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Diagnostik und Testverfahren im Gesundheitssport

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Diagnostik und Testverfahren im Gesundheitssport

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Kapitel 3 – Haltungsinspektion

3.1 Optische Haltungsinspektion

3.1.1 In Frontalebene

3.1.2 In Sagittalebene

3.2 Computergestützte Verfahren

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Lernorientierung

Nach Bearbeitung dieses Kapitels werden Sie:

- Das Vorgehensschema zur optischen Haltungsinspektion kennen;

- die Beobachtungskriterien der frontalen und sagittalen Inspektion berücksichtigen;

- mögliche Maßnahmen bei Auffälligkeiten der Haltung ableiten;

- ausgewählte computergestützte Inspektionsverfahren kennen.

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Unter Haltungsinspektion ist eine systematische und zielgerichtete Beobachtung der zu untersuchenden Person zu verstehen. Sie ähnelt der physiotherapeutischen Befunderhebung und dient der Prüfung von Achsenabweichungen und Haltungsschwächen. Keinesfalls darf sie jedoch mit der Diagnosestellung durch einen Arzt verwechselt werden. Vielmehr bilden die gewonnen Daten die Grundlagen für die Auswahl und Anpassung geeigneter Trainingsmaßnahmen.

(Die folgenden Ausführungen wurden Verdonck, Wiek und Wilke (2010) entnommen.)

Grundsätzlich kann eine Inspektion folgende Befunde umfassen:

Sichtbefund, taktiler Befund, akustischer Befund.

Sichtbefund bezeichnet die optische Beurteilung von Stand und Gang der Testperson. Es können z. B. Achsenabweichungen, Längendifferenzen oder Muskelatrophien beobachtet werden.

Die taktile Befundung beschreibt die manuelle Untersuchung durch Ertasten (Palpation) der Körperstrukturen. Auf diese Weise können u. a. Temperaturdifferenzen oder Schwellungen erkundet werden, was beispielsweise auf entzündliche Prozesse hindeuten könnte.

Der akustische Befund basiert auf hörbaren Phänomenen, etwa Gelenk- oder Atemgeräusche. Aber auch die Befragung und das Gespräch mit der Untersuchungsperson (Anamnese) werden als akustische Befundung definiert.

Während die taktile und spezielle akustische Untersuchung dem Arzt und/oder Physiotherapeuten vorbehalten sein sollte, kann die optische Befundung der Haltung, auch vom geübten Trainer umgesetzt werden.

3.1 Optische Haltungsinspektion

Die Haltungsinspektion erfolgt aus der Frontal- und aus der Sagittalebene.

Die Frontalebene verläuft von links nach rechts. Sie unterteilt den Körper in einen vorderen und einen hinteren Bereich. Dies ermöglicht die Betrachtung des Körpers von vorn oder hinten.

Die Sagittalebene verläuft von vorn nach hinten. Sie unterteilt den Körper in einen linken und rechten Bereich. Dies ermöglicht die Betrachtung von der Seite.Le

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3.1.1 In Frontalebene

Die frontale Haltungsinspektion sollte der Reihenfolge eines vorgegebenen Betrachtungs-Schemas folgen. Sie beginnt oben am Kopf und verläuft abwärts Richtung Füße:

1. Die Beobachtung der Kopfhaltung kann eine mögliche Schiefstellung offenbaren. Die aktive Seitneigung des Kopfes nach links und rechts ermöglicht die Identifikation zusätzlich ausgeführter Rotationsbewegungen, die auf Verspannungen einzelner Nackenmuskeln hindeuten könnten.

Empfohlene Maßnahme: Dehnung und Kräftigung der betroffenen Muskelpartien.

2. Der Schulter- und Nackenbereich sollte eine symmetrische, horizontale Ausrichtung haben. Abweichungen, etwa in Form einer hochgezogenen Schulter, deuten zumeist auf Muskelverspannungen hin, deren Ursache auch in höher- oder tieferliegenden Gelenksegmenten zu suchen ist.

Empfohlene Maßnahme: Dehnung und Kräftigung der betroffenen Muskelpartien; ggf. Untersuchung durch einen Arzt oder Physiotherapeuten.

3. Die Inspektion der Wirbelsäulenform aus der Frontalebene kann eine Seitwärtsverbiegung der Wirbelsäule (Skoliose) erkennen lassen. Die genaue Diagnose einer Skoliose erfordert jedoch spezielle Untersuchungsmethoden, welche dem Arzt vorbehalten sind.

Empfohlene Maßnahme: Untersuchung durch einen Arzt.

4. Die Beckenstellung sollte, ähnlich wie der Schulter- und Nackenbereich, symmetrisch und horizontal ausgerichtet sein. Ursache für einen Schiefstand können z. B. Beinlängendifferenzen oder Veränderungen der Beinachse sein.

Empfohlene Maßnahme: Untersuchung durch einen Arzt oder Physiotherapeuten.

Abbildung 3 – Haltung in Frontalebene (Quelle: Kempf, H.D., www.dierueckenschule.de)

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5. Die Beinachse kann in ihrer Symmetrie hinsichtlich der Oberschenkel- und Unterschenkelstellung verändert sein. Dies äußert sich durch sog. „X-Beine“ (Genu valgum) oder „O-Beine“ (Genu varum).

Empfohlene Maßnahme: Dehnung und Kräftigung entsprechender Muskelgruppen; beim Training der Beinmuskeln, z. B. an der Beinpresse – so weit möglich –auf achsengerechte Ausführung achten.

6. Die normale Fußstellung von vorne ist gekennzeichnet durch eine beidseitige, leichte Auswärtsrotation von ca. 15 °. Abweichungen können hier beispielsweise in Form auffälliger Innen- oder Außenstellungen der Füße beobachtet werden. Von hinten betrachtet bilden Ferse und Achillessehne physiologisch einen leichten Winkel, wobei die Ferse bis etwa 5 ° nach innen neigen kann. Dies entspricht der natürlichen Fußpronation. Ein größerer Winkel ist Zeichen für eine Überpronation des Fußes, auch Knickfuß genannt.

Empfohlene Maßnahme: ggf. Untersuchung durch einen Arzt; Kräftigung der Fußmuskeln.

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3.1.2 In Sagittalebene

Bei der Inspektion in Sagittalebene erfolgt die Beobachtung der Haltung von der Seite aus. Zur Orientierung stelle man sich ein Lot vor, welches vom Ohr über das Schultereckgelenk, entlang des Trochanter major und des Kniegelenks bis schließlich zum Außenknöchel verläuft (vgl. Reimann, 2013). Eine Abweichung der Haltung von diesem Optimum ist sehr häufig zu beobachten. Dabei kommt es zu einer höheren Muskelspannung in einem und einer verringerten Muskelspannung im anderen Teilbereich des Muskel-Gelenk-Systems, was mit der Entstehung neuromuskulärer Dysbalancen einhergeht. Die sagittale Befunderhebung beginnt ebenfalls mit der Beurteilung der Kopfstellung.

1. Eine Kopfstellung mit nach vorn geschobenem Kopf kann auf eine abgeschwächte Nackenmuskulatur hindeuten. Bei einer starken Brustkyphose kann diese Kopfhaltung auch kompensatorisch eingenommen werden, um den Blick nach vorn richten zu können. Hier handelt es sich dann eigentlich um eine Rückneigung des Kopfes.

Empfohlene Maßnahme: Kräftigung betroffener Muskelpartien.

2. Hals- und Nackenkrümmung: Eine Rückneigung des Kopfes geht mit einer verstärkten Lordose der Halswirbelsäule einher, was mit Dysbalancen beteiligter Muskeln verbunden ist.

Empfohlene Maßnahme: Dehnung und Kräftigung betroffener Muskelpartien.

3. Brust- und Lendenwirbelsäulenkrümmung: Die Inspektion der Brust- und Lendenwirbelsäule dient der Identifizierung verschiedener Haltungstypen, die von der physiologischen Doppel-S-Krümmung der Wirbelsäule abweichen. Zu nennen sind der Hohl-, Rund- und Hohlrundrücken sowie der Flachrücken.

Empfohlene Maßnahme: Kräftigung und Dehnung der an der Haltungsschwäche (-schaden) beteiligten Muskeln.

Abbildung 4 – Lotrechte Haltung in Sagittalebene (Quelle: Kempf, H.D., www.dierueckenschule.de)

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4. Die Beckenstellung ist mit der Wirbelsäulenkrümmung funktionell verbunden, so ist z. B. bei einem Hohlrücken/ Hyperlordose ein Kippen des Beckens nach vorn zu beobachten.

Empfohlene Maßnahme: Kräftigung und Dehnung der an der Haltungsschwäche beteiligten Muskeln.

5. Aus der Sagittalebene können die Knie einerseits eine mangelnde Streckfähigkeit oder andererseits eine Überstreckung (Genu recurvatum) aufweisen.

Empfohlene Maßnahme: ggf. Untersuchung durch einen Arzt oder Physiotherapeuten; Dehnung und Kräftigung entsprechender Muskelgruppen.

6. Durch Abflachung des Fußgewölbes kann es zur Ausbildung eines ein Senk- oder Spreizfußes kommen.

Empfohlene Maßnahme: ggf. Untersuchung durch einen Arzt; Kräftigung der Fußmuskeln.

Übung

Die Hyperlordose ist eine Haltungsschwäche, bei der das Becken nachvorne kippt. Welche Muskelgruppen sind daran beteiligt und mit welchen Maßnahmen würden Sie versuchen, die neuromuskuläre Dysbalance auszugleichen?

Veröffentlichen Sie Ihre Ergebnisse im Forum in der Lerngruppedieses Lehrgangs und diskutieren Sie diese mit Ihren Lehrgangskollegen.

3.2 Computergestützte Verfahren

Technische Verfahren können die Durchführung der Haltungsinspektion erleichtern. Das Formetric®-System zum Beispiel, basiert auf Kamera- und Projektortechnik. Auf die Rückenoberfläche der Testperson werden parallel gelegene Messlinien projiziert und von einer Videokamera, die mit einem PC verbunden ist, aufgenommen. Mit Hilfe einer entsprechenden Software kann u. a. die Form der Wirbelsäule berechnet und in komplexen Bildern dargestellt werden (vgl. DIERS International GmbH, 2013).Le

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Abbildung 5 – Grundprinzip des Formetric®-Systems (Quelle: DIERS International GmbH, 2013, mod.)

Ein anderes computergestütztes Verfahren zur Beurteilung der Wirbelsäulenhaltung ist die MediMouse®. Es handelt sich um ein kleines Messgerät, mit dem der Rücken durch den Untersucher „abgefahren“ wird. Der Messkopf erfasst die Kontur der Wirbelsäule und übermittelt die Daten an einen PC, wo sie interpretiert und mit Hilfe eines Ampelfarbschemas visuell aufbereitet werden. Die Messung erfolgt sowohl im aufrechten Stand als auch in Flexion und Extension der Wirbelsäule, was neben der statischen Haltungsinspektion der Beurteilung der Wirbelsäulenbeweglichkeit dient. Des Weiteren gestattet MediMouse® die Wirbelsäulenvermessung während eines Belastungstests und generiert auf Basis der Resultate Trainingshinweise und Übungsvorschläge (vgl. Lucamed International GmbH, 2013).

Abbildung 6 - MediMouse® (Quelle: Lucamed International GmbH 2013, mod.)Lese

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