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DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL ® DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen AUSGABE 3|2008 DRUCKPUNKT Hochdruckliga ISSN 1619-0637 Impfen – Die Zukunft? Nina Ruge Essen mit Mehrwert? Die Impfung gegen Bluthochdruck ist eine viel verspre- chende Therapie. Doch eine Anwen- dung ist erst in fünf Jahren zu erwarten. Die Journalistin hat durch eine Freundin erfahren, wie wichtig Blut- drucksenker sind: Sie können Leben retten. Funktionelle Lebensmittel sollen eine über den Nährwert hinaus- gehende Funktion haben. Aber nicht alle halten, was sie versprechen. Wieviel Salz enthalten Wieviel Salz enthalten unsere Lebensmittel ? unsere Lebensmittel ? Experten der Deutschen Hochdruckliga rufen zur bundesweiten Kampagne gegen zuviel Salz auf Experten der Deutschen Hochdruckliga rufen zur bundesweiten Kampagne gegen zuviel Salz auf

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DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL® – DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT

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Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen

AUSGABE 3|2008

DRUCKPUNKTHochdruckliga

ISS

N 1

619-

0637

Impfen – Die Zukunft? Nina Ruge Essen mit Mehrwert?

Die Impfung gegen Bluthochdruck ist eine viel verspre-chende Therapie. Doch eine Anwen-dung ist erst in fünf Jahren zu erwarten.

Die Journalistin hat durch eine Freundin erfahren, wie wichtig Blut-drucksenker sind: Sie können Leben retten.

Funktionelle Lebensmittel sollen eine über den Nährwert hinaus-gehende Funktion haben. Aber nicht alle halten, was sie versprechen.

Wieviel Salz enthaltenWieviel Salz enthalten unsere Lebensmittel ? unsere Lebensmittel ?

Experten der Deutschen Hochdruckliga rufen zur bundesweiten Kampagne gegen zuviel Salz aufExperten der Deutschen Hochdruckliga rufen zur bundesweiten Kampagne gegen zuviel Salz auf

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 3EDITORIAL

Freunde fürs Leben

Bluthochdruck? Für mich war das nie

ein Thema. Mit 105 / 55 mm Hg befi n-

de ich mich zeitlebens außerhalb der

Gefahrenzone. Doch zwei Erfahrungen

haben mich für das Thema sensibel

gemacht.

Zunächst war eine Sendung meine er-

ste Erfahrung. Ich habe im April dieses

Jahres eine Stunde lang das Thema

„Stiller Killer in den Adern – Risiko Blut-

hochdruck“ im „Wissenschaftsforum

Petersberg“ auf PHOENIX moderiert.

Drei Top-Spezialisten – Professor Dr.

Hermann Haller, Professor Dr. Friedrich

C. Luft und Dr. Andreas Barner – sowie

unser Ex-Außenminister Hans-Dietrich

Genscher als Betroffener saßen auf

dem Podium. Natürlich hatte ich mich

intensiv in das Thema eingearbeitet –

und ich erschrak. Weil ich erst in diesem

Moment wirklich verstand, auf welcher

Zeitbombe so viele Menschen sitzen.

20 Millionen Menschen allein in Deutschland hat der

stille Killer Bluthochdruck im Visier. Er hätte kaum eine

Chance – WENN uns allen seine Gefährlichkeit bewusst

wäre! Doch das ist ja das Hinterhältige an ihm: Er kommt

auf Samtpfoten. Man spürt ihn nicht. Und mehr als die

Hälfte der Bedrohten öffnet ihm ahnungslos die Tür. Weil

sie sich nicht schützen – keine Blutdrucksenker nehmen.

Und damit bin ich bei Erfahrung Nummer zwei: Bei ei-

ner guten Freundin. Sie war Zeit ihres Lebens vollkom-

men gesund – und ihr Standardspruch war immer, wenn

es um das Altwerden ging: ‚Ich falle mit 96 topfi t vom

Barhocker, mit einem Glas Whisky in der Hand.“ Sport

getrieben hatte sie nie, was ihrem Gewicht nicht wirk-

lich zuträglich gewesen war. Doch ihr Blutdruck – immer

vorzüglich. Dann, eines Tages, nach einer extremen pri-

vaten Stress-Situation, der Schock. Sie

war zum Internisten gegangen, weil

sie nachts vor Herzklopfen nicht mehr

schlafen konnte. Die Diagnose: Mas-

siver Bluthochdruck. Therapie: Sport,

Gewichtsreduktion und vor allem: Blut-

drucksenker. Mit der Perspektive: Ein-

nahme ein Leben lang. Für sie brach

eine Welt zusammen. Nun war sie über

60 Jahre lang völlig gesund gewesen,

hatte nie Tabletten nehmen müssen –

und nun das. Innerlich wehrte sich al-

les gegen die tägliche Blutdrucksenker-

Pfl icht. Sie studierte den Beipackzettel

bis auf Punkt und Komma. Und siehe

da. Obwohl das Medikament in ihrem

Fall recht niedrig dosiert war, zeigten

sich etliche der beschriebenen Ne-

benwirkungen im Vollbild. Schwindel.

Antriebslosigkeit. Ja, Depression. So

stark, dass an eine Lebensstiländerung

mit Sport und Gewichtsreduktion nicht

zu denken war. Sie haderte Tag für Tag mit sich und der

Medikamentenschachtel. Sie wollte doch immer mit 96

topfi t vom Barhocker…

In einem unserer zahlreichen Telefonate sagte ich bei-

läufi g zu ihr: „Mach dir bitte, bitte bewusst, welches Ri-

siko du läufst, wenn du die Tabletten absetzt. Sie sind

deine Freunde! Sie beschützen dich! Akzeptiere sie als

deine neuen, dauerhaften Gefährten in deinem Leben.“

Sie horchte auf. Sie sagte: „Da denke ich drüber nach.

Vielleicht sind die Dinger wirklich Freunde fürs Leben.“

Herzlichst Ihre

Nina Ruge

Die Moderatorin und Jour-

nalistin Nina Ruge mode-

rierte von 1997 bis 2007

das tägliche Promi-Maga-

zin „Leute heute“. Davor

präsentierte sie zahlreiche

Sendungen wie das ZDF

„heute journal“ oder das

ZDF-Nachrichtenmagazin

„heute Nacht“.

Heute moderiert sie die

Talkshow „Unter 4 Augen“

im Bayerischen Fernse-

hen, kirchliche Sendungen

im ZDF und auf PHOENIX

das „Wissenschaftsforum

Petersberg“.

Liebe DRUCKPUNKT-Leserinnen

und -Leser, liebe Mitglieder

der Deutschen Hochdruckliga!

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INHALT Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT4

EDITORIAL

3 Freunde fürs Leben

AKTUELLES

6 Arbeitspausen fördern die Gesundheit

7 Bewegung bremst Demenz

PRAXIS

8 Weniger Salz für alle

FORSCHUNG

10 Impfen gegen Bluthochdruck

12 Was bringt Magnesium bei Hypertonie?

RATGEBER

14 Richtig Blutdruck messen

AUS DER HOCHDRUCKLIGA

18 Neue Publikationen erschienen

19 Kompositionswettbewerb

20 Weltweite Initiative gegen zu viel Salz

21 Ein Stipendiat berichtet

AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN

22 Neue Selbsthilfegruppe gegründet

22 Jährliches Treffen der Gruppenleiter

PORTRÄT

23 „Eigenmächtiges Absetzen ist lebensbedrohlich“

BEWEGUNG

24 Lust auf Wandern

ERNÄHRUNG

26 Essen mit Mehrwert?

ENTSPANNUNG

30 Wasser senkt den Blutdruck

R U B R I K E N

32 LESERBRIEFE

34 REZEPTE

36 RÄTSEL

38 NACHGEFRAGT

38 VORSCHAU

38 IMPRESSUM

8 Praxis:

Weniger Salz

für alle

10 Forschung:

Impfen gegen

Bluthochdruck

14 Ratgeber:

RichtigBlutdruck messen

24 Bewegung:Lust auf Wandern

26 Ernährung:

Essenmit Mehrwert

Das sind unsere Titelthemen

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AKTUELLES Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT6

Laut Arbeitsexperten machen 60 Prozent der

Arbeitnehmer zu wenig Pausen. In der knapp

bemessenen Mittagspause nehmen viele trotz-

dem eine üppige Mahlzeit zu sich. Die Folge:

Leistungstiefs, Rückenschmerzen und Herz-Kreis-

lauf-Erkrankungen. Die Spitzenorganisation der

Betriebskrankenkassen (BKK Bundesverband) rät

deshalb allen Arbeitnehmern, regelmäßig Pau-

sen zu machen und sich gesund zu ernähren.

Arbeitspausen fördern die Gesundheit

2015105%

14-18

19-24

25-34

35-50

51-64

65-80

Alter in Jahren

10

4,1

5,9

10

10

4,5

11

7

13

15

20

20

Diätetische Ernährung nach Altersgruppen

Quelle: Nationale Verzehrsstudie, Grafik: BKK Bundesverband

Quelle: tns healthcare, BKK Bundesverband 2008; Grafik: BKK Bundesverband

Häufigkeit von Sport 2008

einmal pro Woche

nie täglich

13%

mehrmals

pro Woche

41%

14%

10%

22%

seltener als einmal pro Woche

Der Spitzenverband koordiniert die Kampagne

Move Europe (www.move-europe.de), an der in

Deutschland bereits zahlreiche Betriebe beteiligt

sind. Unternehmen wie der Autobauer Daimler

und der Softwareentwickler SAP lassen sich da-

bei eine Menge einfallen, um ihre Arbeitnehmer

zu motivieren, sich regelmäßig zu bewegen und

gesund zu ernähren.

Musik senkt

den Blutdruck

Musik in Verbindung mit Atemübungen kann den Blutdruck senken,

das berichtete die Zeitung Ärztliche Praxis in ihrer Online-Ausgabe vom

16. Mai 2008. In einer Studie untersuchten Wissenschaftler der Univer-

sität Florenz 48 Patienten mit milder Hypertonie. Die Betroffenen waren

zwischen 45 und 70 Jahre alt und erhielten Medikamente zur Blutdruck-

senkung. Insgesamt 28 Studienteilnehmer hörten jeden Tag 30 Minuten

lang klassische keltische oder indische Musik. Das Forschungsteam un-

ter Leitung von Antonella Ferrari stufte diese als besonders rhythmisch

und gleichförmig ein. Die Patienten machten außerdem während des

Musikhörens langsame Atemübungen. Die restlichen 20 Teilnehmer wa-

ren einer Kontrollgruppe zugeteilt und erhielten keine Behandlung. Die

Blutdruckwerte aller Beteiligten wurden vor Studienbeginn sowie eine

Woche und vier Wochen nach Beginn der Therapie gemessen. Die Ergeb-

nisse zeigten, dass sich der systolische (obere) Blutdruck bei den Teilneh-

mern der mit Musik behandelten Gruppe bereits eine Woche nach Start

der Behandlung leicht gesenkt hatte. Nach insgesamt vier Wochen hatte

sich dieser Effekt noch verstärkt.

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 7AKTUELLES

dass Vitamin D nicht nur gut ist für die Knochen,

sondern auch fürs Herz? Studien haben gezeigt,

dass Menschen mit wenig Vitamin D im Blut ein

doppelt so hohes Risiko für einen Herzinfarkt haben

wie Menschen mit normalem Vitamin D-Spiegel.

Wussten Sie...??!

Sport senkt nicht nur das

Risiko an Demenz zu erkran-

ken, sondern verzögert auch

das Fortschreiten der Erkran-

kung. Das berichtete die Online-

Ausgabe der Ärzte Zeitung am

15. Mai 2008. Laut Ärzte Zei-

tung analysierte die Hirnliga

18 Studien zum Thema. Davon

erbrachten 16 Studien Hinwei-

se, dass körperliche Bewegung

vor Demenz schützt. Das galt

für alle Arten von körperlicher

Aktivität – sowohl für Sport als

auch für Gartenarbeit und Hand-

arbeit. Je nach Art und Umfang

der Bewegung hatten die kör-

perlich Aktiven ein um etwa

45 bis 60 Prozent reduziertes Risiko an einer Demenz zu erkranken.

„Sport und Bewegung können Demenz nicht heilen, aber sie können

zu einer Verzögerung des Erkrankungsprozesses beitragen“, sagte

Professor Dr. Heinz Mechling vom Institut für Bewegungs- und

Sportgerontologie der Deutschen Sporthochschule Köln auf ei-

ner Tagung vom Deutschen Verband für Sportwissenschaft in Bad

Schönbrunn. Mechling führte an neun Kölner Senioreneinrichtungen

eine Studie durch, bei der über 70-Jährige ein Jahr lang an einem

Bewegungsprogramm teilnahmen. Dabei konnte er zeigen, dass sich

zum einen die körperliche Leistungsfähigkeit der Senioren verbesserte,

zum anderen die geistige Leistungsfähigkeit nicht weiter abnahm.

Das galt für Demenzkranke ebenso wie für die übrigen Teilnehmer.

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Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT8 PRAXIS

Zwischen acht und zehn Gramm

Kochsalz nimmt ein erwachsener

Deutscher jeden Tag zu sich. Nur

zwanzig Prozent davon stammen

aus seinem eigenen Salzsteuer

und der eigenen Küche, der Rest

kommt aus den Salzzusätzen der

Lebensmittelbranche. Denn rund

80 Prozent des Salzes ist versteckt

in verarbeiteten Lebensmitteln wie

Brot, Wurst, Käse, Suppen, Soßen

und Fertiggerichten. Verzichtet

ein Einzelner beim Kochen aufs

Salz und verkneift sich auch das

Nachsalzen bei Tisch, so erreicht

er damit relativ wenig, wenn er

nicht zugleich weitgehend Brot,

Käse und Wurst vom Speiseplan

streicht. Für eine deutliche Sen-

kung des täglichen Salzkonsums

muss vor allem der Salzgehalt

verarbeiteter Lebensmittel sinken.

Inzwischen haben bereits einige

Länder wie Finnland, Großbritan-

nien und die USA reagiert. Mit

landesweiten Initiativen wollen

sie den Salzverzehr ihrer Ein-

wohner reduzieren. Nun fordern

namhafte Hochdruckexperten der

Deutschen Hochdruckliga auch

in Deutschland eine bundesweite

Kampagne. Professor Dr. Dieter

Klaus, Professor Dr. Martin Midde-

ke und Professor Dr. Joachim Ho-

yer veröffentlichten im Sommer

in der Deutschen Medizinischen

mm

ener

Nur

Weniger Salz für alleDie Menschen in den Industrieländern essen zu salzig. Die Folge: Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nun setzen sich deutsche Hochdruckexperten für dieReduzierung des Salzkonsums ein.

Wochenzeitung einen Aufruf zur

Gründung einer Task Force „Weni-

ger Salz für alle“.

Sterblichkeitgeht zurückMedizinische Studien haben ge-

zeigt, dass nicht nur Kranke von

der Kochsalzreduktion profi tieren,

sondern auch gesunde Menschen.

Wird die tägliche Zufuhr von Koch-

salz auf sechs Gramm täglich ge-

senkt, so verringert sich bereits

innerhalb weniger Jahre die Ster-

berate: Die Zahl der Todesfälle

durch einen Schlaganfall sinkt um

13 Prozent und die Zahl der Todes-

fälle durch einen Herzinfarkt um

zehn Prozent. Bei den Neuerkran-

kungen an Bluthochdruck ist sogar

ein Rückgang um 30 Prozent zu

erwarten. Eine Untersuchung von

Naturvölkern in Brasilien, Kenia

und Papua-Neuguinea hat gezeigt,

dass diese weniger als drei Gramm

Salz täglich zu sich nehmen. An-

gehörige dieser Naturvölker er-

kranken praktisch nie an Bluthoch-

druck. In medizinischen Studien

konnte längst nachgewiesen wer-

den, dass eine salzreiche Ernäh-

rung den Blutdruck steigen lässt,

eine salzarme Kost dagegen trägt

zur Blutdrucksenkung bei. Das gilt

sowohl für Personen mit erhöhtem

Blutdruck, als auch für gesunde

Menschen mit Blutdruckwerten im

Normalbereich. Individuell reagiert

allerdings jeder Mensch unter-

schiedlich, was von Wissenschaft-

lern auf die so genannte Salzsen-

sitivität zurückgeführt wird. Der

Organismus salzsensitiver Men-

schen reagiert noch stärker auf

Salz als der Durchschnitt. Salzsen-

sitiv sind etwa 50 bis 60 Prozent

der Hochdruckkranken, dagegen

nur 30 Prozent der Durchschnitts-

bürger. Salzsensitivität ist keine

klar defi nierte Eigenschaft eines

Menschen, sondern hängt von den

Erbanlagen jedes Einzelnen ebenso

ab wie vom individuellen Lebens-

stil und dem Lebensalter. Im Alter,

bei Übergewicht, Diabetes und Nie-

Die drei Hochdruckexperten der

Deutschen Hochdruckliga rufen

zur Gründung einer Task Force auf

und zur gemeinsamen Kampagne

„Weniger Salz für alle“.

Der Artikel basiert auf einer Veröffentlichung,

die im Juni 2008 in der Deutschen Medizini-

schen Wochenschrift erschien:

DMW 2008; Ausgabe 133, Seite 1317 bis 1319.

Professor Dr. Dieter Klaus, Professor Dr. Martin

Middeke und Professor Dr. Joachim Hoyer:

„Beschränkung der Kochsalzaufnahme für

die Gesamtbevölkerung? Aufruf zur Gründung

einer Task Force ‚Weniger Salz für alle’“.

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 9PRAXIS

renerkrankungen nimmt die Salz-

sensitivität zu.

KampagnenweltweitSchon vor einigen Jahrzehnten

wurde in Nordkarelien, Finnland,

im Rahmen einer Initiative das

übliche Kochsalz durch ein koch-

salzreduziertes Mineralsalz ersetzt.

So konnte der durchschnittliche

Blutdruck der Bevölkerung ge-

senkt werden. Die Todesfälle, die

auf Schlaganfall oder Herzinfarkt

zurückzuführen waren, sanken bei

den unter 65-Jährigen innerhalb

von 30 Jahren um 75 Prozent. In

Großbritannien wird derzeit auf

die Aufklärung der Bevölkerung

gesetzt. Dort wurde schon vor

einigen Jahren auf freiwilliger Ba-

sis das so genannte Ampelsystem

eingeführt: Lebensmittel werden

mit drei farbigen Punkten je nach

ihrem Stellenwert für die Gesund-

heit gekennzeichnet. Sie erhalten

jeweils für die Inhaltsstoffe Zucker,

Fett, gesättigte Fettsäuren und Salz

einen grünen Punkt für gesund,

einen gelben für bedenklich

und einen roten Punkt für unge-

sund. Entsprechend diesem Vor-

bild streben die drei Hochdruckex-

perten als erstes Ziel eine freiwil-

lige Kennzeichnung in Deutsch-

land an. Sie hoffen, dass damit

innerhalb von einigen Jahren

der Gebrauch von Kochsalz in

Lebensmitteln, Fast Food und

Restaurantgerichten sinkt. So

könnte im Laufe von zehn Jah-

ren eine Reduktion des Kochsalz-

gehalts um 40 bis 50 Prozent er-

5 Tipps zur Salzreduktion

Eine wirksame Reduzierung des Salzgehalts in verarbeiteten Lebens-mitteln wird erst in einigen Jahren zu erwarten sein. Bis dahin gelten für Hypertoniker die von der Deutschen Hochdruckliga empfohlenen Maß-nahmen, um den Verzehr von Koch-salz zu senken:

1 Vermeiden von vorgefertigten Lebensmitteln mit hohem Salz- gehalt wie Wurst, Käse, Pökel- waren und Fischmarinaden2 Möglichst viele frische Lebens- mittel verwenden3 Vermeiden von Kochsalz in der Küche

4 Würzen der Gerichte mit salz- freien Gewürzen

5 Wenig Nachsalzen bei Tisch

Professor Dr. Martin MiddekeProfessor Dr. Dieter KlausProfessor Dr. Joachim Hoyer

reicht werden. Laut den Exper-

ten sei dann mit einer wirksamen

Senkung des durchschnittlichen

Blutdrucks der Deutschen und

damit auch einer Abnahme der

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu

rechnen.

Task ForceProfessor Klaus, Professor Midde-

ke und Professor Hoyer schlagen

als ersten Schritt die Gründung

einer Task Force „Weniger Salz

für alle“ vor. Task Force heißt zu

deutsch „Einsatzkommando“ und

entspricht einem Zusammen-

schluss von mehreren Parteien mit

dem gleichen Ziel, ohne Konkur-

renz und Führungsanspruch. Zur

Teilnahme an dieser Task Force

rufen die Hochdruckexperten alle

wissenschaftlichen Gesellschaften

auf, die sich der Vorbeugung von

Herz-Kreislauf-Erkrankungen ver-

pfl ichtet fühlen. Die bundesweite

Salzreduktion soll andere präven-

tive Maßnahmen ergänzen, denn

gesunde Ernährung, regelmäßige

körperliche Bewegung und die

Reduktion von Übergewicht sind

wichtige Voraussetzungen für die

Gesundheit jedes Einzelnen.

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FORSCHUNG Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT10

An der Medizinischen Hochschule Hannover startete vor kurzem eine

neue Studie zur Impfung gegen Bluthochdruck. Insgesamt 80 Hy-

pertoniker erhalten mehrere Impfungen, die ihren Blutdruck senken

sollen. Anschließend werden die Studienteilnehmer ein Jahr weiter

untersucht. Grundlage der neuen Studie sind Erkenntnisse über den

Impfstoff aus einer früheren Studie, die erfolgreich verlaufen war.

Im Labor entwickeltDie bereits erfolgreich verlaufene

Studie wurde vor rund einem

Jahr abgeschlossen, die Ergeb-

nisse erschienen vor kurzem in

der medizinischen Fachzeitschrift

Lancet (2008 Ausgabe 371, Seite

821 bis 827). Die 72 Studienteil-

nehmer hatten leichte bis mittel-

schwere Hypertonie und wurden

verschiedenen Gruppen zugeteilt.

Ein Teil der Hypertoniker erhielt

den richtigen Impfstoff, die ande-

ren bekamen eine Scheinimpfung.

Weder die Patienten noch die

Ärzte wussten, wer mit dem ech-

ten Medikament behandelt wurde.

Die Studie untersuchte im Verlauf

eines Jahres die Sicherheit und

Verträglichkeit der Impfung sowie

die Wirksamkeit von zwei unter-

schiedlichen Dosierungen.

Der Impfstoff wurde vom Schwei-

zer Unternehmen Cytos Biotech-

nology entwickelt. Die Forscher

koppelten leere Virenhüllen mit

dem menschlichen Hormon Angi-

otensin II. Der menschliche Körper

reagiert auf die vermeintlichen

Eindringlinge und produziert An-

tikörper, die das Hormon aus dem

Blut fi schen. Angiotensin II ist das

wichtigste körpereigene Hormon

zur Blutdruckregulierung. Auch ei-

nige der Blutdrucksenker nehmen

Einfl uss auf dieses Hormon. Wäh-

rend ACE-Hemmer seine Bildung

verhindern, unterbinden AT1-An-

tagonisten seine Wirkung. Die Fol-

ge: Die Gefäße weiten sich und der

Blutdruck sinkt.

In der bereits abgeschlossenen

Studie erhielten die Teilnehmer

drei Impfungen: Eine beim Start,

dann je eine weitere vier und zwölf

Wochen später. Je größer die Do-

sis, desto mehr Antikörper pro-

duzierte der Körper. Vier Monate

nach der Impfung waren nur noch

halb so viele Antikörper messbar.

Das heißt die Wirkung der Impfung

war langlebig, aber umkehrbar. Bei

den Teilnehmern der Gruppe, die

eine höhere Dosis erhalten hatten,

sank der systolische (obere) Blut-

druck während des Tages um 9

mm Hg, der diastolische Blutdruck

um 4 mm Hg. Interessanterweise

fand sich eine besonders starke

Wirksamkeit des Impfstoffs in den

frühen Morgenstunden. Der früh-

morgendliche Blutdruckanstieg

wurde ab fünf Uhr durch den Impf-

stoff signifi kant gebremst, so dass

um acht Uhr morgens eine Blut-

drucksenkung von 25 mm Hg beim

oberen Wert und 13 mm Hg beim

unteren Wert erreicht wurde.

Viel versprechende TherapieBeide Dosierungen des Impfstoffs

erwiesen sich als sicher und gut

verträglich. Die meisten Neben-

wirkungen waren vorübergehend.

So hatten manche der Teilnehmer

lokal begrenzte Schmerzen an der

Injektionsstelle, es kam dort außer-

dem zu Schwellungen, Rötungen

Impfen gegen Bluthochdruck:Die Zukunft der Blutdrucktherapie?von Dr. med. Jan Menne und Professor Dr. med. Hermann Haller

Für den Impfstoff koppelten die Forscher leere Virenhüllen mit dem menschlichenHormon Angiotension II.

In Studien erhält eine Gruppe der Hyperto-niker den richtigen Impfstoff, eine andere Gruppe bekommt eine Scheinimpfung.

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 11FORSCHUNG

und Verhärtungen. Etwa 25 Pro-

zent der Patienten hatten in den

ersten 24 Stunden grippeähnliche

Symptome wie Müdigkeit, Kopf-

schmerzen und Muskelschmerzen.

Die Symptome besserten sich

schnell durch Paracetamol und

wurden von den Patienten nicht als

belastend wahrgenommen. Wäh-

rend der gesamten Beobachtungs-

phase, vier bis zwölf Monate nach

der ersten Injektion, wurden keine

durch den Impfstoff verursach-

ten Nebenwirkungen festgestellt.

Theoretisch besteht die Gefahr,

dass es durch die Immunisierung

zu Ablagerungen der mit dem

Hormon verbundenen Antikörper

kommt. In der bereits abgeschlos-

senen Studie war das jedoch nicht

der Fall.

Somit stellt die Impfung einen viel

versprechenden neuen Therapie-

ansatz dar. Das Hauptproblem der

modernen medikamentösen Blut-

drucktherapie ist die mangelnde

Compliance. Das heißt, dass viele

Hypertoniker ihre Medikamente

nach einiger Zeit nicht mehr oder

nur unregelmäßig nehmen. Dieses

Problem könnte durch das lang

und konstant anhaltende Wirkprin-

zip der Impfung gelöst werden.

Dr. Jan Menne ist sein

Mitarbeiter und Leiter der

neuen Studie, mit der die

Impfung gegen Bluthochdruck

weiter untersucht wird.

AUTORENProfessor Dr. Hermann Haller

ist Direktor der Abteilung

Nephrologie an der Medizini-

schen Hochschule Hannover.

Noch Fragen offenEine Anwendung des Impfstoffs

als neue Blutdrucktherapie ist frü-

hestens in fünf Jahren zu erwarten.

Zuvor muss noch geklärt werden,

ob eine stärkere Blutdrucksenkung

durch eine Erhöhung der Antikör-

perspiegel erreicht wird, zum Bei-

spiel durch häufi gere anfängliche

Impfungen oder eine höhere Dosis.

Ferner ist zu klären, wie lange die

Blutdrucksenkung anhält und ob

und wann Auffrischimpfungen er-

forderlich sein werden. Als letztes

gilt auch zu untersuchen, ob keine

Nebenwirkungen nach dem Ein-

satz höherer Dosen auftreten. Zur

Klärung dieser Fragen wird neben

der Studie an der Medizinischen

Hochschule Hannover derzeit noch

eine weitere durchgeführt. Sehr

wichtig ist auch festzustellen, wie

sich bei geimpften Patienten der

Blutdruck während einer Stress-

situation verhält, zum Beispiel

bei einer akuten starken Blutung.

Wir persönlich gehen davon aus,

dass die nicht blockierten Mecha-

nismen der Blutdruckregulierung

genügen sollten, um einen ausrei-

chenden Blutdruck zu garantieren.

Der Einsatz des Impfstoffs bei Pa-

tientinnen im gebärfähigen Alter

wird nicht möglich sein. Denn eine

Blockierung des Hormons durch

ACE-Hemmer oder AT1-Antago-

nisten kann Fehlbildungen beim

ungeborenen Kind verursachen.

Es ist davon auszugehen, dass

dieses auch für die Impfung zutref-

fen würde.

Zusammenfassend lässt sich fest-

halten, dass das Prinzip der Immu-

nisierung viel versprechend aus-

sieht, die bisher nachgewiesene

Blutdrucksenkung aber noch nicht

ausreichend für den Routineein-

satz ist. Auch sind die Erkennt-

nis über die Sicherheit noch zu

dünn, um seltenere Komplikati-

onen zu erfassen. Ergebnisse wei-

terer Studien sind abzuwarten. Für

Patienten mit einem milden bis

mittelschweren Bluthochdruck, die

maximal eine Zweifachkombinati-

on von Blutdrucksenkern benöti-

gen, mag die Impfung in Zukunft

eine sehr gute alternative Thera-

pieform darstellen.

Verschiedene Dosierungen des Impfstoffs müssen in Studien auf ihre Verträglichkeitgetestet werden.

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Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT12 FORSCHUNG

Der Druckpunkt fragt – Experten antworten

Magnesium und sein Einfl uss auf die Blutdruckregulation wurde viele Jahre vernachlässigt. Nun belegen

neuere Untersuchungen seine blutdrucksenkende Wirkung. Was ist dran am Magnesium?

Was bringt Magnesium bei Hypertonie?

In verschiedenen wissenschaftlichen Studien wurde beobachtet, dass Magnesi-

ummangel Bluthochdruck begünstigen kann. Dabei kann Magnesiummangel mit

normaler Ernährung nicht immer komplett ausgeglichen werden. Die Ursachen

sind vielfältig: Ein Mangel an Magnesium kann zum Beispiel durch vermehrte

Aufnahme von Magnesium in die Knochen entstehen oder durch vermehrte Mag-

nesiumausscheidung mit dem Urin, besonders bei einer Therapie mit Diuretika

(Entwässerungsmittel). Aber auch Mangelernährung kann zu einem verminderten

Magnesiumspiegel führen. Durchschnittlich nimmt ein Mensch bei gesunder Er-

nährung 300 bis 400 Milligramm Magnesium pro Tag zu sich. Zahlreiche Unter-

suchungen seit den 60iger Jahren haben belegt, dass in verschiedenen Zellarten

sowohl bei Hypertonikern als auch bei hypertensiven Tieren ein Magnesiumman-

gel vorliegt. Dabei sind unterschiedliche Interaktionen mit Natrium und Kalzium

beteiligt, die durch gestörte Transportmechanismen von Stoffwechselprodukten in

die Zelle oder aus der Zelle entstehen. Daraus resultiert letztlich unter anderem ein

hoher Blutdruck, der häufi g auch mit verminderten Kaliumwerten einhergeht.

Positiver Effekt

Im Jahr 2003 wurden mehrere große Studien zur Magnesiumtherapie ausgewertet.

Dabei konnte nachgewiesen werden, dass eine Therapie ausschließlich mit Mag-

nesiumtabletten je nach Dosis sowohl den oberen als auch den unteren Blutdruckwert bis zu 20 mm Hg senkt.

Auch viele Veröffentlichungen aus Frankreich und dem deutschsprachigen Raum belegen den positiven Effekt

einer Magnesiumtherapie auf den Blutdruck. Nicht zuletzt kann die Verkalkung der Blutgefäße mit Magnesium

reduziert werden. Neuere Studien zeigen außerdem, dass der so genannte Pulsdruck durch eine Magnesiumthe-

rapie günstig beeinfl usst wird. Der Pulsdruck ist die Differenz zwischen dem oberen und unteren Blutdruckwert

(siehe Druckpunkt 1/2008, Seite 24). Auch Fettstoffwechselstörungen können durch die regelmäßige Einnahme

von Magnesium positiv beeinfl usst werden.

Professor Dr. med.

Klaus Kisters ist Fach-

arzt für Innere Medi-

zin und Nephrologie

sowie Hypertensiolo-

ge DHL®.

Er ist Chefarzt der Kli-

nik für Innere Medizin

der Medizinischen

Klinik I am St. Anna-

Hospital in Herne.

Magnesium senkt den Druck

Mein Standpunkt

Die regelmäßige Einnahme von Magnesium in Form von geeigneten Magnesiumpräparaten kann den Blut-

druck senken, Gefäßverkalkungen verringern und Fettstoffwechselstörungen positiv beeinfl ussen.

PRO

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 13FORSCHUNG

Das wichtigste Ziel der Hochdrucktherapie ist eine sichere, nebenwirkungsarme und

langfristige Verbesserung der Blutdruckeinstellung. So kann das Risiko für Herz-

Kreislauf-Erkrankungen reduziert und damit das Leben verlängert werden. Jede

medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung muss hinsichtlich dieser

Anforderungen geprüft werden. Je nebenwirkungsärmer und vermeintlich harm-

loser ein Medikament, desto weniger wird dieses beachtet. Das gilt aus meiner

Sicht auch für Magnesium. Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil im Körper, es

aktiviert eine Vielzahl von Enzymen (chemische Stoffe, die Stoffwechselvorgänge

steuern) und ist an der Muskelkontraktion beteiligt. Insbesondere seine Beteiligung

bei der Entspannung glatter Gefäßmuskelzellen ließ einen blutdruckregulierenden

Effekt vermuten und konnte experimentell auch nachgewiesen werden. Meta-

analysen zeigten einen positiven Einfl uss von Magnesium, aber auch von Kalium

und Calcium, auf die Blutdrucksenkung beim Menschen. Sie konnten jedoch nicht

nachweisen, dass Bluthochdruck durch niedrige oder hohe Dosen von Magnesium

zuverlässig und langfristig gesenkt wird. Sie haben auch nicht bewiesen, dass die

Schädigung von Herz, Gehirn, Nieren und Gefäßen verhindert wird.

Sinnvoll bei Mangel

Die Analyse der Studien lässt zudem vermuten, dass Magnesium nur bei Menschen

mit zu niedrigem Magnesiumspiegel blutdrucksenkend wirkt. Gesunde Menschen mit gesunden Ernährungs-

und Lebensgewohnheiten haben aber üblicherweise keinen Magnesiummangel. Auch Hypertoniker, die ein nor-

mal dosiertes Diuretikum (Entwässerungsmittel) erhalten, haben nur selten Magnesiummangel. Um aber die

Patienten mit Magnesiummangel zu fi nden, sollte im Rahmen der Diagnostik der Magnesiumspiegel bestimmt

werden. Der behandelnde Arzt sollte auf Symptome von Magnesiummangel achten wie nervöse Störungen, De-

pression, Übelkeit, Gewichtsabnahme und Herzrhythmusstörungen. Bei nachgewiesenem Magnesiummangel

sollte der Betroffene Magnesium erhalten und kann damit dann auch die Blutdruckeinstellung verbessern.

Dr. med. Thomas

Schramm ist Facharzt

für Innere Medizin,

Kardiologie und Sport-

medizin sowie Hyper-

tensiologe DHL®. Er

leitet gemeinsam mit

Dr. med. Alexander

Stäblein eine Praxis für

Innere Medizin, Kardio-

logie und Sportmedizin

in Köln Rodenkirchen.

Der Körper eines Erwachsenen enthält durchschnittlich nahezu 20 Gramm Magnesium, das bei zahlreichen

Stoffwechselvorgängen eine wichtige Rolle spielt. Der Mineralstoff ist essentiell, das heißt, er muss dem

Körper mit der Nahrung zugeführt werden. Magnesiummangel kann zu Symptomen wie Müdigkeit, Muskel-

krämpfen, Herzrhythmusstörungen und auch Bluthochdruck führen. Mediziner prüfen derzeit, ob die Einnahme

von Magnesiumpräparaten einen erhöhten Blutdruck senken kann.

Datenlage ungenügend

Mein Standpunkt

Magnesium kann aus meiner Sicht aufgrund der Datenlage noch nicht als etablierte Substanz bei der Be-

handlung von Bluthochdruck gesehen werden. Zurzeit sollten Betroffene nur bei Nachweis eines gesicherten

Magnesiummangels Magnesium einnehmen.

CONTRA

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RATGEBER Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT14 ADRUCKPUNKTEBER

Die von den Betroffenen zu Hau-

se selbst gemessenen Blutdruck-

werte sind aussagekräftiger als

Einzelmessungen beim Arzt. Des-

halb ist heute die Selbstmessung

der Hypertoniker ein wichtiger

Beitrag für deren Behandlung.

Mit automatischen Geräten ist die

Selbstmessung einfach, trotzdem

können fehlerhafte Messungen die

Werte verfälschen.

Entspannt sitzen

Die Messung des Blutdrucks sollte

nach fünf Minuten ruhigen Sitzens

in ruhiger Umgebung und ent-

spannter Sitzhaltung durchgeführt

werden. Die Beine sollten neben-

einander stehen, bei übereinander

geschlagenen Beinen steigt der

Blutdruck durch die Anspannung

der Muskulatur. Der Messpunkt

am Arm sollte sich immer in Herz-

höhe befi nden. Liegt er tiefer, so ist

der gemessene Wert zu hoch, bei

Die Blutdruck-Selbstmessung ist für Hypertoniker ein wichtiger Beitrag zur Behandlung ihrer Krankheit.

Doch nur richtiges Messen bringt richtige Werte.

einem höher liegenden Messpunkt

ist er zu niedrig. Als Faustregel

gilt: Je zehn Zentimeter unterhalb

der Herzhöhe liegt der systolische

(obere) Messwert etwa 8 mm Hg

und der diastolische (untere) rund

6 mm Hg zu hoch. Außerdem soll-

ten Sie den Blutdruck immer an

dem Arm mit den höheren Blut-

druckwerten messen. Welcher das

ist, sagt Ihnen Ihr Arzt nach einer

Kontrollmessung. Unterschiede bis

zu 20 mm Hg gelten als normal. Es

empfi ehlt sich, den Blutdruck zwei-

mal in Folge mit einer Pause von

ein bis zwei Minuten zu messen.

Meist liegt der Wert der zweiten

Messung niedriger. Diesen sollten

Sie notieren.

Oberarm und Handgelenk

Bei der Messung des Blutdrucks

am Oberarm ist die Manschette

so anzulegen, dass sich der auf-

blasbare Teil an der Innenseite des

Falsche Manschetten

Sind die Manschetten zu

schmal oder werden sie zu

locker angelegt, so liegen

die Messwerte zu hoch. Bei zu

breiten Manschetten ergeben

sich zu niedrige Werte. Wird

die Manschette über der Klei-

dung angelegt oder ist

der Oberarm durch enge Klei-

dung eingeengt, so sind die

Messwerte unzuverlässig.

Falscher Messpunkt

Liegt der Messpunkt unterhalb

der Herzhöhe, so sind die

gemessenen Werte zu hoch.

Liegt der Messpunkt oberhalb

der Herzhöhe, sind die Werte

zu niedrig.

von Professor Dr. med. Bernd Sanner

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RATGEBER Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT16

Oberarms befi ndet. Der Verschluss

sollte außen liegen, der Schlauch

nach unten zur Hand zeigen. Die

Manschette sollte zwei Querfi n-

ger oberhalb der Ellenbeuge nicht

zu stramm angelegt sein, so dass

noch ein Finger leicht unter die

verschlossene Manschette passt.

Die Standardmanschette ist bis zu

einem Umfang von 33 Zentime-

tern zugelassen. Bei größeren Um-

fängen des Oberarms sind größe-

re Manschetten verfügbar. Ist die

Manschette zu klein, so wird der

Blutdruck zu hoch gemessen.

Die Messung des Blutdrucks am

Handgelenk erscheint einfacher, es

können jedoch häufi ger Fehler un-

terlaufen, da die Armhaltung stär-

ker variieren kann. Das Anlegen

des Geräts erfolgt entsprechend

den Angaben des Herstellers. Un-

terschiede ergeben sich durch die

unterschiedliche Konstruktion der

im Gerät integrierten Manschetten.

Neue Geräte beginnen erst dann

Zuverlässige Blutdruckmess-

geräte mit dem Prüfsiegel

der Deutschen Hochdruckli-

ga sind im Internet abrufbar

unter:

www.hochdruckliga.de

Lassen Sie sich das

richtige Blutdruckmessen

in einer Schulung zeigen.

Messen Sie täglich Ihren

Blutdruck.

Messen Sie erst nach fünf

Minuten Ruhe.

Messen Sie am Arm mit

dem höheren Blutdruck.

Die Manschette muss

passen.

Der Messpunkt am Arm

sollte sich in Herzhöhe

befi nden.

Selbst gemessene Blut-

druckwerte sollten unter

135 / 85 mm Hg liegen.

Schreiben Sie Ihre

Blutdruckwerte auf und

vergleichen Sie diese

regelmäßig.

Stellen Sie anhand von

Kontrollmessungen beim

Hausarzt oder in der

Apotheke sicher, dass Ihr

Messgerät zuverlässige

Werte liefert.

Bei Herzrhythmusstö-

rungen muss ein geeig-

netes Messgerät

verwendet werden.

die Messung, wenn der Mess-

punkt auf Herzhöhe liegt und die

Armhaltung stimmt.

Das richtige Gerät fi nden

Jedes Blutdruckmessgerät, das

zum Verkauf angeboten wird, ist

geeicht. Trotzdem messen nicht

alle den Blutdruck wirklich genau.

Mehr Sicherheit haben Sie bei

Geräten, die von der Deutschen

Hochdruckliga überprüft und mit

einem Prüfsiegel ausgezeichnet

wurden. Lassen Sie dennoch das

Gerät vor dem Kauf auf seine in-

dividuelle Messgenauigkeit über-

prüfen. Sie können zum Beispiel in

der Apotheke eine Vergleichsmes-

sung mit Hilfe eines Stethoskops

durchführen lassen. Die unteren

und oberen Werte beider Mess-

methoden sollten nicht mehr als

10 mm Hg auseinander liegen. Bei

Herzrhythmusstörungen ist eine

Blutdruckmessung schwierig, da

Als Standardausstattung haben viele Oberarm-Messgeräte eine Man-

schette für Oberarmumfänge bis zu 32 Zentimetern. Menschen mit hö-

heren Armumfängen brauchen eine größere Manschette, um die Mess-

werte nicht zu verfälschen.

Normale Manschette 22 – 32 cm Größere Manschette 32 – 42 cm

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 17RATGEBER

Professor Dr. Bernd Sanner

ist Facharzt für Innere Medizin

mit den Schwerpunkten Kardi-

ologie und Pneumologie sowie

Hypertensiologe DHL®. Er ist

Chefarzt der Medizinischen Kli-

nik am Bethesda Krankenhaus

in Wuppertal und Sprecher der

Sektion Hochdruckdiagnostik

der Deutschen Hochdruckliga.

sich die Höhe des Blutdrucks von

Schlag zu Schlag verändert. Bei

Vorhoffl immern, der häufi gsten

Herzrhythmusstörung, sollten Sie

den Blutdruck dreimal messen und

aus den drei unteren Werten und

den drei oberen Werten jeweils

den Durchschnitt bilden. Einige

Blutdruckmessgeräte zeigen Herz-

rhythmusstörungen an (Arrhyth-

mieerkennung). Sollte dies bei

Ihnen der Fall sein, obwohl Ihnen

bisher keine Rhythmusstörung be-

kannt ist, sollten Sie ihren Hausarzt

informieren.

Bitte tragen Sie Ihre regelmäßig

gemessenen Werte von Blutdruck

und Puls in einen Blutdruckpass

ein und besprechen Sie diese re-

gelmäßig mit Ihrem behandeln-

den Arzt. So erleichtern Sie ihm

Diagnose und Behandlung.

Regelmäßige Blutdruckselbstmes-

sung und Besprechung der Werte

führen zur besseren Blutdruckein-

stellung.

AUTOR

Nicht sprechen

Rücken anlehnen

Manschette in Herzhöhe

Arm muss aufl iegen

Füße auf den Boden stellen

Beine nicht überkreuzen

Bitte hinsetzen

In der Arztpraxis und zu Hause sind beim Blutdruckmessen die gleichen

Regeln zu beachten. Die Deutsche Hochdruckliga hat alle Empfehlungen

in der Broschüre „Selbstmessung des Blutdrucks“ ausführlich erläutert

(siehe dazu auch Seite 18).

Beurer GmbH, Söflinger Straße 218, 89077 Ulm

Tel: 0731/3989-0 [email protected] www.beurer.de

BC 20Handgelenk-Blutdruckmessgerätmit dem Siegel der Deutschen Hochdruckliga

Ausgezeichnet

präzise!

GUT (2,5)Im Test: 20 Blutdruckmessgeräte

(davon 11 Oberarm-Blutdruckmessgeräte,Qualitätsurteil: 7 gut,

2 befriedigend, 2 mangelhaft)

1/2006

BM 20Oberarm-Blutdruckmessgerätmit dem Siegel der Deutschen Hochdruckliga

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AUS DER HOCHDRUCKLIGA Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT18

NEUE PUBLIKATIONEN

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2009 Hochdruckliga Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® Deutsche Hypertonie GesellschaftDeutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck

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Bluthochdruck birgt Risiken...

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Der Jahresbericht 2007 schildert die Aktivitäten der Deutschen Hoch-

druckliga in Politik und Wissenschaft. Außerdem stellt er die Öffentlich-

keitsarbeit dar und skizziert geplante Projekte. Anhand von Zahlen und

Fakten wird Einblick gegeben in die Arbeit der Mitglieder, des Vorstands

und des Geschäftsführers der Deutschen Hochdruckliga. Der Kalender

der Deutschen Hochdruckliga wurde für das Jahr 2009 neu aufgelegt. Er

listet übersichtlich alle wichtigen Termine des kommenden Jahres auf

und gibt Gelegenheit, den täglich gemessenen Blutdruck zu notieren. So

verliert man auch über einen längeren Zeitraum die eigenen Blutdruck-

werte nicht aus den Augen. Der Medikamentenpass und der Gesund-

heitspass sind praktische Helfer im Pocketformat. Im Medikamenten-

pass notiert der behandelnde Arzt für einen Patienten die verordneten

Medikamente sowie Menge und Zeitpunkt der Einnahme. So hat ein Hy-

pertoniker seine medikamentöse Behandlung jederzeit im Blick. Im Ge-

sundheitspass können Laborwerte sowie Körpergewicht, Blutdruck und

Blutzucker über einen längeren Zeitraum notiert und beobachtet werden.

GESUNDHEITS-PASS

Hochdruckliga

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MEDIKAMENTENPASS

Hochdruckliga

Name

Hochdruckliga

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Hochdruckliga

Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®

Deutsche Hypertonie GesellschaftDeutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck

JAHRESBERICHT 2007GEMEINSAM FÜR MEHR GESUNDHEIT

*Jahresbericht 2007.indd 1 04.06.2008 8:54:18 Uhr

Die Deutsche Hochdruckliga hält für Hypertoniker und Ärzte eine große Anzahl von Informationsmaterialien

und Publikationen bereit. Diese vermitteln die neuesten Erkenntnisse zu den verschiedenen Aspekten von Blut-

hochdruck und informieren über verwandte Themen. Die Publikationen werden laufend aktualisiert und neu

herausgegeben sowie regelmäßig von Neuerscheinungen ergänzt.

*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 18*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 18 06.10.2008 20:54:33 Uhr06.10.2008 20:54:33 Uhr

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 19AUS DER HOCHDRUCKLIGA

HOCHDRUCK IN DER SCHWANGERSCHAFT UND WÄHREND DER STILLPERIODE

Hochdruckliga

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Neuer Wettbewerb ausgeschrieben

Anlässlich ihres 35-jährigen Jubiläums im kommenden

Jahr schreibt die Deutsche Hochdruckliga im Rahmen

ihres Wissenschaftlichen Kongresses 2009 einen Kom-

positionswettbewerb aus. Der Kongress fi ndet vom

26. bis 28. November 2009 in Lübeck statt. Kongressprä-

sidenten sind Professor Dr. med. Peter Dominiak und

Professor Dr. med. Heribert Schunkert. Im Kompositi-

onswettbewerb sind Musikkompositionen zum Thema

„Bluthochdruck und Lübeck“ gesucht. Als Instrumen-

tierung ist alles möglich - von Solo bis Kammerorche-

ster. Die Komposition sollte eine Dauer von rund zehn

Minuten haben. Mitmachen können alle Interessierten.

Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 5.000 Euro.

Weitere Auskünfte gibt die Deutsche Hochdruckliga, Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0, [email protected].

SELBSTMESSUNG DES BLUTDRUCKS

Hochdruckliga

**Blutdruckselbstmessung_Umschlag.indd 1 05.06.2008 10:03:28 Uhr

Der Erfolg einer Behandlung wird

somit schnell ersichtlich. Die neu

erschienene Broschüre „Selbst-

messung des Blutdrucks“ erläutert

ausführlich, wie ein Betroffener die

häufi gsten Fehler beim Blutdruck-

messen vermeidet. Denn die re-

gelmäßig selbst gemessenen Blut-

druckwerte tragen wesentlich zur

erfolgreichen Bluthochdruckthe-

rapie bei – vorausgesetzt, die

Werte stimmen. Die Broschüre

„Hochdruck in der Schwanger-

schaft und während der Still-

periode“ erläutert ausführlich

Symptome und Gefahren von Blut-

hochdruck in der Schwangerschaft

und Stillzeit. Die neuesten Erkennt-

nisse über die für Mutter und Kind gefahrlose Bluthochdruckbehandlung

sind übersichtlich zusammen gestellt und werden ergänzt von einer aktu-

ellen Liste der Medikamente und ihrer Wirkung.

Diese und weitere Publikationen sind erhältlich bei der

Deutschen Hochdruckliga, Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg,

Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0, Fax 0 62 21 – 5 88 55-25,

Internet: www.hochdruckliga.de, E-Mail: [email protected].

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AUS DER HOCHDRUCKLIGA Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT20

Die Deutsche Hochdruckliga enga-

giert sich national und international

für die Reduktion von Salz in der

Ernährung (siehe auch den Artikel

Seite 8 und 9 in dieser Ausgabe).

Sie wurde deshalb Mitglied der in-

ternationalen Initiative WASH. Die

Abkürzung steht für „World Action

on Salt & Health“. Die internatio-

nale Vereinigung wurde 2005 ge-

gründet mit dem Ziel, durch die

Reduzierung des Salzgehalts in

der Ernährung die Gesundheit der

Menschen zu verbessern. Hinter-

grund der Initiative ist der welt-

weit hohe Salzkonsum, der pro

Weltweite Initiative gegen zu viel Salz

Kopf zwischen 10 und 15 Gramm

täglich liegt. Studien zeigen, dass

eine Folge davon Bluthochdruck

ist, der wiederum Herz-Kreis-

lauf-Erkrankungen wie Herzin-

farkt und Schlaganfall verursacht.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen ste-

hen an der Spitze der Ursachen

von Todesfällen sowie körper-

lichen Beeinträchtigungen. Rund

80 Prozent des täglichen Salzkon-

sums nimmt ein Einzelner in Form

von industriell gefertigten Lebens-

mitteln wie Brot, Wurst und Käse

zu sich. Deshalb fordert WASH

internationale Lebensmittelfi rmen

dazu auf, ihren Produkten weniger

Salz beizufügen. Sie arbeitet au-

ßerdem mit den Regierungen ver-

schiedener Länder zusammen und

weist auf die Notwendigkeit hin,

eine Strategie zur Verringerung

des Salzkonsums der Bevölkerung

zu erarbeiten. Bisher gehören der

Vereinigung 331 Mitglieder aus

79 Ländern an. Darunter sind

zahlreiche Organisationen, die

sich gegen Bluthochdruck stark

machen wie die Deutsche Hoch-

druckliga, aber auch Universitäten,

Kliniken und Forschungseinrich-

tungen.

Weitere Informationen im Internet unter www.worldactiononsalt.com.

Die Arbeit der Deutschen Hoch-

druckliga ist nur möglich, weil

engagierte und verantwor-

tungsbewusste Mitmenschen

die Deutsche Hypertonie Stif-

tung DHS® unterstützen. Wir

sind auf Ihre Zuwendung an-

gewiesen und danken Ihnen

für Ihre Spende:

Deutsche Hypertonie

Stiftung DHS®

Konto Nummer 0477005500

Dresdner Bank Heidelberg

BLZ 627 800 51

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 21AUS DER HOCHDRUCKLIGA

Mit unserer Forschungsgruppe un-

tersuchen wir die Strukturen klei-

ner Blutgefäße des Augenhinter-

grunds. Bei Hypertonikern ist ein

erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-

Erkrankungen an diesen Blutge-

fäßen zu erkennen. Nach heutigem

Wissensstand ist die strukturelle

Veränderung von kleinen Arterien

die wohl früheste Organschädi-

gung durch Bluthochdruck. Die

Veränderung ist ablesbar am Ver-

hältnis von Gefäßwand zu Gefäß-

volumen, wobei ein erhöhtes Ge -

fäßwand/Gefäßinnendurchmes-

ser-Verhältnis eine Schädigung an -

zeigt. Die Untersuchung kleiner

arterieller Blutgefäße aus dem Un-

terhautfettgewebe im Bauch- oder

Pobereich ist nur durch einen ope-

rativen Eingriff möglich und für

die tägliche Praxis nicht geeignet.

Deshalb hat unsere Arbeitsgruppe

in enger Zusammenarbeit mit der

Klinik für Augenheilkunde am Uni-

versitätsklinikum Erlangen eine

Me thode entwickelt, um innerhalb

von fünf Minuten die Blutgefäße

des Augenhintergrunds zu unter-

suchen. Ein Weittropfen der Pupil-

len, das bei anderen Augenunter-

suchungen vorgenommen wird,

ist für diese Untersuchung nicht

erforderlich. Das heißt, der Betrof-

Augenhintergrund verrät Schädigungvon Dr. med. univ. Martin Ritt, Stipendiat der Deutschen Hochdruckliga

fene ist nach der Untersuchung

in keiner Weise eingeschränkt. In

neueren Studien konnten wir zei-

gen, dass das Gefäßwand/Gefäß-

innendurchmesser-Verhältnis der

Augenarterien von medikamen-

tös behandelten Hypertonikern

mit schlecht eingestelltem Blut-

druck höher ist als von Patienten

mit gut eingestelltem Blutdruck.

Bei Bluthochdruck-Erkrankten, die

bereits einen Schlaganfall erlitten

haben, ist das Gefäßwand/Gefäß-

innendurchmesser-Verhältnis der

Augenarterien ebenfalls höher

als bei therapierten Hypertoni-

kern und Personen mit normalem

Blutdruck. Unsere Arbeitsgrup-

pe konnte vor kurzem außerdem

nachweisen, dass bei Hypertoni-

kern die kleinen Gefäße des Au-

genhintergrunds ähnliche Verän-

derungen aufweisen wie kleine

arterielle Blutgefäße aus dem Un-

terhautfettgewebe im Bauch- oder

Pobereich, die bereits in anderen

Studien untersucht wurden. Mit

Hilfe des Forschungsstipendiums

der Deutschen Hochdruckliga füh-

ren wir derzeit in Kooperation mit

der Klink für Neurologie sowie der

Klinik für Augenheilkunde des Uni-

versitätsklinikums Erlangen eine

weitere Studie durch. Darin unter-

suchen wir den Effekt einer me-

dikamentösen Blutdrucksenkung

auf die Gefäßstruktur der Augen-

arterien von Patienten nach einem

Schlaganfall im Laufe von sechs

und zwölf Monaten.

Die Stipendiaten berichten

AUTORDr. med. univ. Martin Ritt ist

seit 2007 Stipendiat der Deut-

schen Hochdruckliga. Seine

Forschungsarbeiten werden

über einen Zeitraum von zwei

Jahren mit insgesamt 50.000

Euro gefördert.

Er forscht an der Medizinischen

Klinik 4 der Universität Erlan-

gen-Nürnberg. Sein Betreuer

ist Professor Dr. med. Roland E.

Schmieder.

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AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT22

und Therapie von Bluthochdruck.

Er schilderte ausführlich, was Hy-

pertoniker selber zur Senkung des

Blutdrucks beitragen können. Das

Wichtigste jedoch sei, so Middeke,

der Krankheit vorzubeugen. Am

Ende der Veranstaltung meldeten

sich spontan rund 30 der Anwe-

senden für das erste Treffen der

neu gegründeten Selbsthilfegrup-

pe. Seitdem trifft sich die Grup-

pe regelmäßig und erarbeitet ein

gemeinsames Programm für die

nächsten Monate. Neue Mitglieder

sind jederzeit willkommen, gerne

auch aus Mühldorf sowie der wei-

teren Umgebung.

Auskünfte gibt Gruppenleiterin

Marianne Jank unter der Telefon-

nummer 0 86 38 / 17 96.

Im Juli 2008 wurde in Waldkrai-

burg eine neue Selbsthilfegruppe

Bluthochdruck gegründet. Marian-

ne Jank und Dr. Norbert Schön,

korrespondierender Arzt, hatten

Anfang Juli zur Gründungsveran-

staltung ins Waldkraiburger Haus

der Kultur geladen. Professor Dr.

Martin Middeke erläuterte den

rund 60 Interessierten Diagnose

NEUE SELBSTHILFEGRUPPE

JÄHRLICHES TREFFEN DER GRUPPENLEITER

In diesem Jahr fand die jährliche

Weiterbildung der Selbsthilfe-

gruppenleiterinnen und –leiter in

Altenberg im Bergischen Land

statt. Rund 15 Teilnehmer nutzten

vom 29. September bis 2. Okto-

ber die Gelegenheit zum gemein-

samen Austausch und zur Weiter-

bildung. Fünf Referenten waren

nach Altenberg gekommen, um

die aktuellsten Erkenntnisse über

Ernährung, Entspannung und Be-

wegung bei Bluthochdruck zu er-

läutern. Außerdem standen auf

dem Programm ein Vortrag über

Religion und Bluthochdruck so-

wie ein Vortrag über die neuesten

Trends bei Blutdruckmessgeräten.

Neben der gemeinsamen Arbeit

kam auch die Entspannung nicht

zu kurz. Bei einem Besuch des Al-

tenberger Doms sowie der Besich-

tigung des Bayerwerks in Leverku-

sen konnten sich die Gruppenleiter

erholen und sich gestärkt dem In-

formationsaustausch untereinander widmen. Auf der Veranstal-

tung wurden außerdem Gruppenleiterinnen und –leiter geehrt,

die bereits seit zehn Jahren aktiv an der Gruppenarbeit beteiligt

sind. Der Geschäftsführer der Deutschen Hochdruckliga, Diplom-

Betriebswirt Joachim Leiblein, gratulierte sehr herzlich und ehrte

für ihr Engagement Wolfgang Mazart, Selbsthilfegruppe Stralsund

und Vorsitzender des Patientenbeirats der Liga, Lothar Rupprecht,

Selbsthilfegruppe Dormagen, Lieselotte Stahl, Selbsthilfegruppe

Leichlingen, Dr. Raimund Meisel, Selbsthilfegruppe Starnberg und

Anny Lambio, Selbsthilfegruppe Trier.

29. SEPTEMB

ER BIS 2. O

KTO

BER 2008

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 23PORTRÄT

Eigenmächtiges Absetzen ist lebensbedrohlichDr. Barbara Hogan leitet die Zentrale Notaufnahme der

Asklepios Klinik in Hamburg Altona. Dort sind Patienten mit

Bluthochdruck-Krisen an der Tagesordnung.

Seit anderthalb Jahren ist Barba-

ra Hogan an der Asklepios Klinik

in Hamburg Altona Chefärztin der

Zentralen Notaufnahme, einer der

größten Notaufnahmen Deutsch-

lands. Rund 47.000 Menschen su-

chen dort jedes Jahr medizinische

Hilfe. Davon sind etwa 40 Prozent

ein Fall für die Innere Medizin,

nicht selten leiden sie unter An-

gina Pectoris (Schmerzen in der

Brust) und hohem Blutdruck. „Eine

Hochdruck-Krise kündigt sich nicht

an“, erklärt Barbara Hogan. „Die

Betroffenen wachen zum Beispiel

eines Nachts mit Schmerzen in der

Brust auf und bekommen kaum

Luft.“ Dann sind Blutdruckwerte

von 240 / 120 mm Hg nicht selten,

ein lebensbedrohlich hoher Druck,

der sofort behandelt werden muss.

Auf die Frage, was diese Krisen am

häufi gsten verursacht, antwortet

Barbara Hogan vorsichtig: „Ge-

naue Zahlen habe ich nicht, aber

sehr häufi g liegt es am eigenmäch-

tigen Absetzen blutdrucksenken-

der Medikamente.“ Denn nicht sel-

ten nehmen

Hypertoniker

ihre Tabletten

nur solange,

bis ihr Blutdruck einen normalen

Wert erreicht hat, sagt Barbara

Hogan. Dann ließen sie die Medi-

kamente ohne Rücksprache mit

ihrem Arzt einfach weg. Die Folge:

Der Blutdruck steigt unkontrolliert.

Dr. Barbara Hogan ist Fach-

ärztin für Innere Medizin und

Gastroenterologie sowie

Hypertensiologin DHL®. Sie ist

Chefärztin der Zentralen Not-

aufnahme an der Asklepios

Klinik in Hamburg Altona und

Präsidentin der Deutschen

Gesellschaft Interdisziplinäre

Notfallaufnahme.

Liebe zur Notfallmedizin

Barbara Hogan ist Fachärztin für

Innere Medizin, Gastroenterologie

und absolvierte ihre Ausbildung

zur Nephrologin am Klinikum Aa-

chen. „Dort habe ich dann die Lie-

be zur Notfallmedizin entdeckt“,

erzählt die 48-Jährige. Sie grün-

dete vor drei Jahren die Deutsche

Gesellschaft Interdisziplinäre Not-

fallaufnahme und setzt sich als de-

ren Präsidentin dafür ein, dass in

Deutschland bald eine Ausbildung

zum Facharzt für Notfallmedizin

eingeführt wird. „In vielen Kliniken

ist die Notaufnahme nur ein An-

hängsel, mit wenig durchdachten

Strukturen und undurchsichtigen

Abläufen, niemand arbeitet dort

gern“, berichtet sie. Nur wenige

deutsche Kliniken machen wie

in Altona die Notaufnahme zu ei-

ner eigenen Abteilung, mit klaren

Strukturen, kurzen Wartezeiten

und höfl ichen Umgangsformen.

Entspannung fi ndet die engagierte

Ärztin beim Hören klassischer Mu-

sik. Sie liebt

insbesonde-

re die Mu-

sik Richard

Wagners. In diesem Jahr besuchte

sie gemeinsam mit ihrem Mann,

dem sie im Februar 2008 das Ja-

Wort gab, eine Aufführung von

Tristan und Isolde der Bayreuther

Festspiele. Zum Sport bleibe ihr

nur wenig Zeit, gesteht Barbara

Hogan mit schlechtem Gewissen,

und seit dem Tod ihres geliebten

Hundes, einem französischen Hir-

tenhund, fi elen auch die ausge-

dehnten Spaziergänge weg. Selbst

das Segeln komme zu kurz, obwohl

sie nun schon seit anderthalb Jah-

ren in Hamburg lebt. „Aber wenn

ich dann mal Zeit zum Fernsehen

fi nde“, erzählt sie und lacht, „dann

setzte ich mich dabei wenigsten

auf den Heimtrainer.“

» Eine Hochdruck-krise kündigt sich nicht an «

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BEWEGUNG Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT24

Der Mensch ist zum Gehen und

Laufen geboren. Doch in der west-

lichen Welt verbringen viele die

meiste Zeit des Tages sitzend: auf

dem Schreibtischstuhl, im Bus,

im Auto, auf dem Sofa. Der Be-

wegungsmangel rächt sich früher

oder später, Übergewicht und ge-

sundheitliche Probleme machen

sich bemerkbar. Sinkende körper-

liche Belastbarkeit ist oft genug

nichts anderes als die Folge von

Trainingsmangel. Am Berufsalltag

können wir nichts oder nur wenig

ändern. Anders sieht es aus mit

unserer Freizeit. Wer keine Lust auf

Joggen oder Nordic Walken hat,

fi ndet in Spaziergängen und im

Wandern eine interessante Alter-

native. Für regelmäßige Spazier-

gänge und kleine Wanderungen

sind meist am Wohnort und in

der näheren Umgebung reizvolle

Landschaften zu fi nden. Wer durch

tägliches Spazieren gehen und re-

gelmäßige Wanderungen fi t ge-

nug ist, kann sich im Urlaub auch

an längere Strecken heran wagen.

Denn freie Tage bieten die Gele-

genheit für größere Wandertou-

ren, die durch landschaftliche und

kulturelle Höhepunkte zum beson-

deren Erlebnis werden.

Lust auf WandernEin Schrittzähler bringt es an den Tag: Die meisten von uns gehen noch nicht mal 800 Meter am Tag zu Fuß. Wer im Alltag kei-ne Zeit zum Laufen hat, sollte sich diese in der Freizeit und imUrlaub nehmen – der Gesund-heit zuliebe.

Der Reiz des Fremden

Direkt vor der Haustür liegen die

Europäischen Fernwanderwege:

Elf Routen ziehen sich über 52.000

Kilometern kreuz und quer durch

Europa. Neun davon verlaufen

auf einer Länge von 9.700 Kilo-

metern in Deutschland. Tausende

ehrenamtliche Helfer aus 55 euro-

päischen Wandervereinen verteilt

über 28 Länder erkunden die Wege

und kümmern sich um deren Mar-

kierung. Der Deutsche Wander-

verband informiert über die eu-

ropäischen Fernwanderwege und

zahlreiche deutsche Wanderwege

im Internet unter www.wander-

bares-deutschland.de. Auch außer-

halb Europas gibt es Fernwander-

wege für attraktive Touren so zum

Beispiel in Asien und Nordameri-

ka. Die freie Enzyklopädie www.

wikipedia.org nennt unter dem

Stichwort „Fernwanderweg“ eine

ganze Reihe europäischer und au-

ßereuropäischer Wanderwege.

Auch die seit Jahrhunderten be-

kannten Pilgerwege sind geeignet

für abwechslungsreiche mehrtä-

www.wanderindex.de

www.wanderkompass.de

www.dvv-wandern.de

www.fernwege.de

www.wanderbares-deutschland.de

Wandertipps im Internet

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 25BEWEGUNG

gige oder auch mehrwöchige Tou-

ren. Kultur und Landschaft sind

hier eng verbunden mit sozialen

und spirituellen Anreizen. Vor et-

lichen Jahren von Wanderern und

Pilgern wiederentdeckt wurde der

Jakobusweg, der sich nicht zuletzt

durch prominente Pilger wie Hape

Kerkeling zunehmender Beliebt-

heit erfreut. Der spanische Jakobs-

weg verläuft von den Pyrenäen

bis nach Santiago de Compostela

und verbindet die Königsstädte

Jaca, Pamplona, Estella, Burgos

und León. An der gut markierten

Strecke fi nden sich zahlreiche

Übernachtungsmöglichkeiten. In

Herbergen, Privatzimmern, Pensi-

onen und Hotels fi nden sich ganz

unterschiedliche Unterkünfte je

nach Geldbeutel und Geschmack.

Reiseanbieter organisieren auf

Wunsch Übernachtung und auch

Gepäcktransport. Besonders be-

liebt sind die letzten 200 Kilometer,

die viele im Laufe von zwei Wo-

chen bewältigen. Da der Pilger-

weg gut besucht ist, ergeben sich

in aller Regel unterwegs und auch

abends ganz zwanglos Kontakte

mit anderen.

Tipps für Hypertoniker

Bluthochdruck-Erkrankte sollten

vor der Planung einer mehrtägigen

Wanderung auf einen gut einge-

stellten Blutdruck achten und zu-

vor mit ihrem behandelnden Arzt

über ihre Reisepläne sprechen.

Bei bereits bestehenden Herz-

Kreislauf-Erkrankungen und/oder

einem unzureichend eingestellten

Bluthochdruck sind Wanderwege

nicht empfehlenswert, die über

800 bis 1.400 Höhenmetern liegen.

Vorübergehende größere Höhen

sollten Wanderer erst nach einer

Anpassungszeit anstreben. Regel-

mäßige Pausen und reichlich Flüs-

sigkeitszufuhr helfen vorzeitige Er-

schöpfung zu vermeiden.

Studien haben gezeigt, dass

bereits regelmäßiges Spa-

zieren gehen das Risiko einer

dementiellen Erkrankung wie

Alzheimer verringert. Außer-

dem fördert das Gehen die

persönliche Zufriedenheit, es

stärkt das Immunsystem und

reduziert die Anfälligkeit für

Krankheiten. Ein Hypertoni-

ker kann seinen systolischen

(oberen) Blutdruck um etwa

4 bis 9 mm Hg senken, wenn

er mindestens vier Mal die

Woche für 30 bis 45 Minu-

ten spazieren geht. Auch die

Herzfrequenz und erhöhte

Blutfette lassen sich dadurch

reduzieren, das Gewicht

nimmt ab und der Blutzucker-

Stoffwechsel verbessert sich.

Die Betroffenen senken auf

diese Weise ihr persönliches

Risiko für einen Tod durch

Schlaganfall um 14 Prozent,

und für einen Tod in Folge

von Durchblutungsstörungen

des Herzens um 9 Prozent.

Gut zu Fuß

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Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT26

BW

ERNÄHRUNG

Mit Lebensmitteln zu heilen,

ist eine alte Idee. In vielen

Ländern werden schon von alters

her Speisen durch die Zugabe be-

stimmter Kräuter und Gewürze

nicht nur aromatischer, sondern

auch besser verträglich gemacht.

Heute wird so genannten „funk-

tionellen Lebensmitteln“ oder

„Functional Food“ eine über den

reinen Nährwert hinausgehende

Funktion oder Wirkung zugespro-

chen: Sie sollen die Gesundheit er-

halten oder optimieren, das Wohl-

befi nden steigern und ernäh-

rungsbedingte Erkrankungsrisiken

senken. Diese spezielle Art der

Lebensmittel ist in Japan schon

seit mehr als 20 Jahren gesetzlich

geregelt. In Europa geraten sie

jedoch erst seit einigen Jahren

in den Blick der Wissenschaft

und der Politik. Insbesondere

drei Gruppen von funktionellen

Lebensmitteln sind inzwischen

hierzulande im Handel erhältlich:

probiotische und präbiotische

Milchprodukte, Fette und Öle mit

einem Zusatz an Omega-3-Fett-

säuren sowie Produkte, die mit

Phytosterolen oder Phytostanolen

angereichert sind.

WISSENSCHAFTLICH BEWIESEN

Wissenschaftlich nachgewiesen ist

zum Beispiel die positive Wirkung

von Probiotika und Präbiotika auf

die Dauer und den Schweregrad

von Durchfallerkrankungen, die

durch die Einnahme von Antibi-

otika oder durch das Rota-Virus,

zum Beispiel in Kindergärten, aus-

gelöst wurden. Auch die Wirkung

der Omega-3-Fettsäuren ist wis-

senschaftlich untersucht: Sie wir-

ken sich positiv auf Blutfette wie

Cholesterin und Triglyceride aus.

Weniger bekannt ist die Wirkung

Essen mit Mehrwert?von Professor Dr. Dr. Gerhard Rechkemmer

Die Lebensmittelbranche bietet heute etliche Produkte, die eine über den

Nährwert hinausgehende Funktion haben sollen. Doch nicht alle funktio-

nellen Lebensmittel halten, was sie versprechen.

der Phytosterole und Phytostano-

le, die ebenfalls nachweislich den

Cholesterinspiegel senken. Der

praktische Einsatz der schlecht

löslichen Phytosterole und Phyto-

stanole in der Herstellung von Le-

bensmitteln macht jedoch Schwie-

rigkeiten. Forschern der fi nnischen

Raisio-Unternehmensgruppe ist es

vor einigen Jahren gelungen, die-

se Substanzen für die Verwendung

in Margarine nutzbar zu machen.

Auch in Skandinavien wurden die

ersten Milchmischgetränke mit

Phytostanolzusatz auf den Markt

gebracht.

BITTERE PEPTIDE

In den vergangenen Jahren sind

auch bioaktive Peptide in den Fo-

kus der Wissenschaft geraten.

Bioaktive Peptide sind chemische

Verbindungen, die aus mehreren

Aminosäuren bestehen und sich

auf den Stoffwechsel des Men-

schen auswirken. Für

einige dieser Pep-

tide konnte in Tier-

experimenten eine

blutdrucksenkende

Wirkung nachgewiesen werden

sowie die Hemmung eines für

die Blutdruckregulation wich-

tigen Enzyms, des Angiotensin

Converting Enzymes (ACE). Diese

» DEM „FUNCTIONAL FOOD“ WIRD EINE ÜBER DEN REINEN

NÄHRWERT HINAUSGEHENDE FUNKTION ODER WIRKUNG ZUGESPROCHEN «

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 27ERNÄHRUNG

F U N C T I O N A L F O O D

Functional Food, zu deutsch funk-tionelle Lebensmittel, sind Nah-rungsmittel, die sich positiv auf die Gesundheit des Menschenauswirken sollen. Dies kann so-wohl durch natürliche Inhalts-stoffe wie auch durch zugesetzte Inhaltsstoffe geschehen, etwa Bakterienkulturen oder ungesät-tigte Fettsäuren.Bislang gibt es in Europa keine gesetzliche Defi nition für diese Produkte.

Peptide werden aus Milcheiweiß

freigesetzt, etwa bei der Käseher-

stellung oder bei der Verdauung

von Milchprodukten. In wieweit

diese Peptide beim Menschen

dann tatsächlich in aktiver Form

verfügbar sind und damit den

Blutdruck senken, wurde allerdings

bisher nur in wenigen Studien

untersucht. In Finnland ist seit

kurzem ein Milch-Frucht-Misch-

getränk auf dem Markt, das bioak-

tive Peptide in hoher Konzentra-

tion enthält. Für dieses Produkt

(Evolus) wurde der Nachweis

einer blutdrucksenkenden Wir-

kung bei Hypertonikern durch

Studien der Herstellerfi rma er-

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Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT28

L

ERNÄHRUNG

AUTORProfessor Dr. Dr. Gerhard

Rechkemmer ist Diplom-Er-

nährungswissenschaftler und

seit 2007 Präsident des Max

Rubner-Instituts, Bundesfor-

schungsinstitut für Ernährung

und Lebensmittel (MRI), in

Karlsruhe. Zuvor hatte er die

Stiftungsprofessur „Biofunktio-

nalität der Lebensmittel“ am

Wissenschaftszentrum Wei-

henstephan der Technischen

Universität München inne.

DIE DERZEIT HÄUFIGSTEN

FUNKTIONELLEN ZUSÄTZE FÜR LEBENSMITTEL:

PROBIOTISCHE BAKTERIEN

Probiotika sind Milchsäurebak-

terien, die bis in den Darm ge-

langen und diesen positiv beein-

fl ussen.

PRÄBIOTIKA

Präbiotika sind unverdauliche

Nahrungsbestandteile, die das

Wachstum gesunder Bakterien-

stämme im Darm fördern.

OMEGA-3-FETTSÄUREN

Omega-3-Fettsäuren sind mehr-

fach ungesättigte Fettsäuren und

für den Menschen lebensnot-

wendig. Sie können nur mit der

Nahrung aufgenommen werden

und kommen in fettreichen Kalt-

wasserfi schen vor wie Lachs,

Makrele und Thunfi sch sowie in

pfl anzlichen Ölen wie Lein- und

Rapsöl.

PHYTOSTEROLE UND

PHYTOSTANOLE

Phytosterole und Phytostanole

sind pfl anzliche Wirkstoffe, die

in fettreichen Pfl anzenteilen wie

Sonnenblumenkernen, Sesam

oder Sojabohnen vorkommen.

bracht. Möglicherweise würden

diese bioaktiven Peptide bereits

weit häufi ger eingesetzt, wenn sie

nicht einen gravierenden Nachteil

hätten: Sie schmecken ausgespro-

chen bitter.

LIEBER GESUND ALS

FUNKTIONAL

Umso interessanter sind Hinwei-

se von Forschern, dass auch in

der natürlichen Milch und daraus

hergestellten Produkten blutdruck-

senkende Substanzen vorkom-

men. Hier steht die Forschung

allerdings noch am Anfang. Ge-

nerell ist jede Art der bewussten

Ernährung ein wichtiger Schritt

bei Bluthochdruck. Dabei können

funktionelle Lebensmittel eine

ungesunde Ernährung nicht aus-

gleichen. Dagegen beugt gesunde

Ernährung und ausreichend Bewe-

gung einer Erkrankung langfristig

vor. Besonders wichtig für Hyper-

toniker ist die Verminderung der

Salzaufnahme. Darum ist Teil ei-

ner Bluthochdruckbehandlung in

der Regel zunächst eine mehrwö-

chige Phase, in der die Betroffenen

sich möglichst salzarm ernähren

sollten. Gehört ein Hypertoniker

zur so genannten salzsensitiven-

Gruppe, kann allein diese Maß-

nahme zu einer Absenkung des

Bluthochdrucks führen (siehe Ar-

tikel Seite 8). Der Arzt kann dann

möglicherweise die Medikamente

reduzieren. Spricht diese sanfte

Therapie nicht an, ist eine medi-

kamentöse Therapie in jedem Fall

unverzichtbar.

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ENTSPANNUNG Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT30

Kneippkur

von Kirsten Mathiske-Schmidt

Ein nahezu ganzheitliches Thera-

piekonzept wurde bereits im 19.

Jahrhundert von Pfarrer Sebastian

Kneipp aus Bad Wörishofen ent-

wickelt. Seine Therapie basiert auf

fünf Säulen (siehe Kasten): Neben

der bekannten Wassertherapie gibt

es eine Ernährungstherapie, au-

ßerdem eine Bewegungstherapie,

die Behandlung mit Mitteln der

Pfl anzenheilkunde und eine The-

rapie zur Stressreduzierung. Alle

Anwendungen regen die Selbst-

heilungskräfte an und tragen zu-

sätzlich zur Regenerierung, Vitali-

sierung und Immunstärkung des

Körpers bei. Dieses Konzept hat

keineswegs an Aktualität verloren.

Hydrotherapie

Die Hydrotherapie ist die be-

kannteste der Kneipp’schen An-

wendungen. Sie umfasst Thera-

pien durch äußere Anwendungen

mit Wasser, zum Beispiel in Form

von Waschungen, Bädern, Güs-

sen oder Wickeln. Schon in den

ältesten Kulturen war die Heilkraft

von Wasser bekannt, davon zeu-

gen unter anderem die römischen

Thermalbäder. Heute sind Hydro-

therapien ein anerkannter Teil der

Schulmedizin. Sie fi nden in allen

Bereichen Anwendung und kön-

nen vielfach auch zu Hause durch-

geführt werden.

Die Hydrotherapie wirkt wie eine

Reiztherapie, die den Organismus

umstimmen kann. Dabei spielt die

Wassertemperatur eine wichtige

Rolle. Als Faustregel gilt: Warmes

Wasser entkrampft und entspannt,

kaltes Wasser regt an, wechselnde

Temperaturen bringen den Kreis-

lauf in Schwung, machen mobil

und härten ab. Je nach Temperatur

Wasser senkt den Druck

Pfarrer Sebastian Kneipp entwickelte im 19. Jahrhundert eine ganz-

heitliche Therapie für die Behandlung von kranken Menschen und zur

Krankheitsvorbeugung. Seine Kur ruht auf fünf Säulen:

1. Hydrotherapie

Insgesamt 120 Varianten der Behandlung mit kaltem und warmem Was-

ser in Verbindung mit Wärme steigern die natürlichen Selbstheilungs-

kräfte des Körpers.

2. Ernährungstherapie

Kneipp empfi ehlt eine vollwertige Ernährung mit naturbelassenen, fett-

armen Lebensmitteln. Dazu gehört vor allem reichlich Obst und Gemü-

se, Getreide, Kartoffeln, Milch und Milchprodukten. Fett und Zucker sind

reduziert, Kaffee, Alkohol und Zigaretten möglichst ganz gestrichen.

3. Bewegungstherapie

Für reichlich Bewegung sollte gesorgt sein, vor allem durch Ausdauer-

sportarten wie Schwimmen, Wandern und Radfahren. Kneipp empfahl

einen harmonischen Ausgleich zwischen körperlicher und geistiger Be-

wegung.

4. Phytotherapie

Kneipp empfi ehlt die Mittel der klassischen Pfl anzenheilkunde als Tee,

Badezusatz, Säfte oder Tabletten zum Beispiel zur Beruhigung oder zur

Bekämpfung von Verstopfung oder Depressionen.

5. Ordnungstherapie

Kneipp hat bereits die negativen Auswirkungen von Stress und psy-

chischen Problemen auf die Gesundheit erkannt. Er empfi ehlt zur Vor-

beugung einen regelmäßigen Tagesablauf, Entspannungstechniken

und psychologische Gespräche.

Hydrotherapie kann den Blutdruck senken: Regelmäßige Wasseranwendungen tragen zur sinnvollen

Ergänzung der Blutdrucktherapie bei.

*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 30*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 30 08.10.2008 16:21:02 Uhr08.10.2008 16:21:02 Uhr

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 31ENTSPANNUNG

Empfehlenswerte Anwendungenwerden die Blutgefäße enger oder

weiter. Lokale Kältemaßnahmen

beruhigen und verlangsamen die

Herztätigkeit, allgemeine Wärme-

einwirkungen erhöhen Schlagzahl

und Volumen des Herzens, milde

warme Bäder wirken blutdruck-

senkend und heiße Bäder blut-

drucksteigernd.

Bei Bluthochdruck-Erkrankten ist

eine Gewöhnungsphase an die

hydrotherapeutischen Reize unab-

dingbar. Mit Waschungen und Güs-

sen wird der Betroffene vorsichtig

auf die Temperaturen vorbereitet.

Güsse werden an einem Körper-

teil durchgeführt wie zum Beispiel

Gesichtsguss, Armguss oder Knie-

guss. Dabei wird das Wasser im-

mer von der Herzferne in die Herz-

nähe geführt, meistens zu Beginn

als wechselwarme Güsse, später

als kalte Güsse. Bürstungen wirken

darüber hinaus stabilisierend auf

das vegetative Nervensystem, das

unwillkürliche Körperfunktionen

steuert wie Herzschlag, Atmung,

Blutdruck und Verdauung.

Vorsicht bei Kälte

Extreme Kälteanwendungen müs-

sen jedoch vermieden werden,

denn großfl ächige Kältereize wie

Schwimmen im kalten Wasser,

kalte Güsse oder eine kalte Dusche

nach körperlicher Anstrengung

oder einem Saunabesuch können

den Blutdruck in die Höhe treiben.

Dagegen wirken sich regelmäßige

morgendliche Wechselduschen,

ansteigende Armbäder oder an-

steigende Fußbäder am Abend po-

sitiv auf mäßig erhöhten Blutdruck

aus. Das ansteigende Armbad ist

eine ebenso sanfte wie wirkungs-

volle Methode, den Blutdruck zu

senken und das Herz zu entlasten.

Hierfür wird eine Armbadewanne

oder ein Waschbecken mit etwa 33

Grad warmem Wasser gefüllt und

beide Arme darin gebadet. Lang-

sam wird nun wärmeres Wasser

zugeführt, bis die Temperatur in-

nerhalb von 15 bis 20 Minuten

auf 39 Grad steigt. Mit Wasseran-

wendungen können Blutgefäße

reguliert und trainiert werden. So

erweitern sich die Gefäße in Arm,

Kopf und Brust, dadurch wird der

Kreislauf entlastet und die Durch-

blutung des Herzens verbessert.

Äußere Wasseranwendungen

schaffen zudem körperlichen und

seelischen Ausgleich. Bei den An-

wendungen kann das Wasser pur

oder mit Zusatz genutzt werden.

Diese Zusätze können natürlicher

Art sein wie beim Meerwasserbad

oder Solebad, sie können aber

auch nachträglich zugegeben wer-

den.

Wer gerne badet und unter mäßig

erhöhtem Blutdruck leidet, kann

versuchen, seinen Blutdruck mit

Kohlensäurebädern zu regulieren.

Kohlensäure ist als Badezusatz in

der Apotheke erhältlich und wird

in etwa 30 Grad warmes Wasser

gegeben. Das Bad sollte nicht län-

ger als 20 Minuten dauern.

Bürstungen

wechselwarme Waschungen

wechselwarme Güsse

Vollbad

Sauna, ohne kaltes Tauchbad

Beachten Sie bitte:

Nicht zu lange heiß baden, da dies das Herz belastet. Ist derBlutdruck stark erhöht und sehr schwankend, sollten Sie auf Saunabesuche verzichten.

AUTORIN

bei Bluthochdruck

Kirsten Mathiske-Schmidt ist

Fachärztin für Physikalische

Medizin und Rehabilitation an

der Klinik für Physikalische

Medizin und Rehabilitation,

Charité-Universitätsmedizin.

*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 31*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 31 06.10.2008 20:54:59 Uhr06.10.2008 20:54:59 Uhr

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LESERBRIEFE Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT32

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Beiträge geben nicht die Meinung der Deutschen Hochdruckliga, des Redaktionskomitees oder der Redaktion wieder.

Dr. Ulrich Tholl antwortet:

Herzschrittmacher können aus ver-

schiedenen Gründen implantiert

werden, deshalb muss die Antwort

auf mehrere Möglichkeiten ein-

gehen. Ist der Herzschrittmacher

überwiegend für die Steuerung des

Herzschlags verantwortlich und ist

deshalb der Puls regelmäßig, so

können automatische Blutdruck-

messgeräte in der Regel eingesetzt

werden. Dient der Herzschrittma-

cher lediglich zur Absicherung ge-

legentlicher langsamer Herzschlag-

folgen oder Pulsaussetzer und ist

der eigene Herzrhythmus im Üb-

rigen regelmäßig, so können in der

Welche Messgeräte bei Herzschrittmacher?

Gerhard N. fragt per Mail:

Ich würde gern meinen Großeltern ein Blutdruckmessgerät schenken. Nun hat mein Opa seit zwei Jahren einen

Herzschrittmacher. Kann dieser die Messwerte in irgendeiner Art beeinfl ussen? Oder kann ich beruhigt ein Mess-

gerät kaufen?

Experten derDeutschen Hochdruckligabeantworten Ihre Fragen

Regel Blutdruckmessautomaten

eingesetzt werden. Ist hingegen

der Herzschlag unregelmäßig und

gelegentlich so langsam, dass ein

Herzschrittmacher einsetzen muss,

so besteht eine unregelmäßige

Herzschlagfolge (absolute Arrhyth-

mie). Diese Ausgangssituation

ist für Blutdruckmessautomaten

schwierig. In allen Situationen mit

unregelmäßiger Herzschlagfolge

(absolute Arrhythmie oder häu-

fi ge Extrasystole) können automa-

tische Blutdruckmessgeräte den

Blutdruck häufi g nicht zuverläs-

sig ermitteln. Manche Messauto-

maten zeigen dann bei Blutdruck-

Dr. Ulrich Tholl ist Chefarzt der

Abteilung Innere Medizin im

St. Clemens-Hospital, Geldern,

und Mitglied der Sektion Hoch-

druckdiagnostik der Deutschen

Hochdruckliga.

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 33LESERBRIEFE

Professor Dr. med. Horst Brass

war vor seinem Ruhestand vie-

le Jahre Direktor der Medizini-

schen Klinik A im Klinikum Lud-

wigshafen.

In der DRUCKPUNKT-Ausgabe 2/2008 hat sich auf Seite 25 bei

dem Artikel „Zentraler Blutdruck gewinnt an Bedeutung“ in der

Erläuterung zu Abbildung 3 ein Fehler eingeschlichen. Die richtige

Erläuterung der abgebildeten Kurven muss lauten: Die gestrichelte

Linie zeigt den systolischen Blutdruck eines Hypertonikers mit ela-

stischem Gefäßsystem, die durchgezogene Linie den systolischen

Blutdruck eines Hypertonikers mit versteiftem Gefäßsystem.

E R R A T U M

messungen „Error“ oder weisen

mit einer „Arrhythmieanzeige“ auf

Pulsunregelmäßigkeiten hin. Da

allerdings auch Geräte vertrieben

werden, die völlig unglaubwür-

dige Messwerte anzeigen, ist eine

verlässliche Blutdruckmessung

mit automatischen Messgeräten

in dieser Situation nicht sicher ge-

währleistet. Es gibt allerdings auch

Geräte die mehrere Messverfahren

kombiniert einsetzen (zum Beispiel

„Tensoval duo control“) und so mit

größerer Wahrscheinlichkeit zu ei-

ner verlässlichen Blutdruckermitt-

lung führen können. Grundsätzlich

sollten Träger eines Herzschritt-

machers vor Anschaffung eines

Blutdruckmessautomaten mit ih-

rem Hausarzt sprechen und nach

dem Grund für die Herzschrittma-

cher-Implantation fragen. Anhand

der Beurteilung des EKGs wird

der Hausarzt Ratschläge zur Ein-

satzfähigkeit automatischer Blut-

druckmessgeräte geben können.

Margot H. fragt per Mail:

Ich bin 73 Jahre alt und habe früher immer einen eher zu niedrigen

Blutdruck gehabt. Doch inzwischen hat sich das geändert. Ich messe

immer morgens meinen Blutdruck und erhalte dabei sehr unterschied-

liche Werte: Unmittelbar nach dem Aufstehen ist der obere Blutdruck-

wert meist zwischen 150 und 175 mm Hg, rund zwei Stunden später

liegt er zwischen 110 und 130 mm Hg. Diesen Unterschied konnte mir

bisher noch niemand erklären. Können Sie mir etwas dazu sagen?

Professor Dr. Horst Brass antwortet:

Ich fi nde es gut, dass Sie häufi g Ihren Blutdruck messen und dabei die

wechselnden Werte beobachtet haben. Dennoch wäre es wichtig, dass

Sie sich gründlich ärztlich untersuchen lassen, denn aus schwankenden

Blutdruckwerten kann eine manifeste Hypertonie entstehen. Dabei ist

zu berücksichtigen, ob bei Ihnen weitere Risikofaktoren hinzukommen

wie Übergewicht, Neigung zu Diabetes, Nikotingenuss, Bewegungs-

mangel und erbliche Belastung. Im Rahmen einer ärztlichen Untersu-

chung könnten ihre Blutdruckschwankungen anhand einer so genannten

24-Stunden-Blutdruckmessung näher untersucht werden.

Unterschiedliche Werte

Gerade für Patienten mit Herz-

schrittmachern gilt ganz beson-

ders der Rat, bei der Auswahl eines

Blutdruckmessautomaten mehrere

Geräte zu testen. Sie sollten vor

allem die Messgenauigkeit für sich

individuell prüfen. Hierzu sollten

sie im Sanitätshaus oder der Apo-

theke den Blutdruck mit dem Au-

tomaten messen und dann mit der

Standardmethode (nichtautoma-

tisierte Messung mit dem Stetho-

skop) überprüfen lassen.

mm

Hg

mm

Hg

Peripherer Blutdruck:

am Oberarmgemessen

Zentraler Blutdruck:

am Herzengemessen

160

140

120

100

80

0 200 400 600 800 1000

160

140

120

100

80

0 200 400 600 800 1000

Millisekunden Millisekunden

*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 33*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 33 08.10.2008 16:23:10 Uhr08.10.2008 16:23:10 Uhr

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REZEPTE Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT34

24 Riesengarnelen, roh

2 EL Sojaöl

2 Möhren

1 rote Paprika

1 rote Gemüsezwiebel

1 Salatgurke

einige Blätter frische Minze

Dressing

2 Knoblauchzehen

1 – 2 rote Chilischoten

3 Stiele Zitronengras

1 Schalotte

1 EL gehackter Ingwer

3 EL Fischfond (alternativ: Hühnerbrühe)

2 EL Sojaöl

4 EL Zucker

Saft einer Limette

2 EL Koriandergrün

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Für das Dressing den Knoblauch schälen und fein hacken. Chilischoten

entkernen und ebenfalls fein hacken. Nur die hellen, unteren Drittel der

Zitronengras-Stiele fein schneiden. Schalotte schälen und fein hacken.

Gemüse mit Ingwer, Fond, Öl, Zucker, Limettensaft, Koriandergrün und

Pfeffer möglichst in einer Küchenmaschine zu einer feinen Sauce verar-

beiten. Kühl stellen.

Garnelen schälen, Köpfe und Darm entfernen. In heißem Sojaöl braten

bis die Schwänze rosa sind. Möhren, Paprika, Gemüsezwiebel und Salat-

gurke in feine Streifen schneiden. Zusammen mit den Garnelenschwän-

zen und der Minze (einige Blätter zum Garnieren zurück behalten) in einer

Schüssel vermengen, Dressing zugeben und auf Teller anrichten.

Pro Person: 1,32 g Eiweiß · 11,43 g Fett · 16,30 g Kohlenhydrate

0,06 g Kochsalz · 30,62 mg Natrium · 28,56 mg Kalium · 175 kcal

Garnelensalatmit Ingwer-DressingZutaten für 4 Personen

Foto: RTL 2/Dalchow

TagLeichtdurch

den

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 35REZEPTE

Gesundheits-DrinkZutaten für 2 Personen

2 Möhren

1/2 frische Ananas

1 Orange

1 Apfel

kl. Stück rote Beete

1 TL Sonnenblumenöl

Möhren waschen. Ananas schälen

und in Stücke schneiden. Orange

und Apfel schälen und achteln.

Rote Beete schälen. Obst und Ge-

müse nacheinander in einen elek-

trischen Entsafter geben. Fertigen

Saft mit Öl verrühren und in zwei

Gläser füllen. Sofort trinken, damit

keine Vitamine verloren gehen.

Pro Person: 0,02 g Eiweiß

2,50 g Fett · 0,15 g Kohlenhydrate

0 g Kochsalz · 0,65 mg Natrium

4,53 mg Kalium · 22,81 kcal

Alexa Iwan stellte die Rezepte

exklusiv für den Druckpunkt zu-

sammen. Die Medizinjournalistin

und Ernährungswissenschaftlerin

war sieben Jahre lang im RTL

Frühmagazin zu sehen und prä-

sentierte von 2003 bis 2005 das

WDR-Gesundheitsmagazin „rund-

umgesund“.

Heute arbeitet sie als Moderatorin

unter anderem für das AOK-Ge-

sundheitsmagazin „vigo TV“ und

als Buchautorin.

Zutaten für 3 Personen

300 g Naturjoghurt

300 g klein geschnittene,

weiche Früchte (z.B. Erd-

beeren oder Himbeeren)

12 Löffelbiskuits

Saft einer Orange

1 EL brauner Zucker

Löffelbiskuits in Stücke brechen

und die Hälfte davon in eine Schüs-

sel oder Aufl aufform geben. Die

Kekse mit der Hälfte des Orangen-

safts beträufeln und 150 Gramm

der Früchte darauf verteilen. Das

Ganze mit 150 Gramm glatt ge-

rührtem Joghurt bedecken. In der

gleichen Reihenfolge eine zweite

Schicht getränkte Löffelbiskuits,

Früchte und Joghurt darüber ge-

ben. Das Tiramisu kurz vor dem

Servieren mit braunem Zucker be-

streuen.

Pro Person: 6,96 g Eiweiß

2,29 g Fett · 44,29 g Kohlenhydrate

0,13 g Kochsalz · 55,27 mg Natrium

433,33 mg Kalium · 240 kcal

Joghurt-Tiramisu

*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 35*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 35 06.10.2008 20:55:06 Uhr06.10.2008 20:55:06 Uhr

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RÄTSEL Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT36

Gewinnen Sie mit!

Für alle Gewinner gibt es zusätzlich ein Jahr kostenfreie Mitgliedschaft in der Deutschen Hochdruckliga.

181716151413121110987654321

18

17

16

15

14

13

12

11

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

s1623.7-20

Teil derScheune

süd-amerik.Gebirge

franzö-sisch:Osten

heilen

untererGe-sichts-teil

Wickel-gewandderInderin

Figurin „MyFairLady”

dt. Vor-silbeder Ver-neinung

kurzfürDiskette

japan.Richtungd. Bud-dhismus

Wind-schatten-seite

vorher,früher

Erbgut-träger(engl.Abk.)

Zeitge-schmack

schweiz.StadtamRhein

vor-sprin-gendeSpitze

Künst-ler-werk-statt

tro-pischeSchling-pflanze

Teil desKopfes

Ausdeh-nungs-begriff

Leber-sekret

amtl.Erlass

ital.Ton-silbe

unent-geltl.Lotte-rieschein

Lotto-trefferNagetier

Blut-aderzumHerzen

Unge-zieferBaustoff

Bloß-stel-lung,Schande

Ringel-wurm,Blut-sauger

Musik-zeichen

latei-nisch:Leben

Kehr-gerät

Schwel-lung

Unter-rich-tender

altruss.Adliger

StaatenbildendesInsekt

Fußball-mann-schaft

Inhalts-losigkeit

Schiffs-zubehör

Wirkstoff(Trans-mitter/Medizin)

getrock-neteGetrei-dehalme

Wand-verzie-rung

Entericheltern-losesKind

Herbst-blume

entzündl.Verände-rung desHautbildes

Geburts-schmer-zen

Hausmittel gegen Sodbrennen

Abk.:vonoben

Mahl-zeit

gasför-migeschem.Element

adlig,vornehm

Titel-figurbeiBrecht

Kontroll-bild-schirm

Weite,Fremde

inAchsen-richtung

entzün-det,verletzt

Med.:Backen-zahn

hell-haarig

Bestel-lung,Order

frühererbrasil.Fußball-star

Prosa-erzäh-lung

Futter-undZier-pflanze

Ketten-gesang

Körper-teil

Gesell-schafts-spiel

Explo-sions-geräusch

Stern-schnuppe

Halbtonunter d

Kraft-maschineim Kfz

weib-lichesWild-schwein

Heil-,Zauber-trank

Vorname d.amerik.RegisseursWilder †

Krank-heits-bild

ameri-kanischerKrapfen

drogen-unab-hängig(engl.)

dt.Schrift-steller †(Heinr.)

Bart-schur

KurzformvonAssistent

sauber,flecken-los

LänderjenseitsderMeere

gescho-reneKopf-stelle

persön-lichesFür-wort

Milch-organbeiTieren

Abk.:Sommer-semester

ugs.fürheran

anleiten

Hast,über-stürztesDrängen

Körper-pflege-pro-dukt

Funk-ortungs-ver-fahren

KurortimAllgäu

Bewohnerd. Obernil-gebiets

flüssigesBehand-lungs-mittel

blut-unter-laufenerStreifen

®

*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 36*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 36 06.10.2008 20:55:10 Uhr06.10.2008 20:55:10 Uhr

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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 37RÄTSEL

Sudoku-Rätsel... der japanische Rätselspaß ...

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und injedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen. Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.

2. PreisDer Ratgeber aus dem Trias Ver-

lag „Bluthochdruck. Endlich wie-

der gute Werte“ von Professor Dr.

med. Martin Middeke.

3. PreisDie DVD „Autogenes Training“ mit

zwei Lernprogrammen für Auto-

genes Training. Eine Wellness-DVD

von Coolmusic.

Das Lösungswort des Preisrätsels

im DRUCKPUNKT 2/2008 lautete

„Herz-Kreislauf-Telefon“.

Gewonnen haben:

1. Preis · Pulkert Kurt,76227 Karlsruhe:

Das Blutdruckmessgerät Tensoval

duo control der Firma Hartmann.

2. Preis · Petra Köhler,69245 Bammental:„Einfach und genial“ – Das Koch-

buch von Drei-Sterne-Koch Dieter

Müller.

3. Preis · Ingo Agnesens,33106 Paderborn:

Der ärztliche Ratgeber „Bluthoch-

druck. Erfolgreich behandeln – Risi-

ken senken“ von Professor Dr. med.

Wolfram Delius und Professor Dr.

med. Erwin König.

Wenn Sie an unserem Preisrätsel teilneh-men möchten, notieren Sie bitte das Lö-sungswort und schicken Sie es an uns per Post oder Fax:

Deutsche HochdruckligaBerliner Straße 4669120 HeidelbergFax 0 62 21 – 5 88 55-25

Einsendeschluss ist der 15. November 2008. Das Lösungswort erscheint in der Ausgabe 4/2008. Der Rechtsweg ist ausge-schlossen, die Gewinner ermittelt das Los.

Aufl ösung auf der nächsten Seite

1. PreisOberarm-Blutdruckmessgerät von

Panasonic mit integrierter Man-

schette. Der Arm wird durch die

Geräteöffnung auf der Ellenbo-

genstütze abgelegt. Die integrierte

Manschette ist für einen Oberarm-

umfang von 20 bis 34 Zentimeter

geeignet. Das Gerät hat Speicher-

platz für zwei Personen je 90 Werte.

Im Display ist eine dreifarbige Am-

pelanzeige integriert zur Klassifi zie-

rung des Blutdrucks.

8 47

9 74

4 18

3 67

7 6

3

2

9

1 3 65 1

21 2

6 51

8 45 2 8

75

23

55

81

4 3

2 6 7

3 1

81 7

51 7 4

9 6 21

6 47

*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 37*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 37 06.10.2008 20:55:11 Uhr06.10.2008 20:55:11 Uhr

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VORSCHAU Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT38

lingt mir dies auch mit einem Satz aus einer klassischen Mozart-Symphonie.

7. Welcher Kino- oder Fernsehfi lm

hat Ihnen in letzter Zeit am meisten

gefallen?

Ich schaue mir nur selten Filme an. Stattdessen gehe ich lieber in eine interessante Kunstausstellung. Die Kunst des 20. Jahrhunderts ist für mich besonders interessant.

8. Welches Buch hat Sie besonders

beeindruckt?

Das Buch „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling ist leicht zu lesen, setzt sich aber doch mit einer ernsten The-matik auseinander, wenn ein Atheist auf christlichen Spuren wandelt und Gott ergründen will.

9. Was bereitet Ihnen zurzeit am

meisten Kopfzerbrechen?

Für mich ist die Zukunft des Arztbe-rufs ein großes Problem. Schon heute kann man bei den Ärzten in Praxis und Krankenhaus eine deutliche Überla-stung beobachten, die in den nächsten Jahren durch den fehlenden Nach-wuchs noch verstärkt werden wird. Es besteht trotz aller Beteuerungen der Politik die große Gefahr, dass letztlich doch die Qualität der Patientenversor-gung reduziert werden muss.

10. Was möchten Sie in Ihrem Leben

unbedingt noch machen?

Zum Glück habe ich noch einige unerfüllte Wünsche, die ich mir in der Rente erfüllen will.

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe:

➜ Die Geschichte der Hypertonie-Therapie

➜ Wie wirken Panikattacken und Ängste

auf den Blutdruck?

➜ Der Blutdruck-Schrittmacher – Therapie der Zukunft?

1. Worüber können Sie sich

immer wieder freuen?

Ich komme täglich mit vielen Men-schen in Kontakt und es macht immer wieder Freude, Ihnen dabei zu helfen, ihre körperlichen, oft aber auch see-lischen Probleme zu lösen.

2. Worüber ärgern Sie sich am

meisten?

Über meine eigenen Unzulänglich-keiten. Welche das sind, behalte ich aber lieber für mich!

3. Wie steht es zurzeit um Ihre Ge-

sundheit?

Ich bin dankbar, dass ich mich zum aktuellen Zeitpunkt wohl fühle, und hoffe, dass dies noch lange erhalten bleibt.

4. Was essen Sie am liebsten?

Ich bevorzuge die mediterrane Küche. Es ist herrlich, an einem lauschigen Sommerabend einen schönen franzö-sischen Käse zu einem Glas Rotwein zu genießen, vielleicht noch mit ein paar Oliven!

5. Welchen Sport treiben Sie?

Wenn die Arbeit es zulässt, joggeich mit meiner Frau durch dieWiesen. Im Sommer wandere ich ger-ne in den Bergen.

6. Wie können Sie sich am

besten entspannen?

Wenn ich viel Zeit habe, gehe ich ger-ne in die Sauna, dort kann ich sehr gut entspannen. Ist die Zeit knapper, ge-

Professor Dr. med. Gerd Bönner, Jahrgang 1948, Ärztlicher Direktor an den MEDIAN Kliniken Bad Krozingen, Klinik Lazariterhof /Baden – Privatklinik und Ärztlicher Ge-schäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR e.V.). Er ist stellvertretender Vorsitzender der wissenschaftlichen Kommission der Hypertonie Akademie der Deutschen Hochdruckliga.

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Herausgeber:Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL ®

Deutsche Hypertonie GesellschaftDeutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck

Geschäftsführer:Dipl.-Betriebswirt Joachim Leiblein

Geschäftsstelle:Berliner Straße 46, 69120 HeidelbergTelefon: (0 62 21) 5 88 55- 0Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25Internet: www.hochdruckliga.deE-Mail: [email protected]

Schriftleitung:Prof. Dr. med. Rainer DüsingProf. Dr. med. Martin Paul

Redaktion:Dr. Anette Huesmann (v.i.S.d.P.), Heidelberg;für namentlich gekennzeichnete Beiträge sinddie Autoren verantwortlich.

Redaktionsanschrift:Dr. Anette Huesmann– Adresse siehe Geschäftsstelle –

Titelfoto:Monkey Business · Fotolia.com

Layout und Satz:Kaiser´s Ideenreich, 67433 Neustadt / Wstr.

Druck und Versand:NINO Druck GmbH, 67435 Neustadt / Wstr.,www.ninodruck.de

Vorstand der Deutschen Hochdruckliga:Prof. Dr. med. Joachim Hoyer, Marburg(Vorsitzender)Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Lübeck(stellv. Vorsitzender)Dr. med. Siegfried Eckert, Bad OeynhausenProf. Dr. med. Ulrich Kintscher, BerlinPrivatdozent Dr. med. Thomas Mengden, BonnDr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, LeverkusenProf. Dr. med. Hans-Georg Predel, KölnProf. Dr. med. Lars Christian Rump, Düsseldorf

Schirmherrin der DeutschenHochdruckliga:Dr. med. Marianne Koch, Tutzing

Bezug:DRUCKPUNKT kann bei der Bundesgeschäfts-stelle der Hochdruckliga zum Jahrespreis von 21,40 Euro (inkl. MwSt. und Versandkosten)abonniert werden. Das Einzelheft kostet 4 Euro. Für die Mitglieder der Hochdruckliga ist der Be-zugspreis im jährlichen Mindestbeitrag von16 Euro (Ärzte 26 Euro) enthalten. Als Abonne-ment-Zeitraum gilt das Kalenderjahr.Der Bezug verlängert sich um jeweils ein weite-res Jahr, wenn nicht sechs Wochen vor Jahres-ende gekündigt wird.

Aufl age:DRUCKPUNKT erscheint viermal im Jahr ineiner Aufl age von je 22.000 Exemplaren.

Hinweis: Bei der Bezeichnung „HypertensiologeDHL®”handelt es sich nicht um eine nach denBerufs ordnungen grundsätzlich führungsfähige Bezeichnung für Ärzte, sondern um eine nach dem entsprechenden ärztlichen Berufsrecht ein zu ord -nende Be zeichnung (z.B. nach der Musterbe rufs -ordnung der deutschen Ärzte als „Tätigkeits-schwerpunkt” bzw. nach den Be rufsordnungender Landesärztekammern)

Bankverbindung:Dresdner Bank HeidelbergKto.-Nr. 541 493 300, BLZ 672 800 51Postbank KarlsruheKto.-Nr. 206 704 758, BLZ 660 100 75

ISSN 1619-0637

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Impfen – Die Zukunft? Nina Ruge Essen mit Mehrwert?

Die Impfung gegen Bluthochdruck ist eine viel verspre-chende Therapie. Doch eine Anwen-dung ist erst in fünf Jahren zu erwarten.

Die Journalistin hat durch eine Freundin erfahren, wie wichtig Blut-drucksenker sind: Sie können Leben retten.

Funktionelle Lebensmittel sollen eine über den Nährwert hinaus-gehende Funktion haben. Aber nicht alle halten, was sie versprechen.

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Experten der Deutschen Hochdruckliga rufen zur bundesweiten Kampagne gegen zuviel Salz aufExperten der Deutschen Hochdruckliga rufen zur bundesweiten Kampagne gegen zuviel Salz auf

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