpenpflanzen] i teratur. Im September-Treffen berichteten unsere Freunde über ihre Erlebnisse bei Exkursionen im Urlaub. So kamen sehr interessante botanische Touren zur Sprache. Z.B. von Exkursionen in den Hohen Tauern,- Karawanken,- Dolomiten,-Abruzzen,- Fichtelgebirge, den Schweizer Alpen, aus den Pyrenäen und aus England. So berichtete einer unserer Freunde von einem Besuch der Schatzalp (Davos-Schweiz) mit sehr viel Bildmaterial.

Besprochen wurde ein geplanter Besuch in der Alpenpflanzen-Gärtnerei Frei in Wildensbuch (Schweiz) im Oktober.

So trafen sich einige Freunde am Samstag, den 4. Oktober gegen 9 Uhr auf der Raststätte-Autobahn Schönbuch zur gemeinsamen Abfahrt Singen. Etwa um 11 Uhr kamen wir in Schaffhausen an und begrüßten dort auf dem Marktplatz an seinem Verkaufswagen Hern Max Frei mit Frau. Er bietet dort jeden Samstag verschiedene Steingarten- und alpine Stauden zum Verkauf an. Am Stand hatte er gerade herrliche Rhodothamnus chamaecistus und Cyclamen neapolitanum und europaeum in Blüte stehen. Nach kurzem Aufenthalt in der Stadt fuhren wir in Richtung Zürich, und bei der Ausfahrt Benken ging es dann ab nach Wildensbuch zur Gärtnerei. Da wurden wir sogleich von Herrn Frei jun. begrüßt. Unser Freund Nenning mit Frau hatte sich ebenfalls eingefunden, um sich mit uns zu treffen. Nach einem kurzen Blick in die Anlage trafen wir uns in der nahe gele-genen Gaststätte zum Mittagstisch.

Anschließend führte uns Herr Frei sen. durch seinen Betrieb. Seine besondere Liebe gehört den "Alpinen". Herr Frei jun. sorgte sich um unsere Bestellungen und gab gerne Auskunft zu unseren Fragen betreffs Kultur verschiedener Stauden. Zwischendurch wurden wir alle zu einem Imbiss eingeladen, den wir gerne annahmen. Herr Frei sen. mußte uns leider frühzeitig verlassen, da er seine Skatbrüder nicht warten lassen konnte. übrigens — ein sehr netter, gemütlicher und interessanter Herr, der diese Gärtnerei schon über 50 Jahre betreibt.

Bei einbrechender Dunkelheit und nach dem Verladen unserer 'Schätze' sowie nach einer Tasse Kaffee in der Gaststätte verabschiedeten wir uns von Fam. Frei und Ehepaar Nenning, die noch einen weiten Weg nach Bregenz hatten. Wir kamen dann gut mit unseren 'Alpenblumen' über die Grenze und waren so gegen 23 Uhr in Stuttgart.

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Bezaubernde Presolana Bericht eines Samensammlers Helmut Oberbeck

Im Herbst war ich mit zwei Freunden in den Südalpen, um dort Samen zu sam-meln. Dies zu tun ist zunächst eine sehr altruistische Tätigkeit.

Wenn man aber die Samenlisten der deutsch- und enlischsprachigen Ländern kennt, und darin die vielen in der Natur gesammelten Samen, ist es keine Pflicht-übung, sondern man hat wirklich das Bedürfnis dazu, auch einen eigenen Beitrag zu leisten.

Daß dies in einer Zeit erfolgen muß, wo kaum noch etwas blüht, ist dabei zwin-gend, wenn die Zahl der Arten groß sein soll. Mitte September bis Mitte Oktober ist der geeignetste Zeitpunkt. Je später, um so mehr Arten sind reif, aber man ris-kiert dann, einerseits vom Schnee überrascht zu werden, anderseits ist der Samen von manchen frühblühenden Arten schon ganz oder teilweise ausgefallen.

Daß kaum noch Blüten vorhanden sind, hat aber auch Vorteile. Abgesehen davon, daß man sich ganz besonders freut, wenn man doch noch ab und zu eine Nachblüte findet, ist man unabgelenkt von der Lieblichkeit der Blüten, die vergessen läßt, daß hinter der Blütenfülle eine ums Dasein kämpfende Pflanze steckt. Man erkennt deren Strucktur viel besser und kann sich deshalb die typischen Mdrkmale, die das überleben ermöglichen, viel besser einprägen.

Natürlich hat das Fehlen der Blüte auch den entsprechenden Nachteil, daß man manche Pflanze ohne diese manchmal garnicht findet. Ein typisches Beispiel ist da Gen tiana pumila. Man muß sich da den Standort erst einmal zur Zeit der Blüte sehr genau einprägen, um sie dann im nichtblühenden Zustand im Gras zu finden. Die sehr schmalen Blätter erschweren das im Vergleich zu dem ebenso kleinen Gen tiana vema.

In einem solchen Fall ist ein zweimaliger Besuch des Standortes zu verschiedenen Jahreszeiten kaum zu vermeiden.

Hier scheint es angebracht zu sagen, wo der ernsthafte Sammler nachschlagen kann, um den Standort einer bestimmten Pflanze, insbesondere Endemiten (also nur an wenigen Sellen in einem kleinen Gebiet) zu finden. Es sind dies immer noch die Standardwerke, wie Engler: "Das Pflanzenreich" und Hegi: "Die illus-trierte Flora von Mitteleuropa", die ohnehin die Grundlage der Standortangaben in moderneren Büchern bilden, zu denen nur wenige neu dazukommen. Aber kaum jemand wird sagen können, ob die Angaben in den alten Büchern noch stimmen. So z.B. hatten wir den Monte Tombea fast "durchgekämmt", um Saxifraga tom-beaensis zu finden, doch fanden wir nichts. Dagegen fanden wir ohne zu suchen

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auf Anhieb S. arachnoidea, der sehr viel seltener ist, sowie Phyteuma comosum und Silene elisabetha, um nur 2 für viele zu nennen.

Nachdem wir an einem Abend etwas unsicher waren, wo wir an den nächsten Tagen sammeln sollten, konsultierten wir die beiden Bücher: E. Wendelberger: "Zauberwelt der Alpenblumen" /1/ und "Flora der Südalpen" (Einer der Autoren, Reisigl) /2/. Wir fanden dabei Hinweise auf Saxifraga presolanensis Engl., den Pre-solaner Steinbrech, den es nur an wenigen Stellen der Südalpen und speziell der Bergamasker Alpen gibt. Wir beschlossen daher, den Berg zu besuchen, der der Pflanze den Namen gab, vor allem aber deshalb, weil eine Tourenbeschreibung in /2/ noch viele andere interessante Pflanzen aufwies. Von Passo Croce Domini kommend, fuhren wir über Breno nach Boario Terme, wo wir in einer sehr preis-werten Pension mit reizenden Wirtsleuten übernachteten, um am nächsten Tag über einen großen Umweg, aber nach einer sehr hübschen Fahrt Giogo delle Pre-sololana zu erreichen, von wo aus wir das Presolana Massiv ersteigen wollten. An den Hängen der nach der Passhöhe Giogio führenden Straße in Valle Sponda sollte bereits Saxifraga vandelli und Campanula raineri zu finden sein /2/, aber wir dachten, uns das auf dem Rückweg anzusehen.

Wir starteten also von Giogo in Richtung Pizzo Plagna, der in die Richtung des Pizzo Presolana führte, den zu erreichen wir uns aus Zeitgründen gar nicht erst vorgenommen hatten. Allerdings wollten wir doch möglichst hoch hinauf. Der Startpunkt lag bei knapp 1300 m, und wie das so ist, wenn kein Lift da ist, muß man erst einmal den Wiesen- und dann den Waldgürtel durchwandern, bis man zu

Primula glaucescens

Viola dubyana

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den hauptsächlich interessierenden Pflanzen stößt. Aber es gibt Ausnahmen, und wir hatten Glück, an einem gamicht sehr großen Felsen einige Saxifraga vandelli zu finden, dazu mit noch recht guten Samenständen. Dieser Steinbrech zeichnet sich durch eine besondere Härte aus, obwohl er garnicht besonders kleine Blätter hat. Er erinnert etwas an S. sancta, ist aber grauer und tatsächlich steinhart und auch ohne Blüten, die rein weiß sind; ein herrlicher Anblick, wenn er mit 10 cm Durchmesser und mehr in den senkrechten Felsnischen sitzt. Er soll übrigens bis 1000 m herunter vorkommen. Bei etwa 1700 m kam eine kleine Enttäuschung, da es wieder 150 m abwärts ging. Noch vor dem Erreichen der alten Höhe erschienen die ersten Primeln, die wir als P. glaucescens Moretti identifizieren, was dadurch etwas erleichtert wurde, daß wir noch einige blühende Exemplare fanden. Wenn die Blütenstände auch etwas klein waren, konnten wir doch ein paar brauchbare Dias machen. Je höher wir stiegen, um so dichte wurden die Bestände, die richtige Polster bilden. Wir konnten Exemplare von fast einem halben m Durchmesser fo-tografieren und kamen aus dem Staunen nicht heraus über die unglaubliche Men-ge, die da an einem riesigen Westhang zu sehen war und konnten uns nicht genug tun im Schwärmen von der faszinierenden Blütenpracht, die da im Frühling den Beschauer erfreuen muß. Ein Farbenmeer in Violettrot, so weit das Auge reicht und im Hintergrund die herrliche Felsensilhouette.

Saxifraga presolensis

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Nun aber von-der Fantasie zur Wirklichkeit. Unser Ziel war ja Saxifraga presola-nensis und die einzige Angabe, die wir hatten, war: Schattige Felswände am Auf-stieg zum Pizzo di Presolana bei ca. 1800 m und große, dichte, drüsige, halbkugeli-ge Polster an steilen NO-exponierten Felsen. Da wir rechts (westlich) vom Weg ei-ne etwas nach Osten abfallende Wand sahen, steuerten wir darauf zu. Bei dem "Geländemarsch" dorthin stießen wir auf zahlreiche U-förmige Nischen (viel-leicht ehemalige militärische Verwendung), die rundherum aus gewachsenen Fel sen bestanden und mit den verschiedensten Pflanzen bewachsen waren. Z.B. Saxi-fraga hostii.

Als wir die Wand erreichten, waren wir etwas enttäuscht. Sie fiel zwar fast nach Nordosten ab und folgte dem weiteren Aufstieg und drehte dabei nach Norden, weshalb wir sie von weiter unten gesehen hatten, aber weder konnten wir diese Wand besteigen, da sie viel zu steil war, noch konnten wir irgendwelche Pflanzen-polster entdecken, die der gesuchte presolana-Steinbrech hätte sein können. Wir waren also ziemlich sicher, in dieser Gegend nichts zu finden. Möglicherweise hätten wir schon weiter unten nach Osten abbiegen müssen. Da wir links von uns eine weitausladende Arena-artige Bucht von über einem km Durchmesser mit ziemlich steilen Wänden nach Norden und flacheren nach Osten und Westen sahen, wollten wir später zur Ostwand, zunächst aber noch näher dem Gipfel zu. Dies lohnte sich nicht nur der herrlichen Gebirgslandschaft wegen, sondern des-halb, weil wir große Bestände von Campanula raineri fanden und zwar dicht am Weg, ja sogar auf dem Weg, zum Teil schon "kleingetreten". Wieder malten wir uns aus, wie köstlich der Anblick zur Blütezeit sein mag, hatten aber das Glück, wenigstens noch ein paar blühende Viola dubyana Burnat zu finden mit ihrem leuchtenden Blau und dem hübschen und typischen „Gesicht", insgesamt ein lieblicher Anblick.

Aus Zeitgründen unterbrachen wir den Weg zum Gipfel bei etwa 2000 m auch des-halb, weil wir schon einige Zeit auf einem relativ bequemen Weg hochstiegen, der aber auf der Karte gepunktet eingezeichnet war, was bedeutet: Teilweise nur für Kletterer.

Um zu der "anvisierten" Bucht zu kommen, mußten wir allerdings wieder sehr tief ins Tal absteigen und weiter westlich wieder hochsteigen. Aber was nimmt man nicht für Strapazen in Kauf, um ein gesetztes Ziel zu erreichen. Wir näherten uns also wieder den 1800 m, in welcher Höhe Saxifraga presolanensis wachsen soll. Und in der Tat fand einer meiner Begleiter, der noch etwas mobiler war als ich, (der andere war schon früher umgekehrt), die gesuchte Pflanze oberhalb einer Felshöhle.

Bevor ich das aber schildere, noch etwas über die Flora am Weg dorthin. Er führte vorbei an zahlreichen mauerartigen Felspartien von ein paar Metern Höhe und vielen Metern Länge in nord-Südrichtung, und meistens auf der Westseite waren diese mit zahlreichen Pflanzen bewachsen, insbesondere Campanula raineri in großer Fülle und zahlreichen Varianten von Saxifraga caesia, aber auch von anderen Sa3dfragen, Semperviven und auch noch einzelnen Primeln, die wir aber

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Mt. Presolana

kaum beachteten, da unser Blick immer auf Saxifrage presolanensis und auch S. vandelli gerichtet war, von denen mein Begleiter noch einige weitere gesehen hatte.

Aber nun zurück zum Standort der ersten. Die genannte Höhle lag zum Unter-schied von der Angabe in Büchern genau nach Westen, und die wunderbaren Pol-ster hingen zum Teil auf den Felsen oberhalb der Höhlen zum Teil in Nischen am oberen Rand der Höhle und zum Teil in der Höhle selbst einige noch als winzige Sämlinge, andere als kleinere Polster, und merkwürdig genug — neben 60 cm hohen Brennesseln. Die Polster in den Nischen und besonders jene oberhalb der Höhle hatten bis zu 35 cm Durchmesser und waren von schön sattgrüner Farbe und auch ohne Blüten, die doch ziemlich unscheinbar sein sollen, ein ungewohnt schöner Anblick. Glück-licherweise waren auch noch ein Paar Samenstände da, so daß die Chance besteht, daraus ein paar Pflanzen zu ziehen, die kaum irgendwo in Kultur sind und schon gar nicht käuflich erwerbbar, vielleicht auch, weil die schöner blühenden Sorten -allerdings nur während der Blüte- sehr viel attraktiver sind.

Wir kehrten nach dem Sammeln des Samens, von dem wir leider nicht allzuviel fanden, hocherfreut ins Tal zum Ausgangspunkt zurück, nicht ohne ein paar Fotos zu machen, was aber bei dem trüben Wetter am späten Nachmittag und ohne Sta-tiv nur gelang, weil ich einen 27 DIN Film in der Kamera hatte.

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Primeln rund um das Jahr Fritz Köhlein

Eigentlich ist der botanische Name Primula etwas irreführend; er kommt von Pri-mus, der Erste. Bei der Pflanze soll das besagen, sie gehört zu den zuerst Blühenden des Jahres. Sicher ist die Primel primär ein Blüher des Frühlings, wir brauchen dabei nur an die Karnevalsprimel, Primula vulgaris ssp. sibthorpii zu denken. Andererseits kann der Primel-Liebhaber nahezu rund um das Jahr blühende Primeln im Garten und Haus haben. Dabei sei keinesfalls nur an die Topfprimeln des Marktgärtners gedacht, die aber andererseits schwache Freilandzeiten unterstützen.

Die Karnevalsprimel wurde als erster Blüher bereits erwähnt, nachdem die Hoch-züchtungen von Primula vulgaris (P. acaulis) bereits seit Jahresbeginn unsere Fensterbank schmücken mit ihren großen Einzelblüten, die oft größer sind als ein 5 DM-Stück. Die Blütenfarben können an Leuchtkraft kaum mehr übertroffen werden. Bei allen Züchtungserfolgen, sie sind keine Pflanzen für das warme Zimmer. Je kühler sie stehen, umso länger ist ihre Haltbarkeit. Später können sie in den Garten gepflanzt werden. Allerdings ging durch die Züchtungsarbeit ihre Winterhärte teilweise verloren.

Im Freiland blüht bald ebenfalls Primula vulgaris. Gartensorten säen sich oft stark aus, im eigenen Steingarten werden sie durch diese Eigenschaft oft lästig. Das ist bei einem anlehmigen, feuchtigkeitshaltenden Boden eher der Fall als bei einem leichten sandigen. An feuchter, anmooriger Stelle blühen bald zwei Juwele, Primula clarkei und P. warshenewskiana. Die erstgenannte hat reinrosa und die andere rosarote Blüten. Leider wird in kälteren Gegenden die Blüte vom P. clarkei oft durch Frost zerstört. Etwas später kommt P. rosea, die Rosenprimel zur Blüte, ebenfalls mit leuchtend rosaroten Blüten, diese sind frostbeständiger. Die Rosenprimel benötigt aber unbedingt einen feuchten Pflanzenplatz, wenn man sie nicht verlieren will. Es ist erfreulich, daß es jetzt eine Hybride zwischen P. clarkei und P. rosea gibt. Die positiven Eigenschaften der Rosenprimelblüte werden durch diese um 1 1/2 Wochen bis 14 Tagen vorverlegt.

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Zu den extrem frühen Blühern gehört auch die Kugelprimel, P. den ticulata. Leider werden die zauberhaften Blütenbälle ebenfalls oft bei strengeren Spätfrösten ge-schädigt, meist sind die Köpfe zu schwer, daß sich die Schäfte nicht mehr aufrichten können. Durch geeignete Auswahl der Blütenfarben lassen sjch auffal-lende Gruppen gestalten. Weiße, rosarote und zart blauviolette Typen harmoni-sieren gut. Man kann das Ganze durch Zwergnarzissen farblich noch steigern. Am zusagenden Standort sät sie sich auch selbst aus.

Bald folgt die große Gartenprimel, bekannt als Prim u/a-Elitior-Hybriden oder neuerdings oft als Prim u/a-Polyantha-Hybriden bezeichnet, da man schon von ei-nem Konglomerat der Vernales-Sektion sprechen kann. Die Pacific-Hybriden haben dabei besonders große Blüten. Empfehlen kann ich nicht oft genug die F1-Hybride 'Crescendo'. Sie sind frosthart, gut ausdauernd, haben leuchtende große Blüten in vielen Farben, und die Anzucht aus Samen ist keinesfalls schwieig.

Im Mai blüht schon eine enorme Anzahl von Primelarten, die besonders den speziellen Primel-Liebhaber interessieren. Den "normalen" Gartenfreund begei-stern zu dieser Zeit besonders die aus Japan stammenden Sieboldprimeln, P. sie-boldii. Ein mildfeuchter, leicht beschatteter Pflanzplatz ist ideal. Man muß bei der Platzwahl allerdings bedenken, daß P. sieboldii bald wieder einzieht und eine kahle Stelle hinterläßt. Die reizende Pflanze hat andererseits aber soviel posi-tive Eigenschaften, daß man nicht auf sie verzichten sollte. Nachdem diese Pri-mel schon lange in Kultur ist, ist ihre Blütenfarbenpalette breit gefächert, von dun-kelkarminrot über rosa bis weiß und lavendelblau, oft noch zweifarbig. Es gibt aber auch hinsichtlich der Form verschiedene Typen, oft sind sie gebuchtet oder geschlitzt.

Was zu erwähnen nicht vergessen werden darf, sind die Aurikeln, sowohl die Ar-ten, die Naturhybriden, als auch die Züchtungen. Bereits im März blühen einzel-ne, und der Blütenflor geht in einer Sammlung über lange Zeit. Bei den Arten sind für den durchschnittlichen Gartenfreund besonders P. auricula, P. marginata und P. hirsuta zu empfehlen. Spezialisten wollen dagegen ihr Können bei der Kultur der heikleren Arten beweisen. Das Zusammentragen der Naturhybriden kann zur Leidenschaft werden. Geduld und manchmal auch ein finanzieller Auf-wand ist nötig. Leider gibt es bei den Gartenhybriden, im Gegensatz zu früher, nur noch bescheidene Sortimente. In England dagegen ist die Züchtung noch in vollem Gange.

Im Juni ist die hohe Zeit der Etagenprimeln, ob Arten oder Farbmischungen, beides ist zu empfehlen, besonders leuchtende Farbtöne zeigt der in England ver-breitete 'Inshriach-Strain' und der 'Mandarin-Strain'. Wer selbst durch Samen vermehrt, kann sich besonders attraktive Typen auslesen und dann vegetativ vermehren. Alle Etagenprimeln benötigen eine milde Bodenfeuchte, um ein Opti-mum zu zeigen. Von den Arten sind besonders P. burmanica, P. bulleyana, P. bee-siana, P. pulverulenta und P. aurantiaca zu empfehlen. Besonders attraktive, orange-kupferige Töne zeigt P. cockbumiana, leider ist aber nur zweijährige Kul-

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tur empfehlenswert. Es ist erfreulich, daß die P. cockbumiana-Hybriden wie P.x. 'Inverewe' ausdauernder sind und den gleichen Farbton zeigen. Von Juni bis weit in den August blühen die Glockenprimeln, wenn sie eine genügende Bodenfeuch-te haben und erste verblühte Dolden entfernt werden: Erst P. sikkimensis und bald gefolgt von P. florindae, beide mit gelben Blüten. Von der letztgenannten Art gibt es auch rotblühende Typen, deren Blütezeit besonders spät liegen.

Beim Sammler blüht nun die eine oder andere Art, mal diese, mal jene mit einer Nachblüte. Im vergangenen Jahr fiel besonders P. daonensis (P. oenensis) damit auf. Wer wässert, kann im September schon wieder Nachblüten von Primula 'Crescendo' haben, oft unwirklich vereint mit Herbstheide. Ab Oktober zweigen sich schon wieder vorwitzige Blütchen von P. vulgaris (P. acaulis). Im Alpinen-haus oder im Kasten blüht die kurzlebige P. forbesii mit zahlreichen kleinen rosa Blütchen bis zum Jahresende.

Zu dieser herbstlich-winterlichen Zeit kommen die Zimmerprimeln wieder zu ihrem Recht. Die Becherprimel (P. obconica), die Fliederprimel (P. malacoides), die Chinenser Primel (P. praenitens) und die gelbblühende P. x kewensis. Sie sind so preiswert angeboten, daß es sich meist nicht lohnt, sie nach der Blüte weiter zu pflegen, P. malacoides muß man auf alle Fälle wegwerfen. Schmiltzt dann der Schnee Ende Februar, zeigt schon wieder die Karnevalsprimel die ersten Blütchen. Primelreigen ohne Ende!

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Eine robuste Großstaude, Telekia speciosa Artur Winkelmann

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Der Slaudengarien Nr. 1 / 1983

GESELLSCHAFTS-NACHRICHTEN TERMINE — NEUE MITGLIEDER — ANZEIGEN

• Redaktionsschluß für Nr. 2/73: 1. Mai.

• Jahrestagung unserer Gesellschaft:

1.-3. Juli In München (IGA).

Programm mit Anmelde- und Quartierkarte sowie einem Prospekt des Fremdenverkehrsamtes liegen dieser Ausgabe bei.

• Jahresbeitrag 1983

Haben Sie ihn schon bezahlt?

• Fachausstellung für Hobbygärtner und Blumenfreunde „Garten 83"

in Stuttgart auf dem Killesberg von Mittwoch, 23., bis Sonntag, 27. März 1983 in 8 Messehallen und im Freigelände. Über 340 Aussteller aus dem In- und Ausland, darunter ist auch unsere Gesellschaft mit einem sehens-werten Stand vertreten, den unsere Stuttgarter Fachgruppe der „Stein-gartenpflanzen und alpine Stauden" ausrichtet.

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• Internationale Blumenschau

Chateau-Musee de Cagnes-sur-Mer (Cöte d'Azur), Frankreich, vom 31. März bis 10. April 1983.

Anfragen an Comite d'Organisation, B.P. No. 87, Cagnes-sur-Mer-Renoir, 06804 Cagnes-sur-Mer, Telefon 20 61 56.

• Naturkundliche Reisen

(siehe auch Hinweis Gesellschafts-Nachrichten 4/82)

Neue Anschrift: Reisebüro Reiff, Naturkundlicher Reisedienst, Carl-von-Ossietzky-Straße 33, 4600 Dortmund 50, Telefon 02 31 / 71 77 51.

Geplant ist u. a. eine Reise „Unbekanntes Südtirol" vom 17-26. Juni. Anfragen direkt an das Reisebüro.

• Fachgruppe „Wildstauden"

Bitte beachten! Neue Anschrift von Klaus Kaiser (Fachgruppenleiter): Anglerweg 11, 8632 Neustadt b. Coburg.

• Ausstellung der Brünner Liliengesellschaft (CSSR)

im Landwirtschaftlichen Museum im Schloß Lednice/Mähren vom 8. bis 17. Juli 1983, täglich 8-17 Uhr geöffnet, montags 10-17 Uhr.

Nähere Informationen: Ladislav Sebestik, Pilkova 560, 66442 Modrice, CSSR.

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Unseren neuen Mitgliedern ein herzliches Willkommen

Algermissen, Frau Anne-Marie, Hasenfeld 12, 5100 Aachen Bauer, Rolf, Jahnstraße 66, 6806 Viernheim Bauernschmitt, Lothar, Weningen 26, 8070 Ingolstadt! Donau Baumann, Frau Brunhilde, Schönbergweg 42, 7463 Rosenfeld (Isingen) Beitel, Egbert, Uhlandstraße 5, 7901 Lonsee Bergmann, Herr M., Georgi 17, 8073 Neuseisersberg Böckelmann, Sebastian, Johanna-Kirchner-Straße 34, 3200 Hildesheim Borchardt, Herr R., Seitnerstraße 49, 8023 Pullach Borngräber, Joachim, Frauenbrünnlstraße 134, 8440 Straubing/Donau de Bruin, Frau Birgit, Kastanienallee 24, 1000 Berlin 19 Corsten, Frau Käthe, Bremenberg 51, 5100 Aachen Dederichs, Heinz J., Th.-Heuß-Straße 164, 4440 Rheine Degen, Frau Gudrun, Hanhofer Straße 38, 6737 Böhl-lggelheim Ducho, Walter, Webergasse 13, A-3423 St. Andrä - Wördern Dargies, Dieter, Maschstraße 33, 3300 Braunschweig Eberhardt, Norbert, Propsteistraße 129, 8500 Nürnberg 60 Ehnert, Dr. med. Wilfried, Walter-Brecht-Straße 2, 8000 München 80 Felix, Herr U., Gärtnermeister, Aeplistraße 13, CH-9008 St. Gallen Frahling, Bernhard, Gantenstraße 17, 4430 St. Borghorst Frommel, Frau Martha, Bergstraße 3 a, 8909 Ketteshausen Gottlebe, Frau Silke, Nik.-Bares-Weg 60, 1000 Berlin 48 Haase, Helmut, Dammstraße 16, 3101 Steinhorst lwanschütz, Frau Hermine, Augasse 82, A-2700 Wr. Neustadt Keller, Fritz u. Elfriede, Grillparzerweg 17, 4040 Neuss 21 Kähne, Josef, Obstbauring Tettnang, Weinstraße 10, 7992 Tettnang 1 Kohrs, Rolf Heinrich, Obere Teichstraße 4, 3032 Fallingbostel Kordts, Frau Sylvia, Brinkstraße 12, 2160 Stade Kourim, Heinz, Vors. Richter am LG, Wernstorferstraße 53, 8300 Landshut Krämer, Gert, Gärtnerei Der Wassergärtner, Zum Bergwald 4, 6601 Kleinblitters-

dorf 2 Kruschel, Alex, Birkenstraße 13, 8751 Haibach Kühne, Hermann, Koppelweg 79/81, 1000 Berlin 47 Küpper, Heinz, Blumen, Hammerdorfstraße 102, 4000 Düsseldorf-Hamm Lau, Wolfgang, Am Hasselholt 10, 2418 Bäk Leder, Karl, Wehrbrückelstraße 6, A-1220 Wien Lückemann, Manfred, Vlothoer Straße 97, 4952 Porta-Westfalica Maeder, Frau G., Schrümelstraße 119, 8000 München 60 Marschall, Frau Karin, Giessener Straße 5, 6305 Buseck 2 Müller, Rolf, Richard-Breslau-Straße 8, 3423 Bad Sachsa Neubauer, Norbert, Rheder Landweg 8, 2942 Jever von der Ohe, Frau Marga, Halapoghen-Apotheke, Poststr. 22, 2150 Buxtehude Ophüls, Frau Irmgard, Laurentiusstraße 72, 4050 Mönchengladbach 4 Peifer, Frau Gertrud, Bei der Weißeich 10, 6601 Bübingen Pfaff, Gerd, Großer Siepen 1, 4322 Sprockhövel Plate, Hermann, Embservie 13, 2807 Achim 1

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Pohler, Frau Susanne, Bergstraße 13 b, 5309 Meckenheim Praskac-Pflanzen, Baumschulen u. Staudenkulturen, Postfach 60, A-3430 Tulln-

Freundorf (Österreich) Reeh, Frau Jutta, Hauptstraße 130, 6340 Dillenburg 3 Reichmann, Bruno, Antiquitäten, Adlerstraße 8, 7632 Friesenheim Rubbert, Frau Erika, Ringstraße 52, 8521 Utenreuth b. Erlangen Saur, Frau Ursula, Liethberg 11, 2151 Moisburg Seifried, Frau Gertrud, Händelsrtaße 23, 6234 Hattersheim 3 Sieber, Norbert, cand. min., Heddernheimer Landstr. 22, 6000 Frankfurt/M. (50) Scharg, Fridolin, Gotenstraße 1, 8580 Bayreuth Dr. Scharrer, Herr und Frau, Poststeig 2, 8470 Nabburg Schies, Frau Gerlinde, Rankweg 23, 6974 Grünsfeld Schiller, Herlmut, Hirtengasse 11, 7801 March Schleith, Karl, Wehrer Straße 26, 7860 Schopfheim Schloßmacher, Gudrun, Dipl.-Ing.-Architekt, 2405 Lebatz/Ostholstein Schmidt, Heinz, Zum Borgfeld 1, 2549 Vechta 2 Schultz- David F., 131 White Springs Road, Geneva, NY 14456, USA Schulz, Frau Christa, Bergstraße 40, 6239 Eppstein Schwenke, Anne-Lise, Ortop. kir. eksp., N-9012 Regionsykehuset i Tromso

(Norwegen) Stahl, Frau Maria, Bergstraße 6, 8521 Marloffstein über Erlangen Steinemann, Frau Lili, Freudenbergstraße 132, CH-8044 Zürich (Schweiz) Stier, Renate und Detlev, Isarstraße 4, 8501 Eckental/Oberschöllenbach Storli, Olav, Moholt Vivereg. Skole, Box 1919, N-7001 Trondheim (Norwegen) Uecker, Frau Andrea, Im Reckhop 14, 3101 Steinhorst Wauschkuhn, Günter, Mühlenberg 7, 3510 Hann.-Münden 15 Wenzel, Günter, Karl-Friedrich-Straße 51, 4630 Bochum Weyand, Karlheinz, Bürbacher Weg 143, 5900 Siegen 1 Wiehl, Frau Elisabeth, Nr. 18, 2114 Appel Wortmann, Dierk, Im Bad 83, 2252 St. Peter - Ording Zinser, Dr. Richard, Schneekoppenweg 10, 3004 Isernhagen. 2

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Termine der Regionalgruppen

Region Berlin Stammtisch jeweils am 1. Freitag im Monat um 20 Uhr. Der Ort ist zu erfragen bei Dr. Tamberg, Zimmerstraße 3, 1000 Berlin 45, Telefon 7 12 42 35.

Region Bonn-Köln Alle Treffen finden jeweils um 15.00 Uhr im Bergischen Hof in Bonn statt. Gäste sind herzlich willkommen. 19. 3. 83 Thema wird noch durch Rundschreiben bekanntgegeben.

Im April 1983 ist ein Besuch der Lehr- und Versuchsanstalt für Zierpflanzenbau, Baumschule und Floristik, in Friesdort vorgesehen.

Azaleenblüte am Samstag, 28. Mai und Samstag, 25. Juni, Beginn 9.30 Uhr

21.5. 83 Führung durch den Romberg-Park in Dortmund zusammen mit den Dortmunder Staudenfreunden.

Anfragen an: Barbara Hagemann, Eifelstraße 3, 5357 Swisttal-Busch-hoven, Telefon 022 26 / 3582.

Region Dortmund 19. 3. 83 Zwiebelpflanzen und Irishügel im Park von Zweibrücken (Dierssen) 23. 4. 83 Botanisch-kulturelle Streifzüge durch Indonesien (Dr. Urbanczik) 21.5.83 Romberg-Park, Dortmund — gemeinsames Treffen der Regionalgrup-

pen Dortmund und Bonn (Führung: Dr. Bünemann).

Während der Monate Mai bis August finden in den Gärten der Mitglieder der Regionalgruppe Besuche statt. Die jeweiligen Termine werden den Gruppen-mitgliedern rechtzeitig bekanntgegeben.

Alle Vorträge finden im „Rosenheim" des Deutschen Rosariums im Westfalen-park statt, das unmittelbar neben dem Eingang „Ruhrallee" liegt.

Weitere Informationen: Reiner Herling, Höhenweg 11 a, 4600 Dortmund 30, Telefon: Schwerte 0 23 04 / 825 44.

Freundeskreis Erlangen Treffen finden alle 8 Wochen statt. Es wird persönlich dazu eingeladen. Anfra-gen an Ingeborg Tschakert, Gertrud-Bäumer-Straße 18, Tel. 0 91 31 / 99 34 35.

Region Frankfurt/Main 27. 3. 83 Vortrag von Mrs. Roswitha Waterman, USA, über neueste Hemero-

callis. Irissaal Palmengarten.

24. 4. 83 Stammtisch mit Pflanzenbörse.

29. 5. 83 Stammtisch bei Familie Schmidt, Frauengartenring 24, 6369 Schön-eck 1 (Kilianstädten), Telefon 061 87 / 52 28.

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17. 6. 83 Tag der offenen Tür bei Frau Gertrud Symmank, Altkönigweg 30, 6236 Eschborn 2 (Niederhöchstadt), Telefon 0 61 73! 625 81.

26. 6.83 Stammtisch in der Staudengärtnerei Frau Gudrun Müller, Raunhei-mer Straße 35, 6093 Flörsheim/Weilbach (Ortsausgang Richtung Eddersheim).

31 7. 83 Stammtisch bei den Mitgliedern an der Bergstraße. Treffpunkt: bei Herrn Siegfried Ziepke, Schwanheimerstraße 79, 6140 Bensheim, Telefon 0 62 51 / 4478.

Geplanter Ablauf: Beispiel aktiven Naturschutzes durch Einsatz von Stauden bei Rekultivierung eines Kiesbaggersees. Dauer ca. 1 Stun-de. Führung durch Herrn Ziepke. Anschließend Kaffeepause im Gar-ten Platte, Biengartenstraße 71, 6143 Lorsch, Tel. 0 62 51 / 5 72 33. Weiterhin besteht die Möglichkeit zum Besuch des Gartens Frank, Am Vordersberg 14, 6148 Heppenheim/Erbach, Telefon 0 62 52 / 2847.

28. 8. 83 Stammtisch im Vogelsberg bei Familie Wilhelm in der Wochenend-siedlung Breitenborn, Telefon Frankfurt (06 11) 83 99 27.

Als Beginn ist jeweils 14.00— 14.30 Uhr geplant. Nähere Angaben bitte bei den angegebenen Telefonnummern einholen bzw. in den Frühjahrs-Stammtischen rechtzeitig Lagepläne besorgen.

Göttingen-Kassel Zusammenkünfte erfragen bei Dr. Ernst Müller, Rittergut Reitliehausen, 3418 Uslar.

Region Hamburg Ständiger Frühschoppen: Jeden 2. Sonntag im Monat mit Ausnahme der Mo-nate, in denen das Frühjahrs- und das Sommertreffen stattfinden, im Gasthaus zum Wattkorn (Schwen), Tangstedter Landstraße 230, Hamburg 60 (Langen-horn), 10-12 Uhr. Zu erreichen mit der U-Bahn bis Langenhorn Nord, mit dem Bus 192 direkt vor der Tür.

Region Hannover Am 12./13. und 26./27. März findet der zweite Töpferkurs „Gartenkeramik" statt. Kostenbeitrag DM 25,— für Ton. Privatquartiere. Teilnehmerzahl sehr begrenzt! Anmeldung bei Wilhelm Germer, Bahnhofstraße 18, 3175 Leiferde, Telefon 0 53 73 / 1632.

Am Sonntag, dem 27. März, treffen wir uns um 10 Uhr im Garten Ulrich Fischers in Grußendorf. Thema: Helleborus, Schneeglöckchen und andere Frühjahrs-blüher. Pflanzentausch (Herbstblüher) ist möglich. Eventuell kann noch eine Topfazaleengärtnerei besucht werden. Dieses Treffen läuft zwar parallel zum Töpferkurs, ist aber für alle gedacht.

Am 12. Mai (Himmelfahrt) besichtigen wir Gärten. Start bei Familie Thiem, Breslauer Ring 10, 3175 Leiferde, morgens um 10 Uhr; weiter zu Germers und Ewalds. Mittagessen vermutlich in Rötgesbüttel, Kaffeetrinken bei Ahlburgs

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(es kann Kuchen mitgebracht werden!). Auch hier ist Pflanzentausch möglich, sofern noch etwas geht.

Am 24. Juli: Treffen um 10 Uhr am Tor des Vogelparkes in Walsrode. Es soll eine Führung durch den Park, der auch interessante Pflanzen beherbergt, ver-einbart werden. Nachmittags führt uns Herr Dr. Huhn aus Walsrode seinen Film mit Aufblühbewegungen von Orchideen vor und zeigt uns sein Treibhaus. Mittag und Kaffee im dortigen Gasthaus. Im September findet unsere Zusammenkunft in Hildesheim statt. Wir würden uns sehr freuen, wenn die Mitglieder der Region Göttingen die Gelegenheit benutzen würden, uns auch einmal zu besuchen! Das genaue Datum und auch Ort und Thema stehen noch nicht fest. Vielleicht könnten reiselustige Garten-freunde uns Bilder zeigen von Gärten, die sie unterwegs gesehen haben? Es braucht nicht gleich ein ganzer Vortrag zu sein. Wir können kurze Diareihen kombinieren. Aber melden Sie sich gegebenenfalls bitte vorher mit der Anzahl der vorgesehenen Bilder an.

Im November sieht uns wieder der Bußtag in Ahlem, falls nichts Unvorherge-sehenes dazwischenkommt. Hier müssen wir aber unbedingt die Teilnehmer-zahl auf höchstens 45 begrenzen, da die Räume nicht mehr aufnehmen können. Auch hier kann wieder Kuchen mitgebracht werden! Wer da war, weiß Be-scheid! Wir hoffen, wieder einen guten Vortrag zu Gehör bringen zu können. Die Fühler sind ausgestreckt.

Bitte, vermerken Sie sich die festen Daten jetzt schon in Ihrem Kalender, da sie nicht noch einmal erscheinen werden, und melden Sie sich in jedem Falle unbedingt etwa 10 Tage vorher an bei Marlene Ahlburg, Hohes Feld 22, 3171 Rötgesbüttel, Telefon 053 04 / 25 72. Und noch etwas: Bitte überlegen Sie sich, ob wir nicht 1984 Ihren Garten ansehen könnten. Er ist bestimmt ebenso schön oder interessant wie diejeni-gen, welche wir bisher gesehen haben. Oder möchten Sie immer das Gleiche sehen? Daten, die heute noch nicht feststehen, werden rechtzeitig in den Gelben Blättern bekanntgegeben oder sind zu gegebener Zeit bei obiger Adresse zu erfahren.

Peter u. Wirbel zur Linden Ing. (grad.) für Gartenbau

Osnabrücker Staudenkulturen

4516 Bissendorf- Linne • Telefon 05402 /6 18 Neue Preisliste gegen DM 1.— in Briefmarken

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Region Koblenz Termine: Jeder erste Sonntag im Februar, April, Juni, August, Oktober, Dezem-ber um 15.00 Uhr im Hotel Rheinblick, 5413 Bendorf. Rückfragen bei Gerd Kessler, Im Silbertal 1, 5410 Höhr-Grenzhausen.

Lüneburg/Celle 17. Juli: Am Vormittag Besuch der bekannten Saatbaufirma Sperling (Sperli) in Lüneburg. Mittagessen in Mechtersen im neueröffneten „Landhaus". Nach-mittag im Garten Hörster.

Der Pflanzentausch soll auch im Juli nicht zu kurz kommen. So werden wir ein umfangreiches Angebot an Callunen, Ericen und Farnen vorfinden.

Das Herbsttreffen wird bereits am 25. September 1983, ebenfalls wieder in Mechtersen, stattfinden. Haupt-Referent: Dr. Ullrich Fischer.

Nähere Einzelheiten zu beiden Treffen auf Anfrage oder im „Staudengarten" Nr. 2/83. Hubert Hörster, Telefon 0 41 78 / 363.

Region Mannheim-Ludwigshafen 10. 4.83 15.00 Uhr, Turmrestaurant Ebertpark: „Praxis der Pflanzenvermeh-

rung". Vorträge mit Dias und Demonstrationen der Herren K. Effler, K. Senck, K. Hahn.

15.5. 83 15.00 Uhr: Gartentag bei Hahn's in Edigheim, Anglerstraße 148, mit Kaffee und Pflanzentausch.

5.6.83 9.00 Uhr: Besichtigung des Rosengartens im Herzogenriedpark. Führung Herr Merz.

12. 6. 83 Blumentag im Ebertpark. 9.00 Uhr: Ausstellung von Rosen, Iris, Paeonien etc. im Turmrestau-rant. 11.00 Uhr Prämiierung. 15.00 Uhr: Festlicher Nachmittag mit Musik und Poesie sowie Preis-verteilung im Turmrestaurant.

Weilbacher Slaudengaden Gudrun Müller

Raunheimer Straße 35 • 6093 Flörsheim-Weilbach

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Besuchen Sie unsere Schaugartenanlage. Katalog auf Anfrage.

Privat: Schlesierweg 6, 6238 Hofheim, Tel. (061 92) 3 98 57

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3. 7.83 9.00 Uhr: Besichtigung des Rosengartens im Ebertpark. Führung Herr Senck.

10. 7. 83 Fahrt nach Baden-Baden zum Weltrosen-Kongreß mit Bus. Abfahrt 7.30 Uhr am Haupteingang Ebertpark. Zusteigemöglichkeit 7.45 Uhr Hauptbahnhof Mannheim. Fahrpreis DM 12,—, Kinder DM 8,—.

7. 8. 83 9.00 Uhr Besichtigung des Rosengartens im Herzogenriedpark. Füh-rung Herr Merz.

14.8. 83 15.00 Uhr, Stadtgärtnerei an der Wollstraße: Besichtigung der Stadt-gärtnerei unter Führung von Herrn Effler. Anschließend Grillparty.

4. 9. 83 9.00 Uhr: Besichtigung des Rosengartens im Ebertpark. Führung Herr Senck.

11. 9. 83 15.00 Uhr, Turmrestaurant im Ebertpark: Dia-Vortrag von Herrn Urs Walser, Weinheim: Der naturnahe Garten.

Gäste sind stets herzlich willkommen.

Alle Veranstaltungen finden um 15.00 Uhr im Turmrestaurant im Ebertpark Ludwigshafen statt.

Rückfragen an Kurt Hahn, Anglerstraße 148, 6700 Ludwigshafen-Edigheim.

Regionalgruppe München-Südbayern Am 6. April 1983 um 19.00 Uhr Treffen in einer noch festzulegenden Gaststätte in München.

Rückfragen an Lothar Setzpfand, Seeburger Straße 11, 8171 Allmannshausen.

Region Münsterland Anfragen bei Werner Reinermann, Bürgerweg 8, 4431 Schöppingen, Telefon 0 25 55 / 18 51.

Region Nürnberg/Nordbayern Anfragen wegen Treffen an Walter Friedrich, Steinackerstraße 309, 8561 Die-persdorf bei Nürnberg.

Region Ostaib-Donau Treffen am 23. Mai bei Josef Becherer, Auholzweg 41, 8880 Dillingen (Nähe Sportplatz 2), Telefon 090 71 / 3057.

Region Saar Anfragen an: Albert Rech, Hilgenbacher Höhe 13, 6601 Heusweiler 1, Telefon 0 68 06 / 68 29.

Region Stuttgart Stammtisch jeden 3. Samstag im Monat gegen 15 Uhr im Hotel/Hospiz Wart-burg, Lange Straße 49, 7000 Stuttgart 1.

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Ausstellung „Garten 83" vom 23.-27. 3. in Stuttgart auf dem Killesberg. Be-achten Sie besonders den Stand unserer „Alpinen"-Gruppe Stuttgart.

Freundeskreis Tübingen Rückfragen bei Frau Gertrud Meyer-König, Gottlieb-Olpp-Straße 36, 7400 Tübin-gen, Telefon 0 70 71 / 632 98.

Region Ulm Samstag, 23. April, 18 Uhr: Dia-Vortrag bei Wolfgang Salzborn, Rabenweg 4, 7913 Senden-Witzighausen, über Lilien. Referent: W. Salzborn. Weitere vorgesehene Termine:

Samstag, 25. Juni: Besichtigung Iris sibirica bei E. Berlin, Mittelbiberach. Exakter Termin und Lageplan mit gesonderter Einladung wird Mitte Mai zuge-sandt.

1.-3. Juli: Tagung Staudengesellschaft in München (IGA). Hallenschau Lilien. Voraussichtlich 16. Juli: Besichtigung Hemerocallisblüte (über 1000 Sorten) im Garten Berlin. Zugleich Treffen der Hemerocallisgruppe. Einladung erfolgt gesondert.

November oder Dezember: Dia-Vortrag „Gärten in China".

Anfragen an Wolfgang Salzborn, Rabenweg 4, 7913 Senden-Witzighausen, Telefon 073 09 / 5487.

Westfalen (Raum Lemgo) Treffen erfragen bei Hermann Dierßen, Liemer Weg 137, 4920 Lemgo 1, Tele-fon 0 52 61 / 6 83 68.

Region Österreich Treffen erfragen bei Prof. Franz Kurzmann, Friedrichstraße 51, A-2500 Baden.

Schweiz Treffen erfragen bei Dr. H. Spinner, Beaumontweg 25, CH-2500 Biel, oder Peter Geiser, Parkweg 2, CH-4142 Münchenstein 1.

Sind Sie ein Fuchsienfreund? Dann fordern Sie unsere umfangreiche Sortenliste an!

Fuchsientage Samstag, 30. April bis Mittwoch, 4. Mai

Rudolf u. Klara Baum,Sdieffelrain1,7250 Leonberg

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Gartenbesichtigung „unterwegs"

Der Aufruf in Nr. 3/81 hat ein überaus erfreuliches Echo gefunden. Nur können wir aus Platzgründen außer den Adressen keine Gartenbeschreibung bringen. Aber Sie werden viel Freude durch solche Begegnungen auf Ihrem Reiseweg finden.

1. Liselotte Zamrzla-Schwarz, Holtzendorffstraße 28, 8000 München 90, Telefon 089 / 6 90 53 22. (Interessanter Garten und Hinterglasmalerei)

2. R. Springael, Jozef Hendrickxstraat 83, 2120 Schoten, Tel. 031 / 58 50 60. (Mitte bis Ende April eine schöne Kollektion Split-Corona-Narzissen; Ende Mai bis Anfang Juni ca. 200, meist neue Bartiriszüchtungen)

3. Ober jeden Gartenbesucher freut sich: Gertrud Symmank, Altkönigweg 30, 6236 Eschborn-Niederhöchstadt.

4. Reinhilde Frank, 6148 Heppenheim-Erbach/Bergstraße, an der B 3 gelegen, Zu-fahrt zur Autobahn E 6. Tel. 0 62 52 / 2847.

5. Auf Ihren Besuch freut sich, bittet aber um vorherige Anmeldung: Georg Stein-hagen, Marserstraße 8, 5840 Schwerte 1, Tel. 0 23 04 / 407 96.

6. Einen jungen Garten im feuchten Halbschatten mit wüchsigen Stauden, denen auch kurzzeitige Überflutungen nichts anhaben können, dürfen Sie gern ansehen bei: W. S. Dutine, Frankfurter Straße 75, 6238 Hofheim/Taunus.

7. „Bei uns blüht immer eine Blume oder ein Gehölz, auch im Winter." Brigitte Sieferle, Bühlweg 31, 7601 Ortenberg.

8. Ich habe einen kleinen Garten in der Nähe Coburgs, aber mit einigen Überra-schungen. Klaus Kaiser, Rathenaustraße 28, 8632 Neustadt, Tel. 0 95 68/ 6625.

9. Ursula Mc Hardy, Parkstraße 11, 6240 Königstein/Taunus, Tel. 061 74 / 5889.

10. Johannes Hübner, Auf dem Höhlchen 4, 3552 Wetter/Hessen, Tel. 0 64 23 / 6471.

11 Ursula Förg, Gerlachstraße 32, 6230 Frankfurt-Höchst, Tel. 0811 / 3081 26.

12. Erika Lang, Jahnstraße 6, 6204 Taunusstein-Hahn, Tel. 061 28 / 3526.

13. Diethart Köcher. Rubensstraße 20, 6074 Rödermark-Oberroden, Tel. 060 74/ 9 92 30.

14. Hermann Paulus, Am Forsthaus 2, 6239 Eppstein/Taunus, Tel. 061 98 / 1418.

15 Ruth Treff, Zeyherweg 6, 6100 Darmstadt, Tel. 061 51 / 4 82 31.

16 Ab 1983: Adelheid Platte, Biengartenstraße 71, 6143 Lorsch/Hessen, Tel. 0 62 51 / 572 33.

17. Familie Heinrich Schmidt, Frauengartenring 24, 6369 Schöneck-Kilianstädten, Tel. 061 87 / 5228.

18. Familie Hans Wilhelm, Friedrichsring 34 c, 6050 Offenbach/Main, Tel. 0811 / 83 99 27. Garten: Gründau-Breitenborn (Vogelsberg)

19. Familie Erhard Wörfel, Meisenweg 1, 6234 Hattersheim- Okriftel, Tel. 061 90 / 3642.

20. Alfred Wollschläger, Liebigstraße 30, 6074 Rödermark-Urberach, Tel. 0 60 74 / 71 11 (möglichst Juli-August).

21. Gisela Dathe, Tannenring 57, 6200 Wiesbaden-Auringen, Tel. 061 27 / 4201.

22. Franz Stöhr, Lessingstraße 11, 7253 Rutesheim

23. Christian Hieronymus Fried, Hauptstraße 3, 3501 Ahnatal

24 Hermann Rieth, Mastweg 21, 5600 Wuppertal 12 (Cronenberg) - Endstation Bus-linie 35

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Praktisches Thermometer „speichert" Minimal- und Maximal-Temperaturen

Bei „speichern" denkt man immer gleich an kostspielige Elektronik. Daß solche Thermometer bereits seit 200 Jahren oh-ne Elektronik einwandfrei und genau die Minimal- und Maximal-Temperaturen anzeigen, macht die Temperaturmes-sung nicht uninteressanter. Billiger, auf jeden Fall! Dabei ist das Arbeitsprinzip „very simple". Sie haben zwei Thermo-meterskalen parallel nebeneinander lie-gen. In den mit Quecksilber gefüllten Kapillarröhrchen befindet sich oberhalb der Quecksilbersäule mit Mitnehmer-stift. Steigt nun im linken Röhrchen — das die Minimal-Temperatur anzeigt — die Quecksilbersäule, so schleppt sie den Mitnehmer mit nach oben. Fällt die Quecksilbersäule,. so bleibt der Mit-nehmer an der Röhrchenwandung hän-gen. Auf dem parallel liegenden Röhr-chen für Maximal-Temperaturen wik-kelt sich die Geschichte analog ab. Un-abhängig von den extremen Minimal-oder Maximalwerten zeigt die Quecksil-bersäule in beiden Röhrchen die gegen-wärtig herrschende Temperatur an. Durch diese einfache Konstruktion kön-nen Sie jederzeit Minimal-, Maximal-und Momentan-Temperatur ablesen. Und alles ohne Tricks und doppelten Bo-den. Die Thermometer arbeiten mit hoher Präzision, sind leicht ablesbar, lassen sich leicht befestigen, sind wetterfest und formschön gestaltet. Sie können sie für die Montage außen oder für Raum-temperaturmessungen innen bekom-men. Diese äußerst praktischen Thermometer werden unter DM 13,— abgegeben. Sie eignen sich ausgezeichet als Werbege-schenke und besitzen dafür ein Feld, in dem Sie Ihr Firmenemblem oder sonst

welche „sinnigen" Gedächtnisstützen unterbringen lassen können. Bei Ab-nahme größerer Stückzahlen erhalten Sie Mengenrabatte. Die Thermometer für „Außen" gibt es in den Farben an-thrazit, dunkelbraun und grün; für „Drinnen" hält man sie in anthrazit und dunkelbraun vorrätig. Solche Thermo-meter sind so praktisch, daß man sie auch wirklich nutzt. Ausführliche Un-terlagen über Kennziffer. MÜLLER

Heinz Müller Thermometerfabrik

PF 308

6980 Wertheim

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Ein aufregendes Gartenjahr (Region Dortmund) Horst Weihrauch

Hinter uns liegt ein reiches, sonnenverwöhntes Gartenjahr, und für mich, der gerade vor zwölf Monaten zur Regionalgruppe Dortmund der Staudenfreunde stieß, war es das aufregendste bislang.

Nun ist das östliche Revier wahrlich nicht arm an Pflanzenschätzen. Die von der Stahlkrise derzeit arg bedrängte Stadt Dortmund kann mit Stolz auf 49 Prozent Grün verweisen, auf einen grünen Gürtel, der stellenweise bis in die Innenstadt hineinlappt, mit über 100 eingebetteten Kleingartenanlagen für etwa 10000 Familien. Durch die Kleingartenanlagen führen öffentliche Wege, weil sie einen Teil der Erholungszone ausmachen, und in diesen Grüngürtel sind auch vier große Parks integriert.

Mit Gästen fährt man gern zum Rombergpark am südlichen Stadtrand, mit einer der bedeutendsten Gehölzsammlungen Europas, dem jungen Clematisgarten, dem Primeltal mit Schattenstauden und den Tropenhäusern. Oder man fährt zum angrenzenden Westfalenpark, der das größte Rosarium der Bundesrepublik mit über 3000 Arten und Sorten Rosen beherbergt, unter anderem auch umfangreiche Sammlungen von Farnen, Gräsern und Wasserpflanzen im Seerosengarten.

In beiden Parks führen Gärtner an einem Sonntag im Monat durch die Anlagen. Ich nehme gern an diesen Führungen teil, denn jeder Monat zeigt ein anderes Gesicht, und jeder Gärtner setzt beim Rundgang andere Akzente.

Wenn hier ein Loblied auf das Grün des östlichen Reviers angestimmt wird, dann darf der junge Garten südlich der Ruhr-Universität Bochum nicht unerwähnt bleiben, denn gerade der Bochumer Garten erscheint mir wegen seiner reichen Staudensammlung eine Reise wert, selbst für verwöhnte Staudenfreunde.

Das ist eine kurze Beschreibung der Gartenwelt, in der die Staudenfreunde der Regionalgruppe Dortmund leben, in der sie ihre Pflanzenschätze pflegen, im Hausgarten oder rund um die Gartenlaube, dem geliebten Freizeitdomizil.

Das Rosenheim des Deutschen Rosariums am Haupteingang zum Westfalenpark ist während der Wintermonate unser Treffpunkt. Im Rosenheim führten uns Lichtbilder in ferne Gärten: im vergangenen Jahr unter anderem in den histori-schen Garten Veitshöchheim, zu Parks und Gärten am südlichen Alpenrand, nach Madeira, nach England und sogar bis China zu den "Alpinen" des nördlichen Himalaja. Im Rosenheim stimmte uns auch Dr. Burghardt mit bezaubernden Rhododendron-Bildern auf die Jahrestagung '82 in Bremen ein.

Wie in anderen Regionalgruppen findet bei uns im Herbst die große Pflanzen-börse statt, doch der Austausch von Pflanzen, Stecklingen und Sämereien er-streckt sich eigentlich über zwölf Monate. Gelegenheiten bieten sich reichlich.

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Spezialität Iris und Hemerocallis. Reichhaltiges Staudensortiment besonders von

Paeonien, Papaver orientale und Sempervivum.

Ausführlicher Versandkatalog bitte unier Bestell-Nr. 3c anfordern.

Besuchen Sie uns zu den Blütezeiten der Zwergiris im April, der hohen Bartiris im Mai, der Paeonien und Papaver im Mai-Juni und der Herne-rocollis im Juli. Auch im Herbst finden Sie eine Fülle blühender Stauden und manche Anregung.

Beispielsweise im vergangenen Jahr, als wir uns weniger bei gemeinsamen Reisen als in "offenen Gärten" trafen.

Die größeren Gärten nahmen gut und gern eine 30köpfige Gästeschar auf, und das ungewöhnlich schöne Wetter machte nicht ein einziges Mal einen Strich durch die Rechnung. Unser bewährter Besuchsplan: nachmittags im ersten Garten mit Kaffeerunde, später zum zweiten Garten mit Abendbrot. Unsere kleineren Gärten standen das ganze Jahr über nach Absprache offen.

1982 war für uns "Dortmunder" aus Dortmund, Wuppertal, Bochum, aus Ahlen, Soest und Bestwig und aus dem nahen Sauerland ein wahrlich reiches Jahr. Wir sahen anmutige Sammlergärten, so vielgestaltig, wie sie eben nur die Stauden prägen können, dazu seltene alte und neue Rosen, Fuchsien, Pelargonien und Ge-hölze, und bei Manfred Klose in Witten einen meisterlich gestalteten Reihen-hausgarten.

Ich habe längst nicht alle Einladungen wahrnehmen können, mit Rücksicht auf die eigene kleine Sammlung, die durch Mitgebrachtes reicher wurde und schließ-lich auch gepflegt sein wollte.

So gilt es jetzt im neuen Jahr, noch viele unbekannte Gärten in unmittelbarer Nachbarschaft kennenzulernen. Und dann steht noch eine Reise zu Staudenfreun-den im Raum Wetzlar an, die ich während der Fuchsienausstellung im Westfalen-park kennenlernte.

verl. e/2,e,4e.

in Laufen/Baden D 7811 SULZBURG 2

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NEUHEITEN UND KOSTBARKEITEN AUS DEM GARTEN TAMBERG MMMMMMMMMM

Dieses ist unser Beitrag zum Gemeinschaftskatalog der Züchter aus dem Bereich der GDS. Bestellungen bitten wir ausschließlich an die Zentrale zu richten:

Herrn Werner Reinermann, Bürgerweg 8, 4431 Schöppingen

Wegen guter Vermehrung im Jahre 1982 können wir einige Preise senken. Die für 6 DM angebotenen Sorten finden Sie zum letzten Mal in diesem Angebot. Wir hoffen für 1984 ein deutlich erweitertes Angebot mit vielen neuen Sorten vor-legen zu können. Neu in diesem Jahr sind die Taglilie KÄTE WÄCHTER und die beiden bartlosen Iris ZWEITES HUNDERT und STARTING CALSIBE. Letztere ist die einzige bisher in der Welt angebotene tetraploide und fertile Calsibe-Hybride.

Hohe Bartiris URSULA VAHL (Tamberg 1978) Kräftiges, reines Rosa mit rosa Bart, Höhe 85 cm, wuchsfreu-dig; Silbermedaille "Beste frühblühende Sorte" Frankfurt 1978, Preis der Handelskammer von Florenz für die beste Handelssorte 1979; hervorragende Verzweigung... DM 15,-- Sibirica-Iris FANNY HEIDT (Tamberg 1980) Großblütige, starkwüchsige Tetraploide in dunklem Mittel-blau; eines der besten Bewertungsergebnisse in Weihen-stephan 1978, bereits 1978 unter Nummer angebotene Züch-tung; Höhe 80 - 90 cm; fertil; ST Wisley 1980.. .DM 6,-- Sibirica-Iris PURPELLER (Tamberg 1980) Besonders reichblütige, violettblaue Diploide aus WHITE SWIRL x ERIK THE RED mit ganz flachen Blüten über kräfti- gem Laub; frühe Hauptblütezeit DM 6,-- Apogon-Iris Berliner Calsibs (Tamberg) Reich- und kleinblütige Hybriden aus Californicae-Iris und 40Chr.-Sibiricas; wohlgeformte Blüten an niedrigen Stengeln in dunkel rötlich-violetten und gelben Farbtönen; bilden starke, schönblättrige Horste; winterhart.DM 6,-- Apogon-Iris STARTING CALSIBE (Tamberg 1981) Erste tetraploide und fertile Calsibe-Hybride der 2. Gene-ration:(BERLINER RIESEN x I. fernaldii(gelb)) x sibl. Drei große Blüten mit schwebenden Hängeblättern pro Stiel; Farbe helles Rosa-lila mit dunkleren Adern; Bild im Stau-dengarten 1/82; geprüfte Winterhärte bisher im ungeheizten Gewächshaus bei tiefen Minusgraden; im Preis ist ein Teil-stück einer ähnlichen Hybride enthalten, die mit STARTING CALSIBE Samen angesetzt hat; nur Herbstlieferung.DM 100,--

Sibirica-Iris ZWEITES HUNDERT (Tamberg 1982) Unser 200. selektierter Elitesämling; wüchsige Tetraploide aus BREITER START x SSTT101; Höhe 90 cm; großblütig, drei Blüten pro Stiel; Farbe helles Mittelblau; die Hängeblät-ter haben im Gegensatz zu den fast immer waagerechten Hängeblättern anderer Tetraploider eine halbhängende Hal-tung, was der Blüte eine mehr klassische, für Fernbetrach- tung wirksame Form gibt; fertil DM 25,-- Sibirica-Iris WIDE WHITE (Tamberg 1978) Größtblütige und breiteste aller weißen Sibirica-Iris; in-duzierte Tetraploide von hervorragender Form; pollenfertil auf diploidem Niveau; 2 Blüten (bei Nachblüte bis zu 5 Blü-ten) pro Stengel; Höhe ca. 70 cm; Reblooming-Tendenz; die

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Nachfrage übersteigt noch immer das Angebot; Selected for Trial at Wisley 1980 DM 22,--

Sibirica-Iris WILTRUD GISSEL (Tamberg 1978) Farbkräftiges Hellblau; Höhe 70 cm; blühfreudige Diploide mit schwebenden Hängeblättern, gute Horstwirkung; Bild Staudengarten 1/82; fertil DM 7,--

Sibirica-Iris MARIE FRANZ (Tamberg 1980) Eine durch das fast völlige Fehlen einer Schlundzeichnung sehr einheitlich kräftig mittelblau gefärbte Sibirica; große, elegant gewellte Blüten an 80 cm hohen Stielen; 3 haltbare Blüten pro Stengel; Blütezeit eher spät; Diploide aus EGO x 9 DM 7,--

Sibirica-Iris TWO WORLDS (Tamberg 1981) Seltene Hybride aus 40Chr. x 28Chr.-Sibiricas; Triploide aus BERLINER RIESEN x LIMEHEART; eine in vielerlei Hinsicht zwischen beiden Eltern stehende Pflanze mit drei Blüten pro Stengel; Grundfarbe weiß mit violettem Hauch; mäßig wüchsig; steril DM 15,-- Hemerocallis KÄTE WÄCHTER (Tamberg 1982) Besonders blühfreudige Tetraploide mit weit offenen Blüten in dunklem Lila-rosa; Höhe 60 -70 cm; Blütengröße 15 cm 0; wüchsig und fertil; ausgewählt wegen der Kombination von Blütenfarbe und -Form mit Reichblütigkeit DM 20,--

Hemerocallis BERLINER MONDLICHT (Tamberg 1981) Einer unserer besonderen Lieblinge; Tetraploide aus MOON TEMPLE x EVENING BELLS in hellem, aber leuchtendem Gelb mit grünlichem Schlund; die Blüten sind schon früh am Mor-gen entfaltet; die Blütenform ist breit und rund; gute Wet-terbeständigkeit und starke Neigung zur Nachblüte; Höhe 60 cm; gutes Bewertungsergebnis 1980 in Berlin und Frank- furt DM 20,--

Hemerocallis BERLINER PREMIERE (Tamberg 1979) Die erste von uns registrierte Taglilie und eine der am frühesten blühenden Tetraploiden überhaupt; sie öffnet ihre leuchtend orangegelben, schönen Blüten an hervorragend verzweigten Stielen kurz nach ihrem etwas unscheinbaren Vater ESPERANZA zusammen mit den letzten Blüten der Hohen Bartiris; Höhe ca. 60 cm; fertil DM 12,--

Zum Preise von DM 7,-- liefern wir starke Teilstücke der bewährten Sibirica-Iris SEA SHADOWS, LIMEHEART, DREAMING SPIRES, DARK DESIRE(Varner) und DREAMING YELLOW. Zu je DM 10,-- liefern wir tetraploide Auslesesämlinge von Taglilien in den Farben Hellgelb, Goldgelb, Rot und Melo-ne. Zur Herbstlieferung 1983 bieten wir für DM 8,-- Pflan-zen der Taglilien SUNNY FACE (früh, breit, gelb,diploid), ORANGE PRELUDE (früh, orangegelb, tetrapl.) und GLADY8 (spät, gelb, extrem vielblütig, diploid) an.

Für Pflanzenfreunde, die sich mit der Züchtung von Sibiri-ca-Iris, von anderen Apogon-Iris und von tetraploiden Hemerocallis beschäftigen wollen, stellen wir auf Wunsch ausgewählte Zuchtpflanzen-Gruppen zusammen.

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Region Hannover:

Bußtagstreffen Frau Ahlburg hatte die Mitglieder der Region Hannover der GDS zum 17. No-vember in die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau nach Hannover-Herren-hausen eingeladen. Nicht nur der Ort des Treffens war ideal gewählt, son-dern auch die in Aussicht gestellten Themen fanden breites Interesse, so daß Frau Ahlburg 42 Mitglieder und Gäste begrüßen konnte und Mühe hatte, in ihrer Willkomensrede die Repräsentanten aller Interessengruppen gebührend anzusprechen. Sie löste diese schwierige Aufgabe aber mit launiger Bravour. Frau Dudsus opferte sich fürsorglich auf, damit niemand Hunger und Durst litt, sie steuerte aber auch unauffällig den reibungslosen Ablauf des Programms. Am Vormittag wurden Pflanzen und Samen bei einem reichen Angebot ge-tauscht.

Nach dem Mittagessen hielt Herr Erich Pasche vom Botanischen Garten Wup-pertal über die botanische Ausbeute seiner 11 Reisen nach Anatolien einen Diavortrag. 100 000 km hat Herr Pasche bisher in der Türkei zurückgelegt und die botanischen Besonderheiten der einzelnen Landschaften aufgespürt. Das Gebiet der Türkei ist dreimal so groß wie das der Bundesrepublik Deutschland. Zwei Klimatypen beeinflussen den Pflanzenwuchs. Die Regionen entlang der Küsten zeichnen sich aus durch heiße, trockene Sommer und milde Winter mit Niederschlägen von Oktober bis April. Auf dem Zentralanatolischen Hoch-land herrschen dagegen heiße, trockene Sommer und sehr kalte, nieder-schlagsarme Winter vor. Einige charakteristische Landschaftsaufnahmen ver-mitteln einen Eindruck von den unterschiedlichen Gebieten wie: dem Ponti-schen Gebirge, dem Vanseegebiet, den Kurdischen Bergen, den Taurus-Bergen und dem Zentralanatolischen Hochland. Für alle unvergessen bleiben sicher die Bilder von den „Zuckerhüten" in Kapadokien. Die Dias vermittelten aber auch einen Eindruck von dem jahrhundertelangen Raubbau am Wald, der einer verheerenden Bodenerosion starken Vorschub leistet. Wir erfuhren, daß die meisten Aufforstungsbestrebungen an der Unvernunft der Landbevölkerung scheitern, die die neuangepflanzten Jungbaumbestände als Ziegenweide nutzen.

Der wesentliche Teil der Dias aber vermittelte einen Eindruck von den Alpinen und diversen Zwiebel- und Knollenpflanzen, wenngleich Herr Pasche als „Baum- und Monocotylenfetischist" — wie er sich selbst bezeichnete — auch einige Beispiele seines besonderen Interessengebietes in seinen Vortrag einflocht.

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Vielleicht ist es für die Teilnehmer an der Tagung von Interesse, noch einmal durch eine Liste der Pflanzen an den fesselnden Vortrag erinnert zu werden, bei dem ein Dia das andere übertraf und die Zuschauer zu spontanen Bewun-derungs- und Beifallsäußerungen veranlaßte. Die Pflanzennamen sind alpha-betisch geordnet, so daß von der Bildfoge des Vortrags abgewichen wurde:

Androsace armeniaca ssp. armeniaca Aquilegia olympica Anemone coronaria Campanula aucheri Campanula finitima Caltha polypetala Capparis ovata var. herbacea Colchicum baytopiorum Colchicum szovitsii Corydalis

rutifolia ssp. rutifolia Crocus biflorus ssp. isauricus Crocus cartwrightianus (Herbstblüher) Crocus fleischeri Crocus karduchorum (echt! Alles was

im Handel unter diesem Namen läuft, ist Crocus kotschyanus var. leucopharynx)

Crocus pallasii ssp. dispathaceus (Herbstblüher)

Crocus vallicola (Herbstblüher) Cyclamen graecum (Herbstblüher) Cyclamen perviflorum Cyclamen persicum Daphne glomerata Fritillaria alburyana Fritillaria bithynica

Langanhaltender Beifall wird Herrn mit nach Wuppertal gegeben haben, neuen Vortrag zur Verfügung zu stehe

Fritillaria latifolia Fritillaria michailovskyi Fritillaria pontica Galant hus gracilis Galanthus nivalis ssp. reginae-olgae

(Herbstblüher) Iris caucasica Iris galatica Iris iberica ssp. elegantissima Iris lazica Iris paradoxe Iris persica Iris suaveolens (= meinte) Iris unguicularis Lilium ciliatum Lilium szovitsianum var. armen um Narcissus serotinus (Herbstblüher) Papaver paucefoliatum Phelypea coccinea (schmarotzt auf

Tanacetum und Achillea) Scilla persica Sternbergia clusiana Tchihatchewia isatidea (wächst entge-

gen dem Heliotropismus waagrecht aus senkrechten Felswänden)

Thymus cilicicus

Pasche hoffentlich genügend Motivation uns in nicht allzu ferner Zeit für einen n.

0

Anschließend führte Herr Granzau von der Versuchsanstalt die Teilnehmer durch die Anlagen. Dabei erläuterte er die Schwerpunkte der Versuchsarbei-ten, die sich auf die Zierpflanzen und den Gemüseanbau beziehen. Interessant

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Bluten- u Steingartenstauden Heil- u Gewurzkrauter Farne Graser. Blumenzwiebeln Ericen Laub- u Nadelgeholze Rosen Obstgeholze VVasserpflanzen

waren die Versuchsdemonstrationen über neurartige Bewässerungs- und Düngesysteme. Andere Versuche befassen sich mit den Rindensubstraten oder der Energieeinsparung bei der Kultur von Zierpflanzen.

Nach der sich anschließenden Kaffeetafel zeigten einige Mitglieder der Gesell-schaft eigene Dias, die ein paar Eindrücke von verschiedenen Privatgärten (bei Frau Ahlburg und Herrn Dr. Fischer) festhielten. Herr Rohlfing zeigte einige Bilder, die an die Jahrestagung in Bremen erinnerten. Da sah man die Rhododendronpracht in den Anlagen des Züchters Hobbie, bei der Versuchs-anstalt in Bad Zwischenahn und schließlich einige Momentaufnahmen aus dem Rhododendronpark in Bremen.

Herr Thieme machte anhand einiger sehr eindrucksvoller Bilder aus seinem Garten deutlich, wie man eine natürliche Landschaft gärtnerisch gestalten kann, ohne den Landschaftscharakter zu beeinträchtigen.

Zum Schluß zeigte Herr Dr. Fischer die Lilienpracht des letzten Sommers in Dirmingen, anläßlich des Besuchs der Lilienfachtagung und der Besichtigung der Anlagen in Finkenrech.

Mit einem Dank an die Teilnehmer, besonders aber an Frau Dudsus schloß Frau Ahlburg die für alle gewinnbringende Tagung.

Karl-Heinz Roh/fing

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Der Staudengarten, eine Zeitschrift für Staudenfreunde? Karl-Heinz Marx

Wenn man den Inhalt der letzten Ausgaben untersucht, muß man feststellen, daß sich die Zeitschrift noch fest in den Händen der ehemaligen Iris- und Liliengesell-schaft befindet.

Wie wichtig und wie vergänglich sind die zahlreichen Listen der Besten, der Schönsten, der Wichtigsten, der Neuesten und was es noch alles gibt, von den drei großen Gattungen Iris, Lilium und Hemerocallis. Hiermit soll nicht die schwere und ehrenamtliche Tätigkeit der Referenten herabgesetzt werden. Wieviel Arbeit steckt oft in einer einfachen Liste. Man kann diese Idealisten nur bewundern. Es ist auch bekannt, daß eine Redaktion nur das Material verarbeiten kann, was ihr zur Verfügung steht. Man freut sich immer wieder über einen Artikel von Herrn Köhlein oder beispielsweise ein Bericht über eine Wildstaudensammlung, die bei der Anlage eines neuen Gartens anfielen. Wo sind aber die vielen "Stauden"-Freunde, die mal von den Freuden berichten, die man an den Hunderten oder auch Tausenden von Gattungen der Blütenstauden haben kann. Vielleicht könnte man in einfacher, gesammelter Form, eine Leserbriefspalte einrichten. Kann man nicht mal die Persönlichkeitsbezogenheit, die vielen "Ich"-beschreibungen etwas zurücknehmen, und mehr das Material Staude in den Vordergrund stellen. Müßten wir nicht mal wieder zu den Grundlagen der Staudenkunde kommen. Wir geben uns doch große Mühe, die Lebensbereiche herauszustellen. Es gibt noch eine Menge Arbeit, alles richtig zu sichten und zu ordnen. Wieviel Wissen könnte noch verbreitet werden, wenn man nur an Winterhärte, Verträglichkeit, Gesund-heit oder Vermehrbarkeit denkt. Wir haben erfreulicherweise eine Arbeitsgemein-schaft "Wildstauden", die besser in der Arbeit unterstützt werden sollte. Dabei dürfen wir die Grundlagenforschung und -pflege nicht vergessen. Raritäten und Spezialitäten, vollständige Sammlungen von Gattungen sind nicht das ganze Staudenleben. In der Natur, soweit noch vorhanden, stehen meistens nur einzelne Arten in einer Pflanzengesellschaft.

Ein leidiges Thema sind die vielen Neuheitenvorstellungen der kritisierten Gat-tungen. In jedem Jahr neue Vielfalten, die nicht in den Wirtschaftskreislauf, ver-treten in Gestalt (fast) aller Staudengärtnereien, geraten. Es gilt einmal zu unter-suchen, wie es zu ermöglichen ist, sich auf wirklich gute und durchsetzbare Sorten zu bescheiden, die nicht durch viele neue noch bessere Sorten im nächsten Jahr zu ersetzen sind. Diese würden sich auch in den Staudengärtnereien vermehren und verbreiten lassen. Aber nicht eine immer mehr ausufernde Neuheitenflut. Eine Illusion ist auch verbreitet, daß man damit viel Geld verdienen muß. Das Dienen an der Pflanze sollte uns hauptsächlich eine Freude an produktiver Arbeit verschaffen. Es gibt dann noch die Verbreitungsmöglichkeit durch die Neuheiten-prüfung in den Sichtungsgärten.

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Dies soll keine bös gemeinte Bewertung, sondern eine konstruktive Kritik sein, um den Weg zwischen Staudenfreunden, Spezialisten und Stauden-Produzenten zu ebnen.

Stellungnahme zu vorstehendem Artikel:

Der Staudengarten, eine Zeitschrift für Staudenfreunde? von Fritz Köhlein

Natürlich, denn Iris, Hemerocallis und Lilien sind auch Stauden, selbst wenn diese Gattung nach wie vor den Schwerpunkt bilden. Zwar ist bei der Umwandlung der Gesellschaft, diesen ursprünglich zu fördernden Pflanzen eine Mindestseitenzahl im 'Staudengarten' zuerkannt worden, die Redaktion würde aber gerne mehr aus anderen Bereichen bringen, wenn mehr Berichte und Zuschriften zur Verfügung stehen würden. Man muß folgende Faktoren berücksichtigen:

I. Die Beweggründe unserer Gesellschaft anzugehören sind enorm unterschied-lich. 2. Die Gattungen Iris, Hemerocallis und Lilium sind eben die von Liebhaber-züchtern besonders bearbeiteten. Das ist nicht nur bei uns so, das bestätigt auch ein Blick über die Grenzen. Züchterische Betätigung ist aber eine der Beweg-gründe, uns anzugehören. Auslesen aus Massenaussaaten, wie sie bei anderen Gattungen durchgeführt werden, kann der Liebhaber aus Platzgründen nicht durchführen. Bei Iris, Lilium, Hemerocallis wird die Züchtung auch weiterhin im vollen Flusse sein und Bewertungen, Neuheitenlisten, Chromosomenkombina-tionen in unserer Zeitschrift erscheinen. Nach wie vor sind die Liebhaber der drei Stammgattungen in der Mehrzahl. Da wir eine demokratische Vereinigung sind, macht sich das auch in der Anzahl dieser Beiträge bemerkbar. Aus der Sicht der Staudengärtner wäre es sicher wünschenswert, wenn auch hier eine Standardi-sierung mit wenig Bewegung kommen würde, das wird aber nicht der Fall sein, die Grenzen des züchterisch Möglichen sind noch nicht erreicht, im Gegenteil, neue Aspekte zeichnen sich in mancher Richtung ab. Dies ist die eine Seite, gewisser-maßen die Verteidigung von Iris, Lilium und Hemerocallis.

Jetzt die andere. Die Kritik aus der Sicht des Schreibenden ist voll berechtigt. Wo bleiben mehr Berichte über allgemeine Staudenverwendung, Wildstauden, Prachtstauden, Wasserpflanzen, etc. Die Redaktion vom 'Staudengarten' ist schuldlos, trotz mehrfacher Appelle bei Tagungen ist der Beitrag von Seiten der Mitglieder spärlich auf diesen Gebieten. Lassen Sie sich doch nicht von Chromo-somen, Polyploiden und Rückkreuzungen beeindrucken. Schreiben Sie doch einmal über eine gelungene Staudenkombination oder über Erfahrungen auf diesem oder jenem Gebiet. Auch an die Staudengärtner geht der Appell, die ja zahlreich unter unseren Mitgliedern zu finden sind. Schreiben Sie &ich auch einmal etwas, es müssen keine Betriebsgeheimnisse sein. Nehmen Sie sich ein Herz, schreiben Sie, damit solche Kritiken in Zukunft nicht mehr nötig sind.

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Vor zwanzig Jahren, am 26. April 1963, gründeten fünfzehn begeisterte Lilienlieb-haber in Brünn eine Interessengemeinschaft der Lilienfreunde. Mit ihrer Leitung wurde der verdiente Lehrer Vladimir Konvicka betraut und er übte sie bis zu seinem Tode 1971 zum Wohle aller Mitglieder aus. Diese Interessengemeinschaft entwickelte sich fachlich von Jahr zu Jahr, und auch die Mitgliederzahl stieg ständig, so daß sie 1967 den Grundstein zu einer spezialisierten Liliengesellschaft im Rahmen des Böhmischen Gartenvereins legte. Heutzutage vereinigt sie mehr als 350 Lilienliebhaber und Lilienzüchter in der CSSR und pflegt gute fachliche und feundschaftliche Beziehungen zu Lilienfreunden und Lilienzüchtern im In-und Ausland. Den Mitgliedern ermöglicht sie den Erwerb von Liliensamen und Lilienzwiebeln sowie eine kostenlose Insertion in den viermal jährlich erscheinenden Liliennachrichten. Hier werden vor allem Informationen über die Lilienzucht, Schädlingsbekämpfung, einem bewußten Naturschutz und verschie-dene Erfahrungen bei der Lilienzüchtung und -kreuzung vermittelt.

Das zwanzigjährige Juiläum wird durch eine Lilienausstellung, einem Liliensemi-nar und einem Besuch des botanischen Gartens und des Mendelmuseums in Brünn begangen. Zu diesen Veranstaltungen laden wir alle Lilienfreunde herzlich ein.

Die Lilienausstellung findet in den Räumen des landwirtschaftlichen Museums im Schloß Lednice/Mähren/ statt. Eröffnung ist am 8.7.83 und dauert bis 17.7.83, täglich von 8-17 Uhr, montags 10-17 Uhr. Das Seminar über die Lilienzüchtung wird am Samstag den 9.7.83 in der Aula der landwirtschaftlichen Hochschule in Lednice abgehalten. Der Besuch des botanischen Gartens der landwirtschaftli-chen Hochschule und des Mendelmuseums in Brünn findet am Sonntag den 10.7.83 statt.

Für Interessenten erstattet nähere Informationen Ladislav Sebestik, pilcova 560, 664 42 Modrice, CSSR.

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Buchbesprechungen

Ludwigs Baum-Bilderbuch. 40 Seiten, z. T. mehrfarbig, 24 x 29 cm, DM 24,80. (Der Verfasser, Ludwig Schmidt, ist auch Mitglied unserer Gesellschaft.)

Unser Wald ist in Gefahr. Jedes Kind hat schon von „saurem Regen" oder „Arten-sterben" gehört. Wer aber kann heute noch Tanne und Fichte auseinanderhalten, die Esche von der Eberesche unterscheiden? Ludwig Schmidt, der Verfasser von „Ludwigs Baum-Bilderbuch", möchte helfen, dieses verblaßte Wissen wieder aufzu-frischen.

Schon Kinder sollten die wichtigsten Bäume, ihre typischen Merkmale und ihren be-sonderen Wert kennen, meint Schmidt, der selber Vater von zwei Kindern ist. Bewußt meidet er jedoch den „zeitgemäßen" Weg des nüchternen Sachbuchs: In „Ludwigs Baum-Bilderbuch" werden nicht nur die äußerlichen Kennzeichen der 18 wichtigsten Baumarten skizziert, nicht nur Form der Blätter, Farbe der Rinde, Standort und Wuchs beschrieben - in diesem Wald haben auch Sagen und Sprüche, Kunst und Kinderspiele ihren Platz. Der Nutzen hat die Schönheit noch nicht verdrängt.

In Versen, die das spielerische Behalten erleichtern, erfahren Kinder und Erwachsene: Wie wertvoll die Tanne als Lieferant von Nutzholz ist, wie gut Wacholderbeeren den Magen tun, daß die Linde seit alters her zum Schnitzen bevorzugt wird und der Ahorn mehr zu bieten hat als seine geflügelten Früchte, die sich so herrlich auf Kindernasen pappen lassen.

Durch den Ufernebel geistert der Erlkönig, Bucheckern laden zum Knabbern ein, und in den roten Vogelbeeren klettert die Amsel. Jahrelange Studien des Verfassers bürgen dabei für einwandfreie Informationen über Bäume in Feld und Wald.

Mal duftig-zart, mal mit kräftig-bestimmtem Strich hat die in Kuala Lumpur (Malaysia) lebende Zeichnerin Ilse Noor die Verssprache Schmidts in zum Teil ganzseitige Illu-strationen übersetzt. Wer ihr Geschwisterpaar von Seite zu Seite, von Baum zu Baum begleitet, fühlt sich in die anheimelnde Welt alter deutscher Kinder- und Familien-bücher versetzt. Katze und Teddy dürfen nicht fehlen, wenn die Kinder auf dem Schlitten an der knorrigen Kiefer vorbeisausen, unter der sommerlichen Dorflinde ihr Eis schlecken, in der mächtigen Eichenkrone schaukeln oder staunend vor dem strahlenden Weihnachtsbaum stehen.

„Herz und Augen" möchten die Autoren mit „Ludwigs Baum-Bilderbuch" ansprechen, ihre Liebe zu Wald und Bäumen auf junge und alte Leser übertragen. Eine Portion Wissen gehört für sie dazu, denn nur wer weiß, was er zu verlieren hat, wird alle seine Kräfte zum Schutz der bedrohten Natur einsetzen.

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„Gartenführer der Schweiz” - Geschichte - Gärten von heute - Sehenswürdigkeiten - von Eva Ruoff, Buchverlag Züricher Zeitung, Preis Fr. 19,80.

Ein für Gartenfreunde aus aller Welt empfehlenswertes Buch. Einige Titel aus dem Inhalt: Die Erbsen der Steinzeit - Die römischen Neuheiten - Der mittelalterliche Garten - Humanistische Studiengärten - Die Zeit des Ziergartens - Zurück zur Natur - Alpengärten, die berühmtesten Schweizer Gärten - Die Bäume kostbarer denn je - Botanische Gärten - Zur Geschichte des Bauerngartens - Der Oeschberger Sichtungsgarten - Ein Familiengarten, was ist das? - Rosen-, Iris- und Rhododendron-gärten - Das Allerneueste: Biogärten und Wildgärten, Verzeichnis von besuchens-werten Gärten, Parks u. a. m.

Lilien. Von Carl Feldmaier und Judith Mc Rae. Neubearbeitete und erweiterte 2. Auf-lage 1982, 246 Seiten mit 103 Farbfotos, 10 Schwarzweißfotos und 35 Zeichnungen. Kst. mit Schutzumschlag DM 96,-. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1982.

Wer die neubearbeitete 2. Auflage dieses Lilienstandardwerkes mit der Erstausgabe vergleicht, dem fällt sofort die zweispaltige Einteilung und die größere Schrift auf. Dadurch wird alles überschaubarer und lesenswerter. Hinzu kommen die vielen her-vorragenden Farbabbildungen, die jeden Pflanzenfreund schon beim Durchblättern begeistern können.

Viele Kapitel sind erweitert worden, viele neue Erkenntnisse konnten in den vergan-genen Jahrzehnten gewonnen werden. Viel ausführlicher als in der 1. Auflage ist die Beschreibung der Züchtungstechniken. Ganz neu hinzu kommen die modernen An-zuchtverfahren wie Gewebekultur mit ihren verschiedenen Möglichkeiten (Embryo-, Kallus- und Meristemkulturen), die in den Erwerbsbetrieben eine immer größere Rolle spielen, besonders in den USA und Holland.

Im Hinblick auf den vorbeugenden Pflanzenschutz sind diese Verfahren von beson-derem Interesse, vor allem, um Virosen zu verhindern.

Das Kapitel Pflanzenschutz informiert über weitere Schädlinge, neu hinzugekommen sind Minierfliege und Liliengallmücke, bringt aber auch mehr Informationen zum Thema Viren und Blattälchen.

Folgende Wildlilienarten sind in der umfangreichen Zusammenstellung neu beschrie-ben: L. fortunofulgidum, L. gazarubrum, L. mary-henryae, L. sachalinense.

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Dieses Buch wird aus vielen Gartenfreunden richtige Lilienfreunde machen, denn es gibt viele Anregungen und Tips zur Pflanzung, Pflege und Verwendung, ja zur rich-tigen Präsentation bei Ausstellungen. Für den Gärtner sind wichtige Daten zusammen-getragen, die eine erfolgreiche Lilienkultur ermöglichen können. Und wer sich für die Lilienzüchtung interessiert, dem werden auch viele neue Erkenntnisse zuteil. Kurzum, es ist ein begeisternd schönes Buch. Martin Haberer

Die Pflanzen Im Haus. Von Karlheinz Rücker. Handbuch für die erfolgreiche Pflege aller Zimmerpflanzen. 390 Seiten im Format 28 x 22 cm, mit 467 Farbfotos und 320 Zeichnungen. Ln. mit Schutzumschlag DM 98,—. Erschienen im Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1982.

Kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres erschien dieser prächtige Band, der es wirklich in sich hat. Schon allein von der Ausstattung ist dieser Band preiswert, wenn auch nicht jeder Zimmerpflanzenliebhaber dafür fast 100 DM ausgeben kann. Aber für diesen Preis liefern Autor und Verlag ein umfangreiches und gewichtiges Werk, das mit vielen hervorragenden Farbbildern und informativen Zeichnungen ausgestat-tet ist.

Zu fast jeder beschriebenen Gattung ist wenigstens ein Bild zu sehen. Manche Ab-bildungen sind der wertvollen Zeitschrift „Gartenpraxis" entnommen, sie kommen daher dem Abonnenten dieser Zeitschrift bekannt vor. Rücker ist Schriftleiter dieses Blattes, er kennt sich daher in allen möglichen Gebieten der Pflanzenwelt aus. Nach seinen Angaben war er über 5 Jahre damit beschäftigt, die Beiträge zu diesem Buch zu verfassen.

Das Ergebnis ist ein umfassendes Werk, das jeder, der sich ausführlicher mit Zimmer-pflanzen beschäftigt, einfach haben muß.

Zunächst werden die Grundlagen der Zimmerpflanzen von allen Seiten beleuchtet. Der Leser erfährt fast alles zum Thema Wachstumsfaktoren, also zu den Licht-, Wärme- und Feuchtigkeitsansprüchen der Pflanzen. Auch ein Kapitel über gefährliche Pflanzen fehlt nicht (z. B. Giftpflanzen und Allergene verursachende Gewächse). Erdsubstrate, Pflanzstoffe und Töpfe aller Art gehören zum Kapitel Pflege. Weiter erfährt man, wie man richtig umtopft, gießt, düngt und Hydrokultur betreibt.

Wie man seine Pflanzen präsentieren kann, wird in vielen Beispielen erläutert. Fenster-brett, Vitrine, Wintergarten sind wohl die häufigsten Möglichkeiten, aber auch Flaschengärten, Epiphytenstämme und Sumpflandschaften im Zimmer werden be-schrieben. Die Wahl des richtigen Standortes fällt nach diesen informativen Beispie-len nicht schwer.

Anschaulich werden die verschiedensten Anzuchtmöglichkeiten der Zimmerpflanzen erläutert. Eine lebendgebärende Pflanze ist aber die erwähnte Begonia hispida var. cucullifera nicht, wenn sie auch beinahe so aussieht (Achtung auf die richtige Schreib-weise!). Selbst die Propfung von Kakteen und die Veredelungen von Azaleen und empfindlichen Aasblumen werden beschrieben.

Selbst „Geheimnisse" der Berufsgärtner werden preisgegeben, wie z. B. der Einsatz von Wuchshemmstoffen, der Treiberei oder die Steuerung der Kulturen bei Kurz- und Langtagspflanzen.

Auch auf die Behandlung der Pflanzen im Urlaub oder Winterquartier geht der Autor ein. Recht ausführlich wird das Kapitel Pflanzenschäden benandelt. In der Form eines Bestimmungsschlüssels kann der Hilfesuchende die richtige Antwort finden. Zudem sind diese Blätter farbig gewählt, so daß man sie rasch finden kann.

Auch botanische Erläuterungen dürfen bei diesem Werk nicht fehlen. Blattformen, Unterschiede der Orchideenblüten und Kakteendornen sind anschaulich durch Zeich-

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nungen belegt. Auf die Blütenformen und Blütenstände, die man in jedem Botanik-lexikon finden kann, hat man dagegen verzichet. Dafür findet der Orchideenspezialist eine doppelseitige Liste der Orchideennamen mit ihren internationalen Abkürzungen.

Den Hauptteil des Buches bilden die ausführlichen Pflanzenbeschreibungen von A—Z auf immerhin 225 Seiten. Die Auswahl der Gattungen, Arten und Sorten ist unglaub-lich reichhaltig. Jede Gattung ist ausführlich nach folgendem Schema beschrieben: Allgemeines, Licht, Temperatur, Substrat, Feuchtigkeit, Düngen, Umpflanzen, Pflanzen-schutz, Vermehren, Besonderheiten. Dank dieser Einteilung findet man sofort das Gesuchte. Leider muß man den Familiennamen im Text suchen, manchmal auch ver-geblich. Der Lederfarn sollte richtig mit Arachniodes bezeichnet werden statt Arach-noides. Aber diese kleinen Unstimmigkeiten sind unerheblich für den Wert dieses Werkes. Endlich hat der Pflanzenfreund ein Kompendium in der Hand, das ihn bei allen mög-lichen Fragen selten im Stich läßt und das nomenklatorisch auf dem neuesten Stand ist. Ein Kompliment dem Autor und Verlag. Martin Haberer

Pflanzenphotographle. Von Aribert Jung. 1982. 156 Seiten mit 99 Abbildungen, davon 25 auf 8 Farbtafeln, 11 Tabellen. Glanzkaschiert DM 49,—. Verlag Paul Parey, Ham-burg.

Schon lange hat der Mensch versucht, Gesehenes in Bildern festzuhalten. Malerei und Zeichenkunst waren viele Jahrhunderte die einzige Möglichkeit, Pflanzen natur-getreu abzubilden. Mit der Photographie bieten sich aber noch mehr Möglichkeiten, die Natur im Bild festzuhalten.

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Ein Leitfaden für erfolgreiches Photographieren von Pflanzen aller Art und Größe bietet dieses neu erschienene Werk. Der Autor, mit großem technischem Wissen ausgestattet, erläutert zunächst die geeigneten Kamerasysteme in allen Details. (Leider fehlt auf Seite 27 mindestens eine Zeile.)

Da viele Fotofreunde ihre Motive, z. B. Blüten formatfüllend abbilden möchten, ist der Makroaufnahmetechnik (Abbildungsmaßstab von 0,5:1 bis 15:1) viel Platz eingeräumt. Dieses Gebiet ist jedem Besitzer einer Spiegelreflexkamera mit preiswertem Zubehör zugänglich. Wer noch mehr erkennen möchte, der wird sich mit Lupenaufnahmen beschäftigen (Abbildungsmaßstab 15:1 bis 40:1). Dafür sind Spezialobjektive oder gar spezielle Gerätesysteme notwendig, man kann aber damit Samenkörner, Knospen-schnitte oder winzige Insekten in Großaufnahme abbilden.

Noch kleinere Objekte gehören in den Bereich der Mikrophotographie. Für all diese Fotogebiete werden die erforderlichen Geräte ausführlich beschrieben und auch die Beleuchtungstechniken erläutert. Auch die richtige Präparation, z. B. für Zellen-schnitte, wird beschrieben, dennoch sollte man dafür botanische Vorkenntnisse be-sitzen.

Hervorragende Aufnahmen in Schwarzweiß und Farbe ergänzen den Text.

In der nächsten Auflage wünscht man sich noch mehr Farbaufnahmen von der gleichen Qualität. Dabei könnten auch einige Druckfehler verbessert werden: Auf der Tafel 8 0.1. sind wohl Sporenbecher und keine Sporenbrecher gemeint. Auch heißt der Adlerfarn (Seite 57 und Seite 123) Pteridium aquilinum. Dies schmälert sicher nicht den Wert dieses Werkes. Jeder Pflanzenphotograph kann aus diesem Buch eine Fülle von Wissen schöpfen und viele neue Anregungen erhalten. Martin Haberer

Pareys Mittelmeerführer. Pflanzen- und Tierwelt der Mittelmeer-Region. Von Tegwyn Harns. Mit einem Vorwort von 0. Polunin, übersetzt von Dr. J. Haupt. 1982. 224 Seiten mit 945 farbigen Abbildungen, davon 16 Fotos, und einer farbigen Karte. Format 20,5 x 13 cm. Balacron geb. DM 42,—. Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin.

Dieses Buch ist für den Naturfreund gedacht, der nicht nur die Sonne des Südens schätzt, sondern sich auch mit der Natur und ihren Lebewesen beschäftigen möchte.

Um eine Übersicht über die verschiedensten Lebensräume zu bekommen, sind die ersten Kapitel der Flore und Fauna einzelner Gebiete gewidmet, z. B. der Küste, dem Strand, den Flußmündungen und auch dem offenen Meer. Man erfährt dabei manches über die Eigenarten von Pflanzen und besonders von Tieren. Überhaupt liegt das Schwergewicht dieses Werkes auf der Fauna.

Im zweiten Teil des Buches, dem sog. Feldführerteil, findet man Pflanzen und Tiere auf farbigen Tafeln, die dazugehörende Kurzbeschreibung meist auf der gegenüber-liegenden Seite.

Da verschiedene Maler an diesem Werk gearbeitet haben, sind die Darstellungen unterschiedlich in der Ausführung und der künstlerischen Gestaltung wiedergegeben. Nicht ganz so kräftig in der Farbgebung wie Vogel-, Fisch- oder Molluskentafeln sind die Pflanzenabbildungen. Dies war wohl auch notwendig, um die Eleganz der Pflanzen zu zeigen.

Dennoch ist der Anteil der Pflanzen mit 5 Tafeln Algen und 9 Tafeln Blütenpflanzen gering ausgefallen, wenn man die 20 Vogeltafeln, 22 Tafeln Meeresorganismen, 8 Tafeln Fische, 7 Tafeln Insekten und einige weitere Tiertafeln gegenüberstellt.

Daher ist der Liebhaber von Tieren am und im Wasser mit diesem Buch bestens gerüstet, um viele Arten zu bestimmen, die ihm auf seinen Wanderungen begegnen. Durch die handliche Größe wird dieses Werk sicher in vielen Wandertaschen zu finden sein. Martin Haberer

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Wir Gartenfreunde pflegen Pflanzen, die man hätscheln muß und auch Pflanzen, die ohne Mühe gedeihen. Zu den Letzteren zählt Telekia speciosa mit dem deut-schen Namen "Großes Ochsenauge" oder Telekia. Sie lief auch noch unter dem Synonym Buphthalmum speciosum. Ihren botanischen Namen Telekia erhielt sie nach dem ungarischen Grafen Teleki von Szeh.

Mit ihrer Höhe bis zu 160 cm zählt diese langlebige Staude zu den stattlichen Blu-menpflanzen für den Garten, die besonders im Hintergrund und vor Gehölzgrup-pen, aber auch als Soltärpflanze Verwendung findet. Man sollte ihr ausreichend Platz geben.

Die aufrechten Stengel sind kräftig, sodaß sie selbst Gewitterstürmen standhalten. Die großen ungeteilten Blätter sind herzförmig, die unteren sind gestielt, und oben sind sie am Stengel sitzend. Der Blattrand ist gesägt, und die Blattflächen sind ober-seits glänzend grün und kahl, auf der Unterseite fein flaumig. Die großen, bis zu 6 cm breiten Blüten haben eine straußähnliche Anordnung und sind kräftig gelb gefärbt. Die schmalen Zungenblüten umgeben die Röhrenblüten sehr zahlreich und werden ca. 1 mm breit. Während der Blütezeit im Juni bis August dominieren die Telekien durch ihre Größe in der Staudenrabatte.

Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den Südostalpen bis zum Kaukasus, Balkanhalbinsel und Kleinasien. Telekia speciosa wächst in feuchten Staudenfluren, Ufern und Waldrändern. Im Garten stellt das Große Ochsenauge keine besonderen Ansprüche. Normaler Gartenboden und volle Sonne bis leichter Schatten sagen der Telekie zu.

Das Große Ochsenauge ist als Schnittblume für große und kleine Sträuße geeignet. Die trockenen Samenstände können wertvolles Material für die Trockenbinderei ergeben.

Telekia speciosa hat in ihrer Erscheinung Ähnlichkeit mit Inula magnifica und Inula helenium. Bei Inula sind die Blätter zum Blattstiel hin verschmälert und nicht herzförmig.

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Polystichum andersonii HOPKINS (Trichter-Schildfarn)

Helmuth Schmick

Das Foto zeigt die Wedelspitze des Trichter-Schildfarns Polystichum andersonii HOPKINS, das gut die Eigentümlichkeit dieser nordamerikanischen Art erkennen läßt, nahe dem Wedelende Brutknospen zu entwickeln. Deshalb ist dieser Schild-farn schnell und reinerbig zu vermehren. Die Wedel sind sehr gleichmäßig im Kreis angeordnet und auf starkem Stiel bis 65 cm lang. Diese winterharte und auch er-hältliche Art sollte mit weiteren nordamerikanischen Stauden vergesellschaftet wachsen.

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Aussaat und Aufzucht von Eremurus Carl Feldmaier

Eremurus sind Steppenpflanzen, die in den weiten Steppengebieten Mittelasiens, in der UdSSR, in Afghanistan, Iran, Westpakistan, Irak und in einigen angrenzen-den Ländern heimisch sind. Mit ihren bis über 2 m hohen Blütenstengeln und langen Blütenrispen sind sie für unsere Gärten sehr dekorativ. Man kann sie ein-zeln oder auch in Gruppen pflanzen. An den Boden stellen sie keine besonderen Ansprüche, nur ist bei der Pflanzung der spinnenartigen, fleischigen Wurzelrhi-zome stauende Nässe zu vermeiden. Ein Pflanzbeet mit Sand oder Feinschutt-unterbau sagt ihnen zu. Schwerere Böden sind eventuell mit Sand zu lockern. Für eine gute Düngung im Herbst, eventuell mit einer Abdeckung von gut verrottetem Stallmist, sind sie dankbar.

Bekannt sind an 50 Wildsorten, wovon einige, sowie Hybriden mit E. robustus, E. himalaicus, E. olgae, E. stenophyllus var. bungei im Handel zu haben sind. Diese laufen unter den Namen Shelford- und Ruyter-Hybriden. Bei uns haben sich Prof. Per Wendelbo, Goeteburg, und Rear-Admiral Paul Furse, England, bei der Erforschung von Eremurus verdient gemacht.

Eremurus sind aus Samen leicht zu vermehren und machen keine Schwierigkei-ten, wenn man auf ihre Eigenheiten eingeht. Bei mir im Garten haben sich Ruyter-Hybriden selbst ausgesät und sind nicht nur im Gartenbeet, sondern auch auf den mit Sand und Kiesel befestigten Wegen aufgegangen. Aussaaten wird man je nach Saatmenge in Töpfen, Kistchen oder im kalten Kasten in einer sandig-humosen Erde vornehmen. Zu beachten ist, daß die Samen nur im Dunkeln keimen, wes-halb die Aussaat bei 25° - 30° C feucht und dunkel gehalten werden muß. Im Win-ter ist unbedingt eine zweimonatliche Kälteperiode, nicht über 2° C, einzuschal-ten. Ab März kann mit der Keimung gerechnet werden. Die Sämlinge bilden im 1. Jahr ein Blatt und eine fleischige, einige cm lange Speicherwurzel aus. Im 2. Jahr treiben meist 2 Blätter und 2 Speicherwurzeln aus. Dies ist die Zeit, um im Herbst die Sämlinge ins Freiland zu verpflanzen. Auch hier ist wieder eine gut sandige Erde zu verwenden und insbesondere die Triebknospe mit Sand zu umgeben. Als Abdeckung kann man sandige Erde mit Kompost- oder Lauberdebeimischung ver-wenden und eventuell mit gut verrottetem Stallmist mulchen. Zu beachten ist, daß die Jungtriebe nicht von Schnecken abgefressen werden (Schneck-Ex streuen). Meist wird man nach weiteren 2 -3 Jahren auf den endgültigen Standort umpflan-zen. Die Rhizomwurzeln werden dabei waagrecht ausgebreitet und auf ein Sand-bett verlegt. Für die 10- 15 cm hohe Abdeckung kann man wieder sandige Erde mit Laub- und Komposterde verwenden. Wichtig ist, im Vorfrühling gut zu düngen und feucht zu halten, denn Eremurus sind um diese Zeit nährstoffhungrig. Nach der ersten Blüte bilden sich weitere Knospen an den Rhizomen, in denen sich Blattanlagen, aber auch Blütenanlagen bilden. Zugleich kann auch eine Teilung der Rhizome eintreten. Diese liegen übereinander.

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Eine vegetative Vermehrung ist durch die Teilung der Rhizome möglich. Dazu sind die Rhizome im Herbst auszugraben, wobei darauf geachtet werden muß, daß die langen Speicherwurzeln der Rhizome nicht abgebrochen werden. Wegen die-ser Gebrechlichkeit der Speicherwurzeln ist ein leichter, sehr sandiger Boden für eine Eremuruskultur nur von Vorteil. Abgebrochene Speicherwurzeln können wieder gesetzt werden. Sie bilden oftmals neue Knospen, die im Frühjahr aus-treiben.

Man muß sich darüber klar sein, daß Eremuruspflanzen infolge der großen, spin-nenförmigen Rhizome viel Platz beanspruchen, auch infolge der Teilung der Rhi-zome alle paar Jahre eine Neupflanzung notwendig machen. Durch den unver-gleichlich prächtigen und auffallenden Blütenstand der Eremurus wird man für die aufgewendete Mühe reichlich entschädigt.

Narzissen in Südspanien Klaus Kaiser

Die 30 bis 35 beschriebenen Narzissenarten kommen mit wenigen Ausnahmen auf der Iberischen Halbinsel vor. Um einmal unter anderem Narzissen während der Blütezeit zu suchen, fuhren mein Freund, Herr Knoche aus Solingen und ich, von Ende März bis Mitte April nach Südspanien. Vorweg muß gesagt werden, daß ein früherer Reisezeitpunkt noch geeigneter ist, da doch bei einigen der 8 von uns gefundenen Arten die Hauptblütezeit überschritten war, insbesondere die der Bulbocodium Sektion. Hier soll erst einmal über 2 Arten berichtet werden.

In der hügeligen Küstenlandschaft Südspaniens und Südportugals findet man ver-einzelt die kleine Narcissus gaditanus Boiss. et Reuter (syn. N. minutiflorus Willk.) Wir fanden die 5-10 cm hoch werdenden Pflanzen in der Nähe von Nerja an einem unbeschatteten Westhang in 150 m über NN. Sie wächst dort zwischen Kalkgestein. An Begleitpflanzen sahen wir Iris der Sektion Xiphium, Chamaerops humilis, Juniperus, Asphodelus, Cistus und Pinus-Sämlinge. Die Fläche ist vor einigen Jahren abgebrannt. Die Blüten der Narcissus gaditanus sind 10 bis allerhöchstens 20 mm im Durchmesser in Dolden von 2-5, sehr selten einzeln. Die Blütenblätter sind schmal und meist zurückgebogen. Die Krone ist tassenförmig, der Rand gezackt. Die Blätter sind nur 1-2 mm breit und meist niederliegend. Narcissus gaditanus hat wohl nur eine kurze Vegetationsperiode, wir fanden anfangs blühende, nach 3 Wochen einziehende Pflanzen mit reifen Samen. Eine pH-Messung mit 1 n KCL ergab 7,9, also basisch.

Narcissus viridiflorus Schousboe kommt in Marokko und Gibraltat vor. Wir fan-den Pflanzen nördlich von San Pedro de Alcantara in Richtung Ronda. Die herbst-blühenden Pflanzen hatten Anfang April noch reifen Samen. Das nordseitig ge-neigte, baumlose Gelände war locker mit folgenden Pflanzen bestanden: Cistus salvifolius, Chamaerops humilis, Juniperus und flex. An Zwiebelpflanzen

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Muscari comosum, Dipcadi serotinum und Crocus serotinus ssp. c/usii. Eine Pflanze dieses herbstblühenden Krokusses hat bei Herrn Pasche (Velbert) geblüht und so zeigte es sich, daß wir einen ausgesprochenen schön gefärbten Typ gefunden hatten. Narcissus viridiflorus wird 15-40 cm hoch, die Blüten erscheinen zu 2-5, sind mattgrün, einige übelriechend. Die sehr schmalen 10-15 mm langen Blütenblätter sind weit zurückgebogen. Die tiefgelappte Krone ist nur ca. 3 mm groß. Die bis zu 30 cm hoch werdenden Blätter erscheinen kurz nach der Blüte. Sie sind 4 mm breit, zylindrisch und blaugrün gefärbt. Hier lag der pH-Wert bei 6,7. In der weiteren Umgebung blühten überreich vier verschiedene Cistus-Arten, darun-ter eine kissenartig wachsende Form von Cistus salvifolius. Sehr eindrucksvoll waren die großen Blüten von Cistus ladanifer ssp. albiflorus. Über Kulturerfah-rungen der hier vorgestellten Narzissenarten kann erst in absehbarer Zeit berichtet werden. Von den nächsten zwei Arten, nämlich Narcissus requienii und Narsissus cantabricus soll in der kommenden Ausgabe die Rede sein.

Verwendete Literatur: Flora Europaea Cambridge University Press Band 5 Flowers of South-West Europe Oleg Polunin B.E. Symthies

Oxford University Press

Nachtrag — Herbstblühende Schneeglöckchen Klaus Kaiser

Im Staudengarten 3/82 erwähnte ich in meinem Erfahrungsbericht über Krokusarten die beiden herbstblühenden Schneeglöckchen (Galanthus nivalis ssp. reginae-olgae u. G. n. ssp. corcyrensis). Beide haben mich diesen Herbst ganz besonders erfreut, zumal ich sie schon verloren glaubte.

Der Grund darin liegt in meinem Wohnungswechsel, der natürlich auch einen Gartenumzug mit sich brachte.

Als nun die Stelle im Garten, in der die sogenannten Schneeglöckchen stehen, zum Verpflanzen an der Reihe war, war von letzteren natürlich nichts mehr zu sehen (Juli), wenngleich mir der Standort der wenigen Zwiebeln ziemlich genau bekannt war. Trotz vorsichtigen Grabens war keine einzige Galanthuszwiebel zu finden. So rechnete ich schon damit, mir neue Zwiebeln, die nicht gerade billig sind, kaufen zu müssen.

Die große Überraschung erlebte ich jedoch zwei Monate später im September. Als ich wieder in meinen alten Garten kam, um daraus weitere Pflanzen zu holen, sah ich im blanken, umgewühlten Boden, genau dort, wo sie immer standen, Galanthus reginae-olgae in Vollblüte. Beim vorsichtigen Ausgraben erlebte ich eine zweite Überraschung. Die Zwiebeln mußten aus über 10 cm Tiefe heraufgeholt werden, also viel tiefer als sie beim Pflanzen gelegt wurden.

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Im neuen Garten in meine Lieblingsecke zu Cyclamen neapolitanum gepflanzt, blühten sie unbeeindruckt weiter. Die Nachzügler blühen noch jetzt, da ich diesen Nachtrag schreibe, am 20. Dezember!

Außerdem hatte sich dieses Schneeglöckchen noch kräftig vermehrt. Von den 3 gekauften Zwiebeln gab eine bereits im ersten Jahr ihren Lebenswillen auf. Jetzt nach dem Umpflanzen sind es genau zehn, und die werden sich wohl noch genauso gut weitervermehren.

Auch Galanthus corcyrensis fand sich wieder, wenngleich nur noch die Hälfte. Ich hatte diese mit G. elwesii, und zwar der dreifachen Menge, vermischt. So meinte ich beim Ausgraben, da nicht allzuviele Zwiebeln zu finden waren, nur G. elwesii zutage gefördert zu haben. Doch ich irrte. Fünf Zwiebeln blühten diesen Herbst. Die letzten versuchen es jetzt noch.

Abschließend bleibt festzustellen, daß G. corcyrensis sicher die schwierigere Art von beiden ist und sich schwerer einbürgern läßt. Ich glaube, daß dies wohl an der späteren Blüte liegt. Obwohl die Blüten beider Arten leichte Fröste unbeschadet überstehen können. Die tiefste Temperatur dieses Herbstes lag bei -5 Grad Celsius. Die gefrorenen Blüten zeigten nicht den geringsten Schaden.

Ich kann deshalb die Meinung von Herrn Sebastian Seidl nicht teilen, der in der Gartenpraxis 1/76 schreibt, daß beide Arten bei uns nur für Gärten in klimatisch günstigen Gebieten geeignet seien.

Mein Garten liegt in einem klimatisch sicher wenig günstigen Gebiet. Er liegt in einem zwar größeren, von etwa 600 m hohen Erhebungen umgebenen Talkessel, dem Neustadter Becken. Die Vegetationszeit ist hier um einige Wochen kürzer als beispielsweise im 15 km entfernten Coburg außerhalb des Beckens.

Galanthus nivalis ssp. reginae-olgae und G. n. ssp. corcyrensis sind auf jeden Fall geschützt und ihrem Naturstandort entsprechend sonnig zu pflanzen. Gleich-wohl läßt sich zumindest G. reginae-olgae im sehr lichten Gehölzshatten an-siedeln. Dann kann es nämlich mit herbstblühenden Cyclamen vergemein-schaf tet werden.

Trotz ihres hohen Preises sollten beide mehr versucht werden.

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Zweiter Rundbrief der Fachgruppe "Gräser und Farne" Versuch einer Richtigstellung unserer gemeinsamen Farnliste

2. Teil

Helmuth Schmick

Aus der Resonanz auf den ersten Teil der Richtigstellung in der Ausgabe 3./1982 wird deutlich, 'daß sowohl Fachleute wie Liebhaber erkennen möchten, wann Na-mensänderungen vorgenommen werden. Man denkt bei diesen Veröffentlichun-gen an eine Zeitschrift für Fachkreise als auch für den Liebhaber. Hierfür kann ich nur weiter unser Blatt "Der Staudengarten" vorschlagen, es liegt selbst in den Bo-tanischen Gärten aus.

Es sind wohl Zweifel an der Namensänderung einiger Arten möglich, wir haben je-doch bisher keinen Wissenschaftler, der sich dieses Problems angenommen hat. Die Harmonie und Verbindung zwischen Farnwissenschaftlern und -liebhabern in Großbritannien ist dagegen lange gewachsen. Im Kontakt mit Farnfreunden dieses Landes gilt deshalb nur der letzte Stand wissenschaftlicher Erkenntnis, wenn auch mit einigen Seufzern bei Namensänderungen. Leider besitzen wir nichts Vergleichbares und sind wohl gezwungen, uns an die Wissenschaftler Großbritanniens zu halten. Wer sich, wie der Verfasser, den Schweizer Farnfreunden zuwendet, wird erken-nen, daß sich dort ebenso nach diesem Vorbild gerichtet wird.

Die nun folgenden geänderten Artnamen wurden im "Atlas of Ferns of the British Isles", gemeinsam von der "Botanical Society of the British Isles" sowie der "Bri-tish Pteridological Society" im Jahre 1978 herausgegeben. Gründe für die Ände-rungen werden dort genannt. Die Veröffentlichung wird vertrieben durch: B.S.B.I. Publications, Oundle Lodge, Oundle, Peterborough Pe8, 5BG, England. Die Erkenntnisse über die Farne wachsen, deshalb sind auch kommende Ände-rungen nicht auszuschließen. Uns bleibt die Gewißheit, daß wir uns innerhalb un-seres Landes mit den bisherigen Namen, die zu gültigen Zweitnamen werden, vor-erst weiter verständigen können. Der Beschreibername darf jedoch niemals fehlen.

Es ist richtigzustellen, daß die unter "erscheint später" angekündigte Liste der bei mir winterharten Arten (s. 3/82) schon in (2/82) erschien.

Berichtigung aus dem ersten Teil dieses Aufsatzes in (3/82):

Asplenium enopteris richtig A. onopteris Asplenium septendrionale richtig A. septentrionale Asplenium trichomanes ühristatum richtig A.t. 'Cristatum' Athyrium filix-femina 'Grandicops' richtig A.f.-f. 'Grandiceps' Athyrium filix-femina 'Miner'; richtig A.f.-f. 'Minor'

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Athyrium filix-femina 'Mulidentatum; richtig A. f .-f. 'Multidentatum' Adiantum pedatum reniforme; richtig A. reniforme

Gattung Blechnum

Blechnum blechnoides Keine Literatur bisher vorhanden, nicht winterharter Farn, Herr Hahn verlor diesen im letzten Winter.

Blechnum capense BURM.f. Neuer Beschreiber, s. Journal of the South Africa Botany, Vol. 48, Part 4, Oktober 1982.

Blechnum durum (MOORE) CHRISTEN. In Neuseeland bis 75 cm hoch, unser Zwerg kann damit nicht identisch sein. Name für unseren Farn bleibt offen.

Blechnum dijotatum Name unklar, wird zurückgenommen. Blechnum tabulare Oft verwechselt mit B. capense. Ob diese Art in unse-

rem Gebiet vorhanden ist, dies bleibt fraglich.

Gattung Cystopteris

Cystopteris baenitzii

Wer kennt Literaturangaben? Cystopteris fragilis (L.) BERNH. 'Anthriscifolia'. Nennung könnte irrtümlich sein.

Eine eigene Art Cystopteris anthriscifolia FOMIN et al. wurde in Fl. Cauc. Crit. 1 (1) : 15. (1911) beschrie-ben. Vorkommend in Europa, Asien sowie im nörd-lichen Amerika.

Cystopteris fragilis (L. ) BERNH. ssp. regia (L.) DESV. Synonyma dieser Unterart sind: Cystopteris alpina (WULF.) DESV. sowie Cystopteris fragilis (L.) BERNH. ssp. alpina (WULF.) HARTM.

Cystopteris fragilis (L.) BERNH. 'Zobten'; Herr Denkewitz hält sie für eine abwei-chende Form,

(D.C.) NEWM.; nunmehr D. oreades FOMIN, (D.C.) NEWM. 'Crispa' soll nach Herrn Lintner ent-fallen, (D.C.) NEWM. 'Cristata' nunmehr D. oreades FOMIN 'Cristata', (D.C.) NEWM. 'NANA' soll entfallen,

S. WALKER; nunmehr D. expansa (C. PRESL) FRA-SER-JENKINS et JERMY NEWM.; nunmehr D. affinis (LOWE) FRASER-JEN-KINS, (VILL.) H. P. FUCHS 'Hüsermoor'; Herr Denkewitz hält sie für eine abweichende Form,

Gattung Dryopteris

Dryopteris abbreviata Dryopteris abbreviata

Dryopteris abbreviata

Dryopteris abbreviata

Dryopteris assimilis

Dryopteris borreri

Dryopteris carthusiana

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Dryopteris dilatata (HOFFM.) A. GRAY; nunmehr D. austriaca (JACQ.) WOYNAR,

Dryopteris dilatata (HOFFM.) A. GRAY 'Lepidota'; nunmehr D. austriaca (JACQ.) WOYNAR 'Lepidota Cristata',

Dryopteris dilatata (HOFFM.) A. GRAY 'Raakmoor', Herr Denkewitz hält sie für eine abweichende Form, nunmehr D. austriaca (JACQ.) WOYNAR 'Raakmoor',

'Bamesii' und 'Crispatissima'; dies sind Formen der Art Dryopteris filix mas (L.), SCHOTT,

eine Form Dryopteris filix mas 'Clintoniana' ist nicht bekannt, es handelt sich wahrscheinlich um die eigene Art Dryopteris clinto-niana (D.C.EAT.) DOWELL,

Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT 'Crispa'; der Formenname ist dem Verfas- ser nicht bekannt, es gibt jedoch eine solche Form für die Art D. affinis (LOWE) FRASER-JENKINS, (siehe unter D. borreri),

Dryopteris filix mas (L) SCHOTT 'Dactilis-Cristata'; Name nicht bekannt, es wird empfohlen, es zu der Form 'Polydactyla' MA PPLEBECK zu stellen, siehe diese,

Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT 'Deoraso Lobata' heißt richtig Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT 'Deorso Lobata' MOORE.

Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT 'Erosa Crenata' kann von mir nicht einge- ordnet werden,

Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT 'Flabellata' soll entfallen, Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT 'Furcata'; richtig D.f.m. (L.) SCHOTT

'Furcans', Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT lerwisii'; richtig D.f. m. (L.) SCHOTT

lervisii, diese Form mit ihrer teilweisen Verarmung der Fiedern (es sollen partieweise nur die Fieder-mittelrippen ohne jegliche Fiederchenbildung am Wedel vorhanden sein) wurde vom Verfasser noch nie beobachtet und wird sehr selten sein.

Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT 'Oligodonta'; nunmehr D. oligodonta (DESV.) Pic.-Serm.

Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT 'Polydactylon Cristata' wird sicher richti- ger Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT 'Linearis-Poly-dactilon' heißen,

Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT 'Pseudo-mas' und 'Pseudomas-Stablerii' entfällt,

Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT 'Remota' wird zur Art Dryopteris remota (A.BR.) DRUCE

Dryopteris oligophlebia Wer kennt diese Art? Dryopteris ramo-cristata heißt richtig: Dryopteris filix mas (L.) SCHOTT

'Ramo-Cristata Dryopteris setosa bittet Herr Lintner zu streichen. Dryopteris x tavellii ROTHM. heißt richtig: Dryopteris x tavelii ROTHM.

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Gattung Hypolepis

Hypolepis rugosula hat den Beschreibernamen (LABILL.) J. SM. Hypolepis taywan Arbeitsname, hier bitte streichen.

Polypodium

Polypodium vulgare L. 'Bifido-Grandiceps' heißt richtig: Polypodium vulgare L. 'Bifido-Cristatum'

Polypodium vulgare II = überhoch, bitte zu streichen, die Pflanzen wuch- sen in dem folgenden Jahr normal.

Zum Schluß dieses Teils möchte ich erwähnen, daß uns eine Kritik für den ersten Teil dieses Artikels zugegangen ist, die ich mit einer Korrektur meiner Fehler an die Gruppenmitglieder inzwischen weitergab.

Lassen Sie mich bitte schließen, hoffentlich sind Sie mir bis hier gefolgt.

(wird fortgesetzt)

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Die Rasenschmiele Arthur Winkelmann

Botanischer Name und Synonym: Deschampsia caespitosa, Aira caespitosa.

Immergrün sind die kräftigen Horste der weitverbreiteten Rasenschmiele. Die schmalen, flachen Blätter setzen sich aus rauhen grünen Streifen und farblosem Gewebe zusammen. Dies ist ein gutes Erkennungsmerkmal, denn wenn man ein Blatt gegen das Licht hält, kann man deutlich die grünen und farblosen Längsstrei-fen erkennen. Die ausdauernden Horste bilden sehr zahlreich stattliche Ähren-stiele bis zu 130 cm Höhe. Die feingliedrigen Ähren mit einer Länge von ungefähr 30 cm sind aufrecht oder leicht geneigt. Die sehr variablen Blüten schimmern gelblich, silbrig oder auch purpurn. Die Blütezeit beginnt im Juni und endet je nach Sorte und Standort im September. In Bezug auf Blütezeit, Farbton und Höhe ist die Rasenschmiele eine sehr veränderliche Art. Man konnte daher mehrere Sorten auslesen und dank der leichten Teilbarkeit erhalten. Die Rasenschmiele finden wir oft in Wäldern, Wäldrändern, Wiesen, Flachmooren und Almen. Sie wächst auf feuchten bis nassen Böden mit guter Nähstoffversorgung. Auf Bergwie-sen zeigt sie oft zu starke überweidung an, da sie als schlechtes Futtergras vom Vieh verschmäht wird. Sie gedeiht unabhängig vom Kalkgehalt in Sonne bis Halbschatten und wurzelt bis in eine Tiefe von einem Meter. In der Natur ist die Rasenschmiele in der Ebene und im Gebirge verbreitet und steigt in den Alpen über 2000 m hoch. Das Ausdehnungsgebiet erstreckt sich auf Europa und den nördlichen Teil Asiens sowie die afrikanische Bergstufe, Tasmanien und Neuseeland.

Einige Auslesen ergaben wertvolle Sorten: "Bronzeschleier" mit goldbraunen Blütenrispen, die bereits Ende Mai bis Juli blühen und bis 120 cm hoch werden. "Goldgehänge" — hier hängen die goldgelben bis 100 cm hohen Blütenrispen über. "Goldschleier" wird bis 90 cm hoch mit aufrechten Blütenständen, die grünlich bis gelb gefärbt sind. "Tardiflora" mit gedrungenem Wuchs. Die Blüten sind hellgrün und später kommend bis August. "Tauträger", Ährenstiele bis 100 cm hoch. "Waldschatt" mit runden Blatthorsten und dunkelbraunen Ähren und einer Höhe von 90 cm.

Im Garten kann man die Rasenschmiele, da ihr normaler Gartenboden gut behagt, vielseitig verwenden. Man pflanzt sie bevorzugt in den lichten Schatten; sie wächst auch unter durchlässigen Baumkkronen, soweit sie noch genügend Wasser erhält. Zwischen Schatten- und Halbschattenstauden wie Hosta, Fingerhut, Glockenblumen und Astilben ergibt die Rasenschmiele prächtige Effekte. Die Rasenschmiele wuchert nicht und sät sich manchmal selbst aus. (siehe Titelbild)

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Steppensommer 82

Zwischen durstendem Blattwerk aschgrau der Boden

und begehbar wie Fels. Im Sonnenbereich

nur noch toter Staub. Wo bist du, fruchtbare Erde,

kühlfeucht durch die Hände rinnend wie nach langem Wandern

der Quelle Wasser?

Eine Pflanze im Gartenrund, ein Gräserbusch,

vergaß das Grünen nicht, umgab sich wieder und wieder

mit Aureolen aus harten, nadelfeinen Blätterbögen, schenkte im Spätherbst

Blütenähren, bronzefarben, nach fünfzehn blütenlosen Sommern!

So birgt des Einen Qual des Andern frohes Erinnern an heimatlich heiße Dürre.

Dennoch, Fremdling bleibt, trotz Hege,

was wir mit Willkür liebend vereinen, vertraut nur in uns

dem Sehen nach Ferne und faßbar dem Auge

als stille Gestalt vor hartem, wolkenlosen Blau.

Rosemarie Leutert

(Miscanthus sin. gracillimus/Eulaliagras)

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Internationlaler Iris-Wettbewerb Florenz 1982

1. Premio Firenze: 'Gold Galore' (Schreiner's Garden, USA)

2. Premio Ente Provinciale Turismo (Silbermedaille) (schönste rosarote Iris): 'An-Jan' (A. Bellagamba, USA)

3. Premio Associazione Industriali Firenze: 'Spectacular Bid' (D.R. Denney's, USA)

4. Gran Diploma d'Onore della Societä Italiana dell' Iris: 'Crimson Rust' (Les Peterson, USA)

Nachtrag 1981 Premio George Specht: 'Tombac' (Eva Heimann, BRD)

Pflanzzeit für Sibiricas Jennifer Hewitt in "The Siberian Iris", Fall 1982, S. 12 (Übersetzung: Walter Erhardt)

Seit neuestem ist es in Großbritannien üblich, bei den Sibiricas Herbstpflanzung zu empfehlen, vorzugsweise im September, wenn der Boden noch warm ist. Dies ist insofern befriedigend, da hier die Pflanzen gut anwachsen, auch wenn man sich nicht darauf verlassen kann, daß bereits im nächsten Jahr Blüten erscheinen. Ebenso wurde die Frühjahrspflanzung versucht, und diese ergibt ebenfalls gute, wenn nicht sogar bessere Resultate, obwohl hier auf jeden Fall eine Blütezeit ver-loren ist. Wir haben jedoch noch eine dritte Möglichkeit ausprobiert, welche, mit Sorgfalt angewandt, den Pflanzen am besten zu bekommen scheint und ihnen er-laubt, jedes Jahr ohne Unterbrechung zu blühen.

Wenn die Sibiricas sofort nach der Blüte verpflanzt werden, was bei uns (in GB) et-wa Anfang bis Mitte Juli entspricht, dann sehr durchdringend gewässert und feucht gehalten werden, bis sie anfangen, kräftig zu treiben, so scheinen sie im nächsten Jahr viel kräftiger zu sein als bei Herbstpflanzung, und die Blüte ist hervorragend. Für Züchter ist natürlich ein Haken dabei, denn Sibiricas, die verpflanzt werden sollen, können keinen Samen ansetzen. Außerdem besteht die Möglichkeit, daß diese Methode selbst bei Bewässerung nicht übertragbar ist in Gegenden mit sehr trockenen Sommern; aber dieser Zeitpunkt kann dann bestens empfohlen werden, wenn gute Umweltbedingungen bestehen. Dies ist die mehrjährige Erfahrung etli-cher Gärtner in verschiedenen Teilen des Landes.

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Sibiricas, die ich zu verschiedenen Jahrezeiten untersucht habe, zeigten mir, daß im Frühjahr relativ wenig Wurzeln gebildet werden. Die Blätter und Knospen wer-den bereits im Vorjahr in den Rhizomen angelegt und es geschieht kurz nach der Blüte, daß die Pflanzen sowohl über als auch unter der Erde am stärksten wachsen, weil sich hier die neuen Triebe entwickeln, während die "ausgeblühten" Rhizome sterben. In meinem Garten wachsen die tetraploiden Sorten vor der Blüte kräftiger als die diploiden, aber das scheint keinen Einfluß zu haben, denn die einen lassen sich so gut verpflanzen wie die anderen. Bei genügend Feuchtigkeit fassen die Wur-zeln, die reichlich und schnell gebildet werden, bald Halt, und die Pflanzen (auch wenn sie von einem Garten zum anderen verschickt werden) erleiden nur einen ge-ringen Schock, und wir hatten, wenn überhaupt, nur wenige Ausfälle, im Gegen-satz zu Sorten, die im Herbst verpflanzt wurden, wo ihnen zu viel Regen oder Frost das Leben schwermachen.

Anmerkung des Übersetzers:

Ich selbst ziehe bei Sibiricas die Frühjahrspflanzung vor, auch wenn ich hierbei ei-nen Blütenausfall habe. Bei Herbstpflanzung bleibt die Blüte meist ebenfalls aus, noch dazu würde ich nicht empfehlen, später als im September zu pflanzen; Aus-fälle sind dann (zumindest hier in Oberfranken) kaum zu vermeiden. Die beste Möglichkeit erscheint mir di von Herrn Werner Müller zu sein, der die Sibiricas nach der Blüte in Töpfe einpflanzte und mir diese bei einem Besuch im Herbst mit-brachte. Trockenschäden durch einen Versand im Sommer konnten so nicht ent-stehen, andereseits waren in den Töpfen bis zum Herbst bereits genügend neue Wurzeln gebildet worden, um ein rasches Anwachsen zu ermöglichen.

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Die Preisträger der AIS von 1982 - Tal! Bearded Rainer Zeh

Nachdem die m'rosa 'Vanity' (Hager 74) im Vorjahr als runner-up zur Dykes Medal von der BB 'Brown Lasso' (Buckles-Niswonger 72) noch deutlich geschlagen war, fanden diesmal die besonderen Blüh- und Wuchseigenschaften mit der höchsten Auszeichnung der AIS eine angemessene Belohnung, womit auch 'Pink Taffeta' (Rudolph 68) als DM-Gewinner von 1975 bestätigt wurde. Diese Vaterpflanze geht im Grunde über Rudolphs 'Pink Ice', 'Fleeta' (Fay 52), einem 'Native Dancer'-sib bzw. 'May Hall' (Hall 52) auf die fünf Ursprungssorten 'Dauntless', 'Dolly Madisin', 'Marocco Rose', 'Rameses' und 'W.R.Dykes' zurück aus denen um 1942 durch das Herauskreuzen des Gelbtones die Hall'schen reinrosa Hybriden ent-standen sind. Daraus entwickelte Orville Fay 'Pink Cameo' und 'New Horizon', die nach dem Einkreuzen von 1. Pallida zur Verbesserung der Gesundheit und Blütenzahl den 54er DM-Gewinner 'Mary Randall' (Fay 51) erbrachten, welche als Vaterpflanze wiederum zur o.g. 'Native Dancer' zurückführt. Auf der anderen Seite zeitigte die Verbindung von orange-rosa Sämlingen mit den weißen 'Snow Flurry' und 'Katharine Fay' die rotbärtige 'Lipstick' (Fay 54) deren Bartfarbe sich bei 'Pink Taffeta' bzw. 'Vanity' wiederfindet. (siehe Pedigree)

Stammbaum A•purissima. . ) Snow Flurry 'Thais' 'Sflow Gold' ‚CherietSdlg.

'Signature' 'Fantasy' 'Cher4e $

'Ballerina! Sdlg. 'Cner. Choir'

'Fantas» Sdlg.

Sdlg. 'Jeb Stuart' PLa Paris! 'Ploradora'

Sdlg. 'Salm. Shell 'One Desire' 'Pink Formal

'June meredt' PartY Dress'P sib i Sdlig .

.Form ! 'pink Pull': Sdlg. 'Pink Former 'A.Plamesib .Lipstick'

'Lipst% sib Sdlg. Sdlg. Sdlg. Sdlg.

Sdlg. Sdlg. Sdlg. Sdlg.

Sdlg. 'Fleets' Sdlg.

' Net . Dan.. e ib Sdlg.

Sdlg. 'May Hall'

'Vanity'

Sdlg.

'pink Taffeta'

Sdlg.

Sdlg.

'Fleeta l

/ Pleeta P

Sdlg.

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Die Mutterpflanze 'Cherub Choir' (Corlew 68) hingegen geht über die rosa-farbi-gen 'One Desire' (Shoop 60) und lune Meredith' (Munlestein 53) auf den President's Cup-Gewinner von 1954 'Pink Fulfillment' (Muhlestein 51) zurück, der seinerseits als Pollengeber den 'Pikes Peak Pink'-nachkömmling 'Pink Formal' (Muhlestein 51) aufweist, welcher auch die rosabärtige Weiße 'La Parisienne' (Shoop 59) be-einflußt hat. Des weiteren führt die weiß-rosa Großmutterpflanze 'Signature' (Corley 65) über die gleichartige 'Snow Gold' (Evans 57) erneut zu 'Snow Flurry' als key-breeder für die gekrauste Irisform als auch über 'Ballerina' (Hall 50) zu der ersten rosa DM-Gewinnerin von 1951 'Cherie' (Hall 47), deren Vaterpflanze 'Fantasy' die rosa Iriszucht mitbegründete. Diese Farblinie hat mit den Vorge-nannten 'Cherie', 'Mary Randall', 'Pink Taffeta' und 'Vanity' nunmehr vier DM-Gewinner erbracht, denen sicherlich noch weitere folgen werden, zumal der Walther Cup-Gewinner von 1981 'Beverly Sills' (Hager 79) aus der Kreuzung 'Pink Pirouette' x 'Vanity' die theoretisch ermittelten Vererberfähigkeiten praktisch bestätigt.Solche sind auch bei der mit 96 : 117 Stimmen knapp unterlegenen 'Ruffled Ballet' (Roderick 75) unbestritten, die nicht nur ihrem Züchter die hervor-ragenden 'Sea Pilot' (Roderick 80) und 'Star Wars' (Roderick 81) erbrachte, sondern darüberhinaus mit Form und Kräuselung gegenüber neueren Irissorten immer noch bestehen kann - wie der Gewinn des Cook Cup 1982 vor 'Lorilee' (Schreiner 81), 'First Blush' (Corlew 81), 'Fancy Tales' (Shoop 80) u.a. hinreichend beweist.

Franklin Cook Memorial Cup Favor. Guest Iris Select. 'Ruffled Ballet' 24 'Colorado Sunshine' 132 'Lorilee' 20 'Lorilee' 101 'First Blush' 17 'Piping Hot' 93 'Az Ap' (IB) 16 'Ruffled Ballet' 87 'Fancy Tales' 16 'Steppig Little' (BB) 82 'Piping Hot' 16 'Curious Yellow' 79 'Pleäted Gown' 14 'Samurai Warrior' 71

'Pleated Gown' 68 'Lady Friend' 67

President's Cup 'Michigan Pride' 62 'Colorado Sunshine' 225 'Infinite Grace' 61 'Stepping Little' (BB) 31 'Mirror Image' 61 'Curious Yellow' 29 'Prominent' 60 'Summit Flame' 22 Az Ap' (IB) 59 'Summit Love' 21 'Frosty Jewels' 57

Dieser Irispreis wird bekanntlich von den AIS-Mitgliedern selbst per Stimmab-gabe für eine auf der Convention-Tour gesehene, nicht aus der Gastregion stam-mende Iris-Hybride vergeben, während der President's Cup als das Gegenstück hierzu an einen einheimischen Züchter, d.h., in diesem Jahr für die gelbe Bitone 'Colorado Sunshine' (Magee 78) verliehen wurde. Die letztere, der Kreuzung 'Kingdom' x 'Tycon's Gold' entstammende Züchtung konnte sich nicht nur wegen der Farbe in der allgemeinen Publikumsgunst vor den gleichfalls sehr be-liebten Schreiner-Hybriden von 1981 'Lorilee' und 'Piping Hot' durchsetzen,

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denen als vierte wiederum die vorgenannte 'Ruffled Ballet' (Roderick 75) folgt. Abgesehen von der bereits 1969 (!) registrierten violetten BB-Plicata 'Stepping Little' (Kuesel 73) aus der Gastregion, finden sich dahinter mit 'Pleated Gown' (Roderick 81), 'Lady Friend' (Ghio 81) oder dem späten 'Graphic Arts'-sib 'Mirror Image' (Hager 79) einige qualitätsvolle, bereits an anderer Stelle beschriebene Iris-sorten, auf deren weitere Schilderung deshalb verzichtet werden kann. Dahinge-gen verdient die schwebende, leuchtendgelbe 'Curious Yellow' (Durrance 82) ebenso wie der seidig kirschrote 'Post Time'-Abkömmling 'Samurai Warrior' (Schreiner 81) wegen der Farbe und die beinahe rosa Amoena 'Infinite Grace' (Hamblen 82) wegen des sichtbaren Zuchtfortschrittes einen besonderen Hinweis, bevor in der weiteren Folge auf die Gewinner des Awards of Merit und der Honorable Mention eingegangen werden soll.

An der Spitze der AM-Gewinner steht mit dem 1978 eingeführten 'West Coast'-Nachkommen 'Gold Galore' noch eine g'gelbe Schreiner-Iris, die in Bestätigung dieses Ergebnisses nicht nur den Premio Firenz 82 vor 'An-Jan' (Bellagamba 79), 'Spectacular Bid' (Denney 81) u.a. gewinnen konnte, sondern darüberhinaus als die beste Handelsvarietät ausgezeichnet wurde — doch zurück zu der AM-Liste: Hier finden mit 'Christmas Rubies' (Hamblen 78), der o.g. 'Colorado Sunshine', 'San Jose' (Ghio 78), 'Homecoming Queen' (Sexton 78) oder 'Patina' (Keppel 76) einige weithin verbreitete Irissorten ihre verdiente Anerkennung, während z.B. 'Malay-sia' (Ghio 74) und 'Cherry Smoke' (Meek 77) diesmal an der "12-Iris-Regel" knapp gescheitert sind, da eine Ausnahme nur bei Stimmgleichheit möglich ist.

Dagegen wird die unbegrenzte, den Einführungen mit mindestens 25 Stimmen offenstehende HM-Liste mit 'Leda's Lover' (Hager 80) und 'Laced Cotton' (Schreiner 80) von zwei bemerkenswerten, jedoch ziemlich unterschiedlichen weißen Irissorten angeführt. Von diesen hat die erste mit ihrer ungewöhnlichen (Ball-)Form nach dem Cook Cup 81 nun auch den Walther Cup 82 gewinnen können, der für die höchste Stimmenzahl aller HM-Kategorien verliehen wird, während die zweite zwar nicht die moderne, blockige Blütenform wie z.B. 'Trousseau Lace' (Hammer 80) besitzt, aber als die am stärksten gekrauste "Spitzen"-Iris eine Sonderstellung beansprucht. Dahinter befinden sich mit 'Lovely Kay' (Hamblen 80), 'Mistress' (Keppel 80), 'Eastertime' (Schreiner 80), 'Banjo Man' (Hamblen 80), 'Queen in Calico' (Gibson 80), 'Shaman' (DuBose 80), 'Creme de Creme' (Ghio 80), 'Paradise' (Gatty 80), 'Financier' (Ghio 80), 'Honey Mocha' (Luihn 80) usw. noch zahlreiche andere "alte" Bekannte, deren Beschreibung bzw. Abstammung sich in den früheren Irisberichten (siehe Staudengarten 1/81 - 4/82) nachlesen läßt - wenn man nicht vielleicht einmal eine Bestellung über die "Irisliste 83" (oder andere Anbieter) wagen will..

Dykes Memorial Medal Awards of Merit (TB)

'Vanity' (16,5%) 117 'Gold Galore' 125 'Ruffled Ballet' 96 'Christmas Rubies' 119 'Victoria Falls' 49 'Blue Staccato' 97

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'Colorado Sunshine' 97 'Trousseau Lace' 55 'Heather Blush' 92 'Sky Hooks' 52 'Fresno Calypso' 89 'Master Touch' 47 'San Jose' 85 'Show Biz' 47 'Homecoming Queen' 75 'Carved Crystal' 46 'Patina' 74 'Storybook' 46 'Lemon Lyric' 73 'Alabama Bound' 45

'Burgundy Brown' 45 Walther Cup 'Fresno Frohe' 45 'Leda's Lover' 234 'Bashful Bride' 42 'Pink Bubbles (Be 219 'Prominent' 41 'Az Ap (IB)' 191 'Solid State' 41

'Forbidden' 40 'Lacy Snowflake' 71 'Marocco' 40 'Southland Grape' 70 'Pick'n Mint' 39

'Divine Guidance' 38 runners-up: 'Metallic Blue' 38

'Prince of Peace' 38 'Charisma' 69 'Skyfire' 38 'Malaysia' 69 'Hombre' 37 'Cherry Smoke' 68 'Wedding Party' 37 'Viktor Herbert' 66 'Lighted Within' 36 'Irene Nelson' 63 'P.T. Barnum' 36 'Firewater' 62 'Rustic Dance' 36 'Carved Marble' 60 'Surf's Up' 35

'Drury Lane' 35 Honorable Mention (TB) leweled Starlight' 33

'Dante's Inferno' 32 'Leda's Lover' 234 'Indian Territory' 32 'Laced Cotton' 156 'Jubilee Trail' 31 'Lovely Kay' 131 'Valentine Roses' 31 'Mistress' 114 'Act of Love' 30 'Catalyst' 94 'Color Burst' 30 'Acclamation' 91 'Color Splash' 29 'Twist of Fate' 91 'Desert Echo' 29 'Eastertime' 88 'Good Earth' 29 'Banjo Man' 86 'Warm Embrance' 29 'Bubbling Molasses' 78 'Blue Tempest' 28 'Queen in Calico' 78 'Conch Call' 28 'Shaman' 78 'Fancy Tales' 28 'Creme de Creme' 75 'Mt. Cook' 28 'Sunrise Sunset' 74 'Orange Punch' 28 'Paradise' 67 'Strategy' 28 'Chanteuse' 61 'Sunshine Express' 28 'Financier' 56 'Tres Elegante' 28 'Honey Mocha' 56 'Boardwalk' 27

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Die volkstümlichen Iris-Namen V. L Brondegaard

Der Gattungsname Iris (Tournefort 1700, Linne 1737) wird meistens auf griechisch Iris 'Regenbogen' bezogen — nach dem prächtigen Farbenspiel der Blüten, vielleicht auch nach den inneren wölbig gestellten Perigonblät-tern.

Elias Fries war der Ansicht, daß gotisch hairus 'Schwert' zugrunde-liege.' Wenn eine solche Deviration eines germanischen Wortes im klassischen Latein auch recht unwahrscheinlich ist, beziehen sich die meisten und ältesten volkstümlichen Synonyme für I. germanica und I. pseudacorus nicht auf die sonst fremdartigen und sehr auffälligen Blumen, sondern auf die langen steifen, scharfeckigen und spitzen Blätter, die mit einem Schwert, Sichel, Messer etc. verglichen wurden; „dass es bletter hat gleich den klingen der schwerter" (Hyronymus Brunschwyg 1500).

ahd. (seit dem 9.-10. Ih. belegt) swertula, swertel etc., schwertelkraut 12. Ih., Himmelschwertel 1539 — 1818, Mariaschwert, Katharinenschwert (die Märtyrerin wird oft mit einem Schwert dargestellt), vgl. ital. giglio di s. Caterina (der Name bezieht sich hier vielleicht auf Katharina von Siene, ihren Attributen gehörten u.a. eine Lilie), Schlagswerten (Friesland), Schwertlilie 1673ff., Schwertritter (Saarbrücken), Sabel, Türkensabel (Kr. Bautzen), Degen, (Baden, in poln. seit dem 14. Ih.), Metzer, Schermesser, Schere(n), Scherenschleifer (Friesl.), Sichel;

dän. maege um 1400, mogen, mogen 1648ff., zu altnord. maekier 'schwert', vergl. westnorw. maekje (als maegie ausgesprochen), färö. megja, meddja, engl. (mundartlich) maiken, mekkin, meklin, finnisch (1668ff.) miekka-rucho, -kukka 'Schwertkraut, -blume'. Flaede um 1450ff., -lilje 1648ff., flaeg 1860ff., -lilje 1806-73, -rose (verbreitet) — beide sprachlich mit flad 'flach', vielleicht auch angelsachs. flä 'Speer' verwandt. Svaerdblad 1616, -lilje 1688ff.; paeg, -rose Südjütland aus mhd. pek 'Ianze'; rapir 1806-29, Jüd. = langer Fechtdegen (franz. rapire); soldater, sivsoldater;'

schwed. sverdsrot 1578, svärdsblad 1538ff., -gräs 1755, -blomma, bäcksvärd 'Bachschwert', in bocksvärd umgedeutet; sabelgräs;

norw. sverdgres (18. Ih.)2; finn. (vgl. oben) miekkapiika 'Schwertmädchen',

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kurjenmikka 'Kranich-, Storchschwert', lehmänmikka 'Kuhschwert', vuohenmiekka 'Bock-, Ziegenschwert';

engl. segg, sigg, sedge (auch andere Wasserpflanzen mit ähnliche Blätter), zu lat. seco 'schneiden' oder altnord. sigo(r) 'Schwert'', lacob's swürd' (Schottland, daggers 'Dolche', butcher's kmves 'Messer des Metzgers', sharp shears 'scharfgeschorene' vgl. sheep-shearing flower 'schafscherende Blume', soldiers and sailors 'Soldaten und Mariner';

franz. lame-de-sabre 'Sabelklinge' (wenn Knaben mit den Blättern spielen)4, kutela zu lat. cultellus 'Messer';

span. estoque 'langer Sabel'; baskisch ezpata-bedar 'Schwert-kraut', espatatxe 'Degen, Fleuret';'

ital. speda = spada 'Schwert's, cotelle 'Messer'; * Eskimos in Alaska choikpugaoak 'wie ein Eisenmesser'

(I. setosa).' Einige wenige Namen gelten den schwanzähnlichen Blätter-

büschen: Hahn-, Pfau-, Fischsteert (entspr. in niederl., rum, slov, baskisch; span. gallo, russ. petushok 'kleiner Hahn' (I. pumila)6; Prince of Wales feathers geht aber auf die Blüte.

Durch ihre Farbenpracht und eigenartige Form foldern die Blu-men, insbesondere bei der „deutschen" Schwertlilie, zu volkstümlichen Benennungen geradezu heraus. Allein im Deutsch sind andie 100 verschie-dene aufgezeichnet. Wegen ihrem ranken, „vornehmen" Äußeren heißt sie Blauer Heinrich, Blauer Franzose vgl. engl. Queen of the marghes, = meadows 'Königin der Mooren/Wiesen' für I. pseudacotus, ferner Blaue Hände (Rhein!.) weil die inneren Blütenhüllblätter einander gegenüber wie gefaltete Hände stehen. Auf die dunkelblaue Farbe beziehen sich Tinten-blume (Pfalz) und Blautan (Fehmarn, zu dän. tand 'Zahn')7;niederländ. eierbloem und kaasjesbloem 'Käseblumen' gelten vielleicht auch für die Frucht, die kaasjes genannt wird), engl. butter-and-eggs. Beim Riechen an der Blüte kann man sich die Nase mit den Pollen beschmieren: Schmier-blume (Westerwald). Die langgestielten, ausgefransten und dunklen Blumen wurden mit Besen verglichen, daher Schornsteinsfegerblume (Pfalz), Schlotfeger (Mittelfranken) und Kaminkehrla (bayer. Schwaben) — in Oberlausitz unheimlicher mit Totenköpfe, etwa dem niederl. spoke-blommen und franz. de de mort 'Totenschlüssel' entsprechend; übrigens wurde Iris häufig auf Friedhöfen gepflanzt: Totenblume, -rose, -lilie. Der baskische Name egozko bedeutet Glockenturm.

In den äußeren großen, bei einigen Arten und Hybriden schlaff herabhän-genden Perigonblättern fand man Ähnlichkeiten mit einem Fähnlein (Baden), eng. flag 'Banner' (f lag auch 'schlaff herabhängend'), franz. flambe

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zu flamber 'Flamme', in Ostfriesland mit dem Beffchen der protestanti-schen Geistlichen: Blaue Pastoren, oder mit einem Schlappschuh: Kapuzinerschlapple — in der Schweizd Schwäbenhosen und England old man's trousers 'des alten Mannes Hosen', Wallonien (I. pumila) culotte jaune d'Allemand 'des Deutschen gelbe Hosen' (Uniformskniehosen aus Leder)8, — zwei Blumen von I. pseudacorus nebeneinander gelegt erinnern tatsächlich an ein paar fransige oder abgetragene Hosen, ferner Anton mit dem Hut (Oldenburg), fries. floddermütsen; in dem Namen Alte Weiber (Westfalen) und Jungfraublume (Rastatt), niederl. jufferskop 'Jungfraukopf', norw. gamle kjerringer 'alte Vetteln' wurde die Blüte wohl mit den Flügel-hauben alter Frauen verglichen.

Die äußeren breiten und herabhängenden, „flatternden" Blütenblätter hat man wiederum mit verschiedenen Tieren bzw. deren Organen verglichen: Fledermaus 1794ff., dän. flagermuslilje (1697ff. für I. susiana), Maulaffen (Österreich), Zunge aus dem Halse (Schleswig), Hundsflattert, Eselsohren (Westfalen) vgl. dän. (Samso) hundeorer, Entengosch(e) Zips (slov. und bulg. 'Ente, Entchen'), Hahnenkamm (auch holl.), Kullerlobben (-lappen) Fries-land vgl. kleinruss. 'kleiner Hahn', Puikablume 'Truthahnblume' Sieben-geb., Präfix aus gleichbedeutend pulyka, pöka; Eulenblume (Holstein) „wenn man die Blume anschaut, sieht sie wie ein Eulengesicht aus"); Frosch-, Fischmaul vgl. norw. torskenakke 'Dorschnacken', torskeflabb (auch dän.) und paddeflabb 'Krötenmaul; dän. korsfisk 'Kreuzfisch". = See-stern (Asterias) bezieht sich auf die schmalen inneren Perigonblättem und Griffelzweigen; engl. (Somerset) adder's mouth 'Kreuzottermaul' (Isle of Wright) snake's fiddles 'Schlangengeigen' für I. foetidissima (vielleicht aus vittles, victuals 'Futter' vgl. snake's food, — meat); dragon flower, (Kent) dragon's tongue 'Drachenzunge'; Engelsfittig (Braunschweig); engl. (Somerset) yellow devils, blue devils 'gelbe/blaue Teufel'. Die badischen Namen Gagelei, Gaggelsblume zu Gackel 'Ei' nach den gelben eiförmigen Blumenknospen wie engl. butter and eggs.

Der Artsname foetidissima 'sehr stinkend' ist übertrieben; wenn ein Stengel oder Blatt zerquetscht wird, ist ein unangenehmer Geruch etwa wie rohes Fleisch oder wanzenähnlich zu spüren: Wandlauskraut 1485ff., engl. roastbeef-plant 1657ff (J. Gerarde meint aber 1597: weil die durchgeschnit-tene Wurzel wie rohes Fleisch aussieht). 1770 wird berichtet, daß englische Gärtner stolz diese Pflanze vorzeigen und man sich darüber wundert, daß sie so schön wie ein Stück gebratenes Fleisch riecht.'

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I. susiana wurde im 1570 in Konstantinopel angebaut und von dort als eine beliebte Zierpflanze schnell über Europa verbreitet.Die große Blume ist fast weiß mit feinen schwarzbraunen oder schwärzlich-violetten Adern und Flecken: „eine majestätische und ansehliche Blume, gleicher gleichsam einer schönen Witwe, die unter ihrem Trauerflor ihre Holdseligkeit nicht verbergen kann" (1695); „es ist nicht so sehr die Größe der Blume als ihre edle Form und seltene Farbem die den Zuschauer frappiert und ihm den Ein-druck vermittelt, die Natur wollte hier das Symbol des tiefen, aber erheben-den Leides darstellen" 1864r; "die Art ist sowohl wunderbar als auch furchterregend und kühn, die Blumen sind so seltsam gebaut und haben eine so merkwürdige Farbe, daß einfältige Bauern erschraken und nicht wagten, die Finger in ihren anscheinend zischenden Rachen zu stecken... die ganze Blume gleicht drei getrennten Köpfen, weshalb man die Pflanze auch Cerberus nannte" (1770)9. Gerardverglich 1597 die Blütenfarbe mit der eines Perlhuhns, nach W.R. Dykes Iris-Monographie 1913 sieht sie eher wie zeitungspapier mit Tintenflecken aus.

Der stolzen, aber „traurigen" Blumen wegen heißt 1. susiana u. a. Fürstliche Wittwe (1829), Fürstliche Wittwe im Trauerflor (dän. 1834ff.), Dame in Trauer, dän. enken med sloret 'die Wittwe mit dem Schleier' und tilsloret bondepige 'verschleiertes Bauernmädchen'.

Die große dreikantige Kapselfrucht enthält zahlreiche plattgedrückte Samen und hat (insbesondere für I. pseudacorus). zu vielen Volksnamen Veranlassung gegeben. Die Samen liegen wie Münzen in langen Rollen: Geldbeutel (Mittelfranken), Adebarsgeld (Norddeutschland), dän. spare-bosse 'Sparbüchse'; sie wurden mit Brotwecken verglichen: Backbrot (Pfalz) Storchs-, Adebarsbrot 1456ff. (man meinte auch, daß sie vom Vogel gegessen wurde), nach der Fruchtform ferner engl. cucumbers 'Gurken' und Mämmenblaume (Westfalen, zu menne 'Frauenbrust') sowie Adebars-klappe, -schnappen etc., niederl. 'Storchschnabel', engl. crane's, duck's, swan's bill; bloody bones 'blutige Knochen' geht vielleicht auf die kleine blutorangenen Samen in langen Reihen, vgl. dännkoraliris (oder wurde die Pflanze einst bei Knochenbrüchen verwendet?). Alaska-Eskimos nennen die Frucht von I. setosa gugugutstuk 'wie eine Rassel' (die losen Samen in der reifen Frucht).5a

Geringschätzende dän. Namen sind horsebonne 'Pferdebohne' 1580ff. und horsepwre 'Pferdebime'. Unter spielenden Kindern stellen die Iris-Früchte Haustiere dar, die Pflanze (meistens I. pseudacoi us) wird entsprechende heste-, svine-, griselomst 'Pferde-, Schweineblume' genannt, niederl. barg-

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j es 'Schweinchen', speenvarkentj es 'Spanferkelchen', bei französisch-sprechenden Indianern in Canada lietit-cochons 'kleine Ferkel' (I. versi-color). 11 Iris-Blätter sind Schwerter oder Säbel, wenn Knaben Soldaten spie-len. Die jungen Blätterscheiden werden in Norddeutschland von Kindern als Störkenspeck oder Hanebolten gegessen.12

Die getrockneten und wieder aufgeweichten Blätter verwenden Böttcher zum Abdichten von Fässern: dän. bodkersiv, fläm. kniperlesch 'Böttcherbinse'. Weil die Wurzel von I. spuria kleine Mengen schaumbil-dende Stoffe enthält, konnte sie zu Wäsche gebraucht werden: dän. (1837, Saltholm) swbeurt 'Seifenkraut'. Aus der Tintenblume (Pfalz, Schweiz) sollte man eine Tinte machen können, der Name bezieht sich aber eher auf die dunkelblaue Blume. Bei den Karok-Indianern in Californien ist I. macro-siphon, appakash 'Seilmaterial', eine der wichtigsten Pflanzen; aus den Blattfasern stellt man Fischernetze, Tierschlingen u. a., Fallen sowie Schlaf-säcke her.' Engl. spurgewort deutet auf eine Verwendung als Abführmittel hin; andererseits war die Wurzel (auf Bornholm) Bestandteil eines Mittels gegen Diarrhöe bei Rindern.

I. pallida heißt serbokratisch perunika, den Namen hat man in Verbindung mit dem Donnergott Perun gebracht. I4 I. germanica und/. pseudacorus die-nen mancherorts zu Pfingstdekorationen; mit der Muttergottesblume (I. germ.) schmückt man am Rhein die Marienaltäre der Kirchen, vgl. ital. 'Lilie der leidenden Madonna'.

Bei den auffälligen Blütenpflanzen kam es in der volkstümlichen Namens-gebung häufig zu gegenseitigem Austausch, so auch bei Iris. Unter den vielen Übertragungen sollen hier nur einige wenige erwähnt werden: Blaue Tulpe, Misttulpe (Zips, I. germanica); Schwertlilie 1673ff. (vgl. oben), Wiesenlilie, norw. 'Pfingstlilie'15, span. 'Osterlilie'', ital. 'Antoniuslilie', -rose, schwed. 'Bachlilie' und 'Binsenlilie'; Schilfblume, dän. und schwed. (1755ff.) 'Binsenblume, Blumenbinse'.

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Der Namensstoff wurde folgenden ethnobotanischen Sammelwerken entnommen:

Heinrich Marzell, Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen Bd. 2 (1972); Jan van Dieken, Pflanzen im Ostfriesischen Volksglauben und Brauchtum (1971); H. Heukels, Woordenboek der nederlandsche Volksnamen van Planten (1907); E. Paque, De vlaamsche Volksnamen der Planten (1896); Johan Lange, Ordbog over Danmarks Plantenavne Bd. 1 (1959); Ove Arbo Hoeg, Planten og tradision (1974); Herbert Gustavsson, Gotlländska växtnamn (1947); Aug. Lyttkens, Svenska växtnamn (1904-15); Sten-Bertil Vide, Sydsvenska växtnamn (1966); Pentii Suhonen, Suoma-laiset kasvinnimet (1936); James Britten & Rob. Holland, A dictionary of English plant-names (1886); Gareth H. Browning, The Book of wild flowers and the story of their names (1936); Rob. Fisher, The English names of our commonest wild flowers (1934-35); Georrfrey Grigson, The Englishman's Flora (1955); Ch. Beauquier, Faune et flore populaires de la Franche-Comte Tome 2 (1910); 0. Penzing, Flora popolare Italiana (1924); K. Bouda & D. Baumgartl, Nombres vascos de las plantas (1955).

Weitere Quellenhinweise:

1. Botaniska utflygter 2 (1852), 113. 2. Blyttia 8 (1950), 103. 3. Nysvenska studier 31 (1952), 122 vgl. 35 (1956), 56. 4. Revue des traditions populaires 13 (1898), 207. 5. Studi Trentini 1926, cl. II, 7, 128; auch palota 'kleine Stange' (ibid.).

5a. Anthropological Papers of the University Alaska 6 (1957), 34. 6. jahrb. d. Dobrudschadeutschen 1963, 44. 7. Die Heimat 64 (1957), 251.

7a. A. Constantin & P. Gave, Flore populaire de la Savoie (1908), 54. 8. Dulletin de Folklore 1(1894), 271. 9. Alice M. Coats, Flowers and their histories 11956), 127, 130 nach Wm. Hanbury,

A complete body of Planting and gardening (1770). 10. Dansk Have-Tidende 1864, 198f. 11: Jacq. Rousseau & Marcel Raymond, Etudes ethnobotaniques Quebecoises (1945),

104. 12. Abhandl. d. Naturwiss. Vereins zu Bremen 2 (1869-71), 266. 13. Anthropological Records 13.6(1952), 381. 14. Wissensch. Mitt. aus Bosnien u. d. Hercegovina 10 (1907), 626. 15. Tidsskrift for Valdres historielag ny rk. 6 (1949), 195: I. pumila, I. germanica. 16. P. Font Quer, Plantas medicinales (1962), 916

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28 oder 40 Chromosomen... Walter Erhardt

...das ist hier die Frage. Der Spezialist weiß natürlich sofort, daß hier nur Iris der Series Sibiricae gemeint sein können, denn diese werden in die beiden Subseries Sibiricae und Chrysographes unterteilt. Hauptunterscheidungsmerkmal sind die beiden oben genannten Chromosomenzahlen, es gibt aber auch noch eine Reihe weiterer Unterscheidungspunkte.

Unterschiede der beiden Subseries

Siriricas Chrysograpes

Species I. sanguinea I. sibirica

I. chrysograpes I. clarkei I. delavayi I. forrestii I. wilsonii

I. bulleyana I. dykesii I. phragmitetorum

Herkunft Zentraleuropa und Asien Südwest-China, konzentriert auf Yunnan und Himalayagebiet

Chromoso- menzahl

2n = 28 2n = 40

Morpholo- gie

Blütenscheide kurz . Oberseite der Samenkapseln stumpf Samenkapseln sind hart

Blütenscheide länger als 5 cm Überseiten der Samenkapseln haben Spitzen Samenkapseln lassen sich drücken

Zur genaueren Unterscheidung soll aber noch etwas näher auf die einzelnen Species eingegangen werden:

I. sanguinea (Donn 1811): Die Species wurde 1794 von Thunberg entdeckt und als I. orientalis bezeichnet. Ihre Heimat ist Sibirien, sie kommt jedoch auch in China und Japan vor. Die blauvioletten Blüten haben rundere Hängeblätter als die der I.

sibirica, sie sind überzogen mit einem Netz von dunklen Adern. Die Höhe

1/83-1 59

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variiert, doch ist der Blütenstengel stets kürzer als das Laub. Die Blütezeit liegt kurz vor der der I. sibirica.

I. sibirica (Linne): Sie ist verbreitet über ganz Mitteleuropa bis ins westliche Sibirien. Die dunkelblauen Blüten haben längliche Hängeblätter, die einen weißen Nagel haben und hell-lila geadert sind. Die Höhe beträgt je nach Lokalform 60 bis 120 cm, die Blütezeit liegt im Juni.

Von den Chrysographes werden nur 5 als echte Arten angesehen, während man bei I. bulleyana, I. dykesii und I. phragmitetorum Naturhybriden vermutet. Beweisen läßt sich dies allerdings nicht, der einzige Anhaltspunkt ist der, daß aus Samen gezogene Arten stark variieren.

I. chrysographes (Dykes 1911): Bereits 1908 von Wilson entdeckt, wurde die Art später von Dykes benamt. Die mittelgroßen Blüten sind samtig dunkelviolett, die Hängeblätter besitzen eine goldgelbe Zeichnung, von der die Art ihren Namen hat. Blütezeit etwa Mitte Juni. Laub und Blütenstengel sind etwa gleichlang, und zwar 40 bis 60 cm hoch. Neben viel Bodenfeuchtigkeit behötigt die Art auch hohe Luftfeuchtigkeit.

I. clarkei (Baker 1892): Diese Iris wurde bereits 1848 von Hooker am Naturstand-ort in Darjeeling (3000 m ü. M.) gemalt, 1875 von Clarke gesammelt und schließlich 1892 von Baker nach diesem benannt. Die Blüten variieren von mittelblau bis purpurrot, die fast waagrechten Domblätter sind gewellt. Die Hängeblätter besitzen einen weißen Fleck und sind gelegentlich geadert. Die Höhe beträgt 50 bis 60 cm, die Blütezeit liegt Anfang Juni.

I. delavayi (Micheli 1895): Bereits 1892 führte Abbe Delavay diese Art, die er 3 Jahre zuvor in Szechuan (Südwestchina) entdeckt hatte, nach Europa ein. Die Blüten sind dunkelrotviolett bis purpurviolett mit einem weißen Fleck und weißer Zeichnung. Die Blütenstengel sind 100 bis 130 cm lang, sie ragen weit über das Laub hinaus. Blütezeit ist der Juni bis Anfang Juli. Als ausgesprochene Sumpfpflanze benötigt diese Sorte im heimischen Garten viel Feuchtigkeit.

I. forrestii (Dykes 1910): Die Art wurde nach G. Forrest benannt, der sie in Yunnan gefunden hatte. Die Höhe beträgt nur 35 bis 55 cm, der Blütenstengel trägt oft nur eine Blüte von buttergelber Farbe. Die Domblätter stehen im Gegensatz zu I. wilsonii aufrecht, die Hängeblätter haben einen dunkelgelben, rotbraun geaderten Fleck. Diese Iris gedeiht auch bei uns gut, benötigt aber viel Feuchtigkeit. Blütezeit Mitte bis Ende Juni.

I. wilsonii (Wright): Die ersten Pflanzen dieser Art wurden 1907 von Wilson in Yunnan gefunden und später von Wright nach ihm benannt. Die Blüten sind gelb wie bei I. forrestii, aber von dieser leicht zu unterscheiden. Die Domblätter stehen im Winkel von 45° nach außen, so daß die Blüten breiter als höher sind. Sie erscheinen Ende Mai bis Anfang Juni. Die Höhe beträgt 60 bis 70 cm, die Blüten

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stehen sehr schön über dem Laub. Diese Species wird mit Trockenheit eher fertig als I. forrestii.

Bei den folgenden drei Arten handelt es sich, wie schon gesagt, um Species ( ?) mit ungeklärter Herkunft:

I. bulleyana (Dykes): Die Pflanze wurde von A. K. Bulley gefunden und an Dykes gesandt, der sie 1919 beschrieb. Am Naturstandort wurde sie nie mehr gesehen, so daß es sich auch um eine Naturhybride aus Bulleys Garten handeln könnte. Die Blüten sind hellblau-violett, wobei die Domblätter dunkler geadert sind. Die Hängeblätter besitzen eine purpurblau geaderte gelbe Zone. Die Höhe beträgt 50 cm, die Blütezeit liegt Anfang Juni.

I. Dykesii (Stapf): Schon die Herkunftsangabe "China" ist so allgemein, daß ein Garten wahrscheinlicher ist. Die Blüten verschiedener Pflanzen der gleichen Art sind sich oft nicht ähnlich, jedoch im allgemeinen purpurviolett. Die Hängeblätter haben im Zentrum weißgelbe Adern. Laub und Blütenstengel sind etwa 80 cm hoch, Blütezeit ist Mitte Juni bis Anfang Juli.

I. phragmitetorum (Handel-Mazetti): Die Pflanze wurde im Phragmites-Sumpf in Nordwest-Yunnan gefunden und ist kaum in Kultur. Die Blüten sind dunkelblau, die Hängeblätter haben einen weißen Fleck. Die Pflanze wird etwa 45 cm hoch, die Blütezeit liegt Anfang Juni.

Da die 28-chromosomigen und die 40-chromosomigen Sibiricas von verschiede-ner geographischer Herkunft sind, differieren auch die Kulturbedingungen etwas. Dies gilt natürlich auch für die Hybriden mit entsprechender Chromosomenzahl. Sibiricas der Subserie Sibiricae bevorzugen einen leicht sauren Boden (pH 5 - 6,5), akzeptieren jedoch auch leichten Kalkgehalt, weshalb man sagen kann, sie gedeihen bei 4,5 - 8 pH gut. Sie vertragen jede Temperatur ob Frost oder Hitze. Am liebsten stehen sie am (nicht im!) Wasser, aber sie kommen bei ausreichendem Gießen auch auf sandigen, mit Torf angereicherten Böden. Selbst Trockenperio-den überstehen sie ohne größere Schäden.

Die Chrysographes hingegen sind gerade in letzterem Punkt sehr empfindlich. Sie haben generell einen etwas größeren Wasserbedarf und lieben auch keinen Kalk. Der ideale pH-Wert ist 5,8. Besonders bei jungen Pflanzen sollten keine Wachstumsstörungen eintreten, weshalb Frühjahrspflanzung vorzuziehen ist. Bei Chrysographes sind Frostschäden nach der Herbstpflanzung ein größeres Risiko als bei den Sibiricae; jedoch ist für beide Series zu sagen, daß Frühjahrspflanzung besser ist.

28-chromosomige und 40-chromosomige Sibiricas kreuzen innerhalb der einzelnen Subseries sehr gut miteinander, jedoch so gut wie garnicht bei verschiedenen Chromosomenzahlen der Eltern. Eine Ausnahme ist die Sorte 'Fortell' (McGarvey), sie entstand aus I. forrestii x 'Super Ego'.

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Wegen der größeren Farbpalette dürfte die Zucht mit 40-chromosomigen Sibiricas in Zukunft sehr interessant sein. Erste Erfolge deutscher Züchter sind: 'Berliner Riesen' (Tamberg), 'Blaue Wiesenmotte' (Ahlburg), 'Regentrude' (Ahlburg), 'Wiesenprinzess' (Ahlburg), 'Sperber' (Berlin) und 'Starting Calsibe' (Tamberg).

Weitere züchterische Möglichkeiten ergeben sich aus der Tetraploidisierung der Sorten (von den ogen genannten sind die letzten beiden tetraploid), die sowohl bei 28- als auch bei 40-chromosomigen Iris möglich ist. Eine der ersten überhaupt registrierten tetraploiden Sorten war 'Tetrafor' von Max Steiger (1964). Leider ging sie während seiner langen Krankheit verloren. Häufig findet man bei den Sibiricas auch Chimären mit sowohl di- als auch tetraploiden Blüten, erkennbar an der verschiedenen Größe der Blüten an der selben Pflanze.

Im Gegensatz zu den Bartiris steht die Zucht der Sibiricas erst am Anfang, deshalb dürften auch die kommenden Jahre bestimmt einiges Interessantes für uns bringen.

J. sib. 'Fortell'

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Die "schönsten und besten" Hemerocallis in Mittel-Europa 1982

The most beautiful and best "Hemerocallis in Central Europe 1982 Zusammengestellt von / compiled by Bruno Müller, Palmengarten Siesmayerstr. 61, D-6000 Frankfurt am Main 1 Eckard Berlin/Biberach — Walter Erhardt/Langenstadt — Gudrun Ewald/Leiferde — Ulrich Fischer/Braunschweig — Johannes Hübner/Wetter — Annemarie Groene-wald/Korschenbroich — Diethart Köcher/Rödermark — Prof. Franz Kurzmann/Ba-den bei Wien — Christine Mayer/Neuhausen — Dr. Ernst Müller/Uslar — Werner Müller/Bernkastel — Dieter Mutke/Altenholz — Werner Reinermann/Schöppin-gen — Cai von Rumohr/Sulzburg — Irmtraud Rieck/Bad Rappenau — Egon Schenk/ Duisburg — Heinrich Schmidt/Schöneck — Susanne Weber/Sulzburg — Fachhoch-schule Freising-Weihenstephan (Hermann Müsse') — Rainer Zeh/Frankfurt — Erich Zelina/Wien — Ernst Stobberg/Leverkusen

großblütige — big flower 1982 1981 37 15 'Queen Eleanor' (T) 38 - 'Hassie Garren' 39 - 'Summer Wine' 40 - 'Turned on' (T) 41 'Chicago Weathermaster' (T) 42 - 'Top Priority' 43 35 'Scarlet Kirtle (T) 44 - 'Grecian Gift' 45 20 'George Cunningham'

46 - 'Arriba' (T) 47 29 'Orient' 48 '23. Psalm' 49 'Haymaker' 50 'Mountain Violet' (T) 51 'Limited Edition' 52 16 'Lanning Roper' 53 'Loisteen Kirkman' (T) 54 'Ice Camival' 55 'Admiral Nelson' 56 'Golden Geisha' 57 'Jim Cooper' 58 'White Temptation' 59 30 'Crown Royal' (T) 60 41 'Ruffled Apricot' (T)

1982 1981

1 1 'Norton Orange' (T)

2 4 'Bruno Müller' (T)

3 9 'Norton Hall' (T)

4 7 'Elaine Strutt' (T)

5 2 'Serene Madonna'

6 6 'Lusty Lealand' (T)

7 5 'Northbrook Star' (T)

8 - 'Oriental Sunrise' (T)

9 13 'Oriental Ruby' 10 3 'Carthweels'

11 11 'Rhine lourney'

12 21 'Mary Todd' (T)

13 12 'By Myself' (T)

14 25 'Bess Ross'

15 8 'Shining Plumage' 16 24 'Stafford'

17 'Astolat' (T)

18 10 'Winsome Lady'

19 'Moment by Moment'

20 19 'Erin Prairie' (T)

21 32 'Song of Roland' (T) 22 40 'Cornwall'

23 17 'Patsy Hewan'

24 45 'Catherine Woodberry'

25 'Spanish Brocade'

26 - 'David Cox' (T) 27 - 'Hortensia'

28 48 'Fannie Stadler'

29 23 'Clarence Simon'

30 46 'Sail on'

31 14 'Brilliant Red'

32 - 'Rainbow Gold' (T)

33 'Bernhard Thompson' (T)

34 lock Randall' (T)

35 - 'Patricia Velvet' (T)

36 34 'Luminous Iewel'

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kleinblütige — small flower 1982 1981

Miniatur 1982 1981

1 1 'Green Flutter' 1 1 'Corky' 2 9 'Ed Murray' 2 8 'Puddin' 3 5 'Lemon Bells' 3 5 'Bestie Ferris' 4 2 'Lord Camden' 4 12 'Stella de Oro' 5 10 'Elijah' 5 - 'Little Grapette' 6 6 'August Orange' 6 2 'Golden Chimes' 7 4 'Tang' 7 - 'Lade Wart' 8 3 'Little Rainbow' 8 6 'Daily Bread' 9 17 'Lullaby Baby' 9 4 'Thumbelina'

10 26 'White Lade' 10 9 'Lona Eaton Miller' 11 - 'Pony' 11 18 'Tinkerbell' 12 - 'Mood Indigo' 12 3 'Curls' 13 - 'Lady Inara' 13 10 'Buffy's Doll' 14 - 'Suzie Wong' 14 16 'Bitsy' 15 - 'Mighty Mogul' (11 15 'Siloam Red Toy' 16 30 'Little Business' 16 25 'Raindrop' 17 13 'Sweet Harmony' 17 - 'Lemon Drops' 18 21 'Netsuke' 18 'Little Joy' 19 8 'McPick' 19 - 'Bridget' 20 24 'Red Precious' 20 7 'Kokeshi' 21 15 'Little Skipper' 21 26 'Barbary Corsair' 22 - 'Lavaliere' 22 - 'Munchkin Moon' 23 - 'Siloam Little Girl' 23 21 lest' 24 7 'Bambi Doll' 24 17 'Little Fantasy' 25 12 'Congo Chant' (T) 25 - 'Cream Baby' 26 - 'Loving Memories' 26 'Ginger Peachy' 27 14 'Hope Diamond' 27 13 'Little Fellow' 28 - 'Zitronenfalter' 28 'Everyblooming Doll' 29 16 'Gossip' 29 - 'Baby Betsy' 30 11 'Songster' 30 'Little Missy' 31 - 'Cologne Girl' (T) 31 'Little Cadet' 31 - 'Kevin Kennon' 32 - 'Red Mittens' 32 23 'Limeade' 33 15 'Lula Mac Pumell' 33 - 'Hi de Ho' 34 'Little Wine Cup' 34 - 'Voodoo Doll' (T) 35 19 'Little Lassie' 35 22 'Semper Fidelis' 36 'Cosmic Hummingbird' 36 - 'Recent Vintage' 37 'Ruth Ann' 37 - 'Teenager' 38 'Tiny Pumpkin' 38 - 'Isaac' 39 'Little Swan' 39 - 'Leesa Dawn' 40 'Little Idy' 40 - 'Bed of Roses' 41 'Fat Angel' 41 'Dwarf King' 42 - 'Little Showoff' 42 43

18 'Red Rum' 'Chapultepec'

43 44

- 'Asa' (T) 11 'Little Woman'

44 - 'Low Note' (T) 45 'Little pink Charmer' 45 - 'Little Greenie' 46 'Siloam hine Bug' 46 27 'Siloam Bo Peep' 47 - 'Baby Ruth' 47 - 'Todd Monroe' 48 - 'Fox Grape' 48 'Apricot Angel' 49 'Spritly Lass' 49 - 'David Paul French' 50 - 'Little Green Apple' 50 - 'Green Puff' 51 'Toma'

52 - 'Pixie Parasol' 53 30 'Bumble Bee' 54 - 'Little Prince' 55 20 'Baby Julia'

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.ast

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Hell =, schwefel", zitronengelb groß light, sulphur, lemon yellow big fl.

7 'Northbrook Star' (T) 20 'Erin Prairie' (T) 38 'Hassie Garden' 51 'Limited Edition' 52 'Lanning Roper' hellgelb kein — small 1 'Green Flutter' 3 'Lemon Bells?

14 'Suzie Wong' 28 'Zitronenfalter' 30 'Songster' 32 'Limeade' 38 'Isaac' 45 'Little Greenie' 50 'Green Puff' Hellgelb Miniatur 1 'Corky' 2 'Puddin'

14 'Bitsy' 16 'Raindrop' 17 'Lemon Drops' 23 lest' 28 'Everblooming Doll' 37 'Ruth Ann' 50 'Little Green Apple' Mittel =, gold =, orangegelb groß middle, golden, orange yellow big 10 'Carthweels' 12 'Mary Todd' (T) 13 'By Myself' (T) 27 'Hortensia' 55 'Golden Geisha' Mittelgelb Miniatur 4 'Stella de Oro' 6 'Golden Chimes' 8 'Daily Bread'

10 'Lona Eaton Miller' 22 'Munchkin Moon'

Orange großblütig — orange big fl. 1 'Norton Orange' (T)

22 'Cornwall' 32 'Rainbow Gold' (Ti Orange kleinblütig — small fl. 6 'August Orange'

19 'McPick' 21 'Little Skipper' Orange Miniatur 3 'Bertie Ferris' 9 'Thumbelina'

11 'Tinkerbell' 38 'Tiny Pumkin' 43 'Asa' (T) Bräunlich, kupfer, Bernstein, brownish, copper, amber, big 33 "Bernard Thompson' (T) 35 'Paprica Velvet' (T) bräunlich klein — brownish small 33 'Hi de Ho' 49 'David Paul French'

Orangerot groß — orange red big 2 'Bruno Müller' (T) 3 'Northon Hall' (T)

40 'Turned On' (T) 57 'um Cooper' Orangerot klein — small 5 'Elijah'

35 'Semper Fidelis' 42 'Red Rum' Rot großblütig — red big fl. 6 'Lusty Lealand' (T) 8 'Oriental Sunrise' (T)

14 'Bess Ross' 15 'Shining Plumage' 21 'Song of Roland' (T) 26 'David Cox' (T) 28 'Fannie Stadler: dunkel rot 30 'Sail on' 31 'Brilliant Red' 42 'Top Priority' 43 'Scarlet kirtle' (T) 55 'Admiral Nelson'

Rot kleinblütig — red small fl. 4 'Lord Camden': dunkel rot

20 'Red Precious' 43 'Chapultepec' 44 'Low Note' (T) Rot Miniatur 45 'Siloam Red Toy' 32 'Red Mittens' 49 'Spritely Lass' dunkelrot, weinrot eroßbl. dark red, wine red big fl. 9 'Oriental Ruby'

16 'Stafford' 28 'Farune Stadler': rot 45 'Arriba' (T) dunkelrot klein — small 4 'Lord Camden': rot 7 'Tang'

15 'Mighty Mogul' (T) 34 'Voodoo Doll' (T): fast schwarz dunkelrot Miniatur 18 'Little foy' Fast schwarz groß — nearly black, big 49 'Haymaker: dunkel rot fast schwarz klein — nearly black, small 2 'Ed Murray'

12 'Mood Indigo': violett 25 'Congo Chant' (T): purpur 34 'Voodoo Doll' (T): dunkel rot Fast schwarz Miniatur 19 'Bridget': dunkel rot Lila — violett groß Lilac — violet big 24 'Catherine Woodbery' 39 'Summer Wine' 41 'Chicago Weathermaster' (T) 50 'Mountain Violet' 53 'Loisteen Kirkman' (T)

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Lila — violett klein — small 12 'Mood Indigo': fast schwarz 36 'Recent Vintage' lila — violett Miniatur 5 'Little Grapette': purpur 7 'Little Wart'

21 'Barbary Corsair' 27 'Little Fellow' 35 'Little Lassie' 48 'Fox Grape': purpur Lilarosa — rosalila groß lilac pink 19 'Moment by Moment' Purpur großbl. — purple big fl. 23 'Patsy hewan' purpur klein — small 25 'Congo Chant' (T): fast schwarz purpur Miniatur 5 'Little Grapette': violett

20 'Kokeshi' 34 'Little Wine Cup' 48 'Fox Grape': violett Rosarot — lachsrosa großbl. rose — salmon big fl. 4 'Elaine Strutt' (T)

34 'Jock Randall' (T) 44 'Grecian Gift' rosarot — lachsrosa klein — small 16 Little Business' 40 'Bed of Roses' Rosarot — lachsrosa Miniatur 24 'Little Fantastic' 29 'Baby Betsy' 47 'Baby Ruth' Rosa gropbl. — pink big 18 'Winsome Lady' rosa klein — pink small fl. 31 'Kevin Kennon' Rosa Miniatur Pink 45 'Little Pink Charmer' 55 'Baby Julia' weiß — fast weiß groß — nearly white 5 'Serene Madonna'

11 'Rhine Joumey' 17 'Astolat' (T) 36 'Luminous Jewel' 54 'Ice Camival' 58 'White Temperation' fast weiß kleinbl. — nearly white small 9 'Lullaby Baby'

10 'White Jade' 18 'Netsuke' 26 'Loving Memories' 27 'Hope Diamond' 39 'Leesa Dawn' fast weiß Miniatur 25 'Creme Baby' 39 'Little Swan'

Andere Farben großbl. other colours, big fl. 29 'Clarence Simon' 37 'Queen Eleanor' (T) 45 'George Cunningham' 60 'Ruffled Apricot' (T) andere Farben klein other colours small 8 'Little Rainbow'

13 'Lady Inara' 22 'Lavaliere' 24 'Bambi Doll' 31 'Cologne Girl' (T) 37 'Teenager' 48 'Apricot Angel'

Andere Farben Miniatur 12 'Curls' 33 'Lula Mae Purnell' 41 'Fat Angel' 52 'Pixie Parasol' 54 'Little Prince' A. klein 11 'Pony' A. Miniatur 51 'Toma' B. Auge, großbl. — eye, big flower 47 'Orient' 48 '23. Psalm' B. Auge kleinbl. — small fl. 17 'Sweet Harmony' 23 'Siloam Little Girl' 29 'Gossip' 41 'Dwarf King' 46 'Siloam Bo Peep' 47 'Todd Monroe' B. Auge, Miniatur

B. Auge, Miniatur — eye 13 'Buffy's Doll' 26 'Ginger Peachy' 31 'Little Cadet' 36 'Cosmic Hummingbird' 40 'Little Idy' 42 'Little Showoff' 44 'Little Woman' 46 'Siloam June Bug' 53 'Bumble Bee' C. gesäumt, großbl. — edged, big fl. 25 'Spanish Brocade' 59 'Crown Royal' (T) C. gesäumt Miniatur 30 'Little Missy'

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Für die Freunde der Heilkräuter

Das Bohnenkraut (Satureja hortensis)

Martel Hald

Weit besser mundet und verdaut die Bohne mit dem Bohnenkraut;

den Wohlgeschmack hilft es zu krönen, was man besonders muß erwöhnen.

Des hohen Werts war man schon sicher in ältesten der Kräuterbücher Gehört in jeden Kräutergarten;

kannst halten dir davon zwei Arten. Die Art, die jährlich du ziehst an,

die größ're Wirkung zeiget an. Halt auch getrocknet' Kraut bereit, denn grünen tut's nur kurze Zeit.

Das, welches zählt zu den Perennen, mußt drum auch in den Garten nehmen. —

Gib oft dies Kraut den Speisen bei, was dich vor Blähungen hält frei! —

Und Bohnenkraut als Tee zu nehmen, sollt' man sich außerdem bequemen, wenn Würmer jeder Art dich plagen,

ob Gicht und Rheuma du mußt klagen, hast Harnstein, Durchfall, Magenkrämpfe! —

Besonders mach' dir Tee und Dämpfe, wenn ist einmal der Hals erkrankt! —

Und groß' Erleichterung erlangt der Asthmaanfall durch den Tee! 5

Man geht, merkt man sich dies, nie fehl! — • fei 1.,

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Vortrefflich setzt dies Kraut man ein bei nied'rem Blutdruck obendrein; man muß es neben Ysop nennen,

weil hier den Wert nicht viele kennen! —

Insonderheit dem Bohnenkraut hat man sich einstens anvertraut,

wenn war die Liebesglut im Sinken; im "Liebestrank" drum war zu finden

dies Kraut vorweg in jedem Fall; man wußte davon überall,

denn trefflich würden neu geweckt Keimdrüsen drob und angeregt.

Ein Eßverbot deshalb in Klöstern dem Mönch galt in der Zeit von gestern.

Im Falle eines Falles nimm vom Kraut viel innerlich und trimm

dich ganz besonders noch damit, was dir hält deine Kräfte fit,

indem du frischem Bohnenkraut und Bockshornklee dich anvertraust:

Die Wirbelsäul' damit reib' ein recht oft, — nie Schaden wird das sein!

Es zeitigt dies 'ne große Kraft! — Auch Überangestrengten schafft die Einreibung gar groß Gewinn,

im Wechsel Salbei, Rosmarin zum Bohnenkraut und Thymian,

was helfen nur, nie schaden kann. Wie neu belebt wirst du dich fühlen,

was könnte manchen Kummer stillen! —

Nimm Bohnenkraut bei Impotenz, dann bleibst du lebenslang im "Lenz"!

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Fachgruppen Fachgruppenleitung Iris: Erhard Wörfel, Meisenweg 1, 6234 Hattersheim 3

Lilien: Andreas Winkler, Kleinsendelbach 97, 8524 Post Neunkirchen

Hemerocallis Bruno Müller, Gartenarchitekt, Palmengarten Frankfurt,

Siesmayerstraße 61, 6000 Frankfurt

Manfred Waener, Tulpenweg 15, 7064 Remshalden-Grunbach Klaus Kaiser, Angerweg 11, 8632 Neustadt b. Coburg Artur Winkelmann, Zieglerweg 13, 8901 Aindling

Prof. Dr. Joseph Sieber Federführender der Arbeitsgemeinschaft Staudensichtung Fachhochschule Weihenstephan 8050 Freising 12

Jede Seite enthält unten in der Mitte Erscheinungsnummer und die römische Zahl nachstehender Einteilung; zum Beispiel 2/73 — II, d. h. der Artikel ist aus Nr, 2/73, Fachgebiet Lilien.

Geben Sie bei Ihren Berichten die Nummer mit an, unter welcher eingereiht werden soll.

Iris II

Lilien III Hemerocallis IV Prachtstauden V Wildstauden VI

Gräser und Farne VII Zwiebel- und Knollengewächse VIII Steingartenpflanzen und alpine Stauden IX

Sumpf- und Wasserstauden X

Züchtung und Staudensichtung XI Staudenverwendung XII Staudenpflege XIII Kleine und große Staudenprobleme XIV Gartentips — Sie fragen, wir antworten

Verschiedenes

Prachtstauden: Steingartenpflanzen und

alpine Stauden: Wildstauden: Gräser und Farne: Zwiebel- und Knollengewächse: Sumpf- und Wasserstauden: Berichterstattung

über Staudensichtung:

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Inhalt Seite

Vorwort/Hermann Hald, Dörrenklingenweg 35, 7114 Pfedelbach-Untersteinbach 3 „Foerstergarten" wird wieder in alter Pracht erblühen(Zeitungs.-Notiz aus Potsdam) 5 IGA 83 München — ein kleiner überblick/Manfred Manger, Weidenstr. 7, 8069 Reichertshausen 6 Iris- und Hemerocallis-Pflanzplan der IGA 83 München 8 Hallenschau — Programm IGA 83 München 10 Kleines Staudenbrevier von A-Z/Landschaftsarchitekt Horst Opitz, Tannenweg 11,

6338 Hüttenberg, OT Rechtenbach 12 Aus meinem Notizbuch/Fritz Köhlein, Wiesenstr. 4,8581 Bindlach üb. Bayreuth 15 Blick ins Nachbarland — Blumen als Hobby in der Tschechoslowakei/Dr. Jiri Josifko, Prag 10,Novo-

straänickä (Durchgesehen v. Dipl. Ing. Helmut Oberbeck, Achalmstr. 10, 7150 Backnang) 17 Winter im Alpinum/Horst Opitz, Tannenweg 11, 6338 Hüttenberg, OT Rechtenbach 22 3 Jahre Fachgruppe „Steingartenpflanzen und alpine Stauden", III. Teil/Manfred Wagner,

Tulpenweg 15, 7064 Remshalden-Grunbach 23 Bezaubernde Presolana, Bericht eines Pflanzensammlers/Dipl. Ing. Helmut Oberbeck,

Achalmstr. 10, 715 Backnang 26 Primeln rund um das Jahr/Fritz Köhlein, Wiesenstr. 4, 8581 Bindlach üb. Bayreuth 31 Eine robuste Großstaude, Telekia speciosa/Artur Winkelmann, Zieglerweg 13, 8901 Aindling 34 - Polystichnum andersonii HOPKINS (Trichter-Schildfarn)/Helmuth Schmick,

Im Grund 6, 2056 Glinde 36 Aussaat und Aufzucht von Eremurus/Dipl.-Ing. Carl Feldmaier, Ringstr. 2,8340 Pfarrkirchen 37 Narzissen in Südspanien/Klaus Kaiser, Anglerweg 11, 8632 Neustadt b. Coburg 38 Nachtrag: Herbstblühende Schneeglöckchen/Klaus Kaiser, Anglerweg 11,8632 Neustadt b. Coburg 39 Zweiter Rundbrief der Fachgruppe „Gräser und Farne", 2. Teil/Helmuth Schmick,

Im Grund 6, 2056 Glinde 41 Die Rasenschmiele/Artur Winkelmann, Zieglerweg 13, 8901 Aindling 45 Steppensommer 82/Rosemarie Leutert 46 Internationaler Iris-Wettbewerb Florenz 1982 47 Pflanzzeit für Sibiricas/Jennifer Hewitt, übers. Walter Erhardt,Langenstadt 64,

8581 Neu*ossenfeld 47 Die Preisträger der AIS um 1982 -Tall Bearded/Rainer Zeh, Max-Beckmann-Str. 5, 6000 Frankfurt 49 Die volkstümlichen Iris-Namen/V. J. Brondegaard, Pueblo Cömpeta, Malaga 53 28 oder 40 Chromosomen/Walter Erhardt, Langenstadt 64,8581 Neudrossenfeld 59 Die „schönsten und besten" Hemerocallis in Mittel-Europa 1982/Dipl. Ing. Bruno Müller,

Palmengarten, Frankfurt, Siesmayerstr. 61, 6000 Frankfurt/M. 63 Für die Freunde der Heilkräuter: Das Bohnenkraut/Martel Hald , Dörrenklingenweg 35,

7114 Pfedelbach-Untersteinbach 67

GESELLSCHAFTSNACHRICHTEN 1 Neue Mitglieder 3 Termine der Regionalgruppen 6 Ein aufregendes Gartenjahr! (Region Dortmund)/Horst Weihrauch 14 Bußtagstreffen der Reg.-Gruppe Hannover/Marlene Ahlburg, Hohes Feld 22, 3171 Rötgesbüttel 18 Der Staudengarten, eine Zeitschrift für Staudenfreunde?/Karlheinz Marx, Bahnstr. 36,

8602 Pettstadt b. Bamberg 21 Zwanzig fahre Brünner Liliengesellschaft 24 Buchbesprechungen 25