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240 Notizen. wenbung finben; I n ben Oomptes rendus 1898 liefert er ben Beweis, baß bie von ben Bürzeln aufgenommene Glykose birelt zur Bilbung von Stlirlmehl in ber Wanze bienen kann. Zu biesem Enbe würben verfchiebene Keimpflanzen bis zur vollen Er« schöpfung ber Reserveftoffe beä Samens in bestilliertem Wasser kultiviert unb dann burch Lichtentzug entstärkt. Hierauf würben bie Wurzeln in Glhkose-Lbsnng eingebracht unb die Pflanzen dem Sonnenlicht« ausgesetzt. Nach Erwärmung auf 20—25° trat nach etwa 5—6 Stunben reichliche Stärkebilbung in ben Blättern auf, wlihrenb bie Pflanzen, welche mit ben Wurzeln in bestilliertem Waffer standen, ohne Stärk« blieben. Laurent behauptet, baß es zwei Arten von Kohlenstoff »Assimilation gebe, nämlich I. bie Chloro- phyllfunltion nnb II, bie Aufnahme gewisser organischer Verbindungen nach vorheriger Aufschließung burch bie Wurzeln. M. Die Vedeutung öer M^corhiza oder f)ilzwurzel. Als Professor Dr. Frank vor mehr als 10 Jahren mit seiner Entdeckung hervor« trat, baß bie feinsten Wurzelspitzen an Laub- nnd Nabelholzpflanzen von einem Mantel von Pilzfäbm umgeben seien, daß diese Pilzfäben zur normalen Ernährung der Pflanzen, durch Begünstigung der Aufnahme wässeriger Lösungen aus dem Boben bei* tragen, da erhob sich eine gewaltige Opposition. Ich konnte Namen nennen von solchen, die sich abmühten in Wort unb Schrift Frank unb feine Entbeckung zu bekritteln. Andere verhielten sich zuwartend. Schreiber dieses gehörte zur letzteren Kategorie; da« Bekannt» werden der Bedeutung der Wurzellnollch« der Papilionaeeeii, als eines Mittels zur direkten Aufnahme von Stickstoff, legt mir unb wohl noch vielen anderen den Gedanken nahe, daß die Mycorhiza dieselbe Bedeutung besitzen konnte wie die Wurzellnöllchen der schmetterlingsblütigen Gewächse. Den Beweis für die Richtigkeit der Vermutung und damit das Verdienst ber Priorität haben Nobbe und Hiltner erbracht, inbem sie zeigten, baß die endotrophe Mycorhiz» bei Podocarpns, also einem Nadelholzbaume, in der That direkt aus der Luft Stickstoff aufnimmt. Damit ist auch die Ansicht derer, welch« in ber Mycorhiza nur eine Schädigung ber Pflanzen erblickten, widerlegt und bie Frant'fche Entdeckung hat ein« Nebmtung erlangt, welche noch weit üb« die Er» Wartung bes Entdecker« selbst hinaus geht. M. Düngung der Zaatfchulen. Wir haben mit Kunstdünger viele Versuche angestellt und meistens die ungünstige Erfahrung gemacht, daß bie Pflanzen kränkelten, I m Frühjahre 1895 würben auf einer feit 1675 im Betrieb befindlichen Saat» schule, trotzdem verschiedenartig gedüngt worden ist, so geringe Fichtenpflanzen ausgehoben, daß es nicht zu verkennen war, daß diese Fläche zur Pflanzenerziehung nicht mehr taugt und die Frage entstand, ob die Saatschule verlassen oder ob weitere Düngnngsversuche gemacht werben sollen. Da bie Lage eine günstige ist, so wollten wir noch einen Ver- such mit Kunstdünger in Verbindung mit Grünbünger machen und haben zu diesem Zweck «mittelbar nach dem Ausheben der Pflanzen diese ausgebaute Fläche mit Kainit und Thomasmehl breitwürstg bestreuen, untergrabe« und mit Wicken dicht besäen lasse». Di« Wicken, welche üppig gediehen, wurden stehen gelassen, bis sie Schoten angesetzt hatten und im September untergegraben. Im darauffolgenden Frühjahre wurde diese mit Kunstdünger und Wicken gedüngte Fläche mit zweijährigen Fichtensämlingen bepflanzt.

Die Bedeutung der Mycorhiza oder Pilzwurzel

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240 Notizen.

wenbung finben; I n ben Oomptes rendus 1898 liefert er ben Beweis, baß bie von ben Bürzeln aufgenommene Glykose birelt zur Bilbung von Stlirlmehl in ber Wanze bienen kann. Zu biesem Enbe würben verfchiebene Keimpflanzen bis zur vollen Er« schöpfung ber Reserveftoffe beä Samens in bestilliertem Wasser kultiviert unb dann burch Lichtentzug entstärkt. Hierauf würben bie Wurzeln in Glhkose-Lbsnng eingebracht unb die Pflanzen dem Sonnenlicht« ausgesetzt. Nach Erwärmung auf 20—25° trat nach etwa 5—6 Stunben reichliche Stärkebilbung in ben Blättern auf, wlihrenb bie Pflanzen, welche mit ben Wurzeln in bestilliertem Waffer standen, ohne Stärk« blieben. Lau ren t behauptet, baß es zwei Arten von Kohlenstoff »Assimilation gebe, nämlich I . bie Ch lo ro -p h y l l f u n l t i o n nnb I I , bie Aufnahme gewisser organischer V e r b i n d u n g e n nach v o r h e r i g e r Aufschließung burch bie Wurze ln . M.

Die Vedeutung öer M^corhiza oder f)ilzwurzel. Als Professor Dr. F r a n k vor mehr als 10 Jahren mit seiner Entdeckung hervor«

trat, baß bie feinsten Wurzelspitzen an Laub- nnd Nabelholzpflanzen von einem Mantel von Pilzfäbm umgeben seien, daß diese Pilzfäben zur normalen Ernährung der Pflanzen, durch Begünstigung der Aufnahme wässeriger Lösungen aus dem Boben bei* tragen, da erhob sich eine gewaltige Opposition. Ich konnte Namen nennen von solchen, die sich abmühten in Wort unb Schrift Frank unb feine Entbeckung zu bekritteln. Andere verhielten sich zuwartend. Schreiber dieses gehörte zur letzteren Kategorie; da« Bekannt» werden der Bedeutung der Wurzellnollch« der Papilionaeeeii, als eines Mittels zur direkten Aufnahme von Stickstoff, legt mir unb wohl noch vielen anderen den Gedanken nahe, daß die Mycorhiza dieselbe Bedeutung besitzen konnte wie die Wurzellnöllchen der schmetterlingsblütigen Gewächse. Den Beweis für die Richtigkeit der Vermutung und damit das Verdienst ber Priorität haben Nobbe und H i l t n e r erbracht, inbem sie zeigten, baß die endotrophe Mycorhiz» bei Podocarpns, also einem Nadelholzbaume, in der That direkt aus der Luft Stickstoff aufnimmt. Damit ist auch die Ansicht derer, welch« in ber Mycorhiza nur eine Schädigung ber Pflanzen erblickten, widerlegt und bie Frant'fche Entdeckung hat ein« Nebmtung erlangt, welche noch weit üb« die Er» Wartung bes Entdecker« selbst hinaus geht. M.

Düngung der Zaatfchulen. Wir haben mit Kunstdünger viele Versuche angestellt und meistens die ungünstige

Erfahrung gemacht, daß bie Pflanzen kränkelten, I m Frühjahre 1895 würben auf einer feit 1675 im Betrieb befindlichen Saat»

schule, trotzdem verschiedenartig gedüngt worden ist, so geringe Fichtenpflanzen ausgehoben, daß es nicht zu verkennen war, daß diese Fläche zur Pflanzenerziehung nicht mehr taugt und die Frage entstand, ob die Saatschule verlassen oder ob weitere Düngnngsversuche gemacht werben sollen. Da bie Lage eine günstige ist, so wollten wir noch einen Ver-such mit Kunstdünger in Verbindung mit Grünbünger machen und haben zu diesem Zweck «mittelbar nach dem Ausheben der Pflanzen diese ausgebaute Fläche mit Kainit und Thomasmehl breitwürstg bestreuen, untergrabe« und mit Wicken dicht besäen lasse». Di« Wicken, welche üppig gediehen, wurden stehen gelassen, bis sie Schoten angesetzt hatten und im September untergegraben. I m darauffolgenden Frühjahre wurde diese mit Kunstdünger und Wicken gedüngte Fläche mit zweijährigen Fichtensämlingen bepflanzt.