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- 1 - Urteilen: Wann? Warum? Wie? ................................................................................................................................ 2 Schriften gegen das Urteilen ................................................................................................................................. 2 Sollen wir uns wenigstes selbst beurteilen? ...................................................................................................... 3 Schriften für das Urteilen...................................................................................................................................... 3 Wen sollen Christen richten? ............................................................................................................................ 3 Christen und das weltliche Gericht? ................................................................................................................. 4 Wie sollen wir bei Christen vorgehen? ............................................................................................................. 4 Die Auflösung des Paradoxons............................................................................................................................ 5 Grundprinzip für den Fall des Beurteilens: ....................................................................................................... 5 Grundprinzip für den Fall des Verurteilens: ..................................................................................................... 5 Die Delegation der Autorität zu Richten ............................................................................................................... 6 Zuerst Gott: ....................................................................................................................................................... 6 Dann Jesus: ....................................................................................................................................................... 6 Danach das Wort: .............................................................................................................................................. 6 Richten ohne Autorität .......................................................................................................................................... 6 Regieren und Urteilen ........................................................................................................................................... 7 Was darf eine Person in Verantwortung urteilen? ............................................................................................ 7 Wofür sind wir nicht verantwortlich zu richten .................................................................................................... 7 Der Richterstuhl Christi .................................................................................................................................... 8 Wofür sind wir verantwortlich zu richten ............................................................................................................. 9 Urteilen über uns ............................................................................................................................................... 9 Urteilen über andere ........................................................................................................................................ 10 Diejenigen in der Kirche ..................................................................................................................................... 10 Moralische Standards der Kirche .................................................................................................................... 10 Streit zwischen Gläubigen............................................................................................................................... 11 Doktrinen und Dienste .................................................................................................................................... 11 Hunde die nicht beißen ....................................................................................................................................... 12 Beispiele, wie die Apostel damit umgegangen sind:....................................................................................... 12 Wen dürfen wir nicht richten?............................................................................................................................. 13 Wie sollen wir urteilen? ...................................................................................................................................... 13 1. Richte mit gerechtem Urteil. ....................................................................................................................... 13 2. Beurteile auf Grundlage nachgewiesener Fakten. ....................................................................................... 13 3. Der Angeklagte hat das Recht, sich seinen Anklägern zu stellen. .............................................................. 14 4. Beurteile auf der Grundlage von mindestens zwei und vorzugsweise drei zuverlässigen Zeugen ............. 14 Fazit..................................................................................................................................................................... 14

Die Auflösung des Paradoxons

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Urteilen: Wann? Warum? Wie? ................................................................................................................................ 2

Schriften gegen das Urteilen ................................................................................................................................. 2

Sollen wir uns wenigstes selbst beurteilen? ...................................................................................................... 3

Schriften für das Urteilen ...................................................................................................................................... 3

Wen sollen Christen richten? ............................................................................................................................ 3

Christen und das weltliche Gericht? ................................................................................................................. 4

Wie sollen wir bei Christen vorgehen? ............................................................................................................. 4

Die Auflösung des Paradoxons ............................................................................................................................ 5

Grundprinzip für den Fall des Beurteilens: ....................................................................................................... 5

Grundprinzip für den Fall des Verurteilens: ..................................................................................................... 5

Die Delegation der Autorität zu Richten ............................................................................................................... 6

Zuerst Gott: ....................................................................................................................................................... 6

Dann Jesus: ....................................................................................................................................................... 6

Danach das Wort: .............................................................................................................................................. 6

Richten ohne Autorität .......................................................................................................................................... 6

Regieren und Urteilen ........................................................................................................................................... 7

Was darf eine Person in Verantwortung urteilen? ............................................................................................ 7

Wofür sind wir nicht verantwortlich zu richten .................................................................................................... 7

Der Richterstuhl Christi .................................................................................................................................... 8

Wofür sind wir verantwortlich zu richten ............................................................................................................. 9

Urteilen über uns ............................................................................................................................................... 9

Urteilen über andere ........................................................................................................................................ 10

Diejenigen in der Kirche ..................................................................................................................................... 10

Moralische Standards der Kirche .................................................................................................................... 10

Streit zwischen Gläubigen............................................................................................................................... 11

Doktrinen und Dienste .................................................................................................................................... 11

Hunde die nicht beißen ....................................................................................................................................... 12

Beispiele, wie die Apostel damit umgegangen sind: ....................................................................................... 12

Wen dürfen wir nicht richten?............................................................................................................................. 13

Wie sollen wir urteilen? ...................................................................................................................................... 13

1. Richte mit gerechtem Urteil. ....................................................................................................................... 13

2. Beurteile auf Grundlage nachgewiesener Fakten. ....................................................................................... 13

3. Der Angeklagte hat das Recht, sich seinen Anklägern zu stellen. .............................................................. 14

4. Beurteile auf der Grundlage von mindestens zwei und vorzugsweise drei zuverlässigen Zeugen ............. 14

Fazit..................................................................................................................................................................... 14

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Urteilen: Wann? Warum? Wie?

Auszüge aus dem Buch von Derek Prince: „Judging: When? Why? How?“ von Derek Prince Ministries.

Urteilen ist eines der schwierigsten Themen in der Bibel, aber es ist auch sehr wichtig. Es ist ein Thema, bei dem es

unter Christen eine enorme Unwissenheit gibt - und damit einen enormen Ungehorsam. Es kostet uns alle viel.

Christen handeln, teils durch Unwissenheit, teils durch Ungehorsam, oft gegen die Schrift wenn sie nicht urteilen oder

wenn sie urteilen.

Insbesondere die Unterschiede zwischen richten, urteilen, beurteilen und verurteilen ignorieren sie oft willentlich:

• „Du verurteilst mich!!!!“

• „Nein, ich beurteile dich, um dir zu helfen!“

Im Englischen Sprachraum ist das auch schwierig, da beurteilen mit „judging“ übersetzt wird, was recht ähnlich ist zu

verurteilen.

Hos 4,6 Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis. Weil du die Erkenntnis verworfen hast, so verwerfe ich dich,

dass du mir nicht mehr als Priester dienst.

Engl.: Hos 4,6

In den Aussagen der Schrift, vor allem im Neuen Testament, gibt es verwirrende Aussagen darüber, ob wir urteilen

sollen oder nicht. Einige Passagen sagen, dass wir nicht zu urteilen haben und ebenso viele sagen, dass wir sogar

verurteilen müssen.

Dabei zeigt die Bibel ein Prinzip, nach dem wir in jeder Situation verstehen können, ob wir beurteilen, oder verurteilen

sollen oder nicht.

Schriften gegen das Urteilen

Jesus sagt:

Mt 7,1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!

Engl.: Mt 7,1

2 Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.

"Verurteile nicht, denn die Leute verurteilen dich so, wie du sie verurteilst. Darüber hinaus wird Gott dich hiernach

richten, wie du Menschen gerichtet hast.

5 Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge! Und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen

Hier steht wieder ein „Wenn, Dann“: Wenn du dich selbst heiligst wird Gott dir Weisheit geben, und dann darfst du

andere (be-)urteilen.

Röm 2,1 Deshalb bist du nicht zu entschuldigen, Mensch, jeder, der da richtet; denn worin du den anderen richtest, verdammst du dich selbst; denn du, der du richtest, tust dasselbe. 2 Wir wissen aber, dass das Gericht Gottes der Wahrheit entsprechend über die ergeht, die so etwas tun.

Engl.: Röm 2,1

Römer 2 richtet sich im Wesentlichen an religiöse Menschen. Auch und gerade für diese gilt das Gericht Gottes.

Der Römerbrief ging nämlich an:

Röm 1,7 Allen Geliebten Gottes, berufenen Heiligen in Rom

Engl.: Röm 1,7

Jesus und Paulus sagen hier etwa gleich aus. Ein Grund für die Warnung ist:

Die Christen, die über andere urteilen, irren sich oft selbst.

Röm 14,1 Den Schwachen im Glauben aber nehmt auf, doch nicht zur Entscheidung zweifelhafter Fragen!

2 Einer glaubt, er dürfe alles essen; der Schwache aber isst Gemüse. Engl.: Röm 14,1

Bem: Vegetarier sind schwach im Glauben, Veganer erst recht. Siehe:

1Tim 4,1 Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten, 3 die verbieten, zu

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heiraten, und gebieten, sich von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat zur Annahme mit Danksagung für die, welche glauben und die Wahrheit erkennen.

4 Denn jedes Geschöpf Gottes ist gut und nichts verwerflich, wenn es mit Danksagung genommen wird; Engl.: 1Tim 4,1

3 Wer isst, verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, richte den nicht, der isst! Denn Gott hat ihn aufgenommen.

4 Wer bist du, der du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt dem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden, denn der Herr vermag ihn aufrecht zu halten.

Sollen wir uns wenigstes selbst beurteilen?

1Kor 4,3 Mir aber ist es das Geringste, dass ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstag beurteilt werde; ich beurteile mich aber auch selbst nicht. 4 Denn ich bin mir keiner Schuld bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt. Der mich aber beurteilt, ist der Herr. Engl.: 1Kor 4,3

Nein, sollen wir nicht, denn wir können uns nicht erkennen:

Jer 17,9 Trügerisch ist das Herz, mehr als alles, und unheilbar ist es. Wer kennt sich mit ihm aus? Engl.: Jer 17,9

Jak 4,11 Redet nicht schlecht übereinander, Brüder! Wer über einen Bruder schlecht redet oder seinen Bruder richtet, redet schlecht über das Gesetz und richtet das Gesetz. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. Engl.: Jak 4,11

Jakobus betont, was viele Christen übersehen: Böses über einen anderen Gläubigen zu sagen, bedeutet, diesen Gläubigen

zu verurteilen. Doch viele Christen tun regelmäßig genau das. Es steht im Widerspruch zur Schrift.

Vorsicht: hier steht „richten“ im Sinne von verurteilen. Hier steht nicht beurteilen. Das steht in:

2Tim 4,2 Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit; überführe, weise zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre! Engl.: 2Tim 4,2

Paulus sagt hier, dass wir sehr wohl und insbesondere Christen beurteilen sollen, siehe: Schriften für das Urteilen.

Schriften für das Urteilen

Genauso gibt es viele Bibelstellen, die sagen, dass wir urteilen sollen:

Joh 7,24 Richtet nicht nach dem äußeren Anschein, sondern richtet das gerechte Gericht.

Engl.: Joh 7,24

In diesem Fall sagte Jesus ihnen, sie sollten richten.

Und Paulus instruiert die Korinther, sie sollen verurteilen:

1Kor 5,3 Denn ich, zwar dem Leibe nach abwesend, aber im Geist anwesend, habe schon als Anwesender das Urteil gefällt über den, der dieses so verübt hat. 4 - wenn ihr und mein Geist mit der Kraft unseres Herrn Jesus versammelt seid -,

5 einen solchen im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan zu überliefern zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tage des Herrn. Engl.: 1Kor 5,3

Paulus sagt hier, er „habe bereits gerichtet". Und er fordert die Korinther auf, als gesamte Gemeinde gemeinsam den

Täter zu verurteilen und sogar dem Satan zu überliefern, ein äußerst strenges Urteil.

1. Hier wird ein „Christ“ verurteilt von Christen.

2. Ja, Christen können einen anderen Christen wissentlich und willentlich dem Satan übergeben.

Wen sollen Christen richten?

Wen sollen Christen richten, wenn sie richten sollen: Ungläubige oder Gläubige?

1Kor 5,11 Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit einem solchen nicht einmal zu essen. Engl.: 1Kor 5,11

Bem: Auch Diener eines anderen Jesus-Christus, eines falschen Jesus-Christus, der ganz anders ist

als der in der Bibel, ist ein Götzendiener.

12 Denn was habe ich zu richten, die draußen sind? Richtet ihr nicht, die drinnen sind?

13 Die aber draußen sind, richtet Gott. Tut den Bösen von euch selbst hinaus!

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Diese Definition ist wohl eindeutig. Da können wir uns winden wie wir wollen, das Wort gibt uns den Befehl:

• Die, „die draußen sind", also Ungläubige dürfen wir nicht richten, im Sinne von beurteilen und verurteilen.

• Aber wir sind verpflichtet, unsere Mitgläubigen zu „richten“, zumindest im Sinne von beurteilen. Ob und wer auch

verurteilen soll folgt später.

Christen und das weltliche Gericht?

Dürfen wir gegen einen anderen Christen vor ein weltliches Gericht ziehen?

1Kor 6,1 Bringt es jemand von euch, der einen Rechtsstreit mit dem anderen hat, über sich, vor den Ungerechten zu streiten und nicht vor den Heiligen? 2 Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht würdig, über die geringsten Dinge zu richten? Engl.: 1Kor 6,1 3 Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden, wie viel mehr über Alltägliches?

4 Wenn ihr nun über alltägliche Dinge Rechtshändel habt, so setzt ihr die zu Richtern ein, die in der Gemeinde nichts gelten!

5 Zur Beschämung sage ich es euch. Also gar kein Weiser ist unter euch, der zwischen Bruder und Bruder entscheiden kann?

6 Sondern es streitet Bruder mit Bruder, und das vor Ungläubigen!

Nein, das dürfen wir nicht, denn ein ungläubiges Gericht kann uns Christen nicht beurteilen, also auch nicht gerecht

verurteilen.

Stattdessen müssen Christen Streitigkeiten zwischen Mitchristen beurteilen und auflösen, wenn der Streit unvermeidbar

war:

Vielmehr sollen wir solchen Streit vermeiden:

7 Es ist nun schon überhaupt ein Fehler an euch, dass ihr Rechtshändel miteinander habt. Warum lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen?

8 Aber ihr selbst tut Unrecht und übervorteilt, und das Brüdern gegenüber!

9 Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht!

Hier sind zwei Aussagen versteckt:

1. Wir sollen uns übervorteilen lassen, allerdings nur wenn es uns alleine betrifft. Sobald auch andere Christen

Schaden nehmen können, muss geurteilt werden (s.u.).

2. Ungerechte Christen werden das Reich Gottes nicht erben. Irrt euch nicht!

Wie sollen wir bei Christen vorgehen?

3 Stufen der Eskalation:

Stufe 1:

Mt 18,15 Wenn aber dein Bruder sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein! Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen.

Engl.: Mt 18,15

Stufe 2:

16 Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde!

Stufe 3:

17 Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Gemeinde=Versammlung; wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner!

Bem: hier steht Gemeinde, die ganze Versammlung. Hier steht nicht: die Ältesten.

Ein Gläubiger, der nicht auf die Entscheidung der Kirche hört, verliert sein Recht als Gläubiger behandelt zu werden.

Das ist eine sehr ernsthafte Aussage.

Klare Regeln, nur für uns Gläubige. Warum befolgen wir sie nicht, sondern schweigen?

„Ja aber wo schweigen wir denn, hier gibt es doch keine echten Sünder!“

• Oh doch, Sonntag für Sonntag wird geschwiegen, z.B. über all die der Bibel heftig widersprechenden Predigten.

• Sind diese keine Sünden unter Christen?

• Es sind viel schlimmer Sünden als die gegen einen einzelnen Christen, denn sie vergiften die ganze Gemeinde.

Jesus selbst sagt, das ist keine Option; es ist ein Gebot. Es steht uns nicht frei, Streitigkeiten ungelöst zu lassen.

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Die Auflösung des Paradoxons

Die Schrift verpflichtet uns, zu urteilen. Aber die Passagen, die wir uns vorhin angesehen haben, warnten uns davor, zu

urteilen.

Zum Glück gibt es zwei Grundprinzipien in der Bibel, welche dieses scheinbare Paradoxon lösen.

Grundprinzip für den Fall des Beurteilens:

Folgender Vers über das Beurteilen gilt scheinbar für Ungläubige und Gläubige:

2Tim 4,2 Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit; überführe, weise zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre! Engl.: 2Tim 4,2

Nehmen wir folgende Aussagen von oben hinzu:

• wir dürfen Ungläubige keinesfalls richten,

• wir dürfen nicht schlecht über Mitgläubige reden.

Beurteilen und überführen von Mitchristen zum Zurechtweisen und ermahnen ist in jedem Fall unsere Aufgabe, denn wir

sollen ihnen helfen, auf dem rechten Weg zu bleiben. Dies nicht zu tun beweist mangelnde Liebe für sie.

Wenn diese Mitchristen reagieren mit „Du verurteilst mich, das steht dir nicht zu!“ irren sie sich.

Grundprinzip für den Fall des Verurteilens:

Das folgende Prinzip müssen wir verstehen, um in jeder Situation zu erkennen, ob wir verurteilen (im Sinne von

Richten) sollen oder nicht.

Es ist ganz einfach:

Das Richten ist eine Funktion des Herrschens, das von Gott selbst nach unten delegiert wird:

Die Bibel vereint dabei Urteilen und Richten: beurteilen und verurteilen und bestrafen.

Diese Kombination geht auf die Natur Gottes selbst zurück und wird von Ihm nach unten zu uns Menschen übergeben:

• Gott hat Menschen zu Richtern ernannt.

• In der Geschichte Israels wurden Gericht und Herrschaft nie voneinander getrennt.

• Das Buch der Richter beschreibt als erstes Buch Menschen, die das Volk Israels regierten. Die Herrscher Israels

wurden ihre Richter.

Ps 82,1 Ein Psalm. Von Asaf. Gott steht in der Gottesversammlung, inmitten der Götter richtet er. 2 Bis wann wollt ihr ungerecht richten und die Gottlosen begünstigen? 3 Schafft Recht dem Geringen und der Waise, dem Elenden und dem Bedürftigen lasst Gerechtigkeit widerfahren! 4 Rettet den Geringen und den Armen, entreißt ihn der Hand der Gottlosen! 5 Sie erkennen nichts und verstehen nichts, im Dunkeln laufen sie umher. Es wanken alle Grundfesten der Erde. 6 Ich sagte zwar: Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten seid ihr alle! 7 Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, wie einer der Obersten werdet ihr fallen.

Engl.: Ps 82,1

Warum wurden diese Richter "Götter" genannt?

• Weil ihre Funktion als Richter darin bestand, den Platz Gottes einzunehmen und sein Volk zu richten.

• Ihre Autorität kam von Gott, solange sie sein Gesetz richtig befolgten.

• Dass die Schrift auf die menschlichen Richter Elohim, das Wort für den einen wahren Gott, anwendet, ist ein Maß

für die enorme Heiligkeit und Autorität, die Gott der Position eines Richters beimisst.

Wer ist der Richter der ganzen Erde? Gott.

Der Herrscher ist auch der Richter.

Dieses wichtige Prinzip wurde zu Beginn der Bibel festgelegt und gilt in der gesamten Schrift.

Es ist gegen die Gerechtigkeit, die Gerechten wie die Bösen zu behandeln.

• Unsere heutige Kultur hat eine negative Einstellung zum Urteilen, sie verübelt Autorität und Strafverfolgung.

• Sie geht davon aus, dass die Täter bestrafen werden sollen, indem sie vor jedem eventuell auftretenden Unrecht

geschützt werden.

• Die wahre Funktion des Urteils laut Bibel ist der Schutz der Rechtschaffenen, nicht der Schutz der Täter.

• Gerade wir deutschen haben uns rechtlich am weitesten vom biblischen Standard entfernt.

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• Gerechtigkeit wird verbogen, um den Verbrecher zu schützen, koste es dem Opfer was es wolle.

• Dies ist ein typischer Fall von unbiblischem Denken in unserer heutigen Gesellschaft.

Die Hauptfunktion der Gerechtigkeit ist es, die Rechtschaffenen zu schützen. Es steht nie im Einklang mit dem Willen

Gottes, mit den Gerechten wie mit den Bösen umzugehen.

1Mo 18,25 Fern sei es von dir, so etwas zu tun, den Gerechten mit dem Ungerechten zu töten, so dass der Ungerechte wäre wie der Gerechte; fern sei es von dir!

Engl.: 1Mo 18,25

Es widerspricht der Schrift, die unschuldige Partei wie die Schuldige zu behandeln.

Bem.: welches Recht gilt bei Scheidungen?

Ps 82,4 Rettet den Geringen und den Armen, entreißt ihn der Hand der Gottlosen!

Engl.: Ps 82,4

Die primäre Pflicht eines Richters ist es, die Rechtschaffenen zu schützen.

Schafft Gerechtigkeit! Wenn Urteile nicht gerecht sind krankt die Struktur der Gesellschaft.

Die Delegation der Autorität zu Richten

Das Neue Testament beschreibt ein detaillierteres Bild des Urteils.

Zuerst Gott:

1Petr 1,17 Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richtet, so wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht!

Engl.: 1Petr 1,17

Dann Jesus:

Gott hat das Richteramt an Jesus Christus delegiert:

Joh 5,22 Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, 23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren

Engl.: Joh 5,22

Zwei Gründe für diese Delegation werden genannt:

1. "damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren"

2. 27 und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist.

Weil Jesus unsere menschlichen Schwächen und Gebrechen versteht!

Hebr 4,15 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde.

Engl.: Hebr 4,15

Jesu erste öffentliche Funktion als der von Gott ernannte Herrscher am Ende dieses Zeitalters wird darin bestehen,

diejenigen zu richten, die er regiert:

Mt 25,32 und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet.

Engl.: Mt 25,32

Das Erste, was Er als Herrscher tun wird ist urteilen. Herrschen und Urteilen gehören zusammen.

Danach das Wort:

Und am Ende übergibt der Sohn die Autorität an das Wort:

Joh 12,48 Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag.

Engl.: Joh 12,48

Es gibt eine letzte Delegation der Richterautorität, das Wort Gottes.

Richten ohne Autorität

Fast alle von uns sind irgendwann stark versucht, ein Urteil über Menschen zu fällen, der offensichtlich falsche Dinge

tut.

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Die Bibel liefert Beispiele, die uns davor warnen, die Grenzen unserer Autorität zum Richten zu überschreiten:

1Mo 19,9 Aber sie sagten: Zurück da! Und sie sagten: Da ist einer allein gekommen, sich als Fremder hier aufzuhalten, und will sich schon als Richter aufspielen! Nun, wir wollen dir Schlimmeres antun als jenen. Und sie drangen hart ein auf den Mann, auf Lot, und machten sich daran, die Tür aufzubrechen.

Engl.: 1Mo 19,9

Die Menschen sagten zu Lot: "Du hast hier keine Autorität, zu richten“. Und diese Menschen hatten Recht.

2Mo 2,13 Als er aber am Tag darauf wieder hinausging, siehe, da rauften sich zwei hebräische Männer, und er sagte zu dem Schuldigen: Warum schlägst du deinen Nächsten? 14 Der aber antwortete: Wer hat dich zum Aufseher und Richter über uns gesetzt? Gedenkst du etwa, mich umzubringen, wie du den Ägypter umgebracht hast? Da fürchtete sich Mose und sagte sich: Also ist die Sache doch bekannt geworden! 15 Und der Pharao hörte diese Sache und suchte, Mose umzubringen. Mose aber floh vor dem Pharao und hielt sich im Land Midian auf.

Engl.: 2Mo 2,13

Mose hatte keine Autorität und es endete damit, dass er davonlief.

Obwohl Jesus der Sohn Gottes und Vertreter Gottes war, richtete er nicht, wo er keine Autorität hatte:

Lk 12,13 Einer aus der Volksmenge aber sprach zu ihm: Lehrer, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teile! 14 Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich als Richter oder Erbteiler über euch eingesetzt?

Engl.: Lk 12,13

Jesus zitierte tatsächlich die Worte des Israeliten an Mose und wandte sie auf sich selbst an: "Wer hat mich zum Richter

oder Schiedsrichter über dich gemacht?"

Damit sagte Jesus: "Es gibt hier ein Gericht, das sich um solche Fälle kümmert. Es gibt Älteste, es gibt einen Sanhedrin.

Ich habe keine Autorität; ich kann dich nicht verurteilen."

Regieren und Urteilen

Die Bibel zeigt einen logischen und untrennbaren Zusammenhang zwischen Urteilen und Regieren.

Wo immer Verantwortung zum Regieren übertragen wird, muss auch die Verantwortung für das Richten übertragen

werden.

„Verantwortung zum Regieren“ steht hier für: regierend und/oder leitend auf allmöglichen Ebenen mit Verantwortung

für Menschen.

Das sind zwei Dinge, die nie getrennt werden dürfen: Verantwortung und Autorität:

• Verantwortung ohne Autorität ist unwirksam.

• Autorität ohne Verantwortung ist Despotie = Verhalten von Tyrannen.

Umgekehrt:

Wo wir nicht die Verantwortung haben zu regieren, haben wir auch nicht die Befugnis zu verurteilen.

Schon haben wir die Verantwortung – vorrangig unter Christen - zu beurteilen um zu helfen, nicht zu verurteilen und

nicht zur üblen Nachrede.

Was darf eine Person in Verantwortung urteilen?

Unsere Aufgabe zu urteilen ist immer begrenzt durch die uns gegebene Kompetenz in dem Feld, welches wir leiten.

Auch ein Richter darf nur seine fachlich begrenzten Bereiche be- und verurteilen.

Dies Prinzip gilt für uns alle.

Die betrifft drei Fragen:

• In welchen Bereichen sind wir berechtigt zu urteilen?

• Wen dürfen wir urteilen?

• Und was sind die Straftaten, zu deren Urteil wir befugt sind?

- Jeweils ist auch der Unterschied zwischen be- und ver-urteilen sowie das Strafmaß zu betrachten.

Wofür sind wir nicht verantwortlich zu richten

Wir sind nicht verantwortlich für die endgültige Bewertung des Charakters von jemandem, einschließlich unseres

eigenen.

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Wie die meisten Gläubigen habe ich das des Öfteren getan.

1Kor 4,3 Mir aber ist es das Geringste, dass ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstag beurteilt werde; ich beurteile mich aber auch selbst nicht. 4 Denn ich bin mir keiner Schuld bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt. Der mich aber beurteilt, ist der Herr. 5 So verurteilt nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das Verborgene der Finsternis ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbaren wird! Und dann wird jedem sein Lob werden von Gott.

Engl.: 1Kor 4,3

Pauls sagt: Ich bin mir nichts gegen mich selbst bewusst; ich weiß nichts über etwas, was ich falsch gemacht habe. Aber

das rechtfertigt mich nicht, denn ich bin nicht der Richter; Gott ist der Richter.“

Paulus warnt ausdrücklich, die Dinge nicht "vor der Zeit" zu verurteilen, in der der Herr das Gericht halten wird.

Der Richterstuhl Christi

Auch hier dürfen wir nicht urteilen: die Art von Gericht, die nur Gott gehört.

Röm 2,16 an dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen richtet nach meinem Evangelium durch Christus Jesus.

Engl.: Röm 2,16

Paulus bezieht sich hier nur auf alle Gläubigen, denn nur diese kennen das Evangelium nach dem sie gerichtet werden, es

ist letztendlich das Urteil über unseren Dienst:

Röm 2,12 Denn so viele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und so viele unter Gesetz gesündigt haben, werden durch Gesetz gerichtet werden 13 - es sind nämlich nicht die Hörer des Gesetzes gerecht vor Gott, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden

Engl.: Röm 2,12

„Ja aber von Gericht kann doch hier keine Rede sein, wir stehen doch unter der Gnade des Evangeliums!“

Sagte ein Hyper-Gnade Prediger ohne rot zu werden.

Petrus sagt dazu:

1Petr 4,17 Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen?

Engl.: 1Petr 4,17

Bevor die Ungläubigen gerichtet werden, werden die Gläubigen vor den Richterstuhl Christi gebracht.

Jesus droht den sieben Gemeinden in Offb 2-3 klar und deutlich drastische Konsequenzen an, wenn sie nicht umkehren.

Diese sieben Gemeinden stehen stellvertretend für alle Gemeinden in der Endzeit – und das ist heute. Schon seit einigen

Jahren kommen weltweit Gemeinden in den Genuss solcher Korrekturen, und viele gehorchen auch und kehren um.

Andere hören die Warnungen, aber machen leider unbekümmert weiter.

Auch wir wurden gewarnt.

Paulus bestätigt dieses Gericht über die Gläubigen:

2Kor 5,10 Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses.

Engl.: 2Kor 5,10

"Wir...alle" bezieht sich auf die Gläubigen Jesu Christi.

Es gibt kein Grau, auch nicht für Christen:

1Joh 5,17 Jede Ungerechtigkeit ist Sünde; und es gibt Sünde, die nicht zum Tod ist.

Engl.: 1Joh 5,17

Es gibt keinen neutralen Boden zwischen Rechtschaffenheit und Sünde.

In Römer 14,12 wandte Paulus dieses Prinzip auf direkte und persönliche Weise auf jeden einzelnen Christen an:

Röm 14,12 Also wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.

Engl.: Röm 14,12

• Sobald wir diese Gewissheit haben, dass wir sicher vor dem Richterstuhl Christi erscheinen werden

• und den Ernst dieser Lage wirklich begreifen,

• werden wir so sehr damit beschäftigt sein, uns selbst bereit zu machen und zu halten,

• dass wir wenig Zeit haben werden, um andere Menschen zu verurteilen.

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Und wir werden besonders vorsichtig sein mit den Auswirkungen, die unser Leben auf andere Menschen hat:

13 Lasst uns nun nicht mehr einander richten, sondern haltet vielmehr das für recht, dem Bruder keinen Anstoß oder kein Ärgernis zu geben!

Verhalten, das einen Mitgläubigen dazu bringt, zu stolpern oder sich abzuwenden, ist etwas, wofür wir gerichtet werden.

Dies gilt insbesondere für Lehrer und Prediger des Wortes.

Das Gericht, mit dem diese Gläubigen konfrontiert werden, ist schrecklich:

Mt 18,6 Wenn aber jemand einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anlass zur Sünde gibt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.

Engl.: Mt 18,6

Dabei sollen wir Christen „sauber“ bleiben bis ins kleinste Detail:

1Kor 10,31 Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes!

Engl.: 1Kor 10,31

Wenn ich überlege wie ich manchmal esse frage ich mich, ob das immer Gottgefällig ist…

Dieses so gerne weggeredete für uns Christen geltende Gericht gehört zu den Anfängen des Glaubens, zum

Basiswissen, zur Grundlage des Grundkurses in Bibelstunde 1:

Hebr 6,1 Deshalb wollen wir das Wort vom Anfang des Christus lassen und uns der vollen Reife zuwenden und nicht wieder einen Grund legen mit der Buße von toten Werken und dem Glauben an Gott, 2 der Lehre von Waschungen (KJV baptisms = Taufen, Plural) und der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht.

KJV: Hebr 6,1

Wofür sind wir verantwortlich zu richten

Es sind alle Bereiche, in denen Gott uns für das Richten verantwortlich macht.

Der erste Bereich ist dieser:

Urteilen über uns

Wir sind zwar nicht verantwortlich, über unseren eigenen Charakter zu urteilen, da nur Gott unser trügerisches Herz

kenn. Aber wir sind sehr wohl dafür verantwortlich, unser persönliches Verhalten und unsere Beziehungen zu beurteilen.

Und zwar durch die klare Lehre aus dem Wort Gottes.

Z.B. vor dem Abendmahl:

1Kor 11,28 Der Mensch aber prüfe sich selbst, und so esse er von dem Brot und trinke von dem Kelch. 29 Denn wer isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht, wenn er den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt. 30 Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen.

31 Wenn wir uns aber selbst beurteilten, so würden wir nicht gerichtet.

Engl.: 1Kor 11,28

Das ist eine sehr erste Tatsache!

Wenn wir uns selbst nicht untersuchen, bevor wir an der Kommunion teilnehmen, sind wir bereit, uns selbst Krankheit

und sogar vorzeitigen Tod zuzufügen.

Diese Krankheit und so ein vorzeitiger Tod eines Gläubigen, ist ein Gericht Gottes, weil er sich selbst nicht gerichtet hat.

Offensichtlich ist es in solchen Fällen vollkommen wirkungslos, für Heilung oder Genesung zu beten.

Welche Gebete für Mitchristen wurden nicht erhört? Könnte hier…

Mögliche Fragen, bevor man die Kommunion annimmt:

• Habe ich Frieden mit meinem Bruder oder meiner Schwester?

• Habe ich Bitterkeit oder Ressentiments in meinem Herzen?

• Habe ich von meinen Mitgläubigen Böses gesagt?

• Habe ich über irgendjemanden Dinge gesagt, die entweder unwahr oder unfreundlich waren?

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Urteilen über andere

Grundprinzip: Entscheiden und Beurteilen gehören zusammen. Wir sind dafür verantwortlich, diejenigen zu beurteilen,

für deren Entscheidung wir verantwortlich sind.

z.B.:

1Tim 3,4 der dem eigenen Haus gut vorsteht und die Kinder mit aller Ehrbarkeit in Unterordnung hält 5 - wenn aber jemand dem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen?

Engl.: 1Tim 3,4

Die Qualifikationen für einen Ältesten: wenn er zu Hause nicht effektiv regieren kann, ist er nicht für die öffentliche

Führung qualifiziert. Er muss Verhaltensweisen beurteilen, die das Wohlergehen derjenigen beeinträchtigen, für die er

verantwortlich ist.

Ich bin auch verpflichtet, Verhaltensweisen zu beurteilen, die die Ehre und Ordnung unseres Hauses beeinträchtigen.

Diejenigen in der Kirche

Der wichtigste Bereich des Gerichtes im Neuen Testament ist die Gemeinde.

In jedem Fall der Bibel ist der kollektive Leib der Gläubigen für das Richten verantwortlich:

Moralische Standards der Kirche

1Kor 5,1 Überhaupt hört man, dass Unzucht unter euch ist, und zwar eine solche Unzucht, die selbst unter den Nationen nicht stattfindet: dass einer seines Vaters Frau hat. 2 Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht etwa Leid getragen, damit der, der diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte entfernt würde!

Engl.: 1Kor 5,1

Die Korinther beschäftigten sich damals nicht mit ihren Sünden. Leider gilt dies auch heute oft für Kirchen, insbesondere

für die, die eine übermäßige Betonung auf das Wort ohne Taten legen, auf die Buchstaben die töten:

2Kor 3,6 … Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. (Engl.: 2Kor 3,6)

Sind wir besser als die Korinther, weil wir Täter des Wortes sind?

1Kor 5,3 Denn ich, zwar dem Leibe nach abwesend, aber im Geist anwesend, habe schon als Anwesender das Urteil gefällt über den, der dieses so verübt hat 4 - wenn ihr und mein Geist mit der Kraft unseres Herrn Jesus versammelt seid -, 5 einen solchen im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan zu überliefern zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tage des Herrn.

Das war ein schreckliches Gericht! Aber beachtet die Worte "wenn ihr versammelt seid", die sich auf das gemeinsame

Handeln des ganzen Leibes Christi beziehen.

9 Ich habe euch in dem Brief geschrieben, nicht mit Unzüchtigen Umgang zu haben; 10 nicht überhaupt mit den Unzüchtigen dieser Welt oder den Habsüchtigen und Räubern oder Götzendienern, sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen. 11 Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit einem solchen nicht einmal zu essen.

Paulus war damals realistisch über den Zustand der Welt um ihn herum. Er wollte, dass die Christen sich vollständig von

diesen Menschen unterscheiden. Deshalb sollten sie den Kontakt zur Welt unterbrechen.

Genauso warnte Paulus uns Gläubige der heutigen Endzeit-Generation, dass wir uns von Mitchristen fernhalten

sollen… 2Tim 3,5 die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen. Und von diesen wende dich weg!

Engl.: 2Tim 3,5

Sind wir besser als die Korinther, hören wir auf diese spezielle Warnung an uns?!

12 Denn was habe ich zu richten, die draußen sind? Richtet ihr nicht, die drinnen sind? 13 Die aber draußen sind, richtet Gott. Tut den Bösen von euch selbst hinaus!

Wir sind als Christen nicht verpflichtet, Verantwortung für die ungläubigen Menschen der Welt zu übernehmen.

Wenn aber eine Person erklärt, Christ zu sein, ist die Situation anders. Dann sollen wir selbst ihn aus unserer Mitte

entfernen.

Warum sollen wir ihn entfernen?

Grund 1:

1Kor 5,6 Euer Rühmen ist nicht gut. Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?

Engl.: 1Kor 5,6

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Grund 2:

Eph 5,8 Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts

Engl.: Eph 5,8

… in der Welt. Welches Bild bekommt die Welt von einer Gruppe Christen, die mit Sauerteig durchzogen sind?

Ich muss zu einem solchen Mitchristen sagen: "Solange du so lebst, wie du bist, werde ich keine Gemeinschaft mit dir

haben. Denn wenn ich es täte, würde die Welt denken, dass ich dich als meinen Mitchristen akzeptiere, und ich würde

die Welt darüber täuschen, was ein Christ wirklich ist.“

Soweit der Standard von Paulus. Heute wäre er wohl ein einsamer Mann…

• Ein Schiff im Meer ist in Ordnung, aber das Meer im Schiff ist nicht in Ordnung.

• Die Kirche in der Welt ist in Ordnung. Die Welt in der Kirche ist völlig falsch.

„Ja aber wir müssen doch mit der Zeit gehen und uns öffnen“

Das ist das Meer im Schiff. Wer das sagt will, dass wir absaufen.

Das ist definitiv nicht Gottes Wort, also sind es Worte des anderen...

Streit zwischen Gläubigen

Neben moralischem Verhalten müssen wir Christen über Streitigkeiten zwischen Gläubigen urteilen:

Die Vorgehensweise wurde oben beschrieben in den „3 Stufen der Eskalation“ von Mt 18,15, 16 und 17.

1. Direkt Auge in Auge, sonst

2. mit mindestens zwei Zeugen, ansonsten

3. vor der ganzen Gemeinde

Wer die Entscheidung der ganzen Gemeinde nicht akzeptiert, verliert sein Recht, als Christ behandelt zu werden.

Ein Christ sollte davor Angst bekommen, eine biblisch korrekte Entscheidung der ganzen Gemeinde, bewusst

wegzuwischen.

Umgekehrt betrachtet macht es auch Angst, welche Autorität den Kirchen verliehen ist, obwohl sie sehr oft kaum in der

Lage sind, diese Autorität biblisch korrekt auszuüben.

Wer urteilt über Streit zwischen Gläubigen?

Siehe oben, „Christen und das weltliche Gericht“ (1Kor 6,1)

Dieser Abschnitt sagt nicht, dass ein Christ nicht vor ein weltliches Gericht gehen darf. Es heißt, dass ein Christ nicht mit

einem Mitgläubigen vor so ein Gericht gehen darf. Solche Streitigkeiten sollten in der Kirche entschieden werden.

Aber wie viele Kirchen wären heute dazu in der Lage?

Doktrinen und Dienste

.. müssen wir auch intern beurteilen.

Ein weiteres Beispiel gab Paulus in Römer 16,17:

Röm 16,17 Ich ermahne euch aber, Brüder, dass ihr achthabt auf die, welche entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, Zwistigkeiten und Ärgernisse anrichten, und wendet euch von ihnen ab! 18 Denn solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch süße Worte und schöne Reden verführen sie die Herzen der Arglosen.

Engl.: Röm 16,17

Falsche Lehre ist eine Quelle der Spaltung in der Kirche, ganz besonders heute:

1Tim 4,1 Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten,

Engl.: 1Tim 4,1

Hier warnt uns der Heilige Geist ausdrücklich, dass wir in den letzten Zeiten, also jetzt, vor einem großen Abfall vom

wahren Glauben stehen: durch die Irrlehre der Hyper-Gnade.

Jesus selbst sagt, dass diese, die eine Lüge lieben und praktizieren/predigen für immer vom Neuen Jerusalem und vom

Baum des Lebens ausgeschlossen sind:

Offb 22,14 Glückselig, die ihre Kleider waschen, damit sie ein Anrecht am Baum des Lebens haben und durch die Tore in die Stadt hineingehen! 15 Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut.

Engl.: Offb 22,14

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Hunde die nicht beißen

Eine Warnung an „stumme Hunde“:

Es gibt einen Unterschied zwischen:

• dem Streit zwischen einzelnen Gläubigen und

• Fehlern in der Lehre, die den ganzen Leib Christi betreffen.

Bei Lehrfehlern, die den ganzen Leib Christi vergiften können, muss das Wohlergehen des Leibes Christi an aller erste

Stelle stehen, ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten einzelner. Als Hirten der Herde Gottes muss unser oberstes Anliegen

sein, die Schafe zu warnen und zu schützen.

Beispiele, wie die Apostel damit umgegangen sind:

1Tim 1,18 Dieses Gebot vertraue ich dir an, mein Kind Timotheus, nach den vorangegangenen Weissagungen über dich, damit du durch sie den guten Kampf kämpfst, 19 indem du den Glauben bewahrst und ein gutes Gewissen, das einige von sich gestoßen und so im Hinblick auf den Glauben Schiffbruch erlitten haben; 20 unter ihnen sind Hymenäus und Alexander, die ich dem Satan übergeben habe, damit sie zurechtgewiesen werden, nicht zu lästern.

Engl.: 1Tim 1,18

2Tim 2,17 und ihr Wort wird um sich fressen wie Krebs. Dazu gehören Hymenäus und Philetus, 18 die von der Wahrheit abgeirrt sind, indem sie sagen, dass die Auferstehung schon geschehen sei, und den Glauben mancher zerstören.

Engl.: 2Tim 2,17

Paulus sagt: „Ihre Botschaft verbreitet sich wie Krebs.“

• Daher war er rücksichtslos in seiner Entschlossenheit, ihn zu beseitigen.

• Seine Sorge um das Wohlergehen des Leibes Christi hatte Vorrang vor jeder persönlichen Beziehung

• Deshalb hat er Hymenaeus öffentlich verurteilt.

• Denn der Lehrfehler betraf den ganzen Leib Christi.

Wie gehen wir heute mit all den Hyper-Gnade Predigern um, die den Leib Christi vergiften?

Ähnliches Beispiel:

3Joh 9 Ich habe der Gemeinde etwas geschrieben, aber Diotrephes, der gern unter ihnen der Erste sein will, nimmt uns nicht an. 10 Deshalb, wenn ich komme, will ich seine Werke in Erinnerung bringen, die er tut, indem er mit bösen Worten gegen uns schwatzt; und sich hiermit nicht begnügend, nimmt er selbst die Brüder nicht an und wehrt auch denen, die es wollen, und stößt sie aus der Gemeinde.

Offensichtlich fühlte sich Johannes verpflichtet, seine Mitgläubigen zu warnen, denn das Verhalten der Diotrephen war

eine Ursache für Unordnung im Leib Christi.

Auch für Johannes war die Sorge um den Leib Christi als Ganzes wichtiger als das Verhältnis zu einem Bruder.

Was machen wir heute in diesem Fall? Was sagen wir zu Predigern von Irrlehren?

Jes 56,10 Seine Wächter sind blind, sie alle erkennen nichts. Sie alle sind stumme Hunde, die nicht bellen können. Sie träumen, liegen da, lieben den Schlummer.

Engl.: Jes 56,10

Bei der Annäherung eines Raubtiers war es die Pflicht der Schäferhunde, zu bellen und damit sowohl die Hirten als auch

die Schafe zu warnen.

Aber wenn die Hunde schwiegen, gefährdeten sie ihre Schutzbefohlenen.

Das Gleiche gilt für das Volk Gottes heute. Wo immer die Herde durch Lehrfehler oder irreführende Dienste bedroht ist,

liegt es in der alleinigen Verantwortung der Führer, klar und deutlich zu warnen. Führer, die in dieser Verantwortung

versagen, gehören zur gleichen Kategorie wie die "dummen Hunde", die Gott zu Jesajas Zeiten zurechtgewiesen hat.

Aber was tun wir, wenn die Führer genau diese Irrlehrer sind?

Paulus instruiert die Korinther, sie sollen ihn als gesamte Gemeinde verurteilen:

1Kor 5,3 Denn ich, zwar dem Leibe nach abwesend, aber im Geist anwesend, habe schon als Anwesender das Urteil gefällt über den, der dieses so verübt hat. 4 - wenn ihr und mein Geist mit der Kraft unseres Herrn Jesus versammelt seid -,

5 einen solchen im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan zu überliefern zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tage des Herrn. Engl.: 1Kor 5,3

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Paulus sagt hier, er „habe bereits gerichtet". Und er fordert die Korinther auf, als gesamte Gemeinde gemeinsam den

Täter zu verurteilen. Im Fall von Unzucht war das Urteil hier speziell, die Vorgehensweise ist aber allgemein gültig

formuliert.

Paulus sagt nicht, dass die Ältesten urteilen sollen, Paulus sagt: die ganze Gemeinde.

Wen dürfen wir nicht richten?

In Römer 14 gab Paulus Beispiele für Menschen, über die wir nicht urteilen sollen:

• diejenigen, die glauben, dass sie nur Gemüse essen sollten,

• diejenigen, die glauben, dass sie bestimmte religiöse Tage einhalten müssen, und

• diejenigen, die keine religiösen Tage einhalten.

Solange ihre Beobachtungen keinen negativen Einfluss auf mein Leben haben, bin ich nicht dafür verantwortlich, sie zu

beurteilen, ja ich bin dafür verantwortlich, sie nicht zu verurteilen.

• Wir sind nicht verantwortlich die Kinder anderer Menschen zu beurteilen

Es gilt die gleiche Einschränkung: Solange ihr Verhalten uns nicht betrifft, dürfen wir sie nicht verurteilen.

• Wir sind nicht verantwortlich fremde christliche Gruppen zu beurteilen

Im Neuen Testament gab es keine anderen christlichen Gruppen, das Handlungsprinzip schon: Gehe zu deinem

Hirten und er wird zu deren Hirten gehen.

Anders ist es, wenn ein anderer Gläubiger etwas tut, was mich beeinflusst etwas Unbiblisches zu tun.

Dann bin ich dafür verantwortlich, das Urteil zu fällen.

Mit anderen Worten:

Der Bereich, für den ich verantwortlich bin, ist mein eigenes Leben und Verhalten.

Wie sollen wir urteilen?

Die Schrift legt vier Grundprinzipien des Gerichts fest:

1. Richte mit gerechtem Urteil.

Joh 7,24 Richtet nicht nach dem äußeren Anschein, sondern richtet das gerechte Gericht.

Engl.: Joh 7,24

2. Beurteile auf Grundlage nachgewiesener Fakten.

1Mo 18,20 Und der HERR sprach: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, wahrlich, es ist groß, und ihre Sünde, wahrlich, sie ist sehr schwer. 21 Ich will doch hinabgehen und sehen, ob sie ganz nach ihrem Geschrei, das vor mich gekommen ist, getan haben; und wenn nicht, so will ich es wissen.

Engl.: 1Mo 18,20

Auch der Herr richtet nicht, ohne sich die Zeit zu nehmen, die Situation persönlich zu begutachten.

Wie können wir so etwas wagen, wenn nicht einmal Gott es tut?

Insbesondere bei Gerüchten gilt:

5Mo 13,14 Es sind Männer, ruchlose Leute, aus deiner Mitte hervorgetreten und haben die Bewohner ihrer Stadt verleitet, indem sie sagten: Lasst uns gehen und anderen Göttern dienen - die ihr nicht gekannt habt -, 15 dann sollst du untersuchen und nachforschen und genau fragen. Und siehe, ist es Wahrheit, steht die Sache fest, ist dieser Gräuel in deiner Mitte verübt worden 16 dann sollst du die Bewohner dieser Stadt unbedingt mit der Schärfe des Schwertes erschlagen.

Hier stehen fünf Sicherheitsvorkehrungen, bevor gerichtet werden darf:

1. untersuchen

2. nachforschen

3. genau fragen

4. ist es Wahrheit?

5. steht die Sache fest?

Gott instruierte Israel, dass das Gericht auf bewiesenen Fakten beruhen muss.

Sobald jedoch ein gerechtes Urteil gefällt wurde, mussten entsprechende Maßnahmen folgen.

Heute urteilen Christen über andere Christen ohne Konsequenzen durchzusetzen.

Es gibt keinen Sinn eines Urteils, wenn ihm nicht entsprechende Maßnahmen folgen. Das ist unbiblisch.

- 14 -

Voraussetzung für ein gerechtes Urteil unter Christen ist allerdings auch die Grundlage der ganzen Bibel, nicht nur der

Gnade- und Wohlfühlkapitel. Heute ist es besser, Urteile ohne Konsequenzen zu haben, als Urteile auf Grund der Fabeln

von:

2Tim 4,3 Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt; 4 und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln hinwenden.

Engl.: 2Tim 4,3

3. Der Angeklagte hat das Recht, sich seinen Anklägern zu stellen.

Joh 7,51 Richtet denn unser Gesetz den Menschen, ehe es vorher von ihm selbst gehört und erkannt hat, was er tut?

Engl.: Joh 7,51

Es ist nicht biblisch, jemanden zu verurteilen, ohne diese Person persönlich sprechen zu lassen.

Wir bilden uns Meinungen von Menschen auf Grundlage von Gerüchten.

Treffen wir diese Menschen, ändert sich unsere Meinung oft sofort.

Daher: Ich sollte mir wenn möglich keine Meinung über jemanden bilden bis ich ihn persönlich getroffen habe.

4. Beurteile auf der Grundlage von mindestens zwei und vorzugsweise drei zuverlässigen Zeugen

Mt 18,16 Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde!

Engl.: Mt 18,16

Insbesondere:

1Tim 5,19 Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an außer bei zwei oder drei Zeugen!

Engl.: 1Tim 5,19

Warum brauchen Leiter diesen Schutz besonders? Satan ist "der Ankläger unserer Brüder":

Offb 12,10 … denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte.

Engl.: Offb 12,10

Klatsch Rufmord und Skandale sind drei der Hauptwaffen, die Satan gegen Menschen einsetzt, ganz besonders gegen

Menschen, die Gott in Positionen der geistlichen Führung einsetzt.

Fazit

Es hilft uns beim be-urteilen oder ver-urteilen sehr, uns eine unausweichliche Situation vor Augen zu halten, die uns alle

erwartet, ja uns alle Christen:

2Kor 5,10 Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses. 11 Da wir nun den Schrecken (=Terror) des Herrn kennen, so überreden wir Menschen, Gott aber sind wir offenbar geworden; ich hoffe aber, auch in euren Gewissen offenbar zu sein.

Engl.: 2Kor 5,10

Obwohl Paulus ein großer Apostel war, wurde er mit Gottesfurcht überwältigt von der Aussicht, vor dem Richterstuhl

Christi völlig transparent und durchschaut zu sein.