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Deutsche Hugenotten-Gesellschatt e.V., Hafenplatz 9a. 34385 Bad Karlshalen PV$T, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt , H 21546 Neuerscheinung im Verlag der DHG Rober! Violet: Daniel Chodowie<:kl (1726-1 80t ). Eine wrschoUen geglaubte Autoblogra phi e der Oeulscherr Hugeno1!en·GeseUschaft. Bel 45). Verlag der Deutschen Hugooolloo Gesellschah Bad Kar1shalen 2010. 98 Seiten mit AbbOldungen. ISBN 978·3·93048t·31·0.12.80€ Robert Violet geling! es in diesom Band. beslehende Irrtumer ,n der ChodoWlecki·Forschung zu kOlngl1t reno Er korTbni-ert Chodowrecl«s har\dSChrifthche Au!Obiographie ,n lranskribrerter Form mIt emit< unver· 1':rHltntlichteo Biograp/"rie des illflllstitn Sohnes Chodo)Yieckrs on Ifanz/':rsl scher Sp.ache unci deutscher Ube< se1zung. Verlag der Deutschen Hugenotten-Geselischatt e.V. Halenplatz 9a in 34385 Bad Kar1sllalen TeI05672· 1433I Fu.1l5672·925072 WIWi .hugenollen.c!e HUGENOTIEN 74. Jahrgang Nr. 4/2010

Deutsche Hugenotten-Gesellschatt e.V., Hafenplatz 9a ... · Arrangement dar und iSI in se1ner Intenlion der Scha!!ung eines modus vivendi3 (nieht lormal) mit dem Kompromiss des Augsburger

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Page 1: Deutsche Hugenotten-Gesellschatt e.V., Hafenplatz 9a ... · Arrangement dar und iSI in se1ner Intenlion der Scha!!ung eines modus vivendi3 (nieht lormal) mit dem Kompromiss des Augsburger

Deutsche Hugenotten-Gesellschatt e.V., Hafenplatz 9a. 34385 Bad Karlshalen PV$T, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt , H 21546

Neuerscheinung im Verlag der DHG

Rober! Violet : Daniel Chodowie<:kl (1726-180t ). Eine wrschoUen geglaubte Autoblographie ( ~ Gesctl,chtsblaner der Oeulscherr Hugeno1!en·GeseUschaft. Bel 45). Verlag der Deutschen Hugooolloo Gesellschah Bad Kar1shalen 2010. 98 Seiten mit AbbOldungen. ISBN 978·3·93048t·31·0.12.80€ Robert Violet geling! es in diesom Band. beslehende Irrtumer ,n der ChodoWlecki·Forschung zu kOlngl1t reno Er korTbni-ert Chodowrecl«s har\dSChrifthche Au!Obiographie ,n lranskribrerter Form mIt emit< unver· 1':rHltntlichteo Biograp/"rie des illflllstitn Sohnes Chodo)Yieckrs on Ifanz/':rsl scher Sp.ache unci deutscher Ube< se1zung.

Verlag der Deutschen Hugenotten-Geselischatt e.V. Halenplatz 9a in 34385 Bad Kar1sllalen TeI05672·1433I Fu.1l5672·925072

WIWi.hugenollen.c!e

HUGENOTIEN 74. Jahrgang Nr. 4/2010

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Tilelblld : Blick aut das Denkmal fur den 51i11ilgoi:ioder Laodgral Carl . das Hafenbe· ellen und das Rathaus in Bad Karlshaten ,m Joli 2010 (Fotc; FlicI<),

Inhalt T oIeranz - Kon~i+<1 - lntegrahon ..on Barbara D6lemey(!r .. . ..................................... 5 . 139

Johannes calvin auf Kircnenfenstem ,m Elsass von Joehen Desai .. .. .............................................. 5 . 155 Thesen zur <;<lMI1I$Chen RetormatlOl1 vOn Ebernard Gres<:h , .............. , .................................... S. 162

Das Haus der Herzog,n Eteonore d'Ob"euse in de< CeIJer AJtstadi von Andreas Ftiel< .. . ............................. S. 173

Bvchvorstettu"ll . S.I80 Neue BOcher und Aufsatze zum Thema Hogenollen und Waldenser.. .S, 181

KUJ<:meldongen . . ............................... S,I83

Hugenonentesl 2010 bei TropenhilZe ............... S, 185

6ilder vom Hugenottentag in Kasset - 11 . Ills 13. Junl 2010 ...................... , .. S 188

Anschrllten der VerlasMlr Prof. Dr . Barbara OOemey(!r. Am Seeberg 7A, 61352 Bad Homoorg Jochen Desai. Ollo·Kahn·Su. 12, 34369 Hofgeismar 01. Andreas FIid\, Hanoov8(sche Str. 61 . 29221 CeHe D<. Ebeihard Gresch, G8(anoenweg 18b. 01259 D<asdcn Chri<;tona Grillithc, Scl>enl<_rlf:t,. 3 . 22085 HomblJ'9

Im"",_sum: DIe 2euscmft HUGENOTI'E"I (_rna" DER DEUTSCHE HUGE"IOTT] ~ hetausgegeben von de< Deu!sche<I Hugeno1lon.GesoIScIIol~ ... V •• HaI","""U Sa. 34385 8ad Karlshalen. HOmepagu de< OHG wwwhugenonen ,doFoo·056n·1433 I Fa. : 056n·9250n I E·Ma~ dhgev@1·""ine.do. HUGENOTIEN I3f$CIIeoItI aI. MiIgI~eiI· schrIfI vierteljArrieh. Dar BezugSpr(Jois isl ... IMg_"'II von _ Ell<" 013,- &nI. tratlon. Einzeltleft we 6.- AulIage, 1500. Schr~1I8i!ung Dr. ""'dr_ Ft;;;... Hannl:we<. oche $/f. S T. 29221 CelIe. E' MaiI; Ret~·O"I",,,.de I Fon 051~ 1 125&40 I Fa. 051411907109 ~ectlllich IItIfamwonTOctrl· FOI den InIIafT der einz_ BeoUAoe s.rM die Aut",".n _anT.......uich. 0.. Re<!aI<tion war bemOI'l!. aOe RecluSIMaber de< ver-ode. ten 8iIder zu """mel". Dies war nicIl1 in aler1 F~tIen m6glicII, Berec!ltig18 Arrsprl)c:he _den Mliirld1 ... Ra""en de< Ubli<:nen V8r~ iII)QegOIte<>. ISSN 0341).3718 Komo; KasseIer Spa"' ... w (8LZ 520 503 53) "'r I la 060 521 Redakhonsschluss I .a,2010

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Toleranz - Konllikt - Integration

von Barbara OOlemeyer

Das Landgra/·Karl·Denkmal in KaSS6/

Die Geschichle dar Hugenotten in Europa ist nicht nur eine Ge· schichte der Glaubensverlolgung uf1d der Intoleranz, das ist sie auch. Aber sie ist auch als ein Teil neuzeitlicher Migration und tnteg-ration in einer neuen Umweft zu seher!. Menschen vertassen ihre Heimat. weit sie an ihrem Gtauben testhatten wottefl . in dessen Aus· ubung sie von einer Obrigkeit ein· geschrankl werden. Aber allCh weilere Motive spiellen mit - u. a. wirtschaftliche und politische. so elwa die KrafteverhiiltnissB im Europa des 17. uf1d 18. Jahrhun· derts, insgesamt das VerMltnis zwischen den prOlestanlischen tind den kalholischen Machten. Die Trennlinie verliel mitten dmch das Alte Reich. was hier !!inen gewissen Zwang ztir Redtiktion des Konlrontationspotentials tind zum potttischen Ausglelch bedeu· tete. Hierin liegl auch ein wesentt;·

cher Unlerschied zwischen dem Reich und seinen europaischen Nachbam. mit zumeisl je Biner vorherrschBnden Konlession und Mif1derhelten (wobei die jeweiligen konfessionellen Mif1derheilen rechtlich benachteitigt waren). Die AulnahmB der Hugenotten in den oeutschen Territorien wjrd getegenl ' lich aus der heutigen Sicht der Asylsuche unci ·gewahrung betrachlet und als Paralletbeispiel und Vorblld lCir tntegration genann!. was jedoch zu schiefen Vergteichen unci zu potilischen Instrumenlalisierungen IUhren kann. jedenlatls wenn man sie nichl oetai llien betrachtet.' Um diese histori-sche Linie zu ver/olgen. seien einige wenige allgemeine BemeJllungen zur HugenOllenaufnahme in Europa vorausgeschickt , dann die Faktoren Tole-ranz - Konllikl - Inlegration speziell fur die deutschen Aufnahmeterrilorien in den Blick genommen uf1d an einigen Beispielen. u. a. aus Hesseo· Kassel itlusniert.

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Zur Vorgeschlchte2

Bere~s im 16. Jahrhundef1 halle es in Frankreieh Krieg.e zwischen der staalstragenden katholischen Mehrhe~ und der proleslanlischen (hugeJlOI· lisellen) Minderheil gegeben. Diese W\.lfden zwar 1598 dUfCh das Edikl von Nanles weilgehend beende1. Das Edikt besland aus dem eigenlhchen Ge-selzesleKi (giiltig liir Kalholiken wie Proteslanten), der im Wesenlliehen die Slellung des Katoolizismus befesligle, sowie etliehen articles parriculiers. die dell Prolestanten Sonderreehle gewlihrten: Letztere ltann man als allein vom KOnig abhAngige Privilegien belracnten. Hier wlJldo den Calvinisten Gewissenslreiheil. I/eie Religkmsiibllng an ooslimmlen Orten. Zugang zu Schulen. UniVefSitaten etc. gewahrt. Dieses Edikl. auch .Frie-densedikf, gelegentlich .ToIeranzedikt" genannt, stellle ein pol~isches und juristisches Arrangement dar und iSI in se1ner Intenlion der Scha!!ung eines modus vivendi3 (nieht lormal) mit dem Kompromiss des Augsburger Religionsfrie· dens von 1555 zu vergleichen. Hier w;e da waren weilerhin die jeweiligen Parteien Clberzeugt. im alleinigen Besitz der Glalibenswahrheit zu sein.' Wahrend des 17. Jahrhunderts worden diese Reetue de. Calvinisten zu-nAehsl im Wesenllichen gewahrt. bls m~ del Selbsiregieftlllg Ludwigs XIV. ab 1661 eine immer weitergehende Besch.ankung der ihnen gewah'len Freiheilen begann. Die Hugenollenver1olgungen selllen verstarkl wieder ein und giplellen im Oktober 1685 im Widefful diese. Zugestandnisse durch dOS Edikt von Fontainebleau: Den Protestanlen wurden ihre Gottes-diensle verbolen, die noch existierenden Kirchen (temples) ze.start: Plar· 'ef, die nichl zum Katholizismus konvet1ierten. wurden auBer Landes Vef-wiesen. den Obrigen Angeh6rigen der prOleSlantiscl)en Konlession dage-gen - unte. der Sanklion der GaJeerenstrale liir Manner und der Einkerke-rung sowie E'nz'ehuno der GCller lOr FralJ(!n - untersagt. de _sort;,: eux. leurs lemmes et enlanls de notredit Royaume. pais et Terres de noire ooeissance ... • [.Verbieten ... ihnen. ihren Frauen und Kindem, aus Unse-rem besagten KOnigrelehe, LAndem und GOOieten Unserer BotmaBigkeit auszuwandern .. : ]." ZUI Durchselzung dieser Anordnungen bewaehle man die Grenzen sehr Slreng. Man kann also niehl, wie es manchmal geschiehl . generell von .Vertreibung- spreehen.6 Das Edikl .von 1685 WlJrde zum un· millelbaren AAstoB der groBen Auswanclerung der Hugenonen aus Frank· reich. einer Welle, die sich uber nahezu das gesamle protestanlische Eu· ropa und bis naeh Amerika und SOdalrika erstreckle. Um 1670 IOOten etwa 800.000 Protestanten in Frankreich. die Oberwiegen· de Mehrzahllrat nach 1685 der katholischen Kirche bei; elwa 150.000 bis 160.000 Hugenollen hingegen nahmen die EmigratIOn aul sich. um dem Glauben Ireu bleiben zu konnefl. Oft bereilelen Kundsehaher die Organisa-lkm der Reise vor: z. B. die ehemaligen Plarrer, oder einzelne Milglieder

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grOBerer Gruppen oder fam,lien relsten voraus, urn das "Terra'" zu sondie· ren". Es wurden auch schon Mlllel angewandt. die in manchem m~ den heullgen MeHloden der fluchthe~ef vergleiehbar sind: man kann wohl z. T. vom Einsatz von "Schleppe"," spreeheJl. D'e Bewachung del Grenzen dienle aber damals zur VerhinderuJlg der Ausreise. n<chl wie heule zur Abwehr der Einreise. Der zweile ganz wesenlliche Untersch;w zu heutigen Migranlen. die den Einlrill nach Europa suchen. war der, dass die Hugenot· ten 011 eine erwOnschle Einwanderung bedeulelen. Gelordert worde diese durch die ErteiluJlg von Privilegien, von Sonderreehten, d'e den Einwande-rem eine eigene ReehtsposillOfl verliehen. einen SlaWs, welcher sich von dem der einheimischen Bevolkerung unlersehied, und zwar im PosilNen. Aulnahmeprivileg,en gab loS iiberall im europaischen Reluge; doch im Ge· gensalz etwa zu Englalld ulld den Niederlanden. die siGh um rasehe Inleg· ratron der Relugres bemuhlen. raumlen die Landesfiirsten 1m Altell Deut· schen Reich den Hugenollen eine weilergehende und langer dauernde Sonderslellung ein. Sie hofflen. durch den ZuzUQ ihre u. a. durch den 30jAhrigen Krieg dezimierte Bevolken.lflg zu vermehren und ihre Wirtschah zu lordem. Zudem galten ihre Lander den f liichUingen ott als nitht so allraktiv wie die des wesleuropaischen Reluge.

I. Toleranz Wie iSI nun der Begriff .Tole/anz· in diesem Zusammenhang dar Hugenol· lenaufnahme zu belrachten? Toleranz - 1m Spannungsleld von Kirche und Slaal - sei sehr aUgemein dadurCh charakterisiert. dass eine Obrigkeit reli · giose Minderheilen. die sich von der ollizieHen Ku~ausOblino unterschel· den. aus pragmatischen Griinden (aus wirtschahliehen oder sozialen Moti-ven. auch mit dem Ziel der Belriedung oder Friedenswahrung) in ihrem Staalswesen duidet bzw. aulnimmt. Religionsfreiheit sai deliniert als ain diesen Gruppen gewahrtes Recht, d. h. eine rechtlieh abgesieherte Pos~i ·

on. als Konsequenz der von der Obrigkeit ausgeOblen Toleranz.' Wlihrend des Ancien R~ime wurde diese Pos~ion im Allgemeinen dureh Pr'vilegien - gnadenweise erteille Sollderrechle - gewahrt; spliter wurde Religions-treiheit durch allgemeine Geselze tixiert. bis hin zu konstilulionell garanlier-len Grundrechten. Betrachten wir den Begri!! der Minderheil in diesem Zusammenhang: III den lutherischen deulschen Teflllorien (elwa Sachsen). in denen die Geist· liehkeit den franzos,schen Relormierten skeptisch bis leindlieh gegenOber-stand. biideten diese eine relig;ose und Ilationale (wie spracllliche) Minder-heil; in den reformierten Territorien eher nur eine nalionale Minderheit. AI·

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lerdings benbtigten sie auch hler kirchliche Sonderrechle. da sich die Aus-iibung des franzOslschen Calvinismus von der des deulschen Reformier· lentums unlerschied. Gewiss kann mall im Fall von iutherischen Landes-herren und auch deren BevCilkerung eher von .Toleranz· gegenubef den R6fugies sprechen als ill AufnahmelAndern mil reformierten Furs/en. denen es ja Glaubensgenossen waren (dies gilt fiir Landgraf earl von Hessen· Kassel wie liir den GroBen Kur1iirsten). Jedenfalls wiirde ieh aber es aber als eine Art .vefordneler Toleranz· bezeichnen. denn diejenigen. die in ers· ler Linie betroffen waren. die einheimischen Un/erlanen, hatten wenig bis niehts dabei zu en/scheiden. sie mUSSlen sieh arrangieren und sie kamen in Konlliktsilualionen (dazu sogleieh).

300 Jahre EdiI<l von Potsdam, Brifllrnarl<e der De<Jtschen Buooesposl. Berlin 1985

Die Aufnahmepriv ileglen Die Privilegien brachlen den Hugenotten eine kirch llche, wirtschaftliche und z. T. auch rechUiche SOndersteliullg. Freie Glaubensausubung WUI· de gewAhrt, oft finden sich Bastimmungen iibel die Unterstiitzung beim Bau von GotteshAusern und bei der Besoldung der Plarrel. Die neu entsle· henden Kirchengemeinclen konnlen sieh nach der flanZOsiSCh·reformierten KirchenordnUllg (Discipline ecclesJasfique) olganisieren, die - im Unter· schied zu lutherischen Kirchenoldnungen ~ Elemente weitgehender Selbstverwaltung der Gemeinden enthiell. Gelade im Refuge hatlen die

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Kirchengemeinden eine besondere Funkhon im gesellschatllichen Leben der Reformierten als Millelpunkt und Heimat in Iremder Umgebung. Die groBeren kirchlichen Zusammenschllisse, d. h. iiberregionale Synoden. blieben ihnen jedoch weilgehend verwehrt. Die deulsche Hugenoltenfor-schung hal immer wieder daraul hingewiesen. dass in den meislen Auf-nahmelAndem des Allen Reichs. alJCh in sotchen. die reformierte Landes· herm hatten. die synodalen Elemente der franZOsiSCh-reformierten Kir-chenvertassung dem Beharren der Fiirstefl aut ihrem KirChenaufsichtsrecht (ius episcopate, Summepiskopal) zum Opfer gefalle!1 sind. So war es in der Landgrafschaft Hessen·Kassel (ebe!1so wie in Brandenburg).8 GroBziigiger in diesel Beziehung waren die bayreuthischen, die wurtlembergischen ebenso wie die braunSChweigischen Regelungen; Lelztere geslattelen die Bildung des synodalen Zusammenschlusses der _NiedersAchsischen Kon-IOderation- •

Durch diese AufnahmepriYileg ien. die aile eine Durchbrechung des Reichs-rechts des WestlAlischen Friedens rjarsleillen. erhiell die eingeladene und akzeptierte Minderhe't der franzOsiscnen Proleslanten eine bessere Rechtsposilion. als sie elwa KalhoHken in einem prOlestantischen Territori · um des Alten Reichs und umgekehr1 besaBen. De facto lUMen sOlche Sonderrechte zu ainer Aufkx:kerung der lestgefiiglen Konfessionsverhalt-nisse innerhalb der jeweiligen Terrilorien. Zum Vergleich sei daraul hingewiesen. dass die wirtschaltlichen Sonder-rechte, welche die Aulnahmeprivilegien ebenlalls enthielten. in etlichen Fallen zu siner Auflockerung der herllOmmlichen Wirtscha/tsvertassung. vor allem des Zlmftsyslems, fUhrten. Die wichligslen wlrtschaftlichen Ver· gunsligungen waren Steuerbefreiungen oder StevererleichtBfungen; eiflB andere war die Belreiung yOm 2unftzwang. Di9&B bGdBu19t9 nalurlich lur die ansAssigen Handwerller zusAtzliche Konkurrenz. ein w'chliger Grund fUr Konflikle zwischen Einheimischen und Einwanderem. Auch Unlerst(it· zungen beim Bau von Hausern wurden gewahrt. In Einzellallen lieBen deutsche FiirSlen sagar Uindereien oder ganze DOrtel von den ange· stammten Bewohnern rAumen. um sie den Refugies zur Vertiigung zu slel· len. Die Einwohner von Oaubhausen in der Gralschalt Solms muSSlen ~ zwar gegen EntSChAdigung ~ ihre Hauser fUr die Hugenolten laumen. was sichellieh nicht zu freundliehem Umgang zwischen Einheimischen I.md NeuankOmmlingen beilrug.'o Die Privilegien regelten auch die spezielle Rechlsposillon der hugenotti· schen Einwanderer ~ einerseits im Unlerschied zur einheimischen BevOlke· rung und andererse~s im Unterschied zu den iibrigen Fremden. Die Bas-sersle llung der Hu-genotten gegelliiber anderen Fremde!1. anderen Ein· wanderem lindet sich in allen Llindern des europaischefl Refuge. Chalak·

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teri51lseh IUr den delltschen Bereich ist abef. dass die Refllgills oft elflti deutliche SoodersteHllng gegeniiber Einhelmlschen. lind zwar in zlVilrecht· licher. tails aoch ,n strafrechtlichll< Hinsicht arhiellen lind sie diese alJCh ausballetl konnten. In Hessen-Kassel WIlrden - ebenso wie in Branden-burg" _ sagar besondere InstllutlOOer1 (Genchte. lJefwattungsorgaroe) fijr die HlJ081lO!Ienkoionien ernchtet Doe Franz6slsche Kanzlei in Kasset er· hlelt aoch Allfgaben der Rechtsprechung ubertragen: zu itlran Mltgtiedem zanlten AnoehOnge franz6sischer Junslenfamllien. 018 Entscheldungskom-pelanz bezog siCh zunachsl nor auf Refllg;es. 1700 wurden alJCh die deul -sehan BeWOhnar der Kasseler Oberneustadt der franz6slschen GeriChts-bar\(eit in Polizal ' und Zivilsaehen unterstem. Es vmslenl sich. dass elne solche privil8gler1e SonderSlelillng atlCh in Re<:hle der Einheimischen ein-greifen konnte und dass sith daraus Konllikte argaben. Anderersells kOllnte dieses BeispIel d8f NeuankOmmllnge atlCh dazu fuh-ren, dass s.eh die Einhelmlscllen daran Ofienlierlen lind von ihran Landes-herren ebenfaDs bessere Rechta ver\anglan_ Ole Zllwanderl!f waren von Frondiensten und Leibelgenschaft befrllli - eire Besbmmung, die 'lillie Aufnatwnepnvilegien amtllallen, besooders (j;e Privdegl8fl, die sich speZiell an Muerhche Sil!dler rich1M,'l so etwa on 8I08m Pl'IvilegKln&Otwurl land-graf Fnedrichs II. von Hassen-Homburg ffor die Waldenseraufnahme vom 9, Dezember 1698:". ifs sont aussi COflSId6res comme litxes de route SU}8rtJOO r8f1snls de /a servirude at de I"esdavage comma celie de Laibei-genschalr ._.".'3 Ahnl ic::h das wiirtlembergische Pnvdeg vom 4114. Septem-ber 1699." Wesentlic::he Wirkungen antla~etan solche Zllsiehenmgen l Or dIe brandenoorgischen Gebieta. on denen dIe PrinZlpien der Grundherr-schall IAnger und slriklar herrsehten, Stic::hwon .ostelblsche Gutsherr-schalt", Wenn z. 8 . die Zuwanderer von FrondlenSlen und Leibeigenschah OOlr8l1 waren. so wlrkte dieses BeIspiel oil auch auf dIe umgebende ein-heimische BevOlkerung. die nun ebenfalls bessere Re<:hte VOC1 ihren HI!f-ren verlanglen.'~

018 Pl'Ivi/egienle.le warM SO-2:usagen AnQebOle det Lanclesherren. unler diesen besonde<en Bedingllngen HuganoHen aulnohmen zu wollen. ReaH-slef1 wurden sie dadurdl, class man slth Wlrklich III dem jewtriligen Tem1o-rium aul Dauer n16der1ie8 und dass man den Untar1anenetd (Huldigungs-aid . Tf8U6Id) an clen neuan Herrn letslate, Erst dureh den Eld kam die Rechtsbezl8hung Zll clem neuen FUfSien und die Aufnahma In den Unterta· nonverband ztlSlande lain wenig vergle.ehbar mit dem Erwerb der Slaals-angehOrigkail heule).

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Huganotten In Hessen-Kassel Ich mOchle hier nur amen !Janz knappen allgemeinen ObefbllCil getlen, Kasse!'Nausladt und die Karlskirche sind ia Gegenstand speziellen von VortrAgan dieses HlIganollentagas. Zwischen 1680 und 1730 kamen naeh akluallan Schiitzllngen um dfa 40.000 Iranzosisch-relormierte Glaubanslluehlhnge naeh Deulschland. WAhrend sic::h der Haupl1ell In Brandenburg-PreuBen nfederlieB, kamen auch etwa 7.000 naeh Hessen, ClavOf1 ca 4.000 naeh Hessen-KaSSel. AIS elner der ersten deutschen FurSlen Otlnale Landgraf Carl VOC1 Hassen-Kassel " den Hugenotlan ails .christlicher Compassion" sem Land: Bertils am 18. April 1685. also noch vor dem Wlderruf des Edikts von Nantos, und detailliertBf am 1. Augusl 1685 SOWIEI am 12_ Dezember 1685 publlzierte er Privllegll!nzussgen fUr RettJgits (abor I'IIChI aussehlieBlich fur diesel. wonn er allen. die sich III SI!IOem Land aosll!deln wollten. landesherrllthen Schulz. WlftSChaftliche Unll!fstUlZung. Glaubeosfreiheil lind den Gebraucn ihrer elgeoon Sprache In Klfche und Schule zusicherte .17 Gemeint waren zunfiehst VOl' altem auslfindische Gewl!fbetreibande: das Pnvi/eg '10m 1. AuguSI richlele siCh an .Pelsonen. die sehl reiCh an VermOgen und Ge-wetbe sind", Zwei groBa FICiChllingSSlrOma kamen naeh Hassen-Kassel 1686187 und 1698199, und as enlstanden zahlreiche sowofll st:idllsche al$ aueh dCirl lic::he Siedlungen. Dar Treueid. abgelegt vor der franz6sischen Kanzlei , ist im Wortlaul ilberlielert,'1 ar wurde in Franzosiseh den AnkOmm-

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lingen vorgelesen und von Ihnen mil eUlef beslimmlen fOl'met besliit.gl. .Ce qui m 'a astlf proposBlcy /ant de botIche que par /a leclure faitte e/ que i 'ay bien compns el enlendu, Je promets eI Je Jure de Ie voobr Garder el ~ fidelement IXHISlammenr et sans IJUCUIle Iraude amsy que [)feu me soil en ayde par son fils Jesus Chnsl noire $6IfIOOur, ....

BesoncIe~ erstrebens.....erl ersdlien dem Landgralen cIie Aulnahme voo Handwefl\em und Ge.....erbetreibenden, die man innefhalb der Sadte Kas-sel, Holgeismar, Homberg etc. aJ'lsiedelJ'l wollle . DanebeJ'l wurde zur Erwei· terung der AesodeJ'lzstadt Kassel elne nooa $Iad1 angelegt. Gal'll neu an· gelegt wurde die Planslad1 Sieburg, spAler Karlshalen OIInann'- In der ers· ten Zuwanderungsperiode nahmen bestehende One - neben Kassel und Holgeismar etwa Hombressen, Grebenstein, Immenhausen und franken· hausen - elnen groBen Teil def Einwal"lderer aut 1686 wurden die OOiden Kolooien Carlsdorf und Manendorf neu angelegt tn d&r zweiten groBen Wanderungswelle kamen VOl' allem Waldenser und Hugenohen, die In def Schwell zerlWeiS& ZUUllChl gelunden hanen, nach NofCS/lesseo: 1698199 kamen neue Eltlwandeo.lngsbrigaclen, als sk:h nath dem Frieden von RIJS-WIjk t691 itve HoRnung lerschlagen hane, doth noch nach frankre!Ch zonlckrukehren. S,e wu.den lunkhst in Wolihagen. Holgelsmar und HaI­marshausen untergeb!achl. Dann wurden vief neue Kolomen gegnindel: LecknngOaUsen, Kelza. SchOneberIl uod $I OUllien. NoctI 1122 entschloss soch dar Landgfal abermals zu. Aulnahme elbcner Waldenser1amilren, die In zwei D6rlern an dar Weser elne n8(JO Heimal tanden '1O Die OOl!ehungs· relChen Namen der Kolonlen .Gewissenruh' und ,Gottstreu' soli der furst salbst ausgesuchl haOOn. Hatten dIe in den PfiVilegien von t685tormuher-ten Lelthnlen der Einwanderungspolilik vor allem OOruflich quallfrzlerte Per-sonen und ihren Zuzug in stMlisches Milieu im Auge, so kamen ooch - VOl' allem In der zweilen Welle - wert mehr unbomiUelto b1iuerliche flCrchthnge als die erhottlen Gewerbetrelbeodell. Die Ernwanderungspo~lik mUSSle sowsagen kOl'rigier1 werden. Sammlufl90fl umer dar BevOikerung wurclen Ofganisiert. Iltlanzielle UntOfStUIZ\Jng kam auch aus def Schweiz und den Niederland&n. Insgesam. wufCle die groBere Zah' dar Retug.es in landli-chen Sl8I;!Iungen ansAssog (nur etwa ern orrllel In SAdlen)_ Oil! KoIonien des nOrdlichen Hessen zlihllen neben clenoo rn der brandenburglSChen UCkllfmar1l zum charaklerrsllschen JAndIichen Refuge'."

A1igemern Is. die HugenoU8flforschtrng zu dem Ergebnis gekommefl. dass dIe we~gespann!ell Erwarlungen dar Landgraten all ellle WrrtschallSbele-bung zwar nrehl unmrttelbar erfulll wurden, defln es musstell zuniichst sehr groBe M,ttal aufgebracht werden. Die groBen Pro]ekte der Handels- und Wlrlschallsf6rclerullg - vor altem die Hafellstadt SieburglKarlshafen - sind aut die Dauer gescherter1. Zudem stand die einheimisclle Bevalkerung der

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Prrvl\eglerung cler N8(JankOmmhnge z. T. p.eptlsch bzw. leifldlich gegen-iiber. Aber auf lange SIehl gesehen bfachlen die Zuwanderer eine n!Ch1 unwesentliche Bereichertlng In den Slruklursd'lwachen Raum NOfdttessen. Damrl SInd wit betm zweMen Punkt ,.KonUikr:

II. Konflikt In groBen Teilen vor altem dar AHafen Hugenottenhleralur uod auch in ak-luelleo polilischen DrsllusSlOnen liber EinwanderufIQ WIre! die Aulnahme der HugellOllen in ersler Linie als ErioIgsgeschichle und Beispiel gelungener Integration dargesleill. Das gilt g8flZ besonders fur PreuBen, clenn dIe preuBlsclle Geschrchtsschrerbung des t9. Jahrhunderts hal die Hugenottell sehr vereinnahmt: das Edikt von Potsdam und die Integration der Hugenol ' len jlngen zullehmend in clen Grundungsmythos cles PfeuBiscllen Siaates ern, Die Hugenonenaufnahme 1St slCherlich auch erlle Ertolgsgesctllchle (wellnglelCh nichl so elnlach): denn as gab iloch WiderslAode. die sich quer dUfch aMe Bevallerungsgruppen gegen die NlI!derIassuflll der Frem-clen erhoben.ZI Otese WoderstAnde hanen sowohl wmschaltliche wie 5OZla-Ie uod menralitatsmiiBlge Griinde. T8!twerse k8lln man das auch verslehen: Ore Landesherren gritten ja on doe Lebensbedingungen und Rechte cler Elflheirnischen zugunSlen dar flilch'hnge eln und vertangt8fl Ihnen ott er-hebllClle Einschriillkungen ab (auch hIer k6nnen wir in gewlsser Weise ak'uelle Parallelen sehen).

Es lIab zum einell Konllikle ZWIschen Aegierung und Einwohnern. dies vor aitem wAhrend des Autnahme- und Ansledelungsvorgangs, ufld lUm aode-ren - vor altem spater - KOflllikte zwischen Neuankommlingen ur'ld Ein-heimischell. Die AntangskOllllikte waren ott bedingl durch die Landzutei-IUllg. dies gilt u. iI_ iluch liir Hessen-Kassel. Das clen Hugenotten zugeteilte Land war lwar nicht fegelmABig bewH1sc1laltet und es wurden kerne Abga _ bet1 daraut emrk:htllt; as war aber nlchl ungenutzt. die einh8!mische 8ev01-keruflQ nulzte as etwa als Weodell1ichen und machte Gewohnhe,tsredlte daran gellend. Nlggemann IUhrt clerar!ige Konllikte tOr Rauschenberg' Schwabendorl und Todenhausen an.'" Generell war es hAulig so. dass die FOrsten clen aulzunetunenden HugenoUeo Rechle eimaumlen. Cibet die sie gar flOChl vertiigen konnteo. weil die Einhelmlschen Altllfe Rechle hatten _ l . B. an den Markgeoossenschalten. In vielen t:indlichen Gebl8!an - elWa on Hessen·Homburg (fnedrichsdorf, Domhollhallsen) und in Iseflburg (N8(J·lsellburg) - gab es vor allem Auseinaodersetzullgell um den Arlteil all den Markgenoss.enschalten. ob die Nellsiedler HoIl: holen oder ihf Vleh ffl

den Wa.ldern weidan lassell dullten. Solche Ause inanders.elzungen koon-len lU BrandSChl~ell IUhrell (~ . B. al/I das Neue Dort _ friedrichsdorl in Hessefl-Homburg odef zu FeldverwOslungen (Neu·lsenburg). Rer::hlliche

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Siraihgkeltan dieser Art, dia SICh in sozlalen Kontlikten AuBerlen, waren des/lalb bai grOBaren Ansiadlungsvorhabet1 gElWlSSermaBen in den Pl'ivile-gien .VOfprogrammierr.

IJor allem im _taren Varlaul des Zusammeolebens gab as anhaltende WdefstAnde auch in Handwer1o. uod Gewefbe, well unterschladlicha La· bens· und WlrtSChaltsbedinguogen aufeinancler1rafen. In den deutschen Terr~Ofoen herrscllta zumeist ooch strilltas ZUflftsystem. EinersellS hinderla man die NeuaJlkOmmlinga daran, 10 dia aingesessenen Zunfte e,nzutlelan. Andererseils wol~e man oft nicht ane<l<.enrl6n. dass d,e Privi!egien ihnen Zunltbelreiung und T4ligkeil als .Freima,sler"' gewAhrten. Die hugenon,· schen Handwerker waren aber durch ihre AusbHdung und Kennlnisse den ansasslgon z. T. Oberlegen. AuBe.dem hallen $Ie auch andere. ganz neue Ferllgungs- und Vertriebsmelhoden. dia dam Zunftsystem woderSp!"achen. So stemen sie aus Siehl der ZOnite e'rl6 groBe Gelahr clar. Oft steliten sich die landeshanlic:hen Beamlen aul die Seite dar AIIansAssigen und bIockoet"­ten die GeW8ftleausObung cIer Fremden. Handg.GiIIiche Auseinandersel · zungen relChtoo von del" 96rung des HandweO\soot.M'!b$ bis zu. Ze.st6-rung von Material und Maschinen. Die Hugenonen wehften SICh und gfiIn-deten eogene. franz6sosche ZOnlte (mailns8s): doese hallOO alJCh den Vat-teil, class SIO ihfe Kennlmsse und Fenlgkeiten, itw neues technisches Know-how Iooerhalb dar elgenen OrganosatlOll /lalten und sozusagen a,na Gegenzunfl aulbauen konnten. DleSe Auselnande.setzungen lWlSChen JraflZ6sischan" und ..Oeutschen· ZOniten h,eHen oft lange an. Wie man siehl. kOllnen wirtschai1licfw KooIIurrenzsnuatlonen auf ganz verschiede-nen Ebenen aultreten: Bei den Hugenonen g,ng as um bessare Ausbildung. modame.e Fertogkeilen - bel heutigen Elnwanderem etwa urn billigare LOhne oder nieddge.e Praise.

Konllikte In die .andere Richlung· gab as aber auch: Ole Hugenonen selbsl ode. auch die FilrSlen beharrten aul del" . Relnhallung· dar ,!ranzoslscoen· Koionien. Einhelmischen. die deren pi"iYlleglerio Sondefslellung mitgeflle-Ben wol"en, wu.de cler Zuzug verwehrt So wollton etwa die Relugtk die hnanzl&llen UnterstOlzungen aus Eogland und clen Niederianden aiem nutzen und sle nicht m~ den Deutschen lailen. Es glbl auch zahlredle Beispiele von Velbolen des Zuzugs EiIlhEHmlSd\er (lurch cIie landeshe.ren. s.e hatton wieOefum metSl wlftschal1liche MOllve. Man woIl1e den Relugies dlO wooigen Landparlellen erhalten. doe lur die BeSl&dlung noch Irei waren. Ettiche deutsche AulnahmelAnder erilOBen Normen lur .Re,nhalluog- Iran-zOslscher Siedlungen. die lOr lange.e Zeil den Zuzug deutscher BevOlke-rung in die neuen Kalomen unte.saglen oder ihn reslrikllV handhabten. So wurde lOr Neu·tsenburg beslimmt, dass LUlhe.aner, die dort ain Grund-stUck oder Haus kaulen wolllen. sich und ihre Kinder del franZOsiSCh·

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reforml&nen Ki.chendisziplin unlerweflen mussten. Noeh 1755 legle Flied-I lCh Emst zu fsenborg und Bildongeo lesl. dass die zugezogonen Oeul-sctlen irne Kinder In die IranzOsosche Schute schidlen soliton. daml\ die IranzOSISChe Sprache im Dor1 efhaJton bIeibe.'" Mnliche VOItxIle bzw Be-schrinkungen linden slCh Z. B. in Hesson-Kassel Iii. Todeohausen bis 1772.~ " del" Landgralschalt Hassen-Homburg h". Friecn:hsdcN1, .Es $01/ sdr such niemal'ld aline gulhei$$en Ihrer vorgeseZlen UIIder dieJOOirJen so underschrrebener uns angeze'fl9t einmtSChen 00er hausMblich nred8rlas-sen k6nnen ... • - so he,Bt as im Fried.ichsdorler Privileg yom 3. Marl 1687.'" Landgral Friedrich lIl. Jacob elfiell nochmaJs 1731 ein ausdrOckli-ehes Zuzugsverbo\. 2fI Anders verhlell es sich mit Usiogen. Darl gab 05 ebenfalls Reibereien ZWischen den Altst!l.dlem und den hugenottlschen Bewohnern der Neusladt. Um dem lU begegnen, ordnete FOrsl Wilhelm Halnrich von Nassau-Usingen 1715 die Varelmgung dar AIl- mit der Neu-stadt an. obgleich die NeuslAct1er weitefhln aln .von der BiJrgerschal/ in rJatuesigBr AI/stadt Sepanrtas Corpus ' bleiben wall1en. De. Filrst sah as als scMdlich an. dass cine soIche T.eonuog .benebsl efllfflf1"llNlfiJ der ga­mtime.- herrsche; er woItto mehr EinlQkeiT fOrclern und cladu.ch don Be-schweroen abhelion.JII Ob Gina soIche ZwangsainlQk611 den hfiuligen Strei-tigkelten abhelfen koonte. lsi aber zu bezwerleln.

In den meiSlen Fallen hat aber die Integration elnen anderen Veflaul oe­nommen. 05 geht urn alnan tang&fen Prozess clef Angleichung - von bel den Se,len.

CatlOOn aU$ ,SPUREN SUCHEN. SchlilelW9llbeWfllb Deuls(;he Geschichle um den Preis 00$ 8urOefI{X~5ideflIen- 1988

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III. Inlegrallon

Der Vorgang der Integration und Asslmitation einer fremden MIllderhelt isl em vielschK':htigOf' Er betnlt1 u. a. doe rechlliche, d ie sozia le und die sprachtlche AngielChung: diew Prozesse ver1aulen abe< nlcht immer pa­rallet. Sie ver1aulen auch kelneswegs nur in elne RlChtung. Ein Hauptfaklor de( sozJaIen und sPfach~n Angleichung und Inlegralion der Hugenol' len(nachkommen) waren He-ralen unter den beiden Bev6lkeruogsgruppen.

Am Eode des 18 und 1m 19. Jahrhundert wurde die Rechlsstellung cler Hugenonennachkommen in den Aull"lahmetllffllorien defl6f11gen der deut· schen BevOI<etung aogegllChen. In PreuBen ge5(;hah dies durch einen RechlSakt. die Kablnel\SOtdef von 1809 iiber doe Aullasung der IranzOsi· schen Kolomen. wobel die Pfivilegoen 1m Rahmen der Stein· Hardenbarg'schen Relormen aulgehoben worden. Slaatliche BehOrden und Organa der landeslurche Obernahmen dIe K .. cheoaufSICht: die Sooderstel· lung der ell1ze/nen Kifchengemeondeo blieb abar in gewtSsem Umlang 8<. hatten. Ein umlaSSender Asslm~atlOns- und EindeulSChungsprozess war CSie Folge In Hessen-Kassel erlolgle der Abbau des pOviIegoer1en Slatus der Hugenonen ZWiSChen IBOO und 1804 in mehreten $chnnen: durCh die AuHosung cler FranzOSlschen KanzlQi, Authebong der besonderen Junsdik-lIOn und Unle,sleflung d&r Kolomen unter die 6rt1iche GerichlSbarkeit. l ' In anderen FMen wurde cler Vorgang elner langsamen oeSer schnelleren As­similation scI1liel)lich du.ch elnen Rechlsakt sanktionlert. so erlolgle elwa 1827 die Aulhebung des Hamelner PriViIegS von t690 url\er Hinweis dar-aul. dass die Ko!onle als .slillschweigend aulgehaben belrachlel worden" sei.~ Fur andere Territorien lasst siCh nur eine langsame Angleictlung der Rechtsslellung der Hugenotten·Nachkommen konstalieren. ohne dass diKe ausdrilcklich normlert worden wllre .

Uber das 19. Jahrhundert hinaus konnten nur einige klrchenrechlliche Sonderrechle der Elnzelgeme1nden gewahrt werden: daw gehOren das Rech! der PfarrOfWahl und &ine gewisse gemlllndliche Selbstllndigkeit (bei Kollel\len, VermOgen, St,ltungen).» Diose Sonderstellung musste nun ei· ne.sens gegenOber dem Landesherm. spaler der Slaals.eglerung, und andererseits gegenObef def KirChemegi&rung verteidigt werden. woIlei die IrOheten Koionien sehr unterschoedldle Selbstbellauplungskratl an clen Tag legten. Gene.eII stand der Summeplsl\opal mit wichtogen GIUnd~Il&n .elomuert8< Kirchenveflassung (Wle VermOgensverwahung und UoabOOn-{JIgkeit von O'-geordneten Klrchenbeh6rden) In Woderspruch. In lutl'leri-schen Temlonen kamen ElfIOfdnungsversuche der Lancleslufchoo hrnw. Dabei 1St daran zu ermnern. oass lOr doe Retormierten geoerelt (nichl flUr lOr CSie Franz6S1SCh·Re'orml9rteo) die re<:hle Verlassung eme nola ecde­siae is!. im Gegensatz lur IulheriSChen Autlassung. liir die die Verlassung

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der Kirche ein adiaphoron 1st, elwas lOr das Iet/igllell ZweckmiiBlQkelU,;' rUcksichten. at:Mlf keine dogmalischen Grundsatze gaHen. FOr die relor· mierte Gemeinde 1St das P.esbyterium ebenso wlehtig wie das Pfarramt. Das Wll1Il sich In Aulbau und SelbslVorstandnls der Gemeindeo bls heule aus: die stal1le Stelk.ing des Kirchenvorstands, dar Aulbau von dar Basis aus als "Versammlung alter Glaubigen unlet clem Wort" Sind reformierte Anliegen. ebenso die Bedeulung clef Dlakonie lOr die ,Armenpllege". Re-formiertes Ertle ist also in clen auf Hugenol1engrilndongeo wrOckgeheoden Gem9lnden bIs haute iebendig.

DIe wlrt$ChafUiche unci soztalo Inlegrallon clef Hugenonen verliel ver­hiiltmsmA6ig rasch. Helraum ZWISChen Franzosen und Deotschen wurden hauligef, daher auch - trotz oar genannlen Schwierigkeilen - Zuzug uod BeY6lkerungsvermischung. Doe Elngliederung in <las Wirtschaftsleben war liir bede Seilen fruchtbar, wenngleich die hohen Erwarl\.lngen an die wift· scnaltslllfdernde FunktlOn dar Einwanderer Ilichl ganz erlUlh WUfden.

Die sprachllche Angleichung ver10el in den einzelneo deutschen Aulnah· molAndern vergteichbar, doch mit elnigen Ausnahmen. Moist wurden bIs lum Beginn des 19. Jahmunderts die Gonesdiensle in lranz6slscher Spra-che genahen. dann abwechselnd Fr8l1zOsIsch und DeutSCh. spl!lestens in der zweilen Jahrhlmde"fthliltte waren Predigt- und Un!errichlSSpl"ache Deulsch. Salche Entwickluf1Q8n Irill1 man auch in vieJon HlIgenGl1engllJn· dungen In Hessen an. Eine der Kolonien. die am langslen FranzOSisch als Gollesdienst·. Schul· und sagar Amtssprache bewahrte. war fried.ichsdor/, wo bis Erode des 19. Jahrhunderts Franzosisch gesprochen wu.de. Dies war ein Grund dalOr. dass 1890 doft der Deutsche Hugenol1en-Verein ge· grOndet W\.Irde.""

Schluss

Prlvlleglen, also Sonderrechle lur Hugenollen. die ihnen eine langer dau· erode 5ond8fstctlung oegenilber Elnhe,miscllen wie gegenObar anderen Zuziehenden brachlen, hal1en elne spezielle Bedeutung in den deu1SChen Terntonen, wo die Franzosen besonders erwiinschte Einwanderef waren. we~ man von ihnen einen Bellfag wr Landesentwicklung erholl1e lind ih-nan z . T. auch wlrtsclla'tliche und ku"urelle Obenegenheil zugeschrieban wu.M. Hoer selzle man metw auf staalliche (obrigkeitlichej lnlerventlOfl Iiir die Unteronngung als in England und den Nieclertanden. wo des privatwirt· schaftliche Elemenl stlil1ler war. AIlerdings war die Waung cIer staatlichen ZuscIlUsse etwa bill ManulakturgrOndungen in vielen F;}1Ien nicht: zu'ne-denstellend. Wenn die 6k0n0mischen FaklOfen ungOnstig waren. nulZ1en auch SubvenOOnen nichls. Sehr vorsichtlQ Iormuliert, k6nnte man Ifl einzel-

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nen Pri~ilegienbe5tlmmungen Vergleiche zu .Greencards· ziehen. Die Er· wanungen der Larldesherren an diese Einwanderer ertOliten sich in sehr unterschiecl lichem MaBe. je naeh Territorium; in wirtsehaftheher Hinsiehl waren es eher Langze~wirkungen als direkle Forderung und m. E. waren ~or allem die Auswirkungen neuer Methoden des Wirfschaftens ~on Bedeu· tung. Oas gilt auch lOr den l1indlichen Bereich: Einhihrung unbekannler Ku llurpllanzen (Cbst und Gemiise. Sellerie. Ch~ree) sowie neuer Produk-tionsmelhoden. In der Beschreibung der Konllikte zwischen einwandernden Fremden und Deutschen kaflfi man am einlact1s1en Parallelen zu heUle ziehen. Dass es solche Konlilkte zwischefl den unterschleclilchen Be~6Ikerungsgl1Jppen

gab. ist flieht erstaunllch: Die Eingrilfe in RechlSpositioflen EinhelmlSCher urld die ~erschieclenen wir1schaft licllen KOflkurrenzsilUationen wurden ge-naflnt. Zwei Fakloren scheiflefl fOr den Vorgang der Integration wichtig: Generell wurde der Kulturkreis, aus dam die Hugenol1en kamen, als dem Aufnahme· land Oberlegen belrachlet. So wurde auch ihr Beitrag zum Leben dleses Aulnahmelandes In kul1ureller und sprachlicher Hinslcht geachtel und hal sich langer erhal1en als die Ennnerung an den wirtschal~ichen Be~rag. Die zunachsl elabHer1en kleinen .Parallelgesellschaften·. als die man die Iran-zosischen Kolonien sehen kann. warefl Gesellschaften .positiver Minder· heilen·.

E,n ~Ielleichl ~ereilliachtes Fazl! aus dem histollschen Vergleich: InlegraH· on ~on Fremden braucht ihre Zeit, sie 1st ein ~Ielschichtiger Vorgang, sie ~erlaul1 nlcht nur in eine Aichlung. In der Aii<:kschau bleibt oft nur das Posi· ti~e In Erinnerung.

U>erarbe1te1e Fassung des EfOIt .... ogsvorlrags zum 47 0eutscIIen 1iugenO!I&/1!ag in <leo"

Kasseler K .... skIrohe am 11. Juni 2'010.

Erhatl HOHENSTEIN; Edokl von PolSdam inlrage ges!eII!, Hisl<ri<8r. Ku~Urs1lictl&f EMs. """ 1665 kam """'" Grundla\je Ie.- ToIer"nzpolorik ....... ito. F'<>1odam ... NeueOle Nae/lnCh· len 23, 10.2009 (www<lifllinM1IOISdam_<IefpoIiW. poISdanVoI<lOber 20(9)

2 Allgemein _ Ba!bara OOLEMEYER: Doe Hugenonen. SIUltgan 2006.

3 Jean-louIS BOURGEON; l' E~ VIJ de Nanles. " : 1596· 1998 Oua!M me Cent ... ""r. <Ie I'Edr! de NanIEtS_ l 'Ec*t <Ie Nan1es (Te>Cle integral en Ir~ mOOemeI , Nantes 1998. S, ." Hemz SCl-1IUING' La sit""lior1 fefigoeu ... eo AUemagne: cor>TIits cor>lHsiomeIs e! pab jun<IoQI.oes, . " l 'Aoc9plation <Ie I"llU!<e de I'E<II1 <Ie Nanles ~ nos jours. PaflS 2000, S 72 n hier S. 76.

5 Gewr$MJ\STr",he/! I,II"I(! WirIsch8fIspoIit. 1-iu!/eroO!l",," uod Wall:lenser'Privi\egierl 1681 · 1699. hg DIet ... Mempei. Tr ... 1986. S 26 H , Das E<III<I..", Nanles Oas E<III<I \fOft Fon-

'"

!aortetOeau 0eu!SCt>e ungeIwflle AusgaIle. ng. v. Deu!$ChM Hugonotlenveretn. m~ e,nem V(It\OI'(I(! von Em$! Mengin , Flenstlurg 1963. S. 87 H. "1/1. Ja .. ne GAFIRISSON l 'EdiI <Ie NamH et ... ~100. Paris 1965, 2, " 1998; Mat" LIENHARD; Z,.,~ Go!! ....:I KOnig Siluaiion I,II"I(! Vema~en (l&r lranzOsoscnen Proleslant"" nacI> de, "~1Ies E<IiI<!>. """ Naill .... HeIdelberg 1966.

5 losowe<l is! aucl'l BisdIo! Mart .. Iieon zu lII'Idersprecl!eo. <leo" in __ Msprache anlAss­Iid1 lies Hugenonernaos in Kasset von .VB<1rf!b.Jng"' &pr&Ch.

Heinrich lUTZ I"""'" Hans A. GugoglS!>ergj: Einleitung 2U; Gaschoctrte <leo" TOIeta .... ulld ReIigoo<I$lrelJ>M, DamlSlad1 1977, S, IX; siehe z'""" aaJ\l&fl auch Klaus SCHREINER ToIer""z, IrI. Geschclltlictle GrurdbegritIe Sane!S, S. 445~.

8 Wa~ ... MOGK: 0;" I1uge<lon~e<1 des LanclgralOl1 cart IfOn He$$en-I<a$$el "US Oem Jahre 1665, .. : Gewo$SOI1 und Frfihe<l 25(1965). S. 18·25; Joc/>er'I DESEl; i\spekle ZUI An&IecJung <leo" i"!uge<loner> uoo Wa1der>ser in Hessen-Ka ..... In: 300 Jahre HugenQI-I"" in HoMsen. HerI< .... ft une! FI'-""'. Aufn..,.,.,. und i\s$Im~allo" , Willlung ....:I AusS!fa/I· 1ur'I!I, Katalog <leo" A ..... !Gllung im Museum FricIeOOanum 12 .• . -211 .7 1965. KassM 1985lz" KataJog Kaosel 1965). S . 95", zu Bra.-..g-PteuBen: Ems! MENGIN. Das Recht doe< franz~>scf>.ret<)rfJIierten Kirche in Pr""Ben. BerUn 1929, S. S n. : Ed<ar1 BIRNSTIEl. Die ~&fl in Be<1in Eine Gemeinoe ""I <leo" 5cd>e nl>Cllllw ... Kifct>e. tn: RUOOIf """ TIIa<IOan~ Magr;1rlIau1e (Hg. ) Die Hugeoot!90. ~ncl!eo 1965, S !1S· !26. 00s. S 117 N.

9 TJ>omas KUNGEBIEl: Weser1r3J\lose!>. SI",,"," zor Gesc!'ochI .. doe< HugeM1!engemer"-sd'!at! in HM1e1n 11690·1757). G6!flngen 11)92, S. 107: Wah ... MOGK Di&..N~ sene KorIO<Ie<a!lor>' I,II"I(! <lie EmSlot>ung de< "E.ar>gelisc~· RelOITfIOeI1"" K~o:IIer1 <leo" Pm­VIflZ Ha""""",,,". '" Relo>rmier1e lti<cl>ertzaitung 131 (1900), Heft 3. S. 80 n . J>IGr S. 90

10 Wi helm ARABIN . Hugeootlensledlung Oaul)haU$M·c;."'e nIPlaI sed 1685 lkwrung unci Entwicklung , Festscllnlt rum:lOO!Ahr'll"" BI.IS!e/Ien <leo" SoedIung. DaOOhausen 1965: Wi-!>elm BEULEKE. Oa\.Clll&"sen-G/edemtla! • • " Arehiv lilr SijlpenfOrscllung 59 (1975), S, 215"

1 I So 8twa das Grand O;, .. "u,.. •. oas Triburlal d"Orange unci eiQene KoIt>ntegerIcJ>le 12 Barba,a OO!.EMEYER Okonom... une! ToIeranz - WUtsc~a_ ZIeIe. Mitl. ulld Ergeb-

nisse de, Hugenonenaulnalvne in eur~OSCI!eo Ulldem. in ; Wir1scfIaf! ulld W ollochafi.-IfleOrien in ~Ie und Ph~conomIG e! !h8ories IIoonomOQOOS "" ' ""'\UO'~ IIu "'<li'" I. " ... 0k>3<JpI .... h\l "'" Jearl- ~r...-.;<>l$ K .. ~ I ~ Mo/>n!1a1J1)! . Ftl'Ioldur1 am Main ~. S. 53-92. hie< S 87 I

13 Barbara OO!.EMEYER Die l"IG$$er\.horr\bur\llSChefl P~ llit Iranros1SCh-re1otmief1e GtaubeosflOc~nge. Iiomburg-Neuslad! - Fr>edrich$dor1 - Dom/'IOWIausen. Slckle 1900 I_ Geochicl'l!sbIAH ... des De\l!$(:lfGn HUgr)I1O!t90·V.,....;n. Balld X)(/5-6). S. 65.

14 M ;ru W",auH dill Wa1der>ser in "'". Herzoglhum Wil<tl&ml>er!l reciprn worden, 4J14.9,I699, Thea KIEFNER: Doe Pnneg ... n <leo" nach o....lochIaM gel<ommenen w~· denser HI. Slungarl + 8e<Ii" - K6Ir1 1900, II . S . 7SO; -9, Harald SCHJ.TZ; Dre "",nem' berQl$Cflen AulnatomeprMTegie<> ZI.f!I'JrlOl&/1 reformier!er Glaubensflilc!ll,ngoo """ den JaJ>-ren IS!!!! UM 1700. Mag<sl ... arbeu . M~ 199( Im;W;J>. ). S_ 24 Die DisSG<talion von H. SCHATZ Mrd unt ... Oem Tf\e!.Ore Aumam,eprivilegier> Iiit Waidenser und i"!uge<loneo im Herzogtum Wllrnemberg Eine rod!tsQeschichtlil:t>e StL.d& ,om deutsctlen Refuge". SlungM. voraU$$4Cnu.;n om He<b$, 2010 G<$Che<rIOf'I.

15 KJaus VETIER Die HugoenotlOl1 im 5",t"", <Ie< os!e-tiSCherl Gu1SWUlS<:hatt in de< Matt< Srllllderlburg, in: Der exodus de< HougenoI!Gfl. Die Aut-.ng des EdOo.!S von Nantes 1685 al. europatoc/>es EreI!)nIs, />g. v, Heinz Duchtw<!!, KO!r>·Wi .... 1965, S_ 141 · 1$4.

16 Oeb. 1654, r"ll )670-1730; -9. Ha .... PHILIPP! Landgraf Kart """ Hef;Mn-Kasse!. E" """tSCller F~l1t de< BarOCkl:erI, Uarburg 1976

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17 Thomu KLINGEBIEL: 0t<I h&ssisc1Mt .freU""lskonzessiol\· vom 18 April 1685, In. Kala­log Kassel 196:5, S. 85-94; Wa"", MOGK Die HugenoIl~ "" ~I"" C8<l von Hessoo-KasseI..us <18m Jah<e 1685, in: Gev.issen ond F_ 25 (19851, S '8·25: Franz KADELL; Doe HugoenOIlen., Hessen·Kassei. Oarmst~· Marb.o"g 1960. S. 290 H.

18 KAOEll (Anm.17).S .400. 19 KADEll (Anni. 17). S. 4()S.

20 Jochen OESEL In chr~ LJeI>e aulgenommen. Au! den Spo.ire<l de< fiugenollen unci WaIdense< im rl6rdlichen Hessen, i-lolgeosmar 199:5: Hugeno1len unci Waldenser in lies· $M-Kassel. hg. v. JoctIen OeseIIWaIl", MogIo., K3S$eI1978.

21 Gal""' .... YON ' cas Reluge aul ""'" Lando Das ~ He...,." ." l1udo11 von Thad· den I MIchele M;ro:;IeIaor>e. Die Hugenotlen, MUnc/Ien 196:5, S. 127· 145

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Johannes Calvin aul Kirchenlenslern 1m Elsass von Jochen Desel

Martin 8u<;er vermiltelt zwischen Lulher ur>d Zwingli. Glasfensler von Josel Ehnsmann m der proleslanllsci>en Ki«;h" in WeirbruchlElsass (urn r92O). Foro Jean PlfJrre 5;efer, Wei/bruch.

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